31.01.2013 Aufrufe

Arbeitsmarkt Kultur - Kupf

Arbeitsmarkt Kultur - Kupf

Arbeitsmarkt Kultur - Kupf

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

206<br />

... Katharina Siegl<br />

so ein Projekt, wo wir vor drei Jahren schon angefangen haben. […] Und da sind wir jetzt gerade<br />

dabei, eine Art Ausstellungsparcours zu entwickelt. Wie kann man das in eine narrative Struktur<br />

bringen. Das passiert aber wirklich jetzt immer so im – halbe Stunde einmal Zeit irgendwo und<br />

Lust darauf.” (Interview D2, Abs. 160 u. 165)<br />

Die <strong>Kultur</strong>schaffenden in dieser Gruppe sind mit ihrem Einkommen und mit Ausnahme von<br />

A1 mit ihrer derzeitigen Erwerbssituation im Allgemeinen zufrieden und finden auch ihre<br />

künstlerischen und sinnbezogenen Ansprüche befriedigt, selbiges gilt auch für D1, die<br />

ebenfalls dieser Gruppe zugerechnet werden könnte. Die Erwerbstätigkeit bietet eine<br />

zumindest mittelfristig gesicherte Perspektive bzw. ist eine gute Voraussetzung für eventuell<br />

folgende Erwerbsverhältnisse. Mit zwei Ausnahmen arbeiten alle in dieser Gruppe im<br />

Ausmaß von Teilzeit und nutzen die verbleibende Zeit für ein Studium und eigene<br />

künstlerischer Projekte bzw. für die Familie und künstlerische Projekte. Bezeichnenderweise<br />

handelt es sich bei letzteren um Frauen, die beruflich nicht zuletzt aufgrund der<br />

Kinderbetreuung zurückstecken.<br />

Während den Befragten die regelmäßige Arbeit ein relativ stabiles Basiseinkommen<br />

ermöglicht, leisten sie darüber hinaus teilweise im Job, teilweise in der ergänzenden<br />

künstlerisch-kulturellen Projektarbeit unbezahlte Mehrarbeit.<br />

“Eine Fixanstellung heißt natürlich auch ein ganz ein anderes Einkommen monatlich als<br />

projektbezogene Arbeit. Meistens ist es beim Projekt dann so, du hast ein Budget, du musst es<br />

kalkulieren, du möchtest es gut machen, und dann geht so viel in andere Sachen, dass du am Ende<br />

immer bei deinem eigenen Honorar kürzt. Und das Honorar wird immer kleiner und kleiner und<br />

kleiner und es ist, eigentlich darfst du es dann gar nicht mehr auf die Stunden ausrechnen, weil<br />

sonst hörst sofort auf. (lacht)” (Interview D1, Abs. 41)<br />

“Das ist eine [Überstunden-, Anm. KS] Pauschale, die fünfzehn oder zehn Prozent überdeckt und<br />

der Rest [ca. 10 bis 15 weitere Stunden pro Woche, Anm. KS] ist dann eigentlich Ehrenamt.” (In-<br />

terview D2, Abs. 130)<br />

Damit kommt zum Ausdruck, dass gerade in der <strong>Kultur</strong>arbeit der Übergang vom Beruf zum<br />

Ehrenamt sehr fließend ist. Die starke Bindung an subjektive Ansprüche an die Qualität und<br />

Sinnbezüge in der Arbeit tragen ein übrigens dazu bei, dass auch ohne Druck durch die<br />

ArbeitgeberInnen Mehrarbeit in teil beträchtlichem Ausmaß geleistet wird.<br />

Eine Sonderrolle in dieser Gruppe nimmt der Fall A1 ein: Die Befragte arbeitet seit Jahren<br />

regelmäßig auf Werkvertragsbasis für eine <strong>Kultur</strong>institution, was ihr ein einigermaßen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!