Arbeitsmarkt Kultur - Kupf
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... Katharina Siegl<br />
so ein Projekt, wo wir vor drei Jahren schon angefangen haben. […] Und da sind wir jetzt gerade<br />
dabei, eine Art Ausstellungsparcours zu entwickelt. Wie kann man das in eine narrative Struktur<br />
bringen. Das passiert aber wirklich jetzt immer so im – halbe Stunde einmal Zeit irgendwo und<br />
Lust darauf.” (Interview D2, Abs. 160 u. 165)<br />
Die <strong>Kultur</strong>schaffenden in dieser Gruppe sind mit ihrem Einkommen und mit Ausnahme von<br />
A1 mit ihrer derzeitigen Erwerbssituation im Allgemeinen zufrieden und finden auch ihre<br />
künstlerischen und sinnbezogenen Ansprüche befriedigt, selbiges gilt auch für D1, die<br />
ebenfalls dieser Gruppe zugerechnet werden könnte. Die Erwerbstätigkeit bietet eine<br />
zumindest mittelfristig gesicherte Perspektive bzw. ist eine gute Voraussetzung für eventuell<br />
folgende Erwerbsverhältnisse. Mit zwei Ausnahmen arbeiten alle in dieser Gruppe im<br />
Ausmaß von Teilzeit und nutzen die verbleibende Zeit für ein Studium und eigene<br />
künstlerischer Projekte bzw. für die Familie und künstlerische Projekte. Bezeichnenderweise<br />
handelt es sich bei letzteren um Frauen, die beruflich nicht zuletzt aufgrund der<br />
Kinderbetreuung zurückstecken.<br />
Während den Befragten die regelmäßige Arbeit ein relativ stabiles Basiseinkommen<br />
ermöglicht, leisten sie darüber hinaus teilweise im Job, teilweise in der ergänzenden<br />
künstlerisch-kulturellen Projektarbeit unbezahlte Mehrarbeit.<br />
“Eine Fixanstellung heißt natürlich auch ein ganz ein anderes Einkommen monatlich als<br />
projektbezogene Arbeit. Meistens ist es beim Projekt dann so, du hast ein Budget, du musst es<br />
kalkulieren, du möchtest es gut machen, und dann geht so viel in andere Sachen, dass du am Ende<br />
immer bei deinem eigenen Honorar kürzt. Und das Honorar wird immer kleiner und kleiner und<br />
kleiner und es ist, eigentlich darfst du es dann gar nicht mehr auf die Stunden ausrechnen, weil<br />
sonst hörst sofort auf. (lacht)” (Interview D1, Abs. 41)<br />
“Das ist eine [Überstunden-, Anm. KS] Pauschale, die fünfzehn oder zehn Prozent überdeckt und<br />
der Rest [ca. 10 bis 15 weitere Stunden pro Woche, Anm. KS] ist dann eigentlich Ehrenamt.” (In-<br />
terview D2, Abs. 130)<br />
Damit kommt zum Ausdruck, dass gerade in der <strong>Kultur</strong>arbeit der Übergang vom Beruf zum<br />
Ehrenamt sehr fließend ist. Die starke Bindung an subjektive Ansprüche an die Qualität und<br />
Sinnbezüge in der Arbeit tragen ein übrigens dazu bei, dass auch ohne Druck durch die<br />
ArbeitgeberInnen Mehrarbeit in teil beträchtlichem Ausmaß geleistet wird.<br />
Eine Sonderrolle in dieser Gruppe nimmt der Fall A1 ein: Die Befragte arbeitet seit Jahren<br />
regelmäßig auf Werkvertragsbasis für eine <strong>Kultur</strong>institution, was ihr ein einigermaßen