Das Forschungszentrum Jülich - d-nb, Archivserver DEPOSIT.D-NB ...
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Eine alternative Strategie zur Verwirklichung der Spininjektion stützt sich auf verdünnte magnetische<br />
Halbleiter (DMS). Mit "ab-initio"-Berechnungen wiesen wir nach, dass zwei verschiedene Typen von<br />
DMS existieren: (i) Systeme wie (Ga, Mn)N mit Dotierungsbändern in der Bandlücke. In diesen<br />
Systemen wird der Ferromagnetismus durch den Zener´schen Doppelaustausch vermittelt, was zu<br />
starken, aber kurzreichweitig wechselwirkenden Systemen führt. (ii) Systeme wie (Ga, Mn)As und<br />
(Ga, Mn)Sb, bei denen die Mn d-Niveaus tief im Valenzband liegen. Hier wird der Ferromagnetismus<br />
durch Zener´s p-d-Austausch bestimmt, der relativ schwach, aber langreichweitig ist. Die Bestimmung<br />
der Curie-Temperatur mittels Monte-Carlo zeigt, dass in verdünnten Doppelaustausch-Systemen (wie<br />
(Ga, Mn)N) die Curie-Temperatur stark reduziert ist. Bei der kurzreichweitigen Wechselwirkung ist die<br />
magnetische Perkolation schwierig zu erhalten.<br />
Die Arbeiten von Prof. Dr. P. Grü<strong>nb</strong>erg in der Spinelektronik wurden im November 2004 mit dem<br />
Manfred-von Ardenne-Preis für Angewandte Physik geehrt.<br />
Wir werden unsere Arbeiten auf die theoretische Beschreibung und experimentelle Optimierung der<br />
Materialeigenschaften verdünnter magnetischer Halbleiter und Halbmetalle konzentrieren. <strong>Das</strong><br />
beinhaltet die Betrachtung elektronischer Korrelationen und relativistischer Effekte bei Berechnungen<br />
der elektronischen Bandstruktur, aber auch fortgeschrittene Wachstums- und Dotierungs-Verfahren<br />
auf der experimentellen Seite. Ein weiterer Fokus wird auf der Untersuchung und Kontrolle von<br />
strominduzierten Schaltprozessen in metallischen Schichtstapeln liegen. In Hi<strong>nb</strong>lick auf spinabhängige<br />
Transportprozesse ist die Berücksichtigung von relativistischen Effekten (anomaler ballistischer<br />
Tunnelmagnetwiderstand) und die Behandlung von Bias-Spannungen im Rahmen eines linearen<br />
Antwortverfahrens in der theoretischen Beschreibung ein Hauptziel. Zusätzlich wird der spinabhängige<br />
Transport in halbmetallischen Spinventilen und Tunnelkontakten betrachtet.<br />
Topic 3: Terahertz-Elektronik<br />
Unsere Aktivitäten waren im Jahr 2004 darauf ausgerichtet, einen vielversprechenden Ansatz für<br />
unsere Forschungsaktivitäten im Bereich der Terahertz-Elektronik für die nächsten fünf Jahre zu<br />
definieren. Dabei liegt die größte Herausforderung bezüglich des praktischen Nutzens der<br />
Terahertzstrahlung - neben der Radioastronomie - im Bereich der Spektroskopie und der Bildgebung<br />
und in der Kombination von beidem, insbesondere für biologische Objekte. Die Span<strong>nb</strong>reite reicht<br />
dabei vom Menschen über Gewebeproben bis zur einzelnen Zelle. Auf lange Sicht könnten sogar<br />
einzelne Biomoleküle mit Terahertzstrahlung spektroskopisch untersucht werden. Die Besonderheit<br />
der Terahertzstrahlung liegt in ihrer spezifischer Response bezüglich Bio-Materialien, nämlich<br />
einerseits die starke Absorption durch Wasser, anderseits die spezifischen Fingerabdrücke von<br />
Biomoleküle wie DNA durch Vibrationsanregungen im Terahertz-Frequenzbereich. Obwohl die<br />
Wellenlänge der Terahertz-Strahlung sehr groß im Vergleich zum sichtbaren bzw. Nahinfrarotbereich<br />
ist, bieten die zu entwickelnden Nahfeldmethoden ein hohes Potenzial, eine räumliche Auslösung bis<br />
in den Nanometerbereich zu erreichen. <strong>Das</strong> Primärziel des Topic, die Terahertzstrahlung als eine<br />
neue Methode für Medizin und Biologie zu implementieren, benötigt einen multidisziplinären Ansatz<br />
basierend auf der Erfahrung des CNI in den Bereichen Bauelementphysik, Dünnschichtdeposition und<br />
Lithographie, sowie Hochfrequenz-Engineering. Im Laufe des Jahres 2004 wurde eine Terahertz<br />
Arbeitsgruppe im CNI mit regelmäßigen Besprechungen zu Arbeitsfortschritten und<br />
Strategiediskussionen ins Leben gerufen. Durch den Einsatz hochentwickelter funktioneller<br />
Dünnschichtsysteme in Verbindung mit der vorhanden Mikro- und Nanofabrikationsmethoden in den<br />
CNI Instituten erwarten wir, dass bei einer Kombination verschiedener Ansätze das Primärziel des<br />
Topics gemeinsam in äußerst effizienter Weise erreicht wird.<br />
Angesichts dieses Primärziels werden die folgenden Projekte von der Terahertz Gruppe durchgeführt.<br />
Dabei sind die wichtigsten Ergebnisse des Jahres 2004 kurz dargestellt:<br />
• Nitrid-basierte halbleitende Heterostrukturen für Mikrowellen- und<br />
Terahertzschaltungen<br />
Der MOCVD-Prozess wurde für die großflächige Deposition von AlGaN-Heterostrukturen<br />
entscheidend verbessert. Für die Beweglichkeiten der Ladungsträger wurden Werte von ca.<br />
1420 cm 2 /Vs erreicht. Zusätzlich wurde im Rahmen einer Zusammenarbeit mit der Cornell<br />
University herausgefunden, dass das Phasenrauschen eines GaN-basierten integrierten<br />
Mikrowellenoszillators signifikant kleiner ist als für eine entsprechende GaAs-Struktur.<br />
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