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Das Forschungszentrum Jülich - d-nb, Archivserver DEPOSIT.D-NB ...

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internen Experimenten die systematischen Fehler drastisch zu reduzieren. Im Berichtsjahr konnte<br />

gezeigt werden, dass die Spinrichtung eines 2.1 GeV/c polarisierten Protonenstrahles mit einer<br />

Effizienz von 99.9 % umgekehrt werden konnte.<br />

Die Vorbereitungen für den Ei<strong>nb</strong>au des WASA-Detektors an dem vorgesehen Platz im Ringinneren<br />

sind in einem fortgeschrittenen Stadium. Zum einen wurde, um Platz zu schaffen, eine der beiden<br />

Beschleunigungsstrukturen ausgebaut, zum anderen sind die elektrische Verschaltung der<br />

Quadrupole und die Kühlwasserleitungen angepasst worden.<br />

Zur Weiterentwicklung der Elektronen-Kühlung wurden in enger Zusammenarbeit mit den Kollegen<br />

aus Dubna(Russland) Experimente zur Neutralisation des Elektronenstrahls durchgeführt. Solche<br />

Untersuchungen sind auch für den Bau des Antiprotonen-Speicheringes HESR des Zukunftsprojektes<br />

FAIR der GSI, der mit Elektronen-Kühlung zur Erzeugung höchster Luminositäten ausgestattet sein<br />

wird, von großer Bedeutung. Es konnte gezeigt werden, dass bereits einige Prozent Neutralisierung<br />

einen Einfluss auf die Schwelle der Strahlinstabilität hat. Ionen innerhalb des Elektronenstrahls<br />

wurden durch resonante Anregung mit einem transversalen elektrischen Feld entfernt. In ersten Tests<br />

wurde die Lebensdauer des Strahls nahezu verdreifacht.<br />

Der HESR des FAIR-Projektes eröffnet völlig neue Perspektiven für die Hadronenphysik. Die<br />

Besonderheit dieser Anlage liegt in der Kombination der Phasenraum-Kühlung, eines internen<br />

Targetplatzes mit einem den Raumwinkel vollständig überdeckendem Detektorsystem und<br />

supraleitender Strahlführungsmagneten. Es wurde daher eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich in einer<br />

führenden Rolle an dem Bau dieses Anti-Protonenring beteiligt, der in vielen Aspekten COSY ähnelt.<br />

In enger Zusammenarbeit mit Mitarbeitern der GSI und des TSL Uppsala(Schweden) wurde ein<br />

technischer Bericht zur Planung, Aufbau und I<strong>nb</strong>etriebnahme des HESR erarbeitet. Die größte<br />

Herausforderung stellt dabei der Bau des Elektronen-Kühlers dar wegen der Ausdehnung der<br />

Elektronenenergien in den Megavolt Bereich.<br />

Neutronenquelle FRJ-2<br />

Einsatz des Großgeräts:<br />

Der FRJ-2 ist nach dem FRM-II die mit Abstand leistungsstärkste Neutronenquelle in Deutschland und<br />

eine der leistungsfähigsten Mittelflußquellen im internationalen Vergleich. Einschließlich seiner kalten<br />

Quelle und mit seiner hochmodernen Instrumentierung steht der FRJ-2 sowohl HGF-internen als auch<br />

externen Wissenschaftlern als leistungsfähiges Großgerät zur Neutronenstreuung an ca. 200<br />

Betriebstagen im Jahr zur Verfügung. Neben der Neutronenstreuung wird der FRJ-2 als einer von vier<br />

europäischen Forschungsreaktoren und als einziger in Deutschland zur Produktion von Mo-99 im<br />

industriellen Maßstab genutzt. Mo-99 ist das Ausgangsprodukt für die Herstellung des in der Medizin<br />

nicht mehr verzichtbaren Radiopharmakums Tc-99.<br />

Wesentliche Ziele zur Weiterentwicklung des FRJ-2 im Jahr 2004 waren die weitere Erhöhung der<br />

Betriebszuverlässigkeit durch Installation paralleler redundanter Bereiche im Schutzsystem<br />

(Überwachung der Brennelementdifferenztemperaturen in drei Redundanzen statt in einer<br />

Redundanz), die Erhöhung der passiven Sicherheit des Reaktors durch die Erneuerung der Steuerung<br />

der Primärhauptpumpen und auf formaler Seite der Abschluß des Genehmigungsverfahrens zur<br />

Umstellung des Reaktorkerns von hoch auf niedrig U-235 angereicherten Brennstoff.<br />

Analyse der Zielerreichung:<br />

Die I<strong>nb</strong>etriebnahme der erneuerten Brennelementdifferenztemperaturüberwachung und der<br />

erneuerten Primärpumpensteuerung erfolgte ohne Komplikationen und hat sich zwischenzeitlich im<br />

Reaktorbetrieb bewährt. In den zurückliegenden Jahren durch die bisherige<br />

Brennelementdifferenztemperaturüberwachung vereinzelt aufgetretenen Betriebsausfälle konnten<br />

durch das neue System gänzlich eliminiert werden. <strong>Das</strong> Genehmigungsverfahren zur Umstellung des<br />

Reaktorkerns von hoch auf niedrig U-235 angereicherten Brennstoff wurde von FZJ kurz vor seinem<br />

erwarteten positiven Abschluß vor dem Hintergrund der Gründung der <strong>Jülich</strong>er Außenstelle zur<br />

Neutronenstreuung am FRM-II in Garching und der damit in Zusammenhang stehenden endgültigen<br />

Außerbetriebnahme des FRJ-2 beendet.<br />

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