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Das Forschungszentrum Jülich - d-nb, Archivserver DEPOSIT.D-NB ...

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Heizungs- und Stromtriebsysteme<br />

Die Plasmaheizung an ITER dient einerseits dem Erreichen der für das Einsetzen des<br />

Brennprozesses notwendigen Temperaturen und andererseits der anschließenden Kontrolle des<br />

brennenden Fusionsplasmas. Dazu gehören die Unterdrückung von Instabilitäten und auch der<br />

Stromtrieb mit dem Ziel, den induktiven Plasmastrom zumindest teilweise zu ersetzten.<br />

Auf diesem Gebiet sind hauptsächlich die beiden TEC-Partner FOM und ERM/KMS aktiv. <strong>Das</strong><br />

niederländische FOM-Institut betreibt an TEXTOR die Mikrowellen-Heizung (resonante Heizung der<br />

Plasmaelektronen), die auch zum Stromtrieb eingesetzt werden kann. Mit dieser Heizmethode ist es<br />

gelungen, mit dem DED kontrolliert angeregte "Tearing-Moden" wieder zu stabilisieren. Derzeit wird<br />

an einem kombinierten Heiz- und Messverfahren gearbeitet, das die Detektion und anschließende<br />

Stabilisierung der Mode mit einem einzigen Instrument erlauben würde. <strong>Das</strong> TEC ist an der<br />

Entwicklung einer fernsteuerbaren ECRH-Antenne für eine der oberen ITER-Öffnungen beteiligt.<br />

Die belgischen TEC-Partner betreiben die Hochfrequenzheizung (resonante Heizung von<br />

Plasmaionen) an TEXTOR. In Anlehnung an die Antennen, die für ITER vorgesehen sind und auch an<br />

JET erprobt werden sollen, wurde in TEXTOR eine neue Antenne eingebaut, um die Kopplung<br />

zwischen Antenne und Plasma untersuchen zu können. In 2005 soll diese Antenne erstmalig<br />

eingesetzt werden, um anschließend mit den Experimenten an JET eine Extrapolation zur<br />

entsprechenden ITER-Heizung möglich zu machen.<br />

Fusionstechnologie<br />

Neben den Vorbereitungen für ITER strebt das Fusionsforschungsprogramm an, die Technologien zu<br />

entwickeln, die für ein Fusionskraftwerk notwendig sind. Der Schritt nach ITER wird das<br />

Demonstrations-Fusionskraftwerk DEMO sein. <strong>Das</strong> Hauptgewicht in der Fusionstechnologie liegt auf<br />

der Entwicklung der inneren Wandkomponenten und deren Strukturmaterialien. Ein wesentlicher Teil<br />

der in <strong>Jülich</strong> durchgeführten ITER-spezifischen Material-Aktivitäten hat gleichzeitig deutliche Relevanz<br />

auch für zukünftige Fusionsanlagen wie z.B. DEMO (siehe Bericht zum Programmthema ITER); dies<br />

gilt insbesondere für thermomechanische Untersuchungen an dem Hoch-Z-Material Wolfram und<br />

seinen Legierungen, für die Entwicklung von Fügeschichten mit gradierten Übergängen im System<br />

Wolfram-Kupfer sowie für die Errichtung der neuen Testanlage JUDITH 2.<br />

Im Berichtsjahr wurden zudem Untersuchungen zum Einfluss von implantiertem Helium auf die<br />

Eigenschaften verschiedener Materialien (Eisen, EUROFER97, Kupfer, Wolfram) durchgeführt.<br />

Insbesondere wurden Erholungseffekte bezüglich Versprödung durch das Anlassen der Proben<br />

untersucht.<br />

Tokamakphysik<br />

Die <strong>Jülich</strong>er Beiträge zum Programmthema Tokamakphysik lassen sich folgendermaßen unterteilen:<br />

(i) Verbesserungen des Tokamakprinzips, (ii) Plasmawandwechselwirkung, (iii) Konsolidierung und<br />

Erweiterung der physikalischen Grundlagen für die Auslegung und den Betrieb von ITER, (iv)<br />

Entwicklung von Plasmadiagnostiken und (v) theoretische Tokamakphysik. Diese Bestandteile des<br />

Programmthemas zielen zunächst auf den Bau und Betrieb von ITER, beinhalten aber auch<br />

weiterführende Aspekte der Nutzung der Fusion als Energiequelle, was den stationären Betrieb eines<br />

Fusionskraftwerks erfordert.<br />

Zur Durchführung des Programms steht im FZJ der Tokamak TEXTOR zur Verfügung, zu dessen<br />

effizienterer Nutzung sich die <strong>Jülich</strong>er Forscher mit dem FOM Institute for Plasma Physics Rijnhuizen<br />

in den Niederlanden und dem Laboratoire de Physique des Plasmas der ERM/KMS in Belgien zum<br />

Trilateralen Euregio Cluster (TEC) zusammengeschlossen haben. Diese Zusammenarbeit erstreckt<br />

sich inzwischen auch auf die gemeinsame Entwicklung und Auslegung von Diagnostiken und<br />

Plasmaheizungen für ITER. Mit seiner flexiblen Instrumentierung ist TEXTOR ausgerichtet auf die<br />

Untersuchung grundlegender Prozesse heißer Fusionsplasmen. Im Zuge der zunehmenden<br />

Integration des europäischen bzw. weltweiten Fusionsprogramms werden Experimente nicht nur an<br />

TEXTOR, sondern auch an JET, ASDEX Upgrade (IPP) und DIII-D (General Atomics, USA)<br />

durchgeführt. Wesentliche Organisationshilfe bietet dabei die "International Tokamak Physics Activity"<br />

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