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Das Forschungszentrum Jülich - d-nb, Archivserver DEPOSIT.D-NB ...

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gearbeitet. Dazu gehören die Kontrolle der Energie- und Teilchenabfuhr, eine weitere Verbesserung<br />

der Einschlussgüte und eine Erhöhung des erreichbaren Plasmadrucks. Wichtige Punkte sind dabei<br />

die Vermeidung zu hoher transienter Wandbelastungen durch "Edge Localized Modes" (ELMs), wie<br />

sie üblicherweise in der H-Mode auftreten, und Druck begrenzender Instabilitäten, wie z.B.<br />

"neoklassischer Tearing-Moden".<br />

Entsprechend der Expertise des FZJ mit dem Störspulenexperiment DED beteiligt sich das<br />

<strong>Forschungszentrum</strong> an gemeinschaftlichen Experimenten an DIII-D (San Diego, USA), um große<br />

ELMs durch externe magnetische Störfelder zu unterdrücken. Erste ermutigende Ergebnisse führten<br />

bereits zu Überlegungen, dieses Verfahren an JET oder später auch an ITER einzusetzen.<br />

Weiterführende Untersuchungen konzentrieren sich nun darauf, die Stabilisierungsmechanismen<br />

besser zu verstehen und die Frage zu beantworten, ob sich diese Methode für den Einsatz an ITER<br />

eignet. Zu diesem Zweck beteiligt sich das FZJ an einer Machbarkeitsstudie, die den Ei<strong>nb</strong>au solcher<br />

Störspulen in JET klären soll. Eine weitere Option, große ELMs zu vermeiden, die vom FZJ mit<br />

Arbeiten an JET verfolgt wird, ist eine H-Mode mit kleinen ELMs (Typ-III), die bei geringerer<br />

Targetbelastung allerdings auch eine geringere Einschlussqualität aufweist. In Ergänzung zu diesen<br />

Arbeiten entwickelt das IPP ein Verfahren, was auf der Kontrolle der ELMs durch die Injektion kleiner<br />

gefrorener Wasserstoffpellets beruht.<br />

Die Strahlungskühlung der Plasmarandschicht ist eine Möglichkeit, die vom Plasma auf wenige<br />

Wandkomponenten abgeleitete Wärme besser zu verteilen. Dieses Verfahren wurde für JET<br />

weiterentwickelt. Wesentliches Element dabei war die erfolgreiche gleichzeitige Regelung der<br />

abgestrahlten Leistung und der Energieeinschlusszeit. Ziel ist es dabei, ein robustes<br />

Regelungssystem für ITER zu entwickeln.<br />

Plasmadiagnostiken<br />

Die Entwicklung von Methoden und Techniken zur Messung wichtiger Plasmaparameter bzw. von<br />

Komponenten zur Beeinflussung des Plasmas ist integraler Bestandteil der Fusionsforschung und<br />

damit übergreifender Bestandteil der Programmthemen Tokamakphysik, ITER und Stellaratorphysik.<br />

<strong>Das</strong> FZJ hat eine weit zurückreichende Historie, was die Diagnostikentwicklung an TEXTOR<br />

a<strong>nb</strong>elangt. Ähnliches gilt seit einigen Jahren auch an ASDEX Upgrade und JET. Wesentliche<br />

Neuentwicklung im Berichtszeitraum war ein schnelles Gasventil für JET, das in 2005 in Betrieb gehen<br />

soll. Laufende Entwicklungen sind ein abbildendes Bragg-Spektrometer, ein VUV/XUV-Spektrometer<br />

für Wendelstein 7-X und ein Dispersionsinterferometer für die störungsfreie Elektronendichtemessung<br />

an TEXTOR und später vielleicht an ITER. Die niederländischen TEC-Partner haben eine abbildende<br />

Elektronen-Zyklotron-Emmissions-Diagnostik erfolgreich in Betrieb genommen, mit der sich die<br />

Elektronentemperatur im Plasma in einem zweidimensionalen Schnitt messen lässt.<br />

Theoretische Tokamakphysik<br />

Wesentliche Aufgabe der theoretischen Fusions- und Tokamakphysik ist die Entwicklung<br />

grundsätzlicher physikalischer Modelle, um die Prozesse in einem Fusions- bzw. Tokamakplasma<br />

besser verstehen und vorhersagen zu können. Wichtige Themen sind dabei Einschluss und Stabilität,<br />

die Abfuhr von Energie und Teilchen sowie die Plasmawandwechselwirkung. Langfristiges Ziel ist,<br />

verlässliche Vorhersagen über Reaktorexperimente machen zu können.<br />

Zu den laufenden Softwarecode-Entwicklungen im FZJ gehören der ERO-Code zur Beschreibung der<br />

Plasmawandwechselwirkung, der EIRENE-Code - eine Monte-Carlo-Simulation der Neutralteilchen in<br />

der Plasmarandschicht - und der RITM-Code, der Teilaspekte des Plasmatransports behandelt. Der<br />

EIRENE-Code wurde um die Wasserstoffmolekülphysik und den Strahlungstransport erweitert. Dabei<br />

wurde festgestellt, dass im ITER-Divertor wegen der hohen Dichte und der großen räumlichen<br />

Ausdehnung der Strahlungstransport für die Leistungsbilanz nicht vernachlässigbar ist.<br />

Zur Untersuchung von magnetischen Störfeldern, wie sie mit dem DED auftreten, und deren Einfluss<br />

auf den radialen Plasmatransport wurde der am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik entwickelte<br />

Turbulenz-Code DALF3 gemeinsam mit diesem Institut erweitert. Ein weiteres gemeinsames Projekt<br />

mit dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik ist die Anwendung des gekoppelten EMC3-EIRENE-<br />

Codes auf den DED. Dieser Code beschreibt den Plasmatransport in einer dreidimensionalen<br />

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