Ausgabe - 01-02 - 2012 - Produktion
Ausgabe - 01-02 - 2012 - Produktion
Ausgabe - 01-02 - 2012 - Produktion
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
SERVICE<br />
Redaktion:<br />
Tel.: (0 81 91)125-310, Fax: (0 81 91)125-312<br />
Anzeigen:<br />
Tel.: (0 81 91) 125-497, Fax: (0 81 91)125-304<br />
<strong>Produktion</strong>Einzelpreis Einzelpreis Euro 2,80<br />
Leserservice <strong>Produktion</strong> 65341 Eltville DPAG PVST 5339 Entgelt bezahlt<br />
12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nummer 1-2 www.produktion.de<br />
VDMA: Maschinenbau<br />
wird 2<strong>01</strong>2 um 4 % wachsen<br />
IM FOKUS<br />
Herkulesaufgabe<br />
für Politik<br />
FRANKFURT (ILK, SM). Die Auftragsbücher<br />
sind voll, die deutscheWerkzeugmaschinenindustrie<br />
steht glänzend da. Die<br />
Politik stehe jedoch vor der Herkulesaufgabe,<br />
das Vertrauen der<br />
Märkte in die Eurozone wieder<br />
herzustellen, sagt VDW-Präsident<br />
Martin Kapp. Seite 4<br />
Deutscher Zukunftspreis:<br />
Elektronik aus Plastik<br />
DRESDEN (BA). Der Deutsche<br />
Zukunftspreis geht an Jan Blochwitz-Nimoth<br />
(Novaled), Martin<br />
Pfeiffer (Heliatek) und Professor<br />
Karl Leo für die Entwicklung von<br />
organischen Halbleitern. Seite 12<br />
Schnellere Montage<br />
von Landmaschinen<br />
ESSEN (RM). Ein elektronisch<br />
gesteuerter Druckluftimpulsschrauber<br />
von Atlas Copco beschleunigt<br />
die Feldhäckslermontage<br />
bei John Deere. Seite 22<br />
ZAHL DER WOCHE<br />
2,8 ...<br />
ist die Durchschnittsnote bei der<br />
Beurteilung der aktuellen konjunkturellen<br />
Lage durch Vertreter<br />
der Industrie. (Seiten 4 bis 8)<br />
ZITIERT<br />
„Wir bleiben vorsichtig<br />
optimistisch.“<br />
Robert Hartinger, Geschäftsführer<br />
von Sandvik Coromant.<br />
Schneller!<br />
PPU-E30<br />
Die schnellste Pick & Place<br />
Einheit am Markt:<br />
Zykluszeit 0.58 s<br />
SCHUNK_Premiumplatzierung_Sammlung_2<strong>01</strong>2.indd 21.12.11 1 12:<strong>01</strong><br />
Abo-Service:<br />
Tel.: (0 61 23)9238-257, Fax: (0 61 23)9238-258<br />
Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />
4<br />
Commerzbank: Stagnation<br />
der deutschen Wirtschaft<br />
INDUSTRIE-KONJUNKTUR<br />
2<strong>01</strong>2: Hoffnungsträger Maschinenbau<br />
CLAUS WILK<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />
Volle Auftragsbücher, hohe Auslastung<br />
und Unternehmen, die in<br />
der letzten Krise das Einmaleins<br />
der atmenden Fabrik erlernten:<br />
Die deutsche Industrie bleibt für<br />
2<strong>01</strong>2 in weiten Teilen optimistisch<br />
– besonders der Maschinenbau.<br />
LANDSBERG. Michael Rampf, geschäftsführender<br />
Gesellschafter<br />
des Gießharz-Herstellers Rampf,<br />
bringt auf den Punkt, was viele Unternehmer<br />
in der Jahresanfangsumfrage<br />
der Fachzeitung <strong>Produktion</strong><br />
sagen: „Der Realwirtschaft würde<br />
ich sicher eine sehr gute Note für<br />
die Aussichten 2<strong>01</strong>2 geben.“ Wären<br />
da nicht die Fragezeichen, die von<br />
der Finanzwirtschaft und den unsolide<br />
geführten Staaten im Euroraum<br />
gesetzt würden.<br />
Thilo Brodtmann, Geschäftsführer<br />
des VDMA Robotik und Automation<br />
und stellvertretender<br />
Hauptgeschäftsführer des VDMA,<br />
hält dabei ein Überspringen der<br />
Staatsschuldenkrise auf die Realwirtschaft<br />
nicht für wahrscheinlich.<br />
Sein Credo in Sachen Euro:<br />
„Die Vernunft wird siegen!“ Die<br />
politische Entscheidung, die Währungsunion<br />
mit einer Finanzunion<br />
und damit mit allgemein gültigen<br />
Regeln und Sanktionen zu ergänzen,<br />
hält Brodtmann für einen<br />
Schritt in die richtige Richtung.<br />
KONJUNKTUR<br />
Stahlrohr-Nachfrage steigt weltweit weiter an<br />
KLAUS HIEMER<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />
Die Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre<br />
geht davon aus, dass die<br />
Nachfrage nach Rohr-Produkten<br />
künftig weltweit weiter steigen<br />
wird. Vor allem aus Schwellenländern<br />
seien positive Impulse zu<br />
erwarten.<br />
DÜSSELDORF. Grundlage für die<br />
Prognose sind nach Branchenanga-<br />
ben unter anderem die Annahmen,<br />
dass die konjunkturelle Dynamik<br />
der Weltwirtschaft voraussichtlich<br />
insgesamt etwas nachlässt, der<br />
grundsätzliche Aufwärtstrend aber<br />
weiter besteht. Auch wird der Aufschwung<br />
regional mit unterschied-<br />
Martin Kapp, Vorsitzender des<br />
VDW, ergänzt: „Wichtig ist vor allem,<br />
dass die Dynamik in den<br />
Wachstumsmärkten, allen voran<br />
China, erhalten bleibt, um die bisher<br />
leichte Schwäche in Europa<br />
auszugleichen.“<br />
Käme es doch zum für fast alle<br />
Befragten recht unwahrscheinlichen<br />
Fall einer tiefen Krise, so ließe<br />
sich ein „Lessons learned“ bei vielen<br />
Unternehmen klar diagnostizieren.<br />
Beispiel Atlas Copco, deren<br />
Geschäftsführer Eric C. Felle darauf<br />
verweist, die jüngste Krise von 2009<br />
als „Anlass für diverse Umstrukturierungsmaßnahmen“<br />
genommen<br />
zu haben. Felle: „So haben wir eini-<br />
Jahr<br />
20<strong>01</strong><br />
20<strong>02</strong><br />
2003<br />
2004<br />
2005<br />
2006<br />
2007<br />
2008<br />
2009<br />
2<strong>01</strong>0*<br />
6<br />
67,4<br />
66,9<br />
80,4<br />
87,7<br />
96,2<br />
110,9<br />
120,0<br />
125,0<br />
109,0<br />
124,0<br />
licher Stärke und Geschwindigkeit<br />
stattfinden. So dürfte die wirtschaftliche<br />
Erholung in den Industrieländern<br />
durch die hohen Staatsverschuldungen<br />
und die anstehenden<br />
Euroguss 2<strong>01</strong>2: Branche<br />
trifft sich in Nürnberg<br />
Weltstahlrohrproduktion in Mio. Tonnen<br />
ge Unternehmensbereiche gestrafft<br />
und in Essen zentralisiert. Vor allem<br />
haben wir unsere Schlüsselkompetenzen<br />
im Vertrieb und Service<br />
kontinuierlich ausgebaut und optimiert.<br />
Damit sehen wir uns für die<br />
nächsten Jahre hervorragend aufgestellt.“<br />
Gleiches gilt auch für ABB.<br />
Peter Terwiesch, Vorstandsvorsitzender<br />
der ABB AG und Leiter der<br />
Region Zentraleuropa: „Wir haben<br />
in der letzten großen Wirtschaftskrise<br />
unsere Hausaufgaben gemacht<br />
und uns gut aufgestellt. Damals<br />
praktikable Elemente wie etwa<br />
Kurzarbeit haben wir in der Hinterhand,<br />
um darauf bei Bedarf zurückgreifen<br />
zu können.“ Auf die Opti-<br />
0,0 20,0 40,0 60,0 80,0 100,0 120,0 140,0<br />
Quelle: Wirtschaftsvereinigung Stahlrohre * geschätzt<br />
9<br />
Finanzreformen gebremst werden.<br />
In den Schwellen- und Entwicklungsländern<br />
werden dagegen wieder<br />
kräftige Zuwächse erwartet. Für<br />
die Stahlrohrbranche ergibt sich<br />
25.-26.1.2<strong>01</strong>2<br />
Weltmarktführer<br />
treffen sich!<br />
www.weltmarktfuehrer-kongress.de<br />
Sonderveröffentlichung<br />
der KfW-Bankengruppe<br />
25<br />
Insbesondere<br />
Produkte des<br />
deutschen Maschinenbaus<br />
sind weltweit<br />
stark nachgefragt.<br />
Die Prognose<br />
des VDMA<br />
– plus 4 % – lässt<br />
auf ein erfolgreiches<br />
2<strong>01</strong>2<br />
hoffen.<br />
Bild: Siemens<br />
mierung der Supply Chain setzt<br />
Eberhard Veit, Vorstandsvorsitzender<br />
der Festo AG: „Die globalen<br />
Schwankungen nehmen zu. Trotz<br />
allem nimmt die Time-to-market<br />
ab, unsere Kunden müssen in immer<br />
kürzerer Zeit Anlagen planen,<br />
konstruieren und bauen. Wir stellen<br />
aktuell unsere Supply Chain so auf,<br />
dass eine noch schnellere Reaktion<br />
auf die extremen Veränderungen<br />
der Märkte möglich wird.“<br />
Was erwarten Industrievertreter in<br />
diesem Jahr? Die Befragungsergebnisse<br />
finden Sie auf den Seiten 3-8.<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />
redaktion@produktion.de<br />
124 Mio t Stahlrohre wurden 2<strong>01</strong>0<br />
weltweit produziert und die Nachfrage<br />
aus den Schwellenländern hält<br />
weiter an. Bild: Wirtschaftsv. Stahlrohre<br />
daraus ein weltweit deutlich positiveres<br />
realwirtschaftliches Umfeld<br />
als in der jüngeren Vergangenheit.<br />
Vor diesem Hintergrund nimmt<br />
man in der Branche an, dass sich<br />
trotz der weiterhin bestehenden finanzwirtschaftlichen<br />
Risiken 2<strong>01</strong>1<br />
die Stahlrohrnachfrage erhöht. Für<br />
China erwartet man, dass die dortige<br />
Stahlrohrproduktion in Zukunft<br />
weniger stark zunimmt als bisher<br />
und hauptsächlich vom Bedarf im<br />
eigenen Land angeschoben wird.<br />
Außerhalb Chinas sollte sich der<br />
Erholungsprozess ebenfalls fortsetzen,<br />
allerdings ohne das Niveau von<br />
2008 zu erreichen.
2 · Nachrichten · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />
NEWS-TICKER<br />
Weltmarktführer tagen<br />
am 25. und 26. Januar<br />
SCHWÄBISCH<br />
HALL (ILK). Am<br />
25. und 26. Januar<br />
2<strong>01</strong>2 tagt<br />
Deutschlands<br />
Industrie-Elite<br />
beim ‚2. Deutschen Kongress der<br />
Weltmarktführer‘. Unter dem Motto<br />
‚Ressourcen sichern – Wachstumspotenziale<br />
erschließen‘ sprechen<br />
u.a. Bosch-Chef Franz Fehrenbach,<br />
Festo-Vorstand Dr. Eberhard<br />
Veit, Prof. Dr. Bert Rürup und<br />
Prof. Dr. Michael Hüther. Weitere<br />
Informationen unter: www.weltmarktfuehrer-kongress.de.<br />
Automarkt: Toyota<br />
nicht mehr Nummer 1<br />
TOKIO (DJ/ILK). Der bisherige<br />
Weltmarktführer Toyota gab eine<br />
Absatzwarnung für 2<strong>01</strong>1 heraus.<br />
Das Unternehmen rechnet mit<br />
7,9 Mio verkauften Fahrzeugen,<br />
6% weniger als im Vorjahr. Die<br />
Volkswagen AG erwartet hingegen<br />
einen Absatz von mehr als<br />
8 Mio Fahrzeugen. Die Krone des<br />
globalen Branchenprimus kann<br />
sich General Motors mit 9 Mio<br />
abgesetzten Autos aufsetzen.<br />
Bei uns im Internet<br />
Top geklickt auf www.produktion.de<br />
1. Radnabenantriebe schaffen<br />
völlig neue Möglichkeiten<br />
2. Chinesische LDK Solar will<br />
deutsche Sunways kaufen<br />
3. Zukunft von Manroland<br />
dürfte sich bald entscheiden<br />
4. 2<strong>01</strong>2: Hoffnungsträger<br />
Maschinenbau<br />
5. Energie-Spartipp:<br />
Beleuchtungskosten senken<br />
6. Nordex erhält<br />
Großauftrag in Irland<br />
7. Konjunktur nicht so kritisch<br />
wie Medien darstellen<br />
8. DIW rechnet mit kräftigem<br />
Wachstum ab Mitte 2<strong>01</strong>2<br />
9. Bosch plant Übernahme der<br />
Voltwerk Electronics<br />
10. Bosch will kräftig<br />
in Indien investieren<br />
SEMINARANZEIGEN<br />
Erfahrungsaustausch Wertstrom<br />
Lean: Erfolgreich verändern –<br />
nachhaltig verbessern.<br />
16. März 2<strong>01</strong>2 in Aachen<br />
Ausgewählte Firmen stellen<br />
Erfahrungen aus der Praxis vor.<br />
www.erfa-wertstrom.de<br />
ertschöpf ng est l en<br />
Kabel in China<br />
konfektionieren<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
WALDKRAIBURG (SP). Mit dem neuen<br />
Standort Ryder Electronics Xinfeng<br />
Ltd. in der chinesischen Provinz<br />
JiangXi erweitert der EMS-<br />
Spezialist Ryder Industries seine<br />
Elektronikfertigungs-Dienstleistung<br />
um die Kabelkonfektionierung.<br />
Die neue <strong>Produktion</strong>sstätte<br />
ist auf mehrere Gebäude verteilt<br />
und beeinhaltet Kunststoff-Spritzgussanlagen,SMT-Fertigungslinien<br />
und Baugruppen-Geräteendmontage<br />
auf einer 40 00<strong>02</strong> m2 großen<br />
<strong>Produktion</strong>sfläche. Die 300<br />
Mitarbeiter vor Ort übernehmen<br />
künftig vor allem die Kabelkonfektionierung.<br />
Powerlink erstmals<br />
über Schleifring<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
NÜRNBERG (SP). Die Ethernet Po-<br />
werlink Standardization Group<br />
EPSG führte erstmals eine Datenrate<br />
von 100 Mbit und die Zwischenkreisspannung<br />
gemeinsam über<br />
einen Schleifring. Für den Aufbau<br />
verwendete die unabhängige EPSG<br />
Antriebe von B&R und einen<br />
Schleifring des Herstellers Cobham.<br />
Übertragen wurden 24V<br />
Stromversorgung und 750VDC Zwischenkreis<br />
sowie die Steuerdaten<br />
mit Powerlink und openSAFETY.<br />
BILD DER WOCHE<br />
WALDKIRCH (SP). Dem Trend zu<br />
immer kleineren Bauformen wird<br />
Sick gerecht mit ihrem neuen Laserscanner<br />
TiM 300: Neben seiner kompakten<br />
Bauform punktet der Sensor<br />
mit seinem Scanwinkel von 270°, der<br />
Die Fraunhofer-Gesellschaft stellt derzeit viele Naturwissenschaftler und Ingenieure<br />
ein wie diesen, der sich mit Oberflächentechnik beschäftigt. B.: Fraunhofer<br />
Weiterbildung 2<strong>01</strong>2<br />
in Aachen<br />
Lean Production in der auftragsspezifischen <strong>Produktion</strong><br />
24. Januar 2<strong>01</strong>2<br />
Basisseminar Wertstrombasierte <strong>Produktion</strong>ssteuerung<br />
25. Januar 2<strong>01</strong>2<br />
RWTH Zertifikatkurs <strong>Produktion</strong>smanagement<br />
06.-10. Februar 2<strong>01</strong>2<br />
Praxisseminar Maschinenuntersuchung und -beurteilung<br />
<strong>01</strong>.-<strong>02</strong>. März 2<strong>01</strong>2<br />
Weitere Termine finden Sie unter: www.WZLforum.rwth-aachen.de<br />
Anmeldung:<br />
WZLforum an der RWTH Aachen<br />
www.WZLforum.rwth-aachen.de<br />
info@WZLforum.rwth-aachen.de<br />
Telefon +49 241 / 80 236 14<br />
Kompakt wie eine Kaffeetasse...<br />
integrierten Teach-Funktion sowie<br />
seinen vier Schaltausgängen. Mit<br />
seiner Reichweite von 2 m eignet<br />
sich der TiM300 u.a. zur Distanzierung<br />
und Kolonnenkontrolle in<br />
EHBs, zur Kollisionsvermeidung und<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
MÜNCHEN (GK). Die Fraunhofer-<br />
Gesellschaft wird 2<strong>01</strong>2 rund 1 150<br />
neue Stellen schaffen. 2<strong>01</strong>1 haben<br />
die Institute fast 800 zusätzliche<br />
Ingenieure und Naturwissenschaftler<br />
angestellt. Hinzu kam<br />
noch einmal fast dieselbe Anzahl<br />
an neuen Beschäftigungsmöglichkeiten,<br />
die durch normale Fluktuation<br />
entstehen. Der Ausbau erfolgt<br />
als Rückfahrschutz von Mini-FTS und<br />
mobilen Plattformen oder zur Überstands-<br />
und Fachbelegtkontrolle an<br />
Regalbediengeräten. Auf dass er<br />
beim nächsten Kaffeeklatsch Kollisionen<br />
vermeide!<br />
FRAUNHOFER-GESELLSCHAFT<br />
1 150 neue Jobs entstehen<br />
Bild: Sick<br />
vor allem in den aktuellen Forschungsgebieten,<br />
die von Energiewende,<br />
Elektromobilität und digitalem<br />
Wandel angetrieben werden.<br />
„Das zeigt, dass die Unternehmen<br />
bei aller Zurückhaltung nicht nachlassen,<br />
in Forschung und Entwicklung<br />
zu investieren“, sagte Fraunhofer-Präsident<br />
Professor Hans-<br />
Jörg Bullinger. Die Investition in<br />
Forschung sei die beste Vorsorge<br />
für die Zukunft.<br />
Shopfloor Management –<br />
Effiziente Kommunikation und strukturierte Problemlösung<br />
<strong>01</strong>.-<strong>02</strong>.<strong>02</strong>.2<strong>01</strong>2 Schwäbisch Hall<br />
www.staufen.ag<br />
Aircraft Seating live
PROF. MICHAEL HÜTHER, IW KÖLN<br />
Auf Krise lernend reagieren<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
KÖLN (GK). „Wenn der Euro scheitert,<br />
braucht es Jahrzehnte, um den<br />
Vertrauensverlust wieder auszugleichen“,<br />
fürchtet Professor Michael<br />
Hüther, Direktor des IW.<br />
Hüther hält die momentane Krise<br />
aber für einen heilsamen Prozess.<br />
Denn viele Länder seien mit ihrem<br />
Fehlverhalten zu lange durchge-<br />
WERKZEUGMASCHINEN<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
BRÜSSEL (HI). Die Generalversammlung<br />
des Cecimo hat Carl<br />
Martin Welcker zum Generalkommissar<br />
für die EMO Hannover 2<strong>01</strong>3<br />
ernannt. Die EMO ist die weltweit<br />
größte Messe für die Metallbearbeitung<br />
und genießt international<br />
den Ruf als bedeutendste Veranstaltung<br />
der Werkzeugmaschinenindustrie.<br />
Die nächste EMO findet<br />
vom 16. bis 21. September 2<strong>01</strong>3<br />
statt. Sie wird im Auftrag des Ceci-<br />
kommen. Die vergangenen Monate<br />
hätten gezeigt, dass die Märkte<br />
das Fehlverhalten nicht mehr tolerieren,<br />
sagte er im Interview mit<br />
dem iwd. Die konsequente Konsolidierung<br />
in den Defizitländern inklusive<br />
automatischer Sanktionen<br />
und Schuldenbremsen sei ohne<br />
Alternative. EFSF und ESM füllten<br />
auch eine institutionelle Lücke in<br />
der Eurozone.<br />
Welcker EMO-Chef 2<strong>01</strong>3<br />
ULRICH W. SCHAMARI<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
FRANKFURT (ILK). Das große Thema<br />
der Jahresend-Pressekonferenz des<br />
VDMA war die Zeitarbeit im deutschen<br />
Maschinenbau. Verbandspräsident<br />
Thomas Lindner lautete:<br />
„Die Zeitarbeit ist ein wichtiges<br />
Flexibilisierungsinstrument für<br />
den Maschinenbau.“ Man könne<br />
klar sagen, dass die Firmen der Maschinenbaubranche<br />
die Zeitarbeit<br />
praktisch nie als Kostensenkungsinstrument<br />
nutzen. Vielmehr diene<br />
sie wirklich als ein dominantes Instrument<br />
der Flexibilisierung. Natürlich<br />
sei ihm bewusst, so Lindner,<br />
dass die Zeitarbeit gegenwärtig ein<br />
brisantes Thema in der öffentlichen<br />
Diskussion darstelle. Allerdings<br />
scheine ihm persönlich die Präsenz<br />
des Themas – teilweise auch, wie<br />
die Präsenz von der Politik gefördert<br />
werde – angesichts des realen<br />
Ausmaßes der Zeitarbeit weit übertrieben.<br />
Der VDMA hat deshalb eine<br />
dritte Umfrage nach 2005 und<br />
mo, des europäischen Werkzeugmaschinenverbands,<br />
vom VDW<br />
(Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken),<br />
Frankfurt am<br />
Main, in Zusammenarbeit mit der<br />
Deutschen Messe AG, Hannover,<br />
organisiert. Carl Martin Welcker<br />
wird als EMO-Generalkommissar<br />
die Organisation der EMO Hannover<br />
2<strong>01</strong>3 begleiten und die Promotionsaktivitäten<br />
für die Messe steuern,<br />
teilt der Verband mit. Hierzu<br />
zählen unter anderem zahlreiche<br />
internationale Pressekonferenzen.<br />
Für den VDMA-<br />
Präsidenten<br />
Thomas Lindner<br />
ist ganz klar:<br />
„Die Zeitarbeit<br />
ist ein wichtiges<br />
Flexibilisierungsinstrument<br />
für<br />
den Maschinenbau.“<br />
Die Zahlen<br />
der Mitgliederbefragung<br />
be-<br />
legen das.<br />
Bild: VDMA<br />
VDMA<br />
Hände weg von Zeitarbeit<br />
2007 bei seinen Mitgliedsunternehmen<br />
durchgeführt. Die Antworten<br />
von 280 Unternehmen mit rund<br />
185 000 Beschäftigten konnten ausgewertet<br />
werden, was zu aussagefähigen<br />
Ergebnissen führte. Im<br />
Durchschnitt liege ihre Quote im<br />
Maschinen- und Anlagenbau bei<br />
6 %, während sie deutschlandweit<br />
über alle Branchen hinweg 2 % betrage.<br />
Die Zeitarbeit im Maschinenbau<br />
diene als Brücke in die Stammbelegschaft,<br />
denn die Übernahmechancen<br />
für eine Zeitarbeitskraft<br />
seien bei mehr als einem Drittel der<br />
befragten Unternehmen größer als<br />
30 %. Da der finanzielle Aufwand<br />
für einen Zeitarbeiter dem für einen<br />
Mitarbeiter der Stammbelegschaft<br />
vergleichbar sei, könne man im<br />
Maschinenbau bei Zeitarbeit nicht<br />
von prekären Beschäftigungsverhältnissen<br />
sprechen. In der Zeitarbeit<br />
sehe der VDMA nicht nur eine<br />
strukturelle Komponente, sondern<br />
werte sie auch ganz klar als Folge<br />
eines erheblichen konjunkturellen<br />
Einflusses.<br />
Wirtschaftsminister<br />
bei Fabrik des Jahres<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
LANDSBERG (GK). Wie die Sieger des<br />
Benchmark-Wettbewerbs Fabrik<br />
des Jahres/GEO 2<strong>01</strong>1 von <strong>Produktion</strong><br />
und A.T. Kearney Spitzenleistungen<br />
in ihrer Kategorie erreicht<br />
haben, profitabel am Standort<br />
Deutschland produzieren und damit<br />
Vorbild für andere Unternehmen<br />
des verarbeitenden Gewerbes<br />
geworden sind, berichten<br />
sie am 21.<br />
und 22. März 2<strong>01</strong>2<br />
im Maritim Hotel<br />
& Internationales<br />
Congress Center<br />
Dresden auf dem gleichnamigen<br />
Kongress. Die Keynote am 21. März<br />
hält Volkswagen-Vorstand Professor<br />
Dr.-Ing. Werner Neubauer. Bei<br />
der feierlichen Abendveranstaltung<br />
spricht der sächsische Wirtschaftsminister<br />
Sven Morlok. Und<br />
Professor Dr. Reimund Neugebauer,<br />
TU Chemnitz, stellt die Vision<br />
einer emissionsneutralen, energieeffizienten<br />
und ergonomischen Fabrik<br />
vor. Am zweiten Kongresstag<br />
kann die Fabrik des Jahres, das Motorenwerk<br />
Chemnitz von Volkswagen<br />
Sachsen, besichtigt werden.<br />
Anmeldung: 08191/125 872,<br />
www.fabrik-des-jahres.de.<br />
SGL Carbon<br />
stärkt Eigenkapital<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
FRANKFURT (DJ/ILK). SGL Carbon<br />
stärkt sein Eigenkapital durch fällige<br />
Wandelschuldverschreibungen.<br />
Inhaber der beiden Wandelanleihen<br />
hätten bis zum 16. Dezember<br />
2<strong>01</strong>1 einen Teil der Wandelschuldverschreibungen<br />
im Gesamtvolumen<br />
von 107,4 Mio Euro gewandelt,<br />
teilte das Unternehmen mit.<br />
Die Ausübung der Wandlungsrechte<br />
habe das derzeitige Eigenkapital<br />
um 98 Mio Euro erhöht.<br />
Gleichzeitig sei die Verschuldung<br />
um 107,4 Mio Euro gesunken.<br />
KLAUS HIEMER<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
TÜBINGEN. Mit Wirkung zum 1. Januar<br />
2<strong>01</strong>2 wird Mirko Merlo Präsident<br />
des Werkzeugspezialisten<br />
Walter. Der 47-jährige Italiener war<br />
als Executive Vice President bereits<br />
Mitglied des Vorstands bei Walter<br />
und ist seit 27 Jahren in dem Unternehmen<br />
tätig. Merlo folgt Andreas<br />
Evertz nach, der ebenfalls zum 1.<br />
Januar 2<strong>01</strong>2 zum Präsidenten von<br />
Sandvik Machining Solutions ernannt<br />
wird, einem von fünf Geschäftsbereichen<br />
des schwedischen<br />
Unternehmens.<br />
Mirko Merlo ist bereits seit 1984<br />
in verschiedenen Positionen bei<br />
Walter tätig. Unter anderem verantwortete<br />
er die Geschäfte des<br />
Unternehmens in Brasilien,<br />
Großbritannien und Italien und<br />
war Präsident der Region West-<br />
Europa.<br />
„Seine langjährige Erfahrung bei<br />
Walter, sein umfangreiches Wissen<br />
12. Januar 2<strong>01</strong>2· Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Nachrichten · 3<br />
POSITIV DENKEN<br />
Statt guter Vorsätze 2<strong>01</strong>2<br />
Erstmal Gutes Neues Jahr 2<strong>01</strong>2 im Namen des ganzen <strong>Produktion</strong>-Teams!<br />
Starten Sie auch „vorsichtig-optimistisch“ in dieses<br />
Jahr, wie der deutsche Maschinenbau (Konjunktur-Umfrage ab<br />
Seite 4)? Ich denke, wir sollten uns auch 2<strong>01</strong>2 sorgenmäßig nicht<br />
ins Boxhorn jagen lassen, sondern lieber in<br />
EDITORIAL die Hände spucken und anpacken. Dafür -<br />
statt guter Vorsätze - einige hilfreiche Zitate:<br />
Eduard Altmann<br />
Chefredakteur<br />
Halbleiter knacken<br />
Marke von 300 Mrd<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
NEW YORK (DJ/ILK). Die Umsätze<br />
mit Halbleitern dürften im laufenden<br />
Jahr laut Gartner weltweit um<br />
0,9 % auf 3<strong>02</strong> Mrd Dollar gestiegen<br />
sein. Die Halbleiterindustrie habe<br />
sich im frühen Verlauf des Jahres<br />
sehr gut entwickelt. Marktführer<br />
2<strong>01</strong>1 ist laut Gartner Intel mit 51<br />
Mrd Dollar und einem Marktanteil<br />
von 16,9 %. Samsung Electronics<br />
hält mit 29 Mrd Dollar die Position<br />
zwei. Für das kommende Jahr sieht<br />
Gartner die Halbleiterumsätze auf<br />
309 Mrd Dollar steigen.<br />
„Glück hilft nur manchmal, Arbeit immer“<br />
(Aus Japan)<br />
„Wenn einem das Wasser bis zum Hals<br />
steht, darf man den Kopf nicht hängen lassen“<br />
(Ingrid Matthäus-Maier/SPD)<br />
„In diesem Jahr ist es mit der Krise wie<br />
mit Lena Mayer-Landrut. Man fragt sich: Wo<br />
ist sie denn plötzlich hin?“ (Dieter Zetsche/<br />
Daimler)<br />
„Wenn wir an Scheitern denken, so scheitern wir. Wenn wir<br />
unentschlossen bleiben, bleibt alles beim Alten. Wir müssen Großes<br />
vollbringen wollen, und es tun“ (Maharishi Mahesh Yogi).<br />
Oder einfach, wie Nina Ruge zu sagen pflegt: Alles wird gut!<br />
eduard.altmann@produktion.de<br />
Siemens: Noch mehr<br />
Russland-Züge<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
FRANKFURT (DJ/ILK). Siemens hat<br />
einen weiteren Großauftrag für<br />
seine Hochgeschwindigkeitszüge<br />
aus Russland bekommen. Die<br />
Münchener werden acht weitere<br />
Züge des Typs Velaro Rus an die<br />
russische Bahngesellschaft RZD<br />
liefern. Inklusive des auf 30 Jahre<br />
datierten Servicevertrags liegt der<br />
gesamte Auftragswert bei rund 600<br />
Mio Euro. Die Auslieferung der<br />
Züge, die im Siemens-Werk Krefeld<br />
gefertigt werden, soll im Januar<br />
2<strong>01</strong>4 beginnen.<br />
PRÄZISIONSWERKZEUGE<br />
Mirko Merlo neuer Präsident bei Walter<br />
in der Metallverarbeitung und seine<br />
internationale Erfahrung in unterschiedlichenFührungspositionen<br />
haben Mirko Merlo ein hohes<br />
Ansehen in der Branche und ein<br />
exzellentes Netzwerk verschafft“,<br />
sagt Andreas Evertz, President<br />
Sandvik Machining Solutions.<br />
„Ich freue mich sehr auf meine<br />
neue Aufgabe bei Walter“, sagt<br />
Der 47-jährige Italiener<br />
Mirko Merlo ist seit 27<br />
Jahren bei Walter und<br />
hat auch internationale<br />
Erfahrung gesammelt.<br />
Bild: Walter<br />
Mirko Merlo, Präsident<br />
von Walter. „Walter hat<br />
sich in den letzten Jahren<br />
zu einem internationalen<br />
Unternehmen mit Niederlassungen<br />
in allen wichtigen<br />
Märkten der Welt entwickelt.<br />
Wir sind hervorragend<br />
aufgestellt, um die<br />
Herausforderungen der Zukunft<br />
zu meistern und unsere Position<br />
als Kompetenzführer in der Zerspanung<br />
weiter auszubauen.“<br />
Andreas Evertz bleibt in seiner<br />
neuen Funktion Walter weiterhin<br />
eng verbunden. Der 42-jährige<br />
stieg 2008 als Vorstand Technik ein<br />
und war seit 2<strong>01</strong>0 für die gesamte<br />
Walter-Gruppe verantwortlich.
4 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />
INTERVIEW<br />
Herkulesaufgabe für Politik<br />
CLAUS WILK, SEBASTIAN MOSER,<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />
Die Auftragsbücher sind voll,<br />
seine Branche steht glänzend da:<br />
Dennoch emp� ehlt VDW-Präsident<br />
Martin Kapp, unter anderem<br />
weiter an den Präsenzen in Asien<br />
zu bauen.<br />
Bitte bewerten Sie die derzeitigen<br />
Konjunkturaussichten aus<br />
Ihrer Sicht nach dem Schulnotensystem.<br />
Aus Sicht der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie<br />
bewerte<br />
ich die Aussichten derzeit mit befriedigend.<br />
Die Auftragsbücher<br />
sind voll. Die Bestellungen schwächen<br />
sich aktuell zwar ab. Dies ist<br />
jedoch im Konjunkturzyklus normal<br />
angesichts des hohen Niveaus,<br />
auf dem wir uns bewegen. Wichtig<br />
ist vor allem, dass die Dynamik in<br />
den Wachstumsmärkten, allen voran<br />
China, erhalten bleibt, um die<br />
bisher leichte Schwäche in Europa<br />
auszugleichen.<br />
Das letzte Jahr stand im Zeichen<br />
der Schulden- und Eurokrise.<br />
Wird sich die Situation 2<strong>01</strong>2<br />
bessern?<br />
Das ist schwer zu sagen. Fest steht,<br />
dass die Politik vor der Herkulesaufgabe<br />
steht, das Vertrauen der Märkte<br />
in die Eurozone wieder herzustellen.<br />
Diese Herausforderung ist<br />
nicht mit Patentrezepten zu lösen.<br />
Ein Anfang wäre gemacht, wenn die<br />
am stärksten verschuldeten Länder<br />
einen ambitionierten und verlässlichen<br />
Sparkurs einschlagen.<br />
RALPH WIECHERS, VDMA<br />
CLAUS WILK,<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />
Mit der Note Drei bewertet VDMA-<br />
Chefvolkswirt Ralf Wiechers die<br />
derzeitigen Konjunkturaussichten<br />
für den Maschinen- und Anlagenbau.<br />
Käme es zur Krise, ist sich<br />
Wiechers sicher: „Ein Einbruch<br />
wie 2008 bleibt dem Maschinenbau<br />
erspart.”<br />
FRANKFURT. „Der deutsche Maschinen-<br />
und Anlagenbau erwartet<br />
für das Jahr 2<strong>01</strong>2 einen nochmaligen<br />
Zuwachs von <strong>Produktion</strong>,<br />
Umsatz, Export und Beschäftigung.<br />
Allerdings ist angesichts<br />
des bereits erreichten Niveaus<br />
sowie der politischen und wirtschaftlichen<br />
Belastungen von einem<br />
deutlichen Tempoverlust<br />
auszugehen.“ Nach 14 % Wachstum<br />
in 2<strong>01</strong>1 prognostiziert der<br />
VDMA für 2<strong>01</strong>2 ein Plus in der<br />
Größenordnung von 4 %. Wiechers:<br />
„Zentrale Voraussetzung<br />
hierfür ist, dass es den verantwortlichen<br />
Akteuren gelingt, die<br />
Euro-Krise in den Griff zu bekommen.<br />
Hinter der Durchschnittsnote<br />
3 verbirgt sich angesichts<br />
der Vielfalt unserer Branche<br />
wie immer eine große Spann-<br />
MARTIN KAPP, VDW<br />
„Die Firmen haben den Aufschwung<br />
genutzt, ihre Finanzen<br />
wetterfest zu machen, Schulden<br />
abzubauen und das Eigenkapital<br />
wieder zu erhöhen.“<br />
Martin Kapp, VDW-Präsident.<br />
Welche Themen stehen für Ihre<br />
Branche 2<strong>01</strong>2 ganz oben auf<br />
der Agenda?<br />
Unsere Branche ist international<br />
gut aufgestellt. Will sie diese Position<br />
weiter ausbauen, sehe ich drei<br />
Prioritäten, nicht nur für das kommende<br />
Jahr, sondern weit darüber<br />
hinaus. Zum einen sind die Firmen<br />
gut beraten, angesichts der<br />
Nachfrageverschiebung Richtung<br />
Asien ihre Präsenz dort weiter auszubauen.<br />
Ausdrückliches Ziel<br />
muss es sein, Maschinen und<br />
Dienstleistungen anzubieten, die<br />
diese Länder in der Breite nachfragen.<br />
Das bedeutet, Hightech durch<br />
Maschinen zu ergänzen, die tech-<br />
Maschinenbau auch 2<strong>01</strong>2 im Plus<br />
VDMA-Chefvolkswirt Ralph Wiechers<br />
sieht auch 2<strong>01</strong>2 ein Wachstum im Maschinen-<br />
und Anlagenbau. Seine Prognose<br />
beläuft sich auf ein Plus von immerhin<br />
4 %. Bild: VDMA<br />
breite sehr unterschiedlicher<br />
Entwicklungen in den Maschinenbausektoren.”<br />
Bezüglich der Euro-Krise merkt<br />
der VDMA-Chefvolkswirt bei seiner<br />
Klientel noch keine großen<br />
Auswirkungen: „Bislang hat sich<br />
die Euro-Schuldenkrise mit Ausnahme<br />
der geringen Nachfrage<br />
aus den südeuropäischen Ländern<br />
in unseren Zahlen kaum<br />
niedergeschlagen. Doch die Unsicherheit<br />
in den Unternehmen<br />
nisch robust sind, sich auf eine<br />
Aufgabe konzentrieren und kostengünstig<br />
angeboten werden<br />
können, also durch Mid-Tech den<br />
Markt nach unten zu verteidigen.<br />
Zweitens ist die Werkzeugmaschinenindustrie<br />
angetreten, Nachhaltigkeit<br />
und Energieeffizienz in und<br />
für die <strong>Produktion</strong> umzusetzen.<br />
Hier sind wir Vorreiter. Drittens<br />
schließlich muss sich die Branche<br />
intensiv um qualifizierten Nachwuchs<br />
kümmern. Die Verfügbarkeit<br />
guter Facharbeiter, Techniker<br />
und Ingenieure wird für den künftigen<br />
Erfolg lebenswichtig sein.<br />
Falls es 2<strong>01</strong>2 zu einer neuen<br />
Wirtschaftskrise kommt: Wie<br />
gut hat sich die Branche in der<br />
Zwischenzeit aufgestellt, um<br />
solche Situationen zu meistern?<br />
Die Werkzeugmaschinenindustrie<br />
ist sicher besser aufgestellt als zur<br />
letzten Krise. Die Firmen haben den<br />
Aufschwung genutzt, ihre Finanzen<br />
wetterfest zu machen, Schulden abzubauen<br />
und das Eigenkapital wieder<br />
zu erhöhen. Auch verfügen die<br />
Unternehmen abhängig von der<br />
Kunden- und Produktstruktur über<br />
Auftragspolster von bis zu 1,5 Jahren,<br />
die ihnen in einer Krise erstmal<br />
Luft verschaffen. Wir sehen derzeit<br />
nicht, dass es einen derart abrupten<br />
Auftragseinbruch geben wird wie<br />
2008. Stabilisierend wirkt sich aus,<br />
dass viele Kunden, beispielsweise<br />
aus der Automobilindustrie, ihren<br />
Zulieferern, der Luftfahrtindustrie<br />
oder Konjunktur<br />
der Energiewirtschaft, NOTE<br />
auch strategisch investieren.<br />
3<br />
über den weiteren Weg der europäischen<br />
Wirtschaft ist zweifellos<br />
groß. Und Unsicherheit ist Gift<br />
fürs Investieren. Besserung ist insofern<br />
dringend notwendig. Dazu<br />
muss der in Brüssel eingeschlagene<br />
Weg konsequent fortgesetzt<br />
werden.” Trotzdem stehe der<br />
deutsche Maschinen- und Anlagenbau<br />
vor großen Aufgaben:<br />
„Die Erschließung bisher nicht<br />
oder nur wenig bearbeiteter Märkte<br />
in aufstrebenden Volkswirtschaften,<br />
die Aufrechterhaltung<br />
des angeschlagenen hohen Innovationstempos<br />
und die Sicherstellung<br />
der notwendigen Liquidität<br />
für derzeit schwer zu überblickende<br />
konjunkturelle Entwicklungen.“<br />
Nach einer möglichen Wirtschaftskrise<br />
befragt, bleibt Wiechers<br />
optimistisch: „Die Maschinenbauer<br />
haben die letzte Krise<br />
hervorragend gemeistert. Auch<br />
wenn die Erfahrung leidvoll war,<br />
die Unternehmen haben gelernt,<br />
noch flexibler und besser selbst auf<br />
ein extremes Absacken der Nachfrage<br />
zu reagieren. Gleichwohl ist<br />
die gegenwärtige Lage nicht mit<br />
der aus dem Jahr<br />
2008 vergleichbar. Konjunktur<br />
Ein solcher Einbruch NOTE<br />
sollte der Branche<br />
erspart bleiben.“ 3<br />
INTERVIEW<br />
Sensorik: Stagnation<br />
setzt sich fort<br />
SABINE SPINNARKE, PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />
Das letzte Jahr stand im Zeichen<br />
der Schulden- und Eurokrise.<br />
Wird sich die Situation 2<strong>01</strong>2<br />
bessern?<br />
Bereits unsere Mitgliederbefragung<br />
im 3. Quartal zeigte einen<br />
Umsatzrückgang, für das 4. Quartal<br />
prognostizieren unsere Mitglieder<br />
eine Stagnation, die sich<br />
im kommenden Jahr fortsetzen<br />
dürfte.<br />
Welche Themen stehen 2<strong>01</strong>2<br />
ganz oben auf der Agenda?<br />
Als Haupthemen der Sensorik<br />
und Messtechnik dürften im kommenden<br />
Jahr ganz oben auf der<br />
Agenda die Elektromobilität, die<br />
erneuerbaren Energien sowie autonome<br />
und vernetzte Systemen<br />
stehen.<br />
Falls es 2<strong>01</strong>2 zu einer weiteren<br />
Wirtschaftskrise kommt:<br />
Wie gut haben sich Ihre Mitgliedsunternehmen<br />
in der<br />
Zwischenzeit aufgestellt, um<br />
solche Situationen zu meistern?<br />
Da unsere Mitglieder in alle Industrien<br />
liefern und damit von<br />
deren Erfolgen abhängen, werden<br />
wir die Entwicklungen abwarten<br />
müssen. Den Vorteil, den unsere<br />
überwiegend mittelständischen<br />
Mitglieder haben, zeigte sich in<br />
THOMAS SIMMONS, AMA<br />
Sensorik wird branchenübergreifend in nahezu allen Industrien eingesetzt.<br />
Sie eignet sich daher hervorragend als konjunkturelles Frühwarnsytem.<br />
Thomas Simmons, Geschäftsführer des Sensorik-Fachverbandes<br />
AMA berichtet, warum er die Konjunkturnote ‚4‘ vergibt.<br />
INTERVIEW<br />
GUNNAR KNÜPFFER<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />
Nach Ansicht von Stefan Schneider<br />
von Deutsche Bank Research<br />
bessert sich die wirtschaftliche<br />
Lage erst im ersten Halbjahr des<br />
Jahres, wenn es eine Lösung für<br />
die Schuldenkrise gibt<br />
Bitte bewerten Sie die derzeitigen<br />
Konjunkturaussichten aus<br />
Ihrer Sicht nach dem Schulnotensystem.<br />
4 bis 5.<br />
2<strong>01</strong>1 stand im Zeichen der<br />
Schulden- und Eurokrise.<br />
Wird sich die Situation 2<strong>01</strong>2<br />
bessern?<br />
In unserem Basisszenario dürfte<br />
sich im Verlauf des ersten Halbjahres<br />
allmählich eine Lösung der<br />
Schuldenkrise abzeichnen, dies<br />
dürfte auch für die Wirtschaft vertrauensbildend<br />
sein.<br />
Welche Themen stehen für<br />
die Unternehmen des<br />
verarbeitenden Gewerbes<br />
2<strong>01</strong>2 ganz oben auf der<br />
Agenda?<br />
Durch Globalisierung Kompensation<br />
für die wohl auf Jahre schwache<br />
Nachfrageentwicklung in Teilen<br />
Europas finden.<br />
„Auf der Agenda stehen Elektro-<br />
mobilität, erneuerbare Energien<br />
und autonome Systeme.“<br />
Thomas Simmons, Geschäftsführer<br />
des Sensorik-Fachverbandes AMA.<br />
der letzten Krise in der Kurzarbeit.<br />
Damit können unsere Mitglieder<br />
ihre Facharbeiter halten<br />
und nach Krisen schnell wieder<br />
produzieren und liefern. Damit<br />
agieren die Kleineren häufig flexi-<br />
bler und könnten<br />
durch ihre Flexibilität<br />
insbesondere internationalMarktanteile<br />
erobern.<br />
SCHNEIDER, DB RESEARCH<br />
Allmähliche Lösung<br />
Falls es 2<strong>01</strong>2 zu einer weiteren<br />
Wirtschaftskrise kommt: Wie<br />
gut haben sich die Unternehmen<br />
des verarbeitenden Gewerbes<br />
in der Zwischenzeit<br />
aufgestellt, um solche Situationen<br />
zu meistern?<br />
Die Unternehmen haben wohl die<br />
Lehren aus der New-Economy-<br />
Krise 20<strong>01</strong>/20<strong>02</strong> gezogen, sich<br />
schlanker und globaler<br />
aufgestellt und einen<br />
stärkeren Fokus<br />
auf interne Finanzierungsquellen<br />
gelegt.<br />
Konjunktur<br />
NOTE<br />
4<br />
„Firmen legen Fokus auf interne<br />
Finanzierungsquellen.“<br />
Stefan Schneider, DB Research.<br />
Konjunktur<br />
NOTE<br />
4,5
PRÄZISIONSWERKZEUGE: SANDVIK COROMANT<br />
Mit „vorsichtigem Optimismus“ ins neue Jahr<br />
KLAUS HIEMER, PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />
Der Präzisionswerkzeug-Spezialist Sandvik Coromant blickt mit „vorsichtigem<br />
Optimismus“ ins Jahr 2<strong>01</strong>2. Die Konjunkturaussichten bewertet<br />
das Unternehmen gegenüber <strong>Produktion</strong> mit ‚befriedigend‘.<br />
DÜSSELDORF. Sandvik Coromant<br />
sieht die Konjunktur in diesem Jahr<br />
nach einem starken Vorjahr leicht<br />
abgeschwächt. „Die Zuwachsraten<br />
werden zwar geringer, aber wir bleiben<br />
vorsichtig optimistisch“, sagt<br />
Robert Hartinger, Geschäftsführer<br />
ÖKO-DESIGN-RICHTLINIE<br />
ROBERT WOUTERS<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />
Mit der Öko-Design-Richtlinie<br />
nimmt die EU nun auch komplexere<br />
Systeme wie beispielsweise<br />
Spritzguss-Maschinen ins Visier.<br />
Was kommt somit im Jahr 2<strong>01</strong>2<br />
auf die Industrie zu?<br />
LANDSBERG (PD). Die Öko-Design-<br />
Richtlinie bildet den europäischen<br />
Rechtsrahmen für die Festlegung<br />
von Anforderungen an die umweltgerechte<br />
Gestaltung energieverbrauchsrelevanter<br />
Produkte. Die<br />
Richtlinie gilt seit Oktober 2009<br />
und löst damit die erste Fassung<br />
aus dem Jahr 2005 ab, welche noch<br />
auf den Bereich energiebetriebener<br />
Produkte (Energy using Products<br />
– EuP) beschränkt war. Das<br />
Energiebetriebene-Produkte-Ge-<br />
Sandvik Coromant Deutschland.<br />
Das Jahr 2<strong>01</strong>1 stand im Zeichen<br />
der Schulden- und Eurokrise und<br />
hat bei manchen Unternehmen für<br />
Unbehagen gesorgt. Wie sieht man<br />
bei Sandvik die Situation im Jahr<br />
2<strong>01</strong>2?<br />
setz (EBPG) vom 27.<strong>02</strong>.2008 setzt<br />
die Richtlinie in deutsches Recht<br />
um. Worum geht es im Detail? Bisher<br />
wurden Einzelprodukte wie<br />
Pumpen, Motoren, Glühbirnen,<br />
Fernseher und andere Haushaltsgeräte<br />
betrachtet und präzise vorgeschrieben,<br />
wie deren Energieverbrauch<br />
in welchen Stufen zu<br />
reduzieren ist.<br />
Produkte, die diese Kriterien<br />
nicht erfüllen, dürfen im Europäischen<br />
Markt nicht mehr verkauft<br />
werden. Jetzt geraten zunehmend<br />
auch komplexere Systeme ins Visier.<br />
Das Thema ‚Öko-Effizienz und<br />
Nachhaltigkeit’ ist im B2B-Geschäft<br />
angekommen. Die Energie-<br />
Effizienz eines kompletten Systems<br />
wie einer Spritzguss-Maschine<br />
hängt nicht nur von den einzelnen<br />
Komponenten ab, sondern auch<br />
davon, wie diese zusammenspielen.<br />
Peter Günther, Leiter der Ab-<br />
12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 5<br />
Hartinger: „Sicherlich gibt es<br />
nach wie vor eine Reihe unabwägbarer<br />
Risiken, die aktuell zu einer<br />
gewissen Verunsicherung führen –<br />
auch bei Sandvik Coromant. Allerdings<br />
sollten wir alle gemeinsam<br />
darauf achten, diese Situation nicht<br />
unnötig zu dramatisieren. Wir bei<br />
Sandvik Coromant sind für kommende<br />
Herausforderungen sehr<br />
gut aufgestellt, weil wir sowohl über<br />
effiziente Strukturen als auch tragfähige<br />
Konzepte verfügen.“<br />
Was es 2<strong>01</strong>2 zu beachten gilt<br />
Erlassene Durchführungsmaßnahmen für das Jahr 2<strong>01</strong>2<br />
teilung Technik und Umwelt beim<br />
Verband Deutscher Maschinen-<br />
und Anlagenbau (VDMA), bewertet<br />
das so: „Ziel der EuP-Richtlinie<br />
ist, Produkte so zu gestalten, dass<br />
sie die Umwelt so wenig wie möglich<br />
belasten. Über alle Produktlebensphasen<br />
von der Herstellung<br />
über den Betrieb bis hin zur Entsorgung.<br />
Der Energieverbrauch ist<br />
dabei nur ein Aspekt von vielen.“<br />
Man kann also gespannt sein, wie<br />
sich das Energiebetriebene-Produkte-Gesetz<br />
(EBPG) im Rahmen<br />
der konkurrierenden Zuständigkeiten<br />
innerhalb der EU-Kommission<br />
weiter entwickelt. Eines steht allerdings<br />
jetzt schon fest: Die Richtlinie<br />
regelt umfassend und umfangreich.<br />
Hersteller der betroffenen Produkte<br />
müssen notgedrungen im Detail<br />
nachlesen, was von ihnen und ihren<br />
Produkten zum jeweiligen Termin<br />
erwartet wird.<br />
Verordnung Termin Vorgaben<br />
107/2009/EG: Umwelt-gerechte Gestaltung von Set-Top-Boxen 25.<strong>02</strong>.2<strong>01</strong>2<br />
Umsetzung<br />
Anforderungen Stufe 2<br />
642/2009/EG: Umwelt-gerechte Gestaltung von Fernsehgeräten <strong>01</strong>.04.2<strong>01</strong>2<br />
Umsetzung<br />
Anforderungen Stufe 4<br />
245/2009/EG: Umwelt-gerechte Gestaltung von Leuchtstofflampen ohne eingebautes<br />
Vorschaltgerät, Hochdruckentladungslampen sowie Vorschaltgeräte und Leuchten<br />
13.04.2<strong>01</strong>2<br />
1<strong>01</strong>5/2<strong>01</strong>0/EU: Umwelt-gerechte Gestaltung von Haushaltswaschmaschinen <strong>01</strong>.06.2<strong>01</strong>2<br />
1<strong>01</strong>6/2<strong>01</strong>0/EU: Umwelt-gerechte Gestaltung von Haushaltsgeschirrspülern <strong>01</strong>.06.2<strong>01</strong>2<br />
643/2009/EG: Umwelt-gerechte Gestaltung von Haushaltskühlgeräten <strong>01</strong>.07.2<strong>01</strong>2<br />
244/2009/EG: Umwelt-gerechte Gestaltung von Haushaltslampen mit<br />
ungebündeltem Licht<br />
<strong>01</strong>.09.2<strong>01</strong>2<br />
1<strong>01</strong>5/2<strong>01</strong>0/EU: Umwelt-gerechte Gestaltung von Haushaltswaschmaschinen <strong>01</strong>.12.2<strong>01</strong>2<br />
1<strong>01</strong>6/2<strong>01</strong>0/EU: Umwelt-gerechte Gestaltung von Haushaltsgeschirrspülern <strong>01</strong>.12.2<strong>01</strong>2<br />
Im Jahr 2<strong>01</strong>2 gilt es für die Industrie die oben erwähnten Durchführungsmaßnahmen zu beachten.<br />
Umsetzung<br />
Anforderungen Stufe 3<br />
Umsetzung<br />
Anforderungen Stufe 1<br />
Umsetzung<br />
Anforderungen Stufe 1<br />
Umsetzung<br />
Anforderungen Stufe 2<br />
Umsetzung<br />
Anforderungen Stufe 4<br />
Umsetzung<br />
Anforderungen Stufe 2<br />
Umsetzung<br />
Anforderungen Stufe 2<br />
MASCHINENSICHERHEIT<br />
Konformitätsvermutung ausgelaufen<br />
LOHR (PD). Die verlängerte Konformitätsvermutung<br />
der EN 954-1 für<br />
Spezialanwendungen nach der Europäischen<br />
Maschinenrichtlinie ist<br />
Ende 2<strong>01</strong>1 endgültig ausgelaufen.<br />
Damit gilt die Systematik der ISO<br />
13849-1/-2 oder IEC 62061 nun<br />
auch zwingend für alle in der Europäischen<br />
Union in den Verkehr<br />
gebrachten Sondermaschinen.<br />
Maschinenhersteller müssen die<br />
Erfüllung dieser Norm in ihren<br />
Maschinensteuerungen nachweisen<br />
und dokumentieren. Darüber<br />
hinaus entwickelt die ISO 13849<br />
Beispielwirkung in immer mehr<br />
Absatzmärkten. Die Sicherheitsexperten<br />
von Bosch Rexroth weisen<br />
darauf hin, dass beispielsweise in<br />
Brasilien Ende 2<strong>01</strong>0 mit der NR12<br />
die Anforderungen an sichere Maschinen<br />
in Anlehnung an die Europäische<br />
Maschinenrichtlinie neu<br />
geregelt wurden. Das betrifft so-<br />
© <strong>Produktion</strong><br />
wohl neue, als auch bereits installierte<br />
Maschinen, die zum Teil<br />
nachgerüstet werden müssen.<br />
Bei der Umsetzung dieser technologieübergreifenden<br />
Norm für<br />
funktionale Sicherheit unterstützt<br />
Bosch Rexroth Maschinenhersteller.<br />
Das Unternehmen hat dazu das<br />
‚Handbuch zur Umsetzung der<br />
funktionalen Sicherheit nach ISO<br />
13849 – 10 Schritte zum Performance<br />
Level‘ verfasst.<br />
Ungeachtet der Zukunftsprognosen<br />
gibt es bei Sandvik Themen<br />
auch technischer Art, die ganz oben<br />
auf der Agenda stehen. „Wir fokussieren<br />
im kommenden Jahr verstärkt<br />
Wachstumsmärkte wie Luftfahrt<br />
und Energieerzeugung sowie<br />
Technologiebereiche wie Verzahnung<br />
und Hartbearbeitung.<br />
“Besonderes Konjunktur<br />
Augenmerk lege man NOTE<br />
dabei auch auf Kom-<br />
Robert Hartinger, Geschäftsführer<br />
plettlösungen. 3 Sandvik Coromant. Bild: Sandvik<br />
1133_PROD_METAV_97x280_de_METAV 2<strong>01</strong>2 07.10.11 15:59 Seite 1<br />
METAV2<strong>01</strong>2<br />
28. Februar – 3. März<br />
Düsseldorf<br />
Internationale Messe für<br />
Fertigungstechnik und Automatisierung<br />
Mit der Bahn zur METAV für<br />
89 EUR* inkl. Messeeintritt<br />
Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V.<br />
Corneliusstraße 4 · 60325 Frankfurt am Main<br />
Tel. +49 69 756081-0 · Fax +49 69 756081-74<br />
metav@vdw.de · www.metav.de<br />
www.metav.de<br />
* Hin- und Rückfahrt in der 2. Klasse, ab allen innerdeutschen<br />
Bahnhöfen. Das Angebot ist gültig vom 27.<strong>02</strong>.12 – 03.03.12<br />
und ist buchbar ab Oktober 2<strong>01</strong>1 über Tel. <strong>01</strong>805 644 332<br />
(0,14 Euro/Min.) oder www.metav.de
6 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />
INTERVIEW<br />
Forschung ist großes Plus<br />
SUSANNE BADER,<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />
Dr. Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer<br />
des Verbandes der Chemischen<br />
Industrie sieht ein Risiko für<br />
einen konjunkturellen Rückschlag,<br />
geht jedoch davon aus, dass die<br />
Branche dennoch Wachstum zu<br />
erwarten hat.<br />
Bitte bewerten Sie die derzeitigen<br />
Konjunkturaussichten.<br />
Die Stimmung in unserer Branche<br />
ist zum Jahreswechsel nach wie<br />
vor gut. Die aktuelle Geschäftslage<br />
wird von den Unternehmen ebenso<br />
positiv eingeschätzt wie in den<br />
starken Jahren 2006 und 2007. Das<br />
Risiko für einen konjunkturellen<br />
Rückschlag hat zwar in jüngster<br />
Zeit zugenommen. Aber wir gehen<br />
dennoch davon aus, dass das Chemiegeschäft<br />
im kommenden Jahr<br />
auf niedrigem Niveau wachsen<br />
wird: Wir rechnen mit einem Anstieg<br />
der <strong>Produktion</strong> um ein Prozent.<br />
Insgesamt würde ich die Note<br />
zwei bis drei vergeben.<br />
VCI<br />
Der VCI vertritt seit 1877 die wirtschaftspolitischen<br />
Interessen von<br />
rund 1 650 Chemieunternehmen in<br />
Deutschland. Als Stimme der Branche<br />
kommuniziert er mit Politik,<br />
Behörden, Wirtschaft, Wissenschaft<br />
und Medien. Er tritt für eine<br />
Verbesserung der wirtschaftlichen<br />
und politischen Rahmenbedingungen<br />
der Branche ein.<br />
ZVEI<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />
Als ZVEI-Präsident bewertet<br />
Friedhelm Loh die Konjunkturaussichten<br />
mit gut bis befriedigend.<br />
Auf Grund seiner Erfahrungen als<br />
Inhaber Rittals rät er, künftig mit<br />
extremen Konjunkturschwankungen<br />
zu rechnen.<br />
„Das konjunkturelle Tempo ist zwar<br />
spürbar langsamer geworden. Dennoch<br />
ist es nicht so kritisch wie es in<br />
den Medien dargestellt wird. Deswegen<br />
bewerten wir die Konjunkturaussichten<br />
mit 2-3. Die viel zu<br />
hohen Staatsschulden in Europa<br />
sind nicht über Nacht entstanden,<br />
sondern haben sich über Jahre hinweg<br />
aufgetürmt. Entsprechend wird<br />
es auch lange dauern, bis sie auf ein<br />
wieder unzweifelhaft tragfähiges<br />
Niveau reduziert werden. Gleiches<br />
gilt für die preisliche Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Sie hat sich in den europäischen<br />
Südländern in den letzten<br />
zehn bis 15 Jahren sukzessive verschlechtert,<br />
und auch hier wird es<br />
geraume Zeit beanspruchen, um<br />
die Entwicklung umzukehren. Im<br />
Fokus von Rittal steht das weitere<br />
internationale Wachstum. Ein<br />
Schwerpunkt 2<strong>01</strong>2 liegt dabei auf<br />
Wachstumsregionen wie Brasilien,<br />
Russland, China und Indien. Außer-<br />
DR. UTZ TILLMANN, VCI<br />
„Chemiegeschäft wird 2<strong>01</strong>2 auf<br />
niedrigem Niveau wachsen“<br />
Dr. Utz Tillmann, Hauptgeschäftsführer<br />
des Verbandes der Chemischen<br />
Industrie.<br />
Wie kann die Branche einer zunehmend<br />
unberechenbarer<br />
werdenden wirtschaftlichen Situation<br />
begegnen?<br />
Aus der engen Zusammenarbeit<br />
der deutschen Chemieunternehmen<br />
mit ihren Kunden entstehen<br />
Produkte und Systemleistungen,<br />
die auf den internationalen Märkten<br />
wegen ihrer Qualität stark gefragt<br />
sind. Unsere innovativen<br />
Werkstoffe und spezifischen Problemlösungen<br />
geben entscheidende<br />
Impulse für neue Produktlinien<br />
und Verfahren in anderen Kernbranchen.<br />
Diese Rolle in den<br />
Wertschöpfungsketten ist eine<br />
große Stärke der deutschen Chemie.<br />
Weitere wichtige Erfolgsfaktoren<br />
sind unsere hohe For-<br />
Loh erwartet Schwankungen<br />
„Die konjunkturelle Situation<br />
ist nicht so kritisch, wie sie in<br />
den Medien dargestellt wird.“<br />
Friedhelm Loh, ZVEI-Präsident<br />
und Inhaber Rittals.<br />
dem werden wir unsere Plattform<br />
„Rittal – Das System“ als Weltstandard<br />
der Gehäusetechnik, der Klimatisierung,<br />
der Stromverteilung<br />
und der IT-Infrastruktur permanent<br />
weiterentwickeln. Erhebliches Potenzial<br />
gibt es speziell bei der besseren<br />
Integration im Gesamtsystem.<br />
Bereits für die ersten Frühjahrsmessen<br />
stehen Top-Innovationen auf<br />
dem Rittal-Programm, z.B. mit integrativen<br />
Kühlsystemen und neuen<br />
schungsintensität und ein breit<br />
gefächerter Mittelstand.<br />
Welche Themen stehen für die<br />
Branche 2<strong>01</strong>2 ganz oben auf<br />
der Agenda?<br />
Aus meiner Sicht sind drei Themen<br />
von besonderer Bedeutung:<br />
Die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />
des Industrielandes<br />
Deutschland mit den richtigen politischen<br />
Rahmenbedingungen zu<br />
stärken. Zweitens: Eine sichere<br />
Versorgung mit Grundlaststrom<br />
und bezahlbare Strompreise für<br />
die energieintensive Chemie zu<br />
gewährleisten. Drittens: Die Innovationsfähigkeit<br />
der Unternehmen<br />
durch eine steuerliche Förderung<br />
von Forschung und Entwicklung<br />
zu unterstützen.<br />
Wodurch gewinnen die Chemieunternehmen<br />
in Deutschland<br />
den nötigen Innovationsvorsprung,<br />
um auch in Zukunft<br />
als Branche weltweit erfolgreich<br />
bleiben zu können?<br />
Unsere Unternehmen forschen entlang<br />
der großen Megatrends, die<br />
zentrale Bedeutung für eine wachsende<br />
Weltbevölkerung haben: Verbesserung<br />
der Nahrungsgrundlagen,<br />
Erschließung regenerativer<br />
Energiequellen, Entwicklung neuer<br />
Formen der Mobilität und Erhalt<br />
der Gesundheit einer alternden Bevölkerung.<br />
Rund 10 Prozent unserer<br />
423 000 Beschäftigten sind in der<br />
Forschung tätig. Sie<br />
tragen dazu bei, Lö- Konjunktur<br />
sungen für eine nach- NOTE<br />
haltige Entwicklung<br />
zu erarbeiten. 3<br />
Schranksystemen. Darüber hinaus<br />
wird die Energieeffizienz weiterhin<br />
technologisches Trendthema sein.<br />
Spätestens seit der Krise 2009 ist<br />
klar, dass die Ausschläge der wirtschaftlichen<br />
Entwicklung tendenziell<br />
größer werden. Dies verlangt den<br />
Unternehmen eine immer größere<br />
Flexibilität ab. Rittal hat die Krise<br />
genutzt und daraus gelernt. Heute<br />
sind wir besser aufgestellt, um<br />
schneller auf Konjunkturschwankungen<br />
zu reagieren. Dafür haben<br />
wir unsere Prozesse optimiert und<br />
unser Produktportfolio in die Tiefe<br />
deutlich weiterentwickelt. ‚Schneller,<br />
besser, überall‘ – dieses Erfolgskonzept<br />
für das Produktprogramm<br />
‚Rittal – Das System‘ haben wir uns<br />
auch in Sachen Fertigung auf die<br />
Fahnen geschrieben. Im Fokus<br />
steht beispielsweise die umfassende<br />
Neuausrichtung der Montagelinien<br />
für die Fertigung von Großschaltschränken<br />
im Werk Rittershausen.<br />
Ab 2<strong>01</strong>2 wird dort auch das<br />
neue Einzel-Schaltschranksystem<br />
SE 8 in der komplett neuen <strong>Produktion</strong>slinie<br />
mit einem hochmodernen<br />
Fertigungsverfahren hergestellt.<br />
Wir setzen 2<strong>01</strong>2 weiter auf<br />
Zukunft mit technischen<br />
Highlights und Konjunktur<br />
Neuinvestitionen von NOTE<br />
rund 200 Millionen<br />
Euro weltweit.“ 2-3<br />
INTERVIEW DR. SOLVEEN, COMMERZBANK<br />
Stagnation erwartet<br />
GUNNAR KNÜPFFER,<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />
Nach Einschätzung von Dr. Ralph<br />
Solveen, stellvertretender Leiter<br />
Economic Research der Commerzbank,<br />
wird die deutsche Wirtschaft<br />
2<strong>01</strong>2 stagnieren.<br />
Bitte bewerten Sie die Konjunkturaussichten.<br />
Kurzfristig sind sie eindeutig mangelhaft,<br />
da wir zumindest für das<br />
Winterhalbjahr ein Schrumpfen<br />
der deutschen Wirtschaft erwarten.<br />
Aber auch mittelfristig werden<br />
sie sich zunächst kaum mehr als<br />
ein ausreichend verdienen, zumindest<br />
so lange die Staatsschuldenkrise<br />
nicht zu Ende ist.<br />
2<strong>01</strong>1 stand im Zeichen der<br />
Schulden- und Eurokrise. Wird<br />
sich die Situation 2<strong>01</strong>2 bessern?<br />
Aus konjunktureller Sicht wird es<br />
wohl eher sogar schlechter werden.<br />
Denn im aus unserem wahrscheinlichsten<br />
Szenario wird die Staatsschuldenkrise<br />
weiter vor sich hin<br />
köcheln, so dass die Unsicherheit<br />
über die weitere Entwicklung des<br />
Euroraums anhalten wird. Zusammen<br />
mit der in vielen Ländern sehr<br />
restriktiven Finanzpolitik wird dies<br />
dazu führen, dass die deutsche<br />
Wirtschaft im Jahresdurchschnitt<br />
2<strong>01</strong>2 wohl nur stagnieren wird.<br />
Welche Themen stehen für die<br />
verarbeitende Industrie 2<strong>01</strong>2<br />
ganz oben auf der Agenda?<br />
Das Hauptthema wird sicherlich<br />
der immer stärker zu fühlende Abschwung<br />
sein, der gerade beim exportorientierten<br />
verarbeitenden<br />
INTERVIEW<br />
KLAUS HIEMER,<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />
Der Logistik-Spezialist SSI Schäfer<br />
spricht von einer Verlangsamung<br />
des Wirtschaftswachstums. Eine<br />
nächste Krise dürfe aber nicht<br />
herbeigeredet werden, sagt SSI-<br />
Geschäftsführer Klaus Tersteegen.<br />
Das letzte Jahr stand im Zeichen<br />
der Schulden- und Eurokrise.<br />
Wird sich die Situation 2<strong>01</strong>2<br />
verbessern?<br />
Im Jahr 2<strong>01</strong>1 haben verschiedene<br />
Schocks die Weltwirtschaft geschwächt.<br />
Hierzu gehören der<br />
starke Ölpreisanstieg, das Erdbeben<br />
in Japan und die verschärfte<br />
Schuldenkrise in der Euro-Zone.<br />
Diese Faktoren haben die Unsicherheit<br />
der Märkte spürbar erhöht.<br />
Für Deutschland gehe ich<br />
aber von einer stabilen Lage im-<br />
Jahr 2<strong>01</strong>2 aus.<br />
Welche Themen stehen für Ihr<br />
Unternehmen 2<strong>01</strong>2 ganz oben<br />
auf der Agenda?<br />
2<strong>01</strong>2 werden wir weiterhin großen<br />
Wert auf energieeffiziente Systeme<br />
legen und verstärkt unser Produktportfolio<br />
an einen sparsamen Umgang<br />
mit Energie ausrichten. Beispielsweise<br />
verfügt die SSI Schäfer<br />
Fördertechnik schon heute über<br />
Dr. Ralph Solveen, Commerzbank,<br />
erwartet ein Schrumpfen der deutschen<br />
Wirtschaft. Bild: Commerzbank<br />
Gewerbe und hier bei den Investitionsgüterherstellern<br />
bereits zu<br />
spüren ist und noch stärker zu<br />
spüren sein wird. Daneben wird es<br />
aber um die immer gleichen Herausforderungen<br />
gehen, nämlich<br />
sich im harten weltweiten Wettbewerb<br />
zu behaupten.<br />
Wie gut haben sich die Unternehmen<br />
aufgestellt, um eine<br />
neue Krise zu meistern?<br />
Gerade die vergangene Krise und<br />
die danach folgende schnelle Erholung<br />
haben gezeigt, dass die deutschen<br />
Unternehmen überwiegend<br />
sehr gut aufgestellt sind. Dies dürfte<br />
sich in den vergangenen Jahren<br />
eher noch verbessert haben, da die<br />
Verschuldung heute eher geringer<br />
ist und die Unternehmen<br />
mit geringeren<br />
Lagerbeständen in<br />
den Abschwung gehen.<br />
LOGISTIK: SSI SCHÄFER<br />
Krise nicht herbeireden<br />
eine feingegliederte Bedarfsabschaltung,<br />
die je nach Anwendungsfall<br />
bis zu 60 Prozent Energie<br />
einspart. Ein weiteres Beispiel<br />
stellt aus unserer Sicht der SSI Autocruiser<br />
dar, der aufgrund seiner<br />
besonderen Energieversorgung<br />
per aufladbaren Akku um bis zu<br />
80 Prozent weniger<br />
Energie verbraucht<br />
gegenüber einer konventionellenFördertechnikanlage.<br />
Konjunktur<br />
NOTE<br />
5<br />
„Wir sind als Komplettanbieter<br />
für intralogistische Lösungen<br />
breit aufgestellt.“<br />
Klaus Tersteegen,<br />
Geschäftsführer SSI Schäfer.<br />
Konjunktur<br />
NOTE<br />
3
HANS-JOCHEN BEILKE, EBM-PAPST<br />
„Sehe keine Rezession auf uns zukommen“<br />
SUSANNE BADER, PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />
Hans-Jochen Beilke, Vorsitzender der Geschäftsführung der Ebm-Papst-<br />
Gruppe, schildert seine Einschätzung der konjunkturellen Situation für<br />
dieses Jahr gegenüber <strong>Produktion</strong>.<br />
MULFINGEN (BA). „Die Schulden-<br />
und Eurokrise wird über das Jahr<br />
2<strong>01</strong>2 ein mittelfristiges Thema bleiben.<br />
Gespart werden muss weiterhin!<br />
Bei Ebm-Papst steht das Thema<br />
„Energieeffizienz und Ressourcenschonung“<br />
nach wie vor ganz<br />
AUS DEN UNTERNEHMEN<br />
ASC: Der Hersteller von Beschleunigungssensoren<br />
erweitert seine Geschäftsführung:<br />
Renate Bay ist seit<br />
dem 1.11.11 geschäftsführende<br />
Gesellschafterin des Unternehmens.<br />
In dieser Position verantwortet<br />
sie die Bereiche Controlling,<br />
Marketing und Betriebsorganisation.<br />
Bay (45) ist bereits seit 2007 als<br />
Marketing und Customer Service<br />
Manager bei ASC tätig. Neben Marketingaktivitäten<br />
lag der Schwerpunkt<br />
ihrer Arbeit bisher auf der<br />
Betriebsorganisation.<br />
FST: Am <strong>01</strong>.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>2 wird Dieter<br />
Schäfer (55) als Chief Operations<br />
Officer das Management Board<br />
des DichtungsherstellersFreudenberg<br />
Sealing<br />
Technologies<br />
verstärken. In<br />
seiner neuen<br />
Funktion übernimmt<br />
er die<br />
Bereiche Operations,<br />
Lean, SCM und Einkauf. 20<strong>01</strong><br />
übernahm er eine Führungsposition<br />
bei FST und leitete ab 2005 den<br />
Geschäftsbereich Spezialdichtungsprodukte,<br />
2006 übernahm er<br />
den Bereich Oil Seals Division.<br />
RS Components: Das Unternehmen<br />
hat gerade den Wettbewerb ‚DesignSpark<br />
chipKIT Challenge‘ vorgestellt.<br />
Dieser wird online durchgeführt<br />
und stellt die Herausforderung<br />
an Entwicklungsingenieure,<br />
Studenten und Hobby-Entwickler,<br />
energieeffiziente und umweltfreundliche<br />
Entwicklungen aus<br />
dem Gebiet der Elektronik einzureichen.<br />
Um ihre Entwicklungen zu<br />
realisieren, werden die Teilnehmer<br />
das Software-Tool ‚DesignSpark<br />
PCB‘ von RS und die Entwicklungsplattform<br />
‚Digilent chipKIT Max 32‘<br />
nutzen, die den 32-bit Mikroprozessor<br />
PIC 32 von Microchip Technology<br />
unterstützt.<br />
TQ: Der Seefelder Elektronikdienstleister<br />
TQ hat zum fünften Mal den<br />
E²MS-Award erhalten. Das Unternehmen<br />
gewann in der Kategorie<br />
„Management der Lieferkette und<br />
Materialwirtschaft“.<br />
Der von den Organisationen FachverbandElektronik-Design<br />
(FED) und Zentralverband<br />
Elektrotechnik-<br />
und Elektronikindustrie<br />
(ZVEI)<br />
getragene<br />
Award wird auf<br />
Basis eines Auswahlverfahrens<br />
verliehen.<br />
oben auf der Agenda. Bereits vor 15<br />
Jahren haben wir begonnen, unser<br />
Produktportfolio auf sparsame EC-<br />
Ventilatoren und -Motoren umzustellen.<br />
Heute macht der Anteil<br />
dieser Technologie bei uns über<br />
60 % aus, viele Wettbewerber zie-<br />
12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Unternehmen & Märkte · 7<br />
hen nach. Was den Bereich der<br />
Ressourcenschonung anbetrifft,<br />
haben wir 2<strong>01</strong>1 den ersten Biowerkstoffventilator<br />
präsentiert. Auf<br />
diesem Gebiet sowie im Bereich<br />
der Strömungstechnik legen wir<br />
unsere Entwicklungsschwerpunkte<br />
der nächsten Jahre. Neben unseren<br />
Produktoptimierungen arbeiten<br />
wir aktiv an Effizienz-Verbesserungen<br />
innerhalb unserer Prozesse<br />
und <strong>Produktion</strong>en. Die Weltwirtschaft<br />
ist geprägt von einem „grü-<br />
GRATKILLER<br />
KULLEN Bürstentechnik - neben Bürsten zum Entgraten,<br />
genau die richtige Bürstenlösung für Ihre Aufgabenstellung.<br />
KULLEN Industriebürsten für alle Branchen und Bereiche.<br />
nen“ Technologiezyklus. Diesem<br />
stellen wir uns ganzheitlich bei<br />
Ebm-Papst. Außerdem gibt es bei<br />
uns für 2<strong>01</strong>2 ein großes Budget zur<br />
Erweiterung unserer Kapazitäten.<br />
Aus heutiger Sicht glaube ich nicht<br />
an eine erneute Krise im Jahr 2<strong>01</strong>2.<br />
Wir spüren zwar eine leichte Beru-<br />
higung in unseren<br />
Auftragseingängen,<br />
eine Rezession sehe<br />
ich aber nicht auf uns<br />
zukommen.“<br />
Konjunktur<br />
NOTE<br />
3<br />
Hans-Jochen Beilke, Ebm-Papst.<br />
Bild: Ebm-Papst<br />
JETZT KATALOG ANFORDERN<br />
www.kullen.de/pr<br />
www.aikele.de
8 · Unternehmen & Märkte · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />
INFORMATIONSTECHNIK<br />
Die ‚Cloud‘ steht ganz weit oben<br />
CLAUS WILK,<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />
Mit einer Zwei benotet Christian<br />
Lang, Senior Director für den<br />
Bereich Maschinenbau bei Autodesk,<br />
die konjunkturellen Aussichten<br />
für 2<strong>01</strong>2. Der Softwarekonzern<br />
will mit einer kompletten Lösung<br />
für das Product Lifecycle Management<br />
in der Industrie punkten.<br />
Lang begründet seine Notenvergabe<br />
mit dem gesamtwirtschaftlichen<br />
Umfeld für den Maschinenbau:<br />
„Die Auftragsbücher unserer<br />
Kunden sind bislang gut gefüllt.<br />
Fachkräfte werden weiter gesucht.<br />
Auch wenn eine gewisse Zurückhaltung<br />
bei Investitionen zu erwarten<br />
ist, so lässt sich der Markt nicht<br />
von Medienberichten irritieren.“<br />
Bezüglich der Euro-Krise urteilt<br />
Lang eher verhalten: „Selbst wenn<br />
eine Lösung für die Stabilisierung<br />
der Haushalte und der Finanzmärkte<br />
gefunden wird, so wird es<br />
doch eine Weile dauern, bis die<br />
Krise vorbei ist.“ Die Finanzmärkte<br />
würden in Zukunft sicher mehr reguliert<br />
werden. Dies könne dazu<br />
führen, dass Investitionen für Unternehmen<br />
schwieriger würden.<br />
Lang: „Speziell die kleinen und<br />
mittelständischen werden dies als<br />
erste zu spüren bekommen. Neben<br />
dem Kostendruck sind höhere<br />
INTERVIEW<br />
„Man darf sich nicht auf<br />
seinen Lorbeeren ausruhen!“<br />
DANIELA HOFFMANN, PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />
In Berlin wurde zum 15. Mal der Ludwig-Erhard-Preis verliehen. Der<br />
diesjährige Gewinner ist Endress + Hauser Conduct. CEO Dr. Manfred<br />
Jagiella berichtet <strong>Produktion</strong> wie er es scha� t, die Fluktuationsrate in<br />
seinem Unternehmen auf nur 1,7 % zu halten.<br />
Zuerst den MX Award für Manufacturing<br />
Excellence, danach<br />
den Ludwig-Erhard-Preis – welche<br />
Bedeutung haben die zahlreichen<br />
Auszeichnungen für Ihr<br />
Unternehmen?<br />
Dass wir mit dem Ludwig-Erhard-<br />
Preis gleich im ersten Anlauf ausgezeichnet<br />
wurden, haben wir<br />
unserem Mitarbeiterteam zu verdanken.<br />
Die Preise heben unseren<br />
Bekanntheitsgrad, das ist vor<br />
allem bei der Gewinnung neuer<br />
Mitarbeiter wichtig. Eine extrem<br />
niedrige Fluktuationsrate von 1,7<br />
VITA<br />
Dr. Manfred Jagiella,<br />
leitete bis 2007 den Geschäftsbereichs<br />
Sensoren bei der Firma Balluff<br />
in Neuhausen. Im Anschluss<br />
übernahm der promovierte Elektrotechnik-Ingenieur<br />
die Geschäftsführung<br />
von Endress + Hauser Conducta<br />
(Gesellschaft für Mess- und<br />
Regeltechnik).<br />
„Bisher haben wir in<br />
jeder Krise immer auch<br />
eine Chance gesehen.“<br />
Christian Lang,<br />
Senior Director Autodesk.<br />
Hürden zu nehmen, um an Investitionskapital<br />
zu gelangen.“ Aus seiner<br />
Sicht hätten sich deutsche Maschinenbauunternehmen<br />
bisher<br />
als stabil und vorausschauend bewiesen,<br />
weshalb er sich sicher sei,<br />
dass die meisten Unternehmen für<br />
2<strong>01</strong>2 gut aufgestellt wären.<br />
Befragt nach den 2<strong>01</strong>2er Plänen<br />
von Autodesk sagte Lang im Gespräch<br />
mit <strong>Produktion</strong>: „Für Autodesk<br />
steht 2<strong>01</strong>2 das Thema Cloud-<br />
Computing ganz weit oben auf der<br />
Agenda. Die Zeit ist gekommen,<br />
dass sich Unternehmen auch in der<br />
DR. MANFRED JAGIELLA, CEO ENDRESS + HAUSER CONDUCT<br />
Prozent bestätigt dabei unsere<br />
positive Unternehmenskultur, die<br />
durch Offenheit und Wertschätzung<br />
geprägt ist.<br />
Nutzen Sie das Assessment für<br />
die Ausrichtung ihrer Prozesse?<br />
Wir sind in einigen Bereichen sowohl<br />
in der Technologie als auch<br />
im Markt führend – das ist einerseits<br />
sehr schön, andererseits aber<br />
auch sehr gefährlich. Man darf<br />
sich nicht auf seinen Lorbeeren<br />
ausruhen, denn die Konkurrenz<br />
schläft nicht. Unser Ansporn war<br />
deshalb vor allem herauszufinden,<br />
wo wir besser sein können.<br />
Das Assessment ist ein guter Weg,<br />
um noch vorhandene Schwächen<br />
und vorhandene Potenziale zu erkennen,<br />
man wird praktisch gezwungen,<br />
sich seine Prozesse genau<br />
anzuschauen. Das Ergebnis<br />
ist eine saubere Analyse des Unternehmens,<br />
die in Form eines<br />
schriftlichen Berichts vorgelegt<br />
wird. Die präzise dokumentierten<br />
Bewertungen der Assessments<br />
zeigen die Felder für weiteres Ver-<br />
Produktentwicklung und den angegliederten<br />
Bereichen mit dem<br />
Thema Cloud-Computing beschäftigen.“<br />
Lang ergänzt: „Des Weiteren<br />
ist PLM im nächsten Jahr ein ganz<br />
wichtiges Thema für uns. Unsere<br />
Philosophie ist auch hier, ein System<br />
anzubieten, dass modern,<br />
einfach zu implementieren, und<br />
sehr investitionsfreundlich ist. Unser<br />
PLM wird cloudbasiert sein und<br />
einen anderen Weg gehen als die<br />
im Markt bekannten Systeme. Ich<br />
bin davon überzeugt, dass wir das<br />
Thema PLM wirklich anders anbieten<br />
und alle Unternehmen, egal ob<br />
groß oder klein, davon massiv profitieren<br />
können.“<br />
Bezüglich der Krisenresistenz<br />
von Autodesk ist sich Lang relativ<br />
sicher: „Wir haben über die vergangenen<br />
Jahre immer weiter investiert,<br />
um unsere Produkte und<br />
Lösungen zu erneuern, zu verbessern<br />
und zu erweitern. Wir werden<br />
in vielen Bereichen als der Innovator<br />
am Markt gesehen und wir haben<br />
nicht vor, diesen Status aufzugeben.<br />
Autodesk ist finanziell sehr<br />
gesund und profitiert davon, breit<br />
aufgestellt zu sein – sowohl in Bezug<br />
auf die unterschiedlichsten<br />
Industrien als auch auf die internationalen<br />
Märkte. Bisher haben wir<br />
in jeder Krise immer<br />
auch eine Chance gesehen<br />
und das wird<br />
sich auch künftig weiter<br />
auszahlen.“<br />
Konjunktur<br />
NOTE<br />
2<br />
besserungspotenzial auf – eine<br />
gute Entscheidungsgrundlage für<br />
die Zukunft.<br />
Und was hat Ihnen das Assessment<br />
verraten?<br />
Das Assessment bestätigt, dass wir<br />
auf dem richtigen Weg sind. In<br />
vielen Prozessen gibt es in Details<br />
noch Verbesserungspotenzial.<br />
Was sind die Hintergründe für<br />
Ihren Erfolg in einem Wettbewerb,<br />
in dem es um Business<br />
Excellence geht?<br />
Wir arbeiten sehr stark IT-gestützt<br />
und haben durchgängige Prozesse.<br />
Wenn beispielsweise ein Kunde<br />
in China einen Transmitter<br />
bestellt, geht der Auftrag nach<br />
dem JIT-Prinzip in das vollautomatisierte<br />
<strong>Produktion</strong>ssystem.<br />
Wir nutzen das gleiche ERP-System<br />
weltweit. Im One-Piece-Flow<br />
wird zum Beispiel auch just-intime<br />
zu jedem Transmitter eine<br />
individuelle Bedienungsanleitung<br />
gedruckt, die nur die bestellten<br />
Optionen enthält – in 14 unterstützten<br />
Sprachen, darunter natürlich<br />
auch chinesisch.<br />
Was bedeutet Deutschland als<br />
Standort für Endress + Hauser<br />
Conducta?<br />
Wir sind ein ausgesprochen internationales<br />
Unternehmen, verges-<br />
CHINA-CORNER<br />
Waldkraiburg/JiangXI (kk): Mit dem<br />
neuen Standort Ryder Electronics<br />
Xinfeng Ltd. in der chinesischen<br />
Provinz JiangXi hat der EMS-Spezialist<br />
Ryder Industries seine Elektronikfertigungs-Dienstleistung<br />
um<br />
die Kabelkonfektionierung erweitert.<br />
Ryder Industries stellt sich damit<br />
auf kräftiges Wachstum ein:<br />
Die neue <strong>Produktion</strong>sstätte Ryder<br />
Electronics Xinfeng befindet sich<br />
etwa 450 km nördlich von Shenzhen<br />
und ist eine vollständig vertikal<br />
integrierte, auf mehrere Gebäude<br />
verteilte Fertigungsstätte, die<br />
Kunststoff-Spritzgussanlagen, SMT-<br />
Fertigungslinien und die Baugruppen-Geräteendmontage<br />
auf einer<br />
insgesamt 40 000 m² großen <strong>Produktion</strong>sfläche<br />
offeriert. Damit<br />
trägt Ryder Industries der steigenden<br />
Nachfrage Rechnung und<br />
adressiert dabei die professionelle<br />
Audio-, Unterhaltungs- und Haushaltselektronik,<br />
HF-Lösungen sowie<br />
Automobil- und auch Industrieelektronik.<br />
Frühzeitig habe das Unternehmen<br />
mehr als 300 Mitarbeiter<br />
eingestellt und im Fertigungswerk<br />
in Shenzhen für die Elektronikfertigung<br />
und vor allem für die Kabel-<br />
„Unsere Unternehmenskultur,<br />
ist<br />
durch Offenheit<br />
und Wertschätzung<br />
geprägt.“<br />
Dr. Manfred Jagiella,<br />
CEO Endress + Hauser<br />
Conduct.<br />
sen aber nie, wo unsere Wurzeln<br />
sind. Derzeit bauen wir unsere<br />
<strong>Produktion</strong> vor allem in Deutschland<br />
stark aus. Im Juli ist ein Neubau<br />
am Hauptsitz Gerlingen eingeweiht<br />
worden, ein weiterer Neubau<br />
wurde soeben begonnen. In Waldheim<br />
bei Dresden wird die <strong>Produktion</strong>sfläche<br />
derzeit durch einen<br />
Bauerweiterung um 70 Prozent<br />
vergrößert. Zusätzlich werden dort<br />
auch neue Labor- und Büroräume<br />
geschaffen. Unsere Strategie besteht<br />
darin, dort zusätzliche <strong>Produktion</strong>sstätten<br />
zu gründen, wo<br />
der Markt ist, so produzieren wir<br />
beispielsweise in Suzhou bei<br />
konfektionierung ausgebildet, berichtet<br />
Georg Diakourakis, Vice President<br />
Associate, Business Development<br />
von Ryder Industries.<br />
SHANGHAI: Die Electronica China<br />
und die Productronica China inklusive<br />
der Laser World of Photonics<br />
China finden vom 20. bis 22. März<br />
in Shanghai statt. Analog zu den<br />
Messen Electronica und Productronica<br />
in München bilden die Messen<br />
das gesamte Spektrum von Komponenten<br />
und Produkten über Systeme<br />
bis zur Elektronikfertigung ab;<br />
bzw. die Themen Ausrüstungsequipment<br />
und produktionsbezogene<br />
Services für die Elektronikfertigung.<br />
Der ZVEI organisiert zudem<br />
einen Gemeinschaftsstand.<br />
Mehr Infos unter:<br />
www.electronicachina.com.<br />
NÜRNBERG (kk): Ein Praxistraining<br />
zum China Manager (IHK) startet am<br />
15. März in Nürnberg. Der zwölftägige<br />
Zertifikatslehrgang vermittelt<br />
umfassendes Wissen über die wirtschaftlichen,<br />
rechtlichen und kulturellen<br />
Rahmenbedingungen in der<br />
Volksrepublik und hilft, Handlungsstrategien<br />
für den chinesischen<br />
Markt zu entwickeln und umzusetzen<br />
(www.chinaforumbayern.de).<br />
Shanghai für China und in Anaheim<br />
bei Los Angeles für den amerikanischen<br />
Markt.<br />
Wie viel investieren Sie in Forschung<br />
und Entwicklung?<br />
Wir investieren einen deutlich im<br />
zweistelligen Prozentbereich angesiedelten<br />
Teil des Umsatzes in<br />
F&E. Innovation ist für uns ein<br />
wichtiger Weg, uns Freiräume für<br />
die Zukunft abzusichern. Über 600<br />
Patente und Patenanmeldungen<br />
schützen unsere Innovationen.<br />
Diese werden jährlich durch 40 bis<br />
50 neue Patentanmeldungen erweitert.
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Erstmals mit einem eigenen Stand wird die Benseler-Firmengruppe auf<br />
der Euroguss präsent sein und ihre Beschichtungs- sowie Entgratungskompetenz<br />
bei Leichtmatallen in den Vordergrund stellen.<br />
MESSE EUROGUSS 2<strong>01</strong>2<br />
die Produkte von Autobauern wie<br />
Mercedes-Benz, Porsche und<br />
BMW entsprechend behandelt,<br />
von denen einige auf dem Messestand<br />
zu sehen sind.<br />
Druckguss-Branche<br />
trifft sich in Nürnberg<br />
und internationale Forschungsinstitute,<br />
Universitäten und Fachhochschulen<br />
mit ihrem Aus- und Weiterbildungsangebot,<br />
ihren Dienstleistungen<br />
und aktuellen Forschungsschwerpunkten.<br />
Der Dialog zwischen Forschung<br />
und Anwendung steht im Fokus des<br />
Internationalen Deutschen Druckgusstages,<br />
der vom Verband der<br />
Deutschen Druckgießereien (VDD)<br />
in Kooperation mit dem Bundesverband<br />
der Deutschen Gießerei-Industrie<br />
(BDG) organisiert wird. Experten<br />
diskutieren an drei Messetagen<br />
über innovative Forschungsergebnisse<br />
und die Vorteile der technologischen<br />
Nutzung.<br />
Am Dienstag, 17. Januar 2<strong>01</strong>2,<br />
stehen die Themen Maschinentechnik<br />
und Formen im Mittelpunkt.<br />
Am Mittwoch, 18. Januar,<br />
geht es um Trennmittel, Gießtechnik<br />
sowie Produktentwicklung und<br />
am Donnerstag, 19. Januar, sowohl<br />
um Gusswerkstoffe, Schmelztechnik<br />
als auch um Gussbearbeitung.<br />
Bereits zum vierten Mal werden<br />
im Rahmen der Eröffnungsfeier der<br />
Euroguss am Abend des 16. Januar<br />
2<strong>01</strong>2 herausragende Zinkgussteile<br />
von der Initiative Zink ausgezeichnet.<br />
Der Zinkdruckguss-Wettbewerb<br />
hat das Ziel, die Anwendungsvielfalt,<br />
die herausragenden Eigenschaften<br />
von Zinkdruckgusserzeugnissen<br />
und die Leistungsfähigkeit<br />
der teilnehmenden Gießereiunter-<br />
Dazu gehört das Dachsystem der<br />
Mercedes-Benz-SL-Baureihe. Hier<br />
ist Benseler für den Korrosionsschutz<br />
sowie die Pulverlackierung<br />
des Heckscheibenrahmens, des<br />
Dachvorderteils und der C-Säule<br />
links und rechts verantwortlich.<br />
Zudem präsentiert das Unternehmen<br />
seine Arbeit am Verdecklager<br />
des Porsche 991. Neben der Beschichtung<br />
übernimmt man hier<br />
nehmen vorzustellen.<br />
Die hohe Qualität von Aluminium-Druckguss<br />
zu zeigen ist der<br />
Anspruch des Internationalen Aluminium-Druckguss-Wettbewerbs,<br />
der vom Verband der Aluminiumrecycling-Industrie<br />
(VAR) und der<br />
Organisation of the European Aluminium<br />
Recycling Industry (OEA)<br />
durchgeführt wird.<br />
Die Jury bewertet Gussqualität,<br />
druckgussgerechte Konstruktion<br />
sowie den Einsatz von recyceltem<br />
Aluminium. Die drei besten Einsendungen<br />
werden im Rahmen der<br />
Euroguss-Eröffnungsfeier am 16.<br />
Januar 2<strong>01</strong>2 ausgezeichnet.<br />
Die Druckguss-Branche hat die<br />
Krise von 2008/2009 überwunden<br />
und kann sich über die wirtschaftliche<br />
Situation derzeit nicht beklagen.<br />
Der Verband Deutscher Druckgießereien<br />
(VDD) meldet für 2<strong>01</strong>0<br />
einen neuen Rekord beim Gesamtumsatz<br />
von 3,5 Mrd. EUR. Zum<br />
Vergleich: Im Boomjahr 2007 lag der<br />
Umsatz mit 3,1 Mrd. EUR deutlich<br />
darunter.<br />
Und laut CEMAFON (The European<br />
Foundry Equipment Suppliers<br />
Association) haben die Mitgliedsländer<br />
Dänemark, Deutschland,<br />
Frankreich, Großbritannien, Italien<br />
und Spanien im vergangenen Jahr<br />
Maschinen für Gießereien im Wert<br />
von 255 Mio. EUR (2008: 261 Mio.<br />
EUR) exportiert, was einem weltweiten<br />
Exportanteil von 36 % entspricht.<br />
Beide Verbände, VDD und<br />
CEMAFON, sind ideelle Träger der<br />
Fachmesse Euroguss.<br />
www.euroguss.de<br />
12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Euroguss Messe · 9<br />
LEICHTMETALL-KORROSIONSSCHUTZ<br />
Breite Verfahrensvielfalt bei der Oberflächengestaltung<br />
MARKGRÖNINGEN (RM). Das Unternehmen<br />
befasst sich bereits seit<br />
über zehn Jahren mit dem effizienten<br />
Schutz von Leichtmetallen vor<br />
Korrosion. Aktuell werden Teile für<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Vom 17. bis 19. Januar 2<strong>01</strong>2 be�ndet<br />
sich der Mittelpunkt der europäischen<br />
Druckguss-Fachwelt auf<br />
der Euroguss im Messezentrum<br />
Nürnberg. Auf dem Druckgusstag<br />
treten Forschung und Anwendung<br />
in einen Dialog ein und auf einer<br />
neue Sonderschau stellen sich<br />
Institute und Hochschulen vor.<br />
NÜRNBERG (RM). Rund 400 erwartete<br />
Aussteller – 2<strong>01</strong>0 waren es 364<br />
- informieren über neue Technik,<br />
Prozesse und Produkte. Man rechnet<br />
mit über 7 000 Druckguss-Experten<br />
aus dem In- und Ausland, die<br />
gleich zu Jahresbeginn anstehende<br />
Investitionen vorbereiten und Lösungen<br />
für ihre technischen Anforderungen<br />
suchen wollen.<br />
Parallel zur Messe findet der Internationale<br />
Deutsche Druckgusstag<br />
statt, erstmals in der Halle 7,<br />
statt. Weitere Highlights sind die<br />
Sonderschau „Forschung, die Wissen<br />
schaf(f)t“, die Bekanntgabe der<br />
Gewinner des Internationalen Aluminium-Druckguss-<br />
sowie des<br />
Zinkdruckguss-Wettbewerbs.<br />
Laut der NürnbergMesse sind alle<br />
namhaften Hersteller und Druckgießereien<br />
auf der Messe vertreten.<br />
Nicht zuletzt, so die Begründung,<br />
weil sie als einzige Veranstaltung die<br />
gesamte Druckguss-Prozesskette<br />
von der Hightech-Maschine über<br />
neue Materialien bis hin zu effizienten<br />
Services abbilde.<br />
Innovationen sind für die europäische<br />
Druckgussbranche im globalen<br />
Wettbewerb naturgemäß von<br />
entscheidender Bedeutung. Auf der<br />
neuen Sonderschau „Forschung,<br />
die Wissen schaf(f)t“ in Halle 7 präsentieren<br />
sich rund zehn nationale<br />
Gerhard Eder, Vorsitzender des Verbands<br />
Deutscher Druckgießereien<br />
(VDD) und Fachbeirat der Euroguss,<br />
zeigt sich mit der aktuellen Geschäftslage<br />
seiner Branche sehr<br />
zufrieden, beklagt aber die hohen<br />
Energie- und Rohstoffkosten.<br />
Erneut über 400 Aussteller sowie über 7 000 Fachbesucher werden zur Euroguss<br />
2<strong>01</strong>2 mit dem Deutschen Druckgusstag erwartet. Bilder: NürnbergMesse<br />
2<strong>01</strong>0 wurden mit Druckguss<br />
3,5 Mrd. EUR umgesetzt<br />
zusätzlich nachgelagerte Verarbeitungsschritte.<br />
Neben einem breiten<br />
Spektrum an organischen Beschichtungen<br />
stellt Benseler seine Entgratungen,<br />
Zinklamellensysteme sowie<br />
die Zinkthermodiffusion vor,<br />
die ab dem ersten Quartal 2<strong>01</strong>2 zum<br />
Einsatz kommen wird.<br />
Benseler mit acht deutschen<br />
Standorten ist Dienstleister für<br />
technisch anspruchsvolle Lösun-<br />
gen in den Bereichen Beschichtung,<br />
Oberflächenveredelung, Entgratung<br />
und Formgebung von Serienteilen.<br />
Dazu ist die Firmengruppe in<br />
die drei Geschäftsbereiche Organische<br />
Beschichtungen, Zinklamellensysteme<br />
sowie Entgratungen<br />
gegliedert.<br />
Halle 7, Stand 7-330<br />
www.benseler.de<br />
Euroguss, Nürnberg, Halle 7, Stand 7-260
10 · Messe Euroguss · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />
TRENN- UND SCHMIERÖLE<br />
Mehr Effizienz und weniger Ausschuss<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />
Die aktuelle Generation seiner Formentrennsto e SL sowie Kolbenschmiersysteme<br />
und -schmiersto e aus der Reihe PL stellt Chem-Trend<br />
Deutschland vor. Damit soll sich die Prozesse zienz im Druckgießprozess<br />
steigern lassen.<br />
MAISACH (RM). Zudem werden laut<br />
dem Hersteller die Ausschussraten<br />
sowie die <strong>Produktion</strong>skosten reduziert<br />
und die Gussqualität erhöht.<br />
Dazu verkürzen die wasserfreien<br />
Formentrennstoffe SL die Zyklus-<br />
zeiten. Damit ist der Trennfilmauftrag<br />
im Micro-Sprühverfahren<br />
möglich. Da die Formoberfläche<br />
zur Ausbildung des Trennfilms<br />
nicht, wie bei herkömmlichen<br />
Trennstoffen notwendig, stark ab-<br />
gekühlt werden muss, werden bei<br />
Anwendung der Formentrennstoffe<br />
SL die Zykluszeiten deutlich reduziert<br />
und die Formlebensdauer<br />
verlängert, so Chem-Trend.<br />
Die Formentrennstoffe sind darüber<br />
hinaus bei hohen Temperaturen<br />
einsetzbar, ohne dass die<br />
Filmausbildung im mittleren und<br />
unteren Temperaturbereich negativ<br />
beeinflusst wird. Durch das Benetzungsvermögen<br />
in einem breiteren<br />
Temperaturfenster ist auch<br />
FÜHREND IN DER SYSTEMINTEGRATION<br />
�������� ��� ���<br />
����� ��� ����� ������<br />
������� ��� ������� � ���������� �������������� ��� ���� ��������� ��� ��������� ����������<br />
������ ���� �������� ���� ���������� ������� �� ��������� ����������������� ��� ���������������� ��� ������ ���<br />
������������������� �� ����� ��������� ��������������������<br />
���� ���� � ��� �� ��������������� � ���������������� � � ������� ��������� � ������ ��� ���� ����� � �������������������<br />
bei inhomogen temperierten Gießwerkzeugen<br />
ein sicheres Gießen<br />
ohne störende Metallanklebung<br />
machbar. Wegen der Zusammensetzung<br />
und der geringen Auftragsmenge<br />
ist diese Technik umweltschonend<br />
und schont die Form.<br />
Halle 7A, Stand 306<br />
www.chemtrend.com/german<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ✔ ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER ✔<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
Besuchen Sie uns auf der Euroguss 2<strong>01</strong>2 in Nürnberg vom 17.<strong>01</strong>.-19.<strong>01</strong>.2<strong>01</strong>2 in Halle 7 Stand 713. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />
Formentrennstoffe von Chem-Trend<br />
werden unter anderem bei der <strong>Produktion</strong><br />
dieses Federbeins eingesetzt.<br />
Bild: Georg Fischer<br />
Shredder zerkleinert<br />
sperrige Angüsse<br />
PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />
Nach dem Zinkdruckguss stellt<br />
sich die Frage der Weiterverarbeitung<br />
von Materialresten, um<br />
ein kleineres Volumen, weniger<br />
Transportaufwand und eine<br />
einfache Wiederverwertung zu ermöglichen.<br />
Dazu zerkleinert beim<br />
Beschlaghersteller Hettich ein<br />
spezieller Shredder von Erdwich<br />
sperrige Angüsse automatisch.<br />
KAUFERING (RM). Zinkreste lassen<br />
sich ohne Qualitätsverlust immer<br />
wieder einschmelzen und erneut<br />
verarbeiten. Doch bei der Entsorgung<br />
und Wiederaufbereitung treten<br />
Probleme auf. Denn vor allem<br />
die Angüsse benötigen meist viel<br />
Platz und müssen zeitaufwändig<br />
manuell abtransportiert werden.<br />
Zinkangüsse nach der <strong>Produktion</strong><br />
(links) und geshreddert (rechts).<br />
Bild: Helmut Vogel<br />
Der Einwellenzerkleinerer M600/1<br />
sorgt dafür, dass die Teile auf eine exakt<br />
definierte Größe geshreddert<br />
werden. Bild: Erdwich GmbH<br />
Wie dieses Problem angegangen<br />
werden kann, zeigt der Möbelbeschlaghersteller<br />
Hettich: Dort zerkleinert<br />
ein spezieller Shredder der<br />
Erdwich Zerkleinerungssysteme<br />
GmbH automatisch selbst Teile mit<br />
großen Abmessungen so, dass der<br />
bisherige Platz- und Logistikaufwand<br />
hinfällig wird. Der dafür<br />
entwickelte Einwellenzerkleinerer<br />
M600/1 sorgt dafür, dass die Stücke<br />
auf eine definierte Größe geshreddert<br />
und somit platzsparend weiterverarbeitet<br />
werden können.<br />
www.erdwich.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION
PRÄZISIONSWERKZEUGE<br />
RICHARD LÄPPLE, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Die Anforderungen an Werksto�e für die Energietechnik werden künftig<br />
weiter steigen. Zunehmend kommen schwer zerspanbare Materialien<br />
zum Einsatz. Bei den Herstellern von Präzisionswerkzeugen läuft<br />
die Suche nach dem idealen Schneidsto� auf Hochtouren.<br />
von 600 Grad Celsius und mehr erfordern<br />
hochtemperaturfeste Werkstoffe<br />
wie die Nickelbasislegierungen<br />
Inconel, Udimet, Nimonic etc.<br />
Herkömmlicher Baustahl glüht in<br />
diesen Regionen bereits dunkelrot.<br />
„Die Wirkungsgrade lassen sich<br />
außerdem durch größere Anlagen<br />
weiter nach oben treiben“, wie Peter<br />
Jeschke vom Institut für Strahlantriebe<br />
und Turbomaschinen an der Universität<br />
Aachen betonte. Die Werkstücke<br />
wie Schaufeln und Gehäuseteile<br />
werden folglich größer, was die<br />
Bearbeitung nicht einfacher macht.<br />
Die größten Schaufeln finden sich<br />
am Ausgang der Turbine. Zwar<br />
kommen dort dank niedrigerer<br />
Temperaturen keine Superlegierungen<br />
mehr zum Einsatz, dafür<br />
aber leichte Titanwerkstoffe. Auch<br />
diese Legierungen gehören zur<br />
ISO-S Gruppe. Lang, dünn und<br />
schwer zerspanbar – es kommt einiges<br />
zusammen.<br />
Der Bedarf an ISO-S Werkstoffen<br />
wird nicht zuletzt aufgrund eines<br />
global steigenden Energieverbrauchs<br />
weiter zunehmen. Daran<br />
ändern mittelfristig auch regenerative<br />
Energiequellen nichts. „Dampfturbinen<br />
bleiben der zentrale Bestandteil<br />
der Energieerzeugung des<br />
21. Jahrhunderts“, prognostizierte<br />
Dr. Henning Rohkamm, Projektleiter<br />
12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Trends & Reports · 11<br />
Energietechnik: Suche nach dem<br />
Top-Schneidstoff läuft auf Hochtouren<br />
TÜBINGEN (HI). Die Zerspaner in<br />
der Energietechnik, zumal im Umfeld<br />
der Wärmekraftwerke, haben es<br />
nicht leicht. Sie bekommen es immer<br />
häufiger mit schwer zerspanbaren<br />
Werkstoffen zu tun, wie<br />
kürzlich auf dem 2. internationalen<br />
Energieforum des Werkzeugherstellers<br />
Walter in Tübingen zu vernehmen<br />
war.<br />
Der Grund liegt in der Physik der<br />
Wärmekraftprozesse. Der Wirkungsgrad<br />
der Kraftwerke steigt mit<br />
den Gas- und Dampftemperaturen.<br />
Hohe Wirkungsgrade sind aber das<br />
A & O einer ressourcenschonenden<br />
und kostenoptimierten Energieerzeugung.<br />
Des Physikers Freud, des<br />
Zerspaners Problem. Die üblichen<br />
Turbinen-Eingangstemperaturen<br />
Modernste Werkzeuge sind gefordert,<br />
damit später die Turbinenmontage<br />
problemlos läuft. Bild: Siemens<br />
INTERVIEW<br />
DIETMAR POLL, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Radnabenantriebe erleben derzeit ein Comeback. Wir sprachen mit<br />
Dr. Gunter Freitag von der zentralen Siemens-Forschungsabteilung<br />
‚Corporate Technology‘, was dahinter steckt.<br />
mobile Anwendungen. Unser<br />
Radnabenantrieb ist als permanent-erregte<br />
Synchronmaschine<br />
aufgebaut, damit erreichen wir eine<br />
hohe Leistungsdichte. Wichtig<br />
ist hierbei ein guter Wirkungsgrad<br />
im Teillastbereich, weil solch eine<br />
Maschine im Fahrzeugeinsatz die<br />
meiste Zeit eben nicht unter Volllast<br />
betrieben, sondern eher mit<br />
mäßiger Leistung und dafür dynamisch<br />
beansprucht wird.<br />
Für welchen Einsatzbereich ist<br />
dieser vorgesehen?<br />
Ein solcher Radnabenmotor könnte<br />
vor allem in Fahrzeugen zum<br />
Einsatz kommen, die hauptsächlich<br />
in Städten fahren. Eine hohe<br />
Endgeschwindigkeit des Fahrzeugs<br />
ist also nicht das Ziel. Wir<br />
wollten die Radnabenmaschine<br />
als Antrieb verwenden und gleichzeitig<br />
damit die Reibbremse auf<br />
Anspruchsvoller Einsatz in der Energietrechnik: Bohren einer Gasturbinen-Radscheibe mit speziellen<br />
XD-Bohrern von Walter bei Siemens Energy in Berlin. Bild: Läpple<br />
Komponentenentwicklung Dampfturbinen,<br />
Siemens Energy.<br />
Bei Werkstücken aus Inconel &<br />
Co sind modernste Werkzeuge gefragt.<br />
Am liebsten würden die Fertigungsverantwortlichen<br />
einen<br />
Gummidiamanten ins Futter und<br />
in die Halter spannen. Aber diesen<br />
Wunderschneidstoff gibt es leider<br />
nur in der Theorie. Dr. Christian<br />
Wagenknecht, Alstom, fasste die<br />
vom Werkzeug im Turbinenbau<br />
verlangten Eigenschaften zusammen:<br />
„Hohe mechanische und<br />
thermische Resistenz, geringe Neigung<br />
zu Aufbauschneiden, möglichst<br />
gute Wärmeleitfähigkeit, keine<br />
Neigung zur Diffusion.“ Mit den<br />
typischen hohen Zerspanungskräften<br />
müsse man auf einem vorhandenen<br />
Maschinenequipment zurechtkommen.<br />
Bleibt also nur zu<br />
folgern: um die Entwicklungen im<br />
Gas- und Dampfturbinenbau in der<br />
Fertigung künftig zu meistern, ist<br />
vor allem am Werkzeug als wichtigster<br />
Stellschraube zu drehen.<br />
Das passiert auch in den Entwicklungsabteilungen<br />
im Hause Walter.<br />
Ein Meilenstein für die Bearbeitung<br />
von ISO-S-Materialien war beispielsweise<br />
die Markteinführung<br />
von Wendeplatten mit PVD-Aluminiumoxid-Beschichtung.<br />
Das PVD-<br />
Verfahren bewirkt aufgrund niedriger<br />
Prozesstemperaturen, dass die<br />
Zähigkeit des Hartmetalls erhalten<br />
bleibt, die Hartschicht Aluminiumoxid<br />
unterstützt die Hochtemperatur-Verschleißfestigkeit.<br />
Mit diesen<br />
Schneidstoffen ist daher ein großer<br />
Step in Richtung ‚idealer Schneidstoff‘<br />
gelungen. Weitere bedeutende<br />
Schritte in der Werkzeugent-<br />
Radnabenantriebe schaffen völlig neue Möglichkeiten<br />
Herr Freitag, welche Art von<br />
Radnabenmotor entwickeln Sie?<br />
Ergänzend zum aktuell verfügbaren<br />
Antriebsportfolio der Siemens<br />
Business Unit ‚Electric Car‘ arbeiten<br />
wir in der zentralen Siemens-<br />
Forschung an der Entwicklung eines<br />
Radnabenantriebs für auto-<br />
IDEEN-WERKSTATT<br />
Corporate Technology<br />
Siemens entwickelt Lösungen sowohl<br />
für die Elektromobilität wie<br />
auch für die gesamte Energieumwandlungskette.<br />
Bei der Elektromobilität<br />
beschäftigt sich Siemens sowohl<br />
mit der Fahrzeugseite (z.B. den<br />
elektrischen Antrieben) wie auch<br />
mit der nötigen Infrastruktur. ‚Corporate<br />
Technology‘ ist die sektorübergreifende<br />
Ideen-Werkstatt.<br />
Werkstücke wie Schaufeln<br />
werden immer größer<br />
DR. GUNTER FREITAG, SIEMENS<br />
„Wichtig ist ein guter<br />
Wirkungsgrad im<br />
Teillastbereich.“<br />
Dr. Gunter Freitag,<br />
Siemens Forschungsabteilung<br />
Corporate Technology<br />
Bohrwerkzeuge arbeiten<br />
mit Innenkühlung<br />
der Hinterachse ersetzen. Dementsprechend<br />
haben wir sie als<br />
Motor und zugleich als Bremse<br />
optimiert. Damit wir sie als Bremse<br />
verwenden können, muss sie<br />
kurzeitig sehr hohe Drehmomente<br />
aufbauen können – und das über<br />
den gesamten Drehzahlbereich<br />
hinweg. Je mehr Bremsmoment<br />
die elektromotorische Bremse<br />
übernehmen kann, desto mehr kinetische<br />
Energie des Fahrzeugs<br />
kann wieder in elektrische Energie<br />
überführt und in der Batterie gespeichert<br />
werden. Gleichzeitig<br />
muss sie leistungsstark genug sein,<br />
um ein Stadtfahrzeug über längere<br />
Strecken anzutreiben.<br />
Wie wollen Sie den negativen<br />
Einfluss auf das Fahrverhalten<br />
durch den Radnabenantrieb<br />
vermeiden?<br />
Radlastschwankungen und zu geringen<br />
Teilen Aufbaubewegungen<br />
werden durch die Massen an den<br />
Rädern beeinflusst, die somit das<br />
Fahrverhalten mitbestimmen. Der<br />
Einfluss dieser ungefederten Massen<br />
wird allerdings deutlich über-<br />
„Dampfturbinen<br />
bleiben zentraler<br />
Bestandteil der<br />
Energieerzeugung.“<br />
Dr. Henning<br />
Rohkamm,<br />
Siemens Energy<br />
wicklung vollziehen sich beim spiralisierten<br />
Tieflochbohren. Die XD-<br />
Technologie (XD = extremely deep)<br />
von Walter eignet sich inzwischen<br />
für Bohrtiefen bis 70xD. Die Bohrwerkzeuge<br />
mit Innenkühlung werden<br />
aus Vollhartmetall hergestellt.<br />
Der Hauptvorteil: Das Zurückfahren<br />
zur Späneentleerung (‚Lüften‘)<br />
erübrigt sich.<br />
Unter Mitwirkung des entsprechenden<br />
Kühlmitteldrucks schrauben<br />
sich die Späne von selbst aus<br />
der Bohrung. Die Prozesssicherheit<br />
ist hoch, die Zeitersparnis enorm.<br />
XD-Bohrer finden zahlreiche Anwendungen<br />
in der Energietechnik,<br />
etwa Kühlbohrungen, die aufgrund<br />
der hohen Prozesstemperaturen<br />
bei Dampf- und Gasturbinen notwendig<br />
sind. Die Werkzeuge erlauben<br />
selbst bei Inconel hohe Schnittgeschwindigkeiten.<br />
www.walter-tools.com<br />
e mobility<br />
Made in Germany<br />
schätzt. Es gibt genügend Untersuchungen<br />
und Studien die nachweisen,<br />
dass sie sich in diesem<br />
Einsatzbereich für den durchschnittlichen<br />
Autofahrer nicht<br />
spürbar auswirken.<br />
Nennen Sie die Vorteile Ihres<br />
künftigen Radnabenantriebs.<br />
Wenn ein Radnabenantrieb verwendet<br />
wird, entfallen Getriebe,<br />
Differential und Wellen. Neben<br />
dem Platz, den man dabei gewinnt,<br />
werden dadurch auch Gewicht<br />
und Kosten eingespart. Mit<br />
Radnabenmaschinen lassen sich<br />
verteilte Antriebe leicht umsetzen.<br />
Damit ergeben sich neue Möglichkeiten<br />
für die Fahrdynamik, wie<br />
zum Beispiel Torque Vectoring,<br />
mit dem das Lenkverhalten des<br />
Fahrzeugs mit Hilfe des Antriebs<br />
gesteuert werden kann. Langfristiges<br />
Ziel der Entwicklung ist Antrieb,<br />
Bremse, Dämpfung und<br />
Lenkung in einem Rad-Modul zusammenzufassen.<br />
Die vollständige<br />
Integration des Antriebs in das<br />
Rad schafft völlig neue Freiheiten<br />
bei den Fahrzeugkonzepten.
12 · F&E · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />
DEUTSCHER ZUKUNFTSPREIS<br />
Elektronik aus Plastik<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Am Anfang gab es eine Abfuhr. Das kann niemals funktionieren, winkte<br />
ein Fachgutachter einer Forschungsförderungsagentur ab. Jetzt, 15<br />
Jahre später, hat der Physiker Prof. Karl Leo mit zwei Mitstreitern für<br />
den heftig kritisierten Forschungsansatz den Deutschen Zukunftspreis<br />
erhalten.<br />
DRESDEN (BA). Leo, Leiter des<br />
Fraunhofer-Instituts für Photonische<br />
Mikrosysteme IPMS in Dresden,<br />
hat sich der organischen<br />
Elektronik verschrieben. Bisher<br />
wird für elektronische Bauteile vor<br />
allem anorganisches Silizium verwendet.<br />
Das spröde Material ist<br />
zwar ein guter Halbleiter, doch<br />
seine Herstellung erfordert einen<br />
erheblichen Aufwand. Man muss<br />
bei hohen Temperaturen einen<br />
großen Kristall heranwachsen lassen<br />
und anschließend in dünne<br />
Scheiben, die Wafer, zerschneiden.<br />
Eleganter ist es dagegen, einen<br />
organischen Stoff zu verwenden,<br />
eine Art Farbstoff, wie er auch für<br />
Straßenschilder verwendet wird.<br />
Dieser lässt sich problemlos auf<br />
biegsame Folien oder andere Substrate<br />
auftragen. Allerdings sind<br />
organische Farbstoffe schlechte<br />
MESSSYSTEME<br />
Intelligent messen und regeln,<br />
wenn es dünn auf hart kommt<br />
MEIKE WIEGAND, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Die Ingenieure des Instituts für Integrierte <strong>Produktion</strong> Hannover (IPH)<br />
haben ein Messsystem entwickelt, das eine Überwachung der Blätter<br />
während des Trennschleifens ermöglicht. Derzeit forschen sie daran,<br />
wie der Prozess auf Basis der gewonnenen Messdaten geregelt werden<br />
kann.<br />
HANNOVER (BA). Um die Kosten<br />
beim Zuschneiden von Granitplatten<br />
gering zu halten, setzt die Industrie<br />
zunehmend auf dünnere<br />
Trennschleifblätter. Ein Problem<br />
sind jedoch deren starke Schwingungen<br />
während des Prozesses.<br />
Das Messsystem haben die Ingenieure<br />
des IPH im Rahmen eines<br />
Forschungsprojekts entwickelt.<br />
„Die Suche nach geeigneten Sensoren<br />
und die Entwicklung der<br />
Elektronik gestalteten sich dabei<br />
schwierig“, erläutert Professor Lud-<br />
Halbleiter. Hier kommt die entscheidende<br />
Idee zum Zug, die jetzt<br />
prämiert und zunächst belächelt<br />
wurde: Die unzureichende Leitfähigkeit<br />
wird mit einer Dotierung<br />
erhöht, also der Zugabe einer geringen<br />
Menge einer anderen chemischen<br />
Substanz. Inzwischen ist<br />
es gelungen, mit einer Beimischung<br />
von nur einem Prozent die<br />
elektrische Leitfähigkeit um den<br />
Faktor eine Million und mehr zu<br />
steigern.<br />
Schon heute haben die hauchdünnen<br />
Halbleiter den Schritt in<br />
die Massenproduktion geschafft.<br />
Ähnlich wie Silizium-Chips sind<br />
sie vielseitig einsetzbar: Sie können<br />
sowohl elektrische Energie in<br />
Licht umwandeln als auch Sonnenlicht<br />
in Strom. Die Novaled AG<br />
verfolgt den ersten Ansatz und produziert<br />
Materialien für Displays<br />
und Leuchten, die Heliatek GmbH<br />
Rote, grüne und blaue OLEDs mit einer 2x2 Millimeter großen aktiven Fläche<br />
für Leistungstests. Bild: Deutscher Zukunftspreis/Ansgar Pudenz<br />
ger Overmeyer, einer der drei geschäftsführenden<br />
Gesellschafter<br />
des IPH, die Herausforderungen<br />
des Projekts. Zum einen bieten<br />
dünne Trennschleifblätter wenig<br />
Platz für die Integration von Sensoren;<br />
andererseits stört das metallische<br />
Umfeld die drahtlose Datenübertragung.<br />
Damit die Trennschleifblätter<br />
zukünftig nicht nur Daten erfassen,<br />
sondern der Prozess auch geregelt<br />
werden kann, wurde das Forschungsprojekt<br />
„Intelligentes<br />
widmet sich der Photovoltaik. Beide<br />
Unternehmen sind Ausgründungen<br />
aus dem Forschungsteam<br />
um Professor Leo, beschäftigen<br />
zusammen fast 200 Mitarbeiter<br />
und bilden mit weiteren Dresdner<br />
Firmen eines der weltweit bedeutendsten<br />
Cluster der organischen<br />
Elektronik.<br />
Zu den Unternehmensgründern<br />
gehören Jan Blochwitz-Nimoth<br />
(Novaled) und Martin Pfeiffer (Heliatek),<br />
die sich zusammen mit ihrem<br />
Mentor Leo den Zukunftspreis<br />
teilen. Bei der Vermarktung hat die<br />
Novaled AG die Nase vorn: Sie stellt<br />
bereits Materialien für Handy-Displays<br />
als Massenprodukt her. In<br />
zwei bis drei Jahren sollen Fernsehbildschirme<br />
folgen, die besonders<br />
flach, farbecht und sparsam beim<br />
Energieverbrauch sind.<br />
„Ein OLED-Display verbindet<br />
die wichtigsten Vorzüge der beiden<br />
aktuellen Technologien, der LED-<br />
und Plasmabildschirm-Technologie“,<br />
sagt Blochwitz-Nimroth. Es ist<br />
effizienter als ein Plasmabildschirm<br />
und liefert schärfere Bilder<br />
als ein LED, weil es ohne Hintergrundbeleuchtung<br />
auskommt. Ein<br />
weiteres wichtiges Einsatzgebiet<br />
der OLEDs ist ihre Verwendung als<br />
flächige Beleuchtung.<br />
Solarzellen auf organischer Basis<br />
gibt es noch nicht als Massenware.<br />
Bei der Heliatek GmbH wird die<br />
<strong>Produktion</strong> voraussichtlich im<br />
nächsten Jahr anlaufen. Ihre Prototypen<br />
haben derzeit einen Wirkungsgrad<br />
von etwas über neun<br />
Prozent und können damit noch<br />
nicht gegen die üblichen Siliziumzellen<br />
konkurrieren. „Doch längerfristig<br />
werden wir an die zwanzig<br />
Prozent herankommen“, ist Prof.<br />
Leo überzeugt. Außerdem haben<br />
die organischen Zellen gegenüber<br />
dem Silizium andere Vorteile.<br />
Vor allem lassen sie sich relativ<br />
einfach – und damit vor allem<br />
preiswert – herstellen. Das Sieger-<br />
Trio dampft im Vakuum hauchdünne<br />
Schichten des organischen<br />
Trennschleifwerkzeug“ bis Ende<br />
2<strong>01</strong>2 verlängert. Auf Basis der Daten,<br />
die mit dem Messsystem erhoben<br />
wurden, wird nun eine Prozessregelung<br />
entwickelt. Neben<br />
dem Schneiden von Granit könnte<br />
das Überwachungssystem in Zukunft<br />
auch bei der Bearbeitung von<br />
Metall oder Holz eingesetzt werden.<br />
Weil es sehr hart und widerstandsfähig<br />
ist, erfreut sich Granit<br />
großer Beliebtheit. Das Material<br />
wird nicht nur zur Verkleidung von<br />
Gebäudefassaden eingesetzt, sondern<br />
auch als Bodenbelag oder für<br />
Fensterbänke verwendet. Erhältlich<br />
ist Granit in Form von Platten,<br />
die aus Granitblöcken geschnitten<br />
werden. Um Materialverlust beim<br />
Schneiden zu vermeiden, werden<br />
bei der Bearbeitung zunehmend<br />
dünnere Trennschleifblätter ein-<br />
Prof. Dr. rer. nat. Karl Leo, Dr. rer. nat. Jan Blochwitz-Nimoth, Dr. rer. nat. Martin<br />
Pfeiffer, (v.l.n.r). Bild: Deutscher Zukunftspreis/Ansgar Pudenz<br />
Materials auf einen Träger. Diese<br />
Auflagen sind nur einen Fünftelmikrometer<br />
dick, tausendmal dünner<br />
als herkömmliche Solarzellen. Ein<br />
halbes Gramm Halbleitermaterial<br />
genügt, um eine Fläche von einem<br />
Quadratmeter zu beschichten –<br />
und zwar bei Raumtemperatur und<br />
nicht erst bei einer Hitze von rund<br />
1 000 Grad, wie sie bei anorganischen<br />
Zellen nötig ist.<br />
Solarzellen auf organischer<br />
Basis herstellen<br />
Das spart Energie, außerdem ist<br />
man nicht auf hitzebeständiges<br />
Glas als Substrat angewiesen, sondern<br />
kann PET-Folien verwenden.<br />
Dieses Plastikmaterial, das auch<br />
für Flaschen genutzt wird, ist preiswert,<br />
leicht und flexibel. Die Preisträger<br />
haben mit der „Rolle-zu-<br />
Rolle-Technologie“ ein Verfahren<br />
entwickelt, um die Solarzellen am<br />
Fließband herstellen zu können.<br />
Die leichten Module, die dabei<br />
entstehen, lassen sich auch auf<br />
Dächern installieren, die für herkömmliche<br />
Module zu schwach<br />
sind.<br />
Für den Zukunftspreis werden<br />
jeweils drei Projekte nominiert, die<br />
um die Siegerehre konkurrieren.<br />
Neben der „Organischen Elektronik“<br />
hat die Jury in diesem Jahr<br />
noch ein weiteres Projekt aus dem<br />
Hause Fraunhofer ausgewählt. Unter<br />
dem Motto „Geballtes Sonnenlicht<br />
– effizient genutzt“ haben die<br />
Forscher eine leistungsfähigere<br />
Ingenieure des IPH haben ein Messsystem entwickelt, das den Trennschleifprozess<br />
überwacht. Bild: IPH<br />
gesetzt. Sie verursachen geringere<br />
Werkzeug- und Energiekosten. Zudem<br />
entsteht bei der Zerkleinerung<br />
des Materials weniger Schlamm,<br />
der aufwändig entsorgt werden<br />
muss. Da schmale Trennschleifblätter<br />
eine geringere Steifigkeit<br />
haben, verbiegen sie sich allerdings<br />
auch leichter. Die Folgen sind<br />
starke Schwingungen, die zu einer<br />
Reduzierung der Plattenqualität<br />
und dadurch zu einer Erhöhung<br />
des Nachbearbeitungsaufwands<br />
führen. Den Schwingungen der<br />
Photovoltaik-Technologie entwickelt,<br />
die auf höchsteffizienten Solarzellen<br />
sowie der Sonne nachgeführten<br />
Konzentratormodulen basiert.<br />
Für den Preis waren Andreas<br />
W. Bett vom Fraunhofer-Institut<br />
für Solare Energiesysteme ISE,<br />
Hansjörg Lerchenmüller von Soitec<br />
Solar und Klaus-Dieter Rasch von<br />
AZUR SPACE Solar Power nominiert.<br />
Die Idee: Herkömmliches<br />
Silizium kann nicht das gesamte<br />
Spektrum des Sonnenlichts in<br />
Strom umwandeln. Es schwächelt<br />
ausgerechnet bei den kurzwelligen<br />
– und damit energiereichen – Anteilen<br />
und langwelliges Infrarot-<br />
Licht kann gar nicht umgewandelt<br />
werden.<br />
Die Wissenschaftler verwenden<br />
deshalb gleich mehrere Halbleiter<br />
im Pulk: Sie stapeln Lagen aus Galliumindiumphosphid,Galliumindiumarsenid<br />
und Germanium<br />
übereinander und können so die<br />
Sonnenenergie nahezu komplett<br />
einfangen. Vor zwei Jahren erzielten<br />
sie im Labor einen Wirkungsgrad<br />
von 41,1 % – damals Weltrekord.<br />
Außerdem wurde der Autobauer<br />
Daimler mit einem innovativen<br />
Assistenzsystem nominiert,<br />
das Gefahren erkennt und mit einem<br />
Brems- oder Ausweichmanöver<br />
reagiert – schneller als es ein<br />
Sebastian Vettel könnte.<br />
Gegen diese starke Konkurrenz<br />
konnte sich das Team von Prof. Leo<br />
durchsetzen. Näheres im Internet<br />
unter<br />
www.deutscher-zukunftspreis.de<br />
Trennschleifblätter könnte die bearbeitende<br />
Industrie durch eine<br />
Erhöhung der Schnitt- beziehungsweise<br />
einer Änderung der Vorschubgeschwindigkeitentgegenwirken.<br />
Allerdings müsste hierfür<br />
ein Mitarbeiter abgestellt werden,<br />
der den Prozess beobachtet. Weil<br />
dieser Aufwand zu hoch ist, kommen<br />
in der Industrie bislang kaum<br />
Trennschleifblätter mit weniger als<br />
fünf Millimetern Dicke (bei einem<br />
Durchmesser von einem Meter)<br />
zum Einsatz.
MOLEKULARE HALBLEITER<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Einem Team von Physikern ist der<br />
Nachweis gelungen, dass auch die<br />
Elektronen in großen Molekülen<br />
– beispielsweise in organischen<br />
Halbleitern – mit hoher Präzision<br />
durch einzelne Orbitale beschrieben<br />
werden können. Die Arbeitsgruppe<br />
um Prof. Dr. Stephan Kümmel<br />
an der Universität Bayreuth<br />
konnte zeigen, dass es dabei sehr<br />
darauf ankommt, wie die Orbitale<br />
berechnet werden.<br />
WÜRZBURG (BA). Ihre theoretischen<br />
Vorhersagen wurden durch<br />
spektroskopische Messungen unter<br />
der Leitung von Dr. Achim<br />
Schöll und Prof. Dr. Friedrich Reinert<br />
an der Universität Würzburg<br />
und der Universität Hiroshima eindrucksvoll<br />
bestätigt. In den „Physical<br />
Review Letters“ stellen die Wissenschaftler<br />
ihre Forschungsarbeiten<br />
vor.<br />
Molekulare Halbleiter sind das<br />
Herzstück zahlreicher neuer Technologien,<br />
beispielsweise von organischen<br />
Solarzellen, die Lichtenergie<br />
in elektrischen Strom umwandeln.<br />
Die Weiterentwicklung dieser<br />
Technologien ist umso effektiver, je<br />
genauer die Strukturen organischer<br />
Halbleitermaterialien aufgeklärt<br />
werden. Ein Schlüssel für ein vertieftes<br />
Verständnis sind dabei die<br />
Eigenschaften der Elektronen. In<br />
jedem Molekül bilden die Elektronen<br />
eine Hülle, welche die Kerne<br />
der chemisch verbundenen Atome<br />
umschließt. Je geringer die Energiezustände<br />
von Elektronen sind, desto<br />
tiefer sind sie im Zentrum eines<br />
Moleküls angesiedelt; die Elektronen<br />
in höheren Energiezuständen<br />
befinden sich hingegen weiter au-<br />
ßen im Randbereich eines Moleküls.<br />
Da besonders diese äußeren<br />
Elektronen die Eigenschaften der<br />
Moleküle bestimmen, ist es wichtig,<br />
dass gerade sie korrekt von einer<br />
Theorie beschrieben werden.<br />
Aus prinzipiellen Gründen ist es<br />
nun aber unmöglich, die Aufenthaltsorte<br />
von Elektronen präzise zu<br />
ermitteln. Die physikalische For-<br />
schung kann lediglich Bereiche definieren,<br />
in denen sich mit hoher<br />
Wahrscheinlichkeit Elektronen befinden.<br />
Diese Bereiche, die als Orbitale<br />
bezeichnet werden, lassen sich<br />
einerseits theoretisch berechnen.<br />
Andererseits liefert die Photoelektronenspektroskopie<br />
(PES) empirische<br />
Daten, die es erlauben, die<br />
räumliche Gestalt solcher Bereiche<br />
12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · F&E · 13<br />
Elektronen in Molekülen sichtbar machen<br />
Kooperative<br />
für Kautschuk<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
LEVERKUSEN (BA). Die Perspektiven<br />
des Hochleistungswerkstoffs<br />
Gummi durch den internationalen<br />
Austausch der besten Köpfe weiter<br />
zu verbessern ist das Ziel einer<br />
Rubber Excellence Partnership-<br />
Initiative des Synthesekautschuk-<br />
Pioniers LANXESS, des Deutschen<br />
Instituts für Kautschuktechnologie<br />
e.V., Hannover und der Qingdao<br />
University of Science and Technology<br />
in China.<br />
Im Rahmen der Initiative werden<br />
unter anderem der akademische<br />
Austausch zwischen China und<br />
Deutschland sowie die Forschungsarbeiten<br />
zu wichtigen gummirelevanten<br />
Themen gefördert. Mit der<br />
Vereinbarung setzt der Spezialchemie-Konzern<br />
LANXESS sein Engagement<br />
für erstklassige Bildung im<br />
Dienste einer nachhaltigen Weiterentwicklung<br />
eines der wichtigsten<br />
Zukunftswerkstoffe fort.<br />
Bereits seit 2009 kooperiert Lanxess<br />
sehr eng mit der Qingdao<br />
University of Science and Technology.<br />
Diese Kooperation soll nun<br />
vertieft werden.<br />
Matthias Dauth, Wissenschaftlicher Mitarbeiter von Prof. Dr. Stephan Kümmel<br />
am Lehrstuhl Theoretische Physik IV der Universität Bayreuth. Seine Forschungsarbeiten<br />
wurden vom DFG-Graduiertenkolleg „Fotophysik synthetischer und<br />
biologischer multichromophorer Systeme“ gefördert. Foto: Christian Wißler<br />
zu rekonstruieren. Dadurch wird<br />
eine graphische Darstellung der<br />
Orbitale möglich.<br />
Für kleine Moleküle stimmen die<br />
theoretisch berechneten und die<br />
experimentell bestimmten Orbitale<br />
häufig überein. Wenn es hingegen<br />
um technologisch interessante große<br />
Moleküle wie organische Halbleiter<br />
geht, gibt es eine solche Übereinstimmung<br />
in der Regel nicht. Die<br />
Bayreuther Arbeitsgruppe um Prof.<br />
Dr. Stephan Kümmel konnte jedoch<br />
– im Rahmen der Dichtefunktionaltheorie<br />
– ein Konzept entwickeln,<br />
das es erlaubt, die Orbitale von Elektronen<br />
mit hoher Genauigkeit zu<br />
berechnen. Sein Mitarbeiter Matthias<br />
Dauth hat dieses Verfahren auf<br />
Moleküle organischer Halbleiter<br />
angewendet. Anschließend hat er<br />
die Ergebnisse mit Berechnungen<br />
verglichen, zu denen die physikalische<br />
Forschung von anderen theoretischen<br />
Ansätzen aus gelangt.<br />
Zusammenarbeit mit<br />
der Universität Hiroshima<br />
„Die Unterschiede waren signifikant“,<br />
berichtet Dauth. „Um nachzuweisen,<br />
dass das in Bayreuth<br />
entwickelte Berechnungsverfahren<br />
die präziseren Vorhersagen erlaubt,<br />
war daher der Vergleich mit experimentellen<br />
Ergebnissen, also möglichst<br />
leistungsstarken spektroskopischen<br />
Untersuchungen, ausgesprochen<br />
wichtig.“ Deshalb haben<br />
die Bayreuther Physiker die Zusammenarbeit<br />
mit Forschergruppen an<br />
der Universität Würzburg und der<br />
Universität Hiroshima gesucht. In<br />
Würzburg arbeiten Dr. Achim Schöll<br />
und Prof. Dr. Friedrich Reinert,<br />
Lehrstuhl für Experimentelle Physik<br />
VII, schon seit längerer Zeit daran,<br />
die Photoelektronenspektroskopie<br />
(PES) auf komplexe Moleküle<br />
anzuwenden. Die Versuchsreihen,<br />
die sie mit ihren Mitarbeitern an<br />
organischen Halbleitern durchgeführt<br />
haben, bestätigen die Bayreuther<br />
Berechnungen. Die Orbitale,<br />
die für Elektronen in den Randbereichen<br />
dieser Moleküle theoretisch<br />
prognostiziert worden waren,<br />
stimmen auf eindrucksvolle Weise<br />
mit den Orbitalen überein, die auf<br />
der Basis empirischer Daten sichtbar<br />
gemacht werden konnten.<br />
„Diese Übereinstimmung von<br />
Theorie und Experiment ermutigt<br />
uns, das theoretische Konzept weiterzuentwickeln,<br />
um die Elektroneneigenschaften<br />
noch genauer bestimmen<br />
zu können“, erklärt Kümmel.<br />
„Wir gewinnen auf diese Weise<br />
direkten Einblick in die elektronischen<br />
Eigenschaften von Materialien,<br />
die sich für neue Halbleitertechnologien<br />
mit großem Gewinn nutzen<br />
lassen, nicht zuletzt bei der<br />
Entwicklung effizienter Verfahren<br />
der Stromerzeugung.“<br />
Physik in Bayreuth<br />
Forschungsschwerpunkte der Physik<br />
in Bayreuth sind die Festkörperphysik,<br />
Nichtlineare Dynamik und<br />
diePhysik der Weichen Materie.<br />
Diese Bereiche sind miteinander<br />
verzahnt. Zahlreiche Forschungsprojekte<br />
sind in nationale und internationale<br />
Forschungsverbände<br />
eingebunden. Zentrale Einrichtungen<br />
der Universität Bayreuth, an<br />
denen Projekte der Physik angesiedelt<br />
sind, sind das Bayreuther Institut<br />
für Makromolekülforschung<br />
(BIMF), das Forschungszentrum für<br />
Bio-Makromoleküle (bio-mac), das<br />
Research Center for Bio-Macromolecules,<br />
das Bayreuther Materialzentrum<br />
(BayMat) und das Bayreuther<br />
Zentrum für Kolloide und<br />
Grenzflächen
14 · Konstruktion · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />
HYDRAULIK<br />
Stoßdämpfer: Blick<br />
zurück und nach vorne<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
ACE hat sich in den vergangenen<br />
30 Jahren von einem reinen Anbieter<br />
von Industriestoßdämpfern<br />
zu einem Partner für Dämpfungslösungen<br />
aller Art entwickelt.<br />
LANGENFELD (PD). Oftmals sind es<br />
in enger Kooperation vorangetriebene<br />
Arbeiten zwischen ACE und<br />
den Kunden, die Produkte für neue<br />
Märkte entstehen lassen, so wie<br />
jüngst bei speziellen Dämpfungslösungen<br />
für die Presswerkzeuge<br />
der Automobil- und Haushaltsgerätehersteller.<br />
Erstmals national<br />
auf der Blechexpo 2<strong>01</strong>1 ausgestellt,<br />
hinterließen diese einen dermaßen<br />
bleibenden Eindruck, dass<br />
sich die Verantwortlichen von ACE<br />
dazu entschieden, diese Produkte<br />
auch international auf der Euro-<br />
Blech 2<strong>01</strong>2 zu präsentieren. Ein<br />
spezielles Messe-Exponat wird dabei<br />
zum Einsatz kommen, um den<br />
Besuchern die Arbeitsweise begreifbar<br />
zu machen.<br />
So genannten Niederhalterdämpfern,<br />
Anhebedämpfern,<br />
Dämpfungsstopfen und Pressendämpfern<br />
sind dabei mehrere Aspekte<br />
gemein: Sie alle kommen bei<br />
der Blechumformung zum Einsatz<br />
und ersetzen in modernen Presswerkzeugen<br />
die zuvor eingesetzten<br />
PU-Federn. Aus Co-Polyester Elastomer<br />
bestehend, sind sie dreimal<br />
leistungsstärker als ihre Vorgänger,<br />
was beim Öffnen der jeweiligen<br />
Tubus-Spezial: Niederhalterdämpfer, Dämpfungsstopfen und Anhebedämpfer<br />
sind die neuesten Lösungen von ACE für die Automobil- und Haushaltsgeräteindustrie.<br />
Bild: ACE<br />
Pressen nach dem Pressvorgang zu<br />
einem wirkungsvollen Schutz von<br />
Halteschrauben, Steckbolzen und<br />
der eigentlichen Werkzeuge führt.<br />
Die Ablösung der PU-Federn ist<br />
durch den Anstieg der Taktzahlen<br />
und damit gestiegenen Kräften in<br />
den Pressen begründet, so dass<br />
Maschinenelemente von ACE, die<br />
zuvor als so genannte Tubus-Strukturdämpfer<br />
in anderen Anwendungen<br />
ihren Einsatz fanden, in<br />
ganz neue Bereiche aufsteigen<br />
konnten. Da sie in ihrer ursprünglichen<br />
Größe nicht in die bestehenden<br />
Pressen zu integrieren sind,<br />
wurden sie in eine neue Form gebracht.<br />
Neben verlängerter Lebensdauer<br />
sind durch den Einsatz<br />
der neuen Dämpfer positive Auswirkungen<br />
auf Betriebssicherheit,<br />
Geschwindigkeit und Lautstärke<br />
DURCHFLUSSREGLER<br />
Mit Steckverbindungen<br />
für einfache Montage<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Die Durch�ussregler mit integrierten<br />
Steckverbindungen der Serie<br />
AS-F von SMC Pneumatik lassen<br />
sich mit vier Montagevarianten<br />
�exibel montieren. Die Modelle<br />
sind leichter, platzsparend und<br />
lassen sich leichter handhaben.<br />
EGELSBACH (PD). Die Drosselrückschlagventile<br />
mit Steckverbindungen<br />
bieten mehr Montageflexibilität<br />
und sind bis zu 30 % leichter als ihre<br />
Vorgängermodelle. Werden sie als<br />
Reglergruppe zusammengesetzt,<br />
verringert sich der Platzbedarf um<br />
27 %. Ein neues Beschriftungsfeld<br />
ermöglicht zudem die einfache<br />
Kennzeichnung der Durchflussrichtung<br />
– beispielsweise wenn<br />
mehrere Durchflussregler benötigt<br />
werden. Diese Beschriftungsfläche<br />
erlaubt auch die sichere Markierung<br />
der Luftkreise. Weitere verbesserte<br />
Design-Eigenschaft: eine mit<br />
einem Standardwerkzeug fixierbare<br />
Sechskantmutter für die sichere<br />
Einstellung des Durchflusses.<br />
Die AS-F-Serie ist in vier Montagevarianten<br />
erhältlich: direkte Ver-<br />
blockung, Einzelmontage, DIN-<br />
Schienenmontage und TMH-<br />
Klemmhalter. Die Serie drosselt mit<br />
fünf Baugrößen und Anschlüssen<br />
von M3 bis ½ Zoll Durchflüsse bis zu<br />
1 400 l/min (ANR). Schlauchdurchmesser<br />
von 2 bis 12 mm sind direkt<br />
in den integrierten Steckverbindern<br />
anschließbar.<br />
www.smc-pneumatik.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
Die Durchflussregler mit integrierten<br />
Steckverbindungen der Serie AS-F<br />
von lassen sich mit vier Montagevarianten<br />
flexibel montieren.<br />
Bild: SMC Pneumatik<br />
bei der Arbeit der Presswerkzeuge<br />
zu verzeichnen.<br />
Das Spektrum der Langenfelder<br />
umfasst neben den Strukturdämpfern,<br />
Klein- und Industriestoßdämpfer,<br />
Vorschub-Ölbremsen<br />
sowie Bremszylinder und Rotationsbremsen<br />
und setzt sich fort bis<br />
hin zu Industriegasfedern, Klemmelementen,<br />
Dämpfungsplatten<br />
und Sonderlösungen wie smarte<br />
Stoßdämpfer. Damit bietet ACE<br />
erstmals aktive Elemente an, da<br />
diese controllergesteuert in der<br />
Lage sind, die jeweiligen Anforderungen<br />
zu erkennen und sich darauf<br />
selbstständig einzustellen.<br />
www.ace-ace.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG<br />
ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
LINEARTECHNIK<br />
Für jede Führungsaufgabe<br />
die passende Lineareinheit<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Bedarfsgerechte Lineartechnik-<br />
Sonderlösungen sind die Spezialität<br />
von Rodriguez. Im Portfolio<br />
des Unternehmens �ndet sich für<br />
jede Führungsaufgabe die passende<br />
Lineareinheit – maßgeschneidert<br />
aus der eigenen Fertigung.<br />
ESCHWEILER (PD). Für einen Hersteller<br />
von Fertigungssystemen aus<br />
dem Luftfahrtbereich entwickelte<br />
Rodriguez für eine Montagestation<br />
in den Hallenboden integrierte<br />
Kreuztische. Je vier Kreuztische in<br />
Zweierreihen wurden in den Boden<br />
der <strong>Produktion</strong>shalle versenkt. Spezielle<br />
Vorrichtungen in den Linearführungen<br />
nehmen die Füße der<br />
Montagestation auf. Auf diese Weise<br />
lassen sich die Station und damit die<br />
zu montierenden Bauteile millimetergenau<br />
positionieren. Wird die<br />
Montagestation nicht genutzt, sind<br />
die Linearführungen abgedeckt.<br />
Zu den kundenspezifischen Vorgaben,<br />
die Rodriguez bei der Entwicklung<br />
dieser speziellen Konstruktion<br />
berücksichtigen musste,<br />
MOTORSTART<br />
Softstarter-Reihe erweitert<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Als Hersteller von Komponenten<br />
und Systemen der Elektro- und<br />
Automatisierungstechnik erweitert<br />
Eatons Electrical Sector die<br />
Softstarter-Reihe DS7 um Geräte<br />
bis 200 A.<br />
BONN (PD). Als Alternative zum<br />
Stern-Dreieck-Start hat sich der<br />
Softstarter zunehmend etabliert.<br />
Anwendern steht nun das komplette<br />
Spektrum von 4 bis 200 A mit<br />
einer einheitlichen Ansteuerung<br />
und Funktionalität bereit, sie werden<br />
die bisherigen Reihen DS4 und<br />
DS6 komplett ablösen. Bei DS7<br />
reicht der Netzspannungsbereich<br />
von 200 V bis 480 V, für die Ansteuerung<br />
sind Versionen mit 24 V AC/<br />
DC und 110-230V AC verfügbar.<br />
Die spezielle Ansteuermethode<br />
für die Softstartfunktion vermeidet<br />
Gleichstromanteile, die üblicherweise<br />
bei einem zweiphasig gesteuerten<br />
Softstarter entstehen.<br />
Damit wird die Bildung eines elliptischen<br />
Drehfelds unterdrückt, das<br />
einerseits zu einem unrunden<br />
Hochlauf des Motors führt und<br />
andererseits die Hochlaufzeit verlängert.<br />
Das Rundlaufverhalten<br />
des DS7 entspricht somit einem<br />
dreiphasig gesteuerten Softstarter.<br />
Ausgelegt für reguläre Anwendungen<br />
wie Pumpen, Lüfter und<br />
kleinere Förderbänder, erweisen<br />
sich die kompakten DS7 als ideal.<br />
Und für Automatisierungslösungen<br />
gibt es den DS7 demnächst<br />
auch mit einer SmartWire-DT-Anschaltung<br />
– dies vereinfacht dann<br />
die Verdrahtung und erhöht die<br />
Funktionalität.<br />
zählte neben der hohen Tragkraft<br />
die sehr niedrige Bauhöhe der<br />
Kreuztische von maximal 140 mm.<br />
Auch die Genauigkeit der Rückstellung<br />
in Nullposition mittels Federkraft<br />
stellte mit ± 0,5 Millimetern<br />
eine besondere Herausforderung<br />
für die Konstrukteure dar. Die Linearführungs-Spezialistenbewältigten<br />
die Anforderungen durch ein<br />
Konzept aus verschiedenen Stahlumbauteilen<br />
und Baugruppen mit<br />
Profilschienenführung sowie einer<br />
antriebsseitigen Kombination aus<br />
Kugelgewindetrieben und Federn.<br />
Für Bandschweißanlagen zum<br />
Verschweißen von Stahl- und Edel-<br />
Der Softstarter eignet sich für eine<br />
Vielzahl von Anwendungen, so z.B.<br />
für einen schonenden Pumpenstart.<br />
Bild: Eaton<br />
Für eine Vielzahl an Anwendungen<br />
eignen sich Softstarter DS7 von<br />
Eaton, so beispielsweise für dreiphasige<br />
induktive Lasten, ferner<br />
für den geräuschlosen und sanften<br />
Motorstart in Transport- und Fördereinrichtungen<br />
oder einen schonenden<br />
Pumpenstart, der die Belastung<br />
der gesamten Anlage (Wasserschlag)<br />
reduziert. Nicht zuletzt<br />
sind DS7 prädestiniert für einen<br />
keilriemenschonenden Start bei<br />
Lüfterantrieben.<br />
Elektronische Softstarter erfüllen<br />
die Kundenanforderungen<br />
nach einem stoßfreien Drehmomentanstieg<br />
und einer gezielten<br />
Stromreduzierung in der Startphase.<br />
Dabei steuern sie die Spannungsversorgung<br />
des Drehstrommotors<br />
in der Startphase derart,<br />
dass der Motor dem Lastverhalten<br />
der Arbeitsmaschine angepasst<br />
wird. Mechanische Betriebsmittel<br />
werden folglich schonend beschleunigt.<br />
www.eaton.com/moellerproducts<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
Für jede Führungsaufgabe<br />
die passende<br />
Lineareinheit:<br />
eine Spezialität von<br />
Rodriguez.<br />
Bild: Rodriguez<br />
stahlbändern sowie Elektroblechen<br />
realisierte Rodriguez unterschiedliche<br />
Führungsaufgaben mit<br />
Hilfe maßgeschneiderter Lineartechnik;<br />
zu entwickeln waren unter<br />
anderem Lösungen für das Führen<br />
von Schweißbrennern, Laserköpfen,<br />
Induktionsvorrichtungen oder<br />
Schweißzusatzdrahtdüsen. Größte<br />
Herausforderung waren dabei die<br />
für ein Stahlwerk typischen extrem<br />
rauen Umgebungsbedingungen.<br />
www.rodriguez.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG<br />
ZEIT LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION
PBT-KUNSTSTOFFE<br />
Emissionsarmer Hochglanz<br />
für Scheinwerferblenden<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Gegenüber bestehenden PBT-Typen<br />
für Scheinwerferblenden hat das<br />
Material Ultradur High Gloss B4570<br />
von BASF nicht nur mehr Glanz,<br />
sondern vor allem eine besonders<br />
niedrige Ausgasung bei Temperaturen<br />
bis 160 °C im Langzeitbetrieb.<br />
LUDWIGSHAFEN (RM). Der PBT-<br />
Werkstoff (Polybutylenterephthalat)<br />
ist einfach metallisierbar. Werden<br />
dagegen für die Reflektoren<br />
oder Blenden besonders heißer<br />
Scheinwerfer Standard-PBT-Typen<br />
verwendet, die bei hohen Temperaturen<br />
ausgasen, kann es zu Trübungen<br />
der Linse und weniger<br />
Scheinwerferleuchtkraft kommen.<br />
Mehr Glanz sowie eine besonders niedrige Ausgasung bei Temperaturen bis<br />
160 °C im Langzeitbetrieb zeigt der PBT-Kunststoff Ultradur High Gloss.<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Bild: BASF AG<br />
KUNSTSTOFF-SPRITZGUSSTEILE<br />
Kleinserien individuell gefertigt<br />
Da Kunststo�teile als Komponenten von Spezialprodukten häu�g nur<br />
in kleinen Mengen benötigt werden, hat sich Hemal Kunststo�technik<br />
auf die individuelle und zügige Herstellung von Spritzgussteilen in<br />
Kleinserien spezialisiert.<br />
HOHENBRUNN (RM). Spezielle Anforderungen<br />
werden dabei detailgenau<br />
umgesetzt oder die Entwicklung<br />
bis hin zum fertigen Produkt<br />
durchgeführt. Als Grundlage dienen<br />
gleichermaßen ausgearbeitete<br />
Zeichnungn, Handmuster oder<br />
auch Ideen. Gefertigt werden sowohl<br />
Hohl- als auch Flachteile für<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Die Faigle Kunststo�e GmbH hat<br />
zusammen mit einem Fördertechnikhersteller<br />
ein modi�ziertes Polyamid<br />
für Gleitleisten entwickelt,<br />
das hohen Druckbelastungen auf<br />
Dauer stand hält und zudem bei<br />
Gleiteigenschaften, Reibwiderstand,<br />
Verschleiß und Dimensionsstabilität<br />
punktet.<br />
A-HARD (RM). Basiswerkstoff für<br />
diese Gleitleisten sind die Spezialkunststoffe<br />
PAS 60 X, PAS 60 X modifiziert<br />
und PAS 80 X, die zusätzlich<br />
mit Glaskugeln, Glasfasern<br />
und Kohlefasern modifiziert wurden,<br />
um die Druckfestigkeit und<br />
viele Anwendungsgebiete. Dabei<br />
sind Stückzahlen beispielsweise<br />
von lediglich 100 Exemplaren möglich,<br />
mehr werden nicht produziert.<br />
Der Kleinserienspezialist<br />
übernimmt gleichzeitig die Lagerhaltung<br />
vom Rohmaterial über das<br />
Werkzeug bis zum Endprodukt. Da<br />
die Formen bereits produzierter<br />
Diese Gleitleisten für Rollenketten<br />
überzeugen laut dem Hersteller auch<br />
bei hohen Druckbelastungen und<br />
sind zudem leise, verschleißarm und<br />
wartungsfrei. Bild: Faigle Kunststoffe GmbH<br />
12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Werkstoffe Konstruktion · 15<br />
Einerseits sind Automobilscheinwerfer<br />
mittlerweile Designelemente<br />
mit komplexen ästhetischen<br />
Formen. Andererseits wird<br />
der Bauraum, in den sich der<br />
Scheinwerfer einzupassen hat, immer<br />
kleiner. Beide Effekte führen<br />
zu steigenden Temperaturen, die<br />
Ausgasungen des Blendenmaterials<br />
verursachen können. Die ausgegasten<br />
Bestandteile kondensieren<br />
auf der klaren Scheinwerferlinse<br />
und führen zur Trübung.<br />
Beim Material Ultradur High<br />
Gloss hingegen können laut dem<br />
Hersteller auch bei sehr hohen<br />
Temperaturen kaum Ausgasungen<br />
nachgewiesen werden. Der Werkstoff<br />
ergänzt das PBT-Sortiment<br />
von BASF für Scheinwerfer, das<br />
bisher aus den Serien Ultradur<br />
B4520 für Standardanwendungen,<br />
Ultradur B4560 mit optimierten<br />
Entformungseigenschaften und<br />
Ultradur S4090 mit besonders guter<br />
Fließfähigkeit und geringer<br />
Verzugsneigung besteht.<br />
www.ultradur.com<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG<br />
ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
Teile aufbewahrt werden, fallen bei<br />
Nachbestellungen keine ergänzenden<br />
Aufwendungen an. Als thermoplastische<br />
Kunststoffe werden<br />
schwerpunktmäßig PA, PP, PE, PC,<br />
POM, PSU, PBT und TPE verarbeitet,<br />
ebenso GFK sowie weitere Materialien<br />
nach Vorgaben der Anwender.<br />
Zudem entwickelt Hemal<br />
energieeffiziente Lösungen.<br />
www.hemal.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE ✔ HANDHABUNG<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
GLEITLEISTEN FÜR ROLLENKETTEN<br />
Hohe Druckbelastungen kein Problem<br />
Steifheit nochmals zu erhöhen. Mit<br />
dem modifizierten Polyamid wurde<br />
ein Material für die Gleitleisten<br />
gefunden, das hohen Druckbelastungsanforderungen<br />
entspricht<br />
und somit den Förder- und Lagertechnikherstellern<br />
weitere Anwendungsmöglichkeiten<br />
schafft. Gleitleisten<br />
aus dem modifizierten Polyamid<br />
unterstützen einen verschleiß-<br />
und geräuscharmen Betrieb<br />
der zu führenden Rollenketten.<br />
Die Druckfestigkeit ist um ein<br />
Vielfaches höher als bei Standardmaterialien,<br />
der Verschleiß gering<br />
und der Reibwert niedrig.<br />
www.faigle.com<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE ✔<br />
SERVICE ✔ HANDHABUNG<br />
ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
PAI-KUNSTSTOFFE<br />
Reibeigenschaften und<br />
Gleitvermögen verbessert<br />
AHC Oberflächentechnik GmbH<br />
Boelckestraße 25–57<br />
D-5<strong>01</strong>71 Kerpen<br />
Tel. +49 (0) 22 37/5 <strong>02</strong>-0<br />
Fax +49 (0) 22 37/5 <strong>02</strong>-100<br />
info@ahc-surface.com<br />
www.ahc-surface.com<br />
Moderne<br />
Vielzweckräume<br />
Mehr Raum mit mobilen<br />
Lösungen von ELA Container –<br />
mit Büro-, Wohn-, Mannschafts-<br />
oder Sanitärcontainern.<br />
40<br />
info@container.de<br />
Dieser Isolationskörper<br />
für Stecker aus dem Polyamidimid<br />
Tecator<br />
5<strong>01</strong>3 zeigt eine hohe<br />
Beständigkeit.<br />
Bild: Ensinger GmbH<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
gegenüber herkömmlichen Lö-<br />
Ensinger hat das Produktspektrum<br />
bei Polyamidimid-Halbzeusungsmitteln,<br />
Schmiermitteln oder<br />
Treibstoffen und kann in Kontakt<br />
mit vielen verschiedenen Säuren<br />
gen (PAI) um die modi�zierte Type eingesetzt werden. Zudem hat das<br />
Tecator 5031 PVX für tribologische<br />
Anwendungen ergänzt.<br />
Polyamidimid eine hohe Beständigkeit<br />
gegen energiereiche Strahlung.<br />
Der Kunststoff ist selbstverlöschend<br />
nach UL 94 V-0. Zu haben<br />
NUFRINGEN (RM). Sie tritt damit sind die gelbbraune Naturtype Te-<br />
neben den Hochtemperatur- cator 5<strong>01</strong>3 und die schwarze gleit-<br />
Kunststoff Tecator 5<strong>01</strong>3. Die Grafit- modifizierte Type Tecator 5031<br />
und PTFE-Zusätze der neuen Type PVX in Form von Platten und<br />
Tecator 5031 verleihen dem Werk- Rundstäben. Beide Materialtypen<br />
stoff eine hohe Abriebfestigkeit lassen sich gut zerspanen. Deshalb<br />
sowie günstige Gleit- und Reibei- werden sie auch für die Herstellung<br />
genschaften. Der niedrige Ver- von Präzisionsteilen verwendet.<br />
schleißfaktor bleibt auch im Trockenlauf<br />
und bei hohen Gleitge- PAI lässt sich gut zu<br />
schwindigkeiten erhalten.<br />
Das Material ist im kryogenen<br />
Präzisionsteilen zerspanen<br />
Bereich und bei hohen Temperatu- Aus dem Materialien gefertigt werren<br />
verwendbar. Die Dauergeden beispielsweise Schalter- und<br />
brauchstemperatur liegt bei 250 °C, Steckerkomponenten, Isolierteile,<br />
kurzzeitig kann der Thermoplast Gleitlagerbuchsen und Scheiben,<br />
auch bei 270 °C eingesetzt werden. Kolbenringe, Ventilsitze, Lager-<br />
Die thermische Beständigkeit un- und Ventilkugeln oder Gleitschieter<br />
Last ist damit noch höher als die nen und Rollen.<br />
von PEEK, ebenso die Zähigkeit. Tecator 5<strong>01</strong>3 liegt in Platten von<br />
Der besonders steife Werkstoff 1 bis 40 mm Dicke sowie in Form<br />
Tecator zeigt zudem eine hohe von Rundstäben mit 5 bis 100 mm<br />
mechanische Festigkeit und Di- Durchmesser vor, Bei Tecator 5031<br />
mensionsstabilität. Die große PVX sind es 5 bis 60 mm.<br />
Langzeitstabilität, Kriechbestän- www.ensinger-online.com<br />
digkeit und Ermüdungsfestigkeit<br />
sind weitere Merkmale. Wegen<br />
EFFIZIENZ-NAVI<br />
MATERIAL<br />
PREIS<br />
ENERGIE ✔<br />
seiner guten chemischen Beständigkeit<br />
anz-produktion-97x67:Layout ist das Material resistent 1<br />
SERVICE HANDHABUNG<br />
ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />
KOSTEN 14.12.2<strong>01</strong>1 SENKEN MIT 15:00 PRODUKTION Seite 1<br />
ELA Container GmbH<br />
Zeppelinstr. 19-21<br />
49733 Haren (Ems)<br />
Tel: (05932) 5 06-0
16 · Konstruktion Werkstoffe · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />
METALLSCHAUM<br />
Höhere Energiedichte für Alternativantriebe<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Der o�enporige, frei formbare und elektrisch leitende Metallschaum der<br />
Alantum Europe GmbH lässt sich an die jeweilige Anwendung anpassen<br />
und ermöglicht höhere Energiedichten sowie längere Laufzeiten.<br />
MÜNCHEN (RM). Einsatzmöglichkeiten<br />
bestehen unter anderem als<br />
Gasdiffusionslage in Metall-Luft-<br />
Batterien oder Brennstoffzellen<br />
oder als Current-Collector in Supercapacitoren.<br />
Seine Einsatzflexibilität<br />
erhält der Metallschaum durch<br />
einen speziellen Herstellungsprozess.<br />
Dabei entstehen Nickel-<br />
Schaummatten mit offenporiger<br />
Struktur und hohlen Stegen. Die<br />
Porengröße ist mit 450, 580, 800 und<br />
1200 µm genau definiert. Anschließendes<br />
Glühen hält den Werkstoff<br />
flexibel und frei formbar.<br />
Eingesetzt wird der elektrisch<br />
leitende Metallschaum in großen<br />
Mengen als Kathode in Nickel-Metall-Hydridbatterien(NiMH-Akkus),<br />
die unter anderem bei Elektroautos<br />
und Hybridfahrzeugen Stand<br />
der Technik sind. Bei dieser Anwen-<br />
dung eröffnet der Nickel-Metallschaum<br />
noch Optimierungspotenzial<br />
zur Steigerung der Energiedichte.<br />
Und zwar durch eine Beschichtung<br />
mit Grafit oder anderen für die<br />
Energiespeicherung geeigneten<br />
pulverförmigen Materialien, die in<br />
einem speziellen Sinterprozess auf<br />
die offenporige Struktur aufgebracht<br />
werden.<br />
Um Verbesserungen bei Reichweite<br />
und Beschleunigung von<br />
Fahrzeugen zu erzielen, läuft die<br />
Forschung im Bereich Batterietechnologie<br />
weltweit auf Hochtouren.<br />
Ein vielversprechender Ansatz sind<br />
Metall-Luft-Batterien. Deren Leistung<br />
lässt sich mit dem porösen<br />
Werkstoff ebenfalls verbessern. Als<br />
Gas-Diffusionslage optimiert der<br />
Schaum die Anströmung der Metall-Elektrode,<br />
zum Beispiel Zink,<br />
mit Sauerstoff. Dies führt zu einer<br />
gleichmäßigeren Energieproduktion<br />
und Leistungsabgabe.<br />
Für diesen Einsatz steht der Werkstoff<br />
als reiner Nickelschaum und<br />
als Metalllegierungsschaum bereit.<br />
Letzterer wird nach der Herstellung<br />
in einem stabilen Prozess mit hochlegierten,<br />
anwendungsoptimierten<br />
Metallpulvern beschichtet. Damit<br />
können beispielsweise die Beständigkeit<br />
gegenüber aggressiven Atmosphären<br />
und Korrosion sowie<br />
eine Temperaturbeständigkeit bis<br />
1 000 °C einstellt werden.<br />
Superkondensatoren gleichen<br />
Spannungsspitzen aus<br />
Einen Beitrag zur Elektromobilität<br />
können auch Superkondensatoren<br />
leisten. Denn sie gleichen die<br />
beim Beschleunigen und Bremsen<br />
auftretenden Spannungsspitzen<br />
aus und verlängern damit die Lebensdauer<br />
von Batterien und<br />
Brennstoffzellen. Die so genannten<br />
Supercaps können Energie schneller<br />
abgeben und aufnehmen als<br />
Batterien, allerdings haben sie nicht<br />
eine so hohe Energiedichte.<br />
Ob diese sich durch den Einsatz<br />
von Schaummaterial erhöhen lässt,<br />
war Bestandteil des Forschungsprojekts<br />
„Alternative Energy Technologies<br />
for Transportation (AE-<br />
TT)“, das die Fraunhofer-Gesellschaft<br />
gemeinsam mit der Universität<br />
Michigan und dem Fraunhofer-<br />
Institut für Fertigungstechnik und<br />
Angewandte Materialforschung<br />
(IFAM) sowie der Alantum Europe<br />
als Schaumlieferant durchführte.<br />
Der Metalllegierungsschaum diente<br />
dabei als Stromsammler.<br />
Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />
Verfahren, bei denen Kohlenstoff<br />
auf eine Folie aufgebracht wird,<br />
wurde der Schaum mit Molybdän-<br />
und Vanadium-Nitrit als aktivem<br />
Material infiltriert. Diese Materialien<br />
haben im Vergleich zu Kohlenstoff<br />
eine zwei- bis dreifach höhere<br />
Energiedichte. Durch die spezielle<br />
Struktur und große Oberfläche des<br />
Schaumes gelang es, so viel aktives<br />
Material aufzubringen, dass auch<br />
eine Erhöhung der Energiedichte<br />
des Bauteils Supercap um den Faktor<br />
zwei bis drei möglich ist.<br />
Mit Vorteilen kann der Metalllegierungsschaum<br />
auch beim Einsatz<br />
als Gasdiffusionslage in Brennstoffzellen<br />
aufwarten. Hier ist es einerseits<br />
eine optimierte Gleichverteilung<br />
des Gases und die daraus resultierende,<br />
höhere Leistungsdichte<br />
über die gesamte Membranfläche.<br />
Andererseits kann der Metall-<br />
VENTILGEHÄUSE<br />
Guss noch korrosionsbeständiger und exakter<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Für die Siemens Division Building Technologies Rastatt produziert<br />
Schmolz + Bickenbach Guss besonders korrosionsbeständige Ventilgehäuse.<br />
Dabei kommt es besonders auf die richtige Gießtechnik<br />
und Werksto�auswahl an.<br />
KREFELD (RM). Die Ventile werden<br />
unter anderem in Kühlsystemen<br />
von Anlagen zur Chipherstellung<br />
eingesetzt. Dort muss die Kühlung<br />
bis auf ein Tausendstel Grad Celsius<br />
genau sein. Entsprechend hoch<br />
sind die Anforderungen an die eingesetzten<br />
Komponenten – so auch<br />
an die in den Regelsystemen verwendeten<br />
Ventilgehäuse.<br />
Da beim Endkunden das Prozesswasser<br />
umgestellt wurde, haben<br />
sich auch die Anforderungen<br />
an die Gehäuse verändert. Es wurde<br />
eine höhere Korrosionsbeständigkeit<br />
sowie eine aufwändigere<br />
Qualitätskontrolle des Gieß- und<br />
Bearbeitungsprozesses notwendig.<br />
Für den Edelstahlguss-Experten<br />
bestand die Herausforderung<br />
damit in einer Optimierung der<br />
Ventilgehäuse, des Gieß- und Bearbeitungsprozesses<br />
und der fertigungsbegleitenden<br />
Kontrolle der<br />
Qualitätsanforderungen.<br />
Im ersten Schritt wurde das<br />
Werkstoffkonzept verändert. Nun<br />
Sowohl bei<br />
Nickel-Metall-<br />
Hydrid- als<br />
auch Metall-<br />
Luft-Batterien<br />
eröffnet Metallschaum<br />
Potenzial für<br />
eine höhere<br />
Energiedichte<br />
und Leistungssteigerung.<br />
kommt der hochkorrosionsbeständige<br />
Werkstoff GX2CrNiMo19-11-2<br />
(1.4409) zum Einsatz. Er schafft neben<br />
der guten Verarbeitbarkeit sowie<br />
einem günstigen Fließverhalten<br />
auch die Möglichkeit, notwendige<br />
<strong>Produktion</strong>sschweißungen normgerecht<br />
und ohne eine weitere Lösungsglühung<br />
auszuführen.<br />
Die Pumpengussteile werden<br />
montagefertig ausgeliefert<br />
Darüber hinaus erfolgte eine<br />
stufenweise Überarbeitung der<br />
Gießtechnik: Durch eine Veränderung<br />
der Eingusssysteme und der<br />
Gießlage wurden kritische Stellen<br />
wie dünne Wände, Übergänge oder<br />
Hinterschneidungen zahlenmäßig<br />
reduziert. Die Oberflächen- und<br />
Volumengüten konnten höher eingestellt<br />
werden.<br />
Erste Gehäuse-Prototypen hat<br />
Siemens erfolgreich umfangreichen<br />
Tests unterzogen – es gab<br />
keine Korrosionsprobleme mehr.<br />
Bei den Gehäusen dieser Ventile<br />
wurde eine höhere Korrosionsbeständigkeit<br />
sowie eine aufwändigere<br />
Qualitätskontrolle des Gieß- und<br />
Bearbeitungsprozesses realisiert.<br />
Bild: Schmolz + Bickenbach Guss Gruppe<br />
Als Gasdiffusionslage in Brennstoffzellen ermöglicht der Metallschaum eine<br />
optimierte Gleichverteilung des Gases und daraus resultierend eine höhere<br />
Leistungsdichte über die gesamte Membranfläche. Bilder: Alantum Europe GmbH<br />
Im Forschungslabor werden<br />
auch Muster angefertigt<br />
Auf dieser Basis wurden bisher<br />
rund 200 Ventilgehäuse der DN-50-<br />
Baureihe ausgeliefert, weitere 150<br />
sind beauftragt.<br />
Schmolz + Bickenbach Guss<br />
übernimmt die komplette mechanische<br />
Bearbeitung der Ventilgehäuse.<br />
Es werden diverse Gewinde<br />
sowie Passungen zum Einpressen<br />
der Ventilsitze und des Antriebes<br />
eingebracht. Siemens erhält<br />
ein einbaufertiges Bauteil. Zur Sicherung<br />
der Korrosionsfreiheit<br />
wird dieses chemisch gebeizt.<br />
Hierbei werden alle ferritischen<br />
Verunreinigungen – diese sind<br />
Ursache für Roststellen – sowie<br />
dicht unter der Oberfläche liegende<br />
Ungänzen geöffnet, so dass die<br />
geforderte Gütestufe eingestellt<br />
werden kann.<br />
Bevor die Ventilgehäuse ausgeliefert<br />
werden, erfolgt abschließend<br />
eine Qualitätsprüfung durch<br />
Inhouse-Experten. Dazu gehört<br />
neben einer Farbeindringprüfung<br />
auf Risse oder Poren an der Oberfläche<br />
auch bei jedem Ventil eine<br />
Druckprobe, da die Gehäuse später<br />
unter Druck eingesetzt werden.<br />
www.guss.schmolz-bickenbach.com<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER ✔<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
schaum an die Bipolarplatte angesintert<br />
werden, so dass eine direkte<br />
elektrische Verbindung entsteht.<br />
Ein weiteres Plus ist, dass der<br />
Metalllegierungsschaum der üblicherweise<br />
sehr aggressiven Atmosphäre<br />
in Brennstoffzellen widersteht.<br />
Für den Einsatz als Gasdiffusionslage<br />
lässt sich der Werkstoff mit<br />
den gängigen Legierungen wie der<br />
Edelstahllegierung 316L und Cro-<br />
Fer ebenso wie mit neuen, anwendungsoptimierten<br />
Metallpulvern<br />
beschichten.<br />
Rund 4 Mio m2 Nickelschaum<br />
produziert Alantum derzeit in China<br />
pro Jahr. Hinzu kommen 500 000<br />
m2 Metalllegierungsschaum aus<br />
Korea. Um den Werkstoff für Anwendungen<br />
in der Elektromobilität<br />
weiter zu optimieren, arbeitet das<br />
Unternehmen mit dem Fraunhofer<br />
IFAM in Dresden zusammen.<br />
www.alantum.com<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ✔ ENERGIE ✔<br />
SERVICE HANDHABUNG<br />
ZEIT LEBENSDAUER ✔<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
Investition in neue<br />
Maschinentechnik<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Wegen ihrer positiven Auftragsentwicklung<br />
investiert die Artur<br />
Monse GmbH in eine zusätzliche<br />
Druckguss-Fertigungszelle von<br />
Frech sowie einen Roboter zur<br />
Automatisierung.<br />
VELBERT (RM). Durch den Ausbau<br />
wurde der Druckgussbereich<br />
grundlegend umgestaltet und die<br />
gesamte Peripherie erneuert.<br />
Durch die Erweiterungsinvestition<br />
können bestehende Kunden<br />
schneller beliefert werden und es<br />
ist Kapazität für zusätzliche Produkte<br />
vorhanden. Monse beschäftigt<br />
zusammen mit seinem Formenbau<br />
knapp 50 Mitarbeiter und fertigt<br />
Zinkdruckgussteile mit einem Gewicht<br />
von 1 bis 500 g. Bei deren<br />
Auslegung stützt man sich auf aktuelle<br />
Software, um die optimale Form<br />
zu entwickeln. Werkzeugbau, Gießtechnik,<br />
Bearbeitung, Oberflächenbehandlung<br />
und Montage kompletter<br />
Baugruppen gehören zum Leistungsspektrum.<br />
Der Entwicklungs-,<br />
Konstruktions- und Herstellungsprozess<br />
kommt aus einer Hand.<br />
www.monse.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION
METALL- UND KERAMIK-SPRITZGUSS<br />
12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Werkstoffe Konstruktion · 17<br />
Weitere Anwendungsmöglichkeiten<br />
warten auf die Erschließung<br />
REINHARD BAUER, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Metall- oder Keramikteile lassen sich ebenso elegant und detailreich<br />
wie Spritzgießteile aus Kunststo� herstellen und erö�nen wegen ihrer<br />
Eigenschaften noch ein großes Potenzial für die Produktentwicklung.<br />
A-KOTTINGBRUNN (RM). Das Innovationspotenzial<br />
der Formteile, die<br />
durch MIM (Metal Injection Moulding)<br />
und CIM (Ceramic Injection<br />
Moulding) hergestellt werden, ist<br />
beträchtlich, aber weithin noch<br />
ungenutzt. In Österreich befassen<br />
sich vor allem die pimtec GmbH in<br />
Seibersdorf, die Ernst Wittner<br />
GmbH in Wien, sowie der Spritzgießmaschinenhersteller<br />
Wittmann<br />
Battenfeld GmbH in Kottingbrunn<br />
mit dieser Technik. Die Kompetenzen<br />
dieser Unternehmen reichen<br />
von der Rezepturentwicklung und<br />
Verfahrenstechnik, über den Werkzeugbau<br />
bis zum Maschinenbau<br />
und ergänzen sich damit.<br />
Bei diesem speziellen MIM-Teil aus<br />
Wolfram handelt es sich um den Emitter-Ring<br />
für einen Ionen-Antrieb eines<br />
Satelliten. Zu sehen ist „Grünling“ nach<br />
dem Spritzgießen. Bild: pimtec GmbH<br />
Flammhemmender<br />
Butyl-Dichtstoff<br />
für Kabel<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Mit Terostat 3631 FR hat Henkel<br />
einen �ammgehemmten und<br />
einfach zu verarbeitenden Butyl-<br />
Dichtsto� entwickelt.<br />
DÜSSELDORF (RM). Im Gegensatz<br />
zu herkömmlichen Dichtstoffen auf<br />
Butyl-Basis hält der neue Terostat<br />
3631 FR eine Dauereinsatztemperatur<br />
bis 105 ºC aus und zeigt im<br />
Brandfall ein selbstverlöschendes<br />
Verhalten.<br />
Damit eignet sich der Dichtstoff<br />
zum Beispiel zur Längswasserabdichtung<br />
von Kabelbündeln in<br />
Hitze entwickelnden Elektrogeräten.<br />
Neben dem effektiven thermischen<br />
Schutz kann der Butyl-<br />
Dichtstoff verarbeitet werden. Er<br />
dichtet zudem gut gegen Wasser<br />
und Feuchtigkeit ab. Als Knetmasse<br />
wird das Produkt von Hand zur<br />
Abdichtung des Kabelbaums verwendet.<br />
www.henkel.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
Unbekannt ist, dass in einem Automobil<br />
durchschnittlich 5 bis 8 kg<br />
an Metallteilen stecken, die mit einem<br />
pulvermetallurgischen Herstellungsverfahren<br />
gefertigt wurden.<br />
Weitere Beispiele sind die<br />
Auflageplättchen von Zahnspangen<br />
und die Implantatschrauben<br />
für den Zahnersatz.<br />
Der Mehrkomponenten-Spritzguss<br />
zur Kombination verschiedener<br />
Materialien mit ihren unterschiedlichen<br />
Eigenschaften ist nicht<br />
auf Kunststoffe oder Elastomere<br />
beschränkt, sondern auch mit Metallen<br />
und Keramiken realisierbar.<br />
Ein Beispiel ist die Kombination von<br />
nichtmagnetischen und magnetischen<br />
Werkstoffen zu einem Verbundbauteil<br />
für die Elektrotechnik.<br />
Auch Formteile aus Hartmetall<br />
lassen sich fast nacharbeitsfrei über<br />
den Verfahrensschritt Spritzgießen<br />
herstellen, auch in großen Serien<br />
und zu vertretbaren Kosten. Diese<br />
sind wirtschaftlich umso interessanter,<br />
je höher der Innovationsgrad<br />
und die Funktionsintegration sind.<br />
Ausgangspunkt des Herstellprozesses<br />
ist immer pulverförmiges<br />
Rohmaterial mit einer definierten<br />
Korngröße. Zur Verarbeitung des<br />
Pulvers – Metall oder Keramik – wird<br />
ein Bindemittel zugemischt, das<br />
den Zusammenhalt der Pulverpartikel<br />
während der Spritzgießverarbeitung<br />
sicherstellen soll. Dazu<br />
müssen in einem Mischprozess<br />
möglichst alle Werkstoffpartikel<br />
Ihr Prozess braucht<br />
eine zuverlässige Pumpe<br />
Ihr Spezialist für Verdrängerpumpen<br />
www.verder.de<br />
gleichmäßig und agglomerationsfrei<br />
mit dem Bindemittel ummantelt<br />
werden.<br />
Ursprünglich verwendete man<br />
zu diesem Zweck Bindemittel auf<br />
der Basis von Wachsen, deren<br />
nachfolgende Entfernung aber zeitaufwändig<br />
und technisch problematisch<br />
war. Neuere Bindemittelsysteme<br />
sind wasserlöslich, beispielsweise<br />
auf der Basis von Polyvinylalkohol,<br />
oder katalytische<br />
Binder, die auf der Möglichkeit des<br />
Abbaus von Polyoximethylen<br />
(POM) durch starke Säuren beruhen.<br />
Bei letzterem wird der Binder<br />
von außen nach innen vom festen<br />
in den gasförmigen Zustand (Formaldehyd)<br />
übergeführt und anschließend<br />
verbrannt.<br />
PIM-Verfahren: Komplexe<br />
Geometrien sind möglich<br />
In einem Folgeschritt wird das<br />
Material/Binder-Gemisch zu einem<br />
so genannten Feedstock in Form<br />
eines rieselfähigen Granulats konfektioniert.<br />
Das Granulat kann prinzipiell<br />
auf einer üblichen Spritzgießmaschine<br />
verarbeitet werden.<br />
Einzige Voraussetzung dafür ist,<br />
dass die Plastifizier- bzw. Spritzeinheit<br />
und die Verfahrenssoftware auf<br />
die Materialeigenschaften des<br />
Feedstocks abgestimmt sind.<br />
Der Verfahrensablauf des Spritzgießens<br />
unterscheidet sich nur unwesentlich<br />
vom dem bei der Kunststoffverarbeitung.<br />
Der verarbeitete<br />
Feedstock wird im Schneckenaggregat<br />
erwärmt, das Bindemittel<br />
dadurch aufgeschmolzen und das<br />
Gemenge anschließend in ein gekühltes<br />
Spritzgießwerkzeug einge-<br />
Formteile auf der Basis von Pulvermetallen, aber auch keramischen Werkstoffen,<br />
werden überall dort eingesetzt, wo andere Werkstoffe die Anforderungen<br />
nicht oder nur unzureichend erfüllen können. Bild: Indo-MIM / Wittmann Battenfeld<br />
spritzt. Die Fahrbewegungen der<br />
Schließeinheit sind etwas langsamer<br />
und die Bremsphasen etwas<br />
sanfter als beim Thermplast-Spritzguss<br />
üblich. Damit soll die vergleichsweise<br />
sprödere Struktur des<br />
Spritzlings geschont werden.<br />
Die Formteile sind aber dennoch<br />
so stabil, dass sie in vielen Fällen frei<br />
fallend entformbar sind. Sehr empfindliche<br />
Teile müssen per Hand<br />
oder Roboter entnommen werden.<br />
Auch das Spritzgießwerkzeug unterscheidet<br />
sich nicht grundsätzlich<br />
von einem Werkzeug für Kunststoff-<br />
Formteile. Die wichtigsten Unterschiede<br />
beziehen sich auf die Angussauslegung<br />
– es kommen fast<br />
ausschließlich feste Anbindungen<br />
in Frage – und die zu berücksichtigenden<br />
viel höheren Schwindungswerte,<br />
bedingt durch den anschließenden<br />
Sinterprozess.<br />
Schlauchpumpen<br />
Druckluftmembranpumpen<br />
Kolbenmembranpumpen<br />
Zahnradpumpen<br />
Dreh- und Kreiskolbenpumpen<br />
Die Spritzgussteile (Grünlinge)<br />
gehen vor dem Sintern zum „Entbindern“,<br />
der Entfernung des Bindemittels<br />
aus dem Formteil. Abgestimmt<br />
auf die unterschiedlichen<br />
Binder werden dafür unterschiedliche<br />
Verfahren angewandt. Den<br />
Formteil ohne Binder, der allein<br />
durch die formschlüssige Verzahnung<br />
der Partikel stabil zusammenhält,<br />
bezeichnet man auf Grund<br />
seines geänderten Aussehens als<br />
„Braunteil“ oder „Blauteil“. Bei Keramikteilen<br />
spricht man von einem<br />
„Weißteil“. Die bindemittelfreien<br />
Formteile gehen samt unterstützenden<br />
Aufnahmen in einen Sinterofen,<br />
wo sie „gebacken“ werden.<br />
www.wittmann-group.com<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER ✔<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
<strong>Produktion</strong>_<strong>01</strong>-<strong>02</strong>-2<strong>01</strong>2.indd 1 15.12.2<strong>01</strong>1 16:35:07
18 · Fertigung · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />
SCHWEISSEN<br />
Schnelle Anlage mit 15-fach höherem Output<br />
RALF HÖGEL, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Steinmüller Afrika produziert in Pretoria Komponenten für Kraftwerke.<br />
Eine innovative Schweißanlage von Cloos punktet dabei mit höchster<br />
Performance: Sie erreicht im Vergleich zum manuellen Schweißen<br />
einen bis zu 15-fach höheren Output.<br />
HAIGER (MG). Wenn die letzte Einheit<br />
des südafrikanischen Kraftwerks<br />
Medupi im Januar 2<strong>01</strong>5 in<br />
Betrieb geht, wird diese gigantische<br />
Anlage das größte Kohlekraftwerk<br />
Afrikas sein. Geplante Kapazität:<br />
4 800 MW. Bis dahin hat Steinmüller<br />
Afrika, ein Unternehmen der deutschen<br />
Bilfinger Berger Power Services,<br />
in seinem Werk in Pretoria West<br />
allerdings noch viel zu tun. Denn<br />
dort werden zwölf gigantische, rund<br />
100 m hohe Kessel mit Durchmessern<br />
von 20 bis 30 m sowie eine<br />
Vielzahl weiterer Bauteile gefertigt,<br />
darunter Tragrohre mit rund 100 000<br />
sogenannter Flossen pro Kessel.<br />
Für den Kraftwerksspezialisten<br />
mit seinen knapp 500 Beschäftigten<br />
am Standort Pretoria heißt das,<br />
mehr als eine Million Flossen – so<br />
heißen die Tragbleche für die Heizflächen<br />
im Inneren der Kessel – mit<br />
ihren Tragrohren zu verschweißen.<br />
Diesen Bauteilen kommt im späteren<br />
Kraftwerksbetrieb eine Schlüsselrolle<br />
zu, sind sie doch für den sicheren<br />
Halt aller Heizelemente<br />
verantwortlich, die sich im Inneren<br />
eines Dampferzeugers befinden.<br />
Um den in diesem Bereich vorherrschenden<br />
Temperaturen standhalten<br />
zu können, sind die Halterungen<br />
als Rohre mit angeschweißten<br />
Flossen ausgeführt. Damit wird<br />
zum Einen eine Kühlung sichergestellt<br />
und zum Anderen eine zu<br />
starke Verzunderung vermieden.<br />
Für rund 80 % aller Schweißungen<br />
ist eine Sonderanlage der Carl Cloos<br />
Schweißtechnik GmbH aus Haiger<br />
verantwortlich. Das derzeitige Auftragsvolumen<br />
wird voraussichtlich<br />
im Jahr 2<strong>01</strong>3 abgeschlossen sein.<br />
Im Vergleich zum manuellen<br />
Schweißen hat das automatisierte<br />
Schweißen entscheidende Vorteile.<br />
Thomas Barthel, Welding Manager<br />
3D-Simulation der 20 m langen Sonderschweißanlage<br />
mit Darstellung eines eingespannten und teilweise<br />
geschweißten Tragrohres (links). Zwei Schweißbrenner<br />
übernehmen das Anschweißen einer Flosse an das<br />
Tragrohr (rechts). Bilder: Cloos<br />
bei Steinmüller Afrika: „Ohne Ausrichten<br />
der Bauteile erreicht die mit<br />
zwei gleichzeitig arbeitenden<br />
Schweißbrennern und zwei<br />
Schweißstromquellen ausgestattete<br />
Closs-Anlage eine gleichbleibend<br />
hohe Schweißqualität, eine sehr<br />
gute Wiederholgenauigkeit und –<br />
für uns der entscheidende Grund<br />
zur Anschaffung und Optimierung<br />
der Anlage – sensationell kurze<br />
Schweißzeiten.“ Gegenüber der<br />
manuellen Fertigung ist die Sonderschweißanlage<br />
je nach Anzahl der<br />
angeschweißten Flossen bis zu 15<br />
Mal schneller als die routiniertesten<br />
Schweißer.<br />
Die Bedienung der Anlage ist<br />
denkbar einfach, so Cloos. Der Werker<br />
legt ein Tragrohr ein und startet<br />
die Anlage. Die zu verschweißenden<br />
Flossen werden aus einem<br />
Magazin zugeführt und über eine<br />
Pick & Place-Einheit exakt positioniert.<br />
Die beiden Schweißbrenner<br />
fahren vor und der Schweißprozess<br />
beginnt. Heftvorgänge sind dabei<br />
nicht erforderlich.<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Nachdem Weiss Kunststo�verarbeitung<br />
erst im vergangenen<br />
Herbst im ungarischen Györ einen<br />
Neubau bezogen hatte, werden<br />
dort nun unter anderem sechs<br />
weitere Kunststo�-Spritzgießmaschinen<br />
installiert.<br />
ILLERTISSEN (RM). Das Werk in Ungarn<br />
hat eine <strong>Produktion</strong>s- und Bürofläche<br />
von 3 500 m 2 . Dort wurden<br />
die 15 vollautomatisierten Spritzgießmaschinen<br />
mit einer Zuhaltekraft<br />
bis 2 500 kN installiert, die bereits<br />
im ehemaligen, 2007 gegründeten<br />
ungarischen Weiss-Werk<br />
hochwertige Kunststoffkomponenten<br />
produzierten.<br />
Im Zuge der Erweiterung der <strong>Produktion</strong>skapazitäten<br />
wurden drei<br />
der neuen Kunststoff-Spritzgießmaschinen<br />
von Arburg bereits in<br />
Betrieb genommen, drei weitere<br />
folgen im ersten Quartal 2<strong>01</strong>2. Darüber<br />
hinaus wird Weiss im Werk<br />
Györ künftig ein neues Betriebsdatenerfassungssystem<br />
(BDE) einset-<br />
Um die später im Kessel des Kraftwerkes<br />
herrschenden Temperaturen<br />
bewältigen zu können, bestehen<br />
die Tragrohre aus dem relativ neuen<br />
Stahl 7CrMoVTiB 10.10, die Flossen<br />
je nach Variante aus 13CrMo4.5,<br />
X10CrAlSi7 oder X10CrAlSi18. Bei<br />
diesen hitzebeständigen Stählen<br />
muss allerdings der Wärmeeinbringung<br />
besondere Aufmerksamkeit<br />
geschenkt werden. Deshalb starten<br />
die beiden Schweißarme von unterschiedlichen<br />
Seiten aus.<br />
www.cloos.de<br />
Das Weiss-Werk in Ungarn hat eine <strong>Produktion</strong>s- und Bürofläche von 3 500 m 2<br />
und erhält neben den 15 bestehenden nun sechs weitere Kunststoff-Spritzgießmaschinen.<br />
Bild: Weiss Kunststofftechnik<br />
KUNSTSTOFFVERARBEITUNG<br />
Weiss investiert weitere<br />
1,2 Mio Euro in Ungarn<br />
zen, das die Auslastung der Anlagen<br />
optimieren und die Durchlaufzeiten<br />
verkürzen soll.<br />
Insgesamt investiert der Hersteller<br />
in die Erweiterung des Maschinenparks<br />
rund 1,2 Mio Euro. Man<br />
rechnet damit, dass dies nicht die<br />
letzte Ausbaustufe ist, denn die Vermarktung<br />
der <strong>Produktion</strong>skapazitäten<br />
befindet sich noch in der<br />
Startphase. Denn bis jetzt beliefert<br />
Weiss Hungaria von Györ aus zu<br />
90 % langjährige deutsche Kunden<br />
– vor allem aus der Automobilindustrie,<br />
die teilweise auch in Ungarn<br />
produzieren. Jährlich werden 300 t<br />
Kunststoffmaterial verarbeitet.<br />
Weiss fertigt in Györ Kunststoffkomponenten<br />
mit einem Spritzgewicht<br />
von 0,<strong>01</strong> bis 650 g, die besondere<br />
Anforderungen unter anderem<br />
an Verschleißfestigkeit, Temperaturstabilität<br />
und Oberflächenbeschaffenheit<br />
erfüllen. Derzeitig beschäftigt<br />
das ungarische Werk 77<br />
Mitarbeiter und erzielt einen Umsatz<br />
von rund 4,6 Mio Euro. Für 2<strong>01</strong>2<br />
ist eine Umsatzsteigerung um rund<br />
10 bis 15 % geplant, so Weiss.<br />
www.weiss-kunststoff.de
FRONIUS<br />
12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Fertigung · 19<br />
Widerstands-Punktschweißen von Alu-Blechen<br />
GERD TROMMER; PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Widerstands-Punktschweißen kommt jetzt auch Anwendern beim<br />
Schweißen von Aluminium-Blechen zugute. Fronius fand eine Lösung,<br />
die bisherige prozess- und produktivitätsbezogene Hindernisse beseitigt.<br />
A-WELS (MG). Dem Aluminium-<br />
Punktschweißen waren bisher engere<br />
Grenzen gesetzt als dem Punkten<br />
von Stahlblech. Ein wesentlicher<br />
Grund: Das Ausbilden einer thermisch<br />
und elektrisch isolierenden<br />
Oxidhaut unter den beim Schweißen<br />
vorherrschenden Bedingungen.<br />
Die bisher übliche Kompensation<br />
der Folgen mit häufigem Nachschleifen<br />
oder Auswechseln der<br />
Elektroden unterbricht die Fertigung<br />
und treibt die Kosten. ‚Delta-<br />
Spot‘ von Fronius soll hier neue<br />
Perspektiven eröffnen. Das Prinzip:<br />
Zwischen Elektrode und Werkstoff<br />
läuft im Rhythmus der Punktschweißungen<br />
ein Kontakt vermittelndes<br />
Prozessband. Für jeden<br />
Schweißpunkt herrschen so exakt<br />
die gleichen Bedingungen. Dies<br />
stabilisiert den Schweißprozess und<br />
Fünf Fallbeispiele: Daten und Informationen zum Fügen mit DeltaSpot<br />
Technische Details<br />
Materialkombination<br />
Georg Fischer<br />
Fahrzeugtechnik<br />
Aluminium-Druckgusstüren<br />
für Porsche Panamera<br />
Al-Druckguss mit<br />
Al-Verstärkungsblech<br />
Sungwoo Hightec<br />
für Hyundai<br />
Motorhaube<br />
„Equus“<br />
Al 5000 mit<br />
Al 6000<br />
Materialdicke (mm) 2 + 1,5 0,85 + 8,85 2<br />
Anzahl der Schweißpunkte<br />
pro Werkstück<br />
Anzahl der Schweißpunkte<br />
mit einer Elektrode und<br />
einem Prozessband (ca.)<br />
Gebr. Bach GmbH<br />
je 4 Türen von Elektronikschränken<br />
für<br />
Metrozüge Oslo<br />
AlMg3<br />
16 19 120<br />
erhöht gravierend Elektrodenstanddauer<br />
sowie Produktivität, verspricht<br />
Fronius. Mit verschiedenen<br />
Materialien sowie auch mit unterschiedlichen<br />
Beschichtungen des<br />
Prozessbandes könne der Anwender<br />
die Gesamtbilanz der Wärme im<br />
Werkstück und ihre Verteilung modifizieren<br />
und gestaltend verändern.<br />
Fünf exemplarische Anwender<br />
bestätigen die Industrie- und<br />
Prozessfähigkeit in anspruchsvollen<br />
Applikationen:<br />
Georg Fischer Fahrzeugtechnik punktet<br />
auf den 2 mm dicken Aluminium-Druckgusstürrahmen<br />
des Porsche<br />
Panamera ein 1,5 mm dickes<br />
C&F Tooling<br />
Aluminium- und Stahlgehäuse<br />
für Lkw-Kühlaggregate<br />
Weichstahl, feuerverzinkt;<br />
AlMg3<br />
St: 1+1; 1+2,25<br />
Al: 1+1<br />
Stahlteil: 35<br />
Aluminiumteil: 114<br />
Rittal GmbH<br />
System-Schaltschränke<br />
AlMg3<br />
5 500 10 000 7 000 10 000 7 000<br />
SCHWEISSEN<br />
‚PowerWheel‘ revolutioniert<br />
das Metallschweißen<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Die Telsonic AG hat ein neues<br />
Metallschweißverfahren mit<br />
neuartigem Bewegungsmuster<br />
entwickelt. Mit der ‚PowerWheel’-<br />
Technologie sollen wesentlich<br />
größere Kräfte und Leistungen<br />
in die Schweißung eingeleitet<br />
werden können.<br />
ERLANGEN (MG). Dadurch lassen<br />
sich bei Litzenverbindungen die<br />
Schweißknoten höher und um bis<br />
zu 30 % schmaler schweißen, ohne<br />
an Festigkeit zu verlieren, so Telsonic.<br />
Ebenso lassen sich die dickerenTerminal-Terminal-Verbindungen<br />
mit großer Festigkeit<br />
schweißen. Anwender können die<br />
Schweißrichtung frei wählen, weil<br />
der Schweißkopf sich flexibler justieren<br />
lässt. Das ermöglicht auch<br />
eine wesentlich bessere Zugänglichkeit<br />
als bei vergleichbaren Maschinen,<br />
sagt Telsonic. Ein modularer<br />
Aufbau mit einem Schnellwechselsystem<br />
für Werkzeuge ermöglicht<br />
die kunden- und anwendungsorientierte<br />
Konfigurierung<br />
und eine jederzeitige Erhöhung<br />
der Leistung. „Mit unserer Power-<br />
Wheel-Technologie können Anwender<br />
beim Metallschweißen<br />
Material, Bauraum und Kosten<br />
einsparen“, verspricht Axel Schneider,<br />
Abteilungsleiter der Telsonic<br />
AG. „Weil wir mit dem neuen Metallschweißverfahren<br />
wesentlich<br />
mehr Energie in die Schweißung<br />
einbringen können, werden die<br />
Knoten deutlich höher verdichtet<br />
und damit fester.“ Das neue Metallschweißverfahren<br />
für Kupfer, Alu-<br />
1,5+1;5; 2+2;<br />
1,5+2; 2+2,5<br />
Mit der ‚PowerWheel’-Technologie von Telsonic können wesentlich größere<br />
Kräfte und Leistungen in die Schweißung eingeleitet werden. Bild: Telsonic<br />
minium, Nickel, Bronze, Messing<br />
und weitere Mischkombinationen<br />
verwendet ein neuartiges Bewegungsmuster<br />
für die Sonotrode, die<br />
durch einen Torsionalschwinger<br />
angeregt wird, der im 90°-Winkel<br />
angebracht ist. Die Schweißbewegung<br />
erfolgt in einer wiegenden<br />
Abrollbewegung direkt in der<br />
Schweißung. Dadurch ist die maximale<br />
Amplitude immer in der Mitte<br />
Schmalere Knoten,<br />
höhere Festigkeiten<br />
der Schweißfläche und die Leistung<br />
kann punktgenau eingebracht<br />
werden. Mit PowerWheel können<br />
zurzeit Kupferleitungen bis 160<br />
mm 2 und Aluminiumleitungen bis<br />
200 mm 2 Querschnitt zuverlässig<br />
und prozesssicher geschweißt werden.<br />
Eine Schweißung von 120 mm 2<br />
Aluminiumleitung ist beispielsweise<br />
nur 22 mm breit. Das sei<br />
weltweit einzigartig. Durch die<br />
völlig neuartige Bauweise der<br />
≤ 30<br />
Sonotrode und die wiegende<br />
Schweißbewegung können mit<br />
bis zu 10 kN Schweißdruck wesentlich<br />
höhere Kräfte und mit bis zu 13<br />
kW Leistung wesentlich mehr<br />
Energie in die Schweißung eingeleitet<br />
werden.<br />
Gerade beim Schweißen von<br />
Terminals lassen sich durch das<br />
neue Verfahren viel höhere Festigkeiten<br />
erreichen. Beim Verschweißen<br />
von Litzen und Seilen dagegen<br />
können die Knoten schmaler und<br />
höher gestaltet werden, ohne an<br />
Festigkeit einzubüßen.<br />
Weil durch die offene Bauweise<br />
die Zugänglichkeit von allen vier<br />
Seiten möglich ist, sind Anwender<br />
flexibler in der Zuführung von Leitungen<br />
und Kontaktteilen sowie<br />
in der Einbindung des neuen<br />
Schweißverfahrens in den ge-<br />
samten Fertigungsprozess. Die<br />
‚PowerWheel’-Basismaschine leistet<br />
6,5 kW und kann jederzeit auf 13<br />
kW aufgerüstet werden.<br />
www.telsonic.de<br />
Versteifungsblech auf. Bei den neuen<br />
Modellen ‚Equus‘ und ‚Genesis‘<br />
von Hyundai fertigt der Zulieferer<br />
Sungwoo Hightech die Motorhaube<br />
aus Aluminium mit Delta-Spot.<br />
Entscheidende Kriterien für Hyundai<br />
waren die hohe Qualität, Prozesssicherheit,Korrosionsbeständigkeit<br />
sowie der Kostenvorteil im<br />
Vergleich zu Stanznieten.<br />
Die Metro in Oslo nutzt das Verfahren<br />
für gepunktete Elektronikschaltschränke.<br />
Rund 120 Punkte<br />
von 7 mm Durchmesser setzt DeltaSpot<br />
an einem Satz von vier<br />
Schaltschranktüren. Die Punkte<br />
verbinden zwei je 2 mm dicke Ble-<br />
C&F Tooling fertigt<br />
Aluminium- und Stahlgehäuse<br />
für Kühlaggregate<br />
auf Kühltransport-Lastkraftwagen.<br />
Die irischen Experten<br />
nutzen DeltaSpot und<br />
verschweißen mit einem<br />
Elektrodenpaar<br />
und einem Prozessband<br />
10 000 Punkte<br />
für 65 Kühlaggregate.<br />
che AlMg3. Den Auftrag des Zugherstellers<br />
Siemens erfüllt der österreichische<br />
Systempartner Gebr. Bach.<br />
Das irische Unternehmen C&F<br />
Tooling fertigt Aluminium- und<br />
Stahlgehäuse für Kühlaggregate auf<br />
Kühltransport-Lkw. Abwechselnd<br />
sind jeweils Gehäuse aus Stahl oder<br />
Aluminium zu schweißen. Für ein<br />
Kühlaggregat wird ein Stahl- und<br />
ein Aluminiumgehäuse verbaut.<br />
Rittal hat eine DeltaSpot-Anlage<br />
in die Serienfertigung integriert. Sie<br />
schweißt Scharniere und Führungen<br />
auf die Türen von Schaltschränken<br />
aus Aluminium.<br />
www.fronius.at<br />
Mobilität<br />
macht glücklich<br />
Sofort mehr Raum: ELA-<br />
Büro-, Wohn-, Lager-, Sanitär-Container,<br />
Kindergärten,<br />
Schulen und Bankgebäude.<br />
ELA-Premium-Mietcontainer<br />
sind 1/2 Meter breiter.<br />
40<br />
ELA Container GmbH<br />
Zeppelinstr. 19-21<br />
49733 Haren (Ems)<br />
Tel: (05932) 5 06-0<br />
Fax: (05932) 5 06-10<br />
MAFAC_Anz_97x137_<strong>Produktion</strong>.qxp 15.12.2<strong>01</strong>1 13:53 Uhr Seite 1<br />
info@container.de<br />
Technik, die bewegt!<br />
Mit patentierten Teilereinigungs-Systemen<br />
zu optimalen Prozesslösungen.<br />
Halle 15, Stand D 44<br />
www.mafac.de<br />
Bild: Fronius
20 · Automatisierung · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />
OPTISCHE QUALITÄTSKONTROLLE<br />
Gaslaser: stabile Qualität über lange Zeit<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
In der Qualitätskontrolle von<br />
hochpräzisen Schneidwerkzeugen<br />
setzt die Firma Z-Mike Gas-<br />
Laser ein. Die berührungslose<br />
Messtechnik gewährleistet die<br />
Einhaltung der gewünschten<br />
Maßtoleranzen.<br />
GROSS-UMSTADT (SP). Hochpräzise<br />
PKD-Schneidwerkzeuge (PKD =<br />
Polykristalliner Diamant) sollen<br />
zigtausend Schneidvorgängen mit<br />
hoher Maßhaltigkeit von unter +/-<br />
2µm standhalten. Z-Mike, der<br />
Spezialist für berührungsfreie<br />
Qualitätskontrolle per Laser, zeigt,<br />
worauf es ankommt: Die Messung<br />
bei den Z-Mike Lasermikrometern<br />
erfolgt mittels Laserstrahl. Dieser<br />
Laserstrahl wird von einem Helium-Neon-Gaslaser<br />
erzeugt. Anders<br />
als Laserdioden, steht der<br />
Gaslaser für Langzeitstabilität, Unempfindlichkeit<br />
gegen Temperaturschwankungen,<br />
hohe Strahlqualität<br />
sowie permanent exakte<br />
Strahlform.<br />
Fazit:<br />
Die qualitätsrelevanten Merkmale<br />
eines Lasermikrometers zur Durchmesserbestimmung<br />
sind mit wenigen<br />
Parametern zu spezifizieren:<br />
Messbereich, Wiederholpräzision<br />
und Linearitätsabweichung.<br />
Der Messbereich gibt den nutzbaren<br />
Durchmesserbereich an, die<br />
Wiederholpräzision bezieht sich<br />
auf den größtmöglichen Durchmesser<br />
und die Linearitätsabweichung<br />
ist die Abweichung des<br />
Messwertes von den im Z-Mike-Lasermikrometer<br />
abgelegten DKD-<br />
Normalen an jedem beliebigen<br />
Punkt innerhalb des Messbereiches.<br />
www.z-mike.de<br />
SWITCH<br />
Flexibel durch Spannungsversorgung via PoE<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Die neuen Fast Ethernet-Switches<br />
der SPIDER-Familie aus Beldens<br />
Hirschmann-Programm benötigen<br />
kein seperates Netzteil.<br />
SCHALKSMÜHLE (SP). Belden hat<br />
sein Switch-Produktprogramm um<br />
drei neue unmanaged Lowcost-<br />
Switches der SPIDER-Familie erweitert.<br />
Diese Switches, die Fast<br />
Ethernet (10/100 Mbit/s) unterstützen,<br />
haben entweder fünf Twisted-Pair-Ports<br />
(SPIDER 5TX PD<br />
EEC) oder einen Twisted-Pair-Port<br />
und einen Fiberoptic-Port für Multimode-<br />
(SPIDER 1TX/1FX-MM<br />
PD EEC) bzw. Singlemode-Lichtwellenleiter<br />
(SPIDER 1TX/1FX-SM<br />
PD EEC).<br />
Zu den weiteren Merkmalen gehören<br />
Schutzart IP30, ein stabiles<br />
Metallgehäuse und ein erweiterter<br />
Temperaturbereich von -40 ° bis<br />
+70 °C. Da alle Varianten via PoE<br />
mit Spannung versorgt werden,<br />
Der Geräteaufbau mit dem Z-Mike-Lasermikrometer erreicht eine hohe Messgenauigkeit<br />
von 0,3 µm.<br />
Über einen rotierenden Spiegel<br />
wird der Laserstrahl abgelenkt<br />
und über eine Kollimatoroptik<br />
geführt. Nach der Kollimatoroptik<br />
bildet der periodisch durchlaufende<br />
Laserstrahl ein paralleles<br />
Lichtband. Ein rotationssymmetrischer<br />
Prüfling oder ein Präzisionswerkzeug<br />
mit gerader als auch<br />
ungerader Schneidenanzahl, erzeugt<br />
im Lichtband während eines<br />
Teils der Durchlaufperiode einen<br />
Schatten auf der Empfangsseite<br />
des Lasermikrometers. Dort fokussiert<br />
eine Optik das Laserlichtband<br />
auf eine Photodiode.<br />
PC rechnet Schattenkanten in<br />
einen Durchmesserwert um<br />
Die zeitlich aufeinanderfolgenden<br />
Hell/dunkel- und Dunkel/<br />
hell-Schattenkanten werden vom<br />
Systemprozessor in einen Durchmesserwert<br />
umgerechnet. Anders<br />
als bei einer Bildbetrachtung oder<br />
Zeilenkameras entstehen keine<br />
Randschärfen- oder Graustufenprobleme.<br />
Auch Fremd- oder<br />
Streulicht hat absolut keinen<br />
Einfluss.<br />
An PKD- oder anderen Präzisionswerkzeugen<br />
werden damit<br />
Flugkreis (effektiver Schneidendurchmesser)<br />
und Rundlauf gemessen.<br />
Die Messung erfolgt bei<br />
gerader als auch ungerader Schneidenanzahl<br />
mittels eines Algorithmus<br />
und einer auf die Bearbeitungswerkzeuge<br />
abgestimmten<br />
Aufnahme. Bei Schaftwerkzeugen<br />
mit kleineren Durchmessern wird<br />
in der Regel eine Rollomatic-Aufnahme<br />
verwendet. HSK Aufnahmen<br />
werden größtenteils zwischen<br />
Spitzen aufgenommen.<br />
Mittels einer im Prozessor abgelegten<br />
Tabelle von DKD Normalen<br />
des Prüfzentrums Carl Zeiss Jena,<br />
sowie einem driftfreien optoelektronischen<br />
Geräteaufbau, wird mit<br />
dem Z-Mike-Lasermikrometer ei-<br />
Die neuen unmanaged Lowcost-Switches der Firma Belden werden über die<br />
Ethernet-Leitung mit Strom versorgt (PoE). Bild: Belden<br />
Vergleichstests namhafter Automobilzulieferer ergaben, dass relative Korrekturwerte<br />
nicht berücksichtigt werden müssen. Bilder: Z-Mike<br />
ne Messunsicherheit von nur 0,3<br />
µm erreicht, ohne dass dazu vorher<br />
eine Kalibrierung durchgeführt<br />
werden muss. Dies gilt auch für das<br />
periodische Einschalten. Da das<br />
Lasermikrometer schwankende<br />
Temperaturen toleriert, kann es<br />
problemlos fertigungsbegleitend<br />
eingesetzt werden. Auch verschie-<br />
Kein Nachjustieren oder<br />
Nachkalibrieren nötig<br />
dene Lagepositionen des Werkstücks<br />
sowie unterschiedlich glänzende<br />
Werkstückoberflächen haben<br />
keinen Einfluss auf die Messergebnisse.<br />
Das Z-Mike-Lasermikrometer<br />
muss weder beim Einschalten<br />
noch bei einem Durchmesserwechsel<br />
nachjustiert oder nachkalibriert<br />
werden. Es ist auch kein<br />
relativer Korrekturwert zu berücksichtigen,<br />
egal unter welchen Bedingungen.<br />
Mehrmonatige Vergleichstests<br />
namhafter Automobil-<br />
sind weder ein separates Netzteil<br />
noch eine Steckdose erforderlich.<br />
Dadurch können diese Switches<br />
überall dort eingesetzt werden, wo<br />
ein PoE-Anschluss zur Verfügung<br />
steht. So lassen sich Netzwerke<br />
flexibel mit zusätzlichen Ports für<br />
die Datenübertragung via Kupferkabel<br />
oder – bei großen Entfernungen<br />
bzw. starken elektromagnetischen<br />
Feldern – Fiberoptic-Uplinks<br />
erweitern.<br />
Da die Switches, die alle relevanten<br />
Industriestandards erfüllen<br />
und eine E13-Zulassung (Kfz) haben,<br />
beliebig kaskadiert werden<br />
können, lassen sich mit ihnen dezentral<br />
strukturierte Netzwerke<br />
mit kurzen Strecken zu den jeweiligen<br />
Endgeräten realisieren. Die<br />
beiden Ausführungen mit Fiberoptic-Transceivernermöglichen<br />
es zudem, Distanzen von bis<br />
zu 2 km (Multimode) oder 30 km<br />
(Singlemode) zu überbrücken. Die<br />
optischen Ports sind jeweils für<br />
SC- und die Twisted-Pair-An-<br />
zulieferer haben diese Aussagen<br />
bestätigt. Zusätzlich zur rückführbaren<br />
Herstellerkalibrierung hat<br />
der Benutzer die Möglichkeit, eine<br />
Kalibrierung mit eigenen Normalen<br />
durchzuführen.<br />
Bei Einfluss eines Temperaturgangs<br />
in der Fertigung auf die<br />
Werkstücke, steht im Z-Mike eine<br />
Temperaturkompensation zur Verfügung.<br />
Die Datenverarbeitung erfolgt<br />
über die Q-DAS zertifizierte<br />
RS-232-Schnittstelle.<br />
Bedingt durch die kompromisslose<br />
Präzision und Zuverlässigkeit<br />
lässt sich das Lasermikrometer<br />
vielseitig verwenden: für rotationssymmetrischen<br />
Werkstücken wie<br />
Mess- und Prüfstifte, Kolbenbolzen,<br />
Einspritzdüsen, Hydraulik-<br />
und Motorventile, Turbolader,<br />
künstliche Gelenke u.v.m.<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
schlüsse für RJ45-Stecker ausgelegt.<br />
Alle drei Switches können auf<br />
Hutschienen montiert und nach<br />
dem Plug-and-work-Prinzip<br />
schnell in Betrieb genommen werden.<br />
Aufgrund ihres kompakten<br />
Gehäuses, das lediglich 100 x 25 x<br />
70 mm misst, lassen sie sich auch<br />
problemlos in Verteilerkästen einsetzen.<br />
Informationen zum Geräte-<br />
und Netzwerkstatus werden<br />
über LEDs auf der Frontplatte angezeigt.<br />
Darüber hinaus können<br />
die Switches in die Netzwerkmanagement-Software<br />
Industrial Hi-<br />
Vision von Hirschmann angezeigt<br />
werden.<br />
Mit den drei neuen Switches besteht<br />
die SPIDER-Familie jetzt aus<br />
insgesamt 29 Geräten, die für unterschiedliche<br />
Anforderungen jeweils<br />
optimale Lösungen bieten.<br />
www.belden.com<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS ✔<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION
ROBOTIK<br />
Luftpfeifenstecher von ABB<br />
kooperiert mit Leitsystem<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Die Nichteisen-Metallgießerei Ohm & Häner hat das roboterbasierte<br />
Setzen von Entlüftungskanälen in die Sandformen in das Anlagen-Leitsystem<br />
des Formanlagenherstellers HWS integriert. Die Aufgabe führt<br />
ein Industrieroboter von ABB mit dem Funktionspaket ‚FlexMouldVenter‘<br />
und einem speziellen Werkzeug aus.<br />
FRIEDBERG (MG). „Dieser bedeutende<br />
Schritt nach vorne hat sich<br />
bei uns seit insgesamt zweieinhalb<br />
Jahren bewährt“, urteilt Dr. Georg<br />
Dieckhues, Werksleiter der innovativen<br />
Metallgießerei im südwestfälischen<br />
Olpe-Friedrichsthal.<br />
Das Automatisieren von spezifischen<br />
Einzeltätigkeiten macht aus<br />
technischen, qualitativen und<br />
wirtschaftlichen Aspekten Sinn.<br />
Exemplarisch zeigt dies das „Luftpfeifenstechen“.<br />
Konventionell ste-<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
chen erfahrene Former die Entlüftungskanäle<br />
entweder bei kleinen<br />
Losen manuell oder in der Serienfertigung<br />
mit hydraulisch-maschinellen<br />
Vorrichtungen. Selbst bei<br />
feinfühlig professioneller Ausführung<br />
bleiben gravierende Nachteile:<br />
Bei wechselnden Losen muss<br />
der Former die Position, Anzahl<br />
und Einstechtiefe der Nadeln jedes<br />
Mal neu anpassen. Ein fehleranfälliger,<br />
zeit- und kostenaufwändiger<br />
Prozess.<br />
In der Metallgießerei<br />
Ohm &<br />
Häner setzt ein<br />
Industrieroboter<br />
IRB 6620 mit<br />
dem Funktionspaket<br />
Flex-<br />
MouldVenter<br />
die Entlüftungskanäle<br />
in die<br />
Sandgussformen.<br />
Bild: ABB<br />
Denso Robotics bringt mit dem neuen RC8-Controller die kleinste<br />
industrielle Robotersteuerung in der 3-kW-Klasse auf den Markt. Die<br />
neue Steuerung ist 60 % kleiner als die bisherigen Modelle und damit<br />
nur so groß wie ein DIN-A3-Blatt.<br />
MOERFELDEN-WALLDORF (MG). Die<br />
Steuerung erfüllt die gängigen Sicherheitsstandards<br />
ISO und UL und<br />
ermöglicht somit einen weltweiten<br />
Einsatz. Darüber hinaus verfügt RC8<br />
über die global einheitlichen Schnittstellen<br />
Ethernet/IP, Profibus und<br />
Die neue Steuerung RC 8 von Denso soll dem Anwender Platz und Geld sparen.<br />
Laut Denso ist sie die kleinste Robotersteuerung in der 3-kW-Klasse.<br />
Bild: Denso Robotics<br />
12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Automatisierung · 21<br />
Völlig anders arbeitet die automatisierte<br />
Lösung. Aus der zentralen<br />
Datenbank parametriert das<br />
Formanlagen-Leitsystem den Roboter<br />
IRB 6620 mit dem Funktionspaket<br />
FlexMouldVenter und dem<br />
Führungswerkzeug für die Nadel.<br />
Ohne ‚Medienbruch‘ übernimmt<br />
die Steuerungssoftware des Roboters<br />
die 3D-CAD-Daten des Werkstückes<br />
als Basis für das Luftpfeifenstechen.<br />
Aus der Datenbank<br />
können die Werker außerdem<br />
Werkstück- sowie Geometriedaten<br />
und Informationen zum optimalen<br />
Belegen der Formkästen abrufen.<br />
Damit geht die Vorbereitungszeit<br />
gegen Null, so ABB.<br />
Zusätzliche Funktionen gewährleisten<br />
die reproduzierbare Qualität,<br />
heißt es. Sensoren erkennen<br />
und melden z.B. Nadelverbiegungen<br />
oder -brüche. Deren rechtzeitiger<br />
Austausch vermeidet dann<br />
Ausschuss. Die digitale Datentechnik<br />
stellt optional Informationen<br />
über Stechkräfte zur Prozessüberwachung,<br />
sicherheitsrelevante sowie<br />
Daten zur Verwaltung zur Verfügung.<br />
Das Robotersystem kann<br />
Luftpfeifen von 5 bis 10 mm Durchmesser<br />
mit maximal 650 mm Tiefe<br />
in Geschwindigkeiten bis zu 2,5<br />
m/s stechen. Mit seinem integrierten<br />
elektrischen Linearantrieb<br />
senkt der Roboter die Nadel zielgerichtet<br />
in die Form. In der Praxis<br />
entspricht das rund einem Loch<br />
pro Sekunde. Die wirtschaftliche<br />
und organisatorische Bedeutung<br />
belegen die bei Ohm & Häner jährlich<br />
500 000 bis 750 000 Luftpfeifen,<br />
und Dieckhues ergänzt: „Seit der<br />
Inbetriebnahme läuft der Flex-<br />
MouldVenter absolut störungsfrei.“<br />
www.abb.de/robotics<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
Denso minimiert: die kleinste<br />
industrielle 3-kW-Robotersteuerung<br />
DeviceNet. Sie kann mit über 100<br />
verschiedenen industriellen Geräten<br />
über das ORiN-Netzwerk-System<br />
kommunizieren und ist somit für eine<br />
Vielzahl von Branchen die optimale<br />
Lösung zur Programmierung<br />
und Steuerung der Roboter.<br />
„Der heutige Markt erfordert industrielle<br />
Roboter und Steuerungselemente,<br />
die Platz sparen und<br />
trotzdem die weltweiten Sicherheitsstandard<br />
erfüllen. Gleichzeitig<br />
müssen sie mit verschiedenen<br />
anderen industriellen Geräten und<br />
deren Software kommunizieren<br />
können”, erklärt Ryoji Nagashima,<br />
verantwortlicher Robotik-Abteilungsleiter<br />
bei Denso in Japan<br />
(Hauptsitz). „Das überaus positive<br />
Feedback unserer Kunden zeigt<br />
uns, dass unsere neue RC8-Steuerung<br />
den höchsten Ansprüchen<br />
von Industrieunternehmen genügt.”<br />
Letztlich hilft die RC8 mit<br />
ihrer Kompaktheit, Platz und damit<br />
Geld zu sparen, verspricht Denso.<br />
Die RC8-Steuerung ist ab Mai 2<strong>01</strong>2<br />
erhältlich. Jährlich sollen 10 000<br />
Einheiten verkauft werden, so das<br />
Unternehmen.<br />
www.densorobotics.com<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS ✔<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
AUTOMATISIERUNG<br />
Innovationspreis für<br />
Robotik ausgeschrieben<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Bereits zum vierten Mal schreibt<br />
Walter Reis, einer der Pioniere<br />
der Robotertechnik in Europa und<br />
Gründer und Inhaber der Firma<br />
Reis Robotics in Obernburg, den<br />
Innovationspreis für Robotik aus.<br />
OBERNBURG (MG). Der Preis ist mit<br />
insgesamt 5 000 Euro dotiert und<br />
wird im Zweijahres-Rhythmus jeweils<br />
zur Messe Automatica in<br />
München vergeben (Anm. der Redaktion:<br />
Termin im nächsten Jahr:<br />
22. bis 25.05.2<strong>01</strong>2). Er wird für herausragende<br />
Entwicklungen sowohl<br />
aus dem industriellen Umfeld als<br />
auch von Hochschulen im folgenden<br />
Themenfelder international<br />
ausgeschrieben:<br />
▶ Neue Anwendungen für Roboter<br />
in industriellen Fertigungsprozessen;<br />
▶ Innovationen im Bereich Servicerobotik<br />
im industriellen<br />
Umfeld;<br />
▶ Innovationen der Kinematik,<br />
der Steuerung und der Antriebstechnik<br />
für Roboter und<br />
▶ Entwicklungen in artverwandten<br />
Fachgebieten.<br />
Vor allem in Deutschland ist ein<br />
großes Know-how in der Roboterund<br />
der Robotersteuerungsentwicklung<br />
vorhanden. Dies hat sich<br />
an der Anzahl der nationalen Bewerbungen<br />
deutlich gezeigt, so<br />
Reis Robotics. Es wurden jedoch<br />
auch von verschiedenen europäischen<br />
Entwicklungsgruppen innovative<br />
Vorschläge eingereicht, die<br />
das hohe internationale Niveau<br />
der Roboterentwicklung<br />
dokumentieren.<br />
Mit dem international ausgeschriebenen<br />
Walter Reis – Innova-<br />
LP130<br />
Walter Reis, Gründer und Inhaber der<br />
Firma Reis Robotics in Obernburg,<br />
schreibt zum vierten Mal den Innovationspreis<br />
für Robotik aus.<br />
Bild: Reis Robotics<br />
tion Award for Robotics‘ hat sich<br />
Walter Reis auch für das Jahr 2<strong>01</strong>2<br />
wieder zum Ziel gesetzt, solche<br />
faszinierenden Neuentwicklungen<br />
in der Technologie der Robotertechnik<br />
zu forcieren und herausragende<br />
Arbeiten zu würdigen und<br />
durch Preise zu prämieren.<br />
Anmeldeschluss für Bewerbungen<br />
dieses Innovationspreises ist der<br />
<strong>01</strong>.Februar 2<strong>01</strong>2. Die eingereichten<br />
Bewerbungen werden von einer<br />
unabhängigen, kompetenten Jury,<br />
die von anerkannten Persönlichkeiten<br />
aus Forschung und Industrie<br />
gebildet wird, bewertet. Die<br />
Preisträger werden anlässlich einer<br />
Feierstunde auf der Automatica in<br />
München im Mai 2<strong>01</strong>2 geehrt.<br />
www.reisrobotics.de<br />
• Arbeitsbereich:<br />
HšheÊ=Ê3168Êmm<br />
Reichweite = 3210 mm<br />
• Wiederholgenauigkeit 0,3mm<br />
• Nutzlast 130 / 180 Kg<br />
NACHIÊEUROPEÊGmbH<br />
Tel.: +49-2151-65046-0 • Fax: +49-2151-65046-90<br />
Internet: http://www.nachi.de • E-mail: robotics@nachi.de<br />
Anzeige 4.indd 1 15.12.11 14:20
22 · Praxis · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />
SCHRAUBTECHNIK<br />
Gesteuerter Impulsschrauber<br />
beschleunigt Feldhäcksler-Montage<br />
SABRINA HACHENBERG<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Mit Hilfe eines elektronisch gesteuertenDruckluft-Impulsschraubers<br />
von Atlas Copco Tools konnte<br />
die Landmaschinenmontage bei<br />
John Deere beschleunigt und<br />
sicherer gemacht werden.<br />
ESSEN (RM). Eine hohe Prozesssicherheit<br />
und schnelle Montage waren<br />
die Ziele einer Testreihe beim<br />
Landmaschinenhersteller. Denn bei<br />
der Verschraubung von Ringspannelementen<br />
in 820 PS starke Feldhäcksler<br />
galt es, Setzerscheinungen<br />
zu überwinden und den Schraubvorgang<br />
zu verkürzen. Mit Hilfe des<br />
Druckluft-Impulsschraubers Pulsor<br />
C von Atlas Copco Tools gelang beides:<br />
präzises Verschrauben und eine<br />
Zeitersparnis von 65 %.<br />
Herzstück der Häcksler ist eine<br />
Vielmessertrommel. Insgesamt 56<br />
Spezialmesser stellen bei geringem<br />
Kraftaufwand sicher, dass der Anteil<br />
an Überlängen des Ernteguts minimal<br />
ist – gut für die Häckselqualität.<br />
Die in der Leistung von 600 auf 820<br />
PS (441 auf 603 KW) gesteigerte<br />
Maschine bringt die durch ein Powerband<br />
angetriebene Messertrommel<br />
auf eine Drehzahl von 1 100<br />
min -1 . Angesichts dieser hohen<br />
Drehzahl ist eine hohe Prozesssicherzeit<br />
notwendig, denn schon ein<br />
einziges loses Messer führt laut John<br />
Deere zum Totalschaden.<br />
INGO JENSEN, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Die Lösung war ein Ringspannelement,<br />
das eine konische Verbindung<br />
ersetzt und dem Antriebsriemen<br />
den notwendigen Halt gibt.<br />
Das Spannelement besteht aus zwei<br />
Innenringen mit Außenkegel und<br />
einem Außenring mit Innenkegel.<br />
Durch das Anziehen der zehn<br />
Spannschrauben werden die Innenringe<br />
gegeneinander gezogen.<br />
Die dabei entstehenden radialen<br />
Spannkräfte pressen den Außenring<br />
in die Nabenbohrung und die<br />
Innenringe auf die Welle, wodurch<br />
ein Drehmoment zwischen Welle<br />
und Nabe übertragen wird.<br />
Vom Lieferanten der Spannelemente<br />
wird ein Voranzug mit halbem<br />
Anzugsmoment über Kreuz<br />
mit anschließendem Anzug auf 73<br />
Nm im Uhrzeigersinn vorgegeben.<br />
Die Günzburger Steigtechnik GmbH hat MTU Friedrichshafen mit einer<br />
elektrisch verstellbaren Arbeitsbühne für den Test von Großdieselmotoren<br />
ausgestattet.<br />
sie millimetergenau in der Höhe<br />
verfahrbar ist, wird eine ergonomische<br />
Arbeitsweise gefördert.<br />
Die über 4,60 m lange und 3 m<br />
hohe Hauptarbeitsbühne ist komplett<br />
fahrbar und besteht aus zwei<br />
Teilen, wobei eine Plattform knapp<br />
über 3 m lang ist, und die zweite<br />
Plattform 1,50 m. Beide Arbeitsbereiche<br />
sind 1,05 m breit und können<br />
jeweils in der Höhe zwischen 1,00<br />
und 1,90 m verfahren werden.<br />
Diese Flexibilität erleichtert der<br />
zur Tognum-Gruppe gehörenden<br />
MTU die Arbeit deutlich, denn die<br />
zu prüfenden Motoren sind zum<br />
einen unterschiedlich groß, zum<br />
anderen gibt es bei jedem Motor<br />
mehrere Prüfbereiche, die in unterschiedlichen<br />
Höhen liegen. Mit<br />
Hilfe der Arbeitsbühne können die<br />
Techniker punktgenau dorthin fahren,<br />
wo sie hin müssen – ohne dass<br />
sie sich besonders strecken oder<br />
nach unten bücken müssen.<br />
Um das Arbeiten noch bequemer<br />
und sicherer zu machen, wurde an<br />
der größeren Plattform eine 150 mm<br />
tiefe und schwenkbare Plattformverbreiterung<br />
angebracht. Dies er-<br />
Probleme bereitete das Setzverhalten<br />
des Ringspanners, so John<br />
Deere. Denn zunächst musste jede<br />
Schraube 25 Mal per Hand mit einem<br />
schweren Drehmomentschlüssel<br />
nachgezogen werden - für eine<br />
Serienproduktion nicht akzeptabel.<br />
Die Lösung des Schraubproblems<br />
war schließlich der elektronisch<br />
gesteuerte Druckluft-Impulsschrauber<br />
Pulsor C. Mit 100 verschiedenen<br />
Programmen und einem<br />
Drehmoment bis 450 Nm ist er<br />
laut Atlas Copco vielseitig einsetzbar.<br />
Die Montage des Ringspannelements<br />
mit seinen zehn Spannschrauben<br />
erfolgt nun mit diesem<br />
Impulsschrauber und elektronisch<br />
gesteuerter Druckluftzufuhr.<br />
Das Problem der extremen Setzerscheinungen<br />
hat man durch ein<br />
möglicht eine individuelle und nahezu<br />
spaltfreie Anpassung der Plattform<br />
an die unterschiedlichen<br />
Motortypen.<br />
Auf der gegenüberliegenden Seite<br />
der fahrbaren Hauptbühne befindet<br />
sich am Motorenprüfstand eine<br />
fest an der Hallenwand und im Boden<br />
verankerte weitere Plattform,<br />
die ebenfalls 4,60 m lang ist und sich<br />
genauso flexibel in der Höhe verfahren<br />
lässt wie das fahrbare Pendant<br />
auf der gegenüberliegenden Seite.<br />
Über Bedienpulte auf den Plattformen<br />
und am Boden können die<br />
Motorenprüfer die Bühnenteile in<br />
die jeweils gewünschte Höhe verfahren.<br />
Der Aufstieg auf die Plattformen<br />
erfolgt über Treppen, die sich<br />
um 90° schwenken und ein- sowie<br />
ausklappen lassen.<br />
Die Sonderkonstruktion aus korrosionsbeständigem<br />
Aluminium<br />
hat weitere praktische Details: In<br />
die fest installierte Arbeitsbühne<br />
sind beispielsweise Plattformverbreiterungen<br />
integriert, die sich<br />
elektromotorisch an der Längsseite<br />
um bis zu 400 mm ausfahren<br />
lassen. Dies ermöglicht den MTU-<br />
Technikern ein direktes Andocken<br />
an den Motoren und ein sicheres<br />
Extreme Setzerscheinungen an<br />
den zehn Spannschrauben eines<br />
Ringspannelements wurden durch<br />
den Einsatz des Druckluft-Impulsschraubers<br />
Pulsor C vermieden.<br />
Bild: Atlas Copco Tools<br />
dreistufiges Verfahren gelöst. Zwischen<br />
die beiden vom Lieferanten<br />
vorgegebenen Schritte wurde ein<br />
zusätzlicher Schritt geschaltet, bei<br />
dem die Schrauben ein weiteres Mal<br />
über Kreuz auf ein etwas höheres<br />
Moment angezogen werden. Anschließend<br />
wird jede Schraube im<br />
Uhrzeigersinn so lange befestigt, bis<br />
der vorgegebene Endanzug von 73<br />
Nm erreicht ist. Dadurch konnte die<br />
Anzahl der Verschraubungen, die<br />
für eine stabile Verbindung notwendig<br />
sind, von gut 250 auf etwa 100<br />
reduziert werden. Dabei wirkt das<br />
Wechselspiel zwischen Impuls und<br />
Entspannung nach Angabe des<br />
Schrauberherstellers den Setzerscheinungen<br />
entgegen, so dass<br />
beim gesamten Spannprozess 20<br />
min eingespart und die Taktung erhöht<br />
werden konnte. Ein weiterer<br />
Vorteil ist die automatische Winkelüberwachung<br />
des Werkzeuges.<br />
In den Testläufen fanden John<br />
Deere und Atlas Copco heraus, dass<br />
alle Verschraubungen in Ordnung<br />
sind, wenn der Drehwinkel beim<br />
ARBEITSBÜHNE<br />
Teilweise fahrbar: Großmotoren schneller geprüft<br />
GÜNZBURG (RM). Die mehrteilige,<br />
elektrisch verstellbare und teilweise<br />
fahrbare Arbeitsbühne steht in einem<br />
der Motorenprüfstände in der<br />
Serienmontage und unterstützt<br />
nach MTU-Angabe eine schnelle<br />
Auslieferung der Motoren unter<br />
anderem für die Schifffahrt, Energieversorgung<br />
und Eisenbahn.<br />
Mehrere Mitarbeiter können gleichzeitig<br />
auf der Plattform arbeiten. Da<br />
Schwere Motoren<br />
Die Tognum-Gruppe mit ihren beiden<br />
Geschäftsbereichen „Engines“<br />
und „Onsite Energy & Components“<br />
stellt Motoren und Antriebssysteme<br />
für Anwendungen<br />
abseits der Straße sowie dezentrale<br />
Energieanlagen her. Basis hierfür<br />
sind Dieselmotoren bis 9 100<br />
kW, Gasmotoren bis 2 150 kW und<br />
Gasturbinen bis 45 000 kW Leistung.<br />
Tognum erzielte im Geschäftsjahr<br />
2<strong>01</strong>0 einen Umsatz von<br />
rund 2,56 Mrd Euro und beschäftigt<br />
über 9 000 Mitarbeiter.<br />
Plattformen lassen sich spaltfrei<br />
an die Motoren andocken<br />
Keine kraftraubenden<br />
Drehmomentschlüssel mehr<br />
Arbeiten mit dem Spaltmaß Null.<br />
Bei MTU wird vor der Auslieferung<br />
jeder Motor umfassend getestet:<br />
Nach Fertigstellung wird er auf ein<br />
Fundament gesetzt und in eine Art<br />
Garage gestellt und unter anderem<br />
mit Wasser, Öl, Luft und Kraftstoff<br />
versorgt. Zudem wird die Drehzahl<br />
simuliert. Mit dem praxisnahen<br />
Härtetest für die bis zu 50 t schweren<br />
Motoren wird nach MTU-Angabe<br />
noch am <strong>Produktion</strong>sstandort<br />
sichergestellt, dass die Maschine<br />
vollständig funktioniert.<br />
Weniger schrauben<br />
Mit Hilfe eines Druckluft-Impulsschraubers<br />
von Atlas Copco Tools<br />
kann John Deere das Ringspannelement<br />
eines Feldhäckslers nun<br />
präziser und deutlich schneller verschrauben:<br />
▶ 100 statt 250 Verschraubungen<br />
▶ Dreistufiges Verfahren<br />
▶ Zeitersparnis 65 %<br />
▶ 100 Schraubprogramme<br />
▶ Drehmoment bis 450 Nm<br />
▶ Automatische Winkelüberwachung<br />
▶ Ergonomisch bedienbar<br />
letzten Anzug auf 73 Nm nicht mehr<br />
als 20° beträgt. Die Steuerung des<br />
Geräts, der Pulsor Focus, meldet<br />
dann ein „i. O.“ (in Ordnung). Die<br />
Winkelkontrolle war bisher nur den<br />
gesteuerten Elektrowerkzeugen vorbehalten,<br />
die jedoch kontinuierlich<br />
anziehen. Der pulsierende Anzug<br />
des Pulsor C hat sich gegen die extremen<br />
Setzerscheinungen als überlegen<br />
erwiesen, so die Testpartner.<br />
Fehlerhafte Verschraubungen<br />
meldet die Steuerung direkt; sie<br />
werden durch ein akustisches Signal<br />
und eine rot leuchtende Lampe<br />
signalisiert. Dadurch arbeitet der<br />
Druckluftschrauber genauer als die<br />
Vorgänger-Pulsoren ohne elektronische<br />
Steuerung. Zukünftig sollen<br />
die bei der Verschraubung ermittelten<br />
Daten ins Tools-Net von John<br />
Deere gemeldet werden. Die von<br />
Atlas Copco bereitgestellte Datenbank<br />
macht eine einwandfreie Rückverfolgbarkeit<br />
möglich, da ein Bauteil<br />
mittels Barcode der Verschraubung<br />
zugeordnet werden kann.<br />
www.atlascopco.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION<br />
Die Arbeitsplattformen der elektrisch höhenverstellbaren Arbeitsbühnen lassen<br />
sich elektromotorisch um bis zu 400 mm verbreitern, um ein Arbeiten ohne<br />
Spalt ermöglichen. Bild: Günzburger Steigtechnik GmbH<br />
Teilweise werden die Motoren bis<br />
zu 60 h beobachtet, ehe sie endgültig<br />
den Prüfstand verlassen und für<br />
die Auslieferung freigegeben werden.<br />
Weil die Anschlüsse an den<br />
Motoren teils bis zu 2,50 m hoch<br />
installiert sind, ist die Arbeitsbühne<br />
von Günzburger Steigtechnik besonders<br />
hilfreich.<br />
www.steigtechnik.de<br />
EFFIZIENZ-NAVI PREIS<br />
MATERIAL ENERGIE<br />
SERVICE HANDHABUNG ✔<br />
ZEIT ✔ LEBENSDAUER<br />
KOSTEN SENKEN MIT PRODUKTION
ENERGIE-SPARTIPP<br />
Beleuchtungskosten senken<br />
MICHAELA NEUNER, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Die Anscha�ung einer neuen Beleuchtungsanlage für <strong>Produktion</strong>shallen<br />
ist oft kostengünstiger als die alte weiter zu nutzen. Steigende<br />
Strompreise verringern zudem die Amortisationszeit.<br />
LANDSBERG. Vielen Industriehallen<br />
erhellen immer noch Beleuchtungsanlagen,<br />
die 20 Jahre und älter<br />
sind. Ihr Betrieb wird bei steigenden<br />
Strompreisen zunehmend<br />
unwirtschaftlicher, während sich<br />
modernde Anlagen oft schon nach<br />
wenigen Jahren amortisieren.<br />
„Bereits bei konstanten Strompreisen<br />
schneiden neue Beleuchtungen<br />
in der Regel erheblich<br />
günstiger ab. Da viele Fachleute<br />
von weiter steigenden Strompreisen<br />
ausgehen, wird der Kostenvorteil<br />
noch zunehmen“, schätzt<br />
Dr. Volker Kienzlen, Geschäfts-<br />
Wechsel: ISO 500<strong>01</strong><br />
ersetzt DIN 160<strong>01</strong><br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
LANDSBERG (MN). Ab 24. April 2<strong>01</strong>2<br />
ersetzt die internationale Energie-<br />
Management-Norm DIN EN ISO<br />
500<strong>01</strong> die deutsche DIN EN 160<strong>01</strong>.<br />
Bestehende Zertifikate nach DIN<br />
EN 160<strong>01</strong> werden dann ungültig.<br />
Sie können aber durch ein Überwachungsaudit<br />
umgestellt werden.<br />
Bedingung: Die aus der Umstellung<br />
resultierenden Änderungen des<br />
Energie-Management-Systems<br />
müssen vollständig mit den Angaben<br />
der technischen Dokumente<br />
in der Auditdokumentation belegt<br />
sein. Die ISO 500<strong>01</strong> liegt seit Dezember<br />
in deutscher Fassung vor.<br />
www.dakks.de<br />
Für Energie-Management-Systeme<br />
gilt künftig eine neue Norm. Bild: MN<br />
führer der Klimaschutz- und Energieagentur<br />
Baden-Württemberg<br />
(KEA).<br />
Die Beleuchtung zählt wie Lüftung,<br />
Klimatisierung oder Drucklufterzeugung<br />
zu einer Infrastruktur,<br />
die langfristig genutzt wird. Vor<br />
einem Austausch werde nicht selten<br />
geprüft, ob die bestehende<br />
Anlage oder eine neue, effizientere<br />
über die nächsten 20 Jahre niedrigere<br />
Gesamtkosten verursacht, so<br />
Kienzlen.<br />
Folgende Beispielrechnung zeigt<br />
den Nutzen neuer Lampen: Ein<br />
Unternehmen in Süddeutschland<br />
In vielen Industriehallen werden immer noch Beleuchtungen betrieben, die<br />
20 Betriebsjahre und mehr hinter sich haben. Hier lohnt sich ein Austausch<br />
12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Energie-Effizienz · 23<br />
besitzt eine Fertigungshalle mit<br />
1 000 m2 Fläche: Die bestehenden<br />
200 Leuchten haben eine Anschlussleistung<br />
von insgesamt 13<br />
kW, um gleichmäßig die laut Arbeitsstättenrichtlinie<br />
geforderte<br />
Beleuchtungsstärke von 300 Lux zu<br />
erreichen. Sie sind mit den früher<br />
üblichen weißen Reflektoren ausgestattet,<br />
haben konventionelle<br />
Vorschaltgeräte und können nicht<br />
abhängig vom Tageslicht geregelt<br />
werden. Im Einschichtbetrieb verursacht<br />
die Anlage Kosten für<br />
Strom und Lampen von rund 3 500<br />
Euro pro Jahr.<br />
Auf neue Technologien zu<br />
warten, lohnt sich nicht<br />
Da die Halle durch Lichtbänder<br />
teilweise Tageslicht nutzt, kann eine<br />
neue Beleuchtung abhängig von<br />
der Außenhelligkeit geregelt werden.<br />
Mit 120 neuen T5-Spiegelrasterleuchten<br />
mit elektronischen<br />
Vorschaltgeräten ist eine Reduzierung<br />
der jährlichen Betriebskosten<br />
auf 1 000 € möglich, ergab eine<br />
Bewertung der KEA. Die Investition<br />
von etwa 18 000 Euro hat eine<br />
statische Kapitalrückflusszeit von<br />
rund sieben Jahren. Die technische<br />
Lebensdauer beträgt 15 Jahre, faktisch<br />
werden Beleuchtungsanlagen<br />
sogar länger als 20 Jahre betrieben.<br />
„Dieses Beispiel lässt sich auf<br />
viele deutsche Unternehmen übertragen“,<br />
stellt Kienzlen fest.<br />
Das Warten auf Technologien<br />
von morgen wie LED-Lampen<br />
lohnt sich übrigens nicht: „Mit<br />
großer Wahrscheinlichkeit werden<br />
für Hallenbeleuchtungen auch in<br />
einigen Jahren noch Gasentladungsröhren<br />
wie Leuchtstofflampen<br />
das Leuchtmittel der Wahl<br />
bleiben“, erwartet Kienzlen.<br />
www.kea-bw.de<br />
besonders. Bild: LEImage-Fotolia<br />
Hörbuch <strong>Produktion</strong> 97-137:Layout 4 <strong>01</strong>.12.2<strong>01</strong>1 10:31 Uhr Seite 1<br />
Praxiswissen für Manager<br />
• Mit vielen Tipps und Anregungen von Kommunikationsprofis<br />
und Coaches<br />
• Know-how, das direkt im Berufsalltag umgesetzt werden kann<br />
• Aufwendig produziert mit mehreren Sprechern und musikalischer<br />
Untermalung<br />
5 Hörbücher in einer Box<br />
• Authentische Rhetorik<br />
• Business-Knigge<br />
• Kreativität im Business<br />
• Performance by Balance<br />
• Zeitmanagement<br />
10 CDs, über 10 Stunden<br />
Hördauer<br />
EUR (D/A) 79,99 / sFr. 119,00<br />
ISBN 978-3-86804-222-1<br />
www.unternehmeredition.de/produktion<br />
PRODUKT DER WOCHE<br />
Ohne hydraulische Aktoren<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
GÖPPINGEN (MN). Sauberes, platzsparendes<br />
und effizientes Arbeiten<br />
verspricht MAG mit seiner neuen<br />
CNC-Fräsmaschine E-SPECHT 600.<br />
Hauptmerkmal: Hydraulische Aktuatoren<br />
sind komplett durch elektromechanische<br />
E-Aktuatoren ersetzt,<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
MÜNCHEN (MN). Der ‚Bayerische<br />
Energiepreis‘ würdigt „neue und<br />
kreative Ideen für intelligente Energienutzung“.<br />
Zum ersten Mal lobt<br />
das Bayerische Wirtschaftsministerium<br />
neben dem Hauptpreis zusätzlich<br />
Preise in vier weiteren Kategorien<br />
aus:<br />
▶ Erneuerbare Energien, Energienetze<br />
& Speichertechnologien,<br />
▶ Energiekonzepte & Initiativen,<br />
E-Aktuatoren sparen Energie<br />
und Kosten. Bild: MAG<br />
die beim Werkzeughandling, im<br />
Rundtisch, den Spannsystemen, der<br />
Spindel und beim Palettenwechsler<br />
zum Einsatz kommen. Der energieaufwändige<br />
Dauerbetrieb einer Hydraulikanlage<br />
entfällt, die elektromechanische<br />
Aktivierung erfolgt<br />
bedarfsgerecht.<br />
www.mag-ias.com<br />
Energie intelligent nutzen<br />
Bild: Bayern Innovativ<br />
▶ Gebäude, Gebäudekonzepte,<br />
▶ Anlagen und Prozesstechnik,<br />
Produktentwicklungen.<br />
Bewerben können sich Forschungsinstitute,<br />
Unternehmen,<br />
Kommunen, Teams und Einzelpersonen.<br />
Der Preis ist mit einem<br />
Preisgeld von insgesamt 30 000<br />
Euro verbunden. Die Bewerbungsfrist<br />
endet am 20. April 2<strong>01</strong>2, die<br />
Ausschreibungsunterlagen sind zu<br />
finden unter<br />
www.bayerisches-energie-forum.de
24 · Management · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />
INTERVIEW<br />
Eberhard Veit: Innovationskultur ist das A und O<br />
DANIELA HOFFMANN, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Welchen Stellenwert hat aus Ihrer<br />
Sicht Innovationsmanagement<br />
für erfolgreiche Unternehmen?<br />
Innovation ist bei Festo nicht nur<br />
F&E. Wir investieren 8,5 Prozent<br />
unseres Umsatzes in Forschung<br />
und Entwicklung. Bei uns beginnt<br />
Innovation im Markt beim Vertriebsprozess.<br />
Wir haben keine<br />
Verkäufer, sondern Problemlöser,<br />
die den Kunden innovative und<br />
individuelle Systemlösungen für<br />
ihre Probleme bieten. Wesentlich<br />
ist ein ganzheitliches Innovationsmanagement<br />
entlang der Wertschöpfungskette<br />
der Kunden.<br />
Die Sieger 2<strong>01</strong>1<br />
DR. EBERHARD VEIT, FESTO<br />
Weltmarktführer Festo gehört zu den innovativsten Unternehmen in<br />
Deutschland. Im Gespräch mit <strong>Produktion</strong> erläutert Vorstand Dr. Eberhard<br />
Veit seine Erfolgsrezepte.<br />
DER KONGRESS<br />
Weltmarktführer tagen<br />
Am 25. und 26. Januar 2<strong>01</strong>2 findet<br />
der ‚2. Deutsche Kongress der<br />
Weltmarktführer‘ statt. U.a. sprechen<br />
Bosch-Chef Franz Fehrenbach,<br />
Festo-Vorstand Dr. Eberhard<br />
Veit, Prof. Dr. Bert Rürup und Prof.<br />
Dr. Michael Hüther. Info:<br />
www.weltmarktfuehrer-kongress.de<br />
Welche Herangehensweise haben<br />
Sie an das Thema Innovationsmanagement?<br />
Wir orientieren uns an dem Pro-<br />
blem des Kunden im Markt. Wir<br />
entwickeln unsere Innovationen<br />
für morgen gemeinsam mit den<br />
Trendsettern und Schlüsselkunden<br />
in der Industrie. Die Ideen für<br />
Innovationen kommen nicht direkt<br />
vom Kunden, sondern auf Basis<br />
des beschriebenen Wissens von<br />
den eigenen Mitarbeitern. Allein<br />
die Kenntnis der Kundennachfrage<br />
reicht für ein effizientes Innovationsmanagement<br />
nicht aus. Auch<br />
das Verständnis für die Ziele und<br />
Bedürfnisse der Kunden ist nicht<br />
hinreichend für Innovationen.<br />
Insbesondere die nicht geäußerten<br />
Bedürfnisse stellen vielfach<br />
verpasste Chancen für Innovationen<br />
dar. Herauszufinden, welches<br />
die latenten Bedürfnisse sind, darin<br />
liegt die eigentliche Stärke eines<br />
innovativen Unternehmens. Damit<br />
wird klar: Wichtiger als die<br />
Kundenwünsche ist das Verstehen<br />
des Geschäfts des Kunden – die<br />
genaue Kenntnis seiner Wertschöpfungsprozesse.<br />
Die Fabrik des Jahres<br />
Volkswagen Sachsen GmbH – Motorenwerk Chemnitz<br />
Deutscher GEO-Award<br />
Elster GmbH – Werk Lotte<br />
Hervorragende Standortentwicklung<br />
Bahlsen GmbH & Co. KG – Werk Barsinghausen<br />
Hervorragende Montage<br />
Wolf GmbH Heizung - Klima - Lüftung - Solar – Werk Mainburg<br />
Hervorragendes Qualitätsmanagement<br />
Infineon Technologies AG – Werk Warstein<br />
Hervorragendes Veränderungsmanagement<br />
Siemens AG Healthcare Sektor - Components and Vacuum<br />
Technology – Werk Kemnath<br />
Hervorragende <strong>Produktion</strong> in EU-Beitrittsländern<br />
PAS POLSKA Sp. Z.o.o. – Werk Opalenica<br />
www.fabrik-des-jahres.de<br />
Unter der Schirmherrschaft des Bundesministeriums für Wirtschaft<br />
und Technologie (BMWi)<br />
„Wichtiger als Kundenwünsche<br />
ist das<br />
Verstehen des Geschäfts<br />
des Kunden –<br />
die genaue Kenntnis<br />
seiner Wertschöpfungsprozesse.“<br />
Dr. Eberhard Veit<br />
Bild: Festo<br />
Wie lässt sich Innovation auch<br />
an Standorten in Emerging<br />
Markets treiben?<br />
Hier wird häufig der Fehler gemacht,<br />
dass Produkte ohne Kenntnis<br />
der Fachkräftesituation in den<br />
Emerging Markets entwickelt werden.<br />
Wir investieren daher parallel<br />
zur Produktentwicklung in der Automation<br />
als Weltmarktführer in<br />
der industriellen Aus- und Weiterbildung<br />
auch nachhaltig in Bildungssysteme.<br />
Gerade für Emerging<br />
Markets ist die Herausforderung<br />
groß. Fachkräfte sind dort rar<br />
und das Qualifikationsniveau der<br />
Arbeitskräfte ist sehr unterschiedlich.<br />
Wir müssen darüber hinaus<br />
intuitiv zu bedienende Produkte<br />
entwickeln, die von Menschen in<br />
Treffen Sie die Besten!<br />
auf dem Kongress zum Wettbewerb 2<strong>01</strong>1<br />
vom 21. und 22. März 2<strong>01</strong>2 in Dresden<br />
Keynote: Prof. Dr.-Ing. Werner Neubauer, Markenvorstand der VW AG<br />
Jubiläumsveranstaltung 20 Jahre „Die Fabrik des Jahres/GEO“<br />
Bundesministerium<br />
für Wirtschaft<br />
und Technologie<br />
Sponsor:<br />
aller Welt einfach in ihrem Arbeitsumfeld<br />
eingesetzt werden<br />
können. Unsere Forschungs- und<br />
Entwicklungsarbeit ist sehr stark<br />
international ausgeprägt.<br />
Wie sollten Mitarbeiter eingebunden<br />
werden, was motiviert<br />
dazu, die eigene Kreativität<br />
einzubringen?<br />
Innovation kann nicht verordnet<br />
werden. Es kommt auf die richtigen<br />
Mitarbeiter an, die aus Eigenantrieb<br />
am Unternehmenserfolg<br />
mitwirken. Und natürlich spornen<br />
unsere Erfolge am Markt oder die<br />
Verleihung des ‚Deutschen Zukunftspreises’<br />
an Festo die Kreativität<br />
und Motivation unserer Mitarbeiter<br />
an. Das heißt, wir haben<br />
Aussteller:<br />
eine Innovationskultur im Unternehmen,<br />
die den Mitarbeitern<br />
Raum für eigene Ideen und deren<br />
Umsetzung gibt. Darauf sind wir<br />
als Familienunternehmen stolz.<br />
Für den Innovationsprozess ist der<br />
entscheidende Erfolgsfaktor die<br />
Qualität der Mitarbeiter mit ihrem<br />
Wissen und Können. Festo versteht<br />
sich als Lernunternehmen.<br />
Lebenslanges Lernen ist Anspruch<br />
und Programm zugleich.<br />
Viele Unternehmen haben nur<br />
rudimentäre Ansätze im Innovationsmanagement.<br />
Woran<br />
liegt das aus Ihrer Sicht?<br />
Vielleicht wurde das Thema unterschätzt.<br />
Die Innovationszyklen<br />
verkürzen sich zunehmend. Umso<br />
entscheidender wird es, die<br />
zentralen Zukunftsthemen mit<br />
Hilfe von Future Radars frühzeitig<br />
zu erkennen und systematisch<br />
mit einzubeziehen. Daraus leiten<br />
sich dann Themen für konkrete<br />
Projekte oder ganze Innovationsprozesse<br />
ab. Ganz wichtig sind<br />
auch die Zusammenstellung der<br />
Forscherteams und die enge Verzahnung<br />
zwischen interner F&E<br />
und den richtigen externen Partnern.<br />
Hier arbeiten wir in großen<br />
Netzwerken zusammen. Gerade<br />
der Südwesten Deutschlands ist<br />
stark durch Zusammenarbeit in<br />
Clustern geprägt.<br />
+PRO_FDJ_11_249x183_neu.indd 1 12.12.11 11:52
12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nummer 1-2<br />
ENERGIEWENDE<br />
<strong>Produktion</strong><br />
Sonderveröffentlichung der KfW Bankengruppe<br />
zur Energiewende<br />
Wenn die Energie-Effizienz im<br />
Bankgespräch zum Thema wird<br />
MICHAEL VETTER, MANFRED GODEK, PRODUKTION NR. 1-2 , 2<strong>01</strong>2<br />
Immer häu� ger müssen Unternehmer im Bankgespräch darstellen, wie<br />
sie ihre Energiekosten senken. Bei vielen Energiee� zienzmaßnahmen<br />
und Investitionen in erneuerbare Energien werden sie von der<br />
KfW Bankengruppe unterstützt.<br />
LANDSBERG (GK). In den Unternehmen<br />
gehören die Energiekosten<br />
längst zu den tagesaktuellen Herausforderungen.<br />
Der Energieaufwand<br />
hat einen immer höheren<br />
Anteil an den Kosten des Endprodukts<br />
und bedroht die Wettbewerbsfähigkeit<br />
vor allem produzierender<br />
Unternehmen. Laut einer<br />
Studie der EBS Business School<br />
ist er mit 49,8 % der mit Abstand<br />
größte Kostentreiber und verantwortlich<br />
dafür, dass Renditeziele<br />
verfehlt werden.<br />
Druck kommt auch von der Finanzierungsseite.Ratingagenturen<br />
bewerten die Energie-Effizienz<br />
unter dem Gesichtspunkt von Ertragsaussichten<br />
und Investitionssicherheit.<br />
Immer häufiger werden<br />
Unternehmen aber auch im „normalen“<br />
Bankgespräch mit der<br />
Frage konfrontiert, wie sie den<br />
steigenden Kosten für den Maschinenbetrieb,<br />
die Heizung etc. entgegenwirken<br />
wollen. Neben der<br />
„Renaissance“ der erneuerbaren<br />
Energien spielt vor allem die Reduzierung<br />
des Verbrauchs eine wesentliche<br />
Rolle. Sie gilt nach wie<br />
vor als effizienteste Methode, stra-<br />
tegische Wettbewerbsvorteile zu<br />
erlangen.<br />
Während Politiker über den<br />
„großen Wurf“ diskutieren, findet<br />
die viel zitierte Energiewende „im<br />
kleinen“ längst statt. Immer mehr<br />
Unternehmen – zudem Privathaushalte<br />
und Kommunen – investieren<br />
in Maßnahmen zur Steigerung<br />
der Energie-Effizienz. Dämmungen<br />
werden verstärkt, Wärmerückgewinnungsanlagen<br />
gebaut<br />
und ältere Anlagen modernisiert.<br />
Firmen schließen sich zu regionalen<br />
„Clustern“ zusammen, tauschen<br />
Erfahrungen und Ideen aus,<br />
die anschließend in den einzelnen<br />
Betrieben umgesetzt werden.<br />
Jeder dritte Euro fließt in<br />
Klima- und Umweltschutz<br />
Viele dieser Maßnahmen erfolgen<br />
mit finanzieller Hilfe der KfW-<br />
Bankengruppe. Diese stellt als öffentlicher<br />
Kreditgeber ein umfangreiches<br />
Angebot zinsgünstiger<br />
Kredite sowohl für Investitionen<br />
in erneuerbare Energien als<br />
auch für Effizienzmaßnahmen zur<br />
Verfügung.<br />
„Entsprechenden Förderprogrammen<br />
wird zukünftig<br />
eine noch höhere Priorität<br />
eingeräumt.“<br />
Dr. Ulrich Schröder,<br />
Vorstandsvorsitzendender<br />
der KfW.<br />
2<strong>01</strong>0 floss jeder dritte vergebene<br />
Euro in Projekte zum Klima- und<br />
Umweltschutz, unter anderem<br />
11,6 Mrd Euro für Energie-Effizienz<br />
und 11,4 Mrd Euro für erneuerbare<br />
Energien. „Entsprechenden<br />
Förderprogrammen wird zukünftig<br />
eine noch höhere Priorität<br />
als bisher eingeräumt“, so der Vorstandsvorsitzende<br />
Dr. Ulrich<br />
Schröder.<br />
Welche Chancen in einer konsequenten<br />
Umsetzung solcher Konzepte<br />
liegen, zeigt zum Beispiel die<br />
Fraunhofer-Studie „Energieeffizienz<br />
in der <strong>Produktion</strong>“ auf. Nach<br />
ihr lässt sich in der industriellen<br />
Fertigung mittelfristig bis zu 30 %<br />
Energie sparen.<br />
Trotz aller Sparmaßnahmen<br />
wird in der <strong>Produktion</strong><br />
immer<br />
noch zuviel<br />
Energie verbraucht.<br />
Bild: Rainer Plendl -<br />
Fotolia<br />
Wesentliche Schwerpunkte bei<br />
der Umsetzung des Ausstiegs aus<br />
der Kernenergie sieht die KfW-<br />
Bankengruppe darin, sowohl den<br />
Ausbau erneuerbarer Energien als<br />
auch den Ausbau der Stromnetze<br />
und Energiespeicher zu beschleunigen.<br />
Auch das Bundesministerium<br />
für Umwelt, Naturschutz und<br />
Reaktorsicherheit (BMU) stellt sich<br />
diesen Herausforderungen und<br />
fördert im Rahmen der nationalen<br />
Klimaschutz-Initiative das Programm<br />
„Förderung von Forschung<br />
und Entwicklung zur klimaeffizienten<br />
Optimierung der energetischen<br />
Biomassenutzung“ sowie<br />
weitere FuE-Vorhaben.<br />
Banken sollten<br />
risikobereite Partner sein<br />
Bedarf erkennt in diesem Segment<br />
auch Rudolf Loibl, Unternehmensberater<br />
aus Straubing, der<br />
nach wie vor eine „Zurückhaltung<br />
der Banken gerade bei Venture-<br />
Capital-Finanzierungen im Zusammenhang<br />
mit der Energiewende“<br />
sieht. Nach seiner Überzeugung<br />
müssten sich die Kreditinstitute<br />
„gerade vor dem Hintergrund<br />
dieses äußerst interessanten Marktes<br />
trotz der zugegeben oft schwierigen<br />
Umsetzung als risikobereite<br />
Partner profilieren“.<br />
Sagen Sie uns Ihre Meinung:<br />
redaktion@produktion.de<br />
INHALT<br />
Seite 25:<br />
Titel: Wenn die Energie-Effizienz im<br />
Bankgespräch zum Thema wird<br />
Seite 26:<br />
Interview: Was eine Anschubförderung<br />
für die Umsetzung von Energieeffizienzmaßnahmen<br />
bedeutet<br />
Seite 27:<br />
Die Huning-Unternehmensgruppe<br />
erhielt ein KfW-Darlehen über die<br />
übliche Höchstgrenze hinaus.<br />
Das KfW-Energieeffizienzprogramm<br />
Welche Zuschüsse es für die Fuhrparkmodernisierung<br />
gibt<br />
Seite 28:<br />
Studie: Energieeffizienz wird in der<br />
<strong>Produktion</strong> wichtiger<br />
Das KfW-Programm Erneuerbare<br />
Energien<br />
KfW IPEX-Bank engagiert sich im<br />
weltweiten Klimaschutz<br />
Energiekonzept<br />
Köln (gk). In den vergangenen<br />
Jahren hat die deutsche Wirtschaft<br />
nach einer Analyse des<br />
IW Köln erhebliche Anstrengungen<br />
unternommen, um ihren<br />
Energieaufwand und die<br />
Emissionen von Kohlendioxid<br />
zu reduzieren. So halbierte die<br />
chemische Industrie von 1990<br />
bis 2009 die energiebedingten<br />
CO 2 -Emissionen je Tonne produzierter<br />
Güter. In ähnlicher<br />
Größenordnung habe die Zementindustrie<br />
nach Angaben<br />
des IW ihre Energienutzung<br />
verbessert. In der Eisen- und<br />
Stahlbranche wurde in dieser<br />
Zeit immerhin ein relativer<br />
Emissionsrückgang von 11 %<br />
festgestellt.<br />
Dies reicht der Bundesregierung<br />
jedoch noch nicht: Laut ihrem<br />
Energiekonzept soll der<br />
CO 2 -Ausstoß bis 2<strong>02</strong>0 um 40 %<br />
unter das Niveau von 1990 sinken.<br />
Zu diesem Zweck sieht das<br />
Konzept bis 2<strong>02</strong>0 eine Verringerung<br />
des Verbrauchs an Primärenergien<br />
wie Öl, Kohle und Gas<br />
um 20 % gegenüber 2008 vor.<br />
Bis 2050 strebt die Regierung<br />
sogar einen Rückgang um 50 %<br />
an.<br />
Ein Schlüssel zum Erfolg könnte<br />
in Energiemanagementsystemen<br />
liegen. Solche Systeme haben<br />
viele Unternehmen bereits<br />
aus eigenem Antrieb aufgebaut.<br />
Nach Ansicht des IW sollten<br />
gerade kleine und mittlere<br />
Betriebe durch mehr Beratung<br />
von den Vorteilen eines freiwilligen<br />
Energiemanagements<br />
überzeugt werden.
26 · Sonderveröffentlichung der KfW Bankengruppe · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />
INTERVIEW<br />
ANTON BARCKHAUSEN, DENA<br />
Kontinuierliches Energiemanagement<br />
ANDREA BITTELMEYER<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Was eine Anschubförderung für<br />
die Umsetzung von Energiee�zienzmaßnahmen<br />
bedeutet, erklärt<br />
Anton Barckhausen im Interview.<br />
Barckhausen ist Mitglied der<br />
Initiative Energiee�zienz der<br />
Deutschen Energie-Agentur<br />
GmbH (dena).<br />
Wo sehen Sie bei Unternehmen<br />
die größten Energie-Einsparpotenziale?<br />
Sehr große Energie-Einsparpotenziale<br />
im produzierenden Gewerbe<br />
liegen in den so genannten<br />
Querschnittstechnologien. Dazu<br />
zählen Beleuchtung, Druckluftssysteme,<br />
Kälte- und Kühlwasseranlagen,<br />
Wärmeversorgung und<br />
Lüftungsanlagen. Um eine Zahl<br />
zu nennen: Bei Druckluftsystemen<br />
bestehen sehr häufig Einsparpotenziale<br />
in Höhe von 30<br />
Prozent, in Einzelfällen können<br />
sie auch deutlich höher sein.<br />
Wie kann ein Unternehmen<br />
sein Einsparpotenzial<br />
ermitteln?<br />
Die Höhe der möglichen Einsparungen<br />
hängt stark von der Ausgangssituation<br />
des Unternehmens<br />
ab und insbesondere von<br />
der energetischen Qualität der installiertenenergieverbrauchenden<br />
Systeme und der Höhe der<br />
VITA<br />
Anton Barckhausen<br />
Anton Barckhausen ist Mitglied<br />
der Initiative Energieeffizienz der<br />
Deutschen Energie-Agentur GmbH<br />
(dena) und Fachmann für Energieberatung.<br />
Die dena ist ein Kompetenzzentrum<br />
für Energieeffizienz,<br />
erneuerbare Energien und intelligente<br />
Energiesysteme.<br />
GUNNAR KNÜPFFER<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
DARMSTADT. Die Zahlungsmoral<br />
deutscher Wirtschaftsunternehmen<br />
steigt trotz Schulden- und<br />
Euro-Krise weiter. Das Zahlungsverhalten<br />
verbesserte sich im November<br />
ungeachtet der sich weiter<br />
verschärfenden Schuldenkrise erneut.<br />
Der im Auftrag der Finanz-Nachrichtenagentur<br />
dpa-AFX erstellte<br />
D&B-Zahlungsindex stieg im November<br />
des Jahres 2<strong>01</strong>1 leicht auf<br />
87,65 (Oktober: 87,57) Punkte und<br />
rückte damit auf einen neuen<br />
Höchststand, wie D&B in Darmstadt<br />
mitteilte.<br />
Somit bezahlen die deutschen<br />
Unternehmen ihre Rechnungen<br />
trotz der Schuldenkrise in der Eurozone<br />
so pünktlich wie noch nie.<br />
Der Geschäftsführer der D&B<br />
Deutschland GmbH, Thomas<br />
Dold, geht jedoch davon aus, dass<br />
„Die Erschließung<br />
von Energieeffizienzpotenzialen<br />
ist<br />
ein sehr wichtiger<br />
Baustein, um die<br />
Zielsetzungen der<br />
Energiewende in<br />
Deutschland zu<br />
erreichen.“<br />
Anton Barckhausen,<br />
Initiative Energie-<br />
effizienz der dena.<br />
Energiekosten ab. Ratsam ist es,<br />
sich durch eine Energieberatung<br />
einen systematischen Überblick<br />
über den Energieverbrauch und<br />
entsprechende Einsparpotenziale<br />
zu verschaffen.<br />
Wo findet man einen<br />
ausgewiesenen Berater?<br />
Entsprechende Berater lassen sich<br />
zum Beispiel über die Website der<br />
KfW in der Beraterbörse finden.<br />
Welche Rolle spielt die<br />
KfW-Förderung bei der<br />
Umsetzung der Maßnahmen?<br />
Die zinsgünstigen Kredite, zum Beispiel<br />
aus dem Energieeffizienzprogramm,<br />
sind neben den ermittelten<br />
Einsparpotenzialen ein wichtiger<br />
Anreiz. Zum Beispiel, wenn es darum<br />
geht, eine neue Maschine anzuschaffen<br />
oder eine neue Gewerbehalle<br />
zu bauen. So gibt es im KfW-<br />
Energieeffizienzprogramm Kredite,<br />
die einen effektiven Jahreszins von<br />
einem Prozent haben. Das ist natürlich<br />
sehr günstig. Die Wirtschaftlichkeit<br />
der Maßnahmen – auch unter<br />
D&B<br />
Zahlungsmoral besser<br />
damit jetzt erst einmal Schluss ist.<br />
„Es scheint, dass nun wirklich der<br />
Scheitelpunkt erreicht ist“, sagte<br />
der Geschäftsführer.<br />
Dold rechnet jedoch nicht mit<br />
einem rapiden Rückgang der Zahlungsmoral.<br />
Aber das hohe Niveau<br />
dürfte angesichts der aktuellen<br />
Wirtschaftslage nicht zu halten<br />
sein, sagte der Geschäftsführer.<br />
„Wir sind an einem Punkt, an dem<br />
es wieder zu mehr Zahlungsverzug<br />
kommen wird.“<br />
Die Unsicherheit über die weitere<br />
Entwicklung in der Eurozone<br />
und der Wirtschaft habe zugenommen.<br />
Der D&B-Geschäftsführer<br />
warnte davor, die Lage zu schlecht<br />
zu reden.<br />
„Vorsicht und Bedacht sind gute<br />
Berater: Aber auch sie werden natürlich<br />
das Wachstum fürs kommende<br />
Jahr bremsen“, sagte Dold.<br />
„Wir sind jedoch derzeit weit davon<br />
entfernt, erneut in eine Krise zu<br />
geraten wie im Jahr 2009.”<br />
Berücksichtigung der Förderprogramme<br />
– darzustellen, ist zentraler<br />
Bestandteil der Tätigkeit eines Energieberaters.<br />
Denn dabei handelt es<br />
sich ja um eines der entscheidenden<br />
Kriterien, wenn nicht sogar um<br />
das entscheidende Kriterium für<br />
ein Unternehmen.<br />
Inwiefern unterstützen die<br />
KfW-Programme auch die<br />
Energiewende?<br />
Die Erschließung von Energieeffizienzpotenzialen<br />
ist ein sehr<br />
wichtiger Baustein, um die Zielsetzungen<br />
der Energiewende in<br />
Deutschland zu erreichen. Energieeffizienzprogramme<br />
sind deshalb<br />
entscheidende Instrumente<br />
und sie werden zunehmend bekannter,<br />
weil das Thema Energieeffizienz<br />
immer wichtiger wird –<br />
auch in Anbetracht der steigenden<br />
Energiepreise. Zudem wird<br />
die Energieeffizienz immer mehr<br />
zu einem Wettbewerbsfaktor. Der<br />
große Vorteil für Unternehmen ist<br />
natürlich: Durch die Reduktion<br />
des Energieverbrauchs werden<br />
GUNNAR KNÜPFFER<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Die deutsche Wirtschaft steht vor<br />
dem Hintergrund der internationalen<br />
Verwerfungen relativ gut<br />
da. Das ergab der Konjunkturtest<br />
des Münchner Wirtschaftsforschungsinstituts<br />
Ifo.<br />
MÜNCHEN. Im November hat sich<br />
das vom Münchner Ifo-Institut erhobene<br />
Geschäftsklima für die gewerbliche<br />
Wirtschaft Deutschlands<br />
erstmals seit vier Monaten wieder<br />
etwas verbessert. Geringfügig weniger<br />
schlechte Geschäftserwartungen<br />
der Unternehmen führten<br />
zu einem leichten Anstieg. Das<br />
Münchner Wirtschaftsforschungsinstitut<br />
kommt zu dem Schluss,<br />
dass sich die deutsche Wirtschaft<br />
vor dem Hintergrund der internationalen<br />
Verwerfungen weiterhin<br />
vergleichsweise gut schlägt.<br />
Energieberatung<br />
Es gab bis Ende letzten Jahres ein attraktives<br />
Angebot von KfW Bankengruppe<br />
und dem Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
zur Bezuschussung von fachkundigen<br />
und unanhängigen Energieberatungen<br />
in kleinen und mittleren<br />
Betrieben. Mit Hilfe dieses Programms<br />
wurde in den geförderten<br />
Unternehmen eine Vielzahl von<br />
Energieeinsparmaßnahmen angestoßen.<br />
Hintergrund für diese Angebote: Gerade<br />
bei kleinen und mittelständischen<br />
Unternehmen können die Beratungskosten<br />
oftmals eine Hemmschwelle<br />
sein. Das Bundesministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie<br />
und die KfW Bankengruppe planen,<br />
diese Förderung im Jahr 2<strong>01</strong>2 fortzuführen.<br />
die Energiekosten nachhaltig gesenkt<br />
und die dafür notwendigen<br />
Investitionen haben in der Regel<br />
hohe Kapitalrenditen, nicht selten<br />
im zweistelligen Bereich.<br />
Haben Sie noch einen<br />
weiteren Tipp für<br />
Unternehmen?<br />
Ich möchte die große Bedeutung<br />
eines systematischen Energiemanagementsystems<br />
betonen. Durch<br />
dieses erhält ein Unternehmen –<br />
anders als bei einer einmaligen<br />
Beratung – einen ständigen Überblick<br />
über Energieverbrauch und<br />
Energiekosten. Dies ist wichtig,<br />
weil die Steigerung der Energieeffizienz<br />
ein fortlaufender Prozess<br />
ist. Durch ein kontinuierliches<br />
Energiemanagement lässt sich<br />
stets erkennen, wo sich mit den<br />
geringsten Investitionen die größten<br />
Einsparpotenziale erzielen<br />
lassen. Wird diese Vorgehensweise<br />
kontinuierlich verfolgt, kann ein<br />
Unternehmen seine Energieeinsparpotenziale<br />
bestmöglich ausnutzen.<br />
IFO-KONJUNKTURTEST<br />
Geschäftsklima leicht verbessert<br />
Ifo-Geschäftsklima<br />
Quelle: Ifo © <strong>Produktion</strong><br />
Die Geschäftserwartungen im verarbeitenden Gewerbe verbesserten sich<br />
geringfügig.<br />
Dagegen sank der Geschäftsklimaindex<br />
im verarbeitenden Gewerbe<br />
leicht. Die Zufriedenheit der<br />
Industriefirmen mit ihrer aktuellen<br />
Geschäftslage nahm zwar erneut<br />
Energiewende<br />
besser planen<br />
BERLIN (GK). Der BDI fordert ein<br />
‚Kontrollzentrum Energiestrategie<br />
Deutschland‘. „Dieses muss alle<br />
Fragen zur Energiewende bündeln,<br />
gegebenenfalls nachsteuern und<br />
zugleich die Chancen der Energiewende<br />
für die deutsche Wirtschaft<br />
stärker in den Fokus rücken“, sagte<br />
BDI-Hauptgeschäftsführer Markus<br />
Kerber.<br />
Nach Einschätzung des BDI ist<br />
die „politisch gewollte Energiewende<br />
alles andere als ein Selbstläufer“,<br />
ein Erfolg sei nicht garantiert.<br />
Die Energiewende muss nach<br />
Ansicht Kerbers als ein großes und<br />
langfristig angelegtes Gesellschaftsprojekt<br />
begriffen werden.<br />
Dafür müsse eine klare, in die Zukunft<br />
wirkende Projektsteuerung<br />
eingerichtet werden.<br />
Rösler: Wirtschaft<br />
ist gut gewappnet<br />
BERLIN (GK). Bundeswirtschaftsminister<br />
Philipp Rösler sieht die<br />
deutsche Wirtschaft gut gewappnet<br />
gegenüber der erwarteten Konjunktureintrübung.<br />
„Wir bringen<br />
gute Voraussetzungen mit, die absehbare<br />
wirtschaftliche Eintrübung<br />
im Winterhalbjahr zu bewältigen“,<br />
sagte Rösler als Reaktion auf<br />
das Ifo-Geschäftsklima und die<br />
Daten zum GfK-Konsumklima.<br />
Umweltschutzmaßnahmen<br />
KfW-Programm für Allgemeine<br />
Umweltschutzmaßnahmen<br />
Hierzu werden von der KfW Investitionen<br />
in Deutschland gefördert<br />
wie zum Beispiel:<br />
▶ Verminderung oder Vermeidung<br />
von Luftverschmutzungen;<br />
▶ Abfallvermeidung, -behandlung<br />
und -verwertung;<br />
▶ Boden- und Grundwasserschutz;<br />
▶ effiziente Energieerzeugung:<br />
Diese Förderung gibt es für Unternehmen<br />
in beliebiger Größe.<br />
Kleinere Unternehmen erhalten<br />
günstigere Zinsen als mittlere<br />
und große Betriebe.<br />
ab, die Geschäftslage ist aber weiterhin<br />
günstig. Bezüglich der weiteren<br />
Geschäftsentwicklung sind<br />
die Unternehmen wieder etwas<br />
skeptischer.
12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Sonderveröffentlichung der KfW Bankengruppe · 27<br />
HUNING-UNTERNEHMENSGRUPPE<br />
Über die Höchstgrenze hinaus<br />
ANDREA BITTELMEYER, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Die neue Gewerbehalle der Unternehmensgruppe Huning weist eine<br />
herausragende Energiebilanz auf. Deshalb gab es sogar ein KfW-Darlehen<br />
über die übliche Höchstgrenze hinaus.<br />
LANDSBERG (GK). Walter Huning,<br />
Chef der Huning-Unternehmensgruppe<br />
im niedersächsischen<br />
Melle, ist in Energiefragen kein<br />
unbeschriebenes Blatt. Vor fünf<br />
Jahren bereits hat er den Energiepark<br />
Melle errichtet: Auf dem Gelände<br />
einer ehemaligen Deponie<br />
entstanden Anlagen und Kraftwerke,<br />
die aus nachwachsenden<br />
Rohstoffen Strom und Wärme für<br />
5 000 Haushalte und öffentliche<br />
Gebäude produzieren – darunter<br />
eine Biogasanlage und ein Hackschnitzelheizwerk.<br />
Zudem hat<br />
sich die zur Gruppe gehörende<br />
Firma Huning Maschinenbau auf<br />
Produkte und Systemlösungen für<br />
den Bereich der erneuerbaren<br />
Energien spezialisiert. Sie bietet<br />
ein breites Portfolio an Anlagentechnik<br />
für Biogasanlagen sowie<br />
„Es ist uns möglich, auf Klimaanlagen<br />
oder Gebläse zu<br />
verzichten, was wiederum<br />
der Stromersparnis dient.“<br />
Walter Huning, Chef der Huning-<br />
Unternehmensgruppe<br />
Energieeffizienz<br />
KfW-Energieeffizienzprogramm:<br />
Dieses Programm fördert Energieeffizienz-Maßnahmen<br />
in Deutschland<br />
Zielgruppe:<br />
▶ privatwirtschaftliche in- oder ausländische<br />
Unternehmen;<br />
▶ Freie Berufe;<br />
▶ Public-Private-Partnership;<br />
▶ Contracting-Geber für Energiedienstleistungen;<br />
Förderinhalte:<br />
Finanzierung von Investitionen in<br />
Deutschland, die wesentliche Energieeinspareffekte<br />
erzielen wie beispielsweise:<br />
▶ Haus- und Energietechnik inklusive<br />
Heizung, Warmwasser etc.;<br />
▶ Gebäudehüllen;<br />
▶ Maschinenparks;<br />
▶ Prozesskälte und Prozesswärme;<br />
▶ Wärmerückgewinnung und Abwärmenutzung;<br />
▶ Mess-, Regel- und Steuerungstechnik;<br />
▶ Informations- und Kommunikationstechnik;<br />
▶ Sanierung oder Neubau eines Gebäudes;<br />
Konditionen:<br />
▶ Der jeweilige Zinssatz wird individuell<br />
an Hand des risikogerechten<br />
Zinssystems ermittelt. Bei Krediten<br />
mit bis zu zehn Jahren Lauf-<br />
die Gewinnung von Energie aus<br />
Klärschlamm und weiteren Sekundärstoffen<br />
an.<br />
Auch als im Jahr 2<strong>01</strong>0 eine neue<br />
Gewerbehalle und Firmenzentrale<br />
für die Unternehmensgruppe<br />
gebaut wurde, war Energie ein<br />
wichtiges Thema: Dank moderner<br />
Dämmung der Außenwände, der<br />
Decke und des Bodens liegt der<br />
Energiebedarf deutlich niedriger<br />
als in der alten, gemieteten und<br />
vor 30 Jahren gebauten Halle. Hinzu<br />
kommt: Der Wärmebedarf wird<br />
hauptsächlich aus dem firmeneigenen<br />
Energiepark Melle und damit<br />
mit regionalen regenerativen<br />
Energien gedeckt. In den Sommermonaten<br />
wird die überschüssige<br />
Wärme zur Klimatisierung<br />
des neuen Gebäudes in Kälte umgewandelt.<br />
„Dadurch ist es uns<br />
möglich, auf Klimaanlagen oder<br />
Gebläse zu verzichten, was wiederum<br />
der Stromersparnis dient“,<br />
erklärt Huning.<br />
Energieeinsparungsvorgaben<br />
wurden unterschritten<br />
Für die Errichtung der 9 000<br />
Quadratmeter großen Gewerbehalle,<br />
die über 70 % mehr Fertigungsfläche<br />
verfügt und moderne<br />
und helle Arbeitsplätze bietet,<br />
beantragte das Unternehmen ein<br />
Darlehen aus dem ERP-Umwelt-<br />
und Energieeffizienzprogramm<br />
der KfW. Die damit verbundenen<br />
Anforderungen erfüllte das Ge-<br />
zeit wird ein Festzinssatz für die<br />
gesamte Laufzeit angeboten,<br />
während bei Krediten mit mehr<br />
als zehnjähriger Laufzeit der Zinssatz<br />
für zehn Jahre festgeschrieben<br />
wird. Nach Ablauf der Zinsbindungsfrist<br />
werden neue Konditionen<br />
vereinbart. Die Bereitstellungsprovision<br />
beträgt 0,25 %<br />
pro Monat.<br />
▶ Bis zu 100 % der Investitionen<br />
können bei einem Höchstbetrag<br />
von 25 Mio Euro pro Vorhaben finanziert<br />
werden.<br />
▶ Der jeweilige Kredit läuft in der<br />
Regel bis zu fünf oder zehn Jahre.<br />
Bei Bedarf können ein beziehungsweise<br />
zwei tilgungsfreie Anlaufjahre<br />
vereinbart werden. Darüber<br />
hinaus können Investitionsvorhaben<br />
unter bestimmten Voraussetzungen<br />
bis zu zwanzig Jahre<br />
mit bis zu drei tilgungsfreien Anlaufjahren<br />
finanziert werden;<br />
▶ Art und Höhe der Besicherung<br />
werden mit der Hausbank vereinbart.<br />
Antrag:<br />
▶ Anträge können über die Hausbank<br />
gestellt werden.<br />
▶ Weitere Informationen:<br />
KfW-Infocenter: 0800 539 90<strong>01</strong>*<br />
(* Kostenfreie Servicerufnummer)<br />
Michael Vetter<br />
bäude mit Bravour. So hat die<br />
Halle bei der Antragstellung die<br />
Vorgaben der Energieeinsparverordnung<br />
EnEV 2009 deutlich unterschritten.<br />
Der Jahres-Primärenergiebedarf<br />
lag sogar um 74,8 %<br />
unter dem festgeschriebenen<br />
Wert. Die mit der Endenergieeinsparung<br />
verbundene CO 2 -Emissionsminderung<br />
beträgt 33,5 Tonnen<br />
pro Jahr.<br />
Das gute Abschneiden ermöglichte<br />
der Firmengruppe einen<br />
zinsgünstigen Kredit über die<br />
Obergrenze des KfW-Programms<br />
hinaus. Diese lag in diesem Fall bei<br />
zwei Mio Euro. Auf Antrag der KfW<br />
hat das Bundesministerium für<br />
Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit<br />
jedoch eine besondere<br />
umweltpolitische Förderungswürdigkeit<br />
bestätigt. So<br />
konnte etwa ein Drittel des Inves-<br />
FUHRPARKMODERNISIERUNG<br />
Darlehen und Zuschüsse von der KfW<br />
MANFRED GODEK, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Unternehmen, die Güter auf eigene Rechnung transportieren, können<br />
Zuschüsse für die Umrüstung auf umweltfreundliche Lastkraftwagen<br />
bei der KfW beantragen.<br />
LANDSBERG (GK). Höhere Transporteffizienz,<br />
geringere Umweltbelastung<br />
und niedrigere Kosten<br />
sind die Stoßrichtungen in einem<br />
qualifizierten Flottenmanagement.<br />
Besonders in Unternehmen<br />
mit hohen Transportaufkommen<br />
steht die Anschaffung moderner<br />
Fahrzeuge in der Investitionsplanung<br />
an oberster Stelle, zumal<br />
auch weitere gesetzliche Regulierungen<br />
anstehen.<br />
Denn die Europäische Union<br />
beabsichtigt die Einführung einer<br />
neuen Abgasnorn, die den Ausstoß<br />
von Kohlendioxid (CO 2 ) von<br />
Lastkraftwagen künftig weiter begrenzen<br />
soll.<br />
Die KfW Bankengruppe fördert<br />
im Auftrag des Bundes die<br />
Umrüstung auf umweltfreundliche<br />
Lastkraftwagen ab zwölf<br />
Tonnen zulässigem Gesamtgewicht<br />
in besonderer Weise durch<br />
Zuschüsse.<br />
Diese Zuschüsse sind nach der<br />
Unternehmensgröße gestaffelt.<br />
Für Lkw der Schadstoffklasse<br />
titionsvolumens von insgesamt<br />
zwölf Mio Euro mit dem zinsgünstigen<br />
KfW-Darlehen finanziert<br />
werden. „Wir haben verglichen:<br />
Der Förderkredit brachte für uns<br />
die günstigsten Konditionen auf<br />
dem Markt“, erklärt Heiko Schmidt,<br />
Prokurist bei Huning Maschinenbau.<br />
Im Rahmen des Aktionsplans<br />
Energiewende ist der maximale<br />
Kreditbetrag zum 1.1.2<strong>01</strong>2 sogar<br />
auf 25 Mio Euro gestiegen und<br />
kann auch weiterhin bei besonderer<br />
Förderungswürdigkeit überschritten<br />
werden.<br />
Bank gibt die Zinsvorteile<br />
an die Kunden weiter<br />
Auch mit der Abwicklung zeigt<br />
sich Schmidt zufrieden: Nach<br />
sechs bis acht Wochen Bearbeitungszeit,<br />
in der vor allem das<br />
Euro VI reichen sie von 1 400<br />
Euro bis 2 200 Euro pro Fahrzeug.<br />
Das Förderprogramm ist<br />
Teil der Kompensationen für die<br />
Güterverkehrsbranche, die bei<br />
der Einführung der Lkw-Maut<br />
beschlossen wurden.<br />
Fahrzeuge dürfen erst nach<br />
Zusage gekauft werden<br />
In den Genuss der Förderung<br />
kommen nicht nur Speditionen<br />
und Logistikunternehmen. Auch<br />
Firmen die Güter „auf eigene<br />
Rechnung“ transportieren, können<br />
Anträge stellen. Innerhalb<br />
von zwei Monaten nach Fahrzeugzulassung<br />
und spätestens zwölf<br />
Monate nach Zuschußbewilligung<br />
muss ein Verwendungsnachweis<br />
vorgelegt werden.<br />
Nach dessen Prüfung werden<br />
die Mittel direkt auf das Firmenkonto<br />
überwiesen. Wichtig dabei<br />
ist: Die neuen Fahrzeuge dürfen<br />
erst bestellt werden, wenn die<br />
Förderung zugesagt wurde.<br />
Unternehmen Fragen der beteiligten<br />
Banken beantworten musste,<br />
war der Kredit genehmigt. Vermittelt<br />
wurde das Darlehen von der<br />
Hausbank, der Oldenburgischen<br />
Landesbank AG (OLB), die bei<br />
Neubauprojekten tagtäglich mit<br />
der KfW zusammenarbeitet. Sie<br />
wählt die Programme aus, beantragt<br />
die Förderung und betreut<br />
die gesamte Abwicklung.<br />
Die OLB schätzt die KfW als verlässlichenRefinanzierungspartner<br />
und gibt die Zinsvorteile gern<br />
an ihre Kunden weiter. „Die Energieeffizienzprogramme<br />
sind nahezu<br />
unschlagbar“, erklärt Kundenbetreuer<br />
Uwe Mithöfer. Da es<br />
nicht immer einfach sei, unter den<br />
vielen KfW-Programmen das passende<br />
herauszufinden, empfiehlt<br />
er: „Lieber einmal häufiger bei der<br />
KfW nachfragen als zu wenig.“<br />
KfW-Programm<br />
„Anschaffung emissionsarmer<br />
schwerer Nutzfahrzeuge“<br />
Begünstigt:<br />
Fahrzeuge ab zwölf<br />
Tonnen zulässigem<br />
Gesamtgewicht<br />
Die Huning-<br />
Unternehmensgruppe<br />
sicherte<br />
sich ein Darlehen<br />
aus dem<br />
ERP-Umwelt-<br />
und Energieeffizienzprogramm<br />
der KfW für eine<br />
neue Gewerbehalle.<br />
Bilder: Huning-Unter-<br />
nehmensgruppe<br />
Schadstoffklasse Euro VI:<br />
▶ 1 400 Euro pro Fahrzeug<br />
bei Großunternehmen<br />
▶ 1 800 Euro pro Fahrzeug<br />
bei mittelgroßen<br />
Unternehmen<br />
▶ 2 200 Euro pro Fahrzeug<br />
bei kleinen Unternehmen<br />
„Wer die umweltbewusste Umrüstung<br />
seines Fahrzeugbestands<br />
plant, sollte jetzt die KfW-<br />
Zuschüsse beantragen“, empfiehlt<br />
Andreas Rennekamp, Abteilungsdirektor<br />
bei der KfW<br />
Bankengruppe.<br />
„Wir vergeben den Zuschuss so<br />
unbürokratisch wie möglich. Nach<br />
dem Antrag kann die Zusage innerhalb<br />
einer Woche erteilt werden“,<br />
verspricht KfW-Abteilungsdirektor<br />
Rennekamp eine zügige<br />
Bearbeitung der Anträge.
28 · Sonderveröffentlichung der KfW Bankengruppe · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />
VERARBEITENDES GEWERBE<br />
Energieeffizienz wird in der <strong>Produktion</strong> wichtiger<br />
GUNNAR KNÜPFFER, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Nach einer Studie des Ifo-Instituts wird für die Unternehmen des verarbeitenden<br />
Gewerbes das Thema Energiee�zienz wichtiger. Das gilt<br />
ebenso für die Kunden dieser Unternehmen.<br />
LANDSBERG. Die Bedeutung der<br />
Energieeffizienz im verarbeitenden<br />
Gewerbe hat dem Ifo-Konjunkturtest<br />
zu Folge sowohl in der eigenen<br />
<strong>Produktion</strong> als auch bei den Kunden<br />
zugenommen. In der Produktgestaltung<br />
und bei den Zulieferern<br />
bleibt die Bedeutung der Energieeffizienz<br />
überwiegend gleich hoch.<br />
Nach Einschätzung von fast zwei<br />
Drittel der Befragten wurde die<br />
Energieeffizienz in der <strong>Produktion</strong><br />
in den vergangenen drei Jahren<br />
wichtiger. Was die Produktgestaltung<br />
betrifft, so gab rund die Hälfte<br />
an, dass die Bedeutung der Energieeffizienz<br />
konstant geblieben war,<br />
bei 37 % ist sie gestiegen.<br />
Erneuerbare Energien<br />
KfW-Programm „Erneuerbare<br />
Energien“<br />
Für Vorhaben wie die Nutzung erneuerbarer<br />
Energien zur Wärmeerzeugung,<br />
zur Stromerzeugung oder zur<br />
Erzeugung von Wärme und Strom<br />
durch Kraftwärmekopplungs-Anlagen<br />
stehen verschiedene Darlehensvarianten<br />
aus dem Programm „Erneuerbare<br />
Energien“ mit günstigen Förderzinssätzen<br />
zur Verfügung:<br />
a) Premiumvariante:<br />
Die Wärmeerzeugung steht im Vor-<br />
MANFRED GODEK, PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
Bei den eigenen Zulieferern<br />
konnten nur 12 % der Unternehmen<br />
einen Bedeutungszuwachs bei dem<br />
Thema feststellen, 73 % sagten, dass<br />
es gleich wichtig blieb. Offensichtlich<br />
ist die Wahrnehmung bei den<br />
belieferten Unternehmen und ihren<br />
Zulieferern unterschiedlich.<br />
Denn auch letztere gaben für sich<br />
an, dass die Effizienz in der eigenen<br />
<strong>Produktion</strong> mehrheitlich eine wichtigere<br />
Rolle spielt.<br />
Deutlich günstiger ist die Einschätzung<br />
der eigenen Kunden:<br />
Dort erkannten 47 % der Unternehmen,<br />
dass sich diese intensiver um<br />
das Thema Energieeffizienz kümmern.<br />
Bei 37 % wurde immerhin<br />
Die KfW IPEX-Bank unterstützt deutsche und europäische Unternehmen<br />
bei der Sicherung ihrer Marktposition sowie bei der Erschließung<br />
neuer Märkte.<br />
unterstützen die Exportwirtschaft<br />
und tragen zugleich zum weltweiten<br />
Klimaschutz bei“, kommentiert<br />
Markus Scheer, Mitglied der Geschäftsführung<br />
der KfW IPEX-Bank.<br />
Mit nahezu 60 Jahren Erfahrung gilt<br />
die KfW IPEX-Bank als „das Original“<br />
unter den Exportbanken.<br />
Mit einem Kreditvolumen von<br />
rund 60 Mrd Euro verantwortet sie<br />
als 100-prozentige Tochtergesellschaft<br />
innerhalb der KfW-Bankengruppe<br />
die internationale Projekt-<br />
und Exportfinanzierung. Die KfW<br />
IPEX-Bank unterstützt die deutsche<br />
und europäische Exportwirtschaft<br />
dabei, gewonnene Marktpositionen<br />
zu sichern und weltweit<br />
neue Märkte zu erschließen. Weitere<br />
Schwerpunkte liegen in der<br />
Finanzierung von Infrastrukturprojekten,<br />
Vorhaben des Umwelt-<br />
eine gleichbleibende Bedeutung<br />
angenommen.<br />
Bei der Produktgestaltung gaben<br />
Hersteller von elektrischen Ausrüstungen<br />
(57 %), der Maschinenbau<br />
(54 %), die Metallerzeugung und<br />
-Bearbeitung (48,6 %) und die Hersteller<br />
von Datenverarbeitungsgeräten,<br />
elektronischen und optischen<br />
Erzeugnissen (42 %) in den vergangen<br />
drei Jahren relativ häufig eine<br />
zunehmende Bedeutung der Energieeffizienz<br />
an.<br />
Auch für die Kunden der einzelnen<br />
Branchen wird das Thema<br />
wichtiger: Ganz vorn steht der Wirtschaftszweig<br />
elektrische Ausrüstungen,<br />
wo nahezu drei Viertel der<br />
Betriebe eine zunehmende Bedeutung<br />
der Energieeffizienz bei ihren<br />
Kunden feststellen, gefolgt von<br />
„Holz, Papier und Pappe“, Maschinenbau,<br />
Metallerzeugung und -Bearbeitung<br />
und Fahrzeugbau.<br />
KFW IPEX-BANK<br />
Erfahrene Exportbank<br />
engagiert sich im weltweiten Klimaschutz<br />
LANDSBERG (GK). Die Energiewende<br />
findet nicht nur in Deutschland<br />
statt: Auch beispielsweise Taiwan<br />
setzt bei der Energiegewinnung<br />
verstärkt auf erneuerbare Energie –<br />
und dabei auf deutsche Technologie.<br />
So stammen mittlerweile 50 %<br />
aller Windräder in Taiwan mit einer<br />
Kapazität von insgesamt 330 Megawatt<br />
vom deutschen Exporteur<br />
Enercon – allesamt finanziert von<br />
der KfW IPEX-Bank. Der mittelständische<br />
Produzent von Windenergieanlagen<br />
mit Stammsitz in Aurich<br />
und weiteren <strong>Produktion</strong>sstätten in<br />
Emden und Magdeburg zählt mittlerweile<br />
auch international zu den<br />
führenden Herstellern.<br />
„Europäische und insbesondere<br />
deutsche Unternehmen sind weltweit<br />
führend in Technologien zur<br />
effizienten Energieerzeugung. Indem<br />
wir dazu beitragen, dass dieses<br />
Know-how auch außerhalb Europas<br />
zum Einsatz kommt, erfüllen<br />
wir unseren Auftrag doppelt: Wir<br />
dergrund, gefördert werden Vorhaben<br />
in Deutschland:<br />
▶ große, automatisch beschickte Biomasse-Anlagen<br />
zur Verbrennung<br />
fester Biomasse;<br />
▶ Solarkollektoranlagen über 40<br />
Quadratmeter Bruttokollektorfläche;<br />
▶ Nahwärmenetze;<br />
▶ große Wärmespeicher für erneuerbare<br />
Energien;<br />
▶ große effiziente Wärmepumpen<br />
▶ streng wärmegeführte KWK-Anlagen,<br />
die mit fester Biomasse betrieben<br />
werden und eine Nenn-<br />
KfW IPEX-Bank hat seit 2000<br />
Umwelt- und Sozialrichtlinie<br />
wärmeleistung bis maximal 2 MW<br />
haben<br />
▶ Kleinere Unternehmen erhalten<br />
günstigere Zinsen als größere;<br />
b) Standardvariante:<br />
Stromerzeugung steht im Vordergrund,<br />
gefördert werden Vorhaben<br />
auch im Ausland:<br />
▶ Förderung von Photovoltaikanlagen<br />
auf Gebäuden oder als Freiflächenanlagen,<br />
▶ Windkraftanlagen, auch von sog.<br />
Kleinwindkraftanlagen, wenn der<br />
Strom gewerblich genutzt oder<br />
und Klimaschutzes sowie der Rohstoffsicherung.<br />
Mit einem klaren<br />
Bekenntnis zu gesellschaftlicher<br />
Verantwortung unterstützt die KfW<br />
IPEX-Bank die Verwirklichung von<br />
Umwelt- und Klimaschutzprojekten<br />
weltweit. Seit 2000 verfügt sie<br />
als eine der ersten deutschen Banken<br />
über eine anspruchsvolle Umwelt-<br />
und Sozialrichtlinie. Alle zu<br />
finanzierenden Projekte werden<br />
vorab auf ihre Umwelt- und Sozialverträglichkeit<br />
hin geprüft.<br />
Als Finanzexperten für Export,<br />
Infrastruktur, Klimaschutz und<br />
Rohstoffsicherung bietet die KfW<br />
IPEX-Bank ihren Kunden passend<br />
Bedeutung der Energieeffizienz<br />
in den vergangenen drei Jahren<br />
Quelle: Ifo-Konjunkturtest 08/2<strong>01</strong>1 © <strong>Produktion</strong><br />
Vor allem in der <strong>Produktion</strong> ist die Bedeutung des Themas<br />
Energieeffizienz in den vergangenen drei Jahren gestiegen.<br />
ins öffentliche Netz eingespeist<br />
wird,<br />
▶ Wasserkraftwerke, neben der Neuerrichtung<br />
ist auch die Reaktivierung,<br />
Modernisierung und Erweiterung<br />
bestehender Anlagen förderfähig.<br />
▶ Förderung von Biogasanlagen;<br />
▶ KWK-Anlagen werden gefördert,<br />
wenn der Gesamtnutzungsgrad<br />
mindestens 80 % beträgt.<br />
▶ KWK-Anlagen und Anlagen zur<br />
Wärmeerzeugung, die die Anforderungen<br />
des Programmteils „Premium“<br />
nicht erfüllen.<br />
strukturierte Finanzierungslösungen.<br />
Die Kunden der KfW IPEX-<br />
Bank sind international ausgerichtete,<br />
große und mittelständische<br />
Unternehmen aus Schlüsselindustrien<br />
wie beispielsweise der Telekommunikation,<br />
der Pharma- und<br />
Gesundheitswirtschaft, der Konsumgüter-<br />
und Spezialchemie-Industrie,<br />
dem Automobil- und Maschinenbau<br />
sowie Herstellern von<br />
Wind-, Photovoltaik- und Solarkraftanlagen.<br />
Kleinere Exportgeschäfte<br />
sind für viele deutsche mittelständische<br />
Unternehmen ein<br />
wichtiges Geschäftsfeld. Es ist jedoch<br />
nicht einfach, für solche klei-<br />
c) Tiefengeothermie<br />
▶ Energiegewinnung aus Erdwärme<br />
ab 400 m Tiefe;<br />
▶ Anlagen zur Erschließung und Nutzung<br />
der hydrothermalen und petrothermalen<br />
Tiefengeothermie.<br />
Anträge:<br />
Anträge können über die Hausbank<br />
gestellt werden.<br />
Weitere Informationen:<br />
KfW-Infocenter: 0800 539 90<strong>01</strong>*<br />
(* kostenfreie Service-Rufnummer).<br />
Michael Vetter<br />
Die KfW IPEX-<br />
Bank unterstützte<br />
den Bau von<br />
Windkraftanlagen<br />
in Taiwan.<br />
Bild: Fotolia<br />
neren Exportvorhaben ein nachhaltiges<br />
Finanzierungsangebot zu<br />
finden. Seit 2009 bietet die KfW<br />
IPEX-Bank auch für kleinere Exportgeschäfte<br />
eine Finanzierungslösung,<br />
wenn diese über die Deckung<br />
eines staatlichen Exportkreditversicherers<br />
verfügen. Es werden<br />
auf kommerzieller Basis Bestellerkredite<br />
zwischen 0,5 und 5 Mio Euro<br />
mit einer Laufzeit von zwei bis zu<br />
fünf Jahren vergeben. Die KfW<br />
IPEX-Bank bietet deutschen Exporteuren<br />
dieses Finanzierungsprodukt<br />
über die Kooperation mit<br />
Northstar Europe an.<br />
www.KfW IPEX-bank.de
12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Initiative Pro Standort Deutschland · 29<br />
Eine Initiative der Zeitung <strong>Produktion</strong><br />
Deutschland ist besser als sein Ruf. Die Initiative „PRO Standort Deutschland“ setzt sich für Erhalt, Stärkung und Ausbau des Industriestandortes Deutschland ein.<br />
Haben Sie auch Interesse? Mehr Infos bei Bettina Fischer, Tel.-Nr. 0 81 91/125-844.
30 · Initiative Pro Standort Deutschland · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />
A Division of Watts Water Technologies Inc.<br />
www.wattsindustries.de<br />
Wo Sie im Vergleich zum Wettbewerb stehen? Finden Sie es doch heraus!<br />
http://www.produktion-benchmark.de<br />
Technik und Wirtschaft für die deutsche Industrie<br />
verlag moderne industrie GmbH<br />
Justus-von-Liebig-Str. �<br />
����� Landsberg<br />
Tel. �����/���-���<br />
Fax �����/���-���<br />
www.mi-verlag.de
Abmessungen: 203 mm x 124,5 mm x 3 mm<br />
Gewicht: 342 g<br />
interner Speicher: 2 Gb<br />
Stromversorgung: Akku<br />
Technische Details<br />
Abmessungen:<br />
23,5 cm x 20,8 cm x 8,0 cm<br />
Gewicht: 940 g<br />
Tischfüße in 4 Position installierbar<br />
Wandmontagefähig<br />
Display : 144 x 128 Pixel, hintergrundbeleuchtet<br />
Preis: auf Nachfrage<br />
Kontakt: www.aastra.de<br />
Top-Telefon-Sound im Unternehmen<br />
Der ITK-Hersteller Aastra bringt ein weiteres SIP-Telefon auf den Markt: das<br />
6735i. Das Gerät verfüge über 2 Gigabit-Ethernet-Ports und könne so optimal<br />
in breitbandige Unternehmensnetzwerke integriert werden, meldet<br />
der Hersteller. Verbesserungen bei der Hardware, dem Telefonhörer, der<br />
Freisprecheinrichtung, dem Headsetanschluss und dem Verstärker ermöglichen<br />
eine Sprachqualität in HD-Audio, so Aastra. Für zusätzlichen Breitbandklang<br />
sorgt die vorinstallierte Software Aastra Hi-Q Audio. Die Sprache<br />
wird dabei so codiert und decodiert, dass sich die Bandbreite bei gleicher<br />
Übertragungsbandbreite um mehr als das Doppelte vergrößert.<br />
Technische Details<br />
Wi-Fi Verschlüsselung mit WEP/WPA/<br />
WPA2/WPA2-Mix<br />
Direkte Streaming-Wiedergabe<br />
Akkulaufzeit: bis zu 6 Stunden<br />
Abmessungen:<br />
99 mm x 54 mmx 16,5 mm<br />
Kapazität: 32 Gb, 64 Gb<br />
Preis: auf Nachfrage<br />
Kontakt: www.transcend.de<br />
Speichererweiterung durch Streams<br />
Mit der StoreJet Cloud von Transcend sollen die Datenübertragung und der<br />
Datenzugriff für iPad, iPod, iPhone und andere Geräte erleichtert werden.<br />
Die Inhalte werden über die SSD auf den Endgeräten gestreamt, so Transcend.<br />
Dabei werde der interne Speicher der einzelnen Geräte nicht belastet.<br />
Es sei möglich, den Speicher von digitalen Geräten um bis zu 64 Gb zu<br />
erweitern.<br />
Technische Details<br />
IMPRESSUM<br />
REDAKTION (08191-125-310)<br />
Chefredakteur:<br />
Eduard Altmann (verantwortlich)<br />
E-Mail: redaktion@produktion.de<br />
Redaktion (Print und Online):<br />
Susanne Bader (ba) -812, Klaus Hiemer (hi) -359,<br />
Maren Kalkowsky (kk) -696, Gunnar Knüpffer<br />
(gk) -107, Annika Mentgen (mg) -493, Sebastian<br />
Moser (sm) -443, Dietmar Poll (pd) -695,<br />
Sabine Spinnarke (sp) -445, Claus Wilk (ilk) -329<br />
Sekretariat:<br />
Tel. 08191/125-310, -442, -370, -303<br />
Fax: 08191/125-312<br />
E-Mail: sekretariat@produktion.de<br />
Internet: www.produktion.de<br />
Content Manager Online:<br />
Andreas Karius (ks) -839<br />
ANZEIGEN (08191-125-370)<br />
Anzeigenleitung:<br />
Michael Klotz -167<br />
Anzeigenverkauf:<br />
Klaus Peter Egger -497, Erich Elster -816,<br />
Bettina Fischer -844,<br />
E-Books lesen -<br />
auch im Dunkeln<br />
Die TrekStor GmbH erweitert ihre Palette<br />
an eBook-Readern: Der neue Liro Color bietet<br />
laut Hersteller ein 7 Zoll großes, farbiges<br />
Touch-Display und WLAN zum schnellen<br />
Herunterladen neuer Bücher. Beim Lesen<br />
soll ein Lagesensor für das automatische<br />
Umschalten von Hoch- auf Querformat<br />
sorgen. Das Gerät unterstützt einige<br />
Audioformate wie MP3, OGG, WAV, WMA<br />
und Flac sowie die eBook-Formate ePUB<br />
PDF, TXT, FB2, PBD und RTF. Texte werden<br />
in 5 verschiedenen Schriftgrößen dargestellt,<br />
durch eine Hintergrundbeleuchtung<br />
seien diese auch im Dunklen gut lesbar.<br />
Laufzeit: 30 Stunden Musik- oder 7 Stunden<br />
Lesen<br />
Preis: auf Nachfrage<br />
Kontakt: www.trekstor.de<br />
Verena Förg -366, Christina Karge -224,<br />
Bernadette Kraus -231, Gerald Zasche -337<br />
E-Mail: anzeigen@produktion.de<br />
Anzeigenverwaltung:<br />
Renate Guggemos -323<br />
E-Mail: anzeigenverwaltung@produktion.de<br />
VERLAG (08191-125-0)<br />
Geschäftsführung:<br />
Fabian Müller<br />
Verlagsleitung:<br />
Stefan Waldeisen<br />
Leitung Online-Dienste:<br />
Gerhard Brauckmann -478<br />
Vertrieb:<br />
Stefanie Ganser<br />
Leitung Vertriebsadministration:<br />
Annette Tabel -348<br />
Leser-Service:<br />
E-Mail: leserservice@mi-verlag.de,<br />
Tel.: 06123/9238-257, Fax: 06123/9238-258<br />
Abonnement-Service:<br />
E-Mail: aboservice@mi-verlag.de,<br />
Tel.: 06123/9238-257, Fax: 06123/9238-258<br />
Leitung Zentrale Herstellung:<br />
Hermann Weixler -344<br />
12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2 · <strong>Produktion</strong> · Office Tools · 31<br />
Allround-Gerät für große Formate<br />
Der Hersteller Epson bietet für seine<br />
WorkForce Business Inkjet Reihe ein<br />
neues Gerät an, den WorkForce WF-7525.<br />
Mit dem Produkt soll der Markt für Allin-One-Geräte<br />
in diesem Format bedient<br />
werden. Es druckt, scannt, faxt<br />
und kopiert bis zum Format A 3+. Aufgrund<br />
ihrer Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit<br />
ist die neue Gerätereihe,<br />
so der Hersteller, besonders für kleine<br />
Unternehmen und Heimbüros geeignet.<br />
Grafikdesigner, Architekten und Ingenieure<br />
würden laut Epson zusätzlich<br />
von den standardmäßig integrierten<br />
Ethernet- und WiFi-Anschlüssen profitieren.<br />
Technische Details<br />
Druckgeschwindigkeit: 15 Seiten/Minute<br />
B/W, 8,2 Seiten/Minute farbig<br />
2 x250 Blatt Papierkassetten von vorne<br />
zu bestücken<br />
Scannerau�ösung: 1 200 dpi<br />
bis zu 1 000 Seiten Patronenreichweite<br />
Display: 6,30 cm<br />
Preis: 399,99 Euro<br />
Kontakt: www.epson.de<br />
Mobiles Hörvergnügen<br />
Der Tablet-Hersteller Archos bringt die neuen Stereo-Kugellautsprecher<br />
Round Stereo Speaker auf den Markt. Die kleinen Zwei-Wege-Lautsprecher<br />
bieten nach eigenen Angaben guten Sound und lassen sich einfach an die<br />
Archos- und Arnova-Tablets, aber auch an MP3--<br />
und MP4-Player sowie Mac und PC anschließen.<br />
Sie sind mit einem Standard-<br />
USB-Anschluss sowie einer 3,5 mm<br />
Klinken-Buchse ausgestattet. Die Boxen<br />
werden über den USB-Anschluss<br />
mit Strom versorgt, damit sie auch mobil<br />
einsetzbar sind.<br />
DILBERT<br />
SIE MÜ SSEN DIESE<br />
RECHNUNG GENEHMIGEN.<br />
DIE GERÄ TE SIND<br />
BEREITS INSTALLIERT.<br />
Leitung Herstellung Fachzeitschriften:<br />
Horst Althammer<br />
Art Director: Jürgen Claus<br />
Herstellung/Layout:<br />
Andrea de Paly, Carmen Lauter,<br />
Druck:<br />
westermann druck GmbH, Braunschweig<br />
Erscheinungsweise:<br />
wöchentlich, 50. Jahrgang<br />
ISSN: 0344-6166<br />
Anschrift für Verlag, verantwortlichen<br />
Redakteur und verantwortlichen<br />
Anzeigenleiter:<br />
verlag moderne industrie GmbH<br />
86895 Landsberg;<br />
Tel.: 08191/125-0, Fax: 08191/125-444<br />
E-Mail: journals@mi-verlag.de<br />
Internet: www.mi-fachzeitschriften.de<br />
Handelsregister-Nr./Amtsgericht:<br />
HRB 22121 Augsburg<br />
DA SIE ES EH NICHT<br />
VERSTEHEN WÜ RDEN,<br />
HABE ICH DIE<br />
BESCHREIBUNG<br />
WEGGELASSEN.<br />
ES GIBT EINEN FEINEN<br />
UNTERSCHIED ZWISCHEN<br />
MANAGEMENT UND<br />
ABSOLUTER NUTZLOSIGKEIT.<br />
Bedingungen für Anzeigen,<br />
Vertrieb und Redaktion:<br />
Anzeigentarif nach Preisliste Nr. 51<br />
gültig seit 1. 10. 2<strong>01</strong>1<br />
Jahresabonnement:<br />
Inland Euro 97,80, Ausland Euro 1<strong>02</strong>,00,<br />
(jeweils inkl. Versandkosten). Einzelpreis<br />
Euro 2,80 zuzüglich Versandksten.<br />
Der Studenten rabatt beträgt 35%.<br />
Kündigungsfrist:<br />
Jederzeit mit einer Frist von 4 Wochen zum<br />
Monatsende. Nachdruck, Übersetzung und<br />
Vervielfältigung nur mit schriftlicher Genehmigung.<br />
Für zugesandte Manuskripte, Bildmaterial<br />
und Zuschriften wird keinerlei Gewähr<br />
übernommen; für die vollständige<br />
oder teilweise Veröffent lichung in der Zeitschrift,<br />
die Verwertung in digitalisierter<br />
Form im Wege der Vervielfältigung und Verbreitung<br />
z. B. auf CD-ROM oder Internet<br />
wird das Einverständnis vorausgesetzt.<br />
Bankverbindungen:<br />
Sparkasse Landsberg<br />
BLZ 70052060, Konto-Nr. 37754<br />
Postbank München<br />
BLZ 70<strong>01</strong>0080, Konto-Nr. 78613-8<strong>01</strong><br />
ZUM GLÜ CK<br />
SIEHT BEIDES<br />
GLEICH AUS.<br />
Schnell und<br />
leise zoomen<br />
Olympus präsentiert mit dem M.<br />
Zuiko Digital ED 12-50 mm<br />
1 : 3.5 - 6.3 EZ ein Standard-Zoomobjektiv<br />
für PEN-Kameras. Es verfüge<br />
über variable Zoomgeschwindigkeiten<br />
und einen schnellen Autofokus.<br />
Besonders geeignet sei das<br />
Objektiv für die Erstellung von Videos.<br />
Durch den elektromagnetischen<br />
4,2-fachen Zoommechanismus<br />
würden Verwackelungsunschärfen<br />
und Störgeräusche durch<br />
das Zoomen vermieden werden.<br />
Technische Details<br />
Maximaler Blickwinkel: 84 °<br />
Brennweite: 24 mm - 100 mm<br />
Manueller Zoommodus<br />
Minimale Aufnahmeentfernung: 20 cm<br />
ED und asphärische Linsenelemente<br />
Preis: 449,00 Euro, erhältlich Ende Januar<br />
2<strong>01</strong>2<br />
Kontakt: www.olympus.de<br />
Technische<br />
Details<br />
Frequenz: zwischen 1<strong>01</strong><br />
und 20000 Hz<br />
2 x 3 Watt<br />
Stromversorgung: über USB<br />
beiliegendes Micro-USB-Kabel<br />
Preis: 14,99 Euro<br />
Kontakt: www.archos.de<br />
Dilbert for ever!<br />
Das Buch „Dilbert<br />
und die Stunde des<br />
Wiesels“<br />
(350 S., € 19,90,-) ist<br />
erschienen bei Redline<br />
Wirtschaft im<br />
verlag moderne industrie,<br />
Landsberg.<br />
Zu bestellen unter<br />
Fax: 08191/125- 293;<br />
www.redline-wirtschaft.de<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist München.<br />
Mitglied der Informationsgemeinschaft<br />
zur Feststellung<br />
der Ver breitung von<br />
Werbeträgern e.V.<br />
Italien:<br />
Casiraghi Pubblicità Internazionale<br />
Via Cardano 81, 22100 Como<br />
Tel. 0039 031 261407, Fax 031 261380<br />
E-Mail: info@casiraghi.info<br />
Datenschutz:<br />
Ihre Angaben werden von uns für die Vertragsabwicklung<br />
und für interne Marktforschung<br />
gespeichert, verarbeitet und genutzt<br />
und um von uns und per Post von unseren<br />
Kooperationspartnern über Produkte<br />
und Dienstleistungen informiert zu werden.<br />
Wenn Sie dies nicht mehr wünschen können<br />
Sie dem jederzeit mit Wirkung für die<br />
Zukunft unter leserservice@mi-verlag.de<br />
widersprechen.
32 · Wirtschaftsfakten · <strong>Produktion</strong> · 12. Januar 2<strong>01</strong>2 · Nr. 1-2<br />
Maschinenbau-Aktien-indeX<br />
AKTIEN-ANALYSE<br />
Dürr ragt 2<strong>01</strong>1 klar heraus<br />
Harald Rehmet,<br />
Senior Analyst<br />
der LBBW.<br />
Dow Jones<br />
�����<br />
�����<br />
�����<br />
�����<br />
�����<br />
�����<br />
Maschinenbau-Aktien-indeX vs DAX 1 Jahr<br />
440<br />
420<br />
400<br />
380<br />
360<br />
340<br />
320<br />
300<br />
280<br />
260<br />
��.��.<br />
��.��.<br />
STUTTGART (ILK). Das Wochenplus von 6,0 % des<br />
Maschinenbau-Aktien-indeX (MAX) von <strong>Produktion</strong><br />
und LBBW mag Staunen auslösen, aber auch<br />
der DAX konnte um 5,9 % zulegen. Darin zeigt sich<br />
das Spiegelbild des abgelaufenen Jahres, was aber<br />
trotz Börsenweisheiten zum Jahresauftakt kein Indikator<br />
für 2<strong>01</strong>2 sein dürfte. Die Schuldenkrise im<br />
Euroraum und die Sorgen um die Konjunkturentwicklung<br />
waren die dominierenden Themen 2<strong>01</strong>1<br />
und dürften uns auch 2<strong>01</strong>2 erhalten bleiben. Im<br />
Jahresrückblick zeigt sich, dass der konjunkturanfällige<br />
MAX mit -21,4 % lediglich wenige Punkte<br />
mehr als der DAX mit -14,7 % verloren hat, nachdem<br />
er noch in den beiden Vorjahren den Leitindex klar<br />
outperformen konnte. Am stärksten schrumpften<br />
die Kurse von Heidelberger Druck (-66,4 %), Aixtron<br />
(-64,3 %) und centrotherm (-63,3 %). Bei den wenigen<br />
Werten mit positiver Performance ragte Dürr<br />
mit einem Plus von 42,4 % klar heraus.<br />
��.��.<br />
��.��.<br />
��.��.<br />
Maschinenbau-<br />
Aktien-indeX<br />
DAX 30<br />
J F M A M J J A S O N D<br />
Maschinenbau-Aktien-indeX<br />
Euro Stoxx<br />
����<br />
����<br />
����<br />
����<br />
����<br />
����<br />
��.��.<br />
Hang Seng TecDax<br />
�����<br />
�����<br />
�����<br />
�����<br />
�����<br />
�����<br />
��.��.<br />
��.��.<br />
��.��.<br />
��.��.<br />
��.��.<br />
Name Indexmitglied<br />
���<br />
���<br />
���<br />
���<br />
���<br />
���<br />
Kurs<br />
(EUR)<br />
15.12.<br />
��.��.<br />
Kurs<br />
(EUR)<br />
05.<strong>01</strong>.<br />
��.��.<br />
��.��.<br />
Wochen<br />
performance<br />
(in %)<br />
��.��.<br />
��.��.<br />
��.��.<br />
��.��.<br />
��.��.<br />
��.��.<br />
Quelle: Datastream, LBBW Research, <strong>Produktion</strong><br />
Bemerkung: Es handelt sich hierbei um XETRA-Schlusskurse vom vergangenen Donnerstag.<br />
Stammdaten zum Index: Anzahl der Werte: 30, Startpunkt 1.1.2000, Startwert 100, Indexart: Preisindex,<br />
Gewichtung: Gleichgewichtung;<br />
Werte die nach dem 1.1.2000 notiert sind: Bauer, Centrotherm Phto., Nordex, Wacker Neuson, Wincor Nixdorf,<br />
Deutsche Beteiligungen, MTU Aero Engines sowie Schaltbau Holding.<br />
440<br />
420<br />
400<br />
380<br />
360<br />
340<br />
320<br />
300<br />
280<br />
260<br />
Marktkapitalisierung<br />
(in Mio.)<br />
AIXTRON (XET) TecDAX 9,42 10,64 12,9% 1083<br />
BAUER (XET) SDAX 20,49 21,53 5,1% 369<br />
CENTROTHERM PHTO. (XET) TecDAX 9,57 10,60 10,7% 224<br />
DEUTSCHE BET. (XET) SDAX 14,38 15,47 7,6% 212<br />
DEUTZ (XET) MDAX 4,04 4,56 12,7% 551<br />
DUERR (XET) SDAX 34,11 35,53 4,1% 615<br />
GEA GROUP (XET) MDAX 21,25 22,84 7,5% 4198<br />
GESCO (XET) SDAX 61,87 64,73 4,6% 196<br />
GILDEMEISTER (XET) MDAX 9,56 10,33 8,0% 621<br />
HEIDELBERGER DRUCK (XET) MDAX 1,22 1,35 10,7% 316<br />
JENOPTIK (XET) TecDAX 4,57 4,74 3,7% 271<br />
JUNGHEINRICH PFS. (XET) SDAX 19,10 19,75 3,4% 316<br />
KOENIG & BAUER (XET) SDAX 10,07 10,60 5,3% 175<br />
KRONES (XET) MDAX 36,68 39,15 6,7% 1237<br />
KUKA (XET) MDAX 14,18 15,00 5,8% 509<br />
MAN (XET) DAX 67,46 73,<strong>01</strong> 8,2% 1<strong>02</strong>93<br />
MTU AERO ENGINES (XET) HLDG. MDAX 48,63 49,<strong>01</strong> 0,8% 2548<br />
NORDEX (XET) TecDAX 3,91 4,10 4,9% 3<strong>02</strong><br />
NORMA GROUP (XET) SDAX 16,25 16,20 -0,3% 516<br />
PFEIFFER VACUUM (XET) TECH. TecDAX 66,54 69,50 4,4% 686<br />
RATIONAL (XET) MDAX 166,15 169,60 2,1% 1928<br />
SALZGITTER (XET) MDAX 37,90 40,57 7,0% 2438<br />
SCHALTBAU HOLDING (XET) SDAX 69,90 70,00 0,1% 144<br />
SIEMENS (XET) DAX 72,35 76,40 5,6% 69845<br />
SINGULUS TECHS. (XET) TecDAX 2,<strong>01</strong> 2,20 9,6% 108<br />
SUESS MICROTEC (XET) TecDAX 5,58 6,22 11,4% 119<br />
THYSSENKRUPP (XET) DAX 17,51 19,11 9,2% 9832<br />
VOSSLOH (XET) MDAX 73,72 75,89 2,9% 1<strong>01</strong>1<br />
WACKER NEUSON (XET) SDAX 9,36 9,20 -1,7% 645<br />
WINCOR NIXDORF (XET) MDAX 33,60 35,30 5,1% 1168<br />
Abkühlung, aber kein Wintereinbruch<br />
Quelle: Sachverständigenrat © <strong>Produktion</strong><br />
ENERGIE & ROHSTOFFE<br />
Entwicklung Ölpreis /<br />
Barrel (159 l)<br />
���<br />
���<br />
���<br />
���<br />
���<br />
���<br />
��<br />
107,59<br />
��.��.<br />
��.��.<br />
��.��.<br />
��.��.<br />
��.��.<br />
Chinesen kaufen sich in<br />
australische Kohle ein<br />
SYDNEY (DJ/ILK). Auf dem australischen<br />
Kohlesektor bahnt sich offenbar<br />
eine neuerliche Fusion an.<br />
Die chinesische Yanzhou Coal Mining<br />
Co verhandele mit der Gloucester<br />
Coal Ltd über eine Zusammenlegung<br />
ihres australischen<br />
Kohleabbaus, berichteten mit der<br />
möglichen Transaktion vertraute<br />
Kreise. Das neue Unternehmen<br />
könnte einen Marktwert von bis zu<br />
8 Mrd australische Dollar (rund<br />
6,11 Mrd Euro) aufweisen.<br />
ROHSTOFFPREISE<br />
Aluminium je Tonne: 2069,00 $<br />
Kupfer je Tonne: 7569,05 $<br />
Gold je Feinunze: 1619,70 $<br />
Silber je Feinunze: 28,98 $<br />
Nickel je Tonne: 14733,00 €<br />
Zinn je Tonne: 15558,19 €<br />
UMRECHNUNGSKURSE<br />
€ 1,28 $ € 67,<strong>02</strong> Rupie<br />
€ 98,03 Yen € 40,68 Rubel<br />
€ 8,05 Yuan € 4,53 Zloty<br />
€ 0,83 £ € 314,33 Forint<br />
113,57<br />
KONJUNKTUR UND MÄRKTE<br />
ISM-Index für US-Industrie<br />
steigt stärker als erwartet<br />
WASHINGTON (DJ/GK). In den USA<br />
hat sich die Stimmung der Einkaufsmanager<br />
im verarbeitenden<br />
Gewerbe im Dezember aufgehellt.<br />
Nach Angaben des ISM erhöhte<br />
sich der nationale Index der Einkaufsmanager<br />
im verarbeitenden<br />
Gewerbe auf einen Stand von 53,9<br />
Punkten. Das ist der höchste Stand<br />
seit rund zweieinhalb Jahren.<br />
CLAUS WILK<br />
PRODUKTION NR. 1-2, 2<strong>01</strong>2<br />
BERLIN. Das DIW-Konjunkturbarometer<br />
zeigt einen Rückgang der<br />
Wirtschaftsleistung im vierten<br />
Quartal um 0,2 % an. Eine dauerhafte<br />
Schwäche der deutschen<br />
Konjunktur sieht das DIW Berlin<br />
derzeit aber nicht. „Sobald die Unsicherheit<br />
bei den Unternehmen<br />
und Verbrauchern nachlässt, kön-<br />
Britische Industrie<br />
stabilisiert sich<br />
LONDON (DJ/GK). In Großbritannien<br />
stabilisierte sich die Aktivität<br />
des verarbeitenden Gewerbes. Der<br />
Einkaufsmanagerindex stieg von<br />
47,6 Punkten im November auf<br />
49,6. Nach Rückgängen im November<br />
und im Oktober habe sich die<br />
<strong>Produktion</strong> dank eines soliden Anstiegs<br />
der Exporte gefangen, so<br />
Markit-Analyst Rob Dobson.<br />
LANDSBERG (ILK). Die makroökonomischen<br />
Kennzahlen der letzten Monate bescheinigen<br />
Deutschland eine stabile Entwicklung,<br />
sagt unter anderem das ZEW.<br />
Die Prognose für 2<strong>01</strong>2 (siehe links) ist deswegen<br />
doch nicht so düster, wie manche<br />
vielleicht erwartet hätten. Unser Dank<br />
geht dabei an die so genannte Realwirtschaft,<br />
also beispielsweise an den Maschinenbau,<br />
die Automobilindustrie und alle<br />
anderen Kernbranchen Deutschlands.<br />
Kummer bereiten uns eigentlich nur Politiker<br />
und Banken und die von ihnen verursachte<br />
Euro- und Schuldenkrise. „Die Regierungen<br />
verpfänden die Luft über ihrem<br />
Staatsgebiet und Banken atmen tief<br />
durch“, skizzierte der Philosoph Peter Sloterdijk<br />
kürzlich die europäische Schuldenkrise<br />
und spricht damit aus, was viele von<br />
uns denken mögen.<br />
KONJUNKTUR<br />
Keine Schwäche von Dauer<br />
Branchenbarometer Europa<br />
nen Nachholeffekte wieder für<br />
kräftige Zuwächse sorgen“, so DIW-<br />
Konjunkturchef Ferdinand Fichtner.<br />
„Damit die Menschen wieder<br />
zuversichtlicher in die Zukunft<br />
schauen, darf die Krise im Euroraum<br />
aber nicht mehr zu lange<br />
anhalten“, so Fichtner weiter.<br />
„Sonst schlägt sich die Konjunkturschwäche<br />
in steigender Arbeitslosigkeit<br />
nieder – und das ist dann<br />
erst recht Gift für die Nachfrage.“<br />
Wirtschaftsentwicklung Marktpotenzial<br />
BIP 2<strong>01</strong>0 BIP 2<strong>01</strong>1<br />
Land (reale Veränd. geg. Vorjahr in %)<br />
Belgien 2,4 2,2<br />
Dänemark 2,0 2,0<br />
Finnland 3,1 3,9<br />
Frankreich 1,4 2,0<br />
Griechenland -4,5 -3,0<br />
Irland -1,0 0,6<br />
Italien 1,3 1,0<br />
Luxemburg 3,5 3,4<br />
Niederlande 1,7 1,8<br />
Norwegen 0,4 2,5<br />
Österreich 2,0 2,6<br />
Portugal 1,3 -2,1<br />
Schweden 5,5 4,7<br />
Schweiz 2,6 2,1<br />
Spanien -0,1 0,9<br />
Türkei 8,9 5,5<br />
Ver. Königreich 1,3 1,5<br />
Quelle: Germany Trade and Invest, Bonn © <strong>Produktion</strong><br />
Die Europa-Märkte für die Bauindustrie zeigen sich uneinheitlich: In Irland,<br />
Italien, Griechenland, Portugal und Spanien schrumpfen die Absatzmärkte, in<br />
den skandinavischen Ländern wachsen sie weiter an. Auch die Türkei ist ein<br />
interessanter Markt für deutsche Hersteller.<br />
Bau<br />
Singapurs Wirtschaft<br />
schrumpft im 4. Quartal<br />
SINGAPUR (DJ/GK). Die Wirtschaft<br />
Singapurs hat im 4. Quartal wegen<br />
der krisenhaften Entwicklungen<br />
bei den Haupthandelspartnern in<br />
Europa und USA einen deutlichen<br />
Rückschlag hinnehmen müssen.<br />
Das BIP schrumpfte saisonbereinigt<br />
und annualisiert um 4,9 % gegenüber<br />
dem Vorquartal, teilte das<br />
Handelsministerium mit.