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Funktionskontrolle von bepflanzten und unbepflanzten Bodenfiltern ...

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<strong>Funktionskontrolle</strong> <strong>von</strong> <strong>bepflanzten</strong> <strong>und</strong> un<strong>bepflanzten</strong> <strong>Bodenfiltern</strong> an<br />

Hauptverkehrsstrassen<br />

Zusammenfassende Sek<strong>und</strong>ärauswertung <strong>von</strong> Daten der Diplomarbeit <strong>von</strong> Dipl.-Ing. Franz-Josef Strauß<br />

(Hafen City Universität Hamburg, Dep. Bauingenieurwesen, Dezember 2008) mit aktualisierten<br />

Ergänzungen (Stand: Juni 2009)<br />

Betreuer:<br />

Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Dickhaut (HafenCity Universität Hamburg)<br />

Dr. Jens-Uwe Holthuis (Hochschule Bremen)


Vergleichende Untersuchungen am <strong>bepflanzten</strong> Bodenfilter Halenreie <strong>und</strong><br />

dem un<strong>bepflanzten</strong> Bodenfilter Moorfleet<br />

(Sek<strong>und</strong>ärauswertung)<br />

Untersuchungszeitraum: September - Dezember 2008<br />

Probenahmetermine:<br />

• Bodenfilter Halenreie: 02.09.2008, 20.10.2008, 17.11.2008, 03.12.2008 (Daten nur<br />

vom umgebauten Seg. I dargestellt)<br />

• Bodenfilter Moorfleet: 26.10.2008, 10.11.2008, 11.11.2008, 18.11.2008, 20.11.2008<br />

1. Allgemeine Angaben zu den Anlagen<br />

Halenreie Moorfleet<br />

Ingenieurplanung AWA – Arbeitsgemeinschaft Wasser Pöyry Infra GmbH /<br />

<strong>und</strong> Abwasser (Uelzen) BPI Consult (Hamburg)<br />

Josef Möbius Bau-AG<br />

Bauausführung Erdbau Jela Bau (Bremen)<br />

(Hamburg)<br />

Inbetriebnahme 1996<br />

hoch versiegelt; Abflüsse <strong>von</strong><br />

März 2008<br />

Charakteristik Zulauf<br />

Hauptverkehrstrasse hoch versiegelt; Abflüsse<br />

(DTV: 15.000 Kfz), Parkplätze <strong>und</strong> Marktplatz <strong>von</strong> BAB 1 (DTV: 106.000 Kfz)<br />

derzeitiges Einzugsgebiet 4,12 ha 0,93 ha<br />

reduzierte Fläche Ared 2,47 ha 0,84 ha<br />

Abflussbeiwert 0,6 0,9<br />

Bemessungszulauf 435 l x sec -1<br />

Bemessungsregen r15 (n = 0,1) 176 l x sec -1 x ha -1 154 l x sec -1 x ha -1<br />

RKB 8 m 2<br />

Speichervolumen RHB ca. 650 m 3 ca. 273 m 3 (DIN 4281)<br />

Zulauf BoFi (Pumpenleistung) 30 m 3 x h -1 Seg I <strong>und</strong> II: 440 m<br />

-<br />

Bodenfilter<br />

2 ; vertikal,<br />

Pumpenbeschickung horizontal,<br />

Seg III <strong>und</strong> IV: 280 m 2 : horizontal, Freigefälle Freigefälle<br />

Filtermaterial Sand 0/2 <strong>und</strong> 0/8 mm Sand 0/2 mm<br />

kf BoFi 6,9 x 10 -5 m x sec -1 3,2 x 10 -4 m x sec -1<br />

Filterhöhe 0,9 m 0,6 m<br />

Bepflanzung Phragmites communis -<br />

Klimatische Bedingungen (2008)<br />

Die Niederschlagssumme an der Wetterstation HH-Fuhlsbüttel betrug im Jahr 2008 784 mm<br />

<strong>und</strong> lag damit etwa 5% über dem 30jährigen Mittelwert (Bemessungsregen HH00: 750 mm)<br />

[BEHÖRDE FÜR BAU UND VERKEHR, 2003] (Tab. 1). Der mittlere Monatsniederschlag 2008 beträgt<br />

65,4 mm mit Minimalwerten im Mai (12 mm) <strong>und</strong> Dezember (16,5 mm) sowie einem Maximum<br />

im Juli (134 mm).<br />

Tabelle 1: Bemessungsregen Hamburg (Zeitreihe HH00) [BEHÖRDE FÜR BAU UND VERKEHR,<br />

2003]<br />

Zeitraum mm<br />

∅ 30 a 1968 - 1997 750<br />

∅ 20 a 1978 - 1997 754<br />

∅ 10 a 1988 - 1997 756<br />

Minimum 1996 507<br />

Maximum 1980 985<br />

1


Abb. 1: Bepflanzter Bodenfilter<br />

„Halenreie“ (umgebautes Seg-<br />

ment I), Aug. 2008<br />

Verkehrsbelastungen<br />

Nach aktuellen Daten (2005) liegt an der Halenreie die DTV bei 15.000 Kfz [BEHÖRDE FÜR<br />

STADTENTWICKLUNG UND UMWELT – VERKEHRSDATEN; 2008], so daß dieser Straßenabschnitt nach<br />

dem DWA-Merkblatt M-153 [DWA, 2000] als Fläche mit mittlerer Verschmutzung eingestuft<br />

wird. Die Verkehrsbelastung an der Autobahn 1 / Anschlussstelle Moorfleet ergibt eine DTV<br />

<strong>von</strong> 106.000 Kfz. Als Besonderheit der Halenreie ist die zusätzliche organische<br />

Zuflussbelastung durch den benachbarten Volksdorfer Marktplatz anzusehen, die für<br />

Strassenabflüsse untypische Inhaltsstoffe verursachen (z.B. Tenside).<br />

Die DTV-Einteilung in Belastungsklassen erfolgt nur bis 15000 Kfz. Stärkerer Verkehr erhöht die<br />

Belastung des Straßenabflusses nicht mehr signifikant [BLU, 2007]. Generell weisen<br />

Literaturdaten über Abflusskonzentrationen <strong>von</strong> Straßenabflüssen eine erhebliche Streubreite<br />

auf. Dies ist unter anderem durch den jeweiligen Zeitpunkt (Jahreszeit) <strong>und</strong> Dauer (Mischprobe<br />

oder „first flush“) der Probenahme begründet. Das Beispiel der Schwermetallbelastung der<br />

Halenreie zeigt jedoch, das die aktuelle Belastung im Bereich repräsentativer Schwankungen<br />

liegen, wie Studien mit Autobahnabflüssen [DIERKES UND GEIGER1999], der intensiv<br />

untersuchten Derchinger Strasse in Augsburg [BLU, 2007] <strong>und</strong> Daten vom Messeschnellweg /<br />

Seelhofer Kreuz in Hannover [KASTING UND GROTEHUSMANN, 2007] zeigen (Tab. 2).<br />

Tabelle 2: Schwermetallkonzentrationen bei unterschiedlichen Verkehrsstärken<br />

Augsburg Hannover Hamburg<br />

A31 A42 B224 Derchinger Str. B6 / B65 Halenreie<br />

Zeitraum III/1997 IV/1997 III/1997 X/1996 - IX/2005 1999 - 2005 2007 / 2008<br />

DTV 78000 79900 52000 7000 45000 15000<br />

Cd (µg x l -1 ) 0,5 - 1 1,7 - 3,3 0,7 - 7,6 0,03 - 0,81 - < 0,05 - 0,095<br />

Cu (µg x l -1 ) 40 - 150 60 - 70 60 - 160 8 - 116 32 - 62 52 - 87<br />

Pb (µg x l -1 ) 4 - 60 10 - 40 n.n. - 4 1 - 36 10 - 19 4,7 - 5,3<br />

Zn (µg x l -1 ) - - 200 - 800 136 - 836 120 - 155 180 - 210<br />

Die Untersuchungen beider Anlagen fanden in der frühen Etablierungs- <strong>und</strong><br />

Einarbeitungsphase der Filter statt. Im Folgenden werden die Ergebnisse der vergleichenden<br />

Betrachtungen in Grafiken verdeutlicht. Auf die Darstellung einzelner Messergebnisse wurde<br />

aus Gründen der Übersicht verzichtet.<br />

2<br />

Abb. 2: unbepflanzter Retentionsbodenfilter<br />

Moorfleet (Feb. 2009)


1. Filtersand<br />

In <strong>Bodenfiltern</strong> werden als physikalisches Filtermaterial überwiegend gewaschene Mittelsande<br />

(Körnung 0 - 2 mm) aus standortnahen fluviatilen Sedimenten bevorzugt [REMMLER UND<br />

SCHÖTTLER, 1998]. Ihre überwiegend abger<strong>und</strong>ete Kornform bewirkt eine hohe hydraulische<br />

Durchlässigkeit <strong>und</strong> strömungsmechanische Stabilität des Filterkörpers <strong>und</strong> unterstützt die<br />

Besiedlung durch Bodenlebewesen <strong>und</strong> die Durchwurzelung. Hierbei weisen sich Substrate der<br />

Körnung 0 - 2 mm allgemein höhere Wirkungsgrade auf als die der Körnung 0 - 4 mm gleicher<br />

Herkunft [UHL UND JÜBNER, 2004].<br />

Zwar ist die Kationenaustauschkapazität <strong>von</strong> Sanden relativ gering (< 5 meq x 100g -1 ) <strong>und</strong><br />

Sandböden verfügen im Wesentlichen nur über die biotische Sorptionskapazität mikrobieller<br />

Biofilme. Im Gegensatz zu Lehmböden können Sande jedoch gezielt melioriert werden, um<br />

bestimmte Eigenschaften zu erreichen [LFU, 2002].<br />

Tabelle 3: Eigensiebung der eingebauten Filtersande <strong>und</strong> des Sediments im RKB Moorfleet<br />

(prozentuale Korngrößenverteilung nach DIN 18123); Ansprache der Bodenarten nach KA4<br />

Bodenart U fS mS gS<br />

fG<br />

0,063 - 0,125 - 0,25 0,5 - 1,0 - 2,0 - 4,0 -<br />

Prüfsieb (mm) < 0,063 0,125 0,25 - 0,5 1,0 2,0 4,0 8,0<br />

Halenreie (Seg. I) 0,4 1,1 13 40,9 34,5 6,4 2,8 0,9<br />

0,063 - 0,1 - 0,25 0,5 - 1,0 -<br />

Prüfsieb (mm) < 0,063 0,1 0,25 - 0,5 1,0 2,0 > 2,0<br />

Moorfleet (Filter) 0,01 0,3 6,5 40,6 34,8 15 2,9<br />

Moorfleet (RKB) 0,76 1,9 8,4 41,2 32,2 10,2 5,3<br />

Abb. 3: Sieblinie des in der Halenreie eingebauten Sandes 0 - 2mm.<br />

Tabelle 4: Physikalisch- chemische Eigenschaften der Filtersande „Halenreie“ <strong>und</strong> „Moorfleet“<br />

Halenreie Moorfleet<br />

kf (DIN 19682) 2,5 / 6,9 x 10 -5 m x sec -1 3,2 x 10 -4 m x sec -1<br />

Porenvolumen 50,10% 15,76%<br />

CaCO3 4 - 7 Gew.-% 4 - 10 Gew.-%<br />

Corg 0,7 Gew.-% 1,6 Gew.-%<br />

pH H2O 7,3 8,7<br />

1.1 Halenreie<br />

Für den Einbau in Seg. I des Bodenfilters Halenreie wurde ein lokaler, nassgebaggerter<br />

Saugersand 0/2 der Kiesgrube „Unterer Landweg“ (HH-Billbrok) vom Lieferanten RBS<br />

Kiesgewinnung GmbH & Co. KG bezogen. Geologisch ist er ein weichseleiszeitlicher Sand des<br />

Urstromtals.<br />

3


Die Auswahl erfolgte nach den Ergebnissen der Eigensiebung (Korngrößenverteilung nach DIN<br />

18123), aus denen der kf-Wert rechnerisch bestimmt wurde. An den Kalkgehalt wurde keine<br />

Anforderung gestellt.<br />

In der Bodenfilteranlage Halenreie wird der Sand als Basismaterial eingesetzt, der durch<br />

Zuschlagstoffe (Kompost, Silikatkolloid) in seiner Adsorptionsleistung gezielt verbessert wird.<br />

Die Körnung des eingebauten Filtersands entspricht einem gewaschenen Feinsand ohne<br />

Feinanteile. Aus Tab. 3 <strong>und</strong> Abb. 3 ist ersichtlich, dass das Körnungsband innerhalb der drei<br />

Sandfraktionen [mS, gs, fs’ (stark)] liegt. Granulometrisch überwiegen Mittelsande (40,9%) <strong>und</strong><br />

Grobsand (34,5%). Feinsand oder Schluff (0,4 M-% Kornanteil < 0,063 mm) sind durch die<br />

Bergung (Nassbaggerung) bereits effektiv abgetrennt, so dass die Gefahr äußerer Kolmation<br />

gering ist. Das Fehlen des Feinsandanteil <strong>und</strong> die steile Körnungslinie U (d60/d10 = 2,5) bewirken<br />

eine hydraulische Durchlässigkeit bei homogener Durchströmung.<br />

Das Einbaumaterial zeigt ein Einzelkorngefüge. Dieses ist strukturstabil <strong>und</strong> zeigt selbst bei<br />

Austrocknung keine Schrumpfrisse, die durch Makroporenfluß das Risiko einer schnellen<br />

Tiefenverlagerung partikulär geb<strong>und</strong>ener Schadstoffe bergen. Das wirkt sich auch positiv auf<br />

die Entfernung <strong>von</strong> Keimen <strong>und</strong> Bakterien aus [LFU, 2002].<br />

Die vorhandenen Grobsand- <strong>und</strong> Feinkiesanteile (4% Bodenskelett) gewährleisten auch bei<br />

höherem Partikeleintrag eine anhaltende Entwässerungseigenschaft <strong>und</strong> eine ausreichende<br />

Durchlüftung des Bodens.<br />

Eng verb<strong>und</strong>en mit den Kornfraktionen ist das Porenvolumen. Dieses beträgt 50,1% (Tab. 4)<br />

<strong>und</strong> befindet sich damit im oberen Bereich der für Sande angegebenen Spannweite (Tab. 5).<br />

Der hohe Porenanteil bedeutet eine hohe Wasserzügigkeit <strong>und</strong> bewirkt eine gute Durchlüftung<br />

der Filtermatrix.<br />

Tab. 5: Porenvolumen verschiedener Korngrößen [SCHEFFER / SCHACHTSCHABEL, 1992]<br />

Porenvolumen (%) Anteil Grobporen (%)<br />

Sand 0,063 - 2 mm 42 ± 7 30 ± 10<br />

Schluff 45 ± 8 15 ± 10<br />

Ton < 0,002 53 ± 8 8 ± 5<br />

Der wirksame Durchmesser (d10) ist 0,22 mm (Korngröße mit einem Massendurchgang <strong>von</strong> 10<br />

%), der mittlere Durchmesser (d50) ist 0,46 mm, d.h. der Sand ist gegenüber dem<br />

ursprünglichen Filtersubstrat Seg. I (d10: 0,19 mm) etwas durchlässiger, entspricht aber bei d10<br />

dem Material des Seg II.<br />

Die Kornverteilungskurve des neu eingebauten Filtersands hat einen Ungleichförmigkeitsgrad U<br />

(d60/d10) = 2,5, d.h. eine steile Körnungslinie mit homogener Durchströmung <strong>und</strong> günstigen<br />

mechanischen Filterfunktionen [BLU, 2008B].<br />

Der gemessene pH-Bereich des eingebauten Sandes (pHH2O: 7,3) (a1) ist günstig für den<br />

Schwermetallrückhalt <strong>und</strong> mikrobiologische Bodenaktivität.<br />

Der Sand weist einen organischen Kohlenstoff-Gehalt (Corg) <strong>von</strong> 0,7 Gew.-% auf, wie es<br />

natürlichen Sandsedimenten entspricht. Der geringe Gehalt an organischer Substanz verringert<br />

die mögliche Schadstoffsorption der sandigen Filtermatrix <strong>und</strong> bedingt zudem eine geringe<br />

Wasserspeicherung (max. WK: 7,3% TS).<br />

Der Carbonatgehalt <strong>von</strong> 4 – 7 Gew.-% (c 3.3) liegt geringfügig unter dem für Bodenfilter<br />

anzustrebenden CaCO3-Gehalt <strong>von</strong> 10 – 15 Gew.-% [MUNLV, 2003]. Der Carbonatgehalt<br />

spiegelt sich im schwach alkalischen pH-Wert des Sands wider (s.o.). Dem CaCO3 sind zwei<br />

Funktionen zuzuschreiben: die pH-Stabilisierung <strong>und</strong> die carbonatische Schwermetallfixierung<br />

[BLU, 2008B]. Der pH-Stabilisierung kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, da der Carbonatvorrat<br />

des eingebauten Sands langfristig das Schwermetalldepot immobilisiert. Carbonathaltige Sande<br />

mit pH-Werten über 7 erzielen neben dem CSB-Abbau auch eine gute Nitrifikation <strong>und</strong> puffern<br />

gleichzeitig die bei der Nitrifikation gebildeten biogenen Säuren ab.<br />

4


1.2 Moorfleet<br />

Von der Baufirma Josef Möbius (Hamburg) wurde im un<strong>bepflanzten</strong> Bodenfilter Moorfleet eine<br />

60 cm starke Filterschicht aus gesiebtem Sand 0 - 2 mm eingebaut. Gesiebtes Material hat<br />

ungünstige Eigenschaften, da es im Gegensatz zu gewaschenem Sand scharfkantig ist. Dies<br />

verursacht zwischen einzelnen Körnern Totvolumina <strong>und</strong> inhomogene Strömungen <strong>und</strong><br />

erschwert die Besiedlung durch Pflanzen <strong>und</strong> Tieren. Ähnlich der Halenreie zeigen die<br />

Filtergranula ein Einzelkorngefüge, wodurch Strukturstabilität <strong>und</strong> homogene Infiltration<br />

gewährleistet ist.<br />

Das Ergebnis der Eigensiebung entspricht einem grobsandigen Mittelsand [mSgs] (Tab. 3).<br />

Abweichend <strong>von</strong> dem Halenreie-Substrat dominiert die Grobsandfraktion (49,8%), gefolgt <strong>von</strong><br />

Mittelsand (40,6%). Feinsand hat einen Kornanteil <strong>von</strong> r<strong>und</strong> 7%, was etwa die Hälfte des<br />

entsprechenden Anteils des Halenreie-Sandes ist.<br />

Die durch Eigensiebungen ermittelte Körnung (7% fS, 41% mS, 50% gS) weicht deutlich <strong>von</strong><br />

der im Leistungsverzeichnis vorgegebenen Sieblinie ab (15% fS, 70% mS, 15% gS). Die<br />

relative Grobkörnigkeit ist Ursache für die hohe Infiltrationsrate dieses Filters (vgl. kf-Werte).<br />

Nachteilig ist dieser zu hohe Grobsandanteil durch eine sehr geringe Feldkapazität [LFU, 2002]<br />

<strong>und</strong> verschlechterten biologischen Abbau <strong>und</strong> Nitrifikation.<br />

Das Porenvolumen beträgt 15,8% (Tab. 4), was nicht der hohen Infiltrationsrate <strong>und</strong> den <strong>und</strong><br />

der für diese Korngröße typischen Spannweite (Tab. 5) entspricht. Vermutlich lag ein<br />

Messfehler vor.<br />

Die Bodenreaktion ist nach KA4 als mittel alkalisch einzustufen (pHH2O: 8,7) (a3). Dadurch hat<br />

der Sand eine hohe Pufferkapazität <strong>und</strong> immobilisiert eingetragene Schwermetalle effektiv. Der<br />

pH-Wert korreliert sehr gut mit dem Carbonatgehalt <strong>von</strong> 4 – 10 Gew.-% (c 3.4), was dem<br />

anzustrebenden CaCO3-Gehalt <strong>von</strong> 10 – 15 Gew.-% entspricht [MUNLV, 2003]. Der Sand weist<br />

einen organischen Kohlenstoff-Gehalt (Corg) <strong>von</strong> 1,6 Gew.-% auf.<br />

Der dem Bodenfilter vorgeschaltete Drosselschacht enthält eine Sedimentschicht, die<br />

unmittelbar die Partikel-Zusammensetzung der Straßenabschwemmungen widerspiegelt. Aus<br />

Tab. 3 ist ersichtlich, dass sich das Kornspektrum im Schacht-Sediment im Vergleich zum<br />

Filtersand deutlich in die Feinsand- <strong>und</strong> Schlufffraktion verschiebt. Gleichfalls weist das<br />

Schacht-Sediment gegenüber dem Bodenfiltersubstrat einen erhöhten Corg-Gehalt (∅ 2,8%)<br />

<strong>und</strong> erhöhten pH-Wert (pHH2O: 8,3) auf.<br />

Ein unterirdisches Regenklärbecken (RKB) dient als vorgeschalteter Sedimentationsraum.<br />

Nach KASTING [2004] wird bei Sedimentationsanlagen der Absetzprozess durch die Geometrie<br />

der Becken bestimmt. Nach den „Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in<br />

Wasserschutzgebieten“ wird für das Längen/Breitenverhältnis ein Wert > 3, für die Breite der<br />

Becken ein Bereich <strong>von</strong> 2,5 – 6 m <strong>und</strong> für die Tiefe ein Wert <strong>von</strong> 2 m empfohlen. Demnach ist<br />

das RKB mit 4 m x 2 m (LxB) konstruktiv unterdimensioniert <strong>und</strong> weist ein ungünstiges<br />

Seitenverhältnis (L/B = 2) auf, so daß absedimentierte Partikel aus dieser Sedimentfalle bei<br />

hohen Strömungsgeschwindigkeit remobilisiert werden können. Bei der anschließenden<br />

Infiltration bilden die Feinstpartikel einen erkennbaren oberflächlichen Filterkuchen aus, der die<br />

mechanische Filterwirkung nachteilig verändert <strong>und</strong> der das Kolmationsrisiko erhöht (Abb. 4).<br />

Parallel ist der Eintrag schadstoffbelasteter Schwebstoffe (vgl. Kap. AfS) als<br />

Sek<strong>und</strong>ärkontamination des Bodenfilters anzusehen.<br />

Abb. 4: Bodenfilter Moorfleet - Ausbildung eines<br />

feinkörnigen Filterkuchens<br />

5


Diese Verkrustung wird nicht durch die Aktivität <strong>von</strong> Pflanzenwurzeln aufgebrochen, so dass<br />

langfristig eine Kolmation des Filters zu erwarten ist. Dieser Prozess ist nur durch regelmäßige<br />

Reinigung des RKB zu vermeiden.<br />

2. Hydraulischer Durchlässigkeitsbeiwert (kf-Wert)<br />

Die Wasserdurchlässigkeit des Sickerraumes ist eine wesentliche quantitative <strong>und</strong> qualitative<br />

Anforderung für die Leistungsfähigkeit <strong>von</strong> <strong>Bodenfiltern</strong>. Sie wird durch den<br />

Durchlässigkeitsbeiwert kf (DIN 18130-1) beschrieben, wobei Werte <strong>von</strong> 10 -4 bis 10 -6 m x sec -1<br />

durchlässige Substrate charakterisieren. Entsprechend liegt der versickerungstechnisch<br />

relevante kf-Bereich zwischen 1,5 x 10 -4 – 1 x 10 -5 m x sec -1 [MUNLV, 2003] bzw. 1 x 10 -3 – 1 x<br />

10 -6 m x sec -1 [ATV, 2002].<br />

Halenreie<br />

Der aus der Sieblinie errechnete kf-Wert (nach Hazen; DIN 18123) liegt bei 5,61 x 10 -4 m x sec -1<br />

d.h. die Infiltrationskapazität des eingebauten Sandes liegt am oberen Optimum des<br />

empfohlenen kf-Bereichs. Diese sehr hohe primärkornbedingte hydraulische Leitfähigkeit lässt<br />

bei ungedrosseltem Abfluss eine sehr kurze Aufenthaltszeit des Sickerwassers erwarten. Die<br />

rein empirische Ermittlung der Sickerleistungen z.B. nach Beyer oder Hazen führt zu einer<br />

Überschätzung der Versickerungsleistung um eine 10er-Potenz, da sie sich auf<br />

wassergesättigte Verhältnisse bezieht [FEHR ET AL., 2003] <strong>und</strong> da sich in der Praxis durch die<br />

Einlagerung <strong>von</strong> partikulären Stoffen <strong>und</strong> Auflagen <strong>von</strong> Sedimenten bereits nach kurzer Zeit<br />

deutlich geringere Werte einstellen, die obendrein stark inhomogen sind [MUF, 2002].<br />

Dies bestätigen erste Untersuchungen der hydraulischen Infiltrationskapazität nach der<br />

sechsmonatigen Substratkonsolidierung (maschinelle Verdichtungen <strong>und</strong> natürliche Sackungen;<br />

Komposteinbau). Der aus der Sieblinie abgeleitete kf-Wert des reinen Sandes (5,61 x 10 -4 m x<br />

sec -1 ) liegt um r<strong>und</strong> eine Zehnerpotenz über der der zwischenzeitlich verdichteten, strukturierten<br />

<strong>und</strong> durchwurzelten sowie komposthaltigen Filteroberfläche (Doppel-Ringinfiltration nach DIN<br />

19682: 2,5 bzw. 6,9 x 10 -5 m x sec -1 ). Die in situ beobachteten Versickerungsraten entsprechen<br />

den gut untersuchten <strong>Bodenfiltern</strong> Geilenkirchen-Flahstrasse (2 x 10 -5 m x sec -1 ) [LIEBESKIND,<br />

M., 2001] sowie Sinsheim-Waldangelloch <strong>und</strong> Fulda-Fellenweg (3 x 10 -5 m x sec -1 ) [KASTING, zit.<br />

in: LIEBESKIND, M., 2001]. Das Absinken der Durchlässigkeit im Zusammenhang mit einem durch<br />

Überflutung verursachten Lufteinschluss [NAMUTH, M., 2006] scheint bei der „kontrollierten“<br />

Beschickung vernachlässigbar.<br />

Moorfleet<br />

Am un<strong>bepflanzten</strong> Bodenfilter Moorfleet ergab die Bestimmung des Durchlässigkeitsbeiwertes<br />

mit der Doppel-Ringinfiltration einen Wert <strong>von</strong> 3,2 x 10 -4 m x sec -1 , was der<br />

Infiltrationsleistungdes Bodenfilters Alsdorf ähnelt (1 x 10 -4 m x sec -1 ) [KASTING, zit. in:<br />

LIEBESKIND, M., 2001] Dieser kf reflektiert die Dominanz der Grob- <strong>und</strong> Mittelsande im<br />

Einbaumaterial (kf mittelkörniger Sand: 10 -3 bis 10 -4 m x sec -1 ). Dank der sehr hohen<br />

Durchlässigkeit des Filtersandes weist dieser auch bei baubedingten Verdichtungen oder<br />

Kolmation ausreichend Reservekapazitäten für eine langfristige Infiltration auf. Mit der hohen<br />

Sickerleistung verb<strong>und</strong>en ist auch eine mögliche Verringerung der erforderlichen<br />

Bemessungsgröße.<br />

Nachteilig wirkt sich die sehr schnelle Infiltration jedoch auf die relevanten Reinigungsprozesse<br />

aus, da die Kontaktzeiten entsprechend eingeschränkt wird. Zudem besteht für gröberes<br />

Filtermaterial ein Problem mit der homogenen Verteilung der Beaufschlagung auf der<br />

Filterfläche [ATV, 2009].<br />

3. pH-Wert<br />

Der pH-Wert beeinflusst die Bindungsintensität vieler Wasserinhaltsstoffe, vor allem der<br />

Schwermetalle. Die Phasenverteilung gelöst / adsorbiert hängt im Besonderen vom pH des<br />

Mediums, aber auch <strong>von</strong> der Redoxspannung oder Komplexbildnern ab. Bei neutraler<br />

Bodenreaktion ist die Löslichkeit der Schwermetalle im Allgemeinen gering. Weiterhin reflektiert<br />

6


er die im Bodenkörper stattfindenden Stoffwechselprozesse. Idealerweise liegt der pH-Wert im<br />

neutralen - schwach basischen Bereich.<br />

pH<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

Zulauf<br />

RHB<br />

Halenreie<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Halenreie<br />

Ablauf<br />

Seg. I<br />

Halenreie<br />

7<br />

Zulauf<br />

RKB<br />

Moorfleet<br />

Probenahme<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Moorflet<br />

Ablauf<br />

BoFi<br />

Moorfleet<br />

Abb. 5: pH-Werte verschiedener Anlagenteile der Bodenfilter „Halenreie“ (Seg. I) <strong>und</strong><br />

„Moorfleet“ (RHB: Rückhaltebecken; RKB: Regenklärbecken)<br />

3.1 Halenreie<br />

In den Messpunkten Zufluss Bodenfilter <strong>und</strong> Abfluss Filter weisen die pH-Werte jeweils relativ<br />

konstante Werte auf. So schwankt der pH im Zulauf des Bodenfilters im schwach sauren<br />

Bereich (pH 6,3 - 6,7). Dieser schwach saure pH dürfte z.T. in den organischen<br />

Sedimentbestandteilen des RHB beruhen, die während der Zersetzung organische Säuren in<br />

das Wasser freisetzen.<br />

Nach Passage des <strong>bepflanzten</strong> Substratfilters erhöht sich der pH-Wert allgemein um etwa 0,5<br />

pH-Einheiten in den neutralen Optimalbereich (pH 6,8 - 7,2). Diese Erhöhung reflektiert den<br />

Einfluß des Einbaumaterials auf das Sickerwasser (Sand: pH 7,3; Agrosil: pH 8,1; Kompost: pH<br />

7,6). Eine Schwermetallremoblisierung ist in diesem neutralen Milieu unwahrscheinlich, eine<br />

negative Beeinflussung der aufnehmenden Gewässer ist auszuschließen.<br />

3.2 Moorfleet<br />

Der pH-Wert des Autobahnabflusses zeigt eine geringe Schwankungsbreite um pH 7,8 <strong>und</strong> ist<br />

somit als schwach alkalisch zu klassifizieren. Auch im Abfluss des RKB liegt der pH-Wert stabil<br />

im alkalischen Bereich (pH 7,5 - 8,1) <strong>und</strong> damit noch etwa eine pH-Einheit über dem der<br />

entsprechenden Messstelle der Halenreie. Der Kontakt des Abflusses mit dem Baumaterial des<br />

RKB (alkalisch wirkender Beton) beeinflusst die pH-Werte nicht.<br />

Im Gegensatz zur Halenreie senkt die Passage des unbewachsenen Sandfilters den pH-Wert.<br />

Der Abfluss weist einen durchschnittlich einen neutralen pH <strong>von</strong> 7,4, was für die aufnehmende<br />

Vorflut günstige Bedingungen darstellt.<br />

4. Elektrische Leitfähigkeit<br />

Die elektrische Leitfähigkeit gibt als Summenparameter eine Orientierung über die<br />

Konzentration gelöster, ionischer Wasserinhaltsstoffe. Sie liefert gerade bei kleineren<br />

Gewässern erste Anhaltspunkte über die Einträge <strong>von</strong> Niederschlagwasser <strong>und</strong> die dadurch<br />

ausgelösten Veränderungen der Wasserbeschaffenheit. Große Schwankungen sind meist auf<br />

diskontinuierliche Einträge zurückzuführen. Hohe Leitfähigkeitswerte können z.B. auf<br />

Abschwemmungen <strong>von</strong> befestigten Betriebs- <strong>und</strong> Hofflächen nach Niederschlägen im<br />

Einzugsgebiet <strong>und</strong> Spitzenwerte im Winter auf den Einsatz <strong>von</strong> Streusalz im Winterdienst


zurückgeführt werden. Orientierungswerte für reines Regenwasser sind 50 µS x cm -1 ,<br />

Trinkwasser liegt bei 500 µS x cm -1 <strong>und</strong> industrielles Abwasser hat 5000 µS x cm -1 .<br />

µS x cm -1<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

Zulauf<br />

RHB<br />

Halenreie<br />

* 3500<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Halenreie<br />

Ablauf<br />

Seg. I<br />

Halenreie<br />

8<br />

Zulauf<br />

RKB<br />

Moorfleet<br />

Probenahme<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Moorflet<br />

Ablauf<br />

BoFi<br />

Moorfleet<br />

Abb. 6: Elektrische Leitfähigkeiten verschiedener Anlagenteile der Bodenfilter „Halenreie“ (Seg.<br />

I) <strong>und</strong> „Moorfleet“ (RHB: Rückhaltebecken; RKB: Regenklärbecken)<br />

4.1 Halenreie<br />

In den Messpunkten Zufluss Bodenfilter <strong>und</strong> Abfluss Filter weist die elektrische Leitfähigkeit<br />

relativ konstante Werte auf. So liegt die Leitfähigkeit im Zulauf des Bodenfilters generell um 100<br />

µS x cm -1 m, wogen sich die Leitfähigkeit nach Passage des Bodenfilters auf etwa 220 µS x cm -1<br />

verdoppelt. Diese Beobachtung steht im Gegensatz zu Beobachtungen <strong>von</strong> LIEBESKIND [2001],<br />

wo der Salzgehalt durch die Bodenpassage reduziert wurde. Ursächlich dürfte diese Erhöhung<br />

auf einer Anreicherung mit löslichen, leitfähigen Substratbestandteilen bei der Durchsickerung<br />

beruhen. Insgesamt sind die Wasserproben mit Ausnahme der Wintermonate als relativ<br />

salzarm zu bezeichnen.<br />

Während der mehrstündigen Bewässerung sinkt anfangs die Leitfähigkeit der Drainagewässer<br />

allgemein. Dies beruht auf der zunehmenden Verdünnung der vorher im Bodenfilter enthaltenen<br />

Substanzen. Später ändern sich die Leitfähigkeiten nicht mehr so stark. Dieser Effekt trat sehr<br />

markant bei der ersten Beschickung im Ablauf des umgebauten Segmentes I auf, bei der die<br />

anfängliche Leitfähigkeit <strong>von</strong> 800 µS x cm -1 innerhalb des Pumpenintervalls auf 500 µS x cm -1<br />

fiel. Ursache dürfte die erstmalige <strong>und</strong> starke Ausschwemmung nicht fest matrixgeb<strong>und</strong>ener<br />

Substratkomponenten <strong>und</strong> Freispülung <strong>von</strong> Drainageresten sein. Ein zeitgleicher Peak bei den<br />

TOC-Daten lässt vermuten, dass es sich hierbei um lösliche Huminstoffe handelt.<br />

Der Spitzenwert im Straßenablauf <strong>von</strong> 3500 µS x cm -1 korrespondiert mit dem Einsatz <strong>von</strong><br />

wasserlöslichen Streusalz im Winterdienst. Diese hohe Leitfähigkeit im Straßenabfluss wird im<br />

RHB durch Verdünnung herabgesetzt, so das während des Zuflussereignisses kurzfristig ein<br />

extremer Leitfähigkeitsgradient im RHB zu verzeichnen sind (vgl. Abb. 7). Erst mit<br />

fortschreitendem Volumenaustausch des 650m 3 beinhaltenden RHB kommt es mit<br />

entsprechend zeitlicher Verzögerung zu einer deutlichen Leitfähigkeitserhöhung zulaufferner<br />

RHB-Bereiche, so dass der Bodenfilter-Zufluss bei diesem Extremereignis im Moment der<br />

Probenahme noch normale Ablaufwerte aufweist. Das RHB entlastet als stofflicher,<br />

hydraulischer <strong>und</strong> zeitlicher Puffer somit entscheidend die Funktion des Bodenfilters.


4.2 Moorfleet<br />

Die durch das höhere Verkehrsaufkommen verursachte höhere Schadstoffbelastung des<br />

Moorfleeter Straßenabflusses spiegelt sich auch im Vergleich der elektrischen Leitfähigkeit<br />

wider. So zeigt hier trotz stärkerer Schwankungen der Zufluss zum Bodenfilter eine mittlere<br />

Leitfähigkeit <strong>von</strong> 216 µS x cm -1 auf, was tendenziell denen der erhöhten Werte des<br />

Filterablaufes an der Halenreie entspricht. Ähnlich wie an der Halenreie, verdoppelt die<br />

Bodenfilterpassage die Leitfähigkeit auf durchschnittlich 420 µS x cm -1 .<br />

Die Leitfähigkeit ändert sich zwischen dem Abfluss BAB (245 µS x cm -1 ) <strong>und</strong> dem Zufluss<br />

Bodenfilter (216 µS x cm -1 ) nur unwesentlich. Das zwischengeschaltete RKB trägt somit nicht<br />

zu einer stofflichen Entlastung des Straßenabflusses bei, was auf eine ungünstige<br />

Konstruktionsform oder Drosselung hinweist. Dies wird unterstützt durch Beobachtungen bei<br />

der zweiten Beprobung am 10.11.2008, bei dem ein kurzer, intensiver Spülstoß im RKB sogar<br />

einen Anstieg der Leitfähigkeit verursacht hat, vermutlich durch aufgewirbeltes Sediment.<br />

5. Abfiltrierbare Stoffe<br />

Die abfiltrierbaren Stoffe (AfS) sind ein Maß für ungelöste Sink-, Schweb- <strong>und</strong> Schwimmstoffe in<br />

Wässern, deren Gehalt oft mit der Trübung oder Färbung des Wassers korreliert.<br />

Sie stellen eine Mixtur unterschiedlichster Stoffe dar, die im jeweiligen Einzugsgebiet anfallen.<br />

Zu ihnen zählen u.a. Reifen- <strong>und</strong> Fahrbahnabrieb, Staubniederschläge (u.a. aus Abgasen),<br />

Bodenminerale, Detritus, Exkremente u.v.m. Schwermetalle, PAK, CKW <strong>und</strong> andere<br />

gewässerbelastende Stoffe zeigen starke Adsorptionstendenzen zu diesen suspendierten<br />

Stoffen, wodurch sie im Regenabfluss, angereichert am Parameter abfiltrierbare Stoffe,<br />

gef<strong>und</strong>en werden [HEINZMANN, B., 1994].<br />

Die Reduktion der Schwebstoffbelastung ist ein Indikator für die mechanische Filterleistung der<br />

Bodenfilter gegenüber ungelösten Stoffen bzw. an mitgeführten Feinstpartikeln adsorbierten<br />

Schadstofffraktionen. So kann z.B. der Rückhalt der Korngrößenfraktion < 150 µm als<br />

Leitparameter für die Abscheidung <strong>von</strong> Schwermetallen dienen.<br />

9<br />

Abb. 7: Temporärer Leitfähigkeitsgradient<br />

im RHB „Halenreie“ durch<br />

streusalzhaltigen Strassenzufluss.


mg x l -1<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

Zulauf<br />

RHB<br />

Halenreie<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Halenreie<br />

Ablauf<br />

Seg. I<br />

Halenreie<br />

10<br />

Zulauf<br />

RKB<br />

Moorfleet<br />

Probenahme<br />

* 1149<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Moorflet<br />

Ablauf<br />

BoFi<br />

Moorfleet<br />

Abb. 8: Gehalte Abfiltrierbarer Stoffe verschiedener Anlagenteile der Bodenfilter „Halenreie“<br />

(Seg. I) <strong>und</strong> „Moorfleet“ (RHB: Rückhaltebecken; RKB: Regenklärbecken)<br />

5.1 Halenreie<br />

Eine einmalige Bestimmung im Zulauf des RHB ergab eine AfS-Konzentration <strong>von</strong> 711 mg x l -1 .<br />

Dieser hohe Schwebstoffanteil wird maßgeblich dem während der Probenahme stattfindenden<br />

Marktplatzbetrieb <strong>und</strong> dem aktuellen Einsatz <strong>von</strong> Streusalz mit unlöslichen Begleitstoffen<br />

zugeschrieben, weitere AfS-Quellen sind einsetzenden Oberflächen-Abschwemmungen nach<br />

einer mehrtägigen Trockenphase sowie die Belastung durch den Straßenverkehr.<br />

Im Ablauf des RHB reduzieren sich die AfS-Gehalte im Zufluss zum Bodenfilter deutlich, zeigen<br />

aber starke Schwankungen um den Faktor 20 (Min.: 4,8 mg x l -1 , Max.: 96 mg xl -1 ). Bezogen auf<br />

den Straßenablauf entfernt das RHB > 87% des Eintrags, was effektive<br />

Sedimentionsmechanismen voraussetzt.<br />

Der anschließende Bodenfilter erzielt durch mechanische Ausfilterung insbesondere kleiner<br />

Kornfraktionen eine weitere Frachtreduktion. So kann bei der Durchsickerung des<br />

vorgereinigten RHB-Wassers durch das bewachsene Bodenfiltersubstrat eine deutliche<br />

Verminderung des Schwebstoffanteils festgestellt werden. Wird ein einmaliger Ausreißerwert<br />

<strong>von</strong> 20 mg x l -1 ausser Betracht gelassen, liegt der durchschnittliche AfS-Gehalt im Abfluss bei<br />

0,8 mg x l -1 . Im Gegensatz zum stark getrübten Zulauf bedeutet dies eine visuell vollständig<br />

klare Wasserqualität (Abb. 9)<br />

Abb. 9: Bodenfilter Halenreie -<br />

vollständige Schwebstoffreduktion beim<br />

Anlagendurchgang (Abb. v.r.n.l.)


5.2 Moorfleet<br />

Ähnlich wie an der Halenreie ist auch der Straßenabfluss in Moorfleet stark schwebstoffbelastet.<br />

Im Durchschnitt finden sich hier 736 mg x l -1 AfS mit einem relativ hohen Feinstkornanteil (vgl.<br />

Kap. Sand 0/2). Allgemein zeigen die Werte eine hohe Variabilität, wobei eine Korrelation mit<br />

aktuellen oder vorhergehenden Niederschlagsereignissen nicht erkennbar ist.<br />

Beim Durchfluss durch das anschließende RKB reduziert sich die AfS-Konzentration um 57%<br />

auf durchschnittlich 322 mg x l -1 . Dies entspricht Angaben <strong>von</strong> STOTZ UND KRAUTH (1998), nach<br />

denen vorgeschaltete Absetzbecken für partikulär geb<strong>und</strong>ene Schadstoffe einen<br />

Reinigungsgrad <strong>von</strong> 50% aufweisen. Die Funktion als Schadstoffsenke ist im Vergleich deutlich<br />

geringer als im entsprechenden RHB der Halenreie.<br />

Verglichen mit der Halenreie ist der Ablauf der Bodenfilter getrübt <strong>und</strong> weist noch sehr hohe<br />

AfS-Gehalte im Bereich <strong>von</strong> 30 mg x l -1 auf (Abb. 10)<br />

Abb. 10: Bodenfilter Moorfleet - unvollständige<br />

Schwebstoffentfernung beim Anlagendurchgang<br />

(Abb. v.r.n.l.)<br />

Dieser ungünstige Partikelrückhalt kann evtl. auf dem eingebauten Filtersand beruhen, der mit<br />

einem kf-Wert <strong>von</strong> 3,2 x 10 -4 m x sec -1 eine sehr hohe Infiltrationsleistung aufweist. Dies lässt<br />

auf einen hohen Anteil <strong>von</strong> Grobporen schließen, die für die Filtration <strong>von</strong> Feinpartikeln wenig<br />

geeignet sind. Ferner ist die flache Körnungslinie des Einbaumaterials ungünstig, da der<br />

miteingebaute Schlämmkornanteil substratbürtige Partikelausträge verursachen kann. Zudem<br />

fehlt eine Bepflanzung, die durch einen dichten Wurzelfilz das Substrat die mechanische<br />

Partikelfiltration erhöht <strong>und</strong> zusätzlich das Substrat strukturiert.<br />

Eine Untersuchung der Korngrößenverteilung hat keine Zunahme feinstkörniger Bodenpartikel<br />

im Oberboden nachweisen können, wie es bei einer längere Akkumulation zu erwarten wäre<br />

<strong>und</strong> z.T. bereits visuell erkennbar ist (Abb. 4). Nach dem Schichtenprotokoll wurde erst die<br />

Schicht 5 - 10 cm beprobt, so dass die vermutete oberflächennahe Partikelanreicherung nicht<br />

auszuschließen ist.<br />

6. Gesamter Organischer Kohlenstoff (TOC)<br />

Der gesamte organische Kohlenstoff oder TOC (engl.: total organic carbon) spiegelt als<br />

Summenparameter die Belastung eines Gewässers mit organischer Substanz wider. Da er<br />

unabhängig <strong>von</strong> der Oxidationsstufe die Konzentration an organisch geb<strong>und</strong>enem Kohlenstoff<br />

direkt bestimmt, ist die TOC-Bestimmung relativ frei <strong>von</strong> Matrixeinflüssen.<br />

Saubere Quellwässer weisen TOC-Gehalte <strong>von</strong> 1–2 mg x l -1 auf, schwach belastete<br />

Fließgewässer schwanken um 2–5 mg x l -1 . In mesotrophen Seen werden Werte um 5–10 mg x<br />

l -1 erreicht, Gewässer zur Fischproduktion zeigen typischerweise 15–25 mg x l -1 . In stark<br />

verschmutzten Gewässern kann der Wert auf über 100 mg x l -1 steigen<br />

[HTTP://DE.WIKIPEDIA.ORG/WIKI/GESAMTER_ORGANISCHER_KOHLENSTOFF; VERS. 27.01.2009].<br />

11


mg x l -1<br />

180<br />

160<br />

140<br />

120<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Zulauf<br />

RHB<br />

Halenreie<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Halenreie<br />

Ablauf<br />

Seg. I<br />

Halenreie<br />

12<br />

Zulauf<br />

RKB<br />

Moorfleet<br />

Probenahme<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Moorflet<br />

Ablauf<br />

BoFi<br />

Moorfleet<br />

Abb. 11: TOC-Gehalte verschiedener Anlagenteile der Bodenfilter „Halenreie“ (Seg. I) <strong>und</strong><br />

„Moorfleet“ (RHB: Rückhaltebecken; RKB: Regenklärbecken)<br />

6.1 Halenreie<br />

Eine einmalige Bestimmung im Zulauf des RHB ergab einen TOC-Gehalt <strong>von</strong> 162 mg x l -1 .<br />

Dieser sehr hohe TOC-Wert dürfte wesentlich auf den organischen Abschwemmungen des<br />

während der Probenahme stattfindenden Marktplatzbetriebs beruhen.<br />

Im Ablauf des RHB / Zulauf Bodenfilter schwanken die TOC-Gehalte zwischen 10 <strong>und</strong> 20 mg x<br />

l -1 . Bezogen auf den Straßenablauf sinkt der TOC-Belastung in diesem Anlagenteil um r<strong>und</strong><br />

90%, vermutlich durch Verdünnung mit gering belastetem Wasser <strong>und</strong> intensive<br />

Oxidationsprozesse, was gut mit den generell geringen Sauerstoffgehalten des RHB korreliert.<br />

Der anschließende Bodenfilter erzielt offenbar keine weitere TOC-Reduktion, die Werte<br />

schwanken auch in den Abläufen zwischen 10 <strong>und</strong> 20 mg x l -1 . Die tatsächliche<br />

Reinigungsleistung gegenüber den Abwasserinhaltsstoffen liegt aber vermutlich höher, da ein<br />

Teil des TOC substratbürtig ist. Bei der ersten Beschickung konnte nach Passage des neu<br />

eingebauten, humushaltigen Substrates im Filterablauf nahezu eine Verdoppelung der<br />

Zulaufkonzentration festgestellt werden. Dies beruhte auf der noch nicht vollständigen<br />

Substratkonsolidierung, wodurch nicht matrixgeb<strong>und</strong>ene Huminstoffe bei der erstmaligen<br />

Beaufschlagung sichtbar ausgeschwemmt wurden. Sinkende TOC-Gehalte bei den späteren<br />

Beprobungen zeigen ein Abklingen der Huminstoffausschwemmung. Insgesamt entfernt die<br />

Gesamtanlage r<strong>und</strong> 90% des eingetragenen TOC.<br />

6.2 Moorfleet<br />

Die TOC-Konzentrationen des Autobahnabflusses weisen weite Schwankungen <strong>von</strong> 40 - 100<br />

mg x l -1 , was generell der starken Verschmutzung durch die hohe Verkehrsbelastung entspricht.<br />

Das RKB reduziert diese TOC-Fracht um r<strong>und</strong> 50% auf durchschnittlich 36 mg x l -1 .<br />

Im un<strong>bepflanzten</strong> Bodenfilter wird eine weitere Reduktion des TOC auf durchschnittlich 24 mg x<br />

l -1 erzielt. Da in Moorfleet keine TOC-erhöhenden Humuskomponenten eingebaut sind, beruht<br />

dieser TOC-Gehalt vollständig auf Inhaltsstoffen des Straßenabflusses. Auf den gesamten<br />

Anlagendurchgang bezogen, wird der TOC-Gehalt um etwa 66% der Zuflusskonzentration<br />

verringert, was deutlich unterhalb der Leistung der Anlage „Halenreie“ ist.


7. Sauerstoffgehalt<br />

Für Gewässer ist ein ausgeglichener Sauerstoffhaushalt anzustreben, der der<br />

temperaturabhängigen Maximalsättigung entspricht. Als Grenzwert gilt ein Minimalgehalt des<br />

Gewässers an freiem O2 <strong>von</strong> 4 mg x l -1 .<br />

Stillgewässer zeigen entsprechend ihrer Gewässerqualität typische Spannbreiten des<br />

Sauerstoffgehalts, die dem Trophiegrad entsprechen (Tab. 6).<br />

Tab. 6: Beziehung des Sauerstoffgehaltes zum Trophiegrad <strong>von</strong> Stillgewässern.<br />

[HTTP://DE.WIKIPEDIA.ORG/WIKI/TROPHIENSYSTEM, VERS. 29.01.2009; ERGÄNZT]<br />

O2-Gehalt (mg x l -1 )<br />

(% Sättigung 5°C)<br />

Sättigung (%)<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Zulauf<br />

RHB<br />

Halenreie<br />

Oligotroph Mesotroph Eutroph Hypertroph<br />

> 8<br />

(62,5%)<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Halenreie<br />

6 - 8<br />

(47 - 62,5%)<br />

Ablauf<br />

Seg. I<br />

Halenreie<br />

13<br />

Zulauf<br />

RKB<br />

Moorfleet<br />

Probenahme<br />

2 - 4<br />

(15,6 - 31,3%)<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Moorflet<br />

Ablauf<br />

BoFi<br />

Moorfleet<br />

Abb. 12: Sauerstoff-Sättigung (bezogen auf 5°C) verschiedener Anlagenteile der Bodenfilter<br />

„Halenreie“ (Seg. I) <strong>und</strong> „Moorfleet“ (RHB: Rückhaltebecken; RKB: Regenklärbecken)<br />

7.1 Halenreie<br />

Der Sauerstoffgehalt zeigt an den drei kontinuierlichen Messpunkten große Schwankungen.<br />

Die längere Verweildauer <strong>und</strong> die organischen Inhaltsstoffe des Wassers im RHB gestatten<br />

sauerstoffzehrende biochemische Umsetzungen, die ein hohes Sauerstoffdefizit (23,4 - 38%<br />

Sauerstoffsättigung) verursachen, so dass die Lebensmöglichkeiten für aquatische Organismen<br />

(z.B. für Fische) eingeschränkt sind.<br />

Die Drainagen der beiden Filtersegmente zeigen dagegen mehrmals nahezu vollständige<br />

Sauerstoffsättigung, was auf der Sauerstoffanreicherung während des oberflächlichen<br />

Verrieselns <strong>und</strong> der anschließenden Passage des aeroben Oberbodens beruhen dürfte. Durch<br />

diese physikalische Wiederbelüftung wird die Gewässerqualität der aufnehmenden Vorflut<br />

erhöht.<br />

7.2 Moorfleet<br />

Die Sauerstoffgehalte sind in Moorfleet allgemein günstiger zu beurteilen als an der Halenreie.<br />

Der Autobahnabfluss weist eine Sauerstoffsättigung <strong>von</strong> 70 - 80% auf, was durch den<br />

intensiven Luftkontakt beim breitflächigen Oberflächenabfluss <strong>und</strong> einer anschließenden<br />

starken Verwirbelung bei hohen Strömungsgeschwindigkeiten in der Verrohrung verursacht ist.<br />

Anschließend hat das z.T. hoch belastete Wasser bedingt durch die Anlagenkonstruktion kaum<br />

längere Aufenthaltszeiten im RKB. Mikrobielle Umsetzungen finden daher kaum statt, weshalb


die Sauerstoffgehalte im RKB trotz z.T. hoher stofflicher Belastung nur geringfügig in den<br />

Bereich 50 - 60% O2-Sättigung sinken. Nach der Passage des Bodenfilters erhöhen sich die<br />

Sauerstoffgehalte wieder in den Bereich 70 - 80% Sättigung, bleiben jedoch unter den Werten,<br />

die an der Halenreie erzielt werden. Dies dürfte ein Hinweis auf die intensive<br />

Sauerstoffanreicherung durch das Bewässerungsverfahren an der Halenreie sein.<br />

8. Biochemischer Sauerstoffbedarf (BSB5)<br />

Sauerstoff wird als Oxidationsmittel für die metabolische Umsetzung <strong>von</strong> organischem Material<br />

verbraucht. Der Biochemische Sauerstoffbedarf (BSB) ist definiert als die Masse Sauerstoff, die<br />

im Laufe <strong>von</strong> n-Tagen <strong>von</strong> Mikroorganismen verbraucht wird, um die in 1 l Wasser vorhandenen<br />

organischen Stoffe bei 20 °C oxidativ abzubauen.<br />

Somit dient der BSB wie der CSB <strong>und</strong> der TOC-Wert als Parameter zur Beurteilung der<br />

organischer Verunreinigungen <strong>von</strong> Abwasser <strong>und</strong> lässt auf den Trophiegrad des Gewässers<br />

schließen (Tab. 7). Nährstoffarme Seen zeichnen sich dabei durch eine geringe<br />

Sauerstoffzehrung aus. Bei Abwassereinleitungen in einen Vorfluter ist der BSB mit dem<br />

Sauerstoffgehalt des Gewässers abzustimmen, da sonst sofort Fäulnis eintreten kann.<br />

Tab. 7: Beziehung <strong>von</strong> BSB5 zum Trophiegrad <strong>von</strong> Stillgewässern <strong>und</strong> Gewässergüteklassen<br />

der LAWA (I: unbelastet; II: mäßig belastet; III: stark verschmutzt; IV: übermäßig verschmutzt<br />

[HTTP://DE.WIKIPEDIA.ORG/WIKI/TROPHIENSYSTEM, VERS. 29.01.2009; LAWA, 1998]<br />

Trophie Oligotroph Mesotroph Eutroph Hypertroph<br />

mg x l -1 O2<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

BSB5 (mg x l -1 ) < 3 3 - 5,5 5,5 - 14 > 14<br />

Gew. güteklasse I II III IV<br />

BSB5 (mg x l -1 ) 1 - 8 8 - 20 20 - 50 > 50<br />

Zulauf RHB<br />

Halenreie<br />

Zulauf BoFi<br />

Halenreie<br />

Ablauf Seg. I<br />

Halenreie<br />

14<br />

Zulauf RKB<br />

Moorfleet<br />

Probenahme<br />

Zulauf BoFi<br />

Moorflet<br />

Ablauf BoFi<br />

Moorfleet<br />

Abb. 13: Biochemischer Sauerstoffbedarf (BSB5) verschiedener Anlagenteile der Bodenfilter<br />

„Halenreie“ (Seg. I) <strong>und</strong> „Moorfleet“ (RHB: Rückhaltebecken; RKB: Regenklärbecken)<br />

8.1 Halenreie<br />

Der biochemische Sauerstoffgehalt zeigt z.T. extreme Schwankungen zwischen einzelnen<br />

Anlagenbereichen. Dies ist hauptsächlich bedingt durch den Einfluss des Marktplatzes, durch<br />

den an Markttagen stoßweise organisch hoch belastetes Abwasser in das RHB gelangen kann.<br />

(vgl. TOC).<br />

So wurde bei der Probennahme am 03.12.2008 im Marktplatzabfluss eine übermäßig hohe<br />

BSB5- Belastung <strong>von</strong> 40 mg x l -1 festgestellt, vergleichbar einem hypertrophierten Gewässer.


Im RHB wird die organische Eingangsbelastung durch Verdünnung mit geringer belastetem<br />

Wasser um den Faktor 10 heruntergesetzt, so das im Zufluss zum Bodenfilter der BSB5 im<br />

Mittel um 3 mg x l -1 schwankt. Dies entspricht einem schwach mesotrophen Gewässer.<br />

Durch die verschiedenen Prozesse im <strong>bepflanzten</strong> Bodenfilter wird der Straßenabfluss<br />

nochmals um etwa die Hälfte seiner sauerstoffzehrenden Inhaltsstoffe befreit, so dass der BSB5<br />

im Ablauf der Filter durchschnittlich bei 1,4 mg x l -1 liegt <strong>und</strong> als unbelastet angesehen werden<br />

können.<br />

8.2 Moorfleet<br />

An der Anschlussstelle Moorfleet kann ein stark schwankender, durchschnittlicher BSB5 <strong>von</strong> 13<br />

mg x l -1 nachgewiesen werden, der die Verunreinigungen durch biologisch abbaubare<br />

Substanzen reflektiert.<br />

Betrachtet man die Einzelereignisse nach der Passage des RKB, so zeigt sich bei der<br />

Probennahme am 18.11. im RKB ein ungewöhnlicher Anstieg des BSB5 auf 23,6 mg x l -1 .<br />

Ursächlich dürften oxidierbare Sedimentbestandteilen aus dem RKB sein, die in die aktuelle<br />

Wasserphase ausgetragen worden sind.<br />

Dies <strong>und</strong> andere Remobilisierungsereignisse (vgl. TOC, Leitfähigkeit) geben Hinweise auf eine<br />

ungünstige Konstruktion des RKB, wodurch dieses unter ungünstigen Bedingungen <strong>von</strong> einer<br />

Schadstoffsenke zur Schadstoffquelle werden kann. Zur Verbesserung des Absetzprozesses<br />

sollte daher das RKB größer dimensioniert werden, die Fließgeschwindigkeit im Einlauf<br />

gedrosselt werden <strong>und</strong> der Auslass strömungsgünstig gestaltet werden. Die Sedimentation wird<br />

durch lange Verweilzeit (Dauerstau) <strong>und</strong> eine homogene Beckenstruktur (keine permanente<br />

Aufwirbelung; Fließgeschwindigkeit Sohle < 0.05 m x sec -1 ) begünstigt [STOTZ UND KRAUTH,<br />

1998, KASTING, 2004].<br />

Die anderen Probennahmen zeigen deutlich niedrigere BSB5-Belastungen <strong>von</strong> durchschnittlich<br />

5,1 mg x l -1, was eine Reduktion des BSB5 um 60% bedeutet.<br />

Der unbepflanzte Bodenfilter senkt die durchschnittliche BSB5-Belastung nochmals um etwa<br />

30% auf r<strong>und</strong> 3,7 mg x l -1 , was etwa dreifach über den Ablaufwerten der Halenreie liegt.<br />

9. Chemischer Sauerstoffbedarf (CSB)<br />

Der Chemische Sauerstoffbedarf dient insbesondere als Summenparameter zur Quantifizierung<br />

der Abwasserbelastung mit schwer abbaubaren organischen Substanzen. Er erfasst sowohl<br />

biologisch abbaubare als auch biologisch nicht abbaubare organische Stoffe, allerdings auch<br />

einige anorganische Stoffe. So werden in der Literatur für gering verschmutztes, fäkalienfreies<br />

Grauwasser je nach Herkunft CSB-Konzentrationen <strong>von</strong> 30 - 1300 mg x l -1 genannt [ATV,<br />

2009]. Ähnlich wie beim BSB5 besteht eine Beziehung des CSB-Wertes zum Trophiegrad des<br />

Wassers (Tab. 8)<br />

Tab. 8: Beziehung des CSB zum Trophiegrad <strong>von</strong> Stillgewässern <strong>und</strong> Gewässergüteklassen<br />

der LAWA (I: unbelastet; II: mäßig belastet; III: stark verschmutzt; IV: übermäßig verschmutzt<br />

[HTTP://DE.WIKIPEDIA.ORG/WIKI/TROPHIENSYSTEM, VERS. 29.01.2009; LAWA, 1998]<br />

Trophie Oligotroph Mesotroph Eutroph Hypertroph<br />

CSB (mg x l -1 ) 1 - 2 8 - 9 20 - 65<br />

Gew.güteklasse I II III IV<br />

CSB (mg x l -1 ) 2 - 15 15 - 40 40 - 100 > 100<br />

Zusammen mit dem Biochemischen Sauerstoffbedarf gibt der CSB Anhaltspunkte zur Qualität<br />

der enthaltenen Belastungen <strong>und</strong> ermöglicht eine Aussage über das Verhältnis <strong>von</strong> biologisch<br />

abbaubaren <strong>und</strong> persistenten Stoffen im Abwasser. Dabei ist der BSB5 stets kleiner als der<br />

CSB (BSB5 : CSB


• ist BSB5 = (50 ... 100) % CSB, sind die Inhaltsstoffe gut biotisch abbaubar.<br />

• ist BSB5 < 50 % CSB können die Inhaltsstoffe nur schlecht biotisch abgebaut werden<br />

<strong>und</strong> verbleiben deshalb lange in der Umwelt oder sie wirken auf Mikroorganismen toxisch<br />

<strong>und</strong> können deshalb schlecht abgebaut werden.<br />

• BSB5 = (12 ... 25) % CSB: dieses Verhältnis hat Abwasser üblicherweise nach einer<br />

biologischen Reinigung.<br />

Weiterhin werden verschiedentlich CSB <strong>und</strong> TOC korreliert, da beide Werte Aussagen zur<br />

organischen Belastung machen. In der Praxis ist hierfür allgemein ein mittlerer CSB/TOC-<br />

Faktor <strong>von</strong> 3,33 vorgesehen.<br />

9.1 Halenreie<br />

Ähnlich dem BSB5 zeigt auch der chemische Sauerstoffbedarf z.T. extreme Schwankungen<br />

zwischen einzelnen Anlagenbereichen, da speziell bei Abschwemmung vom Marktplatz hoch<br />

belastetes Abwasser in das RHB gelangen kann.<br />

So wurden am 03.12.2008 (Markttag) im Straßenabfluss ein CSB <strong>von</strong> 257 mg x l -1 festgestellt.<br />

Wie beim BSB5 sinkt der CSB am Abfluss des RHB durch Verdünnung <strong>und</strong> Oxidation auf etwa<br />

1/10, so das im Zufluss zum Bodenfilter der CSB im Mittel bei 27 mg x l -1 schwankt, was aber<br />

noch als eutroph zu klassifizieren ist.<br />

Der <strong>bepflanzten</strong> Bodenfilter reduziert den CSB nochmals um etwa die Hälfte seiner oxidierbaren<br />

Inhaltsstoffe, so dass der CSB im Ablauf der Filter durchschnittlich bei 12 mg x l -1 liegt.<br />

Wird das Verhältnis BSB5 : CSB im RHB (= Zulauf Bodenfilter) betrachtet, so beträgt der BSB5<br />

zwischen 5 <strong>und</strong> 10% des CSB-Verbrauchs, was auf einen hohen Anteil schwer abbaubarer<br />

Substanzen wie z.B. Huminstoffe hindeutet. Nach Passage des Bodenfiltersegments I schwankt<br />

dieses Verhältnis zwischen 3 <strong>und</strong> 30% des CSB, kommt also dem typischen Reinigungsgrad<br />

einer konventionellen Abwasserkläranlage bereits nah.<br />

Die Relation CSB : TOC liegt im RHB mit etwa 1,9 unter dem theoretisch zu erwartenden Faktor<br />

3,3. Diese Abweichung ist beruht auf der Präsenz sehr stabiler organischer Verbindungen (z.B.<br />

Huminstoffe), bei denen die Oxidationskraft der CSB-Bestimmung nicht ausreicht. Die<br />

Filterabläufe zeigen z.T. durch CSB:TOC < 1 einen sehr hohen Anteil gelöster oder partikulär<br />

geb<strong>und</strong>enen Kohlenstoffverbindungen im Filterablauf, hervorgerufen durch die organische<br />

Substanz in den Filtersubstraten.<br />

10. Koloniebildende Einheiten (KbE)<br />

Neben der stofflichen Reinigung sind für Bodenfilter auch bakteriologische<br />

Hygienisierungsleistung bedeutsam, damit die Qualität aufnehmender Gewässer weiterhin<br />

Ansprüchen als einwandfreies Beregnungswasser, zur Viehtränke oder auch zur<br />

Trinkwassergewinnung genüge tun kann. Für Fließgewässer kann anhand <strong>von</strong> Fäkalindikatoren<br />

der Grad der bakteriologisch-hygienischen Nutzungsbeeinträchtigung abgeschätzt werden<br />

(Tab. 9) [UBA, 2002].<br />

Tab. 9: Fließgewässerbelastungsstufen nach Fäkalindikatorbakterien [POPP ET AL. IN: UBA,<br />

2002]<br />

Belastung Gesamtcoliforme Fäkalcoliforme<br />

(KbE x 100 ml -1 ) (KbE x 100 ml -1 )<br />

unbelastet < 5 x 10 0 < 1 x 10 0<br />

gering > 5 x 10 0 - 5 x 10 1 > 1 x 10 0 - 1 x 10 1<br />

mäßig > 5 x 10 1 - 5 x 10 2 > 1 x 10 1 - 1 x 10 2<br />

kritisch > 5 x 10 2 - 5 x 10 3 > 1 x 10 2 - 1 x 10 3<br />

stark > 5 x 10 3 - 5 x 10 4 > 1 x 10 3 - 1 x 10 4<br />

sehr stark > 5 x 10 4 - 5 x 10 5 > 1 x 10 4 - 1 x 10 5<br />

übermäßig > 5 x 10 5 > 1 x10 5<br />

Entsprechend kann aus der Anzahl der KbE auf den Trophiegrad <strong>von</strong> Stillgewässern<br />

geschlossen werden (Tab. 10).<br />

16


Tab. 10: Beziehung <strong>von</strong> Keimzahlen zum Trophiegrad <strong>von</strong> Stillgewässern<br />

[HTTP://DE.WIKIPEDIA.ORG/WIKI/TROPHIENSYSTEM, VERS. 29.01.2009]<br />

Oligotroph Mesotroph Eutroph Hypertroph<br />

KbE (n x ml -1 ) < 10 3 10 4 10 5 >10 5<br />

Es ist bekannt, dass die mikrobiologische Eliminationsleistung bepflanzter <strong>Bodenfiltern</strong> die <strong>von</strong><br />

Kläranlagen deutlich übertreffen. Neben der Filtration der Mikroorganismen beruht der<br />

antibiotische Effekt der Bepflanzung auf der Sauerstoffvermittlung an das Wasser oder auf<br />

mikrobioziden Exkreten aus Wurzeln, Rhizomen oder Halmen [SEIDEL, K., 1962]. Auch Biofilme,<br />

die sich in variierender Artenzusammensetzung, Zelldichte <strong>und</strong> Aktivität der Mikroorganismen<br />

prinzipiell in allen abwasserdurchströmten Bereichen eines Bodenfilters finden, sind auf Gr<strong>und</strong><br />

antagonistischer Beziehungen in der Lage, Pathogene <strong>und</strong> Viren zu eliminieren.<br />

Dabei liegt die Reduktion aller wichtigen Indikatorkeime bei einstufigen <strong>Bodenfiltern</strong><br />

durchschnittlich bei zwei Zehnerpotenzen <strong>und</strong> erhöht sich bei einer mehrstufigen<br />

Anlagenkonfiguration auf bis zu fünf Zehnerpotenzen. Besonders nachgeschaltete Bodenfilter<br />

<strong>und</strong> längere Aufenthaltszeiten sind kostengünstige <strong>und</strong> energiearme Varianten zur Einhaltung<br />

<strong>von</strong> Hygieneparametern [UBA, 2003].<br />

KbE (Reduktion %)<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Zulauf<br />

RHB<br />

Halenreie<br />

KbE: 2,2 x 10 4 x ml -1<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Halenreie<br />

KbE: 2,1 x 10 3 x<br />

1<br />

Ablauf<br />

Seg. I<br />

Halenreie<br />

17<br />

KbE: 4,2 x 10 6 x ml -1<br />

Zulauf<br />

RKB<br />

Moorfleet<br />

Probenahme<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Moorflet<br />

* 161,9<br />

KbE: 5,2 x 10 4 x ml -1<br />

Ablauf<br />

BoFi<br />

Moorfleet<br />

Abb. 14: Keimzahlreduktion verschiedener Anlagenteile der Bodenfilter „Halenreie“ (Seg. I) <strong>und</strong><br />

„Moorfleet“ (RHB: Rückhaltebecken; RKB: Regenklärbecken)<br />

10.1 Halenreie<br />

Durch Mitteln der noch im auszählbaren Bereich liegenden Proben erhält man im RHB eine<br />

Gesamtkeimbelastung <strong>von</strong> ungefähr 22400 Keimen pro ml. Diese hohe Keimzahl im RHB<br />

entspricht einem kommunalen Rohabwasser [UBA, 2003]. Ursache dürfte die heterogene<br />

Komposition des Zuflusses sein, der sich neben dem Straßenabfluss aus den organischen<br />

Abfällen des benachbarten Marktplatzes zusammensetzt.<br />

Die Auswertung der geklärten Probe in den Filterabläufen ergibt nur noch eine Keimzahl <strong>von</strong><br />

circa 2000 - 3000. Somit erreicht der bepflanzte Bodenfilter in Bezug auf die Hygienisierung<br />

einen sehr guten Wirkungsgrad <strong>von</strong> über 85%. Dies entspricht Beobachtungen an dem<br />

Mischwasser-RBF „Hartum“, wo sich die KbE während der Filterpassage ebenfalls um eine<br />

Zehnerpotenz verringerten [NAMUTH, M., 2006].<br />

Gr<strong>und</strong>legend ist festzustellen, dass die Gesamtkeimzahl nicht den seuchenhygienisch höchsten<br />

Anforderungen entspricht, zumal die Einleitung in den hydraulisch leistungsschwachen <strong>und</strong><br />

umwelthygienisch belastungsempfindlichen Bachoberlauf der Gussau geschieht.


10.2 Moorfleet<br />

Die Gesamtkeimbelastung der Autobahnabflusses liegt bei r<strong>und</strong> 4,2 Mio KbE x ml -1 , was auf<br />

eine übermäßige Belastung durch den Straßenverkehr hindeutet. Ursachen sind z.B.<br />

verwesende organische Abfälle oder Kleintierkadaver. Diese hohe Keimzahl erhöht sich nach<br />

Einleitung in das RKB noch einmal um r<strong>und</strong> 60% auf 6,8 Mio KbE x ml -1 . Eine mögliche Ursache<br />

ist das im RKB befindliche Sediment, welches bei längerer Niederschlagsarmut den<br />

Mikroorganismen einen idealen Nährboden bildet (stagnierendes Wasser, relativ homogene<br />

<strong>und</strong> hohe Umgebungstemperatur, hohes Nährstoffangebot, …).<br />

Die Konzentration der Mikroorganismen im Ablauf des Bodenfilters beträgt 52000 x ml -1 .<br />

Gegenüber der Zulaufkonzentration ergibt sich damit eine Reduktion um zwei Zehnerpotenzen<br />

(98,8% Reduktion). Trotz dieser sehr guten Keimelimination liegt die verbleibende<br />

Keimbelastung noch immer deutlich über den Abflüssen der Halenreie <strong>und</strong> stellt weiterhin eine<br />

problematische Situation für die aufnehmende Vorflut dar.<br />

11. Schwermetalle (Cu, Zn, Ni, Pb)<br />

Die Schwermetalle Kupfer, Zink <strong>und</strong> Blei gelten als verkehrstypische Belastungsparameter,<br />

wobei diese diffusen, flächenhaften Emissionen durch den Kraftverkehr (Abgas, Reifenabrieb,<br />

Tropfverluste, Korrosion) eine Hauptquelle der anthropogenen Schwermetallemission<br />

darstellen. Durch Abgasemissionen <strong>und</strong> durch Abrieb <strong>von</strong> Bremsbelägen fallen besonders Cu<br />

<strong>und</strong> Zn <strong>und</strong> in geringerem Umfang Ni, Cr, Pb, <strong>und</strong> Cd an. Für Pb ist bzw. war der<br />

Kraftfahrzeugverkehr bis zum Verbot des verbleiten Normalbenzins der größte Emittent.<br />

Für Cu <strong>und</strong> Zn sind weiterhin Abflüsse <strong>von</strong> Dächern, Regenrinnen <strong>und</strong> verzinkter<br />

Verkehrsanlagen (Leitplanken) bedeutende Eintragspfade.<br />

Daneben gelten Kohlekraftwerke, Metallhütten <strong>und</strong> –verarbeitende Betriebe, Glashütten <strong>und</strong><br />

Müllverbrennungsanlagen als punktförmige Emittenten, die durch Verbrennung <strong>und</strong> industrielle<br />

Produktions- <strong>und</strong> Verarbeitungsprozesse natürliche Aerosolquellen um ein Vielfaches<br />

übertreffen. Die Eintragspfade gelöster, sorbierter oder fester Schwermetalle in die<br />

Oberflächengewässer beinhalten sowohl die Nassdeposition (Niederschlagswasser) als auch<br />

die Trockendeposition (Stäube etc.).<br />

Ökologisch bedeutsam ist vor allem Kupfer, da es in hohem Masse algizid wirkt <strong>und</strong> bereits mit<br />

einem LD50-Wert < 0,1 mg x l -1 akute Toxizität auf die aquatische Fauna ausübt.<br />

Von den vier untersuchten Elementen Kupfer, Zink, Nickel <strong>und</strong> Blei konnten in den<br />

Wasserproben nur Kupfer <strong>und</strong> Zink sicher im Bereich der analytischen Bestimmungsgrenzen<br />

(jeweilige BG: 0,05 mg x l -1 ) nachgewiesen werden. Diese beiden Bef<strong>und</strong>e werden<br />

anschließend dargestellt.<br />

18


mg x l -1 (BG: 0,05 mg x l -1 )<br />

0,8<br />

0,7<br />

0,6<br />

0,5<br />

0,4<br />

0,3<br />

0,2<br />

0,1<br />

0<br />

Zulauf<br />

RHB<br />

Halenreie<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Halenreie<br />

Ablauf<br />

Seg. I<br />

Halenreie<br />

19<br />

Zulauf<br />

RKB<br />

Moorfleet<br />

Probenahme<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Moorflet<br />

Ablauf<br />

BoFi<br />

Moorfleet<br />

Abb. 15: Kupfer-Konzentrationen verschiedener Anlagenteile der Bodenfilter „Halenreie“ (Seg. I)<br />

<strong>und</strong> „Moorfleet“ (RHB: Rückhaltebecken; RKB: Regenklärbecken)<br />

mg x l -1 (BG: 0,05 mg x l -1 )<br />

1,8<br />

1,6<br />

1,4<br />

1,2<br />

1<br />

0,8<br />

0,6<br />

0,4<br />

0,2<br />

0<br />

Zulauf<br />

RHB<br />

Halenreie<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Halenreie<br />

Ablauf<br />

Seg. I<br />

Halenreie<br />

Zulauf<br />

RKB<br />

Moorfleet<br />

Probenahme<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Moorflet<br />

Ablauf<br />

BoFi<br />

Moorfleet<br />

Abb. 16: Zink-Konzentrationen verschiedener Anlagenteile der Bodenfilter „Halenreie“ (Seg. I)<br />

<strong>und</strong> „Moorfleet“ (RHB: Rückhaltebecken; RKB: Regenklärbecken)<br />

11.1 Halenreie<br />

a) Kupfer<br />

Eine einmalige Bestimmung im Zulauf des RHB ergab eine Cu-Konzentration <strong>von</strong> 0,34 mg x l -1 .<br />

Dies bedeutet eine sehr hohe Zulaufbelastung, wie ein Literaturvergleich sowohl mit Strassen<br />

ähnlicher DTV (17.000 Kfz: 0,056 mg x l -1 [EAWAG, 2006]) als auch mit verkehrsstärkeren<br />

Autobahnen (Median: 0,18 mg x l -1 [STACHEL ET AL., 2007]) ergibt.<br />

Im Ablauf des RHB reduzieren sich die Cu-Gehalte im Zufluss zum Bodenfilter deutlich auf<br />

durchschnittlich 0,06 mg x l -1 . Bezogen auf den Straßenablauf entfernt das RHB > 82% des Cu-<br />

Eintrags, was auf Sedimentation partikulär geb<strong>und</strong>ener Schwermetalle als auch auf<br />

Verdünnung mit unbelastetem Wasserkörper beruhen dürfte.


Der anschließende Bodenfilter erzielt eine vollständige Frachtreduktion, was z.T. auf der<br />

effektiven Ausfilterung schwermetallbehafteter Schwebstoffe beruhen dürfte. So kann in den<br />

Drainageabläufen kein Kupfer (> BG) mehr nachgewiesen werden.<br />

b) Zink<br />

Der Straßenabfluss am 03.12.2008 enthielt 0,73 mg x l -1 Zn, was der typischen<br />

Konzentrationsspanne Hamburger Autobahnabwässer entspricht (Zn: 0,2 - 1,3 mg x l -1<br />

[STACHEL ET AL., 2007]). Im Ablauf des RHB kann nur noch an drei <strong>von</strong> vier Terminen Zink nachgewiesen<br />

werden, durchschnittlich sinkt die Konzentration hier auf etwa 1/10 des Zuflusses<br />

(0,09 mg x l -1 ).<br />

Der bepflanzte Bodenfilter eliminiert das im Ablauf des RHB auftretende Zink vollständig (< BG),<br />

so das der Schwermetallgehalt des Filtrats für eine Einleitung in Gewässer ökologisch<br />

unbedenklich ist.<br />

Eine Untersuchung des Halenreie-Rückhaltebecken weist nach elf Betriebsjahren generell sehr<br />

hohe Schwermetallbelastungen im RHB-Sediment nach (Zn: 1380 mg x kg -1 ; Cu: 505 mg x kg -1 ;<br />

Pb: 170 mg x kg -1 ; Ni: 33 mg x kg -1 ) [BSU, 2007]. Die Partikelsedimentation im RHB wirkt daher<br />

als effektive Schwermetallfalle. Ökonomisch nachteilig wirkt sich diese hohe Sedimentbelastung<br />

(Zn > LAGA Z1; Cu > LAGA Z2) bei den Entsorgungskosten der erforderlichen Schlammräumung<br />

aus.<br />

Tab. 11 vergleicht die auf ein Betriebsjahr normalisierte Schwermetallakkumulation (linearer<br />

Trend) im Sediment des RHB mit dem Sediment des Drosselschachtes des Bodenfilters<br />

Moorfleet. Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass die jährliche Sedimentation bei Zn <strong>und</strong> Ni <strong>und</strong><br />

Pb bei beiden Anlagen vergleichbar ist, hingegen beträgt die Cu-Sedimentation in der Anlage<br />

Halenreie (45,9 mg x kg -1 x a -1 ) mehr als das Doppelte wie in Moorfleet (19,1 mg x kg -1 x a -1 ).<br />

11.2 Moorfleet<br />

a) Kupfer<br />

Der durchschnittliche Cu-Straßenabfluss an der Anschlußstelle Moorfleet beträgt 0,55 mg x l -1 ,<br />

liegt somit trotz wesentlich höherer DTV in einer vergleichbaren Größenordnung wie an der<br />

Halenreie. Dies bestätigt Angaben, nach denen ab DTV 15.000 Kfz die Belastung des<br />

Straßenabflusses nicht mehr signifikant steigt [BLU, 2007].<br />

Nach Passage des RKB wird die mittlere Konzentration um etwa 45% auf 0,33 mg x l -1<br />

reduziert. Im weiteren Anlagenverlauf konnte Kupfer im Drainageablauf des un<strong>bepflanzten</strong><br />

Bodenfilters nur noch einmalig in einer Konzentration <strong>von</strong> 0,13 mg x l -1 nachgewiesen werden,<br />

was für eine Einleitung in die Vorflut ökotoxikologisch weiterhin problematisch ist.<br />

b) Zink<br />

Zink konnte im Moorfleeter Autobahnabfluss nur an einem Probenahmetermin mit r<strong>und</strong> 1,7 mg x<br />

l -1 nachgewiesen werden. Diese Konzentration überschreitet bisherige Bef<strong>und</strong>e für Hamburger<br />

Autobahnabflüsse, die ein bisheriges Maximum <strong>von</strong> 1,3 mg x l -1 aufweisen [STACHEL ET AL.,<br />

2007], was die sehr hohe Verkehrsbelastung an diesem Standort unterstreicht.<br />

Auch im Ablauf des RKB konnte Zink nur einmalig mit 0,7 mg x l -1 nachgewiesen werden, was<br />

eine Reduktion um r<strong>und</strong> 65% bedeutet. Der anschließende Bodenfilter eliminiert das restliche<br />

Zink vollständig aus dem Abwasser.<br />

Im vorgeschalteten Drosselschacht akkumulieren durch die Sedimentation partikulär<br />

geb<strong>und</strong>ene Schwermetalle, so dass durch die längerfristige Aufkonzentration hier weitere<br />

Schwermetallspezies sicher nachweisbar sind, die bei einzelnen Probenahmeterminen<br />

unterhalb der Bestimmungsgrenzen lagen (Tab. 11). Dieses Konzentrat reflektiert somit die<br />

potenzielle Schwermetallzusammensetzung des Autobahnabflusses.<br />

Die ermittelten Schwermetallgehalte sind erwartungsgemäß Zeugnis einer sehr hohen<br />

Belastung durch Zink <strong>und</strong> Kupfer, die im Sediment nach acht Betriebsmonaten bereits die Z0-<br />

Werte erreichen (Tab. 11). Gleichfalls kann aus diesem Anlagenbereich bei unzureichender<br />

Schlammräumung <strong>und</strong> einer ungünstigen Strömungsgeometrie eine Schwermetallremobilisierung<br />

aus dem aufgewirbelten Sediment erfolgen, die eine Sek<strong>und</strong>ärkontamination<br />

des nachgeschalteten Bodenfilters bewirkt (vgl. Kap. AfS).<br />

20


Tab. 11: Schwermetallakkumulation im Sediment des Drosselschachtes Moorfleet <strong>und</strong> im RHB<br />

Halenreie (alle Daten normalisiert auf 1 Betriebsjahr)<br />

Moorfleet Halenreie<br />

Sed. Drossel Sed. RHB LAGA LAGA<br />

mg x kg -1<br />

(normalis.: 1a) (normalis.: 1a) Z0 (Sand) Z1<br />

Zn 122,9 125,5 60 450<br />

Cu 19,1 45,9 20 120<br />

Ni 4,3 3 15 150<br />

Pb 14,1 15,5 40 210<br />

12. Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)<br />

Bei der Gruppe der polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) handelt es sich um<br />

mehrkernige Aromaten (bis zu 150 Kongenere), die hauptsächlich aus kondensierten<br />

Benzolringen aufgebaut sind. Pak sind in fossilen Brennstoffen vorhanden <strong>und</strong> entstehen<br />

zusätzlich durch Pyrolyse <strong>und</strong> unvollständige Verbrennungsprozesse (Hausbrand, Motoren,<br />

Verkokung …), wobei die in der Atmosphäre anthropogen emittierte PAK den mengenmäßig<br />

entscheidenden Anteil darstellen.<br />

PAK sind bei Raumtemperatur feste, kristalline Verbindungen, deren Wasserlöslichkeit so<br />

gering ist, daß schon das "gut" wasserlösliche Naphthalin unter die chemische Kategorie<br />

"wasserunlöslich" fällt. Ihre Wasserlöslichkeit nimmt mit steigender Zahl der Ringe ab. Die<br />

niedrigkondensierten 2- bis 3-Ring-PAK können noch ausgasen, Phenanthren wird als<br />

"semiflüchtig" bezeichnet.<br />

ng x l -1 (EPA-PAK)<br />

10000<br />

8000<br />

6000<br />

4000<br />

2000<br />

0<br />

----------- Einmalige Daten v.<br />

05.03.2008 (BSU) -----------<br />

Zulauf<br />

RHB<br />

Halenreie<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Halenreie<br />

Ablauf<br />

Seg. I<br />

Halenreie<br />

21<br />

* Gehalt nicht ermittelbar<br />

Zulauf<br />

RKB<br />

Moorfleet<br />

Probenahme<br />

Zulauf<br />

BoFi<br />

Moorflet<br />

Ablauf<br />

BoFi<br />

Moorfleet<br />

Abb. 17: PAK-Konzentrationen (16 PAK nach EPA) verschiedener Anlagenteile der Bodenfilter<br />

„Halenreie“ (Seg. I) <strong>und</strong> „Moorfleet“ (RHB: Rückhaltebecken; RKB: Regenklärbecken)<br />

12.1 Halenreie<br />

Bedauerlicherweise verzögert sich die Auswertung der PAK-Analytik. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e<br />

wurden für einen Vergleich der PAK-Konzentrationen aus Moorfleet für die Halenreie<br />

Vergleichsdaten aus dem Frühjahr 2008 herangezogen.<br />

Insgesamt sind die Bef<strong>und</strong>e unauffällig, nur an zwei der drei Meßpunkte konnten EPA-PAK<br />

nachgewiesen werden. Die PAK-Konzentrationen im RHB-Zulauf betrug in der Summe 389 ng x<br />

l -1 , im Ablauf des RHB konnten noch 233 ng x l -1 nachgewiesen werden.


Die Passage der bewachsenen Bodenfilter eliminierte die PAK vollständig, so dass in den<br />

Drainagen der beiden Filter keine PAK mehr gef<strong>und</strong>en wurden.<br />

Da die schwerwasserlöslichen PAK (> 3 Ringe) primär partikulär an Schwebteilchen geb<strong>und</strong>en<br />

transportiert werden, trägt die Sedimentation in dem großen RHB etwa 40% zur<br />

Reinigungsleistung bei, der bewachsene Bodenfilter trägt durch Adsorption <strong>und</strong> Filtration,<br />

Metabolisierung, Ausgasung oder Pflanzenaufnahme die restlichen 60% zur vollständigen PAK-<br />

Elimination bei.<br />

12.2 Moorfleet<br />

Bedingt durch die hohe Verkehrsbelastung liegen die PAK-Konzentrationen im<br />

Oberflächenabfluss der Autobahn Moorfleet um Größenordnungen über denen der Halenreie<br />

(Mittelwert: 5,4 µg x l -1 ; Min.: 0,9 µg x l -1 , Max: 10 µg x l -1 ). Das RKB senkt die mittlere Belastung<br />

um r<strong>und</strong> 25% auf etwa 4µg x l -1 . Ursachen dürfte eine unzureichende Aufenthaltsdauer im RKB<br />

sein, weshalb im Vergleich mit der Halenreie die Entlastung durch Partikel-Sedimentation nur<br />

unzureichend zur Wirkung gelangt. Daneben dürfte zwischenzeitlich eine ungünstige<br />

Beckengeometrie im Zusammenhang mit einem intensiven Starkregen Remobilisierungen<br />

sedimentierter PAK-Rückstände bewirkt haben, worauf ein starker Anstieg der Konzentration im<br />

RKB am 10.11.2008 hindeutet (Straßenabfluss: 3 mg x l -1 ; RKB-Abfluß: 7,5 mg x l -1 ).<br />

Die anschließende Infiltration durch den unbewachsenen Bodenfilter trägt wesentlich zur PAK-<br />

Reduktion bei. 72,5% der PAK-Elimination haben in diesem Anlagenteil ihre Ursache, eine<br />

vollständige Entfernung wie an der Halenreie gelingt hier jedoch nicht. Im Abfluss des Filters<br />

sind daher im Durchschnitt noch 133 ng x l -1 nachzuweisen.<br />

22


Rohdaten<br />

Abfiltr. Stoffe (mg x l -1 )<br />

Halenreie Entnahme 02.09.2008 20.10.2008 17.11.2008 03.12.2008<br />

Strassenabfluss 711<br />

RHB / Zufluß Filter 5,6 6,4 96 4,8<br />

Abfluß Segm. I 1,4 0,8 20 0,2<br />

Abfluß Segm. II 1,4 0,8 2 0,2<br />

Moorfleet 16.10.2008 10.11.2008 11.11.2008 18.11.2008 20.11.2008<br />

Zulauf Regenklärbecken 733 566 1149 832 400<br />

Zulauf Bodenfilter 346 373 298 479 116<br />

Ablauf Bodenfilter 29 24 66 22 33<br />

Leitfähigkeit (µS x cm -1 )<br />

Halenreie Entnahme 02.09.2008 20.10.2008 17.11.2008 03.12.2008<br />

Strassenabfluss 3600<br />

RHB / Zufluß Filter 134 79 122 134<br />

Abfluß Segm. I 500 241 243 222<br />

Abfluß Segm. II 381 275 285 308<br />

BSB5 (mg x l -1 )<br />

Halenreie Entnahme 02.09.2008 20.10.2008 17.11.2008 03.12.2008<br />

Strassenabfluss 40<br />

RHB / Zufluß Filter 2,34 2,44 6,02 1,14<br />

Abfluß Segm. I 2,6 2,04 0,6 0,8<br />

Abfluß Segm. II 0,8 0,3 1,06 0,4<br />

Moorfleet 16.10.2008 10.11.2008 11.11.2008 18.11.2008 20.11.2008<br />

Zulauf Regenklärbecken 14 5 16 19 12,3<br />

Zulauf Bodenfilter 2 5,5 5 23,6 8<br />

Ablauf Bodenfilter n.n. 7 1 3<br />

TOC (mg x l -1 )<br />

Halenreie Entnahme 02.09.2008 20.10.2008 17.11.2008 03.12.2008<br />

Strassenabfluß 162<br />

RHB / Zufluß Filter 11,7 9,23 18,3 17,3<br />

Abfluß Segm. I 19,8 9,91 10,1 15,5<br />

Abfluß Segm. II 24,8 14,1 8,76 26<br />

Moorfleet 16.10.2008 10.11.2008 11.11.2008 18.11.2008 20.11.2008<br />

Zulauf Regenklärbecken 74,2 41 101,4 98,25 42,73<br />

Zulauf Bodenfilter 38,9 23,6 36,04 63,5 21,8<br />

Ablauf Bodenfilter 15,8 25,1 28,68 29,28 22,13<br />

O2 (mg x l -1 )<br />

Halenreie Entnahme 02.09.2008 20.10.2008 17.11.2008 03.12.2008<br />

RHB / Zufluß Filter Gerät def. 4,9 3 3,8<br />

Abfluß Segm. I Gerät def. 7,9 12,4 12,4<br />

Abfluß Segm. II Gerät def. 5,5 8,4 9,1<br />

Moorfleet 16.10.08 10.11.08 11.11.08 18.11.08 20.11.08<br />

Zulauf Regenklärbecken 8,03 8,93 9,85 10,28 10,30<br />

Zulauf Bodenfilter 7,81 6,95 7,37 6,64 11,00<br />

Ablauf Bodenfilter 9,14 8,64 10,20 9,87 11,10


pH<br />

Halenreie Entnahme 02.09.2008 20.10.2008 17.11.2008 03.12.2008<br />

Straßenabfluss 7,1<br />

RHB / Zufluß Filter 6,6 6,3 6,7 6,6<br />

Abfluß Segm. I 6,8 6,8 7,19 7,1<br />

Abfluß Segm. II 6,8 6,96 7,14 6,97<br />

Moorfleet 16.10.08 10.11.08 11.11.08 18.11.08 20.11.08<br />

Zulauf Regenklärbecken 8,20 7,80 8,00 7,80 7,80<br />

Zulauf Bodenfilter 8,10 7,50 7,80 7,70 7,70<br />

Ablauf Bodenfilter 7,50 7,00 7,10 7,00 7,40<br />

Schwermetalle (mg x l -1 )<br />

Halenreie<br />

Cu Entnahme 02.09.2008 20.10.2008 17.11.2008 03.12.2008<br />

(B.G.: 0,05 Straßenabfluss 0,067<br />

RHB / Zufluß Filter < B.G. 0,077 0,052 0,05<br />

Abfluß Segm. I < B.G. < B.G. < B.G. < B.G.<br />

Abfluß Segm. II < B.G. 0,053 < B.G. < B.G.<br />

Zn Entnahme 02.09.2008 20.10.2008 17.11.2008 03.12.2008<br />

(B.G.: 0,05 Straßenabfluss 0,145<br />

RHB / Zufluß Filter 0,076 0,127 < B.G. 0,076<br />

Abfluß Segm. I < B.G. < B.G. < B.G. < B.G.<br />

Abfluß Segm. II < B.G. < B.G. < B.G. < B.G.<br />

Ni Entnahme 02.09.2008 20.10.2008 17.11.2008 03.12.2008<br />

(B.G.: 0,1) Straßenabfluss < B.G.<br />

RHB / Zufluß Filter < B.G. < B.G. < B.G. < B.G.<br />

Abfluß Segm. I < B.G. < B.G. < B.G. < B.G.<br />

Abfluß Segm. II < B.G. < B.G. < B.G. < B.G.<br />

Pb Entnahme 02.09.2008 20.10.2008 17.11.2008 03.12.2008<br />

(B.G.: 0,1) Straßenabfluss < B.G.<br />

RHB / Zufluß Filter < B.G. < B.G. < B.G. < B.G.<br />

Abfluß Segm. I < B.G. < B.G. < B.G. < B.G.<br />

Abfluß Segm. II < B.G. < B.G. < B.G. < B.G.<br />

EPA-PAK (ng x l -1 )<br />

Halenreie Entnahme 05.03.2008<br />

Strassenabfluss 389<br />

Zufluß Bodenfilter 233<br />

Abfluß Seg. I 0<br />

Moorfleet 26.10.08 10.11.08 11.11.08 18.11.08 20.11.08<br />

Zulauf Regenklärbecken 895 2988 0 9958 7543<br />

Zulauf Bodenfilter 507 7495 3648 6432 2174<br />

Ablauf Bodenfilter 24 83 219 129 210<br />

KbE (n x ml -1 )<br />

Halenreire Entnahme 02.09.2008<br />

RHB / Zufluß Filter 2,2 x 10 4<br />

Abfluß Segm. I 3,1 x 10 3<br />

Abfluß Segm. II 2,1 x 10 3<br />

Moorfleet 16.10.2008<br />

Zulauf Regenklärbecken 4,2 x 10 6<br />

Zulauf Bodenfilter 6,8 x 10 6<br />

Ablauf Bodenfilter 5,2 x 10 4

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