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Funktionskontrolle von bepflanzten und unbepflanzten Bodenfiltern ...

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Die Auswahl erfolgte nach den Ergebnissen der Eigensiebung (Korngrößenverteilung nach DIN<br />

18123), aus denen der kf-Wert rechnerisch bestimmt wurde. An den Kalkgehalt wurde keine<br />

Anforderung gestellt.<br />

In der Bodenfilteranlage Halenreie wird der Sand als Basismaterial eingesetzt, der durch<br />

Zuschlagstoffe (Kompost, Silikatkolloid) in seiner Adsorptionsleistung gezielt verbessert wird.<br />

Die Körnung des eingebauten Filtersands entspricht einem gewaschenen Feinsand ohne<br />

Feinanteile. Aus Tab. 3 <strong>und</strong> Abb. 3 ist ersichtlich, dass das Körnungsband innerhalb der drei<br />

Sandfraktionen [mS, gs, fs’ (stark)] liegt. Granulometrisch überwiegen Mittelsande (40,9%) <strong>und</strong><br />

Grobsand (34,5%). Feinsand oder Schluff (0,4 M-% Kornanteil < 0,063 mm) sind durch die<br />

Bergung (Nassbaggerung) bereits effektiv abgetrennt, so dass die Gefahr äußerer Kolmation<br />

gering ist. Das Fehlen des Feinsandanteil <strong>und</strong> die steile Körnungslinie U (d60/d10 = 2,5) bewirken<br />

eine hydraulische Durchlässigkeit bei homogener Durchströmung.<br />

Das Einbaumaterial zeigt ein Einzelkorngefüge. Dieses ist strukturstabil <strong>und</strong> zeigt selbst bei<br />

Austrocknung keine Schrumpfrisse, die durch Makroporenfluß das Risiko einer schnellen<br />

Tiefenverlagerung partikulär geb<strong>und</strong>ener Schadstoffe bergen. Das wirkt sich auch positiv auf<br />

die Entfernung <strong>von</strong> Keimen <strong>und</strong> Bakterien aus [LFU, 2002].<br />

Die vorhandenen Grobsand- <strong>und</strong> Feinkiesanteile (4% Bodenskelett) gewährleisten auch bei<br />

höherem Partikeleintrag eine anhaltende Entwässerungseigenschaft <strong>und</strong> eine ausreichende<br />

Durchlüftung des Bodens.<br />

Eng verb<strong>und</strong>en mit den Kornfraktionen ist das Porenvolumen. Dieses beträgt 50,1% (Tab. 4)<br />

<strong>und</strong> befindet sich damit im oberen Bereich der für Sande angegebenen Spannweite (Tab. 5).<br />

Der hohe Porenanteil bedeutet eine hohe Wasserzügigkeit <strong>und</strong> bewirkt eine gute Durchlüftung<br />

der Filtermatrix.<br />

Tab. 5: Porenvolumen verschiedener Korngrößen [SCHEFFER / SCHACHTSCHABEL, 1992]<br />

Porenvolumen (%) Anteil Grobporen (%)<br />

Sand 0,063 - 2 mm 42 ± 7 30 ± 10<br />

Schluff 45 ± 8 15 ± 10<br />

Ton < 0,002 53 ± 8 8 ± 5<br />

Der wirksame Durchmesser (d10) ist 0,22 mm (Korngröße mit einem Massendurchgang <strong>von</strong> 10<br />

%), der mittlere Durchmesser (d50) ist 0,46 mm, d.h. der Sand ist gegenüber dem<br />

ursprünglichen Filtersubstrat Seg. I (d10: 0,19 mm) etwas durchlässiger, entspricht aber bei d10<br />

dem Material des Seg II.<br />

Die Kornverteilungskurve des neu eingebauten Filtersands hat einen Ungleichförmigkeitsgrad U<br />

(d60/d10) = 2,5, d.h. eine steile Körnungslinie mit homogener Durchströmung <strong>und</strong> günstigen<br />

mechanischen Filterfunktionen [BLU, 2008B].<br />

Der gemessene pH-Bereich des eingebauten Sandes (pHH2O: 7,3) (a1) ist günstig für den<br />

Schwermetallrückhalt <strong>und</strong> mikrobiologische Bodenaktivität.<br />

Der Sand weist einen organischen Kohlenstoff-Gehalt (Corg) <strong>von</strong> 0,7 Gew.-% auf, wie es<br />

natürlichen Sandsedimenten entspricht. Der geringe Gehalt an organischer Substanz verringert<br />

die mögliche Schadstoffsorption der sandigen Filtermatrix <strong>und</strong> bedingt zudem eine geringe<br />

Wasserspeicherung (max. WK: 7,3% TS).<br />

Der Carbonatgehalt <strong>von</strong> 4 – 7 Gew.-% (c 3.3) liegt geringfügig unter dem für Bodenfilter<br />

anzustrebenden CaCO3-Gehalt <strong>von</strong> 10 – 15 Gew.-% [MUNLV, 2003]. Der Carbonatgehalt<br />

spiegelt sich im schwach alkalischen pH-Wert des Sands wider (s.o.). Dem CaCO3 sind zwei<br />

Funktionen zuzuschreiben: die pH-Stabilisierung <strong>und</strong> die carbonatische Schwermetallfixierung<br />

[BLU, 2008B]. Der pH-Stabilisierung kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, da der Carbonatvorrat<br />

des eingebauten Sands langfristig das Schwermetalldepot immobilisiert. Carbonathaltige Sande<br />

mit pH-Werten über 7 erzielen neben dem CSB-Abbau auch eine gute Nitrifikation <strong>und</strong> puffern<br />

gleichzeitig die bei der Nitrifikation gebildeten biogenen Säuren ab.<br />

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