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aia 1 pdf - Slavko Kacunko

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24<br />

artintact 1<br />

schen der japanischen und der englischen Version hin- und herschalten.<br />

Diese Zweisprachigkeit fügt dem Werk eine neue Dimension hinzu, denn<br />

wir leben mit zunehmender Internationalisierung der Medien in einer<br />

Welt der Untertitel und werden im Multimedia-Bereich völlig neue Möglichkeiten<br />

der Mehrsprachigkeit erleben, d.h. Probleme, die bisher nur für<br />

kommerzielle Software-Entwicklung relevant waren, erhalten eine kulturelle<br />

Dimension.<br />

Die eigentliche Botschaft von Ex.Mech liegt in dieser Überlagerung von<br />

Technik und Inhalt: die poetische Konstruktion und die technische Funktion<br />

können nicht voneinander getrennt werden. Dies berührt grundsätzliche<br />

Fragen der Verbindung von Medien und Kunst, denn es wird<br />

heutzutage zunehmend klar, daß diese Verbindung nicht nur in der Verwendung<br />

von elektronischen Geräten für die Zwecke der Kunst besteht,<br />

sondern daß beide Bereiche ihre Grundlagen in Frage stellen müssen,<br />

wenn es zu einer fruchtbaren Interferenz kommen soll.<br />

Solche Fragen stellen sich jedoch nicht erst seit der elektronischen Ära –<br />

sie haben das Verhältnis von Kunst und Technik von Anfang an begleitet.<br />

Beispielsweise steht Ex.Mech in der Tradition der poetischen Automaten<br />

und der mechanisierten Sprache, einer Tradition, die weit zurückreicht<br />

und die weit entlegene Stellen der Geistesgeschichte miteinander verknüpft.<br />

3<br />

Schon Ende des 13. Jahrhunderts, zur Hochzeit der Scholastik, hat ein<br />

gewisser Raymundus Lullus eine Maschine zur Kombination von theolo-<br />

3. Ich folge hier der besten Darstellung dieser Geschichte der poetischen Automaten und<br />

der Bedeutung der Kombinatorik für den Surrealismus von Hans Holländer: ›Ars inveniendi<br />

et investigandi.‹ – Surrealismus, Hrsg. Peter Bürger, Darmstadt, 1982.

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