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aia 1 pdf - Slavko Kacunko

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ten einer Enzyklopädie oder eines Katalogs, von denen die Surrealisten so<br />

fasziniert waren –, er ist eine Experimentierstätte, wo sich Dinge vergleichen<br />

und ähnliche Vorgänge gegenüberstellen lassen, die nach Form oder<br />

Funktion sortiert sind. Die Anordnung der Gegenstände ist genau festgelegt<br />

und folgt den Regeln einer strengen Geometrie. Geste und Blick werden<br />

entlang des stellenweise sichtbaren Rasters gelenkt, das eine ordnende<br />

Funktion hat und die nahen Gegenstände getrennt hält.<br />

Eric Lanz sammelt, registriert, zählt auf und klassifiziert, all dies mit<br />

einer gänzlich simulierten Genauigkeit. Die taxinomische Tätigkeit mit<br />

dem Ziel, Ordnung in das Universum der Dinge zu bringen, wird aber<br />

ständig überfordert. Sowohl durch das Spiel der Assoziationen als auch<br />

durch die eindringliche Präsenz von Körper und Materie entsteht eine solche<br />

Spannung, daß eine Kontrolle fast unmöglich ist und die Subjektivität<br />

die Oberhand behält. Innerhalb der Sammlung aus ihrem ursprünglichen<br />

Kontext und Gebrauch losgelöst, sind die Werkzeuge nur Teile einer<br />

Liste, werden aber nun ihrem Gebrauch, der Berührung und der Handhabung<br />

zurückgegeben, in ihre alltägliche Situation zurückgeführt.<br />

Das Werkzeug wird nie benannt, es wird in seiner Funktion beschrieben<br />

und kann nur am Bild seines spezifischen Gebrauchs wiedererkannt<br />

werden: schälen, graben, schneiden, usw. ›Das Werkzeug existiert erst mit<br />

der Geste, die es technisch wirksam macht‹, sagt André Leroi-Gourhan1 .<br />

Von Bedeutung ist allein die durch das Werkzeug mögliche Transformation<br />

von Materie.<br />

Unter den uns wohlbekannten Gegenständen, wie zum Beispiel den<br />

Handschuhen oder bestimmten Küchengeräten, gibt es auch seltene, hy-<br />

1. André Leroi-Gourhan, ‘La mémoire et les rythmes.’ – Le geste et la parole, Bd. 2, Paris,<br />

1965, S. 35.<br />

47<br />

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