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Gesundheitsregion Aachen - technologiezentrum-aachen.de

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Wirtschafts<br />

MAGAZIN FÜR MITTELSTAND · MEDIEN · MEINUNGSMULTIPLIKATOREN Bild<br />

| GESUNDHEITSREGION AACHEN |<br />

Erste Liga im<br />

Innovationswettbewerb<br />

| FORUM LIFE SCIENCES AN DER RWTH AACHEN |<br />

Vernetzte<br />

Forschungslandschaft<br />

| PFLEGE- UND GESUNDHEITSBERUFE |<br />

Schritte eines<br />

I<strong>de</strong>enzirkels<br />

| FORSCHUNGSPROJEKT MED-ON-@IX |<br />

Ein Telenotarzt<br />

für alle Fälle<br />

� GESUNDHEITSREGION<br />

AACHEN<br />

Juni 2010 60. Jahrgang


M A G A Z I N F Ü R M I T T E L S T A N D · M E D I E N · M E I N U N G S M U L T I P L I K A T O R E N<br />

Wirtschafts<br />

Wirtschafts<br />

MAGAZIN FÜR MITTELSTAND · MEDIEN · MEINUNGSMULTIPLIKATOREN<br />

60. Jahrgang<br />

| W I R T S C H A F T S S TA N D O R T A A C H E N |<br />

Bild<br />

Gut wirtschaften<br />

in <strong>de</strong>r Kulturmetropole<br />

| H W K A A C H E N |<br />

Ein Schwergewicht<br />

in Sachen Qualifizierung<br />

| H A N D W E R K S D E S I G N |<br />

Mehr als<br />

eine Formsache<br />

� STANDORT<br />

Handwerkskammer <strong>Aachen</strong><br />

Februar 2010<br />

Wirtschafts<br />

MAGAZIN FÜR MITTELSTAND · MEDIEN · MEINUNGSMULTIPLIKATOREN<br />

60. Jahrgang<br />

| W I S S E N S C H A F T |<br />

Bild<br />

Hightech-Himmel für<br />

kluge Köpfe<br />

| B R E M E N U N D B R E M E R H AV E N |<br />

Zwei Städte – ein Land<br />

| W I R T S C H A F T |<br />

Stärke trifft<br />

Innovationskraft<br />

� STANDORT<br />

Wirtschaftsregion Land Bremen<br />

Februar 2010<br />

Wir berichten aktuell auch<br />

über Ihren Wirtschaftsstandort.<br />

Informieren Sie sich!<br />

Bild<br />

Setzen Sie sich mit uns in Verbindung!<br />

Stadt/Kreis<br />

Ansprechpartner<br />

Telefon<br />

Telefax<br />

Telefax:<br />

02226 802222<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Hans Peter Steins<br />

E-Mail: hps@ubgnet.<strong>de</strong><br />

Telefon: 02226 802163<br />

Telefax: 02226 802222


5<br />

20<br />

Vorwort Ulla Schmidt<br />

Fit für die Zukunft –<br />

<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> 5<br />

<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Erste Liga im Innovationswettbewerb 6<br />

Roundtable <strong>Aachen</strong> · Eine Zwischenbilanz<br />

Wo steht die <strong>Gesundheitsregion</strong><br />

<strong>Aachen</strong> nach zwei Jahren? 10<br />

IHK <strong>Aachen</strong><br />

22<br />

Die Wertschöpfungskette<br />

in <strong>de</strong>r Medizintechnik 20<br />

Das Forum Life Sciences an <strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong><br />

Vernetzte Forschungslandschaft 22<br />

| A U S D E M I N H A LT |<br />

6<br />

Innovationstreiber Handwerk<br />

Eine Säule <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft 24<br />

InnoMeT-Wettbewerb <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s NRW<br />

<strong>Aachen</strong> hat die besten I<strong>de</strong>en für<br />

innovative Medizintechnik 26<br />

Uniklinikum <strong>Aachen</strong>/Maastricht<br />

Mo<strong>de</strong>ll für <strong>de</strong>n<br />

europäischen Gesundheitsmarkt 28<br />

Prävention im Kreis Heinsberg<br />

24<br />

10<br />

„Weicher“ Standortfaktor stark im Kommen 32<br />

Gerontopsychiatrisches Zentrum (GPZ) im Kreis Euskirchen<br />

Seelische Gesundheit im Alter bewahren 34<br />

Juni 2010 3


36<br />

26<br />

Mo<strong>de</strong>llregion für Pflege- und Gesundheitsberufe<br />

Schritte eines I<strong>de</strong>enzirkels 36<br />

Katholische Hochschule NRW<br />

Zukunftsaufgabe Pflege 40<br />

Lifetec <strong>Aachen</strong>-Jülich e.V.<br />

Verband <strong>de</strong>r Life Sciences<br />

Exzellenzen in <strong>de</strong>r Region 42<br />

Internetportal Vividlinks.eu<br />

The Life Sciences Career Community 44<br />

PIA-<strong>Aachen</strong><br />

Pflege innovativ: stationär, ambulant, mobil 45<br />

Patiententourismus<br />

4 Juni 2010<br />

28<br />

46<br />

34<br />

50<br />

Mit Charme und innovativer Technologie<br />

ins Zeitalter <strong>de</strong>r Gesundheit 46<br />

Existenzgründung in <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />

Vom mobilen Massagedienst bis<br />

zum innovativen Herzkatheter 50<br />

Forschungsprojekt Med-on-@ix<br />

Ein Telenotarzt für alle Fälle 52<br />

Kontakte in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> 54<br />

Inserentenliste, Impressum 56


Fit für die Zukunft –<br />

<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong><br />

Ulla Schmidt, Bun<strong>de</strong>sministerin für Gesundheit a.D., unterstützt die <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />

Sehr geehrte Damen und Herren,<br />

das Gesundheitswesen ist als dynamische Wirtschaftsbranche<br />

mit hoher Innovationskraft, ein Jobmotor erster<br />

Güte. In Deutschland arbeiten bald sechs Millionen Menschen<br />

im Bereich Gesundheit, Pflege und Wellness – Ten<strong>de</strong>nz<br />

weiter steigend. Die Region <strong>Aachen</strong> ist einer <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n<br />

Standorte <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft. Mit zahlreichen<br />

Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft – auch in<br />

Kooperation mit Belgien und <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n – verfügt<br />

die Region über herausragen<strong>de</strong> Stärken für eine zukunftsorientierte<br />

Entwicklung. Das Spektrum an wirtschaftlichen<br />

Aktivitäten und Arbeitsplätzen ist breit.<br />

In <strong>de</strong>r regionalen Gesundheitswirtschaft arbeiten rund<br />

70.000 Beschäftigte und <strong>de</strong>r Umsatz betrug im Jahr 2008<br />

rund vier Milliar<strong>de</strong>n Euro. Aufbauend auf diesen Stärken ist<br />

es langfristiges Ziel, die regionalen Akteure im Gesundheitsbereich<br />

miteinan<strong>de</strong>r zu vernetzen und gemeinsame<br />

gesundheitswirtschaftliche Aktivitäten strategisch zu bün<strong>de</strong>ln.<br />

Eine hochwertige Gesundheitslandschaft profitiert von<br />

Exzellenzen in Technologie, Forschung und Versorgung.<br />

Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft haben wir es im<br />

Wettbewerb <strong>de</strong>r Regionen in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren geschafft,<br />

uns mit wegweisen<strong>de</strong>n Lösungen zu positionieren.<br />

Die Akteure <strong>de</strong>r Branche schaffen mit ihrem Gesundheits-<br />

Know-how zukunftsfähige Arbeitsplätze und die Basis für<br />

eine internationale Wettbewerbsfähigkeit. Eine innovative<br />

Krankenhauslandschaft kooperiert mit Versorgungs- und<br />

Zuliefernetzwerken in <strong>de</strong>r Region und darüber hinaus. Bei<br />

<strong>de</strong>r Gestaltung neuer Angebote gibt es eine enge Zusammenarbeit<br />

zwischen nie<strong>de</strong>rgelassenen Gesund heitsspezia -<br />

listen, Krankenhäusern, <strong>de</strong>r Exzellenzuniversität RWTH <strong>Aachen</strong>,<br />

Unternehmen <strong>de</strong>r Medizintechnik und Anbietern <strong>de</strong>r<br />

gesundheitsbezogenen Synergiebereiche (z.B. Wohnungswirtschaft<br />

o<strong>de</strong>r Ernährung). Ein wichtiges Themenfeld dieser<br />

zukunftsorientierten Zusammenarbeit sind auch neue<br />

patientenorientierte Versorgungslösungen, die <strong>de</strong>n <strong>de</strong>mografischen<br />

Wan<strong>de</strong>l berücksichtigen. Damit wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Paradigmenwechsel<br />

zur Präventionsmedizin und die Zukunft<br />

<strong>de</strong>r Rehabilitation unterstützt. Die hier vorliegen<strong>de</strong> Wirtschaftsbild<br />

gibt <strong>de</strong>m Leser einen guten Überblick über die<br />

Themen, Schwerpunktsetzungen und strategischen Ausrichtungen<br />

in <strong>de</strong>r regionalen Gesundheitswirtschaft. Ich<br />

wünsche Ihnen eine spannen<strong>de</strong> Lektüre. Lassen Sie sich<br />

überzeugen und inspirieren von <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r<br />

Region <strong>Aachen</strong> in Sachen Gesundheitswirtschaft.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Juni 2010 5


Foto: Andreas Herrmann<br />

| G E S U N D H E I T S R E G I O N A A C H E N |<br />

Erste Liga im Innovationswettbewerb<br />

Die Region <strong>Aachen</strong> setzt erfolgreich auf ihre Standortvorteile auf <strong>de</strong>m<br />

Zukunftsmarkt <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft.<br />

Die Gesundheitswirtschaft ist eine <strong>de</strong>r zentralen Wachstumsbranchen<br />

<strong>de</strong>r Zukunft. Nach Analysen <strong>de</strong>s Hamburgischen<br />

Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) sorgen auf <strong>de</strong>r Nachfrageseite<br />

die steigen<strong>de</strong> Weltbevölkerung, die altern<strong>de</strong>n Gesellschaften<br />

in <strong>de</strong>n Industrielän<strong>de</strong>rn und wachsen<strong>de</strong> Einkommen<br />

in <strong>de</strong>n Entwicklungs- und Schwellenlän<strong>de</strong>rn für<br />

Wachstumsimpulse und neue Absatzmärkte. Auf <strong>de</strong>r Angebotsseite<br />

bieten neue Technologien wie die Bio-, Gen- o<strong>de</strong>r<br />

Nanotechnologie sowie Innovationen in Medizintechnik und<br />

Pharmazie neue Chancen für Wachstum und Beschäftigung.<br />

Enorme Potentiale <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />

In Deutschland ist die Gesundheitswirtschaft inzwischen<br />

<strong>de</strong>r größte Zweig <strong>de</strong>r Wirtschaft und laut Bun<strong>de</strong>sforschungsministerium<br />

von „zentraler gesellschaftlicher und<br />

ökonomischer Be<strong>de</strong>utung“. Denn diese Branche erweist<br />

sich nach übereinstimmen<strong>de</strong>r Einschätzung von Experten<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

als erstaunlich krisenfest und gilt als einer <strong>de</strong>r attraktivsten<br />

Zukunftsmärkte für <strong>de</strong>n Standort Deutschland. Mit 4,6 Millionen<br />

Beschäftigten (2008) und 260 Milliar<strong>de</strong>n Euro Umsatz<br />

ist sie hierzulan<strong>de</strong> bereits jetzt <strong>de</strong>r größte Arbeitgeber.<br />

Bun<strong>de</strong>sgesundheitsminister Philipp Rösler erwartet, dass<br />

bis zum Jahr 2030 mehr als 30 Prozent aller Beschäftigten<br />

im Gesundheitsbereich arbeiten wer<strong>de</strong>n.<br />

Megatrends und Träger <strong>de</strong>s Wachstums<br />

Auf <strong>de</strong>m weltweiten Gesundheitsmarkt, <strong>de</strong>r nach aktuellen<br />

Prognosen bis 2015 auf 7 Billionen US-Dollar anwachsen<br />

soll, ist Deutschland nach Japan und <strong>de</strong>n USA die Nummer<br />

drei. Vor allem in <strong>de</strong>r Medizintechnik hat Deutschland<br />

die Nase vorn, einige <strong>de</strong>utsche Unternehmen sind Weltmarktführer.<br />

Mit insgesamt mehr als 225.000 Firmen er -<br />

zielte diese Branche 2008 einen Gesamtumsatz von 18,8<br />

Milliar<strong>de</strong>n Euro – bei einer Exportquote von 65 Prozent.<br />

6 Juni 2010


Ungeachtet <strong>de</strong>s hohen Kostendrucks besteht laut prognos<br />

AG für diesen Sektor auch im Inland die Chance zu<br />

größerem Wachstum. Denn das Potential innovativer Medizintechnik<br />

wird „von allen Beteiligten <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Gesundheitswesens<br />

als direkter Motor zum Gesundheitserhalt<br />

und damit auch als Werkzeug zur Vermeidung einer<br />

zukünftigen Kostenexplosion erkannt“.<br />

Weitere Wachstumstreiber <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />

in Deutschland sind neben <strong>de</strong>r Medizintechnik vor allem<br />

die <strong>de</strong>mographische Entwicklung und die starke Innovationsdynamik<br />

in <strong>de</strong>r Pharmaindustrie.<br />

Hinzu kommt das wachsen<strong>de</strong> Gesundheitsbewusstsein<br />

<strong>de</strong>r Bevölkerung, das mit <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n Bereitschaft<br />

einher geht, die Ausgaben für Gesundheitsleistungen zulasten<br />

an<strong>de</strong>rer Konsumzwecke auszuweiten. Laut prognos<br />

AG wer<strong>de</strong>n alle Branchen <strong>de</strong>s Gesundheitswesens – einschließlich<br />

<strong>de</strong>r Zulieferer und Dienstleister aus an<strong>de</strong>ren<br />

Wirtschaftsbereichen – am starken Wachstum <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />

in Deutschland partizipieren.<br />

Wettbewerb <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong>en<br />

Für die Wirtschaftsregionen in Deutschland, die zunehmend<br />

untereinan<strong>de</strong>r im Standortwettbewerb stehen, wird es<br />

immer wichtiger, ein unverkennbares wirtschaftspolitisches<br />

Profil zu entwickeln und ihre Branchenkompetenzen nach<br />

außen darzustellen und nach innen zu bün<strong>de</strong>ln und zu vernetzen.<br />

Bisher war die <strong>de</strong>utsche Gesundheitswirtschaft ins-<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

gesamt noch stark in Forschung, Entwicklung und Verwertung<br />

fragmentiert. Das Bun<strong>de</strong>sforschungsministerium verzeichnet<br />

allerdings zunehmend <strong>de</strong>n Trend, dass sich regional<br />

Kooperationsverbün<strong>de</strong> bil<strong>de</strong>n, die in einer gemeinsamen<br />

Anstrengung und Integration <strong>de</strong>n sozialen und wirtschaftlichen<br />

Erfor<strong>de</strong>rnissen <strong>de</strong>s Gesundheitsmarktes begegnen und<br />

diese zu einem Standortvorteil ihrer Regionen entwickeln.<br />

Nordrhein-Westfalen positioniert sich im Innovationswettbewerb<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen <strong>Gesundheitsregion</strong>en mit wegweisen<strong>de</strong>n<br />

Lösungen. Schon heute schaffen die Akteure <strong>de</strong>r Branche<br />

mit ihrem Know-how zukunftsfähige Arbeitsplätze und<br />

die Basis für eine internationale Wettbewerbsfähigkeit.<br />

Premium-Standort mit beson<strong>de</strong>ren Stärken<br />

Die Region <strong>Aachen</strong> hat die Potentiale <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />

erkannt und auf <strong>de</strong>r Basis guter Ausgangsbedingungen<br />

zu einem zukunftsfähigen Standortfaktor entwickelt.<br />

Hier gibt es neben großen Forschungseinrichtungen viele<br />

Unternehmen mit einigen wenigen Mitarbeitern bis hin zu<br />

mehreren hun<strong>de</strong>rt Beschäftigten, die in <strong>de</strong>n Bereichen Medizintechnik,<br />

Arzneimittelherstellung o<strong>de</strong>r Altenpflege neue<br />

Entwicklungen angestoßen haben. Fast 70.000 Menschen<br />

sind in <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong> in <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />

tätig – in medizinischen Einrichtungen, freien Berufen und<br />

Unternehmen. Die Region <strong>Aachen</strong> gehört aufgrund ihrer<br />

beson<strong>de</strong>ren Stärken national und international schon heute<br />

zur ersten Liga <strong>de</strong>r Gesundheitsstandorte:<br />

Juni 2010 7<br />

Foto: Peter Winandy


Foto: PIXELIO/Stephan Schmied<br />

� Das Universitätsklinikum <strong>Aachen</strong> ist ein Klinikum <strong>de</strong>r Maximalversorgung,<br />

in <strong>de</strong>m nicht nur alle medizinischen Fachrichtungen<br />

vertreten sind, son<strong>de</strong>rn das auch an vielen Stellen<br />

international be<strong>de</strong>utsame Spitzenleistungen liefert.<br />

� An <strong>de</strong>r Exzellenz-Universität („Elite-Uni“) <strong>Aachen</strong>, <strong>de</strong>r<br />

Rheinisch-Westfälischen-Technischen Hochschule (RWTH),<br />

wird gera<strong>de</strong> auch in <strong>de</strong>n technischen und naturwissenschaftlichen<br />

Fachbereichen, an medizinischen o<strong>de</strong>r gesundheitsbezogenen<br />

Fragestellungen geforscht – sehr häu-<br />

„Für die <strong>Aachen</strong>er Region stellt die Grenzlage gera<strong>de</strong><br />

auch im Bereich <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft einen<br />

wichtigen Standortvorteil dar.<br />

Durch die wirkungsvolle Kooperation <strong>de</strong>r Universitäten<br />

und hochrangigen Forschungseinrichtungen und<br />

Unternehmen einerseits und <strong>de</strong>r Leistungsanbieter<br />

sowie <strong>de</strong>r Krankenkassen an<strong>de</strong>rerseits wer<strong>de</strong>n hier<br />

die Potentiale und Kompetenzen aus drei Län<strong>de</strong>rn<br />

optimal zusammengeführt.<br />

Die Gründung eines grenzüberschreiten<strong>de</strong>n Partikel-<br />

Therapie-Zentrums durch die bei<strong>de</strong>n Universitätskrankenhäuser<br />

in <strong>Aachen</strong> und Maastricht stellt hier sicher<br />

nur ein Beilspiel dafür da, dass die <strong>Gesundheitsregion</strong><br />

<strong>Aachen</strong> mit ihren Partnern jenseits <strong>de</strong>r Grenze<br />

nicht nur in Deutschland in <strong>de</strong>r ersten Liga spielt.“<br />

Manfred Bausch,<br />

stellv. Geschäftsführer REGIO <strong>Aachen</strong> e.V.<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

fig sogar in interdisziplinärer Zusammenarbeit und mit<br />

transdisziplinärer Perspektive.<br />

� Mit <strong>de</strong>r Fachhochschule <strong>Aachen</strong>, <strong>de</strong>m (Groß)Forschungszentrum<br />

Jülich, zwei Fraunhofer Instituten und einem<br />

Helmholtz Institut sowie zahlreichen privaten Forschungseinrichtungen<br />

verfügt die Region über eine breite,<br />

und vielfältige, aber <strong>de</strong>nnoch stark auf medizinische und<br />

gesundheitliche Fragen fokussieren<strong>de</strong> außeruniversitäre<br />

Forschungs- und Innovationslandschaft.<br />

� In <strong>de</strong>r Region gibt es intensive Bemühungen, die Erkenntnisse<br />

aus <strong>de</strong>n (öffentlichen) Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen<br />

für die Wirtschaft fruchtbar zu<br />

machen. Hierfür ist eine differenzierte Transferinfrastruktur<br />

entstan<strong>de</strong>n, die nicht nur auf Transparenz, Zugänglichkeit<br />

und Wissensweitergabe setzt, son<strong>de</strong>rn auch Koope -<br />

rationen für konkrete Entwicklungs-, Erprobungs- und Diffusionsaktivitäten<br />

initiiert und mo<strong>de</strong>riert.<br />

� Die intensiven Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />

fin<strong>de</strong>n ihren Nie<strong>de</strong>rschlag im Wirtschaftsgeschehen. Die<br />

Region verfügt zum Beispiel über ein wachsen<strong>de</strong>s Cluster<br />

im Bereich Life Sciences, das aktuell aus rund 60 Biotechnologie-Unternehmen<br />

und 90 Medizintchnik-Unternehmen<br />

besteht. Insgesamt sind mittlerweile 260 Unternehmen in<br />

<strong>de</strong>n Bereichen Medizintechnik und Life-Sciences tätig. Das<br />

Land Nordrhein-Westfalen för<strong>de</strong>rt alleine <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r<br />

Medizintechnik mit rund 40 Millionen Euro.<br />

� Die Gesundheitswirtschaft <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong> ist Pionier<br />

in Sachen Internationalisierung und grenzüberschreiten<strong>de</strong>r<br />

Kooperation. Dies schlägt sich zum einen in zahlreichen<br />

Kooperationsprojekten in euregionalen Zusammenhängen<br />

nie<strong>de</strong>r, kommt aber auch darin zum Ausdruck,<br />

8 Juni 2010


dass <strong>Aachen</strong> <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong> NRW-Standort in Sachen Patiententourismus<br />

aus <strong>de</strong>m Ausland ist.<br />

Wie auch in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren <strong>Gesundheitsregion</strong>en NRWs<br />

sind es die Akteure vor Ort, also die Wirtschaftsför<strong>de</strong>rer, die<br />

Verwaltung, die Verbän<strong>de</strong> und Kammer, aber ganz beson<strong>de</strong>rs<br />

die Gesundheitseinrichtungen und Unternehmen, die<br />

die Gesundheitswirtschaft aktiv vorantreiben können.<br />

Die regionale Wirtschaftsför<strong>de</strong>rungsagentur AGIT mbH<br />

setzt sich erfolgreich dafür ein, die Kompetenzen aller Akteure<br />

stärker zu bün<strong>de</strong>ln und eine <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong><br />

zu schaffen, in <strong>de</strong>r die regionalen Akteure <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />

eng miteinan<strong>de</strong>r kooperieren. Dazu<br />

gehören neben einer wirtschaftlich-technologischen Zusammenarbeit<br />

auch touristische Angebote.<br />

Beispielhafte Kooperation aller Akteure<br />

Die AGIT mbH als regionale Wirtschaftsför<strong>de</strong>rungsinstitution,<br />

die Regionalagentur <strong>Aachen</strong> sowie <strong>de</strong>r REGIO <strong>Aachen</strong><br />

e. V. teilen sich die Koordination <strong>de</strong>r fünf Handlungsfel<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Entwicklungsstrategie. Dabei wer<strong>de</strong>n sie von <strong>de</strong>n<br />

Akteuren aus <strong>de</strong>r StädteRegion <strong>Aachen</strong> und <strong>de</strong>n Kreisen<br />

Düren, Euskirchen und Heinsberg unterstützt:<br />

Die „Medizintechnik“ und <strong>de</strong>r „Zweite Gesundheitsmarkt“<br />

wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r AGIT mbH koordiniert, wobei insbeson<strong>de</strong>re<br />

bei <strong>de</strong>r „Medizintechnik/Life Sciences“ das <strong>Aachen</strong>er Kompetenzzentrum<br />

Medizintechnik und LifeTec <strong>Aachen</strong>-Jülich<br />

e.V. sehr stark in die Koordination mit ein gebun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Thema „Arbeit und Bildung“ wird fe<strong>de</strong>rführend von <strong>de</strong>r<br />

Regionalagentur <strong>Aachen</strong> übernommen. Die „Patientenversorgung<br />

und Pflege“ sowie „Grenzüberschreiten<strong>de</strong> Zusam-<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

menarbeit“ schließlich wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Regio <strong>Aachen</strong> e.V.<br />

koordiniert. Die Bereiche „Arbeit und Bildung“ sowie „Grenzüberschreiten<strong>de</strong><br />

Zusammenarbeit“ sind als Querschnittsthemen<br />

für alle an<strong>de</strong>ren Handlungsfel<strong>de</strong>r von Be<strong>de</strong>utung und<br />

haben dadurch einen beson<strong>de</strong>ren Stellenwert. Alle interessierten<br />

Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichen<br />

Institutionen sind aufgerufen, sich an <strong>de</strong>r Weiterentwicklung<br />

<strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> aktiv zu beteiligen.<br />

<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong><br />

info@gesundheitsregion<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

www.gesundheitsregion<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

„Die Region <strong>Aachen</strong> ist ein zentraler Innovationstrei-<br />

ber in <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft. in Nordrhein-Westfalen.<br />

Aktuell beschäftigen wir uns zum Beispiel führend<br />

mit <strong>de</strong>r Personalisierung <strong>de</strong>r Medizintechnik<br />

für die Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen.<br />

Innovationen sind allerdings nicht nur auf technische<br />

Produkte und Prozesse bezogen. Um auch in<br />

Zukunft an <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>r ersten Liga zu spielen,<br />

sind auch Innovationen zum Beispiel in <strong>de</strong>r Per -<br />

sonal- und Organisationsentwicklung notwendig.<br />

Die Einrichtung von Studiengängen in <strong>de</strong>n Gesund -<br />

heitsbe rufen und die Entwicklung von Weiterbildungen<br />

Innovationsmanagement in Unternehmen <strong>de</strong>r<br />

Branche haben wir bereits realisieren können.“<br />

Elke Brei<strong>de</strong>nbach,<br />

Leiterin Regionalagentur <strong>Aachen</strong><br />

Juni 2010 9<br />

Fotos: Peter Winandy


| R O U N DTA B L E A A C H E N · E I N E Z W I S C H E N B I L A N Z |<br />

Wo steht die <strong>Gesundheitsregion</strong><br />

<strong>Aachen</strong> nach zwei Jahren?<br />

Die <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> wur<strong>de</strong> vor zwei Jahren<br />

mit zahlreichen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft<br />

ins Leben gerufen. Das langfristige Ziel ist es, die regionalen<br />

Akteure miteinan<strong>de</strong>r zu vernetzen und gemeinsame gesundheitswirtschaftliche<br />

Aktivitäten strategisch zu bün<strong>de</strong>ln.<br />

Die Region setzt dabei auf die fünf Handlungsfel<strong>de</strong>r Medizintechnik/Life<br />

Sciences, Zweiter Gesundheitsmarkt, Arbeit<br />

und Bildung, Patientenversorgung und Pflege sowie grenzüberschreiten<strong>de</strong><br />

Zusammenarbeit. Vor allem das Handlungsfeld<br />

„Medizintechnik“ zeigt durch eine Vielzahl erfolgreicher<br />

Projekte und durch die innovative Arbeit von Firmen<br />

und Forschungseinrichtungen die Stärke <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong>.<br />

Koordiniert wird die <strong>Gesundheitsregion</strong> von <strong>de</strong>r AGIT mbH<br />

als <strong>de</strong>r regionalen Wirtschaftsför<strong>de</strong>rungsinstitution, <strong>de</strong>r Regionalagentur<br />

<strong>Aachen</strong> sowie <strong>de</strong>r REGIO <strong>Aachen</strong> e.V..<br />

WirtschaftsBild: Was konnten Sie in <strong>de</strong>n vergangenen<br />

zwei Jahren in <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> bewegen?<br />

Schirowski: Wir haben vor zwei Jahren nicht bei Null angefangen.<br />

Verglichen mit an<strong>de</strong>ren Regionen Nordrhein-Westfalens<br />

gibt es in <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong> viele Teilbranchen <strong>de</strong>r<br />

Gesundheitswirtschaft aus <strong>de</strong>nen sich schon vor Jahren Initiativen<br />

entwickelt haben. Dazu gehört beispielsweise das<br />

<strong>Aachen</strong>er Kompetenzzentrum Medizintechnik (AKM) o<strong>de</strong>r<br />

10 Juni 2010


das Netzwerk LifeTec<strong>Aachen</strong>–Jülich e.V. Wir versuchen die<br />

Aktivitäten im Rahmen <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong> zu bün<strong>de</strong>ln.<br />

Beson<strong>de</strong>res Augenmerk richten wir dabei auch auf die<br />

Aspekte <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft, die über die Medizintechnik<br />

– wo die Region <strong>Aachen</strong> beson<strong>de</strong>rs stark ist – hinaus<br />

gehen. Das Thema <strong>de</strong>r Gesundheitsversorgung und Pflege<br />

hat dabei einen hohen Stellenwert – ebenso wie die grenzüberschreiten<strong>de</strong><br />

Zusammenarbeit in unserer Dreilän<strong>de</strong>rregion<br />

mit <strong>de</strong>n nie<strong>de</strong>rländischen und belgischen Partnern.<br />

Wichtig für uns sind aber vor allem die zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n<br />

projektbezogenen För<strong>de</strong>rstrukturen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />

Nordrhein-Westfalen, <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r EU. Zum Beispiel<br />

engagieren sich bei <strong>de</strong>r NRW-EU Ziel 2-För<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

grenzüberschreiten<strong>de</strong>n INTERREG-För<strong>de</strong>rung* Firmen gemeinsam.<br />

Beim Ziel 2 Wettbewerbs InnoMeT.NRW und beim<br />

Wettbewerbsaufruf Medizin.NRW gibt es För<strong>de</strong>rmittel für<br />

Kooperationsprojekte zwischen KMUs und Hochschulen.<br />

Wir beteiligen uns an <strong>de</strong>r Steuerung solcher Aktivitäten.<br />

Rossaint: Richtig. Wir haben zum Beispiel <strong>de</strong>n Ziel 2 –InnoMeT.NRW-<br />

Wettbewerb gewonnen und unsere Zusammenarbeit<br />

mit Unternehmen brachte Erfolge auf wissen-<br />

D I E G E S P R Ä C H S P A R T N E R<br />

� Ralf W. Barkey, Hauptgeschäftsführer<br />

Handwerkskammer <strong>Aachen</strong><br />

� Prof. Dr. Ulrich Deller,<br />

Prorektor Katholische Hochschule NRW<br />

� Univ. Prof. Dr. Andreas J. W. Goldschmidt,<br />

Gesundheitsnetzwerk Deutschland Mitte-<br />

Südwest, Zentrum für Forschungskoordination<br />

und Bildung GmbH<br />

� Rudolf Henke, MdB CDU/CSU<br />

� Dr. Armin Leon, Referat I A 1, Petitionen,<br />

Koordination Gesundheitscampus NRW,<br />

Strategiezentrum<br />

� Priv.-Doz. Dr. med. habil Andreas Meyer-<br />

Falcke, Leiter Strategiezentrum Gesundheit<br />

Nordrhein-Westfalen | Aufbaubeauftragter<br />

Gesundheitscampus<br />

� Prof. Dr. Rolf Rossaint,<br />

Prorektor RWTH <strong>Aachen</strong><br />

� Ulrich Schirowski, Geschäftsführer AGIT mbH,<br />

<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong><br />

� Ute Steinbusch, Head of Business<br />

Development Celonic GmbH<br />

M O D E R A T I O N<br />

� Detlef Hans Franke, Geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />

Gesellschafter FuP-Kommunikations-Management<br />

GmbH, Vorstandsmitglied Initiative<br />

gesundheitswirtschaft rhein-main e.v.<br />

schaftlichem Gebiet. Dennoch stellen wir fest, dass wir keinen<br />

Erfolg haben, wenn wir uns bei Spitzencluster-Wettbewerben<br />

bewerben, weil uns in <strong>de</strong>r Region die Großindustrie<br />

fehlt. Das war auch in <strong>de</strong>r zweiten Run<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Wettbewerbs<br />

<strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong>en <strong>de</strong>r Zukunft so. Deshalb versuchen<br />

wir, über unser Campusprojekt Firmen nach <strong>Aachen</strong><br />

zu holen und Industriepartnerschaften zu entwickeln.<br />

Meyer-Falcke: Die Rheinisch-Westfälische Technische<br />

Hochschule <strong>Aachen</strong> (RWTH) ist Exzellenz-Universität, da ist<br />

auch Potenzial für Spitzencluster vorhan<strong>de</strong>n, <strong>Aachen</strong> könnte<br />

versuchen, mit Firmen <strong>de</strong>r Großindustrie zu kooperieren,<br />

um so Teil eines Spitzenclusters zu wer<strong>de</strong>n.<br />

Goldschmidt: Die Ausgangslage in <strong>Aachen</strong> ist ganz ähnlich,<br />

wie bei uns in Trier. Wir haben auch keine Großin -<br />

Juni 2010 11


Rudolf Henke: <strong>Aachen</strong> kann durch seine Grenznähe<br />

zu einem Labor für grenzüberschreiten<strong>de</strong> Gesundheits -<br />

forschung wer<strong>de</strong>n.<br />

dustrie und kooperieren <strong>de</strong>shalb bei Spitzenclusterwett -<br />

bewerben mit global tätigen Firmen, die nicht aus <strong>de</strong>r Re -<br />

gion kommen, wie <strong>de</strong>r Telekom.<br />

WirtschaftsBild: Wie stärkt die <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong><br />

die Netzwerke nach innen und welche Erwartungen<br />

haben hier die Unternehmen?<br />

Steinbusch: Netzwerke sind wichtig, aber die Gesundheitswirtschaft<br />

ist vielschichtig, so habe ich mit einer Altenpflegerin<br />

zum Beispiel momentan nur wenige Berührungspunkte.<br />

Unser Interesse richtet sich mehr auf Biotechnologie<br />

und Pharma, weil das in unserer Wertschöpfungskette<br />

liegt und da engagieren wir uns bei LifeTec<strong>Aachen</strong>-Jülich<br />

e.V. und im <strong>Aachen</strong>er Kompetenzzentrum Medizintechnik.<br />

Hier treffen wir die für uns wichtigen Firmen, aber wir<br />

schauen auch über <strong>de</strong>n Tellerrand. Letztlich kommt das<br />

Label „<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong>“ allen zugute.<br />

Schirowski: Klar ist, dass Medizintechnik im Vor<strong>de</strong>rgrund<br />

steht, auch wenn wir uns fünf Themenfel<strong>de</strong>r vorgenommen<br />

haben. Deswegen haben wir <strong>de</strong>n InnoMeT.NRW-Wettbewerb<br />

gewonnen und waren auch beim Einwerben weiterer<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Prof. Dr. Ulrich Deller: Die ambulante und stationäre<br />

Versorgung älterer Menschen ist ein boomen<strong>de</strong>r Markt,<br />

<strong>de</strong>n wir stärker ins Visier nehmen müssen.<br />

projektbezogener För<strong>de</strong>rmittel in <strong>de</strong>r jüngeren Vergangenheit<br />

sehr erfolgreich und die Entwicklung <strong>de</strong>s Schwerpunktes<br />

Medizintechnik läuft über die bestehen<strong>de</strong>n Netze gut.<br />

Aber wir wollen auch <strong>de</strong>n grenzüberschreiten<strong>de</strong>n Gesundheitstourismus<br />

stärker beleuchten und das Thema <strong>de</strong>r Gesundheitsversorgung<br />

– auch und gera<strong>de</strong> im Kontext mit<br />

technischen Innovationen in <strong>de</strong>n Blick nehmen, und uns<br />

auch um die ländlichen Räume in unserer Region kümmern.<br />

Auch das Handwerk<br />

ist eingebun<strong>de</strong>n<br />

Barkey: Ich bedaure, dass das Handwerk in <strong>de</strong>m Gutachten<br />

<strong>de</strong>s Instituts für Arbeit (IAT) für die Region <strong>Aachen</strong> nicht<br />

vor kommt, obwohl es 469 Handwerksbetriebe mit 2800 Beschäftigten<br />

gibt, die in <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft tätig sind.<br />

Schirowski: Wir haben das Handwerk nicht vergessen. Die<br />

Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammer und die Handwerkskammer<br />

sind immer eingebun<strong>de</strong>n. Eine Stärke unserer Region ist ja<br />

gera<strong>de</strong> die große Zahl von Handwerksbetrieben und KMUs.<br />

Das Handwerk bil<strong>de</strong>t das Rückgrat und <strong>de</strong>r Bereich wächst.<br />

12 Juni 2010


Ralf W. Barkey: <strong>Aachen</strong> sollte sich nicht nur auf Alleinstellungsmerkmale<br />

im Hochschulbereich konzentrieren, son<strong>de</strong>rn<br />

auch die Möglichkeiten <strong>de</strong>r Wirtschaft stärker nutzen.<br />

WirtschaftsBild: Wie kann die Politik <strong>Aachen</strong> dabei unterstützen,<br />

seine Position als <strong>Gesundheitsregion</strong> zu stärken?<br />

Henke: Bund und Land stimulieren <strong>de</strong>n Wettbewerb <strong>de</strong>r<br />

<strong>Gesundheitsregion</strong>en, nehmen aber keinen Einfluss auf<br />

das Ergebnis. <strong>Aachen</strong> hat zwei Alleinstellungsmerkmale in<br />

NRW, hier steht das einzige Universitätsklinikum, das mit<br />

einer Technischen Hochschule verbun<strong>de</strong>n ist, das be<strong>de</strong>utet<br />

ein Riesenpotenzial für Innovationen in <strong>de</strong>n Bereichen<br />

Medizin und Ingenieurwissenschaften. Und mit <strong>de</strong>r Katholischen<br />

Hochschule gibt es darüber hinaus ein geisteswissenschaftliches<br />

Potenzial, das dazu beitragen kann, die<br />

medizintechnischen Errungenschaften sozial zu reflektieren.<br />

In ganz Deutschland muss man eine solche Kombination<br />

mit <strong>de</strong>r Lupe suchen. Das bietet auch gute Möglichkeiten<br />

für Spin Offs. Die sich daraus ergeben<strong>de</strong>n Chancen<br />

müssen die Akteure aber selbst entwickeln, das kann die<br />

Politik nicht vorgeben. Außer<strong>de</strong>m könnte <strong>Aachen</strong> durch<br />

seine Grenznähe zu einem Labor für grenzüberschreiten<strong>de</strong><br />

Forschung wer<strong>de</strong>n. Wir haben hier drei Gesundheitssysteme<br />

und Versorgungsstrukturen in unmittelbarer Nähe, die<br />

miteinan<strong>de</strong>r verglichen wer<strong>de</strong>n können. Das ist ein Schatz,<br />

<strong>de</strong>r gehoben wer<strong>de</strong>n kann, wenn man sich ihm widmet.<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Ute Steinbusch: Die <strong>Gesundheitsregion</strong> muss Klinken<br />

putzen und Akteure zusammenbringen, die noch nicht<br />

miteinan<strong>de</strong>r re<strong>de</strong>n. Daraus kann sich etwas ergeben.<br />

Barkey: Nochmal, wir sollten uns in <strong>Aachen</strong> nicht nur auf<br />

Alleinstellungsmerkmale im Hochschulbereich konzentrieren,<br />

son<strong>de</strong>rn auch die Möglichkeiten <strong>de</strong>r Wirtschaft stärker nutzen.<br />

Nehmen Sie doch nur die Themen Ernährung, Prävention,<br />

barrierefreies Wohnen o<strong>de</strong>r Hygiene, warum versuchen<br />

wir nicht hier Projekte anzustoßen, um weitere Alleinstellungsmerkmale<br />

zu entwickeln? Es gibt bereits Ansatzpunkte<br />

in <strong>de</strong>r Zahntechnik und bei <strong>de</strong>r Entwicklung von Kunststoffen<br />

für die Sportmedizin, gemeinsam mit <strong>de</strong>r Fachhochschule<br />

wer<strong>de</strong>n neue Gusstechnikverfahren entwickelt und 2009<br />

ging <strong>de</strong>r Innovationspreis <strong>de</strong>s Handwerks erstmals an ein<br />

Handwerksunternehmen aus <strong>de</strong>m Bereich Gesundheitswirtschaft<br />

als Ergebnis eines Projektes mit <strong>de</strong>r Fachhochschule.<br />

Goldschmidt: Der Ansatz, an das Gesundheitshandwerk<br />

und <strong>de</strong>n Dienstleistungsbereich zu gehen, ist richtig, <strong>de</strong>nn<br />

sowohl in Krankenhäusern, als auch bei Pflege und Handwerk<br />

sinkt die Zahl <strong>de</strong>r Arbeitsplätze in <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong>.<br />

Das Entwicklungskonzept <strong>de</strong>s IAT zeigt genau in diesem Bereich<br />

Schwächen <strong>de</strong>r Region auf. Und man muss schon fragen,<br />

ob es Arbeitsplätze bringt, Elite-Universität o<strong>de</strong>r Spitzencluster<br />

zu sein. Rund um die US-amerikanischen Elite-<br />

Juni 2010 13


Priv. Doz. Dr. med. habil Andreas Meyer-Falcke: Die Rheinisch-<br />

Westfälische Technische Hochschule <strong>Aachen</strong> ist Exzellenz-Universität,<br />

da ist auch Potenzial für Spitzencluster vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Unis Harward und an<strong>de</strong>re gibt es auch oft nicht viel Wirtschaft<br />

o<strong>de</strong>r Arbeitsplätze. Dagegen kann man etwas tun.<br />

Man sollte neue Berufe an <strong>de</strong>r Fachhochschule entwickeln,<br />

die bis zum Bachelor gehen und diese mit etablierten aka<strong>de</strong>mischen<br />

Berufen verzahnen. Und man muss sich dann<br />

auch Gedanken machen, wie ich die Stu<strong>de</strong>nten am Standort<br />

halte. Ansatzpunkte bietet auch die Versorgungsforschung.<br />

Die gesetzlichen Krankenversicherungen forschen<br />

überall, nur nicht in <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong>. Man könnte ihnen<br />

<strong>Aachen</strong> schmackhaft machen. Auch hierbei könnten <strong>Aachen</strong><br />

und Trier zum Beispiel zusammenarbeiten.<br />

Sozial- und Gesundheitsdienste<br />

im Blick<br />

Meyer-Falcke: Übrigens – wir investieren ebenfalls zwei<br />

Millionen Euro in Versorgungsforschung. Und was das Handwerk<br />

betrifft – natürlich gehört Gesundheitshandwerk dazu.<br />

Wenn man im Gesamtkonzert <strong>de</strong>r Regionen mitspielen<br />

will, dann muss man zwar einerseits die Exzellenz in<br />

<strong>de</strong>r Spitze suchen, an<strong>de</strong>rerseits aber auch die Breite bedienen.<br />

Das ist zwar schwierig, aber an<strong>de</strong>rs geht es nicht.<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Detlef Hans Franke: Stärken einer Region sind nur die<br />

eine Seite <strong>de</strong>s Erfolges. Die Region muss für ihre Stärken<br />

auch massiv werben.<br />

Deller: Wenn es um Arbeitsplätze geht, muss man auch<br />

Sozial- und Gesundheitsdienste ins Auge fassen. Die ambulante<br />

und stationäre Versorgung älterer Menschen ist ein<br />

boomen<strong>de</strong>r Markt, <strong>de</strong>n wir nicht genug im Blick haben. In<br />

<strong>de</strong>n Sozialdiensten fehlen Managementfähigkeiten, da knüpfe<br />

ich an Professor Goldschmidt an. Wir haben <strong>de</strong>shalb für<br />

<strong>de</strong>n Studiengang Kooperationsmanagement <strong>de</strong>r KatHO<br />

NRW eine Vereinbarung mit <strong>de</strong>m Universitätsklinikum <strong>Aachen</strong><br />

geschlossen, um diese Fragen in <strong>de</strong>n Mittelpunkt zu<br />

rücken. Wir sollten in <strong>de</strong>r Diskussion um Gesundheitskosten<br />

aber auch stärker beachten, dass diese auch durch soziale<br />

Probleme entstehen. Ein Ansatzpunkt wäre die stärkere<br />

Untersuchung von Präventionsstrategien auf ihre Wirksamkeit<br />

hin: Wie kann man die sozialen Probleme lösen um Gesundheitskosten<br />

zu senken, wie Übergewicht bekämpfen,<br />

das durch soziale Problemlagen entsteht. Hier müsste man<br />

im Kin<strong>de</strong>rgarten anfangen und in Prävention investieren.<br />

Rossaint: 650 Arbeitsplätze an <strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong> stehen<br />

in unmittelbarem Zusammenhang mit unserem Status als<br />

Exzellenzuniversität, dazu kommen 230 Millionen Euro an<br />

Drittmitteln im Jahr 2009. Das ist viel und zeigt, Spit-<br />

14 Juni 2010


Univers. Prof. Dr. Andreas J. W. Goldschmidt: Man sollte<br />

neue Berufe an <strong>de</strong>r Fachhochschule entwickeln und diese<br />

mit etablierten aka<strong>de</strong>mischen Berufen verzahnen.<br />

zen forschung schafft sehr wohl Arbeitsplätze. Zusätzliche<br />

Arbeitsplätze in <strong>de</strong>r Medizintechnik zu schaffen, ist allerdings<br />

schwierig, das Personal in <strong>de</strong>n Krankenhäusern wird<br />

wei-ter sinken, weil die Patienten immer früher entlassen<br />

wer<strong>de</strong>n, aber sie müssen dann zu Hause ambulant besser<br />

betreut wer<strong>de</strong>n, und da wer<strong>de</strong>n ebenfalls zusätzliche Arbeitsplätze<br />

benötigt, die wollen auch bezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />

Barkey: Der Bedarf an Gesundheitsdienstleistungen wird<br />

durch die Alterung <strong>de</strong>r Gesellschaft steigen, da sind wir uns<br />

einig. Allerdings wer<strong>de</strong>n die Kosten immer stärker auf die<br />

Bürger verlagert und das verlangt mehr betriebswirtschaftliches<br />

Wissen im Gesundheitswesen. Inzwischen ist schon<br />

je<strong>de</strong>r zweite Teilnehmer unserer Existenzgründungsseminare<br />

ein Arzt. Ich <strong>de</strong>nke, wir sollten nicht nur an aka<strong>de</strong> -<br />

mische Kooperationen <strong>de</strong>nken, son<strong>de</strong>rn unsere Stärken<br />

auch in an<strong>de</strong>ren Bereichen entwickeln.<br />

WirtschaftsBild: Dann bleiben wir doch gleich mal bei <strong>de</strong>n<br />

Themenfel<strong>de</strong>rn Zweiter Gesundheitsmarkt, Tourismus, Ernährung<br />

– wie weit ist die <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> hier gekommen<br />

und welche Potenziale bietet <strong>de</strong>r Markt vor <strong>de</strong>r Tür?<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Prof. Dr. Rolf Rossaint: Wir versuchen über unser<br />

Campusprojekt Firmen nach <strong>Aachen</strong> zu holen und<br />

Industriepartnerschaften zu entwickeln.<br />

Schirowski: Gesundheitstourismus ist ein Thema für uns,<br />

<strong>de</strong>nn die ehemaligen Kurbä<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Region müssen sich<br />

neu positionieren. Bad <strong>Aachen</strong> hat dabei natürlich eine beson<strong>de</strong>re<br />

Be<strong>de</strong>utung. Im Tourismus <strong>de</strong>s Nationalparks Eifel<br />

spielt das Naturerleben eine stärkere Rolle, aber das steckt<br />

noch in <strong>de</strong>n Anfängen. Die Kommunen <strong>de</strong>r Region sind<br />

sehr interessiert, aber die Wirtschaft tut sich noch schwer.<br />

Wir arbeiten hier mit <strong>de</strong>r Zukunftsinitiative Eifel zusammen.<br />

Kooperation mit<br />

an<strong>de</strong>ren Clustern<br />

Meyer-Falcke: Ernährung ist ein gutes Feld für clusterübergreifen<strong>de</strong><br />

Projekte, die wir jetzt angehen wollen. Wenn<br />

sich <strong>Aachen</strong> auf diesem Gebiet stärker positionieren will,<br />

dann sollte sich die Region möglichst schnell mit an<strong>de</strong>ren<br />

Clustermanagern in NRW abstimmen.<br />

Goldschmidt: Die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen<br />

wer<strong>de</strong>n schon lange thematisiert. Man muss etwas<br />

für die Berufe tun, wenn man führen<strong>de</strong> <strong>Gesundheitsregion</strong><br />

wer<strong>de</strong>n will: was kann eine Region strukturell leisten um<br />

Juni 2010 15


Ulrich Schirowski: Verglichen mit an<strong>de</strong>ren Regionen Nordrhein-<br />

Westfalens gibt es in <strong>Aachen</strong> viele Teilbranchen <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft,<br />

aus <strong>de</strong>nen sich schon Initiativen entwickelt haben.<br />

für Gesundheitsberufe interessant zu sein, was tun die<br />

Kommunen, was tut <strong>de</strong>r Gesetzgeber gegen die falsche<br />

Verteilung von Finanzmitteln? Das Hinterland von <strong>Aachen</strong><br />

ist unterversorgt, <strong>Aachen</strong> könnte Vorreiter auf <strong>de</strong>m Gebiet<br />

<strong>de</strong>r Lösung dieses Problems wer<strong>de</strong>n.<br />

Die Region für Hausärzte<br />

schmackhaft machen<br />

Henke: Die Region <strong>Aachen</strong> hat ein strukturelles Problem<br />

aus <strong>de</strong>r Zeit, als die AOK-Bezirke noch klein waren. Da floss<br />

hierzulan<strong>de</strong> weniger Geld ins Gesundheitswesen, als in an<strong>de</strong>re<br />

Regionen und die Ärzte gingen nach Holland und<br />

Frankreich, wo sie mehr verdienten. Eine <strong>Gesundheitsregion</strong><br />

kann solche Probleme nicht lösen, das muss die Politik<br />

tun. Ich setze mich dafür ein, dass ein Prozent <strong>de</strong>s Kassenaufkommens<br />

für die För<strong>de</strong>rung unterversorgter Regionen<br />

eingesetzt wird, zum Beispiel für Kredite und eine bessere<br />

Vergütung nie<strong>de</strong>rgelassener Ärzte. Zweitens sollte aus <strong>de</strong>m<br />

Regelleistungsvolumen <strong>de</strong>r Krankenversicherungen weniger<br />

Geld für Son<strong>de</strong>rleistungen abgezweigt wer<strong>de</strong>n und<br />

drittens muss die Bun<strong>de</strong>sregierung dafür sorgen, dass die<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Dr. Armin Leon: Die Nordrhein-Westfälische Lan<strong>de</strong>sregierung<br />

för<strong>de</strong>rt in <strong>de</strong>n Regionen die unterschiedlichen Schwerpunkte.<br />

In <strong>Aachen</strong> ist dies die vor allem Medizintechnik.<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen die verfügbaren Budgets<br />

ausgewogen auf Haus- und Fachärzte aufteilen.<br />

Meyer-Falcke: Nach wie vor sind Ärzte überlastet, <strong>de</strong>shalb<br />

müsste man über Delegation und Substitution ärztlicher<br />

Tätigkeiten sprechen, etwa durch Dokumentationsassistenten.<br />

In Südwestfalen gibt es ein Aktionsprogramm,<br />

mit <strong>de</strong>m die Region Hausärzten schmackhaft gemacht wer<strong>de</strong>n<br />

soll, da wird für <strong>de</strong>n Ehepartner ein Arbeitsplatz gesucht,<br />

für das Kind steht ein Kitaplatz bereit und <strong>de</strong>n Gärtner,<br />

<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Rasen mäht, beschafft man zusätzlich.<br />

Schirowski: Klingt gut. Ich bespreche mit <strong>de</strong>n Wirtschaftför<strong>de</strong>rern<br />

in unserer Region, ob wir sowas nicht auch machen<br />

können.<br />

Goldschmidt: Der Dialog zwischen Ökonom und Arzt ist<br />

wichtig, viel mehr Ärzte müssen in die Ökonomie, weil die<br />

eine an<strong>de</strong>re Ethik haben, die <strong>de</strong>n Ökonomen oft fehlt. Beim<br />

Marketing muss meines Erachtens auf <strong>de</strong>n Begriff Gesundheit<br />

stärker geachtet wer<strong>de</strong>n. Bürgerschaftliches Engagement<br />

muss geweckt und von Kommunen könnten soge-<br />

16 Juni 2010


nannte „Run<strong>de</strong> Tische“ für alle relevanten Versorgungseinrichtungen<br />

und für betroffene sowie an <strong>de</strong>m Thema interessierte<br />

Unternehmen eingerichtet wer<strong>de</strong>n.<br />

Rossaint: Ich glaube nicht, dass <strong>de</strong>r Ärztemangel unser<br />

Hauptthema ist. Wir müssen Leuchttürme schaffen, <strong>de</strong>shalb<br />

wollen wir die verschie<strong>de</strong>nen Facetten <strong>de</strong>r Medizintechnik<br />

in einem <strong>de</strong>utschen Zentrum für Medizintechnik<br />

zusammenfassen. Wir brauchen zwei, drei Schlagwörter,<br />

die sich mit <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> verbin<strong>de</strong>n.<br />

WirtschaftsBild: Damit sind wir beim Marketing angekommen.<br />

Hat die <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> hier schon<br />

ausreichend klare Konturen? Wie wirbt man erfolgreich<br />

für Gesundheit?<br />

Steinbusch: Man muss Klinken putzen. Ich suche meine<br />

Kun<strong>de</strong>n zum Teil auch über Kaltakquise. Die <strong>Gesundheitsregion</strong><br />

muss ebenfalls kleinteilig Akteure zusammenbringen,<br />

die noch nicht miteinan<strong>de</strong>r re<strong>de</strong>n. Daraus kann<br />

sich dann etwas ergeben.<br />

Meyer-Falcke: Die Region sollte sich auf drei, vier Schwerpunkte<br />

konzentrieren, die <strong>de</strong>r Region ein Gesicht geben.<br />

Schirowski: Unter unseren fünf Themenschwerpunkten<br />

stellen wir ja schon vorrangig auf Medizintechnik und Life-<br />

Science ab, weil hier die besten Ansätze da sind und wir über<br />

die bestehen<strong>de</strong>n Netzwerke die Partner noch enger zusammen<br />

bringen wollen. Aber wir wer<strong>de</strong>n auch auf <strong>de</strong>n drei an<strong>de</strong>ren<br />

Gebieten Stärken <strong>de</strong>utlicher herausarbeiten. Wichtig<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

dabei ist: „Klinken putzen“, d.h. die Akteure vor allem aus <strong>de</strong>r<br />

Wirtschaft – bei <strong>de</strong>n KMU aber auch beispielsweise bei <strong>de</strong>n<br />

Versorgungsträgern – stärker mit einzubin<strong>de</strong>n.<br />

Henke: Ich sehe drei Ansatzpunkte für Marketing. Erstens<br />

die Verknüpfung von Forschung zwischen Ingenieurswissenschaften,<br />

Medizin und Geisteswissenschaften, zweitens<br />

Forschung auf <strong>de</strong>m Gebiet soziale Verantwortung,<br />

Prävention und Gesundheit, und drittens könnte es beim<br />

Thema Zweiter Gesundheitsmarkt sehr interessant sein zu<br />

erforschen, wie viel Verantwortung <strong>de</strong>r Einzelne für seine<br />

Gesundheit übernehmen kann und will.<br />

Deller: Die Region sollte sich auf wenige Themen beschränken,<br />

sich zeitlich genau umrissene Ziele setzen und<br />

klare Botschaften verbreiten.<br />

Barkey: Entschei<strong>de</strong>nd ist, dass als Ergebnis einer besseren<br />

Vernetzung Bildung und Qualität in <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />

steigen und dauerhaft mehr Arbeitsplätze entstehen.<br />

WirtschaftsBild: Wir danken Ihnen für das Gespräch!<br />

* KMU: Kleine und mittelständische Unternehmen<br />

** INTERREG-För<strong>de</strong>rung: Als Gemeinschaftsinitiative <strong>de</strong>r EU-<br />

Kommission ist INTERREG ein För<strong>de</strong>rprogramm zur Unterstützung<br />

<strong>de</strong>r grenzüberschreiten<strong>de</strong>n Zusammenarbeit.<br />

*** InnoMeT.NRW: Ziel 2 För<strong>de</strong>rwettbewerb InnoMeT.NRW<br />

„Kehlkopfkrebs, Schlaganfall, Muskelkrankheit o<strong>de</strong>r Hirnverletzungen<br />

können zu Sprachverlust führen. Kommunikationshilfen<br />

bieten einen Sprachersatz. Die handlichen<br />

Geräte bestehen aus Alphanumerik mit Wortvorhersage<br />

und Symboltastaturen für Nutzer ohne o<strong>de</strong>r mit wenig<br />

Schriftsprache. Wer seine Hän<strong>de</strong> nicht nutzen kann, kein<br />

Problem. Es genügt eine Pupillenbewegung, ein Blick auf<br />

die Tastatur o<strong>de</strong>r ein Lidschlag, um eine Kommunikationshilfe<br />

sprechen zu lassen.“<br />

Hannelore Wollersheim und Willi Klinkenberg,<br />

zufrie<strong>de</strong>ne Kun<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r weimed GmbH<br />

Juni 2010 17


Nach einem Architektur wettbewerb steht nun die „architektonische<br />

Richtung“ für das Campus-Areal fest. Das Siegermo<strong>de</strong>ll vom Büro<br />

Léon Wohlhage Wernik Gesellschaft von Archiktekten mbH<br />

in Zusammenarbeit mit Bauer und Partner Landschaftsarchitekten<br />

überzeugte mit <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e einer breiten, langgestreckten Terrasse.<br />

| G E S U N D H E I T S C A M P U S N O R D R H E I N - W E S T FA L E N |<br />

Ein Katalysator für das nordrheinwestfälische<br />

Gesundheitswesen<br />

In Nordrhein-Westfalen entsteht <strong>de</strong>rzeit ein einzigartiges Projekt mit bun<strong>de</strong>sweitem Vorbildcharakter:<br />

Der Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen. Leitprojekte initiieren, Akteure vernetzen und Kooperationen<br />

im Gesundheitswesen för<strong>de</strong>rn – das sind Schwerpunkte <strong>de</strong>s neuen Campus.<br />

„Wir investieren in Innovationen, kreative Versorgungsstrukturen<br />

sowie Forschung und Entwicklung im Gesundheitswesen<br />

und <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft“, erklärt PD Dr.<br />

Andreas Meyer-Falcke, <strong>de</strong>r als Leiter <strong>de</strong>s Strategiezentrums<br />

Gesundheit <strong>de</strong>n Aufbau und die Entwicklung <strong>de</strong>s Gesundheitscampus<br />

Nordrhein-Westfalen koordiniert.<br />

Für die Gesundheit <strong>de</strong>r Menschen<br />

in Nordrhein-Westfalen<br />

Mit <strong>de</strong>m Gesundheitscampus stellt sich Nordrhein-<br />

Westfalen <strong>de</strong>n gesundheitlichen Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />

21. Jahrhun<strong>de</strong>rts. „Mit allen unseren Aktivitäten verpflichten<br />

wir uns EINEM Ziel: Der För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Gesundheit<br />

in Nordrhein-Westfalen“ ist sich Meyer-Falcke <strong>de</strong>r vorran -<br />

gigen Zielsetzung bewusst. Zentrale Herausfor<strong>de</strong>rung ist<br />

beispielsweise <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mographische Wan<strong>de</strong>l. Eine zunehmend<br />

altern<strong>de</strong> Gesellschaft bringt eine Verlagerung <strong>de</strong>s<br />

Krankheitsspektrums mit sich.<br />

Deshalb ist die Gesundheitsversorgung heute wichtiger<br />

<strong>de</strong>nn je: So wird zum Beispiel innerhalb <strong>de</strong>r nächsten vier<br />

Jahrzehnte die Zahl <strong>de</strong>r 80jährigen Bürgerinnen und Bürger<br />

in Deutschland von heute knapp vier Millionen auf<br />

rund zehn Millionen steigen. Und mit <strong>de</strong>m Alter steigt<br />

das Risiko, krank o<strong>de</strong>r pflegebedürftig zu wer<strong>de</strong>n. Meyer-<br />

Falcke bestätigt: „Das Gesundheitswesen muss sich auf<br />

diesen Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>n Bevölkerungsstruk turen einstellen.<br />

Gemeinsam mit unseren Partnern tragen wir dazu bei,<br />

Lösungen zu entwickeln: Von <strong>de</strong>r Prävention bis hin zur<br />

Versorgung im Krankheitsfall.“ In dieser ganzheitlichen<br />

Form ist das Konzept <strong>de</strong>s Gesundheitscampus Nordrhein-<br />

Westfalen <strong>de</strong>utschlandweit einzigartig.<br />

18 A N Z E I G E<br />

Juni 2010


Gesundheitsstandort Nordrhein-Westfalen<br />

Auch wirtschaftlich ist die Gesundheitsbranche für <strong>de</strong>n<br />

Standort Nordrhein-Westfalen von großer Be<strong>de</strong>utung. Einige<br />

Beispiele: Über eine Million Beschäftigte in <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft,<br />

rund 88.000 Ärzte und 418 Krankenhäuser<br />

arbeiten für die Gesundheit <strong>de</strong>r Bevölkerung in Nordrhein-<br />

Westfalen. Nordrhein-Westfalen bietet auch Exzellenz und<br />

Expertise in <strong>de</strong>r medizinischen Forschung und Entwicklung.<br />

Gute Beispiele sind die medizinischen Fakultäten und Universitätskliniken<br />

mit ihren zum Teil international exzellenten<br />

Forschungsschwerpunkten o<strong>de</strong>r die Fraunhofer- und<br />

Max-Planck-Institute. „Der Gesundheitscampus wird zum<br />

Ausbau <strong>de</strong>r Spitzenpositionen <strong>de</strong>s nordrhein-westfälischen<br />

Gesundheitswesens führen“, ist sich Meyer-Falcke sicher.<br />

Mit professioneller Vernetzung, Beschleunigung von innovativen<br />

Prozessen sowie <strong>de</strong>r Qualifizierung in allen Bereichen<br />

<strong>de</strong>s Gesundheitswesens steigert sich die Standortattraktivität<br />

Nordrhein-Westfalens auch im internationalen<br />

Vergleich. Der Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen<br />

versteht sich als Katalysator dieser Entwicklung.<br />

Standort Bochum<br />

Die Zentrale <strong>de</strong>s Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen<br />

befin<strong>de</strong>t sich in Bochum. Bis 2013 entsteht hier auf<br />

einem rund 50.000 qm großen Areal ein kommunikatives<br />

und professionelles Arbeitsumfeld. In <strong>de</strong>r ersten Phase<br />

wer<strong>de</strong>n fast 200 Millionen EUR in <strong>de</strong>n Neubau und die<br />

Infrastruktur investiert. Damit wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Startphase<br />

rund 1.000 Studienplätze an <strong>de</strong>r Hochschule für Gesundheit<br />

und 1.000 Beschäftigungsplätze entstehen.<br />

Lan<strong>de</strong>sweite Plattform für Kooperationen<br />

Der Standort Bochum integriert sich künftig in ein lan<strong>de</strong>sweites<br />

Netz. „Schließlich ist <strong>de</strong>r Gesundheitscampus eine<br />

Plattform für ganz Nordrhein-Westfalen“, erklärt Meyer-<br />

Falcke die lan<strong>de</strong>sweite Ausrichtung <strong>de</strong>s Gesundheitscampus.<br />

Es wird beispielsweise themenspe zifisch mit Einrichtungen<br />

und Unternehmen in Nordrhein-Westfalen an Projekten o<strong>de</strong>r<br />

Initiativen gearbeitet; ein zelne Themen wer<strong>de</strong>n in Mo<strong>de</strong>llregionen<br />

zusammengeführt. „Wir möchten in ganz Nordrhein-<br />

Westfalen Campuspartner gewinnen. Ich la<strong>de</strong> alle Einrichtungen<br />

im Ge sundheitswesen ein, sich an <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

und am Aufbau dieses einmaligen Projektes zu beteiligen.“<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Der Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen ist auf<br />

Entwicklung ausgerichtet. In <strong>de</strong>r ersten Phase besteht<br />

er aus 9 Partnern:<br />

� Strategiezentrum Gesundheit<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

� Clustermanagement Gesundheitswirtschaft<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

� elektronisches Beruferegister für<br />

Gesundheitsberufe (eGBR)<br />

� bun<strong>de</strong>sweit erste öffentlich-rechtliche<br />

Hochschule für Gesundheit (hsg)<br />

� Krebsregister NRW<br />

� Lan<strong>de</strong>sinstitut für Gesundheit und Arbeit (LIGA)<br />

� regionales Netzwerk MedEcon Ruhr<br />

� europäisches Proteinforschungszentrum PURE<br />

� Zentrum für Telematik im<br />

Gesundheitswesen (ZTG)<br />

Z I E L E D E S G E S U N D H E I T S C A M P U S<br />

N O R D R H E I N - W E S T F A L E N :<br />

� das gezielte Erforschen von Erkrankungen;<br />

� bedarfsgerechte Informationen<br />

über Krankheiten;<br />

� die bun<strong>de</strong>sweit beste Prävention und<br />

medizinisch-pflegerische Versorgung;<br />

� För<strong>de</strong>rung von Gesundheit in allen<br />

Lebensbereichen.<br />

Strategiezentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen<br />

Das Strategiezentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen<br />

mit Sitz in Bochum ist Bestandteil <strong>de</strong>s Gesundheitscampus<br />

Nordrhein-Westfalen und <strong>de</strong>ssen Schrittmacher.<br />

Das Zentrum wur<strong>de</strong> im Juni 2009 gegrün<strong>de</strong>t. Schwerpunkte<br />

sind neben <strong>de</strong>r Campusentwicklung die Themenbe -<br />

reiche Versorgungsforschung, Gesundheitliche Vorsorge<br />

und e-Health. Hier wer<strong>de</strong>n z.B. Trends i<strong>de</strong>ntifiziert, Netzwerke<br />

aufgebaut, Initiativen und Projekte initiiert und begleitet<br />

sowie Transparenz geschaffen.<br />

A N Z E I G E<br />

Juni 2010 19


| I H K A A C H E N |<br />

Typisch für <strong>de</strong>n Markt <strong>de</strong>r Medizintechnik ist <strong>de</strong>r lange<br />

Zertifizierungsweg für neue Produkte. Zwar atmen Forscher<br />

und Hersteller auf, wenn die Zertifizierung auf <strong>de</strong>ren<br />

Schreibtisch liegt, aber daneben sind noch an<strong>de</strong>re Schritte<br />

wichtig. „Nicht alle Erfin<strong>de</strong>r und Hersteller messen einer biologischen<br />

Prüfstrategie die angemessene Be<strong>de</strong>utung zu“,<br />

sagt Dr. Ing. Ute Müller, Geschäftsführerin von BMP GmbH,<br />

Labor für medizinische Materialprüfung in <strong>Aachen</strong>. „Wir untersuchen<br />

die Produkte so gründlich, dass negative Auswirkungen<br />

im o<strong>de</strong>r am menschlichen Körper schon im Vorfeld<br />

erkannt und vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n können“. Fast 20 Prozent<br />

<strong>de</strong>r untersuchten Produkte in <strong>de</strong>n BMP Labors fallen durch,<br />

weil nicht alle Kontaminationsquellen in <strong>de</strong>r Produktion berücksichtigt,<br />

die Wirkstoffkombination aus verschie<strong>de</strong>nen<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Die Wertschöpfungskette<br />

in <strong>de</strong>r Medizintechnik<br />

Dynamik und Vielfalt charakterisieren die Medizintechnikbranche ebenso wie Qualität,<br />

Prozesssicherheit und Präzision. Eine gute Chance für Forscher und Produktentwickler,<br />

wenn sie diesen Ansprüchen <strong>de</strong>s Marktes auch gerecht wer<strong>de</strong>n.<br />

Arzneimitteln nur einseitig überprüft wur<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r ein an<strong>de</strong>-<br />

rer Rohstoffhersteller lieferte, <strong>de</strong>ssen Material nicht biokom-<br />

patibel ist. Ute Müller empfiehlt biologische Untersuchungen<br />

schon in <strong>de</strong>r Entwicklungsphase. „Nur so ist eine fundierte<br />

Risikoabschätzung möglich. Außer<strong>de</strong>m lassen sich Fehlentwicklungen,<br />

die Geld und Zeit kosten, vermei<strong>de</strong>n“.<br />

Erfolgreiche Marktzulassung für<br />

Tinnitus-Neurostimulator<br />

Über eine langwierige, aber erfolgreiche europäische<br />

Marktzulassung zur Behandlung von chronischem Tinnitus<br />

kann die Jülicher Firma Adaptive Neuromodulation GmbH<br />

(ANM) berichten. Das Unternehmen entwickelte einen Tin-<br />

20 Juni 2010<br />

Foto: ANM GmbH


nitus-Neurostimulator, <strong>de</strong>r auf Forschungsergebnissen aus<br />

<strong>de</strong>m Forschungszentrum Jülich basiert. Dieser bekämpft<br />

das Klingeln im Ohr durch gezielte akustische Reize. „Nach<strong>de</strong>m<br />

über zehn Jahre unter an<strong>de</strong>rem in klinischen Studien<br />

systematisch-wissenschaftlich geforscht wur<strong>de</strong>, dürfen Ärzte<br />

aufgrund unserer hervorragen<strong>de</strong>n klinischen Ergebnisse<br />

ihren Patienten mit <strong>de</strong>m neuen Produkt helfen“, berichtet<br />

Prof. Peter Tass, Direktor <strong>de</strong>s Instituts für Neurowissenschaften<br />

und Medizin im Forschungszentrum Jülich und Erfin<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>r Therapie. In <strong>de</strong>r Praxis erfolgt die Therapie bei einem<br />

HNO-Facharzt, <strong>de</strong>r bei einer ausführlichen Anamnese<br />

erst das individuelle akustische Tinnitus-Profil <strong>de</strong>s Patienten<br />

aufnimmt. Dann programmiert er <strong>de</strong>n streichholzschachtelgroßen<br />

Neurostimulator entsprechend mit einer<br />

koordinierten Tonfolge. „Derzeit schulen wir erste HNO-<br />

Fachärzte spezifisch auf die Anwendung <strong>de</strong>r neuen Therapie“,<br />

sagt Dr. Claus Martini, Geschäftsführer von ANM.<br />

Innovationen aus <strong>de</strong>m IT-Markt<br />

Immer schneller kommen Innovationen aus <strong>de</strong>m IT-<br />

Markt, auch im Gesundheitsbereich. Hier muss Dr. Ulrich<br />

Canzler mit <strong>de</strong>m Unternehmen CanControls mithalten,<br />

wenn er seinen Marktanteil ausbauen will. Der Elektroingenieur<br />

hat eine Software entwickelt, mit <strong>de</strong>r Rollstuhlfahrer<br />

über Gesichtsmimik ihr Gefährt lenken können. Eine einfache<br />

Webcam nimmt die Bewegungen <strong>de</strong>s Gesichts als Signale<br />

auf. „Forschung spielt bei uns eine große Rolle, damit wir<br />

schnell auf die Konkurrenz reagieren, aber auch neue Märkte<br />

erschließen können“, macht Canzler <strong>de</strong>utlich. Schon jetzt gibt<br />

es einfache Bildkameras mit einer Software, die Mimik erkennt.<br />

„Den Blick auf Mitbewerber und Konkurrenz von verwandten<br />

Märkten versäumen viele <strong>de</strong>r engagierten Produktentwickler“,<br />

weiß Müller vom <strong>Aachen</strong>er Labor für medizinische<br />

Materialprüfung aus Erfahrung. Manche Innovation<br />

führte zu keinem Erfolg, weil die Konkurrenz schneller war.<br />

Edda Neitz, freie Journalistin<br />

Markus Wolff, IHK <strong>Aachen</strong>, Innovationsberater<br />

Juni 2010 21<br />

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Foto: RWTH <strong>Aachen</strong><br />

| D A S F O R U M L I F E S C I E N C E S A N D E R R W T H A A C H E N |<br />

Vernetzte Forschungslandschaft<br />

Initiiert als Kommunikationsplattform zwischen <strong>de</strong>n Naturwissenschaften, <strong>de</strong>r Medizin und <strong>de</strong>n<br />

Ingenieurwissenschaften führt das Forum Life Sciences <strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong> seit 2002 wissenschaftliche<br />

Disziplinen zusammen. Vorwiegend Bereiche aus Medizin, Biologie, Chemie, Physik, Informatik,<br />

sowie Teilgebiete <strong>de</strong>r Elektrotechnik, <strong>de</strong>s Maschinenbaus und <strong>de</strong>r philosophischen Fakultät entwickeln<br />

in enger Kooperation weitreichen<strong>de</strong> Strategien für Forschung und Lehre. Die <strong>Aachen</strong>er Forscher<br />

sind auch auf nationalem und internationalem Parkett gut vernetzt.<br />

Das Alleinstellungsmerkmal auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r angewandten<br />

Lebenswissenschaften ist allzu offensichtlich: Die<br />

kurzen Wege innerhalb <strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong> wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n<br />

Naturwissenschaften, <strong>de</strong>n Ingenieurswissenschaften, <strong>de</strong>n<br />

Medizinern sowie <strong>de</strong>n Kulturwissenschaften genutzt. Sie ermöglichen<br />

beste Voraussetzungen – auch für überregionale<br />

Verbundprojekte. Stetiger und reger Informationsfluss durch<br />

Initiierung von Veranstaltungen wie Small Conferences und<br />

Workshops auf nationalem wie internationalem Parkett halten<br />

<strong>de</strong>n wissenschaftlichen Dialog lebendig. Forschungs- und<br />

Entwicklungsaktivitäten wer<strong>de</strong>n dadurch an die Mitglie<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>s Forums kommuniziert und neue I<strong>de</strong>en im Austausch<br />

generiert. Stellungnahmen und Strategiepapiere erarbeitet<br />

das Forum zielgerichtet und unterstützt Arbeitsgruppen insbeson<strong>de</strong>re<br />

zur Initiierung von Kooperationsprojekten.<br />

Von „Bio“ bis „Nano“<br />

Die <strong>de</strong>rzeit existenten Arbeitsgruppen zu <strong>de</strong>n Themen<br />

Biotechnologie, Biointerface, Neurowissenschaften und <strong>de</strong>r<br />

NanoMedizin wer<strong>de</strong>n wie an<strong>de</strong>re Aktivitäten <strong>de</strong>s Forums<br />

unterstützt durch das Dezernat Forschungsför<strong>de</strong>rung und<br />

Technologietransfer <strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong>. Die Stärkung <strong>de</strong>r<br />

Translation von Entwicklungen aus <strong>de</strong>r Grundlagenforschung<br />

22 Juni 2010


in die anwendungsorientierte Forschung ist ein Schwerpunkt<br />

<strong>de</strong>s Forum Life Sciences. Inhaltliche Schwerpunkte sind beispielsweise<br />

<strong>de</strong>r Bereich <strong>de</strong>r Medizin und Technik sowie die<br />

Molekulare Technologie. Die Erkennbarkeit <strong>de</strong>s Forum Life<br />

Sciences auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Lebenswissenschaften basiert<br />

auf Expertisen eng verzahnter Kompetenzen. In steter Zusammenarbeit<br />

von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren<br />

wer<strong>de</strong>n Koope rationen geschlossen, die sich in Son<strong>de</strong>rforschungsbereichen,<br />

Graduiertenkollegs, Kompetenzzentren,<br />

BMBF- und EU-geför<strong>de</strong>rten Projekten darstellen.<br />

Impulse aus <strong>de</strong>m außeruniversitären Bereich<br />

Enge Kontakte zu <strong>de</strong>n außeruniversitären Einrichtungen,<br />

insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n An-Instituten <strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong>, <strong>de</strong>n<br />

Fraunhofer Instituten und <strong>de</strong>m LifeTec <strong>Aachen</strong>-Jülich e.V.<br />

wer<strong>de</strong>n kontinuierlich gepflegt und gewinnbringend für die<br />

Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Forums intensiviert. <strong>Aachen</strong> hat wie kaum eine<br />

an<strong>de</strong>re Universität die Eigenschaft, dass Mediziner, Ingenieure,<br />

Naturwissenschaftlerinnen sowie Geistes- und Sozialwissenschaftler<br />

auf engem Raum forschen. Diese Forschungslandschaft<br />

in <strong>Aachen</strong> bietet hervorragen<strong>de</strong> Voraussetzungen<br />

für die Erforschung gesundheitswissenschaftlicher Fragen im<br />

Allgemeinen und <strong>de</strong>r Medizin und Technik im Speziellen.<br />

Dr. rer.soc. Christian Salzmann,<br />

Referent für die Interdisziplinären Foren,<br />

www.foren.rwth-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

Juni 2010 23<br />

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| I N N O VAT I O N S T R E I B E R H A N D W E R K |<br />

Eine Säule <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />

Ohne ständige Forschung und Entwicklung gäbe es keinen Fortschritt in <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft.<br />

In diesem Prozess spielen Handwerker aus <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong> eine tragen<strong>de</strong> Rolle. Und zwar nicht nur als<br />

Ausführen<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn auch als aktive Partner, die Innovationen ersinnen und vorantreiben. O<strong>de</strong>r als<br />

Unternehmer, die neue Erkenntnisse aus <strong>de</strong>r Forschung zügig in Produkte und Dienstleistungen zum Nutzen<br />

<strong>de</strong>r Patienten umsetzen. Dabei wer<strong>de</strong>n Sie von <strong>de</strong>r Technologie-Transfer-Stelle in <strong>de</strong>r Handwerkskammer<br />

<strong>Aachen</strong>, <strong>de</strong>m TTH-Berater Herr Dipl.-Ing. Michael Franssen, nach Kräften unterstützt.<br />

Vor allem die klassischen Gesundheitshandwerker wie<br />

Augenoptiker, Hörgeräteakustiker, Dentaltechniker, Orthopädieschuhmacher<br />

und -techniker leisten ihren Beitrag.<br />

Aber auch Gewerke, die auf <strong>de</strong>n ersten Blick nichts mit Gesundheit<br />

zu tun habe, tragen zum innovativen Charakter<br />

<strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft im Raum <strong>Aachen</strong> bei.<br />

Ein hervorragen<strong>de</strong>s Beispiel ist das Geilenkirchener Labor<br />

„s.s.k. <strong>de</strong>ntaltechnik“. Sein Inhaber, <strong>de</strong>r Zahntechnikermeister<br />

Wolfgang Sokalla, betreibt eine Rapid Prototyping-<br />

Anlage (RP-Anlage). Mit dieser Technik können digitale dreidimensionale<br />

Mo<strong>de</strong>lle aus <strong>de</strong>m Computer scheibchenweise<br />

in reale Strukturen umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Diese Technik<br />

wird in <strong>de</strong>r Industrie bereits länger erfolgreich angewandt,<br />

bei <strong>de</strong>n Zahntechnikern jedoch ist noch viel Entwicklungsund<br />

Optimierungsarbeit zu erbringen. Hier setzt die Leis -<br />

tung <strong>de</strong>s Betriebsinhaber ein: In enger Zusammenarbeit mit<br />

Maschinenherstellern, Materiallieferanten und Softwareunternehmen<br />

testet er die neuesten Versionen an realen Aufgabenstellungen<br />

und gibt Anregungen und Vorgaben für die<br />

Weiterentwicklung. Dass er Mo<strong>de</strong>lle und Zahnersatz mit dieser<br />

Technik in bester Qualität fertigen und seine Arbeitsprozesse<br />

damit optimieren kann, beflügelt <strong>de</strong>n Tüftler weiter.<br />

Zusätzlich gibt er sein Wissen in Fachseminaren weiter.<br />

Handwerksmeister entwickelt „Hörtraining“<br />

Ein an<strong>de</strong>res Beispiel für einen innovativen Gesundheitshandwerker<br />

<strong>de</strong>r Region ist die „Optik und Akustik Kaulard<br />

GmbH“ in Simmerath. Urs Kaulard hörte an <strong>de</strong>r Hochschule,<br />

dass sich gestörte Nerven reaktivieren lassen. Darauf<br />

aufbauend entwickelte <strong>de</strong>r Hörgeräteakustikermeister mit<br />

<strong>de</strong>n Wissenschaftlern ein neues „Hörtrainingskonzept für<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Hörgeschädigte mit neurophysiologischen Hintergrün<strong>de</strong>n“,<br />

mit <strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>generierte Hörnerven wie<strong>de</strong>r aktivieren lassen.<br />

Ein weiterer Vorteil <strong>de</strong>s Konzeptes ist, dass Hörgeräte<br />

optimal individuell angepasst wer<strong>de</strong>n können und ihre Arbeit<br />

signifikant besser verrichten. Ohne die Leistung <strong>de</strong>s<br />

jungen Handwerksmeisters wäre die Behandlungsmöglichkeit<br />

„Hörtraining“ nicht weiterentwickelt wor<strong>de</strong>n.<br />

Brillengläser vom Rohling bis zur Endveredlung<br />

Technische Glanzleistungen entstehen aber nicht allein<br />

durch Kooperation mit Hochschulen. Augenopt. -u. Hörgeräteakust.-Meister<br />

Thomas Froitzheimer zum Beispiel fertigt<br />

24 Juni 2010


phantastische Brillenmo<strong>de</strong>. Dazu entwickelte „Lichtbändiger<br />

Brillenglas<strong>de</strong>sign“ in jahrelanger Arbeit ein neuartiges Verfahren,<br />

Brillengläser mittels Laser zu bearbeiten und in nahezu<br />

je<strong>de</strong> beliebige Form zu bringen. Mittels einer selbstgeschriebenen<br />

Software können auch außergewöhnliche Kun<strong>de</strong>nwünsche<br />

erfüllt wer<strong>de</strong>n. Selbst „Brillentatoos“, kleine Zeichnungen<br />

auf <strong>de</strong>r Brille, lassen sich mit dieser Technik realisieren,<br />

auf Wunsch sogar farbig. Dabei legt Froitzheimer größten<br />

Wert auf Qualität: Die Kunststoffgläser wer<strong>de</strong>n vom Rohling<br />

bis zur Endveredlung komplett in Deutschland gefertigt.<br />

Neue Wege gehen auch die Inhaber vom „Ambulant Optik“.<br />

Nach ihrem Geschäftsmo<strong>de</strong>ll muss nicht mehr <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong><br />

zum Optiker, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Optiker kommt ins Haus. Dabei ist<br />

es gleich, ob es sich um Berufstätige han<strong>de</strong>lt, die zu normalen<br />

Öffnungszeiten nicht in <strong>de</strong>n La<strong>de</strong>n gehen können, o<strong>de</strong>r um<br />

mobilitätsbeschränkte Menschen, die an ihre Wohnung o<strong>de</strong>r<br />

an ihr Zimmer im Heim gebun<strong>de</strong>n sind. Bei ihren Besuchen<br />

nehmen die bei<strong>de</strong>n Augenoptiker alle kostenlosen Messungen<br />

vor, die auch in einem Fachgeschäft angeboten wer<strong>de</strong>n.<br />

Mobil trotz Behin<strong>de</strong>rung<br />

Wenn man trotz Behin<strong>de</strong>rung mobil bleiben o<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n<br />

will, bietet die Firma So<strong>de</strong>rmanns ihre Dienste an. Zu<br />

<strong>de</strong>n Leistungen <strong>de</strong>s Betriebs gehört nicht nur <strong>de</strong>r Umbau<br />

<strong>de</strong>r Fahrzeuge. Das Unternehmen hilft auch im Vorfeld, die<br />

Quelle: ssk-<strong>de</strong>ntaltechnik<br />

AAC H E N<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

nötigen Messungen durchzuführen und Papiere und Bescheinigungen<br />

zu erhalten. Selbst <strong>de</strong>n Führerschein können<br />

Behin<strong>de</strong>rte in <strong>de</strong>r TÜV-geprüften Fahrschule machen.<br />

Auch Feinwerkmechaniker in <strong>de</strong>r <strong>Aachen</strong>er Region sind<br />

innovativ. So entwickelt und vertreibt die Myrenne GmbH<br />

in Roetgen patentierte Geräte, mit <strong>de</strong>nen Blutparameter<br />

gemessen wer<strong>de</strong>n können. Und <strong>de</strong>r Feinwerkmechaniker<br />

Uwe Mehr aus <strong>Aachen</strong> schuf in Zusammenarbeit mit einem<br />

Kun<strong>de</strong>n ein Messgerät, mit <strong>de</strong>m ohne Hilfsenergie die „protektive<br />

Sensibilität“ an Diabetikern (Temperatur- und Berührungssensibilität)<br />

überprüft wer<strong>de</strong>n kann.<br />

HUTAUF:<br />

Modistin hilft bei Haar- und Kopfhautproblemen<br />

Für Menschen, die nach einer Chemotherapie unter Haarverlust<br />

und empfindlicher Kopfhaut lei<strong>de</strong>n, kreiert die Modistenmeisterin<br />

Sandra Lausberg in ihrem Geschäft HUTAUF im<br />

<strong>Aachen</strong>er Domviertel weiche und hautfreundliche Baumwollmützen,<br />

Kappen, Hüte und Wickelmützen. Außer<strong>de</strong>m bietet<br />

sie individuelle Anfertigungen zur Prävention bei beson<strong>de</strong>rer<br />

Sonnenempfindlichkeit an. „Vor allem auch in <strong>de</strong>n gesundheitlich<br />

schwierigen Zeiten <strong>de</strong>s Lebens möchte ich meine<br />

Kun<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs komfortabel behüten“, sagt Lausberg. Dieser<br />

Ausspruch kann für alle Handwerker stehen, die sich täglich<br />

einsetzen, um gesundheitlich Beeinträchtigten zu helfen.<br />

Juni 2010 25<br />

Foto: PIXELIO/Gerhard Walter


| I N N O M E T- W E T T B E W E R B D E S L A N D E S N R W |<br />

<strong>Aachen</strong> hat die besten I<strong>de</strong>en für<br />

innovative Medizintechnik<br />

Mit patientenadaptierten medizintechnischen Lösungen innovative Produkte und Prozesse für die Behandlung<br />

kardiovaskulärer Erkrankungen entwickeln, das ist das Ziel <strong>de</strong>r erfolgreichen <strong>Aachen</strong>er Bewerbung<br />

zum InnoMeT Wettbewerb <strong>de</strong>s Ministeriums für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie<br />

<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s NRW. Unter <strong>de</strong>m Leitgedanken „Patient Customized Engineering“ arbeiten mehr als 40 Partner<br />

aus Klinik, Forschung und Industrie in sieben Projekten unter einer gemeinsamen Vision zusammen.<br />

„Zentraler Ansatzpunkt ist es, mit <strong>de</strong>r Personalisierung<br />

<strong>de</strong>r Medizintechnik ein enormes, bislang ungenutztes<br />

ökonomisches und therapeutisches Potential zu erschließen.<br />

Mit <strong>de</strong>m Hauptaugenmerk auf die kardiovaskuläre<br />

Therapie sollen medizintechnische Systeme auf die indi -<br />

viduelle, d.h. patientenspezifische pathologische Bedarfslage<br />

zugeschnitten wer<strong>de</strong>n“, so Professor Thomas Schmitz-<br />

Ro<strong>de</strong>, Sprecher <strong>de</strong>s <strong>Aachen</strong>er Konsortiums und Leiter<br />

<strong>de</strong>s Instituts für Angewandte Medizintechnik <strong>de</strong>r RWTH<br />

und <strong>de</strong>s Universitätsklinikums <strong>Aachen</strong>. „So können wir die<br />

bisherige Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r personalisierten Medizin als Abstimmung<br />

zwischen Diagnose und Therapie auf die in -<br />

di viduellen Bedürfnisse eines bestimmten Patienten mit<br />

einer spezifischen Krankheitskonstellation unter Nutzung<br />

molekularer Erkenntnisse und Technologien, auf eine neue<br />

hier kardiovaskuläre Ausrichtung beziehen.“ Der Leit -<br />

ge danke <strong>de</strong>r Personalisierung und <strong>de</strong>s „Zuschnitts“ medizintechnischer<br />

Komponenten wird also um <strong>de</strong>n Ansatz,<br />

Geräte und Systeme auf eine individuelle pathologische<br />

Bedarfslage anzupassen, erweitert. Durch die kardiovas -<br />

kuläre Ausrichtung wird nicht nur ein beson<strong>de</strong>rs relevantes<br />

Krankheitsgebiet adressiert, dieses stellt gleichzeitig<br />

eine herausragen<strong>de</strong> Stärke in Wissenschaft und Wirtschaft<br />

<strong>de</strong>r <strong>Aachen</strong>er Region dar. Die Schwerpunkte <strong>de</strong>r F&E Vorhaben<br />

reichen von Telemedizin über kardio-pulmonale<br />

Assistenzsysteme und bildgeführte Interventionen bis hin<br />

zu patientenoptimierten Implantaten.<br />

Für die Integration <strong>de</strong>r zahlreichen Aspekte und Partner<br />

sowie die Weiterentwicklung hin zu einem Cluster sorgt das<br />

Vorhaben <strong>de</strong>s Cluster-Development, das wichtige zentrale<br />

26 Juni 2010<br />

Foto: PIXELIO/Michael Bührke


Aufgaben <strong>de</strong>r Koordination und <strong>de</strong>r Serviceleistungen für<br />

das Gesamtcluster erfüllt. „Durch die Entwicklung und Etablierung<br />

einer gesamt koordinieren<strong>de</strong>n Zentralstruktur<br />

wird eine Verbindung geschaffen zwischen <strong>de</strong>r unmittelbaren<br />

Forschungs- und Entwicklungsarbeit und <strong>de</strong>n Maßnahmen<br />

<strong>de</strong>s Wissens- und Technologietransfers,“ so Dr. Monfeld,<br />

Geschäftsführer <strong>de</strong>r AKM Innovationsmanagement<br />

GmbH, die fe<strong>de</strong>rführend die Antragstellung koordiniert hat<br />

und Projektpartner im Cluster-Development ist.<br />

Cluster <strong>de</strong>r innovativen Medizintechnik ab Juli 2010<br />

Für die Umsetzung <strong>de</strong>r einzelnen Vorhaben stehen aus<br />

<strong>de</strong>m NRW-EU-Ziel2-Programm insgesamt 15 Millionen Euro<br />

bereit, das Gesamtbudget <strong>de</strong>s <strong>Aachen</strong>er Antrags beträgt 20<br />

Millionen Euro. Damit soll ein herausragen<strong>de</strong>s und international<br />

sichtbares Cluster <strong>de</strong>r innovativen Medizintechnik ab<br />

Juli 2010 etabliert wer<strong>de</strong>n, wodurch die nationale und<br />

internationale Positionierung Nordrhein-Westfalens in <strong>de</strong>r<br />

Branche verbessert wer<strong>de</strong>n soll und die Wettbewerbsfähigkeit<br />

<strong>de</strong>r nordrhein-westfälischen Medizintechnik gestärkt<br />

wird. Eine siebenköpfige Jury unter <strong>de</strong>m Vorsitz von Profes-<br />

G E S U N D H E I T S W I R T S C H A F T N R W<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Zukunftsweisen<strong>de</strong>s Clustermanagement<br />

sor Fridtjof Nüsslin, Professor für Biomedizinische Physik<br />

am Klinikum rechts <strong>de</strong>r Isar <strong>de</strong>r Technischen Universität<br />

München, hat die Anträge gesichtet und die sieben Vorhaben<br />

zur För<strong>de</strong>rung empfohlen. Die erfolgreiche <strong>Aachen</strong>er<br />

Bewerbung soll als Leuchtturm für die NRW Medizintechnik<br />

eines von 16 Clustern repräsentieren, welche Bestandteil<br />

<strong>de</strong>r lan<strong>de</strong>sweiten Clusterpolitik zur Stärkung zukunftsorientierter<br />

Branchen- und Themenfel<strong>de</strong>r sind.<br />

Weitere Informationen:<br />

Prof. Dr. Thomas Schmitz-Ro<strong>de</strong>, Leiter <strong>de</strong>s Instituts für<br />

Angewandte Medizintechnik, Helmholtz-Institut, RWTH<br />

<strong>Aachen</strong>/Universitätsklinikum <strong>Aachen</strong>,<br />

Pauwelsstrasse 20, 52074 <strong>Aachen</strong>,<br />

Tel.: (02 41) 808 – 71 11, Fax: (02 41) 808 – 20 26,<br />

E-Mail: smiro@hia.rwth-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong>,<br />

Internet: www.ame-hia.<strong>de</strong><br />

Dr. Christoph Monfeld, <strong>Aachen</strong>er Kompetenzzentrum<br />

Medizintechnik, Dennewartstr.25-27, 52068 <strong>Aachen</strong>,<br />

Tel: (02 41) 963 – 24 22, Fax: (02 41) 963 – 24 21,<br />

E-Mail: c.monfeld@akm-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

Im Jahr 2007 hat die Lan<strong>de</strong>sregierung NRW unter Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>s Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales<br />

ein umfassen<strong>de</strong>s Konzept zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft in Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Dazu gehört<br />

unter an<strong>de</strong>rem die Bildung eines Clusters Gesundheitswirtschaft und anwendungsorientierte Medizintechnologien.<br />

Das Cluster Gesundheitswirtschaft Nordrhein-Westfalen ist ein von <strong>de</strong>r Europäischen Union aus <strong>de</strong>m Europäischen<br />

Fonds für regionale Entwicklung und vom Land Nordrhein-Westfalen geför<strong>de</strong>rtes Projekt. Die Gesundheitswirtschaft<br />

<strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong> ist Teil <strong>de</strong>s Clusters Gesundheitswirtschaft Nordrhein-Westfalen, das die<br />

regionalen Cluster in <strong>de</strong>n Zukunftsfel<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft wie zum Beispiel Medizintechnik, Krankenhaus<br />

<strong>de</strong>r Zukunft o<strong>de</strong>r Gesundheitsvorsorge und Rehabilitation för<strong>de</strong>rt. Das Clustermanagement Gesundheitswirtschaft<br />

Nordrhein-Westfalen unterstützt die Regionen durch folgen<strong>de</strong> Aktivitäten:<br />

� Gegenseitige Information über laufen<strong>de</strong> Aktivitäten <strong>de</strong>r Netzwerke<br />

� Erfahrungsaustausch über die strategische Ausrichtung und das Management von Netzwerken<br />

� Auswahl, Entwicklung und Umsetzung von thematischen Projekten und Kooperationen zwischen <strong>de</strong>n Regionen<br />

� I<strong>de</strong>ntifikationen von Themen und Aufgaben, die mit <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sebene verknüpft wer<strong>de</strong>n sollen<br />

� Unterstützung <strong>de</strong>r gemeinsamen Vermarktung <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong>en.<br />

Die Kooperation und Vernetzung <strong>de</strong>r einzelnen Cluster aus NRW in einem übergeordneten Cluster, soll so die<br />

Wettbewerbsfähigkeit <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft in ganz NRW erhöhen und eventuelle Synergieeffekte zwischen<br />

<strong>de</strong>n Initiativen aktivieren.<br />

www.gesundheitswirtschaft-nrw.<strong>de</strong><br />

Juni 2010 27


| U N I KLI N I KU M A ACHEN/MA ASTR ICHT U N IVE R S ITAI R M E DI SCH C E NTR U M |<br />

Mo<strong>de</strong>ll für <strong>de</strong>n europäischen<br />

Gesundheitsmarkt<br />

Prof. Henning Saß, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Uniklinikums <strong>Aachen</strong> im Interview.<br />

Wirtschaftsbild: Herr Prof. Saß, die grenzüberschreiten<strong>de</strong><br />

Zusammenarbeit <strong>de</strong>s Uniklinikums <strong>Aachen</strong> mit <strong>de</strong>m<br />

Uniklinikum in Maastricht könnte zum Mo<strong>de</strong>ll für <strong>de</strong>n europäischen<br />

Gesundheitsmarkt wer<strong>de</strong>n. Welche Erfahrungen<br />

verbin<strong>de</strong>n Sie mit <strong>de</strong>r bisherigen Entwicklung dieser<br />

Zusammenarbeit? Welche Potentiale und Perspektiven sehen<br />

Sie für die Zukunft?<br />

Prof. Henning Saß: Unsere Erfahrungen sind sehr positiv.<br />

Die Vorstän<strong>de</strong> bei<strong>de</strong>r Häuser arbeiten über Jahre hinweg<br />

eng und vertrauensvoll zusammen und wollen die Chance<br />

nutzen, gemeinsam die wohnortnahe Versorgung <strong>de</strong>r Menschen<br />

in <strong>de</strong>r Euregio Rhein-Maas mit universitärer Spitzenmedizin<br />

zu sichern und weiterzuentwickeln. Vor <strong>de</strong>m Hintergrund<br />

angespannter öffentlicher Haushalte bei uns wie<br />

in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n ist fraglich, ob je<strong>de</strong>s Haus allein das in<br />

vollem Umfang auch perspektivisch leisten könnte. Wenn<br />

wir unsere Ressourcen bün<strong>de</strong>ln, wird aus zwei mittelgroßen<br />

Playern ein großer, <strong>de</strong>r auch im internationalen Wettbewerb<br />

Gewicht hat. Das ist aus ökonomischer Sicht sinnvoll,<br />

weil es Synergien schafft. Es trägt aber auch <strong>de</strong>m Umstand<br />

Rechnung, dass Wissenschaft schon lange keine Grenzen<br />

mehr kennt. Wir arbeiten mit multinational besetzten Forscherteams,<br />

haben gemeinsame wissenschaftliche Schwerpunkte.<br />

Warum sollten wir in <strong>de</strong>r Krankenversorgung je<strong>de</strong>r<br />

für sich bleiben und in vermeidbare Doppelvorhaltungen<br />

investieren, die in <strong>de</strong>r Medizin recht teuer sein können? Unsere<br />

„Unternehmensvision“ ist die Gründung <strong>de</strong>s ersten Europäischen<br />

Universitätsklinikums. Wir sind jetzt schon dabei,<br />

diese Vision durch konkrete Kooperation, etwa auf<br />

<strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Gefäßchirurgie und in Graduiertenprojek-<br />

28 Juni 2010


ten, mit Leben zu füllen. Das ist wichtig, um die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter auf <strong>de</strong>m Weg, <strong>de</strong>n wir gehen wollen,<br />

mitzunehmen und für die Vision zu begeistern.<br />

Wirtschaftsbild: Sie haben auf <strong>de</strong>m Gesundheitssektor<br />

Neuland betreten. Gab es juristische und verwaltungstechnische<br />

Hür<strong>de</strong>n zu überwin<strong>de</strong>n?<br />

Prof. Henning Saß: Es gibt unterschiedliche nationale Regelungen<br />

auf vielen Fel<strong>de</strong>rn, vom Krankenversicherungssystem<br />

über das Steuersystem bis hin zum Arbeitsrecht. Bislang<br />

haben wir alle Hür<strong>de</strong>n erfolgreich genommen und ich<br />

bin sicher, dass uns das auch weiterhin gelingt. Wir arbeiten<br />

eng mit <strong>de</strong>n jeweiligen Ministerien in Den Haag bzw.<br />

Düsseldorf zusammen. Und wir freuen uns, dass die Ministerien<br />

und die Politik unserem Vorhaben sehr aufgeschlossen<br />

begegnen und uns unterstützen.<br />

Wirtschaftsbild: Kooperation braucht Kommunikation.<br />

Wie ist die Zusammenarbeit auf <strong>de</strong>r unternehmerischen<br />

Ebene einerseits, in <strong>de</strong>r medizinischen Praxis an<strong>de</strong>rerseits<br />

strukturiert und abgestimmt? Und wo liegen die Vorteile<br />

für bei<strong>de</strong> Seiten?<br />

Prof. Henning Saß: Kommunikation ist außeror<strong>de</strong>ntlich<br />

wichtig. Bezogen auf <strong>de</strong>n Inhalt einzelner Projekte, aber<br />

auch mit Blick auf <strong>de</strong>n offenen Austausch über unterschiedliche<br />

Unternehmenskulturen. Wir haben direkt nach<strong>de</strong>m<br />

eine von Externen durchgeführte Studie ergeben hat,<br />

dass die angestrebte Gründung eines Europäischen Uniklinikums<br />

juristisch und ökonomisch machbar ist, unsere Mitarbeiter<br />

zusammengerufen und informiert, Maastricht ist<br />

ebenso verfahren. Seither nutzen wir interne und externe<br />

Medien, um die Öffentlichkeit über das Projekt auf <strong>de</strong>m<br />

Laufen<strong>de</strong>n zu halten. Das Echo, das wir bekommen, ist<br />

ganz überwiegend aufgeschlossen. Auf Vorstandsebene gibt<br />

es gemeinsame Sitzungen. Im klinischen Bereich nehmen<br />

wir, wo immer möglich, gemeinsame Neuberufungen vor;<br />

es gibt klinikübergreifen<strong>de</strong> Forscherteams, gemeinsame<br />

Graduiertenprogramme in <strong>de</strong>n Schwerpunkten Herz-Kreislauf-Forschung<br />

und Neurowissenschaften. Das Projekt hat<br />

eine hohe Dynamik entwickelt, die kaum mehr umkehrbar<br />

ist. Das Schöne ist: Wir lernen in diesem Prozess ganz viel.<br />

Beispielsweise sind Hierarchien in <strong>de</strong>utschen Krankenhäusern<br />

weit ausgeprägter als in nie<strong>de</strong>rländischen.<br />

Wirtschaftsbild: Welchen medizinischen Kompetenzfel<strong>de</strong>rn<br />

räumen Sie in <strong>de</strong>r Aufbauphase <strong>de</strong>s Projekts Priorität ein?<br />

Prof. Henning Saß: Wir wollen vor allem ein gemeinsames<br />

Herz-Gefäß-Zentrum und ein Partikeltherapiezentrum<br />

zur innovativen Behandlung von Krebserkrankungen auf<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

E U R O P Ä I S C H E S U N I V E R S I T Ä T S K L I N I K U M<br />

Wettbewerbsfähigkeit,<br />

medizinischer Fortschritt<br />

Grenzüberschreiten<strong>de</strong> Zusammenarbeit ist auch in <strong>de</strong>r<br />

Gesundheitswirtschaft kein Fremdwort mehr: Seit einigen<br />

Jahren erproben die Universitätskliniken <strong>Aachen</strong><br />

und Maastricht eine intensive Zusammenarbeit. Ihr<br />

Ziel: Die Gründung <strong>de</strong>s ersten Europäischen Univer -<br />

sitätsklinikums als gemeinsames Unternehmen aus<br />

<strong>de</strong>m <strong>Aachen</strong>er Universitätsklinikum (UKA) und <strong>de</strong>m<br />

Maastricht Universitair Medisch Centrum (Maastricht<br />

UMC+). Ausgewählte, hochspezialisierte Kompetenzfel<strong>de</strong>r<br />

sollen mit einem Herz-Kreislaufzentrum und einem<br />

Zentrum für eine neuartige Strahlenbehandlung<br />

von Krebspatienten auf <strong>de</strong>r Grenze zwischen Deutschland<br />

und <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n etabliert wer<strong>de</strong>n. Beabsichtigter<br />

Standort für das geplante Europäische Spitzenzentrum<br />

ist <strong>de</strong>r European Science und Business<br />

Park AVANTIS. Der Technologiepark liegt genau auf <strong>de</strong>r<br />

Grenze zwischen Deutschland und <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n.<br />

Dass die Umsetzung dieser Vision in die Realität viele<br />

positive Effekte haben kann, wur<strong>de</strong> unlängst durch eine<br />

Machbarkeitsstudie belegt: Die Fortentwicklung<br />

<strong>de</strong>r bisherigen Zusammenarbeit in diese Richtung sei<br />

geeignet, die Qualität und die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />

bei<strong>de</strong>r Häuser in Krankenversorgung,<br />

Forschung und Lehre zu stärken. Ihrem Ziel, zu einem<br />

euregionalen Zentrum für Spitzenmedizin zu wer<strong>de</strong>n,<br />

sind die Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Krankenhauskooperation in <strong>de</strong>n<br />

vergangenen Wochen wie<strong>de</strong>r ein Stück näher gekommen:<br />

Das Universitätsklinikum Lüttich ist En<strong>de</strong> März<br />

2010 <strong>de</strong>r Projektgesellschaft Partikeltherapiecentrum<br />

Euregio Rhein-Maas GmbH beigetreten, in <strong>de</strong>m die<br />

Universitätskliniken <strong>Aachen</strong> und Maastricht bereits<br />

seit mehreren Jahren auf unterschiedlichen Gebieten<br />

partnerschaftlich zusammenarbeiten. Die drei Unikliniken<br />

wollen nun gemeinsam das ehrgeizige Zukunftsprojekt,<br />

die Schaffung einer grenzüberschreiten<strong>de</strong>n<br />

Partikeltherapieplattform für innovative Krebstherapie<br />

und -forschung, voranbringen. Die jetzige, drei Län<strong>de</strong>r<br />

einbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Gesellschafterstruktur ist einzigartig<br />

und Ausdruck <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n europäischen Zusammenarbeit<br />

auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>s Gesundheitswesens.<br />

Juni 2010 29


U N I K L I N I K U M A A C H E N I N Z A H L E N<br />

(Stand: 2009/2010)<br />

Gebäu<strong>de</strong><br />

Länge: 240 Meter | Breite: 130 Meter | Räume: 6.600<br />

Kliniken: 33 | Institute: 25<br />

Betten: 1.356<br />

Patientenzahlen<br />

Stationäre Patienten: 44.768<br />

Ambulante Patienten: 225.272<br />

(inkl. Wie<strong>de</strong>rholungsbehandlungen)<br />

Beschäftigte (Kopfzahl): 5.525<br />

davon:<br />

Ärzte: 895<br />

Pflegekräfte: 1.649<br />

Med.-Techn. Dienst: 1.593<br />

Wirtschafts- und Versorgungsdienst: 268<br />

Technischer Dienst: 1.593<br />

Verwaltungsdienst: 527<br />

Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> und Schüler: 250<br />

Studieren<strong>de</strong> (WS 2009/2010)<br />

Humanmedizin: 1.845 | Zahnmedizin: 400 |<br />

Logopädie: 128 | Biomedical Engi<br />

<strong>de</strong>n Weg bringen. Und zwar auf Avantis, einem Entwicklungsgelän<strong>de</strong><br />

direkt auf <strong>de</strong>r Grenze. Bei<strong>de</strong>s sind Projekte, die<br />

Millioneninvestitionen verlangen und die ein Partner allein<br />

nicht schultern könnte, an <strong>de</strong>nen aber bei<strong>de</strong> Seiten großes<br />

Interesse haben. Im Bereich Herz-Gefäß-Erkrankungen sind<br />

<strong>Aachen</strong> wie Maastricht gut aufgestellt. Hier gilt es gemeinsame<br />

Stärken auszubauen. Die grenzüberschreiten<strong>de</strong> Versorgung<br />

lässt zu<strong>de</strong>m ein hinreichend großes Patientenpotenzial<br />

erwarten. Gleiches gilt für die mo<strong>de</strong>rne Partikeltherapie.<br />

Auf diesem Feld ist übrigens nun auch das Uniklinikum Lüttich<br />

als weiterer Gesellschafter neben <strong>de</strong>n Unikliniken Aa-<br />

chen und Maastricht mit im Boot. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n wir<br />

fortfahren, die praktische Zusammenarbeit auszubauen,<br />

wie sie sich etwa in <strong>de</strong>r Gefäßchirurgie mit einem Chefarzt<br />

an bei<strong>de</strong>n Standorten bewährt hat. So ist zum Beispiel auch<br />

in <strong>de</strong>r Nuklearmedizin soeben eine gemeinsame Klinikleitung<br />

etabliert wor<strong>de</strong>n; auch arbeiten wir an einer stärkeren<br />

Zusammenarbeit in <strong>de</strong>r Transplantationsmedizin und <strong>de</strong>r<br />

chirurgischen Versorgung von Früh- und Neugeborenen.<br />

Wirtschaftsbild: Viele Menschen setzen große Hoffnungen<br />

auf <strong>de</strong>n medizinischen Fortschritt. Können Sie in Ihrem<br />

Bereich dazu beitragen, dass die Zeitspanne von <strong>de</strong>r Entwicklung<br />

neuer Therapien und Medikamente bis zu ihrer<br />

Anwendung verkürzt wer<strong>de</strong>n kann?<br />

Prof. Henning Saß: In einem großen gemeinsamen Universitätsklinikum<br />

kann <strong>de</strong>r Weg von <strong>de</strong>r Grundlagenforschung bis<br />

zum Patienten rascher bewältigt wer<strong>de</strong>n. Ich bin überzeugt,<br />

dass wir hier zu Innovationen kommen, die <strong>de</strong>n Menschen<br />

nutzen wer<strong>de</strong>n. Fakt ist aber auch, dass die Entwicklung neuer<br />

Verfahren und Medikamente zeitaufwendig ist, weil die vorgegeben<br />

Entwicklungsschritte eingehalten wer<strong>de</strong>n müssen.<br />

Für Menschen, die all ihre Hoffnung z.B. auf neue Metho<strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>r Krebsbekämpfung setzen, kann das frustrierend sein.<br />

Interview: Marianne Wollenweber<br />

30 Juni 2010


Trotz Wirtschaftskrise: Ausgebil<strong>de</strong>te Mitarbeiter sind<br />

knapp, Fachkräfte wer<strong>de</strong>n auch jetzt gesucht und in <strong>de</strong>r<br />

Zukunft Mangelware sein. Umso wichtiger ist es, einem<br />

drohen<strong>de</strong>n Fachkräftemangel vorzubeugen und in die Bildung<br />

bisher Ungelernter zu investieren. Mit IFLAS wer<strong>de</strong>n<br />

Ungelernte unter an<strong>de</strong>rem zu Altenpflegern/Altenpflegerinnen<br />

ausgebil<strong>de</strong>t bzw. umgeschult.<br />

Wer wird geför<strong>de</strong>rt? In erster Linie Personen, die arbeitslos<br />

sind und entwe<strong>de</strong>r keine abgeschlossene Berufsausbildung<br />

vorweisen können o<strong>de</strong>r aber als „wie<strong>de</strong>r ungelernt"<br />

gelten. Das ist <strong>de</strong>r Fall, wenn jemand mehr als vier Jahre<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

| U M S C H U L U N G L E I C H T G E M A C H T |<br />

Arbeitsagentur investiert in<br />

künftige Fachkräfte<br />

Die „Initiative zur Flankierung <strong>de</strong>s Strukturwan<strong>de</strong>ls“ (IFLAS) hilft bei <strong>de</strong>r Qualifizierung.<br />

nicht mehr in seinem ursprünglich erlernten Beruf, son<strong>de</strong>rn<br />

statt<strong>de</strong>ssen in an- o<strong>de</strong>r ungelernter Arbeit tätig war.<br />

Interessierte Bewerber vereinbaren bitte unter <strong>de</strong>r Hotline-Nr.<br />

01801/555111* einen Termin zur individuellen Beratung<br />

bei Ihrem Arbeitsvermittler. Arbeitgeber, die Interesse<br />

haben, diese Maßnahme <strong>de</strong>r Arbeitsagentur zu unterstützen<br />

und Ungelernte im Rahmen betrieblicher Einzelumschulungen<br />

auszubil<strong>de</strong>n, können sich hierzu von <strong>de</strong>n Vermittlern<br />

im Arbeitgeber-Service beraten lassen. Rückfragen wer<strong>de</strong>n<br />

vom jeweils bekannten Ansprechpartner o<strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>r Servicerufnummer<br />

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A N Z E I G E<br />

Juni 2010 31


Seit vielen Jahren wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r <strong>Aachen</strong>er Region in Zusammenarbeit<br />

<strong>de</strong>r Unteren Gesundheitsbehör<strong>de</strong>n Pro -<br />

jekte zur gesundheitlichen Prävention sowohl für Kin<strong>de</strong>r<br />

und Jugendliche als auch für ältere Menschen initiiert und<br />

koordiniert. Durch eine gemeinsame Herangehensweise<br />

wur<strong>de</strong> es möglich, mit Mitteln aus <strong>de</strong>m EU-Strukturfonds<br />

(Interreg-Mittel) Projekte zur gesundheitlichen Prävention<br />

und zur Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensqualität für die Bürge -<br />

rinnen und Bürger <strong>de</strong>r gesamten Euregio Maas-Rhein auf<br />

<strong>de</strong>n Weg zu bringen. Dabei konnte sich <strong>de</strong>r Kreis Heinsberg<br />

mehrfach in Präventionsaktivitäten engagieren: Das<br />

Projekt zur Erfassung von Risikoverhalten von Kin<strong>de</strong>rn<br />

und Jugendlichen in <strong>de</strong>r Euregio Maas-Rhein gab Anstoß<br />

zu zahlreichen euregionalen und überregionalen Präven -<br />

tionsaktivitäten im Sucht- und Drogenbereich.<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

| P R Ä V E N T I O N I M K R E I S H E I N S B E R G |<br />

„Weicher“ Standortfaktor<br />

stark im Kommen<br />

In einem zukunftsorientierten Gesundheitswesen gewinnt <strong>de</strong>r Bereich Prävention zunehmend an Be<strong>de</strong>utung.<br />

Beiträge zur Prävention be<strong>de</strong>uten Beiträge zur Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensqualität und zur eigenverantwortlichen<br />

Wahrnehmung <strong>de</strong>r Lebensgestaltung. Seit vielen Jahren engagiert sich <strong>de</strong>r Kreis Heinsberg in regionalen,<br />

bun<strong>de</strong>sweiten und euregionalen Projekten und Netzwerken beispielhaft in <strong>de</strong>r Gesundheitsför<strong>de</strong>rung und<br />

Prävention. Zukünftig wird es noch mehr als in <strong>de</strong>r Vergangenheit darauf ankommen, enge Verzahnungen<br />

zwischen <strong>de</strong>n Anbietern von Gesundheitsleistungen in <strong>de</strong>r ambulanten und stationären unmittelbaren<br />

Patientenversorgung und <strong>de</strong>n Angeboten <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft herzustellen.<br />

Programm zur Reduzierung<br />

von Krankenhausinfektionen<br />

Seit 2006 wer<strong>de</strong>n überregionale Präventionsmonate<br />

unter <strong>de</strong>r jeweiligen Schirmherrschaft <strong>de</strong>s Regierungspräsi<strong>de</strong>nten<br />

bzw. <strong>de</strong>r Gouverneure <strong>de</strong>r Provinz Limburg (NL),<br />

Provinz Limburg (B), Provinz Lüttich und <strong>de</strong>r Deutsch -<br />

sprachigen Gemeinschaft verabre<strong>de</strong>t. Ein Projekt zur Gesundheitsför<strong>de</strong>rung<br />

bei Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen im Hinblick<br />

auf das in allen Teilregionen <strong>de</strong>r Euregio Maas-Rhein<br />

bestehen<strong>de</strong> Übergewicht bei Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />

wur<strong>de</strong> 2008 begonnen und zielt auf eine Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r Rahmenbedingungen zum Ernährungsverhalten und<br />

zur Bewegungsför<strong>de</strong>rung in dieser Altersgruppe ab. Eine<br />

beson<strong>de</strong>re Herausfor<strong>de</strong>rung stellen in <strong>de</strong>r Zusammenar-<br />

32 Juni 2010<br />

Foto: M. Stawinoga, Gesundheitsamt Heinsberg


eit zwischen <strong>de</strong>n Einrichtungen <strong>de</strong>s Gesundheitswesens<br />

die Bedrohungen durch gegen viele Antibiotika-unempfindliche<br />

Erreger bei medizinischen Behandlungsmaßnahmen<br />

dar. Seit 2009 wird in <strong>de</strong>r Euregio Maas-Rhein ein Programm<br />

zur Reduzierung von Krankenhausinfektionen im<br />

Hinblick auf multiresistente Erreger, hier insbeson<strong>de</strong>re<br />

multiresistente Staphylokokkos aureus-Keime, durchgeführt.<br />

Ziel ist eine Reduzierung von im Krankenhaus erworbenen<br />

Infektionen und <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen oft langen<br />

Krankheitsgeschichte mit Verlängerung <strong>de</strong>r Krankenhausverweilzeit<br />

und langfristigen Einschränkungen in <strong>de</strong>r Lebensqualität.<br />

Durch regionale und euregionale Verabredungen<br />

wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit einheitliche Vorgehensweisen beim<br />

Auftreten von Krankenhausinfektionen und <strong>de</strong>ren Folgen<br />

sowie Maßnahmen zur Verhin<strong>de</strong>rung von einer Weiterverbreitung<br />

von Krankenhausinfektionen verabre<strong>de</strong>t.<br />

Die Einbeziehung vieler Institutionen <strong>de</strong>s Gesundheitswesens<br />

sowohl im stationären Krankenhausbehandlungsbereich<br />

als auch im stationären Pflegebereich diesseits und<br />

jenseits <strong>de</strong>r Grenzen ist dabei von Nöten und wird zu einer<br />

Reduzierung von <strong>de</strong>rartigen Infektionen beitragen können.<br />

Die Verzahnung mit <strong>de</strong>r ambulanten Versorgungskette ist<br />

unabdingbar, um begonnene Behandlungsstrategien konsequent<br />

fortsetzen zu können. Die unterschiedlichen Häufigkeiten<br />

von gegen viele Antibiotika-unempfindliche Erreger<br />

in <strong>de</strong>n einzelnen Teilregionen veranlassen die Verantwortlichen,<br />

hier noch viel enger zusammen zu arbeiten als<br />

es in <strong>de</strong>r Vergangenheit üblich war.<br />

Angebote für Kin<strong>de</strong>r und Senioren<br />

Weitere Präventionsaktivitäten wer<strong>de</strong>n in vielen Institutionen<br />

in <strong>de</strong>r Region geleistet. Beispielhaft zur Kin<strong>de</strong>rgesundheit<br />

ist das Projekt <strong>de</strong>r AOK Rheinland/Hamburg zu<br />

nennen, das in <strong>de</strong>r Regio <strong>Aachen</strong> an vielen Stellen zur Umsetzung<br />

gelangt („Starke Kids“) mit einem entsprechen<strong>de</strong>m<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Netzwerk in <strong>de</strong>n jeweiligen Gebieten <strong>de</strong>r Regionaldirektionen.<br />

Innovative Vorgehensweisen in <strong>de</strong>n Einrichtungen<br />

wer<strong>de</strong>n auf diese Art und Weise gegenüber Dritten bekannt<br />

und haben bereits mehrfach zu Preisdotierungen geführt.<br />

Der Kreis Heinsberg ist seit vielen Jahren Mitglied im Verbund<br />

Gesun<strong>de</strong>s Land NRW mit zahlreichen Projekten <strong>de</strong>r<br />

Gesundheitsför<strong>de</strong>rung und Prävention. Jüngstes Beispiel ist<br />

die auf Kreisebene verabre<strong>de</strong>te Handlungsempfehlung „Älter<br />

wer<strong>de</strong>n im Kreis Heinsberg“. Flächen<strong>de</strong>ckend konnten<br />

Präventionsangebote für die Senioren verfügbar gemacht<br />

wer<strong>de</strong>n. Für Sommer 2010 ist eine Befragung von Bürgerinnen<br />

und Bürgern im Kreis Heinsberg zur Lebensqualität<br />

und Vorstellungen zur zukünftigen sozialen, gesundheitlichen<br />

und quartiersbezogenen Versorgung verabre<strong>de</strong>t.<br />

Bürgerschaftliches Engagement und<br />

enge Verzahnung mit <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />

Einen wichtigen Stellenwert in diesem Projekt nehmen<br />

die Senioreninitiativen sowie das Freiwilligen- und Selbsthilfezentrum<br />

im Kreis Heinsberg ein. Nur durch zusätzliches<br />

bürgerschaftliches Engagement ist es <strong>de</strong>rzeit und auch in<br />

Zukunft möglich, eine hohe Angebotsdichte für die älterwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Bevölkerung im Kreis sicher zu stellen. Die notwendige<br />

Verzahnung mit <strong>de</strong>r gewerblichen (Gesundheits-) Wirtschaft<br />

ist dabei ein weiteres wichtiges Ziel, zumal viele in <strong>de</strong>r<br />

Region hergestellte Produkte und Innovationen insbeson<strong>de</strong>re<br />

für ältere Menschen eine wichtige Grundlage zur Lebensqualität<br />

darstellen (z.B. Dekubitusmaterialien <strong>de</strong>r Firma<br />

ESSEDEA in Wassenberg). Weitere Beispiele sind innovative<br />

Entwicklungen im Bereich <strong>de</strong>r Medizintechnik in Zusammenarbeit<br />

mit <strong>de</strong>m Helmholtz-Institut <strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong> und<br />

Firmen im Carolus-Magnus-Zentrum in Übach-Palenberg.<br />

Dr. Karl-Heinz Feldhoff ist Leiter <strong>de</strong>s<br />

Gesundheitsamtes <strong>de</strong>s Kreises Heinsberg<br />

Juni 2010 33


Diese Problematik steht im Kreis Euskirchen ganz oben<br />

auf <strong>de</strong>r Agenda <strong>de</strong>r Gesundheitspolitik. Zukunftsweisen<strong>de</strong><br />

Wege <strong>de</strong>r Beratung und Unterstützung bei seelischen Erkrankungen<br />

im Alter will <strong>de</strong>r Kreis mit <strong>de</strong>m Gerontopsy -<br />

chiatrisches Zentrum (GPZ) in Zülpich gehen.<br />

Um <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mographischen Wan<strong>de</strong>l proaktiv zu begegnen,<br />

hat <strong>de</strong>r Kreis Euskirchen beim Landschaftsverban<strong>de</strong>s<br />

Rheinland (LVR) ein För<strong>de</strong>rprogramm für ein Geronto -<br />

psychiatrisches Zentrum (GPZ) beantragt, das für die Dauer<br />

von zwei Jahren bewilligt wur<strong>de</strong>. In <strong>de</strong>ssen Mittelpunkt<br />

stehen die Beratung und Unterstützung <strong>de</strong>r betroffenen<br />

Menschen und ihren Angehörigen. Der Träger <strong>de</strong>s Projek-<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

| G E R O N TO PSYC H I AT R I S C H E S Z E N T R U M ( G PZ ) I M K R E I S E U S K I R C H E N |<br />

Seelische Gesundheit im<br />

Alter bewahren<br />

Zu <strong>de</strong>n problematischen Seiten <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mographischen Entwicklung zählt die Zunahme psychischer<br />

Erkrankungen im höheren Lebensalter. Die so genannten gerontopsychiatrischen Krankheitsbil<strong>de</strong>r wie<br />

z.B. Depressionen, Schizophrenie und auch Demenz bei alten Menschen bekommen eine wachsen<strong>de</strong><br />

Be<strong>de</strong>utung in <strong>de</strong>r Gesundheitshilfe und <strong>de</strong>r kommunalen Daseinsvorsorge.<br />

tes ist die Fachklinik Marienborn gGmbH in Zülpich, die seit<br />

April dieses Jahres mit <strong>de</strong>r Realisierung <strong>de</strong>s Projektes begonnen<br />

hat. Die gerontopsychiatrische Beratung wird flächen<strong>de</strong>ckend<br />

an verschie<strong>de</strong>nen Standorten angeboten.<br />

Wichtig ist dabei die Kooperation mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Krankenhäusern<br />

im Kreisgebiet sowie ambulanten Einrichtungen<br />

durch <strong>de</strong>n Aufbau eines wirksamen Netzwerkes. Ein<br />

GPZ besteht aus folgen<strong>de</strong>n Angeboten:<br />

� Gerontopsychiatrische Beratung für Betroffene und Angehörige<br />

� ambulante Diagnostik<br />

� teilstationäre Diagnostik und Behandlung.<br />

34 Juni 2010


Ergänzt wer<strong>de</strong>n kann das Gerontopsychiatrische Zentrum<br />

durch vollstationäre Leistungen sowie ergänzen<strong>de</strong> Hilfen<br />

nach SGB V, XI und XII (z.B. Pflege, Ergotherapie).<br />

Grundsatz „ambulant vor stationär“<br />

Ziel <strong>de</strong>s integrierten Beratungsangebotes ist die Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r sozialen und medizinischen Versorgung von alten,<br />

psychisch kranken Menschen sowie die Unterstützung<br />

von <strong>de</strong>ren Familien. Eine Dipl. Sozialarbeiterin in Vollzeitstelle<br />

bietet zeitnahe und passgenaue Hilfestellung an bzw.<br />

koordiniert die erfor<strong>de</strong>rliche Unterstützung. Leitgedanke ist<br />

dabei <strong>de</strong>r Grundsatz „ambulant vor stationär“. Auch die<br />

Prävention von frühzeitigen und schweren Krankheitsverläufen<br />

soll ermöglicht bzw. verbessert wer<strong>de</strong>n. Durch gemeinsame<br />

Öffentlichkeitsarbeit und Koordinierung einer<br />

effektiven Kooperationsstruktur wird die Abteilung Gesundheit<br />

<strong>de</strong>r Kreisverwaltung dieses Projekt unterstützen.<br />

Der Hauptsitz <strong>de</strong>r gerontopsychiatrischen Beratungsstelle<br />

befin<strong>de</strong>t sich bei <strong>de</strong>r Fachklinik Marienborn gGmbH<br />

in Zülpich. Um jedoch eine <strong>de</strong>zentrale, gut erreichbare Versorgung<br />

im ländlichen Flächenkreis zu gewährleisten, gehören<br />

Sprechstun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Städten Euskirchen, Mechernich<br />

und Schlei<strong>de</strong>n zum regulären Bestandteil <strong>de</strong>s Angebotes.<br />

Bei Bedarf wer<strong>de</strong>n Hausbesuche gemacht. Die Vernetzung<br />

im Arbeitskreis Gerontopsychiatrie <strong>de</strong>r Psychosozialen Ar-<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

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beitsgemeinschaft (PSAG) soll die Integration <strong>de</strong>s Angebotes<br />

in die Versorgungslandschaft <strong>de</strong>s Kreises gewährleisten.<br />

Darüber hinaus wird eine Arbeitsgruppe <strong>de</strong>r relevanten<br />

Dienste und Einrichtungen (GPZ, Zentrales Informationsbüro<br />

Pflege (ZIP), Sozialpsychiatrischer Dienst, Sozialdienst<br />

Marienhospital, Geriatrische Tagesklinik <strong>de</strong>s Kreiskrankenhauses<br />

Mechernich, Sozialpsychiatrische Zentren (SPZ) und<br />

Demenzberatungsstellen etc.) im Sinne eines Praktiker<br />

Treffens eingerichtet um die konkrete Zusammenarbeit zu<br />

optimieren. In diesem Rahmen ergeben sich auch wichtige<br />

Kooperationsmöglichkeiten mit <strong>de</strong>n von AOK und Zentralem<br />

Informationsbüro Pflege (ZIP) koordinierten Pfle -<br />

gestützpunkten. Die gerontopsychiatrische Beratungsstelle<br />

ist als zeitlich befristetes Anreizprogramm mit anteiliger Finanzierung<br />

<strong>de</strong>r Personal- und Sachkosten angelegt. Der<br />

Träger, die Marienborn gGmbH, ist an einem langfristigen<br />

Engagement interessiert und setzt hierfür Eigenmittel<br />

ein. Wie es mit Beratungsprojekt nach zwei Jahren weiter<br />

geht, entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Träger mit seinem Kooperationspartner<br />

<strong>de</strong>r Kreisverwaltung Euskirchen gemeinsam.<br />

Dr. Bernhard Ziemer ist Leiter <strong>de</strong>s<br />

Gesundheitsamtes <strong>de</strong>s Kreises Euskirchen<br />

Jörg Zeche ist Psychiatriekoordinator<br />

<strong>de</strong>r Kreisverwaltung Euskirchen<br />

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Juni 2010 35


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| M O D E L L R E G I O N F Ü R P F L E G E - U N D G E S U N D H E I T S B E R U F E |<br />

Schritte eines I<strong>de</strong>enzirkels<br />

Das Gesundheitswesen ist eine Jobmaschine. Rund eine Million Menschen arbeiten alleine in<br />

Nordrhein-Westfalen in diesem Bereich. Aufgrund <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mographischen Entwicklung wird <strong>de</strong>r<br />

Bedarf an gut ausgebil<strong>de</strong>tem Pflegepersonal weiter zunehmen. Beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r ambulanten Pflege<br />

wird in naher Zukunft ein Beschäftigungszuwachs erwartet. Gleichzeitig wachsen aber auch<br />

die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Berufsbil<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m pflegerischen Segment, so dass sich Arbeitnehmer<br />

und Einrichtungen neuen Herausfor<strong>de</strong>rungen stellen müssen.<br />

Bereits heute kann <strong>de</strong>r Bedarf an Pflegefachkräften nicht<br />

mehr ge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n. Mit Blick auf die <strong>de</strong>mografische Entwicklung<br />

wird sich diese Lücke nachhaltig vergrößern, wenn<br />

nicht versucht wird, dieser Entwicklung entgegen zu steuern.<br />

Hochrechnungen über die Bevölkerungsentwicklung in<br />

<strong>de</strong>r StädteRegion <strong>Aachen</strong> lassen einen mo<strong>de</strong>raten Anstieg<br />

<strong>de</strong>r Einwohnerzahl um 0,7 Prozent für das Jahr 2030 erwarten.<br />

Allerdings verschiebt sich <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Menschen die<br />

älter als 60 Jahre sind von knapp einem Viertel auf mehr als<br />

ein Drittel <strong>de</strong>r Gesamtbevölkerung. Diese <strong>de</strong>mografische<br />

Verschiebung ist bekanntermaßen ein bun<strong>de</strong>sweites Phänomen.<br />

Der Anteil über 80 Jähriger in <strong>de</strong>r BRD liegt <strong>de</strong>rzeit<br />

bei 3,6 Millionen Menschen und wird auf 10 Millionen Menschen<br />

im Jahr 2050 steigen. Dies be<strong>de</strong>utet, dass sich die Anzahl<br />

hochaltriger pflegebedürftiger Menschen in Zukunft<br />

drastisch erhöhen wird. Parallel dazu lässt sich eine Verän<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>s Krankheitspanoramas erwarten. Hierzu zählt<br />

beispielsweise die <strong>de</strong>utliche Zunahme chronischer und insbeson<strong>de</strong>re<br />

pflegeaufwendiger, <strong>de</strong>mentieller Erkrankungen.<br />

Dies führt zu einem massiven Verän<strong>de</strong>rungsdruck im Gesundheitswesen,<br />

<strong>de</strong>r im Hinblick auf die Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />

Pflegebedarfe, <strong>de</strong>r Bedürfnisse Pflegebedürftiger/Patienten<br />

und <strong>de</strong>r Rahmenbedingungen sehr weit reichen wird.<br />

Suche nach Lösungen für die Zukunft <strong>de</strong>r Pflege<br />

Letztlich, auf eine Initiative <strong>de</strong>r ehemaligen Bun<strong>de</strong>sgesundheitsministerin<br />

Ulla Schmidt, haben sich Anfang 2009<br />

Arbeitsgruppen gebil<strong>de</strong>t, die sich mit Problemen und Strategien<br />

für die Entwicklung <strong>de</strong>r regionalen Pflegelandschaft<br />

beschäftigt haben. Dabei ging man von folgen<strong>de</strong>n Fragestellungen<br />

aus: „Welchen Einfluss haben <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografische<br />

Wan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong> Wettbewerbsdruck, Verän<strong>de</strong>rungen<br />

in <strong>de</strong>n Versorgungsstrukturen und <strong>de</strong>r Einsatz neuer<br />

36 Juni 2010


Mit uns<br />

bleiben Ihre<br />

Sorgen<br />

zu Hause!<br />

Der AOK Wahltarif „Ausland“ bietet Ihnen jetzt weltweit<br />

Schutz für Ihren Urlaub - ganz gleich, ob ärztliche<br />

Behandlung, Hilfe im medizinischen Notfall, Transport in<br />

die nächste Klinik o<strong>de</strong>r Rücktransport nach Deutschland.<br />

Informieren Sie sich unter www.aok.<strong>de</strong>/rh o<strong>de</strong>r in Ihrer<br />

AOK- Geschäftsstelle.<br />

Wir sind immer für Sie da!


Foto: PIXELIO/Ingo Anstötz<br />

Technologien auf Aus- und Weiterbildung und die Arbeitsbedingungen<br />

in <strong>de</strong>r Pflege und wie können wir <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l<br />

in <strong>de</strong>n Pflegeberufen gestalten?“ Initiiert von <strong>de</strong>r Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung<br />

<strong>de</strong>r Stadt <strong>Aachen</strong> mit <strong>de</strong>r StädteRegion<br />

<strong>Aachen</strong>, <strong>de</strong>m Universitätsklinikum, <strong>de</strong>r Regionalagentur,<br />

<strong>de</strong>r Katholischen Hochschule NRW, <strong>de</strong>m Luisenhospital<br />

und vielen weiteren Akteuren <strong>de</strong>r regionalen Gesundheitswirtschaft<br />

wur<strong>de</strong> ein I<strong>de</strong>enzirkel gebil<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>r sich mit <strong>de</strong>r<br />

Zukunft <strong>de</strong>r Pflegeberufe auseinan<strong>de</strong>rsetzte.<br />

Visionen für das Jahr 2020<br />

Der erste gemeinsam erarbeitete Meilenstein <strong>de</strong>s I<strong>de</strong>enzirkels,<br />

ist eine <strong>Aachen</strong>er Erklärung zur Etablierung Pflege-<br />

und Gesundheitswissenschaftlicher Studiengänge in<br />

<strong>Aachen</strong>, welche im vergangenen September an die zuständigen<br />

Lan<strong>de</strong>sministerien gerichtet wur<strong>de</strong>. Hieran anknüpfend<br />

hat sich <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>enzirkel auf <strong>de</strong>n Weg gemacht die<br />

<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> weiterzuentwickeln – hin zu<br />

einer Mo<strong>de</strong>llregion für Pflege- und Gesundheitsberufe. Die<br />

Handlungsschritte umreißen die Bereiche „Qualifizierung“,<br />

„regionales Controlling und Management“, „Attraktivität<br />

und Wettbewerbsfähigkeit“ und „Pflege trifft Wissenschaft“,<br />

um einen ganzheitlichen Ansatz zu entwickeln, <strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls<br />

begegnet. Vision einer Mo<strong>de</strong>llregion <strong>Aachen</strong> ist – für das<br />

Jahr 2020, trotz schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Ressourcen bei einem<br />

gleich zeitigen Anstieg von Pflegebedürftigkeit eine bedarfsgerechte<br />

Versorgung nachhaltig sicher zu stellen.<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Der vor kurzem vom Land NRW genehmigte neue Mo<strong>de</strong>llstudiengang<br />

„Pflege“ an <strong>de</strong>r Katholischen Hochschule<br />

NRW ist für <strong>Aachen</strong> ein erstes Etappenziel auf <strong>de</strong>m Weg zu<br />

einer Mo<strong>de</strong>llregion für Pflege- und Gesundheitsberufe.<br />

Jennifer M. Schenk, Fachbereich<br />

Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung/Europäische Angelegenheiten<br />

<strong>de</strong>r Stadt <strong>Aachen</strong><br />

„Die aka<strong>de</strong>mische Ausbildung in<br />

<strong>de</strong>n Pflegeberufen gewinnt zunehmend<br />

an Be<strong>de</strong>utung. Dies erfahren<br />

wir in verschie<strong>de</strong>nen Gesprächen<br />

mit <strong>de</strong>n medizinischen Versorgungseinrichtungen.<br />

Die Herausfor<strong>de</strong>rung<br />

für das aka<strong>de</strong>misch<br />

qualifizierte Personal liegt darin, <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Anfor<strong>de</strong>rungen zwischen Patient und Organisation<br />

gleichermaßen gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Letztlich erfolgt<br />

aber insbeson<strong>de</strong>re durch die Aka<strong>de</strong>misierungswelle in<br />

<strong>de</strong>r Pflegebildung auch ein Imagewan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>n Pflegeberufen<br />

– einem Berufsbild, dass nunmehr nicht nur<br />

Zukunftssicherheit, son<strong>de</strong>rn verstärkt auch berufliche<br />

Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten verheißt.“<br />

Jennifer M. Schenk, Fachbereich<br />

Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung/Europäische<br />

Angelegenheiten <strong>de</strong>r Stadt <strong>Aachen</strong><br />

38 Juni 2010


| A O K R H E I N L A N D / H A M B U R G |<br />

Dafür gibt es viele Grün<strong>de</strong>, ein ganz wichtiger ist die Nä-<br />

he zum Kun<strong>de</strong>n. Über 100 Geschäftsstellen sorgen für kurze<br />

Wege und persönliche Ansprechpartner. Sogar samstags.<br />

Im Rheinland und in Hamburg sind rund 27.500 Ärzte und<br />

Zahnärzte, über 3.100 Apotheker und etwa 250 Krankenhäuser<br />

leistungsstarke AOK-Partner. Sie sichern eine<br />

optimale medizinische Versorgung mit allen mo<strong>de</strong>rnen,<br />

wissenschaftlich anerkannten Behandlungs- und Heilmetho<strong>de</strong>n.<br />

Innovative I<strong>de</strong>en und neue, kun<strong>de</strong>norientierte<br />

Konzepte machen bei <strong>de</strong>r AOK Rheinland/Hamburg <strong>de</strong>n<br />

Unterschied. Das beginnt beim Service und hört bei ganz<br />

persönlichen Versicherungs- und Versorgungsmo<strong>de</strong>llen<br />

noch lange nicht auf. Einige Beispiele in Kurzform:<br />

� Beratungsservice rund um die Uhr<br />

� 16 Fachärzte am Telefon<br />

� Betriebliche Gesundheitsför<strong>de</strong>rung<br />

� Grenzüberschreiten<strong>de</strong> Gesundheitsversorgung<br />

� Attraktive Bonusprogramme<br />

� Individuelle Zusatzversicherungen<br />

� Beson<strong>de</strong>rs effektive Versorgung bei<br />

verschie<strong>de</strong>nen Erkrankungen<br />

� Mo<strong>de</strong>rne Gesundheitsvorsorge.<br />

Grenzüberschreiten<strong>de</strong> Gesundheitsversorgung<br />

All das und noch vieles mehr überzeugt immer mehr<br />

Menschen und macht die AOK Rheinland/Hamburg zu einem<br />

<strong>de</strong>r erfolgreichsten Krankenversicherer. Im <strong>Aachen</strong>er<br />

Dreilän<strong>de</strong>reck engagiert sich die AOK seit vielen Jahren mit<br />

zahlreichen Aktivitäten in <strong>de</strong>r grenzüberschreiten<strong>de</strong>n Gesundheitsversorgung<br />

– wie beispielsweise mit <strong>de</strong>n auf nationale<br />

und europäischer Ebene beachteten (Pilot-) Projekten<br />

„GesundheitsCard international“ und <strong>de</strong>m „EuregioGesundheitsPortal“.<br />

Sie sichern einen einfachen und unkomplizierten<br />

Zugang zu qualitativ guter medizinischer Versorgung<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Die Gesundheitskasse<br />

Bun<strong>de</strong>sweit vertrauen rund 24 Millionen Menschen als AOK-Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r größten<br />

<strong>de</strong>utschen Krankenversicherung. Alleine im Rheinland und in Hamburg sind es über 2,9 Millionen,<br />

die sich für die starke AOK-Gemeinschaft, für die Gesundheitskasse, entschie<strong>de</strong>n haben.<br />

153.500 Arbeitgeber sehen das übrigens genauso.<br />

AOK-Kun<strong>de</strong>n schätzen die persönliche Beratung.<br />

und bieten Transparenz und Information. Diese Themen<br />

haben für die Bürger in <strong>de</strong>n Grenzregionen große Be<strong>de</strong>utung.<br />

Dabei ist die AOK-Geschäftsstelle im nie<strong>de</strong>rländischen<br />

Vaals ein wichtiger Baustein für einen Rund-Um-Service –<br />

insbeson<strong>de</strong>re in grenzüberschreiten<strong>de</strong>n Angelegenheiten.<br />

Mehr unter: www.EuregioGesundheitsPortal.<strong>de</strong><br />

„Pflege“ und die damit verbun<strong>de</strong>ne Versorgung wird in<br />

Deutschland ein herausragen<strong>de</strong>s Thema in <strong>de</strong>n nächsten Jahrzehnten<br />

sein. Neben <strong>de</strong>n üblichen Leistungen geht die AOK<br />

Rheinland/Hamburg auch hier neue Wege. So fin<strong>de</strong>n die Ratsuchen<strong>de</strong>n<br />

im <strong>Aachen</strong>er AOK-Haus eine Pflegeberatungsstelle<br />

<strong>de</strong>r Städteregion <strong>Aachen</strong>, die aus einer Hand berät und großen<br />

bürokratischen Aufwand erspart. Außer<strong>de</strong>m im <strong>Aachen</strong>er<br />

AOK-Haus: eine Beratungsstelle für Demenzerkrankungen.<br />

Mehr und <strong>de</strong>taillierte Informationen<br />

unter: www.aok-rheinland.<strong>de</strong><br />

A N Z E I G E<br />

Juni 2010 39<br />

Copyright: Stefan Keller


G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

| K AT H O L I S C H E H O C H S C H U L E N R W |<br />

Zukunftsaufgabe Pflege<br />

Die <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> hat neben <strong>de</strong>n weitreichen<strong>de</strong>n technischen Errungenschaften auch <strong>de</strong>n<br />

„menschlichen Faktor“ von Gesundheit fest im Blick. Dies zeigt sich in beson<strong>de</strong>rer Weise an<br />

<strong>de</strong>r Neuorientierung <strong>de</strong>r Gesundheitsberufe in <strong>de</strong>r Pflege. Hier reagiert die <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong><br />

auf bei<strong>de</strong>n Seiten <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Innovation: <strong>de</strong>r technischen und <strong>de</strong>r personalen.<br />

Die Gesellschaft, und damit auch das Gelen<br />

Ebene <strong>de</strong>r Problemstellung sichergestellt,<br />

sundheits- und Sozialwesen, befin<strong>de</strong>n sich in<br />

dass auch zukünftig pflegebedürftige Men-<br />

einem starken Wandlungsprozess.<br />

schen mit all ihren Ängsten und Sorgen un-<br />

� Der Anteil <strong>de</strong>r über 80-Jährigen in Deutschter<br />

pflegewissenschaftlichen Gesichtspunkten<br />

land wird von <strong>de</strong>rzeit 3,6 Millionen Menschen<br />

bestmöglich betreut, begeleitet und versorgt<br />

auf 10 Millionen Menschen im Jahr 2050 stei-<br />

wer<strong>de</strong>n. Die pflegebedürftigen Menschen<br />

gen. Dies wird dazu führen, dass die Anzahl<br />

sollen von <strong>de</strong>r wissenschaftlichen Qualifizie-<br />

hochaltriger pflegebedürftiger Menschen inrung<br />

Pflegen<strong>de</strong>r profitieren.<br />

klusive einer Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Krankheitspan-<br />

Der pflegebedürftige Mensch steht im Mitoramas<br />

(z.B. Zunahme von chronischen Ertelpunkt<br />

<strong>de</strong>r Überlegungen <strong>de</strong>r neuen Pflegekrankungen)<br />

anwachsen wird.<br />

� Aufgrund <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografischen Entwicklung<br />

Prof. Dr. phil. Ulrich Deller.<br />

Foto: © Manuel Schrö<strong>de</strong>r KathHo NRW<br />

studiengänge, bezugnehmend auf die Frage,<br />

welche Kompetenzen die Pflegen<strong>de</strong>n von<br />

in Deutschland wer<strong>de</strong>n die Kosten im Ge-<br />

morgen benötigen, damit die pflegebedürftisundheits-<br />

und Sozialwesen steigen und zugleich auf <strong>de</strong>r gen Menschen auch zukünftig pflegerisch gut versorgt und<br />

Einnahmeseite (Krankenkassen und Pflegekassen) im Ver- begleitet wer<strong>de</strong>n. Dies schlägt sich in <strong>de</strong>n Kompetenzen,<br />

gleich zu heute Min<strong>de</strong>reinnahmen entstehen. Kurz und die im Vor<strong>de</strong>rgrund stehen, nie<strong>de</strong>r: Befähigung zum eigen-<br />

knapp formuliert wird es also dazu kommen, dass zukünfverantwortlichen Han<strong>de</strong>ln in einem größeren Maß als bistig<br />

weniger Geld im Sys tem ist, aber die Pflegearbeit exher, Anpassung an die komplexer gewor<strong>de</strong>nen wissentrem<br />

zunehmen wird!<br />

schaftlichen Zusammenhänge sowie <strong>de</strong>r Befähigung, selbst<br />

Zukünftig gute Pflege gewährleisten zu können, heißt,<br />

Antworten auf die Frage zu fin<strong>de</strong>n, wie mit <strong>de</strong>r sich ab-<br />

Wissen und neue Erkenntnisse zu gewinnen.<br />

zeichnen<strong>de</strong>n Situation von explosionsartig ansteigen<strong>de</strong>m<br />

und sich stark verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>m Pflegeaufkommen unter re-<br />

Dualer Bachelor-Pflegestudiengang<br />

striktiveren Rahmenbedingungen verantwortlich umge- Der BA-Pflegestudiengang wird als ein die Ausbildung<br />

gangen wer<strong>de</strong>n kann. Ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Aspekt dieser Ent- begleiten<strong>de</strong>s (duales) und darüber hinausgehen<strong>de</strong>s Stu -<br />

wicklung ist die Sicherstellung hoher Qualität auf <strong>de</strong>r dium konzipiert. Als Krankenpflege-/ und Altenpflegeschü-<br />

personalen Ebene. In <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> gibt ler/innen durchlaufen die Studieren<strong>de</strong>n eine reguläre drei-<br />

die KatHO NRW eine zukunftsweisen<strong>de</strong> Antwort mit <strong>de</strong>m jährige Ausbildung in einem <strong>de</strong>r drei staatlich anerkann-<br />

neuen Bachelorstudiengang Pflege.<br />

ten Kernpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflege/<br />

Gesundheits- und Kin<strong>de</strong>rkrankenpflege/Altenpflege) unter<br />

Qualifizierungsoffensive für die Pflegeberufe <strong>de</strong>n gelten<strong>de</strong>n Ausbildungsgesetzen und rechtlichen Bestimmungen.<br />

Als Studieren<strong>de</strong> nehmen sie parallel an Lehr-<br />

An <strong>de</strong>r KatHO NRW in <strong>Aachen</strong> soll die Ausbildung für veranstaltungen <strong>de</strong>r Katholischen Hochschule NRW teil.<br />

die pflegerischen Betreuungsleistungen von pflegebedürf- Nach Abschluss <strong>de</strong>r regulären Pflegeausbildung, mit <strong>de</strong>r Ertigen<br />

Menschen verbessert wer<strong>de</strong>n. Mit dieser Qualifizielaubnis zur Führung <strong>de</strong>r Berufsbezeichnung, folgt ein vierrungsoffensive<br />

für die Pflegeberufe wird auf <strong>de</strong>r personates Ausbildungsjahr ausschließlich an <strong>de</strong>r Hochschule.<br />

40 Juni 2010


Zur Gewährleistung dieser Studiengangsstruktur kooperiert<br />

die KatHO NRW mit ausgewählten Pflegebildungseinrichtungen.<br />

In <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> erweitert die<br />

KatHO NRW als bun<strong>de</strong>sweit größte staatlich anerkannte<br />

Hochschule in kirchlicher Trägerschaft mit diesem Studienangebot<br />

<strong>de</strong>s dualen Bachelor-Pflegestudienganges ihr Studiengangsportfolio<br />

in Sorge für die pflegebedürftigen<br />

Menschen in unserer Gesellschaft. Der Schwerpunkt <strong>de</strong>r<br />

Ausbildungen <strong>de</strong>r KatHO NRW zeigt zugleich eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />

neue Entwicklung für die Pflegestudiengänge in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Gesundheitsregion</strong>: Die komplexen Ursachen vieler Problemstellungen<br />

im Sozial- und Gesundheitswesen erfor<strong>de</strong>rn<br />

eine interdisziplinäre und professionelle Perspektive.<br />

Die <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> und die KatHO NRW ver-<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

100.000 m 2 für Grün<strong>de</strong>r und<br />

Innovatoren: die 13 Technologie-, Grün<strong>de</strong>r-<br />

und Servicezentren in <strong>de</strong>r Region<br />

ESC Euro-Service-Center<br />

Geilenkirchen<br />

Ansprechpartner: Susanne Köppl<br />

Tel.: +49 (0)2451/629-221<br />

www.esc-geilenkirchen.<strong>de</strong><br />

IGA Industrie- und<br />

Gewerbepark Alsdorf<br />

Ansprechpartner: Heinz Drießen<br />

Tel.: +49 (0)2404/20002<br />

www.iga-alsdorf.<strong>de</strong><br />

EBC Euro<strong>de</strong> Business Center<br />

Ansprechpartner: Axel Friese<br />

Tel.: +49 (0)2407/9583-13<br />

Ansprechpartner: Antoine Platen<br />

Tel.: +31 (0)43/3254625<br />

www.euro<strong>de</strong>-business-center.<strong>de</strong><br />

CMC Carolus Magnus Centrum<br />

Übach-Palenberg<br />

Ansprechpartner:<br />

Hans-Peter Gatzen<br />

Tel.: +49 (0)2451/971-100<br />

www.cmc-umwelt.<strong>de</strong><br />

TZA Technologiezentrum<br />

am Europaplatz <strong>Aachen</strong><br />

Ansprechpartner:<br />

Carmen Angelmann,<br />

Iris Rie<strong>de</strong>lbauch<br />

Tel.: +49 (0)241/963-1012<br />

www.tza-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

MTZ Medizintechnisches<br />

Zentrum <strong>Aachen</strong><br />

Ansprechpartner:<br />

Carmen Angelmann,<br />

Iris Rie<strong>de</strong>lbauch<br />

Tel.: +49 (0)241/963-1012<br />

www.mtz-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

HIMO Innovationszentrum<br />

Monschau<br />

Ansprechpartner: Silke Marczincik<br />

Tel.: +49 (0)2472/80258-08<br />

www.himo.<strong>de</strong><br />

stehen und realisieren das Konzept <strong>de</strong>r Erneuerung und<br />

Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Ausbildung von Pflegefachkräften<br />

auf <strong>de</strong>m aka<strong>de</strong>mischen Niveau <strong>de</strong>s Bachelors auch als eine<br />

Chance, diese Zusammenhänge zum Wohle aller stärker in<br />

<strong>de</strong>n Blickpunkt zu rücken. Viele epi<strong>de</strong>miologisch auffällige<br />

Krankheitsmuster erfor<strong>de</strong>rn parallel soziale Strategien.<br />

In <strong>de</strong>r engen Verbindung von pflegewissenschaftlich<br />

fundierter Hochschulbildung mit <strong>de</strong>n sozialwissenschaftlich<br />

orientierten Studiengängen liegt eine große Chance<br />

für Synergieeffekte und für die leichtere Anbahnung von<br />

Netzwerken durch Case-Management.<br />

Prof. Dr. phil. Ulrich Deller,<br />

Prorektor <strong>de</strong>r Katholischen Hochschule NRW, Köln<br />

GSZH Grün<strong>de</strong>r- und Service-<br />

Zentrum Hückelhoven<br />

Ansprechpartner: Arnd Thebrath<br />

Tel.: +49 (0)2433/970-0<br />

www.gszh.<strong>de</strong><br />

TPH Technologie Park<br />

Herzogenrath<br />

Ansprechpartner: Axel Friese<br />

Tel.: +49 (0)2407/9583-13<br />

www.tph.<strong>de</strong><br />

its Internationales<br />

Technologie- und Service-Center<br />

Baesweiler<br />

Ansprechpartner: Dirk Pfeifferling<br />

Tel.: +49 (0)2401/805-0<br />

www.its-center.<strong>de</strong><br />

TZJ Technologiezentrum Jülich<br />

Ansprechpartner: Carlo Aretz<br />

Tel.: +49 (0)2461/690-0<br />

www.tz-juelich.<strong>de</strong><br />

GeTeCe Gewerbe-Technologie-<br />

Center Eschweiler<br />

Ansprechpartner: Dietmar Röhrig<br />

Tel.: +49 (0)2403/7905-0<br />

www.getece-eschweiler.<strong>de</strong><br />

DLZ Dienstleistungszentrum<br />

Stolberg<br />

Ansprechpartner: Birgit Baucke<br />

Tel.: +49 (0)2402/125-100<br />

www.dlz-stolberg.<strong>de</strong>


| L I F E T E C A A C H E N - J Ü L I C H E . V. |<br />

LifeTec ist heute ein leistungsfähiger Verband mit Unternehmen<br />

auch jenseits <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgrenze (insgesamt ca. 30<br />

Firmen), Partnern aus Wissenschaft (RWTH, Universitätsklinikum<br />

<strong>Aachen</strong>, FH <strong>Aachen</strong>, Forschungszentrum Jülich,<br />

Fraunhofer Institut für Molekulare Biotechnologie und Angewandte<br />

Ökologie), komplementären Organisationen wie<br />

Wirtschaftsför<strong>de</strong>rer (AGIT, Stadt Jülich, StädteRegion <strong>Aachen</strong>,<br />

IHK) und Finanzierungsgesellschaften (Sparkasse AC,<br />

S-VC, IVC, Jülicher Kapitalbeteiligungsgesellschaft) sowie<br />

Rechtsanwälten und Versicherern. Damit besitzt LifeTec<br />

<strong>Aachen</strong>-Jülich e.V. bereits wichtige Mosaiksteine, die ein<br />

starkes Cluster ausmachen und Möglichkeiten für differenzierte<br />

Unternehmens- und Forschungsstrategien bieten.<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Verband <strong>de</strong>r Life Sciences<br />

Exzellenzen in <strong>de</strong>r Region<br />

LifeTec<strong>Aachen</strong>-Jülich e.V. verfolgt das Ziel, vorhan<strong>de</strong>nes Wissen besser zu nutzen, gibt <strong>de</strong>n Anstoß<br />

zu Innovationen und verfolgt <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>s Standortportfolios für die Biotechnologie und Medizintechnik in<br />

<strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong>-Jülich. Der Verein wur<strong>de</strong> im Jahr 2000 gegrün<strong>de</strong>t und ist heute mit rund 70 Mitglie<strong>de</strong>rn<br />

<strong>de</strong>r größte Verband <strong>de</strong>r Lebenswissenschaften in <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong>. Damals galt es, die bereits<br />

in <strong>de</strong>r Region angesie<strong>de</strong>lten Start-ups und Spin-offs <strong>de</strong>r Branche in ihren gemeinsamen Tätigkeitsfel<strong>de</strong>rn<br />

zu vernetzen und <strong>de</strong>n Wissensaustausch durch die Nutzung von Synergieeffekten zu unterstützen.<br />

Cluster ermöglicht Internationalisierung<br />

Zum Ausbau strategischer Optionen für <strong>de</strong>n Standort<br />

gehören auch internationale Projekte auf Ebene <strong>de</strong>r Netzwerke.<br />

Diese stärken nicht nur <strong>de</strong>n Standortvorteil <strong>de</strong>r Region<br />

<strong>Aachen</strong>-Jülich, son<strong>de</strong>rn stellen in NRW ein Alleinstellungsmerkmal<br />

<strong>de</strong>s Clusters LifeTec<strong>Aachen</strong>-Jülichs dar. So<br />

beteiligt sich LifeTec<strong>Aachen</strong>-Jülich mit Partnerorganisationen<br />

seit 1999 regelmäßig an Life Science Projekten aus<br />

<strong>de</strong>m EU-Programm Interreg III + IV, wie an <strong>de</strong>r Initiative<br />

„Heartbeat of Life Sciences in Europe“ o<strong>de</strong>r am grenzüberschreiten<strong>de</strong>n<br />

Projekt „Skills3 “. Letzeres hat zum Ziel, <strong>de</strong>n<br />

grenzüberschreiten<strong>de</strong>n Arbeitsmarkt zu stärken, technolo-<br />

42 Juni 2010<br />

Quelle: Peter Winandy


gieorientierte Unternehmer mit Stu<strong>de</strong>nten zusammen zu<br />

bringen und letztlich <strong>de</strong>m Brain drain entgegenzuwirken,<br />

was heißt, <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Euregio ausgebil<strong>de</strong>ten Fachkräften<br />

die hervorragen<strong>de</strong>n Optionen <strong>de</strong>r ansässigen Unternehmen<br />

aufzuzeigen. Darüber hinaus ist das Ziel von LifeTec<br />

die Vernetzung auf <strong>de</strong>r Managementebene. Die so vorangetriebene<br />

Internationalisierung <strong>de</strong>r Geschäftsstelle, <strong>de</strong>r<br />

Mitglie<strong>de</strong>r selbst und <strong>de</strong>r Region trägt ebenso zur Verbesserung<br />

<strong>de</strong>r internationalen Sichtbarkeit bei.<br />

Wissenschaft trifft Wirtschaft<br />

Den Weg zum Aufbau neuer Geschäftsbeziehungen zu<br />

ebnen und Gelegenheiten für Begegnungen zu schaffen, hat<br />

sich LifeTec<strong>Aachen</strong>-Jülich auf die Fahnen geschrieben. Dazu<br />

hat LifeTec mit Partnern in Belgien und <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n<br />

im Jahre 2007 eine internationale Konferenz – Biomedica,<br />

The Life Science Summit – entstehen lassen, die beispielhaft<br />

das Miteinan<strong>de</strong>r von Wissenschaft und Wirtschaft verwirklicht.<br />

Heute besuchen knapp tausend Teilnehmer die jährliche<br />

Konferenz, die sich als erste euregionale Konferenz mit<br />

internationaler Strahlkraft konstituieren konnte. Darüber<br />

hinaus zeigen die von LifeTec angebotenen wissenschaftlichen<br />

Seminare, Technologie- und Informationsveranstaltungen<br />

ihre Wirkung. Fest etabliert sind auch Social Events<br />

wie informelle Unternehmertreffs o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r jährlich stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

Kaminabend, <strong>de</strong>ssen festlicher Rahmen mittlerweile<br />

die gesamte Life Science Community umspannt.<br />

Durch das vielfältige Tätigkeitsfeld, die langjährige Erfahrung<br />

und durch hohes Engagement hat sich LifeTec<strong>Aachen</strong>-<br />

Jülich bereits einen Namen gemacht und wird gerne zur Erstellung<br />

von Studien o<strong>de</strong>r Gutachten herangezogen. Die<br />

Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Clusters LifeTec<strong>Aachen</strong>-Jülich schätzen die<br />

kurzen Wege, <strong>de</strong>n engen, persönlichen Kontakt zu an<strong>de</strong>ren<br />

Mitglie<strong>de</strong>rn, <strong>de</strong>n guten Informationsfluss, die Möglichkeit an<br />

<strong>de</strong>r Mitgestaltung nationaler und transnationaler Projekte<br />

und die beständige Lobbyarbeit für die Schwerpunktthemen:<br />

personalisierte Medizintechnik, Bioprozesstechnik und<br />

Biomaterialien auf lokaler und nationaler Ebene.<br />

Dr. Claudia Mourran ist<br />

Geschäftsführerin von LifeTec<strong>Aachen</strong>-Jülich e.V.<br />

www.life-tec.org<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Juni 2010 43


Durch die finanziellen Mittel aus <strong>de</strong>m Interreg IVA Programm<br />

wur<strong>de</strong> unter an<strong>de</strong>rem www.vividlinks.eu eingerichtet.<br />

Die Career Community bringt Unternehmen, Stu<strong>de</strong>nten<br />

und Fachleute aus <strong>de</strong>m Bereich Life Sciences zusammen.<br />

Dabei ist die Community mehr als nur eine Stellenbörse. „Es<br />

ist ein Treffpunkt, eine Gemeinschaft, wo man wichtige Informationen,<br />

Nachrichten und einen Veranstaltungskalen<strong>de</strong>r<br />

für die Branche fin<strong>de</strong>t, aber z.B. auch Informationen darüber,<br />

wie es ist, wenn man aus beruflichen Grün<strong>de</strong>n von einem<br />

Land ins an<strong>de</strong>re umzieht“, bemerkt Jean-Louis Delforge<br />

von <strong>de</strong>r Universität Lüttich, <strong>de</strong>r das Projekt koordiniert.<br />

Sign in and find out!<br />

Vividlinks.eu ist eine i<strong>de</strong>ale Plattform für Netzwerkarbeit<br />

und Personalbeschaffung und bietet die Möglichkeit, Firmenprofile<br />

in einem euregionalen Kontext zu präsentieren.<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

| I N T E R N E T P O R TA L V I V I D L I N K S . E U |<br />

The Life Sciences Career Community<br />

www.vividlinks.eu ist die neue Life Sciences Career Community für Studieren<strong>de</strong>, Fachleute und Unternehmen<br />

im Life Sciences Sektor in <strong>de</strong>r Euregio Maas-Rhein. Die Euregio erstreckt sich auf das Gebiet um Hasselt, Lüttich,<br />

Maastricht und die Region <strong>Aachen</strong>. An <strong>de</strong>m grenzüberschreiten<strong>de</strong>n Projekt sind das Ministerium für Wirtschaft,<br />

Mittelstand und Energie (MWME) NRW, die Provinzen Limburg (Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> und Belgien) sowie die belgischen<br />

Regionen Flan<strong>de</strong>rn und Wallonien beteiligt. Ausführen<strong>de</strong> Projektpartner auf <strong>de</strong>utscher Seite sind die regionale<br />

Wirtschaftsför<strong>de</strong>rungsagentur AGIT mbH und das Life Sciences Cluster LifeTec<strong>Aachen</strong>-Jülich e.V.<br />

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Neben aktuellen News aus <strong>de</strong>r Branche wer<strong>de</strong>n ebenfalls<br />

nützlich Veranstaltungshinweise rund um die Themen Mitarbeiterrekrutierung,<br />

aktuelle Jobmessen und Qualifikation<br />

bereitgestellt und aufbereitet. Individuelle Blogs und Foren<br />

bieten die Möglichkeit <strong>de</strong>r Interaktion. Aus Nutzungsdaten<br />

geht hervor, dass die Nachfrage nach Vividlinks.eu groß ist.<br />

Das Webportal ist seit En<strong>de</strong> 2009 online. In weniger als drei<br />

Monaten haben sich über 180 Unternehmen aus Belgien,<br />

Deutschland und <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n angemel<strong>de</strong>t. Es stehen<br />

durchschnittlich mehr als 100 Stellenangebote zur Verfügung<br />

sowie bereits 200 Profile von Studieren<strong>de</strong>n und<br />

Fachleuten in <strong>de</strong>r Community. Je<strong>de</strong> Woche verzeichnet<br />

das Portal rund 1.000 Besucher. Damit hat sich Vividlinks in<br />

kurzer Zeit zu einem unentbehrlichen Tool im Life Sciences<br />

Sektor in <strong>de</strong>r Euregio Maas-Rhein entwickelt.<br />

www.vividlinks.eu<br />

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44 Juni 2010


| P I A - A A C H E N |<br />

„Der <strong>de</strong>mographische Wan<strong>de</strong>l hat für <strong>de</strong>n Pflegebereich<br />

eine doppelte Wirkung: Die Zahl <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n wird weiter<br />

steigen, während das Angebot an jungen Pflegekräften immer<br />

kleiner wird“, betont Dr. Fuchs-Frohnhofen. PIA will<br />

Beispiele liefern, wie diese Pflege-Dienstleistungen in <strong>de</strong>r<br />

<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> durch Innovationen zukunftsfähiger<br />

gemacht wer<strong>de</strong>n können. Im Rahmen <strong>de</strong>s Projekts<br />

entwickeln zurzeit drei Krankenhäuser, drei Senioren- und<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Pflege innovativ:<br />

stationär, ambulant, mobil<br />

Wer beim Thema Innovationen in <strong>de</strong>r Pflege an Automaten <strong>de</strong>nkt, die alten o<strong>de</strong>r kranken Menschen<br />

beispielsweise das Essen servieren, ist auf <strong>de</strong>m Holzweg. „Bei <strong>de</strong>r Pflege machen wir Innovationen mehr an<br />

arbeitsorientierten Mo<strong>de</strong>rnisierungen fest“, erklärt Dr. Paul Fuchs-Frohnhofen, <strong>de</strong>r das Mo<strong>de</strong>llprojekt PIA leitet.<br />

Das Kürzel steht für Pflege-Innovationen in <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong>. Dabei geht es beispielsweise um<br />

neue Pflegekonzeptionen, die Neuorganisation von Abläufen o<strong>de</strong>r Maßnahmen zur Personalentwicklung.<br />

Innovative Wege in Forschung<br />

Beratung & Qualifizierung<br />

Als unabhängige Einrichtung <strong>de</strong>r<br />

<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> unterstützen<br />

wir die Zukunftsentwicklung <strong>de</strong>r Region<br />

durch die Entwicklung und Koordination<br />

von Forschungs- und Umsetzungsprojekten<br />

z.B.:<br />

PIA –Pflegeinnovationen<br />

in <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong><br />

<strong>Aachen</strong> www.pia-pflege.<strong>de</strong><br />

PflegeWert -Optimierung<br />

und Innovation in <strong>de</strong>r<br />

Altenpflege durch<br />

systematische<br />

Wertschätzung<br />

www.pflegewert.info<br />

Pflegeeinrichtungen sowie vier öffentliche und private ambulante<br />

Pflegedienste Projekte, die die Qualität ihrer Leis -<br />

tungen steigern o<strong>de</strong>r die Angebotspalette erweitern sollen.<br />

PIA-Projektpartner sind die Forschungs- und Beratungsgesellschaft<br />

MA&T Sell & Partner GmbH, das Institut<br />

für Arbeit und Technik aus Gelsenkirchen und das Amt für<br />

Altenarbeit <strong>de</strong>r StädteRegion <strong>Aachen</strong>.<br />

www.pia-pflege.<strong>de</strong><br />

Außer<strong>de</strong>m beraten und qualifizieren wir<br />

• zur Arbeitsgestaltung im Gesundheitswesen,<br />

insbes. in <strong>de</strong>r Pflege<br />

• zum Gesundheitsmanagement<br />

in verschie<strong>de</strong>nen Branchen<br />

(www.gefuege-nrw.<strong>de</strong>)<br />

Als MA&T Sell und Partner GmbH<br />

stehen wir für die Konzipierung und Umsetzungvon<br />

innovativen Lösungen im<br />

Bereich Personal-, Organisations-und Unternehmensentwicklung.<br />

Wir legen beson<strong>de</strong>ren Wert auf eine<br />

breite Beteiligung von Mitarbeiter/innen<br />

und Führungskräften unserer Kun<strong>de</strong>n.<br />

Ihr Ansprechpartner:<br />

Dr. Paul Fuchs-Frohnhofen<br />

MA&T Sell und Partner GmbH<br />

Karl-Carstens-Str. 1<br />

52146 Würselen<br />

Tel: 02405 4552-0<br />

Fax: 02405 4552-200<br />

Mail: info@mat-gmbh.<strong>de</strong><br />

Internet: www.mat-gmbh.<strong>de</strong><br />

Juni 2010 45


Foto: PIXELIO/Sassi<br />

| PAT I E N T E N TO U R I S M U S |<br />

Im 21. Jahrhun<strong>de</strong>rt kommen Menschen aus aller Welt natürlich<br />

nicht mehr nur wegen <strong>de</strong>r heißen Quellen nach <strong>Aachen</strong>,<br />

auch wenn die Region mit <strong>de</strong>n Carolus-Thermen und<br />

einer Reihe von Wellness Oasen in <strong>de</strong>r Eifel nicht nur für<br />

kranke Menschen einiges zu bieten hat. Aus <strong>de</strong>m traditionellen<br />

Kurort ist heute ein Zentrum für hochmo<strong>de</strong>rne Medizin<br />

gewor<strong>de</strong>n, ohne die mitmenschliche Nähe zu verlieren, die<br />

für die Genesung <strong>de</strong>s Menschen so wichtig ist. In einer aktu-<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Mit Charme und innovativer Technologie<br />

ins Zeitalter <strong>de</strong>r Gesundheit<br />

Gesundheitstourismus hat in <strong>Aachen</strong> eine lange Tradition. Berühmt wur<strong>de</strong> Bad <strong>Aachen</strong> vor mehr<br />

als 2000 Jahren mit seinen heißen Quellen, <strong>de</strong>n Opferstätten <strong>de</strong>s Quellgottes Granus. Mit <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Römern<br />

errichteten Thermen festigte sich <strong>de</strong>r Ruf als Zielort für Vitalität und Gesundheit im Bad <strong>de</strong>r Könige.<br />

Ein Gesundheitstourismus begann, <strong>de</strong>r sich bis heute fortsetzt.<br />

ellen Untersuchung wur<strong>de</strong> das vergleichsweise kleine <strong>Aachen</strong><br />

bun<strong>de</strong>sweit an zweiter Stelle hinter München und noch vor<br />

Berlin genannt, was die Zahl ausländischer Patienten angeht.<br />

Ein wichtiger Grund dafür ist die sicherlich die enge<br />

Nachbarschaft mit Belgien und <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n. Die Behandlungseinrichtungen,<br />

die von belgischen und nie<strong>de</strong>rländischen<br />

Patienten aufgesucht wer<strong>de</strong>n, variieren genauso beträchtlich<br />

wie <strong>de</strong>r medizinische Grund <strong>de</strong>r Behandlung. Vom<br />

46 Juni 2010


Zahnarztbesuch über das Einholen einer zweiten ärztlichen<br />

Meinung bis zu einer schweren Tumoroperation im Krankenhaus<br />

ist alles vertreten. Oft wer<strong>de</strong>n als Grund für die Behandlung<br />

im Ausland Wartezeiten im Heimatland angegeben.<br />

Von Patienten aus <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschsprachigen Gemeinschaft<br />

Belgiens wird auch berichtet, dass man sich in einer <strong>de</strong>utschen<br />

Klinik wohler fühlt als in einer frankophonen Klinik in Lüttich.<br />

Insbeson<strong>de</strong>re viele belgische Kin<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n in <strong>Aachen</strong> behan<strong>de</strong>lt.<br />

Die kulturellen und sprachlichen Hür<strong>de</strong>n sind gering<br />

und administrative Hin<strong>de</strong>rnisse wer<strong>de</strong>n durch spezielle<br />

grenzüberschreiten<strong>de</strong> Abkommen zwischen <strong>de</strong>n Krankenversicherungen<br />

in <strong>de</strong>r Euregio Rhein-Maass minimiert.<br />

Je<strong>de</strong>s sechste Hotelbett für einen ausländischen Gast<br />

Ganz an<strong>de</strong>rs sind die Voraussetzungen bei Patienten aus<br />

Län<strong>de</strong>rn außerhalb o<strong>de</strong>r aus weiter entfernten Teilen <strong>de</strong>r<br />

Europäischen Union. Abgesehen von <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n und<br />

Hightechbehandlungen locken<br />

auch viele ausländische<br />

Patienten in die Region <strong>Aachen</strong>.<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Belgien kommen die meisten Patienten zur Behandlung nach<br />

<strong>Aachen</strong> aus arabischen Län<strong>de</strong>rn wie <strong>de</strong>m Kuwait, Quatar und<br />

<strong>de</strong>n Vereinten Arabischen Emiraten und <strong>de</strong>n ehemaligen<br />

GUS-Staaten wie Russland. Für eine Behandlung in <strong>Aachen</strong><br />

sind erhebliche kulturelle und finanzielle Hür<strong>de</strong>n zu überwin<strong>de</strong>n.<br />

Nichts<strong>de</strong>stotrotz kommen je<strong>de</strong>s Jahr mehr als tausend<br />

Patienten meist in Begleitung ihrer Familie aus medizinischen<br />

Grün<strong>de</strong>n nach <strong>Aachen</strong>. Nach Angaben <strong>de</strong>s <strong>Aachen</strong> Tourist<br />

Service wird im Schnitt je<strong>de</strong>s sechste Hotelbett in <strong>de</strong>r Region<br />

an einen ausländischen Gast vermittelt. Die Aufenthalte dauern<br />

meist mehrere Wochen, manchmal sogar Monate. Die<br />

Gäste schätzen an <strong>Aachen</strong> die familiäre, mediterran-ungezwungene<br />

Atmosphäre, die beschauliche Innenstadt mit ihren<br />

vielen Cafes und die zentrale innereuropäische Lage, die<br />

bei Bedürfnissen nach großstädtischem Flair Tagestrips nach<br />

Antwerpen, Amsterdam o<strong>de</strong>r Paris erlaubt. Europäische o<strong>de</strong>r<br />

russische Besucher nehmen auch die lokalen Wellness-Angebote<br />

<strong>de</strong>r Carolus-Therme und in <strong>de</strong>r Eifel gern wahr.<br />

I N T E R N A T I O N A L O F F I C E<br />

Für alle Fragen rund um <strong>de</strong>n Aufenthalt im Universitätsklinikum<br />

<strong>Aachen</strong> steht Patienten das International<br />

Office zur Verfügung. Das Office unterstützt<br />

die Patienten rasch und kompetent bei <strong>de</strong>r orga -<br />

nisatorischen Abwicklung ihrer Behandlung und<br />

kümmert sich um alle administrativen Formalitäten<br />

sowie auch um medizinische Anliegen.<br />

Zu <strong>de</strong>n Aufgaben <strong>de</strong>s Office gehören:<br />

� Kontaktaufnahme zu Kliniken<br />

� Terminvereinbarung<br />

� Kostenschätzung<br />

(basierend auf einem Befundbericht)<br />

� Koordination <strong>de</strong>r Abrechnung<br />

� Vermittlung von Unterkunft und<br />

Übersetzungsdienst<br />

Weitere Informationen:<br />

International Office, Tel.: +49 241 80 89658<br />

Fax: +049 241 80 3389658,<br />

E-Mail: international_office@uk<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong>,<br />

www.uk<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

Juni 2010 47


Mediziner von Weltruf –<br />

exzellente Rehabilitationskliniken<br />

Im Bereich Gesundheit ist jedoch primär die medizinische<br />

Akutbehandlung <strong>de</strong>r Grund für <strong>de</strong>n Besuch in <strong>Aachen</strong>.<br />

Beson<strong>de</strong>rs Menschen mit Knochen- und Gelenkerkrankungen<br />

wer<strong>de</strong>n magnetisch nach <strong>Aachen</strong> gezogen. Das Markenzeichen<br />

von <strong>Aachen</strong> sind medizinische Leistungserbringer<br />

von Weltruf zusammen mit allem was für die Nach -<br />

behandlung notwendig ist an Ort und Stelle wie z.B. <strong>de</strong>n<br />

exzellenten innerstädtischen Rehabilitationskliniken.<br />

Die Behandlung von Kin<strong>de</strong>rn mit angeborenen Gelenkund<br />

Knochenstörungen ist einer <strong>de</strong>r Schwerpunkte von<br />

Professor Niethard, <strong>de</strong>r inzwischen emeritierten Gallionsfigur<br />

für die Behandlung von arabischen Patienten im Universitätsklinikum<br />

<strong>Aachen</strong>. Professor Niethard ist auch <strong>de</strong>r<br />

Leiter <strong>de</strong>s medizinischen Großprojektes OrthoMIT (MIT =<br />

minimal- invasive Therapie), in <strong>de</strong>m 24 Partner aus Klinik,<br />

Industrie und Forschung gesteuert von <strong>de</strong>r Orthopädischen<br />

Universitätsklinik und <strong>de</strong>r Biomedizinischen Technik <strong>de</strong>r<br />

RWTH <strong>Aachen</strong> „schonen<strong>de</strong>s Operieren mit innovativer Technik“<br />

erforschen. Ziel ist es, die Forschungsergebnisse rasch<br />

zur Marktreife zu bringen und damit Patienten weltweit zugänglich<br />

zu machen. Ein solches, von einer hiesigen Medizintechnikfirma<br />

weiterentwickeltes Produkt „Ma<strong>de</strong> in <strong>Aachen</strong>“<br />

ist zum Beispiel ein Miniroboter mit Navigationssystem, <strong>de</strong>r<br />

bei <strong>de</strong>r Implantation künstlicher Hüft- und Kniegelenkprothesen<br />

eingesetzt wird, um Gewebsschä<strong>de</strong>n durch die Operation<br />

zu reduzieren und perfekte Passgenauigkeit zu garan-<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Univ.-Prof. Dr. Hans-<br />

Christoph Pape:<br />

„Für High-Tech-Medizin<br />

braucht man hoch -<br />

qualifizierte Fachkräfte.<br />

Man muss <strong>de</strong>shalb<br />

Ausbildungsprogramme<br />

mit anbieten.“<br />

tieren. Solche Entwicklungen weiß auch Professor Pape, <strong>de</strong>r<br />

Direktor <strong>de</strong>r Unfallchirurgie im Universitätsklinikum, zu <strong>de</strong>ssen<br />

Schwerpunkten die Behandlung von Wirbelsäulenbrüchen<br />

und schlecht verheilen<strong>de</strong>n Brüchen an an<strong>de</strong>ren Stellen<br />

gehört, zu schätzen. „Die Menschen wer<strong>de</strong>n immer älter<br />

und stehen immer länger im Berufsleben und wollen auch<br />

als Rentner noch aktiv sein. Körperliche Mobilität ist eine<br />

wichtige Voraussetzung dafür, das das geht.“<br />

Professor Pape ist vor an<strong>de</strong>rthalb Jahren aus <strong>de</strong>n USA<br />

nach <strong>Aachen</strong> gekommen. Für ihn ist die Globalisierung <strong>de</strong>r<br />

Medizin etwas Gutes. Es sei ihm wichtig, ausländische Ärzte<br />

auszubil<strong>de</strong>n und mo<strong>de</strong>rne Behandlungsmetho<strong>de</strong>n ins<br />

Ausland zu tragen, im Zweifelsfall auch in<strong>de</strong>m er selbst in<br />

beson<strong>de</strong>ren Fällen im Ausland als Berater und Operateur<br />

tätig wird. „Wenn man über <strong>de</strong>n Tellerrand hinaus<br />

schaut, erkennt man manchmal erst die Probleme, die sich<br />

beim Einsatz eines Verfahrens, das man zu hause für ganz<br />

einfach gehalten hat, ergeben können. Gera<strong>de</strong> wenn es<br />

um hochentwickelte Technologien geht, ist die kniffligste<br />

Schnittstelle immer die zwischen Mensch und Maschine.“<br />

Genau diese Stärke <strong>de</strong>s Standortes <strong>Aachen</strong> – Menschen,<br />

Forschung und Technik zu verbin<strong>de</strong>n – ist <strong>de</strong>r Garant dafür,<br />

dass <strong>de</strong>r Gesundheitstourismus in <strong>Aachen</strong> auch in <strong>de</strong>n<br />

nächsten Jahren ein kleiner aber nicht ganz unwesentlicher<br />

Baustein für <strong>de</strong>n Wohlstand <strong>de</strong>r Region bleibt.<br />

Dr. Ursula Fabry,<br />

Med. Produkt- und Qualitätsmanagement,<br />

Universitätsklinikum <strong>Aachen</strong><br />

48 Juni 2010


| D I E I H K A A C H E N |<br />

Ziel ist es, <strong>de</strong>n Akteuren <strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n Gesundheits-<br />

wirtschaft eine regelmäßige Möglichkeit zu geben, sich<br />

auf interdisziplinärer Ebene auszutauschen. So können die<br />

Teilnehmer von Erfahrungen gegenseitig profitieren und<br />

ggf. regionale Lösungsansätze entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />

IHK-Netzwerke bieten Orientierungshilfe<br />

Darüber hinaus bietet das IHK-Netzwerk „Life Sciences“<br />

und künftig auch das im Aufbau befindliche IHK-Netzwerk<br />

„Gesundheitsdienstleistungen“ Unternehmen und Mitarbeiter<br />

die Möglichkeit gezielt nach geeigneten Anbietern<br />

im Kammerbezirk <strong>Aachen</strong> zu suchen. Die tagesaktuellen<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Ansprechpartner für die<br />

Gesundheitswirtschaft<br />

Die IHK <strong>Aachen</strong> unterstützt <strong>de</strong>n dynamischen Sektor <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft in <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong><br />

seit langem. Unterschiedliche Informationsangebote, Veranstaltungen und Kooperationen richten sich gezielt<br />

an Unternehmen dieser Branche. So lädt die IHK <strong>Aachen</strong> regelmäßig Vertreter aus allen Bereichen<br />

<strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft (zum Beispiel Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen,<br />

Dienstleister, Krankenkassen, Wirtschaftseinrichtungen) zur IHK-Expertendiskussion ein.<br />

Broschüren verzeichnen Unternehmen in <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong>,<br />

die weitergehen<strong>de</strong> Informationen zum Produktionsund<br />

Dienstleistungsspektrum, Unternehmensprofil und beson<strong>de</strong>re<br />

Referenzen eingetragen haben.<br />

Ergänzt wird das Angebot durch eine Übersicht, mit <strong>de</strong>r<br />

sich Mitgliedsunternehmen, aber auch potenzielle Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

gezielt über relevante IHK-geprüfte Ausbildungen,<br />

Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen im<br />

Gesundheitswesen informieren können. Abgerun<strong>de</strong>t wird<br />

das Leistungsspektrum durch kostenlose Existenzgründungsberater<br />

<strong>de</strong>r IHK <strong>Aachen</strong>, die Start-Up-Unternehmern<br />

beim Sprung in die Selbstständigkeit begleiten.<br />

Markus Wolff<br />

Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammer <strong>Aachen</strong><br />

Theaterstraße 6 –10 | 52062 <strong>Aachen</strong><br />

Telefon +49 241 4460-0 | Internet www.<strong>aachen</strong>.ihk.<strong>de</strong><br />

A N Z E I G E<br />

Juni 2010 49


| E X I S T E N Z G R Ü N D U N G I N D E R G E S U N D H E I T S W I R T S C H A F T |<br />

Vom mobilen Massagedienst bis<br />

zum innovativen Herzkatheter<br />

Dienstleistungen und Produkte aus <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft bieten vielfältige Chancen für<br />

Existenzgrün<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>rRegion <strong>Aachen</strong>, Düren, Euskirchen, Heinsberg.<br />

Der Wunsch nach einem langen und vor allem gesun<strong>de</strong>n<br />

Leben wächst. Hiervon profitiert in <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong> nicht<br />

nur <strong>de</strong>r Markt für die persönlichen Gesundheitsdienstleis -<br />

tungen. Ebenso entstehen neue Unternehmen als Spin-Offs<br />

aus <strong>de</strong>n regionalen Hochschulen RWTH <strong>Aachen</strong> und FH <strong>Aachen</strong><br />

sowie <strong>de</strong>m Forschungszentrum Jülich. Schätzungsweise<br />

je<strong>de</strong> fünfte Unternehmensgründung ist <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />

zuzuordnen. Bereits heute sind fast 70.000<br />

Menschen in <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft tätig und das Potenzial<br />

für weitere Unternehmensgründungen in diesem Bereich<br />

ist immens. Die Institutionen übergreifen<strong>de</strong> Initiative<br />

Grün<strong>de</strong>rRegion <strong>Aachen</strong> will dieses unternehmerische Potenzial<br />

erschließen. Im Zusammenspiel <strong>de</strong>r Wirtschaftsför-<br />

<strong>de</strong>rungseinrichtungen, Forschungseinrichtungen, <strong>de</strong>r Kreditwirtschaft<br />

und <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen regionalen Netzwerke<br />

und Projekte wer<strong>de</strong>n Unternehmensgründungen im Gesundheitssektor<br />

stimuliert, begleitet und weiterentwickelt.<br />

Die Angebote sind breit gefächert: von Erfahrungsberichten<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s Grün<strong>de</strong>rFoyers, <strong>de</strong>m Mentorenprogramm<br />

in <strong>de</strong>n Geschäftsplanwettbewerben AC2 – grün<strong>de</strong>n und<br />

wachsen, Netzwerkveranstaltungen im Rahmen <strong>de</strong>r Initia -<br />

tiven LifeTec <strong>Aachen</strong>-Jülich e.V. o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m <strong>Aachen</strong>er Kompetenzzentrum<br />

Medizintechnik bis hin zur finanziellen Beteiligung<br />

im Rahmen <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>rStart-Initiative o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />

Auszeichnung im Rahmen <strong>de</strong>s VISION Unternehmerinnenpreises<br />

und <strong>de</strong>s Innovationspreises <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong>.<br />

50 Juni 2010<br />

Fotos: BMP GmbH


Entspannung und HighTech<br />

Dass <strong>de</strong>r Gesundheitsmarkt i<strong>de</strong>al auch für Quereinsteiger<br />

ist, beweist Jürgen Cremer-Marold. Ursprünglich Starkstromelektriker,<br />

ließ er sich zum Masseur umschulen und<br />

machte sich mit seinem mobilen Massagedienst „Relaix“<br />

selbstständig. Mit <strong>de</strong>r praxisorientierten Unterstützung im<br />

Rahmen <strong>de</strong>s Qualifizierungsprojektes Next AC und einem<br />

relativ überschaubaren finanziellen Aufwand besucht <strong>de</strong>r<br />

Mitfünfziger bereits seit 2006 seine Kundschaft in <strong>de</strong>n Unternehmen<br />

und massiert verspannte Büroarbeiter.<br />

Ganz an<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Weg von Dr. Kai Ulf Markus, <strong>de</strong>m<br />

Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r VIMECON GmbH. Der zuvor am <strong>Aachen</strong>er<br />

Klinikum beschäftigte Kardiologe hat in Kooperation mit<br />

seinem ehemaligen Arbeitgeber und <strong>de</strong>m <strong>Aachen</strong>er Fraunhofer<br />

Institut für Lasertechnik (ILT) ein hochinnovatives<br />

Kathetersystem zur Behandlung <strong>de</strong>s so genannten Vor -<br />

hofflimmerns erfun<strong>de</strong>n. Das Mentoring durch das Grün<strong>de</strong>rkolleg<br />

<strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong> im Rahmen von AC2 – <strong>de</strong>r<br />

gründungswettbewerb half ihm, aus seiner I<strong>de</strong>e einen tragfähigen<br />

Geschäftsplan zu formulieren.<br />

Damit und mit <strong>de</strong>r Unterstützung durch die Fachleute<br />

<strong>de</strong>r <strong>Aachen</strong>er Gesellschaft für Innovation und Technologietransfer<br />

(AGIT) kam ein Kontakt zur S-UBG, <strong>de</strong>r Beteili-<br />

gungsgesellschaft <strong>de</strong>r Sparkasse <strong>Aachen</strong> zustan<strong>de</strong>. Diese<br />

ermöglichte als operativer Partner <strong>de</strong>s Seed-Fonds – einem<br />

gemeinsam mit <strong>de</strong>r NRW.BANK aufgelegten För<strong>de</strong>rprogramm<br />

– die rund eine Million Euro Investitionssumme<br />

zu stemmen. Mittlerweile firmiert die Gesellschaft mit 10<br />

Mitarbeitern im Technologiepark Herzogenrath.<br />

Demografischer Wan<strong>de</strong>l als Chance<br />

Wissenschaftliche Erhebungen prognostizieren es seit<br />

längerem: Das <strong>de</strong>mografische Gefüge verschiebt sich, unsere<br />

Gesellschaft wird älter und <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r zahlungskräftigen<br />

„Best Ager“ steigt. Diese Entwicklung nutzt Astrid<br />

Siemens, Grün<strong>de</strong>rin und Geschäftsführerin <strong>de</strong>r VISITATIS<br />

GmbH als unternehmerische Chance. Sie erweiterte ihren<br />

etablierten Pflegedienst um ein 24-Stun<strong>de</strong>n-Betreuungsangebot,<br />

welches mittlerweile auf ambulante Kliniken ausge<strong>de</strong>hnt<br />

wur<strong>de</strong>. Diese Expansionspläne wur<strong>de</strong>n 2008 mit<br />

<strong>de</strong>m VISION Unternehmerinnenpreis gewürdigt. Gleich -<br />

zeitig soll <strong>de</strong>r Preis an<strong>de</strong>ren Frauen Mut machen, ihre eigene<br />

unternehmerische I<strong>de</strong>e erfolgreich zu verwirklichen.<br />

Peter Hütter, Grün<strong>de</strong>rRegion <strong>Aachen</strong>,<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Juni 2010 51


Ein interdisziplinäres Konsortium aus Forschungsinstituten<br />

<strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong> und Industriepartnern aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />

Mobilfunktechnologien und Medizintechnik entwickelt<br />

im Rahmen <strong>de</strong>s Projekts „Med-on-@ix“ (Medizin online in Aixla-Chapelle)<br />

ein neuartiges Unterstützungssystem für <strong>de</strong>n<br />

<strong>Aachen</strong>er Rettungsdienst. Mit Hilfe mo<strong>de</strong>rner Kommunikationstechnik<br />

wer<strong>de</strong>n Vitaldaten, Fotos und Vi<strong>de</strong>os von <strong>de</strong>r<br />

Einsatzstelle bzw. aus <strong>de</strong>m Rettungswagen in Echtzeit an eine<br />

Telenotarzt-Zentrale übertragen. Dort wertet ein qualifizierter<br />

Notarzt die Daten aus und unterstützt die Kollegen vor<br />

Ort bei <strong>de</strong>r Behandlung. Er steht nicht nur über Mobilfunk in<br />

ständigem Kontakt mit <strong>de</strong>m Rettungsteam vor Ort, son<strong>de</strong>rn<br />

kann bei Bedarf auch weitere Spezialisten konsultieren sowie<br />

auf eine Vielzahl von medizinischen Datenbanken zugreifen.<br />

Gewinner im Wettbewerb um Wertschöpfungs -<br />

steigerung in Mittelstand und Verwaltung<br />

Durch die sofortige Bereitstellung medizinischen Fachwissens<br />

sowie die einsatztaktische Unterstützung, wie z.B.<br />

die Voranmeldung in <strong>de</strong>r ausgewählten Klinik o<strong>de</strong>r das<br />

Nachfor<strong>de</strong>rn weiterer Einsatzkräfte, sollen Behandlungsqualität<br />

und Einsatzeffizienz in <strong>de</strong>r Präklinik gesteigert wer<strong>de</strong>n.<br />

Das Vorhaben Med-on-@ix konnte sich 2007 im Wettbewerb<br />

SimoBIT (Sichere Anwendung <strong>de</strong>r mobilen Informati-<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

| F O R S C H U N G S P R O J E K T M E D - O N - @ I X |<br />

Ein Telenotarzt für alle Fälle<br />

Seit Dezember 2009 ist in <strong>Aachen</strong> <strong>de</strong>r Telenotarzt „zur Stelle“, wenn in Rettungsdiensteinsätzen zusätzliche<br />

fachliche wie einsatztaktische Unterstützung gefor<strong>de</strong>rt ist. Durch <strong>de</strong>n Einsatz von Telematik – <strong>de</strong>r Kombination<br />

aus Telekommunikation und Informatik – soll die Versorgung im Rettungsdienst verbessert wer<strong>de</strong>n. Ziel ist es,<br />

Expertenwissen und ärztliches Know-how überall und je<strong>de</strong>rzeit für Notfalleinsätze verfügbar zu machen.<br />

onstechnik zur Wertschöpfungssteigerung in Mittelstand<br />

und Verwaltung) als eines von zwölf Gewinnerprojekten<br />

durchsetzen und wird seit<strong>de</strong>m durch das Bun<strong>de</strong>sministerium<br />

für Wirtschaft und Technologie geför<strong>de</strong>rt.<br />

Speziell entwickelte Dokumentations-Software<br />

Im Mittelpunkt <strong>de</strong>s Projekts steht die Telenotarzt-Zentrale,<br />

die mit einem erfahrenen Notarzt, <strong>de</strong>m so genannten Telenotarzt,<br />

besetzt ist. Dorthin wer<strong>de</strong>n während eines Rettungseinsatzes<br />

alle erhobenen Vitalparameter wie Herzfrequenz,<br />

EKG, Blutdruck und Sauerstoffsättigung sowie bei<br />

Bedarf Fotos, Vi<strong>de</strong>os und weitere behandlungsrelevante<br />

Daten, z.B. vorhan<strong>de</strong>ne Arztbriefe, übermittelt. Die gesammelten<br />

Patienteninformationen wer<strong>de</strong>n in einem elektronischen<br />

Einsatzprotokoll hinterlegt. Der Telenotarzt hat auf<br />

Grund dieser Informationslage die Möglichkeit, eine adäquate<br />

Klinik auszusuchen, ihre Bettenkapazität zu erfragen<br />

und mit Hilfe <strong>de</strong>r dokumen tierten Daten <strong>de</strong>n Patienten anzumel<strong>de</strong>n.<br />

Der frühzeitige und exakte Informationsaustausch<br />

an <strong>de</strong>r Schnittstelle Präklinik – Klinik führt zu einer<br />

<strong>de</strong>utlichen Effizienzsteigerung und insbeson<strong>de</strong>re bei Herzkreislaufnotfällen<br />

zu einer erheblichen Outcome-Verbesserung<br />

bzw. zu einer gesteigerten Erfolgsquote <strong>de</strong>r eingeleiteten<br />

medizinischen Therapien. Herzstück <strong>de</strong>s mobilen Sys -<br />

52 Juni 2010


tems ist eine Datenübertragungseinheit, die die Sprach- und<br />

Datenübertragung bün<strong>de</strong>lt. Datenmodule <strong>de</strong>r vier großen<br />

<strong>de</strong>utschen Mobilfunkanbieter sind dort integriert und ermöglichen<br />

so die parallele Nutzung unterschiedlicher Mobilfunknetze<br />

zur Übertragung großer Datenmengen.<br />

Qualitätssteigerung in <strong>de</strong>r<br />

präklinischen Notfallmedizin angestrebt<br />

Ein weiterer Forschungsbereich im Projekt betrifft die digitale<br />

Dokumentation von Rettungseinsätzen. Dazu wur<strong>de</strong><br />

ein Tablet PC mit einer speziell entwickelten Dokumentations-Software<br />

ausgestattet, die die Erstellung digitaler Einsatzprotokolle<br />

ermöglicht. Die mittels eines tragbaren Patientenmonitors<br />

erhobenen Vitaldaten wer<strong>de</strong>n nicht nur an<br />

<strong>de</strong>n Telenotarzt übertragen, son<strong>de</strong>rn auch in das digitale<br />

Protokoll übernommen und bieten damit eine <strong>de</strong>utlich exaktere<br />

Dokumentation <strong>de</strong>s Patientenzustan<strong>de</strong>s. Hintergrund<br />

<strong>de</strong>s Projekts ist die – u.a. <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mographischen<br />

Wan<strong>de</strong>l geschul<strong>de</strong>te – kontinuierlich steigen<strong>de</strong> Anzahl von<br />

Notarzteinsätzen. An<strong>de</strong>rerseits ist vor allem in ländlichen<br />

Gebieten bereits heute ein akuter Notarztmangel zu verzeichnen,<br />

<strong>de</strong>r die flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Versorgung gefähr<strong>de</strong>t. Die<br />

Aufrechterhaltung <strong>de</strong>s ärztebasierten Rettungsdienstes in<br />

Region<br />

<strong>Aachen</strong><br />

Region<br />

Münsterland<br />

Region<br />

KölnBonn<br />

Metropole Ruhr<br />

Region<br />

Südwestfalen<br />

Region<br />

Ostwestfalen-<br />

Lippe<br />

www.gesundheitsregion<strong>aachen</strong>.eu<br />

www.health-region.<strong>de</strong><br />

www.gesundheitswirtschaftmuensterland.<strong>de</strong><br />

www.zig-owl.<strong>de</strong><br />

Partner <strong>de</strong>s:<br />

www.me<strong>de</strong>conruhr.<strong>de</strong><br />

www.gesundheitswirtschaft.net<br />

Unterstützt durch:<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Deutschland bedarf innovativer organisatorischer wie technischer<br />

Lösungen, die in Med-on-@ix angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />

Am Projekt beteiligt sind neben <strong>de</strong>r Klinik für Anästhesiologie<br />

<strong>de</strong>s Universitätsklinikums <strong>Aachen</strong> (UKA) das Zentrum<br />

für Lern- und Wissensmanagement und Lehrstuhl<br />

Informationsmanagement im Maschinenbau (ZLW/IMA)<br />

<strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong>, P3 communications, Philips Healthcare<br />

sowie weitere Forschungseinrichtungen. Die Berufsfeuerwehr<br />

<strong>Aachen</strong> unterstützt das Projekt durch die Bereitstellung<br />

und Besetzung eines Rettungswagens, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r nötigen<br />

Hardware ausgerüstet wur<strong>de</strong>. Seit Dezember 2009<br />

wird dieser Rettungswagen im Rahmen eines Evaluationsbetriebs<br />

im <strong>Aachen</strong>er Rettungsdienst eingesetzt. Die gewonnen<br />

Daten wer<strong>de</strong>n aufbereitet und umfangreich ausgewertet,<br />

um die angestrebte Qualitätssteigerung in <strong>de</strong>r<br />

präklinischen Notfallmedizin belegen zu können.<br />

Ab Juli 2010 wird im Rahmen <strong>de</strong>s vom Land NRW geför<strong>de</strong>rten<br />

Nachfolgeprojekts TemRas das System weiterentwickelt<br />

und auf ausgewählte Rettungsdienstbereiche auch<br />

außerhalb <strong>de</strong>r Region ausgeweitet wer<strong>de</strong>n.<br />

Stefan Meinert, Marie-Thérèse Schnei<strong>de</strong>rs M.A.,<br />

Dr.-Ing. Daniel Schilberg<br />

www.telenotarzt.<strong>de</strong><br />

EiNe eiNfache Form el!<br />

PrAezisioN<br />

+ INNovatioN<br />

+ QualitAEt<br />

+ Nah aM MeNscheN<br />

=GesuNdheiTShaNdwerker<br />

469 Betriebe mit 2.815 qualifizierten Mitarbeitern<br />

kümmern sich im Handwerk um Ihre Gesundheit:<br />

Augenoptiker, Hörgeräteakustiker, Orthopädietechniker,<br />

Orthopädieschuhmacher, Zahntechniker.<br />

Beratung: Michael Franssen<br />

Info: 0241/ 471-179 I www.hwk-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

Juni 2010 53


G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Kontakte in <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> (Auswahl)<br />

AGIT mbH<br />

<strong>Aachen</strong>er Gesellschaft für<br />

Innovation und Technologietransfer<br />

Geschäftsführer Ulrich Schirowski<br />

Dennewartstr. 25 – 27 · 52068 <strong>Aachen</strong><br />

Tel.: (02 41) 9 63 - 10 40<br />

Fax: (02 41) 9 63 - 10 33<br />

u.schirowski@agit.<strong>de</strong><br />

www.agit.<strong>de</strong> · www.technologieregion-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

REGIO <strong>Aachen</strong> e.V.<br />

Stv. Geschäftsführer Manfred Bausch<br />

Theaterstraße 67 · 52062 <strong>Aachen</strong><br />

Tel.: (02 41) 56 86 116<br />

Fax: (02 41) 56 86 161<br />

bausch@regio<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong> · www.regio<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

Regionalagentur <strong>Aachen</strong>/AGIT mbH<br />

Leiterin Elke Brei<strong>de</strong>nbach<br />

Dennewartstr. 25 -27 · 52068 <strong>Aachen</strong><br />

Tel.: (02 41) 9 63 - 19 25<br />

Fax: (02 41) 9 63 - 19 29<br />

brei<strong>de</strong>nbach@regionalagentur-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

www.regionalagentur-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

Stadt <strong>Aachen</strong><br />

Fachbereich Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung/<br />

Europäische Angelegenheiten<br />

Jennifer Schenk<br />

Aureliusstraße 2 · 52064 <strong>Aachen</strong><br />

Tel.: (02 41) 4 32 - 76 32<br />

Fax: (02 41) 4 32 - 76 99<br />

Jennifer.schenk@mail.<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

www.<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong> · www.<strong>aachen</strong>-emotion.com<br />

Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammer <strong>Aachen</strong><br />

Abteilung Industrie, Technologie und Umweltschutz<br />

Markus Wolff<br />

Innovationsberater<br />

Theaterstr. 6-10 · 52062 <strong>Aachen</strong><br />

Tel.: (02 41) 44 60 - 2 39<br />

Fax: (02 41) 44 60 - 3 16<br />

markus.wolff@<strong>aachen</strong>.ihk.<strong>de</strong> · www.<strong>aachen</strong>.ihk.<strong>de</strong><br />

Handwerkskammer <strong>Aachen</strong><br />

Technologie-Transfer-Ring Handwerk NRW (TTH)<br />

Dipl.-Ing. Michael Franssen<br />

Technologie-Transfer-Beratung<br />

Sandkaulbach 17-21 · 52062 <strong>Aachen</strong><br />

Tel.: (02 41) 4 71- 1 79<br />

Fax: (02 41) 4 71 - 1 31<br />

Michael.franssen@hwk-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

www.hwk-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong> · www.handwerk.<strong>de</strong><br />

Wirtschaftsför<strong>de</strong>rungsgesellschaft<br />

für <strong>de</strong>n Kreis Heinsberg mbH<br />

Axel Wahlen, M.A.<br />

Valkenburger Str. 45 · 52525 Heinsberg<br />

Tel.: (0 24 52) 13 - 80 26<br />

Fax: (0 24 52) 13 - 18 50<br />

wahlen@wfg-kreis-heinsberg.<strong>de</strong><br />

www.wfg-kreis-heinsberg.<strong>de</strong> · www.spitze-im-westen.<strong>de</strong><br />

Kreis Euskirchen<br />

Dr. Bernhard Ziemer MPH<br />

Leiter Abteilung Gesundheit<br />

Jülicher Ring 32 · 53879 Euskirchen<br />

Tel.: 0225115454 · Fax: 0225115668<br />

Mobil: 01637157030<br />

bernhard.ziemer@kreis-euskirchen.<strong>de</strong><br />

www.kreis-euskirchen.<strong>de</strong><br />

Kreis Düren<br />

Kreisentwicklung Walter Weinberger<br />

Bismarckstr. 16 · 52351 Düren<br />

Tel.: (0 24 21) 22 - 27 61<br />

Fax: (0 24 21) 22 - 25 88<br />

w.weinberger@kreis-dueren.<strong>de</strong> · www.kreis-dueren.<strong>de</strong><br />

Clustermanagement Gesundheitswirtschaft<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Brigitte Meier<br />

c/o ZIG Zentrum für Innovation in <strong>de</strong>r<br />

Gesundheitswirtschaft Ostwestfalen-Lippe<br />

Jahnplatz 5 · 33602 Bielefeld<br />

Tel.: (05 21) 54 32 72<br />

Fax: (05 21) 54 32 89<br />

meier@gesundheitswirtschaft-nrw.<strong>de</strong><br />

www.gesundheitswirtschaft-nrw.<strong>de</strong><br />

<strong>Aachen</strong>er Kompetenzzentrum Medizintechnik<br />

c/o AKM Innovationsmanagement GmbH<br />

Dr. Christoph Monfeld<br />

Dennewartstr. 25-27<br />

(Technologiezentrum am Europaplatz)<br />

52068 <strong>Aachen</strong><br />

Tel.: (02 41) 9 63 - 24 23<br />

Fax: (02 41) 9 63 - 24 21<br />

c.monfeld@akm-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong> · www.akm-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

Universitätsklinikum <strong>Aachen</strong><br />

Angelika Christ · Leiterin Stabsstelle Kommunikation<br />

Pauwelstraße 30 · 52074 <strong>Aachen</strong><br />

Tel.: (02 41) 80 - 89 893<br />

Fax: (02 41) 80 - 33 89 893<br />

achrist@uk<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong> · www.uk<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

Maastricht Universitair Medisch Centrum<br />

Perscontact Jos van Cann<br />

Tel.: +31 43 3875113<br />

GSM: +31 6 26882865<br />

jos.van.cann@mumc.nl · www.mumc.nl<br />

54 Juni 2010


Med. Produkt- und Qualitätsmanagement<br />

Universitätsklinikum <strong>Aachen</strong><br />

Dr. Ursula Fabry<br />

Tel: (02 41) 80 8 99 81<br />

ufabry@uk<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong> · www.uk<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

Katholische Hochschule NRW<br />

Julia Harzendorf<br />

Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Wörthstraße 10 · 50668 Köln<br />

Tel.: (02 21) 77 57 - 5 08<br />

Fax: (02 21) 77 57 - 6 31<br />

j.harzendorf@katho-nrw.<strong>de</strong> · www.katho-nrw.<strong>de</strong><br />

Projektbüro PIA<br />

MA&T Sell & Partner GmbH<br />

Dr. Paul Fuchs-Frohnhofen<br />

Karl-Carstens-Str. 1 · 52146 Würselen<br />

Tel.: (0 24 05) 45 52 - 0<br />

Fax: (0 24 05) 45 52 - 2 00<br />

fuchs@mat-gmbh.<strong>de</strong><br />

www.mat-gmbh.<strong>de</strong> · www.pia-pflege.<strong>de</strong><br />

Städte Region <strong>Aachen</strong><br />

Amt für Altenarbeit<br />

Ulrike Lenzen<br />

Mauerfeldchen 29 · 52146 Würselen<br />

Tel.: (02 41) 51 98 – 54 25<br />

Fax: (02 41) 51 98 – 54 30<br />

ulrike.lenzen@staedteregion-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

www.pflege-regio-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

Institut Arbeit und Technik<br />

Frau Dörpinghaus<br />

Munscheidstraße 14 · 45886 Gelsenkirchen<br />

Tel.: (02 09) 17 07 - 2 22<br />

Fax: (02 09) 17 07 - 2 45<br />

doerping@iat.eu · www.iat.eu<br />

G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

Forum LifeSciences<br />

c/o Dezernat 4.0 Technologietransfer und<br />

Forschungsför<strong>de</strong>rung<br />

RWTH <strong>Aachen</strong><br />

Dr.rer.soc. Christian Salzmann<br />

Referent für die Interdisziplinären Foren<br />

Templergraben 59 · 52062 <strong>Aachen</strong><br />

Tel.: (02 41) 80 - 9 40 30<br />

Fax: (02 41) 80 - 9 21 22<br />

ftg@zhv.rwth-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

www.fls.rwth-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong> · www.foren.rwth-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

Forschungsprojekt Med-on-@ix<br />

Dr. med. Max Skorning<br />

c/o Klinik für Anästhesiologie<br />

Universitätsklinikum <strong>Aachen</strong><br />

Pauwelsstraße 30<br />

52074 <strong>Aachen</strong><br />

Tel.: (02 41) 8 08 81 79<br />

mskorning@uk<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />

Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie<br />

müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können<br />

www.medonaix.<strong>de</strong><br />

vividlinks.eu<br />

c/o AGIT mbH<br />

Frank Reimann<br />

Tel.: (02 41) 9 63 - 10 63<br />

f.reimann@agit.<strong>de</strong> · www.vividlinks.eu<br />

LifeTec<strong>Aachen</strong>-Jülich e.V.<br />

Geschäftsstelle<br />

Dr. Claudia Mourran<br />

Technologiezentrum am Europaplatz<br />

Dennewartstr. 25-27 · 52068 <strong>Aachen</strong><br />

Tel.: (02 41) 9 63 - 14 75<br />

Fax: (02 41) 9 3 - 10 33<br />

mourran@life-tec.org · www.life-tec.org<br />

Anwaltskanzlei Wartensleben Medizinrecht<br />

Herbert Wartensleben<br />

Fachanwalt für Medizinrecht<br />

Theo Pelzer<br />

Rechtsanwalt<br />

Rudolf Günter<br />

Fachanwalt für Medizinrecht<br />

Jutta Behle<br />

Fachanwältin für Medizinrecht<br />

Ursula Pelzer<br />

Rechtsanwältin<br />

Gut Gedau 1 · 52223 Stolberg<br />

Telefon: 0 24 02/ 8 11 22 · Telefax: 0 24 02 / 8 27 32<br />

herbert.wartensleben@t-online.<strong>de</strong><br />

®Arztrecht/Zahnarztrecht/Arzneimittelrecht<br />

® Arzthaftungsrecht<br />

® Prüfverfahren und Regresse<br />

® Ärztliche Kooperationen:<br />

– MVZ<br />

– Berufsausübungsgemeinschaften<br />

– Praxisgemeinschaften<br />

® Praxiskaufverträge/ Praxisübergabe<br />

® Ärztliches Vergütungsrecht<br />

Weitere Tätigkeitsgebiete<br />

fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />

www.kanzleiwartensleben.<strong>de</strong><br />

Juni 2010 55


G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />

AAC H E N<br />

| I N S E R E N T E N L I S T E |<br />

� Agentur für Arbeit <strong>Aachen</strong> · 52072 <strong>Aachen</strong> 31<br />

� Anwaltskanzlei Wartensleben · 52223 Stolberg 55<br />

� AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse · 52062 <strong>Aachen</strong> 37/39/57<br />

� Clustermanagement Gesundheitswirtschaft NRW · 33602 Bielefeld 53<br />

� Esse<strong>de</strong>a GmbH & Co. KG · 41849 Wassenberg 35<br />

� FuP Kommunikations-Management GmbH · 60433 Frankfurt/Main 21/23<br />

� <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong>/AGIT mbH · 52068 <strong>Aachen</strong> 58<br />

� Handwerkskammer <strong>Aachen</strong> · 52062 <strong>Aachen</strong> 53<br />

� Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammer <strong>Aachen</strong> · 52062 <strong>Aachen</strong> 49<br />

� MA&T Sell & Partner GmbH · 52146 Würselen 45<br />

� Pharma Al<strong>de</strong>nhoven GmbH & Co. KG · 52457 Al<strong>de</strong>nhoven 43<br />

� Strategiezentrum Gesundheit NRW · 44799 Bochum 18-19<br />

� Technologieregion <strong>Aachen</strong> /AGIT mbH · 52068 <strong>Aachen</strong> 17<br />

� Technologieregion <strong>Aachen</strong>/13 starke Partner · 52068 <strong>Aachen</strong> 41<br />

� vividlinks.eu/AGIT mbH · 52068 <strong>Aachen</strong> 44<br />

� Wirtschaftsför<strong>de</strong>rungsgesellschaft für <strong>de</strong>n Kreis Heinsberg mbH · 52525 Heinsberg 32-33<br />

I M P R E S S U M ISSN 0344-3035<br />

WIRTSCHAFTSBILD – Seit 1949 im Dienst <strong>de</strong>r Sozialen Marktwirtschaft · Mitbegrün<strong>de</strong>t von Ludwig Erhard –<br />

Kontaktorgan und Arbeitsmittel für Unternehmer · Freiberufler und Leiten<strong>de</strong> Angestellte<br />

Herausgeber, Verlag und Druck: Union Betriebs-GmbH<br />

Egermannstraße 2 · 53359 Rheinbach · Telefon 02226/802-0 · Telefax 02226/802-111<br />

E-Mail: verlag@ubgnet.<strong>de</strong> HRB 10605 AG Bonn<br />

Geschäftsführer: Rudolf Ley<br />

Bezugspreis monatlich 52,50 € + MwSt.<br />

Erscheinungsweise: 14-tägig bzw. 24 Ausgaben im Jahr<br />

Internet: http://www.wirtschaftsbild.<strong>de</strong><br />

Chefredaktion: Andreas Oberholz (verantwortlich) · Holbeinstraße 26 · 42579 Heiligenhaus<br />

Telefon 02056/57377 · Telefon 02226/802-213 (Verlag) · Telefax 02056/60772<br />

E-Mail: pressebuero_oberholz@t-online.<strong>de</strong><br />

Redaktion: Marianne Wollenweber<br />

Marketingleiter · Anzeigen:<br />

Hans Peter Steins (verantwortlich) · Telefon 02226/802-163 · E-Mail: hps@ubgnet.<strong>de</strong><br />

Anzeigenverwaltung: Telefon 02226/802-163 · Telefax 02226/802-222<br />

Bildnachweis: pixelio.<strong>de</strong>, AGIT mbH, Universitätsklinikum <strong>Aachen</strong>, RWTH <strong>Aachen</strong>, FuP Kommunikations-GmbH,<br />

<strong>aachen</strong> tourist service e.V., weitere Bildnachweise an <strong>de</strong>n Fotos<br />

Urheber- und Verlagsrecht:<br />

Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme <strong>de</strong>s Manuskripts<br />

gehen das Recht zur Veröffent lichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruck rechten, zur elektronischen<br />

Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Son<strong>de</strong>rdrucken, Fotokopien und Mikroskopien an <strong>de</strong>n Verlag über. Je<strong>de</strong> Verwertung<br />

außerhalb <strong>de</strong>r durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung <strong>de</strong>s Verlags unzulässig. In <strong>de</strong>r unaufgefor<strong>de</strong>rten<br />

Zusendung von Beiträgen und Informationen an <strong>de</strong>n Verlag liegt das je<strong>de</strong>rzeit wi<strong>de</strong>rrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />

bzw. Informationen in Daten banken einzustellen, die vom Verlag o<strong>de</strong>r von mit diesem kooperieren<strong>de</strong>n Dritten geführt wer<strong>de</strong>n.<br />

Gebrauchsnamen:<br />

Die Wie<strong>de</strong>rgabe von Gebrauchsnamen, Han<strong>de</strong>lsnamen, Warenbezeichnungen und dgl. in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu <strong>de</strong>r<br />

Annahme, dass solche Namen ohne weiteres von je<strong>de</strong>rmann benutzt wer<strong>de</strong>n dürfen; oft han<strong>de</strong>lt es sich um gesetzlich geschützte<br />

eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind.<br />

56 Juni 2010


ERNÄHRUNG<br />

IN BESTEN HÄNDEN<br />

Uns schmeckt das kerngesun<strong>de</strong> Leben!<br />

Als Sie Sie klein waren, waren, fan<strong>de</strong>n fan<strong>de</strong>n Sie es ganz selbstverständlich, gesund zu sein. Heute<br />

wissen Sie, dass Sie etwas für Ihre Gesundheit tun müssen. Hierbei hilft eine ausgewogene<br />

Ernährung. Wir unterstützen Sie dabei. Mit vielen Angeboten vor Ort<br />

und individueller Beratung Beratung durch unsere Ernährungsexperten unter<br />

www.aok.<strong>de</strong>/rh.<br />

www.aok.<strong>de</strong>/rh.


Medizintechnik & Life Sciences | Zweiter Gesundheitsmarkt/Gesundheitstourismus | Arbeit und Bildung |<br />

Patientenversorgung und Pflege | Grenzüberschreiten<strong>de</strong> Zusammenarbeit<br />

Wer<strong>de</strong>n Sie Teil <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong>:<br />

www.gesundheitsregion<strong>aachen</strong>.eu<br />

Kontaktieren Sie uns:<br />

E-mail: info@gesundheitsregion<strong>aachen</strong>.eu<br />

Telefon: +49 (0) 241 963 1054<br />

gesundheitsregion<br />

<strong>aachen</strong>.eu

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