Gesundheitsregion Aachen - technologiezentrum-aachen.de
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Wirtschafts<br />
MAGAZIN FÜR MITTELSTAND · MEDIEN · MEINUNGSMULTIPLIKATOREN Bild<br />
| GESUNDHEITSREGION AACHEN |<br />
Erste Liga im<br />
Innovationswettbewerb<br />
| FORUM LIFE SCIENCES AN DER RWTH AACHEN |<br />
Vernetzte<br />
Forschungslandschaft<br />
| PFLEGE- UND GESUNDHEITSBERUFE |<br />
Schritte eines<br />
I<strong>de</strong>enzirkels<br />
| FORSCHUNGSPROJEKT MED-ON-@IX |<br />
Ein Telenotarzt<br />
für alle Fälle<br />
� GESUNDHEITSREGION<br />
AACHEN<br />
Juni 2010 60. Jahrgang
M A G A Z I N F Ü R M I T T E L S T A N D · M E D I E N · M E I N U N G S M U L T I P L I K A T O R E N<br />
Wirtschafts<br />
Wirtschafts<br />
MAGAZIN FÜR MITTELSTAND · MEDIEN · MEINUNGSMULTIPLIKATOREN<br />
60. Jahrgang<br />
| W I R T S C H A F T S S TA N D O R T A A C H E N |<br />
Bild<br />
Gut wirtschaften<br />
in <strong>de</strong>r Kulturmetropole<br />
| H W K A A C H E N |<br />
Ein Schwergewicht<br />
in Sachen Qualifizierung<br />
| H A N D W E R K S D E S I G N |<br />
Mehr als<br />
eine Formsache<br />
� STANDORT<br />
Handwerkskammer <strong>Aachen</strong><br />
Februar 2010<br />
Wirtschafts<br />
MAGAZIN FÜR MITTELSTAND · MEDIEN · MEINUNGSMULTIPLIKATOREN<br />
60. Jahrgang<br />
| W I S S E N S C H A F T |<br />
Bild<br />
Hightech-Himmel für<br />
kluge Köpfe<br />
| B R E M E N U N D B R E M E R H AV E N |<br />
Zwei Städte – ein Land<br />
| W I R T S C H A F T |<br />
Stärke trifft<br />
Innovationskraft<br />
� STANDORT<br />
Wirtschaftsregion Land Bremen<br />
Februar 2010<br />
Wir berichten aktuell auch<br />
über Ihren Wirtschaftsstandort.<br />
Informieren Sie sich!<br />
Bild<br />
Setzen Sie sich mit uns in Verbindung!<br />
Stadt/Kreis<br />
Ansprechpartner<br />
Telefon<br />
Telefax<br />
Telefax:<br />
02226 802222<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Hans Peter Steins<br />
E-Mail: hps@ubgnet.<strong>de</strong><br />
Telefon: 02226 802163<br />
Telefax: 02226 802222
5<br />
20<br />
Vorwort Ulla Schmidt<br />
Fit für die Zukunft –<br />
<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> 5<br />
<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Erste Liga im Innovationswettbewerb 6<br />
Roundtable <strong>Aachen</strong> · Eine Zwischenbilanz<br />
Wo steht die <strong>Gesundheitsregion</strong><br />
<strong>Aachen</strong> nach zwei Jahren? 10<br />
IHK <strong>Aachen</strong><br />
22<br />
Die Wertschöpfungskette<br />
in <strong>de</strong>r Medizintechnik 20<br />
Das Forum Life Sciences an <strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong><br />
Vernetzte Forschungslandschaft 22<br />
| A U S D E M I N H A LT |<br />
6<br />
Innovationstreiber Handwerk<br />
Eine Säule <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft 24<br />
InnoMeT-Wettbewerb <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s NRW<br />
<strong>Aachen</strong> hat die besten I<strong>de</strong>en für<br />
innovative Medizintechnik 26<br />
Uniklinikum <strong>Aachen</strong>/Maastricht<br />
Mo<strong>de</strong>ll für <strong>de</strong>n<br />
europäischen Gesundheitsmarkt 28<br />
Prävention im Kreis Heinsberg<br />
24<br />
10<br />
„Weicher“ Standortfaktor stark im Kommen 32<br />
Gerontopsychiatrisches Zentrum (GPZ) im Kreis Euskirchen<br />
Seelische Gesundheit im Alter bewahren 34<br />
Juni 2010 3
36<br />
26<br />
Mo<strong>de</strong>llregion für Pflege- und Gesundheitsberufe<br />
Schritte eines I<strong>de</strong>enzirkels 36<br />
Katholische Hochschule NRW<br />
Zukunftsaufgabe Pflege 40<br />
Lifetec <strong>Aachen</strong>-Jülich e.V.<br />
Verband <strong>de</strong>r Life Sciences<br />
Exzellenzen in <strong>de</strong>r Region 42<br />
Internetportal Vividlinks.eu<br />
The Life Sciences Career Community 44<br />
PIA-<strong>Aachen</strong><br />
Pflege innovativ: stationär, ambulant, mobil 45<br />
Patiententourismus<br />
4 Juni 2010<br />
28<br />
46<br />
34<br />
50<br />
Mit Charme und innovativer Technologie<br />
ins Zeitalter <strong>de</strong>r Gesundheit 46<br />
Existenzgründung in <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />
Vom mobilen Massagedienst bis<br />
zum innovativen Herzkatheter 50<br />
Forschungsprojekt Med-on-@ix<br />
Ein Telenotarzt für alle Fälle 52<br />
Kontakte in <strong>de</strong>r<br />
<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> 54<br />
Inserentenliste, Impressum 56
Fit für die Zukunft –<br />
<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong><br />
Ulla Schmidt, Bun<strong>de</strong>sministerin für Gesundheit a.D., unterstützt die <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong>.<br />
Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
das Gesundheitswesen ist als dynamische Wirtschaftsbranche<br />
mit hoher Innovationskraft, ein Jobmotor erster<br />
Güte. In Deutschland arbeiten bald sechs Millionen Menschen<br />
im Bereich Gesundheit, Pflege und Wellness – Ten<strong>de</strong>nz<br />
weiter steigend. Die Region <strong>Aachen</strong> ist einer <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong>n<br />
Standorte <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft. Mit zahlreichen<br />
Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft – auch in<br />
Kooperation mit Belgien und <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n – verfügt<br />
die Region über herausragen<strong>de</strong> Stärken für eine zukunftsorientierte<br />
Entwicklung. Das Spektrum an wirtschaftlichen<br />
Aktivitäten und Arbeitsplätzen ist breit.<br />
In <strong>de</strong>r regionalen Gesundheitswirtschaft arbeiten rund<br />
70.000 Beschäftigte und <strong>de</strong>r Umsatz betrug im Jahr 2008<br />
rund vier Milliar<strong>de</strong>n Euro. Aufbauend auf diesen Stärken ist<br />
es langfristiges Ziel, die regionalen Akteure im Gesundheitsbereich<br />
miteinan<strong>de</strong>r zu vernetzen und gemeinsame<br />
gesundheitswirtschaftliche Aktivitäten strategisch zu bün<strong>de</strong>ln.<br />
Eine hochwertige Gesundheitslandschaft profitiert von<br />
Exzellenzen in Technologie, Forschung und Versorgung.<br />
Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft haben wir es im<br />
Wettbewerb <strong>de</strong>r Regionen in <strong>de</strong>n vergangenen Jahren geschafft,<br />
uns mit wegweisen<strong>de</strong>n Lösungen zu positionieren.<br />
Die Akteure <strong>de</strong>r Branche schaffen mit ihrem Gesundheits-<br />
Know-how zukunftsfähige Arbeitsplätze und die Basis für<br />
eine internationale Wettbewerbsfähigkeit. Eine innovative<br />
Krankenhauslandschaft kooperiert mit Versorgungs- und<br />
Zuliefernetzwerken in <strong>de</strong>r Region und darüber hinaus. Bei<br />
<strong>de</strong>r Gestaltung neuer Angebote gibt es eine enge Zusammenarbeit<br />
zwischen nie<strong>de</strong>rgelassenen Gesund heitsspezia -<br />
listen, Krankenhäusern, <strong>de</strong>r Exzellenzuniversität RWTH <strong>Aachen</strong>,<br />
Unternehmen <strong>de</strong>r Medizintechnik und Anbietern <strong>de</strong>r<br />
gesundheitsbezogenen Synergiebereiche (z.B. Wohnungswirtschaft<br />
o<strong>de</strong>r Ernährung). Ein wichtiges Themenfeld dieser<br />
zukunftsorientierten Zusammenarbeit sind auch neue<br />
patientenorientierte Versorgungslösungen, die <strong>de</strong>n <strong>de</strong>mografischen<br />
Wan<strong>de</strong>l berücksichtigen. Damit wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Paradigmenwechsel<br />
zur Präventionsmedizin und die Zukunft<br />
<strong>de</strong>r Rehabilitation unterstützt. Die hier vorliegen<strong>de</strong> Wirtschaftsbild<br />
gibt <strong>de</strong>m Leser einen guten Überblick über die<br />
Themen, Schwerpunktsetzungen und strategischen Ausrichtungen<br />
in <strong>de</strong>r regionalen Gesundheitswirtschaft. Ich<br />
wünsche Ihnen eine spannen<strong>de</strong> Lektüre. Lassen Sie sich<br />
überzeugen und inspirieren von <strong>de</strong>r Leistungsfähigkeit <strong>de</strong>r<br />
Region <strong>Aachen</strong> in Sachen Gesundheitswirtschaft.<br />
Mit freundlichen Grüßen<br />
Juni 2010 5
Foto: Andreas Herrmann<br />
| G E S U N D H E I T S R E G I O N A A C H E N |<br />
Erste Liga im Innovationswettbewerb<br />
Die Region <strong>Aachen</strong> setzt erfolgreich auf ihre Standortvorteile auf <strong>de</strong>m<br />
Zukunftsmarkt <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft.<br />
Die Gesundheitswirtschaft ist eine <strong>de</strong>r zentralen Wachstumsbranchen<br />
<strong>de</strong>r Zukunft. Nach Analysen <strong>de</strong>s Hamburgischen<br />
Weltwirtschaftsinstitut (HWWI) sorgen auf <strong>de</strong>r Nachfrageseite<br />
die steigen<strong>de</strong> Weltbevölkerung, die altern<strong>de</strong>n Gesellschaften<br />
in <strong>de</strong>n Industrielän<strong>de</strong>rn und wachsen<strong>de</strong> Einkommen<br />
in <strong>de</strong>n Entwicklungs- und Schwellenlän<strong>de</strong>rn für<br />
Wachstumsimpulse und neue Absatzmärkte. Auf <strong>de</strong>r Angebotsseite<br />
bieten neue Technologien wie die Bio-, Gen- o<strong>de</strong>r<br />
Nanotechnologie sowie Innovationen in Medizintechnik und<br />
Pharmazie neue Chancen für Wachstum und Beschäftigung.<br />
Enorme Potentiale <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />
In Deutschland ist die Gesundheitswirtschaft inzwischen<br />
<strong>de</strong>r größte Zweig <strong>de</strong>r Wirtschaft und laut Bun<strong>de</strong>sforschungsministerium<br />
von „zentraler gesellschaftlicher und<br />
ökonomischer Be<strong>de</strong>utung“. Denn diese Branche erweist<br />
sich nach übereinstimmen<strong>de</strong>r Einschätzung von Experten<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
als erstaunlich krisenfest und gilt als einer <strong>de</strong>r attraktivsten<br />
Zukunftsmärkte für <strong>de</strong>n Standort Deutschland. Mit 4,6 Millionen<br />
Beschäftigten (2008) und 260 Milliar<strong>de</strong>n Euro Umsatz<br />
ist sie hierzulan<strong>de</strong> bereits jetzt <strong>de</strong>r größte Arbeitgeber.<br />
Bun<strong>de</strong>sgesundheitsminister Philipp Rösler erwartet, dass<br />
bis zum Jahr 2030 mehr als 30 Prozent aller Beschäftigten<br />
im Gesundheitsbereich arbeiten wer<strong>de</strong>n.<br />
Megatrends und Träger <strong>de</strong>s Wachstums<br />
Auf <strong>de</strong>m weltweiten Gesundheitsmarkt, <strong>de</strong>r nach aktuellen<br />
Prognosen bis 2015 auf 7 Billionen US-Dollar anwachsen<br />
soll, ist Deutschland nach Japan und <strong>de</strong>n USA die Nummer<br />
drei. Vor allem in <strong>de</strong>r Medizintechnik hat Deutschland<br />
die Nase vorn, einige <strong>de</strong>utsche Unternehmen sind Weltmarktführer.<br />
Mit insgesamt mehr als 225.000 Firmen er -<br />
zielte diese Branche 2008 einen Gesamtumsatz von 18,8<br />
Milliar<strong>de</strong>n Euro – bei einer Exportquote von 65 Prozent.<br />
6 Juni 2010
Ungeachtet <strong>de</strong>s hohen Kostendrucks besteht laut prognos<br />
AG für diesen Sektor auch im Inland die Chance zu<br />
größerem Wachstum. Denn das Potential innovativer Medizintechnik<br />
wird „von allen Beteiligten <strong>de</strong>s <strong>de</strong>utschen Gesundheitswesens<br />
als direkter Motor zum Gesundheitserhalt<br />
und damit auch als Werkzeug zur Vermeidung einer<br />
zukünftigen Kostenexplosion erkannt“.<br />
Weitere Wachstumstreiber <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />
in Deutschland sind neben <strong>de</strong>r Medizintechnik vor allem<br />
die <strong>de</strong>mographische Entwicklung und die starke Innovationsdynamik<br />
in <strong>de</strong>r Pharmaindustrie.<br />
Hinzu kommt das wachsen<strong>de</strong> Gesundheitsbewusstsein<br />
<strong>de</strong>r Bevölkerung, das mit <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n Bereitschaft<br />
einher geht, die Ausgaben für Gesundheitsleistungen zulasten<br />
an<strong>de</strong>rer Konsumzwecke auszuweiten. Laut prognos<br />
AG wer<strong>de</strong>n alle Branchen <strong>de</strong>s Gesundheitswesens – einschließlich<br />
<strong>de</strong>r Zulieferer und Dienstleister aus an<strong>de</strong>ren<br />
Wirtschaftsbereichen – am starken Wachstum <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />
in Deutschland partizipieren.<br />
Wettbewerb <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong>en<br />
Für die Wirtschaftsregionen in Deutschland, die zunehmend<br />
untereinan<strong>de</strong>r im Standortwettbewerb stehen, wird es<br />
immer wichtiger, ein unverkennbares wirtschaftspolitisches<br />
Profil zu entwickeln und ihre Branchenkompetenzen nach<br />
außen darzustellen und nach innen zu bün<strong>de</strong>ln und zu vernetzen.<br />
Bisher war die <strong>de</strong>utsche Gesundheitswirtschaft ins-<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
gesamt noch stark in Forschung, Entwicklung und Verwertung<br />
fragmentiert. Das Bun<strong>de</strong>sforschungsministerium verzeichnet<br />
allerdings zunehmend <strong>de</strong>n Trend, dass sich regional<br />
Kooperationsverbün<strong>de</strong> bil<strong>de</strong>n, die in einer gemeinsamen<br />
Anstrengung und Integration <strong>de</strong>n sozialen und wirtschaftlichen<br />
Erfor<strong>de</strong>rnissen <strong>de</strong>s Gesundheitsmarktes begegnen und<br />
diese zu einem Standortvorteil ihrer Regionen entwickeln.<br />
Nordrhein-Westfalen positioniert sich im Innovationswettbewerb<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschen <strong>Gesundheitsregion</strong>en mit wegweisen<strong>de</strong>n<br />
Lösungen. Schon heute schaffen die Akteure <strong>de</strong>r Branche<br />
mit ihrem Know-how zukunftsfähige Arbeitsplätze und<br />
die Basis für eine internationale Wettbewerbsfähigkeit.<br />
Premium-Standort mit beson<strong>de</strong>ren Stärken<br />
Die Region <strong>Aachen</strong> hat die Potentiale <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />
erkannt und auf <strong>de</strong>r Basis guter Ausgangsbedingungen<br />
zu einem zukunftsfähigen Standortfaktor entwickelt.<br />
Hier gibt es neben großen Forschungseinrichtungen viele<br />
Unternehmen mit einigen wenigen Mitarbeitern bis hin zu<br />
mehreren hun<strong>de</strong>rt Beschäftigten, die in <strong>de</strong>n Bereichen Medizintechnik,<br />
Arzneimittelherstellung o<strong>de</strong>r Altenpflege neue<br />
Entwicklungen angestoßen haben. Fast 70.000 Menschen<br />
sind in <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong> in <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />
tätig – in medizinischen Einrichtungen, freien Berufen und<br />
Unternehmen. Die Region <strong>Aachen</strong> gehört aufgrund ihrer<br />
beson<strong>de</strong>ren Stärken national und international schon heute<br />
zur ersten Liga <strong>de</strong>r Gesundheitsstandorte:<br />
Juni 2010 7<br />
Foto: Peter Winandy
Foto: PIXELIO/Stephan Schmied<br />
� Das Universitätsklinikum <strong>Aachen</strong> ist ein Klinikum <strong>de</strong>r Maximalversorgung,<br />
in <strong>de</strong>m nicht nur alle medizinischen Fachrichtungen<br />
vertreten sind, son<strong>de</strong>rn das auch an vielen Stellen<br />
international be<strong>de</strong>utsame Spitzenleistungen liefert.<br />
� An <strong>de</strong>r Exzellenz-Universität („Elite-Uni“) <strong>Aachen</strong>, <strong>de</strong>r<br />
Rheinisch-Westfälischen-Technischen Hochschule (RWTH),<br />
wird gera<strong>de</strong> auch in <strong>de</strong>n technischen und naturwissenschaftlichen<br />
Fachbereichen, an medizinischen o<strong>de</strong>r gesundheitsbezogenen<br />
Fragestellungen geforscht – sehr häu-<br />
„Für die <strong>Aachen</strong>er Region stellt die Grenzlage gera<strong>de</strong><br />
auch im Bereich <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft einen<br />
wichtigen Standortvorteil dar.<br />
Durch die wirkungsvolle Kooperation <strong>de</strong>r Universitäten<br />
und hochrangigen Forschungseinrichtungen und<br />
Unternehmen einerseits und <strong>de</strong>r Leistungsanbieter<br />
sowie <strong>de</strong>r Krankenkassen an<strong>de</strong>rerseits wer<strong>de</strong>n hier<br />
die Potentiale und Kompetenzen aus drei Län<strong>de</strong>rn<br />
optimal zusammengeführt.<br />
Die Gründung eines grenzüberschreiten<strong>de</strong>n Partikel-<br />
Therapie-Zentrums durch die bei<strong>de</strong>n Universitätskrankenhäuser<br />
in <strong>Aachen</strong> und Maastricht stellt hier sicher<br />
nur ein Beilspiel dafür da, dass die <strong>Gesundheitsregion</strong><br />
<strong>Aachen</strong> mit ihren Partnern jenseits <strong>de</strong>r Grenze<br />
nicht nur in Deutschland in <strong>de</strong>r ersten Liga spielt.“<br />
Manfred Bausch,<br />
stellv. Geschäftsführer REGIO <strong>Aachen</strong> e.V.<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
fig sogar in interdisziplinärer Zusammenarbeit und mit<br />
transdisziplinärer Perspektive.<br />
� Mit <strong>de</strong>r Fachhochschule <strong>Aachen</strong>, <strong>de</strong>m (Groß)Forschungszentrum<br />
Jülich, zwei Fraunhofer Instituten und einem<br />
Helmholtz Institut sowie zahlreichen privaten Forschungseinrichtungen<br />
verfügt die Region über eine breite,<br />
und vielfältige, aber <strong>de</strong>nnoch stark auf medizinische und<br />
gesundheitliche Fragen fokussieren<strong>de</strong> außeruniversitäre<br />
Forschungs- und Innovationslandschaft.<br />
� In <strong>de</strong>r Region gibt es intensive Bemühungen, die Erkenntnisse<br />
aus <strong>de</strong>n (öffentlichen) Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen<br />
für die Wirtschaft fruchtbar zu<br />
machen. Hierfür ist eine differenzierte Transferinfrastruktur<br />
entstan<strong>de</strong>n, die nicht nur auf Transparenz, Zugänglichkeit<br />
und Wissensweitergabe setzt, son<strong>de</strong>rn auch Koope -<br />
rationen für konkrete Entwicklungs-, Erprobungs- und Diffusionsaktivitäten<br />
initiiert und mo<strong>de</strong>riert.<br />
� Die intensiven Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten<br />
fin<strong>de</strong>n ihren Nie<strong>de</strong>rschlag im Wirtschaftsgeschehen. Die<br />
Region verfügt zum Beispiel über ein wachsen<strong>de</strong>s Cluster<br />
im Bereich Life Sciences, das aktuell aus rund 60 Biotechnologie-Unternehmen<br />
und 90 Medizintchnik-Unternehmen<br />
besteht. Insgesamt sind mittlerweile 260 Unternehmen in<br />
<strong>de</strong>n Bereichen Medizintechnik und Life-Sciences tätig. Das<br />
Land Nordrhein-Westfalen för<strong>de</strong>rt alleine <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r<br />
Medizintechnik mit rund 40 Millionen Euro.<br />
� Die Gesundheitswirtschaft <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong> ist Pionier<br />
in Sachen Internationalisierung und grenzüberschreiten<strong>de</strong>r<br />
Kooperation. Dies schlägt sich zum einen in zahlreichen<br />
Kooperationsprojekten in euregionalen Zusammenhängen<br />
nie<strong>de</strong>r, kommt aber auch darin zum Ausdruck,<br />
8 Juni 2010
dass <strong>Aachen</strong> <strong>de</strong>r führen<strong>de</strong> NRW-Standort in Sachen Patiententourismus<br />
aus <strong>de</strong>m Ausland ist.<br />
Wie auch in <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren <strong>Gesundheitsregion</strong>en NRWs<br />
sind es die Akteure vor Ort, also die Wirtschaftsför<strong>de</strong>rer, die<br />
Verwaltung, die Verbän<strong>de</strong> und Kammer, aber ganz beson<strong>de</strong>rs<br />
die Gesundheitseinrichtungen und Unternehmen, die<br />
die Gesundheitswirtschaft aktiv vorantreiben können.<br />
Die regionale Wirtschaftsför<strong>de</strong>rungsagentur AGIT mbH<br />
setzt sich erfolgreich dafür ein, die Kompetenzen aller Akteure<br />
stärker zu bün<strong>de</strong>ln und eine <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong><br />
zu schaffen, in <strong>de</strong>r die regionalen Akteure <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />
eng miteinan<strong>de</strong>r kooperieren. Dazu<br />
gehören neben einer wirtschaftlich-technologischen Zusammenarbeit<br />
auch touristische Angebote.<br />
Beispielhafte Kooperation aller Akteure<br />
Die AGIT mbH als regionale Wirtschaftsför<strong>de</strong>rungsinstitution,<br />
die Regionalagentur <strong>Aachen</strong> sowie <strong>de</strong>r REGIO <strong>Aachen</strong><br />
e. V. teilen sich die Koordination <strong>de</strong>r fünf Handlungsfel<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Entwicklungsstrategie. Dabei wer<strong>de</strong>n sie von <strong>de</strong>n<br />
Akteuren aus <strong>de</strong>r StädteRegion <strong>Aachen</strong> und <strong>de</strong>n Kreisen<br />
Düren, Euskirchen und Heinsberg unterstützt:<br />
Die „Medizintechnik“ und <strong>de</strong>r „Zweite Gesundheitsmarkt“<br />
wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r AGIT mbH koordiniert, wobei insbeson<strong>de</strong>re<br />
bei <strong>de</strong>r „Medizintechnik/Life Sciences“ das <strong>Aachen</strong>er Kompetenzzentrum<br />
Medizintechnik und LifeTec <strong>Aachen</strong>-Jülich<br />
e.V. sehr stark in die Koordination mit ein gebun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Thema „Arbeit und Bildung“ wird fe<strong>de</strong>rführend von <strong>de</strong>r<br />
Regionalagentur <strong>Aachen</strong> übernommen. Die „Patientenversorgung<br />
und Pflege“ sowie „Grenzüberschreiten<strong>de</strong> Zusam-<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
menarbeit“ schließlich wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>r Regio <strong>Aachen</strong> e.V.<br />
koordiniert. Die Bereiche „Arbeit und Bildung“ sowie „Grenzüberschreiten<strong>de</strong><br />
Zusammenarbeit“ sind als Querschnittsthemen<br />
für alle an<strong>de</strong>ren Handlungsfel<strong>de</strong>r von Be<strong>de</strong>utung und<br />
haben dadurch einen beson<strong>de</strong>ren Stellenwert. Alle interessierten<br />
Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft und öffentlichen<br />
Institutionen sind aufgerufen, sich an <strong>de</strong>r Weiterentwicklung<br />
<strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> aktiv zu beteiligen.<br />
<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong><br />
info@gesundheitsregion<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
www.gesundheitsregion<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
„Die Region <strong>Aachen</strong> ist ein zentraler Innovationstrei-<br />
ber in <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft. in Nordrhein-Westfalen.<br />
Aktuell beschäftigen wir uns zum Beispiel führend<br />
mit <strong>de</strong>r Personalisierung <strong>de</strong>r Medizintechnik<br />
für die Behandlung kardiovaskulärer Erkrankungen.<br />
Innovationen sind allerdings nicht nur auf technische<br />
Produkte und Prozesse bezogen. Um auch in<br />
Zukunft an <strong>de</strong>r Spitze <strong>de</strong>r ersten Liga zu spielen,<br />
sind auch Innovationen zum Beispiel in <strong>de</strong>r Per -<br />
sonal- und Organisationsentwicklung notwendig.<br />
Die Einrichtung von Studiengängen in <strong>de</strong>n Gesund -<br />
heitsbe rufen und die Entwicklung von Weiterbildungen<br />
Innovationsmanagement in Unternehmen <strong>de</strong>r<br />
Branche haben wir bereits realisieren können.“<br />
Elke Brei<strong>de</strong>nbach,<br />
Leiterin Regionalagentur <strong>Aachen</strong><br />
Juni 2010 9<br />
Fotos: Peter Winandy
| R O U N DTA B L E A A C H E N · E I N E Z W I S C H E N B I L A N Z |<br />
Wo steht die <strong>Gesundheitsregion</strong><br />
<strong>Aachen</strong> nach zwei Jahren?<br />
Die <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> wur<strong>de</strong> vor zwei Jahren<br />
mit zahlreichen Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft<br />
ins Leben gerufen. Das langfristige Ziel ist es, die regionalen<br />
Akteure miteinan<strong>de</strong>r zu vernetzen und gemeinsame gesundheitswirtschaftliche<br />
Aktivitäten strategisch zu bün<strong>de</strong>ln.<br />
Die Region setzt dabei auf die fünf Handlungsfel<strong>de</strong>r Medizintechnik/Life<br />
Sciences, Zweiter Gesundheitsmarkt, Arbeit<br />
und Bildung, Patientenversorgung und Pflege sowie grenzüberschreiten<strong>de</strong><br />
Zusammenarbeit. Vor allem das Handlungsfeld<br />
„Medizintechnik“ zeigt durch eine Vielzahl erfolgreicher<br />
Projekte und durch die innovative Arbeit von Firmen<br />
und Forschungseinrichtungen die Stärke <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong>.<br />
Koordiniert wird die <strong>Gesundheitsregion</strong> von <strong>de</strong>r AGIT mbH<br />
als <strong>de</strong>r regionalen Wirtschaftsför<strong>de</strong>rungsinstitution, <strong>de</strong>r Regionalagentur<br />
<strong>Aachen</strong> sowie <strong>de</strong>r REGIO <strong>Aachen</strong> e.V..<br />
WirtschaftsBild: Was konnten Sie in <strong>de</strong>n vergangenen<br />
zwei Jahren in <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> bewegen?<br />
Schirowski: Wir haben vor zwei Jahren nicht bei Null angefangen.<br />
Verglichen mit an<strong>de</strong>ren Regionen Nordrhein-Westfalens<br />
gibt es in <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong> viele Teilbranchen <strong>de</strong>r<br />
Gesundheitswirtschaft aus <strong>de</strong>nen sich schon vor Jahren Initiativen<br />
entwickelt haben. Dazu gehört beispielsweise das<br />
<strong>Aachen</strong>er Kompetenzzentrum Medizintechnik (AKM) o<strong>de</strong>r<br />
10 Juni 2010
das Netzwerk LifeTec<strong>Aachen</strong>–Jülich e.V. Wir versuchen die<br />
Aktivitäten im Rahmen <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong> zu bün<strong>de</strong>ln.<br />
Beson<strong>de</strong>res Augenmerk richten wir dabei auch auf die<br />
Aspekte <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft, die über die Medizintechnik<br />
– wo die Region <strong>Aachen</strong> beson<strong>de</strong>rs stark ist – hinaus<br />
gehen. Das Thema <strong>de</strong>r Gesundheitsversorgung und Pflege<br />
hat dabei einen hohen Stellenwert – ebenso wie die grenzüberschreiten<strong>de</strong><br />
Zusammenarbeit in unserer Dreilän<strong>de</strong>rregion<br />
mit <strong>de</strong>n nie<strong>de</strong>rländischen und belgischen Partnern.<br />
Wichtig für uns sind aber vor allem die zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n<br />
projektbezogenen För<strong>de</strong>rstrukturen <strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s<br />
Nordrhein-Westfalen, <strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>s und <strong>de</strong>r EU. Zum Beispiel<br />
engagieren sich bei <strong>de</strong>r NRW-EU Ziel 2-För<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
grenzüberschreiten<strong>de</strong>n INTERREG-För<strong>de</strong>rung* Firmen gemeinsam.<br />
Beim Ziel 2 Wettbewerbs InnoMeT.NRW und beim<br />
Wettbewerbsaufruf Medizin.NRW gibt es För<strong>de</strong>rmittel für<br />
Kooperationsprojekte zwischen KMUs und Hochschulen.<br />
Wir beteiligen uns an <strong>de</strong>r Steuerung solcher Aktivitäten.<br />
Rossaint: Richtig. Wir haben zum Beispiel <strong>de</strong>n Ziel 2 –InnoMeT.NRW-<br />
Wettbewerb gewonnen und unsere Zusammenarbeit<br />
mit Unternehmen brachte Erfolge auf wissen-<br />
D I E G E S P R Ä C H S P A R T N E R<br />
� Ralf W. Barkey, Hauptgeschäftsführer<br />
Handwerkskammer <strong>Aachen</strong><br />
� Prof. Dr. Ulrich Deller,<br />
Prorektor Katholische Hochschule NRW<br />
� Univ. Prof. Dr. Andreas J. W. Goldschmidt,<br />
Gesundheitsnetzwerk Deutschland Mitte-<br />
Südwest, Zentrum für Forschungskoordination<br />
und Bildung GmbH<br />
� Rudolf Henke, MdB CDU/CSU<br />
� Dr. Armin Leon, Referat I A 1, Petitionen,<br />
Koordination Gesundheitscampus NRW,<br />
Strategiezentrum<br />
� Priv.-Doz. Dr. med. habil Andreas Meyer-<br />
Falcke, Leiter Strategiezentrum Gesundheit<br />
Nordrhein-Westfalen | Aufbaubeauftragter<br />
Gesundheitscampus<br />
� Prof. Dr. Rolf Rossaint,<br />
Prorektor RWTH <strong>Aachen</strong><br />
� Ulrich Schirowski, Geschäftsführer AGIT mbH,<br />
<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong><br />
� Ute Steinbusch, Head of Business<br />
Development Celonic GmbH<br />
M O D E R A T I O N<br />
� Detlef Hans Franke, Geschäftsführen<strong>de</strong>r<br />
Gesellschafter FuP-Kommunikations-Management<br />
GmbH, Vorstandsmitglied Initiative<br />
gesundheitswirtschaft rhein-main e.v.<br />
schaftlichem Gebiet. Dennoch stellen wir fest, dass wir keinen<br />
Erfolg haben, wenn wir uns bei Spitzencluster-Wettbewerben<br />
bewerben, weil uns in <strong>de</strong>r Region die Großindustrie<br />
fehlt. Das war auch in <strong>de</strong>r zweiten Run<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Wettbewerbs<br />
<strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong>en <strong>de</strong>r Zukunft so. Deshalb versuchen<br />
wir, über unser Campusprojekt Firmen nach <strong>Aachen</strong><br />
zu holen und Industriepartnerschaften zu entwickeln.<br />
Meyer-Falcke: Die Rheinisch-Westfälische Technische<br />
Hochschule <strong>Aachen</strong> (RWTH) ist Exzellenz-Universität, da ist<br />
auch Potenzial für Spitzencluster vorhan<strong>de</strong>n, <strong>Aachen</strong> könnte<br />
versuchen, mit Firmen <strong>de</strong>r Großindustrie zu kooperieren,<br />
um so Teil eines Spitzenclusters zu wer<strong>de</strong>n.<br />
Goldschmidt: Die Ausgangslage in <strong>Aachen</strong> ist ganz ähnlich,<br />
wie bei uns in Trier. Wir haben auch keine Großin -<br />
Juni 2010 11
Rudolf Henke: <strong>Aachen</strong> kann durch seine Grenznähe<br />
zu einem Labor für grenzüberschreiten<strong>de</strong> Gesundheits -<br />
forschung wer<strong>de</strong>n.<br />
dustrie und kooperieren <strong>de</strong>shalb bei Spitzenclusterwett -<br />
bewerben mit global tätigen Firmen, die nicht aus <strong>de</strong>r Re -<br />
gion kommen, wie <strong>de</strong>r Telekom.<br />
WirtschaftsBild: Wie stärkt die <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong><br />
die Netzwerke nach innen und welche Erwartungen<br />
haben hier die Unternehmen?<br />
Steinbusch: Netzwerke sind wichtig, aber die Gesundheitswirtschaft<br />
ist vielschichtig, so habe ich mit einer Altenpflegerin<br />
zum Beispiel momentan nur wenige Berührungspunkte.<br />
Unser Interesse richtet sich mehr auf Biotechnologie<br />
und Pharma, weil das in unserer Wertschöpfungskette<br />
liegt und da engagieren wir uns bei LifeTec<strong>Aachen</strong>-Jülich<br />
e.V. und im <strong>Aachen</strong>er Kompetenzzentrum Medizintechnik.<br />
Hier treffen wir die für uns wichtigen Firmen, aber wir<br />
schauen auch über <strong>de</strong>n Tellerrand. Letztlich kommt das<br />
Label „<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong>“ allen zugute.<br />
Schirowski: Klar ist, dass Medizintechnik im Vor<strong>de</strong>rgrund<br />
steht, auch wenn wir uns fünf Themenfel<strong>de</strong>r vorgenommen<br />
haben. Deswegen haben wir <strong>de</strong>n InnoMeT.NRW-Wettbewerb<br />
gewonnen und waren auch beim Einwerben weiterer<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Prof. Dr. Ulrich Deller: Die ambulante und stationäre<br />
Versorgung älterer Menschen ist ein boomen<strong>de</strong>r Markt,<br />
<strong>de</strong>n wir stärker ins Visier nehmen müssen.<br />
projektbezogener För<strong>de</strong>rmittel in <strong>de</strong>r jüngeren Vergangenheit<br />
sehr erfolgreich und die Entwicklung <strong>de</strong>s Schwerpunktes<br />
Medizintechnik läuft über die bestehen<strong>de</strong>n Netze gut.<br />
Aber wir wollen auch <strong>de</strong>n grenzüberschreiten<strong>de</strong>n Gesundheitstourismus<br />
stärker beleuchten und das Thema <strong>de</strong>r Gesundheitsversorgung<br />
– auch und gera<strong>de</strong> im Kontext mit<br />
technischen Innovationen in <strong>de</strong>n Blick nehmen, und uns<br />
auch um die ländlichen Räume in unserer Region kümmern.<br />
Auch das Handwerk<br />
ist eingebun<strong>de</strong>n<br />
Barkey: Ich bedaure, dass das Handwerk in <strong>de</strong>m Gutachten<br />
<strong>de</strong>s Instituts für Arbeit (IAT) für die Region <strong>Aachen</strong> nicht<br />
vor kommt, obwohl es 469 Handwerksbetriebe mit 2800 Beschäftigten<br />
gibt, die in <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft tätig sind.<br />
Schirowski: Wir haben das Handwerk nicht vergessen. Die<br />
Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammer und die Handwerkskammer<br />
sind immer eingebun<strong>de</strong>n. Eine Stärke unserer Region ist ja<br />
gera<strong>de</strong> die große Zahl von Handwerksbetrieben und KMUs.<br />
Das Handwerk bil<strong>de</strong>t das Rückgrat und <strong>de</strong>r Bereich wächst.<br />
12 Juni 2010
Ralf W. Barkey: <strong>Aachen</strong> sollte sich nicht nur auf Alleinstellungsmerkmale<br />
im Hochschulbereich konzentrieren, son<strong>de</strong>rn<br />
auch die Möglichkeiten <strong>de</strong>r Wirtschaft stärker nutzen.<br />
WirtschaftsBild: Wie kann die Politik <strong>Aachen</strong> dabei unterstützen,<br />
seine Position als <strong>Gesundheitsregion</strong> zu stärken?<br />
Henke: Bund und Land stimulieren <strong>de</strong>n Wettbewerb <strong>de</strong>r<br />
<strong>Gesundheitsregion</strong>en, nehmen aber keinen Einfluss auf<br />
das Ergebnis. <strong>Aachen</strong> hat zwei Alleinstellungsmerkmale in<br />
NRW, hier steht das einzige Universitätsklinikum, das mit<br />
einer Technischen Hochschule verbun<strong>de</strong>n ist, das be<strong>de</strong>utet<br />
ein Riesenpotenzial für Innovationen in <strong>de</strong>n Bereichen<br />
Medizin und Ingenieurwissenschaften. Und mit <strong>de</strong>r Katholischen<br />
Hochschule gibt es darüber hinaus ein geisteswissenschaftliches<br />
Potenzial, das dazu beitragen kann, die<br />
medizintechnischen Errungenschaften sozial zu reflektieren.<br />
In ganz Deutschland muss man eine solche Kombination<br />
mit <strong>de</strong>r Lupe suchen. Das bietet auch gute Möglichkeiten<br />
für Spin Offs. Die sich daraus ergeben<strong>de</strong>n Chancen<br />
müssen die Akteure aber selbst entwickeln, das kann die<br />
Politik nicht vorgeben. Außer<strong>de</strong>m könnte <strong>Aachen</strong> durch<br />
seine Grenznähe zu einem Labor für grenzüberschreiten<strong>de</strong><br />
Forschung wer<strong>de</strong>n. Wir haben hier drei Gesundheitssysteme<br />
und Versorgungsstrukturen in unmittelbarer Nähe, die<br />
miteinan<strong>de</strong>r verglichen wer<strong>de</strong>n können. Das ist ein Schatz,<br />
<strong>de</strong>r gehoben wer<strong>de</strong>n kann, wenn man sich ihm widmet.<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Ute Steinbusch: Die <strong>Gesundheitsregion</strong> muss Klinken<br />
putzen und Akteure zusammenbringen, die noch nicht<br />
miteinan<strong>de</strong>r re<strong>de</strong>n. Daraus kann sich etwas ergeben.<br />
Barkey: Nochmal, wir sollten uns in <strong>Aachen</strong> nicht nur auf<br />
Alleinstellungsmerkmale im Hochschulbereich konzentrieren,<br />
son<strong>de</strong>rn auch die Möglichkeiten <strong>de</strong>r Wirtschaft stärker nutzen.<br />
Nehmen Sie doch nur die Themen Ernährung, Prävention,<br />
barrierefreies Wohnen o<strong>de</strong>r Hygiene, warum versuchen<br />
wir nicht hier Projekte anzustoßen, um weitere Alleinstellungsmerkmale<br />
zu entwickeln? Es gibt bereits Ansatzpunkte<br />
in <strong>de</strong>r Zahntechnik und bei <strong>de</strong>r Entwicklung von Kunststoffen<br />
für die Sportmedizin, gemeinsam mit <strong>de</strong>r Fachhochschule<br />
wer<strong>de</strong>n neue Gusstechnikverfahren entwickelt und 2009<br />
ging <strong>de</strong>r Innovationspreis <strong>de</strong>s Handwerks erstmals an ein<br />
Handwerksunternehmen aus <strong>de</strong>m Bereich Gesundheitswirtschaft<br />
als Ergebnis eines Projektes mit <strong>de</strong>r Fachhochschule.<br />
Goldschmidt: Der Ansatz, an das Gesundheitshandwerk<br />
und <strong>de</strong>n Dienstleistungsbereich zu gehen, ist richtig, <strong>de</strong>nn<br />
sowohl in Krankenhäusern, als auch bei Pflege und Handwerk<br />
sinkt die Zahl <strong>de</strong>r Arbeitsplätze in <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong>.<br />
Das Entwicklungskonzept <strong>de</strong>s IAT zeigt genau in diesem Bereich<br />
Schwächen <strong>de</strong>r Region auf. Und man muss schon fragen,<br />
ob es Arbeitsplätze bringt, Elite-Universität o<strong>de</strong>r Spitzencluster<br />
zu sein. Rund um die US-amerikanischen Elite-<br />
Juni 2010 13
Priv. Doz. Dr. med. habil Andreas Meyer-Falcke: Die Rheinisch-<br />
Westfälische Technische Hochschule <strong>Aachen</strong> ist Exzellenz-Universität,<br />
da ist auch Potenzial für Spitzencluster vorhan<strong>de</strong>n.<br />
Unis Harward und an<strong>de</strong>re gibt es auch oft nicht viel Wirtschaft<br />
o<strong>de</strong>r Arbeitsplätze. Dagegen kann man etwas tun.<br />
Man sollte neue Berufe an <strong>de</strong>r Fachhochschule entwickeln,<br />
die bis zum Bachelor gehen und diese mit etablierten aka<strong>de</strong>mischen<br />
Berufen verzahnen. Und man muss sich dann<br />
auch Gedanken machen, wie ich die Stu<strong>de</strong>nten am Standort<br />
halte. Ansatzpunkte bietet auch die Versorgungsforschung.<br />
Die gesetzlichen Krankenversicherungen forschen<br />
überall, nur nicht in <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong>. Man könnte ihnen<br />
<strong>Aachen</strong> schmackhaft machen. Auch hierbei könnten <strong>Aachen</strong><br />
und Trier zum Beispiel zusammenarbeiten.<br />
Sozial- und Gesundheitsdienste<br />
im Blick<br />
Meyer-Falcke: Übrigens – wir investieren ebenfalls zwei<br />
Millionen Euro in Versorgungsforschung. Und was das Handwerk<br />
betrifft – natürlich gehört Gesundheitshandwerk dazu.<br />
Wenn man im Gesamtkonzert <strong>de</strong>r Regionen mitspielen<br />
will, dann muss man zwar einerseits die Exzellenz in<br />
<strong>de</strong>r Spitze suchen, an<strong>de</strong>rerseits aber auch die Breite bedienen.<br />
Das ist zwar schwierig, aber an<strong>de</strong>rs geht es nicht.<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Detlef Hans Franke: Stärken einer Region sind nur die<br />
eine Seite <strong>de</strong>s Erfolges. Die Region muss für ihre Stärken<br />
auch massiv werben.<br />
Deller: Wenn es um Arbeitsplätze geht, muss man auch<br />
Sozial- und Gesundheitsdienste ins Auge fassen. Die ambulante<br />
und stationäre Versorgung älterer Menschen ist ein<br />
boomen<strong>de</strong>r Markt, <strong>de</strong>n wir nicht genug im Blick haben. In<br />
<strong>de</strong>n Sozialdiensten fehlen Managementfähigkeiten, da knüpfe<br />
ich an Professor Goldschmidt an. Wir haben <strong>de</strong>shalb für<br />
<strong>de</strong>n Studiengang Kooperationsmanagement <strong>de</strong>r KatHO<br />
NRW eine Vereinbarung mit <strong>de</strong>m Universitätsklinikum <strong>Aachen</strong><br />
geschlossen, um diese Fragen in <strong>de</strong>n Mittelpunkt zu<br />
rücken. Wir sollten in <strong>de</strong>r Diskussion um Gesundheitskosten<br />
aber auch stärker beachten, dass diese auch durch soziale<br />
Probleme entstehen. Ein Ansatzpunkt wäre die stärkere<br />
Untersuchung von Präventionsstrategien auf ihre Wirksamkeit<br />
hin: Wie kann man die sozialen Probleme lösen um Gesundheitskosten<br />
zu senken, wie Übergewicht bekämpfen,<br />
das durch soziale Problemlagen entsteht. Hier müsste man<br />
im Kin<strong>de</strong>rgarten anfangen und in Prävention investieren.<br />
Rossaint: 650 Arbeitsplätze an <strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong> stehen<br />
in unmittelbarem Zusammenhang mit unserem Status als<br />
Exzellenzuniversität, dazu kommen 230 Millionen Euro an<br />
Drittmitteln im Jahr 2009. Das ist viel und zeigt, Spit-<br />
14 Juni 2010
Univers. Prof. Dr. Andreas J. W. Goldschmidt: Man sollte<br />
neue Berufe an <strong>de</strong>r Fachhochschule entwickeln und diese<br />
mit etablierten aka<strong>de</strong>mischen Berufen verzahnen.<br />
zen forschung schafft sehr wohl Arbeitsplätze. Zusätzliche<br />
Arbeitsplätze in <strong>de</strong>r Medizintechnik zu schaffen, ist allerdings<br />
schwierig, das Personal in <strong>de</strong>n Krankenhäusern wird<br />
wei-ter sinken, weil die Patienten immer früher entlassen<br />
wer<strong>de</strong>n, aber sie müssen dann zu Hause ambulant besser<br />
betreut wer<strong>de</strong>n, und da wer<strong>de</strong>n ebenfalls zusätzliche Arbeitsplätze<br />
benötigt, die wollen auch bezahlt wer<strong>de</strong>n.<br />
Barkey: Der Bedarf an Gesundheitsdienstleistungen wird<br />
durch die Alterung <strong>de</strong>r Gesellschaft steigen, da sind wir uns<br />
einig. Allerdings wer<strong>de</strong>n die Kosten immer stärker auf die<br />
Bürger verlagert und das verlangt mehr betriebswirtschaftliches<br />
Wissen im Gesundheitswesen. Inzwischen ist schon<br />
je<strong>de</strong>r zweite Teilnehmer unserer Existenzgründungsseminare<br />
ein Arzt. Ich <strong>de</strong>nke, wir sollten nicht nur an aka<strong>de</strong> -<br />
mische Kooperationen <strong>de</strong>nken, son<strong>de</strong>rn unsere Stärken<br />
auch in an<strong>de</strong>ren Bereichen entwickeln.<br />
WirtschaftsBild: Dann bleiben wir doch gleich mal bei <strong>de</strong>n<br />
Themenfel<strong>de</strong>rn Zweiter Gesundheitsmarkt, Tourismus, Ernährung<br />
– wie weit ist die <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> hier gekommen<br />
und welche Potenziale bietet <strong>de</strong>r Markt vor <strong>de</strong>r Tür?<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Prof. Dr. Rolf Rossaint: Wir versuchen über unser<br />
Campusprojekt Firmen nach <strong>Aachen</strong> zu holen und<br />
Industriepartnerschaften zu entwickeln.<br />
Schirowski: Gesundheitstourismus ist ein Thema für uns,<br />
<strong>de</strong>nn die ehemaligen Kurbä<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Region müssen sich<br />
neu positionieren. Bad <strong>Aachen</strong> hat dabei natürlich eine beson<strong>de</strong>re<br />
Be<strong>de</strong>utung. Im Tourismus <strong>de</strong>s Nationalparks Eifel<br />
spielt das Naturerleben eine stärkere Rolle, aber das steckt<br />
noch in <strong>de</strong>n Anfängen. Die Kommunen <strong>de</strong>r Region sind<br />
sehr interessiert, aber die Wirtschaft tut sich noch schwer.<br />
Wir arbeiten hier mit <strong>de</strong>r Zukunftsinitiative Eifel zusammen.<br />
Kooperation mit<br />
an<strong>de</strong>ren Clustern<br />
Meyer-Falcke: Ernährung ist ein gutes Feld für clusterübergreifen<strong>de</strong><br />
Projekte, die wir jetzt angehen wollen. Wenn<br />
sich <strong>Aachen</strong> auf diesem Gebiet stärker positionieren will,<br />
dann sollte sich die Region möglichst schnell mit an<strong>de</strong>ren<br />
Clustermanagern in NRW abstimmen.<br />
Goldschmidt: Die Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen<br />
wer<strong>de</strong>n schon lange thematisiert. Man muss etwas<br />
für die Berufe tun, wenn man führen<strong>de</strong> <strong>Gesundheitsregion</strong><br />
wer<strong>de</strong>n will: was kann eine Region strukturell leisten um<br />
Juni 2010 15
Ulrich Schirowski: Verglichen mit an<strong>de</strong>ren Regionen Nordrhein-<br />
Westfalens gibt es in <strong>Aachen</strong> viele Teilbranchen <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft,<br />
aus <strong>de</strong>nen sich schon Initiativen entwickelt haben.<br />
für Gesundheitsberufe interessant zu sein, was tun die<br />
Kommunen, was tut <strong>de</strong>r Gesetzgeber gegen die falsche<br />
Verteilung von Finanzmitteln? Das Hinterland von <strong>Aachen</strong><br />
ist unterversorgt, <strong>Aachen</strong> könnte Vorreiter auf <strong>de</strong>m Gebiet<br />
<strong>de</strong>r Lösung dieses Problems wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Region für Hausärzte<br />
schmackhaft machen<br />
Henke: Die Region <strong>Aachen</strong> hat ein strukturelles Problem<br />
aus <strong>de</strong>r Zeit, als die AOK-Bezirke noch klein waren. Da floss<br />
hierzulan<strong>de</strong> weniger Geld ins Gesundheitswesen, als in an<strong>de</strong>re<br />
Regionen und die Ärzte gingen nach Holland und<br />
Frankreich, wo sie mehr verdienten. Eine <strong>Gesundheitsregion</strong><br />
kann solche Probleme nicht lösen, das muss die Politik<br />
tun. Ich setze mich dafür ein, dass ein Prozent <strong>de</strong>s Kassenaufkommens<br />
für die För<strong>de</strong>rung unterversorgter Regionen<br />
eingesetzt wird, zum Beispiel für Kredite und eine bessere<br />
Vergütung nie<strong>de</strong>rgelassener Ärzte. Zweitens sollte aus <strong>de</strong>m<br />
Regelleistungsvolumen <strong>de</strong>r Krankenversicherungen weniger<br />
Geld für Son<strong>de</strong>rleistungen abgezweigt wer<strong>de</strong>n und<br />
drittens muss die Bun<strong>de</strong>sregierung dafür sorgen, dass die<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Dr. Armin Leon: Die Nordrhein-Westfälische Lan<strong>de</strong>sregierung<br />
för<strong>de</strong>rt in <strong>de</strong>n Regionen die unterschiedlichen Schwerpunkte.<br />
In <strong>Aachen</strong> ist dies die vor allem Medizintechnik.<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen die verfügbaren Budgets<br />
ausgewogen auf Haus- und Fachärzte aufteilen.<br />
Meyer-Falcke: Nach wie vor sind Ärzte überlastet, <strong>de</strong>shalb<br />
müsste man über Delegation und Substitution ärztlicher<br />
Tätigkeiten sprechen, etwa durch Dokumentationsassistenten.<br />
In Südwestfalen gibt es ein Aktionsprogramm,<br />
mit <strong>de</strong>m die Region Hausärzten schmackhaft gemacht wer<strong>de</strong>n<br />
soll, da wird für <strong>de</strong>n Ehepartner ein Arbeitsplatz gesucht,<br />
für das Kind steht ein Kitaplatz bereit und <strong>de</strong>n Gärtner,<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Rasen mäht, beschafft man zusätzlich.<br />
Schirowski: Klingt gut. Ich bespreche mit <strong>de</strong>n Wirtschaftför<strong>de</strong>rern<br />
in unserer Region, ob wir sowas nicht auch machen<br />
können.<br />
Goldschmidt: Der Dialog zwischen Ökonom und Arzt ist<br />
wichtig, viel mehr Ärzte müssen in die Ökonomie, weil die<br />
eine an<strong>de</strong>re Ethik haben, die <strong>de</strong>n Ökonomen oft fehlt. Beim<br />
Marketing muss meines Erachtens auf <strong>de</strong>n Begriff Gesundheit<br />
stärker geachtet wer<strong>de</strong>n. Bürgerschaftliches Engagement<br />
muss geweckt und von Kommunen könnten soge-<br />
16 Juni 2010
nannte „Run<strong>de</strong> Tische“ für alle relevanten Versorgungseinrichtungen<br />
und für betroffene sowie an <strong>de</strong>m Thema interessierte<br />
Unternehmen eingerichtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Rossaint: Ich glaube nicht, dass <strong>de</strong>r Ärztemangel unser<br />
Hauptthema ist. Wir müssen Leuchttürme schaffen, <strong>de</strong>shalb<br />
wollen wir die verschie<strong>de</strong>nen Facetten <strong>de</strong>r Medizintechnik<br />
in einem <strong>de</strong>utschen Zentrum für Medizintechnik<br />
zusammenfassen. Wir brauchen zwei, drei Schlagwörter,<br />
die sich mit <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> verbin<strong>de</strong>n.<br />
WirtschaftsBild: Damit sind wir beim Marketing angekommen.<br />
Hat die <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> hier schon<br />
ausreichend klare Konturen? Wie wirbt man erfolgreich<br />
für Gesundheit?<br />
Steinbusch: Man muss Klinken putzen. Ich suche meine<br />
Kun<strong>de</strong>n zum Teil auch über Kaltakquise. Die <strong>Gesundheitsregion</strong><br />
muss ebenfalls kleinteilig Akteure zusammenbringen,<br />
die noch nicht miteinan<strong>de</strong>r re<strong>de</strong>n. Daraus kann<br />
sich dann etwas ergeben.<br />
Meyer-Falcke: Die Region sollte sich auf drei, vier Schwerpunkte<br />
konzentrieren, die <strong>de</strong>r Region ein Gesicht geben.<br />
Schirowski: Unter unseren fünf Themenschwerpunkten<br />
stellen wir ja schon vorrangig auf Medizintechnik und Life-<br />
Science ab, weil hier die besten Ansätze da sind und wir über<br />
die bestehen<strong>de</strong>n Netzwerke die Partner noch enger zusammen<br />
bringen wollen. Aber wir wer<strong>de</strong>n auch auf <strong>de</strong>n drei an<strong>de</strong>ren<br />
Gebieten Stärken <strong>de</strong>utlicher herausarbeiten. Wichtig<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
dabei ist: „Klinken putzen“, d.h. die Akteure vor allem aus <strong>de</strong>r<br />
Wirtschaft – bei <strong>de</strong>n KMU aber auch beispielsweise bei <strong>de</strong>n<br />
Versorgungsträgern – stärker mit einzubin<strong>de</strong>n.<br />
Henke: Ich sehe drei Ansatzpunkte für Marketing. Erstens<br />
die Verknüpfung von Forschung zwischen Ingenieurswissenschaften,<br />
Medizin und Geisteswissenschaften, zweitens<br />
Forschung auf <strong>de</strong>m Gebiet soziale Verantwortung,<br />
Prävention und Gesundheit, und drittens könnte es beim<br />
Thema Zweiter Gesundheitsmarkt sehr interessant sein zu<br />
erforschen, wie viel Verantwortung <strong>de</strong>r Einzelne für seine<br />
Gesundheit übernehmen kann und will.<br />
Deller: Die Region sollte sich auf wenige Themen beschränken,<br />
sich zeitlich genau umrissene Ziele setzen und<br />
klare Botschaften verbreiten.<br />
Barkey: Entschei<strong>de</strong>nd ist, dass als Ergebnis einer besseren<br />
Vernetzung Bildung und Qualität in <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />
steigen und dauerhaft mehr Arbeitsplätze entstehen.<br />
WirtschaftsBild: Wir danken Ihnen für das Gespräch!<br />
* KMU: Kleine und mittelständische Unternehmen<br />
** INTERREG-För<strong>de</strong>rung: Als Gemeinschaftsinitiative <strong>de</strong>r EU-<br />
Kommission ist INTERREG ein För<strong>de</strong>rprogramm zur Unterstützung<br />
<strong>de</strong>r grenzüberschreiten<strong>de</strong>n Zusammenarbeit.<br />
*** InnoMeT.NRW: Ziel 2 För<strong>de</strong>rwettbewerb InnoMeT.NRW<br />
„Kehlkopfkrebs, Schlaganfall, Muskelkrankheit o<strong>de</strong>r Hirnverletzungen<br />
können zu Sprachverlust führen. Kommunikationshilfen<br />
bieten einen Sprachersatz. Die handlichen<br />
Geräte bestehen aus Alphanumerik mit Wortvorhersage<br />
und Symboltastaturen für Nutzer ohne o<strong>de</strong>r mit wenig<br />
Schriftsprache. Wer seine Hän<strong>de</strong> nicht nutzen kann, kein<br />
Problem. Es genügt eine Pupillenbewegung, ein Blick auf<br />
die Tastatur o<strong>de</strong>r ein Lidschlag, um eine Kommunikationshilfe<br />
sprechen zu lassen.“<br />
Hannelore Wollersheim und Willi Klinkenberg,<br />
zufrie<strong>de</strong>ne Kun<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>r weimed GmbH<br />
Juni 2010 17
Nach einem Architektur wettbewerb steht nun die „architektonische<br />
Richtung“ für das Campus-Areal fest. Das Siegermo<strong>de</strong>ll vom Büro<br />
Léon Wohlhage Wernik Gesellschaft von Archiktekten mbH<br />
in Zusammenarbeit mit Bauer und Partner Landschaftsarchitekten<br />
überzeugte mit <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>e einer breiten, langgestreckten Terrasse.<br />
| G E S U N D H E I T S C A M P U S N O R D R H E I N - W E S T FA L E N |<br />
Ein Katalysator für das nordrheinwestfälische<br />
Gesundheitswesen<br />
In Nordrhein-Westfalen entsteht <strong>de</strong>rzeit ein einzigartiges Projekt mit bun<strong>de</strong>sweitem Vorbildcharakter:<br />
Der Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen. Leitprojekte initiieren, Akteure vernetzen und Kooperationen<br />
im Gesundheitswesen för<strong>de</strong>rn – das sind Schwerpunkte <strong>de</strong>s neuen Campus.<br />
„Wir investieren in Innovationen, kreative Versorgungsstrukturen<br />
sowie Forschung und Entwicklung im Gesundheitswesen<br />
und <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft“, erklärt PD Dr.<br />
Andreas Meyer-Falcke, <strong>de</strong>r als Leiter <strong>de</strong>s Strategiezentrums<br />
Gesundheit <strong>de</strong>n Aufbau und die Entwicklung <strong>de</strong>s Gesundheitscampus<br />
Nordrhein-Westfalen koordiniert.<br />
Für die Gesundheit <strong>de</strong>r Menschen<br />
in Nordrhein-Westfalen<br />
Mit <strong>de</strong>m Gesundheitscampus stellt sich Nordrhein-<br />
Westfalen <strong>de</strong>n gesundheitlichen Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s<br />
21. Jahrhun<strong>de</strong>rts. „Mit allen unseren Aktivitäten verpflichten<br />
wir uns EINEM Ziel: Der För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Gesundheit<br />
in Nordrhein-Westfalen“ ist sich Meyer-Falcke <strong>de</strong>r vorran -<br />
gigen Zielsetzung bewusst. Zentrale Herausfor<strong>de</strong>rung ist<br />
beispielsweise <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mographische Wan<strong>de</strong>l. Eine zunehmend<br />
altern<strong>de</strong> Gesellschaft bringt eine Verlagerung <strong>de</strong>s<br />
Krankheitsspektrums mit sich.<br />
Deshalb ist die Gesundheitsversorgung heute wichtiger<br />
<strong>de</strong>nn je: So wird zum Beispiel innerhalb <strong>de</strong>r nächsten vier<br />
Jahrzehnte die Zahl <strong>de</strong>r 80jährigen Bürgerinnen und Bürger<br />
in Deutschland von heute knapp vier Millionen auf<br />
rund zehn Millionen steigen. Und mit <strong>de</strong>m Alter steigt<br />
das Risiko, krank o<strong>de</strong>r pflegebedürftig zu wer<strong>de</strong>n. Meyer-<br />
Falcke bestätigt: „Das Gesundheitswesen muss sich auf<br />
diesen Wan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>n Bevölkerungsstruk turen einstellen.<br />
Gemeinsam mit unseren Partnern tragen wir dazu bei,<br />
Lösungen zu entwickeln: Von <strong>de</strong>r Prävention bis hin zur<br />
Versorgung im Krankheitsfall.“ In dieser ganzheitlichen<br />
Form ist das Konzept <strong>de</strong>s Gesundheitscampus Nordrhein-<br />
Westfalen <strong>de</strong>utschlandweit einzigartig.<br />
18 A N Z E I G E<br />
Juni 2010
Gesundheitsstandort Nordrhein-Westfalen<br />
Auch wirtschaftlich ist die Gesundheitsbranche für <strong>de</strong>n<br />
Standort Nordrhein-Westfalen von großer Be<strong>de</strong>utung. Einige<br />
Beispiele: Über eine Million Beschäftigte in <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft,<br />
rund 88.000 Ärzte und 418 Krankenhäuser<br />
arbeiten für die Gesundheit <strong>de</strong>r Bevölkerung in Nordrhein-<br />
Westfalen. Nordrhein-Westfalen bietet auch Exzellenz und<br />
Expertise in <strong>de</strong>r medizinischen Forschung und Entwicklung.<br />
Gute Beispiele sind die medizinischen Fakultäten und Universitätskliniken<br />
mit ihren zum Teil international exzellenten<br />
Forschungsschwerpunkten o<strong>de</strong>r die Fraunhofer- und<br />
Max-Planck-Institute. „Der Gesundheitscampus wird zum<br />
Ausbau <strong>de</strong>r Spitzenpositionen <strong>de</strong>s nordrhein-westfälischen<br />
Gesundheitswesens führen“, ist sich Meyer-Falcke sicher.<br />
Mit professioneller Vernetzung, Beschleunigung von innovativen<br />
Prozessen sowie <strong>de</strong>r Qualifizierung in allen Bereichen<br />
<strong>de</strong>s Gesundheitswesens steigert sich die Standortattraktivität<br />
Nordrhein-Westfalens auch im internationalen<br />
Vergleich. Der Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen<br />
versteht sich als Katalysator dieser Entwicklung.<br />
Standort Bochum<br />
Die Zentrale <strong>de</strong>s Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen<br />
befin<strong>de</strong>t sich in Bochum. Bis 2013 entsteht hier auf<br />
einem rund 50.000 qm großen Areal ein kommunikatives<br />
und professionelles Arbeitsumfeld. In <strong>de</strong>r ersten Phase<br />
wer<strong>de</strong>n fast 200 Millionen EUR in <strong>de</strong>n Neubau und die<br />
Infrastruktur investiert. Damit wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Startphase<br />
rund 1.000 Studienplätze an <strong>de</strong>r Hochschule für Gesundheit<br />
und 1.000 Beschäftigungsplätze entstehen.<br />
Lan<strong>de</strong>sweite Plattform für Kooperationen<br />
Der Standort Bochum integriert sich künftig in ein lan<strong>de</strong>sweites<br />
Netz. „Schließlich ist <strong>de</strong>r Gesundheitscampus eine<br />
Plattform für ganz Nordrhein-Westfalen“, erklärt Meyer-<br />
Falcke die lan<strong>de</strong>sweite Ausrichtung <strong>de</strong>s Gesundheitscampus.<br />
Es wird beispielsweise themenspe zifisch mit Einrichtungen<br />
und Unternehmen in Nordrhein-Westfalen an Projekten o<strong>de</strong>r<br />
Initiativen gearbeitet; ein zelne Themen wer<strong>de</strong>n in Mo<strong>de</strong>llregionen<br />
zusammengeführt. „Wir möchten in ganz Nordrhein-<br />
Westfalen Campuspartner gewinnen. Ich la<strong>de</strong> alle Einrichtungen<br />
im Ge sundheitswesen ein, sich an <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
und am Aufbau dieses einmaligen Projektes zu beteiligen.“<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Der Gesundheitscampus Nordrhein-Westfalen ist auf<br />
Entwicklung ausgerichtet. In <strong>de</strong>r ersten Phase besteht<br />
er aus 9 Partnern:<br />
� Strategiezentrum Gesundheit<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
� Clustermanagement Gesundheitswirtschaft<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
� elektronisches Beruferegister für<br />
Gesundheitsberufe (eGBR)<br />
� bun<strong>de</strong>sweit erste öffentlich-rechtliche<br />
Hochschule für Gesundheit (hsg)<br />
� Krebsregister NRW<br />
� Lan<strong>de</strong>sinstitut für Gesundheit und Arbeit (LIGA)<br />
� regionales Netzwerk MedEcon Ruhr<br />
� europäisches Proteinforschungszentrum PURE<br />
� Zentrum für Telematik im<br />
Gesundheitswesen (ZTG)<br />
Z I E L E D E S G E S U N D H E I T S C A M P U S<br />
N O R D R H E I N - W E S T F A L E N :<br />
� das gezielte Erforschen von Erkrankungen;<br />
� bedarfsgerechte Informationen<br />
über Krankheiten;<br />
� die bun<strong>de</strong>sweit beste Prävention und<br />
medizinisch-pflegerische Versorgung;<br />
� För<strong>de</strong>rung von Gesundheit in allen<br />
Lebensbereichen.<br />
Strategiezentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen<br />
Das Strategiezentrum Gesundheit Nordrhein-Westfalen<br />
mit Sitz in Bochum ist Bestandteil <strong>de</strong>s Gesundheitscampus<br />
Nordrhein-Westfalen und <strong>de</strong>ssen Schrittmacher.<br />
Das Zentrum wur<strong>de</strong> im Juni 2009 gegrün<strong>de</strong>t. Schwerpunkte<br />
sind neben <strong>de</strong>r Campusentwicklung die Themenbe -<br />
reiche Versorgungsforschung, Gesundheitliche Vorsorge<br />
und e-Health. Hier wer<strong>de</strong>n z.B. Trends i<strong>de</strong>ntifiziert, Netzwerke<br />
aufgebaut, Initiativen und Projekte initiiert und begleitet<br />
sowie Transparenz geschaffen.<br />
A N Z E I G E<br />
Juni 2010 19
| I H K A A C H E N |<br />
Typisch für <strong>de</strong>n Markt <strong>de</strong>r Medizintechnik ist <strong>de</strong>r lange<br />
Zertifizierungsweg für neue Produkte. Zwar atmen Forscher<br />
und Hersteller auf, wenn die Zertifizierung auf <strong>de</strong>ren<br />
Schreibtisch liegt, aber daneben sind noch an<strong>de</strong>re Schritte<br />
wichtig. „Nicht alle Erfin<strong>de</strong>r und Hersteller messen einer biologischen<br />
Prüfstrategie die angemessene Be<strong>de</strong>utung zu“,<br />
sagt Dr. Ing. Ute Müller, Geschäftsführerin von BMP GmbH,<br />
Labor für medizinische Materialprüfung in <strong>Aachen</strong>. „Wir untersuchen<br />
die Produkte so gründlich, dass negative Auswirkungen<br />
im o<strong>de</strong>r am menschlichen Körper schon im Vorfeld<br />
erkannt und vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n können“. Fast 20 Prozent<br />
<strong>de</strong>r untersuchten Produkte in <strong>de</strong>n BMP Labors fallen durch,<br />
weil nicht alle Kontaminationsquellen in <strong>de</strong>r Produktion berücksichtigt,<br />
die Wirkstoffkombination aus verschie<strong>de</strong>nen<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Die Wertschöpfungskette<br />
in <strong>de</strong>r Medizintechnik<br />
Dynamik und Vielfalt charakterisieren die Medizintechnikbranche ebenso wie Qualität,<br />
Prozesssicherheit und Präzision. Eine gute Chance für Forscher und Produktentwickler,<br />
wenn sie diesen Ansprüchen <strong>de</strong>s Marktes auch gerecht wer<strong>de</strong>n.<br />
Arzneimitteln nur einseitig überprüft wur<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r ein an<strong>de</strong>-<br />
rer Rohstoffhersteller lieferte, <strong>de</strong>ssen Material nicht biokom-<br />
patibel ist. Ute Müller empfiehlt biologische Untersuchungen<br />
schon in <strong>de</strong>r Entwicklungsphase. „Nur so ist eine fundierte<br />
Risikoabschätzung möglich. Außer<strong>de</strong>m lassen sich Fehlentwicklungen,<br />
die Geld und Zeit kosten, vermei<strong>de</strong>n“.<br />
Erfolgreiche Marktzulassung für<br />
Tinnitus-Neurostimulator<br />
Über eine langwierige, aber erfolgreiche europäische<br />
Marktzulassung zur Behandlung von chronischem Tinnitus<br />
kann die Jülicher Firma Adaptive Neuromodulation GmbH<br />
(ANM) berichten. Das Unternehmen entwickelte einen Tin-<br />
20 Juni 2010<br />
Foto: ANM GmbH
nitus-Neurostimulator, <strong>de</strong>r auf Forschungsergebnissen aus<br />
<strong>de</strong>m Forschungszentrum Jülich basiert. Dieser bekämpft<br />
das Klingeln im Ohr durch gezielte akustische Reize. „Nach<strong>de</strong>m<br />
über zehn Jahre unter an<strong>de</strong>rem in klinischen Studien<br />
systematisch-wissenschaftlich geforscht wur<strong>de</strong>, dürfen Ärzte<br />
aufgrund unserer hervorragen<strong>de</strong>n klinischen Ergebnisse<br />
ihren Patienten mit <strong>de</strong>m neuen Produkt helfen“, berichtet<br />
Prof. Peter Tass, Direktor <strong>de</strong>s Instituts für Neurowissenschaften<br />
und Medizin im Forschungszentrum Jülich und Erfin<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r Therapie. In <strong>de</strong>r Praxis erfolgt die Therapie bei einem<br />
HNO-Facharzt, <strong>de</strong>r bei einer ausführlichen Anamnese<br />
erst das individuelle akustische Tinnitus-Profil <strong>de</strong>s Patienten<br />
aufnimmt. Dann programmiert er <strong>de</strong>n streichholzschachtelgroßen<br />
Neurostimulator entsprechend mit einer<br />
koordinierten Tonfolge. „Derzeit schulen wir erste HNO-<br />
Fachärzte spezifisch auf die Anwendung <strong>de</strong>r neuen Therapie“,<br />
sagt Dr. Claus Martini, Geschäftsführer von ANM.<br />
Innovationen aus <strong>de</strong>m IT-Markt<br />
Immer schneller kommen Innovationen aus <strong>de</strong>m IT-<br />
Markt, auch im Gesundheitsbereich. Hier muss Dr. Ulrich<br />
Canzler mit <strong>de</strong>m Unternehmen CanControls mithalten,<br />
wenn er seinen Marktanteil ausbauen will. Der Elektroingenieur<br />
hat eine Software entwickelt, mit <strong>de</strong>r Rollstuhlfahrer<br />
über Gesichtsmimik ihr Gefährt lenken können. Eine einfache<br />
Webcam nimmt die Bewegungen <strong>de</strong>s Gesichts als Signale<br />
auf. „Forschung spielt bei uns eine große Rolle, damit wir<br />
schnell auf die Konkurrenz reagieren, aber auch neue Märkte<br />
erschließen können“, macht Canzler <strong>de</strong>utlich. Schon jetzt gibt<br />
es einfache Bildkameras mit einer Software, die Mimik erkennt.<br />
„Den Blick auf Mitbewerber und Konkurrenz von verwandten<br />
Märkten versäumen viele <strong>de</strong>r engagierten Produktentwickler“,<br />
weiß Müller vom <strong>Aachen</strong>er Labor für medizinische<br />
Materialprüfung aus Erfahrung. Manche Innovation<br />
führte zu keinem Erfolg, weil die Konkurrenz schneller war.<br />
Edda Neitz, freie Journalistin<br />
Markus Wolff, IHK <strong>Aachen</strong>, Innovationsberater<br />
Juni 2010 21<br />
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Foto: RWTH <strong>Aachen</strong><br />
| D A S F O R U M L I F E S C I E N C E S A N D E R R W T H A A C H E N |<br />
Vernetzte Forschungslandschaft<br />
Initiiert als Kommunikationsplattform zwischen <strong>de</strong>n Naturwissenschaften, <strong>de</strong>r Medizin und <strong>de</strong>n<br />
Ingenieurwissenschaften führt das Forum Life Sciences <strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong> seit 2002 wissenschaftliche<br />
Disziplinen zusammen. Vorwiegend Bereiche aus Medizin, Biologie, Chemie, Physik, Informatik,<br />
sowie Teilgebiete <strong>de</strong>r Elektrotechnik, <strong>de</strong>s Maschinenbaus und <strong>de</strong>r philosophischen Fakultät entwickeln<br />
in enger Kooperation weitreichen<strong>de</strong> Strategien für Forschung und Lehre. Die <strong>Aachen</strong>er Forscher<br />
sind auch auf nationalem und internationalem Parkett gut vernetzt.<br />
Das Alleinstellungsmerkmal auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r angewandten<br />
Lebenswissenschaften ist allzu offensichtlich: Die<br />
kurzen Wege innerhalb <strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong> wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n<br />
Naturwissenschaften, <strong>de</strong>n Ingenieurswissenschaften, <strong>de</strong>n<br />
Medizinern sowie <strong>de</strong>n Kulturwissenschaften genutzt. Sie ermöglichen<br />
beste Voraussetzungen – auch für überregionale<br />
Verbundprojekte. Stetiger und reger Informationsfluss durch<br />
Initiierung von Veranstaltungen wie Small Conferences und<br />
Workshops auf nationalem wie internationalem Parkett halten<br />
<strong>de</strong>n wissenschaftlichen Dialog lebendig. Forschungs- und<br />
Entwicklungsaktivitäten wer<strong>de</strong>n dadurch an die Mitglie<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s Forums kommuniziert und neue I<strong>de</strong>en im Austausch<br />
generiert. Stellungnahmen und Strategiepapiere erarbeitet<br />
das Forum zielgerichtet und unterstützt Arbeitsgruppen insbeson<strong>de</strong>re<br />
zur Initiierung von Kooperationsprojekten.<br />
Von „Bio“ bis „Nano“<br />
Die <strong>de</strong>rzeit existenten Arbeitsgruppen zu <strong>de</strong>n Themen<br />
Biotechnologie, Biointerface, Neurowissenschaften und <strong>de</strong>r<br />
NanoMedizin wer<strong>de</strong>n wie an<strong>de</strong>re Aktivitäten <strong>de</strong>s Forums<br />
unterstützt durch das Dezernat Forschungsför<strong>de</strong>rung und<br />
Technologietransfer <strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong>. Die Stärkung <strong>de</strong>r<br />
Translation von Entwicklungen aus <strong>de</strong>r Grundlagenforschung<br />
22 Juni 2010
in die anwendungsorientierte Forschung ist ein Schwerpunkt<br />
<strong>de</strong>s Forum Life Sciences. Inhaltliche Schwerpunkte sind beispielsweise<br />
<strong>de</strong>r Bereich <strong>de</strong>r Medizin und Technik sowie die<br />
Molekulare Technologie. Die Erkennbarkeit <strong>de</strong>s Forum Life<br />
Sciences auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Lebenswissenschaften basiert<br />
auf Expertisen eng verzahnter Kompetenzen. In steter Zusammenarbeit<br />
von Naturwissenschaftlern und Ingenieuren<br />
wer<strong>de</strong>n Koope rationen geschlossen, die sich in Son<strong>de</strong>rforschungsbereichen,<br />
Graduiertenkollegs, Kompetenzzentren,<br />
BMBF- und EU-geför<strong>de</strong>rten Projekten darstellen.<br />
Impulse aus <strong>de</strong>m außeruniversitären Bereich<br />
Enge Kontakte zu <strong>de</strong>n außeruniversitären Einrichtungen,<br />
insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n An-Instituten <strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong>, <strong>de</strong>n<br />
Fraunhofer Instituten und <strong>de</strong>m LifeTec <strong>Aachen</strong>-Jülich e.V.<br />
wer<strong>de</strong>n kontinuierlich gepflegt und gewinnbringend für die<br />
Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Forums intensiviert. <strong>Aachen</strong> hat wie kaum eine<br />
an<strong>de</strong>re Universität die Eigenschaft, dass Mediziner, Ingenieure,<br />
Naturwissenschaftlerinnen sowie Geistes- und Sozialwissenschaftler<br />
auf engem Raum forschen. Diese Forschungslandschaft<br />
in <strong>Aachen</strong> bietet hervorragen<strong>de</strong> Voraussetzungen<br />
für die Erforschung gesundheitswissenschaftlicher Fragen im<br />
Allgemeinen und <strong>de</strong>r Medizin und Technik im Speziellen.<br />
Dr. rer.soc. Christian Salzmann,<br />
Referent für die Interdisziplinären Foren,<br />
www.foren.rwth-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
Juni 2010 23<br />
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| I N N O VAT I O N S T R E I B E R H A N D W E R K |<br />
Eine Säule <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />
Ohne ständige Forschung und Entwicklung gäbe es keinen Fortschritt in <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft.<br />
In diesem Prozess spielen Handwerker aus <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong> eine tragen<strong>de</strong> Rolle. Und zwar nicht nur als<br />
Ausführen<strong>de</strong>, son<strong>de</strong>rn auch als aktive Partner, die Innovationen ersinnen und vorantreiben. O<strong>de</strong>r als<br />
Unternehmer, die neue Erkenntnisse aus <strong>de</strong>r Forschung zügig in Produkte und Dienstleistungen zum Nutzen<br />
<strong>de</strong>r Patienten umsetzen. Dabei wer<strong>de</strong>n Sie von <strong>de</strong>r Technologie-Transfer-Stelle in <strong>de</strong>r Handwerkskammer<br />
<strong>Aachen</strong>, <strong>de</strong>m TTH-Berater Herr Dipl.-Ing. Michael Franssen, nach Kräften unterstützt.<br />
Vor allem die klassischen Gesundheitshandwerker wie<br />
Augenoptiker, Hörgeräteakustiker, Dentaltechniker, Orthopädieschuhmacher<br />
und -techniker leisten ihren Beitrag.<br />
Aber auch Gewerke, die auf <strong>de</strong>n ersten Blick nichts mit Gesundheit<br />
zu tun habe, tragen zum innovativen Charakter<br />
<strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft im Raum <strong>Aachen</strong> bei.<br />
Ein hervorragen<strong>de</strong>s Beispiel ist das Geilenkirchener Labor<br />
„s.s.k. <strong>de</strong>ntaltechnik“. Sein Inhaber, <strong>de</strong>r Zahntechnikermeister<br />
Wolfgang Sokalla, betreibt eine Rapid Prototyping-<br />
Anlage (RP-Anlage). Mit dieser Technik können digitale dreidimensionale<br />
Mo<strong>de</strong>lle aus <strong>de</strong>m Computer scheibchenweise<br />
in reale Strukturen umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Diese Technik<br />
wird in <strong>de</strong>r Industrie bereits länger erfolgreich angewandt,<br />
bei <strong>de</strong>n Zahntechnikern jedoch ist noch viel Entwicklungsund<br />
Optimierungsarbeit zu erbringen. Hier setzt die Leis -<br />
tung <strong>de</strong>s Betriebsinhaber ein: In enger Zusammenarbeit mit<br />
Maschinenherstellern, Materiallieferanten und Softwareunternehmen<br />
testet er die neuesten Versionen an realen Aufgabenstellungen<br />
und gibt Anregungen und Vorgaben für die<br />
Weiterentwicklung. Dass er Mo<strong>de</strong>lle und Zahnersatz mit dieser<br />
Technik in bester Qualität fertigen und seine Arbeitsprozesse<br />
damit optimieren kann, beflügelt <strong>de</strong>n Tüftler weiter.<br />
Zusätzlich gibt er sein Wissen in Fachseminaren weiter.<br />
Handwerksmeister entwickelt „Hörtraining“<br />
Ein an<strong>de</strong>res Beispiel für einen innovativen Gesundheitshandwerker<br />
<strong>de</strong>r Region ist die „Optik und Akustik Kaulard<br />
GmbH“ in Simmerath. Urs Kaulard hörte an <strong>de</strong>r Hochschule,<br />
dass sich gestörte Nerven reaktivieren lassen. Darauf<br />
aufbauend entwickelte <strong>de</strong>r Hörgeräteakustikermeister mit<br />
<strong>de</strong>n Wissenschaftlern ein neues „Hörtrainingskonzept für<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Hörgeschädigte mit neurophysiologischen Hintergrün<strong>de</strong>n“,<br />
mit <strong>de</strong>m sich <strong>de</strong>generierte Hörnerven wie<strong>de</strong>r aktivieren lassen.<br />
Ein weiterer Vorteil <strong>de</strong>s Konzeptes ist, dass Hörgeräte<br />
optimal individuell angepasst wer<strong>de</strong>n können und ihre Arbeit<br />
signifikant besser verrichten. Ohne die Leistung <strong>de</strong>s<br />
jungen Handwerksmeisters wäre die Behandlungsmöglichkeit<br />
„Hörtraining“ nicht weiterentwickelt wor<strong>de</strong>n.<br />
Brillengläser vom Rohling bis zur Endveredlung<br />
Technische Glanzleistungen entstehen aber nicht allein<br />
durch Kooperation mit Hochschulen. Augenopt. -u. Hörgeräteakust.-Meister<br />
Thomas Froitzheimer zum Beispiel fertigt<br />
24 Juni 2010
phantastische Brillenmo<strong>de</strong>. Dazu entwickelte „Lichtbändiger<br />
Brillenglas<strong>de</strong>sign“ in jahrelanger Arbeit ein neuartiges Verfahren,<br />
Brillengläser mittels Laser zu bearbeiten und in nahezu<br />
je<strong>de</strong> beliebige Form zu bringen. Mittels einer selbstgeschriebenen<br />
Software können auch außergewöhnliche Kun<strong>de</strong>nwünsche<br />
erfüllt wer<strong>de</strong>n. Selbst „Brillentatoos“, kleine Zeichnungen<br />
auf <strong>de</strong>r Brille, lassen sich mit dieser Technik realisieren,<br />
auf Wunsch sogar farbig. Dabei legt Froitzheimer größten<br />
Wert auf Qualität: Die Kunststoffgläser wer<strong>de</strong>n vom Rohling<br />
bis zur Endveredlung komplett in Deutschland gefertigt.<br />
Neue Wege gehen auch die Inhaber vom „Ambulant Optik“.<br />
Nach ihrem Geschäftsmo<strong>de</strong>ll muss nicht mehr <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong><br />
zum Optiker, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Optiker kommt ins Haus. Dabei ist<br />
es gleich, ob es sich um Berufstätige han<strong>de</strong>lt, die zu normalen<br />
Öffnungszeiten nicht in <strong>de</strong>n La<strong>de</strong>n gehen können, o<strong>de</strong>r um<br />
mobilitätsbeschränkte Menschen, die an ihre Wohnung o<strong>de</strong>r<br />
an ihr Zimmer im Heim gebun<strong>de</strong>n sind. Bei ihren Besuchen<br />
nehmen die bei<strong>de</strong>n Augenoptiker alle kostenlosen Messungen<br />
vor, die auch in einem Fachgeschäft angeboten wer<strong>de</strong>n.<br />
Mobil trotz Behin<strong>de</strong>rung<br />
Wenn man trotz Behin<strong>de</strong>rung mobil bleiben o<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n<br />
will, bietet die Firma So<strong>de</strong>rmanns ihre Dienste an. Zu<br />
<strong>de</strong>n Leistungen <strong>de</strong>s Betriebs gehört nicht nur <strong>de</strong>r Umbau<br />
<strong>de</strong>r Fahrzeuge. Das Unternehmen hilft auch im Vorfeld, die<br />
Quelle: ssk-<strong>de</strong>ntaltechnik<br />
AAC H E N<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
nötigen Messungen durchzuführen und Papiere und Bescheinigungen<br />
zu erhalten. Selbst <strong>de</strong>n Führerschein können<br />
Behin<strong>de</strong>rte in <strong>de</strong>r TÜV-geprüften Fahrschule machen.<br />
Auch Feinwerkmechaniker in <strong>de</strong>r <strong>Aachen</strong>er Region sind<br />
innovativ. So entwickelt und vertreibt die Myrenne GmbH<br />
in Roetgen patentierte Geräte, mit <strong>de</strong>nen Blutparameter<br />
gemessen wer<strong>de</strong>n können. Und <strong>de</strong>r Feinwerkmechaniker<br />
Uwe Mehr aus <strong>Aachen</strong> schuf in Zusammenarbeit mit einem<br />
Kun<strong>de</strong>n ein Messgerät, mit <strong>de</strong>m ohne Hilfsenergie die „protektive<br />
Sensibilität“ an Diabetikern (Temperatur- und Berührungssensibilität)<br />
überprüft wer<strong>de</strong>n kann.<br />
HUTAUF:<br />
Modistin hilft bei Haar- und Kopfhautproblemen<br />
Für Menschen, die nach einer Chemotherapie unter Haarverlust<br />
und empfindlicher Kopfhaut lei<strong>de</strong>n, kreiert die Modistenmeisterin<br />
Sandra Lausberg in ihrem Geschäft HUTAUF im<br />
<strong>Aachen</strong>er Domviertel weiche und hautfreundliche Baumwollmützen,<br />
Kappen, Hüte und Wickelmützen. Außer<strong>de</strong>m bietet<br />
sie individuelle Anfertigungen zur Prävention bei beson<strong>de</strong>rer<br />
Sonnenempfindlichkeit an. „Vor allem auch in <strong>de</strong>n gesundheitlich<br />
schwierigen Zeiten <strong>de</strong>s Lebens möchte ich meine<br />
Kun<strong>de</strong>n beson<strong>de</strong>rs komfortabel behüten“, sagt Lausberg. Dieser<br />
Ausspruch kann für alle Handwerker stehen, die sich täglich<br />
einsetzen, um gesundheitlich Beeinträchtigten zu helfen.<br />
Juni 2010 25<br />
Foto: PIXELIO/Gerhard Walter
| I N N O M E T- W E T T B E W E R B D E S L A N D E S N R W |<br />
<strong>Aachen</strong> hat die besten I<strong>de</strong>en für<br />
innovative Medizintechnik<br />
Mit patientenadaptierten medizintechnischen Lösungen innovative Produkte und Prozesse für die Behandlung<br />
kardiovaskulärer Erkrankungen entwickeln, das ist das Ziel <strong>de</strong>r erfolgreichen <strong>Aachen</strong>er Bewerbung<br />
zum InnoMeT Wettbewerb <strong>de</strong>s Ministeriums für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie<br />
<strong>de</strong>s Lan<strong>de</strong>s NRW. Unter <strong>de</strong>m Leitgedanken „Patient Customized Engineering“ arbeiten mehr als 40 Partner<br />
aus Klinik, Forschung und Industrie in sieben Projekten unter einer gemeinsamen Vision zusammen.<br />
„Zentraler Ansatzpunkt ist es, mit <strong>de</strong>r Personalisierung<br />
<strong>de</strong>r Medizintechnik ein enormes, bislang ungenutztes<br />
ökonomisches und therapeutisches Potential zu erschließen.<br />
Mit <strong>de</strong>m Hauptaugenmerk auf die kardiovaskuläre<br />
Therapie sollen medizintechnische Systeme auf die indi -<br />
viduelle, d.h. patientenspezifische pathologische Bedarfslage<br />
zugeschnitten wer<strong>de</strong>n“, so Professor Thomas Schmitz-<br />
Ro<strong>de</strong>, Sprecher <strong>de</strong>s <strong>Aachen</strong>er Konsortiums und Leiter<br />
<strong>de</strong>s Instituts für Angewandte Medizintechnik <strong>de</strong>r RWTH<br />
und <strong>de</strong>s Universitätsklinikums <strong>Aachen</strong>. „So können wir die<br />
bisherige Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r personalisierten Medizin als Abstimmung<br />
zwischen Diagnose und Therapie auf die in -<br />
di viduellen Bedürfnisse eines bestimmten Patienten mit<br />
einer spezifischen Krankheitskonstellation unter Nutzung<br />
molekularer Erkenntnisse und Technologien, auf eine neue<br />
hier kardiovaskuläre Ausrichtung beziehen.“ Der Leit -<br />
ge danke <strong>de</strong>r Personalisierung und <strong>de</strong>s „Zuschnitts“ medizintechnischer<br />
Komponenten wird also um <strong>de</strong>n Ansatz,<br />
Geräte und Systeme auf eine individuelle pathologische<br />
Bedarfslage anzupassen, erweitert. Durch die kardiovas -<br />
kuläre Ausrichtung wird nicht nur ein beson<strong>de</strong>rs relevantes<br />
Krankheitsgebiet adressiert, dieses stellt gleichzeitig<br />
eine herausragen<strong>de</strong> Stärke in Wissenschaft und Wirtschaft<br />
<strong>de</strong>r <strong>Aachen</strong>er Region dar. Die Schwerpunkte <strong>de</strong>r F&E Vorhaben<br />
reichen von Telemedizin über kardio-pulmonale<br />
Assistenzsysteme und bildgeführte Interventionen bis hin<br />
zu patientenoptimierten Implantaten.<br />
Für die Integration <strong>de</strong>r zahlreichen Aspekte und Partner<br />
sowie die Weiterentwicklung hin zu einem Cluster sorgt das<br />
Vorhaben <strong>de</strong>s Cluster-Development, das wichtige zentrale<br />
26 Juni 2010<br />
Foto: PIXELIO/Michael Bührke
Aufgaben <strong>de</strong>r Koordination und <strong>de</strong>r Serviceleistungen für<br />
das Gesamtcluster erfüllt. „Durch die Entwicklung und Etablierung<br />
einer gesamt koordinieren<strong>de</strong>n Zentralstruktur<br />
wird eine Verbindung geschaffen zwischen <strong>de</strong>r unmittelbaren<br />
Forschungs- und Entwicklungsarbeit und <strong>de</strong>n Maßnahmen<br />
<strong>de</strong>s Wissens- und Technologietransfers,“ so Dr. Monfeld,<br />
Geschäftsführer <strong>de</strong>r AKM Innovationsmanagement<br />
GmbH, die fe<strong>de</strong>rführend die Antragstellung koordiniert hat<br />
und Projektpartner im Cluster-Development ist.<br />
Cluster <strong>de</strong>r innovativen Medizintechnik ab Juli 2010<br />
Für die Umsetzung <strong>de</strong>r einzelnen Vorhaben stehen aus<br />
<strong>de</strong>m NRW-EU-Ziel2-Programm insgesamt 15 Millionen Euro<br />
bereit, das Gesamtbudget <strong>de</strong>s <strong>Aachen</strong>er Antrags beträgt 20<br />
Millionen Euro. Damit soll ein herausragen<strong>de</strong>s und international<br />
sichtbares Cluster <strong>de</strong>r innovativen Medizintechnik ab<br />
Juli 2010 etabliert wer<strong>de</strong>n, wodurch die nationale und<br />
internationale Positionierung Nordrhein-Westfalens in <strong>de</strong>r<br />
Branche verbessert wer<strong>de</strong>n soll und die Wettbewerbsfähigkeit<br />
<strong>de</strong>r nordrhein-westfälischen Medizintechnik gestärkt<br />
wird. Eine siebenköpfige Jury unter <strong>de</strong>m Vorsitz von Profes-<br />
G E S U N D H E I T S W I R T S C H A F T N R W<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Zukunftsweisen<strong>de</strong>s Clustermanagement<br />
sor Fridtjof Nüsslin, Professor für Biomedizinische Physik<br />
am Klinikum rechts <strong>de</strong>r Isar <strong>de</strong>r Technischen Universität<br />
München, hat die Anträge gesichtet und die sieben Vorhaben<br />
zur För<strong>de</strong>rung empfohlen. Die erfolgreiche <strong>Aachen</strong>er<br />
Bewerbung soll als Leuchtturm für die NRW Medizintechnik<br />
eines von 16 Clustern repräsentieren, welche Bestandteil<br />
<strong>de</strong>r lan<strong>de</strong>sweiten Clusterpolitik zur Stärkung zukunftsorientierter<br />
Branchen- und Themenfel<strong>de</strong>r sind.<br />
Weitere Informationen:<br />
Prof. Dr. Thomas Schmitz-Ro<strong>de</strong>, Leiter <strong>de</strong>s Instituts für<br />
Angewandte Medizintechnik, Helmholtz-Institut, RWTH<br />
<strong>Aachen</strong>/Universitätsklinikum <strong>Aachen</strong>,<br />
Pauwelsstrasse 20, 52074 <strong>Aachen</strong>,<br />
Tel.: (02 41) 808 – 71 11, Fax: (02 41) 808 – 20 26,<br />
E-Mail: smiro@hia.rwth-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong>,<br />
Internet: www.ame-hia.<strong>de</strong><br />
Dr. Christoph Monfeld, <strong>Aachen</strong>er Kompetenzzentrum<br />
Medizintechnik, Dennewartstr.25-27, 52068 <strong>Aachen</strong>,<br />
Tel: (02 41) 963 – 24 22, Fax: (02 41) 963 – 24 21,<br />
E-Mail: c.monfeld@akm-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
Im Jahr 2007 hat die Lan<strong>de</strong>sregierung NRW unter Fe<strong>de</strong>rführung <strong>de</strong>s Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales<br />
ein umfassen<strong>de</strong>s Konzept zur För<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft in Nordrhein-Westfalen vorgestellt. Dazu gehört<br />
unter an<strong>de</strong>rem die Bildung eines Clusters Gesundheitswirtschaft und anwendungsorientierte Medizintechnologien.<br />
Das Cluster Gesundheitswirtschaft Nordrhein-Westfalen ist ein von <strong>de</strong>r Europäischen Union aus <strong>de</strong>m Europäischen<br />
Fonds für regionale Entwicklung und vom Land Nordrhein-Westfalen geför<strong>de</strong>rtes Projekt. Die Gesundheitswirtschaft<br />
<strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong> ist Teil <strong>de</strong>s Clusters Gesundheitswirtschaft Nordrhein-Westfalen, das die<br />
regionalen Cluster in <strong>de</strong>n Zukunftsfel<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft wie zum Beispiel Medizintechnik, Krankenhaus<br />
<strong>de</strong>r Zukunft o<strong>de</strong>r Gesundheitsvorsorge und Rehabilitation för<strong>de</strong>rt. Das Clustermanagement Gesundheitswirtschaft<br />
Nordrhein-Westfalen unterstützt die Regionen durch folgen<strong>de</strong> Aktivitäten:<br />
� Gegenseitige Information über laufen<strong>de</strong> Aktivitäten <strong>de</strong>r Netzwerke<br />
� Erfahrungsaustausch über die strategische Ausrichtung und das Management von Netzwerken<br />
� Auswahl, Entwicklung und Umsetzung von thematischen Projekten und Kooperationen zwischen <strong>de</strong>n Regionen<br />
� I<strong>de</strong>ntifikationen von Themen und Aufgaben, die mit <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sebene verknüpft wer<strong>de</strong>n sollen<br />
� Unterstützung <strong>de</strong>r gemeinsamen Vermarktung <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong>en.<br />
Die Kooperation und Vernetzung <strong>de</strong>r einzelnen Cluster aus NRW in einem übergeordneten Cluster, soll so die<br />
Wettbewerbsfähigkeit <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft in ganz NRW erhöhen und eventuelle Synergieeffekte zwischen<br />
<strong>de</strong>n Initiativen aktivieren.<br />
www.gesundheitswirtschaft-nrw.<strong>de</strong><br />
Juni 2010 27
| U N I KLI N I KU M A ACHEN/MA ASTR ICHT U N IVE R S ITAI R M E DI SCH C E NTR U M |<br />
Mo<strong>de</strong>ll für <strong>de</strong>n europäischen<br />
Gesundheitsmarkt<br />
Prof. Henning Saß, Vorstandsvorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Uniklinikums <strong>Aachen</strong> im Interview.<br />
Wirtschaftsbild: Herr Prof. Saß, die grenzüberschreiten<strong>de</strong><br />
Zusammenarbeit <strong>de</strong>s Uniklinikums <strong>Aachen</strong> mit <strong>de</strong>m<br />
Uniklinikum in Maastricht könnte zum Mo<strong>de</strong>ll für <strong>de</strong>n europäischen<br />
Gesundheitsmarkt wer<strong>de</strong>n. Welche Erfahrungen<br />
verbin<strong>de</strong>n Sie mit <strong>de</strong>r bisherigen Entwicklung dieser<br />
Zusammenarbeit? Welche Potentiale und Perspektiven sehen<br />
Sie für die Zukunft?<br />
Prof. Henning Saß: Unsere Erfahrungen sind sehr positiv.<br />
Die Vorstän<strong>de</strong> bei<strong>de</strong>r Häuser arbeiten über Jahre hinweg<br />
eng und vertrauensvoll zusammen und wollen die Chance<br />
nutzen, gemeinsam die wohnortnahe Versorgung <strong>de</strong>r Menschen<br />
in <strong>de</strong>r Euregio Rhein-Maas mit universitärer Spitzenmedizin<br />
zu sichern und weiterzuentwickeln. Vor <strong>de</strong>m Hintergrund<br />
angespannter öffentlicher Haushalte bei uns wie<br />
in <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n ist fraglich, ob je<strong>de</strong>s Haus allein das in<br />
vollem Umfang auch perspektivisch leisten könnte. Wenn<br />
wir unsere Ressourcen bün<strong>de</strong>ln, wird aus zwei mittelgroßen<br />
Playern ein großer, <strong>de</strong>r auch im internationalen Wettbewerb<br />
Gewicht hat. Das ist aus ökonomischer Sicht sinnvoll,<br />
weil es Synergien schafft. Es trägt aber auch <strong>de</strong>m Umstand<br />
Rechnung, dass Wissenschaft schon lange keine Grenzen<br />
mehr kennt. Wir arbeiten mit multinational besetzten Forscherteams,<br />
haben gemeinsame wissenschaftliche Schwerpunkte.<br />
Warum sollten wir in <strong>de</strong>r Krankenversorgung je<strong>de</strong>r<br />
für sich bleiben und in vermeidbare Doppelvorhaltungen<br />
investieren, die in <strong>de</strong>r Medizin recht teuer sein können? Unsere<br />
„Unternehmensvision“ ist die Gründung <strong>de</strong>s ersten Europäischen<br />
Universitätsklinikums. Wir sind jetzt schon dabei,<br />
diese Vision durch konkrete Kooperation, etwa auf<br />
<strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Gefäßchirurgie und in Graduiertenprojek-<br />
28 Juni 2010
ten, mit Leben zu füllen. Das ist wichtig, um die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter auf <strong>de</strong>m Weg, <strong>de</strong>n wir gehen wollen,<br />
mitzunehmen und für die Vision zu begeistern.<br />
Wirtschaftsbild: Sie haben auf <strong>de</strong>m Gesundheitssektor<br />
Neuland betreten. Gab es juristische und verwaltungstechnische<br />
Hür<strong>de</strong>n zu überwin<strong>de</strong>n?<br />
Prof. Henning Saß: Es gibt unterschiedliche nationale Regelungen<br />
auf vielen Fel<strong>de</strong>rn, vom Krankenversicherungssystem<br />
über das Steuersystem bis hin zum Arbeitsrecht. Bislang<br />
haben wir alle Hür<strong>de</strong>n erfolgreich genommen und ich<br />
bin sicher, dass uns das auch weiterhin gelingt. Wir arbeiten<br />
eng mit <strong>de</strong>n jeweiligen Ministerien in Den Haag bzw.<br />
Düsseldorf zusammen. Und wir freuen uns, dass die Ministerien<br />
und die Politik unserem Vorhaben sehr aufgeschlossen<br />
begegnen und uns unterstützen.<br />
Wirtschaftsbild: Kooperation braucht Kommunikation.<br />
Wie ist die Zusammenarbeit auf <strong>de</strong>r unternehmerischen<br />
Ebene einerseits, in <strong>de</strong>r medizinischen Praxis an<strong>de</strong>rerseits<br />
strukturiert und abgestimmt? Und wo liegen die Vorteile<br />
für bei<strong>de</strong> Seiten?<br />
Prof. Henning Saß: Kommunikation ist außeror<strong>de</strong>ntlich<br />
wichtig. Bezogen auf <strong>de</strong>n Inhalt einzelner Projekte, aber<br />
auch mit Blick auf <strong>de</strong>n offenen Austausch über unterschiedliche<br />
Unternehmenskulturen. Wir haben direkt nach<strong>de</strong>m<br />
eine von Externen durchgeführte Studie ergeben hat,<br />
dass die angestrebte Gründung eines Europäischen Uniklinikums<br />
juristisch und ökonomisch machbar ist, unsere Mitarbeiter<br />
zusammengerufen und informiert, Maastricht ist<br />
ebenso verfahren. Seither nutzen wir interne und externe<br />
Medien, um die Öffentlichkeit über das Projekt auf <strong>de</strong>m<br />
Laufen<strong>de</strong>n zu halten. Das Echo, das wir bekommen, ist<br />
ganz überwiegend aufgeschlossen. Auf Vorstandsebene gibt<br />
es gemeinsame Sitzungen. Im klinischen Bereich nehmen<br />
wir, wo immer möglich, gemeinsame Neuberufungen vor;<br />
es gibt klinikübergreifen<strong>de</strong> Forscherteams, gemeinsame<br />
Graduiertenprogramme in <strong>de</strong>n Schwerpunkten Herz-Kreislauf-Forschung<br />
und Neurowissenschaften. Das Projekt hat<br />
eine hohe Dynamik entwickelt, die kaum mehr umkehrbar<br />
ist. Das Schöne ist: Wir lernen in diesem Prozess ganz viel.<br />
Beispielsweise sind Hierarchien in <strong>de</strong>utschen Krankenhäusern<br />
weit ausgeprägter als in nie<strong>de</strong>rländischen.<br />
Wirtschaftsbild: Welchen medizinischen Kompetenzfel<strong>de</strong>rn<br />
räumen Sie in <strong>de</strong>r Aufbauphase <strong>de</strong>s Projekts Priorität ein?<br />
Prof. Henning Saß: Wir wollen vor allem ein gemeinsames<br />
Herz-Gefäß-Zentrum und ein Partikeltherapiezentrum<br />
zur innovativen Behandlung von Krebserkrankungen auf<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
E U R O P Ä I S C H E S U N I V E R S I T Ä T S K L I N I K U M<br />
Wettbewerbsfähigkeit,<br />
medizinischer Fortschritt<br />
Grenzüberschreiten<strong>de</strong> Zusammenarbeit ist auch in <strong>de</strong>r<br />
Gesundheitswirtschaft kein Fremdwort mehr: Seit einigen<br />
Jahren erproben die Universitätskliniken <strong>Aachen</strong><br />
und Maastricht eine intensive Zusammenarbeit. Ihr<br />
Ziel: Die Gründung <strong>de</strong>s ersten Europäischen Univer -<br />
sitätsklinikums als gemeinsames Unternehmen aus<br />
<strong>de</strong>m <strong>Aachen</strong>er Universitätsklinikum (UKA) und <strong>de</strong>m<br />
Maastricht Universitair Medisch Centrum (Maastricht<br />
UMC+). Ausgewählte, hochspezialisierte Kompetenzfel<strong>de</strong>r<br />
sollen mit einem Herz-Kreislaufzentrum und einem<br />
Zentrum für eine neuartige Strahlenbehandlung<br />
von Krebspatienten auf <strong>de</strong>r Grenze zwischen Deutschland<br />
und <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n etabliert wer<strong>de</strong>n. Beabsichtigter<br />
Standort für das geplante Europäische Spitzenzentrum<br />
ist <strong>de</strong>r European Science und Business<br />
Park AVANTIS. Der Technologiepark liegt genau auf <strong>de</strong>r<br />
Grenze zwischen Deutschland und <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n.<br />
Dass die Umsetzung dieser Vision in die Realität viele<br />
positive Effekte haben kann, wur<strong>de</strong> unlängst durch eine<br />
Machbarkeitsstudie belegt: Die Fortentwicklung<br />
<strong>de</strong>r bisherigen Zusammenarbeit in diese Richtung sei<br />
geeignet, die Qualität und die internationale Wettbewerbsfähigkeit<br />
bei<strong>de</strong>r Häuser in Krankenversorgung,<br />
Forschung und Lehre zu stärken. Ihrem Ziel, zu einem<br />
euregionalen Zentrum für Spitzenmedizin zu wer<strong>de</strong>n,<br />
sind die Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Krankenhauskooperation in <strong>de</strong>n<br />
vergangenen Wochen wie<strong>de</strong>r ein Stück näher gekommen:<br />
Das Universitätsklinikum Lüttich ist En<strong>de</strong> März<br />
2010 <strong>de</strong>r Projektgesellschaft Partikeltherapiecentrum<br />
Euregio Rhein-Maas GmbH beigetreten, in <strong>de</strong>m die<br />
Universitätskliniken <strong>Aachen</strong> und Maastricht bereits<br />
seit mehreren Jahren auf unterschiedlichen Gebieten<br />
partnerschaftlich zusammenarbeiten. Die drei Unikliniken<br />
wollen nun gemeinsam das ehrgeizige Zukunftsprojekt,<br />
die Schaffung einer grenzüberschreiten<strong>de</strong>n<br />
Partikeltherapieplattform für innovative Krebstherapie<br />
und -forschung, voranbringen. Die jetzige, drei Län<strong>de</strong>r<br />
einbin<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Gesellschafterstruktur ist einzigartig<br />
und Ausdruck <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong>n europäischen Zusammenarbeit<br />
auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>s Gesundheitswesens.<br />
Juni 2010 29
U N I K L I N I K U M A A C H E N I N Z A H L E N<br />
(Stand: 2009/2010)<br />
Gebäu<strong>de</strong><br />
Länge: 240 Meter | Breite: 130 Meter | Räume: 6.600<br />
Kliniken: 33 | Institute: 25<br />
Betten: 1.356<br />
Patientenzahlen<br />
Stationäre Patienten: 44.768<br />
Ambulante Patienten: 225.272<br />
(inkl. Wie<strong>de</strong>rholungsbehandlungen)<br />
Beschäftigte (Kopfzahl): 5.525<br />
davon:<br />
Ärzte: 895<br />
Pflegekräfte: 1.649<br />
Med.-Techn. Dienst: 1.593<br />
Wirtschafts- und Versorgungsdienst: 268<br />
Technischer Dienst: 1.593<br />
Verwaltungsdienst: 527<br />
Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong> und Schüler: 250<br />
Studieren<strong>de</strong> (WS 2009/2010)<br />
Humanmedizin: 1.845 | Zahnmedizin: 400 |<br />
Logopädie: 128 | Biomedical Engi<br />
<strong>de</strong>n Weg bringen. Und zwar auf Avantis, einem Entwicklungsgelän<strong>de</strong><br />
direkt auf <strong>de</strong>r Grenze. Bei<strong>de</strong>s sind Projekte, die<br />
Millioneninvestitionen verlangen und die ein Partner allein<br />
nicht schultern könnte, an <strong>de</strong>nen aber bei<strong>de</strong> Seiten großes<br />
Interesse haben. Im Bereich Herz-Gefäß-Erkrankungen sind<br />
<strong>Aachen</strong> wie Maastricht gut aufgestellt. Hier gilt es gemeinsame<br />
Stärken auszubauen. Die grenzüberschreiten<strong>de</strong> Versorgung<br />
lässt zu<strong>de</strong>m ein hinreichend großes Patientenpotenzial<br />
erwarten. Gleiches gilt für die mo<strong>de</strong>rne Partikeltherapie.<br />
Auf diesem Feld ist übrigens nun auch das Uniklinikum Lüttich<br />
als weiterer Gesellschafter neben <strong>de</strong>n Unikliniken Aa-<br />
chen und Maastricht mit im Boot. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n wir<br />
fortfahren, die praktische Zusammenarbeit auszubauen,<br />
wie sie sich etwa in <strong>de</strong>r Gefäßchirurgie mit einem Chefarzt<br />
an bei<strong>de</strong>n Standorten bewährt hat. So ist zum Beispiel auch<br />
in <strong>de</strong>r Nuklearmedizin soeben eine gemeinsame Klinikleitung<br />
etabliert wor<strong>de</strong>n; auch arbeiten wir an einer stärkeren<br />
Zusammenarbeit in <strong>de</strong>r Transplantationsmedizin und <strong>de</strong>r<br />
chirurgischen Versorgung von Früh- und Neugeborenen.<br />
Wirtschaftsbild: Viele Menschen setzen große Hoffnungen<br />
auf <strong>de</strong>n medizinischen Fortschritt. Können Sie in Ihrem<br />
Bereich dazu beitragen, dass die Zeitspanne von <strong>de</strong>r Entwicklung<br />
neuer Therapien und Medikamente bis zu ihrer<br />
Anwendung verkürzt wer<strong>de</strong>n kann?<br />
Prof. Henning Saß: In einem großen gemeinsamen Universitätsklinikum<br />
kann <strong>de</strong>r Weg von <strong>de</strong>r Grundlagenforschung bis<br />
zum Patienten rascher bewältigt wer<strong>de</strong>n. Ich bin überzeugt,<br />
dass wir hier zu Innovationen kommen, die <strong>de</strong>n Menschen<br />
nutzen wer<strong>de</strong>n. Fakt ist aber auch, dass die Entwicklung neuer<br />
Verfahren und Medikamente zeitaufwendig ist, weil die vorgegeben<br />
Entwicklungsschritte eingehalten wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
Für Menschen, die all ihre Hoffnung z.B. auf neue Metho<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r Krebsbekämpfung setzen, kann das frustrierend sein.<br />
Interview: Marianne Wollenweber<br />
30 Juni 2010
Trotz Wirtschaftskrise: Ausgebil<strong>de</strong>te Mitarbeiter sind<br />
knapp, Fachkräfte wer<strong>de</strong>n auch jetzt gesucht und in <strong>de</strong>r<br />
Zukunft Mangelware sein. Umso wichtiger ist es, einem<br />
drohen<strong>de</strong>n Fachkräftemangel vorzubeugen und in die Bildung<br />
bisher Ungelernter zu investieren. Mit IFLAS wer<strong>de</strong>n<br />
Ungelernte unter an<strong>de</strong>rem zu Altenpflegern/Altenpflegerinnen<br />
ausgebil<strong>de</strong>t bzw. umgeschult.<br />
Wer wird geför<strong>de</strong>rt? In erster Linie Personen, die arbeitslos<br />
sind und entwe<strong>de</strong>r keine abgeschlossene Berufsausbildung<br />
vorweisen können o<strong>de</strong>r aber als „wie<strong>de</strong>r ungelernt"<br />
gelten. Das ist <strong>de</strong>r Fall, wenn jemand mehr als vier Jahre<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
| U M S C H U L U N G L E I C H T G E M A C H T |<br />
Arbeitsagentur investiert in<br />
künftige Fachkräfte<br />
Die „Initiative zur Flankierung <strong>de</strong>s Strukturwan<strong>de</strong>ls“ (IFLAS) hilft bei <strong>de</strong>r Qualifizierung.<br />
nicht mehr in seinem ursprünglich erlernten Beruf, son<strong>de</strong>rn<br />
statt<strong>de</strong>ssen in an- o<strong>de</strong>r ungelernter Arbeit tätig war.<br />
Interessierte Bewerber vereinbaren bitte unter <strong>de</strong>r Hotline-Nr.<br />
01801/555111* einen Termin zur individuellen Beratung<br />
bei Ihrem Arbeitsvermittler. Arbeitgeber, die Interesse<br />
haben, diese Maßnahme <strong>de</strong>r Arbeitsagentur zu unterstützen<br />
und Ungelernte im Rahmen betrieblicher Einzelumschulungen<br />
auszubil<strong>de</strong>n, können sich hierzu von <strong>de</strong>n Vermittlern<br />
im Arbeitgeber-Service beraten lassen. Rückfragen wer<strong>de</strong>n<br />
vom jeweils bekannten Ansprechpartner o<strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>r Servicerufnummer<br />
01801/664466* gern beantwortet.<br />
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A N Z E I G E<br />
Juni 2010 31
Seit vielen Jahren wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r <strong>Aachen</strong>er Region in Zusammenarbeit<br />
<strong>de</strong>r Unteren Gesundheitsbehör<strong>de</strong>n Pro -<br />
jekte zur gesundheitlichen Prävention sowohl für Kin<strong>de</strong>r<br />
und Jugendliche als auch für ältere Menschen initiiert und<br />
koordiniert. Durch eine gemeinsame Herangehensweise<br />
wur<strong>de</strong> es möglich, mit Mitteln aus <strong>de</strong>m EU-Strukturfonds<br />
(Interreg-Mittel) Projekte zur gesundheitlichen Prävention<br />
und zur Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensqualität für die Bürge -<br />
rinnen und Bürger <strong>de</strong>r gesamten Euregio Maas-Rhein auf<br />
<strong>de</strong>n Weg zu bringen. Dabei konnte sich <strong>de</strong>r Kreis Heinsberg<br />
mehrfach in Präventionsaktivitäten engagieren: Das<br />
Projekt zur Erfassung von Risikoverhalten von Kin<strong>de</strong>rn<br />
und Jugendlichen in <strong>de</strong>r Euregio Maas-Rhein gab Anstoß<br />
zu zahlreichen euregionalen und überregionalen Präven -<br />
tionsaktivitäten im Sucht- und Drogenbereich.<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
| P R Ä V E N T I O N I M K R E I S H E I N S B E R G |<br />
„Weicher“ Standortfaktor<br />
stark im Kommen<br />
In einem zukunftsorientierten Gesundheitswesen gewinnt <strong>de</strong>r Bereich Prävention zunehmend an Be<strong>de</strong>utung.<br />
Beiträge zur Prävention be<strong>de</strong>uten Beiträge zur Verbesserung <strong>de</strong>r Lebensqualität und zur eigenverantwortlichen<br />
Wahrnehmung <strong>de</strong>r Lebensgestaltung. Seit vielen Jahren engagiert sich <strong>de</strong>r Kreis Heinsberg in regionalen,<br />
bun<strong>de</strong>sweiten und euregionalen Projekten und Netzwerken beispielhaft in <strong>de</strong>r Gesundheitsför<strong>de</strong>rung und<br />
Prävention. Zukünftig wird es noch mehr als in <strong>de</strong>r Vergangenheit darauf ankommen, enge Verzahnungen<br />
zwischen <strong>de</strong>n Anbietern von Gesundheitsleistungen in <strong>de</strong>r ambulanten und stationären unmittelbaren<br />
Patientenversorgung und <strong>de</strong>n Angeboten <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft herzustellen.<br />
Programm zur Reduzierung<br />
von Krankenhausinfektionen<br />
Seit 2006 wer<strong>de</strong>n überregionale Präventionsmonate<br />
unter <strong>de</strong>r jeweiligen Schirmherrschaft <strong>de</strong>s Regierungspräsi<strong>de</strong>nten<br />
bzw. <strong>de</strong>r Gouverneure <strong>de</strong>r Provinz Limburg (NL),<br />
Provinz Limburg (B), Provinz Lüttich und <strong>de</strong>r Deutsch -<br />
sprachigen Gemeinschaft verabre<strong>de</strong>t. Ein Projekt zur Gesundheitsför<strong>de</strong>rung<br />
bei Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen im Hinblick<br />
auf das in allen Teilregionen <strong>de</strong>r Euregio Maas-Rhein<br />
bestehen<strong>de</strong> Übergewicht bei Kin<strong>de</strong>rn und Jugendlichen<br />
wur<strong>de</strong> 2008 begonnen und zielt auf eine Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r Rahmenbedingungen zum Ernährungsverhalten und<br />
zur Bewegungsför<strong>de</strong>rung in dieser Altersgruppe ab. Eine<br />
beson<strong>de</strong>re Herausfor<strong>de</strong>rung stellen in <strong>de</strong>r Zusammenar-<br />
32 Juni 2010<br />
Foto: M. Stawinoga, Gesundheitsamt Heinsberg
eit zwischen <strong>de</strong>n Einrichtungen <strong>de</strong>s Gesundheitswesens<br />
die Bedrohungen durch gegen viele Antibiotika-unempfindliche<br />
Erreger bei medizinischen Behandlungsmaßnahmen<br />
dar. Seit 2009 wird in <strong>de</strong>r Euregio Maas-Rhein ein Programm<br />
zur Reduzierung von Krankenhausinfektionen im<br />
Hinblick auf multiresistente Erreger, hier insbeson<strong>de</strong>re<br />
multiresistente Staphylokokkos aureus-Keime, durchgeführt.<br />
Ziel ist eine Reduzierung von im Krankenhaus erworbenen<br />
Infektionen und <strong>de</strong>r damit verbun<strong>de</strong>nen oft langen<br />
Krankheitsgeschichte mit Verlängerung <strong>de</strong>r Krankenhausverweilzeit<br />
und langfristigen Einschränkungen in <strong>de</strong>r Lebensqualität.<br />
Durch regionale und euregionale Verabredungen<br />
wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>rzeit einheitliche Vorgehensweisen beim<br />
Auftreten von Krankenhausinfektionen und <strong>de</strong>ren Folgen<br />
sowie Maßnahmen zur Verhin<strong>de</strong>rung von einer Weiterverbreitung<br />
von Krankenhausinfektionen verabre<strong>de</strong>t.<br />
Die Einbeziehung vieler Institutionen <strong>de</strong>s Gesundheitswesens<br />
sowohl im stationären Krankenhausbehandlungsbereich<br />
als auch im stationären Pflegebereich diesseits und<br />
jenseits <strong>de</strong>r Grenzen ist dabei von Nöten und wird zu einer<br />
Reduzierung von <strong>de</strong>rartigen Infektionen beitragen können.<br />
Die Verzahnung mit <strong>de</strong>r ambulanten Versorgungskette ist<br />
unabdingbar, um begonnene Behandlungsstrategien konsequent<br />
fortsetzen zu können. Die unterschiedlichen Häufigkeiten<br />
von gegen viele Antibiotika-unempfindliche Erreger<br />
in <strong>de</strong>n einzelnen Teilregionen veranlassen die Verantwortlichen,<br />
hier noch viel enger zusammen zu arbeiten als<br />
es in <strong>de</strong>r Vergangenheit üblich war.<br />
Angebote für Kin<strong>de</strong>r und Senioren<br />
Weitere Präventionsaktivitäten wer<strong>de</strong>n in vielen Institutionen<br />
in <strong>de</strong>r Region geleistet. Beispielhaft zur Kin<strong>de</strong>rgesundheit<br />
ist das Projekt <strong>de</strong>r AOK Rheinland/Hamburg zu<br />
nennen, das in <strong>de</strong>r Regio <strong>Aachen</strong> an vielen Stellen zur Umsetzung<br />
gelangt („Starke Kids“) mit einem entsprechen<strong>de</strong>m<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Netzwerk in <strong>de</strong>n jeweiligen Gebieten <strong>de</strong>r Regionaldirektionen.<br />
Innovative Vorgehensweisen in <strong>de</strong>n Einrichtungen<br />
wer<strong>de</strong>n auf diese Art und Weise gegenüber Dritten bekannt<br />
und haben bereits mehrfach zu Preisdotierungen geführt.<br />
Der Kreis Heinsberg ist seit vielen Jahren Mitglied im Verbund<br />
Gesun<strong>de</strong>s Land NRW mit zahlreichen Projekten <strong>de</strong>r<br />
Gesundheitsför<strong>de</strong>rung und Prävention. Jüngstes Beispiel ist<br />
die auf Kreisebene verabre<strong>de</strong>te Handlungsempfehlung „Älter<br />
wer<strong>de</strong>n im Kreis Heinsberg“. Flächen<strong>de</strong>ckend konnten<br />
Präventionsangebote für die Senioren verfügbar gemacht<br />
wer<strong>de</strong>n. Für Sommer 2010 ist eine Befragung von Bürgerinnen<br />
und Bürgern im Kreis Heinsberg zur Lebensqualität<br />
und Vorstellungen zur zukünftigen sozialen, gesundheitlichen<br />
und quartiersbezogenen Versorgung verabre<strong>de</strong>t.<br />
Bürgerschaftliches Engagement und<br />
enge Verzahnung mit <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />
Einen wichtigen Stellenwert in diesem Projekt nehmen<br />
die Senioreninitiativen sowie das Freiwilligen- und Selbsthilfezentrum<br />
im Kreis Heinsberg ein. Nur durch zusätzliches<br />
bürgerschaftliches Engagement ist es <strong>de</strong>rzeit und auch in<br />
Zukunft möglich, eine hohe Angebotsdichte für die älterwer<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Bevölkerung im Kreis sicher zu stellen. Die notwendige<br />
Verzahnung mit <strong>de</strong>r gewerblichen (Gesundheits-) Wirtschaft<br />
ist dabei ein weiteres wichtiges Ziel, zumal viele in <strong>de</strong>r<br />
Region hergestellte Produkte und Innovationen insbeson<strong>de</strong>re<br />
für ältere Menschen eine wichtige Grundlage zur Lebensqualität<br />
darstellen (z.B. Dekubitusmaterialien <strong>de</strong>r Firma<br />
ESSEDEA in Wassenberg). Weitere Beispiele sind innovative<br />
Entwicklungen im Bereich <strong>de</strong>r Medizintechnik in Zusammenarbeit<br />
mit <strong>de</strong>m Helmholtz-Institut <strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong> und<br />
Firmen im Carolus-Magnus-Zentrum in Übach-Palenberg.<br />
Dr. Karl-Heinz Feldhoff ist Leiter <strong>de</strong>s<br />
Gesundheitsamtes <strong>de</strong>s Kreises Heinsberg<br />
Juni 2010 33
Diese Problematik steht im Kreis Euskirchen ganz oben<br />
auf <strong>de</strong>r Agenda <strong>de</strong>r Gesundheitspolitik. Zukunftsweisen<strong>de</strong><br />
Wege <strong>de</strong>r Beratung und Unterstützung bei seelischen Erkrankungen<br />
im Alter will <strong>de</strong>r Kreis mit <strong>de</strong>m Gerontopsy -<br />
chiatrisches Zentrum (GPZ) in Zülpich gehen.<br />
Um <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mographischen Wan<strong>de</strong>l proaktiv zu begegnen,<br />
hat <strong>de</strong>r Kreis Euskirchen beim Landschaftsverban<strong>de</strong>s<br />
Rheinland (LVR) ein För<strong>de</strong>rprogramm für ein Geronto -<br />
psychiatrisches Zentrum (GPZ) beantragt, das für die Dauer<br />
von zwei Jahren bewilligt wur<strong>de</strong>. In <strong>de</strong>ssen Mittelpunkt<br />
stehen die Beratung und Unterstützung <strong>de</strong>r betroffenen<br />
Menschen und ihren Angehörigen. Der Träger <strong>de</strong>s Projek-<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
| G E R O N TO PSYC H I AT R I S C H E S Z E N T R U M ( G PZ ) I M K R E I S E U S K I R C H E N |<br />
Seelische Gesundheit im<br />
Alter bewahren<br />
Zu <strong>de</strong>n problematischen Seiten <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mographischen Entwicklung zählt die Zunahme psychischer<br />
Erkrankungen im höheren Lebensalter. Die so genannten gerontopsychiatrischen Krankheitsbil<strong>de</strong>r wie<br />
z.B. Depressionen, Schizophrenie und auch Demenz bei alten Menschen bekommen eine wachsen<strong>de</strong><br />
Be<strong>de</strong>utung in <strong>de</strong>r Gesundheitshilfe und <strong>de</strong>r kommunalen Daseinsvorsorge.<br />
tes ist die Fachklinik Marienborn gGmbH in Zülpich, die seit<br />
April dieses Jahres mit <strong>de</strong>r Realisierung <strong>de</strong>s Projektes begonnen<br />
hat. Die gerontopsychiatrische Beratung wird flächen<strong>de</strong>ckend<br />
an verschie<strong>de</strong>nen Standorten angeboten.<br />
Wichtig ist dabei die Kooperation mit <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Krankenhäusern<br />
im Kreisgebiet sowie ambulanten Einrichtungen<br />
durch <strong>de</strong>n Aufbau eines wirksamen Netzwerkes. Ein<br />
GPZ besteht aus folgen<strong>de</strong>n Angeboten:<br />
� Gerontopsychiatrische Beratung für Betroffene und Angehörige<br />
� ambulante Diagnostik<br />
� teilstationäre Diagnostik und Behandlung.<br />
34 Juni 2010
Ergänzt wer<strong>de</strong>n kann das Gerontopsychiatrische Zentrum<br />
durch vollstationäre Leistungen sowie ergänzen<strong>de</strong> Hilfen<br />
nach SGB V, XI und XII (z.B. Pflege, Ergotherapie).<br />
Grundsatz „ambulant vor stationär“<br />
Ziel <strong>de</strong>s integrierten Beratungsangebotes ist die Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r sozialen und medizinischen Versorgung von alten,<br />
psychisch kranken Menschen sowie die Unterstützung<br />
von <strong>de</strong>ren Familien. Eine Dipl. Sozialarbeiterin in Vollzeitstelle<br />
bietet zeitnahe und passgenaue Hilfestellung an bzw.<br />
koordiniert die erfor<strong>de</strong>rliche Unterstützung. Leitgedanke ist<br />
dabei <strong>de</strong>r Grundsatz „ambulant vor stationär“. Auch die<br />
Prävention von frühzeitigen und schweren Krankheitsverläufen<br />
soll ermöglicht bzw. verbessert wer<strong>de</strong>n. Durch gemeinsame<br />
Öffentlichkeitsarbeit und Koordinierung einer<br />
effektiven Kooperationsstruktur wird die Abteilung Gesundheit<br />
<strong>de</strong>r Kreisverwaltung dieses Projekt unterstützen.<br />
Der Hauptsitz <strong>de</strong>r gerontopsychiatrischen Beratungsstelle<br />
befin<strong>de</strong>t sich bei <strong>de</strong>r Fachklinik Marienborn gGmbH<br />
in Zülpich. Um jedoch eine <strong>de</strong>zentrale, gut erreichbare Versorgung<br />
im ländlichen Flächenkreis zu gewährleisten, gehören<br />
Sprechstun<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n Städten Euskirchen, Mechernich<br />
und Schlei<strong>de</strong>n zum regulären Bestandteil <strong>de</strong>s Angebotes.<br />
Bei Bedarf wer<strong>de</strong>n Hausbesuche gemacht. Die Vernetzung<br />
im Arbeitskreis Gerontopsychiatrie <strong>de</strong>r Psychosozialen Ar-<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Weitere<br />
gesun<strong>de</strong><br />
uund<br />
nd<br />
iinnovative<br />
nnov<br />
a ative<br />
SSchlafprodukte<br />
chlafprod<br />
ukte<br />
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in<strong>de</strong>n<br />
SSie<br />
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auf<br />
www.3<strong>de</strong>a.<strong>de</strong><br />
www.<br />
3<strong>de</strong>a.<br />
<strong>de</strong><br />
beitsgemeinschaft (PSAG) soll die Integration <strong>de</strong>s Angebotes<br />
in die Versorgungslandschaft <strong>de</strong>s Kreises gewährleisten.<br />
Darüber hinaus wird eine Arbeitsgruppe <strong>de</strong>r relevanten<br />
Dienste und Einrichtungen (GPZ, Zentrales Informationsbüro<br />
Pflege (ZIP), Sozialpsychiatrischer Dienst, Sozialdienst<br />
Marienhospital, Geriatrische Tagesklinik <strong>de</strong>s Kreiskrankenhauses<br />
Mechernich, Sozialpsychiatrische Zentren (SPZ) und<br />
Demenzberatungsstellen etc.) im Sinne eines Praktiker<br />
Treffens eingerichtet um die konkrete Zusammenarbeit zu<br />
optimieren. In diesem Rahmen ergeben sich auch wichtige<br />
Kooperationsmöglichkeiten mit <strong>de</strong>n von AOK und Zentralem<br />
Informationsbüro Pflege (ZIP) koordinierten Pfle -<br />
gestützpunkten. Die gerontopsychiatrische Beratungsstelle<br />
ist als zeitlich befristetes Anreizprogramm mit anteiliger Finanzierung<br />
<strong>de</strong>r Personal- und Sachkosten angelegt. Der<br />
Träger, die Marienborn gGmbH, ist an einem langfristigen<br />
Engagement interessiert und setzt hierfür Eigenmittel<br />
ein. Wie es mit Beratungsprojekt nach zwei Jahren weiter<br />
geht, entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Träger mit seinem Kooperationspartner<br />
<strong>de</strong>r Kreisverwaltung Euskirchen gemeinsam.<br />
Dr. Bernhard Ziemer ist Leiter <strong>de</strong>s<br />
Gesundheitsamtes <strong>de</strong>s Kreises Euskirchen<br />
Jörg Zeche ist Psychiatriekoordinator<br />
<strong>de</strong>r Kreisverwaltung Euskirchen<br />
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Juni 2010 35
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| M O D E L L R E G I O N F Ü R P F L E G E - U N D G E S U N D H E I T S B E R U F E |<br />
Schritte eines I<strong>de</strong>enzirkels<br />
Das Gesundheitswesen ist eine Jobmaschine. Rund eine Million Menschen arbeiten alleine in<br />
Nordrhein-Westfalen in diesem Bereich. Aufgrund <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mographischen Entwicklung wird <strong>de</strong>r<br />
Bedarf an gut ausgebil<strong>de</strong>tem Pflegepersonal weiter zunehmen. Beson<strong>de</strong>rs in <strong>de</strong>r ambulanten Pflege<br />
wird in naher Zukunft ein Beschäftigungszuwachs erwartet. Gleichzeitig wachsen aber auch<br />
die Anfor<strong>de</strong>rungen an die Berufsbil<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>m pflegerischen Segment, so dass sich Arbeitnehmer<br />
und Einrichtungen neuen Herausfor<strong>de</strong>rungen stellen müssen.<br />
Bereits heute kann <strong>de</strong>r Bedarf an Pflegefachkräften nicht<br />
mehr ge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n. Mit Blick auf die <strong>de</strong>mografische Entwicklung<br />
wird sich diese Lücke nachhaltig vergrößern, wenn<br />
nicht versucht wird, dieser Entwicklung entgegen zu steuern.<br />
Hochrechnungen über die Bevölkerungsentwicklung in<br />
<strong>de</strong>r StädteRegion <strong>Aachen</strong> lassen einen mo<strong>de</strong>raten Anstieg<br />
<strong>de</strong>r Einwohnerzahl um 0,7 Prozent für das Jahr 2030 erwarten.<br />
Allerdings verschiebt sich <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r Menschen die<br />
älter als 60 Jahre sind von knapp einem Viertel auf mehr als<br />
ein Drittel <strong>de</strong>r Gesamtbevölkerung. Diese <strong>de</strong>mografische<br />
Verschiebung ist bekanntermaßen ein bun<strong>de</strong>sweites Phänomen.<br />
Der Anteil über 80 Jähriger in <strong>de</strong>r BRD liegt <strong>de</strong>rzeit<br />
bei 3,6 Millionen Menschen und wird auf 10 Millionen Menschen<br />
im Jahr 2050 steigen. Dies be<strong>de</strong>utet, dass sich die Anzahl<br />
hochaltriger pflegebedürftiger Menschen in Zukunft<br />
drastisch erhöhen wird. Parallel dazu lässt sich eine Verän<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>s Krankheitspanoramas erwarten. Hierzu zählt<br />
beispielsweise die <strong>de</strong>utliche Zunahme chronischer und insbeson<strong>de</strong>re<br />
pflegeaufwendiger, <strong>de</strong>mentieller Erkrankungen.<br />
Dies führt zu einem massiven Verän<strong>de</strong>rungsdruck im Gesundheitswesen,<br />
<strong>de</strong>r im Hinblick auf die Verän<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
Pflegebedarfe, <strong>de</strong>r Bedürfnisse Pflegebedürftiger/Patienten<br />
und <strong>de</strong>r Rahmenbedingungen sehr weit reichen wird.<br />
Suche nach Lösungen für die Zukunft <strong>de</strong>r Pflege<br />
Letztlich, auf eine Initiative <strong>de</strong>r ehemaligen Bun<strong>de</strong>sgesundheitsministerin<br />
Ulla Schmidt, haben sich Anfang 2009<br />
Arbeitsgruppen gebil<strong>de</strong>t, die sich mit Problemen und Strategien<br />
für die Entwicklung <strong>de</strong>r regionalen Pflegelandschaft<br />
beschäftigt haben. Dabei ging man von folgen<strong>de</strong>n Fragestellungen<br />
aus: „Welchen Einfluss haben <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografische<br />
Wan<strong>de</strong>l, <strong>de</strong>r zunehmen<strong>de</strong> Wettbewerbsdruck, Verän<strong>de</strong>rungen<br />
in <strong>de</strong>n Versorgungsstrukturen und <strong>de</strong>r Einsatz neuer<br />
36 Juni 2010
Mit uns<br />
bleiben Ihre<br />
Sorgen<br />
zu Hause!<br />
Der AOK Wahltarif „Ausland“ bietet Ihnen jetzt weltweit<br />
Schutz für Ihren Urlaub - ganz gleich, ob ärztliche<br />
Behandlung, Hilfe im medizinischen Notfall, Transport in<br />
die nächste Klinik o<strong>de</strong>r Rücktransport nach Deutschland.<br />
Informieren Sie sich unter www.aok.<strong>de</strong>/rh o<strong>de</strong>r in Ihrer<br />
AOK- Geschäftsstelle.<br />
Wir sind immer für Sie da!
Foto: PIXELIO/Ingo Anstötz<br />
Technologien auf Aus- und Weiterbildung und die Arbeitsbedingungen<br />
in <strong>de</strong>r Pflege und wie können wir <strong>de</strong>n Wan<strong>de</strong>l<br />
in <strong>de</strong>n Pflegeberufen gestalten?“ Initiiert von <strong>de</strong>r Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>r Stadt <strong>Aachen</strong> mit <strong>de</strong>r StädteRegion<br />
<strong>Aachen</strong>, <strong>de</strong>m Universitätsklinikum, <strong>de</strong>r Regionalagentur,<br />
<strong>de</strong>r Katholischen Hochschule NRW, <strong>de</strong>m Luisenhospital<br />
und vielen weiteren Akteuren <strong>de</strong>r regionalen Gesundheitswirtschaft<br />
wur<strong>de</strong> ein I<strong>de</strong>enzirkel gebil<strong>de</strong>t, <strong>de</strong>r sich mit <strong>de</strong>r<br />
Zukunft <strong>de</strong>r Pflegeberufe auseinan<strong>de</strong>rsetzte.<br />
Visionen für das Jahr 2020<br />
Der erste gemeinsam erarbeitete Meilenstein <strong>de</strong>s I<strong>de</strong>enzirkels,<br />
ist eine <strong>Aachen</strong>er Erklärung zur Etablierung Pflege-<br />
und Gesundheitswissenschaftlicher Studiengänge in<br />
<strong>Aachen</strong>, welche im vergangenen September an die zuständigen<br />
Lan<strong>de</strong>sministerien gerichtet wur<strong>de</strong>. Hieran anknüpfend<br />
hat sich <strong>de</strong>r I<strong>de</strong>enzirkel auf <strong>de</strong>n Weg gemacht die<br />
<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> weiterzuentwickeln – hin zu<br />
einer Mo<strong>de</strong>llregion für Pflege- und Gesundheitsberufe. Die<br />
Handlungsschritte umreißen die Bereiche „Qualifizierung“,<br />
„regionales Controlling und Management“, „Attraktivität<br />
und Wettbewerbsfähigkeit“ und „Pflege trifft Wissenschaft“,<br />
um einen ganzheitlichen Ansatz zu entwickeln, <strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>s <strong>de</strong>mografischen Wan<strong>de</strong>ls<br />
begegnet. Vision einer Mo<strong>de</strong>llregion <strong>Aachen</strong> ist – für das<br />
Jahr 2020, trotz schwin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Ressourcen bei einem<br />
gleich zeitigen Anstieg von Pflegebedürftigkeit eine bedarfsgerechte<br />
Versorgung nachhaltig sicher zu stellen.<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Der vor kurzem vom Land NRW genehmigte neue Mo<strong>de</strong>llstudiengang<br />
„Pflege“ an <strong>de</strong>r Katholischen Hochschule<br />
NRW ist für <strong>Aachen</strong> ein erstes Etappenziel auf <strong>de</strong>m Weg zu<br />
einer Mo<strong>de</strong>llregion für Pflege- und Gesundheitsberufe.<br />
Jennifer M. Schenk, Fachbereich<br />
Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung/Europäische Angelegenheiten<br />
<strong>de</strong>r Stadt <strong>Aachen</strong><br />
„Die aka<strong>de</strong>mische Ausbildung in<br />
<strong>de</strong>n Pflegeberufen gewinnt zunehmend<br />
an Be<strong>de</strong>utung. Dies erfahren<br />
wir in verschie<strong>de</strong>nen Gesprächen<br />
mit <strong>de</strong>n medizinischen Versorgungseinrichtungen.<br />
Die Herausfor<strong>de</strong>rung<br />
für das aka<strong>de</strong>misch<br />
qualifizierte Personal liegt darin, <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />
Anfor<strong>de</strong>rungen zwischen Patient und Organisation<br />
gleichermaßen gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Letztlich erfolgt<br />
aber insbeson<strong>de</strong>re durch die Aka<strong>de</strong>misierungswelle in<br />
<strong>de</strong>r Pflegebildung auch ein Imagewan<strong>de</strong>l in <strong>de</strong>n Pflegeberufen<br />
– einem Berufsbild, dass nunmehr nicht nur<br />
Zukunftssicherheit, son<strong>de</strong>rn verstärkt auch berufliche<br />
Entwicklungs- und Aufstiegsmöglichkeiten verheißt.“<br />
Jennifer M. Schenk, Fachbereich<br />
Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung/Europäische<br />
Angelegenheiten <strong>de</strong>r Stadt <strong>Aachen</strong><br />
38 Juni 2010
| A O K R H E I N L A N D / H A M B U R G |<br />
Dafür gibt es viele Grün<strong>de</strong>, ein ganz wichtiger ist die Nä-<br />
he zum Kun<strong>de</strong>n. Über 100 Geschäftsstellen sorgen für kurze<br />
Wege und persönliche Ansprechpartner. Sogar samstags.<br />
Im Rheinland und in Hamburg sind rund 27.500 Ärzte und<br />
Zahnärzte, über 3.100 Apotheker und etwa 250 Krankenhäuser<br />
leistungsstarke AOK-Partner. Sie sichern eine<br />
optimale medizinische Versorgung mit allen mo<strong>de</strong>rnen,<br />
wissenschaftlich anerkannten Behandlungs- und Heilmetho<strong>de</strong>n.<br />
Innovative I<strong>de</strong>en und neue, kun<strong>de</strong>norientierte<br />
Konzepte machen bei <strong>de</strong>r AOK Rheinland/Hamburg <strong>de</strong>n<br />
Unterschied. Das beginnt beim Service und hört bei ganz<br />
persönlichen Versicherungs- und Versorgungsmo<strong>de</strong>llen<br />
noch lange nicht auf. Einige Beispiele in Kurzform:<br />
� Beratungsservice rund um die Uhr<br />
� 16 Fachärzte am Telefon<br />
� Betriebliche Gesundheitsför<strong>de</strong>rung<br />
� Grenzüberschreiten<strong>de</strong> Gesundheitsversorgung<br />
� Attraktive Bonusprogramme<br />
� Individuelle Zusatzversicherungen<br />
� Beson<strong>de</strong>rs effektive Versorgung bei<br />
verschie<strong>de</strong>nen Erkrankungen<br />
� Mo<strong>de</strong>rne Gesundheitsvorsorge.<br />
Grenzüberschreiten<strong>de</strong> Gesundheitsversorgung<br />
All das und noch vieles mehr überzeugt immer mehr<br />
Menschen und macht die AOK Rheinland/Hamburg zu einem<br />
<strong>de</strong>r erfolgreichsten Krankenversicherer. Im <strong>Aachen</strong>er<br />
Dreilän<strong>de</strong>reck engagiert sich die AOK seit vielen Jahren mit<br />
zahlreichen Aktivitäten in <strong>de</strong>r grenzüberschreiten<strong>de</strong>n Gesundheitsversorgung<br />
– wie beispielsweise mit <strong>de</strong>n auf nationale<br />
und europäischer Ebene beachteten (Pilot-) Projekten<br />
„GesundheitsCard international“ und <strong>de</strong>m „EuregioGesundheitsPortal“.<br />
Sie sichern einen einfachen und unkomplizierten<br />
Zugang zu qualitativ guter medizinischer Versorgung<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Die Gesundheitskasse<br />
Bun<strong>de</strong>sweit vertrauen rund 24 Millionen Menschen als AOK-Kun<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r größten<br />
<strong>de</strong>utschen Krankenversicherung. Alleine im Rheinland und in Hamburg sind es über 2,9 Millionen,<br />
die sich für die starke AOK-Gemeinschaft, für die Gesundheitskasse, entschie<strong>de</strong>n haben.<br />
153.500 Arbeitgeber sehen das übrigens genauso.<br />
AOK-Kun<strong>de</strong>n schätzen die persönliche Beratung.<br />
und bieten Transparenz und Information. Diese Themen<br />
haben für die Bürger in <strong>de</strong>n Grenzregionen große Be<strong>de</strong>utung.<br />
Dabei ist die AOK-Geschäftsstelle im nie<strong>de</strong>rländischen<br />
Vaals ein wichtiger Baustein für einen Rund-Um-Service –<br />
insbeson<strong>de</strong>re in grenzüberschreiten<strong>de</strong>n Angelegenheiten.<br />
Mehr unter: www.EuregioGesundheitsPortal.<strong>de</strong><br />
„Pflege“ und die damit verbun<strong>de</strong>ne Versorgung wird in<br />
Deutschland ein herausragen<strong>de</strong>s Thema in <strong>de</strong>n nächsten Jahrzehnten<br />
sein. Neben <strong>de</strong>n üblichen Leistungen geht die AOK<br />
Rheinland/Hamburg auch hier neue Wege. So fin<strong>de</strong>n die Ratsuchen<strong>de</strong>n<br />
im <strong>Aachen</strong>er AOK-Haus eine Pflegeberatungsstelle<br />
<strong>de</strong>r Städteregion <strong>Aachen</strong>, die aus einer Hand berät und großen<br />
bürokratischen Aufwand erspart. Außer<strong>de</strong>m im <strong>Aachen</strong>er<br />
AOK-Haus: eine Beratungsstelle für Demenzerkrankungen.<br />
Mehr und <strong>de</strong>taillierte Informationen<br />
unter: www.aok-rheinland.<strong>de</strong><br />
A N Z E I G E<br />
Juni 2010 39<br />
Copyright: Stefan Keller
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
| K AT H O L I S C H E H O C H S C H U L E N R W |<br />
Zukunftsaufgabe Pflege<br />
Die <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> hat neben <strong>de</strong>n weitreichen<strong>de</strong>n technischen Errungenschaften auch <strong>de</strong>n<br />
„menschlichen Faktor“ von Gesundheit fest im Blick. Dies zeigt sich in beson<strong>de</strong>rer Weise an<br />
<strong>de</strong>r Neuorientierung <strong>de</strong>r Gesundheitsberufe in <strong>de</strong>r Pflege. Hier reagiert die <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong><br />
auf bei<strong>de</strong>n Seiten <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Innovation: <strong>de</strong>r technischen und <strong>de</strong>r personalen.<br />
Die Gesellschaft, und damit auch das Gelen<br />
Ebene <strong>de</strong>r Problemstellung sichergestellt,<br />
sundheits- und Sozialwesen, befin<strong>de</strong>n sich in<br />
dass auch zukünftig pflegebedürftige Men-<br />
einem starken Wandlungsprozess.<br />
schen mit all ihren Ängsten und Sorgen un-<br />
� Der Anteil <strong>de</strong>r über 80-Jährigen in Deutschter<br />
pflegewissenschaftlichen Gesichtspunkten<br />
land wird von <strong>de</strong>rzeit 3,6 Millionen Menschen<br />
bestmöglich betreut, begeleitet und versorgt<br />
auf 10 Millionen Menschen im Jahr 2050 stei-<br />
wer<strong>de</strong>n. Die pflegebedürftigen Menschen<br />
gen. Dies wird dazu führen, dass die Anzahl<br />
sollen von <strong>de</strong>r wissenschaftlichen Qualifizie-<br />
hochaltriger pflegebedürftiger Menschen inrung<br />
Pflegen<strong>de</strong>r profitieren.<br />
klusive einer Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Krankheitspan-<br />
Der pflegebedürftige Mensch steht im Mitoramas<br />
(z.B. Zunahme von chronischen Ertelpunkt<br />
<strong>de</strong>r Überlegungen <strong>de</strong>r neuen Pflegekrankungen)<br />
anwachsen wird.<br />
� Aufgrund <strong>de</strong>r <strong>de</strong>mografischen Entwicklung<br />
Prof. Dr. phil. Ulrich Deller.<br />
Foto: © Manuel Schrö<strong>de</strong>r KathHo NRW<br />
studiengänge, bezugnehmend auf die Frage,<br />
welche Kompetenzen die Pflegen<strong>de</strong>n von<br />
in Deutschland wer<strong>de</strong>n die Kosten im Ge-<br />
morgen benötigen, damit die pflegebedürftisundheits-<br />
und Sozialwesen steigen und zugleich auf <strong>de</strong>r gen Menschen auch zukünftig pflegerisch gut versorgt und<br />
Einnahmeseite (Krankenkassen und Pflegekassen) im Ver- begleitet wer<strong>de</strong>n. Dies schlägt sich in <strong>de</strong>n Kompetenzen,<br />
gleich zu heute Min<strong>de</strong>reinnahmen entstehen. Kurz und die im Vor<strong>de</strong>rgrund stehen, nie<strong>de</strong>r: Befähigung zum eigen-<br />
knapp formuliert wird es also dazu kommen, dass zukünfverantwortlichen Han<strong>de</strong>ln in einem größeren Maß als bistig<br />
weniger Geld im Sys tem ist, aber die Pflegearbeit exher, Anpassung an die komplexer gewor<strong>de</strong>nen wissentrem<br />
zunehmen wird!<br />
schaftlichen Zusammenhänge sowie <strong>de</strong>r Befähigung, selbst<br />
Zukünftig gute Pflege gewährleisten zu können, heißt,<br />
Antworten auf die Frage zu fin<strong>de</strong>n, wie mit <strong>de</strong>r sich ab-<br />
Wissen und neue Erkenntnisse zu gewinnen.<br />
zeichnen<strong>de</strong>n Situation von explosionsartig ansteigen<strong>de</strong>m<br />
und sich stark verän<strong>de</strong>rn<strong>de</strong>m Pflegeaufkommen unter re-<br />
Dualer Bachelor-Pflegestudiengang<br />
striktiveren Rahmenbedingungen verantwortlich umge- Der BA-Pflegestudiengang wird als ein die Ausbildung<br />
gangen wer<strong>de</strong>n kann. Ein be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong>r Aspekt dieser Ent- begleiten<strong>de</strong>s (duales) und darüber hinausgehen<strong>de</strong>s Stu -<br />
wicklung ist die Sicherstellung hoher Qualität auf <strong>de</strong>r dium konzipiert. Als Krankenpflege-/ und Altenpflegeschü-<br />
personalen Ebene. In <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> gibt ler/innen durchlaufen die Studieren<strong>de</strong>n eine reguläre drei-<br />
die KatHO NRW eine zukunftsweisen<strong>de</strong> Antwort mit <strong>de</strong>m jährige Ausbildung in einem <strong>de</strong>r drei staatlich anerkann-<br />
neuen Bachelorstudiengang Pflege.<br />
ten Kernpflegeberufe (Gesundheits- und Krankenpflege/<br />
Gesundheits- und Kin<strong>de</strong>rkrankenpflege/Altenpflege) unter<br />
Qualifizierungsoffensive für die Pflegeberufe <strong>de</strong>n gelten<strong>de</strong>n Ausbildungsgesetzen und rechtlichen Bestimmungen.<br />
Als Studieren<strong>de</strong> nehmen sie parallel an Lehr-<br />
An <strong>de</strong>r KatHO NRW in <strong>Aachen</strong> soll die Ausbildung für veranstaltungen <strong>de</strong>r Katholischen Hochschule NRW teil.<br />
die pflegerischen Betreuungsleistungen von pflegebedürf- Nach Abschluss <strong>de</strong>r regulären Pflegeausbildung, mit <strong>de</strong>r Ertigen<br />
Menschen verbessert wer<strong>de</strong>n. Mit dieser Qualifizielaubnis zur Führung <strong>de</strong>r Berufsbezeichnung, folgt ein vierrungsoffensive<br />
für die Pflegeberufe wird auf <strong>de</strong>r personates Ausbildungsjahr ausschließlich an <strong>de</strong>r Hochschule.<br />
40 Juni 2010
Zur Gewährleistung dieser Studiengangsstruktur kooperiert<br />
die KatHO NRW mit ausgewählten Pflegebildungseinrichtungen.<br />
In <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> erweitert die<br />
KatHO NRW als bun<strong>de</strong>sweit größte staatlich anerkannte<br />
Hochschule in kirchlicher Trägerschaft mit diesem Studienangebot<br />
<strong>de</strong>s dualen Bachelor-Pflegestudienganges ihr Studiengangsportfolio<br />
in Sorge für die pflegebedürftigen<br />
Menschen in unserer Gesellschaft. Der Schwerpunkt <strong>de</strong>r<br />
Ausbildungen <strong>de</strong>r KatHO NRW zeigt zugleich eine be<strong>de</strong>uten<strong>de</strong><br />
neue Entwicklung für die Pflegestudiengänge in <strong>de</strong>r<br />
<strong>Gesundheitsregion</strong>: Die komplexen Ursachen vieler Problemstellungen<br />
im Sozial- und Gesundheitswesen erfor<strong>de</strong>rn<br />
eine interdisziplinäre und professionelle Perspektive.<br />
Die <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> und die KatHO NRW ver-<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
100.000 m 2 für Grün<strong>de</strong>r und<br />
Innovatoren: die 13 Technologie-, Grün<strong>de</strong>r-<br />
und Servicezentren in <strong>de</strong>r Region<br />
ESC Euro-Service-Center<br />
Geilenkirchen<br />
Ansprechpartner: Susanne Köppl<br />
Tel.: +49 (0)2451/629-221<br />
www.esc-geilenkirchen.<strong>de</strong><br />
IGA Industrie- und<br />
Gewerbepark Alsdorf<br />
Ansprechpartner: Heinz Drießen<br />
Tel.: +49 (0)2404/20002<br />
www.iga-alsdorf.<strong>de</strong><br />
EBC Euro<strong>de</strong> Business Center<br />
Ansprechpartner: Axel Friese<br />
Tel.: +49 (0)2407/9583-13<br />
Ansprechpartner: Antoine Platen<br />
Tel.: +31 (0)43/3254625<br />
www.euro<strong>de</strong>-business-center.<strong>de</strong><br />
CMC Carolus Magnus Centrum<br />
Übach-Palenberg<br />
Ansprechpartner:<br />
Hans-Peter Gatzen<br />
Tel.: +49 (0)2451/971-100<br />
www.cmc-umwelt.<strong>de</strong><br />
TZA Technologiezentrum<br />
am Europaplatz <strong>Aachen</strong><br />
Ansprechpartner:<br />
Carmen Angelmann,<br />
Iris Rie<strong>de</strong>lbauch<br />
Tel.: +49 (0)241/963-1012<br />
www.tza-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
MTZ Medizintechnisches<br />
Zentrum <strong>Aachen</strong><br />
Ansprechpartner:<br />
Carmen Angelmann,<br />
Iris Rie<strong>de</strong>lbauch<br />
Tel.: +49 (0)241/963-1012<br />
www.mtz-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
HIMO Innovationszentrum<br />
Monschau<br />
Ansprechpartner: Silke Marczincik<br />
Tel.: +49 (0)2472/80258-08<br />
www.himo.<strong>de</strong><br />
stehen und realisieren das Konzept <strong>de</strong>r Erneuerung und<br />
Weiterentwicklung <strong>de</strong>r Ausbildung von Pflegefachkräften<br />
auf <strong>de</strong>m aka<strong>de</strong>mischen Niveau <strong>de</strong>s Bachelors auch als eine<br />
Chance, diese Zusammenhänge zum Wohle aller stärker in<br />
<strong>de</strong>n Blickpunkt zu rücken. Viele epi<strong>de</strong>miologisch auffällige<br />
Krankheitsmuster erfor<strong>de</strong>rn parallel soziale Strategien.<br />
In <strong>de</strong>r engen Verbindung von pflegewissenschaftlich<br />
fundierter Hochschulbildung mit <strong>de</strong>n sozialwissenschaftlich<br />
orientierten Studiengängen liegt eine große Chance<br />
für Synergieeffekte und für die leichtere Anbahnung von<br />
Netzwerken durch Case-Management.<br />
Prof. Dr. phil. Ulrich Deller,<br />
Prorektor <strong>de</strong>r Katholischen Hochschule NRW, Köln<br />
GSZH Grün<strong>de</strong>r- und Service-<br />
Zentrum Hückelhoven<br />
Ansprechpartner: Arnd Thebrath<br />
Tel.: +49 (0)2433/970-0<br />
www.gszh.<strong>de</strong><br />
TPH Technologie Park<br />
Herzogenrath<br />
Ansprechpartner: Axel Friese<br />
Tel.: +49 (0)2407/9583-13<br />
www.tph.<strong>de</strong><br />
its Internationales<br />
Technologie- und Service-Center<br />
Baesweiler<br />
Ansprechpartner: Dirk Pfeifferling<br />
Tel.: +49 (0)2401/805-0<br />
www.its-center.<strong>de</strong><br />
TZJ Technologiezentrum Jülich<br />
Ansprechpartner: Carlo Aretz<br />
Tel.: +49 (0)2461/690-0<br />
www.tz-juelich.<strong>de</strong><br />
GeTeCe Gewerbe-Technologie-<br />
Center Eschweiler<br />
Ansprechpartner: Dietmar Röhrig<br />
Tel.: +49 (0)2403/7905-0<br />
www.getece-eschweiler.<strong>de</strong><br />
DLZ Dienstleistungszentrum<br />
Stolberg<br />
Ansprechpartner: Birgit Baucke<br />
Tel.: +49 (0)2402/125-100<br />
www.dlz-stolberg.<strong>de</strong>
| L I F E T E C A A C H E N - J Ü L I C H E . V. |<br />
LifeTec ist heute ein leistungsfähiger Verband mit Unternehmen<br />
auch jenseits <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgrenze (insgesamt ca. 30<br />
Firmen), Partnern aus Wissenschaft (RWTH, Universitätsklinikum<br />
<strong>Aachen</strong>, FH <strong>Aachen</strong>, Forschungszentrum Jülich,<br />
Fraunhofer Institut für Molekulare Biotechnologie und Angewandte<br />
Ökologie), komplementären Organisationen wie<br />
Wirtschaftsför<strong>de</strong>rer (AGIT, Stadt Jülich, StädteRegion <strong>Aachen</strong>,<br />
IHK) und Finanzierungsgesellschaften (Sparkasse AC,<br />
S-VC, IVC, Jülicher Kapitalbeteiligungsgesellschaft) sowie<br />
Rechtsanwälten und Versicherern. Damit besitzt LifeTec<br />
<strong>Aachen</strong>-Jülich e.V. bereits wichtige Mosaiksteine, die ein<br />
starkes Cluster ausmachen und Möglichkeiten für differenzierte<br />
Unternehmens- und Forschungsstrategien bieten.<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Verband <strong>de</strong>r Life Sciences<br />
Exzellenzen in <strong>de</strong>r Region<br />
LifeTec<strong>Aachen</strong>-Jülich e.V. verfolgt das Ziel, vorhan<strong>de</strong>nes Wissen besser zu nutzen, gibt <strong>de</strong>n Anstoß<br />
zu Innovationen und verfolgt <strong>de</strong>n Ausbau <strong>de</strong>s Standortportfolios für die Biotechnologie und Medizintechnik in<br />
<strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong>-Jülich. Der Verein wur<strong>de</strong> im Jahr 2000 gegrün<strong>de</strong>t und ist heute mit rund 70 Mitglie<strong>de</strong>rn<br />
<strong>de</strong>r größte Verband <strong>de</strong>r Lebenswissenschaften in <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong>. Damals galt es, die bereits<br />
in <strong>de</strong>r Region angesie<strong>de</strong>lten Start-ups und Spin-offs <strong>de</strong>r Branche in ihren gemeinsamen Tätigkeitsfel<strong>de</strong>rn<br />
zu vernetzen und <strong>de</strong>n Wissensaustausch durch die Nutzung von Synergieeffekten zu unterstützen.<br />
Cluster ermöglicht Internationalisierung<br />
Zum Ausbau strategischer Optionen für <strong>de</strong>n Standort<br />
gehören auch internationale Projekte auf Ebene <strong>de</strong>r Netzwerke.<br />
Diese stärken nicht nur <strong>de</strong>n Standortvorteil <strong>de</strong>r Region<br />
<strong>Aachen</strong>-Jülich, son<strong>de</strong>rn stellen in NRW ein Alleinstellungsmerkmal<br />
<strong>de</strong>s Clusters LifeTec<strong>Aachen</strong>-Jülichs dar. So<br />
beteiligt sich LifeTec<strong>Aachen</strong>-Jülich mit Partnerorganisationen<br />
seit 1999 regelmäßig an Life Science Projekten aus<br />
<strong>de</strong>m EU-Programm Interreg III + IV, wie an <strong>de</strong>r Initiative<br />
„Heartbeat of Life Sciences in Europe“ o<strong>de</strong>r am grenzüberschreiten<strong>de</strong>n<br />
Projekt „Skills3 “. Letzeres hat zum Ziel, <strong>de</strong>n<br />
grenzüberschreiten<strong>de</strong>n Arbeitsmarkt zu stärken, technolo-<br />
42 Juni 2010<br />
Quelle: Peter Winandy
gieorientierte Unternehmer mit Stu<strong>de</strong>nten zusammen zu<br />
bringen und letztlich <strong>de</strong>m Brain drain entgegenzuwirken,<br />
was heißt, <strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Euregio ausgebil<strong>de</strong>ten Fachkräften<br />
die hervorragen<strong>de</strong>n Optionen <strong>de</strong>r ansässigen Unternehmen<br />
aufzuzeigen. Darüber hinaus ist das Ziel von LifeTec<br />
die Vernetzung auf <strong>de</strong>r Managementebene. Die so vorangetriebene<br />
Internationalisierung <strong>de</strong>r Geschäftsstelle, <strong>de</strong>r<br />
Mitglie<strong>de</strong>r selbst und <strong>de</strong>r Region trägt ebenso zur Verbesserung<br />
<strong>de</strong>r internationalen Sichtbarkeit bei.<br />
Wissenschaft trifft Wirtschaft<br />
Den Weg zum Aufbau neuer Geschäftsbeziehungen zu<br />
ebnen und Gelegenheiten für Begegnungen zu schaffen, hat<br />
sich LifeTec<strong>Aachen</strong>-Jülich auf die Fahnen geschrieben. Dazu<br />
hat LifeTec mit Partnern in Belgien und <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n<br />
im Jahre 2007 eine internationale Konferenz – Biomedica,<br />
The Life Science Summit – entstehen lassen, die beispielhaft<br />
das Miteinan<strong>de</strong>r von Wissenschaft und Wirtschaft verwirklicht.<br />
Heute besuchen knapp tausend Teilnehmer die jährliche<br />
Konferenz, die sich als erste euregionale Konferenz mit<br />
internationaler Strahlkraft konstituieren konnte. Darüber<br />
hinaus zeigen die von LifeTec angebotenen wissenschaftlichen<br />
Seminare, Technologie- und Informationsveranstaltungen<br />
ihre Wirkung. Fest etabliert sind auch Social Events<br />
wie informelle Unternehmertreffs o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r jährlich stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
Kaminabend, <strong>de</strong>ssen festlicher Rahmen mittlerweile<br />
die gesamte Life Science Community umspannt.<br />
Durch das vielfältige Tätigkeitsfeld, die langjährige Erfahrung<br />
und durch hohes Engagement hat sich LifeTec<strong>Aachen</strong>-<br />
Jülich bereits einen Namen gemacht und wird gerne zur Erstellung<br />
von Studien o<strong>de</strong>r Gutachten herangezogen. Die<br />
Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Clusters LifeTec<strong>Aachen</strong>-Jülich schätzen die<br />
kurzen Wege, <strong>de</strong>n engen, persönlichen Kontakt zu an<strong>de</strong>ren<br />
Mitglie<strong>de</strong>rn, <strong>de</strong>n guten Informationsfluss, die Möglichkeit an<br />
<strong>de</strong>r Mitgestaltung nationaler und transnationaler Projekte<br />
und die beständige Lobbyarbeit für die Schwerpunktthemen:<br />
personalisierte Medizintechnik, Bioprozesstechnik und<br />
Biomaterialien auf lokaler und nationaler Ebene.<br />
Dr. Claudia Mourran ist<br />
Geschäftsführerin von LifeTec<strong>Aachen</strong>-Jülich e.V.<br />
www.life-tec.org<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Juni 2010 43
Durch die finanziellen Mittel aus <strong>de</strong>m Interreg IVA Programm<br />
wur<strong>de</strong> unter an<strong>de</strong>rem www.vividlinks.eu eingerichtet.<br />
Die Career Community bringt Unternehmen, Stu<strong>de</strong>nten<br />
und Fachleute aus <strong>de</strong>m Bereich Life Sciences zusammen.<br />
Dabei ist die Community mehr als nur eine Stellenbörse. „Es<br />
ist ein Treffpunkt, eine Gemeinschaft, wo man wichtige Informationen,<br />
Nachrichten und einen Veranstaltungskalen<strong>de</strong>r<br />
für die Branche fin<strong>de</strong>t, aber z.B. auch Informationen darüber,<br />
wie es ist, wenn man aus beruflichen Grün<strong>de</strong>n von einem<br />
Land ins an<strong>de</strong>re umzieht“, bemerkt Jean-Louis Delforge<br />
von <strong>de</strong>r Universität Lüttich, <strong>de</strong>r das Projekt koordiniert.<br />
Sign in and find out!<br />
Vividlinks.eu ist eine i<strong>de</strong>ale Plattform für Netzwerkarbeit<br />
und Personalbeschaffung und bietet die Möglichkeit, Firmenprofile<br />
in einem euregionalen Kontext zu präsentieren.<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
| I N T E R N E T P O R TA L V I V I D L I N K S . E U |<br />
The Life Sciences Career Community<br />
www.vividlinks.eu ist die neue Life Sciences Career Community für Studieren<strong>de</strong>, Fachleute und Unternehmen<br />
im Life Sciences Sektor in <strong>de</strong>r Euregio Maas-Rhein. Die Euregio erstreckt sich auf das Gebiet um Hasselt, Lüttich,<br />
Maastricht und die Region <strong>Aachen</strong>. An <strong>de</strong>m grenzüberschreiten<strong>de</strong>n Projekt sind das Ministerium für Wirtschaft,<br />
Mittelstand und Energie (MWME) NRW, die Provinzen Limburg (Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong> und Belgien) sowie die belgischen<br />
Regionen Flan<strong>de</strong>rn und Wallonien beteiligt. Ausführen<strong>de</strong> Projektpartner auf <strong>de</strong>utscher Seite sind die regionale<br />
Wirtschaftsför<strong>de</strong>rungsagentur AGIT mbH und das Life Sciences Cluster LifeTec<strong>Aachen</strong>-Jülich e.V.<br />
������ ���������������������������������� ��� �������<br />
Neben aktuellen News aus <strong>de</strong>r Branche wer<strong>de</strong>n ebenfalls<br />
nützlich Veranstaltungshinweise rund um die Themen Mitarbeiterrekrutierung,<br />
aktuelle Jobmessen und Qualifikation<br />
bereitgestellt und aufbereitet. Individuelle Blogs und Foren<br />
bieten die Möglichkeit <strong>de</strong>r Interaktion. Aus Nutzungsdaten<br />
geht hervor, dass die Nachfrage nach Vividlinks.eu groß ist.<br />
Das Webportal ist seit En<strong>de</strong> 2009 online. In weniger als drei<br />
Monaten haben sich über 180 Unternehmen aus Belgien,<br />
Deutschland und <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n angemel<strong>de</strong>t. Es stehen<br />
durchschnittlich mehr als 100 Stellenangebote zur Verfügung<br />
sowie bereits 200 Profile von Studieren<strong>de</strong>n und<br />
Fachleuten in <strong>de</strong>r Community. Je<strong>de</strong> Woche verzeichnet<br />
das Portal rund 1.000 Besucher. Damit hat sich Vividlinks in<br />
kurzer Zeit zu einem unentbehrlichen Tool im Life Sciences<br />
Sektor in <strong>de</strong>r Euregio Maas-Rhein entwickelt.<br />
www.vividlinks.eu<br />
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44 Juni 2010
| P I A - A A C H E N |<br />
„Der <strong>de</strong>mographische Wan<strong>de</strong>l hat für <strong>de</strong>n Pflegebereich<br />
eine doppelte Wirkung: Die Zahl <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong>n wird weiter<br />
steigen, während das Angebot an jungen Pflegekräften immer<br />
kleiner wird“, betont Dr. Fuchs-Frohnhofen. PIA will<br />
Beispiele liefern, wie diese Pflege-Dienstleistungen in <strong>de</strong>r<br />
<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> durch Innovationen zukunftsfähiger<br />
gemacht wer<strong>de</strong>n können. Im Rahmen <strong>de</strong>s Projekts<br />
entwickeln zurzeit drei Krankenhäuser, drei Senioren- und<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Pflege innovativ:<br />
stationär, ambulant, mobil<br />
Wer beim Thema Innovationen in <strong>de</strong>r Pflege an Automaten <strong>de</strong>nkt, die alten o<strong>de</strong>r kranken Menschen<br />
beispielsweise das Essen servieren, ist auf <strong>de</strong>m Holzweg. „Bei <strong>de</strong>r Pflege machen wir Innovationen mehr an<br />
arbeitsorientierten Mo<strong>de</strong>rnisierungen fest“, erklärt Dr. Paul Fuchs-Frohnhofen, <strong>de</strong>r das Mo<strong>de</strong>llprojekt PIA leitet.<br />
Das Kürzel steht für Pflege-Innovationen in <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong>. Dabei geht es beispielsweise um<br />
neue Pflegekonzeptionen, die Neuorganisation von Abläufen o<strong>de</strong>r Maßnahmen zur Personalentwicklung.<br />
Innovative Wege in Forschung<br />
Beratung & Qualifizierung<br />
Als unabhängige Einrichtung <strong>de</strong>r<br />
<strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> unterstützen<br />
wir die Zukunftsentwicklung <strong>de</strong>r Region<br />
durch die Entwicklung und Koordination<br />
von Forschungs- und Umsetzungsprojekten<br />
z.B.:<br />
PIA –Pflegeinnovationen<br />
in <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong><br />
<strong>Aachen</strong> www.pia-pflege.<strong>de</strong><br />
PflegeWert -Optimierung<br />
und Innovation in <strong>de</strong>r<br />
Altenpflege durch<br />
systematische<br />
Wertschätzung<br />
www.pflegewert.info<br />
Pflegeeinrichtungen sowie vier öffentliche und private ambulante<br />
Pflegedienste Projekte, die die Qualität ihrer Leis -<br />
tungen steigern o<strong>de</strong>r die Angebotspalette erweitern sollen.<br />
PIA-Projektpartner sind die Forschungs- und Beratungsgesellschaft<br />
MA&T Sell & Partner GmbH, das Institut<br />
für Arbeit und Technik aus Gelsenkirchen und das Amt für<br />
Altenarbeit <strong>de</strong>r StädteRegion <strong>Aachen</strong>.<br />
www.pia-pflege.<strong>de</strong><br />
Außer<strong>de</strong>m beraten und qualifizieren wir<br />
• zur Arbeitsgestaltung im Gesundheitswesen,<br />
insbes. in <strong>de</strong>r Pflege<br />
• zum Gesundheitsmanagement<br />
in verschie<strong>de</strong>nen Branchen<br />
(www.gefuege-nrw.<strong>de</strong>)<br />
Als MA&T Sell und Partner GmbH<br />
stehen wir für die Konzipierung und Umsetzungvon<br />
innovativen Lösungen im<br />
Bereich Personal-, Organisations-und Unternehmensentwicklung.<br />
Wir legen beson<strong>de</strong>ren Wert auf eine<br />
breite Beteiligung von Mitarbeiter/innen<br />
und Führungskräften unserer Kun<strong>de</strong>n.<br />
Ihr Ansprechpartner:<br />
Dr. Paul Fuchs-Frohnhofen<br />
MA&T Sell und Partner GmbH<br />
Karl-Carstens-Str. 1<br />
52146 Würselen<br />
Tel: 02405 4552-0<br />
Fax: 02405 4552-200<br />
Mail: info@mat-gmbh.<strong>de</strong><br />
Internet: www.mat-gmbh.<strong>de</strong><br />
Juni 2010 45
Foto: PIXELIO/Sassi<br />
| PAT I E N T E N TO U R I S M U S |<br />
Im 21. Jahrhun<strong>de</strong>rt kommen Menschen aus aller Welt natürlich<br />
nicht mehr nur wegen <strong>de</strong>r heißen Quellen nach <strong>Aachen</strong>,<br />
auch wenn die Region mit <strong>de</strong>n Carolus-Thermen und<br />
einer Reihe von Wellness Oasen in <strong>de</strong>r Eifel nicht nur für<br />
kranke Menschen einiges zu bieten hat. Aus <strong>de</strong>m traditionellen<br />
Kurort ist heute ein Zentrum für hochmo<strong>de</strong>rne Medizin<br />
gewor<strong>de</strong>n, ohne die mitmenschliche Nähe zu verlieren, die<br />
für die Genesung <strong>de</strong>s Menschen so wichtig ist. In einer aktu-<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Mit Charme und innovativer Technologie<br />
ins Zeitalter <strong>de</strong>r Gesundheit<br />
Gesundheitstourismus hat in <strong>Aachen</strong> eine lange Tradition. Berühmt wur<strong>de</strong> Bad <strong>Aachen</strong> vor mehr<br />
als 2000 Jahren mit seinen heißen Quellen, <strong>de</strong>n Opferstätten <strong>de</strong>s Quellgottes Granus. Mit <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Römern<br />
errichteten Thermen festigte sich <strong>de</strong>r Ruf als Zielort für Vitalität und Gesundheit im Bad <strong>de</strong>r Könige.<br />
Ein Gesundheitstourismus begann, <strong>de</strong>r sich bis heute fortsetzt.<br />
ellen Untersuchung wur<strong>de</strong> das vergleichsweise kleine <strong>Aachen</strong><br />
bun<strong>de</strong>sweit an zweiter Stelle hinter München und noch vor<br />
Berlin genannt, was die Zahl ausländischer Patienten angeht.<br />
Ein wichtiger Grund dafür ist die sicherlich die enge<br />
Nachbarschaft mit Belgien und <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n. Die Behandlungseinrichtungen,<br />
die von belgischen und nie<strong>de</strong>rländischen<br />
Patienten aufgesucht wer<strong>de</strong>n, variieren genauso beträchtlich<br />
wie <strong>de</strong>r medizinische Grund <strong>de</strong>r Behandlung. Vom<br />
46 Juni 2010
Zahnarztbesuch über das Einholen einer zweiten ärztlichen<br />
Meinung bis zu einer schweren Tumoroperation im Krankenhaus<br />
ist alles vertreten. Oft wer<strong>de</strong>n als Grund für die Behandlung<br />
im Ausland Wartezeiten im Heimatland angegeben.<br />
Von Patienten aus <strong>de</strong>r <strong>de</strong>utschsprachigen Gemeinschaft<br />
Belgiens wird auch berichtet, dass man sich in einer <strong>de</strong>utschen<br />
Klinik wohler fühlt als in einer frankophonen Klinik in Lüttich.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re viele belgische Kin<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n in <strong>Aachen</strong> behan<strong>de</strong>lt.<br />
Die kulturellen und sprachlichen Hür<strong>de</strong>n sind gering<br />
und administrative Hin<strong>de</strong>rnisse wer<strong>de</strong>n durch spezielle<br />
grenzüberschreiten<strong>de</strong> Abkommen zwischen <strong>de</strong>n Krankenversicherungen<br />
in <strong>de</strong>r Euregio Rhein-Maass minimiert.<br />
Je<strong>de</strong>s sechste Hotelbett für einen ausländischen Gast<br />
Ganz an<strong>de</strong>rs sind die Voraussetzungen bei Patienten aus<br />
Län<strong>de</strong>rn außerhalb o<strong>de</strong>r aus weiter entfernten Teilen <strong>de</strong>r<br />
Europäischen Union. Abgesehen von <strong>de</strong>n Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>n und<br />
Hightechbehandlungen locken<br />
auch viele ausländische<br />
Patienten in die Region <strong>Aachen</strong>.<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Belgien kommen die meisten Patienten zur Behandlung nach<br />
<strong>Aachen</strong> aus arabischen Län<strong>de</strong>rn wie <strong>de</strong>m Kuwait, Quatar und<br />
<strong>de</strong>n Vereinten Arabischen Emiraten und <strong>de</strong>n ehemaligen<br />
GUS-Staaten wie Russland. Für eine Behandlung in <strong>Aachen</strong><br />
sind erhebliche kulturelle und finanzielle Hür<strong>de</strong>n zu überwin<strong>de</strong>n.<br />
Nichts<strong>de</strong>stotrotz kommen je<strong>de</strong>s Jahr mehr als tausend<br />
Patienten meist in Begleitung ihrer Familie aus medizinischen<br />
Grün<strong>de</strong>n nach <strong>Aachen</strong>. Nach Angaben <strong>de</strong>s <strong>Aachen</strong> Tourist<br />
Service wird im Schnitt je<strong>de</strong>s sechste Hotelbett in <strong>de</strong>r Region<br />
an einen ausländischen Gast vermittelt. Die Aufenthalte dauern<br />
meist mehrere Wochen, manchmal sogar Monate. Die<br />
Gäste schätzen an <strong>Aachen</strong> die familiäre, mediterran-ungezwungene<br />
Atmosphäre, die beschauliche Innenstadt mit ihren<br />
vielen Cafes und die zentrale innereuropäische Lage, die<br />
bei Bedürfnissen nach großstädtischem Flair Tagestrips nach<br />
Antwerpen, Amsterdam o<strong>de</strong>r Paris erlaubt. Europäische o<strong>de</strong>r<br />
russische Besucher nehmen auch die lokalen Wellness-Angebote<br />
<strong>de</strong>r Carolus-Therme und in <strong>de</strong>r Eifel gern wahr.<br />
I N T E R N A T I O N A L O F F I C E<br />
Für alle Fragen rund um <strong>de</strong>n Aufenthalt im Universitätsklinikum<br />
<strong>Aachen</strong> steht Patienten das International<br />
Office zur Verfügung. Das Office unterstützt<br />
die Patienten rasch und kompetent bei <strong>de</strong>r orga -<br />
nisatorischen Abwicklung ihrer Behandlung und<br />
kümmert sich um alle administrativen Formalitäten<br />
sowie auch um medizinische Anliegen.<br />
Zu <strong>de</strong>n Aufgaben <strong>de</strong>s Office gehören:<br />
� Kontaktaufnahme zu Kliniken<br />
� Terminvereinbarung<br />
� Kostenschätzung<br />
(basierend auf einem Befundbericht)<br />
� Koordination <strong>de</strong>r Abrechnung<br />
� Vermittlung von Unterkunft und<br />
Übersetzungsdienst<br />
Weitere Informationen:<br />
International Office, Tel.: +49 241 80 89658<br />
Fax: +049 241 80 3389658,<br />
E-Mail: international_office@uk<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong>,<br />
www.uk<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
Juni 2010 47
Mediziner von Weltruf –<br />
exzellente Rehabilitationskliniken<br />
Im Bereich Gesundheit ist jedoch primär die medizinische<br />
Akutbehandlung <strong>de</strong>r Grund für <strong>de</strong>n Besuch in <strong>Aachen</strong>.<br />
Beson<strong>de</strong>rs Menschen mit Knochen- und Gelenkerkrankungen<br />
wer<strong>de</strong>n magnetisch nach <strong>Aachen</strong> gezogen. Das Markenzeichen<br />
von <strong>Aachen</strong> sind medizinische Leistungserbringer<br />
von Weltruf zusammen mit allem was für die Nach -<br />
behandlung notwendig ist an Ort und Stelle wie z.B. <strong>de</strong>n<br />
exzellenten innerstädtischen Rehabilitationskliniken.<br />
Die Behandlung von Kin<strong>de</strong>rn mit angeborenen Gelenkund<br />
Knochenstörungen ist einer <strong>de</strong>r Schwerpunkte von<br />
Professor Niethard, <strong>de</strong>r inzwischen emeritierten Gallionsfigur<br />
für die Behandlung von arabischen Patienten im Universitätsklinikum<br />
<strong>Aachen</strong>. Professor Niethard ist auch <strong>de</strong>r<br />
Leiter <strong>de</strong>s medizinischen Großprojektes OrthoMIT (MIT =<br />
minimal- invasive Therapie), in <strong>de</strong>m 24 Partner aus Klinik,<br />
Industrie und Forschung gesteuert von <strong>de</strong>r Orthopädischen<br />
Universitätsklinik und <strong>de</strong>r Biomedizinischen Technik <strong>de</strong>r<br />
RWTH <strong>Aachen</strong> „schonen<strong>de</strong>s Operieren mit innovativer Technik“<br />
erforschen. Ziel ist es, die Forschungsergebnisse rasch<br />
zur Marktreife zu bringen und damit Patienten weltweit zugänglich<br />
zu machen. Ein solches, von einer hiesigen Medizintechnikfirma<br />
weiterentwickeltes Produkt „Ma<strong>de</strong> in <strong>Aachen</strong>“<br />
ist zum Beispiel ein Miniroboter mit Navigationssystem, <strong>de</strong>r<br />
bei <strong>de</strong>r Implantation künstlicher Hüft- und Kniegelenkprothesen<br />
eingesetzt wird, um Gewebsschä<strong>de</strong>n durch die Operation<br />
zu reduzieren und perfekte Passgenauigkeit zu garan-<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Univ.-Prof. Dr. Hans-<br />
Christoph Pape:<br />
„Für High-Tech-Medizin<br />
braucht man hoch -<br />
qualifizierte Fachkräfte.<br />
Man muss <strong>de</strong>shalb<br />
Ausbildungsprogramme<br />
mit anbieten.“<br />
tieren. Solche Entwicklungen weiß auch Professor Pape, <strong>de</strong>r<br />
Direktor <strong>de</strong>r Unfallchirurgie im Universitätsklinikum, zu <strong>de</strong>ssen<br />
Schwerpunkten die Behandlung von Wirbelsäulenbrüchen<br />
und schlecht verheilen<strong>de</strong>n Brüchen an an<strong>de</strong>ren Stellen<br />
gehört, zu schätzen. „Die Menschen wer<strong>de</strong>n immer älter<br />
und stehen immer länger im Berufsleben und wollen auch<br />
als Rentner noch aktiv sein. Körperliche Mobilität ist eine<br />
wichtige Voraussetzung dafür, das das geht.“<br />
Professor Pape ist vor an<strong>de</strong>rthalb Jahren aus <strong>de</strong>n USA<br />
nach <strong>Aachen</strong> gekommen. Für ihn ist die Globalisierung <strong>de</strong>r<br />
Medizin etwas Gutes. Es sei ihm wichtig, ausländische Ärzte<br />
auszubil<strong>de</strong>n und mo<strong>de</strong>rne Behandlungsmetho<strong>de</strong>n ins<br />
Ausland zu tragen, im Zweifelsfall auch in<strong>de</strong>m er selbst in<br />
beson<strong>de</strong>ren Fällen im Ausland als Berater und Operateur<br />
tätig wird. „Wenn man über <strong>de</strong>n Tellerrand hinaus<br />
schaut, erkennt man manchmal erst die Probleme, die sich<br />
beim Einsatz eines Verfahrens, das man zu hause für ganz<br />
einfach gehalten hat, ergeben können. Gera<strong>de</strong> wenn es<br />
um hochentwickelte Technologien geht, ist die kniffligste<br />
Schnittstelle immer die zwischen Mensch und Maschine.“<br />
Genau diese Stärke <strong>de</strong>s Standortes <strong>Aachen</strong> – Menschen,<br />
Forschung und Technik zu verbin<strong>de</strong>n – ist <strong>de</strong>r Garant dafür,<br />
dass <strong>de</strong>r Gesundheitstourismus in <strong>Aachen</strong> auch in <strong>de</strong>n<br />
nächsten Jahren ein kleiner aber nicht ganz unwesentlicher<br />
Baustein für <strong>de</strong>n Wohlstand <strong>de</strong>r Region bleibt.<br />
Dr. Ursula Fabry,<br />
Med. Produkt- und Qualitätsmanagement,<br />
Universitätsklinikum <strong>Aachen</strong><br />
48 Juni 2010
| D I E I H K A A C H E N |<br />
Ziel ist es, <strong>de</strong>n Akteuren <strong>de</strong>r wachsen<strong>de</strong>n Gesundheits-<br />
wirtschaft eine regelmäßige Möglichkeit zu geben, sich<br />
auf interdisziplinärer Ebene auszutauschen. So können die<br />
Teilnehmer von Erfahrungen gegenseitig profitieren und<br />
ggf. regionale Lösungsansätze entwickelt wer<strong>de</strong>n.<br />
IHK-Netzwerke bieten Orientierungshilfe<br />
Darüber hinaus bietet das IHK-Netzwerk „Life Sciences“<br />
und künftig auch das im Aufbau befindliche IHK-Netzwerk<br />
„Gesundheitsdienstleistungen“ Unternehmen und Mitarbeiter<br />
die Möglichkeit gezielt nach geeigneten Anbietern<br />
im Kammerbezirk <strong>Aachen</strong> zu suchen. Die tagesaktuellen<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Ansprechpartner für die<br />
Gesundheitswirtschaft<br />
Die IHK <strong>Aachen</strong> unterstützt <strong>de</strong>n dynamischen Sektor <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft in <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong><br />
seit langem. Unterschiedliche Informationsangebote, Veranstaltungen und Kooperationen richten sich gezielt<br />
an Unternehmen dieser Branche. So lädt die IHK <strong>Aachen</strong> regelmäßig Vertreter aus allen Bereichen<br />
<strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft (zum Beispiel Arztpraxen, Apotheken, Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen,<br />
Dienstleister, Krankenkassen, Wirtschaftseinrichtungen) zur IHK-Expertendiskussion ein.<br />
Broschüren verzeichnen Unternehmen in <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong>,<br />
die weitergehen<strong>de</strong> Informationen zum Produktionsund<br />
Dienstleistungsspektrum, Unternehmensprofil und beson<strong>de</strong>re<br />
Referenzen eingetragen haben.<br />
Ergänzt wird das Angebot durch eine Übersicht, mit <strong>de</strong>r<br />
sich Mitgliedsunternehmen, aber auch potenzielle Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
gezielt über relevante IHK-geprüfte Ausbildungen,<br />
Weiterbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen im<br />
Gesundheitswesen informieren können. Abgerun<strong>de</strong>t wird<br />
das Leistungsspektrum durch kostenlose Existenzgründungsberater<br />
<strong>de</strong>r IHK <strong>Aachen</strong>, die Start-Up-Unternehmern<br />
beim Sprung in die Selbstständigkeit begleiten.<br />
Markus Wolff<br />
Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammer <strong>Aachen</strong><br />
Theaterstraße 6 –10 | 52062 <strong>Aachen</strong><br />
Telefon +49 241 4460-0 | Internet www.<strong>aachen</strong>.ihk.<strong>de</strong><br />
A N Z E I G E<br />
Juni 2010 49
| E X I S T E N Z G R Ü N D U N G I N D E R G E S U N D H E I T S W I R T S C H A F T |<br />
Vom mobilen Massagedienst bis<br />
zum innovativen Herzkatheter<br />
Dienstleistungen und Produkte aus <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft bieten vielfältige Chancen für<br />
Existenzgrün<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>rRegion <strong>Aachen</strong>, Düren, Euskirchen, Heinsberg.<br />
Der Wunsch nach einem langen und vor allem gesun<strong>de</strong>n<br />
Leben wächst. Hiervon profitiert in <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong> nicht<br />
nur <strong>de</strong>r Markt für die persönlichen Gesundheitsdienstleis -<br />
tungen. Ebenso entstehen neue Unternehmen als Spin-Offs<br />
aus <strong>de</strong>n regionalen Hochschulen RWTH <strong>Aachen</strong> und FH <strong>Aachen</strong><br />
sowie <strong>de</strong>m Forschungszentrum Jülich. Schätzungsweise<br />
je<strong>de</strong> fünfte Unternehmensgründung ist <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft<br />
zuzuordnen. Bereits heute sind fast 70.000<br />
Menschen in <strong>de</strong>r Gesundheitswirtschaft tätig und das Potenzial<br />
für weitere Unternehmensgründungen in diesem Bereich<br />
ist immens. Die Institutionen übergreifen<strong>de</strong> Initiative<br />
Grün<strong>de</strong>rRegion <strong>Aachen</strong> will dieses unternehmerische Potenzial<br />
erschließen. Im Zusammenspiel <strong>de</strong>r Wirtschaftsför-<br />
<strong>de</strong>rungseinrichtungen, Forschungseinrichtungen, <strong>de</strong>r Kreditwirtschaft<br />
und <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen regionalen Netzwerke<br />
und Projekte wer<strong>de</strong>n Unternehmensgründungen im Gesundheitssektor<br />
stimuliert, begleitet und weiterentwickelt.<br />
Die Angebote sind breit gefächert: von Erfahrungsberichten<br />
im Rahmen <strong>de</strong>s Grün<strong>de</strong>rFoyers, <strong>de</strong>m Mentorenprogramm<br />
in <strong>de</strong>n Geschäftsplanwettbewerben AC2 – grün<strong>de</strong>n und<br />
wachsen, Netzwerkveranstaltungen im Rahmen <strong>de</strong>r Initia -<br />
tiven LifeTec <strong>Aachen</strong>-Jülich e.V. o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>m <strong>Aachen</strong>er Kompetenzzentrum<br />
Medizintechnik bis hin zur finanziellen Beteiligung<br />
im Rahmen <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong>rStart-Initiative o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r<br />
Auszeichnung im Rahmen <strong>de</strong>s VISION Unternehmerinnenpreises<br />
und <strong>de</strong>s Innovationspreises <strong>de</strong>r Region <strong>Aachen</strong>.<br />
50 Juni 2010<br />
Fotos: BMP GmbH
Entspannung und HighTech<br />
Dass <strong>de</strong>r Gesundheitsmarkt i<strong>de</strong>al auch für Quereinsteiger<br />
ist, beweist Jürgen Cremer-Marold. Ursprünglich Starkstromelektriker,<br />
ließ er sich zum Masseur umschulen und<br />
machte sich mit seinem mobilen Massagedienst „Relaix“<br />
selbstständig. Mit <strong>de</strong>r praxisorientierten Unterstützung im<br />
Rahmen <strong>de</strong>s Qualifizierungsprojektes Next AC und einem<br />
relativ überschaubaren finanziellen Aufwand besucht <strong>de</strong>r<br />
Mitfünfziger bereits seit 2006 seine Kundschaft in <strong>de</strong>n Unternehmen<br />
und massiert verspannte Büroarbeiter.<br />
Ganz an<strong>de</strong>rs <strong>de</strong>r Weg von Dr. Kai Ulf Markus, <strong>de</strong>m<br />
Grün<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r VIMECON GmbH. Der zuvor am <strong>Aachen</strong>er<br />
Klinikum beschäftigte Kardiologe hat in Kooperation mit<br />
seinem ehemaligen Arbeitgeber und <strong>de</strong>m <strong>Aachen</strong>er Fraunhofer<br />
Institut für Lasertechnik (ILT) ein hochinnovatives<br />
Kathetersystem zur Behandlung <strong>de</strong>s so genannten Vor -<br />
hofflimmerns erfun<strong>de</strong>n. Das Mentoring durch das Grün<strong>de</strong>rkolleg<br />
<strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong> im Rahmen von AC2 – <strong>de</strong>r<br />
gründungswettbewerb half ihm, aus seiner I<strong>de</strong>e einen tragfähigen<br />
Geschäftsplan zu formulieren.<br />
Damit und mit <strong>de</strong>r Unterstützung durch die Fachleute<br />
<strong>de</strong>r <strong>Aachen</strong>er Gesellschaft für Innovation und Technologietransfer<br />
(AGIT) kam ein Kontakt zur S-UBG, <strong>de</strong>r Beteili-<br />
gungsgesellschaft <strong>de</strong>r Sparkasse <strong>Aachen</strong> zustan<strong>de</strong>. Diese<br />
ermöglichte als operativer Partner <strong>de</strong>s Seed-Fonds – einem<br />
gemeinsam mit <strong>de</strong>r NRW.BANK aufgelegten För<strong>de</strong>rprogramm<br />
– die rund eine Million Euro Investitionssumme<br />
zu stemmen. Mittlerweile firmiert die Gesellschaft mit 10<br />
Mitarbeitern im Technologiepark Herzogenrath.<br />
Demografischer Wan<strong>de</strong>l als Chance<br />
Wissenschaftliche Erhebungen prognostizieren es seit<br />
längerem: Das <strong>de</strong>mografische Gefüge verschiebt sich, unsere<br />
Gesellschaft wird älter und <strong>de</strong>r Anteil <strong>de</strong>r zahlungskräftigen<br />
„Best Ager“ steigt. Diese Entwicklung nutzt Astrid<br />
Siemens, Grün<strong>de</strong>rin und Geschäftsführerin <strong>de</strong>r VISITATIS<br />
GmbH als unternehmerische Chance. Sie erweiterte ihren<br />
etablierten Pflegedienst um ein 24-Stun<strong>de</strong>n-Betreuungsangebot,<br />
welches mittlerweile auf ambulante Kliniken ausge<strong>de</strong>hnt<br />
wur<strong>de</strong>. Diese Expansionspläne wur<strong>de</strong>n 2008 mit<br />
<strong>de</strong>m VISION Unternehmerinnenpreis gewürdigt. Gleich -<br />
zeitig soll <strong>de</strong>r Preis an<strong>de</strong>ren Frauen Mut machen, ihre eigene<br />
unternehmerische I<strong>de</strong>e erfolgreich zu verwirklichen.<br />
Peter Hütter, Grün<strong>de</strong>rRegion <strong>Aachen</strong>,<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Juni 2010 51
Ein interdisziplinäres Konsortium aus Forschungsinstituten<br />
<strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong> und Industriepartnern aus <strong>de</strong>n Bereichen<br />
Mobilfunktechnologien und Medizintechnik entwickelt<br />
im Rahmen <strong>de</strong>s Projekts „Med-on-@ix“ (Medizin online in Aixla-Chapelle)<br />
ein neuartiges Unterstützungssystem für <strong>de</strong>n<br />
<strong>Aachen</strong>er Rettungsdienst. Mit Hilfe mo<strong>de</strong>rner Kommunikationstechnik<br />
wer<strong>de</strong>n Vitaldaten, Fotos und Vi<strong>de</strong>os von <strong>de</strong>r<br />
Einsatzstelle bzw. aus <strong>de</strong>m Rettungswagen in Echtzeit an eine<br />
Telenotarzt-Zentrale übertragen. Dort wertet ein qualifizierter<br />
Notarzt die Daten aus und unterstützt die Kollegen vor<br />
Ort bei <strong>de</strong>r Behandlung. Er steht nicht nur über Mobilfunk in<br />
ständigem Kontakt mit <strong>de</strong>m Rettungsteam vor Ort, son<strong>de</strong>rn<br />
kann bei Bedarf auch weitere Spezialisten konsultieren sowie<br />
auf eine Vielzahl von medizinischen Datenbanken zugreifen.<br />
Gewinner im Wettbewerb um Wertschöpfungs -<br />
steigerung in Mittelstand und Verwaltung<br />
Durch die sofortige Bereitstellung medizinischen Fachwissens<br />
sowie die einsatztaktische Unterstützung, wie z.B.<br />
die Voranmeldung in <strong>de</strong>r ausgewählten Klinik o<strong>de</strong>r das<br />
Nachfor<strong>de</strong>rn weiterer Einsatzkräfte, sollen Behandlungsqualität<br />
und Einsatzeffizienz in <strong>de</strong>r Präklinik gesteigert wer<strong>de</strong>n.<br />
Das Vorhaben Med-on-@ix konnte sich 2007 im Wettbewerb<br />
SimoBIT (Sichere Anwendung <strong>de</strong>r mobilen Informati-<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
| F O R S C H U N G S P R O J E K T M E D - O N - @ I X |<br />
Ein Telenotarzt für alle Fälle<br />
Seit Dezember 2009 ist in <strong>Aachen</strong> <strong>de</strong>r Telenotarzt „zur Stelle“, wenn in Rettungsdiensteinsätzen zusätzliche<br />
fachliche wie einsatztaktische Unterstützung gefor<strong>de</strong>rt ist. Durch <strong>de</strong>n Einsatz von Telematik – <strong>de</strong>r Kombination<br />
aus Telekommunikation und Informatik – soll die Versorgung im Rettungsdienst verbessert wer<strong>de</strong>n. Ziel ist es,<br />
Expertenwissen und ärztliches Know-how überall und je<strong>de</strong>rzeit für Notfalleinsätze verfügbar zu machen.<br />
onstechnik zur Wertschöpfungssteigerung in Mittelstand<br />
und Verwaltung) als eines von zwölf Gewinnerprojekten<br />
durchsetzen und wird seit<strong>de</strong>m durch das Bun<strong>de</strong>sministerium<br />
für Wirtschaft und Technologie geför<strong>de</strong>rt.<br />
Speziell entwickelte Dokumentations-Software<br />
Im Mittelpunkt <strong>de</strong>s Projekts steht die Telenotarzt-Zentrale,<br />
die mit einem erfahrenen Notarzt, <strong>de</strong>m so genannten Telenotarzt,<br />
besetzt ist. Dorthin wer<strong>de</strong>n während eines Rettungseinsatzes<br />
alle erhobenen Vitalparameter wie Herzfrequenz,<br />
EKG, Blutdruck und Sauerstoffsättigung sowie bei<br />
Bedarf Fotos, Vi<strong>de</strong>os und weitere behandlungsrelevante<br />
Daten, z.B. vorhan<strong>de</strong>ne Arztbriefe, übermittelt. Die gesammelten<br />
Patienteninformationen wer<strong>de</strong>n in einem elektronischen<br />
Einsatzprotokoll hinterlegt. Der Telenotarzt hat auf<br />
Grund dieser Informationslage die Möglichkeit, eine adäquate<br />
Klinik auszusuchen, ihre Bettenkapazität zu erfragen<br />
und mit Hilfe <strong>de</strong>r dokumen tierten Daten <strong>de</strong>n Patienten anzumel<strong>de</strong>n.<br />
Der frühzeitige und exakte Informationsaustausch<br />
an <strong>de</strong>r Schnittstelle Präklinik – Klinik führt zu einer<br />
<strong>de</strong>utlichen Effizienzsteigerung und insbeson<strong>de</strong>re bei Herzkreislaufnotfällen<br />
zu einer erheblichen Outcome-Verbesserung<br />
bzw. zu einer gesteigerten Erfolgsquote <strong>de</strong>r eingeleiteten<br />
medizinischen Therapien. Herzstück <strong>de</strong>s mobilen Sys -<br />
52 Juni 2010
tems ist eine Datenübertragungseinheit, die die Sprach- und<br />
Datenübertragung bün<strong>de</strong>lt. Datenmodule <strong>de</strong>r vier großen<br />
<strong>de</strong>utschen Mobilfunkanbieter sind dort integriert und ermöglichen<br />
so die parallele Nutzung unterschiedlicher Mobilfunknetze<br />
zur Übertragung großer Datenmengen.<br />
Qualitätssteigerung in <strong>de</strong>r<br />
präklinischen Notfallmedizin angestrebt<br />
Ein weiterer Forschungsbereich im Projekt betrifft die digitale<br />
Dokumentation von Rettungseinsätzen. Dazu wur<strong>de</strong><br />
ein Tablet PC mit einer speziell entwickelten Dokumentations-Software<br />
ausgestattet, die die Erstellung digitaler Einsatzprotokolle<br />
ermöglicht. Die mittels eines tragbaren Patientenmonitors<br />
erhobenen Vitaldaten wer<strong>de</strong>n nicht nur an<br />
<strong>de</strong>n Telenotarzt übertragen, son<strong>de</strong>rn auch in das digitale<br />
Protokoll übernommen und bieten damit eine <strong>de</strong>utlich exaktere<br />
Dokumentation <strong>de</strong>s Patientenzustan<strong>de</strong>s. Hintergrund<br />
<strong>de</strong>s Projekts ist die – u.a. <strong>de</strong>m <strong>de</strong>mographischen<br />
Wan<strong>de</strong>l geschul<strong>de</strong>te – kontinuierlich steigen<strong>de</strong> Anzahl von<br />
Notarzteinsätzen. An<strong>de</strong>rerseits ist vor allem in ländlichen<br />
Gebieten bereits heute ein akuter Notarztmangel zu verzeichnen,<br />
<strong>de</strong>r die flächen<strong>de</strong>cken<strong>de</strong> Versorgung gefähr<strong>de</strong>t. Die<br />
Aufrechterhaltung <strong>de</strong>s ärztebasierten Rettungsdienstes in<br />
Region<br />
<strong>Aachen</strong><br />
Region<br />
Münsterland<br />
Region<br />
KölnBonn<br />
Metropole Ruhr<br />
Region<br />
Südwestfalen<br />
Region<br />
Ostwestfalen-<br />
Lippe<br />
www.gesundheitsregion<strong>aachen</strong>.eu<br />
www.health-region.<strong>de</strong><br />
www.gesundheitswirtschaftmuensterland.<strong>de</strong><br />
www.zig-owl.<strong>de</strong><br />
Partner <strong>de</strong>s:<br />
www.me<strong>de</strong>conruhr.<strong>de</strong><br />
www.gesundheitswirtschaft.net<br />
Unterstützt durch:<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Deutschland bedarf innovativer organisatorischer wie technischer<br />
Lösungen, die in Med-on-@ix angestrebt wer<strong>de</strong>n.<br />
Am Projekt beteiligt sind neben <strong>de</strong>r Klinik für Anästhesiologie<br />
<strong>de</strong>s Universitätsklinikums <strong>Aachen</strong> (UKA) das Zentrum<br />
für Lern- und Wissensmanagement und Lehrstuhl<br />
Informationsmanagement im Maschinenbau (ZLW/IMA)<br />
<strong>de</strong>r RWTH <strong>Aachen</strong>, P3 communications, Philips Healthcare<br />
sowie weitere Forschungseinrichtungen. Die Berufsfeuerwehr<br />
<strong>Aachen</strong> unterstützt das Projekt durch die Bereitstellung<br />
und Besetzung eines Rettungswagens, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>r nötigen<br />
Hardware ausgerüstet wur<strong>de</strong>. Seit Dezember 2009<br />
wird dieser Rettungswagen im Rahmen eines Evaluationsbetriebs<br />
im <strong>Aachen</strong>er Rettungsdienst eingesetzt. Die gewonnen<br />
Daten wer<strong>de</strong>n aufbereitet und umfangreich ausgewertet,<br />
um die angestrebte Qualitätssteigerung in <strong>de</strong>r<br />
präklinischen Notfallmedizin belegen zu können.<br />
Ab Juli 2010 wird im Rahmen <strong>de</strong>s vom Land NRW geför<strong>de</strong>rten<br />
Nachfolgeprojekts TemRas das System weiterentwickelt<br />
und auf ausgewählte Rettungsdienstbereiche auch<br />
außerhalb <strong>de</strong>r Region ausgeweitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Stefan Meinert, Marie-Thérèse Schnei<strong>de</strong>rs M.A.,<br />
Dr.-Ing. Daniel Schilberg<br />
www.telenotarzt.<strong>de</strong><br />
EiNe eiNfache Form el!<br />
PrAezisioN<br />
+ INNovatioN<br />
+ QualitAEt<br />
+ Nah aM MeNscheN<br />
=GesuNdheiTShaNdwerker<br />
469 Betriebe mit 2.815 qualifizierten Mitarbeitern<br />
kümmern sich im Handwerk um Ihre Gesundheit:<br />
Augenoptiker, Hörgeräteakustiker, Orthopädietechniker,<br />
Orthopädieschuhmacher, Zahntechniker.<br />
Beratung: Michael Franssen<br />
Info: 0241/ 471-179 I www.hwk-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
Juni 2010 53
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Kontakte in <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong> (Auswahl)<br />
AGIT mbH<br />
<strong>Aachen</strong>er Gesellschaft für<br />
Innovation und Technologietransfer<br />
Geschäftsführer Ulrich Schirowski<br />
Dennewartstr. 25 – 27 · 52068 <strong>Aachen</strong><br />
Tel.: (02 41) 9 63 - 10 40<br />
Fax: (02 41) 9 63 - 10 33<br />
u.schirowski@agit.<strong>de</strong><br />
www.agit.<strong>de</strong> · www.technologieregion-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
REGIO <strong>Aachen</strong> e.V.<br />
Stv. Geschäftsführer Manfred Bausch<br />
Theaterstraße 67 · 52062 <strong>Aachen</strong><br />
Tel.: (02 41) 56 86 116<br />
Fax: (02 41) 56 86 161<br />
bausch@regio<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong> · www.regio<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
Regionalagentur <strong>Aachen</strong>/AGIT mbH<br />
Leiterin Elke Brei<strong>de</strong>nbach<br />
Dennewartstr. 25 -27 · 52068 <strong>Aachen</strong><br />
Tel.: (02 41) 9 63 - 19 25<br />
Fax: (02 41) 9 63 - 19 29<br />
brei<strong>de</strong>nbach@regionalagentur-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
www.regionalagentur-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
Stadt <strong>Aachen</strong><br />
Fachbereich Wirtschaftsför<strong>de</strong>rung/<br />
Europäische Angelegenheiten<br />
Jennifer Schenk<br />
Aureliusstraße 2 · 52064 <strong>Aachen</strong><br />
Tel.: (02 41) 4 32 - 76 32<br />
Fax: (02 41) 4 32 - 76 99<br />
Jennifer.schenk@mail.<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
www.<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong> · www.<strong>aachen</strong>-emotion.com<br />
Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammer <strong>Aachen</strong><br />
Abteilung Industrie, Technologie und Umweltschutz<br />
Markus Wolff<br />
Innovationsberater<br />
Theaterstr. 6-10 · 52062 <strong>Aachen</strong><br />
Tel.: (02 41) 44 60 - 2 39<br />
Fax: (02 41) 44 60 - 3 16<br />
markus.wolff@<strong>aachen</strong>.ihk.<strong>de</strong> · www.<strong>aachen</strong>.ihk.<strong>de</strong><br />
Handwerkskammer <strong>Aachen</strong><br />
Technologie-Transfer-Ring Handwerk NRW (TTH)<br />
Dipl.-Ing. Michael Franssen<br />
Technologie-Transfer-Beratung<br />
Sandkaulbach 17-21 · 52062 <strong>Aachen</strong><br />
Tel.: (02 41) 4 71- 1 79<br />
Fax: (02 41) 4 71 - 1 31<br />
Michael.franssen@hwk-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
www.hwk-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong> · www.handwerk.<strong>de</strong><br />
Wirtschaftsför<strong>de</strong>rungsgesellschaft<br />
für <strong>de</strong>n Kreis Heinsberg mbH<br />
Axel Wahlen, M.A.<br />
Valkenburger Str. 45 · 52525 Heinsberg<br />
Tel.: (0 24 52) 13 - 80 26<br />
Fax: (0 24 52) 13 - 18 50<br />
wahlen@wfg-kreis-heinsberg.<strong>de</strong><br />
www.wfg-kreis-heinsberg.<strong>de</strong> · www.spitze-im-westen.<strong>de</strong><br />
Kreis Euskirchen<br />
Dr. Bernhard Ziemer MPH<br />
Leiter Abteilung Gesundheit<br />
Jülicher Ring 32 · 53879 Euskirchen<br />
Tel.: 0225115454 · Fax: 0225115668<br />
Mobil: 01637157030<br />
bernhard.ziemer@kreis-euskirchen.<strong>de</strong><br />
www.kreis-euskirchen.<strong>de</strong><br />
Kreis Düren<br />
Kreisentwicklung Walter Weinberger<br />
Bismarckstr. 16 · 52351 Düren<br />
Tel.: (0 24 21) 22 - 27 61<br />
Fax: (0 24 21) 22 - 25 88<br />
w.weinberger@kreis-dueren.<strong>de</strong> · www.kreis-dueren.<strong>de</strong><br />
Clustermanagement Gesundheitswirtschaft<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Brigitte Meier<br />
c/o ZIG Zentrum für Innovation in <strong>de</strong>r<br />
Gesundheitswirtschaft Ostwestfalen-Lippe<br />
Jahnplatz 5 · 33602 Bielefeld<br />
Tel.: (05 21) 54 32 72<br />
Fax: (05 21) 54 32 89<br />
meier@gesundheitswirtschaft-nrw.<strong>de</strong><br />
www.gesundheitswirtschaft-nrw.<strong>de</strong><br />
<strong>Aachen</strong>er Kompetenzzentrum Medizintechnik<br />
c/o AKM Innovationsmanagement GmbH<br />
Dr. Christoph Monfeld<br />
Dennewartstr. 25-27<br />
(Technologiezentrum am Europaplatz)<br />
52068 <strong>Aachen</strong><br />
Tel.: (02 41) 9 63 - 24 23<br />
Fax: (02 41) 9 63 - 24 21<br />
c.monfeld@akm-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong> · www.akm-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
Universitätsklinikum <strong>Aachen</strong><br />
Angelika Christ · Leiterin Stabsstelle Kommunikation<br />
Pauwelstraße 30 · 52074 <strong>Aachen</strong><br />
Tel.: (02 41) 80 - 89 893<br />
Fax: (02 41) 80 - 33 89 893<br />
achrist@uk<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong> · www.uk<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
Maastricht Universitair Medisch Centrum<br />
Perscontact Jos van Cann<br />
Tel.: +31 43 3875113<br />
GSM: +31 6 26882865<br />
jos.van.cann@mumc.nl · www.mumc.nl<br />
54 Juni 2010
Med. Produkt- und Qualitätsmanagement<br />
Universitätsklinikum <strong>Aachen</strong><br />
Dr. Ursula Fabry<br />
Tel: (02 41) 80 8 99 81<br />
ufabry@uk<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong> · www.uk<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
Katholische Hochschule NRW<br />
Julia Harzendorf<br />
Referentin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Wörthstraße 10 · 50668 Köln<br />
Tel.: (02 21) 77 57 - 5 08<br />
Fax: (02 21) 77 57 - 6 31<br />
j.harzendorf@katho-nrw.<strong>de</strong> · www.katho-nrw.<strong>de</strong><br />
Projektbüro PIA<br />
MA&T Sell & Partner GmbH<br />
Dr. Paul Fuchs-Frohnhofen<br />
Karl-Carstens-Str. 1 · 52146 Würselen<br />
Tel.: (0 24 05) 45 52 - 0<br />
Fax: (0 24 05) 45 52 - 2 00<br />
fuchs@mat-gmbh.<strong>de</strong><br />
www.mat-gmbh.<strong>de</strong> · www.pia-pflege.<strong>de</strong><br />
Städte Region <strong>Aachen</strong><br />
Amt für Altenarbeit<br />
Ulrike Lenzen<br />
Mauerfeldchen 29 · 52146 Würselen<br />
Tel.: (02 41) 51 98 – 54 25<br />
Fax: (02 41) 51 98 – 54 30<br />
ulrike.lenzen@staedteregion-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
www.pflege-regio-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
Institut Arbeit und Technik<br />
Frau Dörpinghaus<br />
Munscheidstraße 14 · 45886 Gelsenkirchen<br />
Tel.: (02 09) 17 07 - 2 22<br />
Fax: (02 09) 17 07 - 2 45<br />
doerping@iat.eu · www.iat.eu<br />
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
Forum LifeSciences<br />
c/o Dezernat 4.0 Technologietransfer und<br />
Forschungsför<strong>de</strong>rung<br />
RWTH <strong>Aachen</strong><br />
Dr.rer.soc. Christian Salzmann<br />
Referent für die Interdisziplinären Foren<br />
Templergraben 59 · 52062 <strong>Aachen</strong><br />
Tel.: (02 41) 80 - 9 40 30<br />
Fax: (02 41) 80 - 9 21 22<br />
ftg@zhv.rwth-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
www.fls.rwth-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong> · www.foren.rwth-<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
Forschungsprojekt Med-on-@ix<br />
Dr. med. Max Skorning<br />
c/o Klinik für Anästhesiologie<br />
Universitätsklinikum <strong>Aachen</strong><br />
Pauwelsstraße 30<br />
52074 <strong>Aachen</strong><br />
Tel.: (02 41) 8 08 81 79<br />
mskorning@uk<strong>aachen</strong>.<strong>de</strong><br />
Diese E-Mail Adresse ist gegen Spam Bots geschützt, Sie<br />
müssen Javascript aktivieren, damit Sie es sehen können<br />
www.medonaix.<strong>de</strong><br />
vividlinks.eu<br />
c/o AGIT mbH<br />
Frank Reimann<br />
Tel.: (02 41) 9 63 - 10 63<br />
f.reimann@agit.<strong>de</strong> · www.vividlinks.eu<br />
LifeTec<strong>Aachen</strong>-Jülich e.V.<br />
Geschäftsstelle<br />
Dr. Claudia Mourran<br />
Technologiezentrum am Europaplatz<br />
Dennewartstr. 25-27 · 52068 <strong>Aachen</strong><br />
Tel.: (02 41) 9 63 - 14 75<br />
Fax: (02 41) 9 3 - 10 33<br />
mourran@life-tec.org · www.life-tec.org<br />
Anwaltskanzlei Wartensleben Medizinrecht<br />
Herbert Wartensleben<br />
Fachanwalt für Medizinrecht<br />
Theo Pelzer<br />
Rechtsanwalt<br />
Rudolf Günter<br />
Fachanwalt für Medizinrecht<br />
Jutta Behle<br />
Fachanwältin für Medizinrecht<br />
Ursula Pelzer<br />
Rechtsanwältin<br />
Gut Gedau 1 · 52223 Stolberg<br />
Telefon: 0 24 02/ 8 11 22 · Telefax: 0 24 02 / 8 27 32<br />
herbert.wartensleben@t-online.<strong>de</strong><br />
®Arztrecht/Zahnarztrecht/Arzneimittelrecht<br />
® Arzthaftungsrecht<br />
® Prüfverfahren und Regresse<br />
® Ärztliche Kooperationen:<br />
– MVZ<br />
– Berufsausübungsgemeinschaften<br />
– Praxisgemeinschaften<br />
® Praxiskaufverträge/ Praxisübergabe<br />
® Ärztliches Vergütungsrecht<br />
Weitere Tätigkeitsgebiete<br />
fin<strong>de</strong>n Sie unter<br />
www.kanzleiwartensleben.<strong>de</strong><br />
Juni 2010 55
G E S U N D H E I T S R E G I O N<br />
AAC H E N<br />
| I N S E R E N T E N L I S T E |<br />
� Agentur für Arbeit <strong>Aachen</strong> · 52072 <strong>Aachen</strong> 31<br />
� Anwaltskanzlei Wartensleben · 52223 Stolberg 55<br />
� AOK Rheinland/Hamburg – Die Gesundheitskasse · 52062 <strong>Aachen</strong> 37/39/57<br />
� Clustermanagement Gesundheitswirtschaft NRW · 33602 Bielefeld 53<br />
� Esse<strong>de</strong>a GmbH & Co. KG · 41849 Wassenberg 35<br />
� FuP Kommunikations-Management GmbH · 60433 Frankfurt/Main 21/23<br />
� <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong>/AGIT mbH · 52068 <strong>Aachen</strong> 58<br />
� Handwerkskammer <strong>Aachen</strong> · 52062 <strong>Aachen</strong> 53<br />
� Industrie- und Han<strong>de</strong>lskammer <strong>Aachen</strong> · 52062 <strong>Aachen</strong> 49<br />
� MA&T Sell & Partner GmbH · 52146 Würselen 45<br />
� Pharma Al<strong>de</strong>nhoven GmbH & Co. KG · 52457 Al<strong>de</strong>nhoven 43<br />
� Strategiezentrum Gesundheit NRW · 44799 Bochum 18-19<br />
� Technologieregion <strong>Aachen</strong> /AGIT mbH · 52068 <strong>Aachen</strong> 17<br />
� Technologieregion <strong>Aachen</strong>/13 starke Partner · 52068 <strong>Aachen</strong> 41<br />
� vividlinks.eu/AGIT mbH · 52068 <strong>Aachen</strong> 44<br />
� Wirtschaftsför<strong>de</strong>rungsgesellschaft für <strong>de</strong>n Kreis Heinsberg mbH · 52525 Heinsberg 32-33<br />
I M P R E S S U M ISSN 0344-3035<br />
WIRTSCHAFTSBILD – Seit 1949 im Dienst <strong>de</strong>r Sozialen Marktwirtschaft · Mitbegrün<strong>de</strong>t von Ludwig Erhard –<br />
Kontaktorgan und Arbeitsmittel für Unternehmer · Freiberufler und Leiten<strong>de</strong> Angestellte<br />
Herausgeber, Verlag und Druck: Union Betriebs-GmbH<br />
Egermannstraße 2 · 53359 Rheinbach · Telefon 02226/802-0 · Telefax 02226/802-111<br />
E-Mail: verlag@ubgnet.<strong>de</strong> HRB 10605 AG Bonn<br />
Geschäftsführer: Rudolf Ley<br />
Bezugspreis monatlich 52,50 € + MwSt.<br />
Erscheinungsweise: 14-tägig bzw. 24 Ausgaben im Jahr<br />
Internet: http://www.wirtschaftsbild.<strong>de</strong><br />
Chefredaktion: Andreas Oberholz (verantwortlich) · Holbeinstraße 26 · 42579 Heiligenhaus<br />
Telefon 02056/57377 · Telefon 02226/802-213 (Verlag) · Telefax 02056/60772<br />
E-Mail: pressebuero_oberholz@t-online.<strong>de</strong><br />
Redaktion: Marianne Wollenweber<br />
Marketingleiter · Anzeigen:<br />
Hans Peter Steins (verantwortlich) · Telefon 02226/802-163 · E-Mail: hps@ubgnet.<strong>de</strong><br />
Anzeigenverwaltung: Telefon 02226/802-163 · Telefax 02226/802-222<br />
Bildnachweis: pixelio.<strong>de</strong>, AGIT mbH, Universitätsklinikum <strong>Aachen</strong>, RWTH <strong>Aachen</strong>, FuP Kommunikations-GmbH,<br />
<strong>aachen</strong> tourist service e.V., weitere Bildnachweise an <strong>de</strong>n Fotos<br />
Urheber- und Verlagsrecht:<br />
Die Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit Annahme <strong>de</strong>s Manuskripts<br />
gehen das Recht zur Veröffent lichung sowie die Rechte zur Übersetzung, zur Vergabe von Nachdruck rechten, zur elektronischen<br />
Speicherung in Datenbanken, zur Herstellung von Son<strong>de</strong>rdrucken, Fotokopien und Mikroskopien an <strong>de</strong>n Verlag über. Je<strong>de</strong> Verwertung<br />
außerhalb <strong>de</strong>r durch das Urheberrechtsgesetz festgelegten Grenzen ist ohne Zustimmung <strong>de</strong>s Verlags unzulässig. In <strong>de</strong>r unaufgefor<strong>de</strong>rten<br />
Zusendung von Beiträgen und Informationen an <strong>de</strong>n Verlag liegt das je<strong>de</strong>rzeit wi<strong>de</strong>rrufliche Einverständnis, die zugesandten Beiträge<br />
bzw. Informationen in Daten banken einzustellen, die vom Verlag o<strong>de</strong>r von mit diesem kooperieren<strong>de</strong>n Dritten geführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Gebrauchsnamen:<br />
Die Wie<strong>de</strong>rgabe von Gebrauchsnamen, Han<strong>de</strong>lsnamen, Warenbezeichnungen und dgl. in dieser Zeitschrift berechtigt nicht zu <strong>de</strong>r<br />
Annahme, dass solche Namen ohne weiteres von je<strong>de</strong>rmann benutzt wer<strong>de</strong>n dürfen; oft han<strong>de</strong>lt es sich um gesetzlich geschützte<br />
eingetragene Warenzeichen, auch wenn sie nicht als solche gekennzeichnet sind.<br />
56 Juni 2010
ERNÄHRUNG<br />
IN BESTEN HÄNDEN<br />
Uns schmeckt das kerngesun<strong>de</strong> Leben!<br />
Als Sie Sie klein waren, waren, fan<strong>de</strong>n fan<strong>de</strong>n Sie es ganz selbstverständlich, gesund zu sein. Heute<br />
wissen Sie, dass Sie etwas für Ihre Gesundheit tun müssen. Hierbei hilft eine ausgewogene<br />
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www.aok.<strong>de</strong>/rh.<br />
www.aok.<strong>de</strong>/rh.
Medizintechnik & Life Sciences | Zweiter Gesundheitsmarkt/Gesundheitstourismus | Arbeit und Bildung |<br />
Patientenversorgung und Pflege | Grenzüberschreiten<strong>de</strong> Zusammenarbeit<br />
Wer<strong>de</strong>n Sie Teil <strong>de</strong>r <strong>Gesundheitsregion</strong> <strong>Aachen</strong>:<br />
www.gesundheitsregion<strong>aachen</strong>.eu<br />
Kontaktieren Sie uns:<br />
E-mail: info@gesundheitsregion<strong>aachen</strong>.eu<br />
Telefon: +49 (0) 241 963 1054<br />
gesundheitsregion<br />
<strong>aachen</strong>.eu