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Branchenreport - IG Metall

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Erhöhte Investitionsbereitschaft<br />

in<br />

der traditionellen<br />

Absatzregion Europa<br />

erkennbar<br />

Yen/Euro-Kurs für<br />

globale Wettbewerbsfähigkeit<br />

bedeutsam<br />

Aufteilung in einen<br />

Dollar- bzw. Euroraum<br />

3.2.3. Europa<br />

<strong>Branchenreport</strong> Werkzeugmaschinen 2006<br />

Die traditionelle Absatzregion Europa verliert seit einigen Jahren beständig<br />

an Gewicht. Gleichwohl wird die generelle Bedeutung dieser<br />

nahen Märkte durch die im „Werkzeugmaschinen-Absatzmärkte-<br />

Ranking“ auf den China und den USA folgenden Plätzen liegenden<br />

„Klassikern“ Frankreich, Italien, Österreich, Schweiz und Großbritannien<br />

untermauert. Nach einem zuletzt schmalen Exportwachstum deutet sich<br />

durch eine erhöhte Investitionsbereitschaft in diesen Ländern ein positiver<br />

Trend an, der in Frankreich auf Investitionen in der Automobilindustrie<br />

und in Italien auf eine Verdrängung von Wettbewerbern zurückzuführen<br />

ist. Die mittel- und osteuropäischen Länder (vor allem die EU-<br />

Beitrittsländer) sind als Märkte geprägt von Investitionsprojekten der<br />

internationalen Automobil- und Zulieferindustrie; weitere Zuwächse sind<br />

aufgrund ihrer anhaltenden Attraktivität als Standort für industrielle Produktion<br />

zu erwarten. Nach Einschätzung der Landesbank Baden-<br />

Württemberg werden aber auch immer mehr Werkzeugmaschinenhersteller<br />

die EU-Osterweiterung als „Chance für eine Neugestaltung<br />

ihrer Wertschöpfungskette“ nutzen.<br />

„Vermehrt dürfte die Fertigung von einfachen, standardisierten<br />

Vor- und Zwischenprodukten, wie z. B. Gussteilen, nach Mittel-<br />

und Osteuropa verlagert oder von lokalen Produzenten bezogen<br />

werden. Dabei zählen Polen und insbesondere Tschechien aufgrund<br />

deren langer Maschinenbautradition bei gleichzeitiger guter<br />

fachlicher Ausbildung der Arbeitskräfte zu den bevorzugten<br />

Ländern.“ 13<br />

3.2.4. Währungsrisiko und globalisierte Standardkonzepte<br />

Dem Werkzeugmaschinenbau wird „gemeinhin eine gewisse Währungsabhängigkeit<br />

nachgesagt“, die zwar nicht unterschätzt, aber auch nicht<br />

überschätzt werden sollte. Die deutsche Werkzeugmaschinenindustrie<br />

profitiert von ihrem internationalen Ruf als Technologieführer mit einem<br />

besonders hohen Anteil an kundenspezifischen und somit weniger<br />

preissensitiven Lösungen. Da es im wichtigen US-Markt kaum bedeutende<br />

Wettbewerber gibt, die von einem schwachen US-Dollar profitieren<br />

könnten, ist der Einfluss des USD/Euro-Wechselkurses nicht so groß<br />

wie vielfach angenommen. Der Entwicklung des Yen/Euro-Kurses<br />

kommt dagegen für die globale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen<br />

Anbieter eine weitaus größere Rolle zu, weil die Hauptwettbewerber des<br />

deutschen Werkzeugmaschinenbaus aus Japan kommen.<br />

• Insgesamt ist bei großen Werkzeugmaschinenherstellern ein starker<br />

Trend zur Reduzierung des Währungsrisikos festzustellen. Die<br />

Fertigung bzw. die Montage soll im entsprechenden Währungsraum<br />

erfolgen – es erfolgt eine Aufteilung in den Euroraum und<br />

den Dollarraum.<br />

• „Alles was in Richtung Dollarraum exportiert wird, soll zukünftig in<br />

Brasilien gefertigt werden. Der entsprechende Ausbau in Brasilien<br />

13<br />

LBBW (2004): Branchenanalyse Werkzeugmaschinenbau 2004. Eine Branche im<br />

Aufbruch. Stuttgart, S. 15.<br />

38

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