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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Manuel M. Merki<br />

<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong><br />

Wie die Schweizer <strong>Politik</strong> Social Media<br />

erfolgreich einsetzen kann.<br />

Seite 1 von 94


<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Abstract<br />

Social Media hat sich in den letzten Jahren zu einem Massenphänomen im Internet entwick-<br />

elt. Immer mehr Menschen nutzen diese neuen Kommunikationsformen und vernetzen sich<br />

untereinander. In der Schweiz sind schon fast 40 Prozent der Internetnutzer mit Social Media<br />

aktiv. Dieser Trend setzt sich langsam auch in der politischen Landschaft durch. <strong>Politik</strong>er<br />

wagen erste Schritte auf Facebook und Twitter oder betreiben einen Blog.<br />

Diese Arbeit will einen Überblick schaffen über die verschiedenen Anwendungsmöglichkei-<br />

ten von Social Media in der <strong>Politik</strong>. Eine eingehende Analyse der Benutzer zeigt potentiell<br />

erreichbare Zielgruppen. Mit Beschreibungen aller wichtigen Plattformen ist eine kompakte<br />

Wissenssammlung verfügbar.<br />

Bei der theoretischen Betrachtung bleibt diese Arbeit aber nicht stehen. Sie analysiert die<br />

bereits vertretenen Parteien und zeigt in einer Umfrage Meinungen zum Einsatz von Social<br />

Media in der <strong>Politik</strong> auf.<br />

Im letzten Teil werden praktische Anleitungen zum Einsatz von Social Media in der <strong>Politik</strong><br />

zur Verfügung gestellt. Diverse Anweisungen, Tipps und Checklisten erleichtern den Einstieg<br />

in die digitale Welt der Kommunikation.<br />

Die Ausführungen richten sich an <strong>Politik</strong>er und Kampagnenmanager sowie interessierte<br />

Personen in den Bereichen <strong>Politik</strong> und Social Media.<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Vorwort<br />

Die vorliegende Arbeit entstand im Zeitraum vom 1. Mai bis zum 8. August 2010 und wurde<br />

in der Vertiefungsrichtung Corporate Communications des Studiengangs Multimedia<br />

Production an der HTW Chur erarbeitet.<br />

Da bisher nur wenig über Social Media im Zusammenhang mit <strong>Politik</strong> veröffentlicht wurde<br />

und keine Bücher zum Umgang mit Social Media in der <strong>Politik</strong> vorhanden sind, will diese<br />

Arbeit eine Grundlage für <strong>Politik</strong>er sein.<br />

Bei der Erarbeitung dieses Themas waren mir die verschiedensten <strong>Politik</strong>er und Vertreter<br />

der Parteien in der Schweiz behilflich, indem sie an der Umfrage teilgenommen haben. Ich<br />

danke allen recht herzlich. Eine grosse Hilfe für die Umfrage war mir das Team von Polit-<br />

netz.ch, das die Umfrage in diesem Umfang erst ermöglicht hat und sehr freundlich<br />

unterstützte.<br />

Ich danke auch der Dozentin Frau Ines Jansky für ihre Betreuung, sowie Felicia Montalta<br />

und Simon Schenk für die Korrektur dieser Arbeit und die hilfreichen Kommentare.<br />

In dieser Arbeit sind bei der Verwendung von <strong>Politik</strong>er, Nutzer, Wähler etc. immer auch die<br />

weiblichen Personen gemeint. Der Verzicht auf die Anführung der weiblichen Bezeichnung<br />

erfolgt lediglich zu Gunsten der besseren Lesbarkeit.<br />

Sollten beim Lesen dieser wissenschaftlichen Arbeit Fragen, Bemerkungen oder Verbesse-<br />

rungsvorschläge auftauchen, dann zögern Sie nicht, mir diese unter manu@i<strong>want</strong>.ch<br />

mitzuteilen.<br />

Viel Erfolg bei den ersten Schritten in den sozialen Medien.<br />

Chur, 22. September 2010<br />

Manuel Merki<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

1. Einleitung 6<br />

2. Theoretische Grundlagen und Begriffe 7<br />

2.1. Internetnutzung 7<br />

2.1.1 Internetnutzung in der Schweiz 7<br />

2.1.2 Nutzer von Social Media 12<br />

2.1.3 <strong>Politik</strong>interessierte im Internet 18<br />

2.2. Zielgruppe von politischen Social Media Kampagnen 20<br />

2.2.1 Wähler 20<br />

2.2.2 Freiwillige 21<br />

2.2.3 Spender 21<br />

2.2.4 Medienschaffende 22<br />

2.2.5 Meinungsführer 22<br />

2.3. Organisation von Social Media Kampagnen 22<br />

2.3.1 Top-­‐Down Ansatz 23<br />

2.3.2 Bottom-­‐Up Ansatz 23<br />

2.3.3 Hybrider Ansatz 23<br />

2.4. Social Media Anwendungen 24<br />

2.4.1 Kommunikation 24<br />

2.4.2 Kollaboration 27<br />

2.4.3 Multimedia 29<br />

2.4.4 Hilfsmittel für politische Social Media Kampagnen 30<br />

3. Analyse 34<br />

3.1. Social Media Portale der Schweizer <strong>Politik</strong> 34<br />

3.1.1 Politnetz.ch 34<br />

3.1.2 Politr.ch 35<br />

3.2. Verbreitung von Social Media in der <strong>Politik</strong> 36<br />

3.2.1 Parteien bei Twitter 36<br />

3.2.2 Parteien bei Facebook 39<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

3.3. Umfrage mit aktiven <strong>Politik</strong>ern 40<br />

3.3.1 Soziodemografische Merkmale 40<br />

3.3.2 Aktivitäten, Nutzung und Tätigkeiten mit Social Media 41<br />

3.3.3 Kommunikation und Feedback 46<br />

3.3.4 Bedeutung im Mix aller Massnahmen der politischen Arbeit 48<br />

3.3.5 Zukünftige Nutzung 49<br />

4. Empfehlungen und Checklisten 51<br />

4.1. Social Media verstehen 51<br />

4.2. Regeln zur Nutzung von Social Media 54<br />

4.2.1 Vor dem Start 54<br />

4.2.2 Beiträge schreiben 55<br />

4.2.3 Rückmeldungen 58<br />

4.2.4 Netzwerke und Share-­‐Funktionen 59<br />

4.2.5 Rechtliches 60<br />

4.3. Checklisten 61<br />

4.3.1 Checkliste Twitter 61<br />

4.3.2 Checkliste Facebook 64<br />

4.3.3 Checkliste Blog 67<br />

5. Fazit 71<br />

Glossar 72<br />

Literaturverzeichnis 74<br />

Internetverzeichnis 75<br />

Abbildungsverzeichnis 79<br />

Anhang 81<br />

Copyright 94<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

1. Einleitung<br />

Social Media ist ein Massenphänomen. Allein Facebook hat in der Schweiz mit etwa 7.4 Mil-<br />

lionen Einwohnern schon über 2.2 Millionen aktive Mitglieder (Bernet, 2010). Die Tendenz im<br />

ersten Quartal ist mit 18% neuen Benutzern weiterhin steigend. Abnehmend ist jedoch das<br />

Interesse an der <strong>Politik</strong>. Die Wahlbeteiligung liegt laut der letzten Statistik im Jahr 2007 unter<br />

50% (Bundesamt für Statistik, 2010).<br />

Die neuen Wege der Kommunikation über Social Media mit all seinen Plattformen und Netz-<br />

werken im Web <strong>2.0</strong> haben eine Grösse erreicht, die auch politisch genutzt werden kann.<br />

Twitter wurde beispielsweise bei den Protestbewegungen im Iran zum Protestmedium und<br />

Koordinationswerkzeug (Stöcker, 2009). Auch in der Protestbewegung gegen das Bologna-<br />

System haben Studenten erfolgreich und in kürzester Zeit die verschiedensten Social Media<br />

Plattformen genutzt (Schmid, 2009). Dass der Erfolg von Barack Obama auch auf seine Ak-<br />

tivitäten im Web zurückzuführen sind, ist unbestritten. Bereits jetzt finden sich auf Facebook<br />

Fangruppen mit mehreren zehntausend Mitgliedern zu vielen politischen Themen.<br />

Doch: Wie kann die <strong>Politik</strong> und ihre Vertreter selber Social Media als neuen Kanal nutzen um<br />

die Wähler anzusprechen?<br />

Die Hypothese besagt, dass die <strong>Politik</strong> in der Social Media Welt nur erfolgreich sein kann<br />

durch offene und ehrliche Kommunikation. Der Erfolg liegt in der bewussten Zielgruppenan-<br />

sprache mit den veränderten Ansprüchen der Nutzer im Web <strong>2.0</strong>.<br />

Auch für die <strong>Politik</strong>er der Schweiz entstanden mit Social Media Plattformen, auf denen sie<br />

ihre Anliegen publik machen und die jeder Interessierte lesen und kommentieren kann. So<br />

können Gruppierungen zu politischen Themen entstehen in welchen die Diskussion und das<br />

Zusammengehörigkeitsgefühl für eine politische Sache gestärkt werden.<br />

Das Ziel dieser Arbeit ist es, eine Übersicht über die möglichen Anwendungen und bisheri-<br />

gen politischen Aktivitäten in der Schweiz auf Social Media Plattformen zu geben. Durch<br />

dieses Abbild und der anschliessenden Hilfestellungen sollen politisch Aktive motiviert<br />

werden, diese neuen Kommunikationskanäle zu nutzen.<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

2. Theoretische Grundlagen und Begriffe<br />

Die theoretischen Grundlagen klären im Vorfeld die Verbreitung des Internets und definieren<br />

dessen Nutzer. Aufgrund dieser Erkenntnisse lassen sich Zielgruppen für Social Media defi-<br />

nieren. Es sind verschiedene Ansätze für die Ansprache und Organisation geläufig, die hier<br />

aufgezeigt werden. Die vielen Social Media Anwendungen im Internet lassen sich in Katego-<br />

rien einteilen und ihrem Nutzungszweck entsprechend einordnen und beschreiben.<br />

2.1. Internetnutzung<br />

Das Internet hat seit der Möglichkeit zur privaten Verwendung einen rasanten Zuwachs an<br />

Benutzern erlebt. Nachfolgend sind genaue Statistiken über die Nutzung in der Schweiz auf-<br />

geführt, um dem politisch interessierten Social Media Anwender näher zu kommen.<br />

2.1.1 Internetnutzung in der Schweiz<br />

Verbreitung des Internets<br />

Laut dem Bundesamt für Statistik haben im Jahr 2009 über 80% der Einwohner mindestens<br />

einmal in sechs Monaten das Internet benutzt (weitester Nutzerkreis). Davon sind 73.2%<br />

mehrmals die Woche online (engerer Nutzerkreis). Interessant ist auch, dass die grosse<br />

Mehrheit (70% der Gesamtbevölkerung) das Internet zu Hause braucht. Lediglich 34%<br />

haben auch am Arbeitsplatz mit dem Internet zu tun (Bundesamt für Statistik, 2009).<br />

Abbildung 1: Internetnutzung in der Schweiz (Bundesamt für Statistik, 2009)<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Aus diesen Erhebungen lässt sich schliessen, dass das Internet in der Schweiz weit verbrei-<br />

tet und für viele Menschen zu einem alltäglichen Medium geworden ist. Die Nutzer lassen<br />

sich allerdings eingrenzen und unterscheiden sich in verschiedenen Merkmalen wie Alter,<br />

Geschlecht, Bildungsstand und Einkommen (Bundesamt für Statistik, 2009).<br />

Merkmale der Nutzer<br />

Das Alter spielt bei der Nutzung des Internets eine entscheidende Rolle. Während über 90%<br />

der 14-29-Jährigen das Internet mehrmals die Woche nutzen, sinken die Zahlen mit dem<br />

Alter markant. Die 30-39 Jahre alten Befragten verwenden mit 88% das Internet, die 40-49<br />

Jährigen zu 81%, die 50-59 Jährigen zu 72 % und die 60-69 Jährigen sind immerhin noch<br />

mit 51% vertreten. Über 70 jährige Personen erreicht das Internet nur noch mit knapp 21%.<br />

Durch die Alterung der jungen Generationen verschiebt sich diese Statistik jedoch nach<br />

hinten. Für eine schnellere Annäherung der regelmässigen Internetbenutzer gibt es derzeit<br />

keine Anzeichen (Bundesamt für Statistik, 2009).<br />

Abbildung 2: Internetnutzung nach Alter (Bundesamt ür Statistik, 2009)<br />

Auch das Geschlecht ist ein wichtiger Faktor zur Nutzung des Internets. Während 2009 fast<br />

80% der befragten Männer im engeren Nutzerkreis vertreten sind, beträgt die Anzahl Frauen<br />

erst 67%. Allerdings ist eine Annäherung zwischen den Geschlechtern zu beobachten.<br />

Während der Unterschied im Jahr 2003 noch 23% betrug, sank er bis 2009 kontinuierlich auf<br />

13% (Bundesamt für Statistik, 2009).<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Abbildung 3: Internetnutzung nach Geschlecht (Bundesamt für Statistik, 2009)<br />

Der Bildungsstand hat einen grossen Einfluss auf die Internetnutzung. Die Quote der Hoch-<br />

schulabsolventen liegt markant höher als bei Nutzern mit Sekundarstufe II Abschluss.<br />

Während sich 92% der studierten Personen im Internet aufhalten, sind es bei der Sekundar-<br />

stufe II nur noch 72%. Noch deutlicher wird der Vergleich zu Personen mit obligatorischem<br />

Schulabschluss als höchste Bildung, welche nur zu 48% vertreten sind. Diese Unterschiede<br />

scheinen sich laut der Statistik nur sehr langsam auszugleichen (Bundesamt für Statistik,<br />

2009).<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Abbildung 4: Internetnutzung nach Bildungsstand (Bundesamt für Statistik, 2009)<br />

Ähnlich wie beim Bildungsstand ist auch das Einkommen ein bedeutender Faktor wenn es<br />

um die Internetnutzung geht. Allerdings ist der Unterschied noch grösser. Personen mit<br />

einem Einkommen unter 4ʼ000 Franken pro Monat nutzen das Internet zu 41%, während ab<br />

einem Einkommen von über 10ʼ000 Franken ganze 93% der Personen im Internet vertreten<br />

sind (Bundesamt für Statistik, 2009).<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Nutzungszwecke<br />

Als Grund für die Nutzung des Internets wird der Versand und Empfang von E-Mails an-<br />

geführt. Über 91% der Befragten gaben an, täglich oder fast täglich einen E-Mail-Dienst zu<br />

benutzen. Das sind über 66% der Gesamtbevölkerung der Schweiz, die über 15 Jahre alt<br />

sind. Offensichtlich wird das Internet hauptsächlich zum Einholen von Informationen ge-<br />

braucht. Sei dies über Suchmaschinen (87%), über Reiseinformationen (73%) oder über<br />

Lexika (63%). Auch Veranstaltungen (57%) und Nachrichtendienste (54%) werden verhält-<br />

nismässig oft gelesen (Bundesamt für Statistik, 2009).<br />

Abbildung 5: Internetnutzung nach Nutzungszwecken und Häufigkeit (Bundesamt für Statistik,<br />

2009)<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

2.1.2 Nutzer von Social Media<br />

Aus den Ergebnissen zur Nutzung des Internets lässt sich schliessen, dass insbesondere<br />

die gut gebildete und gut verdienende Gesellschaftsschicht im Internet angesprochen wer-<br />

den kann. Diese sind eher jung, zwischen 14 und 59 Jahren. Männer sind dabei momentan<br />

noch 13% mehr vertreten. Das Internet fundiert bei diesen Personen vor allem als Informati-<br />

onsmedium.<br />

Verhalten von Social Media Nutzer allgemein<br />

Die ARD/ZDF-Onlinestudie aus dem Jahr 2009 bezieht sich auf Deutschland, da in der<br />

Schweiz bisher keine vergleichbaren Erhebungen durchgeführt wurden. Es kann jedoch an-<br />

genommen werden, dass innerhalb der aktiven Internetnutzergruppe (Enger Nutzerkreis)<br />

eine grosse Übereinstimmung der ausgeführten Aktivitäten vorhanden ist.<br />

In Studien zu Social Media fungiert entsprechend dem Interesse an Informationen aus dem<br />

Internet klar Wikipedia an oberster Stelle. Von 1ʼ212 Befragten gaben 65% an, Wikipedia<br />

zumindest teilweise zu besuchen. Es fällt auf, dass sich vor allem jüngere Benutzer auf die<br />

online Enzyklopädie verlassen.<br />

Die Videoportale, welche laut Annahmen, vorwiegend zur Unterhaltung genutzt werden,<br />

sind immerhin von mehr als der Hälfte der Internetnutzer besucht worden.<br />

Auf Platz drei folgen private Netzwerke, wie Facebook, Twitter, MySpace, Studi VZ und ähn-<br />

liche. Damit decken sich diese Zahlen mit der Auswertung zu Facebook im nachfolgenden<br />

Kapitel. Viele Nutzer möchten sich im Internet untereinander austauschen, wobei hier aus-<br />

nahmsweise die Frauen aktiver sind.<br />

Erstaunlich bei dieser Auswertung ist, dass Weblogs nur von 8% der Nutzer gelesen werden.<br />

Es ist jedoch davon aus zu gehen, dass viele Suchmaschinen-Ergebnisse nicht bewusst als<br />

Weblog von den Nutzern erkannt worden sind.<br />

Gesamt Frauen Männer 14-19 J. 20-29 J. 30-39 J. 40-49 J. 50-59 J. 60 +<br />

Wikipedia 65 64 67 94 77 70 62 50 39<br />

Videoportale 52 45 58 93 79 55 45 27 12<br />

private Netzwerke 34 36 32 81 67 29 14 12 7<br />

Fotosammlungen 25 25 26 42 41 20 19 19 14<br />

berufliche Netzwerke 9 8 11 6 16 13 8 7 1<br />

Weblogs 8 6 10 12 16 10 5 4 1<br />

Lesezeichensammlungen 4 4 4 9 6 4 2 2 2<br />

Abbildung 6: Genutzte Web <strong>2.0</strong>-Angebote in Prozent (ARD/ZDF-Onlinestudie, 2009)<br />

Private Netzwerke sind für den modernen Internetbenutzer zum Alltag geworden. Von den<br />

Befragten sind 13% täglich auf Facebook und ähnlichen Seiten anzutreffen. Weitere 11%<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

sind mindestens wöchentlich online, um Neuigkeiten ihrer Kontakte zu erfahren oder selber<br />

Nachrichten zu schreiben.<br />

Videoportale werden ,wie aus der Darstellung zuvor ersichtlich, zwar weit häufiger genutzt<br />

als, allerdings holen private Netzwerke massiv auf (vgl. nächstes Kapitel).<br />

Wikipedia ist eine Social Media Anwendung, welche zwar oft besucht wird (4% täglich),<br />

allerdings vor allem wöchentlich (24%) und monatlich (22%) oder seltener (16%) und somit<br />

weniger regelmässig als private Netzwerke. Berufliche Netzwerke werden nur in bestimmten<br />

Berufen eingesetzt und im Verhältnis zu allen Befragten wenig genutzt.<br />

täglich wöchentlich monatlich selten nie<br />

private Netzwerke* 13 11 3 2 71<br />

Videoportale 9 17 17 9 48<br />

Wikipedia 4 24 22 16 35<br />

berufliche Netzwerke* 2 3 1 O 94<br />

Fotosammlungen 2 5 8 11 75<br />

Lesezeichensammlungen 1 1 1 1 96<br />

Weblogs 1 2 1 4 92<br />

Abbildung 7: Nutzungshäufigkeit von Web <strong>2.0</strong>-Angeboten in Prozent (ARD/ZDF-Onlinestudie,<br />

2009)<br />

Am meisten Zeit verbringen die Befragten zum Kommunizieren im Internet. Dabei wurden<br />

insbesondere die Lebensstilgruppen „Junge Wilde“ und „Zielstrebige Trendsetter“ betrachtet.<br />

„Junge Wilde“ werden klassifiziert in sehr materialistisch, konsumorientiert, hedonistisch,<br />

zeigen ein adoleszentes Verhalten und sind sehr S<br />

selbstbezogen, allerdings auch unsicher. Die „zielstrebigen Trendsetter“ sind pragmatische<br />

Idealisten und selbstbewusste Macher mit einem breiten Interessensfeld. Sie sind stark<br />

erfolgsorientiert und nutzen die Möglichkeiten der neuen Medien voll aus.<br />

Die Kommunikation im Internet ist für diese Lebensstilgruppen ein wichtiger Bestandteil ihres<br />

Lebens. Sie kommunizieren über E-Mails, chatten regelmässig und sind bei mindestens ei-<br />

ner Onlinecommunity (privates Netzwerk) angemeldet. Im Gegensatz zum allgemeinen<br />

Internetnutzer steht bei den „jungen Wilden“ und den „zielstrebigen Trendsetter“ die Informa-<br />

tionssuche erst an zweiter Stelle mit insgesamt 22% Anteil. Gefolgt wird diese von<br />

Unterhaltung mit Musik, Videos und Bilder (16%) sowie dem Spielen im Internet (14%). On-<br />

lineshopping, Auktionen und Onlinebanking machen einen immer noch erstaunlich kleinen<br />

Anteil aus (8%).<br />

Gesamt Junge Wilde Zielstrebige Trendsetter<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Kommunizieren<br />

(E-Mail, Chat, Onlinecommunitys)<br />

Informationsangebote<br />

(Nachrichten, Sport, <strong>Politik</strong>, Wirtschaft,<br />

Ratgeber etc.)<br />

Unterhaltungsangebote<br />

(Musik, Videos, Bilder)<br />

40 40 39<br />

22 14 24<br />

16 18 20<br />

Spielen im Internet 14 22 12<br />

Onlineshopping, Onlinebanking,<br />

Auktionen<br />

8 5 8<br />

Gesamt 100 100 100<br />

Abbildung 8: Anteile an der Nutzungsdauer ausgewählter Online-Aktivitätsfelder in Prozent<br />

(ARD/ZDF-Onlinestudie, 2009)<br />

Wenn genauer auf die Nutzung von privaten Netzwerken eingegangen wird, zeigt sich die<br />

Bereitschaft und der Wille der Nutzer, anderen etwas mit zu teilen. 36% der Befragten gaben<br />

an, mindestens wöchentlich persönliche Nachrichten an Community-Mitglieder zu versen-<br />

den. Weitere 32% suchen regelmässig nach neuen Kontakten und Bekannten in privaten<br />

Netzwerken und 30% stöbern die Geschehnisse auf bekannten Profilen auf. Dabei suchen<br />

diese nicht nur Informationen von anderen, sondern veröffentlichen mit 29% auch selber<br />

Nachrichten (ARD/ZDF-Onlinestudie, 2009).<br />

täglich wöchentlich monatlich seltener nie<br />

Stöbern in Profilen anderer Mitglieder 25 30 16 16 14<br />

Suche nach Informationen 12 22 14 19 33<br />

Suche nach Kontakten, Bekannten 18 32 21 14 15<br />

persönliche Nachrichten an<br />

Communitymitglieder verschicken<br />

Schreiben von Beiträgen<br />

und Kommentaren<br />

innerhalb der Community<br />

32 36 12 8 12<br />

16 29 11 15 28<br />

Abbildung 9: Tätigkeiten in privaten Communitys/Netzwerken in Prozent (ARD/ZDF-<br />

Onlinestudie, 2009)<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Facebook-Nutzer in der Schweiz<br />

Facebook zählt in der Schweiz zum aktuellen Zeitpunkt (11.Juli 2010) ganze 2.2 Millionen<br />

Benutzer. Das sind 29.8% der gesamten Schweizer Bevölkerung (7,38 Mio Einwohner).<br />

Umgerechnet auf die Anzahl aktive Internetnutzer (Enger Nutzerkreis) sind dementspre-<br />

chend 40.7% bei Facebook regelmässig online. Wobei die Tendenz weiterhin steigend ist.<br />

Beachtlich ist auch die rapide Zunahme an Nutzern seit 2008. Sie hat sich fast verzehnfacht.<br />

Mit dieser hohen Penetration ist Facebook längst zu einem ernst zu nehmendem Medium<br />

geworden (Bernet, 2010).<br />

Abbildung 10: Aktive Facebook-Nutzer in der Schweiz, März 2010 (Bernet-PR, 2010)<br />

Anders als bei der allgemeinen Internetnutzung ist das Verhältnis zwischen Männer und<br />

Frauen aber ziemlich ausgeglichen. Es verwenden prozentual zu den Internetanschlüssen<br />

also mehr Frauen als Männer regelmässig Facebook.<br />

Auch im Alter unterscheidet sich der Facebook-Nutzer vom gewöhnlichen Surfer, welcher<br />

hauptsächlich seine E-Mails liest. Besonders stark vertreten ist die Altersklasse von 20 bis<br />

29-Jährigen. Aufgrund der hohen Internetaktivität sind folgerichtig auch sehr junge Mitglieder<br />

im Alter von 15-19 stark vertreten. Bei den 30 bis 39-Jährigen zeichnet sich ein besonders<br />

starker Aufwärtstrend ab und nicht zuletzt ist auch eine beachtliche Anzahl an 40 bis 49-<br />

Jährigen Personen vertreten. Allerdings fallen diese Zahlen rasant (Bernet, 2010).<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Abbildung 11: Aktive Facebook-Nutzer in der Schweiz nach Alter (Bernet-PR, 2010)<br />

Themenwahl bei Social Media Einträgen<br />

Das Pew Research Center hat in den USA 2009 eine Medienanalyse durchgeführt. Vergli-<br />

chen wurden dabei die Schwerpunkte von Zeitungen zu Social Media Anwendungen. Es fällt<br />

auf, dass Social Media ganz andere Schwerpunkte setzt als das klassische Medium.<br />

Bei Twitter beziehen sich 43% der Einträge auf Technologie-Meldungen. Am meisten wurde<br />

dabei über das Web, Twitter selbst, Apple, Facebook, Microsoft und Google gezwitschert.<br />

Weitere 13% beziehen sich auf Meldungen aus dem Ausland.<br />

Youtube wurde in der USA stark für die politische Berichterstattung eingesetzt, im Jahre der<br />

Studie stark vorangetrieben durch die Gesundheitsreform und die Proteste in Teheran,<br />

welche immer wieder Höhepunkte setzte (21%). Auch für die Auslandberichterstattung wird<br />

Youtube eingesetzt (13%). Wichtig ist den Nutzern vor allem der Unterhaltungswert. Dabei<br />

werden lustige Videos am liebsten angeschaut und geteilt.<br />

Blogs wiederum setzten den Schwerpunkt auf Themen, zu denen die Autoren ihre persönli-<br />

che Meinung einbringen können. 17% berichten über die <strong>Politik</strong>, 13% über Auslandthemen<br />

und 8% über technische Neuigkeiten.<br />

Die Zeitung hingegen setzt mit 15% den Schwerpunkt stark auf politisch interessante The-<br />

men, 11% auf die Gesundheit, 10% auf die Wirtschaft und 9% auf die Auslandbericht-<br />

erstattung.<br />

Seite 16 von 94


<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Abbildung 12: Themenwahl von Social Media gegenüber der Zeitung (Bernet-PR, 2010)<br />

Interessant ist, dass 99% der Themen von Blogs aus der Berichterstattung von klassischen<br />

Medien inspiriert oder übernommen wurden. Nur gerade eine Geschichte auf einem Blog hat<br />

es umgekehrt in die Zeitung geschafft.<br />

Abbildung 13: Produzenten der Storys in Links auf Blogs (Pew Research, 2010)<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Social Media Meldungen sind laut der Studie sehr kurzlebig. Neuigkeiten werden hauptsäch-<br />

lich innerhalb der ersten Stunde weitergeleitet. Nur 5% der Twitter-News konnten sich<br />

während zwei Wochen in den Top-Meldungen halten. Immerhin 13% der Blogmeldungen<br />

und 9% der YouTube-Filme schaffen es auf einen Lebenszyklus von zwei Wochen. Im Ver-<br />

gleich zur Zeitung, in welcher es die fünf wichtigsten Geschichten einer Woche zu 50% in die<br />

Berichterstattung der nächsten Woche schafften (Project for Excellence in Journalism,<br />

2010).<br />

2.1.3 <strong>Politik</strong>interessierte im Internet<br />

Im Internet kann jeder Benutzer selber aus dem grossen Angebot auswählen. Er bestimmt,<br />

welche Informationen für ihn wichtig und interessant sind. Diese Selbstselektion wirkt sich<br />

auf die verschiedenen Internetangebote und ihre Relevanz aus.<br />

Die vorangehenden Kapitel haben die Nutzer des Internets und ihre Affinität zu Social Media<br />

genauer erläutert. Noch ist aber nicht klar, welche dieser Nutzer tatsächlich nach politischen<br />

Informationen im Internet suchen. Die Studie „DFG-Projekt“ unter der Leitung von Gerhard<br />

Vowe und Martin Emmer am Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft an der<br />

technischen Universität in Ilmenau hat die Nutzer analysiert. Mittels Telefonbefragung<br />

wurden 1ʼ422 Personen über 16 Jahren interviewt (Vowe / Emmer / Seifert 2007). Folgende<br />

Ausführungen stützten sich auf die Interpretation von Manuel Merz und Stefan Rhein (Merz /<br />

Rhein, 2009).<br />

Vom Total der Internetnutzer haben fast ein Drittel (30%) mindestens einmal eine politische<br />

Webseite besucht. Es stellte sich heraus, dass 70% der Nutzer von <strong>Politik</strong>erhomepages<br />

Männer waren. Auch der Bildungsgrad, der auch schon in der Statistik in Kapitel 2.1.1 eine<br />

wichtige Rolle spielte, ist ein wichtiger Faktor für das Interesse an <strong>Politik</strong> im Internet. Wäh-<br />

rend die Personen mit Abiturabschluss bei den Befragten immerhin 20% betrug, waren es im<br />

Verhältnis zu den Nutzern von <strong>Politik</strong>erhomepages ganze 41%. Was zur Folge hat, dass<br />

Personen mit einem Haupt- oder Volksschulabschluss untervertreten sind (48% der Befrag-<br />

ten, 22% an <strong>Politik</strong> interessiert). Auch das Alter und das Einkommen sind wichtige<br />

Kennzahlen zur Bestimmung der <strong>Politik</strong>interessierten im Internet. Mit 54% waren die 26-45<br />

Jährigen am meisten interessiert, während sich die 16-25 (25%) und 46-65 Jährigen (20%)<br />

die restlichen Prozente ausmachen. Am stärksten vertreten mit 51% waren die höher Ver-<br />

dienenden, mit über 2'500 Euros Salär pro Monat (Merz / Rhein, 2009, vgl. Vowe / Emmer /<br />

Seifert 2007).<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Im Gegensatz zur gesamten Bevölkerung scheinen Internetnutzer verstärkt am politischen<br />

Geschehen interessiert zu sein. So bekunden nur 4% der politischen Homepagenutzer, dass<br />

sie wenig Interesse an <strong>Politik</strong> haben im Gegensatz zu 19% der Gesamtbevölkerung. 48%<br />

haben ein mittleres Interesse und weitere 48% ein grosses Interesse, was im Vergleich zu<br />

14% bei der Bevölkerung enorm ist. Auch schätzen sich politische Homepagenutzer eher<br />

kompetent ein, was politische Fragen betrifft. 22% geben an wenig Kompetenz zu haben,<br />

42% mittel und 36% schreiben sich selber eine grosse Kompetenz zu. 71% der politischen<br />

Homepagenutzer verbringen aber nur maximal 5% ihrer Zeit mit politischen Inhalten im<br />

Internet, während 22% ganze 5-25% der vorhandenen Internetzeit einsetzt. 7% wenden gar<br />

mehr als 25% dieser Zeit für die <strong>Politik</strong> auf (Merz / Rhein, 2009, vgl. Vowe / Emmer / Seifert<br />

2007).<br />

Merkmal Gesamt Internetnutzer Pol.-HP-Nutzer<br />

Politisches Interesse<br />

niedrig 19% 14% 4%<br />

mittel 56% 53% 48%<br />

gross 14% 33% 48%<br />

Eigene politische Kompetenzeinschätzung<br />

niedrig 37% 27% 22%<br />

mittel 14% 40% 42%<br />

gross 24% 33% 36%<br />

Anteil <strong>Politik</strong> an Onlinezeit<br />

< 5 % - 85% 71%<br />

5-25% - 12% 22%<br />

>25% - 3% 7%<br />

Generelle Wertorientierung<br />

Freiheitsorientierte 21% 31% 34%<br />

Gleichheitsorientierte 19% 17% 19%<br />

Sicherheitsorientierte 30% 26% 25%<br />

Unentschiedene 29% 27% 23%<br />

Abbildung 14: Politisches Interesse nach Nutzergruppen (Vowe, Emmer, Seifert, 2007)<br />

Auffällig ist die Ausrichtung der Nutzer von politischen Homepages nach liberaler <strong>Politik</strong>.<br />

34% der Befragten gaben an freiheitsorientiert zu sein. Das stellt eine grosse Verschiebung<br />

der Wertevorstellungen dar. Während die Gleichheitsorientierten ihr Niveau halten können,<br />

verlieren vor allem die Sicherheitsorientierten an Prozenten. Die Zahl der Unentschiedenen<br />

sinkt im Internet von 29% der Gesamtbevölkerung auf 27% und bei <strong>Politik</strong>interessierten auf<br />

23% ab (Merz / Rhein, 2009, vgl. Vowe / Emmer / Seifert 2007).<br />

Das zeigt eine deutliche Verschiebung von der Allgemeinheit zu Internetnutzern und <strong>Politik</strong>-<br />

interessierten. Der durchschnittliche Nutzer von politischen Homepages ist demnach gut<br />

gebildet, unter 50 Jahre alt und hat ein überdurchschnittlich hohes Einkommen. Ein Grossteil<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

vertritt eine politisch liberale Haltung und schätzt sich selber in politischen Fragen als<br />

kompetent ein. Entsprechend dieser Eingrenzung der Nutzergruppe sollte die Kommuni-<br />

kation im Internet stattfinden. Eine angepasste Sprache an jüngere Personen, eher hohes<br />

Niveau dank politischem Interesse und guter Bildung sowie Ausnutzung der Möglichkeiten<br />

im Internet dank der hohen Internetaffinität. Eine genaue Aufteilung in Zielgruppen erfolgt im<br />

nächsten Kapitel (Merz / Rhein, 2009).<br />

2.2. Zielgruppe von politischen Social Media Kampagnen<br />

Wie in Kapitel 2.1 ersichtlich wurde, ist im Internet eine klar bestimmt Personengruppe an<br />

der <strong>Politik</strong> interessiert. Diese lässt sich aufteilen in einzelne Zielgruppen, welche mit all ihren<br />

Besonderheiten speziell angesprochen werden. Nachfolgend werden Wähler, Freiwillige,<br />

Spender, Medienschaffende und Meinungsführer genauer erläutert. Die folgende Auflistung<br />

ist eine Kurzform der von Manuel Merz und Stefan Rhein im Buch „Wahlkampf im Internet“<br />

umfassend beschriebenen Zielgruppen (Merz / Rhein, 2009).<br />

2.2.1 Wähler<br />

In jedem Wahlkampf sind die aktiven Wähler von absolut zentraler Bedeutung für einen<br />

Erfolg. Diese lassen sich in vier Gruppen einteilen. Sympathisanten gilt es in ihrer Meinung<br />

zu bestärken und zu mobilisieren. Unentschiedene Wähler müssen erst überzeugt werden.<br />

Dieser Ablauf lässt sich stark vereinfacht folgendermassen darstellen.<br />

Überzeugen Bestärken Mobilisieren Stimmabgabe<br />

Abbildung 15: Einfaches Modell der Stimmgewinnung (Merz, 2009)<br />

Gegnerische Wähler wie auch Nichtwähler sind für jede Kampagne von Bedeutung, bedür-<br />

fen ausser bei Falschmeldungen aber keiner direkten Ansprache (Merz / Rhein, 2009).<br />

Sympathisanten<br />

Die Sympathisanten haben sich bereits für ihre Partei oder Kandidaten entschieden. Im<br />

Internet suchen sie weitere Informationen um ihre Entscheidung zu bestärken. Wenn die<br />

Überzeugung, die richtige Partei zu wählen gross genug ist, sind die Sympathisanten zu<br />

einem nicht unerheblichen Teil bereit, selber aktiv zu werden. Dieses Potential gilt es zu nut-<br />

zen, um unentschiedene Wähler zu mobilisieren (Merz / Rhein, 2009).<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Unentschiedene Wähler<br />

Unentschiedene Wähler sind sich noch nicht sicher in ihrer Wahl. Sie haben verschiedene<br />

Meinungen gehört, klassische Werbung gesehen oder wollen sich erst über die Vorstellun-<br />

gen und Forderungen einer Partei oder eines Kandidaten klar werden. Diese Wähler gilt es<br />

mit einer zielgruppengerechten Ansprache zu überzeugen (Merz / Rhein, 2009).<br />

Gegnerische Wähler<br />

Die gegnerischen Wähler betrachten ihre Konkurrenz für eine Situationsanalyse. Dabei<br />

können erfolgreiche Modelle kopiert und selber umgesetzt werden. Auch die Vorbereitung<br />

auf mögliche Vorwürfe und Argumente in Diskussionen lässt sich sehr gut über die Präsenz<br />

des Gegners führen. Falsche Tatsachen gilt es auf der eigenen Plattform richtig zu stellen<br />

(Merz / Rhein, 2009).<br />

Nichtwähler<br />

Die Nichtwähler verweigern aus den unterschiedlichsten Gründen die Abgabe ihrer Stimme.<br />

Diese Personen sind nicht an der <strong>Politik</strong> interessiert und werden nur durch Zufall auf politi-<br />

schen Homepages anzutreffen sein. Eine direkte Ansprache lohnt sich daher eher nicht<br />

(Merz / Rhein, 2009).<br />

2.2.2 Freiwillige<br />

Freiwillige sind bereit in der Kampagne mitzuhelfen. Das kann sowohl durch das Weiterleiten<br />

von Informationen als auch das aktive Zugehen auf Unentschlossene geschehen. Sie sind<br />

bereit, eine gewisse Zeit für die Partei ihrer Wahl einzusetzen (Merz / Rhein, 2009).<br />

Wie schon in Kapitel 2.1.3 ansatzweise ersichtlich, ist die Zahl der Freiwilligen im Internet<br />

besonders hoch. Während sich in der Gesamtbevölkerung etwa 19% vorstellen können frei-<br />

willig mitzuhelfen, sind es im Internet bereits 21%. Bei den Besuchern von politischen<br />

Homepages sind es ganze 35% die aktiviert werden können (Vowe, Emmer, Seifert 2007).<br />

Besonders in Kampagnen, in denen wenig finanzielle Ressourcen vorhanden sind, ist eine<br />

Partei auf Freiwillige angewiesen. Oft gelingt es durch klassische Medien nicht, diese zu ak-<br />

tivieren.<br />

2.2.3 Spender<br />

Von allen Zielgruppen ist den Spendern, nebst den Freiwilligen, ein Sieg der eigenen Partei<br />

besonders wichtig. Sie setzen finanzielle Unterstützung ein, in der Hoffnung, die Kampagne<br />

dadurch positiv zu beeinflussen (Merz / Rhein, 2009).<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Durch das bereits erwähnte, verhältnismässig höhere Einkommen der politisch Interessierten<br />

im Internet, ist es besonders wichtig, hier anzusetzen. Da diese Personengruppe schon<br />

grundsätzlich ein hohes Interesse an der <strong>Politik</strong> hat, sind diese von besonderem Interesse.<br />

Immerhin steigt die Bereitschaft einer Spende bei politischen Homepagenutzern von 6 auf<br />

9% (Vowe, Emmer, Seifert 2007).<br />

Interessant sind insbesondere Kleinstspenden, welche über Micropayment abgewickelt wer-<br />

den können. Dadurch ermöglich jeder kleine Betrag die Beteiligung am Wahlkampf und kann<br />

in der Summe beachtliche Geldmengen zusammenbringen. Spenden für eine Partei sind in<br />

der Schweiz jedoch wenig verbreitet. Es ist daher wichtig den Spendern aufzuzeigen, was<br />

durch ihren Geldbetrag in der Kampagne finanziert wird. Die Spendenthematik ist mit viel<br />

Sorgfalt und Seriosität zu behandeln (Merz / Rhein, 2009).<br />

2.2.4 Medienschaffende<br />

Medienschaffende erwarten im Internet schnelle und zielführende Informationen. Für kurze<br />

Nachrecherchen oder Interviewvorbereitungen müssen diese die gewünschte Information<br />

ohne Zeitverzögerung über Direktkontakt finden können.<br />

Für eine Kampagne ist die Presse von grosser Bedeutung. Medienmitteilungen und Newslet-<br />

ter sind besonders interessant für Medienschaffende. So können sie aktuelle Informationen<br />

direkt überprüfen und bestemfalls direkt verwerten (Merz / Rhein, 2009).<br />

2.2.5 Meinungsführer<br />

Meinungsführer haben einen grossen Einfluss auf ihr Umfeld. Aufgrund verschiedenster Fak-<br />

toren wird ihre Meinung besonders wichtig gewertet. Sie sind meist sehr kompetent in ihrem<br />

Fachgebiet und wollen sich im Internet eine differenzierte Meinung bilden und Informationen<br />

sowie Argumente für ihre Partei finden. Im Internet sind dabei besonders viele Meinungsfüh-<br />

rer vertreten. Während sich insgesamt 29% der Befragten in der Gesamtbevölkerung für<br />

Meinungsführer hält, sind es im Internet 38% und bei politisch Interessierten ganze 48%<br />

(Vowe, Emmer, Seifert 2007).<br />

2.3. Organisation von Social Media Kampagnen<br />

Die beschriebenen Zielgruppen müssen organisiert werden. Dazu gibt es grundsätzlich zwei<br />

Möglichkeiten und eine Mischform. Die Begriffe bezeichnen eine Herangehensweise an ein<br />

Problem oder die Umsetzung einer Strategie (Merz / Rhein, 2009).<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

2.3.1 Top-Down Ansatz<br />

Der traditionelle Top-Down Ansatz beschreibt die Organisationsform, in diesem Fall eine<br />

Kampagne, von oben nach unten. Dabei wird eine möglichst grosse Kontrolle von veröffent-<br />

lichten Inhalten und Meinungen angestrebt. Solche Kampagnen werden von einem Ort aus<br />

koordiniert und von der Zentrale finanziert. Das hat den Vorteil, dass jede Aktivität genau<br />

geplant und gesteuert werden kann. Einflüsse und Kritik von aussen sind einfacher abzu-<br />

wehren, da nur Spezialisten an der Kampagne arbeiten. Im Internet ist der Top-Down Ansatz<br />

in reiner Form nur noch selten anzutreffen und findet wenig Begeisterung bei den Internet-<br />

nutzern. Insbesondere durch Social Media wurde es möglich, dass sich jeder Nutzer an einer<br />

Aktion beteiligen oder zumindest Rückmeldung geben kann. Der zentrale Vorteil von Social<br />

Media geht dabei verloren (Hoopes, 2003).<br />

2.3.2 Bottom-Up Ansatz<br />

Der Bottom-Up Ansatz geht vom Gegenteil des Top-Down Ansatzes aus. Von unten nach<br />

oben wird eine Struktur aufgebaut. Das vorhandene Potential wird genutzt, um die Ziele zu<br />

erreichen. Die Organisatoren stellen die nötigen Mittel zur Verfügung, um die Unterstützer<br />

mit Eigeninitiative zu bewegen. Unterstützer formieren sich, bringen Ideen ein, diskutieren<br />

und setzten in Kontakt mit der Kampagnenleitung das Projekt um. Das gewährleistet eine<br />

grosse Mitmachquote, birgt aber auch das Risiko der Unkontrollierbarkeit. Die Kampagnen-<br />

leiter können nur auf die Selbstregulierung innerhalb des Systems vertrauen. Zwar<br />

funktioniert diese Selbstregulierung meist erstaunlich gut, allerdings können die eigentlichen<br />

Ziele der Kampagne schnell verloren gehen. Bottom-Up Kampagnen sind daher sehr unbe-<br />

rechenbar und wenig zielorientiert (Hoopes, 2003).<br />

2.3.3 Hybrider Ansatz<br />

Der erfolgversprechendste Ansatz ist der Hybride. Die Kombination aus Bottom-Up und Top-<br />

Down nutzt die Vorteile beider Ansätze und reduziert Schwachpunkte. Grundsätzlich wird die<br />

Kampagne strikt von oben nach unten geplant und umgesetzt. An verschiedenen Punkten<br />

werden allerdings Bottom-Up Elemente erlaubt und eingebaut. Eine Beteiligung ist so zwar<br />

vorhanden und erwünscht, diese bleibt aber in den Rahmen der Top-Down Strategie einge-<br />

bettet.<br />

Die gesteckten Ziele können nacheinander abgearbeitet und erreicht werden, ohne vom<br />

Kurs abzukommen durch zu viel Einfluss der Partizipanten. Jede offen gelassene Möglich-<br />

keit verfolgt seinen Zweck wie zum Beispiel die Bindung an die Kampagne, das Sammeln<br />

von Spenden oder das Mobilisieren von Freiwilligen. Der hybride Ansatz hat sich gerade<br />

beim Einsatz von Social Media als empfehlenswert erwiesen (Merz / Rhein, 2009).<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

2.4. Social Media Anwendungen<br />

Die zahlreichen Social Media Anwendungen lassen sich in drei Gruppen einteilen. Kommu-<br />

nikation, welche den Austausch von Informationen unter den Benutzern ermöglicht,<br />

Kollaboration, welche hauptsächlich der Wissensvermehrung und -Vermittlung dient und<br />

Multimedia, der audiovisuelle Inhalte sammelt und teilt.<br />

Um mit diesen Anwendungen, die nachfolgend genauer erläutert werden, erfolgreich zu sein,<br />

genügt die Nutzung von nur einer einzigen Plattform meist nicht. Vielmehr ist es wichtig, an<br />

vielen Orten im Internet Präsenz zu zeigen und die Plattformen miteinander zu verknüpfen.<br />

Insbesondere die Multimedia-Anwendungen sind in fast jede andere Social Media Plattform<br />

in irgendeiner Form einbindbar. Dadurch entsteht einen Mehrwert für den Nutzer, der auf ei-<br />

ner Plattform mehr Inhalt findet. Gleichzeitiger Mehrwert für den Strategen ist, das Erreichen<br />

von mehr Personen, weil Inhalte weitergeleitet werden. Mehr zum Umgang mit Social Media<br />

finden Sie in Kapitel 4.<br />

2.4.1 Kommunikation<br />

Unter der Kommunikation versteht man das Teilen von Informationen. Im Austausch mit an-<br />

deren Menschen entsteht zwangsläufig Kommunikation. Diese funktioniert, wenn mindestens<br />

eine Seiten sendet und die andere empfängt. Erst wenn jedoch beide Parteien senden und<br />

empfangen entsteht eine wechselseitige Kommunikation, welche Diskussionen zulässt. Und<br />

diese Kommunikation ist der Schlüssel zum Erfolg von Social Media. Nachfolgend werden<br />

die wichtigsten Gruppierungen und ihre bekanntesten Plattformen beschrieben.<br />

Weblogs<br />

Weblogs, in der Kurzform Blogs genannt, sind eine Art Tagebuch. Neuigkeiten werden chro-<br />

nologisch in der Reihenfolge des Erstelldatums aufgelistet. Der letzte Eintrag erscheint somit<br />

zuerst. Dabei können Beiträge jedes erdenkliche Thema aufgreifen. Meist sind das Meldun-<br />

gen, die einen Bezug zur klassischen Presse haben, wie in Kapitel 2.1.2 beschreiben. Der<br />

Blogger interpretiert die Thematik auf seine eigene Weise, ergänzt diese oft mit Links zu wei-<br />

terführenden Informationen und bringt seine eigene Meinung ein.<br />

In den USA sind Blogs bereits stark verbreitet und haben sich als neue Öffentlichkeit zu den<br />

klassischen Medien etabliert (Rainie, 2005). In der Schweiz gibt es dagegen bisher nur we-<br />

nige einflussreiche Blogs. Der Bekannteste unter ihnen ist Bundesrat Moritz Leuenberger,<br />

der regelmässig persönliche Meinungen zu politischen Themen veröffentlicht (Leuenberger,<br />

2010).<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Weblogs zeichnen sich durch ihre Kommentarfunktion aus, die es den Lesern ermöglicht, ih-<br />

re eigenen Gedanken zu den einzelnen Blogbeiträgen kund zu tun. Diese Funktion kann<br />

optional ein oder ausgeschaltet werden. Für einen echten Mehrwert als Social Media An-<br />

wendung sollten Rückmeldungen grundsätzlich ermöglicht werden. Zur Kontrolle können<br />

Kommentare vom Blogger erst gegengelesen werden, was die Geschwindigkeit jedoch mas-<br />

siv senkt und auf die Leser unattraktiv wirkt. Der Grossteil der Leser kommentiert ohnehin<br />

nicht, sonder liest hauptsächlich geschriebene Beiträge (Fisch, Gscheidle, 2008).<br />

Ein Weblog basiert auf angepassten Content-Managment-Systemen, die speziell fürs Blog-<br />

gen entwickelt wurden. Etabliert hat sich die kostenlose Open-Source-Lösung mit dem<br />

Namen WordPress, die auch von CNN oder der New York Times eingesetzt wird. Sie ist ein-<br />

fach zu verstehen, schnell eingerichtet und bietet viele Anpassungsmöglichkeiten<br />

(WordPress, 2010).<br />

Mikroblogs<br />

Mikroblogs (auch Microblogs genannt) sind eine Abwandlung von Weblogs, in denen nur<br />

sehr kurze Nachrichten verbreitet werden können. Diese Beiträge müssen in der Regel we-<br />

niger als 200 Zeichen lang sein, weshalb sie oft mit SMS-Nachrichten verglichen werden.<br />

Diese Tatsache zwingt den Nutzer dazu, seine Informationen kurz und bündig auf das We-<br />

sentliche zu reduzieren. Oft werden solche Beiträge mit Links auf weiterführende<br />

Informationen versehen. Microblog-Einträge können über das Handy, E-Mail oder das Web<br />

jederzeit aktualisiert werden. Microblogs sind mit Statusnachrichten in Sozialen Netzwerken<br />

vergleichbar (Weinberg, 2010).<br />

Die bekannteste Microblogging-Plattform ist Twitter. Auf Twitter teilen Millionen von Nutzern<br />

ihre Gedanken, Aktivitäten und Entdeckungen im Internet in nur 140 Zeichen der ganzen<br />

Welt mit (Twitter, 2010).<br />

Soziale Netzwerke<br />

Soziale Netzwerke sind virtuelle Gemeinschaften im Internet (auch Netzgemeinschaften ge-<br />

nannt), welche die neuen Möglichkeiten des Web <strong>2.0</strong> besonders ausnutzen. In diesen<br />

Netzwerken lassen sich üblicherweise persönliche Profile anlegen, welche Informationen<br />

über den Benutzer speichern und von anderen Nutzern gesucht werden können. So entsteht<br />

ein Netzwerk mit verknüpften Kontakten, die sich meist mehr oder weniger gut kennen. Da-<br />

mit lassen sich Beziehungen im Internet über unbegrenzte Distanzen pflegen und<br />

aufrechterhalten. Mit Statusmeldungen können aktuelle Geschehnisse untereinander geteilt<br />

werden. Die meisten Sozialen Netzwerke ermöglichen zudem das Empfangen und Versen-<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

den von privaten Nachrichten an einzelne oder mehrere Empfänger. Einzelne Plattformen<br />

bieten auch integrierte Blogs an (Weinberg, 2010).<br />

Eine Besonderheit sind Gruppierungen in Fanseiten und Gruppen, in denen sich Interes-<br />

sensgemeinschaften bilden können. Somit lassen sich für Unternehmen, gemeinsame<br />

Anliegen erfassen und öffentliche Personen eigene Seiten erstellen, die von den Benutzern<br />

abonniert und unterstützt werden können. Das bekannteste soziale Netzwerk in der Schweiz<br />

ist Facebook (Google Ad Planer beziffert die Zahl auf 2,6 Mio., vgl. Kapitel 2.1.2 Facebook-<br />

Nutzer in der Schweiz). Mit grossem Abstand folgt Netlog, ein Netzwerk zum Austausch un-<br />

ter eher jüngeren Personen (350'000 Nutzer) und LinkedIn (150'000 Nutzer), eine<br />

amerikanische Plattform für Businesskontakte (Google AdPlaner, 2010). Die gesammte Liste<br />

befindet sich im Anhang.<br />

3000000<br />

2600000<br />

2500000<br />

2000000<br />

1500000<br />

1000000<br />

500000 350000<br />

150000 140000 91000 58000 52000 44000 32000 32000<br />

0<br />

facebook.com netlog.com linkedin.com xing.com hi5.com me.com ning.com stayfriends.de fanpop.com tagged.com<br />

Abbildung 16: Social Network Nutzung in der Schweiz. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

Social Network-Aggregatoren<br />

Social Network-Aggregatoren helfen den Nutzern, ihre Social Media Plattformen effizienter<br />

und einfacher zu nutzen. Solche Aggregatoren vereinen mehrere Plattformen in einer Einzi-<br />

gen zusammen. Zum Beispiel werden Facebook, MySpace und Xing in einem Aggregator<br />

zusammengeführt, damit eine Statusmeldung sofort auf allen erscheint. Der Nutzer kann<br />

somit Zeit sparen, indem er sich nicht bei jedem Profil einzeln anmelden und Inhalte veröf-<br />

fentlichen oder lesen muss.<br />

Beispiele für solche Aggregatoren sind Yoono (Yoono, 2010), HootSuite (HootSuite, 2010)<br />

oder Ping.fm (Ping, 2010).<br />

Benutzer Schweiz<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Event-Portale<br />

Auf Event-Portalen werden möglichst viele kommende Events gesammelt und als Kalender<br />

veröffentlicht. Die Nutzer können dabei ihre eigenen Events eintragen und organisieren. Er-<br />

stellte Events können mit unterschiedlich umfangreichen Informationen wie Videos, Links<br />

und Bilder ergänzt werden. Der Vorteil liegt bei der Einladung von Gästen, welche direkt über<br />

das Event-Portal abgewickelt werden kann. Nachträglich lassen sich oft Bilder und Videos<br />

über die vergangenen Events veröffentlichen (Luke, 2007). Ein Beispiel für ein Event-Portal<br />

ist Tillate (Tillate, 2010), welches weltweit tätig ist.<br />

2.4.2 Kollaboration<br />

Social Media Anwendungen, die unter Kollaboration fallen, sammeln hauptsächlich Wissen.<br />

Kollaboration entstand aus dem lateinischen und bedeutet „Zusammenarbeit (co = zusam-<br />

men, laborare = arbeiten).<br />

Wikis<br />

Wikis sind Wissenssammlungen im Internet, die jeder Benutzer online im Browser verändern<br />

kann. Dazu ist das Erlernen einer meist sehr einfachen Auszeichnungssprache zur Formatie-<br />

rung nötig. Wikis basieren auf Content-Management-Systemen. Versionen sind<br />

chronologisch Einsehbar, damit jede Veränderung nach verfolgt werden kann. Dieser Me-<br />

chanismus ist wichtig, damit (teils absichtlich) fehlerhafte Änderungen rückgängig gemacht<br />

werden können. Diese Form von Selbstregulation hat sich in der Praxis bewährt. Bei einer<br />

kritischen Masse an Nutzern entsteht, ohne Eingriffe eines Kontrollorgans, eine hochstehen-<br />

de Wissenssammlung, vergleichbar mit Enzyklopädien (Pentzold, 2007).<br />

Die weltweit bekannteste Wiki-Software ist Wikipedia.org, welche als Enzyklopädie im Inter-<br />

net zu den meistbesuchten Informationsseiten zählt (Wikipedia, 2010).<br />

Social <strong>Book</strong>marks / Social Tagging<br />

Social <strong>Book</strong>marks sind Lesezeichen im Internet, die durch User erstellt und verwaltet wer-<br />

den. Dadurch wird versucht, eine Sammlung von hochstehenden Quellen zu erstellen.<br />

Gesammelt werden Links und News, wie auch Podcasts oder Videos (Neuberger, 2007).<br />

Bekannte Social <strong>Book</strong>marking Plattformen sind Delicious (Delicious, 2010), Digg (Digg,<br />

2010) oder Mister Wong (Mister Wong, 2010).<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Social Tagging Sammlungen (Deutsch auch Falksonomien genannt), sind von Menschen-<br />

hand indexierte Listen. Dadurch entstehen Verknüpfungen unter verschiedenen Themen und<br />

Themengebieten, die wiederum verknüpft sind (Carlin, 2007).<br />

Bisher wird Social Tagging aufgrund des hohen Aufwands an Freiwilligen eher selten einge-<br />

setzt. Bekannte Webseiten sind Zigtag (Zigtag, 2010) oder Faviki (Faviki, 2010).<br />

Bewertungsportale<br />

Bewertungsportale sind Plattformen, welche sich auf Kundenrezensionen spezialisiert ha-<br />

ben. Zufriedene oder unzufriedene Käufer können ihre Meinung zu einem beliebigen Produkt<br />

beschreiben und der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Die Bedeutung solcher Bewer-<br />

tungsportale steigt, da diese von Suchmaschinen oft weit oben erscheinen (Raake, Hilker,<br />

2010).<br />

Das Kaufverhalten hat sich durch das Internet massgeblich verändert. Etwa 80% der Kau-<br />

fentscheidungen sind von Rezensionen anderer Kunden abhängig. Diese werden an<br />

Freunde und die Familie als Hilfe weitergeleitet (Wilker, Rieck, 2008).<br />

Bekannte Bewertungsportale im deutschen Raum sind Ciao (Ciao, 2010) und DooYoo<br />

(DooYoo, 2010). Auch sind Portale zur Bewertung von Lehrern, Arbeitgebern oder Dienst-<br />

leistern verfügbar. Ein offizielles Bewertungsportal für <strong>Politik</strong>er gibt es bisher nicht.<br />

Auskunftsportale<br />

Auskunftsportale sind Webseiten, bei denen eine reale Person über das Internet gestellte<br />

Anfragen beantworten. Einerseits benutzen viele Bibliotheken im Verbund solche Auskunfts-<br />

dienste um Fragen per E-Mail oder Chat effizient zu beantworten. Andererseits sind Portale<br />

entstanden, bei denen sich Nutzer gegenseitig helfen, in dem sie gestellte Fragen aus ihrem<br />

Wissensgebiet zu beantworten versuchen.<br />

Beispiele für Auskunftsportale der Bibliotheken sind QuestionPoint (QuestionPoint, 2010)<br />

oder DigiAuskunft (DigiAuskunft, 2010). Offene Communitys sind beispielsweise Yahoo!<br />

Clever (Yahoo! Clever, 2010), wer-weiss-was.de (Wer-weiss-was, 2010) oder GuteFrage.net<br />

(GuteFrage, 2010).<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

2.4.3 Multimedia<br />

Multimedia bezeichnet Inhalte und Werke im digitalen Format. Das können sowohl Texte,<br />

Grafiken, Fotografien, Animationen, Videos, als auch Autoinhalte sein. Ralf Steinmertz be-<br />

schreibt ein Multimediasystem folgendermassen. «Ein Multimediasystem ist durch die<br />

rechnergesteuerte, integrierte Erzeugung, Manipulation, Darstellung, Speicherung und<br />

Kommunikation von unabhängigen Informationen gekenzeichnet, die in mindestens einem<br />

kontinuierlichen (zeitabhängigen) und in einem diskreten (zeitunabhängigen) Medium kodiert<br />

sind» (Steinmetz, 2000).<br />

Foto-Sharing<br />

Mit Foto-Sharing können digitale Bilder im Internet veröffentlicht und für andere Benutzer zu-<br />

gänglich gemacht werden. Die Reichweite der Veröffentlichung kann dabei selber gewählt<br />

werden; sowohl private Fotos für die Familie, als auch Marketingbilder für die Allgemeinheit,<br />

eignen sich für Foto-Sharing-Plattformen. Diese lassen sich zusätzlich mit Wasserzeichen<br />

oder Kopierschutz sichern. In Bezug auf eine möglicht grosse Verbreitung sollten für die Be-<br />

trachter jedoch keine Einschränkungen vorgenommen werden. Diese Fotos lassen sich in<br />

den unterschiedlichsten Formen auf jeder Social Media Plattform publizieren und bieten da-<br />

mit einen Mehrwert zum Text (Weinberg, 2010).<br />

Die mit Abstand erfolgreichste Foto-Sharing-Plattform im Internet ist Flikr.com (Flikr, 2010).<br />

Flikr hat Millionen von Nutzern und kann in allen wichtigen Grundfunktionen kostenlos einge-<br />

setzt werden.<br />

Video-Sharing<br />

Video-Sharing-Plattformen bieten die Struktur an, um eigene Videos vom Computer ins In-<br />

ternet zu stellen und einer breiten Masse an Betrachtern zugänglich zu machen. Solche<br />

Plattformen zählen zu den meistbesuchten Websites im Internet. Durch den Preisrückgang<br />

von Videokameras, eingebauten Webcams und Videofunktionen in Mobiltelefonen, haben<br />

immer mehr Menschen die Möglichkeit eigene Videos zu produzieren (sogenannter User<br />

Generated Content). Diese veröffentlichten Videos werden in ein internettaugliches Format<br />

umgewandelt und per Streaming angeboten (das Video wird abgespielt bevor es zu Ende<br />

geladen ist). Das Angebot ist hauptsächlich für kurze Videos gedacht, weshalb eine Limite in<br />

Zeit oder Dateigrösse besteht (Weinberg, 2010).<br />

Bekannte Video-Sharing-Plattformen sind YouTube.com (YouTube, 2010), MyVideo.de<br />

(MyVideo, 2010) oder sevenload.com (sevenload, 2010).<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Livecasting<br />

Unter Livecasting versteht man das gleichzeitige Aufnehmen und direkte Wiedergeben von<br />

Videoinhalten über das Internet. Diese Technik kommt insbesondere bei Vorlesungen und<br />

Konferenzen zum Einsatz. Mit dessen Hilfe können Ereignisse beispielsweise über ein Mo-<br />

biltelefon gefilmt werden und live an die Zuschauer im Internet übertragen werden.<br />

Technisch ist dazu ein Streaming-Server notwendig, der die Videodaten an jeden Betrachter<br />

einzeln versendet. Dadurch entsteht viel Datenverkehr, der eine leistungsstarke Internetan-<br />

bindung und somit hohe Betriebskosten verursachen kann (Schätzl, 2010).<br />

Als Beispiel bieten Qik.com (Qik, 2010) oder Ustream.tv (Ustream, 2010) diesen Service<br />

kostenlos für eine Vielzahl an Mobiltelefonen an.<br />

Audio-/Musik-Sharing<br />

Unter Audio-/Musik-Sharing versteht man das Teilen und gemeinsame Nutzen von Audioda-<br />

ten. Solche Plattformen bieten den Nutzern den Dienst an (oft gegen ein Entgelt) Musik über<br />

ein Streamingverfahren direkt anzuhören. Oftmals verknüpft sind Social Network Elemente,<br />

in dem der Nutzer ein Profil anlegen kann, das über seine Musikpräferenzen Auskunft gibt.<br />

Bekannte Beispiele für Musik-Sharing sind last.fm (last.fm, 2010), hypem.com (Hypem,<br />

2010) und GrooveShark.com (GrooveShark, 2010).<br />

Präsentation-Sharing<br />

Präsentation-Sharing bezeichnet den Austausch von Präsentationen im Internet. Über ent-<br />

sprechende Plattformen können bereits gehaltene Präsentationen in verschiedenen<br />

Formaten wie PowerPoint oder Pages abgelegt werden und damit abwesenden Personen<br />

zur nachträglichen Einsicht zugänglich gemacht werden. Diese Präsentationen können im In-<br />

ternet ohne entsprechende Software betrachtet und kommentiert werden.<br />

Etabliert haben sich Slideshare.net (Slideshare, 2010) und Scribd.com (Scribd, 2010).<br />

2.4.4 Hilfsmittel für politische Social Media Kampagnen<br />

Um eine erfolgreiche politische Social Media Kampagne durchzuführen, werden mehrere der<br />

zuvor beschriebenen Plattformen eingesetzt. Nicht alle Bedürfnisse werden dabei vollständig<br />

abgedeckt. Möchte man beispielsweise Spenden sammeln kommt E-Donate zum Zug. Wich-<br />

tig ist auch das Monitoring, welches Rückschlüsse über die Aktivitäten der Nutzer erlaubt.<br />

Diese und weitere Hilfsmittel werden nachfolgend erläutert.<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

E-Donations<br />

In den USA sind Spenden für <strong>Politik</strong>er und Parteien selbstverständlich, da keine Mitglieder-<br />

beiträge einbezahlt werden. Im europäischen Raum sind diese dagegen eher wenig<br />

vertreten. Durch das Internet eröffnen sich neue Wege, um Spenden zu sammeln. Verein-<br />

fachte Systeme, die mit wenigen Mausklicks Geld überweisen, tragen entscheidend dazu<br />

bei. Es entsteht die Möglichkeit von Sympathisanten und Mitgliedern Kleinstbeträge effizient<br />

und kostengünstig entgegen zu nehmen. Diese sogenannten Mikrospenden können bereits<br />

ab wenigen Franken entgegen genommen werden und leisten in der Gesamtheit einen wich-<br />

tigen Beitrag zu den eher seltenen, grossen Spenden.<br />

Es unterscheiden sich grundsätzlich fünf Zahlungsmöglichkeiten: Lastschriftverfahren, Kre-<br />

ditkartenzahlung, Überweisung, Bezahlung über Mobiltelefone oder elektronisches Geld.<br />

Letzteres zeigte bisher nicht den erwarteten Erfolg. Die drei ersten Zahlungsmittel sollten<br />

zwingen angeboten werden, um einer kritischen Masse an Spendern die Zahlungsart offen<br />

zu lassen. Es ist wichtig, den potentiellen Spendern zu zeigen, wo ihre Spende zum Einsatz<br />

kommt (Fischer, Neumann, 2006).<br />

Die Zahlungsabwicklung kann selber implementiert werden, wobei die Sicherheitshinweise<br />

und hohen Kosten zu berücksichtigen sind. Drittanbieter übernehmen für eine Provision die-<br />

se Dienstleistung, welche beispielsweise von PayPal.com (PayPal, 2010) übernommen wird.<br />

Newsletter<br />

Newsletter sind ein wichtiges Tool um Sympathisanten über Neuigkeiten zu informieren.<br />

Über E-Mails werden diese Nachrichten an alle Abonnenten sehr kostengünstig bis kosten-<br />

los versendet. Kosten entstehen einzig beim Versenden über Newsletter-Services/-Server,<br />

welche den Versand vollautomatisch aus Datenbanken und ohne Bekanntgabe aller Emp-<br />

fänger vornehmen. Aber auch aus einem privaten E-Mailaccount lässt sich durch Eingabe<br />

der Adressen im „BCC-Feld“ die Veröffentlichung aller Empfänger vermeiden. Bei einer ho-<br />

hen Abonnentenzahl kann das Einfügen der Adressen von Hand jedoch anstrengend<br />

werden. Bei Newslettern ist darauf zu achten, dass eine Austragung aus dem Versand je-<br />

derzeit möglich sein muss. Dieser Ablauf wird durch eine Serverlösung massiv vereinfacht<br />

(Matejcek, 2005).<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Newsfeeds<br />

Newsfeeds zeigen dem Abonnenten immer die aktuellen Änderungen auf einer Webseite an.<br />

Das Newsfeed wird vom Server im RSS-Format zur Verfügung gestellt, welches mit Hilfe ei-<br />

nes Feedreaders vom Nutzer gelesen werden kann.<br />

Dadurch ist ein unkomplizierter Austausch von Informationen mit Interessenten möglich, oh-<br />

ne dass diese die Webseite aufrufen und manuell nach Neuigkeiten absuchen müssen.<br />

Die meisten modernen Browser unterstützen heutzutage die Funktion um Newsfeeds anzu-<br />

zeigen. Praktischere Lösungen sind zum kostenlosen Download im Internet vorhanden. Für<br />

Windows-User eignet sich beispielsweise FeedReader (2010) und für Mac OS User zum<br />

Beispiel Vienna (Vienna, 2010).<br />

Monitoring-Tools<br />

Social Media Monitoring-Tools suchen nach Aktivitäten in den Sozialen Medien zu vordefi-<br />

nierten Schlüsselwörtern und analysieren diese. Mit der zunehmenden Verbreitung und<br />

Nutzung von immer mehr Plattformen, wird die Tatsache über das geschriebene informiert<br />

zu sein immer wichtiger. Das Ziel eines Monitorings ist es, heraus zu finden, was zu einem<br />

Thema gesagt wird, wie oft und wo etwas gesagt wird und diese Meinungen einzufangen.<br />

Dadurch kann in Erfahrung gebracht werden was die Nutzer bewegt, welche Trends aktuell<br />

sind, welche Chancen und Risiken mit Themen verbunden sind und wo noch Informationslü-<br />

cken bestehen. Der Vorteil dieses Wissens liegt im gezielten agieren, statt langsamem auf<br />

Geschehnisse zu reagieren, insbesondere, da sich Meldungen über Social Media sehr<br />

schnell verbreiten (Seiter, 2010).<br />

Nils Seiter von der Namics AG empfiehlt zum Monitoring drei Tools, welche umfassende<br />

Quellenanalysen zulassen, einen grossen Funktionsumfang besitzen und zahlreiche Konfi-<br />

gurationsmöglichkeiten bieten. Diese heissen Alterian SM2 (Alterian, 2010), radian 6 (radian 6 ,<br />

2010) und sysomos (sysomos, 2010).<br />

Diese Tools sind im Markt etablierte Anbieter, die sich vom Preisniveau mit einfacheren Lö-<br />

sungen vergleichen lassen (Seiter, 2010).<br />

Zum Einstieg ins Social Media Monitoring mit eingeschränktem Funktionsumfang kann bei-<br />

spielsweise Spredfast.com (Spredfast, 2010) ausprobiert oder eine kostenlose Webseite wie<br />

Socialmention.com (Socialmention, 2010) besucht werden.<br />

Seite 32 von 94


<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Link-Shortener<br />

Link-Shortener sind kleine Hilfsmittel, um lange Internetadressen zu vermeiden. Gleichzeitig<br />

werden die vorgenommenen Klicks gezählt, wodurch sich das Interesse an einem einzelnen<br />

Beitrag messen lässt. Kurze Links sind beispielsweise bei sehr begrenztem Platz wie bei<br />

Twitter.com und bei sehr langen Internetadressen hilfreich.<br />

Bekannte und etablierte Link-Shortener sind Bit.ly (Bit.ly, 2010) oder Tiny.cc (Tiny.cc, 2010).<br />

Seite 33 von 94


<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

3. Analyse<br />

Nachdem in Kapitel 2 sowohl die theoretischen Grundlagen als auch die Begriffe ausführlich<br />

behandelt wurden, befasst sich die Analyse mit den politischen Vertretern, die Social Media<br />

aktiv nutzen. Die wichtigsten Portale, welche die <strong>Politik</strong> und Social Media fördern und zu-<br />

sammenbringen, sind anfangs beschrieben. Anschliessend wird die Verbreitung der<br />

einzelnen Parteien in Social Media analysiert. In Zusammenarbeit mit Politnetz.ch (Politnetz,<br />

2010) wurde eine Umfrage mit diesen <strong>Politik</strong>ern durchgeführt. Die Ergebnisse werden aus-<br />

gewertet und analysiert.<br />

3.1. Social Media Portale der Schweizer <strong>Politik</strong><br />

In der Schweiz gibt es zwei Portale, welche sich zum Ziel gesetzt haben, <strong>Politik</strong> auf Social<br />

Media zu fördern und zu vernetzen. Politnetz.ch ist ein Netzwerk von Wählern, <strong>Politik</strong>ern und<br />

Vertretern von Organisationen. Auf Politr.ch werden Twitter-News von <strong>Politik</strong>ern gesammelt,<br />

sortiert und ausgewertet. Die Weiterführung von Wahlbistro.ch (Wahlbistro, 2010) ist zu die-<br />

sem Zeitpunkt ungewiss. Wahlbistro verstand sich als Diskussionsforum für <strong>Politik</strong>er und<br />

Interessierte zu aktuellen Wahlen.<br />

3.1.1 Politnetz.ch<br />

Politnetz.ch ist ein unabhängiges <strong>Politik</strong>-Portal, das Bürger, <strong>Politik</strong>er und Vertreter von Par-<br />

teien zu kontroversen Diskussionen anregt. Jeder registrierte Nutzer kann sich sein<br />

persönliches Profil erstellen, das über die Ziele, Erfolge, Interessen und das politische Enga-<br />

gement Auskunft gibt. Dieses Profil kann als persönliche Webseite für <strong>Politik</strong>er genutzt<br />

werden. Zudem wird die Verknüpfungen zu Twitter bereitgestellt, die es ermöglicht, die neus-<br />

ten Meldungen im Profil zu integrieren. Frei wählbare Links und das Verbinden mit Facebook<br />

Connect bringt die verschiedenen Social Media Plattformen auf Politnetz.ch zusammen. Im<br />

Profil lassen sich für den Benutzer zudem seine Beiträge und Debatten verfolgen.<br />

Auf der Startseite werden die neusten Diskussionen und die aktivsten <strong>Politik</strong>er aufgeführt.<br />

Ein Radar zeigt aktuelle Auf- und Absteiger von Fanseiten und Gruppen auf Facebook mit<br />

politischem Hintergrund. Diese lassen sich in Kampagnen, Interessensgruppen und Parteien<br />

aufteilen und nach Wachstum oder Mitglieder sortieren. Im eigenen Blog werden politische<br />

Themen vom Team von Politnetz.ch aufgegriffen und analysiert (Politnetz, 2010).<br />

Seite 34 von 94


<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

3.1.2 Politr.ch<br />

Politr.ch sammelt alle Kurznachrichten von <strong>Politik</strong>ern aus der Schweiz, die auf Twitter veröf-<br />

fentlicht wurden. Die Beiträge können nach Parteien sortiert oder vermischt aufgerufen<br />

werden. Mithilfe eines Newsfeets lassen sich alle Beiträge auch abonnieren. Einmal pro Mo-<br />

nat werden die Aktivitäten analysiert und Statistiken (ohne Angabe von absoluten Zahlen)<br />

erstellt (Politr, 2010).<br />

Seite 35 von 94


<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

3.2. Verbreitung von Social Media in der <strong>Politik</strong><br />

Eine nicht repräsentative Kurzumfrage der Gruppe „<strong>Politik</strong>forelle“ auf Amazee.com (Amazee,<br />

2010) hat ergeben, dass nur wenige Parteien eine gute Internetstrategie verfolgen. 37% ga-<br />

ben an, dass ihrer Meinung nach keine Partei eine starke Strategie verfolgt. Angeführt wird<br />

die Liste von der Piratenpartei (16%) und der SP (16%), gefolgt von den Grünen (11%) und<br />

der GLP (11%). Die gesamte Umfrage befindet sich im Anhang. Es wird deutlich, dass noch<br />

viel Potential in der Umsetzung von Social Media vorhanden ist. Trotzdem gibt es bereits ei-<br />

nige aktive Vertreter im Internet, die hier aufgeführt sind. Analysiert werden Facebook und<br />

Twitter, die zwei am weitesten verbreiteten Social Networks.<br />

3.2.1 Parteien bei Twitter<br />

Diese Analyse basiert auf allen eingetragenen Twitter-Profilen der Politnetz-Liste der Partei-<br />

en auf Twitter (Politnetz auf Twitter, 2010).<br />

Um der Aktualität des schnelllebigen Internets gerecht zu werden, sind nur Profile mit min-<br />

destens einer Aktivität innerhalb eines Monat eingerechnet (Stand 10. Juli 2010). Die<br />

gezählten Follower entsprechen jedem Abonnent eines Profils. Einzelne Sektionsprofile wur-<br />

den zusammengerechnet. Einzelne Follower, die mehreren Parteiprofilen folgen können<br />

dadurch doppelt gezählt worden sein. Es sind sowohl Deutsch- als auch Französisch- und<br />

Italienisch-sprachige Profile vertreten.<br />

Die Piratenpartei ist mit 1ʼ219 Follower das meist abonnierte Profil. Mit 1ʼ096 Tweets werden<br />

Sympathisanten der Partei mit aktuellen Informationen beliefert. Damit liegt die Piratenpartei<br />

mit grossem Vorsprung vorne. Eine halb so grosse Gemeinschaft bilden die Profile der SP<br />

mit 662 Followern und 442 Tweets. Gefolgt von der FDP mit 461 Followern mehr Tweets<br />

(499). Bei abnehmender Followerzahl fällt auf, dass die Summe der Tweets die Follower<br />

übersteigt. Besonders die CVP schreibt mit 357 Tweets für 111 Follower. Es ist davon aus-<br />

zugehen, dass Parteimitglieder und Sympathisanten zu wenig mobilisiert werden.<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

1400"<br />

1200"<br />

1000"<br />

800"<br />

600"<br />

400"<br />

200"<br />

0"<br />

138"<br />

101" 111"<br />

40" 59" 53" 54" 46" 62"<br />

Abbildung 17: Aktive Twitter-Profile. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

Würden alle Profile, also inklusive der inaktiven, zusammengerechnet werden, verschiebt<br />

sich das Ergebnis massiv. Zusätzlich sind einige weitere Parteien auf Twitter vertreten. Die<br />

Piratenpartei führt nur noch sehr knapp vor den massiv an Stärke gewonnenen FDP mit neu<br />

1ʼ205 Followern. Die SP rückt einen Platz nach hinten, ohne gross an Followern zuzulegen.<br />

Was bedeutet, dass der Grossteil dieser Profile aktiv genutzt wird. Die GLP als der Verlierer<br />

in der Aktiv-Statistik holen massiv auf mit 489 Followern und 339 Tweets. Neu ist auch die<br />

SVP, Grüne, junge SVP, EVP, BDP und EDU in der Statistik vertreten. Somit waren alle Par-<br />

teien ausser der PdA und einige Jungparteien in der Vergangenheit mindestens einmal aktiv.<br />

1400"<br />

1200"<br />

1000"<br />

800"<br />

600"<br />

400"<br />

200"<br />

0"<br />

22" 32" 66" 73" 138"<br />

92" 107" 86"<br />

11" 28" 4" 1"<br />

Abbildung 18: Total aller Twitter-Profile. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

357"<br />

123"<br />

263"<br />

499"<br />

461"<br />

662"<br />

442"<br />

1205"<br />

670"<br />

583"<br />

462" 468" 489" 459"<br />

382"<br />

414"<br />

323" 301"<br />

339"<br />

233"<br />

27"<br />

1219"<br />

1096"<br />

1219"<br />

1096"<br />

Summe - Follower"<br />

Summe - Tweets"<br />

Summe - Follower"<br />

Summe - Tweets"<br />

Seite 37 von 94


<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Aufgrund der Verteilung bestätigt sich auch das Interesse an liberalen Parteien im Internet<br />

(vgl. Kapitel 2.1.3 <strong>Politik</strong>interessierte im Internet). Die Piratenpartei, FDP und GLP als eher<br />

liberale Parteien belegen drei der vier ersten Plätze.<br />

Welches Potential diese Parteien auf Twitter hätten, zeigt die Statistik der inaktiven Twitter-<br />

Profile. Bei der FDP gehen 744 Sympathisanten ohne Informationen leer aus. Auch die GLP<br />

hat eine hohe Zahl an nicht bedienten Followern (449), gefolgt von den Grünen (414) und<br />

der SVP (406). Betrachtet man hingegen die Tweets, wird ersichtlich, dass einige Parteien<br />

mit inaktiven Profilen früher aktiv waren. Besonders auffällig ist die Anzahl Tweets bei der<br />

GLP (280), gefolgt von der SVP (132) und der FDP (84). Es ist davon auszugehen, dass<br />

diese Profile nur für den Wahlkampf eingesetzt und mittlerweile eingestellt wurden. (Wieso<br />

man dies nicht tun sollte wird in Kapitel 4.2.2 «Regelmässig neue Meldungen veröffentlichen<br />

näher erläutert»). Einen tiefen Rang bei inaktiven Profilen lässt entweder umgekehrt auf akti-<br />

ve Profile oder auf fehlendes Engagement schliessen.<br />

800<br />

700<br />

600<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

8" 13" 22" 32"<br />

53"<br />

73"<br />

92"<br />

17" 0" 11" 28" 40"<br />

4" 1"<br />

Abbildung 19: Inaktive Twitter-Profile. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

Der Vergleich mit der Facebook-Statistik lässt die Vermutung zu, dass auf Twitter eher Par-<br />

teimitglieder angesprochen werden und weniger Sympathisanten. Das ist möglicherweise<br />

auf die einfache und textbestimmte Kommunikationsform von Twitter zurück zu führen. Die-<br />

sem Umstand sollte beim Einsatz von Twitter Rechnung getragen werden.<br />

212"<br />

339"<br />

25" 38"<br />

406" 414" 449"<br />

132"<br />

27"<br />

280"<br />

744"<br />

84"<br />

Summe - Follower"<br />

Summe - Tweets"<br />

Seite 38 von 94


<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

3.2.2 Parteien bei Facebook<br />

Diese Analyse basiert auf allen eingetragenen Facebook-Seiten und Gruppen auf Polit-<br />

netz.ch (Politnetz, 2010). Es sind alle aktuell verfügbaren Seiten in die Statistik eingerechnet<br />

(Stand 10. Juli 2010). Die gezählten Fans entsprechen jedem, dem ein Seite gefällt („Gefällt<br />

mir“-Knopf) oder einer Gruppe beigetreten ist. Einzelne Sektionsseiten wurden zusammen-<br />

gerechnet. Einzelne Fans, die mehreren Parteiseiten folgen, können dadurch doppelt gezählt<br />

sein. Es sind sowohl Deutsch- als auch Französisch- und Italienisch-sprachige Seiten vertre-<br />

ten.<br />

Auf Facebook ist die SVP die Partei mit den meisten Unterstützern (5ʼ857 Fans). Damit ver-<br />

drängt sie die Piratenpartei im Vergleich zu Twitter auf Platz zwei (3ʼ981 Fans). Simultan zu<br />

Twitter folgen danach die SP (2ʼ929 Fans), die FDP (2ʼ063 Fans) und die JUSO (2ʼ041<br />

Fans). Auf dem letzten Platz steht die BDP (12 Fans).<br />

Die Statistik von Facebook im Vergleich zu Twitter legt den Schluss nahe, dass auf Face-<br />

book potentiell mehr Wähler erreicht werden können. Aufgrund der Möglichkeit zur direkten<br />

Einbindung von multimedialen Inhalten lädt eine Seite oder Gruppe daher mehr zum aktiven<br />

Dialog ein als Twitter.<br />

7000"<br />

6000"<br />

5000"<br />

4000"<br />

3000"<br />

2000"<br />

1000"<br />

0"<br />

12" 64" 68" 92" 94" 127" 179"253"268" 427"607" 659" 932"<br />

BDP"<br />

JGLP"<br />

JGrüne"<br />

JCVP"<br />

JA"<br />

JEVP"<br />

EDU"<br />

EVP"<br />

JF"<br />

CVP"<br />

2063"<br />

2041"<br />

2929"<br />

3981"<br />

5857"<br />

Abbildung 20: Parteien bei Facebook nach Anzahl Fans. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

JSVP"<br />

Grüne"<br />

GLP"<br />

JUSO"<br />

FDP"<br />

SP"<br />

Piraten"<br />

SVP"<br />

Ergebnis Fans<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

3.3. Umfrage mit aktiven <strong>Politik</strong>ern<br />

Wie in der Analyse zur Verbreitung in der <strong>Politik</strong> (Kapitel 3.2) ersichtlich wurde, beteiligen<br />

sich bisher erst wenige <strong>Politik</strong>er aktiv auf Social Media oder nutzen das volle Potential aus.<br />

In Zusammenarbeit mit Politnetz (Politnetz, 2010) wurde eine Umfrage durchgeführt zum<br />

Thema „Social Media in der <strong>Politik</strong>“. Die Umfrage dauerte vom 20. Juli 2010 bis zum 6. Au-<br />

gust 2010 und umfasste 28 Fragen in 5 Gruppen. Sie versucht die Gründe, Ziele und<br />

konkrete Umsetzungen von Social Media in der <strong>Politik</strong> zu erfassen und auszuwerten. Insge-<br />

samt haben 40 Personen an der Umfrage teilgenommen, wobei acht Teilnehmer vorzeitig<br />

abbrachen und fünf weitere aufgrund der falschen Zielgruppenzugehörigkeit ausschieden.<br />

Somit sind die Antworten von 27 Teilnehmern verwertbar und nachfolgend in den Resultaten<br />

dargestellt.<br />

3.3.1 Soziodemografische Merkmale<br />

Von den 27 Befragten gehören 19% der JUSO an, je 15% der SP und GLP und je 11% der<br />

FDP. Die Teilnehmer sind überwiegend männlich (78%), was wahrscheinlich auf die noch<br />

höhere Anzahl Männern in politischen Ämtern zurückzuführen ist.<br />

Mehr als die Hälfte aller teilnehmenden Personen sind zwischen 20 und 29 Jahren alt und<br />

damit einem sehr jungen Segment zuzuweisen.<br />

15%<br />

15%<br />

15%<br />

52%<br />

Abbildung 21: Alter der Teilnehmer. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

4%<br />

unter 20<br />

20-­‐29<br />

30-­‐39<br />

40-­‐49<br />

50-­‐59<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

In Bezug auf die <strong>Politik</strong> sind 57% der Teilnehmer amtierende <strong>Politik</strong>er, 29% <strong>Politik</strong>-<br />

Interessierte und 14% <strong>Politik</strong>-Berater oder eine Agentur. Alle bringen sich, in irgendeiner<br />

Form, aktiv auf Social Media-Plattformen für die <strong>Politik</strong> ein.<br />

29%<br />

14%<br />

Abbildung 22: Tätigkeit in Bezug auf die <strong>Politik</strong>. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

Die überwiegende Anzahl an Teilnehmern gelangte vom Blog der Webseite Politnetz (Blog-<br />

Politnetz, 2010) auf die Umfrage, welcher im Anhang zu finden ist.<br />

3.3.2 Aktivitäten, Nutzung und Tätigkeiten mit Social Media<br />

Da Social Media ein sehr neues Medium ist, nutzen viele erst seit ein bis zwei Jahre diese<br />

Plattformen für politische Anliegen (44%). 26% sind schon zwei oder drei Jahre dabei, weite-<br />

re 24% haben erst kürzlich begonnen.<br />

57%<br />

Amtierende/r <strong>Politik</strong>er/in<br />

Nur <strong>Politik</strong>-­‐Interessierte/r<br />

<strong>Politik</strong>-­‐Berater/in oder Agentur<br />

26% 26%<br />

weniger als 1 Jahr<br />

44%<br />

1 bis 2 Jahre<br />

2 bis 3 Jahre<br />

Abbildung 23: Dauer der Social Media Nutzung. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Facebook wird am meisten und am aktivsten eingesetzt. 33% der Befragten gaben an,<br />

mehrmals am Tag Neuigkeiten zu verbreiten. 11% tun dies einmal pro Tag und 22% mehr-<br />

mals pro Woche. Insgesamt veröffentlichen 96% zumindest einmal im Jahr eine Nachricht<br />

und sind somit auf Facebook vertreten.<br />

mehrmals pro Tag<br />

einmal pro Tag<br />

mehrmals pro Woche<br />

einmal pro Woche<br />

mehrmals pro Monat<br />

einmal pro Monat<br />

seltener als einmal pro Moant<br />

gar nicht<br />

Abbildung 24: Nutzung von Facebook. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

Twitter, als sehr schnelles Medium, wird nur von 11% mehrmals pro Tag mit einer Meldung<br />

bestückt. Der grossteil der Teilnehmer veröffentlicht mehrmals pro Monat, aber weniger als<br />

einmal pro Woche einen Beitrag. Insgesamt haben 63% der Befragten ein Profil bei Twitter.<br />

mehrmals pro Tag<br />

einmal pro Tag<br />

mehrmals pro Woche<br />

einmal pro Woche<br />

mehrmals pro Monat<br />

einmal pro Monat<br />

seltener als einmal pro Moant<br />

gar nicht<br />

Abbildung 25: Nutzung von Twitter. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

MySpace nutzt bei den Befragten niemand. 100% gaben an, gar keine Meldungen zu veröf-<br />

fentlichen.<br />

0%<br />

4%<br />

4%<br />

4%<br />

4%<br />

4%<br />

11%<br />

11%<br />

11%<br />

11%<br />

15%<br />

11%<br />

19%<br />

22%<br />

33%<br />

37%<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Die Business-Plattform Xing wird von 33% der Befragten benutzt, Veröffentlichungen sind<br />

aber selten. Es ist an zu nehmen, dass auf Xing vor allem private Nachrichten an Parteimit-<br />

glieder versandt werden.<br />

mehrmals pro Tag<br />

einmal pro Tag<br />

mehrmals pro Woche<br />

einmal pro Woche<br />

mehrmals pro Monat<br />

einmal pro Monat<br />

seltener als einmal pro Moant<br />

gar nicht<br />

Abbildung 26: Nutzung von Xing. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

LinkedIN als direkte Konkurrenz von Xing wird indes nur von zwei befragten Personen ge-<br />

nutzt.<br />

Blogs sind bei den befragten <strong>Politik</strong>ern beliebt. 63% betreiben einen Blog. Das lässt sich<br />

wahrscheinlich auf die gute Möglichkeit zur Darstellung der eigenen Positionen zurückführen.<br />

Entsprechend der längeren Beiträge und aufwändigeren Erstellung von Blog-Nachrichten ist<br />

die Veröffentlichungs-Rate niedriger als bei Facebook. Im Durchschnitt wird etwa eine Nach-<br />

richt pro Woche geschrieben.<br />

mehrmals pro Tag<br />

einmal pro Tag<br />

mehrmals pro Woche<br />

einmal pro Woche<br />

mehrmals pro Monat<br />

einmal pro Monat<br />

seltener als einmal pro Moant<br />

gar nicht<br />

Abbildung 27: Nutzung von Blogs. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

Der Einsatz von Wikis zur Erhaltung und Erarbeitung von Wissen ist in der politischen Land-<br />

schaft wenig verbreitet. 11% gaben an, Wikis mehrmals in der Woche zu verwenden, 7%<br />

mehrmals am Tag. Dabei ist nicht auszuschliessen, dass aufgrund eines Verständnisprob-<br />

lems Wikipedia.org als Wiki betrachtet wurde.<br />

Foto-Sharing wird dabei erstaunlich wenig eingesetzt. Nur 41% der Teilnehemer setzen ei-<br />

gene Fotos überhaupt ein, um diese, abgesehen von ergänzenden Bildern in Beiträgen, mit<br />

anderen zu teilen.<br />

0%<br />

0%<br />

4%<br />

0%<br />

4%<br />

0%<br />

11%<br />

15%<br />

7%<br />

7%<br />

7%<br />

11%<br />

11%<br />

19%<br />

67%<br />

37%<br />

Seite 43 von 94


<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

mehrmals pro Tag<br />

einmal pro Tag<br />

mehrmals pro Woche<br />

einmal pro Woche<br />

mehrmals pro Monat<br />

einmal pro Monat<br />

seltener als einmal pro Moant<br />

gar nicht<br />

Abbildung 28: Nutzung von Foto-Sharing. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

Bei Video-Sharing sieht die Nutzung noch schlechter aus. 48% der Befragten haben im letz-<br />

ten Jahr mindestens ein eigenes Video auf einer Plattform wie YouTube veröffentlicht. 52%<br />

Nutzen gar keine Videos.<br />

mehrmals pro Tag<br />

einmal pro Tag<br />

mehrmals pro Woche<br />

einmal pro Woche<br />

mehrmals pro Monat<br />

einmal pro Monat<br />

seltener als einmal pro Moant<br />

gar nicht<br />

0%<br />

0%<br />

4%<br />

0%<br />

7%<br />

7%<br />

0%<br />

4%<br />

4%<br />

0%<br />

0%<br />

4%<br />

Abbildung 29: Nutzung von Video-Sharing. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

Die Veröffentlichungen auf den genannten Plattformen werden von 70% der Befragten auf<br />

mehreren Plattformen gleichzeitig veröffentlicht.<br />

26%<br />

70%<br />

Abbildung 30: Gleichzeitige Veröffentlichung auf mehreren Plattformen. Eigene Darstellung<br />

(Merki, 2010)<br />

Mit 96% schreiben fast alle <strong>Politik</strong>er ihre Einträge auf Social Media-Plattformen selber. 19%<br />

werden durch unterschiedliche Parteimitglieder unterstützt, 11% durch Kommunikations-<br />

Mitarbeiter und 15% Berater und Agenturen unterstützen andere <strong>Politik</strong>er bei der Arbeit mit<br />

22%<br />

37%<br />

Ja<br />

Nein<br />

59%<br />

52%<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Social Media. 22% lassen Beiträge zumindest teilweise von einem zentralen Sekretariat ver-<br />

fassen.<br />

Das Hauptziel besteht im Berichten von der eigenen politischen Arbeit (70%). Gefolgt vom<br />

Kommunizieren mit Sympathisanten der eigenen Partei (67%) und der Mobilisierung von po-<br />

tentiellen Wählern (59%). 48% gaben an, durch ihre Aktivität auch mit Parteimitgliedern zu<br />

kommunizieren und weitere 48% nutzen Social Media um ihr Kontaktnetzwerk zu erweitern.<br />

Die Frage war beschränkt auf maximal fünf Antworten.<br />

Über politische Arbeit berichten<br />

Mit Sympathisanten kommunizieren<br />

Mobilisierung der potentiellen Wähler<br />

Mit Parteimitglieder kommunizieren<br />

Erhöhung der Besucherzahlen Homepage<br />

Aufnehmen von Wählermeinungen<br />

Wissensdatenbank au`bauen<br />

Bekanntmachen der Wahl-­‐Versprechen<br />

Abbildung 31: Haupt-Ziele mit Social Media. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

Auffällig bei der Frage nach Unterstützung und Strategie durch die Partei ist, dass scheinbar<br />

viele Parteien noch keine klaren Vorgaben für den Umgang mit Social Media haben.<br />

22%<br />

26%<br />

Kontaktnetzwerk<br />

4%<br />

Sonstiges<br />

48%<br />

Abbildung 32: Unterstützung durch die Partei. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

Fast die Hälfte der Befragten wird wenig oder gar nicht unterstütz durch die Partei. 22% er-<br />

halten eine spärliche Unterstützung. 4% haben eine parteiinterne Strategie als Vorgabe,<br />

wobei damit die allgemeine Partei-Strategie für die Kommunikation gemeint wurde. Nur 26%<br />

der Parteien haben eine Strategie und unterstützten ihre <strong>Politik</strong>er aktiv.<br />

7%<br />

7%<br />

15%<br />

37%<br />

37%<br />

48%<br />

48%<br />

59%<br />

70%<br />

67%<br />

Nein, wenig oder gar nicht<br />

Ja, Strategie und<br />

Unterstützung<br />

Ja, aber spärlich<br />

Ja, Strategie durch Partei<br />

festgelegt<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Das Sammeln von Spenden im Internet ist bei 35% der Befragten möglich. 65% bieten keine<br />

solche Funktion an.<br />

Abbildung 33: Sammeln von Spenden. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

3.3.3 Kommunikation und Feedback<br />

Die Kommunikation mit Social Media richtet sich hauptsächlich an potentielle Wähler (80%).<br />

Aber auch externe Sympathisanten, die nicht zwar die politische Ausrichtung der <strong>Politik</strong>er tei-<br />

len, aber nicht der Partei angehören sind wichtige Zielgruppen (56%). Mit 44% werden<br />

Unentschlossene Wähler angesprochen und mit weiteren 44% eigene Parteimitglieder. Es<br />

waren maximal drei Antwortmöglichkeiten zugelassen.<br />

Potentielle Wähler<br />

Externe Sympathisanten<br />

Unentschlossene Wähler<br />

Parteimitglieder<br />

Presse<br />

Freiwillige (für Aktionen)<br />

Spender<br />

Meinungsführer<br />

65%<br />

4%<br />

4%<br />

35%<br />

16%<br />

Abbildung 34: Zielgruppe der Social Media-Aktivität. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

76% der Befragten gaben an, Social Media für den Kontakt mit Wählern einzusetzen. Nur<br />

28%<br />

44%<br />

44%<br />

24% betreiben laut eigener Einschätzung einseitige Kommunikation.<br />

56%<br />

Ja<br />

Nein<br />

80%<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Abbildung 35: Kontakt mit Wählern. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

Dabei bieten 68% eine Kommentarfunktion in ihrem Blog oder sozialen Netzwerk an. 56%<br />

stellen auch ein klassiches Kontaktformular zur Verfügung und 40% bieten die Möglichkeit<br />

ihre Neuigkeiten auch mit Anderen zu teilen.<br />

Abbildung 36: Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

Die so erhaltenen Rückmeldungen beantworten 84% regelmässig, die restlichen 16% ant-<br />

worten auf Kommentare nur manchmal.<br />

Auf die Frage, wie sie mit negativen Rückmeldungen umgehen antworten die Meisten mit<br />

„Antwort geben“. Ein Teilnehmer sagt dazu: „ Genau gleich wie mit positiven Rückmeldun-<br />

gen. Die sachliche Beantwortung steht im Vordergrund.“ Für viele ist zudem die Art und<br />

Weise der Rückmeldung wichtig: „Falls konstruktiv, dann antworten, falls doof, dann lö-<br />

schen“.<br />

24%<br />

Kommentarfunktion<br />

Kontaktformular<br />

Button für schnelles Teilen auf anderen<br />

Plattformen<br />

Weiterleiten auf Plattformen mit<br />

Kommentarfunktion<br />

76%<br />

20%<br />

40%<br />

56%<br />

Ja<br />

Nein<br />

68%<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

3.3.4 Bedeutung im Mix aller Massnahmen der politischen Arbeit<br />

Social Media ist für den Grossteil der Befragten mittelmässig wichtig (54%) wobei die Ten-<br />

denz eher Richtung hohe Bedeutung zeigt.<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Abbildung 37: Bedeutung von Social Media. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

Interessanterweise schätzen die Befragten die Wahlbeteiligung aufgrund ihrer Social Media<br />

Aktivität trotzdem nur sehr gering ein. 25% geben an, dass nur sehr wenige Interessenten<br />

auch tatsächlich an die Urne gehen. 42% schätzen die Zahl mit wenigen ein und 33% sagen,<br />

dass doch einige aufgrund ihrer Aktivität wählen gehen.<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

Abbildung 38: Wahlbeteiligung aufgrund Social Media. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

Einige Kommentatoren weisen darauf hin, dass Social Media nicht als Initiator für Stimmen<br />

eingesetzt werden sollte, sondern als Mulitiplikator. Zudem sei die Messung des Erfolgs sehr<br />

schwierig.<br />

4%<br />

sehr wenig<br />

Bedeutung<br />

25%<br />

8%<br />

wenig<br />

Bedeutung<br />

42%<br />

Für diese Messung des Erfolgs sind vor allem die Anzahl an Kommentaren wichtig (67%).<br />

Danach folgt die Anzahl an Fans, Follower und Leser mit 63%. Auch die Nennung in den<br />

54%<br />

mittelmässig<br />

wichtig<br />

33%<br />

25%<br />

8%<br />

hohe Bedeutung sehr hohe<br />

Bedeutung<br />

0% 0%<br />

sehr wenige wenige einige viele sehr viele<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

klassischen Medien aufgrund von Social Media Nachrichten wird mit 54% als wichtig einge-<br />

schätzt. Die Qualität der Kommentare mit 50% und die Nennung im Internet, mit 42% folgen.<br />

Professionelles Monitoring setzten 38% ein.<br />

Abbildung 39: Messung des Erfolgs. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

Den grössten Erfolg sehen viele im direkten Kontakt mit den Wählern. Dabei steht die Sensi-<br />

bilisierung für die eigenen Botschaften und die direkte Rückmeldung im Vordergrund. Auch<br />

Nennungen in Tageszeitungen, sowie eine grosse Anzahl an Lesern werden als Erfolg ge-<br />

wertet.<br />

3.3.5 Zukünftige Nutzung<br />

Die Ratschläge zur Nutzung von Social Media für Kampagnen gehen weit auseinander. Ei-<br />

nerseits wird auf die „Korrektheit, Kompromissbereitschaft und Kontinuität“ aufmerksam<br />

gemacht, andererseits auf eine einheitliche Strategie hinter der Kampagne. Wichtig ist auch,<br />

dass keine zu grossen Erwartungen gestellt werden, sondern ausprobiert und Erfahrungen<br />

gesammelt werden können. Auch die Erkenntnis, dass Social Media keine Einwegkommuni-<br />

kation ist wird erwähnt.<br />

Für zukünftige <strong>Politik</strong>er, die Social Media nutzen, werden keine Bücher, Seminare oder<br />

Agenturen empfohlen. Vielmehr sei ein anständiges Benehmen und sammeln von Erfahrung<br />

wichtig: „Learning by doing“ steht im Vordergrund.<br />

Von den Teilnehmern der Umfrage wollen die Meisten ihre Aktivität mit Social Media noch<br />

weiter ausbauen. 33% erweitern diese in Kürze und 46% hat langfristig vor, die Aktivitäten<br />

auszubauen.<br />

Anzahl Kommentare<br />

Anzahl Fans / Follower / Leser<br />

Nennungen in klassischen Medien<br />

Qualität der Kommentare<br />

Nennungen im Internet<br />

Monitoring<br />

Qualität der Fans / Follower / Leser<br />

Eingenommene Spenden<br />

Sonstiges<br />

Gar nicht<br />

4%<br />

4%<br />

13%<br />

21%<br />

29%<br />

38%<br />

42%<br />

50%<br />

54%<br />

67%<br />

63%<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Abbildung 40: Social Media Aktivität ausbauen. Eigene Darstellung (Merki, 2010)<br />

Dazu werden eine bessere Integration der einzelnen Kanäle angestrebt und Funktionen<br />

ausgebaut. Diese Vernetzung will der Grossteil der Befragten weiter vorantreiben. Aktivitäten<br />

auf anderen Plattformen oder die Verstärkung der Nachrichten ist vielen wichtig. Nicht ver-<br />

gessen werden darf der personelle Ausbau, da momentan erst wenige <strong>Politik</strong>er aktiv sind.<br />

Verschiedene Parteien sind in der Planung eines einheitlichen Konzeptes mit parteiweiter<br />

Strategie.<br />

21%<br />

46%<br />

33%<br />

Ja, in Kürze<br />

Ja, langfristig<br />

Nein, momentan nicht<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

4. Empfehlungen und Checklisten<br />

Aus der Analyse wurde ersichtlich, wie <strong>Politik</strong>er bereits heute Social Media für ihre Zwecke<br />

nutzen. Um diese Möglichkeiten selber anwenden zu können muss Social Media und die<br />

damit verbundenen Veränderungen der politischen Kommunikation verstanden werden. Im<br />

nächsten Kapitel soll ein Verständnis für die Thematik vermittelt werden. Handlungsanwei-<br />

sungen helfen dabei, die wichtigsten Punkte in der konkreten Anwendungen zu beachten.<br />

Die anschliessenden Checklisten können als Leitfaden bei der Umsetzung der Kommunika-<br />

tion auf Facebook, Twitter oder in Form eines Blogs angewendet werden.<br />

4.1. Social Media verstehen<br />

Social Media ist ein relativ neues Phänomen in der Kommunikation. Mit den neuen Möglich-<br />

keiten entstehen für die Wähler neue Formen der Partizipation in der <strong>Politik</strong>.<br />

Social Media ist kein Trend<br />

Die Statistiken zur Nutzung von Social Media im Internet sprechen eine klare Sprache (vgl.<br />

Kapitel 2.1.2 Nutzer von Social Media). Social Media hat sich zu einer ernst zu nehmenden<br />

Kommunikationsform entwickelt, welcher immer mehr Menschen angehören. Und die Ent-<br />

wicklung läuft unaufhaltsam weiter. Mit den Techniken des Web <strong>2.0</strong> entstehen immer mehr,<br />

immer benutzerfreundlichere Plattformen. Dieses brachliegende Potential nicht zu nutzen<br />

,wird in Zukunft immer mehr ein Nachteil zu den Konkurrenten sein, welche die Entwicklung<br />

erkannt haben.<br />

Internet als Beziehungsnetzwerk<br />

Das Internet hat sich durch Social Networks zu einem örtlich unabhängigen, sozialen Bezie-<br />

hungsnetzwerk entwickelt. Pflegen von Kontakten in der ganzen Welt war bisher nie so<br />

einfach und effizient. Immer mehr Menschen sind in irgendeiner Form über das Internet mit-<br />

einander verbunden. Grundsätzlich steht es jedem offen, sich in ein Social Network<br />

einzubringen. Diese Vernetzung kann auch in der <strong>Politik</strong> genutzt werden, da eine breite<br />

Masse an Personen in sozialen Netzwerken vertreten ist und zudem über ein gesteigertes<br />

Interesse an <strong>Politik</strong> aufweist (vgl. Kapitel 2.1.3 <strong>Politik</strong>interessierte im Internet). Während die<br />

Wähler früher passiv vor dem Fernsehbildschirm sassen und eine Wahl verfolgten, haben<br />

die Wähler heutzutage mit Social Media eine tragende Rolle, ob diese nun erkannt wird oder<br />

nicht.<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Social Media ist authentisch<br />

Auf Social Media Plattformen funktioniert nur eine ehrliche und offene Kommunikation.<br />

Falschaussagen werden durch die leichte Überprüfbarkeit im Internet sofort von den Benut-<br />

zern aufgedeckt. Diese Selbstregulierung hat den positiven Nebeneffekt, dass nur ehrliche<br />

Kommunikation mit ehrlichen Informationen von den Nutzern gelesen und goutiert wird (vgl.<br />

nächstes Kapitel 4.2 Handlungsanweisungen).<br />

Die schnellste Information gewinnt<br />

Aufgrund des schnellen Distributionswegs, dem Internet, kommen und verschwinden Infor-<br />

mationen in rasantem Tempo. Einem Benutzer gefällt eine Meldung und erbeschäftigt sich<br />

damit oder sie wird von neuen Meldungen verdrängt. Je mehr Benutzer eine Nachricht als in-<br />

teressant einstufen, umso mehr steigt die Chance, dass diese weiterverbreitet und damit<br />

weiteren Benutzern bekannt gemacht wird. Bekannte Suchmaschinen haben bereits eine<br />

Echtzeitsuche integriert. Aktuelle Beiträge gewinnen damit immer mehr an Bedeutung.<br />

Schwierig zu kontrollieren<br />

Eine Diskussion, in der jeder Benutzer seine eigene Meinung kundtun kann, ist schwierig bis<br />

unmöglich zu kontrollieren. Da zahlreiche Social Media Plattformen zur Verfügung stehen,<br />

kann die Kommunikation nicht eingeschränkt werden. Kommuniziert wird immer, doch haben<br />

sich durch die neuen Medien neue Wege eröffnet, sodass jeder teilhaben kann. Nur mit der<br />

eigenen Teilnahme an diesen Diskussionen können Falschaussagen richtiggestellt und diffe-<br />

renziert dargelegt werden. Durch die breite Verstreuung der Social Media Inhalte ist es<br />

zudem schwierig, die Nennungen zu messen. Hilfe bieten hier Social Media Monitoring-Tools<br />

(vlg. Kapitel 2.4.4 Monitoring-Tools).<br />

Unzensiertes Feedback<br />

Auf Social Media Plattformen muss immer mit direktem Feedback gerechnet werden.<br />

Dadurch entstehen Hinweise und Verbesserungsvorschläge, die eine Community berei-<br />

chern. Das Feedback der Benutzer kann aber auch für schwere Enttäuschungen sorgen.<br />

Nicht jede Idee und jede Meinung trifft auf helle Begeisterung im Internet. Die negativen<br />

Feedbacks müssen toleriert werden können, denn nur wer offen und ehrlich damit umgehen<br />

kann, wird auch ernst genommen (vgl. nächstes Kapitel 4.2 Handlungsanweisungen).<br />

Presse berichtet über Meldungen auf Social Media<br />

Auch die Presse hat Social Media für sich entdeckt. Alle grossen Zeitungen, woe auch viele<br />

Kleine, veröffentlichen ihre News zusätzlich über Social Media. Sie haben verstanden, dass<br />

über diese Kanäle neue Leser und interessierte Personen gezielt angesprochen werden<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

können. Gleichzeitig mit dem Einzug der Zeitungen in die Social Media Welt, berichten diese<br />

auch öfters über Geschehnisse und Meldungen, die dort veröffentlicht werden. Zwar sind<br />

diese bisher vor allem in Gratiszeitungen und Boulevard-Blättern anzutreffen, es zeichnet<br />

sich jedoch mit zunehmender Professionalisierung und Verifizierung der Quellen im Social<br />

Media ein Trend ab.<br />

Auch Social Media verursacht Kosten<br />

Obwohl Social Media Plattformen grundsätzlich kostenlos verwendet werden können, funkti-<br />

oniert eine professionelle Umsetzung und Betreibung einer Social Media Kampagne nicht<br />

ohne Aufwand. Social Media sollte nicht als Gratiswerbung verstanden werden, denn was<br />

immer auch geplant wird, in irgend einer Form fallen Kosten an für Gewinnspiele, Werbung,<br />

Strategieausarbeitung, Monitoring oder sei es auch „nur“ für die aufgewendete Zeit.<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

4.2. Regeln zur Nutzung von Social Media<br />

Konkrete Handlungsanweisungen sollen helfen, als <strong>Politik</strong>er mit Social Media erfolgreich zu<br />

sein. Sie verstehen sich als Empfehlungen und haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.<br />

Nach dem aktuellen Stand der Entwicklung sind diese Punkte jedoch der Schlüsselfaktor<br />

zum Erfolg.<br />

4.2.1 Vor dem Start<br />

Bevor mit der Arbeit mit Social Media begonnen wird, sollten einige grundlegende Aspekte<br />

geklärt sein. Ein schriftlicher Plan kann dabei hilfreich sein, um den Erfolg später messen zu<br />

können.<br />

Wahl des richtige Social Networks<br />

Welche Zielgruppe soll angesprochen und wo kann diese erreicht werden? Manche Social<br />

Networks haben sich auf Business-Kontakte spezialisiert (z.B. Xing, 2010), andere auf Vi-<br />

deos (z.B. YouTube,2010), Musik (z.B. MySpace, 2010), Kurznachrichten (z.B. Twitter,<br />

2010), Freunde (z.B. Face<strong>Book</strong>, 2010) oder auf Blogs (z.B. WordPress, 2010). Eine Über-<br />

sicht von mehr als 150 Plattformen befindet sich auf Socialmediaplanner.de<br />

(Socialmediaplanner, 2010). Die Nutzung von mehreren Netzwerken ist empfehlenswert, es<br />

müssen jedoch auch alle betreut werden. Denn nicht jede Meldung eignet sich für jedes<br />

Netzwerk. Eine Hilfe, um Nachrichten zeitsparender zu versenden sind Social Media Aggre-<br />

gatoren (z.B. HootSuite, 2010).<br />

Ziele für die Social Media Aktivität<br />

Was soll mit dem Einsatz von Social Media erreicht werden? Bei jeder Aktivität sind im Vor-<br />

feld die Ziele zu klären, um darauf hin arbeiten zu können. Mögliche Ziele können<br />

beispielsweise sein:<br />

• Bekanntmachung der Wahlkampf-Versprechen<br />

• Mobilisierung der Wähler<br />

• Sammeln von Spenden<br />

• Aufnehmen von Wählermeinungen<br />

• Erhöhung der Besucherzahlen auf der Wahlhomepage<br />

• Bekanntmachung von <strong>Politik</strong>ern bei jüngerer Zielgruppe<br />

• Anregung von Diskussionen<br />

• Etc.<br />

Jede Veröffentlichung soll der Erreichung der gesetzten Ziele dienen und diese weiter voran-<br />

treiben.<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Zeitrahmen setzten<br />

Die Betreuung von Social Media kann mit sehr unterschiedlichem Zeitaufwand verbunden<br />

werden. Je mehr Zeit in die Recherche von spannenden Themen, Beantwortung von Feed-<br />

backs und schreiben von Nachrichten investiert wird, umso näher ist ein <strong>Politik</strong>er bei seinen<br />

Wählern. Allerdings kann dies den Zeitrahmen sprengen. Es ist daher wichtig ein Limit zu<br />

setzen, denn so erfolgreich Social Media auch eingesetzt werden kann, rechtfertigt es doch<br />

nicht die Aufopferung anderer Pflichten. Gleichzeitig soll die Aktivität kontinuierlich erfolgen,<br />

bei der eine feste Zeit zum regelmässigen Aufsuchen der Social Media Plattformen hilfreich<br />

sein kann.<br />

4.2.2 Beiträge schreiben<br />

Der wichtigste Punkt bei der Nutzung von Social Media ist die Art und Weise, wie Beiträge<br />

geschrieben werden. Diese Punkte helfen dabei, die interessanten Inhalte auch richtig zu<br />

vermitteln.<br />

Veröffentlichungen sind mächtig und prägen Meinungen<br />

Mit dem Engagement auf Social Media Plattformen erhält der <strong>Politik</strong>er ein Profil und damit<br />

einen klaren Standpunkt. Sympathisanten wie Gegner erkennen darin optimalerweise die<br />

Absichten und Ziele der politischen Aktivitäten. Konkrete Botschaften prägen die Meinung<br />

von Nutzern über eine Person oder Partei mehr als ein Wahlplakat. Diesen Vorteil gilt es in<br />

jeder Veröffentlichung bewusst einzusetzen. Dabei sind einmal geschriebene Einträge nur<br />

sehr schwer bis gar nicht zu löschen. “Das Internet vergisst nichts” ist ein bekannter Satz,<br />

der auch auf die Aktivität in den sozialen Medien zutrifft.<br />

Regelmässig neue Meldungen veröffentlichen<br />

Im Rahmen der gesetzten Zeit sollten regelmässig neue Meldungen veröffentlicht werden.<br />

Nur durch Kontinuität wird ein Profil für die Leser interessant. Das setzt auch voraus, dass<br />

Social Media nicht nur während den Wahlkampf-Phasen eingesetzt wird, sondern der stän-<br />

dige Kontakt zu den Lesern aufrecht erhalten bleibt. Die Wähler interessieren sich auch,<br />

oder sogar besonders während der Amtszeit, für erfolgreiche und weniger erfolgreiche Er-<br />

eignisse. Als Richtwert sollten in einem Social Network mindestens zwei Meldungen pro<br />

Woche und höchstens zwei Meldungen pro Tag veröffentlicht werden. Eine höhere Anzahl<br />

pro Tag überfordert die Leser, wirkt aufdringlich und die Zahl der Rückmeldungen sinkt. Ein<br />

Blog kann sich mit mindestens zwei Texten pro Monat begnügen.<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Meinungen und Fakten auseinanderhalten<br />

Die grösste Problematik bei Missverständnissen liegt oft im Vermischen von Meinungen und<br />

Fakten. Eine klare Trennung hilft dem Leser ihre Standpunkte im Kontext zu verstehen.<br />

Wenn Meinungen von der allgemein gültigen Parteimeinung abweichen, sollten diese klar als<br />

persönliche Aussagen deklariert sein. Dies trifft insbesondere auf längere Ausführungen zu.<br />

Lesern einen Mehrwert bieten<br />

Bloggeinträge, Statusmeldungen und Kurznachrichten beziehen sich in der Regel auf ein ak-<br />

tuelles Thema oder Diskussionen. Selbstverständlich werden auch eigene Neuigkeiten<br />

verbreitet. Das Internet bietet viele Verlinkungs- und Einbettungsmöglichkeiten für zusätzli-<br />

che Informationen. Leser interessieren sich für weiterführende Informationen, kurze Videos<br />

zum Thema, Präsentationen oder Meldungen aus den klassischen Medien. Beiträge die ei-<br />

nen Mehrwert bieten nutzen daher weitere Möglichkeiten, die Social Media zur Verfügung<br />

stellt. Fast alle Plattformen lassen sich miteinander verlinken oder kombinieren.<br />

Profile zielgruppengerecht erstellen und pflegen<br />

Ein vollständiges Profil strahlt eine gewisse Professionalität und Seriosität aus. Nebst den<br />

zwingenden Inhalten können Profile mit weiterführenden Informationen über die Person oder<br />

die Partei ergänzt werden. Nach Möglichkeit ist ein Profil möglichst komplett einzurichten.<br />

Der eigene Hintergrund und der politische Werdegang sollte offengelegt werden. Auf einigen<br />

Plattformen können Anpassungen am Design und dem Aufbau vorgenommen werden.<br />

Dadurch erhält ein Profil einen individuellen Charakter, der am Corporate Design der Partei<br />

zumindest angelehnt sein sollte. Die Sprache ist zielgruppengerecht auszuwählen, wie sie in<br />

Kommunikationstheorien üblicherweise beschreiben wird. Lange und komplizierte Sätze sind<br />

auf jeden Fall zu vermeiden. (Weitere Informationen zu den Social Media Nutzern befinden<br />

sich in Kapitel 2).<br />

Qualität der Beiträge<br />

Auch im Internet herrscht ein Qualitätsanspruch an veröffentlichte Beiträge. Eine schlechte<br />

Wortwahl und übermässig viele Rechtschreibefehler qualifizieren keinen <strong>Politik</strong>er als kompe-<br />

tent. Unpräzise Aussagen oder Halbwahrheiten können von Gegnern zudem gegen die<br />

eigene Person oder Partei eingesetzt werden. Falschaussagen lassen sich im Internet<br />

schnell nachprüfen und schaden der Vertrauenswürdigkeit.<br />

Keine reinen Parolen veröffentlichen<br />

Wer auf Social Media nur reine Parolen veröffentlicht wird wenige Leser ausserhalb der ei-<br />

genen Partei finden. Wahlkampfslogans und Parteiprogramme können auf Plakaten, Flyern<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

und der Webseite nachgelesen werden. Diese Informationen bieten dem Leser nichts neues,<br />

zählen daher nicht als Neuigkeit und sind ein Veröffentlichung nicht wert. Mit Social Media ist<br />

es wie in keinem anderen Medium wichtig authentisch zu bleiben. Alles andere wird schnell<br />

durchschaut und abgelehnt.<br />

Beiträge selber schreiben<br />

Beiträge sollten im Normalfall wenn immer möglich selber geschrieben werden. Nur so ent-<br />

steht eine echte Bindung zu den Nutzern des Angebots. Social Media darf nicht als ein<br />

notwendiges Übel geführt werden, sondern als gern gepflegtes Beziehungsnetz mit den<br />

Wählern. Sollte der Zeitplan zu eng werden für Nachrichten auf Social Media, kann eine na-<br />

hestehende Person, welche sich sowohl in der <strong>Politik</strong> und dem Parteiprogramm als auch mit<br />

Präferenzen und Zielen in der persönlichen <strong>Politik</strong> des Kandidaten auskennt, zu Hilfe gezo-<br />

gen werden. Es muss sichergestellt sein, dass diese Person immer auf dem aktuellen Stand<br />

ist und bei vielen Aktivitäten mitwirkt. Diesem Kommunikationsbeauftragten für Social Media<br />

muss vertraut werden, denn Einschränkungen in der Kommunikation oder Rückbestätigun-<br />

gen mit dem <strong>Politik</strong>er sind kontraproduktiv und aufgrund der Zeitverzögerung ungeeignet für<br />

ein solch schnelles Medium.<br />

Angabe der Quellen<br />

Viele Veröffentlichungen beziehen sich auf aktuelle Geschehnisse, die in den klassischen<br />

Medien diskutiert werden (vgl. Kapitel 2.1.2 Themenwahl bei Social Media Einträgen). Diese<br />

Quellen sollten offen angegeben werden. Sie bieten dem Leser nicht nur einen Mehrwert,<br />

sondern zeugen von Respekt dem Urheber gegenüber. Zudem verschaffen Verweise auf<br />

journalistische Quellen dem eigenen Text mehr Glaubwürdigkeit. Rechtliche Schwierigkeiten<br />

können durch korrekte Quellenangaben vermieden werden.<br />

Bezug zu offline Medien schaffen<br />

Erfolgreiche Kampagnen setzen selten auf nur ein einziges Medium. Wo überall möglich und<br />

sinnvoll sind On- und Offline-Aktivitäten miteinander zu verknüpfen. Social Media Aktivitäten<br />

werden durch eine klassische Wahlkampagne gestützt und gestärkt und generiert viele zu-<br />

sätzliche Interessenten. Beispielsweise kann ein Link auf Social Media auf Plakate und Flyer<br />

gedruckt werden oder in der Korrespondenz vermerkt sein. Thematische Bezüge sind be-<br />

sonders wirksam und können beispielsweise aktuelle Diskussionen enthalten oder zum Ziel<br />

haben, Meinungen einzusammeln.<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Politischen Gegner beobachten Aktivitäten<br />

Genauso wie Sympathisanten ein Social Media Angebot nutzen, sind auch immer gegneri-<br />

sche Wähler und Parteiangehörige vertreten. Diese Tatsache kann Diskussionen anregen,<br />

aber auch zu heftigen Auseinandersetzungen führen. Nur eine sachliche Grundlage und<br />

souveränes Auftreten vermag solche Konflikte zu entschärfen. Falsche Aussagen sind sach-<br />

lich richtig zu stellen. Beleidigende Kommentare dürfen dabei gelöscht werden. Auf virtuelle<br />

Kriege sollte verzichtet werden, da Wähler diese in der Regel nicht positiv goutieren.<br />

4.2.3 Rückmeldungen<br />

Social Media Plattformen bieten allen Nutzern die Möglichkeit für Rückmeldungen in Form<br />

von Kommentaren. Besonders bei negativer Kritik ist eine angemessene Reaktion notwen-<br />

dig.<br />

Positive wie auch negative Kritik ernst nehmen<br />

Grundsätzlich sollte sowohl positive wie auch negative Kritik toleriert werden. Dazu zählt ins-<br />

besondere, dass Kommentare nicht gelöscht werden. Andernfalls fühlen sich die Schreiber<br />

nicht ernst genommen, sind vergrault und veröffentlichen unter Umständen weitere Meldun-<br />

gen, auch auf anderen Plattformen. Auf Falschaussagen oder andere politische Meinungen<br />

sollte eine sachlich fundierte und respektvolle Antwort gegeben werden, die auf Provokatio-<br />

nen verzichtet. Beleidigende, rassistische oder ehrverletzende Kommentare bilden die<br />

einzige Ausnahme, die eine Löschung legitimieren. Der Kontakt ist abzubrechen, bei wieder-<br />

holten Vorfällen kann der entsprechende Nutzer gelöscht oder nach Möglichkeit des<br />

verwendeten Systems geblockt werden.<br />

Auf Rückmeldungen schnell Antworten<br />

Social Media funktioniert sehr schnell und Meldungen können sich rasant weiterverbreiten.<br />

Es ist daher umso wichtiger, auf Rückmeldungen schnell zu antworten, um aufkommende<br />

Fragen oder Missverständnisse zu klären. Der Kommentator fühlt sich dadurch ernst ge-<br />

nommen und persönlich angesprochen, was die Bindung erhöhen kann. Persönliche<br />

Antworten sind wichtig, da sonst schnell der Eindruck von Einbahnkommunikation entsteht,<br />

die nicht geschätzt wird.<br />

Ehrlich kommunizieren und Fehler zugeben<br />

Ehrliche Kommunikation ist die Grundlage für einen erfolgreichen Auftritt mit Social Media.<br />

Im Internet lässt sich jede Aussage nachprüfen und gegebenenfalls wiederlegen. Benutzer<br />

haben dabei keinerlei Berührungsängste oder falsche Zurückhaltung und werden Falschaus-<br />

sagen korrigieren und anderen Nutzern zugänglich machen.<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Oft werden auch Weglassungen von Informationen im Zusammenhang aufgedeckt und ent-<br />

sprechend abgestrafft. Solche negativen Rückmeldungen schaden der Glaubwürdigkeit.<br />

Überall können jedoch Fehler passieren, die nicht beabsichtigt waren. Diese sollten offen<br />

zugegeben und korrigiert werden. Eine solche Transparenz akzeptieren die Leser grössten-<br />

teils und lassen den Fehler schnell wieder vergessen.<br />

Erfolg messen und Meldungen optimieren<br />

Jedes neue Medium bedarf einer gewissen Einarbeitung und Erfahrung im Umgang. Das<br />

sollte nicht davon abhalten Neues auszuprobieren. Da Social Media eine relativ neue Tech-<br />

nik ist, sind weder die theoretischen Grundlagen noch umfassende Analysen bis ins Detail<br />

erprobt und optimiert. Diesen Spielraum darf als Erfahrungssammlung genutzt werden. Da-<br />

her sind regelmässig Erfolgskontrollen durchzuführen, um die Erreichung der Ziele zu<br />

überprüfen und erfolgreiche Versuche weiter auszubauen.<br />

4.2.4 Netzwerke und Share-Funktionen<br />

Netzwerke und Share-Funktionen sind hilfreich, um weitere Leser zu erreichen.<br />

Potential von Partnern und Netzwerken nutzen<br />

Verschiedene Plattformen wie Politnetz.ch (Politnetz, 2010) oder Politr.ch (Politr, 2010) er-<br />

stellen Listen von Profilen auf Social Media. Das Erscheinen in einem solchen Netzwerk<br />

erhöht die Chancen gefunden zu werden und erhöht somit die Leserzahl. Unterschiedliche<br />

Zusatzleistungen ergänzen den eigenen Auftritt und können als Sammelpunkt und zum Aus-<br />

tausch der verschiedenen Aktivitäten genutzt werden.<br />

Social Media Share-Funktionen<br />

Jede veröffentlichte Meldung auf einer Social Media Plattform sollte von den Benutzern mit<br />

Freunden und Bekannten geteilt werden können. Viele Netzwerke bieten diese Funktion be-<br />

reits integriert an. Bei Blogs empfiehlt es sich, diese Möglichkeit gezielt anzubieten. Ein<br />

kostenloser Dienst bietet beispielsweise addtoany.com (Addtoany, 2010) oder Addthis.com<br />

(Addthis, 2010) an. Um lange Links einfacher mitzuteilen, eignen sich Link-Shortener wie<br />

Bit.ly (bit.ly, 2010).<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

4.2.5 Rechtliches<br />

Obwohl im Internet grundsätzlich alles möglich ist, gilt das allgemein gültige Recht. Diese<br />

Gesetzte gilt es auch mit Social Media einzuhalten.<br />

Gesetzliche Rechte einhalten<br />

Die meisten Rechtsverletzungen im Internet betreffen das Urheberrecht. Bilder und Videoda-<br />

teien werden ohne Einverständnis des Urhebers kopiert und zu eigenen Zwecken weiter<br />

verwendet. Diese Vorgehensweise ist rechtlich strafbar und wird teilweise mit hohen Buss-<br />

geldern bestraft. Nebst der Angabe einer Quelle dürfen nur Bilder verwendet werden, die<br />

dem Autor selber gehören oder unter einer freien Lizenz zur Verfügung gestellt werden zum<br />

Beispiel auf sxc.hu (Sxc, 2010) zum kostenlosen Download oder auf Flikr.com (Flikr, 2010)<br />

entsprechend gekennzeichnet sind. Bilder von Google (Google, 2010) hingegen sind oft oh-<br />

ne Erkennungsmerkmal vom Urheber geschützt. Videos auf YouTube.com (YouTube, 2010)<br />

hingegen können ohne Einverständnis genutzt werden. Im Falle einer Urheberrechtsverlet-<br />

zung durch den Veröffentlichter des Videos, wird dieses gelöscht, die Weiterverbreitung<br />

hingegen nicht geahndet.<br />

Interne Informationen und Geheimnisse<br />

Sowohl interne Informationen aus der Partei, als auch Geheimnisse von Parteimitgliedern<br />

gehören nicht ins Internet. Genau so wenig, wie solche Informationen der Presse preisgege-<br />

ben werden, dürfen sie auch nicht im Internet publiziert werden. Meldungen dieser Art<br />

verbreiten sich in einem rasanten Tempo und erreichen früher oder später auch die klassi-<br />

schen Pressekanäle. Rechtliche Auseinandersetzungen sind auch aufgrund des Internets<br />

möglich.<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

4.3. Checklisten<br />

Folgen Checklisten helfen bei der Erstellung und Betreuung eines Social Media Profils auf<br />

Twitter und Facebook und geben Tipps und Tricks zu Blogs.<br />

4.3.1 Checkliste Twitter<br />

Es empfiehlt sich zuerst einen Überblick über die Plattform zu gewinnen, indem ein Profil im<br />

privaten Modus ausgeführt wird. Danach sollten einige grundlegende Abklärungen getroffen<br />

werden. Ein Profil lässt sich auch nachträglich komplett auf ihre Entscheide anpassen.<br />

Abklärungen vor dem offiziellen Start<br />

�<br />

Ziele für den Einsatz von Twitter definieren<br />

� Zielgruppe mit ihren Besonderheiten<br />

� Übergeordnete Themen definieren<br />

� Team oder Einzelperson als Verantwortliche/n<br />

� Unterstützende Massnahmen in On- und Offline-Medien<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

� Sprache für eigene Tweets (nur eine!)<br />

� Klare Regeln im Umgang mit Twitter aufgestellt<br />

(wichtig im Team, oder wenn für Dritte getwittert wird)<br />

� Verwendung der Du- oder Sie-Form (in aller Regel Du-Form)<br />

� Ausrichtung des Profils (Kreis, Kanton oder ganze Schweiz)<br />

� Recherche nach glaubwürdigen und interessanten Twitter-Freunden<br />

� Analyse der Twitter-Auftritte von Parteimitgliedern oder Gegnern<br />

Einrichten des Twitter-Accounts<br />

� Eindeutiger Name für das Profil / URL<br />

www.twitter.com/ __________________________<br />

� Eigene Biografie in 140 Zeichen<br />

� Hintergrundbild professionell gestalten und Profilfarben definieren<br />

(Farben & Logo der Partei)<br />

� Link zur eigenen Website<br />

� Foto der Person / Partei für das Profilbild<br />

� Verlinkung des Profils auf anderen Plattformen und Parteiwebsite<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Veröffentlichung von Tweets<br />

� Nachricht ist informativ oder unterhaltsam<br />

� Nachricht ist neu und interessiert Zielgruppe<br />

� Informationen von anderen Tweetern korrekt geReTweeted (@Benutzername)<br />

� Weiterführende Informationen (Link zu Bild, Video, Text etc.)<br />

� Links mit Link-Shortener gekürzt (bsp. Bit.ly)<br />

� Wenige aber richtige Hash-Tags gesetzt (max. 3)<br />

� Twittern im Team: Nachricht mit Initialen ergänzt<br />

Pflege des Twitter-Profils<br />

� Freunden von interessanten Followern (entsprechend der Zielgruppe) einladen<br />

� Unseriöse Follower löschen<br />

� Uninteressante oder schlechte Tweeter löschen<br />

� Regelmässig seriösen Followern des Profils folgen<br />

Erfolgskontrolle bei Twitter<br />

Die Anzahl an Followern ist wichtig, sagt aber noch nichts darüber aus, wie viele Personen<br />

einen Tweet tatsächlich gelesen haben. Interessanter sind Re-Tweets und Antworten auf<br />

ihre Tweets. Diese lassen sich mit Monitoring-Tools auszählen und analysieren.<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

4.3.2 Checkliste Facebook<br />

Es empfiehlt sich zuerst einen Überblick über die Plattform zu gewinnen, indem ein persönli-<br />

ches Profil erstellt wird. Eine Seite kann erstellt und nach dem Ausprobieren wieder gelöscht<br />

werden. Danach sollten einige grundlegende Abklärungen getroffen werden. Eine Seite lässt<br />

sich nicht komplett ändern.<br />

Abklärungen vor dem offiziellen Start<br />

� Ziele für den Einsatz von Facebook<br />

� Zielgruppe mit ihren Besonderheiten<br />

� Übergeordnete Themen<br />

� Team oder Einzelperson als Verantwortliche/n<br />

� Unterstützende Massnahmen in On- und Offline-Medien<br />

� Verwendete Sprache für das Profil und Meldungen<br />

(für jede Sprache ein weiteres Profil)<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

� Klare Regeln im Umgang mit Facebook aufstellen<br />

(wichtig im Team, oder wenn für Dritte geschrieben wird)<br />

� Verwendung der Du- oder Sie-Form (bisher keine Tendenz)<br />

� Ausrichtung der Aktivität (Kreis, Kanton oder ganze Schweiz)<br />

� Recherche nach Best-Practice Profilen<br />

� Analyse der Facebook-Auftritte von Parteimitgliedern oder Gegnern<br />

� Nutzung von Werbeangeboten auf Facebook ?<br />

CHF _____________________<br />

Einrichten der Facebook-Seite<br />

� Seitenkategorie entsprechend der Ziele auswählen:<br />

Marke, Produkt oder Organisation: Regierung (für Parteiprofil)<br />

oder<br />

Künstler, Band oder öffentliche Person: <strong>Politik</strong>er (als Einzelperson)<br />

� Eindeutiger Name für die Facebook-Seite / URL<br />

www.facebook.com/ __________________________<br />

� Angaben unter „Info“ vollständig ausfüllen<br />

� Link zur eigenen Website<br />

� Foto der Person / Partei für das Profilbild<br />

� Weitere Fotos für die Fotogalerie<br />

� Anwendungen welche genutzt werden einrichten (z.B. für „Reiter“)<br />

• Links<br />

• Veranstaltungen<br />

• Notizen<br />

• Videos<br />

• Diskussionen<br />

• Zusätzlich verfügbare von Drittanbietern<br />

� Lieblingsseiten hinzufügen<br />

� Kurzbeschreibung treffend formulieren<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

� Pinwandansicht für Besucher konfigurieren. Beiträge anzeigen von:<br />

<strong>Politik</strong>er + andere / Nur <strong>Politik</strong>er / Nur Andere<br />

� Falls gewünscht Begrüssungsseite einrichten,<br />

neues Feld hinzufügen und programmieren<br />

Veröffentlichung von Statusnachrichten<br />

� Nachricht ist informativ oder unterhaltsam<br />

� Nachricht ist neu und interessiert Zielgruppe<br />

� Videos, Bilder etc zum Thema direkt auf die Pinwand posten<br />

� Weiterführende Informationen anhängen (Link zu externen Websites)<br />

� Frage oder implizite Aufforderung zum Kommentieren<br />

Pflege der Facebook-Seite<br />

Facebook-Seiten sollten zwischen 2-10 Statusmeldungen pro Woche aufweisen. Bei Ände-<br />

rungen ist die Profilinformation anzupassen. Fanʼs werden in der Regel nicht gelöscht.<br />

Erfolgskontrolle bei Facebook<br />

Ausschlaggebend ist schlussendlich die Anzahl an Fanʼs und von diesen erstellte Kommen-<br />

tare. Diese Daten lassen sich auf Facebook selber unter den Statistiken einsehen. Die<br />

Qualität der Beiträge sowie die Anzahl positiv oder negativ geäusserten Meinungen können<br />

nur manuell oder mit Monitoring-Tools ermittelt werden.<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

4.3.3 Checkliste Blog<br />

Abklärungen vor dem offiziellen Start<br />

� Ziele für den Einsatz des Blogs<br />

� Zielgruppe mit ihren Besonderheiten<br />

� Übergeordnete Themen in Blogbeiträgen<br />

� Team oder Einzelperson als Verantwortliche/n<br />

� Eine oder mehrere Sprachen für den Blog festgelegt (De, Fr, It)<br />

� Unterstützende Massnahmen in On- und Offline-Medien geplant<br />

� Regelmässigkeit der veröffentlichten Beiträge<br />

� Verwendung der Du- oder Sie-Form (in der Regel Sie-Form)<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

� Ausrichtung der Aktivität (Kreis, Kanton oder ganze Schweiz)<br />

� Recherche nach Best-Practice Blogs<br />

� Analyse der Blogs von Parteimitgliedern oder Gegnern<br />

� Sprachstil für Zielgruppe festlegen<br />

� Definieren von ca. 3 – 10 Kategorien zur Einteilung der Texte<br />

� Definieren von verwendeten Tags (Schlagworte zu Texten)<br />

Einrichten eines Blogs<br />

� Eindeutiger Name der auf den Inhalt schliessen lässt und Registrierung einer<br />

möglichst einfachen URL.<br />

www. __________________________________ . ________<br />

� Auswahl des verwendeten Blogsystems<br />

� Design und Aufbau des Blogs professionell gestalten<br />

� Klare Regeln für das schreiben von Blogs<br />

(wichtig im Team, oder wenn für Dritte geschrieben wird)<br />

� Link zur eigenen Website und weiteren Social Media Profilen<br />

� Foto der Person / Partei<br />

� Kommentarfunktion aktiviert<br />

� Bestimmung der Menüpunkte (z.B. Aktuelles, Autor, Kontakt)<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

� Texte zur Vorstellung des Autors / der Autoren<br />

Blog veröffentlichen<br />

� Einige Einträge schreiben ohne Bekanntmachung des Blogs<br />

� Versenden von Einladungen via E-Mail und Social Networks<br />

� Verlinkung auf Themenverwandten Blogs und Websites<br />

� Eintragen des Blogs in Blogregister (z.B. www.blogug.ch)<br />

� Eintragen des Blogs in Blog-News-Seiten (z.B. www.facts.ch)<br />

Veröffentlichung von Blog-Nachrichten<br />

� Nachricht ist informativ oder unterhaltsam<br />

� Nachricht ist neu und interessiert Zielgruppe<br />

� Videos, Bilder, Präsentationen, etc. zum Thema in Blog integriert<br />

� Weiterführende Informationen anhängen (Link zu externen Websites)<br />

� Verweis zu den Quellen angegeben<br />

Erfolgskontrolle von Blogs<br />

Besucher<br />

Besucher über Website Anzahl:<br />

RSS und E-Mail Leser Anzahl:<br />

Vergleich zum Vormonat / Vorjahr<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Auswertung der Kommentare<br />

Kommentare Anzahl:<br />

Qualität der Kommentare 1 – 2 – 3 – 4 – 5 – 6 – 7 – 8 – 9 – 10<br />

Inhalt der Kommentare<br />

Fremde Nennungen des Blogs<br />

Vergleich zum Vormonat / Vorjahr<br />

Feedback<br />

Anzahl:<br />

Feedback unter den Autoren Datum:<br />

Ergebnisse:<br />

Feedback durch externen Leser Datum:<br />

Ergebnisse:<br />

à� Ergebnisse vergleichen mit den gesetzten Zielen.<br />

à� Den Aufwand mit dem Ertrag in ein Verhältnis setzten.<br />

à� Feedback konstruktiv nutzen: Erfolgreiches weiterführen, weniger<br />

Erfolgreiches verbessern, Neues ausprobieren.<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

5. Fazit<br />

Noch immer nutzen nur sehr wenige Parteien und <strong>Politik</strong>er in der Schweiz die neuen Mög-<br />

lichkeiten mit Social Media. Einzig die Piratenpartei lebt bei Twitter eine aktive<br />

Kommunikation. Auch auf Facebook ist die Piratenpartei in Führung, wobei dort einige Par-<br />

teien langsam ihr Engagement verstärken und aufholen. Allen voran Christian Levrat von der<br />

SP, der seine Facebook-Seite regelmässig aktualisiert und pflegt.<br />

Es sind jedoch bei mehreren Parteien Bestrebungen im Gange für eine Kommunikation über<br />

Facebook. Das Generalsekretariat der BDP antwortete beispielsweise auf einige Fragen<br />

kurz mit «Die BDP ist gerade erst dabei, all dies aufzubauen [...]» (Zosso, 2010) und zeigt<br />

damit den Willen diese Umstände zu ändern.<br />

Die Umfrage konnte dabei wichtige Ergebnisse hervorbringen zum tatsächlichen Umgang<br />

mit Social Media. Die Ergebnisse der Umfrage zeigen, dass eine Kommunikation über Social<br />

Media in der <strong>Politik</strong> durchaus denk- und machbar ist. Trotz der Auslegung auf die gegensei-<br />

tige Kommunikation sind nicht alle <strong>Politik</strong>er am aktiven Dialog interessiert. Der Nutzen ihrer<br />

Aktivität sehen die meisten zwar als mittelmässig, schätzen die Wahlbeteiligung aufgrund<br />

von Social Media jedoch sehr gering ein. Trotzdem bleiben die potentiellen Wähler die<br />

Hauptzielgruppe im Internet. Aufgrund der Verschiedensten Rückmeldungen kann davon<br />

ausgegangen werden, dass die Parteien Social Media in Zukunft verstärkt einsetzten wer-<br />

den.<br />

Die Handlungsanweisungen können hier nur eine Hilfe bieten. Denn trotz aller Theorie sollte<br />

Social Media ausprobiert und gelebt werden. Diese Kommunikationsform zeichnet sich aus<br />

durch Ehrlichkeit und Offenheit. Viele Wählerinnen und Wähler vermissen genau diesen<br />

Umstand in der aktuellen <strong>Politik</strong>. <strong>Politik</strong>er, die diese Tatsache erkennen und bereit sind offen<br />

zu kommunizieren, werden Social Media in Zukunft verstärkt einsetzten. Immerhin sind 30<br />

Prozent aller Schweizerinnen und Schweizer auf solchen Plattformen vertreten. Damit bestä-<br />

tigt sich auch die Hypothese, dass eine ehrliche und offene Kommunikation<br />

ausschlaggebend für den Erfolg mit Social Media ist.<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Glossar<br />

Social Media Social Media sind eine Vielfalt digitaler Medien und Technologien, die<br />

es Nutzern ermöglichen, sich untereinander auszutauschen und mediale<br />

Inhalte einzeln oder in Gemeinschaft zu gestalten.<br />

Web <strong>2.0</strong> Der Begriff Web <strong>2.0</strong> bezieht sich neben spezifischen Technologien oder<br />

Innovationen [...] primär auf eine veränderte Nutzung und<br />

Wahrnehmung des Internets. Die Benutzer erstellen, bearbeiten und<br />

verteilen Inhalte in quantitativ und qualitativ entscheidendem Maße<br />

selbst, unterstützt von interaktiven Anwendungen.<br />

Twitter Twitter gilt als die erfolgreichste Anwendung von Mikroblogging und ist<br />

eine kostenlose Plattform für das Publizieren von Kurznachrichten. Es<br />

wird auch als soziales Netzwerk oder ein meist öffentlich einsehbares<br />

Tagebuch im Internet definiert. Twitter wurde im März 2006 der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt.<br />

à� siehe Kapitel 2.4.1<br />

Tweet Die Beiträge [von Twitter] werden als „Tweets“ (engl. to tweet = zwitschern)<br />

oder „Updates“ bezeichnet.<br />

Re-Tweet Das referenzierte Wiederholen eines Beitrages einer anderen Person<br />

[auf Twitter], um beispielsweise eine Eilmeldung im Netzwerk schnell<br />

weiterzuverbreiten, wird als „ReTweet“ bezeichnet.<br />

Twitterer Autoren [auf Twitter] werden als „Twitterer“, seltener als „Tweeps“ bezeichnet<br />

Follower Leser, die die Beiträge eines Autoren [auf Twitter] abonniert haben<br />

URL URLs identifizieren und lokalisieren eine Ressource über das verwendete<br />

Netzwerkprotokoll [... ] und den Ort [... ] der Ressource in<br />

Computernetzwerken. In der Umgangssprache wird URL häufig als<br />

Synonym für Internetadresse verwendet.<br />

Facebook Facebook ist eine Website zur Bildung und Unterhaltung sozialer<br />

Netzwerke, die der Firma Facebook Inc. mit Sitz im kalifornischen Palo<br />

Alto gehört. Größte Anteilseigner sind Mark Zuckerberg (30 Prozent),<br />

Peter Thiel (7 Prozent), Digital Sky Technologies (6,9 Prozent) und<br />

Microsoft (1,6 Prozent). Am 5. Februar 2010, zum sechsten Jubiläum<br />

der Website, hatte die Plattform nach eigenen Angaben 400 Millionen<br />

aktive Nutzer weltweit. à� siehe Kapitel 2.4.1<br />

User Generated User Generated Content (deutsch: nutzergenerierte Inhalte [...]) steht<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Content für Inhalte, die nicht vom Anbieter eines Webangebots, sondern von<br />

dessen Nutzern erstellt werden. Dabei muss der Inhalt [...] folgenden<br />

Kriterien genügen:<br />

1. Publizierte Inhalte<br />

2. Kreative Eigenleistung<br />

3. Kreation ausserhalb von professionellen Routinen.<br />

Alle Begriffe sind Zitiert nach Wikipedia (Wikipedia, 2010). Auf Anführungs- und Schlusszei-<br />

chen wurde aufgrund der Glossarform verzichtet.<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Literaturverzeichnis<br />

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in Communitys. Ergebnisse der ARD/ZDF-Onlinestudie 2008. Media Perspektiven (7/2008).<br />

S. 356-364<br />

Fischer, Kai und Neumann, Andre (2003): Multi-Channel-Fundraising-clever kommunizieren,<br />

mehr Spender gewinnen. Gabler Verlag.<br />

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Theorie<br />

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Neuberger, Dagmar (2007): Social <strong>Book</strong>marking. Entwicklungen, Geschäftsmodelle und Einsatzmöglichkeiten.<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

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Bundesamt für Statistik (2010): Wahlbeteiligung (URL). Zugriff am 11.03.2010<br />

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http://www.bfs.admin.ch/bfs/portal/de/index/themen/17/02/blank/key/national_rat/wahlbeteilig<br />

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Delicious (2010): Social <strong>Book</strong>mars (URL). Zugriff am 1.07.2010 unter http://delicious.com/<br />

Digg (2010): Social <strong>Book</strong>mars (URL). Zugriff am 1.07.2010 unter http://digg.com/<br />

DigiAuskunft (2010): Auskunftsportal von Bibliotheken (URL). Zugriff am 15.06.2010 unter<br />

http://www.hbz-nrw.de/angebote/digiauskunft/<br />

Faviki (2010): Social Tagging (URL). Zugriff am <strong>2.0</strong>7.2010 unter http://www.faviki.com/<br />

FeedReader (2010): Kostenloser Feedreader für Windows(URL). Zugriff am 25.06.2010 unter<br />

http://www.feedreader.com/<br />

Flikr (2010): Foto-Sharing-Plattform (URL). Zugriff am 2<strong>2.0</strong>6.2010 unter www.flikr.com<br />

Google (2010): Bildersuche (URL). Zugriff am 6.07.2010 unter http://www.google.ch/imghp<br />

Google AdPlaner (2010): Which websites attract your target customers? (URL). Zugriff am<br />

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GrooveShark (2010): Musik-Sharing-Plattform (URL). Zugriff am 23.06.2010 unter<br />

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GuteFrage (2010): Auskunftsportal von Nutzer für Nutzer (URL). Zugriff am 15.06.2010 unter<br />

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HootSuite (2010): Social Network-Aggregator (URL). Zugriff am 4.07.2010 unter<br />

http://hootsuite.com//<br />

Hypem (2010): Musik-Sharing-Plattform (URL). Zugriff am 23.06.2010 unter<br />

www.hypem.com<br />

last.fm (2010): Musik-Sharing-Plattform (URL). Zugriff am 23.06.2010 unter www.last.fm<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

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MyVideo (2010): Video-Sharing-Plattform (URL). Zugriff am 2<strong>2.0</strong>6.2010 unter<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

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am 10.07.2010 unter http://www.socialmediaplanner.de/<br />

Socialmention (2010): Social Media Monitoring (URL). Zugriff am 10.07.2010 unter<br />

http://socialmention.com/<br />

Spredfast (2010): Monitoring-Tool mit kostenlosem Einstiegsaccount (URL). Zugriff am<br />

<strong>2.0</strong>7.2010 unter http://spredfast.com<br />

Stöcker, Christian (2009): Propagandakrieg um Twitter (URL). Zugriff am 11.03.2010 unter<br />

http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,630845,00.html<br />

Sxc (2010): The leading FREE stock photo site (URL). Zugriff am 6.07.2010 unter<br />

www.sxc.hu<br />

Sysomos (2010): Monitoring-Tool (URL). Zugriff am <strong>2.0</strong>7.2010 unter<br />

http://www.sysomos.com/<br />

Tillate (2010): Event-Portal (URL). Zugriff am 4.07.2010 unter http://ch.tilllate.com<br />

Tiny.cc (2010): Link-Shortener (URL). Zugriff am 25.06.2010 unter http://tiny.cc<br />

Twitter (2010): About (URL). Zugriff am 11.05.2010 unter http://twitter.com/about#about<br />

Ustream (2010): Livecasting (URL). Zugriff am 23.06.2010 unter www.ustream.tv<br />

Vienna (2010): Kostenloser Feedreader für Mac OS X (URL). Zugriff am 25.06.2010 unter<br />

http://www.vienna-rss.org/<br />

Wer-weiss-was (2010): Auskunftsportal von Nutzer für Nutzer (URL). Zugriff am 15.06.2010<br />

unter http://www.wer-weiss-was.de<br />

Wikipedia (2010): Social Media (URL). Zugriff am 11.03.2010 unter<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Social_Media<br />

Wikipedia (2010): Über Wikipedia (URL). Zugriff am 4.07.2010 unter<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:%C3%9Cber_Wikipedia<br />

Wilker, Laura und Rieck Chris (2008): New Deloitte Study Shows Inflection Point for Consumer<br />

Products Industry. Companies Must Learn to Compete in a More Transparent Age<br />

(URL). Zugriff am <strong>2.0</strong>7.2010 unter http://www.deloitte.com/us/cpg<br />

WordPress (2010): About Wordpress (URL). Zugriff am <strong>2.0</strong>7.2010 unter<br />

http://wordpress.org/about/<br />

Yahoo! Clever (2010): Auskunftsportal von Nutzer für Nutzer (URL). Zugriff am 15.06.2010<br />

unter http://de.answers.yahoo.com/<br />

Yoono (2010): Social Network-Aggregator (URL). Zugriff am 4.07.2010 unter<br />

http://www.yoono.com<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

YouTube (2010): Video-Sharing-Plattform (URL). Zugriff am 2<strong>2.0</strong>6.2010 unter<br />

www.youtube.com<br />

Zigtag (2010): Social Tagging (URL). Zugriff am <strong>2.0</strong>7.2010 unter http://www.zigtag.com/<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Abbildungsverzeichnis<br />

Abbildung 1: Internetnutzung in der Schweiz (Bundesamt für Statistik, 2009) 7<br />

Abbildung 2: Internetnutzung nach Alter (Bundesamt ür Statistik, 2009) 8<br />

Abbildung 3: Internetnutzung nach Geschlecht (Bundesamt für Statistik, 2009) 9<br />

Abbildung 4: Internetnutzung nach Bildungsstand (Bundesamt für Statistik, 2009) 10<br />

Abbildung 5: Internetnutzung nach Nutzungszwecken und Häufigkeit<br />

(Bundesamt für Statistik, 2009) 11<br />

Abbildung 6: Genutzte Web <strong>2.0</strong>-Angebote in Prozent<br />

(ARD/ZDF-Onlinestudie, 2009) 12<br />

Abbildung 7: Nutzungshäufigkeit von Web <strong>2.0</strong>-Angeboten in Prozent<br />

(ARD/ZDF-Onlinestudie, 2009) 13<br />

Abbildung 8: Anteile an der Nutzungsdauer ausgewählter Online-Aktivitätsfelder<br />

in Prozent (ARD/ZDF-Onlinestudie, 2009) 14<br />

Abbildung 9: Tätigkeiten in privaten Communitys/Netzwerken in Prozent (ARD/ZDF-<br />

Onlinestudie, 2009) 14<br />

Abbildung 10: Aktive Facebook-Nutzer in der Schweiz, März 2010<br />

(Bernet-PR, 2010) 15<br />

Abbildung 11: Aktive Facebook-Nutzer in der Schweiz nach Alter<br />

(Bernet-PR, 2010) 16<br />

Abbildung 12: Themenwahl von Social Media gegenüber der Zeitung<br />

(Bernet-PR, 2010) 17<br />

Abbildung 13: Produzenten der Storys in Links auf Blogs (Pew Research, 2010) 17<br />

Abbildung 14: Politisches Interesse nach Nutzergruppen<br />

(Vowe, Emmer, Seifert, 2007) 19<br />

Abbildung 15: Einfaches Modell der Stimmgewinnung (Merz, 2009) 20<br />

Abbildung 16: Social Network Nutzung in der Schweiz. Eigene Darstellung<br />

(Merki, 2010) 26<br />

Abbildung 17: Aktive Twitter-Profile. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 37<br />

Abbildung 18: Total aller Twitter-Profile. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 37<br />

Abbildung 19: Inaktive Twitter-Profile. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 38<br />

Abbildung 20: Parteien bei Facebook nach Anzahl Fans. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 39<br />

Abbildung 21: Alter der Teilnehmer. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 40<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Abbildung 22: Tätigkeit in Bezug auf die <strong>Politik</strong>. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 41<br />

Abbildung 23: Dauer der Social Media Nutzung. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 41<br />

Abbildung 24: Nutzung von Facebook. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 42<br />

Abbildung 25: Nutzung von Twitter. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 42<br />

Abbildung 26: Nutzung von Xing. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 43<br />

Abbildung 27: Nutzung von Blogs. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 43<br />

Abbildung 28: Nutzung von Foto-Sharing. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 44<br />

Abbildung 29: Nutzung von Video-Sharing. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 44<br />

Abbildung 30: Gleichzeitige Veröffentlichung auf mehreren Plattformen.<br />

Eigene Darstellung (Merki, 2010) 44<br />

Abbildung 31: Haupt-Ziele mit Social Media. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 45<br />

Abbildung 32: Unterstützung durch die Partei. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 45<br />

Abbildung 33: Sammeln von Spenden. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 46<br />

Abbildung 34: Zielgruppe der Social Media-Aktivität. Eigene Darstellung<br />

(Merki, 2010) 46<br />

Abbildung 35: Kontakt mit Wählern. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 47<br />

Abbildung 36: Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme. Eigene Darstellung<br />

(Merki, 2010) 47<br />

Abbildung 37: Bedeutung von Social Media. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 48<br />

Abbildung 38: Wahlbeteiligung aufgrund Social Media. Eigene Darstellung<br />

(Merki, 2010) 48<br />

Abbildung 39: Messung des Erfolgs. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 49<br />

Abbildung 40: Social Media Aktivität ausbauen. Eigene Darstellung (Merki, 2010) 50<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Anhang<br />

Rangliste der sozialen Netzwerke in der Schweiz<br />

Rang Name Benutzer Schweiz Benutzer Weltweit<br />

1 facebook.com 2600000 2800000000<br />

2 netlog.com 350000 160000000<br />

3 linkedin.com 150000 6800000<br />

4 linternaute.com 140000 3800000<br />

5 xing.com 140000 11000000<br />

6 hi5.com 91000 37000000<br />

7 me.com 58000 2800000<br />

8 ning.com 52000 1300000<br />

9 stayfriends.de 44000 830000<br />

10 fanpop.com 32000 290000<br />

11 tagged.com 32000 21000000<br />

12 jappy.de 22000 8900000<br />

13 lautundspitz.ch 22000 3200000<br />

14 viadeo.com 22000 350000<br />

15 studivz.net 16000 2600000<br />

16 wer-kennt-wen.de 15000 3900000<br />

17 meinvz.net 14000 4600000<br />

18 odnoklassniki.ru 14000 5100000<br />

19 sonico.com 14000 1800000<br />

20 friendster.com 13000 1500000<br />

21 bebo.com 10000 180000<br />

22 piczo.com 8700 300000<br />

23 nasza-klasa.pl 7900 3200000<br />

24 taringa.net 7800 180000<br />

25 friendfeed.com 7100 100000<br />

26 purplemoon.ch 6300 1600000<br />

27 schuelervz.net 5900 920000<br />

28 meetup.com 4400 160000<br />

29 meinbild.ch 3900 180000<br />

30 folkd.com 3600 36000<br />

31 netzwertig.com 3600 36000<br />

32 dada.net 3300 27000<br />

33 hyves.nl 3300 390000<br />

34 diigo.com 3000 77000<br />

35 venyoo.de 3000 18000<br />

36 jhoos.com 2900 44000<br />

37 lautundspitz.com 2700 360000<br />

38 lexode.com 2700 52000<br />

39 wayn.com 2700 70000<br />

40 xomba.com 2700 15000<br />

41 modelmayhem.com 2500 220000<br />

42 profilewatch.org 2200 27000<br />

43 sortirensemble.com 2100 27000<br />

44 lokalisten.de 2000 110000<br />

45 amazee.com 1900 29000<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

46 biomedexperts.com 1900 17000<br />

47 friendfinder.com 1700 77000<br />

48 loomin.de 1700 120000<br />

49 tribe.net 1700 20000<br />

50 webring.com 1500 9500<br />

Die Liste basiert auf den Daten von Google AdPlaner.<br />

Twitter wird als E-Mail und Messaging-Service erfasst und zählt nicht zu den Sozialen Netz-<br />

werken, weshalb es hier nicht aufgelistet ist.<br />

Kurzumfrage auf Amazee.com<br />

Die beste Internet-Strategie haben (und setzen sie auch überzeugend um) …<br />

14 Teilnehmer Total<br />

37%<br />

keine Partei hat eine starke Strategie und/oder setzt<br />

sie überzeugend um<br />

16% die SP<br />

16% die Piraten<br />

11% die Grünen<br />

11% die GLP<br />

5% die SVP<br />

5% die FDP<br />

0% die CVP<br />

0% die BDP<br />

0% die EVP<br />

E-Mail BDP – Nina Zosso, 6. Juli 2010<br />

Sehr geehrter Herr Merki<br />

Die BDP ist gerade erst dabei, all dies aufzubauen, ich kann Ihre Fragen deshalb leider im<br />

Moment nicht beantworten.<br />

Freundliche Grüsse<br />

Nina Zosso<br />

Generalsekretariat BDP Schweiz / Medienstelle<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Blog auf Politnetz.ch<br />

Der Blog wurde vom Autor dieser Arbeit verfasst und über www.politnetz.ch veröffentlicht.<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Alle Resultate der Umfrage<br />

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<strong>Politik</strong> <strong>2.0</strong> Manuel Merki<br />

Copyright<br />

Diese E-<strong>Book</strong> zu schreiben hat viel Zeit in Anspruch genommen. Vermerken Sie daher bitte<br />

immer die Quelle, sollten Sie Ausschnitte daraus verwenden. Das Copyright liegt bei den<br />

Autoren der zitierten Bücher und dem Autor dieses E-<strong>Book</strong>s Manuel Merki.<br />

Wenn Sie Verbesserungsvorschläge oder Anmerkungen haben, freue ich mich über ein<br />

E-Mail an manu@i<strong>want</strong>.ch. Besuchen Sie auch meinen Blog über Social Media in der <strong>Politik</strong><br />

unter www.i<strong>want</strong>.ch.<br />

Ich hoffe Sie konnten etwas aus diesem E-<strong>Book</strong> für sich gewinnen und wünsche Ihnen alles<br />

Gute mit Social Media.<br />

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