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Die Rolle der Umwelt in der Entwicklungspsychologie Martin ...

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verän<strong>der</strong>n<strong>der</strong> Bedürfnisse und Kompetenzen entwicklungsgerecht bleiben. <strong>Die</strong> Verän<strong>der</strong>ung<br />

<strong>der</strong> Entwicklungskontexte wurde im Rahmen verschiedener theoretischer Zugänge immer<br />

wie<strong>der</strong> betont (z.B. Chronosystem, Bronfenbrenner & Morris; 1998; kontextualistische<br />

<strong>Entwicklungspsychologie</strong>; Ford & Lerner, 1992; Genom-<strong>Umwelt</strong>-Korrelationen, Scarr &<br />

We<strong>in</strong>berg, 1983), ohne diese allerd<strong>in</strong>gs meist genauer zu spezifizieren. Aus unserer Sicht s<strong>in</strong>d<br />

fünf Verän<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Interaktion des sich entwickelnden Individuums mit se<strong>in</strong>er <strong>Umwelt</strong><br />

relevant.<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zahl <strong>der</strong> <strong>Umwelt</strong>en, denen das Individuum angehört. In <strong>der</strong> K<strong>in</strong>dheit und im<br />

Jugendalter kommt es <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bronfenbrennerschen Term<strong>in</strong>ologie zu e<strong>in</strong>er Zunahme <strong>der</strong> Zahl<br />

<strong>der</strong> Mikrosysteme, denen das Individuum angehört (z.B. Larson & Richards, 1989); im<br />

höheren Erwachsenenalter nimmt diese Zahl wie<strong>der</strong> ab. Während z.B. das Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>d sich<br />

weitgehend <strong>in</strong> <strong>der</strong> Familie aufhält, erschließt es sich mit zunehmendem Alter an<strong>der</strong>e<br />

<strong>Umwelt</strong>en, wie K<strong>in</strong><strong>der</strong>tagesstätte, Nachbarschaft und Peergruppe. Zu den anfangs<br />

dom<strong>in</strong>ierenden Interaktionen mit den Eltern kommen später immer mehr an<strong>der</strong>e Personen<br />

h<strong>in</strong>zu (wie K<strong>in</strong><strong>der</strong>gärtner<strong>in</strong>nen, an<strong>der</strong>e Verwandte, Geschwister, Gleichaltrige, Lehrer und<br />

an<strong>der</strong>e Mentoren, Ehepartner, Kollegen etc.; Bronfenbrenner & Morris, 1998). Mit dem<br />

Wegfall sozialer <strong>Rolle</strong>n (z.B. durch die Pensionierung) und e<strong>in</strong>e nachlassende Kompetenz<br />

engt sich im höheren Alter allerd<strong>in</strong>gs wie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Lebensraum e<strong>in</strong> (z.B. Rub<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>, Kilbride &<br />

Nagy, 1992). Verschiedene Studien fanden übere<strong>in</strong>stimmend, dass über 60jährige pro Tag im<br />

Mittel nur rund 3 Stunden o<strong>der</strong> sogar weniger Zeit außer Haus verbr<strong>in</strong>gen. Ebenso nutzten<br />

ältere Menschen im Laufe e<strong>in</strong>es Jahres weniger die sozial-räumlichen Gelegenheiten ihrer<br />

Kommune und weiteren <strong>Umwelt</strong> als jüngere Erwachsene. Auch die Bereitschaft zur<br />

räumlichen Mobilität (Umzug, Urlaubsreisen) ist bei älteren Menschen ger<strong>in</strong>ger (Saup, 1993).<br />

Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Spezialisierung <strong>der</strong> <strong>Umwelt</strong>en. Wenn jüngere K<strong>in</strong><strong>der</strong> und ältere Menschen<br />

mehr Zeit als an<strong>der</strong>e Personen <strong>in</strong> ihrer Wohnung verbr<strong>in</strong>gen, so bedeutet das auch, dass sie<br />

fast alle Bedürfnisse <strong>in</strong> diesem Kontext befriedigen und die <strong>Umwelt</strong> gewissermaßen wenig<br />

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