Der Lago di Superiore - Team Black Cat
Der Lago di Superiore - Team Black Cat
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REISEN UND REVIERE<br />
<strong>Der</strong> <strong>Lago</strong> <strong>di</strong> Sup<br />
Da musst du hin‘, dachte ich, als<br />
mir Peter Wiehlath vom <strong>Lago</strong> <strong>di</strong><br />
<strong>Superiore</strong> berichtete. Peter ist<br />
Betreiber des Wallercamps La Motta<br />
und erzählte, dass <strong>di</strong>eser See schon<br />
seit geraumer Zeit in ganz Italien als<br />
eine der Top-Adressen in Sachen<br />
Schwarzbarsch gilt. Und Welse müsste<br />
es da auch geben. Natürlich nahm<br />
ich <strong>di</strong>e Gelegenheit wahr, das für mich<br />
94 DER RAUBFISCH 2/2009<br />
Kapitale Welse in atemberaubender Natur -<br />
Markus Euler hat sein Glück in Nor<strong>di</strong>talien gefunden.<br />
neue Gewässer zu befischen. Also<br />
schnell <strong>di</strong>e Ausrüstung und einige Köderfische<br />
eingepackt, und los ging‘s.<br />
Schließlich liegt der <strong>Lago</strong> nur 15 km<br />
vom Camp La Motta entfernt.<br />
Am Wasser angekommen, fand ich<br />
bereits nach kurzer Suche einen geeigneten<br />
Platz für den nächtlichen<br />
Ansitz. So gegen 16 Uhr hatte ich 3<br />
Montagen an interessant erscheinen-<br />
Peter Merkel,<br />
guter Freund des Autors,<br />
mit einem Waller von<br />
90 Pfund aus dem<br />
<strong>Lago</strong> <strong>di</strong> Superiori.<br />
den Stellen positioniert. <strong>Der</strong> Abend<br />
konnte kommen. Gerade dabei, <strong>di</strong>e<br />
Stille der wunderschönen Natur zu<br />
genießen, wurde meine Aufmerksamkeit<br />
auf eine der Montagen gelenkt.<br />
Die Spitze der noch senkrecht stehenden<br />
Rute zitterte, um sich nur Augenblicke<br />
später kräftig zu verneigen. Ein<br />
langer und harter Drill begann. Doch<br />
schließlich konnte ich meinen ersten
eriore<br />
„<strong>Superiore</strong>-Wels“ landen. Kaum zu<br />
glauben, aber er war über 2 m lang!<br />
Und das nach nicht einmal 3 Stunden<br />
an <strong>di</strong>esem neuen Gewässer.<br />
Was in den folgenden Stunden geschehen<br />
sollte, hätte ich in meinen<br />
kühnsten Träumen nicht erwartet:<br />
Um 1:00 Uhr hatte ich keinen einzigen<br />
Köderfisch mehr, dafür aber 9<br />
Waller gefangen, von denen 3 <strong>di</strong>e 2-<br />
Meter-Marke übertrafen. Und heute,<br />
da ich <strong>di</strong>esen See mittlerweile wie<br />
meine eigene Westentasche kenne,<br />
weiß ich es genau: Mit einem größeren<br />
Vorrat an Köderfischen hätte ich<br />
noch weitere Fische fangen können.<br />
Im Sommer eine<br />
wahre Augenweide<br />
Mit dem <strong>Lago</strong> <strong>di</strong> Mezzo und dem <strong>Lago</strong><br />
<strong>di</strong> Inferiore bildet der <strong>Lago</strong> <strong>di</strong> <strong>Superiore</strong><br />
ein Dreierpack von Seen, der <strong>di</strong>e<br />
malerische Stadt Mantova umgibt.<br />
Diese Stauseen des Flusses Mincio<br />
sind einzigartig in ihrer Schönheit.<br />
Ihre Namen beziehen sich auf <strong>di</strong>e geographischen<br />
Lage, und so unspektakulär<br />
sie auch klingen, um so interessanter<br />
sind sie aus anglerischer<br />
Sicht.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Lago</strong> <strong>di</strong>e <strong>Superiore</strong> ist nicht nur<br />
der oberste, nein, mit seinen knapp<br />
600 ha Wasserfläche auch der größte<br />
der drei Gewässer - und meiner persönlichen<br />
Meinung nach der schönste<br />
See in der Provinz Mantova. In<br />
den westlichen Teil mündet der in<br />
der Wallerszene bereits seit mehren<br />
Jahren als großartiger Fluss bekannte<br />
Mincio in der Form von 3 Armen.<br />
Hunderte von Schilfinseln und Dutzende<br />
Kanäle machen <strong>di</strong>esen Bereich<br />
zu einem atemberaubenden grünen<br />
Labyrinth. Nicht nur <strong>di</strong>e gewaltigen<br />
Lotosblütenfelder, <strong>di</strong>e stellenweise<br />
eine Größe von 500 x 100 m auf-<br />
ITALIEN<br />
weisen, sondern auch <strong>di</strong>e unzähligen<br />
Seerosen sind für Touristen und<br />
uns Angler im Sommer eine wahre<br />
Augenweide. Dieses Labyrinth zieht<br />
sich über eine Länge von knapp 2<br />
km, bis sich <strong>di</strong>e Arme schließlich zu<br />
einer einzigen Wasserfläche vereinen.<br />
Und genau <strong>di</strong>ese zwei Kilometer<br />
sind meiner Meinung nach auch <strong>di</strong>e<br />
beste Strecke für <strong>di</strong>e Welsfischerei.<br />
Die Durchschnittstiefe beträgt hier 2<br />
bis 3 m, bei einer nur ganz leichten<br />
Strömung. Zudem ist an den meisten<br />
Stellen das Schilfufer mehrere Meter<br />
unterspült. Diese Stellen nutzen <strong>di</strong>e<br />
Waller bevorzugt als Unterstand.<br />
Die tiefste Stelle im See beträgt<br />
laut Echolot knapp 9 m und befindet<br />
sich genau im Grenzbereich zu<br />
<strong>di</strong>esem Labyrinth. Weiter östlich ist<br />
der See dann knapp 1.000 m breit<br />
und 4.000 m lang. Er endet an einer<br />
Schleusenbrücke, <strong>di</strong>e ihn vom <strong>Lago</strong> <strong>di</strong><br />
Mezzo trennt.<br />
Flachwasserzonen, unterspülte<br />
Ufer und jede Menge Futterfisch<br />
- im Labyrinth riecht es<br />
förmlich nach<br />
gigantischen<br />
Räubern.<br />
p
Fischart/Mindestmaß in cm/ Jan. Feb. März April Mai Juni Juli Aug. Sept. Okt. Nov. Dez.<br />
Schonzeit<br />
Wels<br />
REISEN UND REVIERE<br />
Was beißt wann?<br />
★★ ★★ ★★<br />
★★<br />
sehr gut= ★★★★; gut= ★★★; mittel= ★★; schlecht= ★<br />
Tolle Fangergebnisse<br />
im letzten Jahr<br />
Angesichts der herrlichen Landschaft<br />
ist es nicht verwunderlich, dass das<br />
Gebiet unter Naturschutz steht. Es<br />
ist aller<strong>di</strong>ngs sehr wohl erlaubt, <strong>di</strong>esen<br />
See zu befischen und ihn mit dem<br />
Boot zu befahren - aller<strong>di</strong>ngs mit Einschränkungen<br />
(s.a. Bestimmungen).<br />
So ist z.B. das Setzen von Bojen wie<br />
auch auf dem Fluss Po verboten. Es<br />
gibt aber genügend andere Möglichkeiten,<br />
<strong>di</strong>e ein gezieltes Stellfischen<br />
möglich machen. Dazu gehören beispielsweise<br />
Knochenmontage, Kranmontage,<br />
Federmontage, das Stöckchen<br />
an der freien Leine, Stockmontage,<br />
Steinmontage und so weiter.<br />
Heute bin ich aufgrund meiner Tätigkeit<br />
als Guide im Wallercamp La<br />
Motta Camp in der glücklichen Lage,<br />
den See sehr häufig zu befischen.<br />
Markus Euler mit kapitalem<br />
Wels. <strong>Der</strong> Fisch biss <strong>di</strong>rekt<br />
vor einem Seerosenfeld.<br />
96 DER RAUBFISCH 2/2009<br />
★★<br />
★★<br />
★★<br />
★★<br />
★★<br />
★★<br />
★★<br />
★★<br />
★★<br />
★★<br />
Welches Potenzial hier schlummert,<br />
macht auch <strong>di</strong>e Auskunft eines älteren<br />
einheimischen Herrn deutlich.<br />
Er erzählte mir, dass er im <strong>Lago</strong> <strong>di</strong><br />
<strong>Superiore</strong> bereits vor fast 35 Jahren<br />
Waller bis zu einem Meter Länge fangen<br />
konnte. In knapp 40 Nächten, <strong>di</strong>e<br />
ich in der Saison 2008 mit meinen<br />
Gästen an dem See gefischt habe,<br />
fingen wir mehr als 150 Waller. Fast<br />
50 davon waren länger als 2 m. <strong>Der</strong><br />
aktuelle Seerekord liegt bei 2,42 m,<br />
und der wartet nur darauf, gebrochen<br />
zu werden. ■<br />
METHODEN: Natur- und<br />
Kunstköderangeln auf Wels<br />
vom Boot und Ufer (Schwarzbarsch-,<br />
Hecht-, Zander- und Karpfenangeln<br />
ebenfalls möglich).<br />
ITALIEN: DER LAGO DI SUPERIORE<br />
GERÄT: Zum Uferangeln mit<br />
Naturködern auf Wels Wallerrute<br />
ab 3 m Länge, WG bis 500 g (z.<br />
B. <strong>Black</strong> <strong>Cat</strong> Big Baiter oder <strong>Black</strong> <strong>Cat</strong><br />
Multibaiter), zum Bootsangeln Ruten<br />
bis zu 2,7 m Länge, WG bis 300 g<br />
(z.B. <strong>Black</strong> <strong>Cat</strong> Lifter oder <strong>Black</strong> <strong>Cat</strong><br />
Clonker). Dazu große Stationärrolle<br />
(z.B. Ra<strong>di</strong>cal Big Pit von Quantum)<br />
oder entsprechende Freilaufrolle<br />
(z.B. Cabo Bait Teezer 80) mit geflochtener<br />
Schnur (Tragkraft 70 kg,<br />
z.B. <strong>Black</strong> <strong>Cat</strong> Power Braid) und Drillinge<br />
in den Größen von 4/0 bis 6/0<br />
bzw. Einzelhaken 8/0 bis 10/0.<br />
KÖDER: Köderfische können<br />
vor Ort ohne Probleme beschafft<br />
werden.<br />
ERLAUBNIS: Lizenz (ca. 46<br />
EUR, 3 Monate gültig) wird<br />
von Mitarbeitern des Wallercamps<br />
vor Ort beschafft. Ein deutscher Fischereischein<br />
ist nicht notwen<strong>di</strong>g<br />
(Kopie der Vorder- und Rückseite<br />
des Personalausweises mitbringen).<br />
BESTIMMUNGEN: Gestattet<br />
sind 3 Ruten. Von Januar bis<br />
April darf nicht vom Boot aus gefischt<br />
werden, als Transportmittel ist es jedoch<br />
erlaubt. Ab 1. Mai ist das Bootsfischen<br />
(Motorisierung bis max. 6 PS)
Fotos: Verfasser<br />
von 1 Std. vor Sonnenaufgang bis 1<br />
Std. nach Sonnenuntergang gestattet.<br />
Vom Ufer aus ist das Angeln rund<br />
um <strong>di</strong>e Uhr möglich. <strong>Der</strong> Einsatz von<br />
Wallerholz und Bojenmontagen ist<br />
verboten. Das Echolot darf nur zur<br />
Ortung eines Angelplatzes benutzt<br />
werden. Auch offene Feuer sind nicht<br />
gestattet, Gaskocher jedoch kein Problem.<br />
Lebende Köderfische dürfen<br />
verwendet werden, ab 1. Juli ist auch<br />
das Spinnfischen erlaubt. Keine<br />
Schonzeit für Waller (Karpfen im Mai<br />
und Juni geschont).<br />
Unter Italienern gilt der See<br />
schon lange als hervorragendes<br />
Schwarzbarsch-Revier.<br />
UNTERKUNFT: Im Wallercamp<br />
La Motta (ca. 15 km<br />
entfernt), <strong>di</strong>rekt am See ist das Übernachten<br />
nur im offenen Schirmzelt<br />
ohne Boden möglich. Kontakt: Fa.<br />
DIWA, K.Wielath, Hindenburgstraße<br />
18/2, 88348 Bad Saulgau, Tel.<br />
07581/537097 (in Italien 0039/<br />
3293520215), Mobil 0171/836<br />
5211, E-Mail: info@wallercamp.de,<br />
Internet: www.wallercamp.de<br />
BOOTE: Boote (5,60 m lang)<br />
sind mit neuen 4-Takt-Motoren<br />
(5 PS) ausgestattet, Liegeplatz<br />
inklusive Parkplatz <strong>di</strong>rekt am Wasser<br />
(Buchung über Wallercamp La<br />
Motta).<br />
ANFAHRT: Mit dem Auto<br />
über Österreich (Brenner-Autobahn)<br />
und Verona bis zur Autobahnausfahrt<br />
„Mantova Süd“. Dann Richtung<br />
Parma nach Borgoforte und<br />
weiter nach Cesole.<br />
PARMA<br />
Im Sommer zeigen <strong>di</strong>e Lotusfelder<br />
ihre ganze Blütenpracht.