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Jahresbericht_2011_2012 - Bistum Augsburg

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Impressum<br />

JAHRESBERICHT <strong>2011</strong>/<strong>2012</strong><br />

Berichtszeitraum: 01.08.<strong>2011</strong> bis 31.07.<strong>2012</strong><br />

(gekürzte Online-Fassung)<br />

Herausgeber:<br />

Schulwerk der Diözese <strong>Augsburg</strong><br />

Geschäftsstelle:<br />

Hoher Weg 14<br />

86152 <strong>Augsburg</strong><br />

Tel.: 0821-3166 761<br />

Fax: 0821-3166 769<br />

E-Mail: info@schulwerk-augsburg.de<br />

Postanschrift:<br />

Postfach 11 05 80 ● 86030 <strong>Augsburg</strong>


Der vorliegende Bericht bezieht sich auf das Schuljahr<br />

<strong>2011</strong>/12 und auf die personellen Veränderungen zu<br />

Beginn des Schuljahrs <strong>2012</strong>/13. Er entspricht dem<br />

Auftrag der Stiftungssatzung (§ 25 Abs. 1).<br />

Der <strong>Jahresbericht</strong> der Stiftung stellt keine Zusammenfassung<br />

der <strong>Jahresbericht</strong>e der Schulen dar; er ergänzt<br />

diese pädagogisch orientieren Darstellungen mit<br />

Angaben zu grundsätzlichen Angelegenheiten der<br />

Verwaltung, Finanzierung und Betreuung.<br />

Zum 1. Januar <strong>2012</strong> hat das Schulwerk der Diözese<br />

<strong>Augsburg</strong> seine 38. Schule aufgenommen, die Katholische<br />

Freie Grundschule St. Michael in Neu-Ulm, eine<br />

Schule, die seit Jahren mit dem pädagogischen Konzept<br />

des Marchtaler Plans arbeitet. Mit den wesentlichen<br />

Elementen dieses Plans setzen sich zwischenzeitlich<br />

auch einige Realschulen und Gymnasien auseinander,<br />

eine erfreuliche Entwicklung vor allem dann,<br />

wenn diese Elemente im Zusammenhang verwirklicht<br />

werden und nicht nur zur Methodenvariation dienen.<br />

Einige unserer Schulen sind mit der Einführung des<br />

Marchtaler Plans bereits gut vorangekommen.<br />

Unsere Ganztagsangebote erfreuen sich wachsender<br />

Beliebtheit. Sie stehen entweder in langer klösterlicher<br />

Tradition oder sind in den letzten Jahren aus der jeweiligen<br />

Bedarfssituation heraus neu entstanden,<br />

werden als sog. offene oder gebundene Ganztagsschulen<br />

geführt, entweder durch uns selbst oder durch<br />

Kooperationspartner. Ziel dieser Einrichtungen ist<br />

nicht nur die Erledigung der Hausaufgaben und das<br />

Angebot von Freizeitbeschäftigung, sie wollen Kindern<br />

und Jugendlichen auch helfen, im christlichen Horizont<br />

mündige und verantwortungsbewusste junge Erwachsene<br />

zu werden.<br />

Gute Fortschritte haben wir auf dem Weg der Integration<br />

von Schülern mit Behinderung gemacht, vor allem<br />

im Bereich der Barrierefreiheit der Schulhäuser. So<br />

sind wir besser in der Lage, Aufnahmewünschen zu<br />

entsprechen, die ein rollstuhlgerechtes Haus zur Voraussetzung<br />

haben. Mit der steigenden Zahl von Schülerinnen<br />

und Schülern mit Behinderung stellt sich<br />

jeder Schule die Frage, wie sie sich im Sinne der poli-<br />

Vorwort<br />

tisch geforderten „Inklusion“ umgestalten kann und<br />

muss. Allerdings waren unsere katholischen Schulen<br />

seit jeher offen für diese Art des menschlichen Mit-<br />

und Füreinanders; inklusives Handeln im Rahmen<br />

ihrer Möglichkeiten betrachten sie als selbstverständlich.<br />

Zahlreiche regionale, nationale, auch internationale<br />

Auszeichnungen unserer Schulwerksschulen in verschiedenen<br />

Fachgebieten zeigen, dass unsere Lehrkräfte<br />

mit besonderer Motivation, mit neuen Ideen<br />

und hohem Engagement zu Werke gehen. Dabei ist<br />

nicht der Erfolg das eigentliche Ziel, sondern die<br />

Beachtung, die jede Schülerin und jeder Schüler als<br />

eigenständige Persönlichkeit mit je eigenen Interessen,<br />

Neigungen und Fähigkeiten findet. Die individuellen<br />

Fähigkeiten und Neigungen zu entdecken und<br />

zu fördern, gehört zu den besonderen Aufgaben der<br />

katholischen Schule: Das Kind ist die wertvolle, von<br />

Gott geschaffene Person, deren Stärken es zu fördern<br />

gilt und deren zukünftiger Weg auf bestmögliche<br />

Weise geebnet und vorbereitet werden soll.<br />

An etlichen Schulen konnten wiederum Bau- und<br />

Sanierungsmaßnahmen durchgeführt werden; weitere<br />

Neubaumaßnahmen sind in die Planungsphase<br />

gekommen. Die Schulgebäude in Buxheim, Mindelheim<br />

(Maristen) und Wettenhausen sind – samt der<br />

Baulast – in das Eigentum des Schulwerks übergegangen.<br />

Dieser <strong>Jahresbericht</strong> skizziert Situationen und Entwicklungen<br />

des vergangenen Schuljahrs; er informiert<br />

u. a. ausführlich über die Veränderungen der<br />

Schülerzahlen an den Trägerschulen und weist auf<br />

erkennbare Probleme hin.<br />

Ich danke den Mitgliedern der Stiftungsgremien sowie<br />

allen Lehrkräften und Mitarbeitern des Schulwerks<br />

für ihre Unterstützung und ihr Engagement.<br />

Allen Förderern und Freunden unserer Stiftung sage<br />

ich ein aufrichtiges Vergelt´s Gott.<br />

Ulrich Haaf, Direktor<br />

3


Bericht<br />

Aus dem Aufgabenbereich des Schulwerks werden im<br />

Folgenden einige Entwicklungen des Berichtsjahrs<br />

kurz dargestellt; auf die Veränderungen der Schülerzahlen<br />

und des Personalstands wird ausführlicher<br />

eingegangen.<br />

1. Zur allgemeinen Situation<br />

Die Stiftung Schulwerk der Diözese <strong>Augsburg</strong> ist in<br />

insgesamt stabiler Verfassung. Die Herausforderungen<br />

der letzten Jahre – hohe Schülerzahlen und geringes<br />

Angebot an Lehrkräften – sind im Wesentlichen bestanden,<br />

ebenso spezielle Ereignisse wie der Umbau<br />

des Gymnasiums zur achtjährigen Form oder der Ausbau<br />

der Mittags- und Nachmittagsbetreuung.<br />

Im Mittelpunkt stehen nach wie vor Aufgaben der<br />

Schulentwicklung und der Profilbildung. Die Schulen<br />

sehen sich einem zunehmenden Wettbewerb ausgesetzt,<br />

nicht zuletzt durch (eher politisch motivierte als<br />

bedarfsorientierte) Schulgründungen der letzten Zeit.<br />

Rückläufige Schülerzahlen führen an großen Schulen<br />

zu willkommener Entspannung, an kleinen zu existentiellen<br />

Sorgen.<br />

Geplante Baumaßnahmen müssen erneut auf den<br />

mittelfristigen Bedarf hin geprüft werden; auch die<br />

betreffende staatliche Förderung unterliegt der Forderung<br />

nach „Demographiefestigkeit“ der zu realisierenden<br />

Maßnahme.<br />

In erfreulicher Weise ist die Bereitschaft der Schulen<br />

gewachsen, das eigene Handeln im Horizont des<br />

christlichen Menschenbildes und kirchlicher Grundlagentexte,<br />

etwa der „Qualitätskriterien“ der DBK, kritisch<br />

zu bedenken. Die Veränderungsbereitschaft ist<br />

hoch, sie dann auch in eine für die Schulöffentlichkeit<br />

möglichst plausible Struktur zu gießen, gelingt nicht in<br />

jedem Fall überzeugend: „Gebundener“ Ganztagsbetrieb<br />

ja, aber nur mit einer einzigen Klasse und nicht<br />

4<br />

an allen Tagen, Marchtaler Plan ja, aber nur in unteren<br />

Jahrgangsstufen und nicht mit allen Elementen;<br />

daneben Einbeziehung von Angeboten externer,<br />

pädagogisch auftretender Firmen, deutliche Ausweitung<br />

von Fremdsprachen- und Wahlfachangeboten<br />

usw.<br />

Gelegentlicher Aktionismus erfordert Korrekturen, er<br />

erscheint jedoch eher als zeitweilige Übersteigerung<br />

der insgesamt positiven Aktivitäten der meisten<br />

Schulen zur Verdeutlichung ihrer Absichten als kirchliche<br />

Bildungseinrichtungen und im Weiteren zur<br />

Selbstbehauptung in der Schullandschaft.<br />

Die <strong>Jahresbericht</strong>e der Schulen belegen anschaulich<br />

das Maß der Anstrengungen zur ideellen und strukturellen<br />

Konsolidierung.<br />

Man muss zur Kenntnis nehmen, dass die katholische<br />

Schule ihren Mehrwert in den Augen der Eltern<br />

nicht mehr im Nimbus klösterlicher Vergangenheit<br />

finden kann; sie muss ihn laufend erarbeiten und<br />

sichtbar machen; sie soll für die Eltern und gleichzeitig<br />

für Zehnjährige attraktiv sein, den Wechsel von<br />

der staatlichen Grundschule zur kostenpflichtigen,<br />

vielleicht etwas abseits gelegenen katholischen<br />

Schule augenfällig rechtfertigen.<br />

Aus heutiger Sicht mag man bedauern, in früheren<br />

Jahren nicht stärker den „Unterbau“ gefördert und<br />

die günstigen Möglichkeiten zur Errichtung kirchlicher<br />

Grundschulen genutzt zu haben.<br />

Im Sinne eines ganzheitlichen kirchlichen Erziehungs-<br />

und Bildungsprogramms - vom katholischen<br />

Kindergarten über die katholische Grundschule zu<br />

den vorhandenen weiterführenden Schulen – ergibt<br />

sich eine innere Erziehungslogik. Wo es sinnvoll erscheint,<br />

sollte man daher künftig den Auf- und Ausbau<br />

von Schulzentren prüfen, unter Einschluss von<br />

Kindertagesstätten und Grundschulen.


2. Zur Situation des Schulwerks<br />

Mit Blick auf die Landtagswahl ist nicht auszuschließen,<br />

dass der staatliche Schulgeldersatz im nächsten<br />

Jahr von € 85 auf € 100 erhöht wird, was ohne Zweifel<br />

notwendig wäre, schon um den Rückgang der Schülerzahlen<br />

und den damit verbundenen Rückgang der<br />

staatlichen (Pro-Kopf-)Zuschüsse abzufedern.<br />

Was die Altersversorgung der Lehrkräfte anlangt, so<br />

hält sich die staatliche Seite immer noch von einer<br />

Beteiligung fern. Für das Schulwerk der Diözese <strong>Augsburg</strong><br />

ist der zusätzlich aufzubringende Betrag bislang<br />

mit € 30 Mio. beziffert worden. Es ist nicht auszuschließen,<br />

dass das finanzielle Risiko auf Grund rechtlicher<br />

Maßgaben weiter ansteigt; von einem mehrfachen<br />

Betrag ist die Rede, wenn der worst case beschrieben<br />

wird.<br />

Der Stiftungshaushalt ist dagegen erfreulich verlaufen;<br />

er wird in der Gremiensitzung erläutert.<br />

Die Geschäftsstelle ist um eine Halbzeit-Mitarbeiterin<br />

im Bereich der Finanzierung/Abrechnung von Baumaßnahmen<br />

erweitert worden sowie um eine Sekretärin.<br />

Die Ganztagsangebote des Schulwerks sind wiederum<br />

ausgeweitet worden; erstmals hat es auch ein Ferienangebot<br />

gegeben. Ein Sozialarbeiter ist für zwei Realschulen<br />

unter Vertrag genommen worden.<br />

Die Fortbildungsveranstaltungen des Schulwerks verstehen<br />

sich als Ergänzung zum offiziellen Fortbildungsprogramm<br />

des Katholischen Schulwerks in Bayern.<br />

Auf diözesaner Ebene haben sich die Einführungsveranstaltungen<br />

für sämtliche neuen Lehrkräfte<br />

bewährt sowie die Fortbildungsreihe für neue Schullei-<br />

ter/innen.<br />

Thematisch orientierte Veranstaltungen befassten<br />

sich anlassbezogen mit schulischem Datenschutz,<br />

Prävention von Missbrauch, diözesaner Strukturreform<br />

(mit dem Herrn Generalvikar), wozu jeweils<br />

sämtliche Schulleiter/innen eingeladen waren.<br />

Die Fachakademien für Sozialpädagogik zeigen sich<br />

bereit, ihre Ausbildungskompetenz auch auf externe<br />

Interessenten auszuweiten, Kinderpflegerinnen<br />

nachzuqualifizieren, Praxisanleiterinnen fortzubilden,<br />

durch geeignete Maßnahmen dazu beizutragen, dem<br />

massiven Personalmangel im Bereich der Kindertagesstätten<br />

nach Kräften abzuhelfen.<br />

Die Diözese hat zur Verwaltung und Betreuung kirchlicher<br />

Kindertagesstätten ein Kindergartenwerk in<br />

Anlehnung an das Schulwerk errichtet und um Prüfung<br />

möglicher inhaltlicher und organisatorischer<br />

Kooperationsformen gebeten. Solche Möglichkeiten<br />

sind dem Grunde nach gegeben, sofern der Finanzierungsbereich<br />

des Schulwerks unberührt bleibt.<br />

Das Interesse an der Arbeit mit dem Marchtaler Plan<br />

nimmt weiter zu; für die Einführungsveranstaltungen,<br />

die an der Universität Eichstätt bzw. in Obermarchtal<br />

stattfinden, haben sich zahlreiche Lehrkräfte<br />

gemeldet. Im November 2013 soll ein Marchtaler-<br />

Plan-Kongress in <strong>Augsburg</strong> stattfinden.<br />

Abschließend ist der diesjährige Schulwerkstag im<br />

Rahmen der Wallfahrtswoche zum heiligen Ulrich zu<br />

erwähnen. Denn erstmals ist im Rahmen dieser<br />

ganztägigen Veranstaltung mit rund 350 Schülern<br />

der „Sozialpreis“ des Schulwerks verliehen worden.<br />

Diese Auszeichnung hat ein erfreulich positives Echo<br />

gefunden.<br />

5


Weihbischof Dr. Dr. Anton Losinger drückte seine Freude über den großartigen Einsatz aller Beteiligten beim<br />

Schulwerkstag <strong>2012</strong> aus, bevor er zur erstmaligen Verleihung des Canisius-Preises des Schulwerks der Diözese<br />

<strong>Augsburg</strong> schritt.<br />

Diese Auszeichnung wurde vom Stiftungsvorstand des Schulwerks in diesem Jahr eingeführt, um den Kindern<br />

und Jugendlichen zu zeigen, dass selbstloser Einsatz für die Schulgemeinschaft erkannt und geschätzt wird.<br />

Abiturientin Johanna Irsigler vom Maristenkolleg Mindelheim (linkes Bild) erhielt den Preis, weil sie sich seit<br />

Jahren engagiert und einfühlsam um einen Mitschüler mit schwerer Behinderung kümmert.<br />

Elena Lunz, Magdalena Fiedler, Annika Blanck und Madeleine Riedel vom Maria-Ward-Gymnasium Günzburg<br />

(rechtes Bild) wurden ebenfalls mit dem „neuen“ Schulwerkspreis ausgezeichnet. Diese vier Mädchen, die<br />

<strong>2011</strong>/<strong>2012</strong> die 10. Jahrgangsstufe und die Q11 besuchten, organisieren und leiten völlig selbstständig seit drei<br />

Jahren für ihre Mitschülerinnen und Lehrkräfte jeden Montag eine Morgenandacht vor dem Unterricht, gelegent-<br />

lich sogar mit anschließendem Frühstück.<br />

6


3. Veränderung der Schülerzahlen zum<br />

neuen Schuljahr<br />

Im Vergleich zum Vorjahr findet im Folgenden mit der<br />

St.-Michael-Schule, Kath. Freie Grundschule Neu-Ulm<br />

des Schulwerks der Diözese <strong>Augsburg</strong> eine zusätzliche<br />

Schule Berücksichtigung. So werden im Schuljahr<br />

<strong>2012</strong>/13 statt an 37 jetzt an 38 Schulen in der Trägerschaft<br />

des Schulwerks und der diözesaneigenen<br />

Franz-von-Assisi-Schule, Katholische Freie Volksschule<br />

<strong>Augsburg</strong> zum Stichtag 1. Oktober <strong>2012</strong> genau<br />

20.718 Schülerinnen und Schüler bzw. Studierende<br />

(an den Fachakademien) unterrichtet. Ohne St.-<br />

Michael-Schule bedeutet dies einen Rückgang der<br />

Schülerzahlen um 271, d. h. ein Minus von 1,3 %<br />

(Vorjahr 4,3 %). Dieser Rückgang liegt noch in der<br />

üblichen Schwankungsbreite der Schülerzahlen und<br />

erlaubt keinen Rückschluss auf Veränderungen, wie<br />

sie z. B. im Vorjahr durch das Ende des neunjährigen<br />

Gymnasiums und den damit verbundenen Wegfall<br />

der 13. Jahrgangsstufe verursacht waren. Es bedarf<br />

dennoch einer differenzierten Betrachtung der einzelnen<br />

Schularten.<br />

7


3.1 Gymnasien: stabile Schülerzahlen, nicht im<br />

Eingangsbereich<br />

An den zehn Gymnasien gibt es zwar summenmäßig<br />

und absolut nur eine Reduzierung um 149 Schüler<br />

(≙ 2,2 %) zu registrieren, der Umstand aber, dass in<br />

der Eingangsjahrgangsstufe 5 im Vergleich zum Vor-<br />

8<br />

jahr 82 Schüler weniger aufgenommen wurden<br />

(-9,37 %), zeigt die Konsequenzen des zunehmend<br />

spürbaren Geburtenrückgangs.


Für den Gymnasialbereich ist festzuhalten, dass die<br />

durchschnittliche Klassenfrequenz bei 27,5 liegt. Diese<br />

Zahl verschweigt zwar, dass es immer noch auch<br />

„große“ Klassen gibt, tendenziell aber ein pädagogisch<br />

vertretbarer Klassenschnitt vorliegt. Diese Quote liegt<br />

nur geringfügig über jenen der öffentlichen Schulen,<br />

die sich unserer Kenntnis nach im Schuljahr <strong>2012</strong>/13<br />

mit 27,1 darstellt.<br />

10<br />

An unseren Schulwerksgymnasien verteilt sich die<br />

Quote über die Jahrgangsstufen fünf bis zehn wie<br />

folgt: 26,4 – 28,7 – 27,1 – 28,0 – 27,7 – 27,1: ein<br />

Gewinn vor allem für die 5. Jahrgangsstufe mit 26,4<br />

Schülern pro Klasse, eine Durchschnittszahl, die im<br />

Vorjahr noch bei 28,2 lag.


3.2 Realschulen: stabile Schülerzahlen, auch im<br />

Eingangsbereich<br />

Die zwanzig Realschulen des Schulwerks haben zum<br />

Schuljahreswechsel einen geringen Schülerrückgang<br />

von 142 (≙ 1,17 %) zu verzeichnen, im Vergleich zum<br />

Vorjahr mit 12.176 Schülerinnen und Schüler besuchen<br />

nur noch 12.034 diese Schulart.<br />

11


Der vor zwei Jahren zu beobachtende einmalige Anstieg<br />

der Schülerzahlen lag nicht zuletzt an den damals<br />

abgemilderten Übertrittsregelungen. Der allgemeine<br />

Abwärtstrend hat wohl seine Ursache in den<br />

schwächer werdenden Geburtenjahrgängen. Bei der<br />

hohen Anzahl von „Versorgungsschulen“ im Realschulbereich<br />

sind auch die Schulen des Schulwerks<br />

von dieser generellen Entwicklung betroffen.<br />

12<br />

Im Eingangsbereich ist der Rückgang der Schülerzahlen<br />

auch an den zwanzig Realschulen deutlich<br />

erkennbar, wenn auch nicht in der Größenordnung<br />

wie im Gymnasialbereich. Im neuen Schuljahr besuchen<br />

nur noch 1.826 Schülerinnen und Schüler die 5.<br />

Jahrgangsstufe, das sind 65 (≙ 3,44 %) weniger als<br />

im Vorjahr. Rechnerisch hat damit jede Realschule<br />

im Schnitt nur gut drei Fünftklässler weniger.


Bei fast stabiler Schülerzahl und fast unveränderter<br />

Klassenzahl konnte dennoch die Durchschnittszahl von<br />

Schülern pro Klasse erneut leicht gesenkt werden. Von<br />

zuletzt 29,6 veränderte sich der Schnitt auf 29,3.<br />

Damit verringert sich diese Zahl bereits kontinuierlich<br />

über sechs Jahre hinweg.<br />

13


14<br />

Im gesamten Gymnasial- und Realschulbereich gibt es zwar immer noch eine hohe<br />

Anzahl an „großen“ Klassen, aber auch in diesem Jahr konnte eine weitere Reduzierung<br />

erzielt werden.


3.3 Berufliche Schulen<br />

Im beruflichen Schulbereich haben die sieben trägereigenen<br />

Schulen einen Gesamtzugang von zwölf Schülern<br />

bzw. Studierenden zu vermelden. Damit ergibt<br />

sich eine weiterhin stabile Zahl von Jugendlichen und<br />

Heranwachsenden, die den Erzieherberuf bzw. den<br />

Beruf einer „Assistentin im Ernährungs- und Versorgungsbereich“<br />

ergreifen wollen. Eine Erhöhung der<br />

Anzahl angehender Erzieherinnen und Erzieher, wie es<br />

derzeit der politische Wille ist, konnte dagegen nicht<br />

erreicht werden. Ohne Abstriche bei der Qualität der<br />

Ausbildung zu machen, d. h. ohne Änderung der Zugangsvoraussetzungen,<br />

wird sich bei einer guten Lage<br />

am Arbeitsmarkt für Ausbildungsberufe an dieser<br />

Mangelsituation auch nichts grundlegend ändern.<br />

3.4 Grund- und Mittelschule<br />

An der Franz-von-Assisi-Schule hat sich das Angebot<br />

einer M10 bewährt. Im zweiten Jahr hat sich die<br />

Bildung einer solchen Klasse zwar schwieriger dargestellt,<br />

das lag aber wohl daran, dass viele<br />

Neuntklässler, insbesondere die mit einem guten<br />

bzw. sehr guten Abschluss, bereits einen Ausbildungsplatz<br />

zugesagt bekommen hatten und daher<br />

ein zehntes Schuljahr nicht mehr als unbedingt notwendig<br />

ansahen.<br />

An der St.-Michael-Schule, Kath. Freie Grundschule<br />

Neu-Ulm des Schulwerks der Diözese <strong>Augsburg</strong>, hat<br />

die Trägerübernahme keine signifikante Auswirkung<br />

auf die Schülerzahlen gehabt. Die Grundschule beschult<br />

<strong>2012</strong>/13 191 Schüler in acht Klassen, d. h.<br />

durchschnittlich 23,9 Schüler pro Klasse.<br />

Schulleiterin Claudia Schuster und einige ihrer Schülerinnen und Schüler bei den Übernahmefeierlichkeiten<br />

der St.-Michael-Schule, Katholische Freie Grundschule Neu-Ulm, am 30. März <strong>2012</strong><br />

15


4. Lehrpersonal zum Schuljahreswechsel<br />

Im Schuljahr <strong>2012</strong>/13 unterrichten an den 38 Schulen<br />

in der Trägerschaft des Schulwerks und an der diözesaneigenen<br />

Franz-von-Assisi-Schule, Katholische Freie<br />

Volksschule <strong>Augsburg</strong>, mit Stichtag 1. Oktober <strong>2012</strong><br />

genau 1.597 Lehrkräfte (Vorjahr 1.577). 1.231 von<br />

ihnen, das entspricht 77,1 % (Vorjahr 76,3 %) aller<br />

unterrichtlich Beschäftigten, sind direkt beim Schulwerk<br />

der Diözese <strong>Augsburg</strong> unbefristet angestellt.<br />

Weitere 160 (Vorjahr 166) arbeiten (noch) auf der<br />

Basis eines befristeten Angestelltenvertrages. Dieser<br />

Anteil von 10,0 % soll auch zukünftig noch bewusst<br />

hoch gehalten werden, damit in den bevorstehenden<br />

16<br />

Zeiten rückläufiger Schülerzahlen weiter reagiert<br />

werden kann, ohne unbefristet beschäftigtes Personal<br />

betriebsbedingt kündigen zu müssen.<br />

Die Zahl der beim Schulwerk beschäftigten Kirchenbeamten<br />

ist weiterhin konstant und liegt derzeit bei<br />

73, was einer Quote von 4,6 % entspricht. Insge-<br />

samt sind 127 Lehrkräfte (≙ 8,0 %) als Beamte<br />

unterrichtlich tätig. Die nur noch 14 Ordenslehrkräfte<br />

sowie die von der Diözese bzw. der Evangelischen<br />

Landeskirche Abgestellten stellen in der Gesamtheit<br />

der Lehrkräfte nur eine Minderheit dar.<br />

0 kommunale Beamte


4.1 Geringer Mehrbedarf an Lehrkräften durch<br />

Veränderung der Unterrichtspflichtzeit<br />

Die Personalversorgung wurde zu diesem Schuljahr<br />

nicht nur von den Schüler- und Klassenzahlen beeinflusst,<br />

sondern auch noch durch die Verringerung der<br />

Unterrichtspflichtzeit fast aller Lehrkräfte. Dadurch<br />

erhöhte sich der Bedarf sogar etwas gegenüber dem<br />

Vorjahr. Zum Großteil galt es zwar reine Ersatzeinstellungen<br />

vorzunehmen, zum Teil verursachte die Reduzierung<br />

der Unterrichtspflichtzeit um eine halbe Stunde<br />

pro Woche bei einem großen Kollegium auch einen<br />

Neubedarf.<br />

Grundsätzlich konnte zudem die Qualität des Lehrpersonals<br />

erneut verbessert werden, da in diesem Schuljahr<br />

einerseits deutlich weniger Quereinsteiger aushelfen<br />

mussten, andererseits das Angebot an guten und<br />

sehr guten Studienreferendaren es an manchen Schulen<br />

ermöglichte, dass sich das Schulwerk von Lehrkräften<br />

verabschieden konnte, die sich vor Ort nicht<br />

besonders bewährten. Damit ergab sich zu diesem<br />

Schuljahr eine etwas höhere Fluktuation beim Personal<br />

gegenüber den Vorjahren. Erneut war es auch<br />

möglich, einigen Versetzungswünschen nachzukommen.<br />

Die Anzahl der vom Staatsministerium für Unterricht<br />

und Kultus beurlaubten bzw. abgestellten oder zugeordneten<br />

Lehrkräfte konnte erneut auf einem sehr<br />

niedrigen Stand gehalten werden. Ein großer Teil der<br />

neuen Lehrkräfte hat erkannt, dass der Dienst an<br />

einer kirchlichen Schule – selbst im Angestelltenverhältnis<br />

– attraktiv ist, nicht zuletzt, da er planbarer<br />

ist. Eine Staatsstelle am Wunschort zu bekommen,<br />

war (vor allem in diesem Sommer) für viele Referendare<br />

ein zu großes Glücksspiel. Bereits zu einem frühen<br />

Zeitpunkt eine Zusage vom Schulwerk zu erhalten<br />

und den genauen Einsatzort zu erfahren, war für viele<br />

Junglehrer ein überzeugendes Argument.<br />

Bei einem deutlich verbesserten „Lehrerangebot“<br />

war es zudem in diesem Sommer auch möglich, den<br />

bisher schon hohen Anteil an katholischen Lehrkräften<br />

nochmals deutlich zu steigern.<br />

Dem bereits weiter oben angedeuteten Personalüberhang<br />

an der Knabenrealschule Heilig Kreuz Donauwörth<br />

konnte in diesem Jahr noch dadurch begegnet<br />

werden, dass eine große Gruppe von Lehrkräften<br />

sich solidarisch erklärte und alle gemeinsam<br />

jeweils auf wenige Stunden im laufenden Schuljahr<br />

verzichteten. Im kommenden Schuljahr wird es aber<br />

nicht mehr möglich sein, den Personalabbau schulintern<br />

zu bewerkstelligen; Versetzungen werden vorzunehmen<br />

sein.<br />

4.2 Neueinstellung von Lehrkräften seit der<br />

letzten Gremiensitzung<br />

Alle Personaleinstellungen seit der letzten Gremiensitzung<br />

wurden namentlich mit ihren Eckdaten den<br />

Mitgliedern des Stiftungsvorstands vorgestellt. In<br />

diesem Gremium wurde die Notwendigkeit und Richtigkeit<br />

der abgeschlossenen Arbeitsverträge bestätigt.<br />

17


5. Dank<br />

Abschließend danken wir allen Kolleginnen und Kollegen,<br />

den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an den<br />

Schulen und in der Geschäftsstelle für die gute Zusammenarbeit<br />

und den intensiven Einsatz. Sehr erfreulich<br />

gestaltet sich auch das Zusammenwirken mit<br />

den Schulleitungen, den Mitarbeitervertretungen und<br />

den Elternbeiräten.<br />

Besonderer Dank gilt dem Hwst. Herrn Bischof, den<br />

Mitgliedern der Stiftungsgremien und nicht zuletzt den<br />

Ordensgemeinschaften für ihr Vertrauen und für ihre<br />

Aufgeschlossenheit gegenüber den Belangen der<br />

Schulen und des Schulwerks.<br />

18<br />

Wir danken der Bischöflichen Finanzkammer als Stiftungsaufsichtsbehörde<br />

und finanzielle Gewährleisterin,<br />

dem Freistaat Bayern für die Refinanzierungsleistungen,<br />

den Landkreisen und Städten, den Eltern<br />

und Förderkreisen für alle Zuwendungen.<br />

Möge dieses neue Schuljahr wieder ein erfolgreiches,<br />

pädagogisch fruchtbares und vom Geist Gottes geprägtes<br />

werden!<br />

Ulrich Haaf<br />

Die traditionelle private Kulturreise des Schulwerks für Schulleiterinnen und Schulleiter sowie<br />

für dem Schulwerk verbundene Ordensleute und Gäste ging in diesem Jahr nach Umbrien.


An den trägereigenen Einrichtungen<br />

(Lehrkräfte sowie Hauspersonal)<br />

Besoldungsfälle/Stand: 01.11.<strong>2012</strong><br />

Zur Dienstleistung beim Schulwerk der<br />

Diözese <strong>Augsburg</strong> beurlaubte Staats-<br />

beamte (Gymn., RS, Berufl. Schulen)<br />

Zur Dienstleistung an der Franz-von-Assisi-<br />

Schule, Kath. Freie Volksschule <strong>Augsburg</strong>,<br />

und GS St. Michael Neu-Ulm zugeordnete<br />

Staatsbeamte<br />

Aktueller Personalstand<br />

1.979<br />

32<br />

20<br />

19


Jahresrechnung <strong>2011</strong><br />

20<br />

Erträge<br />

Leistungen des Freistaates<br />

Bayern 102.565.000 €<br />

Leistungen der Kommunen 3.550.000 €<br />

Leistungen der Diözese<br />

<strong>Augsburg</strong> 7.505.000 €<br />

Leistungen der<br />

Ordensgemeinschaften 1.133.000 €<br />

Leistungen der Eltern 5.267.000 €<br />

Sonstige Erträge 6.468.00 €<br />

Summe Erträge<br />

Leistungen d.<br />

Ordensgemeinschaften<br />

Leistungen d.<br />

Diözese <strong>Augsburg</strong><br />

Leistungen d.<br />

Kommunen<br />

Leistungen d. Eltern<br />

Sonstige Erträge<br />

Leistungen d.<br />

Freistaates Bayern<br />

126.488.000 €<br />

Aufwendungen<br />

Personalaufwand<br />

an Schulen<br />

102.095.000 €<br />

Laufender schulischer<br />

Sachaufwand 12.225.000 €<br />

Abschreibung<br />

Gebäude und Ausstattung 3.275.000 €<br />

Investiver schulischer<br />

Sachaufwand 1.654.000 €<br />

Aufwand der Geschäftsstelle 1.471.000 €<br />

Sicherstellung von<br />

zukünftigen Verpflichtungen 5.768.000 €<br />

Summe Aufwendungen<br />

Laufender schul.<br />

Sachaufwand<br />

Personalaufwand<br />

an Schulen<br />

126.488.000 €<br />

Abschreibung Gebäude<br />

und Ausstattung<br />

Investiver schul.<br />

Sachaufwand<br />

Aufwand d.<br />

Geschäftsstelle<br />

Sicherstellung<br />

v. zukünftigen<br />

Verpflichtungen

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