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theorie des hörspiels und seiner mittel - Mediaculture online

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Hörspieldramaturgen hier erwächst, gering zu achten oder sie gar für überflüssig zu<br />

halten. Aus der Hörspieldramaturgie sind – trotz aller Originalität der Hörspielform – die<br />

meisten, die wichtigsten deutschen Theatererfolge seit dem Kriege hervorgegangen.<br />

Neben den erwähnten: Draußen vor der Tür, Kleines Teehaus, Biedermann <strong>und</strong><br />

Brandstifter, Drachenthron, Zeit der Schuldlosen <strong>und</strong> Milchwald, von dem noch zu<br />

sprechen sein wird, auch Gerd Oelschlegel mit seinem Stück Romea <strong>und</strong> Julia in Berlin<br />

(Uraufführung: 17. Juni 1953) <strong>und</strong> mit anderen Stücken, die er ursprünglich als Hörspiele<br />

schrieb, <strong>und</strong> nicht zuletzt Leopold Ahlsen mit Philemon <strong>und</strong> Baucis (55), einem der<br />

schönsten <strong>und</strong> einleuchtendsten aller jungen Bühnenwerke seit dem Krieg.<br />

Oelschlegels Arbeit ist als Auftrag <strong>des</strong> Norddeutschen R<strong>und</strong>funks mit einem von der<br />

Dramaturgie vorgegebenem Stoff geschrieben, einer Liebesgeschichte über die Berliner<br />

Sektorengrenze hinweg; an dem Stoff hatte sich vorher Herbert Reinecker versucht.<br />

Ahlsen war in München Hörspiellektor <strong>und</strong> hat sein Werk ursprünglich für die dortige<br />

Produktion verfaßt. Bekannter wurde es erst in einer Hamburger Aufführung mit den drei<br />

großen verstorbenen Darstellern Hedwig Wangel, Paul Bildt <strong>und</strong> Gisela von Collande; bei<br />

der Wangel war es die letzte <strong>und</strong> schönste, bei Bildt eine der letzten großen<br />

Hörspielrollen. Bildt nahm in diesen Jahren durch die Fre<strong>und</strong>schaft mit Stefani Hunzinger,<br />

der jetzigen Leiterin <strong>des</strong> S. Fischer-Theaterverlags, die damals die Hörspielbesetzungen<br />

in Hamburg besorgte, lebhaften kritisch-fördernden Anteil an der Entwicklung der<br />

Kunstform. Von ihm stammt die Version, daß das Hörspiel genau die Breite habe, die die<br />

Autoren heute überbrücken können, die »abendfüllenden« Erweiterungen seien oft schon<br />

Verdünnungen.<br />

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