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venedig<br />

große ehre<br />

Hamburger Künstlerin gestaltet den Biennale-Pavillon von Venezuela<br />

Vielleicht kein Zufall: Die Heilige lucia<br />

bringt Clemencia labin eine einladung<br />

auf die biennale in Venedig ein. Die gebeine der<br />

Heiligen werden zwar in Venedig verehrt, die<br />

K<strong>uns</strong>t-Performance ihr zu ehren fand allerdings<br />

in Venezuela statt. Schon seit elf Jahren veranstaltet<br />

die Hamburger Künstlerin ein großes<br />

K<strong>uns</strong>tfestival als soziale Skulptur unter dem namen<br />

„Velada Santa lucía“ in Venezuela – und<br />

das heißt wörtlich übersetzt: Klein Venedig.<br />

Jedes frühjahr findet die Velada drei tage lang<br />

in maracaibo statt, der zweitgrößten und heißesten<br />

Stadt Venezuelas. Die bewohner einer<br />

ganzen Straße öffnen dafür ihre Häuser und<br />

überlassen jungen Künstlern aus Venezuela und<br />

einigen internationalen Kollegen, darunter im-<br />

Clemencia Labin in<br />

ihrem Atelier, Foto:<br />

Axel Martins<br />

mer einer Delegation aus Hamburg, ihre wohnzimmer<br />

– inklusive Couchgarnituren, Plastikblumen,<br />

Heiligen- und familienbildern.<br />

Clemencia labin, in maracaibo geboren und<br />

seit 3 Jahren in Hamburg lebend, hat bei franz<br />

erhard walther und Sigmar Polke studiert. 200<br />

weihte sie mit der ersten Velada, einem damals<br />

noch kleinen Künstlerfest, ihr Haus in der avenida<br />

2D ein. Heute ist die Straße umbenannt in<br />

Calle del arte und rund 00 Künstler beteiligen<br />

sich dort an 0 orten an dem K<strong>uns</strong>t- und Sozialprojekt.<br />

im Zentrum jeder Velada steht eine Performance<br />

der Künstlerin selbst als Heilige, so wie<br />

es als junges mädchen schon ihre großmutter<br />

rosa einst getan hat. Diese aktionen haben erst<br />

auf den zweiten blick et<strong>was</strong> mit ihren in Hamburg<br />

erstellten Skulpturen zu tun: labin stopft<br />

dehnbare bikinistoffe mit watte zu opulenten<br />

wülsten, tableaus oder Sitzkissen aus und bemalt<br />

sie mit fröhlichen farben. Sie heißen „Pulpas“<br />

(fruchtfleisch) und erinnern trotz starker<br />

abstraktion an die Sinnlichkeit dieser heißen<br />

Stadt, an die südamerikanischen frauen, die<br />

stolz ihre weiblichen Kurven zeigen und sich in<br />

unglaublich enge Kleider zwängen. wie früchte,<br />

zum Platzen reif. Die Velada, eine Skulptur<br />

im öffentlichen raum, ein laboratorium aus<br />

farben und formen, aus dem die Künstlerin<br />

schöpft.<br />

Das quirlige Straßenfest aus der Karibik in ein<br />

Drittel des Pavillons an der lagune zu verfrachten<br />

– die beiden anderen eingeladenen Künstler<br />

<strong>sind</strong> francisco bassim und Yoshi – ist nicht<br />

einfach. Clemencia labin <strong>wir</strong>d auf karibisch<br />

bunt angestrichene, maracaibo nachempfundene<br />

wände, Videos der Velada projizieren. Dazu<br />

gibt es eine angemessene Variante ihrer legendären<br />

Performance. Denn großmutter rosa, die<br />

Quelle allen ihres künstlerischen Schaffens, darf<br />

in Venedig nicht fehlen.<br />

<strong>was</strong> über die anderen Pavillons zu hören ist:<br />

Die Deutschen ehren Christoph Schlingensief,<br />

die Dänen laden lauter nicht-Dänen ein und<br />

die italiener 2 0 auslandsitaliener. wie das?<br />

alle italienischen Kulturinstitute weltweit wählen<br />

Künstler aus und porträtieren diese jeweils<br />

in einem fünfminütigen film. aus Hamburg<br />

senden dann in Dauerschleife: emidio asquino<br />

und Paolo moretto. angela Holzhauer<br />

5 . espositione internazionale d`arte, biennale in<br />

Venedig, . Juni bis 27. november, www.labiennale.org<br />

www.clemencialabin.com<br />

weiter weg eröffnung<br />

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