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Pädagogische Intervention bei Kindern mit Legasthenie - Bücher für ...

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1 Einleitung<br />

Lernstörung, Lese-Rechtschreibschwäche, <strong>Legasthenie</strong>… Wo immer diese Begriffe<br />

auftauchen, entstehen Ratlosigkeit, Hilflosigkeit und eine Fülle von Vorurteilen gegenüber<br />

dem betroffenen Kind und seiner Familie. Stigmatisierung, psychische und physische Folgen<br />

– das können schon vorhandene oder durch das Nichterkennen der <strong>Legasthenie</strong> und die<br />

unterlassene Hilfestellung erworbene sein – gehören zu den vielfältigen Nebeneffekten, die<br />

<strong>mit</strong> dieser Thematik einhergehen.<br />

Aufgrund der immer größer werdenden Zahl von lese- und rechtschreibschwachen <strong>Kindern</strong><br />

fragt man sich, welche Präventionsmaßnahmen getroffen werden können. Sobald Kinder<br />

partielle Ausfälle im Bereich der gesprochenen und geschriebenen Sprache, die auch<br />

allgemeine Schulleistungen beeinträchtigen, aufweisen, wird in der psychologischen,<br />

neurologischen, psycholinguistischen wie auch pädagogischen Wissenschaft von einer<br />

Teilleistungsstörung oder <strong>Legasthenie</strong> ausgegangen (vgl. Milz 1997, S. 13). Bei guten Lesern<br />

erfolgt das Lesen mühelos und äußerst schnell. Die Kinder <strong>mit</strong> <strong>Legasthenie</strong> oder LRS haben<br />

jedoch bereits erhebliche Probleme <strong>mit</strong> den basalen Lesefertigkeiten, der Lesegenauigkeit und<br />

besonders <strong>mit</strong> der Lesegeschwindigkeit. Gerade Schwierigkeiten <strong>bei</strong>m Lesen sind häufig <strong>mit</strong><br />

erheblichen negativen Konsequenzen <strong>für</strong> die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen<br />

verbunden. Die Zahl der Kinder <strong>mit</strong> vermuteten oder tatsächlichen Lernstörungen nimmt<br />

ständig zu. Verzögerungen in der Entwicklung von Bewegung, Wahrnehmung und Sprache,<br />

Klagen über Aufmerksamkeitsdefizite oder Hyperaktivität häufen sich. Im Lernbereich<br />

Schule werden immer öfter Lese- und Schreibschwierigkeiten sowie Rechenschwierigkeiten<br />

festgestellt. Auch im Umgang der Kinder untereinander ist vermehrt aggressives oder auch<br />

egozentrisches Verhalten zu beobachten. Viele Kinder haben darüber hinaus auch <strong>mit</strong><br />

emotionalen Schwierigkeiten zu kämpfen. Bei LRS und <strong>Legasthenie</strong> können der schulische<br />

Erfolg, die Lernmotivation, das Selbstvertrauen sowie das allgemeine psychische Befinden<br />

nachhaltig beeinträchtigt werden. Auch im sozialen Bereich, z.B. in der Klasse, kann der<br />

Status des Kindes durch die Miss-erfolge leiden. Neben allgemeinen sozialen<br />

Anpassungsschwierigkeiten sind vor allem motorische Unruhe, Konzentrationsschwie-<br />

rigkeiten und Angst Begleiterscheinungen. Deshalb sind Kinder nicht weniger liebenswert.<br />

Seit vielen Jahren beschäftigt man sich <strong>mit</strong> den Symptomen, Ursachen und Fördermaßnahmen<br />

<strong>bei</strong> <strong>Legasthenie</strong> und auch LRS, und trotzdem kommt es immer wieder zu<br />

Widersprüchlichkeiten <strong>bei</strong> neuen Erkenntnissen; die Forschungsar<strong>bei</strong>ten sind noch lange nicht<br />

abgeschlossen.<br />

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