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Alte Brünner In- und Aufschriften - Znaim

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An die Vorstadt Josefstadt, die heutige Preßburger Straße, erinnert ein Kreuz, das vor<br />

der Gendarmeriekaseme in der genannten Straße steht. Bis vor wenigen Jahren hatte es<br />

auf der gegenüberliegenden Hausecke seinen Platz, wurde aber beim Niederreißen des<br />

alten Gebäudes <strong>und</strong> Aufführen eines Neubaues auf den heutigen Platz verlegt. Auf der<br />

linken Seite des steinernen Sockels lesen wir in altertümlicher Vom nördlichen Ausgange<br />

des Franzensberges gelangen wir auf den Stadthofplatz, so benannt nach dem<br />

schloßartigen Stadthofgebäude, in dem das sehenswerte Stadtmuseum untergebracht<br />

ist. An einer einfachen Tafel auf dem Stadthofe war bis zum Umsturze zu lesen: „Hier<br />

stand das Altbrünner Tor. Es wurde im Jahre 1848 abgebrochen." Statt Altbrünner Tor<br />

hätte es eigentlich richtig heißen müssen <strong>Brünner</strong> Tor; denn so <strong>und</strong> nicht anders hieß<br />

dieses Tor <strong>und</strong> danach nannte man das ganze dazugehörige Stadtviertel „<strong>Brünner</strong>-Tor-<br />

Viertel". Und die zum <strong>Brünner</strong> Tore führenden Gassen hießen demnach „Vordere <strong>Brünner</strong><br />

Gasse" (d. i. die heutige Altbrünner Gasse) <strong>und</strong> „Hintere <strong>Brünner</strong> Gasse" (d. i. die<br />

heutige Dominikanergasse.) Ähnlich sprach man "damals von der „Vorderen<br />

Fröhlichergasse" (d. i. die spätere Rudolfsgasse) <strong>und</strong> die „Hintere Fröhlichergasse" (d. i.<br />

die heutige Fröhlichergasse schlechtweg.)<br />

Vom Stadthof ist es nicht weit in die Nonnengasse. Bis vor kurzem stand dort,<br />

anschließend an das neue Rathaus, das altertümliche Haus Nr. 3. Es trug eine marmorne<br />

Erinnerungstafel, auf der mit goldenen Buchstaben über einen großen <strong>Brünner</strong><br />

Deutschen folgende Gedenkworte zu lesen standen: „<strong>In</strong> diesem Hause wurde am 11 ten<br />

Mai 1777 Vinzenz Eduard Milde, Erzbischof von Wien, der vortreffliche Pädagoge <strong>und</strong><br />

würdige Priester geboren." Diese schlichte Tafel wurde von der Gemeinde Brünn zu<br />

Mildes 100. Geburtstage gewidmet <strong>und</strong> bei einer Gedächtnisfeier am 11. Mai 1877<br />

enthüllt. Obwohl dieses ortsgeschichtliche Andenken in der abseits gelegenen Gasse<br />

niemanden störte, wurde es doch in den stürmischen Umsturztagen von tschechischen<br />

Heißspornen heruntergerissen <strong>und</strong> vernichtet.<br />

Ein anderer bedeutender deutscher Sohn Brünns wurde in der Fröhlichergasse Nr. 23<br />

geboren; es war der künstlerisch hochbegabte Kupferstecher Axmann. Zu seinem<br />

Gedenken wurde über dem Tore eine Marmortafel angebracht, die folgende <strong>In</strong>schrift<br />

trägt: „<strong>In</strong> diesem Hause, das bis zum Jahre 1846 an dieser Stelle stand, wurde geboren<br />

am 7. März 1793 der berühmte Kupferstecher Josef Axmann. Er starb am 9. November<br />

1873 in Salzburg." Den Besuchern des <strong>Brünner</strong> Stadtmuseums bietet sich Gelegenheit,<br />

eine größere Zahl von Bildern dieses begnadeten Mannes zu bew<strong>und</strong>ern. Auch mehrere<br />

gestochene Kupferplatten zu den Bildern sind dort zu sehen.<br />

Nicht nur die innere Stadt weist zahlreiche <strong>In</strong>schriften auf, die Zeugen für die deutsche<br />

Vergangenheit sind, auch in den ehemaligen Vorstädten finden wir eine beträchtliche<br />

Zahl. Eine recht altertümliche ist auf dem Schwabengaßner Kreuze zu sehen; es steht<br />

vor der neuen deutschen Technik, gegenüber dem Eingange in die Talgasse, d. i, die<br />

ehemalige selbständige Vorstadt Schwabengasse. Die <strong>In</strong>schrift lautet (unter<br />

Beibehaltung der fehlerhaften Schreibung):<br />

„VNTER DENEN<br />

SCHWABENGASSNER<br />

GERICHTEN I. HÄUSER<br />

RICHTERUND I. B. GESCH<br />

WORNEN IST DIESES<br />

CREVTZ ZVR EHRE<br />

GOTTES VE GVTTHE<br />

TER ERRICHTET WORDE<br />

I, I. CH. D. 10. OCT. 1792<br />

I. B. 1886"<br />

An die Vorstadt Josefstadt, die heutige Preßburgerstraße, erinnert ein Kreuz, das vor der<br />

Gendarmeriekaserne inder genannten Straße steht. Bis vor wenigen Jahren hatte es auf<br />

der gegenüberliegenden Hausecke seinen Platz, wurde aber beim Niederreißen des alten<br />

Gebäudes <strong>und</strong> Aufführen eines Neubaues auf den heutigen Platz verlegt. Auf der linken

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