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Boomfaktor Fluggepäck - MM Logistik

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ingen. Durch die Computertechnik<br />

und die Servoantriebe hat man es<br />

aber letztlich geschafft.<br />

Die ersten computergesteuerten<br />

Top-Loading-Verpackungsmaschinen<br />

entstanden Anfang der 80er Jahre.<br />

Danach dauerte es rund 20 Jahre<br />

der Entwicklung, bis man ein brauchbares<br />

Ergebnis in Bezug auf die Flexibilität<br />

erzielte.<br />

Worin liegt nun das Geheimnis<br />

der Flexibilität einer Verpackungsmaschine?<br />

Die Antwort auf diese<br />

Frage ließ die besagten 20 Jahre auf<br />

sichwartenundichglaubeschon<br />

etwas stolz sein zu dürfen, dass ich<br />

nicht nur die Frage einst gestellt und<br />

später die Antwort selbst gefunden<br />

habe, sondern auch noch den Beweis<br />

der Richtigkeit dieser Antwort liefern<br />

konnte: Flexibilität entsteht, wenn<br />

man einfache Mechanik, intelligente<br />

Steuerung und wechselbare Werkzeuge<br />

sinnvoll miteinander verbindet.<br />

Eigentlich hätte man viel schneller<br />

hinter das Geheimnis kommen<br />

können, wenn man sich in der Natur<br />

umgesehen hätte. Das Flexibelste,<br />

was die Natur hervorgebracht hat, ist<br />

der Mensch, und beim Menschen<br />

wird die Flexibilität zweifellos durch<br />

hohe Intelligenz und den Einsatz von<br />

Werkzeugen geschaffen.<br />

In flexiblen Verpackungsmaschinen<br />

läuft eine Vielzahl von Funktionen<br />

in der Software der Maschinen<br />

ab. Am Beispiel einer Verpackungsmaschine<br />

für Schokoladenriegel lässt<br />

sich dies anschaulich erklären.<br />

Flexible Verpackungsmaschinen<br />

übernehmen die Erzeugnisse aus der<br />

Produktion auf einem kontinuierlich<br />

laufenden Produktband (Skizze –<br />

gelber Pfeil). Die einzige Einschränkung<br />

dabei ist, dass die Geschwindigkeit<br />

des Bandes nicht über<br />

30 m/min liegen darf und somit in<br />

aller Regel die Zuführung mehrbahnig<br />

sein muss. Die Produkte werden<br />

von einem optischen Erkennungssystem<br />

erfasst und mit einer ganzen<br />

Reihe von Daten an Pick-and-Place-<br />

Roboter übergeben. Die Pick-and-<br />

Place-Roboter nehmen die Produkte<br />

vom kontinuierlich laufenden Band<br />

ab und positionieren sie auf ein<br />

Gruppenband (Skizze – blaue Pfeile).<br />

VERPACKUNGSMASCHINEN<br />

Das Positionieren erfolgt<br />

so, dass Produktgruppen<br />

entstehen, die den späterenProduktlagen<br />

in der Packungentsprechen.<br />

Auch das Gruppenband<br />

darf nicht schneller als 30 m/min<br />

laufen. Gegebenenfalls müssen auch<br />

die Produktgruppen mehrreihig aufgesetzt<br />

werden. Jetzt nimmt ein weiterer<br />

Roboter die Produktlagen auf<br />

und setzt sie in die vorgesehene Verpackung<br />

(Skizze – rote Pfeile).<br />

Einfachste Mechanik, keine Fotozelle,<br />

kein Pneumatikschieber, keine<br />

Führung, keine Produktabdeckung,<br />

dafür hohe Intelligenz und wechselbare<br />

Werkzeuge bestimmen die<br />

Technik. Die Anzahl der benötigten<br />

Roboter richtet sich nach der zu verpackenden<br />

Produktmenge, so dass<br />

die Flexibilität einer wirklich flexiblen<br />

Verpackungsmaschine weit<br />

über das hinausgeht, was man ursprünglich<br />

einmal zum Ziel hatte,<br />

nämlich flexibel beim Verpacken zu<br />

sein. Durch die Anzahl der Roboter<br />

lassen sich die Maschinen auch flexibel<br />

an die Leistungsanforderungen<br />

anpassen. Das Aufrichten der Verpackungsschachteln<br />

von flachliegenden<br />

Zuschnitten ist Stand der Technik,<br />

ebenso das Verschließen der Verpackungen.<br />

Auch dabei kommen einfache<br />

Bewegungen zum Tragen, intelligente<br />

Maschinenabläufe und<br />

natürlich wechselbare Werkzeuge.<br />

Durch das Auswechseln der Aufrichtwerkzeuge<br />

lässt sich jede beliebige<br />

Schachtelkonstruktion verwirklichen.<br />

Und durch das Auswechseln<br />

des Verschließwerkzeugs lässt sich<br />

jeder beliebige heute denkbare<br />

Schachtelverschluss bewerkstelligen.<br />

Anstelle von Schokoladenriegeln<br />

kann auf solch einer Maschine auch<br />

jedes andere Produkt einer automatischen<br />

Verpackung zugeführt werden,<br />

zum Beispiel auch Bierflaschen,<br />

um ein etwas ausgefalleneres Produkt<br />

zu nennen.<br />

Eine revolutionierende Neuentwicklung<br />

zur Verwirklichung des<br />

Ziels, flexible Verpackungsmaschinen<br />

zu bauen, war der Vakuumtrans-<br />

porteur, der die aufgerichteten<br />

Schachteln über<br />

wechselbare Saugerplatten am Boden<br />

festsaugt und durch die einzelnen<br />

Verarbeitungsstationen einer<br />

Verpackungsmaschine führt. Der<br />

Vakuumtransporteur ist die erste<br />

Systemkomponente der hochflexiblen<br />

Verpackungsmaschinen, die<br />

aufgrund der neuen Erkenntnisse<br />

entwickelt wurde. Ein Konzept, das<br />

so einfach ist, dass man eigentlich<br />

kaum vermutet, dass es von Menschen<br />

entwickelt wurde. Wo immer<br />

die Entwicklung auch hingehen mag:<br />

Ich bin sicher, dass nur einfache Konzepte<br />

zum Erfolg führen. In den<br />

kommenden Jahren wird man sich<br />

dem automatischen Werkzeugwechsel<br />

zuwenden und immer mehr<br />

Komfort im Umgang mit der neuen<br />

Technik bieten können. <strong>MM</strong><br />

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VERPACKUNGSTECHNIK<br />

Bilder: Schubert Verpackungsmaschinen<br />

Bei einer<br />

Schokoladenriegel-Verpackungsmaschine<br />

läuft eine Vielzahl<br />

von Funktionen in<br />

der Software der<br />

Maschine ab.<br />

<strong>MM</strong> <strong>Logistik</strong> · 2 /2008 29

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