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TRAVEL ONE POCKET
Partyinsel Malta
8 Seiten zum Sammeln
Travel Trade Press GmbH
Pf 10 07 51 · 64207 Darmstadt
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www.travel-one.net
29. JUNI 2005 I 26./27. WOCHE
ONE
DAS MAGAZIN FÜR REISEPROFIS
INTERVIEW DER WOCHE
Peter Foster lässt Royal
Brunei »trocken« fliegen
Warum die Airline auf
Alkoholisches an Bord
verzichten kann ➤ 7
PRODUKT
Condor setzt den
Sanierungskurs fort
Wie der Ferienflieger
die nächsten 60 Millionen
Euro sparen will ➤ 8
DESTINATION
100 Expedienten
schlaflos auf Malta
Wie FTI und TRAVEL ONE in
zwei Nächten der Insel ein
neues Image verpassen ➤ 20
TLT-Franchise-Chef Bengsch setzt auf neue Konzepte
»08/15 hilft nicht mehr«
Wie Kooperationen und Franchiseketten die Kräfte bündeln SALES ➤ 14
GTI macht den Türkei-Sommer
Türkei-Sommer
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Ihr Türkeispezialist
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Urlaubs-Spaß im
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Winter
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PULS
News, Facts & Trends....................................4
Alles, was die Branche bewegt
Interview der Woche ....................................7
Royal Brunei-Chef Peter Foster
PRODUKT
Condors Kostenkiller....................................8
Die Airline dreht an der Kostenschraube
Thema: Last-Minute-Reisen.......................10
Die Veranstalter halten sich zurück
SALES
Thema: Franchise/Kooperationen.............14
Kooperationen und Franchiseverbünde
rücken in Zukunft enger zusammen
Nicht nur die Größe zählt..........................16
Regionale Kooperationen stehen gut da
DESTINATION
Schlaflos auf Malta ....................................20
100 Reiseprofis mit TRAVEL ONE unterwegs
Trickfilmhelden als Werbe-Ikonen ............22
Madagaskar rüstet sich für Touristen
EXIT
Relax 26 I TV-Tipps 27 I Feedback &
Impressum 28 I Leute Köpfe & Karrieren 29 I
Mensch Mathias D. Kampmann 30
POCKET
Party-Insel Malta ■ Abfeiern
in den besten Clubs von Malta
Das 8-seitige Extraheft
zum Herausnehmen!
In dieser Ausgabe finden Sie eine Beilage
von Vietnam Airlines
Sommer, Sonne, Ferienzeit. TRAVEL ONE
erscheint während der Urlaubsmonate im
Zwei-Wochen-Rhythmus.
Nächste Ausgabe: 13. Juli 2005
Heft 26/27 I 29.6.2005➤
DIESE WOCHE
Alle sind sich einig. Der Fall Interflug darf sich nicht wiederholen. Ein Geschäftsmann
hält Branche, Behörden und Kunden zum Narren. Er fliegt nach
dem Auslaufen seiner Versicherung einfach ohne Insolvenzschutz weiter. Dabei
soll die Zürich Versicherung den Vertrag schon im Herbst vergangenen Jahres
zum Ende April 2005 gekündigt haben. Aber erst am 4. Mai war dies in der TIP-Datenbank,
dem Veranstalterregister der Branche, nachzulesen.
Das Beispiel zeigt: Es
gibt keine zentrale Stelle,
wo sich Reisebüros und
Kunden informieren kön-
nen, ob und wie sich ein
Veranstalter abgesichert
hat. Der Eintrag in der
TIP-Datenbank ist freiwillig
und die Liste zudem
unvollständig. Sie
zählt nur die Versicherungslösungen
zum Insolvenzschutz
auf. Andere
Formen, etwa die
Bürgschaft, fehlen. Deshalb
sucht man TUI vergeblich.
Gegendarstellung
Interflug
und die
Folgen
Das heutige Veranstalterregister ist zwar gut gemeint, reicht aber nicht aus, Reisebüros
und Kunden vor Schaden zu schützen. Es wird Zeit, eine echte Branchenlösung für
die Zukunft zu entwickeln, die auch praktikabel ist.
Thomas Hartung
Chefredakteur
In Ihrer Ausgabe vom 8. Juni 2005 behaupten Sie unter der Überschrift »Interflug geht
alle an«: »Der Branchenverband DRV weiß vom fehlenden Versicherungsschutz und
stoppt Interflug nicht.« Dazu stellen wir fest: Der DRV hat erst am Samstag, dem 28. Mai,
um 18 Uhr davon erfahren, dass Interflug an diesem Tag die Flüge eingestellt hat. Am
Abend des gleichen Tages gab Interflug um 20.15 Uhr eine Presserklärung heraus, in der
es hieß: »Eine Bürgschaft für die Rückbeförderung und eventuelle Entschädigung unserer
gebuchten Gäste besteht bei der Zürich Versicherung AG – Kautionsversicherung –
im Rahmen der Nachhaftungspflicht.« Erst am Montag, dem 30. Mai, gegen 9 Uhr, erfuhr
der DRV von der Zürich Versicherung, dass Interflug seit dem 1. Mai keine Insolvenzversicherung
mehr hatte. Da war es für eine Warnung von Kunden und Reisebüros zu spät.
gez. Klaus Laepple (Präsident), Hans Doldi (Mitglied des Präsidiums)
Deutscher Reisebüro und Reiseveranstalter Verband e.V.
Anmerkung der Redaktion: Der DRV hat Recht.
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t.hartung@travel-one.net
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PULS News, Facts & Trends
Flaggschiff im Ägyptenkatalog: das
Sea Club Resort in Sharm el Sheikh
LAST MINUTE
Sunny Cars ■ Der Münchener Mietwagenbroker kooperiert mit Niki
Laudas Mietwagenfirma Lauda Motion. Über deren Homepage werden
künftig auch Sunny-Cars-Angebote vertrieben. +++
Derpart ■ Die Geschäftsreisesparte der Franchiseorganisation arbeitet
künftig mit der Firma Renful Flugverkehr Service zusammen, die
Kundenbetreuung an den Airports Frankfurt und München bietet. +++
TUI ■ Michael Frenzel gibt seinen Posten als Aufsichtsratsvorsitzender
der Bahn ab. Zuletzt hatte es Unstimmigkeiten mit Bahnchef Mehdorn
wegen des Verkaufs der TUI-Tochter VTG gegeben. +++
Varig ■ Der angeschlagene Star-Alliance-Carrier hat mit Wirkung zum
17. Juni Gläubigerschutz beantragt. In den nächsten 60 Tagen will die
Airline den Gläubigern einen Sanierungsplan vorlegen. +++
Lufthansa ■ Die Airline und die Almea Stiftung halten über die
Schweizer Gesellschaft Air Trust AG nun 98,7 Prozent des Aktienkapitals
der Swiss International Air Lines. +++
Nazar ■ Der Veranstalter bringt eine monatliche Angebotszeitung mit
günstigen Reisen auf den Markt. In der Ausgabe für Juli sind zwölf Hotels
in der Türkei, drei in Tunesien und eins in Ägypten enthalten. +++
Dertour ■ Von Ende Juli bis Mitte Oktober läuft eine Werbeaktion in
überregionalen Zeitschriften und im Radio. Dertour will sich damit als
Spezialist für maßgeschneiderte Reisebausteine präsentieren. +++
Qatar Airways ■ Die Fluggesellschaft führt Ende des Jahres als erste
internationale Airline Satelliten-TV auf allen Langstrecken ein. +++
Täglich aktuelle News…
www.travel-one.net
FTI setzt auf Ägypten
Winterprogramm ■ Bei hochsommerlichen
Temperaturen richtet
FTI als erster Veranstalter den
Blick auf die kalte Jahreszeit: Vom
1. Juli an können Reisebüromitarbeiter
die Angebote aus den 14
neuen Katalogen buchen, von denen
sechs im FTI-typischen
Schmalformat produziert sind.
In diesem Winter setzt der
Veranstalter auf Ägypten. Auf
160 Seiten legt er damit nach eigenen
Angaben das umfangreichste
Programm im Land der Pharaonen
auf. Wachsen will FTI mit
der Region Sharm el Sheikh. FTI-
Chef Dietmar Gunz will die bislang
eher als hochpreisig bekannte
Gegend einem breiteren Publikum
öffnen und hat mit spitzem
Bleistift kalkuliert. Generell gelte:
»Wir bieten Ägypten zehn Prozent
preiswerter an als im Vorjahr«,
so Gunz.
Erstmals hat FTI einen eigenen,
114 Seiten starken Katalog
für die Türkei aufgelegt. Neue
Zielflughäfen sind Izmir und
Istanbul. Auch das Angebot in
Spanien ist kräftig aufgestockt
worden und wird ebenfalls neu
mit eigenem Katalog angeboten.
Neue FTI-Destinationen im Winter
sind das indische Goa sowie
Katar, Bahrain und der Oman.
Gunz will Asien ausbauen und hat
deshalb vergangene Woche eine
Repräsentanz in Bangkok eröffnet
In eigener
Sache
Deutscher Verkehrs-Verlag ■
Die Verlagsgruppe Handelsblatt
(VHB) ist mit 45 Prozent bei der
Verlagsgruppe Deutscher Verkehrs-Verlag
(DVV) eingestiegen,
zu der auch TRAVEL ONE gehört.
Altgesellschafter Dr. Helmut
Schachenmayer erhöht seinen
Anteil auf 51 Prozent. DVV-Geschäftsführer
Dr. Dieter Flechsenberger
hält künftig vier Prozent.
Die Anteile, die die VHB erwirbt,
wurden bisher von den Erben
der Verlagsgründer, Jutta
Goretzki, Marianne Zernikow
und Jacqueline ter Hazeborg,
gehalten. Die Fachtitel der VHB
haben im vergangenen Jahr den
Umsatz von 62,3 Millionen Euro
auf 65,6 Millionen Euro gesteigert
und dabei das Ergebnis um
20 Prozent verbessert.
www.vhb.de
Nazar sucht neue Partner
Vertriebsoffensive ■ Der Düsseldorfer
Türkeipezialist will seine
Position im Vertrieb verbessern
und senkt deshalb die Hürden für
die Zusammenarbeit mit Reisebüros.
Jüngstes Angebot von Nazar
ist der Status einer »Probe-Agentur«.
Nach Einsendung eines Fragebogens
wird das Reisebüro im
Reservierungssystem freigeschaltet
und erhält von der ersten Buchung
an zehn Prozent Provision.
Zwölf Monate später gelangt die
Agentur automatisch in den Status
einer Festagentur sofern ein
Mindestumsatz von 15.000 Euro
erreicht worden ist.
Nazar-Geschäftsführer Jan
Peeters ist zuversichtlich, dass er
auf diese Weise das Vertriebsnetz
ausweiten kann. »Das neue System
ermöglicht einen schnellen
und lukrativen Start in die Zusammenarbeit«,
sagt er. Reisebüros
müssten sich nicht erst auf
der Basis von Minimalprovisio-
nen bewähren, sondern könnten
sofort echtes Geld verdienen.
Unterstützen will Peeters die
Vertriebsoffensive mit mehreren
Zusatzkatalogen und Flyern, insbesondere
zum Thema Familienurlaub.
Peeters: Von der ersten Buchung
an zehn Prozent Provision
www.nazar.de
4 TRAVEL ONE 29.6.2005
Branse: Die Großen wollen
innovatives Konzept verhindern
Zweites
Störmanöver
Holiday Jack ■ Geschäftsführer
Jürgen Branse klagt erneut über
Störmanöver der Konkurrenz. Ein
Wettbewerber habe den Verbraucherschutz
eingeschaltet und eine
einstweilige Verfügung gegen das
dynamische Preiskonzept im Pauschalreisekatalog
erwirkt. »Die
Großen wollen mit aller Macht
verhindern, dass sich ein innovatives
Konzept durchsetzt«, schimpft
Branse. Seinem früheren Vorwurf,
dass in den Zielgebieten Hoteliers
»massiv unter Druck gesetzt«
würden, hat sich das Kartellamt
angenommen und eine Stellungnahme
der TUI angefordert.
Nettopreise rücken näher
Provision ■ Die Nettopreise bei
den Charterfliegern kommen,
allerdings in Etappen. Während
Air Berlin schon in diesem Jahr
auf ein Maklermodell umsteigt,
wollen Condor und Hapagfly
den Handelsvertreterstatus noch
bis Ende Oktober 2006 aufrecht
erhalten. Zum Überblick: Air
Berlin-Chef Joachim Hunold bietet
den Agenturen eine »Basis
Service Charge« in Höhe von
fünf Euro für Euro-Shuttle-
Strecken und zehn Euro zu touristischen
Zielen. Zusätzlich besteht
für die Reisebüros die Möglichkeit,
eine Service Fee von maximal
20 Euro zu erheben.
Hunold und John setzen auf unterschiedliche Modellansätze
Lust, in die Medienbranche zu wechseln?
TRAVEL ONE sucht den/die
Leiter/in Anzeigen & Marketing
Condor zahlt vom 1. November
an Stückprovisionen pro verkauftem
Ticket. Für Oneway-
Tickets gibt es auf der Kurzstrecke
sieben Euro, auf der
Mittelstrecke zwölf und auf der
Langstrecke 18 Euro. Im Zuge
der Umstellung garantiert Condor
dieselben Preise in allen Vertriebskanälen.
Auch bei Condor
können die Reisebüros eigene
Beratungsentgelte erheben.
Hapagfly-Chef Wolfgang
John gibt dem Handelsvertreterstatus
ebenfalls eine Gnadenfrist
bis zum 31. Oktober 2006. Vom
1. November 2005 an zahlt er
oneway 7,50 Euro für die kurze
Mittelstrecke und zwölf Euro für
die lange Mittelstrecke. Auch
John sichert eine Gleichbehandlung
zwischen dem stationären
Vertrieb und dem Internet zu.
Das neue Modell der LTU
folgt in den nächsten Tagen. Aero
Flight lässt die Provisionssätze
unverändert – und auch der Handelsvertreterstatus
wird bei der
Fluggesellschaft nicht angetastet.
Wir wollen mit Ihnen TRAVEL ONE weiterentwickeln und in neue Bereiche expandieren.
Sie fühlen sich im Herzen als Verkäufer und haben erfolgreich im Key-Account-Management
gearbeitet. Sie kennen die Reisebranche und sind dort gut vernetzt. Business-Englisch ist Ihre
zweite Muttersprache. Sie können Konzepte entwickeln und umsetzen. Sie beherrschen die
moderne Kommunikation. Sie wissen, was Dienstleistung und Kundennähe bedeuten. Sie haben
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selbst. Sie suchen Verantwortung, bringen Eigeninitiative, Ehrgeiz und Einsatzbereitschaft mit.
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Travel Trade Press GmbH, Geschäftsführer Thomas Hartung, Stephanstraße 3, 64295 Darmstadt.
Bewerbungen werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt.
TRAVEL ONE ist eine Marke der Verlagsgruppe Deutscher
Verkehrs-Verlag, die europaweit mehr als 30 Fachmedien herausgibt.
29.6.2005 TRAVEL ONE 5
➤
PULS News, Facts & Trends
Reindl: Frühbucherphase und Umsatz in Schlüsselmärkten stärken
Mehr Geld für die Kernziele
FTI ■ »Wir wollen die Agenturen
ermutigen, FTI vom ersten
Tag der Buchungsphase an aktiv
zu verkaufen«, sagt Richard
Reindl. Kernstück des neuen
Provisionsmodells ist deshalb
eine Grundprovision von zwölf
Prozent auf den Frühbucherumsatz
ab 50.000 Euro Jahresumsatz.
Für frühe Buchungen in
besonders wichtigen Zielge-
bieten wie Kalabrien, Malta und
Ägypten winken sogar 15 Prozent.
Erstmals fließen auch die
Umsätze mit dem Consolidator
FTI Ticketshop und mit Gruppen-
und Sonderreisen in den
Gesamtumsatz ein, die laut FTI
rund 15 Prozent aller Buchungen
ausmachen. Die Umsatzstaffeln
zum Erreichen der Grundprovision
bleiben unverändert.
TUI greift im Event-Markt an
TQ3/Airtours ■ Die TUI-Geschäftsreisetochter
TQ3 Travel
Solutions und die Edelmarke Airtours
gehen mit gemeinsamen
de March: Kunden wollen mehr als
Geschäftsreisemanagement
Reisejournalist/Fotodesigner
bietet freie Mitarbeit
■ bundesweit
■ Top Referenzen!
Telefon: 08671/1 32 88
Angeboten auf den Markt. Mit
der Marke »TQ3 Events made by
Airtours« will die TUI die steigende
Nachfrage zum Bereich Meetings,
Incentives, Kongresse und
Events aufgreifen. TQ3 übernimmt
in der Kooperation den
Vertrieb, die Organisation von
klassischen Tagungen sowie den
Einkauf und die Buchung von
Reiseleistungen wie Flug und Hotel.
Der Premiumveranstalter Airtours
soll die Events gestalten
und dabei sein »Experten-Knowhow
aus dem touristischen Individualmarkt«
einbringen.
TQ3-Chefin Ilona de March
sieht im gemeinsamen Ausbau
des Geschäfts mit Veranstaltungen
und Incentives eine Antwort
auf die Erwartungshaltung der
Kundschaft. TQ3 Events made by
Airtours sei schon jetzt ein »stark
nachgefragter Baustein«.
www.tui-sports.de
Für Mehrumsätze gibt es ab
50.000 Euro Jahresumsatz nun
fünf statt bisher sieben Prozent
»Turboprovision«.
Agenturen, die an den Marketingmaßnahmen
des Orange-
Partner-Programms teilnehmen,
erhalten künftig ein Prozent statt
bisher 0,5 Prozent Zusatzprovision.
Für Mietwagenbuchungen
gibt es 15 Prozent, Reiseversicherungen
werden mit 20 bis
25 Prozent vergütet.
Bei den Pauschalreisen stellt
nun auch FTI vom Agenturinkasso
auf Direktinkasso um. Die
Proteste aus den Reisebüros
wegen des geringeren Geldflusses
über ihre Konten hätten sich
in Grenzen gehalten, versichert
Reindl. Schließlich zahle FTI die
volle Provision im Folgemonat
der Anzahlung. »Eine ausgesprochen
faire Regelung«, meint
Reindl. Bausteine werden nach
wie vor mit Agenturinkasso
abgewickelt.
www.fti-service.de
Air Berlin ■ Das Modell, mit
Tickets beim Discounter auf Kundenfang
zu gehen, macht Schule.
Air Berlin vertickt am 30. Juni
100.000 Fluggutscheine zum
Preis von 29 Euro über die Kassen
des Discounters Penny, der
zur Rewe-Gruppe gehört. Damit
lassen sich allerdings ausschließlich
Flüge außerhalb der Spitzen-
Besser als
Reisebüros?
Take off ■ Mit dem Versprechen,
man stehe für »Seriosität
und Service, der über die Möglichkeiten
eines normalen Reisebüros
deutlich hinausgeht«, wirbt
die TUI-Leisure-Travel-Marke um
»Selbstständige Reiseberaterinnen«.
Kein geringes Selbstbewusstsein,
aber was sagen die
»normalen« TLT-Mitglieder dazu?
Take off wirbt mit markigen
Verprechen um Verkäufer
Flüge von Air Berlin gibt’s beim Rewe-Discounter Penny
Flugscheine bei Penny
zeiten erwerben: Die Tickets, gegen
die die Gutscheine eingetauscht
werden, dürfen bei der
Buchung nicht teurer als 79 Euro
sein. Aus dem Ärger, den die
Bahn bei einer ähnlichen Aktion
mit den Reisebüros bekam, hat
Air Berlin gelernt: 100.000 weitere
Billig-Plätze werden über
den stationären Vertrieb verkauft.
6 TRAVEL ONE 29.6.2005
Peter Foster INTERVIEW DER WOCHE➤
Sind Ihre Topkunden
Abstinenzler, MR. FOSTER?
Sie sind seit drei Jahren CEO von Royal
Brunei. Wie lebt es sich als Europäer in
dem Sultanat auf Borneo?
■ Sehr angenehm. Das Land ist ungemein sicher,
fast ohne Kriminalität. Durch die starke
Verbindung zu Großbritannien kann man sich
gut auf Englisch verständigen. Gleichzeitig
haben wir alle Vorzüge des tropischen Klimas
– mit echtem Urwald, gerade mal eine Stunde
vom Flughafen entfernt.
Was haben Sie lernen müssen, als Sie
nach Brunei gegangen sind?
■ Über Europa habe ich gelernt, dass die
meisten Menschen dort glauben, Brunei liege
irgendwo in der Golfregion. Über Brunei
musste ich lernen, dass persönliche Kontakte
dort sehr wichtig sind. Manche Entscheidungen
werden eher aufgrund dieser Beziehungen
getroffen als aus sachlichen Gründen.
Das ist eine echte Herausforderung.
Royal Brunei befindet sich im Besitz der
Regierung. Müssen Sie Ihre Unternehmenspolitik
manchmal politischen Vorgaben
unterordnen?
■ Nein, keineswegs. Seit ich die Airline führe,
hat es im Bezug auf unser Streckennetz
und unser Produkt nie eine politische Einflussnahme
gegeben. Unser Auftrag ist es,
Geld zu verdienen.
Verbessert sich angesichts
der explodierenden
Kerosinpreise Ihre
Wettbewerbsposition,
weil Royal Brunei im
Besitz eines Ölförderlandes
ist?
■ Brunei hat zwar erhebliche
Erdölvorkommen,
aber keine eigene Raffinerie.
Anders als einige Fluggesellschaften
von der arabischen
Halbinsel, die
künftig mit ihrem Streckennetz
den gesamten
Globus abdecken wollen,
wird Royal Brunei nicht
vom Staat subventioniert.
FACTS
Royal Brunei
Airlines
■ Die Fluggesellschaft des
Sultanats Brunei fliegt viermal
pro Woche von Frankfurt via
Bangkok nach Brunei. Rund
25.000 der insgesamt 32.000
Passagiere ab Frankfurt reisen
nach Bangkok. In Brunei
besteht Anschluss zu weiteren
Zielen in Asien. In Australien
werden Darwin, Perth, Sydney,
Brisbane und Auckland angeflogen.
Royal Brunei kooperiert
unter anderem mit British Midland,
Dragonair, SIA und MAS.
»Das Potenzial für
Asien/Pazifik ist
längst noch nicht
ausgeschöpft«
Peter Foster (52) ist seit drei Jahren
CEO von Royal Brunei Airlines. Zuvor
arbeitete der Brite für Cathay Pacific
Philippine Airlines, Qatar Airways und
British Airways.
Sind Ihre Wachstumspläne deshalb bescheidener
als die der anderen Carrier
in Südostasien und der Golfregion?
■ Wir wollen durchaus wachsen, aber wir
werden im globalen Vergleich eine kleine Airline
auf hohem Niveau bleiben.
Fürchten Sie, dass die
Expansionspläne der
Mitbewerber zu Überkapazitäten
auf den Strecken
zwischen Europa
und Asien führen?
■ Natürlich wird der Wettbewerb
härter. Aber ich bin
sicher, dass das Nachfragepotenzial
im südostasiatischen
und pazifischen
Raum längst noch nicht
ausgeschöpft ist.
Wie sind Ihre Pläne für
den deutschen Markt?
■ Momentan sind die
Wachstumsmöglichkeiten
durch die Verkehrsrechte
begrenzt, die uns lediglich
vier Flüge pro Woche zugestehen. In diesem
Jahr wollen wir in Frankfurt die Passagierzahl
um zehn bis 15 Prozent steigern, den Ertrag
vielleicht noch ein bisschen mehr. Vor allem
für die Business Class sehe ich noch Wachstumspotenzial.
Andere Airlines werben um ihre Topkunden
mit einem großen Angebot an
Weinen und Spirituosen, Royal Brunei
fliegt alkoholfrei. Ist das ein Wettbewerbsnachteil?
■ Vor fünf Jahren hätte ich darauf mit einem
klaren Ja geantwortet. Aber die Zeiten ändern
sich. Die meisten Geschäftsreisenden trinken
heute während des Fluges ohnehin keinen Alkohol,
weil sie nach der Ankunft fit sein müssen.
Wenn überhaupt, sind es eher Urlauber,
die Wein oder Bier vermissen. Ich bin aber sicher,
dass Sitzkomfort, gutes Essen und hochwertiges
Inflight Entertainment wichtiger
sind als Alkohol.
Das Interview führte Christian Schmicke
Mailen Sie uns Ihre Meinung…
c.schmicke@travel-one.net
29.6.2005 TRAVEL ONE 7
➤
PRODUKT Charterfluggesellschaften
»Preisgleichheit in
allen Vertriebskanälen
ist langfristig
nicht haltbar«
Ralf Teckentrup
Thomas-Cook-Vorstand,
Bereich Airlines
Condors
Kostenkiller
Sanierung ■ Ein Jahr nach der Wiedergeburt der Marke
zieht Condor-Chef Ralf Teckentrup eine positive Bilanz – und
will weiter an der Kosten- und Produktivitätsschraube drehen.
Wir müssen noch wesentlich produktiver
arbeiten«, sagt Ralf Teckentrup,
der im Vorstand der Thomas Cook
AG für die Airlines zuständig ist. Sein Ziel: 80
bis 90 Milionen Euro Gewinn pro Jahr. »So
viel braucht man, um als Airline unserer Größenordnung
profitabel zu arbeiten und für die
notwendigen Investitionen gerüstet zu sein.«
Der Airline-Manager hat seinem Unternehmen
im zurückliegenden Jahr einiges zugemutet.
Auf rund 100 Millionen Euro beläuft
sich die Summe der Kostensenkungsmaßnahmen,
die bereits wirksam geworden
sind. 160 Millionen pro Jahr sollen es werden.
Ein großer Teil davon geht auf das Konto
der Mitarbeiter. Sie sollen nach dem Motto
»mehr und produktiver arbeiten für weniger
Geld« über neue Tarifverträge und Personalabbau
insgesamt 80 Millionen Euro zur Sanierung
beitragen.
Doch Teckentrup weiß: Bei einer Kostenstruktur,
wie Air Berlin sie hat, ist er noch lange
nicht angekommen. Die hatte er vor Jahresfrist
zur Messlatte erklärt. Nun legt er nach:
Um das Streckennetz wie der größere Konkurrent
durch Städteverbindungenweiterentwickeln
zu können,
sei Condor
noch nicht profitabel
genug – wegen
zu hoher Kosten
und durch Produktivitätsmängel.
In Sachen Effizienz
hapere es an
vielen Stellen, berichtet
der Airline-
Chef. Ein prägnantes Beispiel dafür sei die Minimum-Bodenzeit:
»Bei uns vergeht zwischen
Landung und Start mindestens eine Stunde.
Andere Fluggesellschaften sind nach einer halben
Stunde wieder in der Luft.« Diesen Wert
müsse auch Condor erreichen, denn je länger
ein Flugzeug in der Luft ist, desto größer ist
die Produktivität.
Jetzt geht es an
kleinere Baustellen
Solche notwendigen Veränderungen erforderten
ein grundlegendes Umdenken – »vom
Cockpitpersonal über das Kabinenpersonal bis
zur Bodenabfertigung«, sagt Teckentrup.
»Acht bis zehn Dienstleister müssen mitmachen,
damit wir das hinkriegen.«
Weil damit viel mühsame Kleinarbeit verbunden
ist, glaubt der Condor-Chef: »Es wird
ebenso anstrengend sein, die letzten 50 Milli-
8 TRAVEL ONE 29.6.2005
Debus: Ergebnis
klar verbessert
onen Euro Kosten einzusparen
wie die ersten 110
Millionen.« An den großen
Stellschrauben habe
man gedreht; nun folgten
viele kleinere Baustellen,
für deren Optimierung
man noch mehr Mitarbeiter
und Zeit benötige.
Dennoch ist Teckentrup
überzeugt, dass Condor
das Klassenziel erreicht
und bereits in diesem
Geschäftsjahr die Ver-
lustzone verlässt. Trotz unvorhergesehener
Mehrkosten durch den Tsunami und die hohen
Treibstoffpreise sei das Ergebnis im
Winterhalbjahr um 39 Prozent verbessert
worden, sagt Condor-Chefcontroller Christoph
Debus. 32 Millionen Euro Verlust stehen
für die traditionell defizitäre kalte Jahreszeit in
den Büchern. Dabei schätzt Debus die zusätzlichen
Kosten, die durch den Tsunami entstanden
sind, auf zehn bis zwölf Millionen
Euro. Die hohen Treibstoffpreise schlagen sich
für das gesamte Geschäftsjahr mit rund 45
Millionen Euro nieder – nur etwa die Hälfte
davon habe durch den Kerosinzuschlag wettgemacht
werden können.
Mehr Kunden,
bessere Auslastung
Dass er mit seinem Sanierungsprogramm
trotzdem im Plan liegt, schreibt Teckentrup
neben den Sparmaßnahmen vor allem dem
neuen Flugplan und dem neuen Preissystem
zu. Um 7,4 Prozent stieg die Zahl der Fluggäste
im ersten Halbjahr gegenüber dem gleichen
Zeitraum des Vor-
jahres. Der Sitzladefaktor
ist seit der Einführung
der »neuen«
Condor um 2,7
Prozentpunkte verbessert
worden. Beides
sei ein deutliches
Zeichen dafür, »dass
unser Produkt und
unsere Preise ankommen«,
glaubt er.
Ein Meilenstein
in der Produktpolitik
sei die Umstellung
des Flugplans vom
Charter auf den Linienverkehrgewesen.
Die Konzentration
auf die großen
FACTS
Condor
■ Flotte: 9 Boeing 767-300 à 269
Sitzplätze (Langstrecke)
1 Boeing 757-200 à 220 Sitzplätze,
13 Boeing 757-300 à 252 Sitzplätze,
13 Airbus A320 à 174 Sitzplätze
(Kurz-, Mittelstrecke)
■ Mitarbeiter: 2.450 (mit Condor Berlin)
■ Passagierzahl: 7 Mio. (2003/04)
■ Sitzladefaktor: 85,9% (2003/04)
■ Streckennetz: 16 Flughäfen in
Deutschland, 40 Kurz- und Mittelstreckenziele
(Europa, Nordafrika),
28 Fernstreckenziele (Nordamerika,
Karibik, Indischer Ozean, Asien)
(Sommer 2005)
deutschen Flughäfen habe funktioniert. Einige
kleinere Airports seien vor allem deshalb im
Flugplan, »weil wir dort relativ problemlos um
drei Uhr früh starten können«. Mit täglichen
Verbindungen zu den wichtigsten Zielen sei
Condor auch für Geschäftsreisende attraktiver
geworden.
Für Reisebüros und Kunden vielleicht die
wichtigste Folge des neuen Konzepts: Der
Flugplan ist wesentlich
stabiler geworden. Heute
seien lediglich noch zwei
bis drei Prozent der Flüge
von jenen kurzfristigen
Flugplanänderungen betroffen,
die in früheren
Jahren für jede Menge Ärger
und Verdruss sorgten.
Mit der Umstellung
des Flugplans Richtung
Linie ging auch der Vorsatz
einher, »nicht mehr
nur der Nachfrage der
Reiseveranstalter hinterherzufliegen.
Neben der
Grundauslastung durch
die Veranstalter wird der
Einzelplatzverkauf mehr
und mehr zur tragenden
Säule für Entscheidungen
über das Streckennetz.
Das drückt sich in den
Zahlen deutlich aus: Um
33 Prozent legte der Anteil
des Einzelplatzverkaufs
seit der Gründung
der »Condor neu« zu. Jedes dritte Flugticket
wird mittlerweile über diese Schiene vertrieben,
bis zum Ende des nächsten Geschäftsjahres
sollen es 40 Prozent sein. Das Veranstaltergeschäft,
über das
noch zwei Drittel der
Flugsitze gefüllt werden,
verliert weiter
an Bedeutung – auch
das mit den konzerneigenen
Marken, die
zurzeit noch für 45
bis 50 Prozent der
Auslastung sorgen.
Ärgerlich für die
Reisebüros: Der Anteil
des Internets am
Einzelplatzverkauf
wächst unaufhörlich
weiter. Im ersten
Halbjahr legte er um
glatte 250 Prozent
auf nunmehr 15 Prozent
zu. Der Verkauf
über Callcenter wuchs um 30 Prozent. Als
kleines Trostpflaster mag dem stationären Vertrieb,
der noch 75 Prozent der Condor-Einzelplätze
verkauft, dienen, dass auch er um 20
Prozent zugelegt hat.
In puncto Vertriebsvergütung bleibt Teckentrup
ein klarer Verfechter der Nettopreise.
Die Flatfee sei ein Zugeständnis für die Übergangszeit,
von November nächsten Jahres an
Thomas-Cook-Zentrale in Oberursel: Der Ferienflieger soll die Bilanz
am Ende des Geschäftsjahres nicht mehr belasten
gelten Nettopreise. »Die Reisebüros können
selbst nicht erklären, warum sie unbedingt
Handelsvertreter bleiben wollen«, argumentiert
er in klassischer Lufthanseaten-Manier. Er
sei felsenfest überzeugt, »dass die Agenten als
Händler mehr verdienen können«.
Keine dauerhafte
Preisgleichheit
Allerdings wird es Condor dem Vertrieb dabei
nicht ganz leicht machen, denn auch die bislang
zugesicherte Preisgleichheit in allen
Vertriebskanälen, ist ein Auslaufmodell.
»Langfristig ist das nicht haltbar«, erklärt Teckentrup.
»Der Verkauf über das Netz ist nun
mal billiger als der Weg über den stationären
Vertrieb.« Die Ansage ist eindeutig: Die Vertriebskosten
müssen runter – und zwar möglichst
auf Lowcost-Niveau.
Christian Schmicke
www.condor.com
29.6.2005 TRAVEL ONE 9
➤
PRODUKT Last Minute
Hotel Kamari Beach, Santorin: In den Badezielen rund ums Mittelmeer sind noch Betten frei
Ein Begriff verliert
seinen Schrecken
Kurzfristreisen ■ Während die klassischen Veranstalter
das Last-Minute-Geschäft mit angezogener Handbremse fahren, segeln die
Kurzfrist-Spezialisten weiterhin stramm auf Wachstumskurs.
Gerade mal zwei Jahre ist es
her, dass es so schien, als
werde der Last-Minute-
Trend die Touristik, die ihr
Sommergeschäft traditionell kurz
nach Ostern im Kasten hatte, zu
einem Konglomerat von Resterampen
machen. Immer mehr
Kunden buchten ihre Reisen erst
kurz vor dem Start in den Urlaub,
TIPPS FÜR KURZENTSCHLOSSENE
■ Türkei: Das Reiseziel (Foto: Pamukkale) erwartet
einen Rekordsommer – das führte immer
wieder zu Bettenknappheit und Überbuchungen.
In der Hochsaison hat der viel kritisierte
Bauboom an der Türkischen Riviera
seine Vorteile: Es gibt noch freie Kapazität,
melden die Last-Minute-Anbieter.
in der Gewissheit, dass sich das
Warten in barer Münze auszahlte.
Bis auf Alltours hingen die großen
Marken der Veranstalter
durch, während die Abverkaufs-
■ Mallorca: Die Baleareninsel (Foto: Cala
Ratjada) steht bei den Deutschen wieder hoch
im Kurs. Nicht so bei den Briten, da gibt es einen
Durchhänger. Da das Flugangebot in diesem
Sommer riesig ist, bieten sich Kurzentschlossenen,
die nicht auf einen bestimmten
Flugtag angewiesen sind, noch Möglichkeiten.
und Billigmarken boomten. TUI-
Deutschland-Chef Volker Böttcher
warf im Eilverfahren Discount
Travel auf den Markt, um
Überkapazitäten kurz vor Toresschluss
noch billig verramschen
zu können, ohne dabei das Image
der Hauptmarke allzu sehr zu lädieren.
»Preiskampf ohne Ende«
schrieb TRAVEL ONE. Und Günter
Geske, damals noch Chef von
Air Marin und Bucher Reisen,
kündigte Mitte Juni an: »Das
wird noch richtig knallen.« »Wir
können noch billiger« war die
Botschaft, mit der die Veranstalter
die Kundschaft geradewegs
ins Last-Minute-Geschäft
drängten.
Mittlerweile hat Last Minute
seinen Schrecken verloren. Mit einem
Feuerwerk an Frühbucherund
Superfrühbucher-Angeboten
hat die Branche die Verbraucher
zurück ins Kataloggeschäft geholt.
Die Trendwende, die bereits im
Sommer 2004 einsetzte, verfestigt
sich in der laufenden Saison.
Weder in Hannover noch in
Oberursel, Köln oder Duisburg
werden die Restposten an die große
Glocke gehängt. Offensive
Werbung für Last-Minute ist tabu
– der Schreck über die Folgen des
Last-Minute-Hypes der Jahre
2001 bis 2003 sitzt noch zu tief.
»Es gibt Restkontingente, aber
■ Griechenland: Auch wenn’s bei den griechischen
Fußballern nicht mehr so klappt: touristisch
geht es mit Hellas (Foto: Mykonos)
wieder bergauf. Die Veranstalter melden Zuwächse.
Dennoch ist der Last-Minute-Markt
nicht verloren: Sowohl auf dem Festland als
auch auf den Inseln gibt es noch freie Plätze.
10 TRAVEL ONE 29.6.2005
Böttcher: Discount
Travel kein Thema mehr
nicht in großem Umfang«, lautet
die einmütige Botschaft. Auf gut
20 Prozent schätzen die Veranstalter
den Anteil der Kurzfrist-
Buchungen. Und von Discount
Travel spricht kein Mensch mehr.
Neben der generalstabsmäßigen
Frühbucheroffensive der
Reiseveranstalter dürften ironischerweise
die Lowcost-Airlines
einen wesentlichen Beitrag zum
Wandel in der Buchungsmentalität
der Verbraucher beigetragen
haben. Ryanair, Easyjet, HLX
und Co. haben mit ihren Preisbildern
zwar einerseits die Schnäppchenjägermentalität
verschärft.
Aber gleichzeitig setzten sie die
Devise, »wer früh bucht, fliegt
am billigsten« konsequent und
glaubwürdig um.
L’Tur und Co.
sind optimistisch
Also Untergangsstimmung im
Last-Minute-Segment? Keineswegs,
denn die Zurückhaltung
der klassischen Veranstalter bietet
den Spezialisten neue Spielräume.
Sowohl Marktführer L’Tur
als auch Online-Spezialist Lastminute.com
rechnen für dieses Jahr
mit Umsatzwachstum. »Wir haben
das größte Angebot, das wir
je hatten«, berichtet L’Tur-Vorstand
Markus Faller. 2,3 Millionen
Angebote, die L’Tur direkt
bei den Leistungsträgern einkauft,
seien zum Beginn der Buchungsphase
für die Hauptsaison
im System hinterlegt.
Auch genügend Nachfrage
sei vorhanden, sind die L’Tur-Macher
sicher. Etwa 30 Prozent der
Bundesbürger hätten ihren Urlaub
bis Anfang Juni noch nicht
gebucht, seien aber entschlossen,
zwischen Juli und September zu
verreisen, hat das Marktforschungsunternehmen
Vocatus im
Auftrag der Baden-Badener er-
29.6.2005 TRAVEL ONE
Faller: Größtes Angebot
in der Geschichte
mittelt. Davon wolle
sich jeder zweite den
Urlaub mehr als 500
Euro, jeder Dritte
mehr als 900 Euro
kosten lassen.
Während die Frühbucherangebote
das Last-Minute-
Geschäft dämpfen, begünstigen
die Lebensumstände vieler Menschen
weiterhin den Kurzfristmarkt.
Wirtschaftliche Unsicherheit,
die Schwierigkeit, im
Job langsfristig zu planen, aber
auch das Bedürfnis vieler Bürger
nach Flexibilität und Spontaneität
sorgen dafür, dass dem Last-Minute-Segment
von der Nachfrage-
seite nicht die Luft ausgeht. Wohin
die Kurzfristreise geht, darüber
entscheidet am Ende die Flugkapazität.
Freie Betten gebe es genug,
bestätigt Faller. Doch auch
bei den Flugsitzen bestehe für Urlauber
mit etwas Flexibilität kein
wirklicher Engpass.
Christian Schmicke
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Teure
Trendwende
Der Last-Minute-Sektor hat
sein neues Gleichgewicht gefunden
– als Marktplatz für
Menschen, die ihren Urlaub
nicht langfristig planen wollen
oder können. Der Boom ist
vorbei, weil die Restplatzbörsen
nicht mehr als Ausputzer
für die falsche Kapazitätsplanung
der großen Veranstalter
herhalten müssen, sondern
weitgehend Spezialisten vorbehalten
bleiben.
Doch auch das Frühbuchermodell,
das den Kurzfristboom
beendet hat, ist nicht
unproblematisch. Denn die
Belohnung langfristiger Buchungsentscheidungen
über
Rabatte verbessert zwar die
Planungssicherheit, geht aber
zu Lasten des Yields. Die »besten
Stücke« frühzeitig zum
Vorzugspreis anzubieten, ist
gefährlich. Wenn die Aussagen
der Veranstalter stimmen,
liegen die Katalogpreise heute
um zehn bis 15 Prozent unter
denen von 2003.
Das ist bei allem
Respekt vor der Bedeutung
von Planungssicherheit
ein
hoher Preis.
Christian Schmicke
stellv. Chefredakteur
c.schmicke@travel-one.net
Viele Chancen für Flexible
Kapazitäten ■ »Wer suchet, der
findet« macht Dierk Berlinghoff,
Bereichsleiter Flugreisen LTU
Touristik, allen Urlaubern Mut,
Neckermann hat noch Kapazitäten auf den
Kanaren, etwa auf Lanzarote (Foto)
UPDATES
■ L’Tur nimmt nach eigenen Angaben
für Kinder bis sechs Jahre
nur noch »kleine Preise«, etwa 66
Euro für eine Woche Mallorca.
Voraussetzung ist, dass die Mädchen
und Jungen im Zimmer ihrer
Eltern übernachten. Die Höhe des
Pauschalpreises richtet sich nach
Reiseziel und Verfügbarkeit.
■ Zehn Prozent Rabatt räumt
DFDS Seaways Kurzentschlossenen
ein. Von dem Angebot Gebrauch
machen können Urlauber,
die bis zum 15. Juli eine Fährpas-
sich kurzfristig für diesen Sommer
Plätze für das persönliche
Traumziel zu sichern. Allerdings:
»Es gibt überall nur noch vereinzelt
Restplätze.« Die
Buchungen liefen bei
der Rewe Pauschaltouristik
generell gut,
gefragt sei deshalb Flexibilität.
Und dann klappt
auch die Buchung auf
den letzten Drücker.
Trotz der guten Nachfrage
für die Türkei
gibt es etwa bei TUI
noch freie Plätze rund
um Kemer. Auch in
Bulgarien werden Urlauber
noch fündig,
weiß TUI-Manager
Helmut Heim.
FTI lässt kurzentschlossene
Familien
ebenfalls nicht auf
dem Balkon sitzen:
■ Der Ferienhausanbieter Novasol
hat gerade einen Katalog mit
400 neuen Ferienobjekten herausgegeben.
Das Angebot: Objekte
etwa in Dänemark (Foto), Norwegen,
Italien, Frankreich, Tschechien,
Kroatien und mehr. Katalog
anfordern mit dem Stichwort:
»Urlaub für Kurzentschlossene«.
sage auf der Strecke Cuxhaven –
Harwich im Juli oder August buchen.
Die Ermäßigung gilt für den
Grundpreis, den Kabinen- und
Treibstoffzuschlag sowie die Mitnahme
eines Autos.
■ Mit einer Sonderbroschüre bewirbt
Norwegian Cruise Line
(NCL) verschiedene Specials. Der
Kreuzfahrtanbieter preist darin
Seereisen vor der Küste des US-
Festlands, rund um Hawaii, in der
Karibik, in der Nord- und Ostsee
sowie im Mittelmeer an.
TUI-Manager Heim: Plätze gibt es
für die Türkei noch in Kemer, in
Side und Belek wird es eng
Gute Chancen bieten sich auf Ibiza,
auf Gran Canaria, auf Sardinien
und im kroatischen Zadar,
raten die Münchener. Wer keine
Lust auf Kindergeschrei hat: Paaren
ohne Nachwuchs legt der
Veranstalter besonders das Hotel
»Marco Polo« auf Ibiza ans Herz.
Neckermann rät Kurzentschlossenen
nach Angeboten in
Bulgarien, auf den Kanaren und
in Griechenland zu schauen. Urlauber,
die es landestypisch mögen,
würden gerade in Hellas fündig,
so der Rat. Der Neckermann-
Tipp für Individualisten: Ferien
auf den griechischen Inseln Santorin,
Zakynthos und Mykonos.
■ »Deutschland für dich« heißt
das Special von Hertz, mit dem der
Autovermieter während der Sommermonate
Kunden gewinnen
will. Wagen aller Kategorien gibt
es zu einem Sondertarif. Das Angebot
gilt bis zum 18. September.
■ Die Bahn versucht mit einem
Aktionsangebot, Kunden auf die
Schienen zu locken. Die Reisenden
können bis zum 15. August die
Züge innerhalb Deutschlands und
nach Brüssel, Amsterdam, Zürich,
Wien plus Prag zum Pauschalpreis
nutzen. Kinder unter 15 Jahren
fahren in Begleitung ihrer Eltern
oder Großeltern kostenlos mit.
■ Center Parcs wendet sich mit
einem Angebot gezielt an Familien.
Die Gäste erhalten vom 1. Juli
bis 23. September in den deutschen
Parks Hochsauerland und
Heilbachsee sowie in den niederländischen
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12 TRAVEL ONE 29.6.2005
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Die Zeiten ändern sich. Während die Reisebüros
in früheren Jahren eher machtlos
den von den Leistungsträgern vorgegebenen
Marktveränderungen hinterhergehechelt
sind, weht seit ein paar Wochen ein
»wind of change« durch die Reisebürolandschaft.
Die Ankündigungen
der Charterairlines,
zum Saisonwechsel neue
Vertriebskonditionen einzuführen,
haben den Stein
ins Rollen gebracht. Mit
seltener Geschlossenheit
haben sich daraufhin Kooperationen
wie RTK,
Schmetterling oder Pro
Tours zum Widerstand
formiert.
Das Wort vom neuen
Selbstvertrauen der Reisebüros
macht bereits die
Runde. Vor allem in den
Kooperationen und Franchiseverbünden
wird in
der Auseinandersetzung
mit den Ferienfliegern Entschlossenheitdemonstriert.
Gleichzeitig stellen
sich die Organisationen
auf eine neue Rolle des
Reisebürovertriebs ein.
Das allmähliche Aufweichen
des Handelsvertreterstatus,
parallel dazu der
Trend zur Eigenveranstaltung,
der durch die Möglichkeiten des Dynamic
Packaging unterstützt wird, und das zunehmende
Engagement im Online-Vertrieb
werden die Position der Reisebüros nachhaltig
verändern. Darin sind sich Vertriebsprofis wie
Christian Gürtner, Geschäftsführer von Best-
RMG, RTK-Chef Thomas Bösl und Derpart-
Gürtner: Zentralen
müssen sich profilieren
Bösl: Aufbruchstimmung
für Neuordnung nutzen
Die neue
Einigkeit
Ausblick ■ Die Kooperationen und Franchiseverbünde
rücken enger zusammen. Zum Nutzen der Mitglieder, von
denen künftig ein klareres Bekenntnis erwartet wird.
Geschäftsführer Andreas Heimann einig. Die
Frage ist nicht ob, sondern in welchem Umfang
und wie schnell der Wandel vor sich gehen
wird.
Unumstritten ist auch, dass in den Kooperationen
und Franchisesystemen die Mitglieder
enger mit den Zentralen zusammenrücken
müssen. Dadurch wird der Einfluss der
Zentralen zunehmen, etwa bei den Themen
Eigenveranstaltung, Online-Vertrieb oder der
Vereinheitlichung von EDV- und IT-Systemen.
Andererseits werden die Ansprüche der Mitglieder
steigen, die von ihren Zentralen zukunftsfähige
Lösungen erwarten. Nicht nur
Best-RMG-Chef Gürtner ist das bewusst: »Die
Zentralen müssen sich bei den Reisebüros profilieren
und einen klaren Mehrwert bieten.«
Zentralen werden
Fulfillment-Center
Wie das geschehen
soll, dazu gibt es verschiedene
Ansätze,
die letztendlich aber
doch nicht so weit
auseinander liegen.
Gürtner sieht die
künftige Rolle der Kooperationszentrale
vor allem darin, als
Fulfillment-Center
zum Dienstleister für
die Mitglieder zu
werden. Das ist für
eine Kooperation insofern
anspruchsvoll,
als dafür einheitliche
technische Standards
geschaffen werden
müssten. Gürtner:
FACTS
Die Verbünde
und ihre Büros
■ Schmetterling: 2.260
■ RTK: 2.170
■ TSS: 1.150
■ TLT-Franchise: 980
■ Pro Tours/RCE: 700
■ AER: 600
■ Prima Urlaub: 560
■ Lufthansa City Center: 530
■ Neckermann Partner: 490
■ Holiday Land: 460
■ Best/RMG: 420
■ TUI Travel Star: 325
■ TVG-Franchise: 224
■ FTI Ferienprofi: 107
»Der EDV-Bereich wird immer wichtiger. Wir
müssen den Büros einfache Lösungen anbieten,
damit sie sich auf das Wesentliche, den
Verkauf, konzentrieren können.«
Darüber hinaus sieht der Best-RMG-Chef
die vordringlichsten Aufgaben der Kooperationszentrale
darin, den Reisebüros mit Marketingmaßnahmen
und Schulungen den
Rücken zu stärken. Gürtner sieht sich dafür
im QTA-Verbund mit Schmetterling und RTK
gut aufgestellt. Die Mega-Kooperation praktiziert
Arbeitsteilung,
wobei Best-RMG für
die Bereiche Marketing
und Schulungen
zuständig ist.
RTK-Geschäftsführer
Thomas Bösl
glaubt ebenfalls an einen
Umbruch im stationären
Vertrieb.
»Bei den Reisebüros
herrscht Aufbruchstimmung,
das muss
man nutzen, um eine
Neuordnung zu
schaffen«, sagt er.
Gleichzeitig rechnet
er in den nächsten
Jahren mit einer Konzentration
bei den
14 TRAVEL ONE 29.6.2005
Vertriebsorganisationen. »Nicht alle Kooperationen
und Franchisesysteme werden am
Ende noch da sein.« Auch für Bösl ist klar, dass
Kooperationszentralen und Reisebüros enger
zusammenrücken müssen. Für große Kooperationen
wie RTK wird die Herausforderung
dabei vor allem in der Steuerung bestehen.
Hier sehen die Franchisesysteme ihren Vorteil
gegenüber den Kooperationen. Aber Bösl
nimmt es gelassen: »In den Kooperationen
kann man schon lange sehr viel lenken. Wichtig
ist, dass die Ziele klar diskutiert, definiert
und umgesetzt werden.«
»Wir erwarten
ein klares Bekenntnis«
Bösl erwartet von seinen Mitgliedern ein klares
Bekenntniss zur Kooperation. Durch die
Übertragung der Verhandlunsgsvollmacht mit
den Veranstaltern haben die Reisebüros den
ersten Schritt getan. Aber der RTK-Chef will
mehr. »Wir denken darüber nach, wie wir die
Einheit noch stärker darstellen können.« Spätestens
bis zur RTK-Hauptversammlung im
November in Salzburg will er Vorschläge ausgearbeitet
haben.
Björn Ehrich, Kooperations-Chef von Pro
Tours/RCE, vertritt die Auffassung, dass sich
die Kooperationen künftig um mehr Qualität
»Mit 08/15-Methoden
wird man den hohen
Anforderungen nicht
gerecht.«
Günter Bengsch
Chef TLT-Franchise
bemühen müssen. Für Marketing und Einkauf
benötige man zentrale Datenbanken, in denen
Kundenprofile und Umsatzentwicklungen ablesbar
sind. Auch Mid- und Backoffice müssten
besser verknüpft werden. »Die Reisebüros
werden uns in Zukunft mehr Daten liefern
müssen«, glaubt Ehrich. Das Zusammenrücken
von Reisebüros und Kooperationszentrale
sei ein Thema für beide Seiten. Bei all dem
hat Ehrich auch die Wirtschaftlichkeit der
Zentralen im Blick. Denn die zusätzlichen
Leistungen müssen finanziert werden. »Wir
haben unsere Leistungen immer mehr erweitert,
aber irgendwann kommen wir an unsere
Grenzen.« Konkrete Pläne, die Beiträge
zu erhöhen, gibt es bislang weder bei Pro
Tours noch bei den anderen Kooperationen.
Ehrich: »Es wird neue Wege geben, wie sich
die Zentralen finanzieren.«
Auch die Franchisesysteme bereiten sich
auf eine Neuausrichtung vor. Wenn es den
Handelsvertreterstatus nicht mehr in allen Bereichen
gebe, hätten die Reisebüros die Chance,
sich als Händler zu positionieren, sagt Derpart-Geschäftsführer
Andreas Heimann. Dafür
sei eine engere Bindung zwischen Zentrale
und Mitgliedern nötig. Heimann sieht im einheitlichen
Markenauftritt einen Vorteil der
Franchisesysteme gegenüber den Kooperationen.
Homogenität ist für ihn das Schlüsselwort:
»Es ist ganz wichtig, überall mit dem
gleichen Label aufzutreten und gleiche technische
Standards zu haben«. In fünf Jahren werde
sich das Geschäftsmodell der Reisebüros
deutlich verändert haben, glaubt Heimann.
»Die Grenze zwischen Kooperation und Franchise
verwischt. Kettenähnliche Strukturen
werden immer wichtiger, Fulfillment kann
man nur machen, wenn man einheitliche Prozesse
hat.«
Günter Bengsch, Franchise-Chef von TUI
Leisure Travel, glaubt, dass es zu einer Verschiebung
der Systeme kommen wird. Die
Franchiseorganisationen müssten sich noch
enger binden, und
die Kooperationen
müssten auf die
Franchise-Position
rücken. »Das Ziel
muss dabei die Sicherung
der Margen
im Reisebüro
sein«, sagt Bengsch.
Nach seiner Auffassung
sind Franchisesysteme
und »gut
funktionierende«
Kooperationen am besten geeignet, die Herausforderungen
der Zukunft zu meistern.
»Hier gibt es das größte Commitment, etwas
gemeinsam zu tun.« Nicht leistungsfähige Organisationen
werden nach seiner Auffassung
vom Markt verschwinden. »Mit 08/15-Methoden
wird man den hohen Anforderungen
nicht gerecht werden.«
Auf allen Vertriebskanälen
präsent sein
Eine zentrale Rolle wird in Zukunft das Internet
spielen. Kooperationen wie TSS mit Onlineweg.de
und Franchiser wie LCC mit
LCC24 leben das schon geraume Zeit vor.
Derpart und TLT-Franchise haben mit Derpart24
und Ferien.de zentrale Internet-Auftritte.
In diesem Sommer kommen RTK und Pro
Tours mit ihren Online-Portalen Merson und
Mondino auf den Markt. Auch hier gibt es verschiedene
Ansätze. Während beispielsweise
Derpart-Geschäftsführer Heimann im einheitlichen
Markenauftritt von Internetportal und
Reisebüro einen Vorteil sieht, betrachtet RTK-
Chef Bösl Merson als zusätzliche Marke im
Kooperations-Portfolio. Unabhängig davon
sind sich alle einig, dass auch die Reisebüros in
Zukunft auf allen Vertriebskanälen präsent
sein müssen. Klaus Göddert
Mailen Sie uns Ihre Meinung
k.goeddert@travel-one.net
29.6.2005 TRAVEL ONE 15
➤
SALES Franchise/Kooperationen
Größe beeindruckt. Ob große
Flugzeuge, große Schiffe
oder große Konzerne,
irgendwie verschafft schiere Größe
Respekt. Das ist im Reisebürovertrieb
nicht anders. Gerade
jetzt, da sich die Agenturen im
Clinch mit den Ferienfliegern befinden,
versprechen sich die Kooperationsmitglieder
von der
Größe ihrer Verbünde starke Verhandlungspower.
Aber: Größe ist
nicht alles. Relativ unbemerkt
vom Branchenzeitgeist halten ein
paar kleine Kooperationen die
Fahne des Individualismus hoch.
»Wir arbeiten lieber mit wenigen
Nicht nur
die Größe zählt
Marketing ■ Die kleinen regionalen Kooperationen haben sich bewährt.
Vor allem die schlanken Strukturen gelten als Vorteil gegenüber den Großen.
Die kleinen Kooperationen setzen auf Verkaufssteuerung und
gemeinsames Marketing
Partnern zusammen, dafür aber
auf qualitativ hohem Niveau«,
sagt Claus Kosmalski, Geschäftsführer
der Kooperation Erfa
2000. Der Verbund ist ein Zusammenschluss
der Reisebüroketten
Blum, Hebbel und Meimberg
mit insgesamt 62 Reisebüros und
rund 120 Millionen Euro Umsatz.
Lokaler Schwerpunkt ist
Westdeutschland. Eigentlich gibt
es Erfa schon seit den 70er Jahren.
Vorübergehend waren die
Blum- und Meimberg-Reisebüros
jedoch im Besitz von Neckermann
und LTU. »1993 war Erfa
erledigt«, erinnert sich Kosmals-
FACTS
Die Kleinen in Kürze
■ Erfa 2000:
Mitglieder: 3 mit 62 Reisebüros
Homepage: www.erfa2000.de
■ Die Reisespezialisten:
Mitglieder: 16
Homepage: www.reisespezialisten.de
■ BTC:
Mitglieder: 24
Homepage: keine
■ CSH:
Mitglieder: 3 mit 32 Reisebüros
Homepage: www.csh.de
ki. Nach der Loslösung der beiden
Ketten von den Konzernen
Mitte der 90er Jahre hat sich die
Kooperation neu formiert.
Kosmalski sieht den Vorteil
der kleinen Kooperationen vor allem
in der Schnelligkeit. Kurze
Entscheidungswege, einfache
Kommunikation und ein direkter
Steuerungsdurchgriff sind für
ihn die großen Pluspunkte der
Kleinen.
Vor allem einheitliche Vertriebsvereinbarungen
und die
Schulung der Mitarbeiter stehen
im Vordergrund der Erfa-Aufgaben.
Auch bei der Eigenveranstaltung
nutzen die Ketten die gemeinsame
Plattform. Abgesehen
von den Gruppenreisen tritt Erfa
nicht als Marke in Erscheinung.
»Zusammenschluss
ist kein Thema«
Erfa ist die einzige der kleineren
Kooperationen, die sich bislang
noch keinem größeren Verbund
angeschlossen hat. »Ein Zusammenschluss
mit anderen Kooperationen
ist im Moment kein
Thema für uns«, sagt Kosmalski.
Anders verhält es sich bei der Kooperation
»Die Reisespezialisten«.
Die 16 Mitglieder mit regionalem
Schwerpunkt im Saarland und in
Rheinland-Pfalz haben sich vor
Jahren der RMG angeschlossen
und sind nun nach der Fusion mit
Best in der Best-RMG. »Die kleine
Kooperation Reisespezialisten
hat in
vielem Vorbildcharakter.
Vieles was wir
machen, haben wir
bei Best-RMG eingebracht«,
berichtet Reisespezialist
Udo Hell
vom City Reisebüro
in Waldmohr selbstbewusst.
Die kleine Kooperation
ist auf gemeinsameMarketingaktionenspezialisiert.
Damit die
Kosten überschaubar
bleiben, übernimmt
jedes Mitglied bestimmte
Aufgaben, die, so Hell,
»verlässlich erledigt werden«.
Auch bei den selbst veranstalteten
Reisen, die unter der Marke
»Highlights« angeboten werden,
übernimmt jeweils ein Büro die
Federführung. Dass das System
funktioniert, davon ist Hell über-
16 TRAVEL ONE 29.6.2005
zeugt: »Der Austausch mit den
Kollegen und die Umsetzung unserer
Ideen hat dazu beigetragen,
unser Büro nach vorne zu bringen.«
Zwar sei der Effekt durch
die Kooperation nicht direkt
messbar. Aber aussagekräftige
Zahlen gibt es doch. Vor dem Eintritt
in die Kooperation hat Hell
pro Jahr rund zwei Millionen
Mark umgesetzt. Jetzt sind es 7,5
Millionen Euro.
In Überlingen am Bodensee
wurde 1993 die Kooperation
BTC Bodensee Touristik gegründet,
die heute 24 Mitglieder
zählt. Geschäftsführer Klaus
Mahl sieht die Hauptaufgabe der
Kooperation in der gegenseitigen
Unterstützung der Reisebüros bei
Marketingaktionen. Den geringen
Organisationsgrad betrachtet
er dabei als Vorteil: »Man ist wesentlich
beweglicher, und der Informationsfluss
ist besser.« Bei
den großen Branchenthemen,
wie der aktuellen Auseinandersetzung
mit den Charterairlines,
vertaut Mahl aber doch lieber auf
die Kraft der Großen. Seit drei
Jahren ist BTC Mitglied der RTK.
Mahl: »Die Branche ist im Umbruch,
da müssen wir sehen, dass
wir nicht unter die Räder kommen.
Unter dem Dach der RTK
haben wir eine Chance, dagegen
anzugehen.«
»Für uns ein
perfektes Modell«
Regionaler Gegenpol zur BTC ist
die CSH-Touristik Cooperation
Schleswig-Holstein. Die Kooperation
ist ein Zusammenschluss der
früheren LCC-Reisebüroketten
Biehl, Fahrenkrog und Globetrotter
mit insgesamt 32 Vertriebsstellen
und rund 75 Millionen
Euro Gesamtumsatz. »Wir kümmern
uns intensiv um Gruppenund
Incentivereisen«, beschreibt
Geschäftsführer Jörg Weisgräber
einen Tätigkeitsschwerpunkt.
Anfang 2002 hat sich die Kooperation
Reiseland angeschlossen.
Heute betreut CSH die Reiseland-
Franchisenehmer in Schleswig-
Holstein und ist für den Außen-
29.6.2005 TRAVEL ONE
dienst in der Region zuständig.
»Die regionale Kooperation und
Reiseland sind für uns ein perfektes
Modell«, schwärmt Weisgräber.
So könne die effektive Arbeit
im kleinen Kreis mit der Schlagkraft
der großen Organisation verbunden
werden.
Klaus Göddert
Kosmalski: »Wir arbeiten lieber
auf qualitativ hohem Niveau«
Hell: »Vieles, was wir tun,
hat Vorbildcharakter«
➤
SALES Mix
MOMENT MAL…
Ganz oder
Derpart
senkt Kosten
gar nicht Technik ■ Derpart spricht von
Wer weiß, ob die Charterair-
jährlichen Einsparungen teils im
hohen fünfstelligen Bereich:
lines, die die Solidaritätswelle Durch das neue Informations-
im Reisebürovertrieb ausgelöst
haben, ihren Marsch in Richtechnologie-Paket
senkten nach
Angaben des Franchisegebers die
angeschlossenen Reisebüros ihre
tung Nettopreise nicht einmal IT-Kosten. Vor allem Betriebsstel-
bereuen werden. So entschlossen
zeigen sich die Kooperatiolen
mit vielen Terminals profitierten
von der neuen Lösung.
Seit Anfang des Jahres nutzen
Loidl: Beitrag für Partnerbüros von
160 auf 90 Euro gesenkt
nen und Franchiseorganisationen
im neuen Marktumfeld
den Kopf über Wasser zu behalten,
dass manchmal der
Eindruck entsteht, sie hätten
mehr als 450 Reisebüros das Derpart-IT-Paket.
Es basiert auf Amadeus
Vista Professional und enthält
unter anderem Profitip Länderinformationen
und eine Lowcost-Vergleichssoftware.
Laut
Derpart profitieren die Agenturen
Bindung soll
wachsen
Neckermann Reisen Partner ■
auf den Moment nur gewartet. von mehr Leistung. Die Prozess- Warum nicht gleich so? Das frag-
Wie auch immer. Klar ist,
dass die Parolen vom Zuabläufe
seien verbessert und die
Beratungsqualität in den Betriebsstellen
vereinheitlicht worden.
ten sich nicht wenige nach der angekündigten
Umbenennung der
Kooperation Alpha in Neckersammenrücken
in den Reisebüro-Verbünden
kein leeres
Gerede sind. Auch in den Kooperationen,
für die das freie
Unternehmertum das Leitmotiv
ist, wird es für Einzelkämpfer
oder Mitläufer eng werden.
Wer dabei sein will, muss Farbe
bekennen. Das ist das Signal,
das die Kooperationschefs
aussenden. Für die Reisebüros
kann das nur gut sein. Denn je
mehr Agenturen die Angebote
der Kooperationen
www.derpart24.de
mann Reisen Partner. Schließlich
ist die »Kooperation mit light
und Franchiser RSG: Hilfe für Umsatzschwächere Büros
nutzen, um so größer
wird deren Verkaufshilfe greift
Marktmacht.
RSG ■ Michael Dohmen zieht Vor einem halben Jahr startete die
zufrieden Bilanz: »Die durchweg Kooperation der Rewe Touristik
positive Resonanz zeigt, dass Be- ein Pilotprojekt, um umsatzdarf
und Bereitschaft bei den Reischwächeren Reisebüros in den
Klaus Göddert sebüros vorhanden sind«, sagt eigenen Reihen unter die Arme
Redakteur
der Geschäftsführer der Reisebü- zu greifen. Mittels Verkaufsunterro-Service-Gesellschaft
(RSG) mit stützung sollten die Agenturen
Blick auf die beiden Förderprojek- über die Mindestumsatzgrenzen
k.goeddert@travel-one.net te »125+« und »75+«.
der Rewe-Veranstalter gehievt
Franchise-Elementen« als Joint
Venture von Thomas Cook und
RT Reisen schon im Ansatz bei
der Gründung vor zwei Jahren
eng an die Gelben aus Oberursel
gebunden gewesen.
Vielleicht liegt des Rätsels Lösung
vor allem in der relativen
Marktschwäche der wichtigsten
Cook-Marke Neckermann vor
zwei Jahren. Allzu offensiv wollte
man die Anlehnung wohl nicht
demonstrieren. Nun, da Neckermann
wieder gut im Geschäft ist,
entfällt dieser Hinderungsgrund
natürlich.
Alpha-Geschäftsführer Albin
Loidl will mit dem Namenswechsel
die eher lose assoziierten
425 Alpha-Team-Büros enger an
die Kooperation binden. In vier
bis fünf Jahren soll aus heute 83
Alpha Partner Büros 500 Neckermann
Reisen Partner werden. Für
das Modell Neckermann Reisen
Team sieht der Plan rund 300
Mitglieder vor.
www.alpha-reisen.de
werden. Das heißt: RSG versorgte
die Büros mit Deko- und Werbematerial,
bot Produktschulungen,
Inforeisen und Marketingaktionen
an. Ziel der Teilnehmer
des Projekts »125+« war, den
Mindestumsatz von 125.000
Euro bei ITS, Jahn Reisen, Tjaereborg
und LTUplus zu erreichen.
Die Teilnehmer von »75+« hatten
als Vorgabe mindestens einen
Umsatz von 75.000 Euro bei Dertour,
Meier’s Weltreisen sowie
ADAC Reisen zu erwirtschaften.
»Rund 20 Prozent der teilnehmenden
Agenturen haben bereits
zum Stichtag 1. Juni und damit
deutlich vorzeitig ihr Umsatzziel
bei den beteiligten Veranstaltern
erreicht«, freut sich Dohmen
und kündigt eine zweite Runde
an. Positiv ist auch die Resonanz
auf Seiten der Mitglieder. »Meine
Produktkenntnisse haben sich extrem
verbessert«, erzählt etwa
Gabriele Kulisch vom Reisecenter
Sudmerberg in Goslar.
www.ltu-touristik.com
18 TRAVEL ONE 29.6.2005
Neue IT-Plattform geplant
Amadeus ■ Gemeinsam mit
TUI Leisure Travel (TLT) entwickelt
das CRS eine neue IT-Plattform.
Die beiden Partner wollen
gemeinsam Front- und Midoffice-
Lösungen für schlanke und
kosteneffiziente Prozesse schaf-
Taubmann: Verkaufsprozess besser
unterstützen
TLT vertreibt
Seadays
Partnerschaft ■ Die Reisebüros
von TUI Leisure Travel (TLT) und
der Kreuzfahrtanbieter Seadays
sitzen nun in einem Boot. Die
beiden Partner haben einen
Agenturvertrag abgeschlossen
und wollen fortan in Sachen Marketing
und Verkaufsförderung kooperieren.
Geplant ist, dass Seadays exklusive
Angebote für die 1.100
Büros des TUI-Eigenvertriebs auflegt,
zu dem neben den Hapag-
Lloyd-Reisebüros die First-Reisebüros
sowie die TUI-Reisecenter
gehören. Die beiden Partner haben
zudem vereinbart, dass die
Kreuzfahrt-Spezialisten die Mitarbeiter
der Büros im Segment Seereise
schulen. So stehen etwa
Fam-Trips auf der Agenda. Ferner
wird Seadays an den TUI Leisure
Travel Kreuzfahrt-Messen teilnehmen.
fen, erklärt Michael Knapp, GeschäftsbereichsleiterVertriebsinnendienst
bei TLT. »Wir wollen
die Reisebüros bei allen Verkaufsprozessen,
insbesondere vor und
nach der Buchung, unterstützen«,
so Knapp. »Daten und Infos
aus dem Verkaufsprozess müssen
effizienter genutzt werden und
der Kunde muss verstärkt in den
Mittelpunkt rücken.«
Amadeus Germany-Geschäftsführer
Holger Taubmann formuliert
die Zielstellung so: »Wie können
wir die Herausforderung Leisure
annehmen? Wir haben den
Buchungsprozess optimiert, jetzt
geht es darum, den Verkaufsprozess
besser zu unterstützen.« Geplant
seien Lösungen, die den Beratungsprozess
verbessern und
die Reisebüros in ihrer zukünftigen
Rolle als Händler aktiv unterstützten,
sagt Taubmann. Die Reisebüros
sollten besser auf Buchungsdaten
zurückgreifen kön-
Gemeinsam
Herausforderungen
meistern!
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Kundenpflege
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Kreuzer: Reisebüros benötigen
optimale Prozesse
nen, dafür müssten die Daten
entsprechend früher bereit gestellt
werden.
Bei dem Projekt, das Anfang
2006 verfügbar sein soll, ist Amadeus
für die technische Umsetzung
verantwortlich, TLT unterstützt
die Kooperation unter anderem
mit fünf Mitarbeitern. TUI
beansprucht bei dem Projekt keine
Exklusivität, sagt Heinz Kreuzer,
CIO der TUI AG. »Wir wollen
eine Marktlösung, von der
auch der Fremdvertrieb profitiert«,
so Knapp.
www.portevo.de
Weniger
Ferienprofis
TVG ■ Seit Ex-TVG-Chef Jörg
Höhner den FTI-Ferienprofi-Büros
den Wechsel in andere Kooperationen
empfohlen hat, ist
die Mitgliederzahl auf 107 geschrumpft.
2004 waren es mehr
als 380. Das TVG-Franchise, unter
anderem mit FTI-Ferienwelt,
hat 224 Partner. Im Eigenvertrieb
kommt FTI auf 77 Büros.
TVG: 224 Reisebüros gehören zur
FTI-Franchisewelt
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29.6.2005 TRAVEL ONE 19
➤
DESTINATION TRAVEL ONE ON TOUR
Schlaflos
auf Malta
Nachtschwärmer ■ 100 Reiseverkäufer erlebten mit FTI
und TRAVEL ONE das etwas andere Malta.
Auf dem Partytrip machten unsere Leser die Nacht zum Tag.
Die Augen waren noch ganz klein, als
am Sonntagmorgen der Transferbus die
Expedienten zur Heimreise abholte. Einige
waren gar nicht im Bett, hatten die Nacht
in Maltas Top-Disco »Numero Uno« durchgetanzt
und waren vor dem Heimflug nur kurz
Bootsausflug mal anders Art: Bis Mitternacht heizten
der DJ und die Jungs von der FTI-Sprachschule auf der
»Fernandez II« ein. Dann ging’s in die Disco an Land.
unter die Dusche gehüpft. Es war schon die
zweite Nacht, die sich die Reiseprofis um die
Ohren geschlagen hatten – rein dienstlich natürlich.
Schließlich ging es darum, Malta als
Partyinsel auch einem jüngeren Publikum anzubieten.
Was die Insel an Nightlife zu bieten
hat, überraschte viele, vor allem
das Preis-Niveau für das
nächtliche Vergnügen. Wohin
auf Malta in der Nacht, verrät
das achtseitige TRAVEL ONE
Pocket, das dieser Ausgabe
beiliegt.
Weitere Bilder in unserer Fotogalerie
www.travel-one.net
20 TRAVEL ONE 29.6.2005
Ein bisschen Kultur zwischen House und Hip Hop
gehörte auch zum Programm: Begegnung mit den
Malteser-Rittern oder das Landesinnere per Jeep
29.6.2005 TRAVEL ONE 21
➤
DESTINATION Indischer Ozean
Madagaskar: Die Lemurenäffchen sind die berühmtesten Einwohner der viertgrößten Insel der Welt
Jörn Kraussers Tipps für den Counter sind
präzise, wenn es um den Verkauf von
Madagaskar-Reisen geht: »Ein Expedient
muss seinen Kunden richtig einschätzen können.
Das Ziel eignet sich für naturverbundene,
reiseerfahrene Kunden, die neue Erfahrungen
machen möchten und bereit sind, sich mit
dem Reiseziel auseinanderzusetzen und sich
darauf einzulassen«, beschreibt der Dertour-
Produktleiter die Klientel
und fügt hinzu: »Zudem sollten
sie mit kleinen Improvisationen
leben können, keine
Perfektion erwarten.«
Madagaskar, da sind sich
Kenner der Insel im Indischen
Ozean einig, ist ein Paradies,
»ein unentdecktes Juwel«,
schwärmt Krausser.
Und spricht damit Studiosus-
Kollege Ulrich Rosenbaum
Ranarivelo feilt mit der
Regierung am Masterplan
Trickfilmhelden als
Werbe-Ikonen
Madagaskar ■ Die Insel im Indischen Ozean investiert in
den Tourismus und soll 2014 rund 600.000 Gäste empfangen.
aus der Seele. Auch Rosenbaum
legt Naturliebhabern
eine Reise nach Madagaskar besonders ans
Herz, denn das Land fasziniert seine Besucher
mit einer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt,
die zu 80 Prozent endemisch ist. Das
heißt, Flora und Fauna kommen nur auf Madagaskar
vor. Hinzu
kommen unvergessliche
Eindrücke etwa
von bewaldeten Klippen,
die steil zur Küste
abfallen, fruchtbaren
Ebenen und unberührte,
mit Palmen
gesäumte, menschenleere
Strände, die sich
an der 5.000 Kilometer
langen Küste entlang
ziehen.
Doch bei aller
Schönheit der ehemaligen
französchen Kolonie,
die seit 1960
unabhängig ist und
FACTS
Gut zu wissen
■ Flug: Air France fliegt fünfmal pro Woche
von Paris nach Antananarivo. Air Madagascar
bietet die Verbindung viermal
wöchentlich an. Die Fluggesellschaft wirbt
mit der Sonderaktion »Buy one get two«
um neue Passagiere. Das Ticket ist ab Paris,
Mailand und Bangkok buchbar.
■ Veranstalter: Reisen nach Madagaskar
sind unter anderem bei Dertour, Studiosus,
Dr. Tigges, Gebeco, Schulz Aktiv
Reisen, Madagaskar Travel, Hauser Exkursionen,
Karawane Reisen, Windrose und
Wikinger Reisen buchbar.
2002 in Folge von umstrittenen Wahlen in
eine Wirtschaftkrise rutschte, steckt das Land
nicht nur touristisch gesehen in den Kinderschuhen.
Größtes Problem ist die Infrastruktur,
die über Jahre hinweg vernachlässigt wurde.
Es gibt nur wenige Straßen, Hotelzimmer sind
Mangelware. Hinzu kommen in jüngster Zeit
Schwierigkeiten mit der Stromversorgung.
Um dem Tourismus im Land auf die Beine
zu helfen und so langfristig auch eine Erhöhung
des Lebensstandards der Madagassen zu
erreichen, hat Präsident Marc Ravolamanana
vor zwei Jahren die Münchener Beratungsfirma
Gato beauftragt, einen touristischen Masterplan
zu erstellen. Dieser wurde im April
dieses Jahres sowohl von staatlicher Seite als
auch vom Privatsektor verabschiedet. Ziel ist
es, bis 2007 rund 260.000 Touristen ins Land
zu bringen. Sieben Jahre später soll die Zahl
auf 600.000 anwachsen.
Zum Vergleich:
Im vergangenen Jahr
reisten rund 200.000
Fotos: Dertour/Sniezana Cocchiarella
Urlauber durch das
Land.
Das Hauptziel für
Madagaskar liege darin,
den Tourismus
als eine der führenden
Industrien zu
entwickeln, heißt es
im Papier der Gato.
Das Unternehmen
bescheinigt der Insel
einen Wettbewerbsvorteil:
Sie kann die
Vorzüge einer Strand-
22 TRAVEL ONE 29.6.2005
www.artes.de
Destination mit denen
einer Destination, die sich
auf Ökotourismus spezialisiert
hat, verquicken.
Da es dem Land am
Rosenbaum: Die Insel ist nötigen Kapital fehle, wür-
ein Paradies für Taucher den die notwendigen touristischen
Entwicklungen
im Rahmen eines sogenannten Priority Actions
Programmes in kurz-, mittel- und langfristige
Maßnahmen unterteilt, so die Gato.
In Nosy Be entsteht eine
neue touristische Zone
Ein erstes Projekt finanziere die Weltbank mit
rund 8,3 Millionen Euro in Nosy Be, einem bestehenden
touristischen Zentrum im Nordwesten
der Insel, weiß Sonja Ranarivelo, Präsidentin
der Organisation »Go to Madagascar«,
die 55 Mitglieder aus den verschiedensten Bereichen
zählt. Unter dem Namen »Pic« entstehen
dort in einer touristischen Zone neue Straßen,
Hotels und ein Krankenhaus. Ebenfalls
geplant ist dort der Bau eines internationalen
Flughafens. Weitere Projekte, heißt es von der
Gato, seien im Süden in Fort Dauphin und Toliara
sowie im Westen in Morondava geplant.
Hinzu kommen Bauvorhaben an der Ostküste
zwischen Maroatsetra und Tomasina.
»Das größte Straßenbauprojekt ist derzeit
die Verbindung von Majunga bis hoch in den
Norden nach Antsiranana«, erzählt Ranarivelo.
»Damit werden für uns neue Möglichkeiten
geschaffen, Produkte in Port Bergé, Baie de Narindra,
Ambanja und Antsohy zu entwickeln«,
freut sie sich. Erfreut ist sie auch über die Ent-
wicklung in der Hauptstadt Antananarivo: Der
Internationale Flughafen werde ausgebaut. Zudem
plant die französische Hotelgruppe Accor
in der Hauptstadt ein Novotel mit 180 und ein
Ibis Hotel mit 80 Zimmern zu eröffnen.
Diese Entwicklung kommt der Madagaskar-Werberin
sehr entgegen. »Wir haben insgesamt
600.000 Zimmer. Das reicht nicht, um für
den Tourismus gerüstet zu sein«, rechnet sie
hoch. Neue Unterkünfte zu bauen, sei sehr
schwierig, da die lokalen Banken den privaten
Investoren Zinsen bis zu 20 Prozent abknöpften.
Deshalb seien kleine und mittelständische
Unternehmer gezwungen, neue Zimmer aus
der eigenen Tasche zu finanzieren. Positive
Nachrichten gebe es hingegen von der Europäischen
Union. Diese finanziere im Land ein Ausbildungsprogramm
im Bereich nachhaltigen
Tourismus. Und auch die Organisation »Go to
Madagascar« tut einiges für die touristische Entwicklung:
»Unser Verband
hat vergangenes
Jahr das Qualitätslabel
Welcome to Madagascar
ins Leben berufen.
Wir haben gemeinsam
mit der Handelskammer
und der JCI (Jeune
Chambre Internationale
d’Antananarivo) 80
Hoteliers getestet. 30
haben das Siegel erhalten,
das den französischen
Normen der Insel
Réunion entspricht. In
diesem Jahr soll der Test
ein zweites Mal stattfinden.«
Die TAP fl iegt Sie ab November 2 x täglich, von München nonstop
nach Lissabon. Von dort haben Sie noch am selben Tag Anschluss
an die TAP-Überseefl üge.
Erhöhte Aufmerksamkeit versprechen sich die
Destinationswerber von dem amerikanischen
Animationsfilm »Madagaskar«, aus dem Hause
Dreamworks. Die Produktionsfirma beteiligt
sich mit 500.000 US-Dollar ebenfalls an touristischen
Projekten.
Veranstalter wie Dertour, Studiosus und
TUI bescheinigen dem Land ein riesiges Potenzial.
Dertour-Manager Krausser: »Wir werden
die Entwicklung beobachten und sind zur Stelle,
wenn eine Ausweitung des Programms
sinnvoll ist.« Melf Wolfgang Türkis, Leiter Produktmanagement
Fernreisen bei TUI, »hat Madagaskar
seit langem auf der Agenda«. Zwar
komme das Ziel jetzt noch nicht für die Hannoveraner
in Frage. Doch er beobachte die Entwicklungen
auf der Insel sehr genau.
Yannick Fiedler
www.newmadagascar.com
Zu Madagaskars Verkehrsmitteln gehören Rikschas
MUC–LIS
2 x TÄGL. *
* Montags und Samstags nur einmal
➤
DESTINATION Mix
Wasser lässt Grenzen fallen
European Spa World ■ Die ersten
Ergebnisse des gemeinsamen
Werbens sind allmählich sichtbar:
Die vier Destinationen – Slowenien,
das Burgenland und die
Steiermark in Österreich sowie
Voneinander profitieren: Vier Regionen
vermarkten sich gemeinsam
IST – Bildung,
die bewegt
IST-Diplomstudiengänge:
Tourismusbetriebswirt/in (FH):
18-monatiges berufsbegleitendes Fernstudium
Touristikmanager/in (IST):
18-monatiges berufsbegleitendes Fernstudium
Tourismusfachwirt/in (IHK):
19-monatiges berufsbegleitendes Fernstudium
Fachwirt/in im Gastgewerbe (IHK):
18-monatige berufsbegleitende Weiterbildung
IST-Zertifikatskurse:
Modernes Tourismusmarketing:
6-monatige berufsbegleitende Weiterbildung
Grundlagen der Tourismuswirtschaft:
4-monatige berufsbegleitende Weiterbildung
das ungarische Pannonien –, die
sich unter der Marke European
Spa World zusammengetan haben,
sind nun auf dem Luftweg
besser erreichbar. Austrian Airlines,
Welcome Air und Intersky
verbinden jetzt Deutschland von
fünf Flughäfen aus mit dem österreichischen
Graz.
Seit zwei Jahren kooperieren
die vier Regionen, um länderübergreifend
auf ihre Wellness-
Angebote aufmerksam zu machen.
Partner sind 53 Hotels und
32 Thermenanlagen im südöstlichen
Österreich, in Westungarn
und Slowenien. Doch trotz der
gemeinsamen Vermarktung: »Jede
Region soll sich unterschiedlich
positionieren, so dass jede
Zielgruppe etwas für sich findet«,
betont Alfred Herz-Digruber, Leiter
des auf drei Jahre ausgelegten
und von der Europäischen Union
mitfinanzierten Drei-Millionen-
Euro-Projekts.
Geplant ab April 2005
Erstes staatlich zugelassenes
Fernstudium Deutschlands!
Alle Weiterbildungen auch
in online-gestützter Form
IST-Studieninstitut • Moskauer Straße 25 • 40227 Düsseldorf
Tel. +49(0)211/86668-0 • Fax + 49 (0)211/8 66 68-30 • info@ist.de • www.ist.de
Die Online-Jobbörse: www.joborama.de
Herz-Digruber: Positionierung
als Wellness-Destination
Die neuen Fluganbindungen, das
damit verbundene Transfer-Angebot
zu den Hotels plus der 60-
Euro-Fluggutschein – Passagiere
erhalten ihn ab drei Übernachtungen
– sind für European Spa
World nur ein Mittel, um Gäste
zu gewinnen. Das Quartett legt
Specials auf und arbeitet mit Veranstaltern
zusammen. Zudem
warten die Partner mit einer Golfcard
auf, mit der 19 Golfplätze in
den vier Destinationen zum
Sonderpreis genutzt werden können.
Im kommenden Jahr soll
eine Thermencard folgen.
www.european-spa-world.com
Jubiläumsfeier ■ Ihren 100.
Geburtstag feiert die Glücksspielstadt
auch mit ihren Partnern in
Deutschland: Eine Woche lang
tourten 13 Werber aus Las Vegas
erstmals quer durch Deutschland
und luden zur Jubiläumsfeier in
Frankfurt und München Partner
aus der Branche ein – alleine 140
Touristiker waren es in Frankfurt.
DZT rechnet
mit Plus
WM ■ Petra Hedorfer, Chefin
der Deutschen Zentrale für Tourismus
(DZT), sieht der Fußball-
Weltmeisterschaft 2006 in
Deutschland gelassen entgegen.
Sie befürchtet nicht, dass, wie in
Griechenland während der
Olympischen Spiele, die Besucher
ausbleiben. Im Gegenteil:
Sie rechnet mit einem Übernachtungsplus
von 1,7 Prozent.
Hedorfer: Deutschland hat gutes
Preis-Leistungs-Verhältnis
Las Vegas feiert Geburtstag
Und damit diese bei der rasanten
Entwicklung in der Wüste nicht
den Überblick verlieren, schulten
die Amerikaner morgens gleich
noch Mitarbeiter und machten
Station im Thomas Cook Konzern,
bei der Rewe Touristik in
Frankfurt und FTI in München.
www.lasvegasfreedom.de
Elvis lebt – zumindest als Double und feierte kräftig, hier in Frankfurt
24 TRAVEL ONE 29.6.2005
Stephan Sohn ist der Gewinner
des Internet-Gewinnspiels
Sohn an die
Côte d’Azur
Gewinnspiel ■ Stephan Sohn
von Holoreisen aus Hohenlockstedt
ist der Gewinner des Internet-Gewinnspiels
von Pierre &
Vacances und TRAVEL ONE.
Er darf für eine Woche die
Sonne Südfrankreichs in einer Ferienwohnung
des Urlaubsdomizils
»Le Village des Issambres« an
der Côte d’Azur genießen.
UPDATES
■ Visit Florida gibt eine Million
US-Dollar (rund 820.000 Euro) für
die neue Kampagne »Downtowns,
Small Towns« aus. Ziel ist, Urlauber
auch für die kulturellen und historischen
Sehenswürdigkeiten zu begeistern.
Die Kampagne richtet
sich vor allem an Wiederholer. 92
Prozent der Touristen kommen ein
zweites Mal nach Florida.
■ Vom 1. November an verbindet
ein Shuttle-Bus Namibias Hauptstadt
Windhoek mit dem Küstenort
Swakopmund. Der Bus fährt die
360 Kilometer lange Strecke zwischen
den beiden Städten täglich
in knapp 3,5 Stunden. Er startet
um neun Uhr in Windhoek. Die Passagiere
können sich auch in ihrem
Hotel abholen lassen.
■ Das Online-Schulungsprogramm
»Aussie Specialist« hat Zuwachs
bekommen. Unter www.specialist.
australia.com finden Internetnutzer
nun auch alles Wissenswerte
Indianer im Mittelpunkt
Marketing ■ Die Gouverneurin
des US-Staates Washington, Christine
Gregoire, will in den kommenden
Jahren besonders auf
Öko-Tourismus und eine verstärkte
Zusammenarbeit mit den im
Staat ansässigen Indianern setzen.
»Bei uns leben mehr als 30 Völker
und wir wollen ihre Kultur besser
vorstellen«, sagte Gregoire bei einem
Deutschland-Besuch.
Mit den Nachbarstaaten Oregon,
Idaho und Montana befindet
sie sich in Gesprächen über gemeinsame
Tourismusprojekte unter
dem Titel »Northwestern Experience«.
Gregoire hat aber auch
für grenzüberschreitende Pläne:
Washington und British Columbia
wollen ihre Partnerschaft
auch in Hinblick auf die Olympischen
Spiele 2010 unter dem
Motto »Two-Nation-Vacation«
ausbauen.
www.tourism.wa.gov
Bel Ombre
Voile d´Or ★★★★★
Für Expedienten eine Woche Ü/HP
für € 515 p.P. im DZ vom 1. Juli bis
30. September 2005
www.sunpromotions.de
über New South Wales. Damit haben
Reiseprofis im Internet Zugriff
auf Informationen über alle australischen
Staaten.
■ Der Tourismus in Sri Lanka erholt
sich schneller als erwartet von
den Auswirkungen des Tsunami.
Die meisten Hotels verzeichnen
laut Sri Lanka Tourist Board wieder
steigende Übernachtungszahlen.
Vor allem die beiden wichtigsten
europäischen Märkte, Großbritannien
und Frankreich, tragen zu dieser
Entwicklung bei. Im April reis-
In Washington State leben mehr
als 30 Indianervölker
ten rund 6.500 Engländer und
3.900 Franzosen nach Sri Lanka.
Mit rund 3.200 Gästen lag
Deutschland auf Platz drei.
■ Ende August öffnet das Ordrupgaard-Museum
in Kopenhagen
wieder seine Pforten. Das Haus,
das eine der renommiertesten privaten
Kunstsammlungen Europas
beherbergt, ist für fünf Millionen
Euro umgebaut worden. Anlässlich
der Wiedereröffnung werden bis
20. November in einer Sonderausstellung
Werke Gauguins gezeigt.
MOMENT MAL…
Falscher
Optimismus
Petra Hedorfers Zuversicht
überrascht. Als gebe es keinerlei
Erfahrungen mit sportlichen
Großereignissen und
deren negativen Auswirkungen
auf die Besucherströme,
prognostiziert die DZT-Chefin
für das WM-Jahr 2006 steigende
Übernachtungszahlen.
Hedorfer tritt damit in die
Fußstapfen ihrer Fremdenverkehrsamtskollegen.
Ob Australien,
Portugal oder Griechenland
– in den Monaten
vor den Olympischen Spielen
bzw. der Fußball-EM prognostizierten
die Werber der Länder
vollmundig ein Übernachtunsgplus.
Doch die Ernüchterung
kam schnell. Denn genau
das Gegenteil trat ein. Zwar
kamen scharenweise Sportfans.
Urlauber aber mieden die
Destinationen. Warum soll
ausgerechnet Deutschland
eine Ausnahme sein? Wegen
der Angebotsvielfalt? Dessen
rühmen sich auch andere Länder.
Des guten
Preis-Leistungs-
Verhältnis wegen?
Das gibt es auch
woanders. Etwas
mehr Realitätssinn
wäre angebracht.
Petra Hirschel
Redakteurin
p.hirschel@travel-one.net
29.6.2005 TRAVEL ONE 25
➤
RELAX Schnäppchen für Touristiker
Tipps zum Schmökern
■ Ulrich Klostermann von Pixell Daten & Design
aus Bonn empfiehlt »Neue Vahr Süd« von
Sven Regener (Autor: »Herr Lehmann«), »weil es ein
humorvolles Buch ist«. Eichborn Berlin, 24,90 Euro.
Nix wie weg…
ZIEL & ZEIT
Indischer Ozean ■
Seychellen
bis 23.12.2005
Italien ■ Sardinien
1.8. bis 12.9.2005
Thailand ■ Phuket
bis 31.10.2005
Indischer Ozean ■
Mauritius
bis 15.9.2005
Deutschland ■ Much
1.7. bis 31.8.2005
Finnland ■ Flug
bis 12.9.2005
Dominikanische Republik ■
Punta Cana
1.7. bis 31.8.2005
Afrika ■ Südafrika, Namibia
bis 15.9.2005
Mittelmeer ■ Kreuzfahrt
28.9.2005
LEISTUNG
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Das Märchen
Timisoara
Schon der Name klingt so, als wäre er einem
phantasievollen Kinderbuchautor eingefallen:
Timisoara. Und in der Tat – das „Wien des
Balkans“ erinnert in vielem an ein altes Märchen.
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OS Abendflügen auf eine „Lesereise“ in die
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Übernachtung im Fünf-Sterne-Hotel
Heritage inklusive Halbpension
Zwei Übernachtungen im Vier-Sterne-
Haus Activotel Kranichhöhe
inklusive Halbpension
inklusive Tenniskurs
Flug von Hamburg, Berlin, Düsseldorf,
Frankfurt oder München nach Helsinki
Eine Woche All-inclusive im Vier-
Sterne-Hotel Ocean Bavaro and Cana
Beach Resort
oder im Fünf-Sterne-Hotel Ocean
Sand and Blue Beach
Flug in der Economy nach Windhoek,
Johannesburg oder Kapstadt
Zwölf Nächte auf der Delphin
Renaissance von Thessaloniki nach
Venedig
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99 Euro
89 Dollar
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156 Euro
80 Euro
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Le Méridien
www.lemeridien.de
Menüleiste »Reisebüros«
RUF Reisen
T. 0521-96 27 20
JW Marriott Phuket Resort & Spa
res.jwthailand@marriotthotels.com
Stop Over Reisen
www.malediven.de/travelagent
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26 TRAVEL ONE 29.6.2005
HIGHLIGHT DER WOCHE
TV-TIPPS
SAMSTAG, 2.7. l 13-mal Griechenland
(4): Peloponnes, 6:30
Uhr, BR l Äußere Hebriden, 10:40
Uhr, ARTE l Im historischen Zug
durch Andalusien, 11:15 Uhr, RBB
l Costa Rica, 11:45 Uhr, MDR l
Unterwegs im Norden Namibias,
14:00 Uhr, SWR l Azoren-Insel
Pico, 15:25 Uhr, 3sat l Mit dem Zug
zum Grand Canyon, 17:00 Uhr,
NDR l Segeltörn auf der Star Clipper,
17:00 Uhr, VOX l Leben, arbeiten
und urlauben auf Mallorca,
20:15 Uhr, WDR l Mit dem Zug
durch Kanada, 20:15 Uhr, BR l Italien:
Wunderschönes Sizilien,
22:55 Uhr, MDR.
YUKATAN: Endlose Sandstrände,
karge Bergregionen,
reizvolle Städte und imposante
Mayatempel. Keine andere
Region Mexikos kann mit der
geographischen und kulturellen
Vielfalt konkurrieren, DIENS-
TAG, 12.7., 14:00 Uhr, ARTE.
SAMSTAG, 9.7. l 13-mal Griechenland
(6): Athen, 6:30 Uhr, BR
l Mit dem Zug durch Kanada –
Von den großen Seen bis nach Vancouver,
11:15 Uhr, RBB l Bosporus
– Istanbuls Lebensader, 11:45 Uhr,
MDR l Die Erdpyramiden von Göreme,
Türkei, 16:55 Uhr, ARTE l
Bulgarien – Guter Urlaub für kleines
Geld, 17:00 Uhr, VOX l Der
SONNTAG, 3.7. l Budapest, 8:15
Uhr, Phoenix l Athen per Taxi,
10:15 Uhr, MDR l Kurland, 13:15
Uhr, ARD l Österreich: Schlösser-
Straße, 14:30 Uhr, ARD l Luxushotel
auf Kreuzfahrt, 15:00 Uhr,
NDR l Procida – Im Schatten von
Capri und Ischia, 15:45 Uhr, Hessen
l Kreuzfahrt in der Antarktis,
16:00 Uhr, SWR l Spanien: Asturien,
16:30 Uhr, Hessen l Per Zug
durch Neuseeland (1/2): Die
Nordinsel, 16:30 Uhr, MDR l Südamerika:
Von Buenos Aires ans
Ende der Welt, 16:35 Uhr, ARD l
Madagaskar, 17:05 Uhr, BR l
Grönland, 17:15 Uhr, 3sat l Die
Schottischen Highlands, 18:00
Uhr, NDR l Barbados, 18:15 Uhr,
VOX.
MONTAG, 4.7. l Zwischen Bodensee
und Basel, 11:45 Uhr, BR l Indien,
13:00 Uhr, MDR l Die Kapverden,
14:00 Uhr, ARTE l Durch
die Südsee (2/2): Von Pukapuka
nach Hawaii, 15:15 Uhr, NDR l Vilnius,
15:45 Uhr, 3sat l Durch die
Südsee (1/2): Vom Maori-Berg
Orient-Express von Singapur
nach Bangkok, 20:15 Uhr, BR.
SONNTAG, 10.7. l Slowenien,
12:05 Uhr, WDR l Italien: Murano,
15:00 Uhr, Hessen l Irland – Meere,
Moor und grüne Hügel, 15:10
Uhr, WDR l Réunion, 15:30 Uhr,
SWR l Mauritius, 16:00 Uhr, SWR
l Mit dem Zug durch Neuseeland
(2/2): Die Südinsel, 16:30 Uhr, MDR
l Wales – Schafe, Schlösser, Anekdoten,
17:05 Uhr, BR l Das Matterhorn,
18:00 Uhr, ZDF l Westaustralien,
18:15 Uhr, VOX l Titanic
– Untergang eines Traumes,
20:40 Uhr, ARTE l Loire-Schloss
Chambord, Frankreich, 22:05 Uhr,
3sat.
MONTAG, 11.7. l Urlaubsrisiko
Fähre, 11:00 Uhr, Phoenix l Die
Altstadt von Graz, 13:00 Uhr, NDR
l Taxi nach Capri – Mit 88 auf großer
Tour, 13:30 Uhr, WDR l Utah,
15:05 Uhr, 3sat l Estland, 15:45
Uhr, 3sat l Magisches Siebengebirge,
17:15 Uhr, Hessen l Durch
die Südsee (2/2): Von Pukapuka
nach Pukapuka, 20:15 Uhr, WDR l
Inselparadiese im Indischen Ozean,
21:15 Uhr, 3sat.
DIENSTAG, 5.7. l Königsberg,
8:00 Uhr, MDR l Italien: Die Küste
von Amalfi, 10:35 Uhr, RBB l Norwegen,
12:30 Uhr, Hessen l Afrika:
Mount Kenya, 14:00 Uhr, ARTE
l Mexiko: Yukatan, 18:15 Uhr,
ARTE l Tri-City: Las Vegas, Phoenix,
San Diego, 19:00 Uhr, Hessen l
Wo der Osten Urlaub machte:
Warnemünde, 20:45 Uhr, MDR.
MITTWOCH, 6.7. l Texel, 10:45
Uhr, SWR l Techno-Nächte auf der
Krim, 13:00 Uhr, NDR l Von
Schwerin bis Wismar, 14:30 Uhr,
NDR l Neuseeland, 15:35 Uhr,
Hessen l Dolomiten, 21:00 Uhr,
SWR l Hinter den Kulissen eines
Kreuzfahrtriesen, 21:15 Uhr,
3sat.
DONNERSTAG, 7.7. l Marokko,
13:30 Uhr, RBB l Prag, 15:35 Uhr,
Hessen l Von Shanghai zum
Jangtse, 20:15 Uhr, Phoenix l Ge-
nach Hawaii, 20:15 Uhr, WDR l Die
Jungferninseln – Drei Schönheiten
in der Karibik, 21:00 Uhr, 3sat.
DIENSTAG, 12.7. l Pompeji, Italien,
10:40 Uhr, RBB l Israel: Rotes
Meer und rote Felsen, 13:30 Uhr,
Phoenix l Stendal und Umgebung,
14:30 Uhr, NDR l Die Malediven,
15:15 Uhr, NDR l Die Süddeutschland-Tour,
16:30 Uhr, 3sat
l Lech am Arlberg, 19:00 Uhr, Hessen
l Wo der Osten Urlaub machte:
Albena, 20:45 Uhr, MDR.
MITTWOCH, 13.7. l Mit dem Boot
über den Mississippi, 13:00 Uhr,
NDR l Ahrenshoop, 14:30 Uhr,
NDR l La Palma, 15:15 Uhr, NDR l
Australien – Wildnis im Westen,
15:35 Uhr, Hessen.
DONNERSTAG, 14.7. l Mongolei,
8:00 Uhr, MDR l Der Balaton,
12:30 Uhr, SWR l Senegal, 13:00
Uhr,WDR l Abenteuer-Tourismus in
Neuseeland, 13:30 Uhr, Phoenix
l Kapverden, 15:15 Uhr, NDR l
ABC-Inseln, 15:35 Uhr, Hessen
TV-Tipps➤
EXIT
sundheitsgefahren im Urlaub,
21:00 Uhr, MDR.
VERRÜCKTE HOTELS:
Der Film zeigt originelle
Hotels wie das erste
bewohnbare Baumhaus in
Österreich oder die Berliner
Propeller Island City
Lodge, in der die Zimmer
Kunstwerke sind, DIENS-
TAG, 5.7., 17:00 Uhr, 3sat.
FREITAG, 8.7. l Jersey, 11:30 Uhr,
NDR l Unterwegs mit dem Clubschiff
AIDA, 16:30 Uhr, RBB l
Frankreich: An den Wassern des
Lot, 16:30 Uhr, 3sat l Mit dem Zug
durch Kanada, 21:00 Uhr, RBB.
29.6.2005 TRAVEL ONE 27
HIGHLIGHT DER WOCHE
l Ostpreußen, 20:15 Uhr, NDR l
Indonesien, 22:15 Uhr, ZDF.
FREITAG, 15.7. l Hotel-Kontrolle
in der Karibik, 13:30 Uhr, Phoenix
HIGHLIGHT DER WOCHE
Das »EMIRATES-PALACE«
in Abu Dhabi ist das größte,
luxuriöseste und teuerste
Hotel. Die Royal-Suiten
haben 1.200 Quadratmeter.
Hotel-Chef Willy Optekamp
führt durch seine schöne
neue Welt, MITTWOCH,
13.7., 15:30 Uhr, 3sat.
l Flughäfen, 14:00 Uhr, SWR l
Jordanien (1/2), 16:30 Uhr, 3sat l
Themenabend: Seltsame Reisen,
22:15 Uhr, ARTE.
➤
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TRAVEL ONE After Six
ONE
15. JUNI 2005 I 24./25. WOCHE
DAS MAGAZIN FÜR REISEPROFIS
INTERVIEW DER WOCHE
Mechthild Fricke zum
Tarifabschluss
Wie der Mittelstand
das Ergebnis der
Schlichtung beurteilt ➤ 6
DESTINATION
Ungebrochene Bauwut
Weshalb die Hotellerie
in Ägypten kräftig
weiter investiert ➤ 22
Kerngeschäft Familie
auf dem Prüfstand
Wie die Branche um ihre größte Zielgruppe kämpft PRODUKT ➤ 8
Türkei Offener Brief an Hapagfly-
Chef Wolfgang John
zum Thema Flat Rate
bucht man bei
■ … Ich denke, nicht nur ich,
sondern auch alle meine Kollegen
haben Ihre Kampfansage
verstanden. Sie wissen durch die
Verhandlungen mit dem DRV,
dass wir nicht gewillt sind, die
hochqualifizierten Arbeitsplätze
in unseren Betrieben durch
falsch getunte Vertriebsmanager
bei den Lowcost-Flyern und
Charterfluggesellschaften gefährden
zu lassen. Es überrascht den
GESTERN
1975 ■ Vor 30 Jahren reisen
die ersten deutschen
Touristen nach der Zypern-
Krise wieder auf die Insel.
1985 ■ Vor 20 Jahren einigen
sich die Tarifparteien auf
die Einführung der 38,5-Stunden-Woche
in der Touristik.
1995 ■ Vor zehn Jahren
zahlt die Bahn den Agenturen
für die Bahncard anstatt
zwei nun sechs Prozent Folgeprovision.
2004 ■ Vor einem Jahr
kündigt die Bahn ein neues
Vergütungsmodell und eine
Provisionskürzung um rund
ein Drittel an.
Geblättert in
TRAVEL ONE und
seinem Vorgänger
Reisebüro Bulletin
Unterzeichner allerdings schon,
dass Sie nun versuchen, an unserem
Verhandlungsführer vorbei
Ihre Vertriebstaktik zu betreiben…
Sie werden unsere Antwort
noch vernehmen. Meine
Unterschrift jedenfalls bekommen
Sie nicht!
Hubert Filarsky
Reisebüro Filarsky, Oberhausen
Offener Brief an Hapagfly-
Chef Wolfgang John
zum Thema Flat Rate
■ … Warum heißt das, was Sie
vorlegen wollen eigentlich Vergütungsmodell?
Ihre strategische
Intention ist doch wohl das
Gegenteil von Vergütung. Oder
habe ich Sie da missverstanden?
Finden Sie es nicht auch
mehr als merkwürdig, wenn ein
auf »Nichtvergütung« abzielendes
Modell »Vergütungsmodell«
genannt wird? Ist dies ein Zeichen
der Konfusion in der Branche
oder wollen Sie damit den
Vertrieb verhöhnen?
Glauben die Bedarfsflieger
wirklich, dass sie bei der Einführung
von Nettopreisen weiterhin
als Partner des Reisebürovertriebs
benötigt werden?
Meinen Sie nicht auch, dass
bei einem »offenen Vertrieb« die
Bedarfsflieger austauschbar werden
und schnell und einfach
durch Easyjets oder Ryanairs,
oder wer da noch so auf den
Markt kommen wird, ersetzt
werden könnten?
Mein Kompliment zu Ihrem
Mut, Ihre Kunden und tausende
von bisher loyalen Vertriebspartnern,
bewusst und aus freier Entscheidung
in die Arme Ihrer
Wettbewerber zu treiben.
Andreas Schulte
Lehrter Reisen Team, Lehrte
Versuchsballon starten!
TRAVEL ONE, 15.6.2005
■ Noch einmal möchte ich zum
Thema Null-Provision meine
Meinung schreiben. Was wäre,
wenn sich jetzt eine Charter-Air-
line trauen würde und sich dazu
bekennen würde, die Provisionen
genau so weiter zu handhaben
wie bisher und sogar ohne
Zeitlimit? Sind die dann nicht die
absoluten Gewinner? Werden
dann nicht alle nur noch DIE
verkaufen wollen? Wäre doch
mal interressant herauszufinden,
ob das den Reisebüros egal ist
oder nicht. Übrigens, dazu fällt
mir noch ein: Es lebe die Pauschal-Reise!
Dagmar Mentzen
Reisebüro Orrer
20. APRIL 2005 I 16. WOCHE
ONE
DAS MAGAZIN FÜR REISEPROFIS
INTERVIEW DER WOCHE
Jürgen Branse und
sein neuer Veranstalter
Wie der Touristikprofi die
Reisebüros von Holiday
Jack überzeugen will ➤ 7
Erbsenzähler unerwünscht
»Ein Siegel für die Guten«
TRAVEL ONE, 20.4.2005
■ … Wie will ich einem
»Durchlauferhitzer« oder »Taubenschlag«
ein Qualitätssiegel
geben, wenn das dafür wichtigste
Kriterium »kompetentes Team«
durch ständige Fluktuation dauernd
wegbricht? Die Reisebüros
bilden durchweg gut aus und
dann kann man diese Fachkräfte
mangels Masse in der Kasse
nicht halten.
Dabei haben die Reisebüros
eine riesige Zukunft. Allerdings
müssen die von Köpfen mit
marktstrategischer Denke, verbunden
mit unternehmerischem
Um- und Durchsetzungsvermögen
geführt sein und nicht von
»erbsenzählenden Bürovorstehern«.
Wer heute nicht konsequent
auf Kaufkraftbindung und
Networking umschaltet, wird
morgen nach hinten »durchgereicht«…
Werner Russmann
IMB-Direction Europe, Bremen
28 TRAVEL ONE 29.6.2005
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AUSTRALIEN
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PRODUKT
First-Class-Urlaub
mit Kind und Kegel
Wie die Premiumanbieter
im Familiensegment besser
ankommen wollen ➤ 8
DESTINATION
Mehr Frankreich-Geschäft
mit noblen Ferienhäusern
Wie Novasol-Manager Bernd
Muckenschnabel den
Vertrieb ankurbeln will ➤ 20
Kommt der Counter-TÜV?
Wie ein neues Qualitätssiegel Reisebüros helfen soll,
sich im Wettbewerb besser zu positionieren Sales ➤ 16
+++ Easy Cruise legt ab ➤ 4 +++ Dubai plant riesigen
Freizeitpark ➤ 5 +++ Tarifparteien einigen sich auf
Schlichter ➤ 6 +++ Swiss-Führung neu sortiert ➤ 6 +++
GTI baut neues Hotel in Belek ➤ 13 +++ Queensland auf
Roadshow ➤ 24 +++ Höhner verlässt TVG ➤ 29
N E W S M A K E R
Neuer CEO
bei Finnair
Wechsel ■ Jukka Hienonen
übernimmt am 1. Januar 2006
den Vorstandsvorsitz bei Finnair.
Der 43-jährige kommt vom finnischen
Handelskonzern Stockmann,
wo er derzeit
die Ämter des
CEO der Warenhaussparte
und Executive
Vice President
der Stockmann-
Gruppe inne hat.
Hienonen wird
Nachfolger von Keijo
Suila, der zum Jahresende
in den Ruhestand
geht. Suila
hat in den vergangenen
Jahren besonders
die Position des Oneworld-Mitglieds
im Asiengeschäft
ausgebaut und die Fluggesellschaft
erfolgreich gegen die Billigflieger
positioniert.
29.6.2005 TRAVEL ONE
1
1 Thomas Lang leitet bei Norwegian Cruise Line als Area Sales Manager
den Vertrieb in Deutschland, Österreich und der Schweiz. 2 Ari
Siivikko ist für den Vertrieb der Reederei in Kontinentaleuropa verantwortlich.
3 Hasso von Düring, Chef von TLT, ist Mitglied im neu
geschaffenen Aufsichtsrat von Worldhotels. 4 Angela Della Mura
hat bei Gulf Air die Marketingleitung in Deutschland übernommen.
Sie ist damit für alle Werbeaktivitäten und den Außenauftritt der Airline
verantwortlich. 5 Thore Schnellenbach verstärkt die Führungsmannschaft
von Carlson Wagonlit Travel als Director Account
Management. Er ist bereits seit Anfang 2004 als Director Sales
Deutschland für das Unternehmen tätig.
2
4
3
5
Nach der ersten After Work Party in Darmstadt folgt
nun die zweite. Der Travel Agent Club Rhein-Main lädt
ein zur After Work Party für Expedienten. Klönen, Chillen
und spannende Infos zum Thema Thailand in der
Hemingway Lounge bei cooler Musik.
Stühlerücken in Hannover
Neubesetzung ■ TUI hat bei einigen Tochtergesellschaften Positionen
im Marketing- und Verkaufsbereich neu besetzt. Am 1. Juli übernimmt
Uwe Mohr die Leitung des Bereichs Distribution & Sales bei
Hapagfly. Damit ist er für den Flugeinzelplatzverkauf im In- und Ausland
verantwortlich und betreut das zentrale und dezentrale Key
Account Management und den gesamten Reisebürovertrieb. Er berichtet
direkt an Dr. Hans-Dieter Färber, Leiter Marketing und Flugeinzelplatz.
Der Consolidator TUI4U hat mit Iris Sara-Jardon (Foto: Mitte)
eine neue Marketingleiterin. Sie betreut als Nachfolgerin von Tina
Hüwe, die ein soziales Jahr in Guatemala verbringt, die beiden Consolidatormarken
TUI Ticket Shop und Sparflug sowie die Callcenter- und
Fulfillment-Dienstleistungen von TUI4U. Unterstützt wird sie von Corinna
Ecker, die als Verkaufsleiterin für die Region Mitte verantwortlich
ist. Sie ist Nachfolgerin von Ingo Albrechts.
After Work Party für Reisebüros
Travel Agent Club Rhein-Main in die Hemingway Lounge in Frankfurt
Ab 19:30 Uhr gibt es interessante Produkt-News in
unterhaltsamer Form und Infomaterial von den Sponsoren
u.a. von Meier’s Weltreisen. Um ca. 21 Uhr ist
dann Party-Time angesagt. Bei schönem Wetter auch
auf der Terrasse.
■ Montag, 18. Juli 2005
Einlass ab 18:00 Uhr
■ Hemingway Lounge
Westhafen Pier
Rotfeder-Ring 13
60327 Frankfurt
■ Eintritt 5 Euro (dafür gibt’s einen Getränkebon
für zwei Getränke nach Wahl)
Anmeldungen unter www.travelagentclub.de
➤
MENSCH Privat
Mathias D. Kampmann
Mathias D. Kampmann, 43, Zwilling,
leitet als Geschäftsführender Gesellschafter
nicht nur den Jugendreisenveranstalter
Rainbow Tours, er ist auch Chef der MDK
Beteiligungsgesellschaft, der Thies Bustouristik,
der Verlagsgesellschaft Piste, der M. und E.
Bungalowvermietungs GmbH sowie der
Garanterra Vermögens- und Verwaltungs
GmbH. Nach dem Abitur studiert der
passionierte Fußballfan Betriebswirtschaftslehre
und ist danach unter anderem als
Vertriebsleiter in der Investitionsgüter-Branche
tätig. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter,
Sophie (links) und Franziska.
■ Was hat Sie in die Reisebranche verschlagen?
Die Übernahme eines interessanten, aber schlecht gemanagten
Reiseveranstalters mit viel Potenzial
■ Ihr Traumberuf als Kind?
Fußballprofi
■ Ihr Traumurlaub?
Eine Mischung aus Sport, Relaxen und Familie
■ Drei Monate Zeit – was würden Sie machen?
Einen Monat genau das tun, was meine Frau möchte. Danach geht es wieder
zurück ins Unternehmen
■ Drei Dinge, die Sie mitnehmen?
Meine Frau und meine beiden Töchter
■ Wo möchten Sie gerne leben?
Hier in Hamburg und vielleicht im Winter für einen Monat in einer Finca auf Mallorca
■ Wie schalten Sie ab?
Auf dem Rücken meiner Pferde und beim Anfeuern unseres Regionalliga-Vereins
Bergedorf 85
■ Was ärgert Sie?
Intoleranz und Unpünktlichkeit
■ Wo können Sie nicht widerstehen?
Bei den Wünschen meiner Tochter – sehr zum Ärger meiner Frau
■ Was lesen Sie gerade?
»Soll und Haben« von Gustav Freytag
■ Wofür geben Sie gerne Geld aus?
Für gutes Essen
■ Ihr jüngstes Kinoerlebnis?
Leider keine Zeit fürs Kino
■ Wen bewundern Sie?
Muhammed Ali. Ein großer Kämpfer im, aber auch außerhalb des Rings
■ Wen würden Sie gerne mal treffen?
Michael Schumacher, der trotz Erfolg und Geld Mensch geblieben ist
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30 TRAVEL ONE 29.6.2005
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tern und Airlines durch Umsatzkumulierung
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