FLORA: Joseph Karl Maly: "Systematische Beschreibung der in
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Kf^^J^»<br />
^pWrOMBOJANmGAI®^
SYSTEMATISCHE BESCHREIBUNG<br />
DER IN ÖSTERREICH<br />
WILDAVACHSENDEN UND KULTIYIETEN<br />
MEDIGINAL- PFLANZEN.<br />
TUR ARZTE UND APOTHEKER<br />
VON<br />
D- JOSEF KARL MALY<br />
MITöLlEDE DER MEDICINISCHBN PACDLTÄT VON PRAG UND VIELER MEDICINI80REN UND<br />
BOTANISCHEN QESEHSCHA'^TEN DES IN- UND ACSI.ANDES.<br />
WIEN 1863.<br />
WILHELM BRAUMÜLLER<br />
K. K. HOFBÜCHHInDLER.
Im Verlage von §5iflicfm 'J^raitmüffcr,<br />
s<strong>in</strong>d erscliienen<br />
k. k. HofbiiclibSndIcr <strong>in</strong> Wien<br />
Ton demselben Verfasser:<br />
-Flora von Deutschland<br />
Aach <strong>der</strong> aiialytisclu'ii Mctljude karlteitet.<br />
2 Tlilr. 20 Ngr.<br />
1800. Preis: 4 ii. —<br />
Ton demselben Verfasser:<br />
ANLEITUNG<br />
zur Bestimmung <strong>der</strong> Gattungen<br />
<strong>der</strong> <strong>in</strong> Deutschland wildwachsenden wid allgeme<strong>in</strong> huUiuirten<br />
pt<strong>in</strong>iitrngii<strong>in</strong>isdjcn |^JlnnjEn<br />
nach <strong>der</strong> sehr leichten und sichern analytischen Methode.<br />
Zum Gebrauche für die Besitzer von Kocli's Synopsis und von Kittel's Taschen-<br />
buch <strong>der</strong> deutschen Flora bearbeitet.<br />
1850. Preis: 1 fl. —<br />
20 Ngr.<br />
Physiograpliie<br />
<strong>der</strong><br />
Medic<strong>in</strong>al - Pflanzen<br />
nebst e<strong>in</strong>em Clavis zur Bestimmung <strong>der</strong> Pflanzen mit beson<strong>der</strong>er<br />
Berücksichtig-ung <strong>der</strong> Nervation <strong>der</strong> Blätter<br />
von<br />
Const. Ritter von Ett<strong>in</strong>gshausen,<br />
Doctor
SYSTEMATISCHE BESCHREIBUNG<br />
DER IN ÖSTEEEEICH<br />
WILDWACHSENDEN UND KULTIVIRTEN<br />
MEDICINAL- PFLANZEN.<br />
FÜR ÄRZTE UND APOTHEKER<br />
VON<br />
D- JOSEF KARL MALY<br />
MITOr^I^np, DER MEDTCINISCHEN KACUI^TÄT VON PRAO tU VIK.ER MEUICINISCHEN UND<br />
BOTANISCHEN OESELLSCHÄPTEN DES IN- UND AUSLANDES.<br />
LIBRARY<br />
NEW YORK<br />
BOTANICAL,<br />
QARDEM<br />
WIEN 1863.<br />
WILHELM B R A U M tj L L E R<br />
K. K. HOFBUCHnÄNDLER.
CO<br />
CD<br />
DEM HOCHGELEHRTEN<br />
HEBEN HEEKN<br />
CARL DAMIAN SCHROFF<br />
DOCTOR DER MEDICIN, K. K. REGIERUNGSRATHE U. PROFESSOR DER ALLGEMEINEN<br />
PATHOLOGIE UND PHARMAKOLOGIE AN DER UNIVERSITÄT ZU WIEN, MITGLIEDS<br />
DER MEDICINISCHKN FACULTÄT ZU PRAG UND WIEN UND VIELER GELEHRTEN<br />
GESELLSCHAFTEN ETC.<br />
EHEFUKCHTSVOLL GEWIDMET<br />
VOM VERFASSER.
Vorwort.<br />
Dieses Werk enthält die systematische Beschreihung<br />
<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> österreichischen Pharmakopoe enthaltenen,<br />
<strong>in</strong> Oesterreich wildwachsenden und kultivirten Arznei-<br />
pflanzen, welche je<strong>der</strong> Studierende im frischen Zu-<br />
stande <strong>in</strong> <strong>der</strong> freien Natur o<strong>der</strong> <strong>in</strong> botanischen Gärten<br />
untersuchen kann, mit Zugabe <strong>der</strong>jenigen, welche von<br />
den homöopathischen Aerzten bereits geprüft worden<br />
s<strong>in</strong>d und angewendet werden.<br />
Bei je<strong>der</strong> Pflanze s<strong>in</strong>d nach <strong>der</strong> botanischen Be-<br />
schreibung diejenigen Thoile angegeben, welche <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Medic<strong>in</strong> angewendet werden, so wie die Präparate,<br />
welche aus denselben <strong>in</strong> den Apotheken vorräthig s<strong>in</strong>d.<br />
Die homöopathischen Aerzte w^enden von allen<br />
ihren Arzneimitteln niü' die we<strong>in</strong>geistigen T<strong>in</strong>kturen<br />
an, (die im Werke mit e<strong>in</strong>em Sternchen * bezeichnet<br />
s<strong>in</strong>d), <strong>in</strong> welcher Form die Arzneimittel am kräftigsten<br />
wirken, und ihre Kräfte, <strong>in</strong> gut verstoplten Gläsern<br />
an e<strong>in</strong>em dunklen Orte aufbewahrt, jahrelang erhalten.<br />
Dagegen f<strong>in</strong>det man oft beson<strong>der</strong>s unwirksam die<br />
<strong>in</strong> den Apotheken mit Wärme bereiteten Extrakte sol-<br />
cher Pflanzen, <strong>der</strong>en wirksame Bestandtheile fli^ichtig-<br />
s<strong>in</strong>d. So hatte e<strong>in</strong> Gollcga von mir h\ e<strong>in</strong>er Apoflieke
VI<br />
zwei Drachmen von extractuni Äconiti e<strong>in</strong>ge-<br />
nonmien, ohne class er die ger<strong>in</strong>gste Wiriumg davon<br />
empfand, während e<strong>in</strong> bis zwei Tropfen <strong>der</strong> T<strong>in</strong>k-<br />
tur bei e<strong>in</strong>em gesunden Menschen schon bedeutende<br />
Wirkungen hervorbr<strong>in</strong>gen, und bei Kranken, wo die<br />
Arznei angezeigt ist, e<strong>in</strong> Tropfen <strong>der</strong> ersten Verdün-<br />
nung (d. h. e<strong>in</strong> Tropfen <strong>der</strong> T<strong>in</strong>ktur mit hun<strong>der</strong>t Tro-<br />
pfen We<strong>in</strong>geist gemischt), schon mehr als h<strong>in</strong>reichend<br />
heilkräftig wirkt.<br />
Die exotischen Arzneimittel, von denen nur die<br />
e<strong>in</strong>zelnen <strong>in</strong> <strong>der</strong>Medic<strong>in</strong> gebräuchlichen Theile zu uns<br />
gekmgen, s<strong>in</strong>d hier nicht beschrioben und werden <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> pharmazeutischen Warenkunde abgehandelt.<br />
Gratz im Februar 1863.<br />
Der Verfasser.
Erklärung<br />
e<strong>in</strong>iger neuerer term<strong>in</strong>ologischen Ausdrücke*) und <strong>der</strong> Zeichen<br />
<strong>der</strong> Dauei- und Grösse.<br />
Friiclitbhiteii, welche von den wesentlichen Blütentheilen nur<br />
Fruchtknoten enthalten.<br />
»taubbliiti-ii, welche von den wesentlichen Bliitentheiien nur<br />
Staubgefässe besitzen.<br />
VollkoiiiiiieiH' Blüten heissen solche, die zugleich tStaubgetasse<br />
und Fruchtknoten,<br />
Uiivollkoiiimeiie Bliiteii, welche nur Staubgetasse o<strong>der</strong> Frucht-<br />
knoten beherbergen.<br />
Vollständige Blüten s<strong>in</strong>d solche, die zugleich Kelch und lilumenkrone<br />
besitzen.<br />
Unvollständige Blüten, welche nur e<strong>in</strong>e Blütendecke, die man<br />
Perigon nennt, enthalten.<br />
0. Bedeutet e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>jährige Pflanze;<br />
0. Bedeutet e<strong>in</strong>e zweijährige Pflanze;<br />
2|.. Bedeutet e<strong>in</strong>e mehrjährige<br />
krautige Pflanze;<br />
^. Bedeutet e<strong>in</strong>en Strauch o<strong>der</strong> Bau<strong>in</strong>.<br />
1"' Bedeutet e<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>ie, V e<strong>in</strong>en Zoll und P e<strong>in</strong>en Fuss Länge<br />
o<strong>der</strong> Breite.<br />
*) Siehe: Gmndriss <strong>der</strong> Botanik vo« Di«. Johann Georg Bill, l'roiessor <strong>der</strong><br />
Botanik und Zoologie an^ Joanneum zu Gratz Dritte Autlage. Wien bei <strong>Karl</strong><br />
)logi<br />
Gerold's Sohn. Ih60.
Achar.<br />
Erklärung<br />
<strong>der</strong> abgekürzt vorkommenden Autornamen.
<strong>Systematische</strong> llebersicht<br />
<strong>der</strong><br />
Medic<strong>in</strong>alpflanzen.<br />
Die beigefügten Zahlen beziehen .sich auf die Seiten.<br />
I. ABTHEILÜNG.<br />
IS|ioi*eii£itlaiB£4?ii.<br />
1, Farn. Fuiig'itiae Bisch.<br />
1. Sclerotium Clavus DC- 1.<br />
2. Lycoperdon Bovista L. 2.<br />
— — caelatum Bull. 3.<br />
3. Polyporus fomentarius Fries. 3.<br />
— — officiualis Fries. 3.<br />
4. Agaricus muscarius L. 3.<br />
2. Farn. Lichcnes Hoffm.<br />
1. Cetraria islaudica Acliar. 4.<br />
3.- Farn. Filiehiae Bisch.<br />
1. Polypodium vulgare L. 5<br />
2. Nephrodium Filix mas Sw. 6.<br />
3. Scolopendrium offic<strong>in</strong>ale L. 6.<br />
4. Adiantum Capillus Veneris L. 7.<br />
4, Farn. Equisetaceeii DC.<br />
1. Equisetum arvense L. 7.<br />
5. Fam Lycopodiaceeii DC<br />
1 Lycopodium clavatum L. 8.<br />
II. ABTHEILUNG.<br />
^aiiieiipnaiixie».<br />
Pliaiiero^anieai.<br />
A. M n o c ü t y 1 e d 11 e c 11 Juss.<br />
6. Fam. Graiiiiiieeii Juss.<br />
1. Triticum vulgare Vill. 11.<br />
Triticum rt'pens L. 11.<br />
2. Seeale cereale L. 12.<br />
3. Hordeum vulgare L. 13.<br />
— — distichum L. 13.<br />
4. Lolium temulentum L. 13.<br />
7. Fam. Cyiioracei'H DC.<br />
1, Cart'x arenaria L. 14.<br />
8. Fam. Jimaceiii Ag.<br />
1. Luzula pilosa Willd. 15.<br />
2. Juncus communis Meyer. 16<br />
0. Fam. Mclaiithaceeii R. Br.<br />
1. Veratrum album L. 1(5.<br />
2. Colchicum autumuale L. 17.<br />
10. Fam Liliaceeii L<strong>in</strong>dl,<br />
1. Lilium candidum L. 18<br />
2. Scilla maritima L. 18.<br />
3. Allium sativum L. 11).<br />
— Cepa L. 20.<br />
11. Fam. Asparageeu Juss.<br />
1. x\sparagus offic<strong>in</strong>alis L. 20.<br />
2. Paris quadrifolia L. 21.<br />
12. Fam. Iritleeii R. Br.<br />
1. Crocus sativus L. 21.<br />
2. Iris florent<strong>in</strong>a L. 22.<br />
13. Fam. Orchideen L.<br />
1. Orchis Morio L, 23.<br />
— <strong>in</strong>ascula L. 23.<br />
14. Fam, Aroidecn Juss.<br />
1. Arum maculatum L. 24.<br />
2. Acorus Calamus L. 25.
X<br />
B. Dicotyledoneen Juss.<br />
a. Apetalfii Endl.<br />
15. Farn. Conifereii L.<br />
1. P<strong>in</strong>us Picea L. 2B.<br />
~ sylvestris L. 26.<br />
_ Laiix L. 27.<br />
2. Thuja occidentalis L. 28.<br />
3. Jimiperus communis L. 28.<br />
_ — Sab<strong>in</strong>a L. 29.<br />
4. Taxus baccata L. 29.<br />
16. Farn. CupiiütV'reii Mich.<br />
1. Quercus sessiliflora Sm. 30.<br />
— pedunculata PJhrh. 30.<br />
2. Fagus sylvatica L. 31.<br />
17. Farn. Betulacceii Bartl.<br />
1. Betula alba L. 32.<br />
18. Farn. S«'^lici!»eeii Rieh<br />
1. Salix alba L. 33.<br />
— fragilis L. 33.<br />
2. Populus nigra L. 34.<br />
19. Farn. Jtiglaiideeii D .<br />
1. Juglans regia L. 35.<br />
20. Farn. Uluiaceeii Mirb.<br />
2. Ulmus campestris L. 35.<br />
— effusa L. 35.<br />
21. Fam. Moreeii Endl.<br />
1. Monis nigra L. 3B.<br />
2. Ficus Carica L. 37.<br />
22. Fam. Caiiuab<strong>in</strong>ceii Endl.<br />
1. Cannabis sativa L. 38.<br />
2. Humulus Lupulus L. 38.<br />
23. Fam. ürticaceen Endl.<br />
1. Urtica mens L. 39.<br />
— dioica L. 39.<br />
24. Fam. Euphorbiacceii Br.<br />
1. Euphorbia Lathyris L. 40.<br />
2. Ric<strong>in</strong>us communis L. 41.<br />
3. Mercurialis perennis L. 31.<br />
4. Buxus sempervirens L. 42.<br />
25. Fam. Chenopodeen Vent<br />
1. Clienopod. ambrosioides L. 43.<br />
— — iiotrys L. 43.<br />
— — glaucum L. 44.<br />
— — Vulvaria L. 44.<br />
26. Fam. Pliytolaceen DC.<br />
1. Phytolacca decandra L. 44.<br />
27. Fam. Polygoneen Juss.<br />
1. Polygonum Bistorta L. 45.<br />
2 Rumex obtusifolius L. 46.<br />
— nemorosus Sehr. 46.<br />
— conglomeratus Murr. 46.<br />
— crispus L. 47.<br />
3. Rheum palmatum L. 47.<br />
— Emodi Wallr. 47.<br />
28. Fam. Aristolocliieen Juss.<br />
1. Aristolochia Clematitis L. 48.<br />
2. Asarum europaeum L. 49.<br />
29. Fam. Daphnoideen Vent.<br />
1. Daphne Mezereum L. 49.<br />
— Laureola L. 50.<br />
30. Fam. Laur<strong>in</strong>een DC.<br />
1. Laurus nobilis L. 50.<br />
b. Gamopetalen Endl.<br />
31. Fam. Valerianeen ÜC.<br />
1. Valeriana oftic<strong>in</strong>alis L. 51.<br />
— — celtica L. 52.<br />
32. Fam. Dipsaceen DC.<br />
1. Knautia arvenis Coult. 52.<br />
33. Fam. Conipositen Vaill.<br />
1. Cnieus benedictus L. 53.<br />
2. Lappa communis Coss. 54.<br />
3. Centaurea Cyanus L, 55.<br />
4. Tanacetum vulgare L. 55.<br />
5. Artemisia Absynthium L. 56.<br />
— — vulgaris L. 56.<br />
— — Abrotanum L. 57.<br />
6. Spilanthes oleracea Jacq. 57,<br />
7. Petasites offic<strong>in</strong>alis Mönch. 58.<br />
8. Tussilago Tarfara L. 59.
9. Inula Helenium L. 00.<br />
— squaiTOsa L. 60.<br />
10. Anthemis nobilis L. nl.<br />
11. Anacyclus Pyrethruiu DC. Ol.<br />
12. Achillea Millefolium L. «'>.<br />
13. Matricaria Chamomilla L.~ (;;>.<br />
14. Arnica montana L. 03.<br />
15. Heliaiithus annuus Ij Oi.<br />
^10. Calendula oflic<strong>in</strong>alis L. Oi.<br />
17. Taraxacum offic<strong>in</strong>. Wigg. 05.<br />
18. Lactuca virosa L. 60.<br />
Scariola L. 00.<br />
— sativa L. 07.<br />
19. Cichorium Intybus L. 67.<br />
o'j. Faiii. Riibiaceeii Juss.<br />
1. Rubia t<strong>in</strong>ctoriun L. 08.<br />
2. Asperuia odorata L. 68.<br />
35. Farn. Loiiiccrecii Endl.<br />
1. Sambuciis nigra L. 09.<br />
— — Ebulus L. 70.<br />
36. Farn. Oleaceeii L<strong>in</strong>dl.<br />
1. Olea europaea L. 70.<br />
2. Frax<strong>in</strong>us Orniis L. 71.<br />
37. Farn. Apocyneeii R. Br.<br />
1. V<strong>in</strong>ca m<strong>in</strong>or L. 71.<br />
2. Nerium Olean<strong>der</strong> L. 72.<br />
38. Farn. Asciepiadeen R. Br.<br />
1. V<strong>in</strong>cetoxicum offic<strong>in</strong>ale Mönch.<br />
72.<br />
39. Fam. Geiitiaaeeu L<strong>in</strong>dl.<br />
1. Gentiana lutea L. 73.<br />
— — pannonica Scop. 74.<br />
— — cruciata L. 74.<br />
2. Erythraea Centaurium Pers. 75.<br />
3. Menyanthes trifoliata L. 75.<br />
40. Fam. Labiaten Juss.<br />
1. Salvia offic<strong>in</strong>alis L. 70.<br />
2. Rosmar<strong>in</strong>us offic<strong>in</strong>alis L. 77.<br />
3. Mentha piperita L. 78.<br />
— crispa L. 78,<br />
Mentha Pulegium L. 79.<br />
4. Lavandula vera DC. 79.<br />
5, Origanum vulgare L. 80.<br />
— — Majorana L. 81.<br />
0. Thymus Serpyllum L. 81.<br />
7. Satureja hortensis L. 82.<br />
8. Hyssopus offic<strong>in</strong>^dis L. 82.<br />
9. Melissa offic<strong>in</strong>alis L. 83.<br />
10. Lamiiim album L. 83.<br />
XI<br />
11. Galeopsis ochroleuca Lam. 84.<br />
12. Marrubium vulgare L. 85.<br />
13. Tencrium Scordium L. 85.<br />
— — Marum L. 80.<br />
41. Fam. Verbej5aceeii Juss.<br />
1. Vitex Agnus castus L. 80.<br />
2. Verbena offic<strong>in</strong>alis L. 87.<br />
42. Fam. A^p Trifolien L.<br />
1. Hello rropium peruvianum L. 87.<br />
2. Symphytum offic<strong>in</strong>ale L. 88.<br />
3. Borago offic<strong>in</strong>alis L. 89.<br />
4. Pulmonaria offic<strong>in</strong>alis L. 89.<br />
43. Fam. C«äivo!vu!acc
XII<br />
4. Digitalis purpurea L. 99.<br />
5. Gratioia offic<strong>in</strong>alis L. 100.<br />
6. Euphrasia offic<strong>in</strong>alis L. 100.<br />
46. Fam. Priiiiulaeeeii Vent.<br />
1. Cyclamen europaeum L. 101.<br />
2. Anagallis arvensis L. 101.<br />
47. Fam. Ericaceen Aclans.<br />
1. Arctostaphylos offic<strong>in</strong>alis W.<br />
et Gr. 102.<br />
2. Rhododendron ferrug<strong>in</strong>eum L.<br />
3. Ledum paliistre L. 103.<br />
c. Dialypetalen Endl.<br />
103.<br />
48. Fam. UiiibclIiCcreii Jiiss.<br />
1. Cariim Carvi L. 105.<br />
2. Pimp<strong>in</strong>cila Anisum L. 106.<br />
— — Saxifraga L. 106.<br />
3. Petrosel<strong>in</strong>um sativum Hoffm.<br />
4. Cicuta virosa L. 108.<br />
107.<br />
5. Phellandrium aquaticum L, 108.<br />
6. Aethusa Cynapium L. 109.<br />
7. Foeniculum offic<strong>in</strong>ale All, 110.<br />
8. Arcliangelica offic<strong>in</strong>alis lloff'm.<br />
111.<br />
9. Levisticum offic<strong>in</strong>ale Koch. 112.<br />
lO.Iraperatoria Ostrnthium L. 112.<br />
11. Peucedanum Oroosel<strong>in</strong>um<br />
Mönch. 113.<br />
12. Heraclcum SphondiliumL. 1 14.<br />
13. Conium maculatum L. 114.<br />
14. Coriandrum sativum L. 115.<br />
49. Fam. Crassulaceeii DC.<br />
1. Scdum acre L. 116.<br />
50. Fam. Kibcsiaeecii Juss.<br />
1. Ribes rubrum L. 117.<br />
51. Fam. Kaiiiiiii'iilai'i'i'ii Juss.<br />
1. Clematis erccta L. 117.<br />
2. Anemone pratensis L. 118.<br />
3. Hepatica triloba L. 119.<br />
4. RanunculusFlammulaL. 119.<br />
— — acris L 120.<br />
— — repens L. 120.<br />
— — bulbosus L 12Ö.<br />
— — sceleratus L. 121.<br />
5. Caltha palustris L. 121.<br />
0. Helleborus niger L. 122.<br />
7. Nigella sativa L. 123.<br />
8. Aconitum Napellus L. 124.<br />
— — Lycoctonum L. 124.<br />
9. Delph<strong>in</strong>iura StaphysagriaL, 125.<br />
10. Paconia offic<strong>in</strong>alis L. 125<br />
11. Actaca spicata L. 126.<br />
52. Fam. Beibt'ridefii Vent.<br />
1. Berberis vulgaris L. 127.<br />
53. Fam. Papavcracfcii Juss.<br />
1. Papaver sonmifcram L. 128.<br />
— Rhoeas L. 128.<br />
2. Chelidonium majus L. 129.<br />
54. Fam. Fuiiiariacecn Endl.<br />
1. Fumaria offic<strong>in</strong>alis L. 130.<br />
55. Fam. Criuiferen Juss.<br />
1. Cochlearia offic<strong>in</strong>alis L. 130.<br />
2. Armoracia rusticana Fl. d.W.<br />
3. Brassica nigra Koch. 132.<br />
4. S<strong>in</strong>apis alba L. 133.<br />
5. Raphanus sativus L. 133.<br />
131.<br />
56. Fam. Xyiiiphacacecii Salisb.<br />
1 Nuphar luteum Sm. 134.<br />
57, Fam. Cistiiieen DC.<br />
1. Helianthcmura vulgare Gärtn.<br />
135.<br />
58 Fam. Drosrracet'H DC.<br />
1. Drosera rotundifolia L. 136.<br />
59 Fam. Violacei'ii DC.<br />
1. Viola odorata L. 136.<br />
— tricolor L. 137.<br />
00. Fam. Ciiiurbitacci'n Juss.<br />
1. Bryonia dioica Jacq. 138
Bryonia alba L. 138.<br />
2. Cucurbita Pepo L. 139.<br />
3. Cucumis Melo L. 140.<br />
4. Ecbalium agreste Reich. 140.<br />
61. Farn. Caryopliyllaeeen<br />
Fenzl.<br />
1. Saponaiia offic<strong>in</strong>alis L. 14J.<br />
62. Farn, Malvaceeii Juss.<br />
1. Althaea offic<strong>in</strong>alis L. 142.<br />
2 Malva sylvestris L. 143.<br />
— i'Otundifolia L. 143.<br />
63. Farn. Tiliaeeeii Juss.<br />
1. Tilia parvifolia Ehrh. 144.<br />
— grandifolia Ehrh. 144.<br />
64. Farn. Hyperie<strong>in</strong>een DC.<br />
1. Hypericum perforatum L, 145.<br />
65. Farn. AiiraiUiaceen Correa.<br />
1. Citrus Aurantium L. 145,<br />
— medica L. 146.<br />
66. Farn. Polygaleeii Juss.<br />
J. Poligala amara L. 147.<br />
67. Farn. Celastr<strong>in</strong>eeii R. Br.<br />
1. Evonymus europaeus L. 147<br />
68. Farn. Ampel ideeii Kunth.<br />
1. Vitis v<strong>in</strong>ifera L. 148.<br />
69. Farn. Rliaii<strong>in</strong>ecn R. Br.<br />
1. Rhamnus cathartica L. 149.<br />
70. Farn. Terebiiith<strong>in</strong>aeeeiiDC.<br />
1. Rhus Toxicodendron L. 150.<br />
71. Fam. Rutaecen Bartl.<br />
1. Ruta graveolens L. 150.<br />
2. Dictammis albus L. 151,<br />
72 Fam. Liiieeii DC.<br />
1. L<strong>in</strong>um usitatissimum L. 152.<br />
73. Fam. Oxalideen DC,<br />
Oxjilis Acetosella L. 152.<br />
XIII<br />
74. Fam. Myrtaceeii R. Br.<br />
Myrtus communis L. 153.<br />
75. Fam. Granateen Endl.<br />
Punica Granatum L. 154.<br />
76. Fam. Pomaceen Juss.<br />
Cydonia vulgaris L. 154.<br />
Pyrus Malus L. 155.<br />
77. Fam. Rosaceen Juss<br />
Rosa centifolia L. 156.<br />
— gallica L. 156.<br />
Rubus idaeus L. 157.<br />
Fragaria vesca L. 158.<br />
Tormentilla erecta L. 158.<br />
Geum urbanum L. 159.<br />
78, Fam. A<strong>in</strong>ygdaleen Juss.<br />
. Amygdalus communis L. 160.<br />
'. Persica vulgaris Mill. Ißl.<br />
1. Prunus sp<strong>in</strong>osa L. 161.<br />
— doraestica L. 162.<br />
— avium L. 162.<br />
— Padus L. 162.<br />
— Laurocerasus L, 163,<br />
. Ononis<br />
79, Fam. Papilioiiaceen L.<br />
sp<strong>in</strong>osa L. 164.<br />
. Trigonella foenum graecum L.<br />
. Melilotus offic<strong>in</strong>alis L. 165.<br />
. Glycyrrhiza glabra L. 166.<br />
164,<br />
. Phaseolus vulgaris L. 166.<br />
80, Fam. €aesalp<strong>in</strong>iaeeeii<br />
R. Br.<br />
. Ceratonia Siliqua L. 167.
ERSTE AETHEILTJNG.<br />
Acotyledonisclie o<strong>der</strong> blütenlose Pflanzen. Sporenpflanzen.<br />
Sporophyta. Cryptogamen.<br />
Fortpflanzung durch Sporen, das ist, durch Reproduk-<br />
tionsorgane, die ke<strong>in</strong>en Keim <strong>in</strong> sich e<strong>in</strong>schliessen, son<strong>der</strong>n<br />
sobald sie ihre Bildungsstätte verlassen haben, den Keim<br />
aus sich selbst entwickeln.<br />
A. Zellenkryptegamen^ bloss aus Zellen gebildet<br />
1. Familie. Fungi. Pilze. Schwämme.<br />
Gewächse von verschiedenen Formen, von fleischiger,<br />
korkartiger o<strong>der</strong> schwammiger Konsistenz, welche selten grün<br />
gefärbt s<strong>in</strong>d, und sich von allen an<strong>der</strong>n Pflanzen durch ihr<br />
eigenthümliches Vorkommen unterscheiden, <strong>in</strong>dem sie immer<br />
auf kränkelnden, absterbenden o<strong>der</strong> todten organischen Kör-<br />
pern, sowohl Thieren als Pflanzen, ersche<strong>in</strong>en. Die Pilze<br />
unterscheiden sich von allen an<strong>der</strong>n Gewächsen noch dadurch,<br />
dass sie ke<strong>in</strong>en Sauerstoff" aushauchen und unter allen Pflan-<br />
zen die meisten stickstoffhaltigen Bestandtheile enthalten.<br />
1. Sclerotium Tode. Hartpilz.<br />
Längliche o<strong>der</strong> rundliche Pilze von knorplig-fleischiger<br />
Substanz ohne wahrnehmbare Sporen (Keimkörner), mit<br />
e<strong>in</strong>em zarten Häutchen, das sich ablösen lässt, umgeben.<br />
1. Sclerotiam Clavus DG. Mutterkorn. Entwickelt<br />
sich <strong>in</strong> den Aehren des Roggens (Seeale cereale) am<br />
Grunde des Fruchtknotens, wodurch dieser abstirbt. Er ist<br />
walzenförmig, verlängert, 6— 10''' lang, schwachgefurcht, mehr<br />
o<strong>der</strong> weniger gekrümmt, an <strong>der</strong> Spitze manchmal unregel-<br />
<strong>Maly</strong>: Medic<strong>in</strong>alpflanzen.<br />
1
massig gespalteu^ äusserlich purpurschwarz o<strong>der</strong> dunkelroth,<br />
<strong>in</strong>nerlich weisslich o<strong>der</strong> blassröthlich. Geruch, beson<strong>der</strong>s im<br />
frischen Zustande, widrig, <strong>der</strong> Geschmack etwas bitterlich. —<br />
Spermoedia Clavus Fries.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der ganze Pilz noch vor <strong>der</strong> Reife des<br />
Roggens gesammelt, Seeale eornntum, Mutterkorn.<br />
Präparate. * T<strong>in</strong>etura und Extraetnm Seealis eoroati.<br />
2. Lycoperdon Tournef. Stäubl<strong>in</strong>g. Staubpilz.<br />
Rundliche Pilze mit e<strong>in</strong>em le<strong>der</strong>igen, schuppigen o<strong>der</strong><br />
warzigen Ueberzug, welche anfangs e<strong>in</strong>e fleischige, dann saf-<br />
tige, zuletzt staubartige Masse enthalten, die zwischen dem<br />
Haargeflechtnetz liegt.<br />
1. Lyeoperdon BoTista L. Geme<strong>in</strong>er Stäubl<strong>in</strong>g.<br />
Kuglig o<strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gedrückt, bis kopfgross und grösser, 2"<br />
bis 1' im Durchmesser, stiellos, nach oben sehr zerbrechlich,<br />
fel<strong>der</strong>weise aufspr<strong>in</strong>gend, endlich oben verschw<strong>in</strong>dend, anfangs<br />
weiss o<strong>der</strong> gelblich, zuletzt blassrostbraun. R<strong>in</strong>de flockig.<br />
Haarnetz locker, mit den grünlich - braunen staubförmigen<br />
Sporen verschw<strong>in</strong>dend. — Auf Triften, Wiesen, grasigen<br />
Hügeln, beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> Gebirgsgegenden, im Sommer und<br />
Herbst.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der Inhalt des Pilzes, <strong>der</strong> Staab (Sporen),<br />
Bovista, Fangas Chirargornni, Bovist, Wolfsrauch, Wundschwamm.<br />
Staub seh wamm, Rauchpilz.<br />
2. Lyeoperdon eaelatam Bull. Getäfelter Stäub-<br />
l<strong>in</strong>g. Hasenbovist. Verkehrt- eiförmig, 2— 6" im Durch-<br />
messer, oben flachgedrückt, anfangs milchweiss mit e<strong>in</strong>er<br />
kle<strong>in</strong>feldig zerrissenen R<strong>in</strong>de, mit grossen Schuppen bedeckt,<br />
später häutig, schlaff, zusammenfallend, olivenbraun, endlich<br />
kelchartig geöff'net, umbrabraun, schwachglänzend. Haarnetz<br />
olivengrüngelb, Sporen gleichfarbig. — Alf Grasplätzen,<br />
magern Weiden, ti'ockneoi Wiesen, vom Frühjahre bis<br />
Herbst, häufiger als <strong>der</strong> vorhergehende. — L. Bovista Pars.<br />
Benützung wie bei dem vorigen.
3. Polyporus Fries. Löcherschwamm.<br />
Pilze von fester^ le<strong>der</strong>- o<strong>der</strong> korkartiger Substanz, die<br />
CJnterfläche mit dichtgedrängten fe<strong>in</strong>en Poren (Mündungen<br />
von Röhr che n) versehen, die unter sich und mit <strong>der</strong><br />
Hutsubstanz verwachsen s<strong>in</strong>d.<br />
1. Polyporus offic<strong>in</strong>alis Fries. Lärchensch wamm,<br />
Hut sitzend, stiellos, fleischig-korkartig, eckig, bis 6" breit,<br />
koncentrisch-gefurcht, glatt, gelblich weiss, rait gelblichen o<strong>der</strong><br />
bräunlichen Zonen, <strong>in</strong>nerlich gleichfarbig, endlich zerreiblich.<br />
Poren kurz, dünn, gelblich. — An alten Lärchenstämmen.<br />
— Boletus Laricis Jacq,<br />
albus.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der ganze entr<strong>in</strong>dete Fruchtkörper, Agaricas<br />
2. Polyporus fomentarius Fries. Feuer- o<strong>der</strong> Zun<strong>der</strong>schwamm.<br />
Hut sitzend, stiellos, von trockner Substanz,<br />
horizontal, fast 3eckig, bis gegen V breit und V2" dick,<br />
glatt, mit entfernt stehenden Zonen, glanzlos, rauchgrau,<br />
<strong>in</strong>nerlich weich, gelbbraun, <strong>der</strong> Rand und die sehr fe<strong>in</strong>en<br />
Poren blassgraugrün, endlich rothbraun. — An alten Buchenund<br />
Eichenstämmen. — Boletus fomentarius L.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der ganze entr<strong>in</strong>dete und weichgeklopfte<br />
aber ungeheizte Fruchtkörper, Agaricus Chirurgorum.<br />
4. Agaricus L. Blätterpilz.<br />
Hut gestielt, auf <strong>der</strong> Unterseite mit senkrechten Blättern<br />
versehen, die vom Strünke <strong>in</strong> strahlenförmiger Richtung gegen<br />
den Hutrand laufen.<br />
1. Agaricus niuscarius L. Fliegenschwamm. Hut<br />
flachgewölbt, im Alter konkav, nicht selten trichterig, 3— 6"<br />
im Durchmesser, pomeranzenfarbig o<strong>der</strong> feuerroth, später er-<br />
blassend, nackt o<strong>der</strong> mit weissen o<strong>der</strong> gelblichen schuppen-<br />
artigen Warzen besezt, trocken und glänzend, bei feuchter<br />
Witterung klebrig, am Rande gestreift o<strong>der</strong> eben, mit weissem<br />
unter <strong>der</strong> Oberhaut gelblichem Fleische. Blätter weiss, ungleichlang.<br />
Stiel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte des Hutes, 3—6" hoch, V2— 1"<br />
1*
4<br />
dick, walzlich, weiss, mit e<strong>in</strong>em schlaffen weissen R<strong>in</strong>ge, am<br />
Grunde knollig. — In lichten Lauhiväl<strong>der</strong>n. Mai bis Sep-<br />
tember. — E<strong>in</strong>er <strong>der</strong> giftigsten Schwämme.<br />
mnscarias.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der ganze frische Schwamm, Agaricns<br />
Präparat, * T<strong>in</strong>ctura Agarici muscarii.<br />
2. Familie. Lichenes. Flechten.<br />
Die Flechten s<strong>in</strong>d ausdauernde, verschiedenartig ge-<br />
staltete, meist an<strong>der</strong>s als grün gefärbte le<strong>der</strong>ige Luftgewächse,<br />
die auf Ste<strong>in</strong>en, Felsen, Baumr<strong>in</strong>den, altem Holze und auf<br />
<strong>der</strong> Erde leben, meist unregelmässig excentrisch wachsen und<br />
beson<strong>der</strong>s bei feuchter Witterung gedeihen, da sie ihre Nah-<br />
rung grösstentheils aus <strong>der</strong> Luft e<strong>in</strong>saugen. Die Keimkörner<br />
(Sporen) ersche<strong>in</strong>en auf <strong>der</strong> Oberfläche des Lagers <strong>in</strong> ei-<br />
genen verschieden gestalteten Behältern. Die Flechten be-<br />
stehen aus Zellgewebe und enthalten sehr viel Stärkmehl,<br />
werden durch das Trocknen spröde, zerbrechlich, durch An-<br />
feuchtung aber wie<strong>der</strong> weich und biegsam.<br />
1. Cetraria Achar. Schildflechte.<br />
Laub (Lager) buschig, aufsteigend o<strong>der</strong> aufrecht,<br />
knorplig-häutig, unregelmässig zerschlitzt o<strong>der</strong> ästig. Keim-<br />
schildchen schüsseiförmig, schief am Rande des Laubes an-<br />
gewachsen.<br />
1. Cetraria islandica Achar. Isländische Schild-<br />
flechte. Laub aufrecht, IV2 ^" hoch, Rasen bildend,<br />
grt<strong>in</strong>lichweiss, gegen die Spitze olivengrün o<strong>der</strong> kastanien-<br />
braun, am Grunde oft blutroth, r<strong>in</strong>nenförmig-zusammengerollt,<br />
"<strong>in</strong> unregelmässige Lappen zerschlitzt, die unfruchtbaren<br />
Lappen schmal, am Rande gezähnt und schwarzgewimpert,<br />
die fruchttragenden nach vorn verbreitert. Fruchtschildchen<br />
rund o<strong>der</strong> eirund, flach, gegen die Spitze des Laubes am<br />
Rande <strong>der</strong> Lappen sitzend, dunkelbraun, glänzend, <strong>der</strong> Rand<br />
etwas verdickt und e<strong>in</strong>wärts gerollt. — Auf hohem trocknen
und sonnigen Bergen, <strong>in</strong> Nadelholziväl<strong>der</strong>n von Mittelund<br />
Nordeuropa.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die ganze Pflanze, Liehen islaudieus, Isländisches<br />
Moos, Kramperlthee , Lungenmoos.<br />
Präparat. Gelat<strong>in</strong>a lichenis islandiei.<br />
B. Gefässkryptogamen, aus Gefässen und Zellen<br />
zusammengesetzt.<br />
3. Familie. FiliceS. Farne.<br />
Krautige Pflanzen, <strong>der</strong>en e<strong>in</strong>fache o<strong>der</strong> verschieden<br />
getheilte Blätter (Wedeln, Laub) vor ihrer Entwicklung<br />
meist schneckenförmig von <strong>der</strong> Spitze nach dem Grunde e<strong>in</strong>-<br />
gerollt, aus e<strong>in</strong>em unterirdischen ausdauernden Wurzelstocke<br />
entspr<strong>in</strong>gen. Die Keimfrtichte, auf den A<strong>der</strong>n <strong>der</strong> untern Blatt-<br />
fläche o<strong>der</strong> am Rande hervortretend, bilden runde, längliche<br />
o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>ienförmige Häufchen, die gewöhnlich von e<strong>in</strong>em<br />
dünnen Häutchen , dem Schleierchen , bedeckt o<strong>der</strong> um-<br />
geben s<strong>in</strong>d.<br />
1. Polypodium L Tüpfelfarn.<br />
Fruchthäufchen rundlich, 2 reihig, dem Mittelnerven<br />
o<strong>der</strong> dem Rande <strong>der</strong> Blattabschnitte genähert. Schleierchen<br />
fehlend.<br />
1. Polypodiam vulgare L. Geme<strong>in</strong>er Tüpfelfarn.<br />
Wurzelstock walzlich, schuppig, wagrecht, oberflächlich, roth-<br />
braun, e<strong>in</strong>zelne überw<strong>in</strong>ternde Blätter treibend. Blätter auf-<br />
recht, sammt dem Stiele 3"— 1' hoch, im Umrisse länglich<br />
o<strong>der</strong> länglich- lanzettlich, kahl, fie<strong>der</strong>theilig, Fie<strong>der</strong>n ungetheilt,<br />
länglich o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal-lanzettlich, stumpf o<strong>der</strong> spitz, ganzrandig<br />
o<strong>der</strong> schwachgesägt, gegen die Spitze an Grösse abnehmend.<br />
Blattstiele kürzer als das Blatt, kahl. Häufchen längs des<br />
Mittelnervens <strong>der</strong> Fie<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> zerstreut, gross, bis 1'" im<br />
Durchmesser, anfangs gelb, später rostbraun. %. An Baum-<br />
stämmen, bemoosten Felsen, schattigen Waldstellen <strong>der</strong><br />
Berge. Mai bis September.
Offic<strong>in</strong>ell. Der getrocknete Wurzelstock, Radix Polypodii;<br />
Engelsüsswurz.<br />
2. Nephro dium Rieh. Nierenfarn.<br />
Fruchthäiifchen rundlich, 2reihig, dem Mittelnerven o<strong>der</strong><br />
dem Rande <strong>der</strong> Blattabschnitte genähert, beschleiert. Schleier-<br />
chen nierenförmig, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bucht des E<strong>in</strong>schnittes angeheftet.<br />
1. Nephrodiam Filix mas Rieh. Geme<strong>in</strong>er Nieren-<br />
farn. Wurzelstock unterirdisch, verkehrt-kegelförmig, dick,<br />
schief o<strong>der</strong> wagrecht, mit braunen Schuppen dicht bedeckt,<br />
e<strong>in</strong>en Büschel von Blättern treibend. Blätter aufrecht, gras-<br />
grün,' schlaff, im Umrisse elliptisch o<strong>der</strong> eilänglich, sammt<br />
dem Stiele IV2 ^' hoch, <strong>in</strong> <strong>der</strong> grössten Breite 6— 12"<br />
breit, doppelt- gefie<strong>der</strong>t, Fie<strong>der</strong>chen länglich, stumpf, vorn<br />
schwach-sägezähnig. Blattstiele vielmal kürzer als das Blatt,<br />
so wie die Blattsp<strong>in</strong>del zerstreut-schuppig, Schuppen roth-<br />
gelb, glänzend. Häufchen rostbraun, längs des Mittelnervens<br />
<strong>der</strong> Fie<strong>der</strong>chen. %. An feuchten schattigen Waldstellen,<br />
Juli bis Septembe7\ — Aspidmm Filix mas Swartz. —<br />
Polystichum Filix mas Roth.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der frische und getrocknete Wurzelstock,<br />
Badix Filicis maris; Wurmfarn.<br />
Präparate. £xtractaiii und * Tiuctara Filicis maris.<br />
3. Scolopendrium L. Hirschzunge.<br />
Häufchen l<strong>in</strong>eal-länglich, paarweise vom Mittelnerven<br />
<strong>der</strong> Blätter schief gegen den Rand h<strong>in</strong>laufende Streifen bil-<br />
dend, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend beschleiert. Schleierchen l<strong>in</strong>eal, an<br />
beiden Seiten des Streifens befestigt und über demselben<br />
zusammenneigend, nach <strong>in</strong>nen frei.<br />
1. Scolopendria<strong>in</strong> offic<strong>in</strong>arnm Sw. Geme<strong>in</strong>e Hirsch-<br />
zunge. Wurzelstock verkehrt-kegelförmig, dick, schief, be-<br />
schuppt, e<strong>in</strong>en Büschel von überw<strong>in</strong>ternden Blättern treibend.<br />
Blätter aufrecht, le<strong>der</strong>ig, hellgrün, V2— IV2' lang, 1—3"<br />
breit, kahl, aus herzförmigem Grunde verlängert-zungen-
förmig, ungetheilt, ganzrandig, etwas wellig, spitz. Blattstiel<br />
spreuschuppig, vielmal kürzer als das Blatt. Häufchen rost-<br />
braun, bis 1" lang. 2|.. In waldigen ste<strong>in</strong>igen schattigen<br />
Berggegenden. August, September.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blätter, Folia Scolopendrii<br />
o<strong>der</strong> L<strong>in</strong>gaae cerv<strong>in</strong>ae, Zungen farn.<br />
4. Adiantum L. Krullfarn.<br />
Fruchthäufchen endständig, auf dem Schleierchen selbst,<br />
nicht auf <strong>der</strong> Blattfläche gelagert. Schleierchen häutig, aus<br />
dem Rande des Blattes entspr<strong>in</strong>gend, schlaflF, rundlich o<strong>der</strong><br />
oval, nach <strong>in</strong>nen geöffnet.<br />
1. Adiantam CapillasVeneris L. Frauenhaar. Wurzel-<br />
stock wagrecht-kriechend^ faserig, zahlreiche Blätter treibend.<br />
Blätter aufrecht, sammt dem Stiele V2— 1' hoch, 2— 3fach-ge-<br />
fie<strong>der</strong>t, Fie<strong>der</strong>chen wechselständig, gestielt, aus keilförmigem<br />
Grunde verkehrt-eiförmig, zart, lichtgrt<strong>in</strong>, die fruchttragenden<br />
ganzrandig, die unfruchtbaren gezähnt. Blattstiele kürzer als<br />
das Blatt, so wie die Verästlungen schwarzpurpurroth, glatt,<br />
glänzend. Schleierchen blassgelb, später schwarz. 2|.. Auf<br />
Felsen im südlichen Europa, hi Glashäusern kultivirt.<br />
Juni bis September.<br />
Veneris.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blätter, Herba Capilloram<br />
Präparat. Syrupus Capilloram Veneris.<br />
4. Familie. Equisetaceen DC,<br />
1. Equisetum L. Schafthalm, Schachtelhalm.<br />
Fruchtstand an <strong>der</strong> Spitze des Stengels o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Aeste<br />
<strong>in</strong> Gestalt e<strong>in</strong>er zapfenförmigen Aehre, die aus zahlreichen<br />
quirligstehenden, gestielten, schildförmigen Schuppen gebildet<br />
ist, welche auf <strong>der</strong> Innern Seite 4— 7 Sporenbehälter tragen.<br />
Diese s<strong>in</strong>d häutig, e<strong>in</strong>fächerig, vielsporig, nach <strong>in</strong>nen mit<br />
e<strong>in</strong>er Längsspalte aufspr<strong>in</strong>gend. Sporen kuglig, am Grunde
8<br />
mit 2 elastischen an ihren beiden Enden spatlig verbreiterten<br />
Spr<strong>in</strong>gfäden versehen.<br />
Equisetam arTense L. Acker-Schaft halm. Wurzel-<br />
ßtock kriechend, stielrund, ästig; stellenweise knotig-verdickt,<br />
an den Gelenken bescheidet und quirlig-faserig. Stengel<br />
walzlich, kahl, röhrig, geglie<strong>der</strong>t, an den Gelenken bescheidet,<br />
verschiedenförmig. — Die zuerst kommenden Stengel frucht-<br />
tragend, aufrecht, e<strong>in</strong>fach, 3— 10" hoch, 1—3"' im Durch-<br />
messer, schwach gestreift, röthlichweiss, mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen<br />
endständigen Aehre. Scheiden häutig, von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> entfernt,<br />
5—11 spaltig, mit lanzettlichen zugespitzten schwärzlich-<br />
braunen Zipfeln. Aehre gestielt, länglich-walzlich, V2— 1'<br />
lang, steif, gelblich. — Unfruchtbare Stengel später hervor-<br />
brechend, aufrecht o<strong>der</strong> liegend, bis 1 ' hoch, dünner, quirlig-<br />
ästig, gefurcht mit 9— 12 Furchen, sammt den Aesten grün<br />
und etwas rauh. Aeste 3— Sfurchig, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong><br />
quirlig-ästig, aufsteigend o<strong>der</strong> abstehend. Scheiden grün,<br />
die des Stengels 9—12zähnig, <strong>der</strong> Aeste 3—özähnig, Zähne<br />
lanzett-pfriemlich, gegen die Spitze braun o<strong>der</strong> schwarz, mit<br />
o<strong>der</strong> ohne weissen Hautrand. 2|^. An Bächen^ Ra<strong>in</strong>en, auf<br />
feuchten Wiesen, Äeckern. April, Mai.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten unfruchtbaren Stengel,<br />
Herba Equiseti, Z<strong>in</strong>nkraut.<br />
5. Familie. Lycopodiaceen DC.<br />
1. Lycopodium L. Bärlapp.<br />
Moosartige, kriechende, kahle, immergrüne Gewächse mit<br />
ästigem dichtbeblättertem Stengel Blätter kle<strong>in</strong>, trocken,<br />
sitzend, ungetheilt. Sporenbehälter zu e<strong>in</strong>er endständigen<br />
von Deckblättchen gestützten Aehre vere<strong>in</strong>igt o<strong>der</strong> <strong>in</strong> den<br />
Blattw<strong>in</strong>keln sitzend, nierenförmig , durch e<strong>in</strong>e Querspalte<br />
zweiklappig- aufspr<strong>in</strong>gend, e<strong>in</strong>fächerig, mit zahlreichen staub-<br />
förmigen Sporen angefüllt.<br />
1. Lycopodiam claTatam L. Kolben -Bärlapp.<br />
Stengel weitumherkriechend, sehr ästig, Aeste aufsteigend,
is 6" lang, unregelmässig-gabelspaltig, eckig- stielrund, sammt<br />
den Blättern hellgrün. Blätter des Stengels und <strong>der</strong> Aeste<br />
l<strong>in</strong>eal-lanzettlich , granzrandig o<strong>der</strong> wimperig-gezähnelt , <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong> langes weisses Haar auslaufend, sich dachig-deckend.<br />
Aehren strohgelb, walzlich, 1— 3'' lang, auf verlängerten 2<br />
bis 6" langen, dünnen, kle<strong>in</strong>beschuppten, e<strong>in</strong>fachen o<strong>der</strong> an<br />
<strong>der</strong> Spitze 2—4spaltigen gelblichen Stielen. Schuppen <strong>der</strong><br />
Aehrenstiele pfriemlich, fast häutig, bleich, entfernt. Deck-<br />
blättchen <strong>der</strong> Aehren eiförmig, haardünn-zugespitzt, gezähnelt.<br />
2J., In schattigen o<strong>der</strong> sandigen Gehirgswäl<strong>der</strong>n. Juli bis<br />
September.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Keimkörner (Sporen), Se<strong>in</strong>en Lycopodii,<br />
Hexenmehl, Blitz pulver, Wurmstopp.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctnra lycopodii.<br />
9
ZWEITE ABTHEILFNG.<br />
Kotyledonische o<strong>der</strong> blütentragende Grefässpflanzen.<br />
Samenpflanzen. Spermatophyta. Phanerogamen.<br />
Fortpflanzung durch Samen, die den Keim e<strong>in</strong>er neuen Pflanze<br />
<strong>in</strong> sich e<strong>in</strong>schliessen.<br />
I. moiiocotyledoiieeii.<br />
Keim mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Keimlappen.<br />
6. Familie. Gram<strong>in</strong>een Juss.<br />
Krautige Gewächse. Wurzel faserig o<strong>der</strong> kriechend.<br />
Halme walzenrund, knotig, von e<strong>in</strong>em Knoten zum an<strong>der</strong>n<br />
hohl. Blätter wechselständig, meist l<strong>in</strong>eal, mit langen, vorne<br />
gespaltenen, den Halm umfassenden Scheiden an den Knoten<br />
sitzend, die Scheiden an <strong>der</strong> Spitze mit e<strong>in</strong>em häutigen vor-<br />
gezogenen Züngelchen, Blatthäutchen versehen. Blüten<br />
<strong>in</strong> Aehrchen, an <strong>der</strong> Spize <strong>der</strong> Halme o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Aeste, ÄeJirenf<br />
Trauben o<strong>der</strong> Rispen bildend. Die Aehrchen bestehen aus<br />
2 untern (selten e<strong>in</strong>er) leeren Hüllsjpelzen (Balg, Kelch-<br />
spelzen), welche e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> mehrere Blüten e<strong>in</strong>schliessen.<br />
Die e<strong>in</strong>zelnen Blüten meist aus 2 Blütenspelzen (Bälg-<br />
le<strong>in</strong>), e<strong>in</strong>er untern und e<strong>in</strong>er obern, gebildet, welche die<br />
Befruchtungstheile e<strong>in</strong>schliessen. Hüllspelzen und die untere<br />
Blütenspelze häufig begrannt. Stauhgefässe meist 3, selten<br />
1 o<strong>der</strong> 2. Fruchtknoten e<strong>in</strong>er , oberständig. Gi^ffel 2,<br />
seltner 1 o<strong>der</strong> 3, mit e<strong>in</strong>fachen Narben. Schalfrucht (Korn-<br />
frucht) frei o<strong>der</strong> mit den Blütenspelzen allmälig ver-<br />
wachsend. Keim an das mehlige Eiweiss unten und vorn<br />
von aussen angewachsen.
1. TritiCTim L. Weizen, Quecke.<br />
11<br />
Aehrchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e end ständige Äehre gereiht, aus 2<br />
Htillspelzen und 3 bis vielen vollkommenen Blüten bestehend,<br />
e<strong>in</strong>zeln auf den Ausschnitten <strong>der</strong> Aehrensp<strong>in</strong>del sitzend, mit<br />
<strong>der</strong> breiten Seite gegen die Sp<strong>in</strong>del gerichtet. Htillspelzen<br />
gegenständig, eiförmig o<strong>der</strong> lanzettlich, begrannt o<strong>der</strong> un-<br />
begrannt, so lang als die nächsten Blütenspelzen o<strong>der</strong> kürzer.<br />
Blütenspelzen 2, unbegrannt o<strong>der</strong> die untere aus <strong>der</strong> Spitze<br />
begrannt. Staubgefässe 3. Griflfel 2, kurz, am Grunde <strong>der</strong><br />
Blütenspelzen hervortretend.<br />
1. Triticum vulgare Vill. Geme<strong>in</strong>er Weizen. Wurzel<br />
faserig. Halme aufrecht, kahl, 2— 3' hoch. Blätter l<strong>in</strong>eal,<br />
sammt den Scheiden kahl. Aehre 4seitig, dachig, 2— 6"<br />
lang. Aehrchen eiförmig, bauchig, kahl o<strong>der</strong> behaart. Hüll-<br />
spelzen eiförmig, abgestutzt-stachelspitzig, auf dem Rücken<br />
gewölbt. Untere Blütenspelze bei dem Sommerweizen meist<br />
langbegrannt, bei dem W<strong>in</strong>terweizen meist wehrlos o<strong>der</strong> kurz-<br />
begrannt, oft aber wehrlose, kurz- und langbegrannte Spelzen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong>selben Aehre. Frucht frei, zuletzt aus den Blüten<br />
Spelzen herausfallend. 0. (D. Unbekannten Vaterlandes^<br />
allgeme<strong>in</strong> im Grossen gebaut. Juni, Juli. — T. aestivum<br />
et hybernum L. — Die von den Samenkörnern abgetrennte<br />
Fruchthaul gibt die bekannte Weizenkleie.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die aus dem Mehle bereitete Weizenstärke,<br />
Amylam Tritici.<br />
2. Triticum repens L. Quecke. Wurzelstock wagrecht-<br />
kriechend, stielrund, ästig. Halme aufrecht, 1—2' hoch,<br />
sammt den Scheiden kahl, und sowie die Blätter gras- o<strong>der</strong><br />
seegrün. Blätter l<strong>in</strong>eal, flach o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gerollt, rauh, dabei<br />
kahl o<strong>der</strong> behaart. Aehre l<strong>in</strong>eal, zweizeilig, aufrecht, 2— 6"<br />
lang. Aehrchen länglich, kahl o<strong>der</strong> beharrt, meist 5 blutig,<br />
3— 8"' lang. Hüllspelzen 5—7 nervig, sowie die Blüten-<br />
spelzen länglich o<strong>der</strong> lanzettlich, zugespitzt, spitz, stumpf<br />
o<strong>der</strong> abgestutzt, wehrlos, stachelspitzig o<strong>der</strong> begrannt, Grannen
12<br />
gerade, die <strong>der</strong> Hüllspelzen kürzer, jene <strong>der</strong> Blütenspelzen<br />
höchstens so lang als die Spelze, selten etwas länger. 2|..<br />
An Wegen ^ Ra<strong>in</strong>en, auf Äeckern und <strong>in</strong> Gärten e<strong>in</strong><br />
lästiges Unkraut. Juni bis Herbst.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der getrocknete unterirdische Wurzelstock,<br />
Gras Wurzel, Radix Gram<strong>in</strong>is.<br />
Präparate. Extractum und Mella^o Oram<strong>in</strong>is.<br />
2. Secale L. Roggen, Korn.<br />
Aehrchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endständigen Aehre aus 2 Htill-<br />
spelzen, 2 gegenständigen vollkommenen Blüten und e<strong>in</strong>em<br />
stielförmigen Ansätze zu e<strong>in</strong>er dritten Blüte bestehend, e<strong>in</strong>-<br />
zeln auf den Ausschnitten <strong>der</strong> Aehrensp<strong>in</strong>del sitzend, mit<br />
<strong>der</strong> breitern Seite gegen die Sp<strong>in</strong>del gerichtet. Hüllspelzen<br />
gegenständig, pfriemlich, zugespitzt o<strong>der</strong> kurzbegrannt, kürzer<br />
als die Blütenspelzen. Blütenspelzen 2, die untere aus <strong>der</strong><br />
Spitze begrannt. Staubgefässe 3. Griffel 2, kurz, am Grunde<br />
des Aehrchens hervortretend.<br />
1. Secale cereale L. Geme<strong>in</strong>er Roggen. Wurzel<br />
faserig. Halme aufrecht, 3— 7' hoch, unter <strong>der</strong> Aehre flaumig,<br />
sonst kahl. Blätter l<strong>in</strong>eal, sammt den Scheiden kahl. Aehre<br />
länglich-walzlich, gedrungen, 3— 6" lang. Aehrchen länglich.<br />
Grannen zweimal länger als die Blütenspelzen. ®. 0.<br />
Wird als Sommer- imd W<strong>in</strong>terfrucht gebaut. Juni, Juli.<br />
— In den Aehren des Roggens bildet sich das xVatterkorn.<br />
secal<strong>in</strong>a..<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das Mehl, Roggen- o<strong>der</strong> Kornmehl, Far<strong>in</strong>a<br />
3. Hordeiim L. Gerste.<br />
Aehrchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endständigen Aehre aus 2 HtiU-<br />
spelzen , e<strong>in</strong>er Blüte und e<strong>in</strong>em borstenförmigen Blüten-<br />
ansatze bestehend, zu dreien auf den Ausschnitten <strong>der</strong> Aehren-<br />
sp<strong>in</strong>del sitzend, alle 3 vollkommen o<strong>der</strong> die 2 seitenstän-<br />
digen bloss mit Staubgefässen versehen. Hüllspelzen lanzett-<br />
lich o<strong>der</strong> borstlich, begrannt, so lang als die Blütenspelzen,
eide vor das Aehrchen gestellt. Blütenspelzen 2; die untere<br />
wehrlos o<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Spitze begrannt. Staubgefässe 3. Griffel<br />
2, am Grunde des Aehrchens hervortretend. — Wurzel faserig.<br />
Halme aufrecht, 2— 4' hoch, sowie die l<strong>in</strong>ealen Blätter kahl.<br />
Aehren 3—6", Grannen <strong>der</strong> Blütenspelzen bis 8" lang.<br />
13<br />
1. Hordeum vulgare L. Geme<strong>in</strong>e Gerste. Aehre<br />
6zeilig, gedrungen. Alle Aehrchen vollkommen und be-<br />
grannt. Hüllspelzen l<strong>in</strong>eal-lanzettlich, gewimpert, kurzbegrannt,<br />
ungefähr so lang als die Granne. Untere Blütenspelze lang-<br />
begrannt, vielmal kürzer als die aufrechte Granne. (•}. O.<br />
Als Som<strong>in</strong>er- und W<strong>in</strong>terfruclit gebaut. Juni% Juli.<br />
2. iiordenm distichu<strong>in</strong> L. Zweizeilige Gerste.<br />
Aehre 2zeiiig, gedrungen. Das mittlere Aehrchen vollkommen,<br />
begrannt, die 2 seitenständigen bloss mit Staubgefässen ver-<br />
sehen, wehrlos. Hüllspelzen l<strong>in</strong>eai, schwachgewimpert, kurz-<br />
begrannt, ungefähr so lang als die Granne. Untere Spelze<br />
<strong>der</strong> vollkommenen Blüte langbegrannt, vielmal kürzer als<br />
die aufrechte Granne. 0. Als Sommerfrucht gebaut.<br />
Juni ^<br />
Juli.<br />
Offiziell von beiden: 1. Die reifen Früchte, Rohe<br />
Gerste, Hordeniii crudum. 2. Die enthülsten Früchte, ge-<br />
rollte Gerste, Hordeum perlatum. 3. Die durch Be-<br />
feuchten <strong>in</strong> gel<strong>in</strong><strong>der</strong> Wärme zum Keimen gebrachte und dann<br />
durch Hitze getödtete Gerste, Gerstenmalz, Maltum Bordei.<br />
4. Lolium L. Lolch.<br />
Aehrchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endständigen Aehre gereiht, aus e<strong>in</strong>er<br />
Hüllspelze und 3 bis vielen vollkommenen Blüten bestehend,<br />
e<strong>in</strong>zeln auf den Ausschnitten <strong>der</strong> Aehrensp<strong>in</strong>del sitzend, mit<br />
<strong>der</strong> schmalen Seite gegen die Sp<strong>in</strong>del gerichtet. Hüllspelze<br />
lanzettlich, unbegrannt, bald länger, bald kürzer als das<br />
Aehrchen, vor dasselbe gestellt. Hülle des obersten end-<br />
ständigen Aehrchens 2spelzig. Blütenspelzen 2, unbegrannt<br />
o<strong>der</strong> die untere unter <strong>der</strong> Spitze begrannt. Staubgefässe 3.<br />
Griffel 2, kurz, am Grunde <strong>der</strong> Blütenspelzen hervortretend.
14<br />
Loliam temnlentnm L. Taumellolch. Wurzel faserig.<br />
Halme aufrecht^ 1— 2' hoch, kahl wie die ganze Pflanze.<br />
Blätter l<strong>in</strong>eal. Aehre l<strong>in</strong>eal, 4— 10" lang, zweizeilig, gerade<br />
o<strong>der</strong> gekrümmt, e<strong>in</strong>fach. Aehrclien länglich, 5 1'" lang,<br />
5—Sblütig. Htillspelze so lang als das Aehrchen o<strong>der</strong> länger.<br />
Untere Bltitenspelze begrannt , Granne steif, gerade, meist<br />
länger als die Spelze, bei den obern Blüten oft fehlend. ®.<br />
ÄttfGetreidefel<strong>der</strong>n f beson<strong>der</strong>s zwischen Hafer und Roggen.<br />
Juni bis August.<br />
Unter allen <strong>in</strong> Deutschland wildwachsenden Gräsern<br />
das e<strong>in</strong>zige von entschieden narkotisch-giftiger Wirkung.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Aehren mit reifen Samen, Spicae lolii<br />
temnlenti, Taumelkorn, Tollkorn.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctara lolii temnlenti.<br />
7. Familie. Cyperaceen DC.<br />
1. Carex L. Segge. Riedgras.<br />
Blüten e<strong>in</strong>häusig, sehr selten zweihäusig. Blütenstand<br />
bald e<strong>in</strong>e bis mehrere von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> getrennte Aehren, bald<br />
aus mehreren bis vielen Aehrchen zusammengesetzt. Aehren<br />
und Aehrchen aus mehreren bis vielen ziegeldachigen Bälgen<br />
gebildet, nur Staub- o<strong>der</strong> Fruchtblüten o<strong>der</strong> Staub- und<br />
Fruchtblüten zugleich enthaltend. Staubblüte: Staubgefässe<br />
2—3 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Achsel des schuppenförmigen Balges. Frucht-<br />
blüte: e<strong>in</strong> krugförmiger ebenfalls achselständiger Schlauch.<br />
Griffel 2— Sspaltig. Schalfrucht zusammengedrückt o<strong>der</strong> Sseitig,<br />
im vergrösserten Schlauche e<strong>in</strong>geschlossen. Schlauch an <strong>der</strong><br />
Spitze <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en längern o<strong>der</strong> kürzern, ungetheilten o<strong>der</strong><br />
2zähnigen Schnabel zusammengezogen.<br />
1. Carex arenaria L. Sandsegge. Wurzelstock stiel-<br />
rund, weit kriechend, geglie<strong>der</strong>t, beschuppt, 2— 3'" dick, e<strong>in</strong>-<br />
zelne Halme treibend. Halme gebogen, 3kantig, V2— 1'<br />
hoch, oben nackt und an den Kanten rauh. Blätter l<strong>in</strong>eal,<br />
flach, spitz, von <strong>der</strong> Länge des Halmes. Aehrchen viele,
eiförmig, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e längliche, gedrungene o<strong>der</strong> unterwärts unter-<br />
brochene Aehre zusammengestellt, mit länglichen, langzu-<br />
gespitzten Deckblättern gestützt, die obern mit Staubgefässeö,<br />
die untern mit Fruchtknoten, die mittlem an <strong>der</strong> Spitze mit<br />
Staubgefässen versehen. Bälge eiförmig, zugespitzt, braun,<br />
so lang als die Frucht. Narben 2. Früchte eiförmig, flach-<br />
konvex, 7— Onervig, von <strong>der</strong> Mitte an mit e<strong>in</strong>em verbrei-<br />
terten, fe<strong>in</strong>gesägt-rauhen, an den 2spaltigen Schnabel h<strong>in</strong>auf-<br />
ziehenden Flügel e<strong>in</strong>gefasst. ^ . An<br />
u<br />
sandigen Meeresküsten<br />
und Flussufern im nördlichen Deutschland. Mai^ Juni.<br />
— Die Wurzel riecht nach Terpent<strong>in</strong>.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der getrocknete Wurzelstock, Radix Caricis<br />
arenariae, deutsche Sassaparille.<br />
8. Familie. Juncaceen Agardh.<br />
1. Luzula DC. Ha<strong>in</strong>simse.<br />
Blüten vollkommen. Perigon trockenhäutig, unterständig,<br />
6blättrig, bleibend. Staubgefässe 6, dem Perigon e<strong>in</strong>gefügt.<br />
Fruchtknoten 1, oberständig. Grifl'el 1 , Narben 3, fädig.<br />
Kapsel 3klappig, e<strong>in</strong>fächerig, Ssamig.<br />
1. Lnznla pilosa Willd. Langhaarige Ha<strong>in</strong>simse.<br />
Wurzelstock schief, faserig, rasig. Stengel aufrecht o<strong>der</strong> bei<br />
<strong>der</strong> Fruchtreife liegend, Yi— 1' hoch, kahl. Blätter flach,<br />
l<strong>in</strong>eal- lanzettlich, 2— 4'" breit, gegen den Grund verschmä-<br />
lert, spitz, am Rande langhaarig, mit e<strong>in</strong>er Scheide den<br />
Stengel umfassend. Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endständigen dolden-<br />
förmigen o<strong>der</strong> zusammengesetzten Spirre, Spirrenäste 1— 3-<br />
o<strong>der</strong> auch mehrblütig, aufrecht, die obern kürzer, nach dem<br />
Verblühen herabgebogen. Perigonblätter kle<strong>in</strong>, dunkelbraun<br />
mit e<strong>in</strong>em weisslichen Hautrande. 2J. In Wäl<strong>der</strong>n an schattigen<br />
feuchten Stellen^ <strong>in</strong> Holzschlägen. Ajjril, Mai. —<br />
Luzula vernalis DC. — Juncus pilosus L.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel, zur Blütezeit gesammelt, Radix.<br />
Luzalae o<strong>der</strong> Janci pilosi.<br />
Präji^arat. * T<strong>in</strong>ctara luzalae.
16<br />
2. Juncus L. Simse.<br />
Blüten vollkommen. Perigon trockenhäutig, unterständig,<br />
6blätterig, bleibend. Staubgefässe 6 o<strong>der</strong> 3; dem Perigon<br />
e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, oberständig. Griffel 1, Narben 3.<br />
Kapsel 3klappig, 3fächerig, Klappen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte scheide-<br />
wandtragend. Samen zahlreich, mit Anhängseln.<br />
1. Juacus commnnis Meyer. Geme<strong>in</strong>e Simse. Wurzel-<br />
stock walzlich, ästig, kriechend, meist dichtrasig. Stengel<br />
kahl, wie die ganze Pflanze, aufrecht, sammt dem Hüllblatte<br />
11/2— 3' hoch, blattlos, stielrund, fe<strong>in</strong>gestreift, grasgrün, am<br />
Grunde bescheidet. Scheiden gelb o<strong>der</strong> rothbraun. Spirre<br />
seitenständig, zusammengesetzt, vielblütig, ausgebreitet (J.<br />
effusus L.), o<strong>der</strong> kuglig-zusammengeballt. (J. conglomeratus L.).<br />
Das grosse, <strong>der</strong> Fortsetzung des Stengels gleichende Hüll-<br />
blatty viel kürzer als <strong>der</strong> Stengel. Blüten mit 3 Staub-<br />
gefässen. Perigonblätter sehr spitz^ grünlich o<strong>der</strong> braun.<br />
Kapseln verkehrt-eiförmig, gestutzt, hellbraun, glänzend. '4.<br />
In Sümpfen^ Gräben^ an Bächen^ Ufern. Juni, Juli.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der Wurzelstock zur Blütezeit gesammelt,<br />
Radii Jnnci, Simsenwurzel.<br />
Pi^äparat. * T<strong>in</strong>ctara Jnnci.<br />
9. Familie. Melanthaceen R. Brown.<br />
1. Veratrum L. Germer.<br />
Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er rispig-ästigen Traube, vollkommene und<br />
Staubblüten auf e<strong>in</strong>er Pflanze. Perigon blumenkronartig,<br />
öblättrig, abstehend. Staubgefässe 6, dem Perigon e<strong>in</strong>gefügt.<br />
Fruchtknoten 3, oberständig. Griffel 3, sehr kurz, bei den<br />
Staubblüten verkümmert. Balgkapseln 3, unten etwas zu-<br />
sammenhängend , <strong>der</strong> Länge nach e<strong>in</strong>wärts aufspr<strong>in</strong>gend,<br />
vielsamig.<br />
1. Yeratrnm albnm L. Weisser Germer. Wurzel-<br />
stock länglich, kurz, senkrecht, mit dicken Fasern büschelig<br />
besetzt. Stengel aufrecht, stielrund, 2— 4' hoch, unten mit
zerstreut-flaumigen Blattscheiden bedeckt, am Grunde zwie-<br />
belförmig verdickt, schuppig, <strong>in</strong> den traubig-rispigen Blu-<br />
tenstand übergehend und sammt den Blütenstielen dicht-<br />
flaumig. Blätter gross, ganzrandig, gefaltet, nervig, auf<br />
langen Scheiden sitzend, oberseits grasgrün, kahl, rück-<br />
wärts graugrün, flaumig, die untern oval o<strong>der</strong> oval-läng-<br />
lich, stumpf, die obersten lanzettlich, spitz. Perigonblätter<br />
gezähnelt, länger als die Blütenstiele, <strong>in</strong>wendig weiss mit<br />
grünen Nerven durchzogen, auswendig grünlich, selten<br />
bei<strong>der</strong>seits grünlich o<strong>der</strong> grün. 2^. Auf sumpfigen Wiesen<br />
niedriger, gebirgiger und suhalp<strong>in</strong>er Gegenden bis auf<br />
die Alpen. Juni bis August.<br />
17<br />
Offic<strong>in</strong>eU. Der frische und getrocknete Wurzelstock,<br />
Radix Veratri albi ^<strong>der</strong> Hellebori albi, Weisse Nies-<br />
würz.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Veratri.<br />
2. ColcMcum L. Zeitlose.<br />
Blüten grundständig, e<strong>in</strong>zeln, vollkommen. Perigon<br />
blumenkronartig, trichterig, Röhre verlängert, schaftförmig,<br />
Saum 6theilig. Staubgefässe 6, dem Perigon e<strong>in</strong>gefügt. Frucht-<br />
knoten unterirdisch, unter den Schalen <strong>der</strong> Zwiebel verbor-<br />
gen. Griffel 3, sehr lang. Balgkapseln 3, aufgeblasen, bis<br />
über die Mitte zusammengewachsen, an <strong>der</strong> Spitze e<strong>in</strong>wärts<br />
aufspr<strong>in</strong>gend, vielsamig.<br />
1. Colchicnm aatu<strong>in</strong>nale L. Herbstzeitlose. Zwie-<br />
bel eiförmig, 1— Sblütig, an e<strong>in</strong>er Seite abgeplattet, mit<br />
e<strong>in</strong>er braunen Scheide bekleidet, <strong>in</strong>wendig weiss. Blüten<br />
grundständig, ohne Blätter im Herbste hervorbrechend. Peri-<br />
gonröhre weiss, 5— 6mal länger als <strong>der</strong> Saum, Saum lila<br />
o<strong>der</strong> rosenfarben, 1" lang. Blätter erst im folgenden Früh-<br />
jahr sich entwickelnd, grundständig, breitlanzettlich, spitz<br />
o<strong>der</strong> stumpflich, aufrecht, die Frucht e<strong>in</strong>schliessend. Kapsel<br />
über 1" lang, braun. Samen kle<strong>in</strong>, rundlich, schwärzlich-<br />
braun. '^. Auf nassen Wiesen geme<strong>in</strong>. August bis Oktober.<br />
<strong>Maly</strong> : Medic<strong>in</strong>alpflanzen. %
IS<br />
Offic<strong>in</strong>eU. 1. Die frische Zwiebel^ Bnlbns Colchici.<br />
2. Die reifen Samen, Se<strong>in</strong><strong>in</strong>a Colchici.<br />
Präparate. 1. Aus <strong>der</strong> Zwiebel: Acetam, Oxymel und<br />
* T<strong>in</strong>ctnra Colcbici bnlboruni. 2. Aus den Samen : T<strong>in</strong>ctnra,<br />
T<strong>in</strong>nm und * T<strong>in</strong>ctnra Colchici semiunni.<br />
10. Familie. Liliaceen L<strong>in</strong>dl.<br />
1. Lilium L. Lilie.<br />
Blüten vollkommen; <strong>in</strong> Trauben. Perigon unterständig,<br />
blumenblattartig, glockig o<strong>der</strong> zurückgerollt, 6blättrig, die<br />
Blätter am Grunde mit e<strong>in</strong>er honigführenden Längsfurche.<br />
Staubgefässe 6, am Grunde des Perigon s e<strong>in</strong>gefügt. Frucht-<br />
knoten oberständig, länglich, 6furchig. |ftrifFel 1, fast keulen-<br />
förmig. Kapsel Sklappig, 3fächerig, Fächer vielsamig.<br />
1. Lil<strong>in</strong>m candidnm L. Weisse Lilie. Zwiebel rund-<br />
lich, schuppig. Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach, 2— 3' hoch, sammt<br />
den Blättern kahl. Blätter zerstreut, sitzend, lanzettlich, ganz-<br />
randig, spitz, die obersten kle<strong>in</strong>er und schmäler. Blüten <strong>in</strong><br />
endständiger Traube, gross, glockig, schneeweiss, stark rie-<br />
chend. 2^, Aus dem Oriente stammend, <strong>in</strong> Gärten all-<br />
geme<strong>in</strong> kidtivirt. Jnniy Juli.<br />
Offic<strong>in</strong>eU. Die Blüten, Floros Lilii albi.<br />
Präparat. Oleom Liliornm, durch Kochen o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>-<br />
weichen <strong>der</strong> Blumenblätter im Olivenöl.<br />
2. Scilla L. Meerzwiebel.<br />
Blüten vollkommen, <strong>in</strong> Trauben. Perigon unterständig,<br />
blumenkronartig, 6blättrig, Blätter radförmig ausgebreitet<br />
ohne Honigfurche. Staubgefässe 6, am Grunde des Perigons<br />
e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten oberständig, Griffel 1, fadenförmig.<br />
Kapsel 3klappig, 3fächerig, Fächer 4— 6samig.<br />
1. Scilla maritima L. Gebräuchliche Meerzwie-<br />
bel. Zwiebel eiförmig- rundlich, faust- bis kopfgross, aus<br />
zahlreichen koncentrischen Schalen gebildet, von denen die
äussern dünnhäutig, trocken und rothbraun, die <strong>in</strong>nern dick,<br />
weisslich und saftig s<strong>in</strong>d. Blütenschaft vor den Blättern er-<br />
sche<strong>in</strong>end, aufrecht, 2—3' hoch, kahl, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e lange dichte<br />
pyramidenförmige Traube endigend, Blütenstiele von <strong>der</strong><br />
Länge <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ienförmigen Deckblättchen. Perigon kle<strong>in</strong>, weiss,<br />
Abschnitte länglicli, stumpf. Blätter zur Zeit <strong>der</strong> Fruchtreife<br />
aus <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Zwiebel hervorkommend, lanzettförmig,<br />
spitz, kahl, V2— 1' lang, 2—3" breit, n. An Küsten des<br />
mittelländischen Meeres, <strong>in</strong> Glashäusern kidtivirt.<br />
Offici7ieU. Die frische Zwiebel o<strong>der</strong> die getrockneten<br />
Zwiebelschalen, Bulbus Scillae, o<strong>der</strong> Squillae niar<strong>in</strong>ae. Besitzt<br />
e<strong>in</strong>en beissenden Geruch und bittern scharfen Geschmack.<br />
19<br />
Präparate. Acetum, Extractuiiij Oxymel, Syrupus und<br />
* T<strong>in</strong>ctnra Scillae.<br />
3. Allium L. Lauch.<br />
Blüten vollkommen, <strong>in</strong> endständigen Dolden, vor dem<br />
Aufblühen von e<strong>in</strong>er 1— 2blättrigen trockenhäutigen Hülle<br />
(Blütenscheide) e<strong>in</strong>geschlossen. Perigon unterständig, blumen-<br />
kronartig, 6blätterig o<strong>der</strong> 6tiieilig, ausgebreitet o<strong>der</strong> glocken-<br />
förmig. Staubgefässe 6, am Grunde des Perigons e<strong>in</strong>gefügt.<br />
Fruchtknoten oberständig, Griffel \. Kapsel Sklappig, 3fä-<br />
cherig, Fächer 1— 2samig.<br />
L Ail<strong>in</strong>m satWam L. Knoblauch. Zwiebel eiförmig,<br />
aus e<strong>in</strong>igen eilänglichen von häutigen Schalen e<strong>in</strong>geschlos-<br />
senen Theilzwiebeln gebildet. Stengel stielrund, bis zur<br />
Mitte beblättert, oben nackt, 2— 3' hoch, vor dem Aufblühen<br />
oben oft r<strong>in</strong>gförmig gebogen mit abwärts gerichtetem Kopfe.<br />
Blätter flach, l<strong>in</strong>eal-lanzettlich, langscheidig, grasgrün. Dolde<br />
aus e<strong>in</strong>em dichten Kopfe von Zwiebelchen und gestielten<br />
Blüten gebildet. Perigone weisslich o<strong>der</strong> röthlich, kle<strong>in</strong>, die<br />
wenigsten ganz ausgebildet. Staubfäden kürzer als das Peri-<br />
gon, abwechselnd 3theilig. Blütenscheide länger als die<br />
Dolde, plötzlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e lange schnabelförmige Spitze zu-<br />
2*
20<br />
sammengezogen. "^I. Unbekannten Ursprungs^ seit uralter<br />
Zeit allgeme<strong>in</strong> kultivirt. Juli^ August.<br />
Ofßc<strong>in</strong>ell. Die frische Zwiebel; Bulbus AUii, besitzt<br />
e<strong>in</strong>en durchdr<strong>in</strong>gend stechenden Geruch und e<strong>in</strong>en süsslich-<br />
scharfen Geschmack.<br />
Präjxirat. * T<strong>in</strong>ctnra Ällii.<br />
2. Allium Cepa L. Gartenzwiebel. Zwiebel platt-<br />
kugelig, e<strong>in</strong>fach, aus fleischigen Schalen gebildet, weiss o<strong>der</strong><br />
röthlich. Stengel aufrecht, stielrund, hohl, unter <strong>der</strong> Mitte<br />
bauchig-aufgeblasen, am Grunde beblättert, oben nackt, bis<br />
2' hoch, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter stielrund, hohl,<br />
bauchig, viel kürzer als <strong>der</strong> Stengel. Dolde kuglig^ reich-<br />
blütig, ohne Zwiebelchen. Staubfäden länger als das weisse<br />
Perigon, abwechselnd am Grunde bei<strong>der</strong>seits kurz-e<strong>in</strong>zähnig.<br />
Blütenscheide kürzer als die entwickelte Dolde. 3. Vater-<br />
land unhekannt.^ allgeme<strong>in</strong> kultivirt. Juni bis August,<br />
Ofßc<strong>in</strong>ell. Die frische Zwiebel, Bulbus Cepae vulgaris.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Cepae vulgaris.<br />
11. Familie. Asparageen Juss.<br />
1. Asparagus L. Spargel.<br />
Blüten 2häusig. Perigon unterständig, blumenkronartig,<br />
glockig, 6theilig. Staubblüten: Staubgefösse 6, fruchtbar,<br />
Griff'el verkümmert. Fruchtblüten: Fruchtknoten oberständig,<br />
Grifl'el Stheilig, Staubgefässe ohne o<strong>der</strong> mit leeren Kölb-<br />
chen. Beere Sfächerig, Fächer 2samig.<br />
1. Asparagus offic<strong>in</strong>alis L. Geme<strong>in</strong>er Spargel.<br />
Wurzelstock walzlich, knotig, schief o<strong>der</strong> wagrecht, mit stiel-<br />
runden langen Fasern büschelig besetzt. Stengel aufrecht, 2— 3'<br />
hoch, ästig, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter gehuschelt,<br />
borstlich, weich, die Blattbüschel am Grunde mit häutigen,<br />
spitzigen Deckblättchen gestützt. Blüten gestielt, e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong><br />
paarweise am Grunde <strong>der</strong> Aeste, zuletzt überhängend. Perl-
gon kle<strong>in</strong>^ gelblichweiss. Beeren roth, erbsengross. "H. In<br />
Gärten allgeme<strong>in</strong> gebaut. Juni, Juli.<br />
ragi.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Stocksprossen, Tariones Aspa-<br />
Präj}arat. * T<strong>in</strong>ctnra Asparagi.<br />
2. Paris L. E<strong>in</strong>beere.<br />
21<br />
Blüten vollkommen. Perigon unterständig, wagrecht-<br />
abstehend o<strong>der</strong> zurückgebogen, tief-8theilig, die 4 äussern<br />
Zipfel kelchartig, die 4 <strong>in</strong>nern viel schmäler, blumenblatt-<br />
artig. Staubgefässe 8. Fruchtknoten oberständig. Griffel 4.<br />
Beere 4fächerig, Fächer 6—Ssamig.<br />
1. Paris qaadrifolia L. Vierblättrige E<strong>in</strong>beere.<br />
Wurzelstock stielrund, geglie<strong>der</strong>t, ästig, kriechend. Stengel<br />
aufrecht, e<strong>in</strong>fach, 1' hoch, an <strong>der</strong> Spitze^ 4-, selten ^- o<strong>der</strong><br />
Gblättrig. Blätter quirlig, eiförmig o<strong>der</strong> elliptisch, fast sitzend,<br />
ganzrandig, zugespitzt. Blütenstiel e<strong>in</strong>zeln, endständig, auf-<br />
recht, e<strong>in</strong>blütig. Aeussere Perigonzipfel lanzettlich, grün, die<br />
<strong>in</strong>nern borstlich, kürzer, gelblich. Fruchtknoten und Narben<br />
dunkel violett. Beere schwarzblau. 2|.. Ji Auen, Ha<strong>in</strong>en,<br />
Wäl<strong>der</strong>n. Mai, Juni.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das frische Kraut vor Entfaltu ng <strong>der</strong> Blüte,<br />
Uerba Paridis.<br />
Präparat. * Tiactara Paridis.<br />
12. Familie. Irideen R. Brown.<br />
1. Crocus L. Safran.<br />
Blüten vollkommen, grundständig. Perigon blumenkron-<br />
artig, Röhre schaftförmig, Saum trichterig, 6theilig, mit auf-<br />
recht-abstehenden Zipfeln. Staubgefässe 3. Fruchtknoten<br />
grundständig, Griffel 1, fädlich, Narbe Stheilig, Zipfel nach<br />
oben verbreitert, e<strong>in</strong>gerollt. Kapsel Sklappig, 3fächerig, viel-<br />
samig.<br />
1. Croens sativus L. Echter Safran. Wurzelstock
22<br />
2 kuchen förmige, übere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> liegende Knollen, von e<strong>in</strong>er<br />
eiförmigen längsfaserigen Decke e<strong>in</strong>geschlossen. Blüten grund-<br />
ständig, mit den Blättern hervorbrechend. Perigonröhre schaft-<br />
förmig, 3'^— 1' hoch, weisslich, sammt den Blättern von<br />
häutigen Scheiden e<strong>in</strong>geschlossen. Saum violett und dunkler<br />
geä<strong>der</strong>t. Narben frisch scharlachroth, so lang als <strong>der</strong> Peri-<br />
gonsaum. Blätter grundständig, l<strong>in</strong>eal, spitz, am Rande um-<br />
gerollt. 2j. Jius Kle<strong>in</strong>asien stammend^ <strong>in</strong> Oesterreicli auf<br />
Fel<strong>der</strong>n kidti^nrt. September.<br />
Offic<strong>in</strong>elL Die getrockneten Narben, Stigmata Croci^<br />
Safran.<br />
Präparat. T<strong>in</strong>ctnra Croci.<br />
2. Iris L. Schwertlilie.<br />
Blüten vollkommen, stengelständig. Perigon blumen-<br />
kronartig, Röhre mit dem Fruchtknoten verwachsen, Saum<br />
oberständig, ötheilig, die 3 äussern Zipfel zurückgerollt, die<br />
3 <strong>in</strong>nern aufrecht, zusammenneigend. Staubgefässe 3. Griffel<br />
am Grunde 3kantig, nach oben <strong>in</strong> 3 blumenblattartige über<br />
die Staubgefiisse gebogene Lappen getheilt, Lappen an <strong>der</strong><br />
Spitze 2lippig, die obere Lippe grösser, 2spaltig, die untere<br />
kle<strong>in</strong>ere die Narbe bildend. Kapsel 3klappig, 3fächerig,<br />
vielsamig.<br />
1. Iris floreut<strong>in</strong>a L. Florent<strong>in</strong>ische Schwert-<br />
lilie. Wurzelstock wagrecht, dick, geglie<strong>der</strong>t, knotig, mit<br />
starken Fasern besetzt, auswendig braun, <strong>in</strong>wendig gelblich-<br />
weiss. Stengel aufrecht, mehrblütig, bis 2' hoch, länger als<br />
die Blätter, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter grund- und<br />
stengelständig, steif, vielnervig, schwertförmig, sichelförmig-<br />
gekrümmt, die grundständigen reitend, d. i. zweizeilig, ge-<br />
nähert, mit dem scheidigen Grunde sich umfassend. Blüten-<br />
sclieiden grün, nur an <strong>der</strong> Spitze und am Rande trocken,<br />
bräunlich. Blüten gross, weiss, wohlriechend, die 3 äussern<br />
Zipfel <strong>in</strong>wendig am Grunde von e<strong>in</strong>em Längsstreifen dicht-
gestellter gelber Haare gebartet. 2|., Wächst im südlichen<br />
Eurojpa, <strong>in</strong> Gärten kidtivirt, Mai, Juni.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der getrocknete, nach Veilchen riechende<br />
Wurzelstock, Radix Iridis florentiaae, Veilchenwurz.<br />
13. Familie. Orchideen L.<br />
1. OrcMs L. Knabenkraut.<br />
23<br />
Blüten vollkommen. Perigon oberständig, blumenkron-<br />
artig, unregelmässig, 6theilig, die 5 obern Zipfel mehr o<strong>der</strong><br />
weniger helmartig zusammenschliessend, <strong>der</strong> sechste, die<br />
Honiglippe, abwärts gerichtet, Stheilig, 3spaltig, o<strong>der</strong> 31ap-<br />
pig, h<strong>in</strong>ten gespornt. Staubkölbchen 1, aufrecht, an die Be-<br />
fruchtungssäule angewachsen, 2fächerig, Fächer parallel.<br />
Blütenstaub massen 2, gestielt, jedes Stielchen auf e<strong>in</strong>e be-<br />
son<strong>der</strong>e Klebdrüse angeheftet, und beide Drüsen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
geme<strong>in</strong>schaftliche sackförmige Vertiefung des Narbenrandes<br />
e<strong>in</strong>geschlossen. Fruchtknoten unterständig, zusammengedreht.<br />
Kapsel 3 klappig.<br />
1. Orchis Morio L. Triften Knabenkraut. Knollen<br />
2, kuglig o<strong>der</strong> länglich, ungetheilt. Stengel aufrecht, 3— 10"<br />
Jjoch, beblättert. Blätter länglich lanzettlich o<strong>der</strong> lanzettlich,<br />
grasgrün, die obersten sehr kle<strong>in</strong>, scheidenförmig. Blüten <strong>in</strong><br />
endständiger, ziemlich lockerer länglicher Aehre. Deckblätter<br />
ungefähr so lang als <strong>der</strong> Fruchtknoten. Perigon gross, Zi-<br />
pfel stumpf, grünlich-purpurn, manchmal fleischfarben o<strong>der</strong><br />
weiss, alle 5 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en eiförmigen Helm zusammenschliessend.<br />
Honiglippe purpurroth, mit dunklern sammtartigen Flecken,<br />
schwach 3 lappig, Lappen breit, fast gleichgross, Seitenlappen<br />
abgerundet, Mittellappen abgeschnitten - ausgerandet. Sporn<br />
walzlich, ungefähr so lang als <strong>der</strong> Fruchtknoten. 2|. ^^f<br />
Wiesen. April^ Mai.<br />
2. Orchis niaseola L. Rothgespren geltes Kna-<br />
benkraut. Knollen länglich, ungetheilt. Stengel aufrecht,<br />
8"— IV2' hoch, beblättert. Blätter länglich o<strong>der</strong> lanzettlich,
24<br />
gegen den Grund blutroth gesprengelt^ die obern sehr kle<strong>in</strong>,<br />
scheidenförmig. Blüten <strong>in</strong> endständiger länglicher, ziemlich<br />
gedrungener, später verlängerter lockerer Aehre. Deckblätter<br />
so lang als <strong>der</strong> Fruchtknoten und länger. "<br />
Perigon gross,<br />
hellpurpurn, selten lila, Zipfel spitz o<strong>der</strong> zugespitzt, die 2<br />
seitlichen abstehend o<strong>der</strong> zurückgeschlagen, die 3 obern<br />
helmartig- zusammenschliessend. Honiglippe Slappig, Seiten-<br />
lappen abgerundet, Mittellappen etwas grösser, ausgerandet.<br />
Sporn walzlich, ungefähr so lang als <strong>der</strong> Fruchtknoten. 2|..<br />
Auf Wiesen gebirgiger Gegenden. Mai, Juni.<br />
Offic<strong>in</strong>eU. Die getrockneten jungen Knollen von frucht-<br />
tragenden Pflanzen dieser zwei beschriebenen, so wie mehrerer<br />
an<strong>der</strong>er Arten, Radix Salep, Salepwurzei.<br />
14. Familie. Aroideen Juss.<br />
1. Aru<strong>in</strong> L. Aron.<br />
Blüten e<strong>in</strong>häusig, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kolben, Kolben von e<strong>in</strong>er<br />
dütenförmigen Blumenscheide umgeben, an <strong>der</strong> Spitze nackt,<br />
keulenförmig, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte mit Staubblüten, am Grunde mit<br />
Fruchtblüten besetzt. Perigon fehlend. Staubblüten: Staub-<br />
kölbchen zahlreich, fast sitzend. Fruchtblüten: Frucht-<br />
knoten zahlreich, sitzend, vielfächerig. Beeren saftig, e<strong>in</strong>-<br />
o<strong>der</strong> wenigsamig.<br />
1. Aram macalaturn L. Gefleckter Aron. Wurzelstock<br />
aus rundlichen o<strong>der</strong> länglichen, weissen, milchenden Knollen<br />
gebildet. Schaft aufrecht, 1' hoch, an <strong>der</strong> Spitze den Kolben<br />
tragend, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter grundständig,<br />
langgestielt, spiess-pfeilförmig, spitz, ganzrandig, glänzend,<br />
braungefleckt o<strong>der</strong> ungefleckt. Blütenscheide aussen grün,<br />
<strong>in</strong>nen weiss. Kolben lichtpurpurn, kürzer als die Scheide<br />
und von <strong>der</strong>selben e<strong>in</strong>gehüllt. Staubblüten purpurn, Frucht-<br />
blüten gelb. Beeren scharlachroth. 2|. Jn schattigen Hai-<br />
nen <strong>der</strong> Ebene nnd niedriger Gebirge. Mai. — In allen<br />
Theilen von e<strong>in</strong>er giftig ätzenden aber flüchtigen Schärfe.
Offic<strong>in</strong>eU. Der frische Wurzelstock, Radix Ari.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Ari.<br />
2. Acorus L. Kalmus.<br />
25<br />
Blüteu vollkommen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em scheidenlosen Kolben,<br />
<strong>der</strong> bis an die Spitze mit Blüten besetzt ist. Perigon 6blät-<br />
2— Sfächerig. Beere trocken, vom bleibenden Perigon e<strong>in</strong>-<br />
trig", sitzend. Staubgefässe 6. Fruchtknoten i, oberständig,<br />
geschlossen, 1— 3samig.<br />
1. Acorns Calamus L. Geme<strong>in</strong>er Kalmus. Wurzel-<br />
stock walzlich, dick, ger<strong>in</strong>gelt, wagrecht kriechend, mit<br />
starken Fasern besetzt, so wie die ganze Pflanze von e<strong>in</strong>em<br />
durchdr<strong>in</strong>gend aromatischen Gerüche und Geschmacke. Schaft<br />
aufrecht, bis 4' hoch, sammt den Blättern freudig grün und<br />
kahl, auf <strong>der</strong> Innern Seite r<strong>in</strong>nig, auf <strong>der</strong> äussern geschärft,<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e lange blattartige Spitze auslaufend. Blätter grundständig,<br />
l<strong>in</strong>eal - schwertförmig, ganzrandig, zugespitzt, am<br />
Grunde zweizeilig reitend. Kolben walzlich-kegelförmig, un-<br />
gefähr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte des Schaftes schief hervorbrechend, 2<br />
bis 3" lang, gelbgrt<strong>in</strong>, ganz nackt. 2[. In stehenden Wäs-<br />
sern und Flüssen. Juni, Jidi.<br />
Offic<strong>in</strong>eU. Der getrocknete Wurzelstock, Radix Acori<br />
o<strong>der</strong> Calami aromatici, Kalmuswurzel.<br />
Präparat. Extradam Acori.<br />
II. Wicotyledoneen.<br />
Keim mit zwei Keimlappen.<br />
A. Apetalen.<br />
Blütendecke (Perigon) e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> fehlend.<br />
15. Familie. Ooniferen L.<br />
1. P<strong>in</strong>us L. Föhre, Tanne.<br />
Blüten e<strong>in</strong>häusig. Staubblüten <strong>in</strong> länglichen Kätz-<br />
chen, aus zahlreichen nackten Staubgefässen gebildet. Staub-
26<br />
fäden kurz, am Grunde verwachsen. Staubkölbchen e<strong>in</strong>fäche-<br />
rigy zu 2 neben e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> äussern Seite <strong>der</strong> ver-<br />
längerten Schuppen angewachsen. Fruchtblüte n zapfen-<br />
förmig, aus zahlreichen an e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Sp<strong>in</strong>del dach-<br />
ziegelförmig über e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> liegenden, mit e<strong>in</strong>er Deckschuppe<br />
versehenen Fruchtblättern gebildet, am Grunde e<strong>in</strong>es jeden<br />
Fruchtblattes 2 umgekehrte Samenknospen nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />
Griffel und Narbe fehlend. Fruchtblätter auswachsend, bei<br />
<strong>der</strong> Fruchtreife holzig, e<strong>in</strong>en Zapfen bildend, 2samig, Samen -<br />
schale am Grunde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en häutigen Flügel ausgebreitet,<br />
Flügel bleibend o<strong>der</strong> abfallend.<br />
1. P<strong>in</strong>us Picea L. Weisstanne. Baum bis über 100'<br />
hoch. Blätter e<strong>in</strong>zeln, l<strong>in</strong>eal, flach, steif, an <strong>der</strong> Spitze aus-<br />
gerandet, oberwärts dunkelgrün, glänzend, unterseits mit 2<br />
weissen L<strong>in</strong>ien durchzogen, kammförmig-2reihig, bleibend.<br />
Kätzchen länglich, die <strong>der</strong> Staubblüten blattw<strong>in</strong>kelständig,<br />
gegen die Spitze <strong>der</strong> Aestchen gehäuft, bis 1" lang, gelblich<br />
o<strong>der</strong> purpurröthlich ; die <strong>der</strong> Fruchtblüten e<strong>in</strong>zeln, grösser,<br />
end- und seitenständig, grünlichweiss, sowie die Zapfen auf-<br />
recht. Deckschuppen l<strong>in</strong>eal-keilig, grannenförmig-zugespitzt,<br />
auch bei <strong>der</strong> Fruchtreife über die Zapfenschuppen h<strong>in</strong>aus-<br />
ragend. Zapfen länglich-walzlich, 6 —8" lang, braunroth, im<br />
ersten Jalire reifend, Schuppen sehr stumpf, gegen die Spitze<br />
verdünnt. 1>. Auf höheren Bergen und Voralpen. Mai,<br />
Juni. — Abies alba Mill.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der aus <strong>der</strong> R<strong>in</strong>de herausfliessende soge-<br />
nannte Strassburger Terpent<strong>in</strong>, Terebiath<strong>in</strong>a argen-<br />
toratensis.<br />
2. P<strong>in</strong>us sylvestris L. Föhre. Kiefer. Baum 30<br />
bis 40' hoch. Blätter paarweise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kurzen Scheide,<br />
Schmall<strong>in</strong>eal, steif, oberseits flach o<strong>der</strong> r<strong>in</strong>nig, rückwärts<br />
konvex, stachelspitzig, stechend, IV2—2" ^^^S? i"^ ersten<br />
Jahre seegrün, später dunkelgrün, an den Kanten rauh, blei-<br />
bend. Staubkätzchen länglich, am Ende <strong>der</strong> heurigen Triebe<br />
quirlig-ährenförmig-gehäuft, schwefelgelb, 3—4" lang. Frucht-
kätzchen oval o<strong>der</strong> länglich, e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> 2—6 beisammen,<br />
purpurrotli, 2— 3" lang, während <strong>der</strong> Blüte aufrecht, nach<br />
<strong>der</strong> Blüte und bei <strong>der</strong> Fruchtreife abwärts gerichtet. Deck<br />
schuppen auch zur Zeit <strong>der</strong> Blüte 2— 3mal kürzer als die<br />
Fruchtblätter und von denselben mehr o<strong>der</strong> weniger bedeckt.<br />
Zapfen eikegelförmig, IV2— 2" lang, im ersten Jahre grün,<br />
erst im Oktober des zweiten Jahres reifend, röthlichbraun.<br />
Zapfenschuppen länglich, mit e<strong>in</strong>em verschoben- 4eckigen ge-<br />
nabelten Schilde, p . Auf<br />
Wäl<strong>der</strong> bildend. Mai, Ji<strong>in</strong>i.<br />
27<br />
Flächen und niedrigen Gebirgen<br />
Offic<strong>in</strong>ell. 1. Der aus dem verwundeten Stamme ausfliessende<br />
Balsam, Torebiuth<strong>in</strong>a commanis, Geme<strong>in</strong>er Ter<br />
pent<strong>in</strong>. 2. Das bei <strong>der</strong> Destillation des Terpent<strong>in</strong>öls zu-<br />
rückbleibende Harz, Tereb<strong>in</strong>th<strong>in</strong>a cocta o<strong>der</strong> Res<strong>in</strong>a P<strong>in</strong>i,<br />
Fichten harz. 3. Die Holzkohle, Carbo Ligui.<br />
Präjjarate, i.Oleuui Tereb<strong>in</strong>thiuae commune. 2. Oleum<br />
Terebiath<strong>in</strong>ae rectificiitum. 3. * T<strong>in</strong>ctara Tereb<strong>in</strong>th<strong>in</strong>ae, aus<br />
Oleum Tereb<strong>in</strong>th<strong>in</strong>ae bereitet.<br />
3. P<strong>in</strong>us Larix L. Lärchenbaum. Baum 20—100'<br />
hoch. Blätter zu 15— 20 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Büschel, an den heurigen<br />
Trieben e<strong>in</strong>zeln, l<strong>in</strong>eal, fe<strong>in</strong>, weich, hellgrün, 1" lang, im<br />
W<strong>in</strong>ter abfallend. Staub- und Fruchtkätzchen seitenständig,<br />
eiförmig, e<strong>in</strong>zeln. Staubkätzchen gelb, Fruchtkätzchen pur-<br />
purn. Zapfen aufrecht, graubraun, 1" lang. Deckschuppen<br />
länglich, zugespitzt - stachelspitzig, anfangs länger als die<br />
Fruchtblätter, später von den Zapfenschuppen verdeckt. Za-<br />
pfenschuppen sehr stumpf, gegen die Spitze verdünnt, t* •<br />
Auf Voralpen, Aiwil, Mai. — Larix europaea DC.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der aus dem verwundeten Stamme herausfliessende<br />
Balsam, Tereb<strong>in</strong>th<strong>in</strong>a veneta, Venetianischer<br />
Terpent<strong>in</strong>.<br />
2. Thuja L. Lebensbaum.<br />
Blüten e<strong>in</strong>häusig. Staubblüten an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong><br />
jungen Zweige <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en schuppigen aufrechten Kätzchen,
26<br />
jede Schuppe auf <strong>der</strong> Innern Seite 3—4 Staubkölbchen tra-<br />
gend. Fruchtblüten <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en schuppigen Zapfen an <strong>der</strong><br />
Seite <strong>der</strong> Zweige, Schuppen 2— 3, an <strong>der</strong> Spitze verdickt,<br />
jede 2 Samenknospen deckend. Narbe 2theilig. Fruchtzapfen<br />
holzig, eiförmig, Samen geflügelt o<strong>der</strong> ungeflügelt.<br />
1. Thuja occidentalis L. Abendländischer Lebensbaum.<br />
Baum o<strong>der</strong> Strauch immergrün, die jungen<br />
Zweige platt zusammengedrückt. Blätter kle<strong>in</strong>, <strong>in</strong> 4 Reihen<br />
dachziegelförmig über e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> liegend, eirautenförmig, an-<br />
gedrückt, zugespitzt, auf dem Rücken e<strong>in</strong>e Drüse tragend,<br />
die e<strong>in</strong>e stark riechende balsamische Flüssigkeit enthält.<br />
Staubkätzchen gelb, 1 '" lang. Fruchtzapfen kurzgestielt, herabhängend,<br />
braun, 4— 5'" lang. Samen geflügelt, t»- Aus<br />
Nordmnerika stammeiid^ <strong>in</strong> Pm^kanlagen kidtivirt. April,<br />
Mai.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Spitzen <strong>der</strong> Zweige, Frondes<br />
Thujae occidentalis.<br />
Präparat. * Tiactara Thujae occidentalis.<br />
3. Juniperus L. Wachhol<strong>der</strong>.<br />
Blüten zweihäusig. Staubblüten <strong>in</strong> fast kugligen<br />
Kätzchen. Staubkölbchen 3—6 an dem äussern untern Rande<br />
<strong>der</strong> schildförmigen Schuppen e<strong>in</strong>gefügt, e<strong>in</strong>fächerig. Fruchtblüten<br />
knospenförmig, aus schuppigen Deckblättchen ge-<br />
bildet, an <strong>der</strong> Spitze mit 3 Grifl'eln versehen. Frucht beeren-<br />
artig, mit 1— 3 be<strong>in</strong>harten Samen.<br />
1. Juniperus communis L. Geme<strong>in</strong>er Wach hol<strong>der</strong>.<br />
Strauch, seltener baumartig. Blätter l<strong>in</strong>eal-lanzettlich o<strong>der</strong><br />
l<strong>in</strong>eal pfriemlich, stachelspitzig, stecliend, zu 3 quirlig, blei-<br />
bend, oberseits seicht r<strong>in</strong>nig, mehr o<strong>der</strong> weniger seegrün<br />
bereift, unterseits stumpfgekielt. Staubkätzchen und Frucht-<br />
blüten blattw<strong>in</strong>kelständig, sehr kle<strong>in</strong>, gelblichgrün. Früchte<br />
kiiglig-eiförmig, schwarz, hechtblau bereift, erst im zweiten<br />
Jahre reifend; daher oft Blüten, grüne und blaue Früchte
auf demselben Strauche. I* . Auf<br />
<strong>in</strong> Wäl<strong>der</strong>n. A]pril, Mai.<br />
29<br />
Hügeln, trocknen Heiden,<br />
Offichiell. 1. Das Holz, Llgnam Janiperi. 2. Die rei-<br />
fen Früchte; Baccae Janiperi.<br />
Präparate. Aqua, Oleum, Roob, Spiritus und Tuguen-<br />
tum bnccarum Juniperi.<br />
2. Juniperus Sab<strong>in</strong>a L. Sadebaum. Sevenbaum.<br />
Strauch. Blätter dunkelgrün, rautenförmig, spitz, gegenstän-<br />
dig, 4reihig-dachig und auf dem Rücken mit e<strong>in</strong>er Drüse<br />
e<strong>in</strong>gedrückt, o<strong>der</strong> lanzettlich, zugespitzt, etwas abstehend,<br />
herablaufend und mehr o<strong>der</strong> m<strong>in</strong><strong>der</strong> entfernt. Staubkätzchen<br />
und Fruchtblüten an <strong>der</strong> Spitze kle<strong>in</strong>er Zweige, sehr kle<strong>in</strong>.<br />
Beeren schwarz, blaubereift, mit dem zurückgebogenen Blü-<br />
tenstiel hängend. ^. Auf Alioen Deutschlands, <strong>in</strong> Gäi^ten<br />
kidtivirt. April, Mai.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die jungen Zweige, Frondes Sabiiiae.<br />
Präparate. Oleum und * T<strong>in</strong>ctura Sab<strong>in</strong>ae.<br />
4. Taxus L. Eiben bäum.<br />
Blüten zweihäusig. Staub- und Fruchtblüten blattw<strong>in</strong>kel-<br />
ständig. Staubblüten <strong>in</strong> fast kugligen Kätzchen, aus<br />
nackten Staubgefässen gebildet, am Grunde mit schuppigen<br />
Deckblättchen umgeben. Staubgefässe schildförmig, auf <strong>der</strong><br />
untern Seite 3—8 Staubkölbchen tragend. Frucht bluten<br />
e<strong>in</strong>zeln, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er aus schuppigen dachziegelförmigen Deck-<br />
blättchen gebildeten Hülle verborgen, die sich bei <strong>der</strong> Frucht-<br />
reife <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en fleischigen, e<strong>in</strong>e falsche Beere darstellenden<br />
offenen Becher verwandelt. Same be<strong>in</strong>hart,<br />
1. Taxus baccata L. Geme<strong>in</strong>er Eibenbaum. Baum<br />
o<strong>der</strong> Sti'auch. Blätter l<strong>in</strong>eal, flach, spitz, e<strong>in</strong>zeln, kammförmig-<br />
2reihig, bleibend, le<strong>der</strong>ig, dunkelgrün, rückwärts blässer.<br />
Staubkätzchen gelblich, zahlreich. Fruchtblüten e<strong>in</strong>zeln, grün-<br />
lich. Früchte scharlachroth. ^. In Berg-, und Voralpen-<br />
Wäl<strong>der</strong>n. April, Mai.
30<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die fiischen und getrockneten jungen Zweige,<br />
Frondes Taxi, Taxbaum.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Taxi.<br />
16. Familie. Cupuliferen C. Rieh.<br />
1. Quercus L. Eiche.<br />
Blüten e<strong>in</strong>häusig. Staubblüten <strong>in</strong> seitenständigen,<br />
walzlichen, unterbrochenen, hängenden Kätzchen. Perigon<br />
kelchartig, 6—Stheilig. Staubgefässe 6—8. Frucht bluten<br />
knospenförmig, end- und blattw<strong>in</strong>kelständig, 3—4narbig, von<br />
e<strong>in</strong>er aus kle<strong>in</strong>en dachig übere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> liegenden Schuppen<br />
gebildeten Hülle umgeben, die sich später vergrössert und<br />
die Nuss (Eichel) <strong>in</strong> Gestalt e<strong>in</strong>es schuppigen, halbkugeli-<br />
gen, le<strong>der</strong>artigen Bechers zum Theil umgibt.<br />
1. ftaercas sessiliflora Smith. Ste<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> W<strong>in</strong>ter-<br />
eiche. Baum. Blätter gestielt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend rückwärts flau-<br />
mig, später kahl, länglich- verkehrteiförm ig, am Grunde aus-<br />
gerandet o<strong>der</strong> <strong>in</strong> den Blattstiel verschmälert, buchtig-gelappt,<br />
Lappen stumpf o<strong>der</strong> stumpflich, ganzrandig o<strong>der</strong> manchmal<br />
w<strong>in</strong>klig- gezähnt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend weich, gelbgrün, im Alter<br />
le<strong>der</strong>ig, dunkelgrün. Blattstiele ungefähr V2 \" lang, so<br />
wie die heurigen Aestchen kahl. Staubkätzchen gelb. Frucht-<br />
blüten so wie die Früchte an den heurigen Zweigen e<strong>in</strong>-<br />
zeln o<strong>der</strong> zu 2—5 dicht beisammen sitzend o<strong>der</strong> sehr kurz-<br />
gestielt, Stiele auch bei <strong>der</strong> Fruchtreife höchstens 3'" lang.<br />
Narben purpurn. Früchte eilänglich, grünlichbraun, 10— 12'"<br />
lang, Hüllschuppen eiförmig, stumpf, angedrückt. ^. An ge-<br />
birgigen Orten Wäl<strong>der</strong> hildend. Mai.<br />
2. Unerciis pcdnncalata Ehrh. Stiel- o<strong>der</strong> Sommer-<br />
eiche. Baum. Blätter sehr kurzgestielt o<strong>der</strong> be<strong>in</strong>ahe sitzend,<br />
auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> ' Jugend kahl, länglich - verkehrteiförmig, am<br />
Grunde ausgerandet o<strong>der</strong> <strong>in</strong> den Blattstiel verschmälert,<br />
buchtig gelappt, Lappen stumpf o<strong>der</strong> stumpflich, ganzrandig<br />
o<strong>der</strong> manchmal w<strong>in</strong>klig-gezähnt. Blattstiele ungefähr 1— 3"'
lang, so wie die heurigen Aestchen kahl. Stanbkätzchen gelb.<br />
Fruchtblüten so wie die Früchte an den heurigen Aestchen<br />
auf anfangs kurzen, zuletzt 2— 3'' langen Stielen <strong>in</strong> lockern<br />
unterbrochenen Aehren. Narben purpurn. Früchte walzlich^<br />
eiförmig, grünlich-braun, 1" lang o<strong>der</strong> länger. Hüllschuppen<br />
eiförmig, stumpf, angedrückt. ^. Auf Bergen und Ebenen<br />
ivärmerer Gegenden Deutschlands. Mai.<br />
Offic<strong>in</strong>ell von beiden: 1. Die R<strong>in</strong>de <strong>der</strong> jüngeren<br />
Stämme und Aeste, Cortex ^nercas, Eichenr<strong>in</strong>de. 2. Die<br />
reifen von <strong>der</strong> Fruchtschale befreiten Sanienkerne, Olandes<br />
^uercaS) Eicheln.<br />
2. Fagus L. Buche.<br />
31<br />
Blüten e<strong>in</strong>häusig. Staubblüten <strong>in</strong> fast kugligen, lang-<br />
gestielten, hängenden, seitenständigen Kätzchen. Perigon<br />
kelchartig, 5—6spaltig. Staubgefässe 8— 12. Fruchtblü-<br />
ten zu 2 von e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>schaftlichen, <strong>in</strong> l<strong>in</strong>eale Deck-<br />
blättchen e<strong>in</strong>gewickelten Hülle umgeben. Narben 3. Früchte<br />
nussartig, zu 2 von <strong>der</strong> vergrösserten erhärteten 41appigen,<br />
e<strong>in</strong>e Kapsel darstellenden Hülle ganz e<strong>in</strong>geschlossen.<br />
1. Fagus sylvatica L. Geme<strong>in</strong>e Buche. Roth-<br />
buche. Baum. Blätter gestielt, eiförmig, spitz, wellig, rand-<br />
schweifig o<strong>der</strong> undeutlich gezähnt, am Rande und auf den<br />
Nerven sammt den Blatt- und Blütenstielen, Deckblättern<br />
und Perigonen seidig-zottig, sonst kahl, im Frühl<strong>in</strong>ge freu-<br />
dig grün, später dunkler. Blüten mit den Blättern hervor-<br />
brechend. Staubkätzchen gelb. Fruchtblüten e<strong>in</strong>zeln, end-<br />
und seitenständig, kurzgestielt, aufrecht, röthlich. Narben<br />
gelb. Fruchthülle eiförmig-4kantig, weichstachlich, braun.<br />
Früchte 3kantig. ^. In Wäl<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Berge und Vor-<br />
alpen. Mai.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das Holz <strong>der</strong> Rothbuche, Lignam Fagi.<br />
Präparate. Acida<strong>in</strong> pyrolignosom, RreosotoiU; * Tiuc-<br />
tnra Rreosoti.
32<br />
17. Familie. Betulaceen Bartl.<br />
1. Betula L. Birke.<br />
Blüten e<strong>in</strong>häusig, <strong>in</strong> Kätzchen. Staubkätzchen aus<br />
gestielten schuppeuförmigen Deckblättern gebildet, unter je-<br />
dem Deckblatte 2 Nebenschtippchen und 3 blütentragende<br />
Schuppen, jede dieser mit 4 Staubgefässen versehen,<br />
Fruchtkätzchen aus sitzenden schuppenförmigen Deck-<br />
blättern gebildet, unter jedem Deckblatte 2—3 Fruchtknoten<br />
sitzend. Decklätter am Grunde mit 2 Nebenschuppen ver-<br />
sehen, bei <strong>der</strong> Fruchtreife vergrössert, durch Verwachsung<br />
mit den Nebenschuppen Slappig, papierartig, am Grunde<br />
verdickt, e<strong>in</strong>en walzlichen Zapfen bildend. Narben 2, fää-<br />
lich. Ntisschen e<strong>in</strong>samig, geflügelt.<br />
1. BetalaalbaL. Weisse Birke. Baum o<strong>der</strong> Strauch.<br />
R<strong>in</strong>de grau, rissig, an den Jüngern Stämmen mit glatter<br />
weisser leicht ablösbarer Oberhaut. Zweige dünn, biegsam,<br />
oft herabhängend, glatt o<strong>der</strong> von harzigen Punkten warzig.<br />
Blätter gestielt, dreieckig, am Grunde am breitesten, meistens<br />
<strong>in</strong> den Blattstiel zugespitzt und dadurch rautenförmig- 3eckig,<br />
spitz o<strong>der</strong> zugespitzt, von spitzen Zähnen ungleich- o<strong>der</strong><br />
doppelt-gesägt, kahl o<strong>der</strong> unterwärts beliaart, <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten<br />
Jugend meist klebrig, später steif, glänzend. Kätzchen<br />
walzlich, die <strong>der</strong> Staubblüten endständig, überhängend, mei-<br />
stens paarweise sitzend, gelb, 1 V2— 3" lang. Fruchtkätzchen<br />
e<strong>in</strong>zeln, seitenständig, grün mit purpurrothen Narben, an-<br />
fangs aufrecht, zuletzt hängend, nur 4— 6'" lang, sehr dünn.<br />
Zapfen länglich-walzlich, braun, 1—IV2" 1^"^? ^^^^- ^- -^^*<br />
Wäl<strong>der</strong>n, vorzüglich auf Sandboden^ auf Ebenen, Gebir-<br />
gen l<strong>in</strong>d Voralpen. April, Mai.<br />
Ofßc<strong>in</strong>ell. Der im Frühjahre durch das Anbohren des<br />
Stammes herausfliessende süssliche Saft, Birkensaft, Suc-<br />
cos Betalae.
18. Familie. Salicüieen C. Rieh.<br />
1. Salix L. Weide.<br />
Blüteu zweihiUisig <strong>in</strong> Kätzchen. Kätzchen aus schup-<br />
penförmigen ungetheilten Deckblättchen gebildet; anstatt des<br />
Perigons 1— 2 Honigdrüsen. Staubblüten: Staubgefässe<br />
meistens 2, seltener 3—5, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Achsel <strong>der</strong> Deckblättchen.<br />
Staubfäden frei o<strong>der</strong> paarweise bis zur Mitte o<strong>der</strong> <strong>der</strong> gan-<br />
zen Länge nach verwachsen. Fruchtblüten: Fruchtknoten<br />
e<strong>in</strong>fächerig. Griffel 1 o<strong>der</strong> fehlend^ Narben 2, ganz o<strong>der</strong><br />
2t heilig. Kapsel 2klappig, vielsamig, Samen haarschopfig-<br />
33<br />
1. Salix alba L. Weisse Weide. Baum. Blätter<br />
lanzettlich o<strong>der</strong> länglich-lanzettlich^ zugespitzt, gesägt, ober-<br />
seits dunkelgrün, rückwärts weissgrau, bei<strong>der</strong>seits o<strong>der</strong> doch<br />
rückwärts seidenhaarig. Kätzchen mit den Blättern zugleich<br />
hervorbrechend^ walzlich, 1—3" lang, 2— 3'" breit, Schup-<br />
pen seidenhaarig-wollig, die <strong>der</strong> Staubkätzchen hellgelb, <strong>der</strong><br />
Fruchtkätzchen grün. Staubgefässe 2. Fruchtknoten eiförmig,<br />
sitzend o<strong>der</strong> kurzgestielt, Narben fast sitzend, abstehend.<br />
t* . In Aueiif cm Bächen, auf Weiden. Ajpril^ Mai.<br />
2. Salix fragilis L. Bruch weide. Baum. Blätter lan-<br />
zettlich o<strong>der</strong> länglich-lanzettlich, zugespitzt, gesägt, oberseits<br />
freudig- o<strong>der</strong> dunkelgrün, rückwärts blasser o<strong>der</strong> bläulich-<br />
bereift, bei<strong>der</strong>seits kahl o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend rückwärts sei-<br />
denhaarig. Kätzchen mit den Blättern zugleich hervorbre-<br />
chend, walzlich, 1— 2" lang, 2— 4'" breit, Schuppen seiden-<br />
haarig-wollig, die <strong>der</strong> Staubkätzchen gelb, <strong>der</strong> Fruchtkätz-<br />
chen grün. Staubgefässe 2, manchmal 3— 5. Fruchtknoten<br />
eikegelförmig, kahl, gestielt. Griffel kurz, Narben abstehend.<br />
^. Auf Weiden, an Bächen, <strong>in</strong> Auen, April, Mai.<br />
Offic<strong>in</strong>ell von beiden und an<strong>der</strong>n verwandten Arten<br />
die getrocknete R<strong>in</strong>de <strong>der</strong> 2— 3jährigen Aeste, Cortex Sali-<br />
cis, Weiden r<strong>in</strong>de.<br />
Präparat. Salic<strong>in</strong>nm.<br />
<strong>Maly</strong>: Medic<strong>in</strong>alpflanzen. 3
34<br />
2. Populus L. Pappel.<br />
Blüten zweihäusig <strong>in</strong> Kätzchen. Kätzchen aus schup-<br />
penförmigen geschlitzten Deckblättern gebildet. Perigon e<strong>in</strong><br />
fleischiger schiefabgeschnittener Becher. Staubkätzchen:<br />
Staubgefässe 8— 30. Fruchtkätzchen: Fruchtknotene<strong>in</strong>-<br />
fächerig, Griffel 2, sehr kurz, Narben ganz o<strong>der</strong> 2— 4theilig.<br />
Kapsel 2klappig, vielsamig, Samen haarschopfig.<br />
1. Populus nigra L. Schwarz -Pappel. Baum mit<br />
ausgebreiteten Aesten. Knospen kahl, klebrig. Blätter rauten-<br />
o<strong>der</strong> Seckig-eifÖrmig, langzugespitzt, gesägt, dunkelgrün,<br />
rückwärts blasser, sammt den Blattstielen kahl o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Jugend etwas kurzhaarig, anfangs klebrig. Kätzchen vor den<br />
Blättern hervorbrechend, an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Aestchen gehäuft,<br />
Schuppen vorn bandförmig-geschlitzt, kahl. Staubkätzchen<br />
anfangs kegelförmig, gekrümmt, purpurroth, dann walzlich,<br />
1—2" lang, gelb. Staubgefässe 12— 30, die StaubkÖlbchen<br />
zuletzt schwärzlich. Fruchtkätzchen gelbgrün, l<strong>in</strong>eal, locker,<br />
kaum 1" lang, bei <strong>der</strong> Fruchtreife bis ö" lang. Kapseln<br />
kuglig. p. An Strassen, Wegen, auf Weiden, <strong>in</strong> Gärten<br />
kultivirt. April.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die e<strong>in</strong> balsamisches Harz ausschwitzenden<br />
Blattknospen, Geuimae Populi, Pappelknospen.<br />
Frä])arat, Unguentum populeuui.<br />
19. Familie. Juglandeen DG.<br />
1. Juglans L. Wallnussbaum.<br />
Blüten e<strong>in</strong>häusig. Staubblüten <strong>in</strong> Kätzchen mit e<strong>in</strong>-<br />
blütigen schuppenförmigen Deckblättern. Perigon 5—6theilig.<br />
Staubgefässe zahlreich. Fruchtblüten knospenförmig, e<strong>in</strong>-<br />
zeln o<strong>der</strong> 2— 3 beisammen, hüllenlos. Kelchsaum 4zähnig,<br />
abfällig. Blumenblätter 4, sehr kle<strong>in</strong>, am Grunde zusammen-<br />
hängend. Narben 2. Ste<strong>in</strong>frucht mit unregelmässig abspr<strong>in</strong>-<br />
gendem Fruchtfleische und 2klappigem Ste<strong>in</strong>kerne.
1- Jnglans regia L. Geme<strong>in</strong>er Wallnussbaum.<br />
Baum. Blätter ungepaart-gefie<strong>der</strong>t, Blättchen 5—9, sitzend,<br />
elliptisch, kurzzugespitzt, randschweifig, kahl, stark aroma-<br />
tisch riechend. Kätzchen <strong>der</strong> Staubblüten seitenständig, walz-<br />
lich, hängend, gelb, 2—3'' lang. Fruchtblüten endständig,<br />
aufrecht, grün. Früchte kuglig, glatt, kahl. p. Aus Persien<br />
stammend, allgeme<strong>in</strong> kultivirt, April, Mai.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die vom geme<strong>in</strong>samen Blattstiele getrennten<br />
frischen Blättchen, Polia Juglandis, Nussblätter.<br />
— 2. Die frischen unreifen Früchte, Nnces Juglandis immatnrae,<br />
Unreifen Nüsse. — 3. Die frische und ge-<br />
trocknete äussere grüne Fruchtschale <strong>der</strong> reifen Früchte<br />
Cortex nucum Joglandis Tiridis fxterior, Grüne Nuss-<br />
schale. — 4. Die <strong>in</strong>nere be<strong>in</strong>harte Fruchtschale <strong>der</strong> reifen<br />
Früchte, Putamen nucum Juglandis, Harte Nuss-<br />
schale. — 5. Der Same, Semen Juglandis. Nu ss kern.<br />
Präparate. 1. Extractum Juglandis foliorum, aus den<br />
frischen Blättern bereitet. - 2. Extractum Juglandis nucum,<br />
aus den frischen unreifen Früchten bereitet- — 3. ^ X<strong>in</strong>c-<br />
tura Juglandis, aus den frischen Schalen bereitet. — 4. Oleum<br />
Juglandis nucum, aus den Samen bereitet.<br />
20. Familie. Ulmaceen Mirbel.<br />
1. Ulmus L. Rüster.<br />
Blüten vollkommen, seitlich an den Aesten <strong>in</strong> Büscheln<br />
vor den Blättern hervorbrechend. Perigon glockig, 4—5- o<strong>der</strong><br />
Sspaltig. Staubgefässe so viele als Perigonzipfel. Fruchtkno-<br />
ten 1, frei, oberständig, e<strong>in</strong>f^icherig. Griffel 2. Flügelfrucht<br />
e<strong>in</strong>samig, häutig, zusammengedrückt.<br />
1. Omuscampestris L. Feld-Rüster. Baum, seltner<br />
btrauch, Aeste oft korkartig-geflügelt. Blätter gestielt, eiför-<br />
mig o<strong>der</strong> eilänglich, am Grunde ungleich, schiefherzförmi-<br />
abgerundet o<strong>der</strong> fast keilig, spitz o<strong>der</strong> zugespitzt, doppelt-<br />
gesägt, kahl o<strong>der</strong> von kurzen Haaren mehr o<strong>der</strong> weniger<br />
3'<br />
35
36<br />
rauh, dunkelgrün, rückwärts <strong>in</strong> den W<strong>in</strong>keln <strong>der</strong> Seitenne -<br />
ven weisslich gebartet. Blütenbüschel seitenstandig, fast<br />
sitzend, rundlich, aufrecht. Perigone röthlich, seltner grün-<br />
lich Staubkölbchen purpurn. Früchte verkehrt-eirund o<strong>der</strong><br />
oval, kahl. ^. In Aum, Wäl<strong>der</strong>n. März, April.<br />
2. Omas effosa L. Langstieliger Rüster. Baum.<br />
Blätter gestielt, eiförmig o<strong>der</strong> eilänglich, am Grunde ungleich,<br />
schieflierzförmig, abgerundet o<strong>der</strong> fast keilig, spitz o<strong>der</strong> zuge-<br />
spitzt, doppelt-gesägt, oberseits kahl o<strong>der</strong> von kurzen Haaren<br />
rauh rückwärts flaumig.<br />
Blütenbüschel seitenständig, gestielt,<br />
herabhängend. Perigon und Blütenstiele röthlich o<strong>der</strong> grün.<br />
Staubkölbchen purpurn. Früchte rundlich o<strong>der</strong> oval, am<br />
Rande zottig-gewimpert, sonst kahl. ^ Mit dem vorigen,<br />
aber seltner. März, April.<br />
Offic<strong>in</strong>ell von beiden <strong>der</strong> Bast <strong>der</strong> mehrjährigen Aeste,<br />
Cortei timl <strong>in</strong>terior.<br />
21. Familie. Moreen Endl.<br />
1. Morus L. Maulbeerbaum.<br />
Blüten e<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> zweihäusig <strong>in</strong> dichten Aehren. Staub-<br />
blüten: Perigon 4theilig, Staubgefässe 4, im Grunde des<br />
Perigons e<strong>in</strong>gefügt und dessen Zipfeln gegenständig. Frucht-<br />
hlüten: Perigon 4blättrig, Fruchtknoten 1, oberständ.g,<br />
Narben 2 Früchte e<strong>in</strong>samig, von dem beerenartig-ange-<br />
schwoUenen saftigen Perigone e<strong>in</strong>geschlossen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e falsche<br />
zusammengesetzte Beere verwachsen.<br />
1 Bloras nigra L. Schwarzer Maulbeerbaum.<br />
Baum. Blätter gestielt, eiförmig o<strong>der</strong> eilanglich, spitz o<strong>der</strong><br />
zugespitzt, am Grunde meistens herzförmig, ungethe.lt o<strong>der</strong><br />
unregelmässig -ausgeschnitten und gelappt, grob- und un-<br />
Kleich-gesagt, oherwSrts etwas rauh, unterseits weichhaarig.<br />
Blüten mit den Blättern hervorbrechend, gelbgrün, meist<br />
2hausig. Aehren <strong>der</strong> Staubblüten walzlich-länglich. Frucht-<br />
ahren eilänglich, länger als <strong>der</strong> Aehrenstiel, bei <strong>der</strong> Frucht-
eife fast sitzend. Perigone am Rande behaart. Narben rauh-<br />
haarig. Früchte purpur-schwarz, säuerlichsüss. ^. Stammt<br />
aus Persien, <strong>in</strong> Obstgärten kultivirt. Mal.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen reifen Früchte, Baccae Mori,<br />
Maulbeeren.<br />
Präparate. Roob und Syrnpns Morornm.<br />
2. Ficus L. Feigenbaum.<br />
Blüten e<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> zweihäusig, auf <strong>der</strong> <strong>in</strong>nern Höhlen<br />
fläche e<strong>in</strong>er birnförmigen Blütenhülle e<strong>in</strong>geschlossen, Hülle<br />
oben mit e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en von Schuppen umgebenen Oeffnung<br />
37<br />
versehen. Staubblüten: Perigon Stheilig, Staubgefässe 3.<br />
Fruchtblüten: Perigon Stheilig, Fruchtknoten oberständig,<br />
Griffel 1, fädlich, mit 2 Narben. Frachthülle fleischig, die<br />
kle<strong>in</strong>en Kornfrüchte e<strong>in</strong>schliessend.<br />
1. Ficus Carica L. Geme<strong>in</strong>er Feigenbaum. Baum<br />
o<strong>der</strong> Strauch, ausgebreitet- ästig, <strong>in</strong> allen Theilen milchend.<br />
Blätter abwechselnd, gestielt, handförmig-ölappig, örippig,<br />
oberhalb dunkelgrün, rauh, unterseits weichhaarig, Lappen<br />
länglich, stumpf, eckig-gezähnt. Blütenhüllen blattwiukel-<br />
ständig, e<strong>in</strong>zeln, kahl, zuerst grün, zur Zeit <strong>der</strong> Fruchtreife<br />
braun, weich. I». In Südeuropa e<strong>in</strong>heimisch, hei uns kul-<br />
tivirt. März bis Mai.<br />
Oj^cme^Z. Die getrockneten Früchte, Caricae, Feigen.<br />
22. Familie. Cannab<strong>in</strong>een Endl.<br />
1. Cannabis L. Hanf.<br />
Blüten zweihäusig. Staubblüten <strong>in</strong> Trauben. Perigon<br />
5blättrig. Staubgefässe 5. Fruchtblüten paarweise <strong>in</strong> den<br />
Blattachseln junger Zweige sitzend, sche<strong>in</strong>bar kurze beblät-<br />
terte Aehren bildend, jede von e<strong>in</strong>em scheidenförmigen zu-<br />
gespitzten Deckblättchen e<strong>in</strong>geschlossen. Fruchtknoten 1,<br />
oberständig, Griffel 2. Nüsschen von dem bleibenden Deck-<br />
blättchen e<strong>in</strong>geschlossen.
38<br />
1. Cai<strong>in</strong>abis sativa L. Gebauter Hanf. Wurzel<br />
sp<strong>in</strong>dlig. Stengel autrecht, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig, 2— 5' hoch,<br />
angedrückt- behaart. Blätter gegenständig, gestielt, trübgrün,<br />
zu 3— 9 gef<strong>in</strong>gert, die obersten ungetheilt, Blättchen und<br />
Blätter lanzettlich, spitz, tief- und scharfgesägt, rauhhaarig,<br />
drüsig-punktirt. Trauben <strong>der</strong> Staubblüten end- und seiten-<br />
ständig, e<strong>in</strong>e endständige beblätterte Rispe bildend. Staub-<br />
kölbchen gelb. Sche<strong>in</strong>ähren <strong>der</strong> grünen Fruchtblüten zusammen<br />
e<strong>in</strong>e endständige unterbrochene beblätterte Aehre dar-<br />
stellend, (t:. Aits Ost<strong>in</strong>dien stammend;^ auf Fel<strong>der</strong>n im<br />
Grossen gebaut. Jidi^ Aiigust. — Die ganze Pflanze von<br />
e<strong>in</strong>em betäubenden Gerüche.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die blühenden Spitzen <strong>der</strong> Fruchtpflan-<br />
zen, Herba Caimabis. — 2. Die Samen, Seui<strong>in</strong>a Canoabis.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Cannabis.<br />
2. Humulus L. Hopfen.<br />
Blüten zweihäusig. Staubblüten <strong>in</strong> Rispen. Perigon<br />
öblättrig. Staubgefässe 5. Frucht bluten <strong>in</strong> Kätzchen.<br />
Kätzchen aus dachig-übere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> liegenden 2blütigen Deck-<br />
blättern gebildet, bei <strong>der</strong> Reife e<strong>in</strong>en krautigen Fruchtzapfen<br />
darstellend. Jede Blüte am Grunde von e<strong>in</strong>em schuppen-<br />
förmigen Deckblättchen umfasst. Perigon dünnhäutig, durch-<br />
sichtig, gezähnt. Fruchtknoten 1, oberständig. Griffel 2. Nüss-<br />
chen vom Perigon und dem Deckblättchen e<strong>in</strong>geschlossen.<br />
1. Huumlus Lupulas L. Geme<strong>in</strong>er Hopfen. Wurzel<br />
kriechend. Stengel 4— 8' hoch kletternd, sich w<strong>in</strong>dend, von<br />
zerstreuten kurzen Weichstacheln rauh. Blätter gegenständig,<br />
gestielt, meist bandförmig- 3— Slappig, mitunter auch unge-<br />
theilt, am Grunde herzförmig, grobgesfigt, dunkelgrün, ober-<br />
seits strieglig-rauh, rückwärts drüsig-punktirt. Rispen <strong>der</strong><br />
gelblichen Staubblüten end- und seitenständig. Fruchtkätz-<br />
chen eiförmig, überhängend, blassgrün, e<strong>in</strong>zeln, langgestielt<br />
o<strong>der</strong> <strong>in</strong> lockern Trauben. Die <strong>in</strong>nere Seite <strong>der</strong> Schuppen,<br />
<strong>der</strong> Deckblättchen und <strong>der</strong> Fruchtknoten mit gelben glänzen-
den Drüsen (Hopfenmehl) besetzt. 'H. An Gebüschen^ Hecken,<br />
und <strong>in</strong> eigenen Hopfengärten kultivirt. Juni bis August<br />
39<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen und getrockneten Fruchtkätz-<br />
chen kultivirter Pflanzen, Strobali Lupali.<br />
Präparate. Extractum und * T<strong>in</strong>ctura Lupnli.<br />
23. Familie. Urticaceen Endl.<br />
1. Urtica L. Bren n -Nessel.<br />
Blüten e<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> zweihäusig <strong>in</strong> geknäuelten Rispen,<br />
grünlich. Staubblüten: Perigon 4theilig. Staubgefässe 4,<br />
bei dem Aufblühen elastisch zurückspr<strong>in</strong>gend. Frucht blu-<br />
ten: Perigon kreuzförmig-4blättrig, die 2 äussern Blättchen<br />
kle<strong>in</strong> o<strong>der</strong> fehlend, die 2 Innern blattartig, bei <strong>der</strong> Frucht-<br />
reife grösser, das e<strong>in</strong>samige Nüsschen e<strong>in</strong>schliessend. Frucht-<br />
knoten 1, oberständig. Narbe sitzend, köpfig-p<strong>in</strong>selförmig.<br />
1. Irtica urens L. Kle<strong>in</strong>e Brenn-Nessel. Wurzel<br />
sp<strong>in</strong>dlig-ästig, jährig. Stengel aufrecht, V2— 1' hoch, e<strong>in</strong>fach<br />
o<strong>der</strong> ästig, sammt den Blättern mit Brennborsten besetzt,<br />
sonst kahl. Blätter gegenständig, gestielt, oval, spitz, e<strong>in</strong>ge-<br />
schnitten-gesägt, bis 1" lang, 6— 9'" breit, hellgrün. Blüten<br />
e<strong>in</strong>häusig, geknäuelt, <strong>in</strong> Rispen, Rispen blattw<strong>in</strong>kelständig,<br />
aufrecht, kürzer als <strong>der</strong> Blattstiel. ®. Auf wüstem und be-<br />
bautem Lande. Juni bis September.<br />
2. irtica dioica L. Grosse Brenn-Nessel. Wurzel<br />
kriechend, ausdauernd. Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach, 2— 3' hoch,<br />
sammt den Blättern kurzhaarig mit e<strong>in</strong>gemischten Brenn-<br />
borsten. Blätter gegenständig, gestielt, herzeiförmig o<strong>der</strong> ei-<br />
förmig länglich, zugespitzt, grobgesägt, 3—4" lang, 2" breit,<br />
trübgrün. Blüten zweihäusig, geknäuelt, <strong>in</strong> Rispen, Rispen<br />
blattw<strong>in</strong>kelständig, hängend, länger als <strong>der</strong> Blattstiel, ^j.. An<br />
Zäunen, auf Schutt, wüsten Plätzen. Jidi bis September.<br />
Offic<strong>in</strong>ell von beiden das frische Kraut, welches bei<br />
Berührung e<strong>in</strong> Brennen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Haut verursacht, Herba Urticae.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura irticae.
40<br />
24. Familie. Euphorbiaceen R. Br,<br />
1. Euphorbia L. Wolfsmilch.<br />
Blüten e<strong>in</strong>häusig, 10 bis viele Staubgefässe und e<strong>in</strong><br />
gestielter Fruchtknoten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte, von e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>schaft-<br />
lichen Hülle (Kelch <strong>der</strong> alten Botaniker) umgeben,<br />
e<strong>in</strong>e falsche Zwitterblüte darstellend. Blütenhülle glockig,<br />
8— lOzähnig, 4—5 Zähne krautig, aufrecht o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>wärts<br />
gerichtet, 4— 5 mit ihnen abwechselnd, nach aussen gewen-<br />
det und mit e<strong>in</strong>er fleischigen honigabson<strong>der</strong>nden Oberfläche<br />
(Drüsen <strong>der</strong> neuern, Blumenblätter <strong>der</strong> alten<br />
Botaniker) versehen. Drüsen queroval, halbmondförmig<br />
o<strong>der</strong> zweihörnig. Blumenkrone fehlend. Fruchtknoten 3fäche-<br />
rig, gestielt. Griffel 3, je<strong>der</strong> 2spaltig. Kapsel 3 knotig, <strong>in</strong> 3<br />
e<strong>in</strong>samige Theilfrüchte zerfallend, Theilfrüchte 2klappig, ela-<br />
stisch aufspr<strong>in</strong>gend, e<strong>in</strong>samig. — Alle Theile <strong>der</strong> Arten<br />
enthalten e<strong>in</strong>en ätzend-scharfen Milchsaft, <strong>der</strong> bei Verwundung<br />
reichlich herausquillt.<br />
1. Euphorbia Lathyris L. Kreuzblättrige Wolfsmilch.<br />
Wurzel sp<strong>in</strong>dlig, Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach, 2— 3'<br />
hoch, sowie die ganze Pflanze kahl und graugrün. Blätter<br />
gegenständig, <strong>in</strong>s Kreuz gestellt, sitzend, l<strong>in</strong>eal-lanzettlich,<br />
spitz, ganzrandig, die obern am Grunde herzförmig. Dolden<br />
endständig, 4strahlig, Strahlen wie<strong>der</strong>holt- 2spaltig. Blüten<br />
gestielt, e<strong>in</strong>zeln <strong>in</strong> den Gabeln. Blätter <strong>der</strong> Hülle wie die<br />
obersten Stengelblätter, die <strong>der</strong> Hüllchen aus eiförmigem<br />
Grunde zugespitzt, fast 3eckig. Drüsen 2hÖrnig, blassgelb.<br />
Kapsel von <strong>der</strong> Grösse e<strong>in</strong>er Kirsche, glatt. Samen gelblich.<br />
®. Im südlichpAi Europa y <strong>in</strong> Gärten kultivirt und ver-<br />
wil<strong>der</strong>t. Juniy Juli.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Samen, Sem<strong>in</strong>a Catapatiae m<strong>in</strong>oris.<br />
Fast gleiche Wirkung besitzen die übrigen <strong>in</strong> Deutschland<br />
wildwachsenden Arten: E. Cyparissias L., Cypressen-W.<br />
E. palustris L., Wasser-W.; E, helioscopia L., Garten-W.<br />
u. a. m.
2. Ric<strong>in</strong>us L. Wun<strong>der</strong>baum.<br />
Blüten e<strong>in</strong>häusig <strong>in</strong> endständigen länglichen Trauben,<br />
die untern staubblütig, die obern fruchtblütig. Staubblüten:<br />
Perigon 3— Stheilig, Staubgefässe zahlreich, Staubfäden viel-<br />
ästig. Fruchtbltiten: Perigon 3— Stheilig, Fruchtknoten<br />
oberständig, kuglig, weichstachlich. Griffel 3, tief-2theilig.<br />
Kapsel rundlich, weichstachlig, 3knotig, 3fächerig, Fächer<br />
e<strong>in</strong>samig,<br />
41<br />
1. Ric<strong>in</strong>us commnnis L. Geme<strong>in</strong>er Wun<strong>der</strong>baum.<br />
Stengel 6— 8' hoch, ästig, röthlich-gefärbt, so wie die ganze<br />
Pflanze kahl und blau bereift. Blätter langgestielt, schild-<br />
förmig, handförmig-7— lOlappig, Lappen lanzettlich, zuge-<br />
spitzt, ungleich- drüsig-gesägt, die obern länger. Staubblüten<br />
<strong>in</strong> entfernt-stehenden Büscheln. Staubgefässe gelb. Frucht<br />
knoten grün, Griffel roth. Früchte von <strong>der</strong> Grösse e<strong>in</strong>er Nuss.<br />
Samen elliptisch, plattgedrückt, 3— 4'" lang, Schale hart,<br />
zerbrechlich, glänzend, buntgefleckt. Kern weiss. 0. Aus<br />
dem Oriente stammend, hei uns <strong>in</strong> Gärten kultivirt. —<br />
Juli bis September.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Samen, Sem<strong>in</strong>a Ric<strong>in</strong>i o<strong>der</strong> Catapatiae<br />
majoris, Pur gierkörne r.<br />
Präparat. Oleam Ric<strong>in</strong>i.<br />
3. Mercurialis L. B<strong>in</strong>gelkraut.<br />
Blüten zweihäusig. Perigon 3theilig, grün. Staubblü-<br />
ten: Staubgefässe 8—12. Fruchtblüten: Fruchtknoten<br />
oberständig, Griffel 2. Spaltfrucht 2knotig, <strong>in</strong> 2 e<strong>in</strong>samige<br />
Theilfrüchte zerfallend, Theilfrüchte 2klappig, elastisch-auf-<br />
spriügend, e<strong>in</strong>samig.<br />
1. Mercarialis perenuis L. Ausdauerndes B<strong>in</strong>gel-<br />
kraut. Wurzelstock stielrund, ästig, kriechend, stellenweise<br />
knotig-verdickt, reichfaserig. Stengel aufsteigend, e<strong>in</strong>fach,<br />
6— 12" hoch, geglie<strong>der</strong>t, an den Gelenken mit häutigen<br />
Schuppen besetzt, unten nackt, oben beblättert, sammt den
42<br />
Blättern kahl o<strong>der</strong> flaumig-. Blatter gegenständig, gestielt, ei-<br />
länglich o<strong>der</strong> länglich-lanzettlich, spitz o<strong>der</strong> zugespitzt, ge-<br />
sägt, dunkelgrün. Blütenstiele blattw<strong>in</strong>kelständig, die <strong>der</strong><br />
Staubblüten meist länger als das Blatt, e<strong>in</strong>e geknäuelte un-<br />
terbrochene Aehre tragend; die <strong>der</strong> Fruchtblüten auch bei<br />
<strong>der</strong> Fruchtreife kürzer als das Blatt, 1 — 3blütig. Früchte<br />
borstlich. '^ . An Waldrän<strong>der</strong>n, <strong>in</strong> Ha<strong>in</strong>en gebirgiger Ge-<br />
genden. April, Mai. — Ganze Pflanze geruchlos, enthält<br />
scharfe giftige Stoff'e.<br />
Ofßc<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze sammt <strong>der</strong> Wurzel,<br />
Herba Mercurialis uiontauac.<br />
Präparat. * Tiuctura Mercurialis.<br />
4. Buxus L. Buxbaum.<br />
Blüten e<strong>in</strong>häusig, ßlumenkrone fehlend. Staubblüten<br />
mit e<strong>in</strong>em Deckblatte gestützt. Kelch 3— 4blättrig. Staubge-<br />
fässe 3— 4, unter dem Ansätze zu e<strong>in</strong>em Fruchtknoten e<strong>in</strong>-<br />
gefügt. Fruchtbltiten mit 3 Deckblättchen gestützt. Kelch<br />
3blättrig. Fruchtknoten oberständig, Sfächerig. Grifi'el 3.<br />
Kapsel 3schnablig, 3klappig, die Grifi'el spaltend, Klappen<br />
daher 2schnablig, e<strong>in</strong>samig.<br />
1. Buxus sempepvirens L. Immergrüner Buxbaum.<br />
Strauch, bis 10^ hoch, dicht - ästig. Zweige und Blattstiele <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Jugend etwas behaart, später kahl wie die ganze Pflanze.<br />
Blätter gegenständig, eiförmig o<strong>der</strong> eilänglich, stumpf o<strong>der</strong><br />
ausgerandet, le<strong>der</strong>ig, glänzend, immergrün. Blüten <strong>in</strong> blatt-<br />
w<strong>in</strong>kelständigen Knäueln, gelblichgrün, Endblüte des Knäuels<br />
fruchtblütig, die übrigen staubblütig. ^. An gebirgigen Or-<br />
ten iväi'merer Gegenden, als Zwergfoi-m zu E<strong>in</strong>fassungen<br />
<strong>der</strong> Blumenheete aUgemehi verwendet. März, April. —<br />
Die Blätter, beson<strong>der</strong>s gerieben, von wi<strong>der</strong>lichem etwas be-<br />
täubendem Gerüche.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Blätter, Folia Buxi.<br />
Präparat. * Tiuctura Buxi.
25. Familie. Chenopodeen Vent.<br />
1. Chenopodiiim L. Gänsefuss.<br />
43<br />
Blüten vollkommen. Perigon Sspaltig o<strong>der</strong> Stheilig,<br />
deckblattlos, ohne Anhängsel. Staubgefässe meist 5, dem<br />
Grunde des Perigons e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, e<strong>in</strong>fticherig,<br />
e<strong>in</strong>samig. Griffel 2. Schlauchfrucht von oben o<strong>der</strong> von <strong>der</strong><br />
Seite zusammengedrückt, vom unverän<strong>der</strong>ten Perigone e<strong>in</strong>-<br />
geschlossen. Same mit krustiger Schale, wagrecht o<strong>der</strong> senk-<br />
recht.<br />
1. Chenopodium anibrosioidcs L. Wohlriechen<strong>der</strong><br />
Gänsefuss. Stengel aufreclit, 1-2' hoch, ästig, sowie die<br />
ganze Pflanze kahl. Blätter kurzgestielt, länglich-lanzettlich,<br />
spitz, am Grunde keilförmig-verschmälert, entfernt-gezähnt,<br />
hellgrün, oberseits glatt, rückwärts drüsig-bestreut. Blüten<br />
sehr kle<strong>in</strong>, grün, <strong>in</strong> Knäueln, blattw<strong>in</strong>kelständige Aehren<br />
bildend. Aehren kürzer als das Blatt, die Knäuelchen mit<br />
l<strong>in</strong>eal-lanzettlichen ganzrandigen Deckblättern gestützt. 0.<br />
Aus Mexiko stcnnmend, <strong>in</strong> Deutschland kultivirt und Jiie<br />
und da rjerwil<strong>der</strong>t. Juni, Jidi. — Ganze Pflanze von<br />
starkem aromatischem Gerüche.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete Kraut, Hcrba Cheuopodii<br />
a<strong>in</strong>brosioidis, Mexikanisches Traubenkraut.<br />
2. Chenopodium Botrjs L. Flaumiger Gänsefuss.<br />
Stengel aufrecht, ästig, klebrig-flaumig wie die ganze Pflanze,<br />
Yi— 1' hoch. Blätter gestielt, gleichftirbig, ' im Umrisse läng-<br />
lich, stumpf, buchtig-fie<strong>der</strong>spaltig, oberwärts <strong>in</strong> lanzettliche<br />
ganzrandige blütenständige Blätter übergehend. Blüten ge-<br />
knäuelt, grün, <strong>in</strong> verlängerten zusammengesetzten fast blatt-<br />
losen Trauben. ®. Auf sandigen Stellen. Juni bis August.<br />
Botrytis.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das blühende Kraut, Herba Cheiiopodii<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Chenopodii Botrytis.
44<br />
3. Chenopodium glaacum L. Seegrt<strong>in</strong>er Gänse-<br />
f u s s. Stengel liegend, aufsteigend o<strong>der</strong> aufrecht, bis 6" lang<br />
o<strong>der</strong> 1— 3' hoch, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig, sammt den Perigonen<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend etwas mehlig, später glatt. Blätter gestielt,<br />
dick, länglich o<strong>der</strong> eilänglich, stumpf, entfernt-buchtig-gezähnt<br />
o<strong>der</strong> ausgeschweift, matt, 2farbig, oberseits glatt, sattgrün,<br />
rückwärts mehlig-bläulichgrau. Blüten geknäuelt, gelbgrün,<br />
<strong>in</strong> end- und seitenständigen zusammengesetzten fast blatt-<br />
losen Aehren. ®. An feuchten Orten, ivüsten Plätzen. Juli<br />
bis September, — Ganze Pflanze geruchlos.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das Kraut <strong>der</strong> blühenden Pflanze, Herba<br />
Chenopodii glanci.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Chenopodii glaacl.<br />
4. Chenopodiam Vulvaria L. St<strong>in</strong>ken<strong>der</strong> Gänse-<br />
fuss. Stengel liegend, ausgebreitet- ästig, graumehlig wie die<br />
ganze Pflanze. Blätter gestielt, eirautenförmig, spitz, ganz-<br />
randig, zuletzt oberseits kahl und dann zweifarbig. Blüten<br />
geknäuelt <strong>in</strong> end- und seitenständigen kurzen zusammenge-<br />
setzten, fast blattlosen Knäueln. (•). Auf wüsten Plätzen,<br />
an Häusern. Juli bis August. — Ch. olidum Curtis. —<br />
Die graugrüne Pflanze verräth sich schon von weitem durch<br />
den eckelhaften Gestank.<br />
TulTariae.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das blühende Kraut, Herba Chenopodii<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Chenopodii Valvariae.<br />
26. Familie. Phytolacceen Endl.<br />
1. Phytolacca L. Schm<strong>in</strong>kbeere.<br />
Blüten vollkommen. Perigon unterständig, öblättrig, ge-<br />
färbt. Staubgefässe 10, am Grunde des Fruchtknotens e<strong>in</strong>-<br />
gefügt. Fruchtknoten lOriefig. Grifl'el 10. Beere lOfächerig,<br />
Fächer e<strong>in</strong>samig.<br />
1. Phytolacca decandra L. Geme<strong>in</strong>e Schm<strong>in</strong>kbeere.<br />
Wurzel holzig. Stengel aufrecht, oben ästig, 4— 8'
hoch, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter wechselständig,<br />
gestielt, eilanzettlich, spitz o<strong>der</strong> stumpf mit e<strong>in</strong>er Stachel-<br />
spitze, ganzrandig. Blüten kle<strong>in</strong> <strong>in</strong> langgestielten Trauben,<br />
diese den Blättern gegenständig o<strong>der</strong> seitlich. Perigonblätter<br />
röthlich, eiförmig, hohl. Beeren glänzend, schwarzroth. 21.<br />
Aus Nordamerika stammend, <strong>in</strong> Gärten kultivirt. Juli,<br />
August.<br />
Offic<strong>in</strong>eU. Die frischen Beeren, Baccae Phytolaccae,<br />
Kermesbeeren.<br />
Präparat. Syrapus Phytolaccae.<br />
27. Familie. Polygoneen Juss.<br />
1. Polygonuill L. Knöterich.<br />
45<br />
Blüten vollkommen. Perigon Stheilig, meistens gefärbt,<br />
Zipfel ungleich. Staubgefässe 5—8, vor den Perigonzipfeln<br />
e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, frei, oberständig. Narben 2—3.<br />
Frucht nussartig, 3seitig o<strong>der</strong> zusammengedrückt, von dem<br />
wenig vergrösserten Perigon umgeben.<br />
1. Polygonum Bistorta L. Nattern -Knöterich. Wur-<br />
zelstock wagrecht, dickwalzlich, verschiedenartig gekrümmt,<br />
rothbraun. Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach, 1— 3' hoch, kahl. Blät-<br />
ter aus herzförmigem o<strong>der</strong> gerundetem Grunde eilänglich,<br />
eilanzettlich o<strong>der</strong> länglich-lanzettlich, undeutlich kle<strong>in</strong>gekerbt,<br />
wellig, rückwärts seegrün, oberseits kahl, die untern stumpf-<br />
lich o<strong>der</strong> spitz, <strong>in</strong> den halbgeflügelten Blattstiel zugeschweift,<br />
die obern spitz o<strong>der</strong> zugezpitzt, sitzend. Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er end-<br />
ständigen länglich- walzlichen gedrungenen aufrechten Aehre.<br />
Perigone rosenroth. 2^. j\itf feuchten Wiesen <strong>in</strong> Gebirgs-<br />
gegenden. Juni bis August.<br />
Offic<strong>in</strong>eU. Die Wurzel, Radix Bistortae, N a 1 1 e r w u r z.<br />
2. Rumex L. Ampfer.<br />
Blüten vollkommen o<strong>der</strong> zweihäusig. Perigon 6theilig,<br />
die 3 äussern Zipfel kle<strong>in</strong>er, krautig, die 3 Innern grösser,
46<br />
häutig, fortwachsend, aufrecht, mit o<strong>der</strong> ohne Schwiele auf<br />
dem Rücken. Staubgefässe 6, paarweise am Grunde <strong>der</strong> 3<br />
<strong>in</strong>nern Perigonzipfel e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten frei, oberstän-<br />
dig. Narben 3. Frucht nussartig, 3eckig, von den 3 ver-<br />
grösserten Perigonzipfeln e<strong>in</strong>geschlossen.<br />
Unter dem Namen Lapathu<strong>in</strong> acutum kommen <strong>in</strong> den<br />
Apotheken die Wurzeln mehrerer Arten von Rumex vor, die<br />
im Folgenden übere<strong>in</strong>stimmen:<br />
Die Wurzel ausdauernd, sp<strong>in</strong>dlig-ästig, auswendig braun,<br />
<strong>in</strong>wendig gelb, im altern Zustande rothgelb, selbst roth.<br />
Stengel aufrecht, ästig, beblättert, 1— 4' hoch, kahl wie die<br />
ganze im Alter oft blutroth überlaufene Pflanze. Blätter wech-<br />
selständig, die untern lang, die obern kürzer gestielt, kle<strong>in</strong>er.<br />
Blüten vollkommen <strong>in</strong> endständigen sche<strong>in</strong>quirligen Trauben.<br />
1. Rumex obtusifolius L. Stumpf blättrig er Am-<br />
pfer. Blätter wellig- o<strong>der</strong> ausgebissen-gekerbt, die untern<br />
eiförmig o<strong>der</strong> länglich, stumpf o<strong>der</strong> spitz, am Grunde herz-<br />
förmig o<strong>der</strong> abgerundet, die obern lanzettlich, spitz. Blüten-<br />
trauben oberwärts gedrungen, blattlos. Die 3 <strong>in</strong>nern Zipfel<br />
des Fruchtperigons 3eckig o<strong>der</strong> 3eckig- länglich, uetza<strong>der</strong>ig,<br />
bei<strong>der</strong>seits gezähnt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e längliche stumpfe ganzrandige<br />
Spitze vorgezogen, alle 3 schwielentragend. 2^. Auf Wiesen,<br />
Triften, <strong>in</strong> Dörfern, an Bächen geme<strong>in</strong>. Juli, August.<br />
2. Rumex nemorosus Schrad. Ha <strong>in</strong> -Ampfer. Blätter<br />
wellig gekerbt o<strong>der</strong> ganzrandig, die untern herzförmig o<strong>der</strong><br />
eilänglich, stumpf o<strong>der</strong> spitz, die obern lanzettlich, spitz.<br />
Blütentrauben unterbrochen, blattlos. Die 3 <strong>in</strong>nern Zipfel des<br />
Fruchtperigons l<strong>in</strong>eal-länglich, stumpf, ganzrandig, nur e<strong>in</strong>er<br />
e<strong>in</strong>e Schwiele tragend. 2|.. In Auen, Ha<strong>in</strong>en. Juli, August.<br />
— R. Nemolapathum Ehrh.<br />
3. Rumex conglomeratus Murr. Geknäuelter Am-<br />
pfer. Blätter wellig-gekerbt o<strong>der</strong> ganzrandig, die untern<br />
herzförmig o<strong>der</strong> eilänglich, stumpf o<strong>der</strong> spitz, die obern lan-<br />
zettlich, spitz. Blütentrauben unterbrochen, beblättert. Die 3<br />
<strong>in</strong>nern Zipfel des Fruchtperigons l<strong>in</strong>eal-länglich, stumpf, ganz-
andig, je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Schwiele traj^end. '?t. An Gräben^ Ufern,<br />
Sümpfen. Juli, August.<br />
Offic<strong>in</strong>ell von allen 3 Arten die Wurzel, Radix Lapathi<br />
acuti, Gr<strong>in</strong>d würz.<br />
47<br />
4. Rnmex crispus L. Krauser Ampfer. Blätter<br />
wellig-gekraust, die untern länglich o<strong>der</strong> länglich-lanzettlich,<br />
stumpf o<strong>der</strong> spitz, am Grunde manchmal etwas herzförmig,<br />
die obern lanzettlich, spitz. Blütentrauben blattlos, oberwärts<br />
gedrungen. Die 3 Innern Zipfel des Fruchtperigons rundlich-<br />
eiförmig o<strong>der</strong> fast herzförmig, über %'" lang und fast so<br />
breit, netza<strong>der</strong>ig, stumpf, ganzrandig, je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Schwiele<br />
tragend. '2^. Alf Wiesen, an Ra<strong>in</strong>en, Wegen, Ufern. Juli,<br />
August.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel, Radix Rumicis crispi.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctora Ramicis crispi.<br />
3. Rheu<strong>in</strong> L. Rhabarber.<br />
Blüten vollkommen. Perigon 6theilig, Zipfel krautig,<br />
die 3 äussern kle<strong>in</strong>er. Staubgefässe 9, vor den 3 äussern<br />
Zipfeln paarweise, vor den 3 Innern e<strong>in</strong>zeln. Fruchtknoten<br />
oberständig, 3kantig. Narben 3, fast sitzend. Frucht nuss-<br />
artig, 3kantig, 3flügelig, von dem welken Perigon umgeben.<br />
Wurzelstock senkrecht, dick, nach unten <strong>in</strong> mehrere<br />
Aeste getheilt, auswendig braun, <strong>in</strong>wendig gelb mit roth-<br />
braunen Flecken.<br />
1. Rheam palmatnm L. Handförmige Rhabarber.<br />
Stengel aufrecht, walzenrund, 4— 6' hoch, glatt, kahl. Blätter<br />
gestielt, bandförmig- getheilt, am Grunde herzförmig, 5—7ner-<br />
vig, bei<strong>der</strong>seits fe<strong>in</strong> weichhaarig, die grundständigen viel<br />
grösser, ohne Stiel 1 — i^/./ lang. Blüten kle<strong>in</strong>, gelblichweiss,<br />
<strong>in</strong> endständigen beblätterten Rispen, aus zahlreichen büschel-<br />
blütigen Trauben zusammengesetzt. 2|.. I)i <strong>der</strong> ch<strong>in</strong>esischen<br />
Tartarei, <strong>in</strong> botanischen Gärten kultivirt. Juni, Juli.<br />
2. Rheniii E<strong>in</strong>odi Wallr. Ch<strong>in</strong>esische Rhabarber.<br />
Stengel aufrecht, 4— S' hoch, walzenrund, gefurcht, so wie
48<br />
die Blätter kurzhaarig. Blätter gestielt, ungetheilt, rundlich-<br />
o<strong>der</strong> länglich-herzförmig, 5—7 nervig, stumpf, ganzrandig,<br />
die grundständigen viel grösser, ohne Stiel 1— IV2' lang,<br />
länger gestielt. Blüten weisslich <strong>in</strong> endständiger beblätterter<br />
Rispe, aus zahlreichen büschelblütigen Trauben zusammen-<br />
gesetzt, 2|.. In <strong>der</strong> ch<strong>in</strong>esischen Tartarei^ <strong>in</strong> botanischen<br />
Gärten kultivirt. Juni, Juli.<br />
Offic<strong>in</strong>ell von beiden die Wurzel, Radix Rhei o<strong>der</strong><br />
Rhabarbari, R habarberwurzel.<br />
Präjf^arate. Extra ctuni und * T<strong>in</strong>ctara Rhei.<br />
28. Familie. Aristolochieen Juss.<br />
1. AristolocMa L. Osterluzei.<br />
Blüten vollkommen. Perigon gefärbt, rÖhrig, Röhre am<br />
Grunde mit dem Fruchtknoten verwachsen, oberhalb dessel-<br />
ben bauchig, sammt dem schief <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Zunge verbreiterten<br />
Saume abfällig. Staubkölbchen 6, mit dem Rücken au die<br />
Griflfelsäule angewachsen, unter <strong>der</strong> Narbe sitzend. Griffel<br />
1, kurz, säulenförmig, Narbe 6strahlig. Kapsel le<strong>der</strong>ig, 6fii-<br />
cherig, öklappig.<br />
1. AristolocMa Cleniatitis L. Geme<strong>in</strong>e Osterluzei.<br />
Wurzelstock stielrund, ästig, kriechend, ausserlich grüngelb,<br />
<strong>in</strong>wendig weisslich. Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach, IV2 ^' lioa^j<br />
kahl wie die ganze Pflanze. Blätter wechselständig, gestielt,<br />
rundlich-3 eckig, am Grunde herzförmig ausgeschnitten, stumpf<br />
o<strong>der</strong> ausgerandet, ganzrandig, le<strong>der</strong>ig, oberseits grasgrün,<br />
rückwärts bläulich. Blüten zu 2— 6, gestielt, <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kel-<br />
ständigen Büscheln. Perigon ohne Stiel 1" lang, lichtgelb.<br />
2|. An Ackerrän<strong>der</strong>n, <strong>in</strong> We<strong>in</strong>gärten. Mai, Juni. —<br />
Ganze Pflanze von e<strong>in</strong>em eigenthümlichen wi<strong>der</strong>lichen star-<br />
ken Gerüche.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das Kraut und die Wurzel, Herba et radix<br />
Aristolochiae.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Aristolochiae.
2. Asarum L. Haselwurz.<br />
Blüten vollkommen. Perigon glockig-^ bleibend, am<br />
Grunde mit dem Fruchtknoten verwachsen, Saum 3— 4spal-<br />
tig, Zipfel gleich, spitz. Staubgefässe 12, auf dem Frucht-<br />
knoten sitzend. Staubkölbchen an die Mitte <strong>der</strong> pfriemlichen<br />
Staubfäden angewachsen priffel 1, kurz, säulenförmig, Narbe<br />
östrahlig. Kapsel le<strong>der</strong>ig, 6fächerig, unregelmässig aufspr<strong>in</strong>-<br />
gend, vom Perigon e<strong>in</strong>geschlossen.<br />
1. Asaruiii earopaeani L. Europäische Hasel-<br />
wurz. Wurzelstock stengelartig, ästig, kriechend. Stengel<br />
aufsteigend, nur 1— 2" hoch, sammt den Blättern und Blü-<br />
tenstielen und dem Perigone langhaarig, am Grunde be-<br />
schuppt, an <strong>der</strong> Spitze 2blättrig, e<strong>in</strong>blütig. Blätter langge-<br />
stielt, nierenförmig, ganzrandig, le<strong>der</strong>ig, dunkelgrün, glän-<br />
zend, zerstreut-behaart. Perigon zwischen den 2 Blattstielen,<br />
viel kürzer als diese, herabgebogen, auswendig braungrün,<br />
<strong>in</strong>wendig schmutzig-blutroth. 2|-. A71 schattigen feuchten<br />
Waldstellen. April, Mai. — Ganze Pflanze von wi<strong>der</strong>-<br />
lichem Gerüche.<br />
ba Asari.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel und die Blätter, Radix et hep-<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Asari.<br />
29. Familie. Daphnoideen Vent.<br />
1. Daphne L. Keller hals.<br />
Blüten vollkommen. Perigon trichterig, meistens ge-<br />
färbt, Saum 4spaltig. Staubgefässe 8, dem Schlünde o<strong>der</strong><br />
<strong>der</strong> Röhre des Perigons e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, frei,<br />
oberständig. Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Ste<strong>in</strong>frucht e<strong>in</strong>samig,<br />
mit weichem o<strong>der</strong> le<strong>der</strong>igem Fleische.<br />
1. Daphne Mezcreaiii L. Geme<strong>in</strong>er Kellerhals.<br />
Strauch, 2—4' lioch. Zweige kahl, nackt, zähe, weisslich-<br />
braun, gegen die Spitze zu beblättert. Blätter keilig lanzett-<br />
<strong>Maly</strong>: Medic<strong>in</strong>alpflanzen. 4<br />
49
50<br />
lieh, <strong>in</strong> den Blattstiel verlaufend, spitz, ganzrandig, kahl,<br />
weich, abfällig. Blüten vor den Blättern hervorbrechend, meist<br />
zu 3 seitenständig sitzend, e<strong>in</strong>e unterbrochene sche<strong>in</strong>bar<br />
endständige Aehre bildend. Perigone pfirsichbliltenfarbig, be-<br />
täubend wohlriechend. PerigonrÖhre behaart. Ste<strong>in</strong>früchte<br />
rundlich, saftig, scharlachroth, unter den Blättern stehend.<br />
p. In Wäl<strong>der</strong>n^ Vorh'ölzern. März, April. — Die R<strong>in</strong>de<br />
und Früchte dieser und <strong>der</strong> folgenden Art enthalten e<strong>in</strong><br />
harziges, ätzendes Gift, die R<strong>in</strong>de ist blasenziehend.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frische und getrocknete R<strong>in</strong>de des<br />
Stammes und <strong>der</strong> altern Aeste, Cortex Mezerei, Seidel-<br />
bast.<br />
Präparate. Extractum und * T<strong>in</strong>ctura Mezerei.<br />
2. Daphne Laureola L. Lorbeer blättriger Kel-<br />
lerhals. Strauch, 1— 2' hoch. Zweige kahl, nackt, bieg-<br />
sam, gelbbraun, gegen die Spitze zu beblättert. Blätter kei-<br />
lig-lanzettlich o<strong>der</strong> keilig-länglich, <strong>in</strong> den Blattstiel verlau-<br />
fend, spitz, ganzrandig, kahl, le<strong>der</strong>ig, immergrün, glänzend.<br />
Blüten <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kelständigen meist Sblütigen überhängen-<br />
den Trauben. Perigone geiblichgrün, geruchlos. Ste<strong>in</strong>früchte<br />
eiförmig, saftig, blattw<strong>in</strong>kelständig, scliwarz. t* . In ste<strong>in</strong>igen<br />
trocknen Wäl<strong>der</strong>n^ Vorltölzern. März, April.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze, Berba Laureolae.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctora Lanreolae.<br />
30. Familie. Laur<strong>in</strong>een DC.<br />
1. Laurus L. Lorbeer.<br />
Blüten zweihäusig. Perigon unterständig, 4theilig. S taub-<br />
blüten: Staubgefässe 9— 12, am Grunde des Perigons e<strong>in</strong>gefügt,<br />
Staubfäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte 2drüsig. Fruchtblüten:<br />
Staubgefässe 4, unfruchtbar, spiessförmig. Fruchtknoten ei-<br />
förmig. Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Beere e<strong>in</strong>samig.<br />
1. Lauras nobilis L. Edler Lorbeer. Baum o<strong>der</strong><br />
Strauch. Blätter wechselständig, gestielt, länglich-lanzettlich,
an beiden Enden zugespitzt, ganzrandig, wellig, le<strong>der</strong>ig, im-<br />
mergrün, 3—4" lang, kahl wie die ganze Pflanze. Blüten-<br />
dolden gestielt, gepaart, blattw<strong>in</strong>kelständig, kürzer als die<br />
Blattstiele. Blüten kle<strong>in</strong>, gelb. Beeren schwarzbraun. ^. In<br />
Südeuropa e<strong>in</strong>heimisch, <strong>in</strong> Glashäusern kultivirt. April,<br />
Mai.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Beeren, Baccae Lanri.<br />
Präparat. Oleom Laari.<br />
B. Gamopetalen o<strong>der</strong> Monopetalen.<br />
Blütendecke doppelt, aus e<strong>in</strong>em Kelche und e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>blättri-<br />
gen Blumenkrone bestehend.<br />
31. Familie. Valerianeen DG.<br />
1. Valeriana L. Baldrian.<br />
M<br />
Blüten vollkommen o<strong>der</strong> zweihäusig. KelchrÖhre mit<br />
dem Fruchtknoten verwachsen, Kelchsaum oberständig, an-<br />
fangs e<strong>in</strong>gerollt, bei <strong>der</strong> FriichtreiCe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e fe<strong>der</strong>ige Haar-<br />
krone umgewandelt, abfällig. Blumenkrone trichterig, Sspal-<br />
tig. Staubgefässe 3. Griffel 1. Frucht e<strong>in</strong>samig.<br />
1. Valeriana ol'fic<strong>in</strong>alis L. Offic<strong>in</strong>ell er Baldrian.<br />
Wurzelstock schief o<strong>der</strong> senkrecht, abgebissen, mit dicklichen<br />
Fasern büschelförmig besetzt. Stengel aufrecht, 2— S' hoch,<br />
e<strong>in</strong>fach, gefurcht, kahl o<strong>der</strong> am Grunde samrat den untern<br />
Blättern rauhliaarig. Blätter gegenständig, gefie<strong>der</strong>t, 6—-10-<br />
paarig, ßlättchen lanzettlich, grobgesägt o<strong>der</strong> die <strong>der</strong> obern<br />
Blätter auch ganzrandig. Blüten <strong>in</strong> endständiger doldentrau-<br />
biger Trugdolde. Blumen weiss o<strong>der</strong> rötidich. %. Auf feuchten<br />
Wiesen, <strong>in</strong> Auen, an Bächen. Juni bis August. -—<br />
Wurzel, beson<strong>der</strong>s getrocknet, von e<strong>in</strong>em eigenthümlichen<br />
durchdr<strong>in</strong>genden unangenehmen Gerüche.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der getrocknete Wurzelstock, Radix Vale-<br />
rianae, Baldrian würz cl.<br />
4«
52<br />
Präparate. Äqna, Eitractam, Olenm, Elaeosaccharam<br />
und * T<strong>in</strong>ctura Valerianae.<br />
2. Valeriana celtica L. Celtischer Baldrian. Wur-<br />
zelstock walzlich, schief o<strong>der</strong> senkrecht, mehrköpfig-, Köpfe<br />
mit schuppenförmigen Blattresten bedeckt. Stengel aufrecht,<br />
1— 6'' hoch, e<strong>in</strong>fach, gefurcht, kahl wie die ganze Pflanze,<br />
mit 1 o<strong>der</strong> 2 Blattpaaren besetzt. Blätter sämmtlich unge-<br />
theilt und ganzrandig, stumpf o<strong>der</strong> spitzlich, die grundstän-<br />
digen länglich -verkehrteiförmig o<strong>der</strong> keilig, <strong>in</strong> den Blattstiel<br />
verlaufend, die stengelstUndigen kle<strong>in</strong>er, keilig-l<strong>in</strong>eal, sitzend.<br />
Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endständigen Traube. Blumen röthlichgelb.<br />
2|. Auf Felsen hoher Alpengijpfel. Juli, August, — Die<br />
ganze Pflanze, beson<strong>der</strong>s aber die Wurzel von e<strong>in</strong>em durch-<br />
dr<strong>in</strong>gend aromatischen Gerüche.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die ganze getrocknete Pflanze sammt dem<br />
Wurzelstocke, Herba Valerianae celticae o<strong>der</strong> Nardos cel-<br />
tica, Speik.<br />
32. Familie. Dispaceen DC.<br />
1. Knautia Coult. Knautie.<br />
Blüten vollkommen, auf e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>schaftlichen rauh-<br />
haarigen Blütenlager <strong>in</strong> e<strong>in</strong> halbkugliges Köpfchen gehäuft<br />
und von e<strong>in</strong>er vielblättrigen sternförmig-ausgebreiteten Hülle<br />
umgeben. Jede Blüte mit e<strong>in</strong>em doppelten oberständigen<br />
Kelche, <strong>der</strong> äussere Kelch 4 — mehrzähnig, Saum des Innern<br />
Kelches beckenförmig, <strong>in</strong> 8 bis viele pfriemlich-borstliche<br />
Zähne auslaufend. Blumenkrone trichterig, 4— öspaltig. Staub-<br />
gefässe 4. Fruchtknoten unterständig, e<strong>in</strong>knospig. Griffel 1.<br />
Frucht häutig, mit dem Kelchsaume gekrönt.<br />
1. Knautia arvensis Coult. Acker-Knautie. Wurzel<br />
sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, 1— 3' hoch, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig,<br />
sammt den Blättern behaart. Blätter gegenständig, bald<br />
sämmtlich leierförmig-fie<strong>der</strong>spaltig o<strong>der</strong> fie<strong>der</strong>theilig, bald die<br />
untern ungetheilt, elliptisch o<strong>der</strong> lanzettlich, ganzrandig, ge-
sägt o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>geschnitten. Blüten <strong>in</strong> endständigen langgestiel-<br />
03<br />
ten flachgewölbten Köpfchen. Blumenkronen violett, 4spaltig,<br />
die randständigen strahlend, länger als die Hülle. 21.. Auf<br />
Wiesen^ an Ra<strong>in</strong>en, geme<strong>in</strong>. — Juni bis Herbst. — Sca-<br />
biosa arvensis L.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blätter, Folia Scabiosae,<br />
Ackerskabiose, Gr<strong>in</strong>dkraut.<br />
33. Familie. Compositen Vaill.<br />
Blüten 5 bis viele auf e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>schaftlichen Blüten-<br />
boden sitzend, <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Köpfchen gehäuft und von e<strong>in</strong>er ge-<br />
me<strong>in</strong>schaftlichen vielblättrigen Hülle umgeben. Blüten alle<br />
vollkommen o<strong>der</strong> die vollkommenen mit Fruchtblüten, Staub-<br />
blüten o<strong>der</strong> ganz unfruchtbaren gemischt. Kelchröhre mit dem<br />
Fruchtknoten verwachsen, so lang als dieser o<strong>der</strong> über ihn<br />
h<strong>in</strong>ausragend und e<strong>in</strong>en oberständigen Saum (Pappus) bil-<br />
dend. Pappus bald trockenhäutig, haarig o<strong>der</strong> fe<strong>der</strong>ig, bald<br />
sehr kurz o<strong>der</strong> fehlend. Blumenkrone oberständig, rÖhrig und<br />
gezähnt o<strong>der</strong> zungen förmig. Staubgefässe S, <strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong><br />
Blumenkrone e<strong>in</strong>gefügt, Staubkölbchen l<strong>in</strong>eal, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e von<br />
dem Griflfel durchbohrte Röhre zusammengewachsen. Frucht-<br />
knoten 1, unterständig. Griffel 1, Narben 2. Frucht e<strong>in</strong>e<br />
Achene (Schliessfrucht), trocken, e<strong>in</strong>samig, mit dem<br />
Pappus gekrönt.<br />
A. Tubulifloren DC. Röhrenblütler.<br />
Alle Blüten rÖhrig, o<strong>der</strong> die <strong>der</strong> Scheibe röhrig, jene<br />
des Strahles zungenförmig.<br />
a. Alle Blüten röhrig, 3— ösjpaltig.<br />
1. Cnicus L. Heildistel.<br />
Köpfchen eiförmig, vielblütig, von blattähnlichen Deck-<br />
blättern e<strong>in</strong>geschlossen. Hüllblättchen des Köpfchens eiför-<br />
mig, ziegeldachig, an <strong>der</strong> Spitze <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en ästigen Dorn en-
54<br />
digend. Blüten ^dle röhri^, ;*jspaltig. Aclienen länglich. Pap-<br />
pus 3fäcli, <strong>der</strong> äussere e<strong>in</strong> kurzer knorpliger Rand, <strong>der</strong><br />
mittlere lOborstig, Borsten länger als die Acliene, <strong>der</strong> <strong>in</strong>-<br />
nere kurzborstig. Blütenboden borstig.<br />
1. Cnicus benedictüs L. Geme<strong>in</strong>e Heildistel. Sten<br />
gel aufrecht o<strong>der</strong> aufsteigend^ spiunwebig-zottig, V2— IV2'<br />
hoch, e<strong>in</strong>fach und e<strong>in</strong>köpfig, o<strong>der</strong> ästig und mehrköpfig.<br />
Blätter zerstreut-behaart, länglich-lanzettlich, die untern <strong>in</strong><br />
den Blattstiel verschmälert, ungetheilt, die obern fie<strong>der</strong>spal-<br />
tigmit herzförmigem Grunde stengel umfassend -sitzend. Köpf-<br />
chen 1'' im Durchmesser. Hüllblättchen wollig. Blüten gelb.<br />
(?. Wird auf Fel<strong>der</strong>n getaut. Jidi, August. — Blätter<br />
bitter schmeckend.<br />
Ofßc<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blätter vor dem Aufbrechen<br />
<strong>der</strong> Blüten, Folia Cardai benedicti, Benediktendistel,<br />
Kardubenedikt.<br />
Präjjarat. Eitractam Cardoi benedicti.<br />
2. Lappa Tournef. Klette.<br />
Köpfchen fast kuglig, vielblütig. Hüllblättchen dachig,<br />
lanzett-pfriemlich mit e<strong>in</strong>er hackig-umgebogenen Stachelspitze.<br />
Blüten alle röhrig-glockig, Sspaltig. Achenen länglich-ver-<br />
kehrteiförmig, zusammengedrückt. Pappus spreuborstlich, viel-<br />
reihig, Reihen gleichlang. Blütenboden spreuborstlich.<br />
1. Lappa communis Coss. et Germ. Geme<strong>in</strong>e Klette.<br />
Wurzel walzlich, dick, fleischig, senkrecht, auswendig dun-<br />
kelbraun, <strong>in</strong>wendig weiss. Stengel aufrecht, ästig, wollig-<br />
flaumig, 2— 6' hocli. Blätter gestielt, eiförmig o<strong>der</strong> herz-<br />
föimig, bald mehr rundlich, bald mehr länglich, fast ganz-<br />
randig o<strong>der</strong> ungleich-gezähnelt, spitz o<strong>der</strong> stumpf, oberseits<br />
fe<strong>in</strong>flaumig o<strong>der</strong> kahl, unterseits dünner o<strong>der</strong> dichter grau-<br />
filzig, die grundständigen sehr gross, bis 3' lang und 1'<br />
breit. Köpfchen V2— 1'' im Durchmesser, an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong><br />
Aeste <strong>in</strong> Doldentrauben o<strong>der</strong> Trauben. Hüllblättchen <strong>der</strong><br />
Köpfchen kahl o<strong>der</strong> sp<strong>in</strong>nwebig-wollig. Blumen hellpurpurn.
0. A7i Wegen, Hecken, auf lüilsten Plätzen. Juli, Au-<br />
gust. — Arctium Lappa L. — Arctium Bardana Willd.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die getrocknete Wurzel, Radii Bardanae,<br />
Kletten Wurzel.<br />
3. Centaurea L. Flockenblume.<br />
Köpfchen eiförmig, vielbltitig. Hüllblättchen dachig,<br />
wehrlos o<strong>der</strong> dornig. Blüten röhrig, ßspaltig, alle vollkom-<br />
men o<strong>der</strong> die randsti<strong>in</strong>dlgen grösser, trichterig - erweitert,<br />
strahlend, leer. Achenen länglich, zusammengedrückt. Pap-<br />
pus fehlend o<strong>der</strong> borstlich, vielreihig. Blütenboden spreu-<br />
borstlich.<br />
1. Centaurea Cyanus L. Kornblume. Stengel auf-<br />
recht, 1— 2' hoch, sammt den Blättern sp<strong>in</strong>n webig-wollig,<br />
ästig, mehrköpfig. Blätter etwas graugrün, die untern zur<br />
Zeit <strong>der</strong> Blüte meist fehlenden Blätter <strong>in</strong> den Blattstiel ver-<br />
laufend, fie<strong>der</strong>theilig o<strong>der</strong> Stheilig mit l<strong>in</strong>ealen Seitenzipfeln<br />
und lanzettlichem Endzipfel, obere Stengelblätter sitzend,<br />
l<strong>in</strong>eal-lanzettlich o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal, ganzrandig. Hüllblättchen <strong>der</strong><br />
Köpfchen länglich, angedrückt, gegen die Spitze zu trocken<br />
häutig - e<strong>in</strong>gefasst und kämmig-gesägt, grünlich, am Rande<br />
sammt den Fransen lichtbraun. Blumen azurblau, die randständigen<br />
strahlend. ®. Auf Getreidefel<strong>der</strong>n geme<strong>in</strong>. Mai<br />
bis Juli.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten unfruchtbaren Strahlblüten,<br />
Flores Cyani.<br />
4. Tanacetum L. Ra<strong>in</strong>farn.<br />
Köpfchen halbkuglig, vielblütig. Hüllblättchen dachig,<br />
angedrückt, wehrlos. Blüten röhrig, 5zähnig, die des Mittel-<br />
feldes vollkommen, des Randes e<strong>in</strong>reihig, bloss mit Stempeln<br />
versehen. Achenen kantig. Pappus e<strong>in</strong> kurzer häutiger Rand.<br />
Blütenboden gewölbt, nackt.<br />
1. Tanacetnm vulgare L. Geme<strong>in</strong>er Ra<strong>in</strong>farn.<br />
Stengel aufrecht, 2— 4' hoch, sammt den Blättern kahl o<strong>der</strong><br />
65
S6<br />
etwas flaumig- wollig, oben dolclentraiibigästig, vielköpfige<br />
Blätter fie<strong>der</strong>theilig, Fie<strong>der</strong> lanzettlich o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal-lanzettlich,<br />
e<strong>in</strong>gescLnitten-gesägt o<strong>der</strong> fie<strong>der</strong>spaltig. Köpfchen nie<strong>der</strong>ge-<br />
drückt, fast scheibenförmig, 4— 5'" im Durchmesser. Blumen<br />
gelb. 2|. Xn Auen, feuchten Gebüschen. Juli, August. —<br />
Ganze Pflanze von starkem Gerüche.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das frische und getrocknete blühende Kraut,<br />
Herba Tauaceti, Wurmkraut.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Tanaceti.<br />
5. Artemisia L. Beifuss.<br />
Köpfchen eiförmig o<strong>der</strong> kuglig, vielblütig. Hüllblättchen<br />
dachig, angedrückt. Blüten alle rÖhrig, özähuig, vollkommen<br />
o<strong>der</strong> die des Randes fruchtblütig. Achenen verkehrt- eiförmig.<br />
Pappus fehlend. Blütenboden nackt o<strong>der</strong> behaart.<br />
1. Artemisia Abs<strong>in</strong>th<strong>in</strong>m L. Wermuth. Wurzel ästig.<br />
Stengel fast halbstrauchig, aufrecht, 2— 5' hoch, oben rispig-<br />
ästig, dünn graufilzig. Blätter seidenhaarig-grau o<strong>der</strong> ober-<br />
seits ziemlich kahl, die untern gestielt, 3fach-fie<strong>der</strong>theilig,<br />
die obern sitzend, 1—2fach-fie<strong>der</strong>theilig o<strong>der</strong> nur Stheilig,<br />
Zipfel lanzettlich o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal lanzettlich, ungefähr 1'" breit,<br />
ganzrandig, spitz o<strong>der</strong> stumpf. Blütenäste aufrecht-abstehend,<br />
traubig, reichköpfig. Köpfchen fast kuglig, überhängend, kaum<br />
2'" im Durchmesser, die äussern Hüllblättchen graufilzig.<br />
Blumen schwefelgelb. Blütenboden kurzbehaart. 2(. j{uf<br />
ste<strong>in</strong>igen buschigen Plätzen, <strong>in</strong> Vorhölzern, Holzschlägen.<br />
Juli, August. — Die ganze Pflanze von eigenthümlich aro-<br />
matischem Gerüche und sehr bitterem Geschmacke.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das frische und getrocknete Kraut, Herba<br />
Abs<strong>in</strong>thii, Wermuth.<br />
Präparate. Extractuui und T<strong>in</strong>ctura Abs<strong>in</strong>thii.<br />
2. Artemisia vulgaris L. Geme<strong>in</strong>er Beifuss. Wur-<br />
zel ästig, äusserlich braun, <strong>in</strong>wendig weiss. Stengel krautig,<br />
aufrecht, 2— 5' hoch, unten kahl, oben wollig-flaumig, trau-<br />
big- o<strong>der</strong> rispig-ästig. Blatter fie<strong>der</strong>spaltig, 2farbig, ober-
seits kahl, tillbgrün; riickw-irts weissfilzig^ die untern gestielt,<br />
die obern sitzend, weniger getheilt, Zipfel länglich o<strong>der</strong> lan-<br />
zettlich, bis l'Mang, 3— 4'"breitj zugespitzt, e<strong>in</strong>geschnitten-<br />
ocler grobgesägt o<strong>der</strong> ganzrandig. Bliitenäste aufrecht-ab-<br />
stehend, traubig, reichköpfig. Köpfchen eiförmig o<strong>der</strong> läng-<br />
57<br />
lich, aufrecht o<strong>der</strong> überhäogend, kle<strong>in</strong>, 2'" lang, filzig-weisswollig<br />
o<strong>der</strong> kahl. Blumen röthlich. Blütenboden kahl. 2j. An<br />
imhehauten Orten;, auf Schutt^ unter Gebüsch. August^<br />
September. — Die Wurzel besitzt e<strong>in</strong>en wi<strong>der</strong>lichen Geruch,<br />
das Kraut ist weniger bitter als das von Wermuth.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel, Radix Artemisiae, Beifuss-<br />
Wurzel.<br />
3. Artemisia Abrolanuni L. Stabwur z -Beifuss.<br />
Wurzel btischelig-ästig. Stengel fast halbstrauchig, aufrecht,<br />
bis 2' hoch, traubig- o<strong>der</strong> rispig-ästig, sammt den Blättern<br />
grauflaumig. Blätter sämmtlich gestielt, die untern doppelt-<br />
fie<strong>der</strong>theilig mit sehr schmalen l<strong>in</strong>ealen Zipfeln, die obern<br />
und blütenständigen Sspaltig o<strong>der</strong> ungetheilt, verlängert-<br />
l<strong>in</strong>eal. Blütenäste aufrecht, traubig, reichköpfig. Köpfchen<br />
grauflaumig, fast kuglig, überhängend, nur V" im Durch-<br />
messer. Blumen gelb. Blütenboden kahl. 2[. Aus dem süd-<br />
lichen Europa, <strong>in</strong> Gärten hidtivirt. September, Oktober.<br />
— Ganze Pflanze aromatisch riechend.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das Kraut, Herba Abrotani, Brot an.<br />
6. Spilanthes Jacq. Parakresse.<br />
Köpfchen eiförmig o<strong>der</strong> rundlich, vielblütig. Hüllblätt-<br />
chen 2reihig, angedrückt, wehrlos, gleich, viel kürzer als<br />
das Köpfchen. Blüten röhrig, Szähnig, alle vollkommen, Ache-<br />
nen länglich, zusammengedrückt. Pappus 2grannig. Blüten-<br />
boden eiförmig, spreublättrig.<br />
1. Spilanthes oleracea Jacq. Offi e<strong>in</strong> eile Para-<br />
kresse. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufsteigend, ästig, bis 1'<br />
hoch. Blätter gegenständig, gestielt, breiteiförmig, am Grunde<br />
abgestutzt o<strong>der</strong> fast herzförmig, gezähnt, etwas rauh, grün
58<br />
o<strong>der</strong> schmutzig-röthlicb. Bliitenstiele e<strong>in</strong>zeln, end- und blatt-<br />
w<strong>in</strong>kelständig, e<strong>in</strong>köpfig, Köpfchen eirundlich, 9'" lang, 6'"<br />
breit. Hüllblättchen kle<strong>in</strong>, eilänglich. Blumen zuerst gelb,<br />
später braun roth. (j). Aus Südamerika, <strong>in</strong> Gärten kulti-<br />
virt. Juli, August. — Das Kraut von brennend-scharfem<br />
Geschmacke.<br />
lanthis.<br />
Ofßc<strong>in</strong>elL Das frische blühende Kraut, Herba Spl-<br />
7. Petasites Tournef. Pestwurzel.<br />
Köpfchen vielblütig. Hüllblättchen e<strong>in</strong>reihig, kürzer als<br />
die Blüten, am Grunde Öfter mit Nebenblättchen umgeben.<br />
Köpfchen verschiedenblütig und unvollständig 2häusig. Köpf-<br />
chen <strong>der</strong> vorherrschend staubblütigen Pflanze: Blüten des<br />
Mittelfeldes vollkommen, zahlreich, fehlschlagend, des Randes<br />
fruchtblütig, nur 1— 5, fruchtbar. Köpfchen <strong>der</strong> vorherrschend<br />
fruchtblütigen Pflanze : randständige Blüten fruchtblütig, frucht-<br />
bar, des Mittelfeldes vollkommen, nur 1- o, fehlschlagend.<br />
Blumenkrone <strong>der</strong> vollkommenen o<strong>der</strong> staubblütigen Blüten<br />
röhrig-trichterig, Sspaltig, Pappus haarig, e<strong>in</strong>reihig. Blumen<br />
krönen <strong>der</strong> Fruchtblüten fädlich, schiefabgeschnitten o<strong>der</strong><br />
3— özähnig". Achenen walzlich. Pappus haarig, vielreihig.<br />
Blütenboden flach, nackt.<br />
1. Petasites offic<strong>in</strong>alis Mönch. Geme<strong>in</strong>e Pestwur-<br />
zel. Wurzelstock walzlich, fleischig, dick, manchmal fast<br />
rübenförmig, schief o<strong>der</strong> senkrecht, äusserlich braun, <strong>in</strong>wen-<br />
dig fleischfarbig. Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach, dick, weisslich,<br />
1/2— 1' hoch, blattlos, mit lanzettlichen schlaflfen purpur-<br />
röthlichen Schuppen bedeckt, sammt den Schuppen und<br />
Blattstielen wollig. Köpfchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em endständigen eiför-<br />
migen o<strong>der</strong> länglichen Strausse. Stranss <strong>der</strong> Staubblüten<br />
gleich nach dem Verstäuben sammt dem Stengel verwelkend.<br />
Strauss <strong>der</strong> Fruchtblüten fortwachsend, bei <strong>der</strong> Fruchtreife<br />
verlängert, lockerblütig . Blumen<br />
fleischroth, <strong>der</strong> Fruchtblüten<br />
viel bleicher. Köpfchen <strong>der</strong> Staubblüten 4—6^", <strong>der</strong> Frucht-
lliten 2— 3'" lang. Blatter grundständig:, erst nach <strong>der</strong><br />
Blüte sich entwickelnd, sehr gross, gestielt, rundlich o<strong>der</strong><br />
3eckig - nierenförmig, am Grunde ausgeschweift-herzförmig,<br />
ungleich-spitzgezähnt, oberseits zerstreut-behaart o<strong>der</strong> kahl,<br />
rückwärts dünngraufilzig, üeberzug im Alter mehr o<strong>der</strong> weni-<br />
ger schw<strong>in</strong>dend. 'H. An Flüssen, Bächen, Sümpfen. März,<br />
April. — Petasites vulgaris Reich. — Tussilago Petasites L.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der Wurzelstock, zur Blütezeit gesammelt,<br />
Radix Petasitidis.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Petasitidis.<br />
h. Randständige Blüten zungenförmig, strahlend,<br />
Scheibenhlüten röhrig.<br />
8. Tussilago L. Huf lattig.<br />
se<br />
Köpfchen vielblütig. Hüllblättchen e<strong>in</strong>reihig, l<strong>in</strong>eal-<br />
länglich, am Grunde Öfter mit e<strong>in</strong>igen Nebenblättchen um-<br />
geben. Köpfchen verschiedenblütig-e<strong>in</strong>häusig. Blüten des Mit-<br />
telfeldes röhrig-trichterig, Szähnig, vollkommen, fehlschla-<br />
gend, Pappus haarig, e<strong>in</strong>reihig. Blüten des Randes zungen-<br />
förmig, strahlend, mehrreihig, mit Fruchtknoten versehen,<br />
fruchtbar. Achenen länglich-walzlich, Pappus haarig, viel-<br />
reihig. Blütenboden gewölbt, nackt.<br />
1. Tassilago Farfara L. Geme<strong>in</strong>er Huflattig.<br />
Wurzelstock stielruud, ästig, kriechend. Stengel e<strong>in</strong>fach, auf-<br />
recht, 3— 6" hoch, blattlos, beschuppt, sp<strong>in</strong>nwebig-wollig,<br />
e<strong>in</strong>köpfig. Köpfchen 8— 10'" im Durchmesser. Blumen gold-<br />
gelb. Blätter grundständig, erst nach <strong>der</strong> Blüte sich ent-<br />
wickelnd, gestielt, herzförmig-rundlich, w<strong>in</strong>klig-gezähnt, ober-<br />
seits kahl, rückwärts graufil/.ig. Filz im Alter mehr o<strong>der</strong><br />
weniger schw<strong>in</strong>dend. '?!. A71 feuchten Stellen, Bächen, <strong>in</strong><br />
Gräben, geme<strong>in</strong>.<br />
Farfarae.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen und getrockneten Blätter, Foiia<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura TassiJagiuis.
60<br />
9. Inula L. Alant.<br />
Köpfchen vielbltitig. HtiUblättchen dachig. Bluten des<br />
Mittelfeldes rÖhrig-trichterig, Szähnig, vollkommen, des Ran-<br />
des zungenförmig, strahlend, e<strong>in</strong>reihig, fruchtbliitig. Achenen<br />
stielrundlicli. Pappiis haarig, e<strong>in</strong>reihig. Blütenboden flach<br />
o<strong>der</strong> gewölbt, nackt.<br />
1. Inula Heleniflui L. Echter Alant. Wurzelstock<br />
knollig-ästig, mit wenigen Fasern besetzt, änsserlich braun,<br />
<strong>in</strong>wendig weiss. Stengel aufrecht, 3— 5' hoch, dick, geiurcht,<br />
weichhaarig, oben filzig und <strong>in</strong> mehrere e<strong>in</strong>köpfige Aeste<br />
getheilt bis doldentraubig- ästig. Blätter ungleich - gezähnt,<br />
oberseits runzlig, kurzliaarig o<strong>der</strong> ziemlich kahl, rückwärts<br />
filzig, die grundständigen länglich, stumpf o<strong>der</strong> spitz, <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en langen Blattstiel verlaufend, sammt diesem bis 2' lang,<br />
über V2' breit; die stengelständigen eilänglich o<strong>der</strong> eiförmig,<br />
spitz o<strong>der</strong> zugespitzt, die untern kurzgestielt, die obern mit<br />
herzförmigem Grunde sitzend. Köpfchen gross, 2— 3" im<br />
Durchmesser. Aeussere Hüllblättchen blattartig, eiförmig, fil-<br />
zig, stumpf, die <strong>in</strong>nern trockenhäutig, kahl, l<strong>in</strong>eal, gegen die<br />
Spitze spaltig-verbreitert, abgerundet. Blüten gelb. Achenen<br />
kahl. ?4. Auf feuchten Wiesen^ cm Gräben, Ufern, <strong>in</strong><br />
Bauerngärten häufig gebaut. Juli, August. — Die Wurzel<br />
besitzt e<strong>in</strong>en starken etwas gewürzhaften Geruch und bit-<br />
teren Geschmack.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die getrocknete Wurzel, Radix f<strong>in</strong>ulae o<strong>der</strong><br />
Heleniiy A 1 a n t w u r z e 1.<br />
Prä'parate. Eitractam und * Tiuctara Euulae.<br />
2. loula squarrosa L. Sparriger Alant. Wurzel<br />
ästig. Stengel aufrecht, steif, bis 2' hoch, stielrund, etwas<br />
rauhhaarig, dichtbeblättert, oben doldentraubig-ästig, mehr-<br />
köpfig. Grundständige BlHtter fehlend, die stengelständigen<br />
oval o<strong>der</strong> lanzettlich, spitz, gezMhnelt, a<strong>der</strong>ig, am Rande ge-<br />
wimpert, sonst kahl, mit abgerundetem Grunde sitzend.<br />
Köpfchen \" im Durchmesser, Hüllblättchen blassgrün, lan-
zettlich, spitzj fe<strong>in</strong>gewimpert. sonst kahl, die .'iussern all-<br />
mälig kürzer, an <strong>der</strong> Spitze zurückgebogen. 2|.. Auf Hügeln<br />
und Bergen <strong>in</strong> Südösterreich. Jidi^ August.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das Kraut, Herba Asteris <strong>in</strong>ontaui.<br />
10. Antliemis L. Anthemis.<br />
Köpfchen vielblütig. Hüllblattchen dachig. Blüten des<br />
Mittelfeldes röhrig, özähnig, vollkommen ; des Randes zungen-<br />
förmig, strahlend, fruchtblütig. Achenen zusammengedrückt-<br />
4-kantig. Pappus fehlend o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> kurzer häutiger Rand.<br />
Blütenboden halbkuglig o<strong>der</strong> kegelförmig, spreublättrig.<br />
1. Antheuiis nobilis L. Edle o<strong>der</strong> römische Ka-<br />
mille. Stengel aufsteigend, 8— 12" hoch, ästig, wie die<br />
ganze Pflanze fe<strong>in</strong> weichhaarig. Blätter grasgrün, im Um-<br />
kreise länglich, doppelt-fie<strong>der</strong>spaltig, Fie<strong>der</strong>blättchen 3—mehr-<br />
theilig, Zipfel l<strong>in</strong>eal-borstlich, fe<strong>in</strong>zugespitzt. Blütenzweige<br />
blattlos, e<strong>in</strong>köpfig. Köpfchen 6'" im Durchmesser. Blättchen<br />
<strong>der</strong> halbkugligen Hülle am Rande durchsche<strong>in</strong>end-häutig.<br />
Strahl weiss, Scheibe gelb. 2J. Aus dem südlichen Europa^<br />
<strong>in</strong> Gärten meist mit gefüllten Blüten kultivirt^ <strong>in</strong>dem<br />
sich alle o<strong>der</strong> die meisten Scheihenhlüten <strong>in</strong> weisse Strahl-<br />
blüten umwandeln. Juni, Juli. — Die ganze Pflanze von<br />
stark aromatischem Gerüche und bitterem Geschmacke.<br />
Ofßc<strong>in</strong>eM. Die getrockneten gefüllten Köpfchen, Flores<br />
Chamomillae ronianae. Römische Kamillen.<br />
11. Anacyclus L. Bertram würz.<br />
Köpfchen vielblütig. Hüllblättchen dachig. Blüten des<br />
Mittelfeldes röhrig, özähnig, vollkommen, des Randes zungen-<br />
förmig, strahlend, länglich, fruchtblütig. Achenen zusammen-<br />
gedrückt, bei<strong>der</strong>seits geflügelt, verkehrtherzförmig, Flügel<br />
verbreitert, an <strong>der</strong> Spitze <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Läppchen vorgezogen. Pap-<br />
pus fehlend. Blütenboden gewölbt, spreublättrig.<br />
i. Anacyclas Pyrethruui DC. A. offic<strong>in</strong>aruiii Hayne.<br />
Gebräuchliche Bertram würz. Wurzel stieirund, Fe<strong>der</strong>-<br />
61
62<br />
kieldick und dicker, senkrecht, fleischi?-, Husserlich braun,<br />
<strong>in</strong>wendig grauiich-weiss. Stengel aufrecht o<strong>der</strong> aufsteigend,<br />
e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> wenig ästig, V2— 1' hoch, zerstreut weichhaarig<br />
wie die ganze Pflanze. Aeste e<strong>in</strong>fach, aufsteigend, beblättert,<br />
kürzer als <strong>der</strong> Stengel, so wie dieser e<strong>in</strong>köpfig. Blätter dop-<br />
pelt-fie<strong>der</strong>theilig mit l<strong>in</strong>ealen ungetheilten o<strong>der</strong> 2—^Sspaltigen<br />
Zipfeln. Köpfchen 2—3" im Durchmesser. Strahl weiss,<br />
unterseits purpurroth gestreift, Scheibe gelb. Hüllblättchen<br />
lanzettlicb, häutig berandet. ®. Aus dem Oriente stammend,<br />
<strong>in</strong> Deutschland, namentlich <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen und hei Magde-<br />
burg gebaut. Juni^ Juli. — Wurzel von beissend-brennendem<br />
Geschmacke, speichelerregend.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die getrocknete Wurzel, Radix Pyrethri,<br />
Bertram- o<strong>der</strong> Speichelwurzel, Znhnwurzel.<br />
Prä]parat. T<strong>in</strong>ctnra Pyrethri.<br />
12. AcMUea L. Schafgarbe.<br />
Köpfchen vielblütig. Hüllblättchen dachig. Blüten des<br />
Mittelfeldes röhrig- trichterig, Szähnig, vollkommen, des Ran-<br />
des zungonförmig, rundlich, fruchtblütig. Achenen länglich<br />
o<strong>der</strong> verkehrteiförmig. Pappus fehlend o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> kurzer häu-<br />
tiger Rand. Blütenboden spreublättrig.<br />
1. Achillea illillcfolium L. Geme<strong>in</strong>e Schafgarbe.<br />
Wurzelstock kriechend. Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, sammt<br />
den Blättern zerstreut-wollig o<strong>der</strong> ziemlich kahl, an <strong>der</strong><br />
Spitze doldentraubig-ästig, vielköpfig. Blätter dunkelgrün, im<br />
umrisse länglich, 3fach-fie<strong>der</strong>theilig, Zipfel lanzettlich o<strong>der</strong><br />
l<strong>in</strong>eal, ganzrandig o<strong>der</strong> gezähnt, stachelspitzig. Köpfchen<br />
kle<strong>in</strong>, %'" im Durchmesser. Strahlblüten 5, halb so lang als<br />
die Hülle. Blumen weiss, schmutziggelblich o<strong>der</strong> pfirsich-<br />
blütenfarben. 2[. Auf trockenen Wiesen, Hügeln, Ra<strong>in</strong>en.<br />
Juni bis Herbst. — Ganze Pflanze aromatisch riechend.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Spitzen <strong>der</strong> blühenden Pflanze, Sammi"<br />
tates üillefolii.<br />
Präparate. Exiractuui und * T<strong>in</strong>ciura ^lillefolii.
13. Matricaria L. Kamille.<br />
Köpfchen vielblütig-. HüUblättchen dacbig. Blüten des<br />
Mittelfeldes röhrig-trichterig, Szähnig, vollkommen, des Ran-<br />
des zungenförmig, länglich, strahlend, fruchtblütig. Achenen<br />
stielrundlich. Pappus fehlend o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> unmerklicher Rand.<br />
Blütenboden verlängert-kegelförmig, hohl, nackt.<br />
1. Matricaria Chnmoniilla L. Geme<strong>in</strong>e Kamille.<br />
Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht o<strong>der</strong> aufsteigend, bis 1'<br />
hoch, kahl wie die ganze Pflanze, meist ästig, Aeste e<strong>in</strong>-<br />
köpfig. Blätter grasgrün, 2—3fach-fie<strong>der</strong>theilig, Zipfel l<strong>in</strong>eal<br />
o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal-länglich, stachelspitzig. Köpfchen 6— 10''' im<br />
Durchmesser, Strahl weiss, Scheibe gelb. 0. Auf sonnigen<br />
Wiesen, Fel<strong>der</strong>n. Mai bis Herbst.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frische blühende Pflanze und die ge-<br />
trockneten Köpfchen, Herba und flores Chamoniillae vulgaris,<br />
Geme<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> kle<strong>in</strong>e Kamille,<br />
Präparate. Aqua, Extractum, Oleum, Sypupus und<br />
* Tiuctnra Chamoniillae.<br />
14. Arnica L. Wo hiver 1 ei.<br />
Köpfchen vielblütig. Hüllblättchen zweireihig. Blüten<br />
des Mittelfeldes röhrig, Szähnig, vollkommen, des Randes<br />
zungenförmig, länglich, strahlend, e<strong>in</strong>reihig, fruchtblütig.<br />
Achenen stielrundlich. Pappus haarig. Blütenboden gewölbt,<br />
nackt.<br />
1. Arnica montana L. Berg- Wohlverlei. Wurzel-<br />
stock walzlich, schief, mit langen Fasern besetzt, äusserlich<br />
braun, <strong>in</strong>wendig weiss. Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach, 1— P/V<br />
hoch, 1—3kÖpfig, drüsig-flaumig, mit 1—2 Blattpaaren be-<br />
setzt, oben nackt. Blätter fast ganzrandig, spitz, flaumig o<strong>der</strong><br />
kahl, die grundständigen rosettig, länglich-verkehrteiförmig,<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en unmerklichen Blattstiel zusammengezogen, die sten-<br />
gelständigen länglich-lanzettlich, sitzend, gegenständig, viel<br />
kle<strong>in</strong>er. Köpfehen 2— 3" im Durchmesser. Blumen gelb.
64<br />
21-. Auf Wiesen und Triften gebirgiger Gegenden. Jimi,<br />
Juli. — Ganze Pflanze von scharfem aromatischem Gerüche<br />
und Geschmacke.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. 1. Der getrocknete Wurzelstock^ Radix Är-<br />
nicae. 2. Die getrockneten Blätter, Folia Arnicae. 3. Das<br />
frische blühende Kraut sammt dem Wurzelstocke. 4. Die<br />
getrockneten von <strong>der</strong> Hülle befreiten Köpfchen, Flores<br />
Arnicae.<br />
Präparate. Extractum Arnicae radicis; Extractum<br />
Arnicae floram 5 * T<strong>in</strong>ctura Arnicae plantae totius 5 T<strong>in</strong>ctura<br />
Arnicae floram.<br />
15. Helianthus L. Sonnenblume.<br />
Köpfchen vielblütig. Hülle dachig. Blüten des Mittel-<br />
feldes röhrig, Szahnig^ vollkommen, des Randes zungenför-<br />
mig, länglich; strahlend, e<strong>in</strong>reihig, unfruchtbar. Achenen ei-<br />
förmig, zusammengedrückt-4k antig. Pappus aus 2 Spreublätt-<br />
chen bestehend, abfällig. Blütenboden flach-konvex, spreuig.<br />
1. Helianthüs annuns L. E<strong>in</strong>jährige Sonnen-<br />
blume. Stengel steifaufrecht, 2— 8' hoch, dick, e<strong>in</strong>köpfig<br />
o<strong>der</strong> oben <strong>in</strong> mehrere e<strong>in</strong>köpfige Aeste getheilt. Blätter ge-<br />
stielt, alle herzförmig, Snervig, zugespitzt, grobgesägt. Köpf-<br />
chen nickend, scheibenförmig, sehr gross, 4— 10'' im Durch-<br />
messer. Blütenstiele verdickt. ScheibenbUiten braungelb.<br />
Strahl goldgelb. ®. Aus Mexiko stammend, <strong>in</strong> Gärten all-<br />
geme<strong>in</strong> kultivirt. Juli, August.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Blütenköpfchen, Flores Helianthi.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Helianthi.<br />
16. Calendula L. R<strong>in</strong>gelblume.<br />
Köpfchen vielblütig. Hüllblältchen 2reihig. Blüten des<br />
Mittelfeldes röhrig, Szähnig, mit Staubgefässen versehen,<br />
Blüten des Randes zungenförmig, 2reihig, länglich, strahlend,<br />
mit Fruclitknoten versehen. Achenen des Randes nachen-
förmig, am Kücken dornig, wenige <strong>der</strong> <strong>in</strong>nersten l<strong>in</strong>eal<br />
Pappus felilend. Blütenboden nackt.<br />
1. Calendala «fflc<strong>in</strong>alis L. Garten-R<strong>in</strong>gelblume<br />
Stengel autrecht, 1-2' hoch, ästig, so wie die ganze Pflanze<br />
drusig-flaumig, klebrig. Blätter ganzrandig o<strong>der</strong> ge.ähnelt,<br />
d.e untern verkehrteiförmig, gestielt, die obern länglich mit<br />
verschmälertem Grunde sitzend. Aeste e<strong>in</strong>köpfig. Köpfchen<br />
^'"'''"'""^««'^"•- 1~1 Strahl- und Scheibeublüten<br />
'o<br />
dottergelb.<br />
&. Siideuropa, <strong>in</strong> Gärten kultivirt. Juni bis Sep-<br />
tember. - Ganze Pflanze von wi<strong>der</strong>lichem Gerüche.<br />
0//cmea Das frische und getrocknete blühende Kraut,<br />
Herba Calendulae und die getrockneten blühenden Köpfchen<br />
Flores Calendnlae.<br />
lendulae.<br />
Präparate. Bjtractum, Ungoentam und * Tioctnra Ca-<br />
B. LlgulMoren DC. Zungenblatler.<br />
Blüten alle zungenförmig und vollkommen.<br />
17. Taraxacum Hall. Löwenzahn.<br />
Köpfchen vielblütig. Hüllblättchen mehrreihig, die äus-<br />
sern znrückgebogen, die Innern e<strong>in</strong>reihig, aufrecht, viel län-<br />
ger Blumenkronen zungenförmig, an <strong>der</strong> Spitze Szähnig,<br />
vielrcihig Achenen z„sammengedrUckt-4kantig, an <strong>der</strong> Spitze<br />
weichsfachelig, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en haarförmigen Schnabel auslaufend.<br />
Pappus haarig. Blütenboden nackt.<br />
1. Taraxacmi. offic<strong>in</strong>ale Wigg. Geme<strong>in</strong>er Löwenzahn<br />
Wurzel walzlich-sp<strong>in</strong>dlig, fleischig, äusserlich braun<br />
.nwend,g we.ss. Stengel 1"-1' hoch, liegend, aufsteigend<br />
o<strong>der</strong> aufrecht blattlos, stielrund, röhrig, e<strong>in</strong>köpflg, sammt<br />
den Blattern kahl o<strong>der</strong> nur etwas wollig. Blätter grundstän-<br />
dig, rosetfg, gras- o<strong>der</strong> blSulichgrün, schrotsHgeförmig, ge-<br />
bahnt. Köpfchen 1-2" im Durchmesser. Blumen saügelb.<br />
Pappus weiss, n. Allenthalben geme<strong>in</strong>. April bis Mai und<br />
<strong>Maly</strong>: Medic<strong>in</strong>alpflanzen.<br />
6S
66<br />
im Herbste. — Leontodon Taraxacum L. — Die Wurzel<br />
enthält e<strong>in</strong>e bitter schmeckende Milch.<br />
Offic<strong>in</strong>eU. Die Blätter und die Wurzel; Folia et ra-<br />
dix Taraiaci.<br />
Taraxaci.<br />
Präparate aus beiden. Extractum und * Tiactura<br />
18. Lactuca L. Lattich.<br />
Köpfchen meist 16-blütig. Hülle keglig- walzlich; ßlättchen<br />
2—4reihig-dachig. Blumenkronen zungenförmig; 2—3-<br />
reihig. Achenen länglich, flachgedrückt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en fädlichen<br />
o<strong>der</strong> haarförmigen Schnabel zugespitzt, Schnabel so lang als-<br />
die graubraune Achene. Pappus haarig, weiss. Blütenboden<br />
nackt: — Pflanzen <strong>in</strong> allen Theilen milchend. Stengel auf-<br />
recht, 2—5' hoch, weisslich. Köpfchen kle<strong>in</strong>. Blumen blass-<br />
gelb.<br />
1. lactuca Tirosa L. Gift- Lattich. Stengel am<br />
Grunde stachlig, oben ästig, blütentrageude Aeste vor dem<br />
Aufblühen überhängend, die obern fast ihrer ganzen Länge<br />
nach mit zahlreichen Köpfchen traubig-besetzt, e<strong>in</strong>e verlän-<br />
gerte o<strong>der</strong> pyramidenförmige Rispe bildend. Blätter etwas<br />
starr, eirund -länglich, dornig-gezähnt, am Rückennerven stach-<br />
lig, die untersten stengelständigen <strong>in</strong> den Blattstiel ver-<br />
schmälert, alle übrigen mit pfeilförmigem Grunde sitzend.<br />
^. Hie und da auf Gebirgen Deutschlands. Juni bis<br />
August. — In allen Theilen von narkotischer Wirkung.<br />
Offic<strong>in</strong>eU. Das frische Kraut vor <strong>der</strong> Blützeit, Herba<br />
Lactncae virosae.<br />
rosae.<br />
Präparate. Extractnm und * T<strong>in</strong>ctupa Lactncae vi-<br />
2. Lactaca Scariola L. Wil<strong>der</strong> Lattich. Unter-<br />
scheidet sich von <strong>der</strong> vorhergehenden Art durch fie<strong>der</strong>spal-<br />
tige Blätter mit länglichen o<strong>der</strong> lanzettlichen, dornig-gezähn-<br />
ten Zipfeln. ^. Häufiger als die vorige Art, auf ivüsten<br />
Plätzen, Schutt, an Wegen. Juli bis September. — Ganze
Pflanze von schwächerer narkotischer Wirkung^ oft statt <strong>der</strong><br />
vorigen verwendet.<br />
3. Lactnca sativa L. Garten-Lattich. Salat. Sten-<br />
gel am Grunde nicht stachlig, oben ästig, Aeste aufrecht,<br />
die obern nur gegen die Spitze zu mit Köpfchen traubig-<br />
o<strong>der</strong> büschelig-besetzt^ e<strong>in</strong>e flache Doldentraube bildend.<br />
Blätter weich, ungetheilt o<strong>der</strong> verschiedenartig geschlitzt,<br />
grün o<strong>der</strong> rothgesprenkelt, gezähnelt, am Rücken nicht stach-<br />
lig, die stengelständigen mit pfeilförmigem Grunde sitzend.<br />
0. Wi7'd <strong>in</strong> vielen Varietäten^ als Schnitt-^ Häiqjtel- und<br />
Bundsalat <strong>in</strong> Gärten kultivirt. Juni bis September.<br />
67<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der zur Blütezeit aus dem verwundeten<br />
obern Theile des Stengels hervorquellende Milchsaft, <strong>der</strong> an<br />
<strong>der</strong> Luft zu e<strong>in</strong>er bräunlichen Masse erhärtet und unter<br />
dem Namen Lactncarium als gel<strong>in</strong>des narkotisches Mittel<br />
bekannt ist.<br />
19. Cichorium L, Cichorie. Wegwart.<br />
Hüllblättchen 2reihig, die äussern kürzer, die Innern<br />
aufrecht. Blumenkronen zungenförmig, zahlreich, mehrreihig.<br />
Achenen prismatisch. Pappus aus vielen schuppenförmigen<br />
stumpfen Spreublättchen bestehend, fast unmerklich, vielmal<br />
kürzer als die Achene. Blütenboden nackt.<br />
1. Cichorium Intybas L. Geme<strong>in</strong>e Cichorie. Wur-<br />
zel walzlich-sp<strong>in</strong>dlig, daumdick, fleischig, äusserlich braun,<br />
<strong>in</strong>nerlich weiss, milchend. Stengel aufrecht, 1— 3' hoch,<br />
sammt den Blättern kahl o<strong>der</strong> kurzhaarig, ausgesperrt-ästig,<br />
vielköpfig. Grundständige und unterste Stengelblätter schrot-<br />
sägeförmig, <strong>in</strong> den Blattstiel herablaufend, die folgenden<br />
gleichgestaltet, aber so wie die lanzettlichen ganzrandigen<br />
viel kle<strong>in</strong>eren blütenständigen Blätter mit pfeilförmigem o<strong>der</strong><br />
abgestutztem Grunde sitzend. Köpfchen gross, end- und sei-<br />
tenständig, sitzend o<strong>der</strong> gestielt, e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> zu 2 bis meh-<br />
reren beisammen. Hüllen drüsig-borstlich. Blumen blassazur-<br />
5*
68<br />
blau, selten weiss o<strong>der</strong> rosenfarben. 2|.. An Wegen^ Ra<strong>in</strong>en,<br />
geme<strong>in</strong>, und häufig kultivirt. Juli his Herbst.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel und die Wurzelblätter vor <strong>der</strong><br />
Blütezeit, Radix et folia Cichorii.<br />
Präparat aus beiden. Eitractnm Cichorii.<br />
34. Familie. Rubiaceen Juss.<br />
1. Rubia L. Röthe.<br />
Bluten vollkommen. KelchrÖlire mit dem Fruchtknoten<br />
verwachsen, Saum oberständig, verwischt, bei <strong>der</strong> Fruchtreife<br />
verschw<strong>in</strong>dend. Blumenkrone radförmig, 4— Sspaltig. Staub-<br />
gefä sse 4— S. Griffel 1, 2spaltig. Beere saftig, kuglig-2kno-<br />
tig und 2samig, o<strong>der</strong> durch Verkümmerung kuglig und e<strong>in</strong>-<br />
samig.<br />
1. Rubia t<strong>in</strong>ctornni L. Färb er -Röthe. Wurzelstock<br />
ästig, lang^ kriechend, hellblutroth. Stengel aufrecht o<strong>der</strong><br />
liegend, 2— 4' hoch, ästig, 4kantig, kahl, an den Kanten so<br />
wie <strong>der</strong> Rand und <strong>der</strong> Rückennerve <strong>der</strong> Blätter von abwärts<br />
gerichteten Stachelchen rauh. Blätter zu 4— 6 quirlig, ellip-<br />
tisch o<strong>der</strong> lanzettlich, zugespitzt, kahl, starr, bis 4'^ lang<br />
und bis 1" breit. Blüten <strong>in</strong> rispenförmigen Trugdolden.<br />
Blumenkronen grünlichgelb, meist Sspaltig mit 5 Staubge-<br />
fässen. Beeren kahl, anfangs röthlich, später schwarz. 2|..<br />
Aus dem südlichen Europa, im Mitteldeutschland gebaut.<br />
Juni bis August.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel, Radix Rubiae t<strong>in</strong>ctorum,<br />
Krapp, Färber Wurzel.<br />
2. Asperula L, Waldmeister.<br />
Blüten vollkommen. Kelchröhre mit dem Fruchtknoten<br />
verwachsen, Saum oberständig, verwischt, bei <strong>der</strong> Frucht-<br />
reife verschw<strong>in</strong>dend. Blumenkrone glockig o<strong>der</strong> trichterig,<br />
4spaltig. Staubgefässe 4. Griffel 1, 2spaltig. Spaltfrucht
trocken, 2knotig, zuletzt <strong>in</strong> 2 Tlieilfrüchtchen sich trennend,<br />
Theilfrüchtchen halbkugelig, e<strong>in</strong>samig.<br />
69<br />
1. Aspei'üla odorata L. Wohlriechen<strong>der</strong> Wald-<br />
meister. Wurzelstock ästig, kriechend. Stengel aufrecht,<br />
e<strong>in</strong>fach, 1/2— 1' hoch, 4kantig, kahl, glatt. Blätter zu 6—<br />
quirlig, ganzrandig, stachelspitzig, kahl, am Rande rauh,<br />
ziemlich gleich, die untern länglich - verkehrteiförmig, die<br />
obern länglich-lanzettlich. Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endständigen<br />
lockern Trugdolde. Deckblätter borstlich, fast unmerklich.<br />
Blumenkronen weiss, wohlriechend, glockig, Röhre so lang<br />
als <strong>der</strong> Saum. Früchte mit hackigen Borsten dichtbesetzt.<br />
'^^. In schattigen Wälde7m. Ende April, Mai.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze, Herba Asperulae, die<br />
den bekannten Maitrank gibt.<br />
3S. Familie. Lonicereen Endl.<br />
1. Sambucus L. H oll und er.<br />
Blüten vollkommen. Kelchröhre mit dem Fruchtknoten<br />
verwachsen, Saum oberständig, kle<strong>in</strong>- Szähnig, bleibend. Blu-<br />
menkrone radförmig, Sspaltig. Staubgefässe 5. Griffel fehlend,<br />
Narben 3, sitzend. Beere saftig, 3— Ssamig.<br />
1. Sambacas nigra L. Schwarzer Hollun<strong>der</strong>.<br />
Baum o<strong>der</strong> Strauch, 10— 20' hoch. Stamm holzig, so wie<br />
die Aeste mit weissem Marke angefüllt, stielrund. Blätter<br />
gegenständig, gefie<strong>der</strong>t. Blättchen meist 5, länglich o<strong>der</strong> lan-<br />
zettlich, zugespitzt, gesägt, kahl o<strong>der</strong> rückwärts flaumig.<br />
Nebenblätter verkümmert. Blüten <strong>in</strong> flachen reichblütigen<br />
Trugdolden, Hauptäste <strong>der</strong> Trugdolde Szählig, Blumen gelb-<br />
lichweiss, wohlriechend. Staubkölbchen gelb. Beeren schwarz.<br />
t» . An Zäunen, <strong>in</strong> Wäl<strong>der</strong>n, Dörfern, immer den mensch-<br />
lichen Wohnungen folgend,. Juni, Juli.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die frischen und getrockneten Blumen-<br />
kronen, Flores Sambuci, Hollun<strong>der</strong> bluten. 2. Die fri-<br />
schen reifen Beeren, Baccae Sambnci, Schwarzer Holler.
70<br />
3. Die <strong>in</strong>nere R<strong>in</strong>de, Cortex Sambaci, vor <strong>der</strong> Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Blätter gesammelt.<br />
Präparate. 1. Aqua Sambucij aus den Blumen berei-<br />
tet. 2. Roob Santbuci und Syrupus Sambuci, aus den reifen<br />
Beeren bereitet. 3. * Tiuctura florum und * T<strong>in</strong>ctura cor-<br />
ticis Sambaci.<br />
2. Sambucus Ebulns L. Z werg-Hollun<strong>der</strong>. Attich.<br />
Stengel aufrecht, 2—5' hoch, jährlich absterbend, krautig,<br />
mit weissem Marke angefüllt, gefurcht, kahl o<strong>der</strong> zerstreut-<br />
behaart. Blätter gegenständig, gefie<strong>der</strong>t, Blättchen 7—9,<br />
länglich o<strong>der</strong> lanzettlich, zugespitzt, gesägt, kahl o<strong>der</strong> rück-<br />
wärts flaumig. Nebenblätter blattartig, eiförmig, gesägt. Blü-<br />
ten <strong>in</strong> flachen reichblütigen Trugdolden, Hauptäste <strong>der</strong> Trug-<br />
dolde 3zählig. Blumen weiss o<strong>der</strong> röthlich, st<strong>in</strong>kend. Staub<br />
kölbchen purpurn, verblüht schwärzlich. Beeren schwarz. %.<br />
An Wald- und Ackerrän<strong>der</strong>n. Jidi, August. — In allen<br />
Theilen scharf und bitter.<br />
Offic<strong>in</strong>eU. 1. Die frischen reifen Beeren, Baccae Ebuli,<br />
Att ichbeeren. 2. Die <strong>in</strong>nere R<strong>in</strong>de, Cortex Ebuli.<br />
Präparat. Roob Ebuli, aus den Beeren bereitet.<br />
36. Familie. Oleaceen L<strong>in</strong>dl.<br />
1. Olea L. Oelbaum.<br />
Blüten vollkommen. Kelch kurzröhrig, 4zähnig. Blu-<br />
menkrone kurzglockenförmig, 4spaltig. Staubgefässe 2. Grif-<br />
fel 1, sehr kurz, Narbe 2spaltig. Ste<strong>in</strong>frucht 1—2samig mit<br />
knöcherner Schale.<br />
1. Olea eupopaea L. Geme<strong>in</strong>er Oelbaum. Baum<br />
o<strong>der</strong> Strauch, wild dornig. Blätter gegenständig, kurzgestielt,<br />
lanzettlich o<strong>der</strong> breitlanzettlich, stumpf o<strong>der</strong> spitz, ganzran-<br />
dig, kahl, oberseits grün, rückwärts weissschilferig, immer-<br />
grün, le<strong>der</strong>ig. Blüten kle<strong>in</strong>, <strong>in</strong> achselständigen Trauben,<br />
Trauben kürzer als die Blätter. Blumen weiss. Ste<strong>in</strong>frucht<br />
rundlich, schwarzblau, von <strong>der</strong> Grösse e<strong>in</strong>er Kirsche. ^. In
<strong>der</strong> Region des mittelländischen Meeres und im südlichen<br />
Tyrol gebaut. Mai, Juni.<br />
71<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das verkäufliche aus den Früchten gepresste<br />
Oel, Oleum olivarum, Olivenöl.<br />
2. Frax<strong>in</strong>us L. Esche.<br />
Blüten vollkommen o<strong>der</strong> unvollkommen bloss mit Staub-<br />
gefässen o<strong>der</strong> Stempeln. Kelch 4spaltig o<strong>der</strong> fehlend. Blu-<br />
menkrone bis auf den Grund viertheilig o<strong>der</strong> fehlend. Staub-<br />
gefässe 2. Fruchtknoten 2fächerig, Fächer e<strong>in</strong>eiig. Narbe<br />
fast sitzend, 2spaltig. Frucht trocken, länglich, flachzusam-<br />
mengedrückt, nach oben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en häutigen Flügel ausgehend.<br />
1. Fraxiuus Oraus L. Blühende Esche. Manna-<br />
Esche. Baum. Blätter gegenständig, ungepaart-gefie<strong>der</strong>t,<br />
Blättchen 7—9, kurzgestielt, eirund o<strong>der</strong> eilänglich, zuge-<br />
spitzt, gezähnt, kahl o<strong>der</strong> rückwärts etwas haarig. Blüten <strong>in</strong><br />
Rispen an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Zweige und <strong>in</strong> den Blattachseln.<br />
Blumenblätter 4, l<strong>in</strong>eal, weiss. Frucht schmallänglich, grün,<br />
1" lang. ^. In Südeuropa, <strong>in</strong> Gärten ktdtivirt. April,<br />
Mai.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der aus dem Stamme ausfliessende süsse<br />
Saft, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Luft zu e<strong>in</strong>er gelben Masse erhärtet, Manna<br />
calabriua, Manna.<br />
37. Familie. Apocyneen R. Brown.<br />
1. V<strong>in</strong>ca L. S<strong>in</strong>ngrün.<br />
Blüten vollkommen. Kelch Stheilig. Blumenkrone stiel-<br />
tellerförmig, Saum flach, ätheilig. Schlund Seckig, nackt.<br />
Staubgefässe 5, e<strong>in</strong>geknickt-aufsteigend, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong><br />
Blumenkronröhre e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 2, oberständig.<br />
Griffel 1, Narbe köpfig. Frucht 2 walzliche Balgkapseln. Sa-<br />
men ohne Haarschopf.<br />
1. Y<strong>in</strong>ca m<strong>in</strong>or L. Kle<strong>in</strong>es S<strong>in</strong>ngrün. Wurzel<br />
faserig. Stengel halbstrauchig, kriechend, ästig, die blühen-
72<br />
den Aeste aufrecht^ 3"— 1' hoch, die unfruchtbaren liegend<br />
o<strong>der</strong> aufsteigend, später verlängert, wurzelnd. Blätter immer-<br />
grün, le<strong>der</strong>ig, glänzend, kahl wie die ganze Pflanze, ellip-<br />
tisch-lanzettlich, stumpf, ganzrandig^ gegenständig o<strong>der</strong> die<br />
obersten zu 3—4 quirlig. Blütenstiele blattw<strong>in</strong>kelständig,<br />
e<strong>in</strong>blütig. Blumenkrone lichtviolett, Zipfel schief- abgestutzt.<br />
Balgkapseln walzlich, zugespitzt. %. An schattigen ste<strong>in</strong>igen<br />
Stellen hügeliger und gebirgiger Gegenden. Ajpril, Mai.<br />
y<strong>in</strong>cae.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blätter, Polia V<strong>in</strong>cae Per-<br />
Präjparat. * T<strong>in</strong>ctara V<strong>in</strong>cae.<br />
2. Nerium L. Olean<strong>der</strong>.<br />
Blüten vollkommen. Kelch Stheilig. Blumenkrone stiel-<br />
tellerförmig, Saum flach, Stheilig, Schlund mit e<strong>in</strong>em ge-<br />
schlitzten Kranze versehen. Staubgefässe 5, aufrecht, Staub-<br />
kölbchen <strong>in</strong> lange, behaarte, aus <strong>der</strong> Blumenkrone hervor-<br />
ragende Fäden auslaufend. Fruchtknoten 2, oberständig.<br />
Grifiel 1. Frucht 2 vralzliche Balgkapseln. Samen haar-<br />
schopfig.<br />
1. Ner<strong>in</strong>m Olean<strong>der</strong> L. Geme<strong>in</strong>er Olean<strong>der</strong>. Ro-<br />
se nlorbe er. Strauch, 6— 8' hoch. Blätter zu 3 quirlig,<br />
kurzgestielt, lanzettlich, spitz, ganzrandig, le<strong>der</strong>ig, immer-<br />
grün. Blüten <strong>in</strong> endständigen Doldentrauben. Blumenkrone<br />
gross, rosenfarben, selten weiss, Zipfel schief. Balgkapseln<br />
6' lang. ^. Südeuropa^ <strong>in</strong> Glashäusern allgeme<strong>in</strong> kulti-<br />
virt, Juli, August.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Blätter, Folia Oleandri.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Oleandri.<br />
38. Familie. Asclepiadeen B. Brown.<br />
1. V<strong>in</strong>cetoxicii<strong>in</strong> Mönch. Schwalbenwurz.<br />
Blüten vollkommen. Kelch Stheilig. Blumenkrone fast<br />
radförmig, öspaltig, Nebenkrone e<strong>in</strong>fach, »^lappig, kle<strong>in</strong>er
als die Blumenkrone. Staubgefässe 5, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e oben Slappige<br />
von <strong>der</strong> Narbe geschlossene Röhre verwachsen. Blütenstaub-<br />
massen 10, keulig, vom Narbenrande herabhängend. Frucht<br />
knoten 2, oberständig, Narbe beiden Griffeln geme<strong>in</strong>schaft-<br />
lich, ökantig. Frucht 2 Balgkapseln. Samen haarschopfig.<br />
1. V<strong>in</strong>cetoxicam officiuale Mönch. Geme<strong>in</strong>e Schwal-<br />
benwurz. WurzeLstock walzlich, knotig, weiss, mit langen<br />
Fasern büschelförmig besetzt. Stengel aufrecht, 1— li^'^ioch,<br />
stielrund, 2reihig flaumig. Blätter gegenständig, kurzgestielt,<br />
herzeiförmig o<strong>der</strong> eilanzettlich, ganzrandig, langzugespitzt,<br />
kahl o<strong>der</strong> etwas flaumig. Blüten kle<strong>in</strong>, weiss, <strong>in</strong> end- und<br />
seitenständigen Trugdolden. Balgkapseln walzlich-lanzettlich.<br />
2|. Auf ste<strong>in</strong>igen huschigen Hügeln. Mai, Juni. — As-<br />
clepias V<strong>in</strong>cetoxicum L. — Wurzelstock bitter.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der Wurzelstock, Radix V<strong>in</strong>cetoxici.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctora V<strong>in</strong>cetoxici.<br />
39. Familie. Gentianeen Endl.<br />
1. Gentiana L. Enzian.<br />
73<br />
Blüten vollkommen. Kelch frei, 4— lOspaltig o<strong>der</strong> 4<br />
bis lOtheilig, seltner halbirt. Blumenkrone keulenförmig-<br />
glockig, glockig, stieltellerförmig o<strong>der</strong> radförmig. Saum 4<br />
bis Tspaltig o<strong>der</strong> lOspaltig und dann 5 Zipfel abwechselnd<br />
sehr kle<strong>in</strong>. Schlund nackt o<strong>der</strong> gebartet, Staubgefässe 4—7.<br />
Staubkölbchen nach dem Verblühen nicht schraubenförmig<br />
gedreht. Fruchtknoten 1, oberständig. Griffel 1, kurz, Narbe<br />
2spaltig. Kapsel e<strong>in</strong>facherig, 2klappig, Samen an die Klap-<br />
penrän<strong>der</strong> angeheftet.<br />
1. Gentiana lutea L. Gelber Enzian. Wurzel dick,<br />
walzlich, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig, senkrecht, 2— 4^ lang, braun,<br />
<strong>in</strong>wendig gelb. Stengel aufrecht, 2— 4' hoch, e<strong>in</strong>fach, kahl<br />
wie die ganze Pflanze. Blätter gegenständig, ganzrandig, die<br />
grundständigen elliptisch, zugespitzt, am Grunde <strong>in</strong> den Blatt-
74<br />
stiel verschmälert, 5— 7nervig, die obern sitzend, eiförmig,<br />
stumpf, die obersten am Grunde herzförmig, länger als die<br />
<strong>in</strong> ihren Achseln bef<strong>in</strong>dlichen Blütenbüschel. Kelch halbirt,<br />
scheidenförmig, an <strong>der</strong> Spitze 2— Szähnig. Blumenkrone<br />
gelb, radförmig, tief-5spaltig, Zipfel lanzettlich, spitz, 3mal<br />
so lang als die Röhre, oft braunpunktirt. 2|.. Auf Alpen<br />
und Voral]pen Deutschlands. Juli, August. — Die Wurzel<br />
so wie <strong>der</strong> folgenden sehr bitter.<br />
2. ftentiaua pannonica Scop. Ungarischer Enzian.<br />
Wurzel dick, walzlich, senkrecht, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig, braun,<br />
<strong>in</strong>wendig gelb. Stengel aufrecht, 1— IV2' hoch, e<strong>in</strong>fach, arm-<br />
blättrig, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter gegenständig,<br />
ganzrandig, die untern oval o<strong>der</strong> elliptisch, spilz, S—7ner-<br />
vig, am Grunde <strong>in</strong> den Blattstiel verschmälert, die obern<br />
eilanzettlich o<strong>der</strong> lanzettlich, zugespitzt, sitzend. Blüten e<strong>in</strong>-<br />
zeln o<strong>der</strong> zu 2—5 <strong>in</strong> den obern Blattw<strong>in</strong>keln gegenständig,<br />
Sche<strong>in</strong>quirle bildend, die obersten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en endständigen<br />
Kopf zusammenfliessend. Kelch 5—7spaltig. Blumenkronen<br />
keulenförmig-glockig, 5— 7spaltig, 1—1 V2" lang, trübpur-<br />
purn, schwärzlich punktirt und gestrichelt, Schlund nackt.<br />
^J. Auf Wiesen höherer Voraljpen. Jidi, August.<br />
Offic<strong>in</strong>ell von beiden^ die Wurzel, Radix Geutianae<br />
loteae et rubrae, Enzian würz el.<br />
Präparcde. Extractuni und Tiuctura dlentianae.<br />
3. dentiana cruciata L. Kreuz-Enzian. Wurzel<br />
walzlich- 4kantig, senkrecht, mehrköpfig, weisslich. Stengel<br />
aufsteigend, e<strong>in</strong>fach, Vo—IV2'<br />
hoch, reichblättrig, kahl wie<br />
die ganze Pflanze. Blätter gegenständig, länglich-lanzettlich<br />
o<strong>der</strong> lanzettlich, spitz, Snervig, ganzrandig, die <strong>der</strong> unfrucht-<br />
baren Seitenbüscliel <strong>in</strong> den Blattstiel verlaufend, die stengel-<br />
ständigen mit scheidigem Grunde sitzend. Blüten e<strong>in</strong>zeln<br />
o<strong>der</strong> zu 2—ö gehuschelt <strong>in</strong> den obern Blattw<strong>in</strong>keln gegen-<br />
ständig, Sche<strong>in</strong>quirle bildend, die obersten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en end-<br />
ständigen Kopf zusammenfliessend. Kelch 4spaltig. Blumen-<br />
krone keulenförmig-glockig, 8— 10'" lang, auswendig grün-
lich-violett, Saum 4spaltig', <strong>in</strong>wendig azurblau, Schlund nackt.<br />
%. Auf Wiesen gebirgiger Gegenden. Juli, August.<br />
75<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frische Wurzel vor <strong>der</strong> Entfaltung <strong>der</strong><br />
Blüten, Radix Oentiauae cruciatae.<br />
Prä]parat. * T<strong>in</strong>ctura Gentianae cruciatae.<br />
2. Erythraea Pers. Tausendgulden kraut.<br />
Blüten vollkommen. Kelch Sspaltig. Blumenkrone trich-<br />
terig, Saum Sspaltig, Schlund nackt. Staubgefässe 5, Staub-<br />
kölbchen länglich, nach dem Verblühen schraubenförmig<br />
gedreht. Fruchtknoten 1, oberständig. Griffel mit 2 Narben.<br />
Kapsel e<strong>in</strong>fächerig o<strong>der</strong> unvollstäBdig-2fächerig, Samen an<br />
die Klappenrän<strong>der</strong> angeheftet.<br />
1. Erythraea Centaurium Pers. Geme<strong>in</strong>es Tausend-<br />
guldenkraut. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, 4kantig,<br />
1/2— 1' hoch, kahl wie die ganze Pflanze, oben tnigdoldig-<br />
ästig, Trugdolden gehuschelt, meist gedrungen, ziemlich flach.<br />
Blätter ganzrandig, grasgrün, am Rande glatt, spitz o<strong>der</strong><br />
stumpf, die grundständigen rosettig, länglich-verkehrteiförmig,<br />
die stengelständigen gegenständig, sitzend, eiläuglich, oval<br />
o<strong>der</strong> lanzettlich. Blumenkronen kle<strong>in</strong>, sattrosenroth, Zipfel<br />
elliptisch, spitz o<strong>der</strong> stumpf. ®. Auf sonnigen Wiesen, <strong>in</strong><br />
Holzschlägen, geme<strong>in</strong>. Juli, August. — Ganze Pflanze von<br />
e<strong>in</strong>em sehr bitteren Geschmacke.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete blühende Kraut, Herba Cen-<br />
taurii m<strong>in</strong>oris.<br />
Präparat. Extractuni Centaarii m<strong>in</strong>oris.<br />
3. Menyanthes L. Zottenblume.<br />
Blüten vollkommen. Kelch Stheilig. Blumenkrone tricli-<br />
terig, Stheilig, Zipfel <strong>in</strong>wendig <strong>der</strong> Länge nach von langen<br />
saftigen Haaren gebartet. Staubgefässe S. Fruchtknoten 1,<br />
oberständig. Griö'el 1, Narbe 21appig. Kapsel e<strong>in</strong>fächerig,<br />
an den Nähten <strong>in</strong> 2 Klappen aufspr<strong>in</strong>gend. Samen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Mitte <strong>der</strong> Klappen angeheftet.
76<br />
1. Meoyaiithes tril'oliata L. Dreiblättrige Zotten-<br />
blume. Wurzelstock walzlich, hohl, geglie<strong>der</strong>t, schief o<strong>der</strong><br />
wagrecht, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en sehr kurzen aufsteigenden Stengel über-<br />
gehend. Blätter Szählig, langgestielt, kahl wie die ganze<br />
Pflanze, Blattstiele am Grunde scheidig, den Stengel um-<br />
fassend; Bl,"ittchen verkehrteiruud o<strong>der</strong> länglich, ganzrandig,<br />
stumpf o<strong>der</strong> spitz. Bltitentraube langgestielt, Stiel mit <strong>der</strong><br />
Traube 4—^10" lang. Blumen ansehnlich, weiss, röthlich an-<br />
geflogen. 2|. j{uf Sumpfwiesen, <strong>in</strong> Wassergräben. April,<br />
Mai. —•<br />
Die<br />
Blätter sehr bitter.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen und getrocnketen Wurzelblätter,<br />
Folia Trifolii ftbr<strong>in</strong>i, Bitterklee, Fieberklee.<br />
Präparate. Extractoiii und * T<strong>in</strong>ctara Trifolii fibrioi.<br />
40. Familie. Labiaten Juss.<br />
Stengel meist 4 kantig. Blätter gegenständig, ohne<br />
Nebenblätter. Blüten vollkommen, seltner bloss staub- o<strong>der</strong><br />
fruchtblütig. Kelch röhrig o<strong>der</strong> glockig, regelmässig, 5- sel-<br />
tener 10 zähnig o<strong>der</strong> unregelmässig, 21ippig. Blumenkrone<br />
unterständig, e<strong>in</strong>blättrig, meist 2lippig, rachenförmig. Staub-<br />
gefässe 4, davon 2 länger o<strong>der</strong> bloss 2, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong><br />
Blumenkrone e<strong>in</strong>gefügt. Frachtknoten tief-4theilig. Grififel 1,<br />
zweispaltig, zwischen den 4 Fruchtknoten. Nüsschen 4, im<br />
Kelche e<strong>in</strong>geschlossen.<br />
A. Staubgefässe 2.<br />
1. Salvia L. Salbei.<br />
Blüten vollkommen, Kelch röhrig, 2lippig, Oberlippe<br />
Szähnig o<strong>der</strong> ungetheilt, Unterlippe 2spaltig. Blumenkrone<br />
21ippig, Oberlippe gewölbt, Unterlippe 3 spaltig, Mittelzipfel<br />
grösser, ausgerandet. Staubgefässe 2, Staubfaden an e<strong>in</strong><br />
Querstielchen e<strong>in</strong>gelenkt.<br />
1. Salvia offic<strong>in</strong>alls L. Garten-Salbei. Stengel<br />
strauchartig, 1' hoch, ästig, Aeste weissfilzig. Blätter gegen-
ständig, gestielt, eilanzettlich, fe<strong>in</strong>gekerbt, oberseits runzlig,<br />
imterseits netzförmig-geä<strong>der</strong>t, am Grunde oft mit 2 kle<strong>in</strong>en<br />
ovalen Blättchen geölirt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend bei<strong>der</strong>seits weiss-<br />
grau-filzig, später auf <strong>der</strong> Oberfläche fast kahl, grünlich,<br />
rückwärts graulich. Blüten <strong>in</strong> endständiger quirliger Traube.<br />
Quirlen 6— Sblütig, mit Deckblättern gestützt. Deckblätter ei-<br />
förmig, zugespitzt, kürzer als die Kelche. Oberlippe des<br />
Kelches Szähnig. Blumen violett, selten weiss. 2|.. J^^is dem<br />
südlichen Europa^ <strong>in</strong> Gärten allgeme<strong>in</strong> hidtivirt. Juni,<br />
Juli. — Blätter von durchdr<strong>in</strong>gend aromatischem Gerüche.<br />
Ofßc<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blätter, Folia Salviae.<br />
Präparate. Aqua und Extractnm Salviae.<br />
2. Rosmar<strong>in</strong>us L. Rosmar<strong>in</strong>.<br />
Blüten vollkommen. Kelch röhrig, 21ippig, Oberlippe<br />
ungetheilt, Unterlippe 2spaltig. Blumenkrone 21ippig, Lippen<br />
fast gleichlang, die obere aufrecht, ausgerandet, die untere<br />
Sspaltig, <strong>der</strong> mittlere Zipfel grösser, ausgehöhlt, herabhän-<br />
gend. Staubgefässe 2. Staubfäden am Grunde mit e<strong>in</strong>em<br />
Zahne.<br />
1. Rosmar<strong>in</strong>as oMciualis L. Geme<strong>in</strong>er Rosmar<strong>in</strong>.<br />
Strauch 3— 6' hoch, Aeste vierkantig, die Jüngern aschgrau-<br />
o<strong>der</strong> weissfilzig. Blätter gegenständig, immergrün, sitzend,<br />
l<strong>in</strong>eal, stumpf, am Rande umgerollt, oberseits dunkelgrün,<br />
kahl, runzlig, rückwärts netzförmig-geä<strong>der</strong>t, weissfilzig. Blü-<br />
ten <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kelständigen Trauben. Deckblätter weissfilzig,<br />
kürzer als die Blütenstielchen. Kelch röthlich-angelaufen.<br />
Blumenkrone weiss, hellblau o<strong>der</strong> röthlich. t». Aus dem<br />
südlichen Europa, <strong>in</strong> Gärten allgeme<strong>in</strong> kultivirt. April,<br />
Mai. — Die Blätter von durchdr<strong>in</strong>gend-aromatischem kam-<br />
pferartigem Gerüche.<br />
Aiithos.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Blätter, Folia Rosuiar<strong>in</strong>i o<strong>der</strong> Folia<br />
Präparate. Aqua, Oleum und Spiritus liosmariui.<br />
77
78<br />
B. Staubgefässe 4, zweimächtig.<br />
3. Mentha L, M<strong>in</strong>ze.<br />
Blüten vollkommen o<strong>der</strong> bloss staubblütig o<strong>der</strong> frucht-<br />
blütig. Kelch glockig o<strong>der</strong> rölirig, özlil<strong>in</strong>ig o<strong>der</strong> fast 2lippig.<br />
Blumenkrone trichterig, 4spaltig, Zipfel aufrecht^ fast gleich,<br />
<strong>der</strong> obere etwas breiter, meist ausgerandet. Staubgefässe 4,<br />
von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> entfernt, oberwärts ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>tretend, bei<br />
vollkommenen und Staubblüten alle 4 aus dem Schlünde<br />
hervorragend, bei den Fruchtblüten verkümmert, nur <strong>der</strong><br />
Griffel hervorgestreckt.<br />
1. Mentha piperita L. Pfeffer- M<strong>in</strong>ze. Wurzelstock<br />
kriechend. Stengel aufrecht, bis 2' hoch, ästig, kahl o<strong>der</strong><br />
ziemlich kahl wie die ganze Pflanze, oft purpurfarben an-<br />
gelaufen, die untern Aeste unfruchtbar, die obern sowie <strong>der</strong><br />
Stengel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e walzliche Aehre endigend. Blätter gestielt,<br />
eilanzettlich, spitz, scharfgesägt, flach, dunkelgrün, bei<strong>der</strong>seits,<br />
so wie die Kelche mit kle<strong>in</strong>en Harzpünktchen besetzt. Aeh-<br />
ren länglich-walzlich, quirlig, die unteren Quirle entfernt,<br />
die obern genähert. Deckblätter lanzettlich, zugespitzt, die<br />
untern von <strong>der</strong> Länge <strong>der</strong> Quirle, die obern kürzer. Blüten-<br />
stiele fädlich. Kelch röhrig, Szähnig, Zähne lanzettlich, fe<strong>in</strong>-<br />
zugespitzt, gewimpert. Kelchschlund ohne Haarr<strong>in</strong>g. Blumen<br />
blass violett. ^|. In Gärten häufig gebaut. Juli, August.<br />
— Die ganze Pflanze besitzt e<strong>in</strong>en starken durchdr<strong>in</strong>gend<br />
aromati? :'/hen Geruch, und kampferartigen gewürzhaften, auf<br />
<strong>der</strong> Zunge e<strong>in</strong> Gefühl von Kühlung h<strong>in</strong>terlassenden Ge-<br />
schraaclc.<br />
Offic<strong>in</strong>eU. Die getrockneten Blätter, Folia Menthae<br />
piperitac, Pfefferm<strong>in</strong>zkraut.<br />
Präparate. Aqua, Oleom, Ilotalae und Elaeosaccharum<br />
Menthae piperitae.<br />
2. Mentha crispa L. Krausem<strong>in</strong>ze. Blätter fast<br />
sitzend, rundlich herzförmig, spitz, e<strong>in</strong>geschnitten-gesägt, ge-
79<br />
kraust-wellig, blasig-runzlig, fast kahl. Aehren kopfförmig,<br />
am Grunde unterbrochen. Das übrige wie bei <strong>der</strong> vorhergehenden<br />
Art. 2|.. In Gärten kultivirt. Juli, August. —<br />
Ganze Pflanze von gewürzhaftem Gerüche.<br />
Offidnell. Die getrockneten Blätter, Folia Menthae<br />
crispae, Krausem<strong>in</strong>ze.<br />
Prä]parate. Aqua, Oleam, Spiritus und Syrupus Men-<br />
thae crispae.<br />
3. Mentha Pulegium L. Pol ei. Wurzel faserig. Sten-<br />
gel am Grunde wurzelnd, aufsteigend^ e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig,<br />
1/2— 1' hoch, sammt den Blättern kahl o<strong>der</strong> zerstreut-be-<br />
haart. Blätter gegenständig, gestielt, elliptisch o<strong>der</strong> länglich,<br />
stumpf o<strong>der</strong> spitz, schwachgesägt, <strong>in</strong> Deckblätter übergehend.<br />
Sche<strong>in</strong>quirle zahlreich, kuglig, entfernt, die untern blatt-<br />
w<strong>in</strong>kelständig, die obern von kle<strong>in</strong>en Deckblättern gestützt,<br />
gegen die Spitze des Stengels zu allmälig abnehmend und<br />
sche<strong>in</strong>bar e<strong>in</strong>e Aehre bildend. Kelch fast 21ippig, Schlund<br />
mit e<strong>in</strong>em Haarkranze geschlossen. Blumen violett. %. Auf<br />
feuchten Weiden, <strong>in</strong> Graben, Sümpfen. Juli bis Septem-<br />
ber. — Pulegium vulgare Miller. — In allen Theilen von<br />
durchdr<strong>in</strong>gend aromatischem Gerüche.<br />
Offidnell. Das getrocknete Kraut, Herba Pnlegii.<br />
4. Lavandula L. Lavendel.<br />
Blüten vollkommen. Kelch eilänglich, nervig, özähnig,<br />
die 4 untern Zähne sehr kurz, stumpf, fast gleich, <strong>der</strong><br />
oberste mit e<strong>in</strong>em eiförmigen Anhängsel. Blumenkrone 21ip-<br />
pig, Röhre länger als <strong>der</strong> Kelch, Oberlippe grösser, 2spal-<br />
tig, Unterlippe Sspaltig, Zipfel fast gleich, abgerundet. Staub-<br />
gefässe 4, sammt dem Griffel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong> Blumeu-<br />
krone e<strong>in</strong>geschlossen, die 2 äussern länger.<br />
1. LaTandula vera DC. Garten-Lavendel. Stengel<br />
halbstrauchig, Vo— 1' hoch, unten dicht ästig, Aeste auf-<br />
recht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gestielte unterbrochene quirlige Aehre endi-<br />
gend, Blätter gegenständig, sitzend, l<strong>in</strong>eal-lanztttlich, spitz.
80<br />
ganzrandig, die Jüngern am Rande umgerollt, graufilzig, die<br />
altern flacher, kahler. Blütenquirle 6— lOblütig, die untern<br />
von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> entfernt, die obern genähert. Deckblätter <strong>der</strong><br />
Quirle eirautenförmig, zugespitzt, häutig, bräunlich, die obern<br />
kürzer als die Kelche. Kelche bläulich-violett, filzig. Blumenkrone<br />
veilchenblau, doppelt länger als <strong>der</strong> Kelch. 2|.. Aus<br />
Südeuropa^ <strong>in</strong> Gärten allgeme<strong>in</strong> kultivirt. Juni bis<br />
August. — Blätter und Blüten von angenehm aromatischem<br />
Gerüche.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die noch nicht ganz aufgebrochenen abgepflückten<br />
Blüten, Flores Layandulae, Lavendelblüten.<br />
Präparate, Aqua^ Oleum und Spiritus Layandulae.<br />
5. Origanum L. Dosten.<br />
Blüten vollkommen o<strong>der</strong> bloss staubblütig o<strong>der</strong> frucht-<br />
blütig. Kelch röhrig, Szähnig o<strong>der</strong> bis auf den Grund ge-<br />
spalteU; e<strong>in</strong> ovales Blättchen darstellend. Blumenkrone 21ip-<br />
pig, Oberlippe flach, ausgerandet, Unterlippe Sspaltig mit<br />
fast gleichen Zipfeln. Staubgefösse 4, von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> entfernt,<br />
oberwärts ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> tretend, die 2 Innern etwas kürzer.<br />
Grifiel aus <strong>der</strong> Rohre <strong>der</strong> Blumenkrone hervorragend.<br />
1. Origanum Tulgare L. Geme<strong>in</strong>er Dosten. Wnrzel-<br />
stock schief. Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, ästig, flaumig<br />
o<strong>der</strong> kurzhaarig, sammt den Blättern oft purpurn überlaufen.<br />
Blätter gegenständig, gestielt, zerstreut-behaart, eiförmig o<strong>der</strong><br />
eilänglich, 1— IV2" l^^g, stumpf o<strong>der</strong> spitz, ganzrandig.<br />
Blüten <strong>in</strong> kurzen gedrungenen 4zeiligen deckblättrigen Aeh-<br />
ren, Aehren trugdoldig-rispig zusammengestellt. Deckblätter<br />
eiförmig, auswachsend, den Fruchtkelch verdeckend. Kelch<br />
özähnig. Blumenkrone dunkelrosenroth, selten weiss. %. Auf<br />
ste<strong>in</strong>igen huschigen Stellen hügeliger und gebirgiger Ge-<br />
genden. Juni bis Äugtest. — Ganze Pflanze von starkem<br />
gewürzhaftem Gerüche.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete blühende Kraut, Herba<br />
Origani, Wohlgemuth.
2. Origannm Majorana L. Majoran. Wurzel ästig.<br />
Stengel aufrecht, vom Grunde aus ästig, buschig, bis 1'<br />
hoch, fe<strong>in</strong> grauhaarig wie die ganze Pflanze. Blätter gegen-<br />
ständig, gestielt, oval, 6'" lang, stumpf, ganzrandig. Blüten<br />
<strong>in</strong> gedrungenen 4zeiligen ovalen deckblättrigen Aehren, Aeh-<br />
ren meistens zu 3 an <strong>der</strong> Spitze des Stengels und <strong>der</strong> Aeste.<br />
Deckblätter verkehrteiförmig, stumpf. Kelch nervenlos, bis<br />
auf den Grund gespalten, e<strong>in</strong> ovales Blättchen bildend, und<br />
mit dem Deckblatte e<strong>in</strong>en 2 blättrigen Kelch darstellend.<br />
Blumenkrone kle<strong>in</strong>, weiss. ®. In Gärten gebaut. Juli,<br />
August. — Ganze Pflanze von angenehm aromatischem<br />
Gerüche.<br />
Majoranae.<br />
81<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete blühende Kraut, Herba<br />
Prä]^arate. Olenm und Vngaentam Majoranae.<br />
6. Thymus L. Quendel.<br />
Blüten vollkommen o<strong>der</strong> bloss staubblütig o<strong>der</strong> frucht-<br />
blütig. Kelch eiförmig, 21ippig, Oberlippe Szähnig, Unter-<br />
lippe 2spaltig. Blumenkrone 21ippig, Oberlippe flach, meist<br />
aiisgerandet, Unterlippe Sspaltig mit fast gleichen Zipfeln.<br />
Staubgefässe 4, von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> entfernt, oberwärts ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
tretend, die 2 Innern etwas kürzer.<br />
1. Thymus Serpyllum L. Feld-Quendel. Wurzel<br />
ästig. Stengel halbstrauchig, kriechend, oft rasig, Aeste auf-<br />
recht o<strong>der</strong> aufsteigend, 1"— 1' hoch, rundum o<strong>der</strong> nur an<br />
den Kanten behaart. Blätter gegenständig, kurzgestielt o<strong>der</strong><br />
fast sitzend, rundlich-eiförmig, elliptisch, verkehrteiförmig,<br />
l<strong>in</strong>eal bis l<strong>in</strong>eal-länglich, 3— 6'" lang, 1— 4'" breit, stumpf,<br />
ganzrandig, kahl o<strong>der</strong> spärlich behaart und nur gegen den<br />
Grund gewimpert o<strong>der</strong> wie die ganze Pflanze von weissen<br />
Haaren zottig. Blüten gehuschelt <strong>in</strong> köpfig-zusammengesetzten<br />
o<strong>der</strong> von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> entfernten blattw<strong>in</strong>kelständigen Sche<strong>in</strong>-<br />
quirlen. Blumen kle<strong>in</strong>, rosenroth o<strong>der</strong> lila, sehr selten weiss.<br />
%. An trocknen sonnigen Stellen geme<strong>in</strong>. Juni bis Au-<br />
<strong>Maly</strong> Medic<strong>in</strong>alpflanzen. 6<br />
'
82<br />
gust. — Ganze Pflanze von angenehm aromatischem Ge-<br />
rüche .<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete blühende Kraut, Herba<br />
Seppylli, Quendel, Kuttelkraut.<br />
Präparate. Spiritns und T<strong>in</strong>ctara SerpyUi.<br />
7. Satureja L. Saturei.<br />
Blüten vollkommen. Kelch röhrig, özähnig. Blumen-<br />
krone 2lippig, Oberlippe flach, aufrecht, ganz o<strong>der</strong> ausge-<br />
randet, Unterlippe Sspaltig, Zipfel fast gleich. Staubgefässe<br />
4, so lang als die Blumenkrone, unten von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> ent-<br />
fernt, unter <strong>der</strong> Oberlippe zusammenneigend, die 2 äussern<br />
länger.<br />
1. Satareja hortensis L. Garten-Saturei. Wurzel<br />
sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, V2— 1' hoch, von unten an ästig,<br />
angedrückt-behaart. Blätter gegenständig, dunkelgrün, l<strong>in</strong>eal-<br />
lanzettlich, spitz, ganzrandig, kahl o<strong>der</strong> gegen den Grund<br />
gewimpert, bei<strong>der</strong>seits drüsig-punktirt. Blüten <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kel-<br />
ständigen Doldentrauben, diese viel kürzer als die Blätter,<br />
4—6blütig. Blumen kle<strong>in</strong>, lila. ®. In Gärten allgeme<strong>in</strong><br />
kultivirt und verwil<strong>der</strong>t. Juli bis September. — Ganze<br />
Pflanze von angenehm aromatischem Gerüche.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete Kraut, Herba Satarejae,<br />
Pfefferkraut.<br />
8. Hyssopiis L. Isop.<br />
Blüten vollkommen. Kelch röhrig, özähnig. Blumen-<br />
krone 21ippig, Oberlippe flach, ausgerandet o<strong>der</strong> 2spaltig,<br />
Unterlippe 3spaltig, Mittelzipfel grösser, verkehrtherzförmig.<br />
Staubgefässe 4, länger als die Blumenkrone, oberwärts aus-<br />
e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> tretend, die 2 Innern etwas kürzer.<br />
1. Hyssopns offic<strong>in</strong>alis L. Geme<strong>in</strong>er Isop. Wurzel<br />
ästig. Stengel halbstrauchig, am Grunde holzig, oberwärts<br />
krautig, 1' hoch, flaumig. Blätter gegenständig, lanzettlich<br />
o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal-lanzettlich, spitz, ganzrandig, kahl, drüsig-punk-
tirt. Blüten gebüschelt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>seitswendigen sche<strong>in</strong>quirligen<br />
Aehren. Blumen dunkelviolett, selten weiss. 2[. Aus Sild-<br />
europa^ <strong>in</strong> Gärten kultivirt. Juni bis August. — Ganze<br />
Pflanze von aromatischem Gerüche.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete Kraut, Herba Hyssopi.<br />
9. Melissa L. Melisse.<br />
83<br />
Blüten vollkommen. Kelch röhrig, 21ippig, Oberlippe<br />
Szähnig, Unterlippe 2spaltig. Blumenkrone 21ippig, Ober-<br />
lippe etwas gewölbt, meist ausgerandet, Unterlippe Sspaltig,<br />
Mittelzipfel doppelt-grösser. Staubgefässe 4, von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
entfernt, unter <strong>der</strong> Oberlippe zusammenneigend, die 2 <strong>in</strong>-<br />
nern kürzer.<br />
1. Melissa offic<strong>in</strong>alis L. Geme<strong>in</strong>e Melisse. Wurzel<br />
mehrköpfig, Stengel aufrecht, ästig, 1— 2' hoch, unten kahl,<br />
oben flaumig, die blütenstündigen Aeste, so wie die Kelche<br />
zottig. Blätter gegenständig, gestielt, eiförmig o<strong>der</strong> die un-<br />
tern herzförmig, stumpf, gekerbt-gesägt, zerstreut-behaart.<br />
Blüten gehuschelt, <strong>in</strong> beblätterten armblütigen e<strong>in</strong>seitswen-<br />
digen Sche<strong>in</strong> quirlen. Blumen vor dem Aufblühen gelblich,<br />
dann weiss o<strong>der</strong> röthlich. 21 , Aus<br />
Sildeurojxi stammend ^ <strong>in</strong><br />
Gärten allgeme<strong>in</strong> kidtivirt, Jidi, August. — Die Blätter<br />
aromatisch, etwas nach Citronen riechend.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blätter vor <strong>der</strong> Blütezeit,<br />
Folia Helissae.<br />
Präjjarat. Aqaa Melissae.<br />
10. Lamium L. Taubnessel.<br />
Blüten vollkommen. Kelch röhrig, özähnig. Blumen-<br />
krone 21ippig, Oberlippe gewölbt, ganz o<strong>der</strong> gezähnelt. Un-<br />
terlippe nur aus dem verkehrtherzförmigen Mittellappen ge-<br />
bildet, Seitenzipfel unmerklich o<strong>der</strong> fehlend. Staubgefässe 4,<br />
genähert, unter <strong>der</strong> Oberlippe parallel laufend, die 2 <strong>in</strong>-<br />
nern kürzer.<br />
1. Lamium albom L. Weisse Taubnessel. Wurzel<br />
6*
84<br />
sp<strong>in</strong>dlig-faserig, rasig. Stengel aufrecht, 1 2' hoch, e<strong>in</strong>fach<br />
o<strong>der</strong> ästig, kurzsteifhaarig o<strong>der</strong> fast kahl. Blätter gegen-<br />
ständig, gestielt, herzförmig o<strong>der</strong> herzförmig-länglich, zuge-<br />
spitzt, grobgesägt, mehr o<strong>der</strong> weniger behaart. Blüten ge-<br />
btischelt <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kelständigen oberwärts genäherten Sche<strong>in</strong>-<br />
quirlen. Blumen weiss, 10— 12"' lang, Röhre gekrümmt-<br />
aufsteigend, über dem Grunde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en abwärts gerichteten<br />
Kerbzahn erweitert, <strong>in</strong>wendig mit e<strong>in</strong>em Haarkranze versehen.<br />
2^. Auf unhehauten Orten, ivilsten Plätzen. Mai<br />
bis Juli. — Pflanze geruchlos. Die schleimig-süssen Blüten,<br />
Bienen saug, dienen als Thee.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das frische blühende Kraut, Herba la<strong>in</strong>ii albi.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctnra lamii albi.<br />
11. Graleopsis L. Hohlzahn. Daun.<br />
Blüten vollkommen. Kelch röhrig-glockig, özähnig.<br />
Blumenkrone 21ippig, Oberlippe gewölbt, ganz o<strong>der</strong> ausge-<br />
randet, Unterlippe 3spaltig, Mittelzipfel grösser, verkehrt-<br />
herzförmig, am Grunde bei<strong>der</strong>seits mit e<strong>in</strong>em hohlen Zahne<br />
versehen. Staubgefasse 4, genähert, unter <strong>der</strong> Oberlippe pa-<br />
rallel laufend, die 2 <strong>in</strong>nern kürzer.<br />
1. Galeopsis ochrolenca Lam. Gelblichweisser<br />
Hohlzahn. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong><br />
ästig, bis 1' hoch, von abwärts gerichteten Haaren flaumig,<br />
unter den Gelenken nicht verdickt. Blätter gegenständig, ge-<br />
stielt, spitz, gesägt, bei<strong>der</strong>seits grauflaumig, die stengelstän-<br />
digen eiförmig, die astständigen eilanzettlich. Blüten gehu-<br />
schelt <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kelständigen Sche<strong>in</strong>quirlen. Kelchzähne <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e stechende Spitze auslaufend, dreimal kürzer als die<br />
Röhre <strong>der</strong> Blumenkrone. Blumen gelblichweiss, 1 iVi"<br />
lang, Oberlippe e<strong>in</strong>geschnitten-gesägt. (D. Unter Saaten^<br />
auf Sandfel<strong>der</strong>n. Jidi, August. — G. grandiflora Roth. —<br />
Ganze Pflanze balsamisch riechend.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze ohne Wurzel, Herba<br />
lialeopsidis grandiflorae, unter dem Namen Blanken-
heimer Thee^ Thea blankenheimensis o<strong>der</strong> L iberischen<br />
Kräuter, flerbae Liberiauae, bekannt.<br />
12. Marrubium L. Andorn.<br />
85<br />
Blüten vollkommen. Kelch rÖhrig, 5— lOzähnig. Blu-<br />
menkrone 21ippig, Oberlippe flach, ganz o<strong>der</strong> 2spaltig, Un-<br />
terlippe Sspaltig, Mittelzipfel grösser, rundlich. Staubgefässe<br />
4, sammt dem Griffel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong> Blumenkrone e<strong>in</strong>-<br />
geschlossen, die 2 <strong>in</strong>nern kürzer.<br />
1. üarrubium vulgare L. Geme<strong>in</strong>er Andorn. Wur-<br />
zel sp<strong>in</strong>dlig-ästig. Stengel sammt den Kelchen weissfilzig,<br />
i—lYi hoch, am Grunde ästig, Aeste aufsteigend. Blätter<br />
gegenständig, gestielt, ungleich - gekerbt, oberseits flaumig,<br />
rückwärts graufilzig, die untern herzförmig-länglich, stumpf,<br />
die obern eiförmig, spitzlich. Blüten <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kelständigen<br />
entfernten Sche<strong>in</strong>quirlen. Kelche lOzähnig, Zähne pfriemlich,<br />
hackig-umgebogen, 5 abwechselnd kle<strong>in</strong>er. Blumen kle<strong>in</strong>,<br />
weiss. 5J.. An Wegen^ auf Schutthaufen, sandigen Fel-<br />
<strong>der</strong>n, Juli his Sejptemher. — Das ganze Kraut aromatisch-<br />
bitter.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete blühende Kraut, Herba<br />
Marrnbii albi, Weisses Andorn kraut.<br />
13. Teucrium L. Gaman<strong>der</strong>.<br />
Blüten vollkommen. Kelch rÖhrig o<strong>der</strong> glockig, 5zäh-<br />
nig. Blumenkrone e<strong>in</strong>lippig, Oberlippe nämlich tief-2spaltig,<br />
aber die Zipfel auf die 3spaltige Unterlippe h<strong>in</strong>abgeschoben,<br />
diese dadurch Sspaltig, Mittelzipfel grösser, rundlich o<strong>der</strong><br />
länglich. Staubgefässe 4, genähert, parallel laufend, die 2<br />
äussern länger.<br />
1, Teacriam Scordium L. Kn oblauchduften<strong>der</strong><br />
Gaman<strong>der</strong>. Wurzelstock ästig, kriechend, beblätterte Aus-<br />
läufer treibend. Stengel krautig, aufrecht o<strong>der</strong> aufsteigend,<br />
V2 ^^2 hoch, ästig, sammt den Ausläufern zottig. Blätter<br />
gegenständig, sitzend, länglich-lanzettlich, stumpf, grobge-
86<br />
zahnt, flaumig, nach oben an Grösse allmälig abnehmend,<br />
trtibgrün. Blüten zu 1— 3 <strong>in</strong> den Blattw<strong>in</strong>keln gegenständig.<br />
Blumen hellpurpuiToth. ^f. Auf Moorwiesen, an simipßgen<br />
Stellen. Juli, August. — Die ganze Pflanze schwach nach<br />
Knoblauch riechend.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten blühenden Spitzen, Herba<br />
Scordii, Knoblauch kraut.<br />
2. Tencr<strong>in</strong>ni Marnm L. Mastixkraut. Stengel strau-<br />
chig, 6— 12" hoch, sammt den Blättern grauflaumig. Blätter<br />
gegenständig, sitzend, eiförmig, spitz, ganzrandig, kle<strong>in</strong>,<br />
2— 4'" lang. Blüten <strong>in</strong> endständigen quirligen Trauben,<br />
Quirle 2—4blütig. Kelche rauhhaarig. Blumen roth, behaart.<br />
1». Südeuropa, <strong>in</strong> Glashäusern kultivirt. Juni bis Au-<br />
gust. — Die stark riechende Pflanze, als Marnm yerum bekannt,<br />
wird von den Katzen geliebt, und daher Katzenkraut<br />
genannt.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das frische blühende Kraut, Herba Mari.<br />
Prä][>arat. * T<strong>in</strong>ctara Mari.<br />
41. Familie. Verbenaceen Juss.<br />
1. Vitex L. Keusch lammbau m.<br />
Blüten vollkommen. Kelch röhrig, özähnig. Blumen-<br />
krone e<strong>in</strong>blättrig, Röhre walzlich, Saum 2lippig, Oberlippe<br />
2— 3spaltig, Unterlippe 3spaltig, <strong>der</strong> mittlere Zipfel grösser,<br />
verkehrt- eiförmig. Staubgefässe 4, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong> Blumen-<br />
krone e<strong>in</strong>gefügt, 2 langer. Fruchtknoten oberständig, Grififel<br />
1, Narbe 2spaltig. Ste<strong>in</strong>frucht trocken, 4samig.<br />
1. Vitex Agnus castus L. Gewöhnlicher Keuschlammbaum.<br />
Strauch, 4— 6' hoch. Zweige nebst <strong>der</strong> Unter-<br />
seite <strong>der</strong> Blätter und den Kelchen grauflaumig. Blätter ge-<br />
genständig, langgestielt, f<strong>in</strong>gerig- 5 -—Tzählig, Blättchen lan-<br />
zettlich, spitz, ganzrandig, das mittlere am grössten, die sei-<br />
tenständigen kle<strong>in</strong>er. Blüten <strong>in</strong> endständigen unterbrochenen<br />
quirligen Aehren. Blumen violett. Ste<strong>in</strong>frucht braun, erbsen-
gross. ^. In Südeuropa, <strong>in</strong> Gärten kultivirt. Juli, Au-<br />
gust. — Blätter von angenehmem Gerüche.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Früchte o<strong>der</strong> die blühenden Zweige,<br />
Baccae o<strong>der</strong> Herba Agni casti, Ken seh beeren.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Agni casti.<br />
2. Verbena L. Eisenkraut.<br />
Blüten vollkommen. Kelch rÖhrig, 4—Sspaltig. Blumen-<br />
krone trichterig o<strong>der</strong> fast stieltellerförmig, Saum schief, 5-<br />
lappig o<strong>der</strong> fast 21ippig. Staubgefässe 4, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong><br />
Blumenkrone e<strong>in</strong>gefügt, 2 länger. Fruchtknoten 1, ober-<br />
ständig, Griffel 1. Ste<strong>in</strong>frucht trocken, <strong>in</strong> 4 e<strong>in</strong>samige Ste<strong>in</strong><br />
kerne sich spaltend.<br />
1. Verbena offic<strong>in</strong>alis L. Geme<strong>in</strong>es Eisenkraut.<br />
Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig. Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, 4kantig<br />
kahl o<strong>der</strong> von kle<strong>in</strong>en Zäckchen rauh, oben rispig ästig.<br />
Blätter gegenständig, borstlich, mattgrün, im Umrisse ei-<br />
länglich, <strong>in</strong> den Blattstiel herablaufend, Sspaltig o<strong>der</strong> fie<strong>der</strong>-<br />
lappig, Zipfel grobe<strong>in</strong>geschnitten-gcsägt. Blüten <strong>in</strong> endstän-<br />
digen nackten ruthenförmigen fast fädlichen Aehren. Elumen<br />
sehr kle<strong>in</strong>, lila. ®. An Wegen, Zäunen, auf loilsten und<br />
behauten Plätzen geme<strong>in</strong>. Juni bis September.<br />
Verbenae.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze ohne Wurzel, Herba<br />
Präpay^at. * T<strong>in</strong>ctura Verbenae.<br />
42. Familie. Asperifolien L.<br />
1. Heliotropium L. Sonnenwende.<br />
Blüten vollkommen. Kelch rÖhrig, Sspaltig. Blumen-<br />
krone stieltellerförmig, Saum 5 spaltig, Zipfel stumpf, Schlund<br />
ohne Deckklappen. Staubgefässe 5, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong> Blu-<br />
menkrone e<strong>in</strong>gefügt und e<strong>in</strong>geschlossen. Griffel sehr kurz<br />
an <strong>der</strong> Spitze des Fruchtknotens, dieser bei <strong>der</strong> Reife <strong>in</strong> 4<br />
Spaltfrüchte zerfallend.<br />
87
88<br />
1. Heliotrop<strong>in</strong>m peruTiannm L. Vanillenkraut.<br />
Stengel strauchig, aufrecTit, V hoch, sammt den Blättern<br />
grau-rauhhaarig. Blätter wechselständig, kurzgestielt, eilan-<br />
zettlich, ganzrandig, runzlig. Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>seitigen deckblatt-<br />
losen ährenförmigen Ti-auben. Blumen bläulich, nach Vanille<br />
duftend. ^. Aus Peru stammend^ <strong>in</strong> Gärten allgeme<strong>in</strong><br />
kultivirt. Mai bis Herbst.<br />
Ofßc<strong>in</strong>eU. Die blühenden Zweige, Herba Heliotropii.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Heliotropii.<br />
2. Symphytum L. Schwarzwurz.<br />
Blüten vollkommen. Kelch rÖhrig, Stheilig. Blumen-<br />
krone walzlich- glockig, Szähnig, Schlund durch 5 pfriemliche<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Kegel zusammenneigende Deckklappen geschlossen.<br />
Staubgefässe 5, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong> Blumenkrone e<strong>in</strong>gefügt,<br />
mit den Deckklappen abwechselnd. Fruchtknoten oberständig,<br />
4theilig, GriflPel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Nüsschen 4, am ausge-<br />
höhlten Grunde mit e<strong>in</strong>em gedunsenen R<strong>in</strong>ge umgeben, an<br />
den Fruchtboden angewachsen.<br />
1. Symphytum officiaale L. Geme<strong>in</strong>e Schwarz-<br />
wurz. Wurzelstock rübenförmig-ästig, dick, senkrecht, aus-<br />
wendig schwarz, <strong>in</strong>nerlich weiss, geruchlos. Stengel auf-<br />
recht, 1— 3' hoch, von den herablaufendeu Blättern geflü-<br />
gelt, steifhaarig wie die ganze Pflanze. Blätter eilanzettlich<br />
o<strong>der</strong> lanzettlich, ganzrandig, zugespitzt, die untern <strong>in</strong> den<br />
Blattstiel verlaufend, die obern sitzend, langherablaufend.<br />
Blüten überhängend <strong>in</strong> e<strong>in</strong>seitigen deckblattlosen traubenför-<br />
migen Wickeln. Blumenkrone 6— 8'" lang, schmutzigrosen-<br />
roth, seltner rosenroth o<strong>der</strong> gelblichweiss, die Zähne zurück-<br />
gekrümmt. 2|.. In Auen, an Bächen^ auf nassen Wiesen.<br />
Mai bis Juli.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frische und getrocknete Wurzel, Radii<br />
Symphyti o<strong>der</strong> Consolidae majoris.<br />
Präparat. * Tioctara Sympliyti.
3. Borago L. Boretsch.<br />
89<br />
Blüten vollkommen. Kelch Stheilig, wagrecht ausge-<br />
breitet, bei <strong>der</strong> Fruchtreife glockig - zusammenschliessend.<br />
Blumenkrone radförmig, 5 spaltig, Zipfel eiförmig, spitz.<br />
Schlund mit 5 Deckklappen besetzt. Staubgefässe 5, Staub-<br />
fäden 2spaltig, <strong>der</strong> <strong>in</strong>nere Schenkel das Staubkölbchen tra-<br />
gend. Fruchtknoten 4, oberstäudig. Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach.<br />
Nüsschen 4, am ausgehöhlten Grunde mit e<strong>in</strong>em gedunse-<br />
nen R<strong>in</strong>ge umgeben, an den Fruchtboden angewachsen.<br />
l.Borago offic<strong>in</strong>alis L. Gebräuchlicher Boretsch.<br />
Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, ästig, 1— 2' hoch, steif-<br />
haarig-stechend wie die ganze Pflanze. Blätter eiförmig, el-<br />
liptisch o<strong>der</strong> länglich, wellig-gezähnt, spitz, die untern <strong>in</strong><br />
den Blattstiel verlaufend, die obern halbstengelumfassend,<br />
am Grunde oft herzförmig. Blüten überhängend, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>seiti-<br />
gen deckblättrigen traubenförmigen Wickeln. Deckblätter ei-<br />
lanzettlich. Blumen 1" im Durchmesser, azurblau mit schwärzlichen<br />
zusammenschliessenden Staubkölbchen. (?. Aus dem<br />
Oriente stammend, <strong>in</strong> Gärten gebaut und verwildei^t.<br />
Juni bis August. — Die frischen Blätter haben e<strong>in</strong>en gur-<br />
kenartigen Geruch und Geschmack.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blüten, Plores Borag<strong>in</strong>is.<br />
4. Pulmonaria L. Lungenkraut.<br />
Blüten vollkommen. Kelch röhrig-glockig, prismatisch-<br />
Skantig, Szähnig, bei <strong>der</strong> Fruchtreife aufgeblasen. Blumen-<br />
krone ti'ichterig, Slappig, Lappen stumpf, Schlund gebartet<br />
ohne Deckklappen. Staubgefässe 5. Fruchtknoten 4, ober-<br />
ständig. Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Nüsschen 4, mit dem fla-<br />
chen Grunde auf dem Fruchtboden angewachsen.<br />
1. Pulmonaria offic<strong>in</strong>alis L Gebräuchliches Lun-<br />
genkraut. Wurzelstock mehrköpfig. Stengel aufrecht, 6 bis<br />
12" hoch, steifhaarig wie die ganze Pflanze mit e<strong>in</strong>gemisch-<br />
ten drüsentragenden Haaren, oben ästig. Blätter ganzrandig,<br />
spitz, trübgrün, weich, öfter weissgefleckt, die <strong>der</strong> unfrucht-
90<br />
baren Seitenbüschel gestielt, theils herzförmig, theils eiför-<br />
mig, die untern stengelständigen spatlig- eiförmig, <strong>in</strong> den<br />
breitgeflügelten Blattstiel herablaufend, die obern li<strong>in</strong>glich,<br />
sitzend, etwas herablaufend. Blüten aufrecht, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>seitigen<br />
deckblattlosen traubenförmigen Wickeln. Blumen bei dem<br />
Aufblühen rosenroth, dann lichtviolettblau. %. In Laub-<br />
wäl<strong>der</strong>n, an Bächen, Hecken. März bis Mai.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blatter, Folia Pnlmonariae.<br />
43. Familie. Convolvulaceen Vent.<br />
1. Convolvulus L. W<strong>in</strong>de.<br />
Blüten vollkommen. Kelch Öblättrig. Blumenkrone<br />
trichterig-glockig, Saum eck ig- 5 lappig, 5faltig. Staubgefässe<br />
5, am Grunde <strong>der</strong> Blumenkrone e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1,<br />
oberständig, Grifi^el 1, 2narbig. Kapsel 1— 2fcicherig, 2klap-<br />
pig o<strong>der</strong> unregelmässig aufspr<strong>in</strong>gend, 2—4samig.<br />
1. Conyolvalus arvensis L. Acker -W<strong>in</strong> de. Wurzel-<br />
stock ästig, kriechend. Stengel sich w<strong>in</strong>dend, nie<strong>der</strong>gestreckt<br />
o<strong>der</strong> klimmend, 1— 3' lang, sammt den Blättern kahl o<strong>der</strong><br />
kurzhaarig, am Grunde ästig. Blätter wechselständig, gestielt,<br />
eiförmig o<strong>der</strong> länglich, stumpf, ganzrandig, am Grunde pfeil-<br />
förmig o<strong>der</strong> fast abgestutzt. Blütenstiele e<strong>in</strong>zeln, blattw<strong>in</strong>kel-<br />
st'ändig, meist e<strong>in</strong>blütig, ungefähr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte mit 2 klei-<br />
nen Deckblättchen. Blumenkrone 1" lang, weiss o<strong>der</strong> rosen-<br />
roth, wohlriechend. 2|.. Aiif grasigen Plätzen, an Ra<strong>in</strong>en.<br />
Mai bis September.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze, Herba ConTolYuli.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctora ConYolvuli.<br />
44. Familie. Solanaceen Barth<br />
A. Frucht e<strong>in</strong>e vielsamige Kapsel.<br />
1. Hyoscyamus L. Bilsenkraut.<br />
Blüten vollkommen. Kelch krugförmig, ozähnig, blei-<br />
bend. Blumenkrone trichterig, Saum schief-ölappig, Lappen
stumpf, etwas ungleich. Staubgefässe ^, iiü Grunde <strong>der</strong> Blu-<br />
menkrone e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten oberständig, Griffel fäd-<br />
lich, Narbe köpfig. Kapsel 2fHcherig, vielsamig, vom ver-<br />
grösserten Kelche e<strong>in</strong>geschlossen, unten bauchig, oberwärts<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Hals zusammengezogen, an <strong>der</strong> Spitze mit e<strong>in</strong>em<br />
2facherigen Deckel rundum aufspr<strong>in</strong>gend.<br />
91<br />
1. Hyoscyamus niger L. Schwarzes Bilsenkraut.<br />
Wurzel möhrenförmig. Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, e<strong>in</strong>fach<br />
o<strong>der</strong> ästig, klebrig- wollig wie die ganze Pflanze. Blätter<br />
wechselständig, eilänglich, buchtig-gezähnt o<strong>der</strong> buchtig-fie-<br />
<strong>der</strong>spaltig, nur die blütenständigen grobgezähnt, die untern<br />
<strong>in</strong> den Blattstiel verlaufend, die obern mit halbumfassendem<br />
Grunde sitzend, Zipfel spitz o<strong>der</strong> zugespitzt. Blüten <strong>in</strong> be-<br />
blätterten anfangs verkürzten nach dem Verblühen verlän-<br />
gerten e<strong>in</strong>seitigen Aehren. Blumen 1" im Durchmesser,<br />
bleichschmutziggelb mit violettem Schlünde und violetten<br />
StaubkÖlbchen mit e<strong>in</strong>em violettbraunen A<strong>der</strong>netze durchzo-<br />
gen. Fruchtkelch zottig, netza<strong>der</strong>ig. ®. 0. Auf Schutt^<br />
wüsten Plätzen, an Wegen, geme<strong>in</strong>. Juli his August. —<br />
Ganze Pflanze wi<strong>der</strong>lich st<strong>in</strong>kend, narkotisch.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die vor <strong>der</strong> Blütezeit gesammelten Blät-<br />
ter, Folia Hyoscyami. 2. Das blühende Kraut. 3. Die Samen,<br />
Sem<strong>in</strong>a Hyoscyami.<br />
Präparate. Eitractom Hyoscyanii folioruni 5 Eitractum<br />
Hyoscyami sem<strong>in</strong>um; Oleum Hyoscyami pressum und coctum:<br />
* T<strong>in</strong>ctura Hyoscyami.<br />
2. Datura L. Stechapfel.<br />
Blüten vollkommen. Kelch röhrig, Skantig, Szähnig, die<br />
Röhre nach dem Verblühen von dem bleibenden kreisrunden<br />
Grunde rundum abspr<strong>in</strong>gend. Blumenkrone trichterig, Saum 5-<br />
lappig, Lappen spitz. Staubgefässe 5, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong> Blu-<br />
menkrone e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten oberständig, Grifl'el 1 , Narbe<br />
21appig. Kapsel auf dem Kelchgrunde sitzend, eiförmig-kuglig,<br />
unvoll8tändig-4fächerig, unvollständig- 4klappig, vielsamig.
92<br />
1. Datnra Stramoniam L. Geme<strong>in</strong>er Stechapfel.<br />
Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig. Stengel aufrecht, 1 - 3' hoch, buschig-<br />
ästig, sammt den Blättern flaumhaarig o<strong>der</strong> kahl. Blätter<br />
wechselständig, gestielt, eiförmig o<strong>der</strong> eilänglich, zugespitzt-<br />
buchtig-gezähnt. Blüten e<strong>in</strong>zeln, blattw<strong>in</strong>kelständig, gestielt.<br />
Kelche 1— 2" lang. Blumen weiss, 3—4" lang, <strong>der</strong> Länge<br />
nach gefaltet mit haarspitzigen Zipfeln. Kapsel apfelgross,<br />
dornig, aufrecht. Samen kle<strong>in</strong>, nierenförmig, braun o<strong>der</strong><br />
schwarz. ®. Aus Ost<strong>in</strong>dien stammend^ längst e<strong>in</strong>gehürgert,<br />
auf lüilstem tmd behautem Lande, auf Schutt, iii <strong>der</strong><br />
Nähe <strong>der</strong> Dörfer, geme<strong>in</strong>. Juli, August. — Wi<strong>der</strong>lich<br />
st<strong>in</strong>kende Giftpflanze.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die frischen und getrockneten Blätter,<br />
Folia Stramonii. 2. Die blühende Pflanze, Herba Stramonii.<br />
3. Die Samen, Sem<strong>in</strong>a Stramonii.<br />
Prä'parat. T<strong>in</strong>ctara Stramonii.<br />
3. Nicotiana L. Tabak.<br />
Blüten vollkommen. Kelch röhrig-glockig, Sspaltig,<br />
bleibend. Blumenkrone trichter- o<strong>der</strong> stieltellerförmig, Saum<br />
Sspaltig. Staubgefässe 5, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rohre <strong>der</strong> Blumenkrone<br />
e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten oberständig, Grifi'el 1, Narbe köpfig.<br />
Kapsel im Kelche sitzend, 2—4fächerig, an <strong>der</strong> Spitze 4-<br />
klappig, vielsamig.<br />
1. Nicotiana Tabacum L. Geme<strong>in</strong>er Tabak. Wur-<br />
zel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, 3— 5' hoch, oben ästig, so<br />
wie die ganze Pflanze mit drüsig-klebrigen Haaren dicht<br />
besetzt. Blätter wechselständig, sitzend, länglich-lanzettlich,<br />
zugespitzt, ganzrandig, die untern am Stengel herablaufend,<br />
1' laug. Blüten <strong>in</strong> end- und seitenständigen armblütigen Ris-<br />
pen mit lanzettlichen Deckblättern gestützt. Blumenkrone<br />
trichterig, mehrmal länger als <strong>der</strong> Kelch, über 1" lang, am<br />
Schlünde aufgeblasen, Saum flach, rosenroth mit 5 zugespitz-<br />
ten Zipfeln, (j). Aus Amerika stammend, seit löOS <strong>in</strong> Eu-<br />
ropa bekannt und im Grossen gebaut. Juli bis September.
Offic<strong>in</strong>ell, Die frischen und getrockneten (ungebeitzten)<br />
Blätter^ Folia Nicotianae.<br />
Präparat * T<strong>in</strong>ctnra Nicotiauae.<br />
B. Fimclit e<strong>in</strong>e vielsamige Beere.<br />
4. Atropa L. Tollkirsche.<br />
93<br />
Blüten vollkommen. Kelch Sspaltig, bleibend; bei <strong>der</strong><br />
Fruchtreife vergrössert, sternförmig- ausgebreitet. Blumenkrone<br />
walzlich-glockig; Slappig. Staubgefässe ö^ am Grunde <strong>der</strong><br />
Blumenkroue e<strong>in</strong>gefügt^ Staubkölbchen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> tretend,<br />
<strong>der</strong> Länge nach aufspr<strong>in</strong>gend. Fruchtknoten oberständig,<br />
Griffel 1, Narbe köpfig. Beere auf dem fast flachen Kelche<br />
sitzend, saftig, 2fächerig, vielsamig.<br />
1. Atropa Belladonna L. Geme<strong>in</strong>e Tollkirsche.<br />
Wurzel walzlich-ästig, schmutzigweiss. Stengel aufrecht, 3<br />
bis 5' hoch, ästig, purpurbraun, sammt den Kelchen, Blatt-<br />
und Blütenstielen drüsig-flaumig. Blätter gestielt, eiförmig<br />
o<strong>der</strong> elliptisch, ganzrandig, zugespitzt, kahl o<strong>der</strong> flaumig,<br />
paarweise nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, das e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>er. Blüten e<strong>in</strong>zeln,<br />
achselständig, gestielt, überhängend. Blumen gross, 1" lang,<br />
schmutzig- violett. Beeren nie<strong>der</strong>gedrückt-kuglig, kirschengross,<br />
glänzendschwarz, von e<strong>in</strong>em rosenrothen Safte erfüllt. 2j. In<br />
Wäl<strong>der</strong>n, Holzschlägen, Schluchten. Juni, Juli. — In<br />
allen Theilen e<strong>in</strong> tödtlich narkotisches Gift enthaltend.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die Wurzel, Radix ßelladonnae. 2. Das<br />
frische blühende Kraut, Herba ßelladonnae florida. 3. Die<br />
frischen und getrockneten Blätter, Folia ßelladonnae.<br />
donnae.<br />
Präparate. Extpactnm, Pulvis und * T<strong>in</strong>ctnra ßella-<br />
5. Solanimi L. Nachtschatten.<br />
Blüten vollkommen. Kelch Sspaltig, bleibend, bei <strong>der</strong><br />
Fruchtreife unverän<strong>der</strong>t. Blumenkrone radförmig, öspaltig<br />
o<strong>der</strong> ölappig, Lappen spitz. Staubgefässe 3, Staubkölbchen
94<br />
zusammenschliessend, an <strong>der</strong> Spitze mit 2 Löchern aufspr<strong>in</strong>-<br />
gend. Fruchtknoten oberständig, Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach.<br />
Beere im offenen Kelche sitzend, saftig, 2—4fächerig, viel-<br />
samig.<br />
1. Solana<strong>in</strong> Dalcamara L. Bittersüsser Nacht-<br />
schatten. Stamm strauchig, holzig, ästig, Aeste krautig,<br />
grün, bis 10' hoch kletternd, sammt den Blättern angedrückt-<br />
behaart. Blätter wechselständig, gestielt, eiförmig o<strong>der</strong> ei-<br />
länglich, zugespitzt, ganzrandig, am Grunde oft herzförmig,<br />
o<strong>der</strong> die obern spiessförmig- o<strong>der</strong> halbspiessförmig-geöhrelt.<br />
Blüten <strong>in</strong> end- und seitenständigen Trugdolden. Blumen<br />
violett, Zipfel zurückgeschlagen. Beeren elliptisch, glänzend-<br />
scharlachroth. t'. In feuchten Gebüschen, an Flüssen, Bä-<br />
chen. Juli bis September.<br />
Ofßc<strong>in</strong>eU. 1. Die e<strong>in</strong>jährigen Stengel, Stipites Dolca-<br />
marae, Bittersüss. 2. Das frische blühende Kraut.<br />
Präparate, fixtractnm und * T<strong>in</strong>ctara Dulcamarae.<br />
2. Solanum nigruni L. Geme<strong>in</strong>er Nachtschatten.<br />
Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel krautig, aufrecht, 1—2' hoch, ästig,<br />
kurzhaarig bis zottig, an den Kanten oft höckerig o<strong>der</strong><br />
weichstachlig. Blätter wechselständig, gestielt, eiförmig, spitz,<br />
randschweifig o<strong>der</strong> buchtig-gezähnt, zerstreut-behaart o<strong>der</strong><br />
ziemlich kahl. Blüten <strong>in</strong> seitenständigen überhängenden Trug-<br />
dolden. Blumen weiss o<strong>der</strong> hellviolett. Beeren kuglig, erb-<br />
sengross, meist schwarz, seltner grün, gelb o<strong>der</strong> roth. ®.<br />
Auf icüsten und bebauten Plätzen, an Wegen, geme<strong>in</strong>.<br />
Juli bis Oktober.<br />
nigri.<br />
Ofßc<strong>in</strong>eU. Das frische blühende Kraut, Herba Solani<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctnra Solani nigri.<br />
3. Solanum tuberosum L. Kartoffel. Wurzel ästig,<br />
knollentragend. Stengel aufrecht, 1 — 2' hoch, ästig, ange-<br />
drückt-behaart wie die ganze Pflanze. Blätter wechselständig,<br />
unterbrochen-gefie<strong>der</strong>t. Blättchen eiförmig, zugespitzt, ganz-<br />
randig, die wechselständigen sehr kle<strong>in</strong>. Blüten <strong>in</strong> end-
ständigen aufrechten Trugdolden, blassviolett o<strong>der</strong> weiss.<br />
Beeren gross, kuglig, grün. '^I- Allgeme<strong>in</strong> im Grossen ge-<br />
baut. Julif August.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die kranken Knollen, Tubera Solani toberosi<br />
aegrotantia, Kranke Erdäpfel.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Solani tnberosi.<br />
6. Lycopersicum Miller. Liebesapfel.<br />
9^<br />
Blüten vollkommen. Kelch 5—7spaltig, bleibend, bei<br />
<strong>der</strong> Fruchtreife vergrössert. Blumenkrone radförmig, 5— 7-<br />
lappig, Lappen spitz. Staubgefässe 5—7, Staubkölbchen<br />
durch e<strong>in</strong> an <strong>der</strong> Spitze verlängertes Häutchen verwachsen,<br />
<strong>in</strong>wendig <strong>der</strong> Länge nach aufspr<strong>in</strong>gend. Fruchtknoten ober-<br />
ständig, Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Beere im offenen Kelche<br />
sitzend, 2fächerig, vielsamig.<br />
1. Lycopersicum esculentam Miller. Essbarer Lie-<br />
besapfel. Paradeisapfel. Stengel krautig, liegend o<strong>der</strong><br />
aufsteigend, ästig, 2—4' lang, sammt den Blijtenstielen behaart.<br />
Blätter wechselständig, unterbrochen-fie<strong>der</strong>theilig, Blättchen<br />
mehr o<strong>der</strong> weniger fie<strong>der</strong>spaltig, zerstreut- behaart, die wech-<br />
selständigen kle<strong>in</strong>, eiförmig. Blüten <strong>in</strong> seitenständigen Trug-<br />
dolden, gelb. Beeren hängend, auf dem Kelche sitzend, glatt,<br />
roth o<strong>der</strong> gelb, gross, plattkugelig, 1—2" im Durchmesser.<br />
®. Aus Südamerika stammend, <strong>in</strong> Gärten kultivirt. Juli,<br />
August. — Solanum Lycopersicum L.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das blühende Kraut, Herba lycopersici.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctara lycopersici.<br />
7. Capsicum L. Beissbeere.<br />
Blüten vollkommen. Kelch kurzbecherförmig, Szähnig,<br />
bleibend. Blumenkrone radförmig, Sspaltig, Zipfel spitz.<br />
Staubgefässe 5, frei, abstehend. Fruchtknoten oberständig,<br />
Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Beere aul dem Kelche sitzend, le-<br />
<strong>der</strong>ig, wenig saftig, 2fächerig, vielsamig.<br />
1. Capsicum annuum L. Jährige Beissbeere. Wur-
96<br />
zel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig, 1 — 2' hoch,<br />
kahl wie die ganze Pflanze. Elätter wechselstl<strong>in</strong>dig, gestielt,<br />
eiförmig o<strong>der</strong> elliptisch, spitz, ganzrandig, die untern e<strong>in</strong>-<br />
zeln, die obern zu 2 beisammen, das e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>er. Blüten-<br />
stiele e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> zu 2, selten- und blattw<strong>in</strong>kelständig, nie-<br />
<strong>der</strong>gebogen. Blumen weiss o<strong>der</strong> gelblichweiss. Beeren hän-<br />
gend, auf dem Kelche sitzend, keilförmig-länglich, hochroth,<br />
saftlos, bis 2" lang. 0. Aus Südamerika stammend, <strong>in</strong><br />
Gärten kidtivirt. Juni, Juli. — Die Früchte besitzen e<strong>in</strong>en<br />
anhaltend scharfen brennenden Geschmack.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten reifen Früchte, Fractas<br />
Capsici annui, Paprika, Türkischer o<strong>der</strong> spanischer<br />
Pfeffer.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Capsici.<br />
45. Familie. Scrophular<strong>in</strong>een R. Brown.<br />
1. Verbascu<strong>in</strong> L. Königskerze. Wollkraut.<br />
Blüten vollkommen. Kelch 5theilig. Röhre <strong>der</strong> Blumen-<br />
krone sehr kurz, Saum radförmig o<strong>der</strong> trichterig, Slappig,<br />
Lappen abgerundet, <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>e grösser. Staubgefässe 5,<br />
<strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong> Blumenkrone e<strong>in</strong>gefügt, die 2 vordem län-<br />
ger, Staubfäden alle 5 o<strong>der</strong> nur die 3 kürzern dichtwollig.<br />
Fruchtknoten oberständig, Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Kapsel<br />
2fächerig, 2klappig, vielsamig.<br />
1. Yerbascum phlomoides L. Grossblüt ige Königs-<br />
kerze. Stengel aufrecht, 2— 5' hoch, dicht-gelblichfilzig wie<br />
die ganze Pflanze. Blätter wechselständig, gekerbt, die un-<br />
tern länglich-verkehrteiförmig, <strong>in</strong> den Blattstiel verschmälert,<br />
stumpf o<strong>der</strong> spitz, die obern eiförmig, elliptisch o<strong>der</strong> läng-<br />
lich-lanzettlich, spitz o<strong>der</strong> zugespitzt, bald mit halbumfassen-<br />
dem Grunde sitzend, bald mehr o<strong>der</strong> weniger von e<strong>in</strong>em<br />
Blatte zum an<strong>der</strong>n herablaufend. Blüten e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> gehu-<br />
schelt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endständigen Traube, Traube verlängert,<br />
1 — 2' lang, locker o<strong>der</strong> gedrängt, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> am Grunde
ästig. Blumenkrone radförmig, flach, citronengelb, ly^— 2"<br />
im Durchmesser, wohlriechend. Die 2 längern Staubfäden<br />
kahl, höchstens 2mal länger als das auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite<br />
herablaufende StaubkÖlbchen, die 3 kürzern weisswoUig.<br />
Narbe keulenförmig, (f). Auf trocknem sonnigem Boden, <strong>in</strong><br />
Auen. Juli, August,<br />
97<br />
Offic<strong>in</strong>eU. 1. Die getrockneten Blumenkronen, Flores<br />
Verbasci, Himmelbrand. 2. Die getrockneten Blätter,<br />
Folia Verbasci, 3. Die blühende Pflanze.<br />
Verbasci.<br />
Prä'parat aus dem blühenden Kraute, * T<strong>in</strong>ctara<br />
2. Verbascu<strong>in</strong> Thapsus L. Geme<strong>in</strong>e Königskerze.<br />
Stengel aufrecht, 1— 4' hoch, dicht-gelblichfilzig wie die<br />
ganze Pflanze. Blätter wechselständig, kle<strong>in</strong>gekerbt, die un-<br />
tern länglich-keilig, <strong>in</strong> den Blattstiel verschmälert, stumpf,<br />
die obern länglich-lauzettlich, spitz, von e<strong>in</strong>em Blatte zum<br />
an<strong>der</strong>n herablaufend. Blüten e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> gehuschelt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
endständigen Traube. Traube verlängert, 1" lang, gedrungen,<br />
e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> am Grunde etwas ästig. Blumenkrone trichterig,<br />
lichtgelb, nur 6— 10'" im Durchmesser, wohlriechend. Die<br />
2 längern Staubfäden kahl, 4mal länger als das auf e<strong>in</strong>er<br />
Seite herablaufende Staubkölbchen, die 3 kürzern weisswollig.<br />
Narbe kopfförmig. 3. An Ufern, auf ßandfei<strong>der</strong>n, Mau-<br />
ern. Jidi, August.<br />
Benützung wie bei dem vorigen.<br />
2. Scrophularia L. Braunwurz.<br />
Blüten vollkommen. Kelch frei, Stheilig o<strong>der</strong> Sspaltig,<br />
Blumenkrone spornlos, Röhre fast kuglig-aufgeblasen, Saum<br />
kurz, 2lippig, Oberlippe 2spaltig, Unterlippe 31appig, Schlund<br />
offen. Staubgeftisse 4, zweimächtig, unter <strong>der</strong> Oberlippe e<strong>in</strong><br />
Ansatz zu e<strong>in</strong>em fünften Staubgefässe. Fruchtknoten ober-<br />
ständig, Griffel 1, Narbe stumpf. Kapsel 2fächerig, 2klappig,<br />
vielsamig.<br />
<strong>Maly</strong>: Medic<strong>in</strong>alpflanzen. 7
98<br />
1. Scrophularia nodosa L. Knotige Braun würz.<br />
Wurzelstock walzlich, ästig, kriechend, an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong><br />
Aeste knollenförmig-verdickt, braun. Stengel aufi-echt, e<strong>in</strong>-<br />
fach o<strong>der</strong> ästig, 2— 4' hoch, geschärft- 4kantig, kahl, nur<br />
oben sammt den Blütenstielen drüsig-flaumig. Blätter gegen-<br />
ständig, gestielt, kahl^ eiförmig o<strong>der</strong> eilänglich, mit abge-<br />
schnittenem o<strong>der</strong> herzförmigem Grunde, spitz, scharfgesägt,<br />
dunkelgrün. Blüten <strong>in</strong> endständiger länglicher Rispe. Kelch-<br />
zipfel stumpf, schmalrandhäutig. Blumen kle<strong>in</strong>, gelbgrün o<strong>der</strong><br />
rothbraun überlaufen. 2|., In Auen^ an Eächen, <strong>in</strong> Vor-<br />
hölzern. Juni, Juli. — Wurzel von widrigem bitterem<br />
Geschmacke.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel, Radii Scrophnlariae.<br />
Präfarat. * Tiuctora Scrophulariae.<br />
3. L<strong>in</strong>aria Tournef Le<strong>in</strong>kraut.<br />
Blüten vollkommen. Kelch frei, Stheilig. Blumenkrone<br />
21ippig, am Grunde gespornt, Oberlippe 2spaltig, Unterlippe<br />
Sspaltig mit aufgeblasenem Gaumen hervortretend, den Schlund<br />
ganz o<strong>der</strong> theilweise schliessend. Staubgefässe 4, zweimäch-<br />
tig. Fruchtknoten oberständig, Griffel 1, Narbe stumpf Kap-<br />
sel 2fächerig, mit 2 meistens Sspaltigen Klappen aufspr<strong>in</strong>-<br />
gend, vielsamig.<br />
1. L<strong>in</strong>aria vnlgaris L. Geme<strong>in</strong>es Le<strong>in</strong>kraut. Wurzelstock<br />
stielrund, ästig, kriechend. Stengel aufrecht, 1— 2'<br />
hoch, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> oben ästig, so wie die Blätter kahl, nur<br />
die Spitze o<strong>der</strong> doch die Traubensp<strong>in</strong>del sammt den Blüten-<br />
stielchen mehr o<strong>der</strong> m<strong>in</strong><strong>der</strong> drüsig-behaart. Blätter wechsel-<br />
ständig, meist gedrungen, sitzend, l<strong>in</strong>eal o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal-lanzett-<br />
lich, spitz, ganzrandig, Snervig, oberseits grasgrün, unterseits<br />
bläulich. Blüten <strong>in</strong> endständigen dichtgedrungenen Trauben.<br />
Blumen mit dem Sporne 10— 15'" lang, bleichschwefelgelb<br />
mit dunklerer Unterlippe und orangefarbenem Gaumen. %.<br />
An Wegen, Ra<strong>in</strong>en, auf sandigen Plätzen, geme<strong>in</strong>. Juli<br />
bis Oktober. — Antirrh<strong>in</strong>um L<strong>in</strong>aria L.
99<br />
Offic<strong>in</strong>ell, Das frische und getrocknete blühende Kraut,<br />
Herba L<strong>in</strong>ariae.<br />
Präparate. Ungaentam und * T<strong>in</strong>ctnra L<strong>in</strong>ariae.<br />
4. Digitalis L. F<strong>in</strong>gerhut.<br />
Blüten vollkommen. Kelch frei, Stheilig. Blumenkrone<br />
spornlos, glockig, mit schiefem 21ippigem Saume, Oberlippe<br />
ungetheilt, ausgerandet o<strong>der</strong> 2zähnigj Unterlippe 3spaltig,<br />
Mittelzipfel grösser. Staubgefässe 4, zweimächtig, <strong>der</strong> Blumen-<br />
krone e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten oberständig, Griffel 1, Narbe<br />
köpfig. Kapsel 2fächerig, 2klappig, vielsamig.<br />
1. Digitalis parpurea L. Rother F<strong>in</strong>gerhut. Wur-<br />
zel faserig. Stengel aufrecht, 2— 3' hoch, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> etwas<br />
ästig, so wie die ganze Pflanze dicht weichhaarig. Blätter<br />
wechselständig, eilanzettförmig, gekerbt, die untern <strong>in</strong> den<br />
Blattstiel verlaufend, die obern kle<strong>in</strong>er, sitzend, <strong>in</strong> Deck-<br />
blätter übergehend. Blüten herabhängend <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endständi-<br />
gen e<strong>in</strong>seitswendigen Traube. Kelchzipfel eirund, stumpfge-<br />
spitzt, ungleich. Blumen IV2—2" lang, purpurroth, äusser-<br />
lich kahl, <strong>in</strong>wendig behaart und mit dunklern weissberande-<br />
ten Flecken besetzt, Saum 41appig, wollig-gewimpert, Lappen<br />
kurz, abgerundet, <strong>der</strong> unterste länger, <strong>in</strong>wendig bärtig. Q<br />
und %. In Gehirgswäl<strong>der</strong>n, <strong>in</strong> Gärten allgeme<strong>in</strong> als Zier-<br />
'pflanze kultivirt. Juni bis August.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen und getrockneten Blätter, Folia<br />
Digitalis pnrpureae.<br />
Digitalis.<br />
Präparate. * T<strong>in</strong>ctnra, Extractnm und ünguentnm<br />
8. Grratiola L. Gnadenkraut.<br />
Blüten vollkommen. Kelch ötheilig mit 2 gleichen<br />
l<strong>in</strong>ealen Deckblättchen gestützt. Blumenkrone spornlos, trich-<br />
terig, Saum 4spaltig, fast 21ippig, <strong>der</strong> breitere ausgerandete<br />
Zipfel die Oberlippe, die 3 an<strong>der</strong>n die Unterlippe vorstel-<br />
lend, Schlund offen. Staubgefässe 4, die 2 kürzern frucht-<br />
7*
100<br />
bar, die 2 längern verkümmert. Fruchtknoten oberständig,<br />
Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Kapsel 2fächerig, 2klappig, vielsamig.<br />
1. Gratiola offic<strong>in</strong>alis L. Geme<strong>in</strong>es Gnadenkraut.<br />
Wurzelstock stielrund, geglie<strong>der</strong>t, ästig, kriechend, weiss.<br />
Stengel aufrecht, bis 1' hoch, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig, kahl wie<br />
die ganze Pflanze. Blätter gegenständig, sitzend, lanzettlich,<br />
spitz, an <strong>der</strong> untern Hälfte ganzrandig-, an <strong>der</strong> obern ge-<br />
sägt. Blütenstiele e<strong>in</strong>zeln, blattw<strong>in</strong>kelständig, e<strong>in</strong>blütig, kürzer<br />
als das Blatt. Blumen 8— 10"' lang, weiss o<strong>der</strong> röthlich.<br />
2|-. Auf sumpfigen Wiesen. Juni bis August. — Geschmack<br />
<strong>der</strong> Wurzel und <strong>der</strong> Blätter ekelhaft bitter.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die Wurzel, Radix Gratiolae. 2, Das<br />
frische und getrocknete Kraut, Herba Gratiolae.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Gratiolae.<br />
6. Euphrasia L. Augentrost.<br />
Blüten vollkommen. Kelch frei, röhrig o<strong>der</strong> glockig,<br />
4zähnig o<strong>der</strong> 4spaltig. Blumenkrone spornlos, rachenförmig,<br />
Oberlippe helmartig-gewölbt, 4zähnig, Unterlippe grösser, 3-<br />
spaltig, die Zipfel tief ausgerandet. Staubgefässe 4, zwei<br />
länger. Staubkölbchen am Grunde doppelt - stachelspitzig.<br />
Fruchtknoten oberständig, Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Kapsel<br />
2fächerig, 2klappig, vielsamig.<br />
1. Euphrasia offic<strong>in</strong>alis L. Geme<strong>in</strong>er Augentrost.<br />
Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, 3—8" hoch, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong><br />
ästig, sammt den Blättern und Kelchen behaart o<strong>der</strong> kahl.<br />
Blätter wechselständig, sitzend, eiförmig, spitz, scharfgezähnt,<br />
Zähne <strong>der</strong> obern Blätter fe<strong>in</strong>er und länger als die <strong>der</strong> un-<br />
tern. Blüten e<strong>in</strong>zeln <strong>in</strong> den obern Blattw<strong>in</strong>keln. Blumen<br />
4— 6"' lang, weiss o<strong>der</strong> hellviolett, auf beiden Lippen dun-<br />
kelviolett gestreift, im Schlünde gelb und meistens e<strong>in</strong> gel-<br />
ber Flecken auf <strong>der</strong> Unterlippe. (D- Auf Wiesen, Gras<br />
platzen geme<strong>in</strong>. Juli bis Herbst.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze, Herba Enphrasiae.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Enphrasiae.
46. Familie. Prünulaceen Vent.<br />
1. Cyclamen L. Erdscheibe.<br />
101<br />
Blüten vollkommen. Kelch frei, Stheilig. Blumenkrone<br />
kiirzglockig, Saum tief Sspaltig, plötzlich zurückgebrochen,<br />
Zipfel spitz. Staubgefasse 5, Staubkölbchen spitz, gegen den<br />
Griffel zusammengeneigt. Fruchtknoten oberständig, Griffel<br />
i, Narbe e<strong>in</strong>fach. Kapsel e<strong>in</strong>fächerig, 5klappig, vielsamig.<br />
1. Cyclamen enropaeam L. Europäische Erd-<br />
scheibe. Wurzelstock e<strong>in</strong> dicker plattkugeliger Knollen,<br />
äusserlich braun, <strong>in</strong>wendig weiss. Blätter grundständig, ge-<br />
stielt, herzförmig-rundlich, wellig-gezähnt, oberseits dunkel-<br />
grün und weissgefleckt, rückwärts purpurn, kahl wie die<br />
ganze Pflanze. Blütenstiele grundständig, aufrecht, e<strong>in</strong>blütig,<br />
bei <strong>der</strong> Fruchtreife liegend und schraubenförmig-gewunden.<br />
Blüten überhängend. Blumen rosenroth, angenehm aber be-<br />
täubend riechend. 2|.. In Berg- und Voralpenioäl<strong>der</strong>n,<br />
Juli bis September, — Die frischen Knollen enthalten e<strong>in</strong>e<br />
flüchtige Schärfe.<br />
Ofßc<strong>in</strong>ell. Die unterirdischen Knollen, Radii Cyclam<strong>in</strong>is<br />
o<strong>der</strong> Arthanitae, Saubrod.<br />
Präparat * T<strong>in</strong>ctara Cyclam<strong>in</strong>is.<br />
2. Anagallis L. Gauchheil.<br />
Blüten vollkommen. Kelch frei, Stheilig. Blumenkrone<br />
radförmig, Röhre sehr kurz o<strong>der</strong> fast fehlend. Saum öthei-<br />
lig, flach, Zipfel abgerundet. Slaubgefässe 5, abstehend.<br />
Fruchtknoten oberständig, Giiffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Kapsel<br />
e<strong>in</strong>fächerig, mit e<strong>in</strong>em Deckel aufspr<strong>in</strong>gend, vielsamig.<br />
1. Anagallis arvensis L. Acker -Gauchheil. Wurzel<br />
sp<strong>in</strong>dlig. Stengel 4kantig, vom Grunde an ausgebreitet-ästig,<br />
aufsteigend o<strong>der</strong> liegend, 3"— 1' hoch, kahl wie die ganze<br />
Pflanze. Blätter gegenständig o<strong>der</strong> zu 3 quirlig, sitzend, ei-
102<br />
förmig o<strong>der</strong> eilänglich, spitz, ganzrandig, unterseits schwarz<br />
punktirt. Blütenstiele e<strong>in</strong>zeln, blattw<strong>in</strong>kelständig, e<strong>in</strong>blütig,<br />
länger als das Blatt, bei <strong>der</strong> Fruchtreife herabgebogen. Kelch-<br />
zipfel l<strong>in</strong>eal-lanzettlichj so lang als die Blumenkrone. Blumen<br />
4'" im Durchmesser, scharlachroth, seltner violett. ®. Auf<br />
Brachen^ behauten Plätzen. Juni bis Herbst,<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze, Herba Anagallidis.<br />
Prä]parat. * T<strong>in</strong>ctura Anagallidis.<br />
47. Familie. Ericaceen Endl<br />
1. Arcto staphylo s Adans. Bärentraube.<br />
Blüten vollkommen. Kelch frei, Stheilig. Blumenkrone<br />
eikrugförmig mit özähnigem zurückgebogenem Saume. Staub-<br />
gefässe 10, auf dem Blütenboden e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten<br />
oberständig, Griffel 1, Narbe stumpf. Ste<strong>in</strong>frucht mit 5 e<strong>in</strong>-<br />
samigen Ste<strong>in</strong>kernen.<br />
1. Arctostaphylos offic<strong>in</strong>alis Wimm. et Grab. Gebräuchliche<br />
Bärentraube. Strauchig, Stämme kriechend<br />
mit aufsteigenden Aesten, dichtrasig. Blätter dicht, wechsel-<br />
ständig, länglich-verkehrteiförmig, 6— 10'" lang, ganzrandig,<br />
stumpf, <strong>in</strong> den Blattstiel verlaufend, kahl, netza<strong>der</strong>ig, im-<br />
mergrün, starr, glänzend. Blüten <strong>in</strong> endständigen kurzen<br />
überhängenden 3—7blütigen Trauben. Blumen kle<strong>in</strong>, 3— 4'"<br />
lang, wachsartig, weiss o<strong>der</strong> roseufarben. Ste<strong>in</strong>früchte kuglig,<br />
erbsengross, scharlachroth. ^. An Waldrän<strong>der</strong>n, buschigen<br />
ste<strong>in</strong>igen Stellen <strong>der</strong> Voralpen. Mai bis Juli. — Arbu-<br />
tus üva ursi L.<br />
Wird oft mit dem sehr ähnlichen Yacc<strong>in</strong>iam Vitis<br />
idaea, Rothe Heidelbeere, Preuselbeere, verwechselt,<br />
unterscheidet sich aber durch die a<strong>der</strong>netzigen rückwärts nicht<br />
punktirten und am Rande nicht umgerollten Blätter und den<br />
aus <strong>der</strong> Blumenkrono nicht herausragenden Griffel.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blätter, Folia U^ae ursl.
2. Rhododendron L. Alpenrose.<br />
103<br />
Blüten vollkommen. Kelch frei, Stheilig. Blumenkrone<br />
trichterig, Sspaltig. Staubgefässe 10, auf dem Blütenboden<br />
e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten oberständig, Griffel 1, Narbe köpfig.<br />
Kapsel öfächerig, mit S Klappen aufspr<strong>in</strong>gend, Samen auf<br />
den ö an die Mittelsäule angewachsenen Samenträgern.<br />
1. Rhododendron ferrng<strong>in</strong>eum L. Rostfarbene Al-<br />
penrose. Strauch, aufrecht, buschig-ästig, bis 2' hoch.<br />
Blätter wechselständig, länglich-lanzettlich o<strong>der</strong> elliptisch,<br />
stumpflich, ganzrandig o<strong>der</strong> kle<strong>in</strong>-gekerbt, am Rande etwas<br />
umgerollt, kahl, le<strong>der</strong>ig, immergrün, oberseits dunkelgrün,<br />
glänzend, unterseits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend von gedrungenen harzi-<br />
gen gelblichen zusammenfliessenden Drüsen dicht getüpfelt,<br />
im Alter auf <strong>der</strong> ganzen ünterfläche rostbraun. Blüten <strong>in</strong><br />
endständigen Doldentrauben auf aufrechten Blütenstielen<br />
nickend. Kelche sehr kle<strong>in</strong>, Zipfel kurzeiförmig, stumpf.<br />
Blumen sattrosenroth, auswendig sammt den Blütenstielen,<br />
Kelchen und Fruchtknoten drüsig-harzig-punktirt. t». A.uf<br />
sonnigen huschigen Stellen <strong>der</strong> Äl^en. Juni, Juli.<br />
Offic<strong>in</strong>ell, Die getrockneten Blätter, Folia Rhododendri,<br />
welche oft statt denen des im nördlichen Asien wachsenden<br />
Rhododendron chrysanthnm L. gebraucht werden.<br />
3. Ledum L. Porst.<br />
Blüten vollkommen. Kelch frei, Stheilig. Blumenkrone<br />
Sblättrig. Staubgefässe 10, auf dem Blütenboden e<strong>in</strong>gefügt.<br />
Fruchtknoten oberständig, Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Kapsel<br />
Sfächerig, öklappig, Scheidewände durch die e<strong>in</strong>geschlagenen<br />
Klappenrän<strong>der</strong> gebildet, daher gedoppelt. Samen auf 5 von<br />
<strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Mittelsäule herabhängenden Samenträgern.<br />
1. Lednm palnstre L. Sumpf-Porst Strauch 2— 4'<br />
hoch, aufrecht, ästig. Blätter wechselständig, starr, immer-<br />
grün, l<strong>in</strong>eal-lanzettlich, stumpf, ganzrandig, am Rande stark<br />
umgerollt, oberseits dunkelgrün, glänzend, anfangs zerstreut-
104<br />
behaart, später kahl, rückwärts so wie die jungen Zweige<br />
rostfarben -wolligfilz ig. Blüten langgestielt <strong>in</strong> eudständigen<br />
Doldentrauben. Blütenstiele drüsig-klebrig, aufrecht. Blumen-<br />
blätter länglich-eiförmig, weiss. ^. Auf Torfhoden. Juni,<br />
Juli. — Die ganze Pflanze von e<strong>in</strong>em durchdr<strong>in</strong>gend schar-<br />
fen dem Senfmehle ähnlichen Gerüche.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen und getrockneten Blätter, Folia<br />
Ledi palustris o<strong>der</strong> Rosmar<strong>in</strong>i sylyestris.<br />
Präparat, * T<strong>in</strong>ctnra Ledi.<br />
G. Dialypetalen o<strong>der</strong> Polypetalen.<br />
Blütendecke doppelt, aus e<strong>in</strong>em Kelche und e<strong>in</strong>er mehr-<br />
blättrigen Blumenkrone gebildet.<br />
48, Familie. Umbelliferen Juss. Doldengewächse.<br />
Blütenstand e<strong>in</strong>e zusammengesetzte Dolde (Dolde und<br />
Döldchen) mit allgeme<strong>in</strong>er und beson<strong>der</strong>er Hülle (Hülle<br />
und Hülle hCii), o<strong>der</strong> die e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> die an<strong>der</strong>e o<strong>der</strong> beide<br />
Hüllen fehlend. Blüten vollkommen o<strong>der</strong> mit Staubblüten<br />
gemischt, selten 2häusig. Kelchröhre mit dem Fruchtknoten<br />
verwachsen, Saum oberständig, özähnig o<strong>der</strong> verwischt. Blu-<br />
menblätter 5. Staubgefässe ,^, mit den Blumenblättern e<strong>in</strong>-<br />
gefügt und mit ihnen abwechselnd. Fruchtknoten 1, unter-<br />
ständig, 2fächerig, Fächer e<strong>in</strong>knospig. Frucht e<strong>in</strong>e Spalt-<br />
frucht, aus 2 Früchtchen zusammengesetzt, die sich bei <strong>der</strong><br />
Reife vom Grunde gegen die Spitze ablösen und von <strong>der</strong><br />
Spitze e<strong>in</strong>es fädlichen meistens 2theiligen Fruchthalters her-<br />
abhängen, seltner s<strong>in</strong>d die Früchtchen mit dem Fruchthalter<br />
und unter sich verwachsen. Die <strong>in</strong>nere Seite <strong>der</strong> Früchtchen<br />
(Berührungsfläche) mehr o<strong>der</strong> weniger flach, die äus-<br />
sere o<strong>der</strong> die Rückenseite flach o<strong>der</strong> konvex, von 5 erha-<br />
benen selten verwischten Längsrippen (Haupt riefen) durchzogen,<br />
von denen 3 auf dem Rücken und 2 vor o<strong>der</strong> am
105<br />
Rande des Früchtchens liegen o<strong>der</strong> über den Rand auf die<br />
Berührungsfläche h<strong>in</strong>ausgeschoben s<strong>in</strong>d. Die 4- Räume zwi-<br />
schen den 5 Hauptrippen (Thälchen) flach, r<strong>in</strong>nig o<strong>der</strong><br />
konvex, manchmal e<strong>in</strong> jedes Thälchen von e<strong>in</strong>er Längsrippe<br />
(Nebenriefe) durchzogen, das Früchtchen dann Oriefig.<br />
Zwischen <strong>der</strong> Fruchthaut und <strong>der</strong> angewachsenen Kelchröhre<br />
schlauchförmige auf <strong>der</strong> Oberfläche des Früchtchens als<br />
dunkle Streifen ersche<strong>in</strong>ende Oelgänge (Striemen) zu 1,<br />
2 bis vielen <strong>in</strong> den Thälchen o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Berührungsfläche<br />
o<strong>der</strong> auf beiden vorhanden, manchmal von den Nebenriefen<br />
bedeckt, selten ganz fehlend. Eiweiss gross, fast hornartig,<br />
auf <strong>der</strong> äussern Seite mehr o<strong>der</strong> weniger gewölbt, auf <strong>der</strong><br />
Innern flach, e<strong>in</strong>gerollt o<strong>der</strong> halbkuglig ausgehöhlt.<br />
1. Carum L. Kümmel.<br />
Hülle und Hüllchen fehlend o<strong>der</strong> 1—3 borstliche<br />
Blättchen. Kelchrand verwischt. Blumenblätter durch das e<strong>in</strong>-<br />
geschlagene Endläppchen verkehrt-herzförmig, gleich. Frucht<br />
eilänglich, von <strong>der</strong> Seite zusammengedrückt. Früchtchen am<br />
Rücken halbrund-gewölbt, Srippig, Rippen fädlich, gleich,<br />
die seitenständigen randend. Thälchen e<strong>in</strong>striemig, Berüh-<br />
rungsfläche flach, 2striemig. Fruchthalter frei, 2theilig.<br />
1. Carnm Carvi L. Feldktimmel. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig.<br />
Stengel aufrecht, 1— 3' hoch, kantig, ästig, kahl wie die<br />
ganze Pflanze. Blätter doppelt-fie<strong>der</strong>theilig, Abschnitte fie<strong>der</strong>-<br />
spaltig o<strong>der</strong> fie<strong>der</strong>theilig mit l<strong>in</strong>ealen spitzen Zipfeln, die<br />
untersten Paare an den Blattstiel kreuzweise gestellt. Dol-<br />
den 8— 16 strahlig, die Strahlen <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Dolde und<br />
die <strong>der</strong> Döldchen ungleich, die äussersten länger. Blumen-<br />
blätter weiss, manchmal rosenroth. Früchte 2'" lang, braun<br />
mit weisslichen Rippen. 0. Auf Wiesen, an Ra<strong>in</strong>en, We-<br />
gen, geme<strong>in</strong>. Mai, Juni. — Früchte gewürzhaft.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Früchte, Sem<strong>in</strong>a Carvi.<br />
Präparate. Aqua, Oleum und Spiritus CarTi,
106<br />
2. Pimp<strong>in</strong>ella L. Biebernell.<br />
Hüllen beide fehlend. Kelchrand verwischt, Blumen-<br />
blätter durch das e<strong>in</strong>geschlagene Endläppchen verkehrtherz-<br />
förmig, gleich. Frucht eiförmig, an den Seiten zusammen-<br />
gezogen, fast 2knotig. Früchtchen Srippig, Rippen fädlich,<br />
gleich, die seitenständigen randend. Thälchen vielstriemig,<br />
Berührungsfläche flach, 2striemig. Fruchthalter frei, 2theilig.<br />
1. Pimp<strong>in</strong>ella Anisnm L. Anis. Wurzel dünnsp<strong>in</strong>dlig.<br />
Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, stielrund, fe<strong>in</strong>gerillt, graulich-<br />
flaumig, ästig. Blätter kahl, die untersten langgestielt, rund-<br />
lich-herzförmig, e<strong>in</strong>geschnitten-gesägt, die übrigen Szählig<br />
o<strong>der</strong> fie<strong>der</strong>theilig, Abschnitte <strong>der</strong> mittlem Blätter keilförmig,<br />
gelappt o<strong>der</strong> gezähnt, die <strong>der</strong> obersten Blätter 3theilig o<strong>der</strong><br />
Sspaltig mit l<strong>in</strong>ealen Zipfeln. Dolden 9— ISstrahlig. Blumenblätter<br />
weiss. Früchte 2'" lang, graugrün, flaumig. (D- Aus<br />
dem Oriente stammend^ <strong>in</strong> Deutschland häufig gebaut.<br />
Jidiy August. — Anisum vulgare Gärtn. — Samen ange-<br />
nehm gewürzhaft.<br />
Anisi.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Früchte, Sem<strong>in</strong>a Änisi.<br />
Präparat. Aqaa, Oleam, Spiritns und Elaeosaccharam<br />
2. Pimp<strong>in</strong>ella Saiifraga L. Geme<strong>in</strong>er Biebernell.<br />
Wurzel sp<strong>in</strong>dlig, mehrköpfig, mattgelb o<strong>der</strong> bräunlich. Stengel<br />
aufrecht, 1—2' hoch, stielrund, fe<strong>in</strong>gerillt, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig,<br />
sammt den Blättern kahl o<strong>der</strong> flaumig, oberwärts fast blatt-<br />
los. Blätter e<strong>in</strong>fach-gefie<strong>der</strong>t, Blättchen <strong>der</strong> Wurzelblätter<br />
oval, eiförmig o<strong>der</strong> eilänglich, seichter o<strong>der</strong> tiefer gesagt<br />
o<strong>der</strong> etwas gelappt ; Blättchen <strong>der</strong> Stengelblätter fie<strong>der</strong>spaltig<br />
o<strong>der</strong> 2—3spaltig mit lanzettlichen Zipfeln. Dolden vielstrahlig.<br />
Blumenblätter weiss. Früchte 2'" lang, kahl. 2|.. Auf<br />
ste<strong>in</strong>igen huschigen Stellen, trockenen Wiesen, Hügeln, an<br />
Ra<strong>in</strong>en, geme<strong>in</strong>. Jidi bis September. — Geruch <strong>der</strong> Wur-<br />
zel wi<strong>der</strong>lich gewürzhaft.
107<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel, Radix Pi<strong>in</strong>p<strong>in</strong>ellae albae, Biebernellwurzel,<br />
Ste<strong>in</strong>brechwurzel.<br />
Präparat, * T<strong>in</strong>ctara Pi<strong>in</strong>p<strong>in</strong>ellae»<br />
3. Petrosel<strong>in</strong>u<strong>in</strong> Hoffm. Petersilie.<br />
Hülle fehlend o<strong>der</strong> 1 — 2blättrig, Hüllchen 6— Sblättrig.<br />
Kelchrand verwischt. Blumenblätter eirund, durch das e<strong>in</strong>-<br />
geschlagene Endläppchen mehr o<strong>der</strong> weniger ausgerandet,<br />
gleich. Frucht eiförmig, an den Seiten zusammengezogen,<br />
fast 2knotig. Früchtchen Srippig, Rippen fädlich, gleich, die<br />
seitenständigen randend. ThHlchen e<strong>in</strong>striemig, Berührungs-<br />
fläche flach, 2striemig. Fruchthalter frei, 2theilig.<br />
1. Petrosel<strong>in</strong>nm sativum Hofl<strong>in</strong>. Geme<strong>in</strong>e Peter-<br />
silie. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig, weisslich. Stengel aufrecht, 2— 3'<br />
hoch, stielrund, fe<strong>in</strong>gerillt, ästig, kahl wie die ganze Pflanze.<br />
Blätter dunkelgrün, glänzend, die untern 2— 3fach-fie<strong>der</strong>thei-<br />
lig, Abschnitte 3spaltig, o<strong>der</strong> fie<strong>der</strong>spaltig mit ungleich-e<strong>in</strong>-<br />
geschnittenen Zipfeln; obere Blätter 1—2 fach-fie<strong>der</strong>theilig,<br />
die obersten 3theilig, Abschnitte l<strong>in</strong>eal-lanzettlich o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal,<br />
ganzrandig. Dolden 10—20strahlig. Blättchen <strong>der</strong> Hüllchen<br />
kle<strong>in</strong>, pfriemlich. Blumenblätter grünlichweiss. Früchte grau-<br />
braun, V" lang. ©. Aus Sildeuropa, hei uns <strong>in</strong> Gärten<br />
und auf Fel<strong>der</strong>n gebaut. Jimi, Juli. — Ganze Pflanze<br />
von gewürzhaftem Gerüche.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die Wurzel, Radix Petrosel<strong>in</strong>i. 2. Das<br />
frische Kraut, Herba Petrosel<strong>in</strong>i,<br />
Präparate. Aqna und * T<strong>in</strong>ctnra Petrosel<strong>in</strong>i.<br />
4. Cicuta L. Wasserschierl<strong>in</strong>g.<br />
Hülle fehlend o<strong>der</strong> 1—2 blättrig, Hüllchen vielblättrig.<br />
Kelchrand Szähnig. Blumenblätter eirund, durch das e<strong>in</strong>ge-<br />
schlagene Endläppchen mehr o<strong>der</strong> weniger ausgerandet,<br />
gleich. Frucht kuglig- eiförmig, an den Seiten zusammenge-<br />
zogen, fast 2knotig, breiter als lang. Früchtchen am Rücken<br />
gewölbt, 5rippig, Rippen dicklich, gleich, die seitenständigen
1§8<br />
randend. Thälchen e<strong>in</strong>striemig, Berührungsfläche 2striemig.<br />
Fruchthalter frei, 2theilig.<br />
1. Cicuta virosa L. Giftiger Wasserschierl<strong>in</strong>g.<br />
Wtitherich. Wurzelstock walzlich o<strong>der</strong> eiförmig, 2— 3"<br />
dick, <strong>in</strong>wendig hohl, von markigen Querwänden fächerig,<br />
auswendig hellbraun, ger<strong>in</strong>gelt, quirlig-faserig. Stengel auf-<br />
recht, 2— S' hoch, sammt den untern Blattstielen stielrund,<br />
röhrig, fe<strong>in</strong>gerillt, kahl wie die ganze Pflanze, oben ästig.<br />
Blätter 2— 3 fach-fis<strong>der</strong>theilig, Abschnitte 2— 3theilig, mit<br />
l<strong>in</strong>eal-lanzettlichen gesägten spitzen Zipfeln. Enddolde gross,<br />
vielstrahlig, konvex, seitenständige Dolden kle<strong>in</strong>er, höher<br />
stehend. Blumenblätter weiss. Früchte kaum 1'" lang, braun-<br />
gelb. 2J. In Sümpfen^ Teichen. Juli, August. — In allen<br />
Theilen von e<strong>in</strong>em scharfen Gerüche, e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> gefährlichsten<br />
Giftpflanzen. Die Wurzel gibt beim Zerschneiden e<strong>in</strong>en weis-<br />
sen Saft, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Luft gelb wird. — Darf nicht mit <strong>der</strong><br />
Cicata officiaara<strong>in</strong> verwechselt werden, die Coniam macala-<br />
tnm ist.<br />
yirosae.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der frische Wurzelstock, Radii Cicatae<br />
Präjparat. * T<strong>in</strong>ctara Cicatae.<br />
5. Phellandrium L. Wasserfenchel.<br />
Hülle fehlend o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>ige h<strong>in</strong>fällige Blättchen, Hüllchen<br />
vielblättrig. Kelch Szähnig. Blumenblätter durch das e<strong>in</strong>geschlagene<br />
Endläppchen verkehrtherzförmig, die äussern am<br />
Rande <strong>der</strong> Döldchen grösser. Frucht eirund-länglich, auf dem<br />
Querdurchschnitte f^ist kreisrund. Früchtchen örippig, Rip-<br />
pen stumpf, die seitenständigen randend. Thälchen e<strong>in</strong>strie-<br />
mig, Berührungsfläche flach, 2striemig. Fruchthalter mit <strong>der</strong><br />
Berührungsfläche verwachsen, unmerklich.<br />
1. PhellaodriaiD aqaaticum L. Geme<strong>in</strong>er Wasser-<br />
fenchel. Rossfenchel. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel dick, mit<br />
dem Grunde kriechend, an den Gelenken quirlig- faserig, mit<br />
dem obern Theile aufsteigend, 2— 3' hoch, ausgesperrt-ästig,
109<br />
stielrund, gerillt; sammt den untern Blattstielen röhrig, kahl<br />
wie die ganze Pflanze. Blätter grasgrün, ausgesperrt-2 bis<br />
mehrfach fie<strong>der</strong>theilig; Abschnitte <strong>der</strong> aufgetauchten Blätter<br />
im Umrisse eiförmig, fie<strong>der</strong>spaltig o<strong>der</strong> tiefe<strong>in</strong>geschnitten;<br />
Abschnitte <strong>der</strong> untergetauchten Blätter <strong>in</strong> fädliche Zipfel<br />
vielfach-getheilt. Dolden end- und seitenständig, vielstrahlig.<br />
Blättchen <strong>der</strong> Hüllchen pfriemlich. Blumenblätter weiss.<br />
Früchte braun, 2'" lang. 2|. In stehenden und langsam<br />
fliessenden Wässern. Juni, Juli, — Oenanthe Phellandrium<br />
Lam. — Die Früchte besitzen e<strong>in</strong>en widrig aromatischen<br />
Geruch und etwas brennenden Geschmack.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Früchte, Sem<strong>in</strong>a Phellandrii.<br />
Prä'parat. * T<strong>in</strong>ctara Phellandrii.<br />
6. Aethusa L. Gleisse.<br />
Hülle fehlend, Htillchen e<strong>in</strong>seitig, aus 3 l<strong>in</strong>ealen her-<br />
abhängenden Blättchen gebildet. Kelchrand verwischt. Blu-<br />
menblätter durch das e<strong>in</strong>geschlagene Endläppchen verkehrt-<br />
herzförmig, ungleich, die äussern am Rande <strong>der</strong> Döldchen<br />
grösser. Frucht kuglig-eirund, auf dem Qnerdurchschnitte<br />
kreisrund. Früchtclien halbkuglig, Srippig, Bippen erhaben,<br />
dick, scharfgekielt, die seitenständigen randend, etwas brei-<br />
ter. Thälchen e<strong>in</strong>striemig, Berührungsfläche flach, 2striemig.<br />
Fruchthalter frei, 2theilig.<br />
1. Aethnsa Cynap<strong>in</strong>m L. Garten-Gleisse. Wurzel<br />
sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, ästig, stielrund, fe<strong>in</strong>-<br />
gerillt, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter 2—3fach-fie<strong>der</strong>-<br />
theilig, Abschnitte im Umkreise eiförmig, fie<strong>der</strong>spaltig mit<br />
lanzettlichen o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal-lanzettlichen Zipfeln. Dolden 10—20-<br />
strahlig, Strahlen ungleichlang. Hüllchen länger als die Döld-<br />
chen. Blumenblätter weiss. Früchte V" lang, gelb. (D- Auf lau-<br />
stem und bebautem Lande, <strong>in</strong> Gärten. Juni bis September.<br />
— E<strong>in</strong>e narkotische Giftpflanze, die unter dem Namen<br />
Hundspetersilie bekannt ist, und Öfter mit <strong>der</strong> wahren<br />
Petersilie vermischt wächst, mit ihr auch <strong>in</strong> den Wurzel-
110<br />
blättern, nicht aber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tracht noch weniger <strong>in</strong> den<br />
Blüten ähnlich ist, und e<strong>in</strong>en wi<strong>der</strong>lichen Geruch besitzt,<br />
schon im ersten Jahre Stengel treibt und blüht, während<br />
die Petersilie erst im zweiten Jahre blüht.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das frische Kraut, Herba Aethasae^ Gartenschierl<strong>in</strong>g,<br />
Hundspetersilie.<br />
Präjparat. * T<strong>in</strong>ctara Aethasae.<br />
7. Foeniculum Tournef. Fenchel.<br />
Hülle und Hüllchen fehlend. Kelchrand verwischt.<br />
Blumenblätter rundlich, abgestutzt, e<strong>in</strong>gerollt, gleich. Frucht<br />
länglich, auf dem Querdurchschnitte fast kreisrund. Frücht-<br />
chen Srippig, Rippen hervortretend, stumpfgekielt, die sei-<br />
tenständigen randend, breiter. Thälchen e<strong>in</strong>striemig, Berüh-<br />
rungsfläche flach, 2striemig. Fruchthalter frei, 2theilig.<br />
1. Foeniculum offic<strong>in</strong>ale All. Geme<strong>in</strong>er Fenchel.<br />
Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig. Stengel aufrecht, 3— 6' hoch, ästig,<br />
stielrund, fe<strong>in</strong>gerillt, sammt den Blättern bläulich-bereift,<br />
kahl wie die ganze Pflanze. Blätter 3 bis vielfach-fie<strong>der</strong>-<br />
theilig, Zipfel l<strong>in</strong>eal-pfriemlich o<strong>der</strong> borstlich, die <strong>der</strong> obern<br />
Blätter länger. Dolden vielstrahlig, gross, bis 6" im Durch-<br />
messer. Blumenblätter sattgelb. Früchte 3'" lang, gelblich-<br />
braun. G). Aus Südeuropa^ <strong>in</strong> Gärten und Bauernhöfen<br />
kidtivirt. Juli bis August. — Anethum Foeniculum L. —<br />
Alle Theile <strong>der</strong> Pflanze von angenehm aromatischem Ge-<br />
rüche und Geschmacke.<br />
Foeniculi.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Früchte, Sem<strong>in</strong>a Foenicnli Tolgaris.<br />
Präparate. Aqua, Oleum, Syrupus und Elaeosaccharum<br />
8. Archangelica Hof<strong>in</strong>i. Erzengelwurz.<br />
Hülle fehlend o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>ige borstliche Blättchen, Hüll-<br />
chen vielblättrig. Kelch undeutlich-Szähnig. Blumenblätter<br />
elliptiscli, zugespitzt, mit e<strong>in</strong>gebogener Spitze, gleich. Frucht<br />
oval, vom Rücken her zusammengedrückt, 2flügelig. Die 3
111<br />
Rückenrippen <strong>der</strong> Früchtchen fädlich^ gekielt, die 2 seiten-<br />
ständigen schmal geflügelt, Flügel kaum so breit als das<br />
halbe Früchtchen, Thälchen und Berührungsfläche striemen-<br />
los. Fruchthalter frei, 2theilig. Eiweiss reichstriemig, flach,<br />
frei <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhlung <strong>der</strong> Fruchtschale liegend.<br />
1. Archangelica offic<strong>in</strong>alis Hoff'm. Gebräuchliche<br />
Erzengelwurz. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig, fast rübenförmig,<br />
1—IV2" ^^ck, hellbraun, <strong>in</strong>nerlich weiss. Stengel aufrecht,<br />
2— 5' hoch, stielrund, markig-röhrig, gefurcht, oben ästig,<br />
Aeste unter <strong>der</strong> Dolde sammt den Doldenstrahlen fe<strong>in</strong>flaumig,<br />
sonst kahl wie die ganze Pflanze. Blätter grasgrün, 2— 3-<br />
fach-fie<strong>der</strong>theilig, Abschnitte eiförmig o<strong>der</strong> eilanzettlich, spitz,<br />
ungleich- o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>geschnitten-gesägt, <strong>der</strong> endsiändige ganz<br />
o<strong>der</strong> Sspaltig, die seitenständigen am Grunde schief, manch-<br />
mal 1—2lappig. Wurzelblätter gestielt, Stengelblätter auf<br />
häutigen schlaö"en bauchig - aufgeblasenen Scheiden sitzend.<br />
Dolden gross, fast kuglig, vielstrahlig. Blättchen <strong>der</strong> Hüll-<br />
chen l<strong>in</strong>eal-borstlich, zurückgeschlagen, nach dem Verblühen<br />
abfallend. Blumenblätter grünlich-weiss. Früchte 3— 4'" lang,<br />
schmutzigweiss. 0. Li Gebirgsgegenden^ <strong>in</strong> Gärten häufig<br />
kultivirt. Juli;, August. — Angelica Archangelica L. —<br />
Wurzel von bitter aromatischem Geschmacke.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der frische und getrocknete Wurzelstock,<br />
Radix Angelicae, Engelwurz.<br />
Präjparate, Eitractum und * T<strong>in</strong>ctara Ängelicae.<br />
9. Levisticum Koch. Liebstöckel.<br />
Hülle und Hüllchen mebrblättrig. Kelchrand verwischt.<br />
Blumenblätter kreisrund, e<strong>in</strong>wärts gekrümmt, mit e<strong>in</strong>em kur-<br />
zen e<strong>in</strong>geschlagenen Läppchen, gleich. Frucht oval, vom<br />
Rücken her zusammengedrückt, durch das Klaffen <strong>der</strong> Frücht-<br />
chen am Rande bei<strong>der</strong>seits 2flügelig. Früchtchen Srippig,<br />
Rippen alle geflügelt, die seitlichen doppelt breiter. Thäl-<br />
chen e<strong>in</strong>striemig, Berührungsfläche flach, 2— 4striemig. Frucht-<br />
halter frei, 2theilig.
112<br />
1. levisticam officioale Koch. Gebräuchliches<br />
Liebstöckel. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig - ästig, dick, mehrköpfig,<br />
äusserlich braungelb, <strong>in</strong>wendig weiss. Stengel aufrecht, 4— 6'<br />
hoch, stielrund, rÖhrig, zartgefurcht, oberwärts ästig, kahl<br />
wie die ganze Pflanze. Blätter etwas fleischig, dunkelgrün,<br />
glänzend, die grundständigen bis 1' lang, doppelt-fie<strong>der</strong>thei-<br />
lig, Abschnitte rhombisch-keilförmig, Sspaltig, ungleich-e<strong>in</strong>-<br />
geschnitten-gesägt; Stengelblätter kürzer gestielt, e<strong>in</strong>fach-<br />
fie<strong>der</strong>theilig, mit länglichen kurz -2— Sspaltigen, bisweilen<br />
auch ganzen Abschnitten, die obersten Sspaltig o<strong>der</strong> unge-<br />
theilt. Dolden 8— 12strahlig, gedrängt, e<strong>in</strong> wenig gewölbt.<br />
Blättchen <strong>der</strong> Hülle l<strong>in</strong>eal-lanzettlich, spitz, zurückgeschla-<br />
gen, die <strong>der</strong> Hüllchen kle<strong>in</strong>er. Blumenblätter gelb. Früchte<br />
2— 3'" lang, bräunlichgelb. 2|.. Auf Gebirgen im südlichen<br />
Europa, <strong>in</strong> Gäi^ten häufig hultivirt. Juni, Juli. — Li-<br />
gusticum Levisticum L. — Die Wurzel besitzt, sowie die<br />
ganze Pflanze e<strong>in</strong>en durchdr<strong>in</strong>gend aromatischen Geruch.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die getrocknete Wurzel, Radix Levistici.<br />
10. Imperatoria L. Meist er würz.<br />
Hülle fehlend. Hüllchen aus e<strong>in</strong>igen borstlichen Blätt-<br />
chen gebildet. Kelchrand verwischt. Blumenblätter verkehrt-<br />
eirund, durch das e<strong>in</strong>geschlagene Endläppchen mehr o<strong>der</strong><br />
weniger ausgerandet, gleich. Frucht oval, vom Rücken her<br />
zusammengedrückt, Rand geflügelt, Flügel so breit als die<br />
Frucht. Früchtchen örippig, Rippen ffidlich, stumpf, die 2<br />
seitenständigen schwächer. Thälchen 1 — 3striemig, Berüh-<br />
rungsfläche flach, 2— 4striemig. Fruchthalter frei, 2theilig.<br />
1. Impcriitorla Ostruthiam L. Geme<strong>in</strong>e Meister-<br />
wurz. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig, dick, walzliche ger<strong>in</strong>gelte un-<br />
terirdische Ausläufer treibend, äusserlich braun, <strong>in</strong>wendig<br />
weisslicli. Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, sticlrund, fe<strong>in</strong>gerillt,<br />
röhrig, kahl o<strong>der</strong> unter <strong>der</strong> Dolde flaumig, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong><br />
ästig. Blätter grasgrün, kahl o<strong>der</strong> rückwärts flaumig, die<br />
grundständigen gestielt, doppelt- Szahlig, Blättchen schiefei-
113<br />
förmig o<strong>der</strong> eilänglich, spitz, e<strong>in</strong>geschnitten-gesagt^ das end-<br />
ständige Slappigj die seitlichen ungetheilt o<strong>der</strong> 2spaltig.<br />
Stengelblätter e<strong>in</strong>fach- Szählig, auf grossen bauchigen Schei-<br />
den sitzend. Dolden vielstrahlig, flach. Blumenblätter weiss<br />
o<strong>der</strong> röthlich. Früchte strohgelb, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte braun, 2— 3'"<br />
lang. 2J. Auf feuchten Stelleji höherer Gebirge und Voralpen.<br />
Junif Juli. — Peucedanum Ostruthium Koch. —<br />
In allen Theilen von starkem aromatischem Gerüche.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die getrocknete Wurzel, Radix Iiiiperatoriae.<br />
11. Peucedanum L. Haarstrang.<br />
Hülle und Hüllchen vielblättrig. Kelchrand Szähnig.<br />
Blumenblätter verkehrteirund, durch das e<strong>in</strong>geschlagene End-<br />
läppchen mehr o<strong>der</strong> weniger ausgerandet, gleich. Frucht<br />
rundlich-oval, vom Rücken her zusammengedrückt, geflügelt,<br />
Flügel schmal, halb so breit als die halbe Frucht. Frücht-<br />
chen Srippig, Rippen fädlich, stumpf, die 2 seitenständigen<br />
schwächer. Thälchen 1- 3striemig, Berührungsfläche flach,<br />
2— 6striemig. Fruchthalter frei, 2theilig.<br />
1. Penccdanum Oreosel<strong>in</strong>nm Mönch. Berg -Haar<br />
sträng. Wurzel walzlich-sp<strong>in</strong>dlig, dick, schopfig. Stengel<br />
aufrecht, 1— 3' hoch, ausgebreitet-ästig, stielrund, fe<strong>in</strong>gerillt,<br />
kahl wie die ganze Pflanze, oberwärts fast blattlos. Blätter<br />
3 fach gefie<strong>der</strong>t, Verästlungen des Blattstieles zurückgeschlagen<br />
spreitzend, Blättchen glänzend, eiförmig, e<strong>in</strong>geschnitten- o<strong>der</strong><br />
fie<strong>der</strong>spaltig-gezähnt, Zähne kurzgespitzt-stachelspitzig. Hüll-<br />
blättchen pfriemlich, zurückgeschlagen. Dolden gross, viel-<br />
strahlig. Blumenblätter weiss. Früchte fast 3'" lang und fast<br />
so breit. '>X. Auf trocknen Wiesen, Hügeln, Bergen. Juli,<br />
August. — Athamanta Oreosel<strong>in</strong>um L. — Ganze Pflanze<br />
von angenehm aromatischem Gerüche.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die im Mai gesammelten Wurzelblätter,<br />
Folia Oreosel<strong>in</strong>i.<br />
Prcqjarat. * T<strong>in</strong>ctura Orcosei<strong>in</strong>i.<br />
<strong>Maly</strong>: Medic<strong>in</strong>alpflanzen. 8
114<br />
12. Heracleum L. Heil kraut.<br />
Hülle fehlend o<strong>der</strong> 1— ßblättrig-, Hüllchen vielblättrig.<br />
Kelchrand Szähnig. Blumenblätter durch das e<strong>in</strong>geschlagene<br />
Endläppchen verkehrtherzförmig, die äussern am Rande <strong>der</strong><br />
Döldchen grösser, tief-2spaltig, strahlend. Frucht oval, vom<br />
Rücken her zusammengedrückt, mit e<strong>in</strong>em breiten abgeflach-<br />
ten glatten Rande umzogen. Früchtchen Srippig, Rippen<br />
wenig erhaben, die 2 seitenständigen von dem verbreiterten<br />
Rande durch e<strong>in</strong>e Furche geschieden. Thälchen e<strong>in</strong>striemig,<br />
Berührungsfläche 2striemig, Striemen keilig, verkürzt. Frucht-<br />
halter frei, 2theilig.<br />
1 . Heraclenm Sphondylium L. Geme<strong>in</strong>es Heilkraut.<br />
Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig, dick, äusserlich gelbbraun, e<strong>in</strong>en schar-<br />
fen gelben Saft enthaltend. Stengel aufrecht, 2— 5' hoch,<br />
röhrig, gefurcht, rauhhaarig wie die ganze Pflanze. Blätter<br />
3theilig o<strong>der</strong> 2—3paarig-jS.e<strong>der</strong>theilig, Abschnitte gelappt o<strong>der</strong><br />
fie<strong>der</strong>spaltig, <strong>der</strong> endständige oft bandförmig, Lappen un-<br />
gleich-gekerbt o<strong>der</strong> gesägt, stumpf, spitz o<strong>der</strong> zugespitzt.<br />
Blattscheiden bauchig-aufgeblasen. Dolden gross, vielstrahlig.<br />
Blättchen <strong>der</strong> Hüllchen lanzettlich-pfriemlich. Fruchtknoten<br />
weichhaarig o<strong>der</strong> fast kahl. Blumenblätter weiss, seltner<br />
röthlich. Früchte kahl, 2— 3'" lang. 0. An Bächen, Rai-<br />
nen, auf Wiesen, <strong>in</strong> Auen. Juli his Herbst.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das Kraut und die Wurzel, Herba und padii<br />
Heraclei o<strong>der</strong> Brancae nrs<strong>in</strong>ae, Bärenklau.<br />
Prä'parat. * T<strong>in</strong>ctara Heraclei.<br />
13. Conium L. Schierl<strong>in</strong>g.<br />
Hülle viclblättrig, zurückgeschlagen. Hüllchen halbirt,<br />
3—4blättrig, Blättchen eilanzettlich, die <strong>der</strong> Hüllchen am<br />
Grunde zusammengewachsen. Kelchrand verwischt. Blumen-<br />
blätter verkehrteirund, durch das e<strong>in</strong>geschlagene Endläpp-<br />
chen mehr o<strong>der</strong> weniger ausgerandet, ziemlich gleich. Frucht<br />
kuglig-eiförmig, von <strong>der</strong> Seite etwas zusammengedrückt.
115<br />
Früchtchen Srippig, Rippen erhaben, zusammengedrückt, et-<br />
was wellig-gekerbt, die seitenständigen randend. Thälchen<br />
striemenlos. Fruchthalter frei, 2theilig. Eiweiss auf <strong>der</strong> Be-<br />
rührungsfläche mit e<strong>in</strong>er schmalen tiefen Furche durchzogen.<br />
1. Coniuiii maculatam L. Gefleckter Schierl<strong>in</strong>g.<br />
Wurzel sp<strong>in</strong>dlig, zuletzt ästig. Stengel aufrecht, 3— 6' hoch,<br />
stielrund, sehr ästig, bläulich- bereift, unten roth gefleckt,<br />
kahl wie die ganze Pflanze. Blätter trübgrün, 2— 3fach-<br />
fie<strong>der</strong>theilig, Abschnitte e<strong>in</strong>fach- o<strong>der</strong> doppelt-fie<strong>der</strong>spaltig<br />
mit lanzettlichen Zipfeln. Dolden 10— 20strahlig. Blumen-<br />
blätter weiss. Früchte 1'" lang, fast so breit, graubraun.<br />
0. An Wegen, Hecken, auf ivüsten Plätzen. Juli, August.<br />
— Ganze Pflanze von e<strong>in</strong>em betäubenden wi<strong>der</strong>lichen Ge-<br />
rüche.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das frische und getrocknete Kraut, Herba<br />
€onii maculati o<strong>der</strong> Cicutae officioarnm.<br />
Präparate. Extractam und * T<strong>in</strong>ctura Conii maculati.<br />
14. Coriandru<strong>in</strong> L. Korian<strong>der</strong>.<br />
Hülle fehlend o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>blätti'ig, Hüllchen halbirt, 3-<br />
blättrig, Blättchen l<strong>in</strong>eal. Kelch Szähnig. Blumenblätter durch<br />
das e<strong>in</strong>geschlagene Endläppchen verkehrtherzförmig, die<br />
äussern am Rande <strong>der</strong> Döldchen grösser, tief-2spaltig, strah-<br />
lend. Frucht kuglig- Früchtchen mit 5 Haupt- und 4 Neben-<br />
rippen, Hauptrippen flach, schlänglich, die 2 seitenständigen<br />
vor den Rand gestellt; Nebenrippen stärker hervortretend,<br />
gekielt. Thälchen striemenlos. Fruchthalter mit <strong>der</strong> 2strie-<br />
migen Berührungsfläche verwachsen. Eiweiss halb kuglig, aus-<br />
gehöhlt.<br />
1. Coriandram satiTam L. Geme<strong>in</strong>er Korian<strong>der</strong>.<br />
Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, ästig, stiel-<br />
rund, fe<strong>in</strong>gerillt, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter hell-<br />
grün, die untern e<strong>in</strong>fach-fie<strong>der</strong>theilig, Abschnitte rundlich<br />
o<strong>der</strong> länglich, lappig- o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>geschnitten-gesägt bis fie<strong>der</strong>-<br />
spaltig ; obere Blätter 2— 3fach-fie<strong>der</strong>theilig, Abschnitte l<strong>in</strong>eal<br />
8*
116<br />
o<strong>der</strong> fädlich. Dolde 3— östrahlig. Blumenblätter weiss o<strong>der</strong><br />
röthlich. Früchte 2'" laug, braun, ®. Stammt aus dem<br />
Oriente^ <strong>in</strong> Gemüsegärten gebaut. Juli^ August. — Die<br />
frische Pflanze st<strong>in</strong>kt nach Wanzen. Früchte gewürzhaft.<br />
Ofßc<strong>in</strong>ell. Die Früchte^ Sem<strong>in</strong>a Coriandri.<br />
49. Familie. Crassulaceen DC.<br />
1. Sedmn L. Fetthenne.<br />
Blüten vollkommen. Kelch frei, Stheilig. Blumenblätter<br />
5, am Grunde des Kelches e<strong>in</strong>gefügt. Staubgefässe 10, 5<br />
vor den Blumenblättern und S vor den Kelchzip/eln. Frucht-<br />
knoten 5, spitz. Balgkapseln 5.<br />
1. Seduiii acre L. Scharfe Fetthenne. Wurzel<br />
faserig, ästige kriechende Stämmchen treibend. Stengel auf-<br />
recht o<strong>der</strong> aufsteigend; e<strong>in</strong>fach, kahl wie die ganze Pflanze,<br />
die blühenden IV)— 4" hoch, die unfruchtbaren kürzer,<br />
meistens e<strong>in</strong>en dichten polsterförmigen Rasen bildend. Blät-<br />
ter grasgrün, oft röthlich, kurzeiförmig o<strong>der</strong> stumpf- 3kantig,<br />
fleischig, mit stumpfem Ende sitzend, auf dem Rücken oft<br />
bucklig, an den blühenden Stengeln zerstreut, an den un-<br />
fruchtbaren mehr o<strong>der</strong> weniger dachig. Blüten <strong>in</strong> endstän-<br />
digen armblütigen Trugdolden. Blumenblätter gelb, länglich,<br />
spitz. '^. Auf Mauern;, Felsenf sandigen ste<strong>in</strong>igen Plätzen.<br />
Juni, Jidi. — Blätter von scharfem beissendem Geschmacke.<br />
Ofßc<strong>in</strong>ell. Die Blätter, Herba Sedi acris.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Sedi acris.<br />
50. Familie. Ribesiaceen Endl.<br />
1. Ribes L. Johannisbeere.<br />
Blüten vollkommen o<strong>der</strong> zweihäusig. Kelchröhre mit<br />
dem Fruchtknoten verwachsen, Saum oberständig, Stheilig.<br />
Blumenblätter 5, am Rande des Kelchschlundes e<strong>in</strong>gefügt,<br />
kürzer als die Kelchzipfel. Staubgefässe 5, zwischen den
117<br />
Blumenblättern e<strong>in</strong>gefügt. Griffel 2— 4spaltig. Frucht e<strong>in</strong>e<br />
saftige armsamige Beere^ vom vertrockneten Kelchsaume<br />
gekrönt.<br />
1. Ribes rabraiii L. Geme<strong>in</strong>e Johannisbeere.<br />
-Strauch wehrlos. Blätter gestielt, handfÖrmig-3 — Slappig, un-<br />
gleich - doppelt - gesägt, mehr o<strong>der</strong> weniger behaart, später<br />
fast kahl, Lappen meist stumpf. Trauben seitenständig, reich-<br />
blütig, anfangs ziemlich aufrecht, nach dem Verblühen her-<br />
abhängend, Sp<strong>in</strong>del sammt den Bliitenstielchen kahl. Deck-<br />
blättchen eiförmig, viel kürzer als die Blütenstielclien. Kelche<br />
beckenförmig, kahl, Zipfel so wie die kle<strong>in</strong>en gelblichen<br />
Blumenblätter spatlig, stumpf. Beeren scharlachroth, selten<br />
weisslich. fe. In Gärten allgeme<strong>in</strong> kidtivirt. April, Mai.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen reifen Beeren, Baccae Ribis,<br />
Ribesia, Ribisel.<br />
Präparat. Syrupus Ribiom.<br />
Sl. Familie. Ranunculaceen Juss.<br />
1. Clematis L. Waldrebe.<br />
Blüten vollkommen. Kelch blumenblattartig, 4— Sblät-<br />
trig, abfällig. Blumenkrone fehlend. Staubgefässe zahlreich.<br />
Früchtchen e<strong>in</strong>samig, <strong>in</strong> unbestimmter Anzahl e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />
halbkugeligen Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt.<br />
1. Clematis recta L. Steife Waldrebe. Wurzelstock<br />
walzlich, knotig, senkrecht. Stengel aufrecht, 2— 4'<br />
hoch, unten kahl, oben flaumig, ästig. Blätter gegenständig,<br />
gefie<strong>der</strong>t. Blättchen 5— 9, eiförmig bis lanzettlich, manchmal<br />
herzförmig, zugespitzt, ganzrandig, oberseits kahl, rückwärts<br />
zerstreut-flaumig. Blüten sternförmig, aufrecht, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er end-<br />
ständigen doldentraubigen o<strong>der</strong> rispenförmigen Trugdolde<br />
Kelchblätter weiss, keilig-länglich, stumpf, auswendig am<br />
Rande flaumig, sonst kahl. Früchtchen kahl, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en langen<br />
zottigen Schweif auslaufend. 2|. A.n ste<strong>in</strong>igen huschigen
118<br />
unfruchtbaren Stellen^ Waldrän<strong>der</strong>n. Juni, Jidi. — Ganze<br />
Pflanze enthält e<strong>in</strong>en brennend-scharfen Stoff.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das blühende Kraut, Herba Clematitis.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Clematitis.<br />
2. Anemone L. W<strong>in</strong>dblume. W<strong>in</strong>dröschen.<br />
Blüten vollkommen. Kelch blumenblattartig, öblättrig,<br />
glockig, abfällig. Blumenkrone fehlend. Staubgefässe zahl-<br />
reich. Früchtchen e<strong>in</strong>samig, <strong>in</strong> unbestimmter Anzahl e<strong>in</strong>em<br />
verdickten kegelförmigen Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
langen zottigen Schweif auslaufend.<br />
1. Anemone pratensis L. Wiesen- W<strong>in</strong>dblume.<br />
Wurzelstock walzlich, senkrecht. Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach,<br />
e<strong>in</strong>blütig, 3" V hoch, zottig wie die ganze Pflanze, blatt-<br />
los, bloss mit e<strong>in</strong>er von <strong>der</strong> Blüte entfernten Hülle ver-<br />
sehen. Hüllblätter 3—4, sitzend, am Grunde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Scheide<br />
verwachsen, an<strong>der</strong>s gestaltet als die Blätter, handförmig-ge-<br />
theilt, Zipfel l<strong>in</strong>eal. Blätter grundständig, gestielt, 2—3fach-<br />
fie<strong>der</strong>theilig, Zipfel l<strong>in</strong>eal, ganzrandig, zugespitzt. Blüte über-<br />
liängend, glockig, <strong>in</strong>wendig schwarzviolett, auswendig blei-<br />
cher, <strong>der</strong> dichten Haare wegen grauviolett. Fruchtköpfchen<br />
aufrecht, Früchtchen rauhhaarig, vielmal kürzer als <strong>der</strong> zot-<br />
tige Schweif. %. Auf trocknen sonnigen Stellen hügeliger<br />
und gebirgiger Gegenden. April, Mai. — Pulsatilla pra-<br />
tensis Miller. — Ganze Pflanze von narkotisch scharfer<br />
Wirkung.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das blühende Kraut, Herba Palsatillae.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Palsatillae.<br />
3. Hepatica L. Leberkraut.<br />
Blüten vollkommen. Kelch blumenkronartig, 6—mehr-<br />
blättrig, Stern förmig-ausgebreitet, abfällig. Blumenkrone feh-<br />
lend. Staubgefässe zahlreich. Früchtchen e<strong>in</strong>samig, <strong>in</strong> imbe-<br />
stimmter Anzahl e<strong>in</strong>em verdickten halbkugeligen Fruchtbo-<br />
den e<strong>in</strong>gefügt, kurzgeschnäbelt, nicht geschwänzt.
119<br />
1. Hepatica triloba Chaix. Dreilappiges Leber-<br />
kraut. Wurzelstock walzlich, knotig, schief, mit starken<br />
Fasern besetzt. Blütenstiele grundständig, 3—^6" hoch, e<strong>in</strong>-<br />
fach, blattlos, zottig, e<strong>in</strong>blütig. Blätter grundständig, gestielt,<br />
bandförmig - Slappig, ganzrandig, oberseits kahl, rückwärts<br />
zottig, im Alter le<strong>der</strong>ig und unterseits braunroth. Blüten<br />
hellazurblau, seltner rosenroth o<strong>der</strong> weiss, von 3 grünen an<br />
die Blüte fast angedrückten (e<strong>in</strong>en Kelch darstellenden) Hüll-<br />
blättern umgeben. Hüllblätter sitzend, eiförmig, ganzrandig.<br />
Fruchtköpfchen aufrecht, Früchtchen behaart. 2|.. In Wäl-<br />
<strong>der</strong>n, Ha<strong>in</strong>en, schattigen Thälern. März, April. — Ane-<br />
mone Hepatica L.<br />
Ofßc<strong>in</strong>ell. Die Blätter, Folia Hepaticae.<br />
4. Ranunculus L. Hahnenfuss.<br />
Blüten vollkommen. Kelch Sblättrig, abfällig. Blumenblätter<br />
S, selten mehr, mehr o<strong>der</strong> m<strong>in</strong><strong>der</strong> benagelt, am<br />
Grunde mit e<strong>in</strong>em Honiggrübchen versehen. Staubgefässe<br />
zahlreich. Fruchtknoten <strong>in</strong> unbestimmter Anzahl e<strong>in</strong>em kug-<br />
ligen o<strong>der</strong> kegelförmigen Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt. Früchtchen<br />
e<strong>in</strong>samig. — Alle Arten dieser Gattung besitzen scharfe<br />
flüchtige Stoffe.<br />
1. Ranancnlas Flammala L. Brennen<strong>der</strong> Hahnen-<br />
fuss. Wurzel büschelig-faserig. Stengel aufrecht o<strong>der</strong> auf-<br />
steigend, V2— IV2' hoch, meist ästig und mehrblütig, sammt<br />
den Blättern kahl o<strong>der</strong> angedrtickt-behaart. Blätter grasgrün,<br />
ungetheilt, ganzrandig o<strong>der</strong> schwach gezähnelt, die untern<br />
elliptisch o<strong>der</strong> länglich, stumpf o<strong>der</strong> spitz, langgestielt, die<br />
obern lanzettlich o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal, spitz, kürzer gestielt, die ober-<br />
sten sitzend. Blumen sattgelb, 5— 8'" im Durchmesser. Frucht-<br />
köpfchen fast kuglig. Früchtchen kahl, stumpf und kurzbe-<br />
ßpitzt. 2|.. In Graben, auf Su<strong>in</strong>pficiesen. Juni bis Herhsi.<br />
Flammalae.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das blühende Kraut, Herba Ranuncali<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Ranancnli Flammalae.
120<br />
2. Ranuncnlas acris L. Scharfer Hahnenfuss.<br />
Wurzelstock abgebissen, reicbfaserig; ohne Ausläufer. Stengel<br />
aufrecht, 1— 3' hoch, ästig, vielblütig, sammt den Blättern<br />
von kurzen anliegenden Haaren flaumig. Blätter grasgrün,<br />
manchmal schwarzgefleckt, die grundständigen handförmig-<br />
ötheilig, Zipfel 1 - 2fach- 3 spaltig und ungleich e<strong>in</strong>geschnitten-<br />
gesägt. Stengelblätter gleichgestaltet, die obern sitzend, we-<br />
niger getheilt. Blütenstiele stielrund. Blumen goldgelb, 8 bis<br />
12"' im Durchmesser. Früchtchen zusammengedrückt, kahl,<br />
wehrlos, sehr kurz geschnäbelt, Schnabel vielmal kürzer als<br />
das halbe Früchtchen. ^. Auf Wiesen^ geme<strong>in</strong>. Mai bis<br />
Herbst.<br />
Offic<strong>in</strong>eU. Die blühende Pflanze, Herba Räuanculi acris.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Ranancali acris.<br />
3. Rananculas repens L. Kriechen<strong>der</strong> Hahnen-<br />
fuss. Wurzelstock abgebissen, reichfaserig, Ausläufer trei-<br />
bend. Ausläufer stengelartig, beblättert, manchmal an den<br />
Gelenken wurzelnd. Stengel aufsteigend o<strong>der</strong> aufrecht, V2 ^is<br />
2' hoch, meist ästig und vielblütig, sammt den Blättern<br />
kahl o<strong>der</strong> angedrückt- bis abstehend-behaart, am Grunde<br />
nicht verdickt. Blätter gras- o<strong>der</strong> schwärzlichgrün, die grund-<br />
ständigen gestielt, 1—2fach-3theilig, Abschnitte 31appig o<strong>der</strong><br />
3spaltig, ungleich-e<strong>in</strong>geschnitten-gesägt; Stengelblätter gleich-<br />
gestaltet, die obern sitzend, weniger getheilt o<strong>der</strong> nur 3-<br />
spaltig. Blütenstiele gefurcht. Blumen goldgelb, 8— 12'" im<br />
Durchmesser. P'ruchtkÖpfchen fast kuglig. Früchtchen zu-<br />
sammengedrückt, kahl, wehrlos, langgeschnäbelt, Schnabel<br />
fast so lang als das halbe Früchtchen. 2|^. An Bächen, <strong>in</strong><br />
Sümiyfen, auf üherschioemmten Plätzen. Mai bis Juli.<br />
repentis.<br />
Offic<strong>in</strong>eU. Die blühende Pflanze, Herba Raouncali<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura RanDncnli repentis.<br />
4. Rananculas balbosas L. Knolliger Hahnen-<br />
fuss. Wurzel büschelig-faserig, ohne Ausläufer. Stengel
121<br />
aufrecht, V2— IV2' hoch, meist ästig und vielblütig, sammt<br />
den Blättern zottig, zerstreut-behaart o<strong>der</strong> fast kahl, am<br />
Grunde zwiebeiförmig- verdickt. Blätter grasgrün, die grund-<br />
ständigen gestielt, 1— 2fach-3theilig, Abschnitte Slappig o<strong>der</strong><br />
3spaltig, ungleich-e<strong>in</strong>gesclmitten-gezähnt : Stengelblätter gleich<br />
gestaltet, die obern sitzend, nur 3spaltig. Blütenstiele ge-<br />
furcht, Blumen goldgelb, 8— 12'" im Durchmesser. Frucht-<br />
köpfchen fast kuglig. Früchtchen zusammengedrückt, kahl,<br />
wehrlos, kurzgeschnäbelt, Schnabel kürzer als das halbe<br />
Früchtchen. 2J. Auf Wiesen niedriger und gebirgiger Ge-<br />
genden. Mai bis Juli.<br />
balbosi.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze, Herba Ranaucali<br />
Prä])arat. * T<strong>in</strong>ctara ßanancali bnlbosi.<br />
3. Ranunculas sceleratas L. Giftiger Hahnen-<br />
fuss. Wurzel faserig. Stengel aufrecht, I/2— IV2' hoch,<br />
ästig, vielblütig, sammt den Blättern kahl o<strong>der</strong> oberwärts<br />
angedrückt-behaart, blassgrün wie die ganze Pflanze. Un-<br />
terste Blätter langgestielt, bandförmig- 3— Slappig mit e<strong>in</strong>ge-<br />
schnitten-gekerbten Lappen, die folgenden kürzer gestielt,<br />
3theilig, mit keilförmigen 2— 3spaltigen Zipfeln, die obersten<br />
sitzend, 3theilig, mit l<strong>in</strong>eal-lanzettlichen o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>ealen ganz-<br />
randigen Zipfeln. Blumen bleichgelb, sehr kle<strong>in</strong>, 2— 3'" im<br />
Durchmesser. Fruchtköpfchen länglich- walzlich. Früchtchen<br />
sehr kle<strong>in</strong>, kahl, kurzbespitzt. ®. An Ufern, ilberschivemmt<br />
gevjesenen Stellen, <strong>in</strong> Sümj^fen, abgelassenen Teichen.<br />
Juni bis Herbst. — Von allen genannten <strong>der</strong> giftigste.<br />
scelerati.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze, Oerba Ranancnli<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Ranoncali scelerati.<br />
5. Caltha L. Dotterblume.<br />
Blüten vollkommen. Kelch blumenkronartig, regelmäs-<br />
sig, Sblättrig, abfällig. Blumenkrone fehlend. Staubgefässe
122<br />
zahlreich, dem Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 5 bis<br />
viele, frei. Kapseln mehr sämig.<br />
1. Caltha palostris L. Sumpf-Dotterblume. Wur-<br />
zel büschelig-faserig. Stengel liegend o<strong>der</strong> aufsteigend, Vi bis<br />
1 V2' lang, röhrig, ästig, vielblütig, kahl wie die ganze Pflanze.<br />
Blätter herzförmig - rundlich, o<strong>der</strong> die obern nierenförmig,<br />
kle<strong>in</strong>gekerbt, die untern gestielt, die obern sitzend. Blumen<br />
gross, dotter- o<strong>der</strong> orangegelb. Kapseln länglich, kahl, quer-<br />
runzlig. 2|.. A)i Bächen^ Silmpfen, geme<strong>in</strong>. April, Mai.<br />
— Ganze Pflanze enthält flüchtig-scharfe Stoffe.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze, Herba Calthae.<br />
PräijarciL * T<strong>in</strong>ctara Calthae.<br />
6. Helleborus L. Nie ss würz.<br />
Blüten vollkommen. Kelch blumenkronartig o<strong>der</strong> krau-<br />
tig, regelmässig, 5 blättrig, bleibend. Blumenblätter 5 bis<br />
viele, honigbehälterförmig, röhrig, 2lippig, kle<strong>in</strong>er als die<br />
Kelchblätter und Staubgefässe. Staubgefösse zahlreich, dem<br />
Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 3—10, am Grunde et-<br />
was zusammenhängend, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fache Griff'el endigend. Balg-<br />
kapseln le<strong>der</strong>ig, vielsamig.<br />
1. Helleboras niger L. Schwarze Niesswurz.<br />
Wurzelstock schwarz, dick, kurz, knorrig, mit zahlreichen<br />
starken Fasern besetzt. Stengel aufrecht o<strong>der</strong> aufsteigend,<br />
3— 6" hoch, e<strong>in</strong>fach, e<strong>in</strong>blütig, blattlos, nur oberwärts mit<br />
2— 3 kle<strong>in</strong>en eiförmigen Deckblättern besetzt, kahl wie die<br />
ganze Pflanze. Blätter grundständig, gestielt, le<strong>der</strong>ig, fussförmig-7—<br />
9theilig, Abschnitte länglich-lanzettlich o<strong>der</strong> keilig,<br />
spitz, von <strong>der</strong> Mitte bis zur Spitze gesägt. Blüten 2"<br />
im Durchmesser, nickend. Kelchblätter elliptisch, weiss o<strong>der</strong><br />
rosenfarben überlaufen, bei <strong>der</strong> Fruchtreife grün. Blumen-<br />
blätter sehr kle<strong>in</strong>, sammt den Staubkölbchen gelb. 2|.. In<br />
schattigen Wäl<strong>der</strong>n. März bis Mai. — Der Wurzelstock<br />
enthält e<strong>in</strong> narkotisch-scharfes Gift, gepulvert erregt er hef-<br />
tiges Niessen.<br />
J
123<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der frische und getrocknete Wurzelstock,<br />
Radii Helle bori nigri.<br />
Pixlparate. Eitractam und * T<strong>in</strong>ctura Bellebori.<br />
7. Nigella L. Schwarzkümmel.<br />
Elüten vollkommen. Kelch blumenblattartig, regelmäs-<br />
sig, Sblättrig, abfällig. Blumenblätter Ij— 10^ kle<strong>in</strong>er als die<br />
Kelchblätter, honigbehälterförmig, benagelt, e<strong>in</strong>geknickt-auf-<br />
steigend, Platte 2lippig, die untere Lippe grösser, 2spaltig.<br />
Staubgefässe zahlreich, dem Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt. Frucht-<br />
knoten 5—10, mehr o<strong>der</strong> weniger zusammengewachsen, e<strong>in</strong>-<br />
grifFelig. Kapseln häutig, e<strong>in</strong>fächerig, mehrsamig, mit dem<br />
verlängerten bleibenden Griflfel gekrönt.<br />
1. Nigella satiTa L. Geme<strong>in</strong>er Schwarzkümmel.<br />
Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, 1' hoch, e<strong>in</strong>fach, e<strong>in</strong>blü-<br />
tig o<strong>der</strong> kurz aufrecht-ästig, mehrblütig, sammt den Blättern<br />
flaumig. Blätter 3fach-fie<strong>der</strong>theilig, Zipfel l<strong>in</strong>eal, stumpflich,<br />
ganzrandig. Blütenhülle fehlend. Kelchblätter bläulichweiss<br />
mit grünlicher Spitze. Blumenblätter bunt. Kapseln 5, 1/2''<br />
lang, drüsig-rauh, vom Grunde bis zur Spitze verwachsen.<br />
Samen schwarz, runzlig, aromatisch riechend. ®. Wird <strong>in</strong><br />
Deutschland auf Äeckern gebaut. Juni, Jidi.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Samen, Sem<strong>in</strong>a Nigellae.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Nigellae.<br />
8. Aconitum L. Eisenhut. Sturmhut.<br />
Blüten vollkommen. Kelch blumenblattartig, unregel-<br />
mässig, Sblättrig, abfällig, das obere Blatt (<strong>der</strong> Helm) viel<br />
grösser, helmförmig-gewölbt, die beiden seitlichen kreisrund,<br />
die 2 untersten länglich. Blumenblätter 2— 5, kle<strong>in</strong>er als die<br />
Kelchblätter, die 2 obern honigbehälterförmig, unter dem<br />
Helm verborgen, gleichlaufend, langbenagelt, mit e<strong>in</strong>er ka-<br />
puzenförmigen an <strong>der</strong> Spitze gespornten Platte, die 3 un-<br />
tern kle<strong>in</strong>, l<strong>in</strong>eal o<strong>der</strong> fehlend. Staubgefässe zahlreich, dem
124<br />
Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 3—5, frei, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fache<br />
Griffel endigend. Balgkapseln hautig, mehrsamig.<br />
1. Aconitam Napellas L. Wahrer Eisenhut. Wur-<br />
zelstock 2— 3 rübenförmige mit Fasern besetzte Knollen.<br />
Stengel aufrecht, 1— 4' hoch, starr, oben dichtbeblättert, ge-<br />
gen den Grund blattlos, unten so wie die Blätter kahl, oben<br />
sammt den Blütenstielen und Kelchen flaumig. Blätter steif,<br />
dunkelgrün, glänzend, fussförmig-5—Ttheilig, Abschnitte im<br />
Umkreise rautenförmig, e<strong>in</strong>- bis mehrmal 2— 3spaltig mit<br />
l<strong>in</strong>ealeu o<strong>der</strong> lanzettlichen Zipfeln. Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endstän-<br />
digen verlängerten gedrungenen Traube, selten die Traube<br />
am Grunde ästig. Kelche duukelviolett. Helm schief-halb-<br />
kreisrund, querbreiter, 5— 7'" hoch. Nägel <strong>der</strong> 2 obern<br />
Blumenblätter be<strong>in</strong>ahe halbkreisrund- vorwärtsgebogen mit<br />
wagrechter o<strong>der</strong> abwärts geneigter Kaputze, Sporn kopf-<br />
förmig, etwas zurückgekrümmt. Kapseln kahl, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend<br />
spreizend, später parallel. 2|.. Auf hohen Gebii-gen und<br />
Aljjen. August, September, — Die ganze Pflanze enthält<br />
e<strong>in</strong> narkotisch-scharfes Gift.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das frische Kraut, Herba Aconit! Napelli.<br />
Präparate. Extractnm und * T<strong>in</strong>ctora Aeoniti Napelli.<br />
2. Aconitom Lycoctonum L. Wolfs -Eisenhut. Gel-<br />
ber Sturmhut. Wurzelstock schief, abgebissen, mit dicken<br />
Fasern besetzt. Stengel aufrecht, 1— 4' hoch, sammt den<br />
Blättern, Blattstielen und Kelchen rauhhaarig o<strong>der</strong> flaumig.<br />
Grund- und stengelständige Blätter handförmig-5— Tspaltig,<br />
Lappen keilig-rautenförmig, e<strong>in</strong>- bis zweimal-3 spaltig, mit<br />
breitlanzettlichen grobe<strong>in</strong>geschnittenen Zipfeln. Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
endständigen e<strong>in</strong>fachen o<strong>der</strong> ästigen Traube. Kelche blass-<br />
gelb, Haube verlängert-helmförmig, 6— 10'" lang, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Mitte 2— 3'" breit, bald gerade, bald vorwärts gekrümmt,<br />
bald spitz zulaufend, bald nach oben erweitert. Kapseln<br />
rauhhaarig, flaumig o<strong>der</strong> kahl. 2[. In Wäl<strong>der</strong>n, Holzschlä-<br />
gen, an felsigen buschigen Stellen. Juli, August.
coctoni.<br />
125<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die blüheiide Pflanze, Herba Aconit! ly-<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctiira Aconit! Lycoctoui.<br />
9. Delph<strong>in</strong>ium L. Rittersporn.<br />
Blüten vollkommen. Kelch bliimenblattartig, imregel-<br />
mässig, Sblättrig, abfällig, das obere Blatt am Grunde <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en hohlen Sporn verlängert. Blumenblätter 4, honigbe-<br />
hälterförmig, kle<strong>in</strong>er als die Kelchblätter, entwe<strong>der</strong> frei und<br />
die 2 obern gespornt, o<strong>der</strong> alle 4 <strong>in</strong> e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges e<strong>in</strong>fach-<br />
gesporntes verwachsen, die beiden o<strong>der</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>fache Sporn<br />
im Sporne des Kelches e<strong>in</strong>geschlossen. Staubgefasse zahl-<br />
reich, dem Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1— 5, frei,<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>fache Griffel endigend. Kapseln 1— 5, mehr.samig.<br />
1. Delph<strong>in</strong>iuui Staphysagria L. Scharfer Ritter-<br />
sporn. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig. Stengel aufrecht, 1— 3' hoch,<br />
e<strong>in</strong>fach, sammt den Blatt- und Blütenstielen zottig. Blätter<br />
ziemlich kahl o<strong>der</strong> rückwärts flaumig, gestielt, handförmig-<br />
5—Tspaltig, Zipfel ungetheilt o<strong>der</strong> Slappig, spitz. Blüten <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er end ständigen verlängerten reichblütigen lockern, e<strong>in</strong>-<br />
fachen o<strong>der</strong> am Grunde ästigen Traube, Blütenstiele am<br />
Grunde mit 3 Deckblättchen gestützt. Kelch dunkelblau,<br />
Sporn kaum 2'" lang. Blumenkrone 4blättrig, doppelt-gespornt.<br />
Kapseln 3, eiförmig, zottig. Samen schwarz. Q. Am<br />
Littorale, <strong>in</strong> botanischen Gärten kultimrt. Juni, Juli.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Samen, Sem<strong>in</strong>a Staphysagriae, Stephanskörner,<br />
Läusekörner.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Staphysagriae.<br />
10. Paeonia L. Pf<strong>in</strong>gstrose. Gichtrose.<br />
Blüten vollkommen. Kelch Sblättrig, blattartig, Blätter<br />
le<strong>der</strong>ig, ungleich, bleibend. Blumenblätter 5— 10, rundlich.<br />
Staubgef-isse zahlreich, dem Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt. Frucht-<br />
knoten 2— 5, frei, von e<strong>in</strong>er fleischigen Scheibe umgeben.
126<br />
Narben sitzend, ziirückgekrümmt, dick, gefärbt. Balgkapseln<br />
le<strong>der</strong>ig, länglich, vielsamig.<br />
1. Paeonia offic<strong>in</strong>alis L. Geme<strong>in</strong>e Pf<strong>in</strong>gstrose.<br />
Wurzelstock unförmlich-rundlich, mit starken Fasern besetzt,<br />
Fasern unter ihrem Ursprünge knollenartig- angeschwollen<br />
und dann wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Faser endigend. Stengel 1 %'<br />
hoch, e<strong>in</strong>fach, aufrecht, kahl, e<strong>in</strong>blütig. Blätter sehr gross,<br />
gestielt, Szählig-doppelt-gefie<strong>der</strong>t, Blättchen länglich o<strong>der</strong> lan-<br />
zettlich, ganzrandig, oberseits dunkelgrün, kahl, rückwärts<br />
graugrün, weichhaarig. Blüten e<strong>in</strong>zeln, endständig, sehr gross,<br />
3 W im Durchmesser. Die 3 Innern Kelchblätter rundlich,<br />
hohl, äusserlich sammthaarig, die 2 äussern blattartig, lan-<br />
zettlich, kahl. Blumenblätter karm<strong>in</strong>roth, ungleich-geschweift-<br />
gekerbt. Staubfäden purpurroth, StaubkÖlbchen gelb. Frucht-<br />
knoten weissfilzig mit purpurrother Narbe. Samen schwarz.<br />
%. In Gärten allgeme<strong>in</strong> meist mit gefüllten Blüten kul-<br />
tivirt. Maif Juni.<br />
Of-ßc<strong>in</strong>ell. Die frischen knollig- verdickten Wurzelfasern,<br />
Radix Paeoniae.<br />
Prä]parat. * T<strong>in</strong>ctora Paeoniae.<br />
11. Actaea L. Christofskraut.<br />
Blüten vollkommen. Kelch blumenblattartig, 4— 5blätt-<br />
rig, h<strong>in</strong>fällig. Blumenblätter 4— S, langbenagelt, den Staub-<br />
gefassen ähnlich. Staubgefässe zahlreich, dem Fruchtboden<br />
e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, oberständig, Narbe sitzend. Frucht<br />
e<strong>in</strong>e mehrsamige Beere.<br />
1. Actaea spicata L. Aehrenblütiges Christofs-<br />
kraut. Wurzelstock walzlich, knotig, schief, rothbraun, mit<br />
starken Fasern besetzt. Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, ästig,<br />
unten kahl, oben flaumig. Blätter gestielt, unpaarig- doppelt-<br />
gefie<strong>der</strong>t, Blättchen fast sitzend, eiförmig o<strong>der</strong> herzförmig-<br />
länglich, zugespitzt, ungleich- und doppelt- e<strong>in</strong>geschnitten<br />
gesägt, kahl, rückwärts etwas flaumig. Blüten kle<strong>in</strong>, <strong>in</strong> end-<br />
ständigen Trauben. Kelch- und Blumenblätter weiss. Beeren
m<br />
oval, schwarz. 2|.. In schattigen ste<strong>in</strong>igen Wäl<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />
Berge und Voralpen. Mai, Juni. — Ganze Pflanze besitzt<br />
e<strong>in</strong>en flüchtig-scharfen Stoff.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der Wurzelstock, Radix Actaeae.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctora Actaeae.<br />
52. Familie. Berberideen Vent.<br />
1. Berberis L. Berberitzen st rauch. Sauerdorn.<br />
Blüten vollkommen. Kelch 6blättrig, abfällig, mit 1—<br />
Neben Schüppchen. Blumenblätter 6, den Kelchblättern gegen-<br />
ständig, <strong>in</strong>wendig am Grunde doppelt-drüsig. Staubgefässe<br />
6. Fruchtknoten 1, oberständig, Narbe sitzend. Frucht e<strong>in</strong>e<br />
2 - 3samige Beere.<br />
1. Berberis vulgaris L. Geme<strong>in</strong>er Berberitzen-<br />
strauch. Strauch 4— 6' hoch, Zweige kahl wie die ganze<br />
Pflanze. Blätter länglich-verkehrteiförmig, stumpf o<strong>der</strong> ziem-<br />
lich spitz, fe<strong>in</strong>stachlig-gesägt, gehuschelt, unter jedem Blätter-<br />
büschel e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher o<strong>der</strong> Stheiliger Dorn. Blüten <strong>in</strong> seiten-<br />
ständigen hängenden Trauben, unangenehm riechend. Kelch<br />
und Blumenblätter gelb. Beeren länglich, scharlachroth, sehr<br />
sauer. ^. In Auen, an Zäunen^ Wegen. Mai, Juni. —<br />
Wurzel gelb, bitter.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzelr<strong>in</strong>de, Cortex radicis Berberidis,<br />
Berberitzenr<strong>in</strong>de.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Berberidis.<br />
53. Familie. Papaveraceen Juss.<br />
1. Papaver L. Mohn.<br />
Blüten vollkommen. Kelch 2blättrig, h<strong>in</strong>fällig. Blumen-<br />
blätter 4, rundlich. Staubgefässe zahlreich, auf dem Frucht-<br />
boden e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, oberständig, rundlich o<strong>der</strong><br />
länglich. Narbe gross, sitzend, 8— löstrahlig. Kapsel durch<br />
die gegen den Mittelpunkt vorspr<strong>in</strong>genden halbscheidewän-
128<br />
digen Samen träger unvollkommen 8— 16fächerig^ unter <strong>der</strong><br />
Narbe mit eben so vielen kurzen Kläppchen aufspr<strong>in</strong>gend,<br />
1. Papaver somniferum L. Garten- Mohn. Wurzel<br />
sp<strong>in</strong>dlig-ästig. Stengel aufrecht, 1—3' hoch, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong><br />
ästig, sammt den Blättern kahl und bläulich-bereift, höch-<br />
stens die Blütenstiele borstlich. Wurzel- und untere Stengel<br />
blätter, länglich, buchtig, <strong>in</strong> den Blattstiel herablaufend,<br />
obere Stengelblätter eirund, mit herzförmigem Grunde sten-<br />
gelumfassend, alle grob- und ungleich-gezähnt o<strong>der</strong> gekerbt.<br />
Blütenstiele e<strong>in</strong>blütig. Blumen gross, 2—4" im Durchmesser.<br />
Blumenblätter blassviolett mit e<strong>in</strong>em schwärzlichen Flecken<br />
am Grunde. Staubfäden nach oben verbreitert. Kapseln fast<br />
kuglig, kahl, glatt. Samen nierenförmig, runzlig, grau o<strong>der</strong><br />
schwärzlicli. ®. Aus dem Oriente stammend^ auf Fel<strong>der</strong>n<br />
allgeme<strong>in</strong> gebaut . Jnniy Juli. — Die ganze Pflanze von<br />
weisser narkotischer Milch strotzend, die e<strong>in</strong>getrocknet das<br />
Opium liefert.<br />
Offic<strong>in</strong>eU. 1. Der getrocknete Milchsaft von <strong>der</strong> im<br />
Oriente wachsenden Pflanze, Opium purum. 2. Das aus dem<br />
Opium bereitete Alkaloid, Morphium. 3. Die getrockneten<br />
nicht ganz reifen Kapseln, Capita Papayeris. 4, Die Samen,<br />
Semioa Papayeris
t2t)<br />
roth mit o<strong>der</strong> ohne schwarzen Flecken am Grunde. Staub-<br />
fäden pfriemlich. Kapseln verkehrteiförmig, kahl, glatt. ®.<br />
Unter Getreide. Juni, Juli.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Blumenblätter^ Flores Papa reris<br />
Rhoeados, Klatschrosen^ Rothe Kornblumen.<br />
Präparat. Syrapns PapaYcris Rhoeados.<br />
2. Chelidonimn L. Schöllkraut.<br />
Blüten vollkommen. Kelch 2blättrigj h<strong>in</strong>fällig. Blumen-<br />
blätter 4j eilänglich. Staubgefässe zahlreich; auf dem Frucht-<br />
boden e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, oberständig^ l<strong>in</strong>ealj Narbe<br />
2 lappig. Kapsel schotenförmig, e<strong>in</strong> fächerig, vom Grunde ge-<br />
gen die Spitze 2klappig-aufspr<strong>in</strong>gend7 Samen an 2 fädliche<br />
gleichsam e<strong>in</strong>e durchbrochene Scheidewand darstellende Sa-<br />
menträger angeheftet.<br />
1. Chelidoniam majus L. Geme<strong>in</strong>es Schöllkraut.<br />
Wurzel ästig. Stengel aufrecht, 1 — 2' hoch, ästig, sammt<br />
den Blattstielen mehr o<strong>der</strong> weniger wollig-behaart. Blätter<br />
rückwärts seegrün, fie<strong>der</strong>theilig, Abschnitte eiförmig, stumpf,<br />
doppelt- und ungleich-lappig-gekerbt o<strong>der</strong> fie<strong>der</strong>lappig, gröss-<br />
tentheils kahl. Blüten <strong>in</strong> selten- und endstäudigen 4—7blü-<br />
tigen Dolden, kle<strong>in</strong>, 8— 12'" im Durchmesser. Blumenblätter<br />
gelb. Schoten l<strong>in</strong>eal, 2" lang, holperig, kahl, '^l . Auf Schutt,<br />
Mauern, Felsen, an Zäunen geme<strong>in</strong>. Mai bis Hej^bst. —<br />
Alle Theile <strong>der</strong> Pflanze son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en scharfen orangegelben<br />
Saft ab.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das frische Kraut vor <strong>der</strong> Blütezeit, Herba<br />
Chelidouii niajoris.<br />
Präparate. Extractum und * T<strong>in</strong>ctura Chelidonii.<br />
54. Familie. Fumariaceen Endi.<br />
1. Fumaria L. Erdrauch.<br />
Blüten vollkommen. Kelch sehr kle<strong>in</strong>, 2blättrig, ab-<br />
fällig. Blumenkrone unregelraässig, 4 blättrig, zusammen-<br />
<strong>Maly</strong>: Medic<strong>in</strong>alpflanzen. 9
13Ö<br />
scliliessend; fast rachenförmig'^ das obere Blatt grosser^ am<br />
Grunde gespornt, mit den beiden seitlichen am Grunde ver-<br />
wachsen. Staubgefässe 6, <strong>in</strong> 2 gegenüberstehende Bündel<br />
verwachsen, je<strong>der</strong> Bündel 3 StaubkÖlbchen tragend. Frucht-<br />
knoten 1; oberständig, Griffel 1. Frucht rundlich, nussartig,<br />
e<strong>in</strong>samig, nicht aufspr<strong>in</strong>gend.<br />
1. Fnmaria offic<strong>in</strong>alis L. Geme<strong>in</strong>er Erdrauch.<br />
Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht o<strong>der</strong> aufsteigend, bis 1'<br />
hoch, ausgesperrt-ästig, kahl und bläulich-bereift wie die<br />
ganze Pflanze. Blätter doppelt-fie<strong>der</strong>theilig, Abschnitte 3thei-<br />
lig, Zipfel 2— 3spaltig, Läppchen l<strong>in</strong>eal, keilig o<strong>der</strong> lanzett-<br />
lich, stumpf o<strong>der</strong> spitzlich. Blüten kle<strong>in</strong>, 2— 4'" lang <strong>in</strong><br />
end- und achselständigen Trauben. Kelchblätter häutig, ei-<br />
lanzettlich, zugespitzt, gezähnt, 3mal kürzer als die Blumen-<br />
krone, breiter als die Blütenstielchen. Blumenblätter rosen-<br />
färben an <strong>der</strong> Spitze mit e<strong>in</strong>em schwarzpurpurnen Flecken.<br />
Früchte sehr kle<strong>in</strong>, fe<strong>in</strong>knotig-runzlig, plattkugelig, gestutzt-<br />
ausgerandet. (i>. Auf Brachen^ bebauten Plätzen. Mai bis<br />
Herbst. — Ganze Pflanze wi<strong>der</strong>lich riechend.<br />
Famariae.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das frische und getrocknete Kraut, Herba<br />
Präparat. Extraetum Famariae.<br />
»^S. Familie. Cruciferen Juss.<br />
1. ßiliculosen. Frucht e<strong>in</strong> Sch'ötchen.<br />
1. Cochlearia L. Löffelkraut.<br />
Blüten vollkommen. Kelch 4blättrig. Blumenblätter 4,<br />
benagelt, kreuzförmig-gestellt. Staubgefässe 6, viermächtig.<br />
Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel 1. Schötchen kuglig o<strong>der</strong><br />
ellipsoidisch, 2klappig-aufspr<strong>in</strong>gend, 2fächerig, Klappen e<strong>in</strong>-<br />
nervig, Scheidewand den Griffel tragend.<br />
1. Cochlearia offic<strong>in</strong>alis L. Gebräuchliches Löf-<br />
felkraut. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig, reichfaserig, rasig. Stengel
131<br />
aufrecht o<strong>der</strong> aufsteigend, V2— 1' liocb, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> astig,<br />
kahl wie die ganze Pflanze. Blätter fleischig, gUänzend, die<br />
wurzelständigen langgestielt, rundlich- eiförmig, stumpf, rand-<br />
schweifig, am Grunde seicht-herzförmig. Stengelblätter ei-<br />
förmig, stumpf o<strong>der</strong> spitz, eckig-gezähnt, die untern kurz-<br />
gestielt, die obern mit tiefherzförmigem Grunde stengelum-<br />
fassend-sitzend. Blüten <strong>in</strong> endständiger Doldentraube ohne<br />
Deckblätter. Blütenstielchen mehrmal länger als <strong>der</strong> Kelch.<br />
Kelchblätter eiförmig, weissberandet. Blumenblätter verkehrt-<br />
eiförmig, weiss. Schötchen kuglig-ellipsoidisch. 2|_. Auf Moor-<br />
hoden^ im Mittel- und NordeurojJci, <strong>in</strong> Gärten gehauf.<br />
Aiorilf Mai. — Ganze Pflanze geruchlos von scharfem Ge-<br />
schmacke, als e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> vorzüglichsten antiskorbutischen<br />
Mittel geschätzt.<br />
Ofßc<strong>in</strong>ell. Die frischen von <strong>der</strong> Pflanze gepflückten<br />
Blätter, Folia Cochleariae.<br />
Präi:arate. Aqua und Spiritus Cochleariae.<br />
2. Armoracia Fl. d. Wetterau. Meerrettig.<br />
Blüten vollkommen. Kelch 4blättrig. Blumenblätter 4,<br />
benagelt, kreuzförmig-gestellt. Staubgefässe 6, viermächtig.<br />
Fruchtknoten 1, oberständig, Grifiel 1. Schötchen kuglig,<br />
2klappig-aufspr<strong>in</strong>gend, 2fächerig, mehrsamig. Klappen nerven-<br />
los, Scheidewand grifFeltragend.<br />
1. Armoracia rusticaua Fl. d. Wett. Geme<strong>in</strong>er Meer-<br />
rettig. Wurzel walzlich, dick, senkrecht, mehrköpfig, flei-<br />
schig, weisslich. Stengel aufrecht, 2— 4' hoch; gefurcht, kahl<br />
wie die ganze Pflanze, oberwärts rispig-ästig. Wurzelblätter<br />
langgestielt, herzförmig o<strong>der</strong> eilänglich, ungleich - gekerbt,<br />
ohne Stiel bis 1' lang; untere Stengelblätter kürzer gestielt,<br />
lappig-fie<strong>der</strong>spaltig o<strong>der</strong> kämmig-fie<strong>der</strong>theilig, Zipfel ungleich,<br />
l<strong>in</strong>eal, länglich o<strong>der</strong> keilig, ganzrandig und gezähnt; obere<br />
Stengelblätter mit verschmälertem Grunde sitzend, länglicli<br />
o<strong>der</strong> lanzettlicli, ungleich-gekerbt, die obersten auch l<strong>in</strong>eal.
ganzraiidig. Blütentrauben lang. Blumenblätter weiss. Blüten-<br />
stielcheji 3—4mal so lang als die Frucht. 2|. I)i Qärten<br />
und auf freiem Felde kidtivirt. Mai, Juni. — Coclilearia<br />
Armoracia L. — Die Wurzel, unter dem Namen Rren be-<br />
kannt; von scharfem beissendem Geschmacke.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frische Wurzel, Radix Ariiioraciae, Kren.<br />
2. ßiliquosen. Frucht e<strong>in</strong>e Schote.<br />
3. Brassica L. Kohl.<br />
Blüten vollkommen. Kelch 4blättrig. Blumenblätter 4,<br />
benagelt, kreuzförmig - gestellt. Staubgefässe 6, vierraächtig.<br />
Fruchtknoten 1, oberstilndig. Schoten Hneal, ziemlich stiel-<br />
rund, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en zusammengedrückten Schnabel auslaufend. 2-<br />
klappig-aufspr<strong>in</strong>gend, 2fächerig, Klappen mit e<strong>in</strong>em geraden<br />
Längsnerven, ohne o<strong>der</strong> mit 2 schwachen schlänglichen Sei-<br />
tennerven. Samen kuglig, <strong>in</strong> jedem Fache e<strong>in</strong>reihig.<br />
1. Brassica nigra Koch. Schwarzer Kohl. Wurzel<br />
sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, 2— 3' hoch, ästig, unten bläulich-<br />
bereift, kahl o<strong>der</strong> unten zerstreut-steifhaarig Blätter gestielt,<br />
die untern grasgrün, zerstreut-steifhaarig o<strong>der</strong> kahl, leier-<br />
förmig, mit ungleich-gezähnten Abschnitten, die obern bläu-<br />
lich-bereift, kahl, lanzettlich, e<strong>in</strong>geschnitten und gezähnt, die<br />
obersten l<strong>in</strong>eal lanzettlich, ganzrandig, an <strong>der</strong> Spitze öfter<br />
2— 3spaltig. Blüten <strong>in</strong> Doldentrauben. Kelchblätter abstehend.<br />
Blumenblätter gelb, 3— 4'" lang. Schoten V lang, holperig,<br />
kahl, an die Sp<strong>in</strong>del angedrückt, Schnabel länger als die<br />
Schote. Samen braun. (D. Ä2if Aechern und imhehaufen<br />
Stellen^ auch kuJtivirt. Juni, Juli. — S<strong>in</strong>apis nigra L. —<br />
Die Samen, unter dem Namen Schwarzer Senf bekannt,<br />
haben e<strong>in</strong>en brennend scharfen Geschmack.<br />
Senf.<br />
Ofßc<strong>in</strong>ell. Die Samen, Seni<strong>in</strong>a S<strong>in</strong>apis, Schwarzer<br />
Präparat. Far<strong>in</strong>a sem<strong>in</strong>um S<strong>in</strong> apis, S e n f m e h 1.
4. S<strong>in</strong>apis L. Senf.<br />
133<br />
Blüten vollkommen. Kelch 4blättrig. Blumenblätter 4,<br />
benagelt, kreuzförmig- gestellt. Staubgefässe 6, viermächtig.<br />
Fruchtknoten ], oberständig. Schoten l<strong>in</strong>eal, ziemlich stiel-<br />
rund, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en zusammengedrückten Schnabel auslaufend, 2-<br />
klappig-aufspr<strong>in</strong>gend, 2fHcherig, Klappen mit 3 o<strong>der</strong> ö ge-<br />
raden starken Längsnerven. Samen kuglig, <strong>in</strong> jedem Fache<br />
e<strong>in</strong>reihig.<br />
1. S<strong>in</strong>apis alba L. Weisser Senf. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig.<br />
Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, ästig, so wie die Blätter kurz-<br />
steifhaarig o<strong>der</strong>- oben kahl. Blätter grasgrün, fie<strong>der</strong>theilig<br />
o<strong>der</strong> leierförmig - fie<strong>der</strong>lappig, gestielt, Zipfel eiförmig o<strong>der</strong><br />
länglich, ungleich- o<strong>der</strong> lappig-gezähnt, die 3 obersten Zipfel<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en w<strong>in</strong>kligen 2— 3spaltigen Endlappen zusammenflies-<br />
send. Blüten <strong>in</strong> Doldentrauben. Blumen gelb. Schoten läng-<br />
lich-walzlich, holperig, fast wagrecht- abstehend, <strong>in</strong> den Schna-<br />
bel zugespitzt, sammt diesem 1" lang, 2— 3'" breit, von<br />
weissen abstehenden Haaren borstig, Schnabel so lang o<strong>der</strong><br />
länger als die Schote. Samen gelblichweiss. (D. Atif Äeckern,<br />
Fel<strong>der</strong>nf icüsten und bebauten Plätzen und gebaut. Juni<br />
bis Herbst. — Die Samen haben e<strong>in</strong>en gel<strong>in</strong><strong>der</strong>n Geschmack<br />
als die des schwarzen Senfs, und werden wie dieser ge-<br />
braucht.<br />
5. Raphanus L. Rettig.<br />
Blüten vollkommen. Kelch 4blättrig. Blumenblätter 4,<br />
benagelt, kreuzförmig<br />
- gestellt. Staubgefässe 6, viermächtig.<br />
Fruchtknoten 1, oberständig. Schoten länglich-walzlich, <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>en pfriemlichen Schnabel zugespitzt, nicht aufspr<strong>in</strong>gend,<br />
untheilbar, 1— 2ficherig, mehrsamig. Samen kuglig, e<strong>in</strong>reihig.<br />
1. Raphanus sativus L. Garten-Rettig. Wurzel<br />
rübenförmig, kuglig, eiförmig o<strong>der</strong> länglich, weisslich, bräun-<br />
lich, röthlich o<strong>der</strong> schwarz. Stengel aufrecht, 1— 3' hoch,<br />
ästig, sammt den Blättern steifhaarig o<strong>der</strong> ziemlich kahl,
134<br />
Blätter grasgrün^ die untern gestielt^ leierförmig mit eiför-<br />
migen o<strong>der</strong> länglichen ungleich- gezähnten Zipfeln und e<strong>in</strong>em<br />
rundlichen Endlappen; die obern Blätter weniger getheilt,<br />
die obersten auch ungetheilt^ länglich, gezähnt; spitz. Blüten<br />
<strong>in</strong> Doldentrauben. Blumenblätter hellviolett. Schoten kahl,<br />
dick, mit dem Schnabel 1— 21/," lang, 4— 6'" im Durch-<br />
messer. (9. 0. Stammt aus dem Oriente^ und wird <strong>in</strong><br />
Gärten <strong>in</strong> vielen Varietäten als Kilchengeivächs kultivirt,<br />
von denen <strong>der</strong> schwarze Rettig mit grosser, <strong>der</strong>ber scharfer<br />
Wurzel und <strong>der</strong> Monatrettig o<strong>der</strong> Radieschen mit kle<strong>in</strong>er<br />
zarter Wurzel die bekanntesten s<strong>in</strong>d. Juni bis Herhst.<br />
Raphani.<br />
Offic<strong>in</strong>elL Die Wurzel des scharfen Rettigs, Radix<br />
Präjparat, * T<strong>in</strong>ctara Raphani.<br />
56. Familie. Nymphaeaceen Salisb.<br />
1. Nuphar Smith. Teichrose.<br />
Blüten vollkommen. Kelch o-, selten 6—7 blättrig, blei-<br />
bend. Blumenblätter zahlreich mit Honiggrübclien auf dem<br />
Rücken, 2—8mal kürzer als die Kelchblatter. Staubgefässe<br />
zahlreich, die äussern fehlschlagend, <strong>in</strong> Blumenblätter über-<br />
gehend. Fruchtknoten 1, oberständig, Narbe schildförmig-<br />
vertieft, ganzrandig, geschleift o<strong>der</strong> sternförmig - gezähnt.<br />
Beere vielfacherig, markig.<br />
1. Nnphar Intenm Smith. Gelbe Teichrose. Wur-<br />
zelstock stielrund, dick, knotig, kriechend, gelbbraun, fleischig-<br />
schwammig. Blatt- und Blütenstiele grundständig, kahl wie<br />
die ganze Pflanze. Blätter zur Zeit <strong>der</strong> Blüte theils unterge-<br />
taucht, theils schwimmend, die untergelaucliten herzeiförmig<br />
o<strong>der</strong> nierenförmig, wellig, durchsche<strong>in</strong>end, die schwimmenden<br />
le<strong>der</strong>ig, oval, sehr stumpf, ganzrandig, bis ungefähr auf V3<br />
ihrer Länge herzförmig - ausgeschnitten, Lappen genähert.<br />
Blüten e<strong>in</strong>zeln, aufgetaucht, IV2— 2" im Durchmesser, die<br />
<strong>in</strong>nere Seite <strong>der</strong> Kelchblätter und die Blumenblätter satt-
135<br />
gelb. Beere birnförmig. '^. In stehenden Gewässern^ Tei-<br />
chen. Juni bis Herbst. — Nymphaea lutea L.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel, Radii Nupharis Intel o<strong>der</strong><br />
Nymphaeae lateae.<br />
Präparat. * Tiactara Napharis o<strong>der</strong> Nymphaeae.<br />
57. Familie. Cist<strong>in</strong>een DO.<br />
i. Helianthemuni Tournef. Sonnenröschen.<br />
Blüten vollkommen. Kelch entwe<strong>der</strong> Sblättrig und die<br />
2 äussern Blätter kle<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> 3blättrig. Blumenblätter S,<br />
h<strong>in</strong>fällig, sammt den zahlreichen Staubgefässen dem Blumen<br />
boden e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel 1.<br />
Kapsel 3klappig, e<strong>in</strong>fächerig, vielsamig.<br />
1. Helianthemum Tulgare Gärtn. Geme<strong>in</strong>es Sonnen-<br />
röschen. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig, holzig. Stengel halbstrau-<br />
chig, liegend, ästig, Aeste aufsteigend, krautig, flaumig o<strong>der</strong><br />
kurzhaarig, 3" V hoch. Blätter gegenständig, kurzgestielt,<br />
oval o<strong>der</strong> länglich, ganzrandig, stumpf o<strong>der</strong> spitz, bei<strong>der</strong>-<br />
seits angedrückt-behaart, oberseits grün, rückwärts oft grau.<br />
Nebenblätter l<strong>in</strong>eal, länger als <strong>der</strong> Blattstiel. Blüten <strong>in</strong> end-<br />
ständigen Trauben, fruchttragende Blütenstiele gewundenherabgebogen.<br />
Blumen goldgelb, 1" im Durchmesser. 2|-. Auf<br />
Hügeln, ste<strong>in</strong>igen sonnigen Plätzen, an Ra<strong>in</strong>en. Juni bis<br />
August. — Cistus Helianthemum L.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die ganze blühende Pflanze ohne Wurzel,<br />
Herba Helianthemi, CistenrÖsle<strong>in</strong>.<br />
Präj)arat. * T<strong>in</strong>ctara Helianthemi.<br />
58. Familie. Droseraceen DC.<br />
1. Drosera L. Sonnenthau.<br />
Blüten vollkommen. Kelch Stheilig, bleibend. Blumen-<br />
krone Sblättrig, vertrocknend, bleibend, sammt den 5 Staub-<br />
gefässen dem Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, ober-
i36<br />
ständig, Griffel 3— 5, 2theilig. Kapsel e<strong>in</strong>fächerig, 3— äklap-<br />
pig, vielsamig.<br />
1. Drosera rotandifolia L. Ri<strong>in</strong>dblättriger Son-<br />
nenthaii. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig - faserig. Blätter grundständig,<br />
langgestielt, rosettig, saftig, roth überlaufen, fast kreisrund<br />
o<strong>der</strong> queroval, meist breiter als lang, bei 3— 4'" Länge, 3<br />
bis 5'" breit, unterseits kahl, oberseits mit kurzen drüsen-<br />
tragenden Borsten bestreut und von viel längern rothen <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e schleimige blutrothe Drüse ausgehenden Fransen ge-<br />
wimpert. Stengel e<strong>in</strong>fach, aufrecht, blattlos, 3—8" hoch, viel<br />
länger als die Blätter, grün o<strong>der</strong> roth überlaufen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />
e<strong>in</strong>seitswendige, anfangs zurückgekrümmte, später aufrechte<br />
Aehre übergehend. Blumen kle<strong>in</strong>, weiss, nur bei Sonnensche<strong>in</strong><br />
geöffnet. 2|. j^uj^ Sumpftciesen. Jnli, August. —<br />
Das Kraut hat e<strong>in</strong>en säuerlich-bitteren Geschmack und die<br />
Drüsen <strong>der</strong> Blätter son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en scharfen Saft ab.<br />
Ofßc<strong>in</strong>eU. Die Blätter vor <strong>der</strong> Blütezeit, Folia Droserae.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Droserae.<br />
59. Familie. Violaceen DC.<br />
1. Viola L. Veilchen.<br />
Blüten vollkommen. Kelch Stheilig, bleibend, Zipfel am<br />
Grunde <strong>in</strong> e<strong>in</strong> freies Anhängsel vorgezogen. Blumenkrone<br />
öblättrig, unregelmässig, das untere Blumenblatt grösser, ab-<br />
wärts <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en hohlen Sporn verlängert. Staubgefässe 5,<br />
Staubfäden sehr kurz, StaubkÖlbchen zusammenneigend, öfter<br />
an e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> klebend, an <strong>der</strong> Spitze mit e<strong>in</strong>em häutigen An-<br />
hängsel versehen. Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel 1.<br />
Kapsel 3klappig, e<strong>in</strong>fächerig, vielsamig.<br />
1. Yiola odorata L. Märzveilchen. Wurzelstock<br />
walzlich, knotig, schief, beblätterte Ausläufer treibend. Sten-<br />
gel fehlend. Bllitter grundständig, gestielt, nieren- o<strong>der</strong> rund-<br />
lich-herzförmig, fast so breit als lang, gekerbt, stumpf o<strong>der</strong><br />
kurz-bespitzt, sammt den Blatt- und Blütenstielen kahl o<strong>der</strong>
137<br />
kurzhaarig, im Alter viel grösser. Nebenblätter grundständig,<br />
eiförmig o<strong>der</strong> lanzettlicli, spitz, ganzrandig o<strong>der</strong> drüsig-ge-<br />
franst. Blütenstiele grundständig, von <strong>der</strong> Länge <strong>der</strong> Blätter,<br />
aufrecht, e<strong>in</strong>blütig, bei <strong>der</strong> Fruchtreife nie<strong>der</strong>gestreckt. Kelch-<br />
zipfel stumpf Blumen violett, wohlriechend, selten weiss.<br />
2|-. In Auen, Wäl<strong>der</strong>n, an Zäunen, zicisclien Gehüscli.<br />
Ende März bis Anfangs Mai.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. 1. Das ganze blühende Kraut, Herba Violae<br />
odoratae. 2. Die frischen Blumenkronen, Flores Violaram.<br />
Präparate. * T<strong>in</strong>ctnra und Sypopus Violaram.<br />
2. Viola tricoIopL. Dreifarbiges Veilchen. Stief-<br />
mütterchen. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufsteigend o<strong>der</strong><br />
aufrecht, 6— 12" hoch, sammt den Blättern flaumig o<strong>der</strong><br />
ziemlich kahl. Blätter gestielt, grobgekerbt, die untern rund-<br />
lich bis eiförmig, stumpf, am Grunde öfter herzförmig, die<br />
obern länglich bis lanzettlich, stumpf o<strong>der</strong> spitz. Neben-<br />
blätter gross, leierförmig - fie<strong>der</strong>spaltig mit e<strong>in</strong>em grössern<br />
meist gekerbten Endläppchen, die mittlem stengelsfändigen<br />
länger als <strong>der</strong> Blattstiel. Blütenstiele e<strong>in</strong>zeln, blattw<strong>in</strong>kel-<br />
ständig, e<strong>in</strong>blütig, länger als das Blatt. Kelchzipfel spitz.<br />
Blumen gross, 6— 12'" im Durchmesser, durchaus gelb o<strong>der</strong><br />
gelb und violett gescheckt, o<strong>der</strong> die 3 untern Blumenblätter<br />
gelb und die 2 obern violett, selten alle Blumenblätter violett.<br />
Kapseln eiförmig, stumpf, kahl. ®, und %. Auf<br />
AecJcern geme<strong>in</strong>, <strong>in</strong> Gärten ktdtivirt. April bis Herbst.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das frische und blühende Kraut, Herba<br />
Jaeeae, D r e i f a 1 1 i g k e i t s k r a u t.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Jaceae.<br />
60. Familie. Cucurbitaceen Juss.<br />
1. Bryonia L. Zaunrübe.<br />
Blüten e<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> zweihäusig. Staubblüten: Kelch<br />
und Blumenkrone glockig, Stheilig. Staubgefässe 5, dreibrü-<br />
<strong>der</strong>ig. Staubkölbchen frei, sclüängUch, F.ruchtblüten:
138<br />
Kelchröhre kuglig, mit dem Fruchtknoten verwachsen, ober-<br />
wärts <strong>in</strong> e<strong>in</strong> walzliches Stielchen zusammengezogen, Saum<br />
özähnig, sammt dem Stielchen abfallend. Blumenkrone glockig,<br />
ötheilig. Griffel 3spaltig. Beere saftig, 2—ösamig.<br />
1. Bryonia dioica Jacq. Zweihäusige Zaunrübe.<br />
Wurzel rübenförmig, zuletzt ästig, bis 3" im Durchmesser,<br />
fleischig, milchend, äusserlich graugelb, <strong>in</strong>wendig weiss,<br />
mehrere Stengel treibend. Stengel 3— 6' hoch, kletternd,<br />
ästig, von spitzen Knötchen und kurzen Borsten rauh wie<br />
die ganze Pflanze. Blätter gestielt, aus herzförmigem Grunde<br />
bandförmig- Slappig, Lappen eiförmig o<strong>der</strong> fast 3eckig, spitz<br />
o<strong>der</strong> zugespitzt, ungleich-eckig-gezähnt o<strong>der</strong> ausgeschweift.<br />
Wickelranken seitlich am Blattstiele, e<strong>in</strong>fach, schraubenför-<br />
mig-gewunden. Blüten 2häusig. Blütenstiele blattw<strong>in</strong>kelstän-<br />
dig, 2—mehrblütig, doldentraubig o<strong>der</strong> doldig, bei <strong>der</strong> staub-<br />
blütigen Pflanze länger, bei <strong>der</strong> fruchtblütigen kürzer als <strong>der</strong><br />
Blattstiel. Blumen grünlichweiss, die <strong>der</strong> Staubblüten 6'" im<br />
Durchmesser, die <strong>der</strong> Fruchtblüten kle<strong>in</strong>er. Kelchzähne <strong>der</strong><br />
Fruchtblüten nur halb so lang als die Blumenkrone. Narben<br />
rauhhaarig. Beeren kuglig, erbsengross, scharlachroth. 2|.. A71<br />
Hecken^ Zäunen, <strong>in</strong> Gebüschen. Juni, Juli.<br />
2. Bryonia alba L. Schwarzfrüchtige Zaunrübe.<br />
Zur Zeit <strong>der</strong> Blüte <strong>der</strong> vorhergehenden höchst ähnlich, nur<br />
die Lappen <strong>der</strong> Blätter mehr länglich o<strong>der</strong> eiförmig. Blüten<br />
e<strong>in</strong>häusig. Blüteustiele so lang o<strong>der</strong> länger als <strong>der</strong> Blattstiel.<br />
Untere Blüten staubblütig, die obern fruchtblütig. Kelch-<br />
zähne <strong>der</strong> Fruchtblüten so lang als die Blumenkrone. Nar-<br />
ben kahl. Beeren kuglig, erbsengross, schwarz. 2|.. An He-<br />
cken, Zäunen, <strong>in</strong> Gebüschen. Juni, Juli. — Die frische<br />
Wurzel von beiden Arten ekelhaft riechend, von scharfem<br />
bitterem Geschmacke.<br />
Offic<strong>in</strong>ell von beiden: Die frische Wurzel, Radix<br />
Bryoniae. .<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Bryoniae.
2. Cucurbita L. Kürbis.<br />
139<br />
Blüten e<strong>in</strong>häusig. Staubblüten: Kelch glockig, 5-<br />
spaltig. Blumenkrone im Grunde des Kelches angewachsen,<br />
glockig, Saum öspaltig. Staubgefässe 5, Staubfjiden 3brü-<br />
<strong>der</strong>ig, Staubkölbchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Walze zusammengewachsen.<br />
Frucht bluten: Kelchröhre eiförmig - länglich mit dem<br />
Fruchtknoten verwachsen, Saum oberständig, Szähnig, abfäl-<br />
lig. Blumeukrone glockig, Sspaltig. Griflfel Sspaltig, Narben<br />
21appig. Kürbisfrucht r<strong>in</strong>dig, breiig, vielsamig. Samen eirund,<br />
zusammengedrückt, am Rande wulstig-verdickt.<br />
1. Cacarbita Pepo L. Geme<strong>in</strong>er Kürbis. Wurzel<br />
ästig. Stengel liegend o<strong>der</strong> kletternd, sammt den Blattstielen<br />
narbig-steif-haarig. Blätter gestielt, im Umkreise rundlich-<br />
herzförmig o<strong>der</strong> fast 3 eckig, bandförmig- 5—7 lappig, Lappen<br />
stumpf, spitzgezähnt. Wickelranken seitlich am Blattstiele,<br />
vielspaltig, schraubenförmig-gewunden. Blüteustiele blattw<strong>in</strong>-<br />
kelständig, e<strong>in</strong>blütig, die <strong>der</strong> Fruchtblüten sehr kurz. Blu-<br />
men gross, 3—4" im Durchmesser, dottergelb. Früchte gross,<br />
kuglig, glatt, gelb. ®. Aus Ost<strong>in</strong>dien stammend, avf Fel-<br />
<strong>der</strong>n allgeme<strong>in</strong> gebaut. Juli bis Herbst.<br />
Ofßc<strong>in</strong>elL Die Samen, Seui<strong>in</strong>a Peponnm.<br />
3. Cucumis L. Melone und Gurke.<br />
Blüten e<strong>in</strong>häusig. Staubblüten: Kelch glockig, 5-<br />
zähnig. Blumenkrone im Grunde des Kelches angewachsen,<br />
tief-Stheilig, Zipfel eiförmig, spitz, ausgebreitet. Staubgefösse<br />
ö, Staubfäden 3brü<strong>der</strong>ig, Staubkölbchen zusammenschliessend.<br />
Frucht bluten: Kelchröhre kuglig o<strong>der</strong> walzlich, mit dem<br />
Fruchtknoten verwachsen, Saum oberständig, Szäl<strong>in</strong>ig, ab-<br />
fällig. Blumenkrone wie bei den Staubblüten. Griflfel kurz,<br />
mit 3 dicken 2spaltigen Narben. Kürbisfrucht fleischig, <strong>der</strong><br />
Länge nach gefurcht, nicht aufspr<strong>in</strong>gend, vielsamig. Samen<br />
verkehrt-eirund, zusammengedrückt, mit e<strong>in</strong>em flachen spitzen<br />
Rande.
140<br />
1. Cucumis Melo L. Garten-Melone. Wurzel ästig.<br />
Stengel liegend, ästig, sammt den Blättern rauhharig. Blät-<br />
ter gestielt, im Umrisse rundlich-herzförmig, schwach- ölap-<br />
pig, gezähnt. Wickelranken seitlich am Blattstiele, e<strong>in</strong>fach,<br />
schraubenförmig - gewunden. Blütenstiele blattw<strong>in</strong>kelständig,<br />
e<strong>in</strong>blütig, die <strong>der</strong> Fruchtblüten e<strong>in</strong>zeln, <strong>der</strong> Staubblüten ge-<br />
häuft. Blumen 2" im Durchmesser, dottergelb. Früchte 10<br />
bis 12rippig, warzig, gegittert o<strong>der</strong> glatt, <strong>in</strong> Grösse, Gestalt<br />
und Farbe sehr verschieden. Samen gelblich. ®. Aus Ost-<br />
<strong>in</strong>dien stammend, <strong>in</strong> Gärten allgeme<strong>in</strong> kultivirt. Jidi bis<br />
September.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Samen, Sem<strong>in</strong>a iUelonum.<br />
4. Ecbalium Reich. Spritzgurke.<br />
Blüten e<strong>in</strong>häusig. Staubblüten: Kelch glockig, 5-<br />
tlieilig. Blumenkrone im Grunde des Kelches angewachsen,<br />
Btheilig, Zipfel eiförmig, spitz. Staubgefässe S, Staubfäden 3-<br />
br ä<strong>der</strong>ig. Fruchtblüten: Kelchröhre länglich-oval, mit dem<br />
Fruchtknoten verwachsen, Saum oberständig, özähnig, abfäl-<br />
lig. Blumenkrone wie bei den Staubblüten. Griffel mit 3<br />
zweispaltigen Narben. Kürbisfrucht fleischig, nicht gefurcht,<br />
3fächerig, die Samen bei <strong>der</strong> Reife mit dem Innern Safte<br />
herausspritzend.<br />
1. £cbalium agreste Reich. Geme<strong>in</strong>e Spritzgurke.<br />
Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig. Stengel liegend o<strong>der</strong> aufsteigend, ran-<br />
kenlos, kurzrauhhaarig wie die ganze Pflanze. Blätter gestielt,<br />
herzförmig, gekerbt-gesägt, etwas wellig, unterseits graufilzig.<br />
Blütenstiele blattw<strong>in</strong>kelständig, die <strong>der</strong> Staubblüten länger,<br />
mehrblütig, die <strong>der</strong> Fruchtblüten e<strong>in</strong>blütig. Blumen \" im<br />
Durchmesser, gelb. Früchte länglich-oval, V/-/' lang, gelb-<br />
licligrün. ®. In SUdeurojM e<strong>in</strong>Jieim.isch, <strong>in</strong> Gärten kulti-<br />
virt. Juli bis Herbst. — Momordica Elaterium L.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frische Frucht vor <strong>der</strong> vollkommenen<br />
Reife, Fructus Elaterii.<br />
Präparat. £itractum Elaterii.
61. Familie. Caryophylleen Fenzl.<br />
1. Saponaria L. Seifenkraut.<br />
141<br />
Blüten vollkommen. Kelch walzlich; Szähnig, deckblatt-<br />
los. Blumenblätter S, mit e<strong>in</strong>em spitzgezahnten Krönchen am<br />
Grunde <strong>der</strong> Platte, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en l<strong>in</strong>ealen Nagel zusammengezo-<br />
gen, mit den Staubfäden nicht zusammenhängend. Staubge-<br />
fässe 10. Fruchtknoten oberständig, Griffel 2. Kapsel e<strong>in</strong>-<br />
fächerig, mit 4 Zähnen aufspr<strong>in</strong>gend, vielsamig.<br />
1. Saponaria offic<strong>in</strong>alis L. Geme<strong>in</strong>es Seifenkraut.<br />
WiTi'zel lang, kriechend, walzlich, ästig, fe<strong>der</strong>kieldick, äus-<br />
serlich braun, <strong>in</strong>nerlich weiss o<strong>der</strong> gelblich. Stengel aufrecht,<br />
1— 2' hoch, kahl o<strong>der</strong> fe<strong>in</strong>flaumig, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig. Blät-<br />
ter gegenständig, elliptisch o<strong>der</strong> länglich -lanzettlich, spitz,<br />
ganzrandig, kahl, grasgrün. Blüten <strong>in</strong> end- und blattw<strong>in</strong>kel-<br />
ständigen gebüschelten Trugdolden. Blumen gross, 1 " im<br />
Durchmesser, fleischfarben o<strong>der</strong> weiss. Platte <strong>der</strong> Blumen-<br />
blätter verkehrteirund, ausgerandet, am Grunde mit 2 l<strong>in</strong>ien-<br />
förmigen spitzen Zähnen. 2|. An Ufern, Sandsfellen, <strong>in</strong><br />
Auen. Juni bis August. — Die Wurzel enthält e<strong>in</strong>en krat-<br />
zend-bittern im Wasser schäumenden Stoff, <strong>der</strong> als Seife<br />
verwendet werden kann.<br />
Ofßc<strong>in</strong>ell. 1. Die getrocknete Wurzel, Radix Sapona-<br />
riae, Seif en würz el. 2. Das getrocknete vor <strong>der</strong> Blütezeit<br />
gesammelte Kraut, Herba Saponariae.<br />
Präparat. Extractum Saponariae.<br />
62. Familie. Malvaceen Juss.<br />
1. Althaea L. Eibisch.<br />
Blüten vollkommen. Kelch Sspaltig mit e<strong>in</strong>er 6— 9-<br />
spaltigen Hülle umgeben. Blumenblätter 5, mit ihren Nägeln<br />
unter sich und mit <strong>der</strong> Staubfädenröhre verwachsen. Staub-<br />
gefässe zahlreich, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e am Grunde verbreiterte den Frucht-
142<br />
knoten bedeckende Rohre verwachsen, e<strong>in</strong>brii<strong>der</strong>ig. Griffel<br />
viele, von <strong>der</strong> StaubfadenrÖhre e<strong>in</strong>geschlossen und aus <strong>der</strong>-<br />
selben hervorragend. Früchtchen zahlreich; um das scheiben-<br />
förmige MittelsJiulchen quirlig-sitzend, e<strong>in</strong>samig, nicht auf-<br />
spr<strong>in</strong>gend.<br />
1 . Althaea offic<strong>in</strong>alis L. Gebräuchlicher Eibisch.<br />
Wurzel anfangs sp<strong>in</strong>dlig-ästig, später e<strong>in</strong>en wagrechten walz-<br />
lichen dicken Wurzelstock bildend, ausserlich blassgelb, <strong>in</strong>-<br />
nerlich weiss. Stengel aufrecht, 2—3' hoch, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong><br />
ästig, graufilzig wie die ganze Pflanze. Blätter seidenhaarig-<br />
schillernd, wechselständig, gestielt, die untersten herzförmig-<br />
rundlich, schwach- Slappig, die übrigen eiförmig o<strong>der</strong> eiläng-<br />
lich, ungleich- 3 lappig, Lappen ungleich- o<strong>der</strong> doppelt-gekerbt.<br />
Blütenstiele blattw<strong>in</strong>kelständig, meistens ästig und mehrblü-<br />
tig, kürzer als das Blatt, e<strong>in</strong>e zusammengesetzte beblätterte<br />
o<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Spitze des Stengels auch nackte Traube bil-<br />
dend. Kelchhülle meist 9spaltig, Zipfel lanzettlich spitz.<br />
Kelchzipfel eiförmig, spitz. Blumen 1'' im Durchmesser, weiss<br />
o<strong>der</strong> blassrosenroth mit dunkelpurpurnen Staubkölbchen, 2|.<br />
Auf feuchten Wiesen^ an Gräben. Juli, August.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die getrocknete Wurzel, Radix Althaeae,<br />
Eibisch Wurzel. 2. Die getrockneten Blätter, Folla Al-<br />
thaeae.<br />
Präimrat. Syrnpus Althaeae.<br />
2. Malva L. Malve. Käsepappel.<br />
Blüten vollkommen. Kelch Sspaltig mit e<strong>in</strong>er 3blätt<br />
rigen Hülle umgeben. Blumenblätter S, mit ihren Nägeln<br />
unter sich und mit <strong>der</strong> Staubfadenröhre verwachsen. Staub-<br />
gefässe zahlreich, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e am Grunde verbreiterte den Frucht-<br />
knoten verdeckende Röhre verwachsen, e<strong>in</strong>brü<strong>der</strong>ig. Griffel<br />
viele, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Staubfädenröhre e<strong>in</strong>geschlossen und aus <strong>der</strong>-<br />
selben hervorragend. Kapsel kreisrund, nie<strong>der</strong>gedrückt, zu-<br />
letzt <strong>in</strong> viele vom scheibenförmigen Mittelsäulchen losgelöste<br />
e<strong>in</strong>samige Früchtchen zerfallend.
143<br />
1. Malva sylvestris L. Wilde Käsepappel. Wurzel<br />
sp<strong>in</strong>dlig-ästig. Stengel liegend, aufsteigend o<strong>der</strong> aufrecht,<br />
ästig, IV2— 3' hoch, zerstreut-behaart wie die ganze Pflanze.<br />
Blätter gestielt, nierenförmig o<strong>der</strong> herzförmig -rundlich,<br />
schwach-5— Tlappig o<strong>der</strong> die obern handförmig-r)—7spaltig,<br />
Lappen ungleich-gekerbt. Blüten zu 2— 6 <strong>in</strong> den Blattw<strong>in</strong>keln<br />
gehäuft, Blütenstiele auch bei <strong>der</strong> Fruchtreife aufrecht. Blät-<br />
ter <strong>der</strong> Kelchhülle länglich. Blumen gross, IV2—2" im<br />
Durchmesser. Blumenblätter hellpurpurroth mit dunklem<br />
Streifen, tiefausgerandet, 3—4 mal länger als <strong>der</strong> Kelch.<br />
Früchtchen grubig-runzlig. G). Auf vmsten und behauten<br />
Plätzen, an Zäunen, Wegen. Juli bis Herbst.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die getrockneten Blätter, Folia Malvae.<br />
2. Die getrockneten Blüten, Flores Malvae.<br />
2. Malva rotandifolia L. Rundblättrige Käse-<br />
pappel. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig. Stengel liegend, aufsteigend<br />
o<strong>der</strong> aufrecht, 1— 2' hoch, ästig, zerstreut-behaart wie die<br />
ganze Pflanze. Blätter gestielt, herzförmig-rundlich, schwach-<br />
5—Tlappig, Lappen ungleich-gekerbt. Blüten zu 2—6 <strong>in</strong><br />
den Blattw<strong>in</strong>keln gehäuft, Blütenstiele bei <strong>der</strong> Fruchtreife<br />
wagrecht-abstehend o<strong>der</strong> abwärts geneigt mit aufrechtem<br />
Kelche. Blätter <strong>der</strong> Kelchhülle l<strong>in</strong>eal-lanzettlich. Blumenblät-<br />
ter blassrosenfarben, tiefausgerandet, 2— 3mal länger als <strong>der</strong><br />
Kelch. Früchtchen glatt. G). Auf 2vüsten Plätzen, an We-<br />
gen, Zäunen, geme<strong>in</strong>. Juli bis August.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Blätter, Folia Malvae.<br />
63. Familie. Tüiaceen Juss.<br />
1. Tilia L. L<strong>in</strong>de.<br />
Blüten vollkommen. Kelch Sblättrig, abfällig. Blumen-<br />
blätter 5, sammt den Staubgefässen dem Fruchtboden e<strong>in</strong>-<br />
gefügt, länger als die Kelchblätter. Staubgefässe zahlreich,<br />
frei. Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel 1, Narbe 5zähnig.<br />
Frucht nussartig, 1— 2samig.
144<br />
1. Tilia parTifolia Elirli. Kle<strong>in</strong>blättrige L<strong>in</strong>de.<br />
Baum. Blätter gestielt, schiefherzförmig-rundlich, zugespitzt,<br />
gesägt, oberseits dunkelgrün, rückwärts seegrün, bei<strong>der</strong>seits<br />
kahl, nur <strong>in</strong> den Achseln <strong>der</strong> Rückena<strong>der</strong>n rothgelb gebar-<br />
tet. Blüten <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kelständigen 3— Oblütigen Trugdolden,<br />
Dockblätter l<strong>in</strong>eal - länglich, stumpf, steif, a<strong>der</strong>ig, gelblich-<br />
weiss, an den geme<strong>in</strong>schaftlichen Blütenstiel bis zur Mitte<br />
angewachsen. Kelch- und Blumenblätter weisslich, wohlrie-<br />
chend. Früchte kuglig o<strong>der</strong> fast birnförmig, undeutlich-4— 5-<br />
kantig, filzig. ^ . In Lauhiväl<strong>der</strong>n und kidtivirt. Juni .> Juli.<br />
2. Tilia graudifolia Ehrh. Grossblättrige L<strong>in</strong>de.<br />
Baum. Blätter gestielt, schiefherzförmig rundlich, zugespitzt,<br />
gesägt, oberseits dunkelgrün, rückwärts gleichfarbig, blasser,<br />
kurzhaarig und nebstbei <strong>in</strong> den Achseln <strong>der</strong> A<strong>der</strong>n weiss-<br />
lich-gebärtet o<strong>der</strong> auch mit Ausnahme des Bartes bei<strong>der</strong>seits<br />
kahl. Blüten <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kelständigen 2—5blütigen Trugdol-<br />
den. Deckblätter l<strong>in</strong>eal-länglich, stumpf, steif, a<strong>der</strong>ig, gelb-<br />
lichweiss, an den geme<strong>in</strong>schaftlichen Blütenstiel bis zur Mitte<br />
angewachsen. Kelch- und Blumenblätter weisslich, wohlrie-<br />
cliend. Früchte kuglig, erhaben 4—Srippig, filzig. ^. In<br />
Laubu'Ml<strong>der</strong>n und kidtivirt, Juni, Juli.<br />
Offic<strong>in</strong>ell von beiden : Die getrockneten blühenden<br />
Trugdolden sammt den angewaclisenen Deckblättern, Flores<br />
Tiliae.<br />
Präparat. Aqua uud * T<strong>in</strong>ctura Tiliae.<br />
64. Familie. Hyperic<strong>in</strong>een DC.<br />
1. Hypericum L. Hartheu.<br />
Blüten vollkommen. Kelch öblättrig o<strong>der</strong> ötheilig, blei-<br />
bend. Blumenblätter 5, sammt den Staubgefässen dem Fruchtboden<br />
e<strong>in</strong>gefügt. Staubgefässe zahlreich, am Grunde <strong>in</strong> 3—<br />
Bündel zusammengewachsen. Fruchtknoten 1, oberständig,<br />
Griffel 3—ö. Kapsel 1 — .^fächerig, mit 3— 5 Klappen auf-<br />
spr<strong>in</strong>gend, Fächer vielsamig.
145<br />
1 , Hypericum perforatum L. Geme<strong>in</strong>es Hartheu.<br />
Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig, melirköpfig. Stengel aufrecht, 1 lYi<br />
hoch, ästig-, rundlich- 2schneidig, kahl wie die ganze Pflanze.<br />
Blätter gegenständig, oval o<strong>der</strong> länglich, stumpf, ganzrandig,<br />
durchsche<strong>in</strong>end-punktirt, am Rande mit zerstreuten schwar-<br />
zen Punkten besetzt. Blüten <strong>in</strong> reichblütigen rispenförmig-<br />
zusammengesetzten Trugdolden. Kelchzipfel schmal-lanzett-<br />
lich, spitz, drüsenlos. Blumen 8— 14'" im Durchmesser.<br />
Blumenblätter goldgelb, am Rande schwarz punktirt. %. Auf<br />
Wiesen, huschigen Plätzen. Juli^ August.<br />
Ofßc<strong>in</strong>eU. Die blühende Pflanze, Herba flyperici,<br />
Johanniskraut.<br />
Präparat. * Tiiictara Hyperici.<br />
63. Familie. Aurantiaceen Correa.<br />
1 . Citrus L. Orangen- und C i t r o n e n b a u m.<br />
Blüten vollkommen. Kelch napfförmig, 3—5 spaltig,<br />
bleibend. Blumenblätter S— 8, länglich, fleischig. Staubge-<br />
fässe 20—40, Staubfäden <strong>in</strong> mehrere Bündel verwachsen.<br />
Fruchtknoten oberständig, mit e<strong>in</strong>em fleischigen R<strong>in</strong>ge um-<br />
geben. Griffel 1, Narbe köpfig. Frucht e<strong>in</strong>e fleischige Beere<br />
mit le<strong>der</strong>iger drüsiger Schale, 6— 12fächerig, Fächer 2—<br />
sämig.<br />
1. Citrus Aurantium L. Orangenbaum. Baum. Blät-<br />
ter gestielt, elliptisch o<strong>der</strong> eirund-länglich, zugespitzt, kle<strong>in</strong>-<br />
gesägt, le<strong>der</strong>ig, immergrün, kalil, von wohlriechenden Oel-<br />
drüsen durchsche<strong>in</strong>end-punktirt. Blattstiele geflügelt. Blüten<br />
e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> zu 2—3 <strong>in</strong> den Blattw<strong>in</strong>keln. Blumenblätter<br />
weiss o<strong>der</strong> auswendig purpurröthlich. Früchte kiiglig, un-<br />
genabelt, orangegelb, drüsig-punktirt, mit süssem Safte, t'-<br />
Vaterland Sudasien^ <strong>in</strong> Südeur02>a kultivirt, hei uns i))<br />
Orangeriehäusern. Juli^ August.<br />
Ofßc<strong>in</strong>eU. 1. Die getrockneten Blätter, Folia Aurantio-<br />
rum, Orangenblätter. 2. Die frischen Blüten, Flores<br />
<strong>Maly</strong>: Mcdic<strong>in</strong>alpflanzen. 10
146<br />
Aarantiornm o<strong>der</strong> Flores Naphae, r a n g e n b 1 ü t e n. 3. Die<br />
getrockneten Friichtschalen; Cortex Aarantiornm, Pomeran-<br />
zenscliale, und die äussere Schichte davon, Flayedo Cor-<br />
licis Anrantiornm. 4. Die ganze Frucht, Frnctus Anrautii,<br />
Pomeranzen.<br />
Präjjarate. 1. Aqua flornm Aarantiornm o<strong>der</strong> Aqua<br />
Naphae. 2. Oleum und T<strong>in</strong>ctura corticnm Anrantiornm. 3.<br />
Elaeosaccliarum Anrantiornm. 4. Syrnpns corticum Anran-<br />
tiornm.<br />
2. Citrus medica L. i t r o n e n b a u m. Baum. Blatter<br />
gestielt, eirund o<strong>der</strong> eirund-länglich, stumpf o<strong>der</strong> zugespitzt,<br />
kle<strong>in</strong>gekerbt, le<strong>der</strong>ig, immergrün, kahl, von wohlriechenden<br />
Oeldrüsen durchsche<strong>in</strong>end-punktirt. Blattstiele gerandet, nicht<br />
geflügelt. Blüten e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> zu 2— 3 <strong>in</strong> den obern Blalt-<br />
w<strong>in</strong>keln. Blumenblätter weiss o<strong>der</strong> auswendig purpurröthlich.<br />
Früchte eiförmig, an <strong>der</strong> Spitze genabelt, gelb, drüsig-punk-<br />
tirt, mit saurem Safte. t>. Vaterland Süäasien, <strong>in</strong> Südeii-<br />
ropa gebaut, hei uns <strong>in</strong> Orangeriehäusern. Jidi, August.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die reife Frucht, Frnctus Citri, Citrone,<br />
Limo nie. 2. Der frisch ausgepresste Saft, Succns Citri.<br />
3. Die frische und getrocknete Fruchtschale, Cortex Citri,<br />
Limonieschale. 4. Das aus <strong>der</strong> Fruchtschale e<strong>in</strong>er eige-<br />
nen Spielart gewonnene käufliche Oel, Oleum Bergamottac,<br />
Bergamottöl.<br />
PräiKirate. Elaeosaccharnm, Oleum und Syrnpns Citri.<br />
66. Familie. Polygaleen Juss.<br />
1. Polygala L. Kreuzblume.<br />
Blüten vollkommen. Kelch 5 blättrig, die 3 äussern<br />
Blätter kle<strong>in</strong>er, bleibend o<strong>der</strong> abfallend, die 2 <strong>in</strong>nern sehr<br />
gross, so lang als die Blumenkrone, blumenblattartig, Flügel<br />
genannt, bleibend. Blnmcnkrone unrcgelmässig, 3 — iiblättrig,<br />
die Bbittor unter sich und mit <strong>der</strong> Staubfädenröhre melir<br />
o<strong>der</strong> m<strong>in</strong><strong>der</strong> verbunden, das untere Blumenblatt grösser,
147<br />
kal<strong>in</strong>förmig, mit e<strong>in</strong>em kämmig-vielspaltigen o<strong>der</strong> 41appig'en<br />
Anhängsel endigend. Staubgefüsse 8, e<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> zweibrü<strong>der</strong>ig.<br />
Fruchtknoten 1, oberstündig, Griffel 1, Kapsel zusammenge-<br />
drückt, 2fächerig, 2samig; 2klappig.<br />
1. Polygala amara L. Bittere Kreuzblume. Wur-<br />
zel dünn, sp<strong>in</strong>dlig, zahlreiche Stämmchen treibend. Stengel<br />
liegend o<strong>der</strong> aufsteigend, e<strong>in</strong>fach, 2— 6" hoch, kahl o<strong>der</strong><br />
fe<strong>in</strong>flaumig. Blätter ganzrandig, die wurzelst"<strong>in</strong>digen rosettig,<br />
grösser, verkehrteiförmig o<strong>der</strong> spatlig, abgerundet-stumpf,<br />
die stengelst.-<strong>in</strong>digen wechselständig, l<strong>in</strong>eal-lanzettlich o<strong>der</strong><br />
keilig-langlich, stumpf o<strong>der</strong> spitz. Blüten 3— 4'" lang <strong>in</strong><br />
endständigen Trauben. Blumenkrone mit e<strong>in</strong>em kämmig-viel-<br />
spaltigen Anhängsel, so lang o<strong>der</strong> kürzer als die Flügel,<br />
sammt diesen blau, selten purpurroth. Flügel eiförmig o<strong>der</strong><br />
länglich, Snervig. 2^. Auf Gabirgsiolesen. Mai bis Juli.<br />
— Blätter bitter.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete blühende Kraut samrat <strong>der</strong><br />
Wurzel, Herba Polygalae aniarae.<br />
67. Familie. Celastr<strong>in</strong>een R. Brown.<br />
1 . Evonymus<br />
L. S p<br />
i n d e l b a u m.<br />
Blüten vollkommen. Kelch flach, 4— Sspaltig, bleibend.<br />
Blumenblätter 4— 5, dem Rande <strong>der</strong> oberständigen<br />
e<strong>in</strong>gefügt. Staubgefässe 4— ^>, auf <strong>der</strong> oberständigen<br />
Scheibe<br />
Scheibe<br />
befestigt. Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel 1. Kapsel<br />
3— Sfächerig, 3— Skantig, 3— Slappig, Fächer e<strong>in</strong>samig. Samen<br />
mit e<strong>in</strong>em rothen fleischigen Mantel bedeckt.<br />
1. Evonymus earopaeus L. Geme<strong>in</strong>er Sp<strong>in</strong>delbaum.<br />
Strauch bis 10' hoch, Aeste glatt, kahl, die Jüngern<br />
4kantig, die altern stielrundlicb. Kanten etwas korkig. Bl
148<br />
länglich, grünlichweiss. Kapseln rosen- o<strong>der</strong> karm<strong>in</strong>rotli, 4-<br />
lappig, an den Kanten abgerundet. Samen weiss, von e<strong>in</strong>em<br />
orangegelben Mantel ganz e<strong>in</strong>gehüllt. ^. In Vorhölzern,<br />
Auen, Berg- und Waldgehiischen. Mai, Juni. — Früchte<br />
ekelhaft bitter.<br />
Ofßc<strong>in</strong>ell. Die rothen Früchte, Fractus Evonymi europaei,<br />
Pfaff enkäppchen.<br />
Präparat. * Tiuctura Evonymi.<br />
68. Familie. Ampelideen Kimth.<br />
1. Vitis L. We<strong>in</strong> stock.<br />
Blüten vollkommen. Kelch kle<strong>in</strong>, schwach-Szähnig, ab-<br />
fällig. Blumenblatter 5, an <strong>der</strong> Spitze kappenförmig-zusam-<br />
menhängend, <strong>in</strong> Gestalt e<strong>in</strong>es Mützchens abfallend. Staubge-<br />
fässe 5, den Blumenblättern gegenständig. Fruchtknoten 1,<br />
oberständig, Griffel 1. Beere 2fächerig, Fächer 1— 2samig.<br />
1. Vitis v<strong>in</strong>ifera L. Edler We<strong>in</strong>stock. Stamm hol-<br />
zig, R<strong>in</strong>de faserig, sich lösend, Aeste biegsam, kletternd,<br />
kahl. Blätter wechselständig, gestielt, herzförmig-rundlich,<br />
3— Slappig, grobgesägt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend rückwärts wollig-<br />
filzig, zuletzt kahl. Wickelranken ästig, den Blättern gegen-<br />
ständig. Blüten kle<strong>in</strong>, wohlriechend, gelblichgrün, <strong>in</strong> zusam-<br />
mengesetzten rispigen, den Blättern gegenständigen Trauben.<br />
Beeren saftig, kugelrund o<strong>der</strong> länglich, grün, gelblichweiss,<br />
roth, schwarzroth o<strong>der</strong> dunkelviolett, t'- Aus dem Kauka-<br />
sus stammend, im wärmern Europa und an<strong>der</strong>en Welt-<br />
theilen allgeme<strong>in</strong> knltivirt und veriüil<strong>der</strong>t. Juni.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Beeren e<strong>in</strong>er samenlosen<br />
Spielart, Passulae m<strong>in</strong>ores, Ros<strong>in</strong>en.<br />
Präparate. 1 . We<strong>in</strong>,<br />
Y<strong>in</strong>ani. 2. We<strong>in</strong>essig, Ace-<br />
tum V<strong>in</strong>i. 3. We<strong>in</strong>geist, Spiritus Viiii rcctificatas und<br />
Spiritas V<strong>in</strong>i rcctificatissimus o<strong>der</strong> Alkohol. 4. We<strong>in</strong>-<br />
ste<strong>in</strong>, Crenior tartari.
69. Familie. Rhamneen R. Brown,<br />
1. Rhamnus L. Weg dorn.<br />
149<br />
Blüten vollkommen o<strong>der</strong> zweihäusig. Kelch 4— Sspal-<br />
tigj frei, rundum abspr<strong>in</strong>gend, nur <strong>der</strong> kreisrunde Grund<br />
bleibend. Blumenkrone 4— SblKttrig o<strong>der</strong> fehlend. Staubge-<br />
fässe 4— 5, den Blumenblattern, wenn diese vorhanden s<strong>in</strong>d,<br />
gegenstandig. Fruchtknoten oberständig, Griffel 1— 4, am<br />
Grunde verwachsen. Ste<strong>in</strong>frucht beerenartig, saftig o<strong>der</strong> fast<br />
trocken, 2—4samig.<br />
1. ßhaiunas cathartica L Purgier- Wegdorn.<br />
Strauch, Stamm aufrecht, 5— 10' hoch, Aeste mit end- und<br />
gabelständigen Dornen. Blätter gestielt, eiförmig o<strong>der</strong> ellip-<br />
tisch, zugespitzt, kle<strong>in</strong>gesägt, am Grunde theils abgerundet<br />
o<strong>der</strong> herzförmig, theils <strong>in</strong> den Blattstiel verschmälert, kahl<br />
o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend flaumig. Blüten kle<strong>in</strong>, 2häusig, am<br />
Grunde <strong>der</strong> jungen Triebe <strong>in</strong> achselständigen Trugdöldchen.<br />
Kelche 4spaltig- Blumenblätter 4, grünlichgelb, kürzer als<br />
<strong>der</strong> Kelch. Ste<strong>in</strong>früchte kuglig, schwarz, erbsengross. p .<br />
Auf<br />
ste<strong>in</strong>igen Bergen, <strong>in</strong> Gebüschen^ Vorhölzern. Mai, Juni.<br />
— Früchte ekelhaft bitter.<br />
Ofßc<strong>in</strong>ell. Die frischen Beeren, Baccae Spiaae cerv<strong>in</strong>ae,<br />
Kreuzbeeren, Kreuzdornbeeren.<br />
Präparat. Roob Sp<strong>in</strong>ae cerv<strong>in</strong>ae.<br />
70. Familie. Tereb<strong>in</strong>th<strong>in</strong>aceen DG.<br />
1. Rhus L. Sumach.<br />
Blüten e<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> zweihäusig, selten vollkommen. Kelch<br />
Stheilig, bleibend. Blumenblätter 6, unter e<strong>in</strong>er kreisrunden<br />
Scheibe e<strong>in</strong>gefügt. Staubgefässe 5, mit den Blumenblättern ab-<br />
wechselnd. Fruchtknoten 1, oberständig. Griffel 3, kurz, Narben<br />
köpfig. Ste<strong>in</strong>frucht trocken, mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>samigen Ste<strong>in</strong>kerne.<br />
1. Rhus Toxicodendron L. Gift-Sumach. Strauch<br />
3— 6' hoch. Blätter langgestielt, Szählig ßlättchen oberseits
150<br />
kahl, unterseits meist flaumig, eiförmig o<strong>der</strong> eiherzförmig,<br />
zugespitzt, ganzrandig o<strong>der</strong> eckig-gezähnt, das mittlere ge-<br />
stielt, die seiteriständigen sitzend. Blüten kle<strong>in</strong>, grünlichgelb,<br />
2häusig, <strong>in</strong> lockern blattw<strong>in</strong>kelständigen Rispen. Blumen-<br />
blätter zweimal länger als die Kelchzähne. Früchte von <strong>der</strong><br />
Grösse e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Erbse, fast kuglig, gelblichweiss, mit 5<br />
bis 8 Furchen. ^. Aus Nordamerika stammend^ <strong>in</strong> Gär-<br />
ten kidtwirt. Juni, Jidi. — E<strong>in</strong> giftiger Strauch, dessen<br />
blosse Ausdünstung und Berührung Entzündungen <strong>der</strong> Haut,<br />
Geschwülste, e<strong>in</strong>en blasenartigen Ausschlag und heftiges<br />
Fieber hervorbr<strong>in</strong>gt.<br />
Offic<strong>in</strong>elL Die frischen und getrockneten Blätter,<br />
Foiia Toxicodeudri.<br />
Präparat. * Tiuctara Toxicodeudri.<br />
71. Familie. Rutaceen Barth<br />
1. Riita L. Raute.<br />
Blüten vollkommen. Kelch 4— 5theilig, abfallend. Blu-<br />
menblätter 4— 5, gleich, kurzbenagelt, konkav. Staubgefässe<br />
8 o<strong>der</strong> 10, gerade. Fruchtknoten 1, oberständig, auf e<strong>in</strong>er<br />
8— lOdrüsigen Scheibe sitzend. Griffel 1, Narbe 4— Szähnig.<br />
Kapsel 4— öi'ächerig, 4—Sklappig, Fächer 2—4samig.<br />
1. Uütii graveolens L. Geme<strong>in</strong>e Raute. AVurzel<br />
liolzig, vielköpfig. Stengeln aufrecht, halbstrauchig, 1— 2'<br />
hoch, unten ästig, so wie die ganze Pflanze kahl, graugrün<br />
und von e<strong>in</strong>gesenkten Drüsen punktirt. Blätter gestielt, et-<br />
was fleischig, 2— 3fach-fie<strong>der</strong>theilig, nach oben an Grösse<br />
abnehmend, Abschnitte stumpf, ganzrandig, länglich-verkehrt-<br />
eiförmig, <strong>der</strong> oberste verkehrteirund. Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er end-<br />
ständigen flachen Doldentraube, die mittelste mit 5 Blumen-<br />
blättern und 10 Staubgef'issen, alle übrigen mit 4 Blumen-<br />
blättern und 8 Staubgefisscn. Blumenblätter gelb, eirund-<br />
1 nglich, am Rande gezähnt o<strong>der</strong> ganzrandig. 21 . La süd-<br />
lichen Europa e<strong>in</strong>heimisch, <strong>in</strong> Gärten allgeme<strong>in</strong> kidtivirt.
151<br />
Juni, Juli. — Die ganze Pflanze von e<strong>in</strong>em eigenthiimli-<br />
chen starken wi<strong>der</strong>licli-aromatisclien Gerüche.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das frische und getrocknete blühende Kraut^<br />
Herba Rntac, Rauten kraut.<br />
Präjjcirate. Aqua, Oleam und '^-<br />
2. Dictamnus L. Diptam.<br />
T<strong>in</strong>ctura Rutae.<br />
Blüten vollkommen. Kelch oblättrig; abfallend. Blumen-<br />
blätter 5, etwas ungleich; lanzettlich, benagelt. Staubgefasse<br />
10, abvvcärts geneigt. Fruchtknoten 1, oberständig, ohne drü-<br />
sige SchcibC; auf e<strong>in</strong>em kurzen dicken Fruchtträger empor-<br />
gehoben. Griffel 1, Narbe spitz. Kapsel Sfächerig, <strong>in</strong> 5 Klap-<br />
pen sternförmig-aufspr<strong>in</strong>gend; Fächer 2—3samig.<br />
1. Dictamnus albus L. Weisser Diptam. Wurzel-<br />
stock walzlicli, schief o<strong>der</strong> wagrecht, listig, weisslich. Sten-<br />
gel aufrecht, e<strong>in</strong>fach, 1— 2' hoch, oben sammt den Blüten-<br />
stielen, Kelchen, <strong>der</strong> Aussenseite <strong>der</strong> Blumenblätter und <strong>der</strong><br />
Staubfäden von purpurschwarzen Drüsen klebrig. Blätter<br />
gefie<strong>der</strong>t, Blättchen 7— 9, eiförmig o<strong>der</strong> lanzettlich, stumpf<br />
o<strong>der</strong> spitz, kle<strong>in</strong>gesägt, fast kahl, glänzend, durchsche<strong>in</strong>end-<br />
punktirt. Blüten <strong>in</strong> endständiger Traube, gross. Blumenblät-<br />
ter lanzettlich, rosenroth mit purpurnen A<strong>der</strong>n, so wie die<br />
Kapseln vom stärksten Citronengeruche. 2|.. Auf sonnigen<br />
ste<strong>in</strong>igen huschigen Hügeln. Mai, Juni. — Wurzel weiss,<br />
daher D. albus, Blätter jenen <strong>der</strong> Esche ähnlich, daher D.<br />
Frai<strong>in</strong>ella Pers.<br />
l<strong>in</strong>ellae.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel, Radix Dictamni o<strong>der</strong> Fra-<br />
Präjparat. * T<strong>in</strong>ctura Dictamni.<br />
72. Familie. L<strong>in</strong>een DG.<br />
1. L<strong>in</strong>um L. Flachs.<br />
Blüten vollkommen. Kelch -^blättrig, bleibend. Blumen-<br />
blätter 5, h<strong>in</strong>fällig; manchmal mit den Nägeln unter sich
152<br />
znsammenhäijgend. Staubgefässe 5. Fruchtknoten oberstan-<br />
dig^ Griffel 5. Kapsel bald wandspaltig-Sklappig mit unvoll-<br />
ständig-2fäclierigen Klappen und e<strong>in</strong>samigen Fruohttheilen,<br />
bald <strong>in</strong> o zweisamige o<strong>der</strong> <strong>in</strong> 10 e<strong>in</strong>samige nicht aufspr<strong>in</strong>-<br />
gende Friichttheile sich wandspaltig loslösend.<br />
1. L<strong>in</strong>um usitatissimnoi L. Geme<strong>in</strong>er Flachs. Le<strong>in</strong>.<br />
Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, 1— 3' hoch, kahl wie die<br />
ganze Pflanze. Blätter zerstreut^ etwas graugrün, lanzettlich<br />
o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal- lanzettlich, zugespitzt, Snervig, ganzrandig, am<br />
Rande glatt. Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endständigen schlaffen Rispe,<br />
ßlütenstiele länger als <strong>der</strong> Kelch, bei <strong>der</strong> Fruchtreife auf-<br />
recht. Kelchblätter eiförmig, zugespitzt, randhäutig, kurz-<br />
und drüsenlos-gewimpert, sonst kahl. Blumenblätter frei, ver-<br />
kehrteiförmig, wässerig - azurblau, doppelt länger als <strong>der</strong><br />
Kelch. Kapsel kuglig, Samen eiförmig, zusammengedrückt,<br />
glatt, braun, glänzend. 0. Urihekaniiten Ursprungs, aber<br />
von alter Kultur^ auf Fel<strong>der</strong>n im Grossen gebaut. Mai<br />
bis Herbst.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Samen, Sem<strong>in</strong>a L<strong>in</strong>i, Le<strong>in</strong>samen.<br />
Präfarate. Fariaa und Oleom lioi.<br />
73. Familie. Oxalideen DC.<br />
1. Oxalis L. Sauerklee.<br />
Blüten vollkommen. Kelch Stheilig, bleibend. Blumen-<br />
blätter ö, sammt den Staubgefässen dem Fruchtboden e<strong>in</strong>-<br />
gefügt. Staubgefässe 10, am Grunde zusammenhängend, Ö<br />
länger. Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel S, Kapsel 5f;i-<br />
cherig, an den Kanten sich längsspaltig-öffnend, vielsamig.<br />
1. Oxalis Acetosella L. Geme<strong>in</strong>er Sauerklee.<br />
Wurzelstock stielrund, zackig, ästig, wagrecht - kriechend,<br />
stengellos, sammt den Blatt- und Blütenstielen und manch-<br />
mal auch <strong>der</strong> Rückseite <strong>der</strong> Blätter purpurroth, Zacken an<br />
<strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Wurzelköpfe gedrungen. Blätter grundständig,<br />
langgestielt^ 3zälilig, zerstreut-behaart wie die ganze Pflanze.
153<br />
Blättchen verkehrt-herzförmig^ ganzrandig, gewöhnlich zu-<br />
sammengelegt und h<strong>in</strong>abgeschlagen. Blütenstiele grundstän-<br />
dig, e<strong>in</strong>blütig. Blumenblätter mehrmal länger als <strong>der</strong> Kelch,<br />
6— 8'" lang, verkehrteiförmig, weiss o<strong>der</strong> etwas rosenfarben,<br />
a<strong>der</strong>ig-gestreift. Kapseln eiförmig. 2}. j<strong>in</strong> schattigen Wald-<br />
stellen, Baumwurzeln. Aj)ril bis Juni. — Das frische<br />
Kraut enthält Oxalsäure.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das blühende Kraut, Herba Acetosellae.<br />
Präparat, * T<strong>in</strong>ctura Acetosellae.<br />
74. Familie. Myrtaceen R. Brown.<br />
1. Myrtus L. Myrte.<br />
Blüten vollkommen. Kelchröhre fast kuglig, mit dem<br />
Fruchtknoten verwachsen, Saum oberständig, Sspaltig. Blu-<br />
menblätter 5, mit den Kelchzipfeln abwechselnd. Staubge-<br />
fässe zahlreich. Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Beere 2— Sfächerig,<br />
mit den Kelchzipieln gekrönt, Fächer mehrsamig.<br />
1 . Myrtüs commanis L. Geme<strong>in</strong>e Myrte. Strauch<br />
3— 6' hoch. Blätter gegenständig, fast sitzend, eiförmig o<strong>der</strong><br />
lanzettlich, spitz, ganzrandig, le<strong>der</strong>ig, immergrün, dunkel-<br />
grün, kahl, glänzend, durchsche<strong>in</strong>end -punktirt. Blütenstiele<br />
e<strong>in</strong>zeln, blattw<strong>in</strong>kelständig, kürzer als das Blatt. Blumen<br />
weiss. Beere eiförmig, braun, erbsengross. t». Auf sonnigen<br />
felsigen Orten <strong>in</strong> ßüdeuropa, <strong>in</strong> Gärten kultivirt. Juni,<br />
Juli.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Blätter, Folia Myrti.<br />
Präparat. * Tiuctara )Iyrti,<br />
75. Familie. Granateen Endl.<br />
1. Punica L. Granatbaum.<br />
Blüten vollkommen. Kelch gefärbt, le<strong>der</strong>ig - fleischig,<br />
Röhre kreiseiförmig, am Grunde mit dem Fruchtknoten ver-<br />
wachsen, über dem Fruchtknoten erweitert, 5 - 7theilig. Blu-
1S4<br />
meublätter 5— 7, im Schlünde <strong>der</strong> Kelcliiöliic e<strong>in</strong>gefügt.<br />
Staubgefässe zahlreich, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kelchröhre befestigt. Frucht-<br />
knoten imterständig. Griffel 1. Frucht kuglig, le<strong>der</strong>artig-flei-<br />
schig, vielfächerig, die Fiicher vielsamig, <strong>in</strong> 2 Reihen über-<br />
e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, die obere Reihe 5— 9fiicherig, die untere 3fächerig.<br />
1. Punica (iranatum L. Geme<strong>in</strong>er Granatbaum.<br />
Baum o<strong>der</strong> Strauch, G— 9' hoch, Aestchen gegenständig,<br />
häufig durch verkümmerte achselständige Zweige dornig.<br />
Blätter gegenständig, gestielt, lanzettlich, länglich o<strong>der</strong> ver-<br />
kehrteirund, ganzrandig, spitz, stumpf o<strong>der</strong> ausgerandet, kahl,<br />
häutig, abfallend. Blüten gross, grösser als die Blätter, kurz-<br />
gestielt, e<strong>in</strong>zeln, gipfelständig. Kelch korallenroth. Blumen-<br />
blätter scharlachroth, doppelt länger als die Kelchzipfel.<br />
Staubfiiden roth. Frucht fast kugelrund, von <strong>der</strong> Grösse e<strong>in</strong>es<br />
Apfels, rothbraun, p. Aus Nordafrika, seit den ältesten<br />
Zeiten <strong>in</strong> Sildeurojja knltivirt, <strong>in</strong> Deutscliland <strong>in</strong> Glas-<br />
häusern <strong>in</strong>eist mit gefüllten Blüten. Juni, Jidi.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die Wurzelr<strong>in</strong>de, Cortex Ciranati radicis,<br />
Granatwurzclr <strong>in</strong>de. 2. Die Blüten, Flores Clranatoruiii<br />
o<strong>der</strong> Balauf^iiorani. 3. Die Schale <strong>der</strong> Früchte, Cortex l'rac-<br />
taaiii (iranatoruiii o<strong>der</strong> Ulalicorium.<br />
PräxKirate. Extractnm und "^^ T<strong>in</strong>ctura Puuicae (iranati.<br />
76. Familie. POHiaceen Juss.<br />
1. Cydonia Tournef. Quittenbaum.<br />
Blüten vollkommen. KelchrÖhre mit dem Fruchtknoten<br />
verwachsen, Saum oberständig, Sspaltig. Rlumenblätter ö,<br />
sammt den zahlreichen Staubgefässen im Schlünde des Kel-<br />
ches e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten unterständig. Griffel fJ. Kern-<br />
apfel .^fächerig, Fächer papierartig-knorplig, 8— 14samig.<br />
1. Cydonia Tulgaris Pers. Geme<strong>in</strong>er Quittenbaum.<br />
Strauch o<strong>der</strong> Baum, 3— 12' hoch, wehrlos. Blätter<br />
gestielt, oval o<strong>der</strong> eiförmig, am Grunde oft herzförmig, ganz-<br />
randig, stumpf o<strong>der</strong> zugespitzt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend filzig, später
lös<br />
oberwärts kahl. Blüten e<strong>in</strong>zeln, endständig; gross, bis 2" im<br />
Durchmesser. Kelchzipfel eirund-lanzettlich, gez-ihnelt. Blu-<br />
menblätter oval, dunkler o<strong>der</strong> bleicher rosenroth. Früchte<br />
apfelgross, kuglig o<strong>der</strong> kreiseiförmig, gelb, wolligfilzig, Filz<br />
leicht abwischbar. fe. Aus Sildeuropa, <strong>in</strong> Gärten kidtivirt.<br />
Mai, Juni. — Pyrus Cydonia L.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Samen, Sem<strong>in</strong>a Cydonioruui, Quittenkerne.<br />
Präparat. Mucilago se<strong>in</strong><strong>in</strong>am Cydonioram.<br />
2. Pyrus L. Birn- und Apfelbaum.<br />
Blüten vollkommen. Kelchröhre mit dem Fruchtknoten<br />
verwachsen. Saum oberständig, Sspaltig. Blumenblätter 5,<br />
sammt den zahlreichen Staubgefässen im Schlünde des Kel-<br />
ches e<strong>in</strong>gefügt. Griffel S. Fruchtknoten unterständig. Kern-<br />
apfel öfächerig, Fächer papierartig-knorplig, 1— 2samig.<br />
1. Pyrus Malus L. Geme<strong>in</strong>er Apfelbaum. Baum<br />
o<strong>der</strong> Strauch, bis 40' hoch, dornig, kultivirt wehrlos. Blät-<br />
ter gestielt, eiförmig, gesrigt, zugespitzt, flaumig o<strong>der</strong> rück-<br />
wärts wollig-filzig. Blüten <strong>in</strong> aufrechten Doldentrauben. Kelch-<br />
zipfel lanzettlich, spitz, ganzrandig. Blumenblätter oval o<strong>der</strong><br />
länglich, rosenroth, selten weiss. Früchte kuglig, am Grunde<br />
vertieft, t» • In Alien, Wäl<strong>der</strong>n, Vorhölzern, <strong>in</strong> Gärten <strong>in</strong><br />
vielen Varietäten <strong>der</strong> Frucht kultivirt. April, Mai.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Früchte saurer Spielarten,<br />
Ponia acidula, Saure Aepfel.<br />
Präparat. Syrupus Pomorum aciduiorum.<br />
77. Familie. Rosaceen Juss.<br />
1. Rosa L. Rose.<br />
Blüten vollkommen. Kelchröhre bauchig, <strong>in</strong>wendig borst-<br />
lich, am Schlünde durch e<strong>in</strong>e r<strong>in</strong>gförmige Scheibe verengert,<br />
Saum öspaltig, Zipfel blattartig, oft fie<strong>der</strong>theilig, bleibend
156<br />
o<strong>der</strong> abfallend. Blumenblätter 5, rundlich; sammt den zahl-<br />
reichen Staubgei ässen dem Rande <strong>der</strong> Kelchscheibe e<strong>in</strong>gefügt.<br />
Fruchtknoten zahlreich, im Grunde o<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Wand<br />
<strong>der</strong> Kelchröhre befestigt^ die Griffel aus dem Schlünde her-<br />
vorragend. Nüsschen e<strong>in</strong>samig, <strong>in</strong> <strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>er knorpligen<br />
o<strong>der</strong> markigen Sche<strong>in</strong>frucht erweiterten Kelchröhre e<strong>in</strong>ge-<br />
schlossen.<br />
1. Rosa centifolia L. Garten -Rose. Centifolie.<br />
Strauch 3—6' hoch. Stacheln gleich, aus breiterem zusam-<br />
mengedrückten Grunde pfriemlich, fast gerade o<strong>der</strong> schwach<br />
gekrümmt. Blätter gefie<strong>der</strong>t, Blättchen o— 7, elliptisch-oval,<br />
am Grunde abgerundet, manchmal fast herzförmig, stumpf<br />
o<strong>der</strong> spitz, e<strong>in</strong>fach-drüsig-gesägt, oberseits dunkelgrün, kahl,<br />
rückwärts grauweichhaarig. Blatt- und Blütenstiele nebst den<br />
Kelchen drüsig-borstig. Nebenblätter dem Blattstiel ange-<br />
wachsen, schmal. Blütenstiele e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> zu 2— 3. Kelch-<br />
röhre eiförmig, Kelchzipfel langzugespitzt, ganz o<strong>der</strong> fie<strong>der</strong>-<br />
spaltig, länger als die Krone. Blumenblätter sehr zahlreich,<br />
rosenroth. t». Aus dem Oriente stammend^ allgeme<strong>in</strong> mit<br />
ganz gefüllten lüohlrlecJienden Blüten hultivirt. Juni.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen und getrockneten Blumenblätter,<br />
Flores Rosarum, Rosenblätter.<br />
Präparate. Aqua, Conserva und Oleum Rosarum.<br />
2. Rosa gallica L. Französische Rose. Strauch,<br />
1 —3' hoch. Stacheln sehr ungleich, pfriemlich, nadeiförmig<br />
und drüsig-borstlich, gerade o<strong>der</strong> herabgekrümmt. Blätter ge-<br />
fie<strong>der</strong>t, Blättchen 5, eirund o<strong>der</strong> elliptisch, am Grunde manch-<br />
mal herzförmig, stumpf, spitz o<strong>der</strong> zugespitzt, e<strong>in</strong>fach- o<strong>der</strong><br />
doppelt - gesägt, kahl o<strong>der</strong> behaart, oberseits dunkelgrün,<br />
rückwärts weisslich- o<strong>der</strong> bläulichgrün. Blatt- und Blüten-<br />
stiele drüsig-borstlicli. Nebenblätter dem Blattstiele ange-<br />
wachsen, l<strong>in</strong>eal-länglich. Blütenstiele e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> zu 2— 3.<br />
Kelchröhro kuglig. Kelchzipfel fie<strong>der</strong>spaltig, kürzer als die<br />
Blumenkrone. Blumenblätter 5, dunkelrosenroth o<strong>der</strong> purpurn.
157<br />
t^. Auf ste<strong>in</strong>igen huscliigen Plätzen , <strong>in</strong> Gärten häufig mit<br />
halbgefüllten Blüten kultivirt. Juni.<br />
Benützung ivie hei <strong>der</strong> vorigen.<br />
2. Rubus L. Himbeere. Brombeere.<br />
Blüten vollkommen. Kelch ausgebreitet, Sspaltig, blei-<br />
bend, deckblattlos. Blumenblätter o, sammt den zahlreichen<br />
Staubgefässen dem Kelchschlunde e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten<br />
zahlreich, e<strong>in</strong>em Scheiben- o<strong>der</strong> kegelförmigen Fruchtboden<br />
e<strong>in</strong>gefügt. Früchtchen ste<strong>in</strong>fruchtartig, saftig, e<strong>in</strong>samig, <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e am Grunde ausgehöhlte rundliche Sche<strong>in</strong>beere ver-<br />
wachsen.<br />
1. Rubus idaeus L. Geme<strong>in</strong>e Himbeere. Strauch,<br />
Wurzeltriebe aufrecht o<strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gebogen, so wie die auf-<br />
rechten blühenden 3— ö' hohen Stengel bläulich - bereift,<br />
sammt den Blatt- und Blütenstielen kahl o<strong>der</strong> behaart, fe<strong>in</strong>-<br />
stachlig o<strong>der</strong> wehrlos, untere Blätter gefie<strong>der</strong>t mit o Blätt-<br />
chen, obere Szählig, Blättchen eiförmig o<strong>der</strong> eiförmig-läng-<br />
lich, das endständige manchmal herzförmig, ungleich-gesägt<br />
o<strong>der</strong> die seitlichen lappig-eiugeschnitten, spitz o<strong>der</strong> zuge-<br />
spitzt, 2farbig, oberseits ziemlich kahl, grün, unterseits grau-<br />
filzig. Blüten <strong>in</strong> überhängenden Doldentrauben. Kelchzipfel<br />
zurückgeschlagen. Blumenblätter aufrecht, keilig<br />
- länglich,<br />
weiss, kaum so lang als <strong>der</strong> Kelch. Fruchtboden kegelför-<br />
mig. Früchte fe<strong>in</strong>sammtig behaart, roth, seltner rothgelb o<strong>der</strong><br />
gelblichweiss, von lieblichem Gerüche und süsssäuerlichem<br />
Geschmacke. t». Auf sonnigen Anhöhen gebirgiger Gegen-<br />
den, <strong>in</strong> Holzschlägen, <strong>in</strong> Gärten kultivirt. Juni, Juli.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen reifen Früchte, Baccae Hubi<br />
idaei, Himbeeren.<br />
Präi)arate. Aqua und Syrupus Rubi idaei.<br />
3. Fragaria L. Erdbeere.<br />
Blüten vollkommen o<strong>der</strong> staubblütig. Kelch ospaltig,<br />
bleibend, mit ^ kle<strong>in</strong>ern mit den Kelchzipfeln abwechselnden
158<br />
Deckblättern umgeben. Blumenblätter S, rundlicli^ sammt<br />
den zahlreichen Staubgefässen auf dem Kelchschlunde be-<br />
festigt. Fruchtknoten viele mit e<strong>in</strong>em seitlichen Griffel.<br />
Nüsschen zahlreich, e<strong>in</strong>samig, auf dem zu e<strong>in</strong>er saftigen ab-<br />
fälligen Sche<strong>in</strong>beere erweiterten Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt.<br />
1. Fragari.1 Tesca L. Wald- Erdbeere. Wurzelstock<br />
walzlich, schief o<strong>der</strong> abgebissen, reichfaserig, öfter nie<strong>der</strong>-<br />
gestreckte fädliche kle<strong>in</strong>beblätterte Ausläufer treibend. Sten-<br />
gel aufrecht, e<strong>in</strong>fach, 1— 8'' hoch, bis zur Verzweigung blatt-<br />
los, so wie die Ausläufer, Blatt- und Blütenstiele zottig,<br />
Haare wagrecht abstehend, nur die <strong>der</strong> äussern o<strong>der</strong> auch<br />
aller Blütenstiele angedrückt o<strong>der</strong> doch aufrecht-abstehend.<br />
Blätter grundständig, langgestielt, Szählig, Blättchen eiför<br />
mig, stumpf, grobgesägt, rückwärts seidenhaarig. Blüten <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>er endständigen meist armblütigen Trugdolde. Blumen-<br />
blätter weiss, flachausgebreitet, länger als <strong>der</strong> Kelch. Kelch-<br />
zipfel bei <strong>der</strong> Fruchtreife weit abstehend o<strong>der</strong> zurückgebo-<br />
gen. Früchte hängend, kuglig o<strong>der</strong> kegelförmig, roth. 2|.<br />
Auf sonnigen Hügeln, Belagen, geme<strong>in</strong>, <strong>in</strong> Gärten knlti-<br />
virf. April bis Juni.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen reifen Beeren wildwachsen<strong>der</strong><br />
Pflanzen, Fraga, Erdbeeren. Die jungen im Frühjahre go-<br />
sammelten Blätter werden als e<strong>in</strong> Surrogat des ch<strong>in</strong>esischen<br />
Theos empfohlen.<br />
Präparat. Aqua Fragorn<strong>in</strong>.<br />
4. Tormentilla L. Roth würz.<br />
Blüten vollkommen. Kelch 4spaltig, bleibend, mit ^<br />
kle<strong>in</strong>eren mit den Kelchzipfeln abwechselnden Deckblätteni<br />
umgeben. Blumenblätter 4, sammt den zahlreichen Staubge-<br />
fässen auf dem Kelchschlunde befestigt. Fruchtknoten viclo<br />
mit e<strong>in</strong>em seitlichen Griffel. Nüsschen zahlreich, e<strong>in</strong>samig,<br />
auf dem konvexen saftlosen Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt.<br />
1. Tormontilla orerta L. Aufrochto Roth würz.<br />
Wurzelstock walzlich, knotig, dick, manchmal knollenförmig,
159<br />
schief, reichfaserig, aiisserlich braun, <strong>in</strong>wendig trübbhitroth.<br />
Stengel liegend, aufsteigend o<strong>der</strong> aufrecht, dünn, 3"—<br />
1'<br />
lang, sammt den Blatt- und Bliitenstielen und Kelchen ab-<br />
stehend- o<strong>der</strong> anliegend-behaart; oben trugdoldig-ästig, viei-<br />
blütig, aber die Blütenstiele durch Fehlschlagen oft e<strong>in</strong>zeln<br />
<strong>in</strong> den Blattw<strong>in</strong>keln. Grundständige, zur Zeit <strong>der</strong> Blüte ge-<br />
wöhnlich fehlende Blätter gestielt, 3— Szählig, die stcngel-<br />
ständigen 3zählig, <strong>der</strong> grossen blattartigcn Nebenblätter we-<br />
gen sche<strong>in</strong>bar Szählig, sitzend o<strong>der</strong> die untern kurzgestielt:<br />
Blättchen keilig-länglich, e<strong>in</strong>geschnitten-gesägt, angedrückt-<br />
behaart o<strong>der</strong> fast kahl, gleichfarbig grasgrün. Nebenblätter<br />
handförmig-e<strong>in</strong>geschnitten. Blumen kle<strong>in</strong>, 4— 6'" im Durch-<br />
messer, gelb. Nüsschen kahl. 2|.. Auf Wiesen, <strong>in</strong> lichten<br />
Wäl<strong>der</strong>n, an huschigen Stellen niedriger und gebirgiger<br />
Gegenden, geme<strong>in</strong>. Juni bis Herbst.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der getrocknete Wurzelstock, Radix Tormentillae,<br />
Ruhr- o<strong>der</strong> Blutwurzel.<br />
Präparate. Extractum und * T<strong>in</strong>ctura Tormeutillae.<br />
5. Greum L. Nelkenwurz.<br />
Blüten vollkommen. Kelch Sspaltig, bleibend, mit 5<br />
kle<strong>in</strong>ern mit den Kelchzipfeln abwechselnden Deckblättern<br />
umgeben. Blumenblätter S, sammt den zahlreichen Staubge-<br />
fj.issen auf dem Kelchschlunde befestigt. Fruchtknoten viele<br />
mit seitlichem Griffel. Nüsschen zahlreich, e<strong>in</strong>samig, auf dem<br />
walzlichen saftlosen Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt und von dem<br />
langen erhärteten 2glie<strong>der</strong>igen Griffel begrannt.<br />
1. (ieum nrbanum L. Geme<strong>in</strong>e Nelkenwurz. Wur-<br />
zelstock walzlich, schief, abgebissen, reichfaserig, äusserlich<br />
braun, <strong>in</strong>wendig gelblich, von schwachem Nelkengerucho.<br />
Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, sammt den Blättern abstehend-<br />
behaart o<strong>der</strong> oben ziemlich kahl, 2 bis mehrblütig. Untere<br />
Blätter leierförmig o<strong>der</strong> fie<strong>der</strong>theilig, die obern 3spaltig o<strong>der</strong><br />
3theilig, Abschnitte verkehrteiförmig o<strong>der</strong> keilig -länglich,<br />
ungleich- o<strong>der</strong> lappig-gesägt. Nebenblätter blattartig, rund-
160<br />
lich-eiförmig, ungleich -grobgesägt. Blüten aufreciit, flach, gelb,<br />
0'" im Durchmesser. Fruchttragende Kelche zurückgeschla-<br />
gen. Fruchtköpfchen fast kuglig, röthlich. Früchte zottig, die<br />
grannenförmigen Griffel 2glie<strong>der</strong>ig, das untere Glied 4mal<br />
länger als das obere, kahl, das obere am Grunde behaart,<br />
sonst kahl, zurückgebogen, abfällig. ?4. An Hecken, Zäunen,<br />
<strong>in</strong> Ha<strong>in</strong>en, geme<strong>in</strong>. Juli bis Herbst.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Der getrocknete Wurzelstock, Radii. Caryo-<br />
phyllatae, Nelken- o<strong>der</strong> Benedikt würz.<br />
78. Familie. Amygdaleen Juss.<br />
1. Amygdalus L. Mandelbaum.<br />
Blüten vollkommen. Kelch glockig, i^spaltig, abfällig.<br />
Blumenblätter 5, nebst den zahlreichen Staubgefässen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Kelchröhre e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel 1,<br />
Narbe e<strong>in</strong>fach. Ste<strong>in</strong>frucht trocken, das Fleisch bei <strong>der</strong> Frucht-<br />
reife unregelmässig zerreissend. Ste<strong>in</strong>schale glatt, mit Lö-<br />
chelchen durchstochen.<br />
1. Ämygdalos communis L Geme<strong>in</strong>er Mandelbaum.<br />
Baum o<strong>der</strong> Strauch. Blätter lanzettlich o<strong>der</strong> länglich<br />
lanzettlich, kahl o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend unterseits weichhaarig,<br />
gesägt, spitz o<strong>der</strong> zugespitzt, <strong>in</strong> den nackten Blattstiel zu-<br />
sammengezogen. Blattstiele so lang o<strong>der</strong> länger als <strong>der</strong><br />
Querdurchmesser des Blattes, 8 \2"' lang. Blüten e<strong>in</strong>zeln<br />
o<strong>der</strong> paarweise sitzend^, vor den Blättern hervorbrechend, bis<br />
1 V2" im Durchmesser. Blumenblätter weiss o<strong>der</strong> rosenfarben.<br />
Früchte länglich o<strong>der</strong> eiförmig, zusammengedrückt, filzig-<br />
zottig. ^. Aus Syrien und Nordafrika stammend, vi<br />
Gärten kultivirt. März, April. — Aen<strong>der</strong>t ab mit süssen<br />
und bittern Samen, die sich durch ke<strong>in</strong> äusserliches<br />
Merkmal unterscheiden lassen.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die bittern Samen, 4mygdalae amarao,<br />
Bittere Mandeln. 2. Die süssen Samen, Amygdalae dulces,<br />
Süsse Mandeln.
161<br />
Präparate von bittern Mandeln: Äqaa Amygdalarani<br />
amararnm; von süssen Mandeln^ Oleum Amygdalarum dalc<strong>in</strong>ni;<br />
Mandelöl.<br />
2. Persica Tournef. Pfirsich.<br />
Blüten vollkommen. Kelch glockig, öspaltig, abfällig.<br />
Blumenblätter 5, nebst den zahlreichen Staubgefässen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
Kelchröhre e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel 1,<br />
Narbe e<strong>in</strong>fach. Ste<strong>in</strong>frucht fleischig, saftig, nicht aufspr<strong>in</strong>gend.<br />
Ste<strong>in</strong>schale runzlig-gefurcht, Furchen <strong>in</strong> Löchelchen vertieft.<br />
1. Persica vulgaris Miller. Geme<strong>in</strong>er Pfirsich.<br />
Baum o<strong>der</strong> Strauch. Blätter lanzettlich o<strong>der</strong> länglich-lanzett-<br />
lich, kahl, gesägt, spitz o<strong>der</strong> zugespitzt, kurzgestielt, Blatt-<br />
stiele kürzer als <strong>der</strong> Querdurchmesser des Blattes, nur 2<br />
bis 6'" lang. Blüten e<strong>in</strong>zeln, sitzend, vor den Blättern her-<br />
vorbrechend, 1" im Durchmesser. Blumenblätter rosenroth.<br />
Früchte kuglig, sammtig o<strong>der</strong> kahl. ^. Aus dem Oriente<br />
stammend, <strong>in</strong> vielen Varietäten <strong>der</strong> Frucht allgeme<strong>in</strong><br />
kultivirt. April, Mai. — Amygdalus Persica L. — Blätter<br />
so wie die Zweige und Samen enthalten Blausäure.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Blätter, Folia Persicae, Pfirsichblätter.<br />
Präparat. Aqua foliorum Persicae.<br />
3. Prunus L. Pflaumenbaum.<br />
Blüten vollkommen. Kelch glockig, Sspaltig. Blumen-<br />
blätter 5, nebst den zahlreichen Staubgefässen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kelch-<br />
röhre e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel 1, Narbe<br />
e<strong>in</strong>fach. Ste<strong>in</strong>frucht kahl, saftig, nicht aufspr<strong>in</strong>gend. Ste<strong>in</strong>-<br />
schale glatt, ohne Löchelchen.<br />
1. Prunus spiuosa L. Schlehen. Strauch, selten<br />
baumartig, dornig o<strong>der</strong> fast wehrlos. Aestchen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend<br />
fe<strong>in</strong>flaumig, später kahl. Blätter gestielt, lanzettlich, elliptisch<br />
o<strong>der</strong> länglich - verkehrteiförmig, gesägt, stumpf o<strong>der</strong> spitz,<br />
weichhaarig o<strong>der</strong> zuletzt kahl. Blüten weiss, e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong><br />
<strong>Maly</strong>: Medic<strong>in</strong>alpflanzen. 11
162<br />
zu 2— 3, bald vor bald gleichzeitig mit den Blättern sich<br />
entwickelnd. Blüten stiele kahl. Ste<strong>in</strong>früchte kle<strong>in</strong>, aufrecht,<br />
kuglig, 4— 6'" im Durchmesser, schwarz, blaubereift, sehr<br />
herbe, p. An Wegen^ Hecken, auf Hügeln, <strong>in</strong> Auen, ge-<br />
me<strong>in</strong>. Ajyril, Mai.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Blüten, Flores Ppuni sp<strong>in</strong>osae,<br />
Schlehen bluten.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Prani sp<strong>in</strong>osae.<br />
2. Pronns domestica L. Zwetschkenbaum. Baum,<br />
wehrlos, Aestchen kahl. Blätter gestielt, elliptisch o<strong>der</strong> läng-<br />
lich-verkehrteiföiTQig, spitz, gesägt, weichhaarig o<strong>der</strong> ober-<br />
seits kahl. Blüten grünlichweiss, e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> zu 2—3 mit<br />
den Blattern gleichzeitig sich entwickelnd. Blütenstiele mehr<br />
o<strong>der</strong> m<strong>in</strong><strong>der</strong> flaumig. Ste<strong>in</strong>früchte eilänglich, überhängend,<br />
blaubereift, süss. |», Aus dem Kaukasus stammend, <strong>in</strong><br />
vielen Spielarten <strong>der</strong> FHlchte, hlau, rotli und gelb <strong>in</strong><br />
Gärten allgeme<strong>in</strong> kultivirt. April, Mai.<br />
Ofßci7iell. Die frischen und getrockneten reifen blauen<br />
Früchte, Prnna, Pflaumen, Zwetschken.<br />
Präparat. Pulpa Prnnora<strong>in</strong>.<br />
3. Pranns aT<strong>in</strong>mL. Kirschbaum. Baum o<strong>der</strong> Strauch<br />
mit aufrechten Aesten, wehrlos. Blätter gestielt, elliptisch<br />
o<strong>der</strong> länglich-verkehrteiförmig, gesägt, zugespitzt, etwas runz-<br />
lig, beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend unterseits weichhaarig. Blatt-<br />
stiele unter <strong>der</strong> Blattfläche 2drüsig. Blüten gehuschelt o<strong>der</strong><br />
doldig-gehäuft, weiss. Ste<strong>in</strong>früchte ei- o<strong>der</strong> herzförmig-kug-<br />
lig, kahl, unbereift, hellroth bis schwarz, süss. P. In Vor-<br />
hölzern, Wäl<strong>der</strong>n, <strong>in</strong> Obstgärten <strong>in</strong> verscldedenen Spiel-<br />
arten <strong>der</strong> Früchte kidtivirt. April, Mai.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die getrockneten reifen schwarzen Früchte,<br />
Fpüctos Cerasorum nigroram, Waldkirschen. 2. Die Ste<strong>in</strong>kerne,<br />
Nüclei Cerasoram nigrornm, Kirschkerne.<br />
Präparat aus Ste<strong>in</strong>kernen, Aqaa Cerasoram nigrorom.<br />
4. Pranns Padas L. Traubenkirsche. Maibaum.<br />
Baum o<strong>der</strong> Strauch. Blätter gestielt, elliptisch, zugespitzt, gesägt,
163<br />
kahl, krautig, abfallend. Blüten <strong>in</strong> seitenständigen am Grunde be-<br />
blätterten überhängenden Trauben, weiss, wohlriechend. Ste<strong>in</strong>-<br />
früchte fast kuglig, erbsengross, schwarz, kahl, unbereift, p.<br />
In Auen^ Ha<strong>in</strong>en, an Waldrän<strong>der</strong>n, <strong>in</strong> Parkanlagen häufig<br />
gepflanzt. Aj^ril, Mai. — Die R<strong>in</strong>de enthält Blausäure.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die R<strong>in</strong>de, Cortex Prani Padi.<br />
Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Prani Padi.<br />
5. Prnnns Laurocepasüs L. Kirschlorbeer. Lor-<br />
beerkirsche. Baum o<strong>der</strong> Strauch. Blätter kurzgestielt, ei-<br />
lanzettlich, zugespitzt, entfern t-fe<strong>in</strong>gesägt, kahl, le<strong>der</strong>ig, im-<br />
mergrün, oberseits glänzend. Blüten weiss, <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kel-<br />
ständigen aufrechten Trauben, stark und betäubend riechend.<br />
Ste<strong>in</strong>früchte rundlich, erbsengross, röthlichschwarz, kahl, unbereift.<br />
^ . Im südlichen Europa, <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> Glas-<br />
häusern. April, Mai. — Die Blätter, von e<strong>in</strong>em den bittern<br />
Mandeln ähnlichen Geschmacke, enthalten Blausäure.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Blätter, Polia Laurocerasi.<br />
Präparate. Aqua und * T<strong>in</strong>ctnra Laurocerasi.<br />
79. Familie. Papüionaceen L.<br />
Blüten vollkommen. Kelch frei, Sspaltig o<strong>der</strong> 21ippig.<br />
Blumenkrone schmetterl<strong>in</strong>gsförmig, Blumenblätter 5, ungleich,<br />
frei, manchmal am Grunde unter sich und mit den Staub-<br />
gefässen verwachsen; das h<strong>in</strong>terste Blumenblatt, die Fahne,<br />
meist grösser, die 2 seitlichen, die Flügel, unter sich gleich,<br />
die 2 vor<strong>der</strong>sten den Fruchtknoten e<strong>in</strong>scnliessenden, das<br />
Schiffchen, gewöhnlich r<strong>in</strong>nenförmig verwachsen. Staubgefässe<br />
10, mit den Blumenblättern e<strong>in</strong>gefügt, alle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Röhre<br />
verwachsen, e<strong>in</strong>brü<strong>der</strong>ig, o<strong>der</strong> 9 verwachsen und das zehnte<br />
frei, zweibrü<strong>der</strong>ig. Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel 1, un-<br />
getheilt. Frucht e<strong>in</strong>e Hülse, e<strong>in</strong>fticherig, e<strong>in</strong>- bis vielsamig.<br />
1. Ononis L. Hauhechel.<br />
Kelch glockig, öspaltig. Fahne gross, verkehrteiförmig,<br />
doppelt länger als <strong>der</strong> Flügel. Schiffchen so lang als die<br />
11*
164<br />
Flügel, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Schnabel zugespitzt. Staubgefässe e<strong>in</strong>brü-<br />
<strong>der</strong>ig. Staubfäden gegen die Spitze verbreitert. Hülse ei-<br />
förmig.<br />
1. Ononis sp<strong>in</strong>osa L. Dornige Hauhechel. Wurzel<br />
holzig, sp<strong>in</strong>dlig-ästig, tief <strong>in</strong> die Erde dr<strong>in</strong>gend, röthlich-<br />
braun, <strong>in</strong>wendig weiss. Stengel halb strauchig, aufrecht o<strong>der</strong><br />
aufsteigend, 1— 2' hoch, buschig, e<strong>in</strong>reihig-zottig und nebst-<br />
bei sammt den Kelchen mit kurzen drüsentragenden Haaren<br />
mehr o<strong>der</strong> weniger bestreut, manchmal fast kahl, sehr ästig,<br />
junge Aestchen beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> untern Aeste <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en o<strong>der</strong><br />
2 nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> stehende pfriemliche 2— 8'" lange sehr<br />
stechende Dornen auslaufend. Blätter sammt den Nebenblät-<br />
tern drüsig-behaart o<strong>der</strong> ziemlich kahl, die untern Szählig,<br />
die obern und die <strong>der</strong> seitenständigen Aestchen e<strong>in</strong>fach.<br />
Blättchen und e<strong>in</strong>fache Blätter lanzettlich-länglich o<strong>der</strong> oval,<br />
stumpf, gezähnelt-gesägt. Nebenblätter halbeiförmig, zusam-<br />
mengewachsen, gezähnelt. Blüten kurzgestielt, meist e<strong>in</strong>zeln<br />
<strong>in</strong> den Blattw<strong>in</strong>keln, am Ende <strong>der</strong> Aeste und Aestchen be-<br />
blätterte Aehren darstellend. Blumenkronen ansehnlich, rosen-<br />
roth o<strong>der</strong> manchmal weiss. Hülse drüsenhaarig, Ssamig, so<br />
lang o<strong>der</strong> länger als <strong>der</strong> Kelch, 2|.. Auf Weiden, an We-<br />
gen, Ra<strong>in</strong>en, geme<strong>in</strong>. Juni bis August.<br />
ORonidis.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die frische und getrocknete Wurzel, Radix<br />
Präparat^ * T<strong>in</strong>ctora Ononidis.<br />
2. Trigonella L. Hornklee.<br />
Kelch glockig, öspaltig. Fahne fast gleichlang mit den<br />
Flügeln. Schiffchen stumpf, viel kürzer. Staubgefässe 2brü-<br />
<strong>der</strong>ig. Staubfäden gegen die Spitze nicht verbreitert. Hülse<br />
l<strong>in</strong>eal, zusammengedrückt, vielsamig.<br />
1. Trigonella Foenom graeca<strong>in</strong> L. Geme<strong>in</strong>er Horn-<br />
klee. Bockshornklee. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht,<br />
1—2' hoch, meist e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> wenig ästig, oben weich-<br />
haarig. Blätter langgestielt, Szäblig, Blättchen verkehrteiför-
165<br />
mig o<strong>der</strong> länglich-keilig, kahl, stumpf o<strong>der</strong> gestutzt, kle<strong>in</strong>-<br />
gezähnt, das mittlere gestielt, die seitenständigen fast sitzend.<br />
Nebenblätter lanzettförmig, spitz, ganzrandig. Blüten zu 1—<br />
<strong>in</strong> den Blattw<strong>in</strong>keln sitzend. Blumenkrone weiss, <strong>in</strong> das<br />
Grünliche spielend. Hülsen l<strong>in</strong>eal, flach, 3" lang, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />
1" langen pfriemlichen Schnabel endigend, e<strong>in</strong> wenig sichel-<br />
förmig, wagrecht-abstehend. Samen länglich, fast 4eckig, zu-<br />
sammengedrückt, hellbraun, von fe<strong>in</strong>en Knötchen rauh. (9.<br />
Wird gebaut und kommt auch verivü<strong>der</strong>t vor. Juni bis<br />
August.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Samen, Sem<strong>in</strong>a Foeni graeci, Bockshornsamen.<br />
Präparat. Far<strong>in</strong>a Foeni graeci.<br />
3. Melilotus L. Ste<strong>in</strong>klee.<br />
Kelch glockig, 5zähnig. Fahne fast so lang als die<br />
Flügel. Schiffchen e<strong>in</strong>blättrig, stumpf, viel kürzer. Staubge-<br />
fässe 2brü<strong>der</strong>ig, Staubfäden gegen die Spitze nicht verbrei-<br />
tert. Fruchtknoten gestielt. Hülse eiförmig, gedunsen, nicht<br />
aufspr<strong>in</strong>gend, 1—2samig.<br />
1. Melilotus offic<strong>in</strong>alis L. Gebräuchlicher Ste<strong>in</strong>-<br />
klee. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, ästig, 1— 4' hoch,<br />
kahl o<strong>der</strong> grösstentheils kahl wie die ganze Pflanze. Blätter<br />
gestielt, 3zählig, Blättchen stumpf, geschärft gesägt, die <strong>der</strong><br />
untern Blätter verkehrt-eiförmig o<strong>der</strong> elliptisch, <strong>der</strong> obern<br />
länglich o<strong>der</strong> länglich-lanzettlich, die seitenständigen kurz-,<br />
das mittlere langgestielt. Nebenblätter lanzett-pfriemlich, ganz-<br />
randig. Blüten <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kelständigen 2— 4" langen Trau-<br />
ben. Blumenkrone gelb, 2— 3'" lang. Hülsen eiförmig, sta-<br />
chelspitzig, querrunzlig, kahl. 0. Aiif Wiesen^ an Wegen,<br />
Ra<strong>in</strong>en^ geme<strong>in</strong>. Juni bis September. — Das blühende<br />
Eo-aut hat e<strong>in</strong>en durchdr<strong>in</strong>genden im getrockneten Zustande<br />
noch stärker hervortretenden Geruch.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete blühende Kraut, Herba<br />
Meliloti, Melilotenkraut.
166<br />
4. GrlycyrrMza Tournef. S ü s s h o 1 z.<br />
Kelch röbrig, am Grimde höckerig, 5 spaltig, 2lippig,<br />
die 2 obern Zahne bis zur Mitte verwachsen. Fahne fast<br />
gleichlang- mit den Flügeln, eiförmig-lanzettlich, spitz, ge-<br />
rade. Schiffchen 2blättrig, kürzer. Staubgefässe 2brü<strong>der</strong>ig.<br />
Staubfaden gegen die Spitze nicht verbreitert. Fruchtknoten<br />
sitzend. Hülse eiförmig o<strong>der</strong> eiförmig-länglich, zusammenge -<br />
drückt, 2—4samig.<br />
1. Glycyrrhiza glabra L. Geme<strong>in</strong>es Süssholz. Wur-<br />
zel tief unter <strong>der</strong> Erde kriechend, f<strong>in</strong>gerdick, ästig, äusser-<br />
lich braun, <strong>in</strong>wendig gelb. Stengel aufrecht, 3— 5' hoch, ästig,<br />
kurzhaarig. Blätter gefie<strong>der</strong>t, Blättchen 11— 17, kurzgestielt, ge-<br />
genständig, eiförmig-länglich o<strong>der</strong> elliptisch, kurzstachelspitzig,<br />
ganzrandig, kahl, rückwärts etwas klebrig. Nebenblätter kle<strong>in</strong>,<br />
lanzettlich, h<strong>in</strong>fällig. Aehren blattw<strong>in</strong>kelständig, gestielt, kürzer<br />
als die Blätter, zuletzt 3— 5" lang, locker. Blüten 4— 5'"<br />
lang, Fahne weiss, Flügel und Schiffchen blassviolett. Hülsen<br />
kahl. 2^ Alis Südeuropa^ <strong>in</strong> Deutschland gebaut. Juni,<br />
Jidi. — Die Wurzel süss schmeckend.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel, Radix Liquiritiae, Süssholz-<br />
Wurzel.<br />
Präparate. 1. Extractum Liqoiritiac liquidum und<br />
Kxtractmii liquiritiae siccuiii. 2. Saccus Liquiritiae, Stiss-<br />
holzsaft, Lakritzensaft, Bären z ucker.<br />
S. Phaseolus L. Bohne.<br />
Kelch glockig, 21ippig-Özähnig. Staubgefässe 2brü<strong>der</strong>ig,<br />
sammt dem Griflfel und dem Schiffchen schraubenförmig-ge-<br />
wunden. Hülse länglich, vielsamig.<br />
1. Phaseolus vulgaris L. Geme<strong>in</strong>e Bohne. Wurzel<br />
sp<strong>in</strong>dlig. Stengel ästig, aufrecht, \' hoch, o<strong>der</strong> sich w<strong>in</strong>dend<br />
bis 6' hoch, sammt den Blättern flaumig o<strong>der</strong> fast kahl und<br />
dabei von fe<strong>in</strong>en Knötchen rauh. Blätter gestielt, 3zählig,<br />
Blättchen ganzrandig, zugespitzt, das mittlere eiförmig, die<br />
seitlichen schiefeiförmig. Nebenblätter <strong>der</strong> Blättchen lanzett-
lieh o<strong>der</strong> borstlieh, sehr kle<strong>in</strong>. Blütenstiele blattw<strong>in</strong>kelstän<br />
167<br />
dig, kürzer als das Blatt, 2-mehrblütig o<strong>der</strong> lockertraubig.<br />
Blumen gross, weiss, seltner gelblich, lila o<strong>der</strong> roth. Hülsen<br />
bis 6" lang. Samen gross, meist weiss o<strong>der</strong> verschieden ge-<br />
färbt und gefleckt. (D. Stammt aus Persien, <strong>in</strong> Küchen-<br />
gärten und auf Fel<strong>der</strong>n aUgeme<strong>in</strong> gehaut. Juli, August.<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Das aus den Samen bereitete Mehl, Far<strong>in</strong>a<br />
fabaruoi, Bohne nmehl.<br />
80. Familie. Caesalp<strong>in</strong>ieen R. Brown.<br />
1. Ceratonia L. Johannisbrodbaum.<br />
Blüten vollkommen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> zweihäusig. Kelch<br />
kurz, Ötheilig, Blumenkrone fehlend. Staubgefässe 5. Frucht-<br />
knoten 1, oberständig, Narbe schildförmig. Hülse länglich,<br />
zusammengedrückt, le<strong>der</strong>ig, nicht aufspr<strong>in</strong>gend, <strong>in</strong>wendig flei-<br />
schig, vielsamig. Samen eiförmig, zusammengedrückt, durch<br />
Scheidewände getrennt.<br />
1. Ceratonia Siliqua L. Geme<strong>in</strong>er Johannisbrod-<br />
baum. Baum, ganz kahl. Blätter gepaart-gefie<strong>der</strong>t, immer-<br />
grün, Blättchen 4 o<strong>der</strong> 6, oval, stumpf, ganzrandig, le<strong>der</strong>ig.<br />
Blütentrauben ast- und blattw<strong>in</strong>kelständig. Blumen kle<strong>in</strong>,<br />
gelblichgrün. Hülsen dunkelbraun, 6—8" lang, 1" breit,<br />
süss. ^. Im südlichen Europa, <strong>in</strong> Glashäusern hidtivirt.<br />
März, A'pril,<br />
Offic<strong>in</strong>ell. Die Hülsen, Siliquae dulces, Johannisbrod,<br />
Bockshörnel, als Bestandtheil <strong>der</strong> species pec-<br />
torales.
Allgeme<strong>in</strong>es Register.<br />
Die Zahlen beziehen sich auf die Seiten.<br />
A.<br />
Abies alba s. P<strong>in</strong>as Picea 26.<br />
Abrotamim s. Artemisia Abrot. 57.<br />
Abs<strong>in</strong>thium s. Artemisia Abs<strong>in</strong>th. 56.<br />
Acetosella s. Oxalis 153.<br />
Acetum v<strong>in</strong>i s. Vitis 148.<br />
Achillea Millefol<strong>in</strong>m L. 62.<br />
Acidum pyrolignosum 31.<br />
Acker- Schafthalm s. Equisetam 8.<br />
Acker-Skabiose s. Kuautia 53.<br />
Aconitnm IVapellus L, \<br />
— — Lycoctonum L.j '<br />
Acorus Calamas L. 24.<br />
Actaea spicata L. 126.<br />
Adiantam Capillus Veneris L. 7.<br />
Aepfel, saure s. Pyrus 155.<br />
Aethusa Cynapium L. 109.<br />
Agaricus albus )<br />
chirurgoruml<br />
s. Polyponis 3.<br />
Agaricus muscarius L. 3.<br />
Agnus castus s. Vitex 87.<br />
Alant s. Inula 60.<br />
Alkohol 8. Vitis 148.<br />
Allium Cepa L. 21<br />
— sativum L, 20.<br />
Alpenrose s. Rhododendron 103.<br />
Althaea offie<strong>in</strong>alis L. 142.<br />
Ampfer s. Rnmex 45.<br />
Amygdalae dulces et amarae^<br />
Amygdalus communis L.j<br />
'<br />
'
Amygdalus Persica s Persica 161.<br />
Amylum s. Triticum vulgare 11.<br />
Anacyclus offic<strong>in</strong>arum Hayne^<br />
— — Pyrethram DC. f<br />
AnaguUis arvensis L. 101.<br />
Andorn s. Ularrubiam 85.<br />
Anemone Hepatica s. Hepatica 119.<br />
Anemone pratensis L. 118.<br />
Anethum s. Foenicnlnm 110.<br />
Angelica s. Archangelica 111.<br />
Anis ^<br />
Anisum)<br />
^' PimP»««"» Anisam 106,<br />
Anthemis nobilis L. 61.<br />
Anthos s. Rosmar<strong>in</strong>ns 77.<br />
Apfelbaum s. Pyrns 155.<br />
Aqua Naphae 146.<br />
Arbutus s. Arctostaphylos 102.<br />
Archangelica offie<strong>in</strong>alis Hartm. 110.<br />
Arctium s. Lappa 54.<br />
Arctostaphylos offie<strong>in</strong>alis W. et Grab. 102.<br />
Aristolochia Clematitis L. 48.<br />
Armoracia rasticana Fl. d. Wett. 131.<br />
Arnica montana L. 63«<br />
Aron s. Arnm 24.<br />
Artemisia Abrotanum L. 57.<br />
— — Absynth<strong>in</strong>m L. 56.<br />
— — valgaris L. 56.<br />
Arthanita s. Cycla<strong>in</strong>en 101.<br />
Aram macnlatam L. 24.<br />
Asarnm europaeum L. 49.<br />
Asclepias s. V<strong>in</strong>cetoxicum 72.<br />
Asparagus offie<strong>in</strong>alis L. 20.<br />
Asperala odorata L. 68.<br />
Aspidium s. IVephrodium 6.<br />
Aster montanus s. Inula squarrosa 61.<br />
Athamanta s. Pencedannni 113.<br />
Atropa Belladonna L. 93.<br />
Attich s. Sambncns Ebulus 70.<br />
Augentrost s. Euphrasia 100.<br />
Aurantium s. Citrus Anrantiu<strong>in</strong> 145.<br />
169
170<br />
Bärenklau s. Heracleuui 114.<br />
Bärenzucker s. Liquii'itia 16(>.<br />
Bärlapp s. Lycopodlum 8.<br />
B.<br />
Bärentraube s. Arctostaplijios 102.<br />
Balaustioriim llores s. Punica 154.<br />
Baldrian, celtisclier) .<br />
/ s. Valeriana 51<br />
— geme<strong>in</strong>er )<br />
Bardana s. Lappa 55.<br />
Beifuss s. Artemisia 56.<br />
Beisbbeere s. Capsicum 95.<br />
Belladonna s. Atropa 93.<br />
Benediktendistel s. Cuii'U^ 54.<br />
Benediktwurz s. Geum 160<br />
Berberil vulgaris L.)<br />
Berberitzenstrauch j<br />
Bergamotta ) ^,_ .. ^.^<br />
,^ ix-, } s. Citrus medica 146.<br />
Bergamottol j<br />
Bertramwurz s. Auacyclus 61.<br />
Betula alba L. 32.<br />
Biebernell s. Piuip<strong>in</strong>ella 106.<br />
Bilsenkraut s. Hyoscyaiiius 90.<br />
B<strong>in</strong>gelkraut s. Mercurialis 41.<br />
Birke s. Betula 32.<br />
Bistorta s. Polygoiium 45.<br />
Bitterklee s. ülenyanthes 75.<br />
Bittersüss s. Solanum Dulcaiiiara 93.<br />
Blätterpilz s. Agaricus 3.<br />
Blankenheimer Thee s. Oaleopsis 84.<br />
Blitzpulver s. Lycopodium 9<br />
Blutwurzel s. Tormcntilla 159.<br />
Bockshörnel s. Ceratonia 167.<br />
Bockshornklee s. Trigonella 164.<br />
Bohne s. Phaseotns 166.<br />
Boletus s. Polyporus 3.<br />
Borago offic<strong>in</strong>alis L. 89,<br />
Borretsch s. Borago 89.<br />
Bovista s. Lycoperdoii 2.<br />
Branca urs<strong>in</strong>a s. lleracleum 114.<br />
Brassica nigra Koch. 132.
Braunwurz s. Scrophularia 97=<br />
Brennessel s. Urtica 39.<br />
Brotan s. Arte<strong>in</strong>isia Abrotauum 57.<br />
Bruchweide s. 8alix fragilis 33.<br />
Bryoiiia alba L. ^<br />
— — dioica L.) *^^-<br />
Buche s. Fag'us 31.<br />
Buxbaum s. Buxui» ^<br />
l 4*><br />
Buxus sempervirens L.j *'<br />
C.<br />
Calamus aromaticus s. Acorus 24.<br />
Calendula offic<strong>in</strong>aliü» L. 64.<br />
Caltha palustris L. 121.<br />
Caniiabis sativa L. 38.<br />
Capilli Veneris s. Adiaiitum 7.<br />
Capsicnm aunuum L. 95.<br />
Carbo ligui s. Piuus sylvestris 27.<br />
Carduus benedictus s, Ciiicus 54.<br />
Carex arenaria L. 14.<br />
Caricae s. Ficns 37.<br />
Carum Carvi L. 105.<br />
Carvi s. Carum Carvi 105.<br />
Caryophyllatae radix s. Geuni 160.<br />
Cataputiae uiajoris sem<strong>in</strong>a s. Ric<strong>in</strong>us 41.<br />
— — m<strong>in</strong>oris sem<strong>in</strong>a s. Euphorbia 40.<br />
Centaurea Cyauus L. 55-<br />
Centaurium m<strong>in</strong>us s. Erythraea 75.<br />
Centifolie s. Rosa centifolia 156.<br />
Cepa s. Alliuui Cepa 20.<br />
Cerasa nigra s. Prunus avium 162.<br />
Ceratonia Siliqua L. 167.<br />
Cetraria islandica Achar. 4.<br />
Chamomilla romana s. Antliemis 61.<br />
— — vulgaris s. Matricaria 63.<br />
Chelidouium majns L. 129.<br />
Chcnopodium ambrosioides L. 43.<br />
— — Botrys L. 43.<br />
— — glaucum L. 44.<br />
— — Vulvaria L. 44.<br />
171
172<br />
Christophskraut s. Actaea 126.<br />
Cichorie ^<br />
Cichorium Intybus L.j "<br />
Cicuta offic. s. Con<strong>in</strong>m 115.<br />
Ciciita virosa L. 107.<br />
Cistenrösle<strong>in</strong> I<br />
Cistus I<br />
_<br />
s Ueliaiithemum 135.<br />
Citronenbaum s. Citrus mediea 146.<br />
Citrus Aurantium L. 145<br />
mediea L. 146.<br />
Clematis erecta L. 117.<br />
Cnicus benedictus L. 53.<br />
Cochlearia Armoracia s. Armoracia 132.<br />
Cochlearia offic<strong>in</strong>alis L. 130.<br />
Colchicum autumnale L. 17.<br />
Conium maculatum L. 114.<br />
Consolida major s. Symphytum 88.<br />
Convolvulus arvensis L. 90.<br />
Coriandrum sativum L. 115.<br />
Cremor tartari s. Vitis 148.<br />
Crocus sativus L. 21.<br />
Cucumis Melo L. 140.<br />
Cucurbita Pepo L. 139.<br />
Cyanus s. Centaurea 55.<br />
Cyclamen europaeum L. 101.<br />
Cydonia vulgaris L. 154.<br />
».<br />
Daphne Laureola L. 49.<br />
— Mezereum L. 50.<br />
Datura Stramonium L. 91.<br />
Dann s. Galeopsis 84.<br />
Delpliiuium Staphysagria L. 125.<br />
Dictamnus albus L.<br />
^<br />
— — Frax<strong>in</strong>ella Pers.j *^^-<br />
Digitalis purpurea L. 99.<br />
Diptam s. Dictamnus 131.<br />
Dosten s. Origanum 80.<br />
Dotterblume s. Caltha 121.<br />
Dreifaltigkeitskiaut s. Viola tricolor 137.
Drosera rotnudifolia L. 135,<br />
Dulcamara s. Solanum Dulcamara 94.<br />
E.<br />
Ebulus s. Sa<strong>in</strong>bncus Ebulus 70.<br />
Ecbalium agreste Reich. 140.<br />
Eibenbaum s. Taxus 29.<br />
Eibisch s. Althaea 141.<br />
Eiche )<br />
Eicheln 1<br />
«• Ö"«r««« 30.<br />
E<strong>in</strong>beere s. Paris 21.<br />
Eisenhut s. Aconitum 123.<br />
Eisenkraut s. Verbena 87.<br />
Elaterium s. Ecbalium 140.<br />
Engelsüsswurz s. Polypodium 6.<br />
Engelwmz s. Arcliangelica 110.<br />
Enula s. Inula 60.<br />
Enzian s. Gentiana 73.<br />
Equisetum arvense L. 7.<br />
Erdäpfel s. Solanum tuberosum 94.<br />
Erdbeere s. Fragaria 158.<br />
Erdrauch s. Fumaria 129.<br />
Erdscheibe s. Cyclamen 101.<br />
Erzengelwurz s. Arcbangelica 110.<br />
Erythraea Centaurium L. 75.<br />
Esche s. Frax<strong>in</strong>ns 71.<br />
Euphorbia Lathyris L. 40.<br />
Euphrasia offic<strong>in</strong>alis L. 100.<br />
Evonymus europaeus L. 147.<br />
Fabae s. Phaseolus 166.<br />
Fagus sylvatica L. 31.<br />
Fallkraut s. Arnica 63.<br />
Färberröthe ^<br />
Tn- i. ^1 } s. Rubia 68.<br />
Farberwurzelj<br />
Farfara s. Tussilago 59.<br />
Far<strong>in</strong>a secal<strong>in</strong>a s. Seeale 12.<br />
Farne s. Filices 5.<br />
F.<br />
173
174<br />
l'T^ ] s. Ficus S7.<br />
Feigen Daum j<br />
Feldkümmel s. Carum 105.<br />
Feldquendel s. Thymus 81.<br />
Feldrüster s. Ulmiis 35.<br />
Fenchel, geme<strong>in</strong>er s. Foeniculiim 110.<br />
— Wasser- s. Phellandriiim 108.<br />
Fetthenne s. Sediim 116.<br />
Feuerschwamm s. Polyporus 3.<br />
Fichtenharz s. Piiius sylvestris 27.<br />
Ficiis Carica L. 37.<br />
Fieberklee s. Meiiyanfhes 75.<br />
Filices 5.<br />
Filix mas s. IVephrodiaiii 6.<br />
F<strong>in</strong>gerhut s. Digitalis 99.<br />
Flachs s. liiiuim 151.<br />
Flechten s. Lielieiies 4.<br />
Fliegenschwamm s. Agariens 3.<br />
Flockenblume s. Ceiitaarea 55.<br />
Föhre s. Piiuis sylvestris 25.<br />
Foeiiieulum ofticiiiale All. HO.<br />
Foenum graecum s. Trigoiiella 164.<br />
Fraga s. Fragaria^<br />
FTi' 158.<br />
ragaria vesca L.j<br />
Frauenhaar s. Adiaiitnm 7.<br />
Frax<strong>in</strong>ella s. Dictanmus 151.<br />
Fraxiiiiis Oriius L. 71.<br />
Fuiiiaria ofticiiialis L. 130.<br />
Fnngi 1.<br />
Fungus chirurgorum s. Lycoperdoii 2.<br />
Gänsefuss s. Chenopodiiim 43.<br />
Galeopsis grandiflora Roth. ^<br />
— — ocliroleucaLam.l<br />
Gaman<strong>der</strong> s. Tcueriuiii 85,<br />
Gartengleisse s. Aethusa 109.<br />
O.<br />
Gartenlattich s. Lactiica sativa 67.<br />
Gartenlavendel s. ravandiila 79.<br />
Garten-Melone s. Cucumis I^lelo 140.
Gartenmohn s Papaver somniferum 128.<br />
Gartenrettig s. Rapliamis 13o.<br />
Gartenrose s. Rosa contifolia 156.<br />
Gartensalbei s. Salvia 76.<br />
Gartensaturei s. Satiireja S1.<br />
Gartenschierl<strong>in</strong>g s- Aethusa 110.<br />
Gnrtenzwiebel s. AUiiim Cepa 20.<br />
Gauchheil s. Anagallis 101.<br />
Gentiana cruciata L. 74.<br />
— — lutea L. 73.<br />
— — pannonica Scop. 74.<br />
— — rubra 74.<br />
Germer s. Veratrum 16.<br />
Gerste s. Hordeuni 13.<br />
Geum urbanum L. 159.<br />
Gichtrose s. Paeonia 125.<br />
Giftlattich s. Lactu ca vi rosa 66.<br />
Giftsumach s. Rhus 149.<br />
Glandes Quercus s. Ouercus 31.<br />
Gleisse s. Aethusa 109.<br />
Glycyrrhiza glabra L. 166.<br />
Gnadenkraut s. Gratiola 99.<br />
Gramen s. Triticum repeiis 11,<br />
Granatbaum^ ^<br />
. _,<br />
^ ^ } s. Puniea 154.<br />
Granatum j<br />
Graswurzel s. Triticum repens 11.<br />
Gratiola offic<strong>in</strong>alis L. 99.<br />
Gr<strong>in</strong>dkraut s. Knautia 53.<br />
Gr<strong>in</strong>dwurz s. Rumex 47.<br />
H.<br />
Haarstrang s. Peuceclanum 113.<br />
Hahnenfuss s. Ranuneulus 119.<br />
Ha<strong>in</strong>simse s. Luzula 15.<br />
Hanf s. Canuabis 37.<br />
Hartheu s. Hypericum 144<br />
Hartpilz s. Sclerotium 1.<br />
Haselwurz s. Asarum 49.<br />
Hauhechel s. Ononis 163.<br />
Heildistel s.
176<br />
Heilkraut s. Heraclenm 114.<br />
Helenium 8. Inula 60.<br />
Helianthe<strong>in</strong>um vulgare Gärtn. 135.<br />
Helianthus ai<strong>in</strong>uns L. 64.<br />
Heliotrop<strong>in</strong>m peruvianum L. 87.<br />
Helleboras albus s. Veratrum 17.<br />
Helleborns niger L. 122.<br />
Hepatica triloba L. 119.<br />
Heracleum Spliondylium L. 114.<br />
Herbae Liberianae s. Galeopsis 85.<br />
Herbstzeitlose s. Colchicum 17.<br />
Hexenmehl s. Lycopodium 9.<br />
Himbeere s. Rubus 157.<br />
Himmelbrand s. Verbascum 97.<br />
Hirschzunge s. Scolopendrium 6.<br />
Hohlzahn s. Galeopsis 84.<br />
Hollun<strong>der</strong> s. Sambucus 69.<br />
Holzkohle s. P<strong>in</strong>us sylvestris 27.<br />
Hopfen s. Humulus 38.<br />
Hordenm distichnm L.^<br />
— — vulgare L. f<br />
Hornklee s. Trigouella 164.<br />
Huflattig s. Tussilago 59.<br />
Humulus Lupnlus L. 38.<br />
Hundspetersilie s. Aethusa 110.<br />
Hyoscyamus niger L. 90.<br />
Hypericum perforatum L. 145.<br />
Hyssopus offic<strong>in</strong>alis L. 82.<br />
I.<br />
Imperatoria Ostruthium L. 112.<br />
Inula Helenium L. 60.<br />
— squarrosa L. 60.<br />
Iris florent<strong>in</strong>a L. 22.<br />
Isländisches Moos s. Cetraria 5.<br />
Isop s. Hyssopus 82.<br />
J.<br />
Jaceae herba s. Viola tricolor 137.<br />
Johannisbeeren s. Ribes 117.
Johannisbrodbaum s. Ceratonia 167.<br />
Johanniskraut s. Hypericum 145.<br />
Juglans regia L. 34. 35.<br />
Juiicus communis Meyer. 16.<br />
— conglomeratus L. 16.<br />
— effusus L. 16.<br />
— pilosiis s. Luznla 15.<br />
Juniperus communis L. 28.<br />
— — Sab<strong>in</strong>a L. 29.<br />
K.<br />
Käsepappel s. Malva 142.<br />
Kalmus s. Acorus 24.<br />
Kamille, edle o<strong>der</strong> römische s. Anthomis 61.<br />
— geme<strong>in</strong>e s. Matricaria 63,<br />
Kardubenedikt s. Cnicus 54.<br />
Kartoffel s. Solanum tuberosum 94.<br />
Katzenkraut s. Teucrium marum 86.<br />
Kellerhals s. Daphne 49.<br />
Kermesbeere s. Pliytolacca 44.<br />
Keuschbeeren ^<br />
Keuschlammbeeren i<br />
^* ^**®x 86.<br />
Kiefer s. P<strong>in</strong>us sylvestris 26.<br />
Kirschbaum s. Prunus avium 162,<br />
Kirschlorbeer s. Prunus Laurocerasus 163.<br />
Klatschrosen s. Papaver Rhoeas 128.<br />
Klette s. Lappa 54.<br />
Knabenkraut s. Orchis 23.<br />
Knautia arvensis Coult. 52.<br />
Knoblauch s. Allium sativum 19.<br />
Knoblauchkraut s. Teucrium Scordium 86.<br />
Knöterich, Natter- s. Polygonum 45.<br />
Kolben-Bärlapp s. Lycopodium 8.<br />
Kohl s. Brassica 132.<br />
Kohle s. P<strong>in</strong>us sylvestris 27,<br />
Königskerze s. Verbascum 96.<br />
Korian<strong>der</strong> s. Coriandrum 115.<br />
Korn s. Seeale 12.<br />
Kornblumen, blaue s. Centaurea 55.<br />
— — rothe s. Papaver Rhoeas 128.<br />
Kräuter, Libersche s. Galeopsis 84.<br />
<strong>Maly</strong>: Medic<strong>in</strong>alpflanzen Ja<br />
177
178<br />
Kramperlthee s. Cetraria 5.<br />
Ki-app s. Riibia 68.<br />
Krausemünze s. Mentlia crispa 78.<br />
Ki-en s. Ariiioracia 132.<br />
Kreosot s. Fag'us 31.<br />
Kreiizbeere s. Rhamiius 149.<br />
Kreuzblume s. Polygala 146.<br />
Kreuzdorn s. Rhaiiiiius 149.<br />
Kreuzenzian s. Gciitiana criiciata 74.<br />
Ki-ullfarn s. Adiantum 7.<br />
Küchenschelle s. Aneiiioiie 118.<br />
Kümmel s. Carum 105.<br />
Kürbis s. Cucurbita 139.<br />
Kuttelkraut s. Thymus 82.<br />
Lactu ca sativa L. 67.<br />
— Scariola L 66.<br />
— virosa L. 66.<br />
li.<br />
Lactucarium s. Lactuca sativa 67.<br />
Lärchenbaum s. Piiius liarix 27.<br />
Lärchenschwamm s. Polyporus 3.<br />
Läusekörner s. Delphiii<strong>in</strong>ni 125.<br />
Lakrizensaft s. Liquiritia 166.<br />
lia<strong>in</strong>ium albuiii L. 83.<br />
Lapathum acutum s. Rumex 46.<br />
Lappa communis Coss. et Germ. 54.<br />
Larix s. P<strong>in</strong>us Larix 27.<br />
Lattich s. I^actuca 66.<br />
Lauch s, Allium 19.<br />
Laureola s. Dapbne Laureola 50.<br />
Laurocerasus s. Prunus Laurocerasus 163.<br />
I^aurus nobilis L. 50.<br />
Lavandula vera DC. 79.<br />
Lavendel s. Lavandula 79.<br />
Lebensbaum s. Thuja 27.<br />
Leberkraut s. Hepatica 118.<br />
Ledum palustre L. 103.<br />
Le<strong>in</strong> s. Liiium 152.<br />
Le<strong>in</strong>kraut s. L<strong>in</strong>aria 98.
Le<strong>in</strong>same s. Liiiiim 152.<br />
Leontodon Taraxacum s. Taraxaruiii 65.<br />
Levisticum offic<strong>in</strong>ale Koch. 111.<br />
Liberische Kräuter s. Galeopsis 85.<br />
Liehen islandicus s. Cetraria 4.<br />
Lichenes 4.<br />
Liebesapfel s. Lycopersicniii 95.<br />
Liebstöckel)<br />
Ligusticuml<br />
Lilie s. Lil<strong>in</strong>m 18.<br />
«• Levisticum 111.<br />
Lilium candidum L. 18.<br />
Limonie s, Citrus medica 146.<br />
Liiiaria vulgaris L. 98.<br />
L<strong>in</strong>de s. Tilia 142.<br />
L<strong>in</strong>gua cerv<strong>in</strong>a s. Scolopeiidrium 6,<br />
L<strong>in</strong>um usitatissimum L. 152.<br />
Liquiritia s. Glycyrrliiza 166.<br />
Löcherschwamm s. Polyporus 3.<br />
Löffelkraut s. Cochlearia 130.<br />
Lolch s. Lolium 13.<br />
Lolium temuleutum L. 14.<br />
Lorbeer s. Laurus 50.<br />
Lorbeerkirsche s. Pruuus liaurocerasus 163.<br />
Lövenzahn s. Taraxacum 65.<br />
Lungenkraut s. Pulmonaria 89.<br />
Lungenmoos s. Cetraria 5.<br />
Lupulus s. Humulus 38.<br />
Luzula pilosa Willd. 15.<br />
— vernalis DC. 15.<br />
Lycoperdon Bovista L. 2,<br />
— — caelatnm Bull. 2.<br />
Lycopersicum esculeiitum Mill. 95.<br />
Lycopodium clavatum L. 8.<br />
m.<br />
Märzveilchen s. Viola odorata 136.<br />
Maibaum s. Prunus Padus 162.<br />
Majoran s. Origannm Majorana 81.<br />
Maitrank s- Asperula 69.<br />
Malicorium s. Punica 154.<br />
12*<br />
179
180<br />
Maltum Hordei s. Hordenm 13.<br />
Malva rotuiidifolia L.<br />
— sylvestris L.<br />
Malve s. Malva 142.<br />
'<br />
I<br />
143.<br />
Malz, Gersten- s. Hordeuiii 13.<br />
Mandelbaum<br />
Mandeln, bittere,<br />
^<br />
süsse) '' Amygdalus 160.<br />
Manna )<br />
Manna-Esche)<br />
«•<br />
^<br />
«^rax<strong>in</strong>us 71.<br />
Marrubium album \<br />
Marrub<strong>in</strong>m vulgare L.j<br />
Marum )<br />
Mastixkrautj « Teucrium marum 80.<br />
Matricaria Chamomilla L. 63.<br />
Maulbeerbaum s. Morus 36.<br />
Meerrettig s. Armoracia 131.<br />
Meerzwiebel s. Scilla 18.<br />
Mehl, Roggen- s. Seeale 12.<br />
Meisterwurz s. Imperatoria 112.<br />
Melilotenkraut<br />
)<br />
Melilotus offic<strong>in</strong>alis L.) ^^^<br />
Melissa ofßc<strong>in</strong>alis L.)<br />
Melisse I<br />
^^•<br />
Mellago Gram<strong>in</strong>is s. Triticum repens 12.<br />
Melo )<br />
'' t^"«^««» 139.<br />
Melone]<br />
Meutha crispa L. 78.<br />
— piperita L. 78,<br />
— Pulegium L. 79.<br />
Menyanthes trifoliata L. 75.<br />
Mercurialls pereiiiiis L. 41.<br />
Mezereum s. Daphne Mezereum 50.<br />
Millefolium s. Acliillea 62.<br />
M<strong>in</strong>ze s. Mentha 78.<br />
Mohn s. Papaver 127.<br />
Momordica s. Elaterium 140.<br />
Monatrettig s. Raphanus 134.<br />
Moos, isländisches s. Cetraria 4.<br />
Morphium s. Papaver somniferum 128.<br />
Morus nigra L. 36.
Münze s. Mentha 78.<br />
Mutterkorn s. Sclerotium 1. 12.<br />
Myrte )<br />
Myrtiis co<strong>in</strong><strong>in</strong>uiiis L.j<br />
Nachtschatten s. Solanum 93.<br />
Naphae flores s. Citrus 146.<br />
Nardus celtica s. Valeriana celtica 52-<br />
Natterknöterich)<br />
xr ++^ ^ s. Poly&ouum 45<br />
Natterwurz I<br />
^<br />
®<br />
Nelkenwurz s. Geum 159.<br />
JVephrodium Filix mas Rioh. 6.<br />
IVerium Olean<strong>der</strong> L. 72.<br />
Nessel s. Brennessel 39.<br />
Nicotiana Tabacum L. 92.<br />
Nierenfarn s. IMephrodium 6.<br />
Niesswurz, schwarze s. Helleborus 122.<br />
— weisse s. Veratrum 17.<br />
Nigella sativa L. 123.<br />
Nüsse s. Julians 34<br />
jVuphar luteum Sm. 134.<br />
Nussbaum s. Julians 34.<br />
Nymphaea s, IVuphar 135.<br />
Oelbaum ^<br />
Olea europaea L.t<br />
70.<br />
Oenanthe s. Phellandrium 109.<br />
Olean<strong>der</strong> s. IMerium 72.<br />
Oleum Bergamottae 140.<br />
Oleum olivarum)<br />
O.<br />
Olivenöl /<br />
Ononis sp<strong>in</strong>esa L. 164.<br />
Opium s. Papaver somniferum 128.<br />
^^ «'*» '"'<br />
Orangenbaum s. Citrus Aurantium 145.<br />
Orchis mascula L. 23.<br />
— Morio L. 23.<br />
Oreosel<strong>in</strong>um s. Peucedanum 113.<br />
Origanum Majorana L. 81.<br />
181
182<br />
Origanuui vulgare L. 80.<br />
Ornus 8. Fraxiiuis 71.<br />
Osterluzei s. Aristolochia 48<br />
Oxalis Acetosella L. 161-<br />
JP.<br />
Paeonia offieiiialis L. 125.<br />
Papaver album<br />
— Rhotas L.<br />
— soiiiiiirerum<br />
]<br />
l<br />
L.j<br />
128.<br />
Pappel, schwarze s. Populiis 34.<br />
Paprika s. Capsicum 96.<br />
Parakresse s. SpilaiUlie» 57.<br />
Pari.s quadrifolia L. 21.<br />
Passulae m<strong>in</strong>ores s. Vitis 148.<br />
Peponum sem<strong>in</strong>a s. Cucurbita 139.<br />
Persica vulgaris Mill. 161.<br />
Perv<strong>in</strong>ca s. Viiica 71.<br />
Pestwurzel s. Pefasites 58.<br />
Pt'tasitfs ofAciiialis Mönch. 58.<br />
Petersilie \<br />
> 1 ft7<br />
Petrosc'lliiuiii sativum Hoffm.l<br />
Peucedaiiuii) Oreosel<strong>in</strong>u<strong>in</strong> Mönch. 113.<br />
— — Ostruthium s. Iniperatoria 112<br />
Pfaftenkäppcheu s. Evonymus 148.<br />
Pfeffer, türkischer )<br />
— ^- Capsicum 96.<br />
spanischer!<br />
Pfefferkraut s. 8atureja 82.<br />
Pfefferm<strong>in</strong>ze s. ^Iciitha pipcrita 78.<br />
Pf<strong>in</strong>gstrose s. Paeonia 125.<br />
Pfirsichbaum s. Persica 161.<br />
Pflaumenbaum s. Prunus 161.<br />
Phaseolus vulgaris L. 166.<br />
Phellaiidrium aquaticu<strong>in</strong> L. 108<br />
Phytolaeca decandra L. 44.<br />
Pilze s. Fuiigi 1.<br />
Pimp<strong>in</strong>ella .Aiiisuni L. )<br />
— — SaxifragaL./ ^^^•<br />
P<strong>in</strong>us Larix L. 27.<br />
— Picea L. 26.
P<strong>in</strong>ns sylvestris L. 26.<br />
Polei s. Mentha r'iilegiaiii 79.<br />
Polygala atuara L. 147.<br />
Polygonii<strong>in</strong> Bistorta L. 45.<br />
Polypodiiiui vulgare L. o.<br />
Polyporus fo<strong>in</strong>entarius Fries. 3.<br />
— offic<strong>in</strong>aHs Fries. 3.<br />
Polystichum s. IVephrodiii<strong>in</strong> 6.<br />
Poma acidula s. Pyriis llaliis 155.<br />
Pomeranze s. Citrus Aurantiu<strong>in</strong> 146.<br />
Populus nigra L. 34.<br />
Porst, Sumpf- s, Leduui 103.<br />
Prima s. Prunus domestiea 162.<br />
Prunus avium L. 162.<br />
— domestiea L. 162.<br />
— Lauroeerasus L. 163.<br />
— Padus L. 162.<br />
— sp<strong>in</strong>osa L. 161.<br />
Pulegium s. Mentha Pulegiuni 79.<br />
Pulmonaria ot'fie<strong>in</strong>alis L. 89.<br />
Pulsatilla s. Anemone 118.<br />
Punica Granatum L. 154.<br />
Pm-gierkörner s. Ric<strong>in</strong>us 41.<br />
Pm*gier-Wegdorn s. Rhamnus 149.<br />
Pyrethrum s. Anacyelus 62.<br />
Pyrus Cydonia s. Cydonia 155.<br />
Pyrus Malus L. 155.<br />
Quecke s. Triticum repens 11.<br />
Q.<br />
Quendel s. Thymus 81.<br />
Quercus peduneulata Ehrh. 30.<br />
— sessiliflora Sm. 30.<br />
Quittenbaum s. Cydonia 154.<br />
Radieschen s. Raphanus 134.<br />
Ra<strong>in</strong>farn s. Tanacetum 55.<br />
Ranuneulus aeris L. 120.<br />
— — bulbosus L 120.<br />
R.<br />
183
184<br />
Ranuuculus Flammula L. 119<br />
— — repeiis L, 120.<br />
— — sceleratus L. 121.<br />
Raphaous sativus L. 133.<br />
Rauchpilz s. Bovista 2.<br />
Kaute s. Rata 150.<br />
Res<strong>in</strong>a P<strong>in</strong>i s. P<strong>in</strong>us sylvestris 27.<br />
Eettig s. Raphanus 133.<br />
Rhabarber s. Rhenm 47.<br />
Rhamnus cathartica L. 149.<br />
Rbeniii Emodi Wallr.^<br />
> 47<br />
— palmatum L.j<br />
Rhododendron ferrug<strong>in</strong>eum L. 103.<br />
Rhoeas s. Paparer Rhoeas 128.<br />
Rhus Toxicodeudron L. 149.<br />
Ribes rnbrum Li<br />
Ribisel ' ^^^<br />
Ric<strong>in</strong>us commauis L. 41.<br />
Riedgras s. Carex 14.<br />
R<strong>in</strong>gelblume s. Calendula 64<br />
Rittersporn s. Deipb<strong>in</strong>ium 125.<br />
Röthe s. Rubia 68.<br />
Roggen s. Seeale 12.<br />
Rosa ceutifolia<br />
— gallica L.<br />
— rubra<br />
L.<br />
i<br />
Rose )<br />
*^^-<br />
Rosenlorbeer s. Neriuui 72.<br />
Ros<strong>in</strong>en s. Vitis 148.<br />
Rosmar<strong>in</strong> s. Rosmar<strong>in</strong> us -t<br />
Rosuiariuus offic<strong>in</strong>alis L. I<br />
Rosmar<strong>in</strong>us sylvestris s. Leduni 104.<br />
Rossfenchel s. Phellandriiim 108.<br />
Rothbuche s. Fagus 31.<br />
Rothwurz s. Tor<strong>in</strong>entilla 158.<br />
Rabia t<strong>in</strong>etorum L. 68.<br />
Rubns idaeus L. 157.<br />
Ruhrwurzel s. Tornientilla 159.<br />
Rn<strong>in</strong>ex eonglonieratus L. 46.<br />
— crispus L. 47.
Rumex uemorosus L. 46.<br />
— obtusifolius L, 46.<br />
Rüster s. Ulmus 35.<br />
Ruta graveoleus L. 150.<br />
Sab<strong>in</strong>a )<br />
Sadebaum!<br />
Safran s. Crocus 21.<br />
H.<br />
« -»«"ipeius Sab<strong>in</strong>a 29.<br />
Salat s. Lactuca sativa 67.<br />
Salbei s. Salvia 76.<br />
Salep s. Oi'chis 23.<br />
Salic<strong>in</strong>um 33.<br />
Salix alba L. 33.<br />
— fragilis L. 33.<br />
Salvia officiiialis L. 76.<br />
Sambucus Ebulus L. 70.<br />
— — nigra L. 69.<br />
Sandsegge s. Carex 14.<br />
Saponaria offic<strong>in</strong>alis L. 141.<br />
Sassaparille, deutsche s. Carex 15.<br />
Satureja hortensis L,|<br />
Saturei s. Satureja (<br />
Saubrod s. Cyclamen 101.<br />
Sauerdorn s. Berberis 127.<br />
Sauerklee s. Oxalis 152.<br />
Scabiosa s. Knautia 52.<br />
Schachtelhalm s. Equisetum 7.<br />
Schafgarbe s. Achillea 62.<br />
Schafthalm s. Equisetum 7.<br />
Schierl<strong>in</strong>g, Garten- s. Aethusa 110.<br />
— — gefleckter s. Coniuni 115.<br />
— — Wasser- s. Cicuta 108.<br />
Schildflechte s. Cetraria 4.<br />
Schlehen s. Prunus sp<strong>in</strong>osa 161.<br />
Schm<strong>in</strong>kbeere s. Pliytolacea 44.<br />
Schöllkraut s. Chelidonium 129.<br />
Schwämme s. Fungi 1.<br />
Schwalbenwurz s. V<strong>in</strong>eetoxicuni 72.<br />
Schwarzkümmel s. ^igella 123.<br />
'<br />
185
186<br />
Schwarzpappel s. Populas 34.<br />
Schwarzwurz s. Symphytiiiii 88.<br />
Schwertlilie s. Iris 22.<br />
Scilla maritima L. 18.<br />
Sclerotium Clavus Tode. 1.<br />
Scolopendrliim offic<strong>in</strong>arnm L. 6.<br />
Scordium s Teiieriiim Scordium 86.<br />
Scrophularia nodosa L. 97.<br />
Seeale cereale L. 12.<br />
Seeale cornutura s. Sclerotium 2.<br />
Sedum acre L. 116<br />
Segge s, Carex 14.<br />
Seidelbast s Daphue Mezereum 50.<br />
Seifenkraut ) . , ^<br />
Seifenwiuzell «• »»fonana 141.<br />
Senf, schwarzer s. Brassica lv32<br />
— weisser s. SInapis 133.<br />
Serpyllum s. Thymus 81.<br />
Sevenibaum s. Juniperus Sab<strong>in</strong>a 29.<br />
Siliquae dulces s. Ceratonia 167.<br />
Simse s. Juncus 16.<br />
Siuapis alba L. 133.<br />
S<strong>in</strong>apis nigra s. Brassica 132.<br />
S<strong>in</strong>ngrün s. V<strong>in</strong>ca 71.<br />
Skabiose s. Knautia 52.<br />
Solanum Dulcamara L. 94.<br />
— — Lycopersicum s. Lycopersicum 95.<br />
— — nigrum L. 94.<br />
— — tuberosum L. 94.<br />
Sommereiche s. Ouercus 30.<br />
Sonnenblume s. Helianthus 64.<br />
Sonnenröschen s. llelianthemum 135.<br />
Sonnenthau s. Drosera 135.<br />
Sonnenwende s. Heliotropium 87.<br />
Spargel s. Asparagus 20.<br />
Speichelwnrz s. Anacyclus 63.<br />
Speik s. Valeriana celtica 52.<br />
Spermoedia s. Sclerotium 1.<br />
Spilanthes oleracea Jacq. 57.<br />
Sp<strong>in</strong>a cerv<strong>in</strong>a s. Rhamnus 149.
Sp<strong>in</strong>delbaum s. Evouyiiius 147.<br />
Spiritus V<strong>in</strong>i s Vitis 148.<br />
Spiitzgnrke s. Ecbaliiiiu 140.<br />
Squilla s. Scilla 18.<br />
Stabwurz s. Artemisia Abrotaiium 57.<br />
Stärke, Weizen- s. Triticum vulgare 11.<br />
Stäubl<strong>in</strong>g s. Lycoperdoii 'i.<br />
Stapbysagria s. Delpliiiiiuui 125.<br />
Staubpilz \ _ , .^<br />
Staubschwamm I<br />
«^ *^<br />
Stechapfel s. Datiira 91.<br />
Stefanskörner s. Delpliiiiiu<strong>in</strong> l'^5.<br />
Steiübrechwurzel s. P<strong>in</strong>ipiiiella 107.<br />
Ste<strong>in</strong>eiche s. Ouercus 30.<br />
Ste<strong>in</strong>klee s. Ilelilotus 165.<br />
Stiefmütterchen s. Viola 137.<br />
Stieleiche s. Querciis 30.<br />
Stramonium s. Datlira 92.<br />
Strobuli Lupuli s. Huiuulus 39.<br />
Sturmhut s. Aconitum 123.<br />
Süssholz s. Glyzyrrhiza 166.<br />
Sumach s. RI1118 149.<br />
Sumpf-Porst s. Lediiiii 103.<br />
8ympljytuiii officiiiale L. 88.<br />
Tabak s. Nicotiatia 92.<br />
Taiiacetiiiii vulgare L. 55.<br />
T.<br />
Tanne s. P<strong>in</strong>us 25.<br />
Taraxaciim offic<strong>in</strong>ale Wigg. 65.<br />
Taubnessel s. La<strong>in</strong>ium 83.<br />
Taumellolch s. Loliuni 14.<br />
Tausendguldenkraut s. Erythraea 75.<br />
Taxbaum s. Taxus 30.<br />
Taxus baccata L. 29.<br />
Teichrose s. iVupliar 134.<br />
Tereb<strong>in</strong>th<strong>in</strong>a argentoratensis s. Piiiii» Picea 26.<br />
— — communis s. Plnii8 sylvestris 27,<br />
— — veneta s. Piiius Larix 27.<br />
Tei-pent<strong>in</strong> s. Piiiiis 26. 27.<br />
187
188<br />
Teucrium Marum L. 86.<br />
— — 8cordiaiii L. 85.<br />
Thea blaükenheimensis<br />
I<br />
Thee, Blank enheim er |<br />
'<br />
#->. i<br />
•<br />
*<br />
c<br />
^<br />
Thuja occideiitalis L. 28.<br />
Thymus Serpylluni L. 81.<br />
Tilia grandifolia Ehrh.<br />
— parvifolla Ehrh. j<br />
Tollkirsche s. Atropa 93.<br />
Tollkorn s. Lolium 14.<br />
Tormentilla erecta s. 158.<br />
Toxicodendron s. Rhus 150.<br />
Traubenkirsche s. Prunus Padus 162.<br />
Traubenkraut, mexikanisches s. Chenopodiuiii aiiibrosfoides43.<br />
Trifolium fibr<strong>in</strong>um s. Meiiyanfhes 76.<br />
Trigoiiella Foenuui graecu<strong>in</strong> L. 164.<br />
Triticum aestivum L. j<br />
— — hybernum L. (<br />
— — repeiis L. | .<br />
— — vulgare Vill.<br />
Tüpfelfarn s. Polypodiom 5.<br />
Tussilago Farfara L. 59.<br />
Tussilago Petasites s. Petasites 59.<br />
Vlnius ca<strong>in</strong>pestris L. 35.<br />
— effusa L. 36.<br />
*<br />
U.<br />
Urtica dioica L. 39.<br />
— urens L. 39.<br />
Uva ursi s. Arctostaphylos L 102.<br />
Valeriana ceUica L. 52.<br />
_ — offic<strong>in</strong>alis L. 51.<br />
V.<br />
Vanillenkraut s. Hcliotropium 87.<br />
Veilchen, dreifarbiges s. Viola tricolor 137.<br />
— März- s. Viola odorafa 136.<br />
Veilchenwürz s. Iris 22.<br />
Veratruni albuni L. 16.<br />
Verbascum phlonioides L. 96.
Verbascum Thapsus L. 97.<br />
Verbena offic<strong>in</strong>alis L. 87.<br />
V<strong>in</strong>ca mioor L. 71.<br />
Viiicetoxiciim officiiiale Mönch. 72.<br />
V<strong>in</strong>um s. Vitis 148.<br />
Viola odorata L. 136.<br />
— tricolor L. 137.<br />
Vitex AgDus castus L. 86.<br />
Vitis v<strong>in</strong>ifera L. 148.<br />
^¥.<br />
Wachol<strong>der</strong>, geme<strong>in</strong>er s. Juiiiperiis communis 28.<br />
— — Sade s. Juiiiperns Sab<strong>in</strong>a 29.<br />
Wald-Erdbeere s. Fragaria 158.<br />
Wald-Kirsche s. Prunus avium 162.<br />
Waldmeister s. Aspernla 68.<br />
Waldrebe s. Clematis 117.<br />
Wallnussbaum s. Juglans 34, 35,<br />
Wasserfenchel s. Phellandrium 108.<br />
Wasserschierl<strong>in</strong>g s. Cicuta 107,<br />
Wegdorn s. Rhamnus 149.<br />
Wegwart s. Cichorium 67.<br />
Weide s. Salix 33.<br />
We<strong>in</strong> \<br />
We<strong>in</strong>essig |<br />
We<strong>in</strong>geist V s- Vitis 148.<br />
We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> j<br />
We<strong>in</strong>stockj<br />
Weisstanne s. P<strong>in</strong>us Picea 26.<br />
Weizen<br />
j<br />
Weizenkleie s. Triticum 11.<br />
Weizenstärke)<br />
Wermuth s. Artemisia Abs<strong>in</strong>thium 56.<br />
W<strong>in</strong>dblume s. Anemone 118.<br />
W<strong>in</strong>de s. Convolvulus 90.<br />
W<strong>in</strong>dröschen s. Anemone 118.<br />
W<strong>in</strong>tereiche s. Ouercus 30.<br />
Wohlgemuth s. Origanum vulgare 80.<br />
Wohlverlei s. Arnica 63.<br />
Wolfsmilch s. Euphorbia 40.<br />
189
190<br />
Wolfsrauch s. Lycoperdon 2.<br />
Wollkraut, s. Verbascum 96.<br />
Wun<strong>der</strong>baum s. Ricii<strong>in</strong>s 41.<br />
Wundschwamm s. Lycoperdon 2,<br />
Wurmfarn s. Nephrodiiim 6.<br />
Wurmkraut s. Tanacetiim 55.<br />
Wurmstopp s. Lycopodiiim 9.<br />
Wütherich s. Cicuta 108.<br />
Ysop, Isop s. Hyssopus 82.<br />
Zahnwurzel s. Aiiacyclus 63.<br />
Zaunrübe s. Bryoiiia 138.<br />
Zeitlose s. €olchicniii 17.<br />
Z<strong>in</strong>nkraut s. Eqiiisetum 8.<br />
Y.<br />
Z.<br />
Zottenblume s. Menyanthes 75.<br />
Zun<strong>der</strong>schwamm s. Polyporiis 3.<br />
Zungenfarn s. Scolopeiidrium 6.<br />
Zwerghollun<strong>der</strong> s. Sanibucus Ebuliis 70.<br />
Zwetschkenbäum s. Pi-iiiius do<strong>in</strong>estica 162.<br />
Zwiebel, Garten- s. AHiiim Cepa 20-<br />
— Meer- s. Scilla 18.<br />
Gedruckt liei Josef Stöckholzer von Hirschfeld <strong>in</strong> Wien.
Im Verlage von 'gSiffiefm 'gSraumÜffcr,<br />
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Die österreicMsche Militär -Pliarmakopöe.<br />
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Erläutert mit steter H<strong>in</strong>weisung auf die Landcs-Phannaknpöe und auf die<br />
bisher giltigen Vorschriften <strong>der</strong> Militär-Pharmakopöe vom Jahre 1841<br />
von Dr. Wenzel Bernatzik,<br />
o. Professor <strong>der</strong> k. k. med.-chir. Josefs-Akademie, Inspektor <strong>der</strong> k. k. Militär-Medika<strong>in</strong>enteu-<br />
Regie und Mitglied <strong>der</strong> k. k. Gesellscliaft <strong>der</strong> Aerzte zu AVieu.<br />
Zwei Bände. Mit 89 iu den Text c<strong>in</strong>jednickten llolzscl<strong>in</strong>itten.<br />
Von demselben Verfasser<br />
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