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FLORA: Joseph Karl Maly: "Systematische Beschreibung der in

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Kf^^J^»<br />

^pWrOMBOJANmGAI®^


SYSTEMATISCHE BESCHREIBUNG<br />

DER IN ÖSTERREICH<br />

WILDAVACHSENDEN UND KULTIYIETEN<br />

MEDIGINAL- PFLANZEN.<br />

TUR ARZTE UND APOTHEKER<br />

VON<br />

D- JOSEF KARL MALY<br />

MITöLlEDE DER MEDICINISCHBN PACDLTÄT VON PRAG UND VIELER MEDICINI80REN UND<br />

BOTANISCHEN QESEHSCHA'^TEN DES IN- UND ACSI.ANDES.<br />

WIEN 1863.<br />

WILHELM BRAUMÜLLER<br />

K. K. HOFBÜCHHInDLER.


Im Verlage von §5iflicfm 'J^raitmüffcr,<br />

s<strong>in</strong>d erscliienen<br />

k. k. HofbiiclibSndIcr <strong>in</strong> Wien<br />

Ton demselben Verfasser:<br />

-Flora von Deutschland<br />

Aach <strong>der</strong> aiialytisclu'ii Mctljude karlteitet.<br />

2 Tlilr. 20 Ngr.<br />

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Ton demselben Verfasser:<br />

ANLEITUNG<br />

zur Bestimmung <strong>der</strong> Gattungen<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong> Deutschland wildwachsenden wid allgeme<strong>in</strong> huUiuirten<br />

pt<strong>in</strong>iitrngii<strong>in</strong>isdjcn |^JlnnjEn<br />

nach <strong>der</strong> sehr leichten und sichern analytischen Methode.<br />

Zum Gebrauche für die Besitzer von Kocli's Synopsis und von Kittel's Taschen-<br />

buch <strong>der</strong> deutschen Flora bearbeitet.<br />

1850. Preis: 1 fl. —<br />

20 Ngr.<br />

Physiograpliie<br />

<strong>der</strong><br />

Medic<strong>in</strong>al - Pflanzen<br />

nebst e<strong>in</strong>em Clavis zur Bestimmung <strong>der</strong> Pflanzen mit beson<strong>der</strong>er<br />

Berücksichtig-ung <strong>der</strong> Nervation <strong>der</strong> Blätter<br />

von<br />

Const. Ritter von Ett<strong>in</strong>gshausen,<br />

Doctor


SYSTEMATISCHE BESCHREIBUNG<br />

DER IN ÖSTEEEEICH<br />

WILDWACHSENDEN UND KULTIVIRTEN<br />

MEDICINAL- PFLANZEN.<br />

FÜR ÄRZTE UND APOTHEKER<br />

VON<br />

D- JOSEF KARL MALY<br />

MITOr^I^np, DER MEDTCINISCHEN KACUI^TÄT VON PRAO tU VIK.ER MEUICINISCHEN UND<br />

BOTANISCHEN OESELLSCHÄPTEN DES IN- UND AUSLANDES.<br />

LIBRARY<br />

NEW YORK<br />

BOTANICAL,<br />

QARDEM<br />

WIEN 1863.<br />

WILHELM B R A U M tj L L E R<br />

K. K. HOFBUCHnÄNDLER.


CO<br />

CD<br />

DEM HOCHGELEHRTEN<br />

HEBEN HEEKN<br />

CARL DAMIAN SCHROFF<br />

DOCTOR DER MEDICIN, K. K. REGIERUNGSRATHE U. PROFESSOR DER ALLGEMEINEN<br />

PATHOLOGIE UND PHARMAKOLOGIE AN DER UNIVERSITÄT ZU WIEN, MITGLIEDS<br />

DER MEDICINISCHKN FACULTÄT ZU PRAG UND WIEN UND VIELER GELEHRTEN<br />

GESELLSCHAFTEN ETC.<br />

EHEFUKCHTSVOLL GEWIDMET<br />

VOM VERFASSER.


Vorwort.<br />

Dieses Werk enthält die systematische Beschreihung<br />

<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> österreichischen Pharmakopoe enthaltenen,<br />

<strong>in</strong> Oesterreich wildwachsenden und kultivirten Arznei-<br />

pflanzen, welche je<strong>der</strong> Studierende im frischen Zu-<br />

stande <strong>in</strong> <strong>der</strong> freien Natur o<strong>der</strong> <strong>in</strong> botanischen Gärten<br />

untersuchen kann, mit Zugabe <strong>der</strong>jenigen, welche von<br />

den homöopathischen Aerzten bereits geprüft worden<br />

s<strong>in</strong>d und angewendet werden.<br />

Bei je<strong>der</strong> Pflanze s<strong>in</strong>d nach <strong>der</strong> botanischen Be-<br />

schreibung diejenigen Thoile angegeben, welche <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Medic<strong>in</strong> angewendet werden, so wie die Präparate,<br />

welche aus denselben <strong>in</strong> den Apotheken vorräthig s<strong>in</strong>d.<br />

Die homöopathischen Aerzte w^enden von allen<br />

ihren Arzneimitteln niü' die we<strong>in</strong>geistigen T<strong>in</strong>kturen<br />

an, (die im Werke mit e<strong>in</strong>em Sternchen * bezeichnet<br />

s<strong>in</strong>d), <strong>in</strong> welcher Form die Arzneimittel am kräftigsten<br />

wirken, und ihre Kräfte, <strong>in</strong> gut verstoplten Gläsern<br />

an e<strong>in</strong>em dunklen Orte aufbewahrt, jahrelang erhalten.<br />

Dagegen f<strong>in</strong>det man oft beson<strong>der</strong>s unwirksam die<br />

<strong>in</strong> den Apotheken mit Wärme bereiteten Extrakte sol-<br />

cher Pflanzen, <strong>der</strong>en wirksame Bestandtheile fli^ichtig-<br />

s<strong>in</strong>d. So hatte e<strong>in</strong> Gollcga von mir h\ e<strong>in</strong>er Apoflieke


VI<br />

zwei Drachmen von extractuni Äconiti e<strong>in</strong>ge-<br />

nonmien, ohne class er die ger<strong>in</strong>gste Wiriumg davon<br />

empfand, während e<strong>in</strong> bis zwei Tropfen <strong>der</strong> T<strong>in</strong>k-<br />

tur bei e<strong>in</strong>em gesunden Menschen schon bedeutende<br />

Wirkungen hervorbr<strong>in</strong>gen, und bei Kranken, wo die<br />

Arznei angezeigt ist, e<strong>in</strong> Tropfen <strong>der</strong> ersten Verdün-<br />

nung (d. h. e<strong>in</strong> Tropfen <strong>der</strong> T<strong>in</strong>ktur mit hun<strong>der</strong>t Tro-<br />

pfen We<strong>in</strong>geist gemischt), schon mehr als h<strong>in</strong>reichend<br />

heilkräftig wirkt.<br />

Die exotischen Arzneimittel, von denen nur die<br />

e<strong>in</strong>zelnen <strong>in</strong> <strong>der</strong>Medic<strong>in</strong> gebräuchlichen Theile zu uns<br />

gekmgen, s<strong>in</strong>d hier nicht beschrioben und werden <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> pharmazeutischen Warenkunde abgehandelt.<br />

Gratz im Februar 1863.<br />

Der Verfasser.


Erklärung<br />

e<strong>in</strong>iger neuerer term<strong>in</strong>ologischen Ausdrücke*) und <strong>der</strong> Zeichen<br />

<strong>der</strong> Dauei- und Grösse.<br />

Friiclitbhiteii, welche von den wesentlichen Blütentheilen nur<br />

Fruchtknoten enthalten.<br />

»taubbliiti-ii, welche von den wesentlichen Bliitentheiien nur<br />

Staubgefässe besitzen.<br />

VollkoiiiiiieiH' Blüten heissen solche, die zugleich tStaubgetasse<br />

und Fruchtknoten,<br />

Uiivollkoiiimeiie Bliiteii, welche nur Staubgetasse o<strong>der</strong> Frucht-<br />

knoten beherbergen.<br />

Vollständige Blüten s<strong>in</strong>d solche, die zugleich Kelch und lilumenkrone<br />

besitzen.<br />

Unvollständige Blüten, welche nur e<strong>in</strong>e Blütendecke, die man<br />

Perigon nennt, enthalten.<br />

0. Bedeutet e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>jährige Pflanze;<br />

0. Bedeutet e<strong>in</strong>e zweijährige Pflanze;<br />

2|.. Bedeutet e<strong>in</strong>e mehrjährige<br />

krautige Pflanze;<br />

^. Bedeutet e<strong>in</strong>en Strauch o<strong>der</strong> Bau<strong>in</strong>.<br />

1"' Bedeutet e<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>ie, V e<strong>in</strong>en Zoll und P e<strong>in</strong>en Fuss Länge<br />

o<strong>der</strong> Breite.<br />

*) Siehe: Gmndriss <strong>der</strong> Botanik vo« Di«. Johann Georg Bill, l'roiessor <strong>der</strong><br />

Botanik und Zoologie an^ Joanneum zu Gratz Dritte Autlage. Wien bei <strong>Karl</strong><br />

)logi<br />

Gerold's Sohn. Ih60.


Achar.<br />

Erklärung<br />

<strong>der</strong> abgekürzt vorkommenden Autornamen.


<strong>Systematische</strong> llebersicht<br />

<strong>der</strong><br />

Medic<strong>in</strong>alpflanzen.<br />

Die beigefügten Zahlen beziehen .sich auf die Seiten.<br />

I. ABTHEILÜNG.<br />

IS|ioi*eii£itlaiB£4?ii.<br />

1, Farn. Fuiig'itiae Bisch.<br />

1. Sclerotium Clavus DC- 1.<br />

2. Lycoperdon Bovista L. 2.<br />

— — caelatum Bull. 3.<br />

3. Polyporus fomentarius Fries. 3.<br />

— — officiualis Fries. 3.<br />

4. Agaricus muscarius L. 3.<br />

2. Farn. Lichcnes Hoffm.<br />

1. Cetraria islaudica Acliar. 4.<br />

3.- Farn. Filiehiae Bisch.<br />

1. Polypodium vulgare L. 5<br />

2. Nephrodium Filix mas Sw. 6.<br />

3. Scolopendrium offic<strong>in</strong>ale L. 6.<br />

4. Adiantum Capillus Veneris L. 7.<br />

4, Farn. Equisetaceeii DC.<br />

1. Equisetum arvense L. 7.<br />

5. Fam Lycopodiaceeii DC<br />

1 Lycopodium clavatum L. 8.<br />

II. ABTHEILUNG.<br />

^aiiieiipnaiixie».<br />

Pliaiiero^anieai.<br />

A. M n o c ü t y 1 e d 11 e c 11 Juss.<br />

6. Fam. Graiiiiiieeii Juss.<br />

1. Triticum vulgare Vill. 11.<br />

Triticum rt'pens L. 11.<br />

2. Seeale cereale L. 12.<br />

3. Hordeum vulgare L. 13.<br />

— — distichum L. 13.<br />

4. Lolium temulentum L. 13.<br />

7. Fam. Cyiioracei'H DC.<br />

1, Cart'x arenaria L. 14.<br />

8. Fam. Jimaceiii Ag.<br />

1. Luzula pilosa Willd. 15.<br />

2. Juncus communis Meyer. 16<br />

0. Fam. Mclaiithaceeii R. Br.<br />

1. Veratrum album L. 1(5.<br />

2. Colchicum autumuale L. 17.<br />

10. Fam Liliaceeii L<strong>in</strong>dl,<br />

1. Lilium candidum L. 18<br />

2. Scilla maritima L. 18.<br />

3. Allium sativum L. 11).<br />

— Cepa L. 20.<br />

11. Fam. Asparageeu Juss.<br />

1. x\sparagus offic<strong>in</strong>alis L. 20.<br />

2. Paris quadrifolia L. 21.<br />

12. Fam. Iritleeii R. Br.<br />

1. Crocus sativus L. 21.<br />

2. Iris florent<strong>in</strong>a L. 22.<br />

13. Fam. Orchideen L.<br />

1. Orchis Morio L, 23.<br />

— <strong>in</strong>ascula L. 23.<br />

14. Fam, Aroidecn Juss.<br />

1. Arum maculatum L. 24.<br />

2. Acorus Calamus L. 25.


X<br />

B. Dicotyledoneen Juss.<br />

a. Apetalfii Endl.<br />

15. Farn. Conifereii L.<br />

1. P<strong>in</strong>us Picea L. 2B.<br />

~ sylvestris L. 26.<br />

_ Laiix L. 27.<br />

2. Thuja occidentalis L. 28.<br />

3. Jimiperus communis L. 28.<br />

_ — Sab<strong>in</strong>a L. 29.<br />

4. Taxus baccata L. 29.<br />

16. Farn. CupiiütV'reii Mich.<br />

1. Quercus sessiliflora Sm. 30.<br />

— pedunculata PJhrh. 30.<br />

2. Fagus sylvatica L. 31.<br />

17. Farn. Betulacceii Bartl.<br />

1. Betula alba L. 32.<br />

18. Farn. S«'^lici!»eeii Rieh<br />

1. Salix alba L. 33.<br />

— fragilis L. 33.<br />

2. Populus nigra L. 34.<br />

19. Farn. Jtiglaiideeii D .<br />

1. Juglans regia L. 35.<br />

20. Farn. Uluiaceeii Mirb.<br />

2. Ulmus campestris L. 35.<br />

— effusa L. 35.<br />

21. Fam. Moreeii Endl.<br />

1. Monis nigra L. 3B.<br />

2. Ficus Carica L. 37.<br />

22. Fam. Caiiuab<strong>in</strong>ceii Endl.<br />

1. Cannabis sativa L. 38.<br />

2. Humulus Lupulus L. 38.<br />

23. Fam. ürticaceen Endl.<br />

1. Urtica mens L. 39.<br />

— dioica L. 39.<br />

24. Fam. Euphorbiacceii Br.<br />

1. Euphorbia Lathyris L. 40.<br />

2. Ric<strong>in</strong>us communis L. 41.<br />

3. Mercurialis perennis L. 31.<br />

4. Buxus sempervirens L. 42.<br />

25. Fam. Chenopodeen Vent<br />

1. Clienopod. ambrosioides L. 43.<br />

— — iiotrys L. 43.<br />

— — glaucum L. 44.<br />

— — Vulvaria L. 44.<br />

26. Fam. Pliytolaceen DC.<br />

1. Phytolacca decandra L. 44.<br />

27. Fam. Polygoneen Juss.<br />

1. Polygonum Bistorta L. 45.<br />

2 Rumex obtusifolius L. 46.<br />

— nemorosus Sehr. 46.<br />

— conglomeratus Murr. 46.<br />

— crispus L. 47.<br />

3. Rheum palmatum L. 47.<br />

— Emodi Wallr. 47.<br />

28. Fam. Aristolocliieen Juss.<br />

1. Aristolochia Clematitis L. 48.<br />

2. Asarum europaeum L. 49.<br />

29. Fam. Daphnoideen Vent.<br />

1. Daphne Mezereum L. 49.<br />

— Laureola L. 50.<br />

30. Fam. Laur<strong>in</strong>een DC.<br />

1. Laurus nobilis L. 50.<br />

b. Gamopetalen Endl.<br />

31. Fam. Valerianeen ÜC.<br />

1. Valeriana oftic<strong>in</strong>alis L. 51.<br />

— — celtica L. 52.<br />

32. Fam. Dipsaceen DC.<br />

1. Knautia arvenis Coult. 52.<br />

33. Fam. Conipositen Vaill.<br />

1. Cnieus benedictus L. 53.<br />

2. Lappa communis Coss. 54.<br />

3. Centaurea Cyanus L, 55.<br />

4. Tanacetum vulgare L. 55.<br />

5. Artemisia Absynthium L. 56.<br />

— — vulgaris L. 56.<br />

— — Abrotanum L. 57.<br />

6. Spilanthes oleracea Jacq. 57,<br />

7. Petasites offic<strong>in</strong>alis Mönch. 58.<br />

8. Tussilago Tarfara L. 59.


9. Inula Helenium L. 00.<br />

— squaiTOsa L. 60.<br />

10. Anthemis nobilis L. nl.<br />

11. Anacyclus Pyrethruiu DC. Ol.<br />

12. Achillea Millefolium L. «'>.<br />

13. Matricaria Chamomilla L.~ (;;>.<br />

14. Arnica montana L. 03.<br />

15. Heliaiithus annuus Ij Oi.<br />

^10. Calendula oflic<strong>in</strong>alis L. Oi.<br />

17. Taraxacum offic<strong>in</strong>. Wigg. 05.<br />

18. Lactuca virosa L. 60.<br />

Scariola L. 00.<br />

— sativa L. 07.<br />

19. Cichorium Intybus L. 67.<br />

o'j. Faiii. Riibiaceeii Juss.<br />

1. Rubia t<strong>in</strong>ctoriun L. 08.<br />

2. Asperuia odorata L. 68.<br />

35. Farn. Loiiiccrecii Endl.<br />

1. Sambuciis nigra L. 09.<br />

— — Ebulus L. 70.<br />

36. Farn. Oleaceeii L<strong>in</strong>dl.<br />

1. Olea europaea L. 70.<br />

2. Frax<strong>in</strong>us Orniis L. 71.<br />

37. Farn. Apocyneeii R. Br.<br />

1. V<strong>in</strong>ca m<strong>in</strong>or L. 71.<br />

2. Nerium Olean<strong>der</strong> L. 72.<br />

38. Farn. Asciepiadeen R. Br.<br />

1. V<strong>in</strong>cetoxicum offic<strong>in</strong>ale Mönch.<br />

72.<br />

39. Fam. Geiitiaaeeu L<strong>in</strong>dl.<br />

1. Gentiana lutea L. 73.<br />

— — pannonica Scop. 74.<br />

— — cruciata L. 74.<br />

2. Erythraea Centaurium Pers. 75.<br />

3. Menyanthes trifoliata L. 75.<br />

40. Fam. Labiaten Juss.<br />

1. Salvia offic<strong>in</strong>alis L. 70.<br />

2. Rosmar<strong>in</strong>us offic<strong>in</strong>alis L. 77.<br />

3. Mentha piperita L. 78.<br />

— crispa L. 78,<br />

Mentha Pulegium L. 79.<br />

4. Lavandula vera DC. 79.<br />

5, Origanum vulgare L. 80.<br />

— — Majorana L. 81.<br />

0. Thymus Serpyllum L. 81.<br />

7. Satureja hortensis L. 82.<br />

8. Hyssopus offic<strong>in</strong>^dis L. 82.<br />

9. Melissa offic<strong>in</strong>alis L. 83.<br />

10. Lamiiim album L. 83.<br />

XI<br />

11. Galeopsis ochroleuca Lam. 84.<br />

12. Marrubium vulgare L. 85.<br />

13. Tencrium Scordium L. 85.<br />

— — Marum L. 80.<br />

41. Fam. Verbej5aceeii Juss.<br />

1. Vitex Agnus castus L. 80.<br />

2. Verbena offic<strong>in</strong>alis L. 87.<br />

42. Fam. A^p Trifolien L.<br />

1. Hello rropium peruvianum L. 87.<br />

2. Symphytum offic<strong>in</strong>ale L. 88.<br />

3. Borago offic<strong>in</strong>alis L. 89.<br />

4. Pulmonaria offic<strong>in</strong>alis L. 89.<br />

43. Fam. C«äivo!vu!acc


XII<br />

4. Digitalis purpurea L. 99.<br />

5. Gratioia offic<strong>in</strong>alis L. 100.<br />

6. Euphrasia offic<strong>in</strong>alis L. 100.<br />

46. Fam. Priiiiulaeeeii Vent.<br />

1. Cyclamen europaeum L. 101.<br />

2. Anagallis arvensis L. 101.<br />

47. Fam. Ericaceen Aclans.<br />

1. Arctostaphylos offic<strong>in</strong>alis W.<br />

et Gr. 102.<br />

2. Rhododendron ferrug<strong>in</strong>eum L.<br />

3. Ledum paliistre L. 103.<br />

c. Dialypetalen Endl.<br />

103.<br />

48. Fam. UiiibclIiCcreii Jiiss.<br />

1. Cariim Carvi L. 105.<br />

2. Pimp<strong>in</strong>cila Anisum L. 106.<br />

— — Saxifraga L. 106.<br />

3. Petrosel<strong>in</strong>um sativum Hoffm.<br />

4. Cicuta virosa L. 108.<br />

107.<br />

5. Phellandrium aquaticum L, 108.<br />

6. Aethusa Cynapium L. 109.<br />

7. Foeniculum offic<strong>in</strong>ale All, 110.<br />

8. Arcliangelica offic<strong>in</strong>alis lloff'm.<br />

111.<br />

9. Levisticum offic<strong>in</strong>ale Koch. 112.<br />

lO.Iraperatoria Ostrnthium L. 112.<br />

11. Peucedanum Oroosel<strong>in</strong>um<br />

Mönch. 113.<br />

12. Heraclcum SphondiliumL. 1 14.<br />

13. Conium maculatum L. 114.<br />

14. Coriandrum sativum L. 115.<br />

49. Fam. Crassulaceeii DC.<br />

1. Scdum acre L. 116.<br />

50. Fam. Kibcsiaeecii Juss.<br />

1. Ribes rubrum L. 117.<br />

51. Fam. Kaiiiiiii'iilai'i'i'ii Juss.<br />

1. Clematis erccta L. 117.<br />

2. Anemone pratensis L. 118.<br />

3. Hepatica triloba L. 119.<br />

4. RanunculusFlammulaL. 119.<br />

— — acris L 120.<br />

— — repens L. 120.<br />

— — bulbosus L 12Ö.<br />

— — sceleratus L. 121.<br />

5. Caltha palustris L. 121.<br />

0. Helleborus niger L. 122.<br />

7. Nigella sativa L. 123.<br />

8. Aconitum Napellus L. 124.<br />

— — Lycoctonum L. 124.<br />

9. Delph<strong>in</strong>iura StaphysagriaL, 125.<br />

10. Paconia offic<strong>in</strong>alis L. 125<br />

11. Actaca spicata L. 126.<br />

52. Fam. Beibt'ridefii Vent.<br />

1. Berberis vulgaris L. 127.<br />

53. Fam. Papavcracfcii Juss.<br />

1. Papaver sonmifcram L. 128.<br />

— Rhoeas L. 128.<br />

2. Chelidonium majus L. 129.<br />

54. Fam. Fuiiiariacecn Endl.<br />

1. Fumaria offic<strong>in</strong>alis L. 130.<br />

55. Fam. Criuiferen Juss.<br />

1. Cochlearia offic<strong>in</strong>alis L. 130.<br />

2. Armoracia rusticana Fl. d.W.<br />

3. Brassica nigra Koch. 132.<br />

4. S<strong>in</strong>apis alba L. 133.<br />

5. Raphanus sativus L. 133.<br />

131.<br />

56. Fam. Xyiiiphacacecii Salisb.<br />

1 Nuphar luteum Sm. 134.<br />

57, Fam. Cistiiieen DC.<br />

1. Helianthcmura vulgare Gärtn.<br />

135.<br />

58 Fam. Drosrracet'H DC.<br />

1. Drosera rotundifolia L. 136.<br />

59 Fam. Violacei'ii DC.<br />

1. Viola odorata L. 136.<br />

— tricolor L. 137.<br />

00. Fam. Ciiiurbitacci'n Juss.<br />

1. Bryonia dioica Jacq. 138


Bryonia alba L. 138.<br />

2. Cucurbita Pepo L. 139.<br />

3. Cucumis Melo L. 140.<br />

4. Ecbalium agreste Reich. 140.<br />

61. Farn. Caryopliyllaeeen<br />

Fenzl.<br />

1. Saponaiia offic<strong>in</strong>alis L. 14J.<br />

62. Farn, Malvaceeii Juss.<br />

1. Althaea offic<strong>in</strong>alis L. 142.<br />

2 Malva sylvestris L. 143.<br />

— i'Otundifolia L. 143.<br />

63. Farn. Tiliaeeeii Juss.<br />

1. Tilia parvifolia Ehrh. 144.<br />

— grandifolia Ehrh. 144.<br />

64. Farn. Hyperie<strong>in</strong>een DC.<br />

1. Hypericum perforatum L, 145.<br />

65. Farn. AiiraiUiaceen Correa.<br />

1. Citrus Aurantium L. 145,<br />

— medica L. 146.<br />

66. Farn. Polygaleeii Juss.<br />

J. Poligala amara L. 147.<br />

67. Farn. Celastr<strong>in</strong>eeii R. Br.<br />

1. Evonymus europaeus L. 147<br />

68. Farn. Ampel ideeii Kunth.<br />

1. Vitis v<strong>in</strong>ifera L. 148.<br />

69. Farn. Rliaii<strong>in</strong>ecn R. Br.<br />

1. Rhamnus cathartica L. 149.<br />

70. Farn. Terebiiith<strong>in</strong>aeeeiiDC.<br />

1. Rhus Toxicodendron L. 150.<br />

71. Fam. Rutaecen Bartl.<br />

1. Ruta graveolens L. 150.<br />

2. Dictammis albus L. 151,<br />

72 Fam. Liiieeii DC.<br />

1. L<strong>in</strong>um usitatissimum L. 152.<br />

73. Fam. Oxalideen DC,<br />

Oxjilis Acetosella L. 152.<br />

XIII<br />

74. Fam. Myrtaceeii R. Br.<br />

Myrtus communis L. 153.<br />

75. Fam. Granateen Endl.<br />

Punica Granatum L. 154.<br />

76. Fam. Pomaceen Juss.<br />

Cydonia vulgaris L. 154.<br />

Pyrus Malus L. 155.<br />

77. Fam. Rosaceen Juss<br />

Rosa centifolia L. 156.<br />

— gallica L. 156.<br />

Rubus idaeus L. 157.<br />

Fragaria vesca L. 158.<br />

Tormentilla erecta L. 158.<br />

Geum urbanum L. 159.<br />

78, Fam. A<strong>in</strong>ygdaleen Juss.<br />

. Amygdalus communis L. 160.<br />

'. Persica vulgaris Mill. Ißl.<br />

1. Prunus sp<strong>in</strong>osa L. 161.<br />

— doraestica L. 162.<br />

— avium L. 162.<br />

— Padus L. 162.<br />

— Laurocerasus L, 163,<br />

. Ononis<br />

79, Fam. Papilioiiaceen L.<br />

sp<strong>in</strong>osa L. 164.<br />

. Trigonella foenum graecum L.<br />

. Melilotus offic<strong>in</strong>alis L. 165.<br />

. Glycyrrhiza glabra L. 166.<br />

164,<br />

. Phaseolus vulgaris L. 166.<br />

80, Fam. €aesalp<strong>in</strong>iaeeeii<br />

R. Br.<br />

. Ceratonia Siliqua L. 167.


ERSTE AETHEILTJNG.<br />

Acotyledonisclie o<strong>der</strong> blütenlose Pflanzen. Sporenpflanzen.<br />

Sporophyta. Cryptogamen.<br />

Fortpflanzung durch Sporen, das ist, durch Reproduk-<br />

tionsorgane, die ke<strong>in</strong>en Keim <strong>in</strong> sich e<strong>in</strong>schliessen, son<strong>der</strong>n<br />

sobald sie ihre Bildungsstätte verlassen haben, den Keim<br />

aus sich selbst entwickeln.<br />

A. Zellenkryptegamen^ bloss aus Zellen gebildet<br />

1. Familie. Fungi. Pilze. Schwämme.<br />

Gewächse von verschiedenen Formen, von fleischiger,<br />

korkartiger o<strong>der</strong> schwammiger Konsistenz, welche selten grün<br />

gefärbt s<strong>in</strong>d, und sich von allen an<strong>der</strong>n Pflanzen durch ihr<br />

eigenthümliches Vorkommen unterscheiden, <strong>in</strong>dem sie immer<br />

auf kränkelnden, absterbenden o<strong>der</strong> todten organischen Kör-<br />

pern, sowohl Thieren als Pflanzen, ersche<strong>in</strong>en. Die Pilze<br />

unterscheiden sich von allen an<strong>der</strong>n Gewächsen noch dadurch,<br />

dass sie ke<strong>in</strong>en Sauerstoff" aushauchen und unter allen Pflan-<br />

zen die meisten stickstoffhaltigen Bestandtheile enthalten.<br />

1. Sclerotium Tode. Hartpilz.<br />

Längliche o<strong>der</strong> rundliche Pilze von knorplig-fleischiger<br />

Substanz ohne wahrnehmbare Sporen (Keimkörner), mit<br />

e<strong>in</strong>em zarten Häutchen, das sich ablösen lässt, umgeben.<br />

1. Sclerotiam Clavus DG. Mutterkorn. Entwickelt<br />

sich <strong>in</strong> den Aehren des Roggens (Seeale cereale) am<br />

Grunde des Fruchtknotens, wodurch dieser abstirbt. Er ist<br />

walzenförmig, verlängert, 6— 10''' lang, schwachgefurcht, mehr<br />

o<strong>der</strong> weniger gekrümmt, an <strong>der</strong> Spitze manchmal unregel-<br />

<strong>Maly</strong>: Medic<strong>in</strong>alpflanzen.<br />

1


massig gespalteu^ äusserlich purpurschwarz o<strong>der</strong> dunkelroth,<br />

<strong>in</strong>nerlich weisslich o<strong>der</strong> blassröthlich. Geruch, beson<strong>der</strong>s im<br />

frischen Zustande, widrig, <strong>der</strong> Geschmack etwas bitterlich. —<br />

Spermoedia Clavus Fries.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der ganze Pilz noch vor <strong>der</strong> Reife des<br />

Roggens gesammelt, Seeale eornntum, Mutterkorn.<br />

Präparate. * T<strong>in</strong>etura und Extraetnm Seealis eoroati.<br />

2. Lycoperdon Tournef. Stäubl<strong>in</strong>g. Staubpilz.<br />

Rundliche Pilze mit e<strong>in</strong>em le<strong>der</strong>igen, schuppigen o<strong>der</strong><br />

warzigen Ueberzug, welche anfangs e<strong>in</strong>e fleischige, dann saf-<br />

tige, zuletzt staubartige Masse enthalten, die zwischen dem<br />

Haargeflechtnetz liegt.<br />

1. Lyeoperdon BoTista L. Geme<strong>in</strong>er Stäubl<strong>in</strong>g.<br />

Kuglig o<strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gedrückt, bis kopfgross und grösser, 2"<br />

bis 1' im Durchmesser, stiellos, nach oben sehr zerbrechlich,<br />

fel<strong>der</strong>weise aufspr<strong>in</strong>gend, endlich oben verschw<strong>in</strong>dend, anfangs<br />

weiss o<strong>der</strong> gelblich, zuletzt blassrostbraun. R<strong>in</strong>de flockig.<br />

Haarnetz locker, mit den grünlich - braunen staubförmigen<br />

Sporen verschw<strong>in</strong>dend. — Auf Triften, Wiesen, grasigen<br />

Hügeln, beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> Gebirgsgegenden, im Sommer und<br />

Herbst.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der Inhalt des Pilzes, <strong>der</strong> Staab (Sporen),<br />

Bovista, Fangas Chirargornni, Bovist, Wolfsrauch, Wundschwamm.<br />

Staub seh wamm, Rauchpilz.<br />

2. Lyeoperdon eaelatam Bull. Getäfelter Stäub-<br />

l<strong>in</strong>g. Hasenbovist. Verkehrt- eiförmig, 2— 6" im Durch-<br />

messer, oben flachgedrückt, anfangs milchweiss mit e<strong>in</strong>er<br />

kle<strong>in</strong>feldig zerrissenen R<strong>in</strong>de, mit grossen Schuppen bedeckt,<br />

später häutig, schlaff, zusammenfallend, olivenbraun, endlich<br />

kelchartig geöff'net, umbrabraun, schwachglänzend. Haarnetz<br />

olivengrüngelb, Sporen gleichfarbig. — Alf Grasplätzen,<br />

magern Weiden, ti'ockneoi Wiesen, vom Frühjahre bis<br />

Herbst, häufiger als <strong>der</strong> vorhergehende. — L. Bovista Pars.<br />

Benützung wie bei dem vorigen.


3. Polyporus Fries. Löcherschwamm.<br />

Pilze von fester^ le<strong>der</strong>- o<strong>der</strong> korkartiger Substanz, die<br />

CJnterfläche mit dichtgedrängten fe<strong>in</strong>en Poren (Mündungen<br />

von Röhr che n) versehen, die unter sich und mit <strong>der</strong><br />

Hutsubstanz verwachsen s<strong>in</strong>d.<br />

1. Polyporus offic<strong>in</strong>alis Fries. Lärchensch wamm,<br />

Hut sitzend, stiellos, fleischig-korkartig, eckig, bis 6" breit,<br />

koncentrisch-gefurcht, glatt, gelblich weiss, rait gelblichen o<strong>der</strong><br />

bräunlichen Zonen, <strong>in</strong>nerlich gleichfarbig, endlich zerreiblich.<br />

Poren kurz, dünn, gelblich. — An alten Lärchenstämmen.<br />

— Boletus Laricis Jacq,<br />

albus.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der ganze entr<strong>in</strong>dete Fruchtkörper, Agaricas<br />

2. Polyporus fomentarius Fries. Feuer- o<strong>der</strong> Zun<strong>der</strong>schwamm.<br />

Hut sitzend, stiellos, von trockner Substanz,<br />

horizontal, fast 3eckig, bis gegen V breit und V2" dick,<br />

glatt, mit entfernt stehenden Zonen, glanzlos, rauchgrau,<br />

<strong>in</strong>nerlich weich, gelbbraun, <strong>der</strong> Rand und die sehr fe<strong>in</strong>en<br />

Poren blassgraugrün, endlich rothbraun. — An alten Buchenund<br />

Eichenstämmen. — Boletus fomentarius L.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der ganze entr<strong>in</strong>dete und weichgeklopfte<br />

aber ungeheizte Fruchtkörper, Agaricus Chirurgorum.<br />

4. Agaricus L. Blätterpilz.<br />

Hut gestielt, auf <strong>der</strong> Unterseite mit senkrechten Blättern<br />

versehen, die vom Strünke <strong>in</strong> strahlenförmiger Richtung gegen<br />

den Hutrand laufen.<br />

1. Agaricus niuscarius L. Fliegenschwamm. Hut<br />

flachgewölbt, im Alter konkav, nicht selten trichterig, 3— 6"<br />

im Durchmesser, pomeranzenfarbig o<strong>der</strong> feuerroth, später er-<br />

blassend, nackt o<strong>der</strong> mit weissen o<strong>der</strong> gelblichen schuppen-<br />

artigen Warzen besezt, trocken und glänzend, bei feuchter<br />

Witterung klebrig, am Rande gestreift o<strong>der</strong> eben, mit weissem<br />

unter <strong>der</strong> Oberhaut gelblichem Fleische. Blätter weiss, ungleichlang.<br />

Stiel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte des Hutes, 3—6" hoch, V2— 1"<br />

1*


4<br />

dick, walzlich, weiss, mit e<strong>in</strong>em schlaffen weissen R<strong>in</strong>ge, am<br />

Grunde knollig. — In lichten Lauhiväl<strong>der</strong>n. Mai bis Sep-<br />

tember. — E<strong>in</strong>er <strong>der</strong> giftigsten Schwämme.<br />

mnscarias.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der ganze frische Schwamm, Agaricns<br />

Präparat, * T<strong>in</strong>ctura Agarici muscarii.<br />

2. Familie. Lichenes. Flechten.<br />

Die Flechten s<strong>in</strong>d ausdauernde, verschiedenartig ge-<br />

staltete, meist an<strong>der</strong>s als grün gefärbte le<strong>der</strong>ige Luftgewächse,<br />

die auf Ste<strong>in</strong>en, Felsen, Baumr<strong>in</strong>den, altem Holze und auf<br />

<strong>der</strong> Erde leben, meist unregelmässig excentrisch wachsen und<br />

beson<strong>der</strong>s bei feuchter Witterung gedeihen, da sie ihre Nah-<br />

rung grösstentheils aus <strong>der</strong> Luft e<strong>in</strong>saugen. Die Keimkörner<br />

(Sporen) ersche<strong>in</strong>en auf <strong>der</strong> Oberfläche des Lagers <strong>in</strong> ei-<br />

genen verschieden gestalteten Behältern. Die Flechten be-<br />

stehen aus Zellgewebe und enthalten sehr viel Stärkmehl,<br />

werden durch das Trocknen spröde, zerbrechlich, durch An-<br />

feuchtung aber wie<strong>der</strong> weich und biegsam.<br />

1. Cetraria Achar. Schildflechte.<br />

Laub (Lager) buschig, aufsteigend o<strong>der</strong> aufrecht,<br />

knorplig-häutig, unregelmässig zerschlitzt o<strong>der</strong> ästig. Keim-<br />

schildchen schüsseiförmig, schief am Rande des Laubes an-<br />

gewachsen.<br />

1. Cetraria islandica Achar. Isländische Schild-<br />

flechte. Laub aufrecht, IV2 ^" hoch, Rasen bildend,<br />

grt<strong>in</strong>lichweiss, gegen die Spitze olivengrün o<strong>der</strong> kastanien-<br />

braun, am Grunde oft blutroth, r<strong>in</strong>nenförmig-zusammengerollt,<br />

"<strong>in</strong> unregelmässige Lappen zerschlitzt, die unfruchtbaren<br />

Lappen schmal, am Rande gezähnt und schwarzgewimpert,<br />

die fruchttragenden nach vorn verbreitert. Fruchtschildchen<br />

rund o<strong>der</strong> eirund, flach, gegen die Spitze des Laubes am<br />

Rande <strong>der</strong> Lappen sitzend, dunkelbraun, glänzend, <strong>der</strong> Rand<br />

etwas verdickt und e<strong>in</strong>wärts gerollt. — Auf hohem trocknen


und sonnigen Bergen, <strong>in</strong> Nadelholziväl<strong>der</strong>n von Mittelund<br />

Nordeuropa.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die ganze Pflanze, Liehen islaudieus, Isländisches<br />

Moos, Kramperlthee , Lungenmoos.<br />

Präparat. Gelat<strong>in</strong>a lichenis islandiei.<br />

B. Gefässkryptogamen, aus Gefässen und Zellen<br />

zusammengesetzt.<br />

3. Familie. FiliceS. Farne.<br />

Krautige Pflanzen, <strong>der</strong>en e<strong>in</strong>fache o<strong>der</strong> verschieden<br />

getheilte Blätter (Wedeln, Laub) vor ihrer Entwicklung<br />

meist schneckenförmig von <strong>der</strong> Spitze nach dem Grunde e<strong>in</strong>-<br />

gerollt, aus e<strong>in</strong>em unterirdischen ausdauernden Wurzelstocke<br />

entspr<strong>in</strong>gen. Die Keimfrtichte, auf den A<strong>der</strong>n <strong>der</strong> untern Blatt-<br />

fläche o<strong>der</strong> am Rande hervortretend, bilden runde, längliche<br />

o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>ienförmige Häufchen, die gewöhnlich von e<strong>in</strong>em<br />

dünnen Häutchen , dem Schleierchen , bedeckt o<strong>der</strong> um-<br />

geben s<strong>in</strong>d.<br />

1. Polypodium L Tüpfelfarn.<br />

Fruchthäufchen rundlich, 2 reihig, dem Mittelnerven<br />

o<strong>der</strong> dem Rande <strong>der</strong> Blattabschnitte genähert. Schleierchen<br />

fehlend.<br />

1. Polypodiam vulgare L. Geme<strong>in</strong>er Tüpfelfarn.<br />

Wurzelstock walzlich, schuppig, wagrecht, oberflächlich, roth-<br />

braun, e<strong>in</strong>zelne überw<strong>in</strong>ternde Blätter treibend. Blätter auf-<br />

recht, sammt dem Stiele 3"— 1' hoch, im Umrisse länglich<br />

o<strong>der</strong> länglich- lanzettlich, kahl, fie<strong>der</strong>theilig, Fie<strong>der</strong>n ungetheilt,<br />

länglich o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal-lanzettlich, stumpf o<strong>der</strong> spitz, ganzrandig<br />

o<strong>der</strong> schwachgesägt, gegen die Spitze an Grösse abnehmend.<br />

Blattstiele kürzer als das Blatt, kahl. Häufchen längs des<br />

Mittelnervens <strong>der</strong> Fie<strong>der</strong>n o<strong>der</strong> zerstreut, gross, bis 1'" im<br />

Durchmesser, anfangs gelb, später rostbraun. %. An Baum-<br />

stämmen, bemoosten Felsen, schattigen Waldstellen <strong>der</strong><br />

Berge. Mai bis September.


Offic<strong>in</strong>ell. Der getrocknete Wurzelstock, Radix Polypodii;<br />

Engelsüsswurz.<br />

2. Nephro dium Rieh. Nierenfarn.<br />

Fruchthäiifchen rundlich, 2reihig, dem Mittelnerven o<strong>der</strong><br />

dem Rande <strong>der</strong> Blattabschnitte genähert, beschleiert. Schleier-<br />

chen nierenförmig, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Bucht des E<strong>in</strong>schnittes angeheftet.<br />

1. Nephrodiam Filix mas Rieh. Geme<strong>in</strong>er Nieren-<br />

farn. Wurzelstock unterirdisch, verkehrt-kegelförmig, dick,<br />

schief o<strong>der</strong> wagrecht, mit braunen Schuppen dicht bedeckt,<br />

e<strong>in</strong>en Büschel von Blättern treibend. Blätter aufrecht, gras-<br />

grün,' schlaff, im Umrisse elliptisch o<strong>der</strong> eilänglich, sammt<br />

dem Stiele IV2 ^' hoch, <strong>in</strong> <strong>der</strong> grössten Breite 6— 12"<br />

breit, doppelt- gefie<strong>der</strong>t, Fie<strong>der</strong>chen länglich, stumpf, vorn<br />

schwach-sägezähnig. Blattstiele vielmal kürzer als das Blatt,<br />

so wie die Blattsp<strong>in</strong>del zerstreut-schuppig, Schuppen roth-<br />

gelb, glänzend. Häufchen rostbraun, längs des Mittelnervens<br />

<strong>der</strong> Fie<strong>der</strong>chen. %. An feuchten schattigen Waldstellen,<br />

Juli bis Septembe7\ — Aspidmm Filix mas Swartz. —<br />

Polystichum Filix mas Roth.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der frische und getrocknete Wurzelstock,<br />

Badix Filicis maris; Wurmfarn.<br />

Präparate. £xtractaiii und * Tiuctara Filicis maris.<br />

3. Scolopendrium L. Hirschzunge.<br />

Häufchen l<strong>in</strong>eal-länglich, paarweise vom Mittelnerven<br />

<strong>der</strong> Blätter schief gegen den Rand h<strong>in</strong>laufende Streifen bil-<br />

dend, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend beschleiert. Schleierchen l<strong>in</strong>eal, an<br />

beiden Seiten des Streifens befestigt und über demselben<br />

zusammenneigend, nach <strong>in</strong>nen frei.<br />

1. Scolopendria<strong>in</strong> offic<strong>in</strong>arnm Sw. Geme<strong>in</strong>e Hirsch-<br />

zunge. Wurzelstock verkehrt-kegelförmig, dick, schief, be-<br />

schuppt, e<strong>in</strong>en Büschel von überw<strong>in</strong>ternden Blättern treibend.<br />

Blätter aufrecht, le<strong>der</strong>ig, hellgrün, V2— IV2' lang, 1—3"<br />

breit, kahl, aus herzförmigem Grunde verlängert-zungen-


förmig, ungetheilt, ganzrandig, etwas wellig, spitz. Blattstiel<br />

spreuschuppig, vielmal kürzer als das Blatt. Häufchen rost-<br />

braun, bis 1" lang. 2|.. In waldigen ste<strong>in</strong>igen schattigen<br />

Berggegenden. August, September.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blätter, Folia Scolopendrii<br />

o<strong>der</strong> L<strong>in</strong>gaae cerv<strong>in</strong>ae, Zungen farn.<br />

4. Adiantum L. Krullfarn.<br />

Fruchthäufchen endständig, auf dem Schleierchen selbst,<br />

nicht auf <strong>der</strong> Blattfläche gelagert. Schleierchen häutig, aus<br />

dem Rande des Blattes entspr<strong>in</strong>gend, schlaflF, rundlich o<strong>der</strong><br />

oval, nach <strong>in</strong>nen geöffnet.<br />

1. Adiantam CapillasVeneris L. Frauenhaar. Wurzel-<br />

stock wagrecht-kriechend^ faserig, zahlreiche Blätter treibend.<br />

Blätter aufrecht, sammt dem Stiele V2— 1' hoch, 2— 3fach-ge-<br />

fie<strong>der</strong>t, Fie<strong>der</strong>chen wechselständig, gestielt, aus keilförmigem<br />

Grunde verkehrt-eiförmig, zart, lichtgrt<strong>in</strong>, die fruchttragenden<br />

ganzrandig, die unfruchtbaren gezähnt. Blattstiele kürzer als<br />

das Blatt, so wie die Verästlungen schwarzpurpurroth, glatt,<br />

glänzend. Schleierchen blassgelb, später schwarz. 2|.. Auf<br />

Felsen im südlichen Europa, hi Glashäusern kultivirt.<br />

Juni bis September.<br />

Veneris.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blätter, Herba Capilloram<br />

Präparat. Syrupus Capilloram Veneris.<br />

4. Familie. Equisetaceen DC,<br />

1. Equisetum L. Schafthalm, Schachtelhalm.<br />

Fruchtstand an <strong>der</strong> Spitze des Stengels o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Aeste<br />

<strong>in</strong> Gestalt e<strong>in</strong>er zapfenförmigen Aehre, die aus zahlreichen<br />

quirligstehenden, gestielten, schildförmigen Schuppen gebildet<br />

ist, welche auf <strong>der</strong> Innern Seite 4— 7 Sporenbehälter tragen.<br />

Diese s<strong>in</strong>d häutig, e<strong>in</strong>fächerig, vielsporig, nach <strong>in</strong>nen mit<br />

e<strong>in</strong>er Längsspalte aufspr<strong>in</strong>gend. Sporen kuglig, am Grunde


8<br />

mit 2 elastischen an ihren beiden Enden spatlig verbreiterten<br />

Spr<strong>in</strong>gfäden versehen.<br />

Equisetam arTense L. Acker-Schaft halm. Wurzel-<br />

ßtock kriechend, stielrund, ästig; stellenweise knotig-verdickt,<br />

an den Gelenken bescheidet und quirlig-faserig. Stengel<br />

walzlich, kahl, röhrig, geglie<strong>der</strong>t, an den Gelenken bescheidet,<br />

verschiedenförmig. — Die zuerst kommenden Stengel frucht-<br />

tragend, aufrecht, e<strong>in</strong>fach, 3— 10" hoch, 1—3"' im Durch-<br />

messer, schwach gestreift, röthlichweiss, mit e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zigen<br />

endständigen Aehre. Scheiden häutig, von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> entfernt,<br />

5—11 spaltig, mit lanzettlichen zugespitzten schwärzlich-<br />

braunen Zipfeln. Aehre gestielt, länglich-walzlich, V2— 1'<br />

lang, steif, gelblich. — Unfruchtbare Stengel später hervor-<br />

brechend, aufrecht o<strong>der</strong> liegend, bis 1 ' hoch, dünner, quirlig-<br />

ästig, gefurcht mit 9— 12 Furchen, sammt den Aesten grün<br />

und etwas rauh. Aeste 3— Sfurchig, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> wie<strong>der</strong><br />

quirlig-ästig, aufsteigend o<strong>der</strong> abstehend. Scheiden grün,<br />

die des Stengels 9—12zähnig, <strong>der</strong> Aeste 3—özähnig, Zähne<br />

lanzett-pfriemlich, gegen die Spitze braun o<strong>der</strong> schwarz, mit<br />

o<strong>der</strong> ohne weissen Hautrand. 2|^. An Bächen^ Ra<strong>in</strong>en, auf<br />

feuchten Wiesen, Äeckern. April, Mai.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten unfruchtbaren Stengel,<br />

Herba Equiseti, Z<strong>in</strong>nkraut.<br />

5. Familie. Lycopodiaceen DC.<br />

1. Lycopodium L. Bärlapp.<br />

Moosartige, kriechende, kahle, immergrüne Gewächse mit<br />

ästigem dichtbeblättertem Stengel Blätter kle<strong>in</strong>, trocken,<br />

sitzend, ungetheilt. Sporenbehälter zu e<strong>in</strong>er endständigen<br />

von Deckblättchen gestützten Aehre vere<strong>in</strong>igt o<strong>der</strong> <strong>in</strong> den<br />

Blattw<strong>in</strong>keln sitzend, nierenförmig , durch e<strong>in</strong>e Querspalte<br />

zweiklappig- aufspr<strong>in</strong>gend, e<strong>in</strong>fächerig, mit zahlreichen staub-<br />

förmigen Sporen angefüllt.<br />

1. Lycopodiam claTatam L. Kolben -Bärlapp.<br />

Stengel weitumherkriechend, sehr ästig, Aeste aufsteigend,


is 6" lang, unregelmässig-gabelspaltig, eckig- stielrund, sammt<br />

den Blättern hellgrün. Blätter des Stengels und <strong>der</strong> Aeste<br />

l<strong>in</strong>eal-lanzettlich , granzrandig o<strong>der</strong> wimperig-gezähnelt , <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> langes weisses Haar auslaufend, sich dachig-deckend.<br />

Aehren strohgelb, walzlich, 1— 3'' lang, auf verlängerten 2<br />

bis 6" langen, dünnen, kle<strong>in</strong>beschuppten, e<strong>in</strong>fachen o<strong>der</strong> an<br />

<strong>der</strong> Spitze 2—4spaltigen gelblichen Stielen. Schuppen <strong>der</strong><br />

Aehrenstiele pfriemlich, fast häutig, bleich, entfernt. Deck-<br />

blättchen <strong>der</strong> Aehren eiförmig, haardünn-zugespitzt, gezähnelt.<br />

2J., In schattigen o<strong>der</strong> sandigen Gehirgswäl<strong>der</strong>n. Juli bis<br />

September.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Keimkörner (Sporen), Se<strong>in</strong>en Lycopodii,<br />

Hexenmehl, Blitz pulver, Wurmstopp.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctnra lycopodii.<br />

9


ZWEITE ABTHEILFNG.<br />

Kotyledonische o<strong>der</strong> blütentragende Grefässpflanzen.<br />

Samenpflanzen. Spermatophyta. Phanerogamen.<br />

Fortpflanzung durch Samen, die den Keim e<strong>in</strong>er neuen Pflanze<br />

<strong>in</strong> sich e<strong>in</strong>schliessen.<br />

I. moiiocotyledoiieeii.<br />

Keim mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigen Keimlappen.<br />

6. Familie. Gram<strong>in</strong>een Juss.<br />

Krautige Gewächse. Wurzel faserig o<strong>der</strong> kriechend.<br />

Halme walzenrund, knotig, von e<strong>in</strong>em Knoten zum an<strong>der</strong>n<br />

hohl. Blätter wechselständig, meist l<strong>in</strong>eal, mit langen, vorne<br />

gespaltenen, den Halm umfassenden Scheiden an den Knoten<br />

sitzend, die Scheiden an <strong>der</strong> Spitze mit e<strong>in</strong>em häutigen vor-<br />

gezogenen Züngelchen, Blatthäutchen versehen. Blüten<br />

<strong>in</strong> Aehrchen, an <strong>der</strong> Spize <strong>der</strong> Halme o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Aeste, ÄeJirenf<br />

Trauben o<strong>der</strong> Rispen bildend. Die Aehrchen bestehen aus<br />

2 untern (selten e<strong>in</strong>er) leeren Hüllsjpelzen (Balg, Kelch-<br />

spelzen), welche e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> mehrere Blüten e<strong>in</strong>schliessen.<br />

Die e<strong>in</strong>zelnen Blüten meist aus 2 Blütenspelzen (Bälg-<br />

le<strong>in</strong>), e<strong>in</strong>er untern und e<strong>in</strong>er obern, gebildet, welche die<br />

Befruchtungstheile e<strong>in</strong>schliessen. Hüllspelzen und die untere<br />

Blütenspelze häufig begrannt. Stauhgefässe meist 3, selten<br />

1 o<strong>der</strong> 2. Fruchtknoten e<strong>in</strong>er , oberständig. Gi^ffel 2,<br />

seltner 1 o<strong>der</strong> 3, mit e<strong>in</strong>fachen Narben. Schalfrucht (Korn-<br />

frucht) frei o<strong>der</strong> mit den Blütenspelzen allmälig ver-<br />

wachsend. Keim an das mehlige Eiweiss unten und vorn<br />

von aussen angewachsen.


1. TritiCTim L. Weizen, Quecke.<br />

11<br />

Aehrchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e end ständige Äehre gereiht, aus 2<br />

Htillspelzen und 3 bis vielen vollkommenen Blüten bestehend,<br />

e<strong>in</strong>zeln auf den Ausschnitten <strong>der</strong> Aehrensp<strong>in</strong>del sitzend, mit<br />

<strong>der</strong> breiten Seite gegen die Sp<strong>in</strong>del gerichtet. Htillspelzen<br />

gegenständig, eiförmig o<strong>der</strong> lanzettlich, begrannt o<strong>der</strong> un-<br />

begrannt, so lang als die nächsten Blütenspelzen o<strong>der</strong> kürzer.<br />

Blütenspelzen 2, unbegrannt o<strong>der</strong> die untere aus <strong>der</strong> Spitze<br />

begrannt. Staubgefässe 3. Griflfel 2, kurz, am Grunde <strong>der</strong><br />

Blütenspelzen hervortretend.<br />

1. Triticum vulgare Vill. Geme<strong>in</strong>er Weizen. Wurzel<br />

faserig. Halme aufrecht, kahl, 2— 3' hoch. Blätter l<strong>in</strong>eal,<br />

sammt den Scheiden kahl. Aehre 4seitig, dachig, 2— 6"<br />

lang. Aehrchen eiförmig, bauchig, kahl o<strong>der</strong> behaart. Hüll-<br />

spelzen eiförmig, abgestutzt-stachelspitzig, auf dem Rücken<br />

gewölbt. Untere Blütenspelze bei dem Sommerweizen meist<br />

langbegrannt, bei dem W<strong>in</strong>terweizen meist wehrlos o<strong>der</strong> kurz-<br />

begrannt, oft aber wehrlose, kurz- und langbegrannte Spelzen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong>selben Aehre. Frucht frei, zuletzt aus den Blüten<br />

Spelzen herausfallend. 0. (D. Unbekannten Vaterlandes^<br />

allgeme<strong>in</strong> im Grossen gebaut. Juni, Juli. — T. aestivum<br />

et hybernum L. — Die von den Samenkörnern abgetrennte<br />

Fruchthaul gibt die bekannte Weizenkleie.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die aus dem Mehle bereitete Weizenstärke,<br />

Amylam Tritici.<br />

2. Triticum repens L. Quecke. Wurzelstock wagrecht-<br />

kriechend, stielrund, ästig. Halme aufrecht, 1—2' hoch,<br />

sammt den Scheiden kahl, und sowie die Blätter gras- o<strong>der</strong><br />

seegrün. Blätter l<strong>in</strong>eal, flach o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>gerollt, rauh, dabei<br />

kahl o<strong>der</strong> behaart. Aehre l<strong>in</strong>eal, zweizeilig, aufrecht, 2— 6"<br />

lang. Aehrchen länglich, kahl o<strong>der</strong> beharrt, meist 5 blutig,<br />

3— 8"' lang. Hüllspelzen 5—7 nervig, sowie die Blüten-<br />

spelzen länglich o<strong>der</strong> lanzettlich, zugespitzt, spitz, stumpf<br />

o<strong>der</strong> abgestutzt, wehrlos, stachelspitzig o<strong>der</strong> begrannt, Grannen


12<br />

gerade, die <strong>der</strong> Hüllspelzen kürzer, jene <strong>der</strong> Blütenspelzen<br />

höchstens so lang als die Spelze, selten etwas länger. 2|..<br />

An Wegen ^ Ra<strong>in</strong>en, auf Äeckern und <strong>in</strong> Gärten e<strong>in</strong><br />

lästiges Unkraut. Juni bis Herbst.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der getrocknete unterirdische Wurzelstock,<br />

Gras Wurzel, Radix Gram<strong>in</strong>is.<br />

Präparate. Extractum und Mella^o Oram<strong>in</strong>is.<br />

2. Secale L. Roggen, Korn.<br />

Aehrchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endständigen Aehre aus 2 Htill-<br />

spelzen, 2 gegenständigen vollkommenen Blüten und e<strong>in</strong>em<br />

stielförmigen Ansätze zu e<strong>in</strong>er dritten Blüte bestehend, e<strong>in</strong>-<br />

zeln auf den Ausschnitten <strong>der</strong> Aehrensp<strong>in</strong>del sitzend, mit<br />

<strong>der</strong> breitern Seite gegen die Sp<strong>in</strong>del gerichtet. Hüllspelzen<br />

gegenständig, pfriemlich, zugespitzt o<strong>der</strong> kurzbegrannt, kürzer<br />

als die Blütenspelzen. Blütenspelzen 2, die untere aus <strong>der</strong><br />

Spitze begrannt. Staubgefässe 3. Griffel 2, kurz, am Grunde<br />

des Aehrchens hervortretend.<br />

1. Secale cereale L. Geme<strong>in</strong>er Roggen. Wurzel<br />

faserig. Halme aufrecht, 3— 7' hoch, unter <strong>der</strong> Aehre flaumig,<br />

sonst kahl. Blätter l<strong>in</strong>eal, sammt den Scheiden kahl. Aehre<br />

länglich-walzlich, gedrungen, 3— 6" lang. Aehrchen länglich.<br />

Grannen zweimal länger als die Blütenspelzen. ®. 0.<br />

Wird als Sommer- imd W<strong>in</strong>terfrucht gebaut. Juni, Juli.<br />

— In den Aehren des Roggens bildet sich das xVatterkorn.<br />

secal<strong>in</strong>a..<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das Mehl, Roggen- o<strong>der</strong> Kornmehl, Far<strong>in</strong>a<br />

3. Hordeiim L. Gerste.<br />

Aehrchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endständigen Aehre aus 2 HtiU-<br />

spelzen , e<strong>in</strong>er Blüte und e<strong>in</strong>em borstenförmigen Blüten-<br />

ansatze bestehend, zu dreien auf den Ausschnitten <strong>der</strong> Aehren-<br />

sp<strong>in</strong>del sitzend, alle 3 vollkommen o<strong>der</strong> die 2 seitenstän-<br />

digen bloss mit Staubgefässen versehen. Hüllspelzen lanzett-<br />

lich o<strong>der</strong> borstlich, begrannt, so lang als die Blütenspelzen,


eide vor das Aehrchen gestellt. Blütenspelzen 2; die untere<br />

wehrlos o<strong>der</strong> aus <strong>der</strong> Spitze begrannt. Staubgefässe 3. Griffel<br />

2, am Grunde des Aehrchens hervortretend. — Wurzel faserig.<br />

Halme aufrecht, 2— 4' hoch, sowie die l<strong>in</strong>ealen Blätter kahl.<br />

Aehren 3—6", Grannen <strong>der</strong> Blütenspelzen bis 8" lang.<br />

13<br />

1. Hordeum vulgare L. Geme<strong>in</strong>e Gerste. Aehre<br />

6zeilig, gedrungen. Alle Aehrchen vollkommen und be-<br />

grannt. Hüllspelzen l<strong>in</strong>eal-lanzettlich, gewimpert, kurzbegrannt,<br />

ungefähr so lang als die Granne. Untere Blütenspelze lang-<br />

begrannt, vielmal kürzer als die aufrechte Granne. (•}. O.<br />

Als Som<strong>in</strong>er- und W<strong>in</strong>terfruclit gebaut. Juni% Juli.<br />

2. iiordenm distichu<strong>in</strong> L. Zweizeilige Gerste.<br />

Aehre 2zeiiig, gedrungen. Das mittlere Aehrchen vollkommen,<br />

begrannt, die 2 seitenständigen bloss mit Staubgefässen ver-<br />

sehen, wehrlos. Hüllspelzen l<strong>in</strong>eai, schwachgewimpert, kurz-<br />

begrannt, ungefähr so lang als die Granne. Untere Spelze<br />

<strong>der</strong> vollkommenen Blüte langbegrannt, vielmal kürzer als<br />

die aufrechte Granne. 0. Als Sommerfrucht gebaut.<br />

Juni ^<br />

Juli.<br />

Offiziell von beiden: 1. Die reifen Früchte, Rohe<br />

Gerste, Hordeniii crudum. 2. Die enthülsten Früchte, ge-<br />

rollte Gerste, Hordeum perlatum. 3. Die durch Be-<br />

feuchten <strong>in</strong> gel<strong>in</strong><strong>der</strong> Wärme zum Keimen gebrachte und dann<br />

durch Hitze getödtete Gerste, Gerstenmalz, Maltum Bordei.<br />

4. Lolium L. Lolch.<br />

Aehrchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endständigen Aehre gereiht, aus e<strong>in</strong>er<br />

Hüllspelze und 3 bis vielen vollkommenen Blüten bestehend,<br />

e<strong>in</strong>zeln auf den Ausschnitten <strong>der</strong> Aehrensp<strong>in</strong>del sitzend, mit<br />

<strong>der</strong> schmalen Seite gegen die Sp<strong>in</strong>del gerichtet. Hüllspelze<br />

lanzettlich, unbegrannt, bald länger, bald kürzer als das<br />

Aehrchen, vor dasselbe gestellt. Hülle des obersten end-<br />

ständigen Aehrchens 2spelzig. Blütenspelzen 2, unbegrannt<br />

o<strong>der</strong> die untere unter <strong>der</strong> Spitze begrannt. Staubgefässe 3.<br />

Griffel 2, kurz, am Grunde <strong>der</strong> Blütenspelzen hervortretend.


14<br />

Loliam temnlentnm L. Taumellolch. Wurzel faserig.<br />

Halme aufrecht^ 1— 2' hoch, kahl wie die ganze Pflanze.<br />

Blätter l<strong>in</strong>eal. Aehre l<strong>in</strong>eal, 4— 10" lang, zweizeilig, gerade<br />

o<strong>der</strong> gekrümmt, e<strong>in</strong>fach. Aehrclien länglich, 5 1'" lang,<br />

5—Sblütig. Htillspelze so lang als das Aehrchen o<strong>der</strong> länger.<br />

Untere Bltitenspelze begrannt , Granne steif, gerade, meist<br />

länger als die Spelze, bei den obern Blüten oft fehlend. ®.<br />

ÄttfGetreidefel<strong>der</strong>n f beson<strong>der</strong>s zwischen Hafer und Roggen.<br />

Juni bis August.<br />

Unter allen <strong>in</strong> Deutschland wildwachsenden Gräsern<br />

das e<strong>in</strong>zige von entschieden narkotisch-giftiger Wirkung.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Aehren mit reifen Samen, Spicae lolii<br />

temnlenti, Taumelkorn, Tollkorn.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctara lolii temnlenti.<br />

7. Familie. Cyperaceen DC.<br />

1. Carex L. Segge. Riedgras.<br />

Blüten e<strong>in</strong>häusig, sehr selten zweihäusig. Blütenstand<br />

bald e<strong>in</strong>e bis mehrere von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> getrennte Aehren, bald<br />

aus mehreren bis vielen Aehrchen zusammengesetzt. Aehren<br />

und Aehrchen aus mehreren bis vielen ziegeldachigen Bälgen<br />

gebildet, nur Staub- o<strong>der</strong> Fruchtblüten o<strong>der</strong> Staub- und<br />

Fruchtblüten zugleich enthaltend. Staubblüte: Staubgefässe<br />

2—3 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Achsel des schuppenförmigen Balges. Frucht-<br />

blüte: e<strong>in</strong> krugförmiger ebenfalls achselständiger Schlauch.<br />

Griffel 2— Sspaltig. Schalfrucht zusammengedrückt o<strong>der</strong> Sseitig,<br />

im vergrösserten Schlauche e<strong>in</strong>geschlossen. Schlauch an <strong>der</strong><br />

Spitze <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en längern o<strong>der</strong> kürzern, ungetheilten o<strong>der</strong><br />

2zähnigen Schnabel zusammengezogen.<br />

1. Carex arenaria L. Sandsegge. Wurzelstock stiel-<br />

rund, weit kriechend, geglie<strong>der</strong>t, beschuppt, 2— 3'" dick, e<strong>in</strong>-<br />

zelne Halme treibend. Halme gebogen, 3kantig, V2— 1'<br />

hoch, oben nackt und an den Kanten rauh. Blätter l<strong>in</strong>eal,<br />

flach, spitz, von <strong>der</strong> Länge des Halmes. Aehrchen viele,


eiförmig, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e längliche, gedrungene o<strong>der</strong> unterwärts unter-<br />

brochene Aehre zusammengestellt, mit länglichen, langzu-<br />

gespitzten Deckblättern gestützt, die obern mit Staubgefässeö,<br />

die untern mit Fruchtknoten, die mittlem an <strong>der</strong> Spitze mit<br />

Staubgefässen versehen. Bälge eiförmig, zugespitzt, braun,<br />

so lang als die Frucht. Narben 2. Früchte eiförmig, flach-<br />

konvex, 7— Onervig, von <strong>der</strong> Mitte an mit e<strong>in</strong>em verbrei-<br />

terten, fe<strong>in</strong>gesägt-rauhen, an den 2spaltigen Schnabel h<strong>in</strong>auf-<br />

ziehenden Flügel e<strong>in</strong>gefasst. ^ . An<br />

u<br />

sandigen Meeresküsten<br />

und Flussufern im nördlichen Deutschland. Mai^ Juni.<br />

— Die Wurzel riecht nach Terpent<strong>in</strong>.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der getrocknete Wurzelstock, Radix Caricis<br />

arenariae, deutsche Sassaparille.<br />

8. Familie. Juncaceen Agardh.<br />

1. Luzula DC. Ha<strong>in</strong>simse.<br />

Blüten vollkommen. Perigon trockenhäutig, unterständig,<br />

6blättrig, bleibend. Staubgefässe 6, dem Perigon e<strong>in</strong>gefügt.<br />

Fruchtknoten 1, oberständig. Grifl'el 1 , Narben 3, fädig.<br />

Kapsel 3klappig, e<strong>in</strong>fächerig, Ssamig.<br />

1. Lnznla pilosa Willd. Langhaarige Ha<strong>in</strong>simse.<br />

Wurzelstock schief, faserig, rasig. Stengel aufrecht o<strong>der</strong> bei<br />

<strong>der</strong> Fruchtreife liegend, Yi— 1' hoch, kahl. Blätter flach,<br />

l<strong>in</strong>eal- lanzettlich, 2— 4'" breit, gegen den Grund verschmä-<br />

lert, spitz, am Rande langhaarig, mit e<strong>in</strong>er Scheide den<br />

Stengel umfassend. Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endständigen dolden-<br />

förmigen o<strong>der</strong> zusammengesetzten Spirre, Spirrenäste 1— 3-<br />

o<strong>der</strong> auch mehrblütig, aufrecht, die obern kürzer, nach dem<br />

Verblühen herabgebogen. Perigonblätter kle<strong>in</strong>, dunkelbraun<br />

mit e<strong>in</strong>em weisslichen Hautrande. 2J. In Wäl<strong>der</strong>n an schattigen<br />

feuchten Stellen^ <strong>in</strong> Holzschlägen. Ajjril, Mai. —<br />

Luzula vernalis DC. — Juncus pilosus L.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel, zur Blütezeit gesammelt, Radix.<br />

Luzalae o<strong>der</strong> Janci pilosi.<br />

Präji^arat. * T<strong>in</strong>ctara luzalae.


16<br />

2. Juncus L. Simse.<br />

Blüten vollkommen. Perigon trockenhäutig, unterständig,<br />

6blätterig, bleibend. Staubgefässe 6 o<strong>der</strong> 3; dem Perigon<br />

e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, oberständig. Griffel 1, Narben 3.<br />

Kapsel 3klappig, 3fächerig, Klappen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte scheide-<br />

wandtragend. Samen zahlreich, mit Anhängseln.<br />

1. Juacus commnnis Meyer. Geme<strong>in</strong>e Simse. Wurzel-<br />

stock walzlich, ästig, kriechend, meist dichtrasig. Stengel<br />

kahl, wie die ganze Pflanze, aufrecht, sammt dem Hüllblatte<br />

11/2— 3' hoch, blattlos, stielrund, fe<strong>in</strong>gestreift, grasgrün, am<br />

Grunde bescheidet. Scheiden gelb o<strong>der</strong> rothbraun. Spirre<br />

seitenständig, zusammengesetzt, vielblütig, ausgebreitet (J.<br />

effusus L.), o<strong>der</strong> kuglig-zusammengeballt. (J. conglomeratus L.).<br />

Das grosse, <strong>der</strong> Fortsetzung des Stengels gleichende Hüll-<br />

blatty viel kürzer als <strong>der</strong> Stengel. Blüten mit 3 Staub-<br />

gefässen. Perigonblätter sehr spitz^ grünlich o<strong>der</strong> braun.<br />

Kapseln verkehrt-eiförmig, gestutzt, hellbraun, glänzend. '4.<br />

In Sümpfen^ Gräben^ an Bächen^ Ufern. Juni, Juli.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der Wurzelstock zur Blütezeit gesammelt,<br />

Radii Jnnci, Simsenwurzel.<br />

Pi^äparat. * T<strong>in</strong>ctara Jnnci.<br />

9. Familie. Melanthaceen R. Brown.<br />

1. Veratrum L. Germer.<br />

Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er rispig-ästigen Traube, vollkommene und<br />

Staubblüten auf e<strong>in</strong>er Pflanze. Perigon blumenkronartig,<br />

öblättrig, abstehend. Staubgefässe 6, dem Perigon e<strong>in</strong>gefügt.<br />

Fruchtknoten 3, oberständig. Griffel 3, sehr kurz, bei den<br />

Staubblüten verkümmert. Balgkapseln 3, unten etwas zu-<br />

sammenhängend , <strong>der</strong> Länge nach e<strong>in</strong>wärts aufspr<strong>in</strong>gend,<br />

vielsamig.<br />

1. Yeratrnm albnm L. Weisser Germer. Wurzel-<br />

stock länglich, kurz, senkrecht, mit dicken Fasern büschelig<br />

besetzt. Stengel aufrecht, stielrund, 2— 4' hoch, unten mit


zerstreut-flaumigen Blattscheiden bedeckt, am Grunde zwie-<br />

belförmig verdickt, schuppig, <strong>in</strong> den traubig-rispigen Blu-<br />

tenstand übergehend und sammt den Blütenstielen dicht-<br />

flaumig. Blätter gross, ganzrandig, gefaltet, nervig, auf<br />

langen Scheiden sitzend, oberseits grasgrün, kahl, rück-<br />

wärts graugrün, flaumig, die untern oval o<strong>der</strong> oval-läng-<br />

lich, stumpf, die obersten lanzettlich, spitz. Perigonblätter<br />

gezähnelt, länger als die Blütenstiele, <strong>in</strong>wendig weiss mit<br />

grünen Nerven durchzogen, auswendig grünlich, selten<br />

bei<strong>der</strong>seits grünlich o<strong>der</strong> grün. 2^. Auf sumpfigen Wiesen<br />

niedriger, gebirgiger und suhalp<strong>in</strong>er Gegenden bis auf<br />

die Alpen. Juni bis August.<br />

17<br />

Offic<strong>in</strong>eU. Der frische und getrocknete Wurzelstock,<br />

Radix Veratri albi ^<strong>der</strong> Hellebori albi, Weisse Nies-<br />

würz.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Veratri.<br />

2. ColcMcum L. Zeitlose.<br />

Blüten grundständig, e<strong>in</strong>zeln, vollkommen. Perigon<br />

blumenkronartig, trichterig, Röhre verlängert, schaftförmig,<br />

Saum 6theilig. Staubgefässe 6, dem Perigon e<strong>in</strong>gefügt. Frucht-<br />

knoten unterirdisch, unter den Schalen <strong>der</strong> Zwiebel verbor-<br />

gen. Griffel 3, sehr lang. Balgkapseln 3, aufgeblasen, bis<br />

über die Mitte zusammengewachsen, an <strong>der</strong> Spitze e<strong>in</strong>wärts<br />

aufspr<strong>in</strong>gend, vielsamig.<br />

1. Colchicnm aatu<strong>in</strong>nale L. Herbstzeitlose. Zwie-<br />

bel eiförmig, 1— Sblütig, an e<strong>in</strong>er Seite abgeplattet, mit<br />

e<strong>in</strong>er braunen Scheide bekleidet, <strong>in</strong>wendig weiss. Blüten<br />

grundständig, ohne Blätter im Herbste hervorbrechend. Peri-<br />

gonröhre weiss, 5— 6mal länger als <strong>der</strong> Saum, Saum lila<br />

o<strong>der</strong> rosenfarben, 1" lang. Blätter erst im folgenden Früh-<br />

jahr sich entwickelnd, grundständig, breitlanzettlich, spitz<br />

o<strong>der</strong> stumpflich, aufrecht, die Frucht e<strong>in</strong>schliessend. Kapsel<br />

über 1" lang, braun. Samen kle<strong>in</strong>, rundlich, schwärzlich-<br />

braun. '^. Auf nassen Wiesen geme<strong>in</strong>. August bis Oktober.<br />

<strong>Maly</strong> : Medic<strong>in</strong>alpflanzen. %


IS<br />

Offic<strong>in</strong>eU. 1. Die frische Zwiebel^ Bnlbns Colchici.<br />

2. Die reifen Samen, Se<strong>in</strong><strong>in</strong>a Colchici.<br />

Präparate. 1. Aus <strong>der</strong> Zwiebel: Acetam, Oxymel und<br />

* T<strong>in</strong>ctnra Colcbici bnlboruni. 2. Aus den Samen : T<strong>in</strong>ctnra,<br />

T<strong>in</strong>nm und * T<strong>in</strong>ctnra Colchici semiunni.<br />

10. Familie. Liliaceen L<strong>in</strong>dl.<br />

1. Lilium L. Lilie.<br />

Blüten vollkommen; <strong>in</strong> Trauben. Perigon unterständig,<br />

blumenblattartig, glockig o<strong>der</strong> zurückgerollt, 6blättrig, die<br />

Blätter am Grunde mit e<strong>in</strong>er honigführenden Längsfurche.<br />

Staubgefässe 6, am Grunde des Perigon s e<strong>in</strong>gefügt. Frucht-<br />

knoten oberständig, länglich, 6furchig. |ftrifFel 1, fast keulen-<br />

förmig. Kapsel Sklappig, 3fächerig, Fächer vielsamig.<br />

1. Lil<strong>in</strong>m candidnm L. Weisse Lilie. Zwiebel rund-<br />

lich, schuppig. Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach, 2— 3' hoch, sammt<br />

den Blättern kahl. Blätter zerstreut, sitzend, lanzettlich, ganz-<br />

randig, spitz, die obersten kle<strong>in</strong>er und schmäler. Blüten <strong>in</strong><br />

endständiger Traube, gross, glockig, schneeweiss, stark rie-<br />

chend. 2^, Aus dem Oriente stammend, <strong>in</strong> Gärten all-<br />

geme<strong>in</strong> kidtivirt. Jnniy Juli.<br />

Offic<strong>in</strong>eU. Die Blüten, Floros Lilii albi.<br />

Präparat. Oleom Liliornm, durch Kochen o<strong>der</strong> E<strong>in</strong>-<br />

weichen <strong>der</strong> Blumenblätter im Olivenöl.<br />

2. Scilla L. Meerzwiebel.<br />

Blüten vollkommen, <strong>in</strong> Trauben. Perigon unterständig,<br />

blumenkronartig, 6blättrig, Blätter radförmig ausgebreitet<br />

ohne Honigfurche. Staubgefässe 6, am Grunde des Perigons<br />

e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten oberständig, Griffel 1, fadenförmig.<br />

Kapsel 3klappig, 3fächerig, Fächer 4— 6samig.<br />

1. Scilla maritima L. Gebräuchliche Meerzwie-<br />

bel. Zwiebel eiförmig- rundlich, faust- bis kopfgross, aus<br />

zahlreichen koncentrischen Schalen gebildet, von denen die


äussern dünnhäutig, trocken und rothbraun, die <strong>in</strong>nern dick,<br />

weisslich und saftig s<strong>in</strong>d. Blütenschaft vor den Blättern er-<br />

sche<strong>in</strong>end, aufrecht, 2—3' hoch, kahl, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e lange dichte<br />

pyramidenförmige Traube endigend, Blütenstiele von <strong>der</strong><br />

Länge <strong>der</strong> l<strong>in</strong>ienförmigen Deckblättchen. Perigon kle<strong>in</strong>, weiss,<br />

Abschnitte länglicli, stumpf. Blätter zur Zeit <strong>der</strong> Fruchtreife<br />

aus <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Zwiebel hervorkommend, lanzettförmig,<br />

spitz, kahl, V2— 1' lang, 2—3" breit, n. An Küsten des<br />

mittelländischen Meeres, <strong>in</strong> Glashäusern kidtivirt.<br />

Offici7ieU. Die frische Zwiebel o<strong>der</strong> die getrockneten<br />

Zwiebelschalen, Bulbus Scillae, o<strong>der</strong> Squillae niar<strong>in</strong>ae. Besitzt<br />

e<strong>in</strong>en beissenden Geruch und bittern scharfen Geschmack.<br />

19<br />

Präparate. Acetum, Extractuiiij Oxymel, Syrupus und<br />

* T<strong>in</strong>ctnra Scillae.<br />

3. Allium L. Lauch.<br />

Blüten vollkommen, <strong>in</strong> endständigen Dolden, vor dem<br />

Aufblühen von e<strong>in</strong>er 1— 2blättrigen trockenhäutigen Hülle<br />

(Blütenscheide) e<strong>in</strong>geschlossen. Perigon unterständig, blumen-<br />

kronartig, 6blätterig o<strong>der</strong> 6tiieilig, ausgebreitet o<strong>der</strong> glocken-<br />

förmig. Staubgefässe 6, am Grunde des Perigons e<strong>in</strong>gefügt.<br />

Fruchtknoten oberständig, Griffel \. Kapsel Sklappig, 3fä-<br />

cherig, Fächer 1— 2samig.<br />

L Ail<strong>in</strong>m satWam L. Knoblauch. Zwiebel eiförmig,<br />

aus e<strong>in</strong>igen eilänglichen von häutigen Schalen e<strong>in</strong>geschlos-<br />

senen Theilzwiebeln gebildet. Stengel stielrund, bis zur<br />

Mitte beblättert, oben nackt, 2— 3' hoch, vor dem Aufblühen<br />

oben oft r<strong>in</strong>gförmig gebogen mit abwärts gerichtetem Kopfe.<br />

Blätter flach, l<strong>in</strong>eal-lanzettlich, langscheidig, grasgrün. Dolde<br />

aus e<strong>in</strong>em dichten Kopfe von Zwiebelchen und gestielten<br />

Blüten gebildet. Perigone weisslich o<strong>der</strong> röthlich, kle<strong>in</strong>, die<br />

wenigsten ganz ausgebildet. Staubfäden kürzer als das Peri-<br />

gon, abwechselnd 3theilig. Blütenscheide länger als die<br />

Dolde, plötzlich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e lange schnabelförmige Spitze zu-<br />

2*


20<br />

sammengezogen. "^I. Unbekannten Ursprungs^ seit uralter<br />

Zeit allgeme<strong>in</strong> kultivirt. Juli^ August.<br />

Ofßc<strong>in</strong>ell. Die frische Zwiebel; Bulbus AUii, besitzt<br />

e<strong>in</strong>en durchdr<strong>in</strong>gend stechenden Geruch und e<strong>in</strong>en süsslich-<br />

scharfen Geschmack.<br />

Präjxirat. * T<strong>in</strong>ctnra Ällii.<br />

2. Allium Cepa L. Gartenzwiebel. Zwiebel platt-<br />

kugelig, e<strong>in</strong>fach, aus fleischigen Schalen gebildet, weiss o<strong>der</strong><br />

röthlich. Stengel aufrecht, stielrund, hohl, unter <strong>der</strong> Mitte<br />

bauchig-aufgeblasen, am Grunde beblättert, oben nackt, bis<br />

2' hoch, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter stielrund, hohl,<br />

bauchig, viel kürzer als <strong>der</strong> Stengel. Dolde kuglig^ reich-<br />

blütig, ohne Zwiebelchen. Staubfäden länger als das weisse<br />

Perigon, abwechselnd am Grunde bei<strong>der</strong>seits kurz-e<strong>in</strong>zähnig.<br />

Blütenscheide kürzer als die entwickelte Dolde. 3. Vater-<br />

land unhekannt.^ allgeme<strong>in</strong> kultivirt. Juni bis August,<br />

Ofßc<strong>in</strong>ell. Die frische Zwiebel, Bulbus Cepae vulgaris.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Cepae vulgaris.<br />

11. Familie. Asparageen Juss.<br />

1. Asparagus L. Spargel.<br />

Blüten 2häusig. Perigon unterständig, blumenkronartig,<br />

glockig, 6theilig. Staubblüten: Staubgefösse 6, fruchtbar,<br />

Griff'el verkümmert. Fruchtblüten: Fruchtknoten oberständig,<br />

Grifl'el Stheilig, Staubgefässe ohne o<strong>der</strong> mit leeren Kölb-<br />

chen. Beere Sfächerig, Fächer 2samig.<br />

1. Asparagus offic<strong>in</strong>alis L. Geme<strong>in</strong>er Spargel.<br />

Wurzelstock walzlich, knotig, schief o<strong>der</strong> wagrecht, mit stiel-<br />

runden langen Fasern büschelig besetzt. Stengel aufrecht, 2— 3'<br />

hoch, ästig, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter gehuschelt,<br />

borstlich, weich, die Blattbüschel am Grunde mit häutigen,<br />

spitzigen Deckblättchen gestützt. Blüten gestielt, e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong><br />

paarweise am Grunde <strong>der</strong> Aeste, zuletzt überhängend. Perl-


gon kle<strong>in</strong>^ gelblichweiss. Beeren roth, erbsengross. "H. In<br />

Gärten allgeme<strong>in</strong> gebaut. Juni, Juli.<br />

ragi.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Stocksprossen, Tariones Aspa-<br />

Präj}arat. * T<strong>in</strong>ctnra Asparagi.<br />

2. Paris L. E<strong>in</strong>beere.<br />

21<br />

Blüten vollkommen. Perigon unterständig, wagrecht-<br />

abstehend o<strong>der</strong> zurückgebogen, tief-8theilig, die 4 äussern<br />

Zipfel kelchartig, die 4 <strong>in</strong>nern viel schmäler, blumenblatt-<br />

artig. Staubgefässe 8. Fruchtknoten oberständig. Griffel 4.<br />

Beere 4fächerig, Fächer 6—Ssamig.<br />

1. Paris qaadrifolia L. Vierblättrige E<strong>in</strong>beere.<br />

Wurzelstock stielrund, geglie<strong>der</strong>t, ästig, kriechend. Stengel<br />

aufrecht, e<strong>in</strong>fach, 1' hoch, an <strong>der</strong> Spitze^ 4-, selten ^- o<strong>der</strong><br />

Gblättrig. Blätter quirlig, eiförmig o<strong>der</strong> elliptisch, fast sitzend,<br />

ganzrandig, zugespitzt. Blütenstiel e<strong>in</strong>zeln, endständig, auf-<br />

recht, e<strong>in</strong>blütig. Aeussere Perigonzipfel lanzettlich, grün, die<br />

<strong>in</strong>nern borstlich, kürzer, gelblich. Fruchtknoten und Narben<br />

dunkel violett. Beere schwarzblau. 2|.. Ji Auen, Ha<strong>in</strong>en,<br />

Wäl<strong>der</strong>n. Mai, Juni.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das frische Kraut vor Entfaltu ng <strong>der</strong> Blüte,<br />

Uerba Paridis.<br />

Präparat. * Tiactara Paridis.<br />

12. Familie. Irideen R. Brown.<br />

1. Crocus L. Safran.<br />

Blüten vollkommen, grundständig. Perigon blumenkron-<br />

artig, Röhre schaftförmig, Saum trichterig, 6theilig, mit auf-<br />

recht-abstehenden Zipfeln. Staubgefässe 3. Fruchtknoten<br />

grundständig, Griffel 1, fädlich, Narbe Stheilig, Zipfel nach<br />

oben verbreitert, e<strong>in</strong>gerollt. Kapsel Sklappig, 3fächerig, viel-<br />

samig.<br />

1. Croens sativus L. Echter Safran. Wurzelstock


22<br />

2 kuchen förmige, übere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> liegende Knollen, von e<strong>in</strong>er<br />

eiförmigen längsfaserigen Decke e<strong>in</strong>geschlossen. Blüten grund-<br />

ständig, mit den Blättern hervorbrechend. Perigonröhre schaft-<br />

förmig, 3'^— 1' hoch, weisslich, sammt den Blättern von<br />

häutigen Scheiden e<strong>in</strong>geschlossen. Saum violett und dunkler<br />

geä<strong>der</strong>t. Narben frisch scharlachroth, so lang als <strong>der</strong> Peri-<br />

gonsaum. Blätter grundständig, l<strong>in</strong>eal, spitz, am Rande um-<br />

gerollt. 2j. Jius Kle<strong>in</strong>asien stammend^ <strong>in</strong> Oesterreicli auf<br />

Fel<strong>der</strong>n kidti^nrt. September.<br />

Offic<strong>in</strong>elL Die getrockneten Narben, Stigmata Croci^<br />

Safran.<br />

Präparat. T<strong>in</strong>ctnra Croci.<br />

2. Iris L. Schwertlilie.<br />

Blüten vollkommen, stengelständig. Perigon blumen-<br />

kronartig, Röhre mit dem Fruchtknoten verwachsen, Saum<br />

oberständig, ötheilig, die 3 äussern Zipfel zurückgerollt, die<br />

3 <strong>in</strong>nern aufrecht, zusammenneigend. Staubgefässe 3. Griffel<br />

am Grunde 3kantig, nach oben <strong>in</strong> 3 blumenblattartige über<br />

die Staubgefiisse gebogene Lappen getheilt, Lappen an <strong>der</strong><br />

Spitze 2lippig, die obere Lippe grösser, 2spaltig, die untere<br />

kle<strong>in</strong>ere die Narbe bildend. Kapsel 3klappig, 3fächerig,<br />

vielsamig.<br />

1. Iris floreut<strong>in</strong>a L. Florent<strong>in</strong>ische Schwert-<br />

lilie. Wurzelstock wagrecht, dick, geglie<strong>der</strong>t, knotig, mit<br />

starken Fasern besetzt, auswendig braun, <strong>in</strong>wendig gelblich-<br />

weiss. Stengel aufrecht, mehrblütig, bis 2' hoch, länger als<br />

die Blätter, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter grund- und<br />

stengelständig, steif, vielnervig, schwertförmig, sichelförmig-<br />

gekrümmt, die grundständigen reitend, d. i. zweizeilig, ge-<br />

nähert, mit dem scheidigen Grunde sich umfassend. Blüten-<br />

sclieiden grün, nur an <strong>der</strong> Spitze und am Rande trocken,<br />

bräunlich. Blüten gross, weiss, wohlriechend, die 3 äussern<br />

Zipfel <strong>in</strong>wendig am Grunde von e<strong>in</strong>em Längsstreifen dicht-


gestellter gelber Haare gebartet. 2|., Wächst im südlichen<br />

Eurojpa, <strong>in</strong> Gärten kidtivirt, Mai, Juni.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der getrocknete, nach Veilchen riechende<br />

Wurzelstock, Radix Iridis florentiaae, Veilchenwurz.<br />

13. Familie. Orchideen L.<br />

1. OrcMs L. Knabenkraut.<br />

23<br />

Blüten vollkommen. Perigon oberständig, blumenkron-<br />

artig, unregelmässig, 6theilig, die 5 obern Zipfel mehr o<strong>der</strong><br />

weniger helmartig zusammenschliessend, <strong>der</strong> sechste, die<br />

Honiglippe, abwärts gerichtet, Stheilig, 3spaltig, o<strong>der</strong> 31ap-<br />

pig, h<strong>in</strong>ten gespornt. Staubkölbchen 1, aufrecht, an die Be-<br />

fruchtungssäule angewachsen, 2fächerig, Fächer parallel.<br />

Blütenstaub massen 2, gestielt, jedes Stielchen auf e<strong>in</strong>e be-<br />

son<strong>der</strong>e Klebdrüse angeheftet, und beide Drüsen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

geme<strong>in</strong>schaftliche sackförmige Vertiefung des Narbenrandes<br />

e<strong>in</strong>geschlossen. Fruchtknoten unterständig, zusammengedreht.<br />

Kapsel 3 klappig.<br />

1. Orchis Morio L. Triften Knabenkraut. Knollen<br />

2, kuglig o<strong>der</strong> länglich, ungetheilt. Stengel aufrecht, 3— 10"<br />

Jjoch, beblättert. Blätter länglich lanzettlich o<strong>der</strong> lanzettlich,<br />

grasgrün, die obersten sehr kle<strong>in</strong>, scheidenförmig. Blüten <strong>in</strong><br />

endständiger, ziemlich lockerer länglicher Aehre. Deckblätter<br />

ungefähr so lang als <strong>der</strong> Fruchtknoten. Perigon gross, Zi-<br />

pfel stumpf, grünlich-purpurn, manchmal fleischfarben o<strong>der</strong><br />

weiss, alle 5 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en eiförmigen Helm zusammenschliessend.<br />

Honiglippe purpurroth, mit dunklern sammtartigen Flecken,<br />

schwach 3 lappig, Lappen breit, fast gleichgross, Seitenlappen<br />

abgerundet, Mittellappen abgeschnitten - ausgerandet. Sporn<br />

walzlich, ungefähr so lang als <strong>der</strong> Fruchtknoten. 2|. ^^f<br />

Wiesen. April^ Mai.<br />

2. Orchis niaseola L. Rothgespren geltes Kna-<br />

benkraut. Knollen länglich, ungetheilt. Stengel aufrecht,<br />

8"— IV2' hoch, beblättert. Blätter länglich o<strong>der</strong> lanzettlich,


24<br />

gegen den Grund blutroth gesprengelt^ die obern sehr kle<strong>in</strong>,<br />

scheidenförmig. Blüten <strong>in</strong> endständiger länglicher, ziemlich<br />

gedrungener, später verlängerter lockerer Aehre. Deckblätter<br />

so lang als <strong>der</strong> Fruchtknoten und länger. "<br />

Perigon gross,<br />

hellpurpurn, selten lila, Zipfel spitz o<strong>der</strong> zugespitzt, die 2<br />

seitlichen abstehend o<strong>der</strong> zurückgeschlagen, die 3 obern<br />

helmartig- zusammenschliessend. Honiglippe Slappig, Seiten-<br />

lappen abgerundet, Mittellappen etwas grösser, ausgerandet.<br />

Sporn walzlich, ungefähr so lang als <strong>der</strong> Fruchtknoten. 2|..<br />

Auf Wiesen gebirgiger Gegenden. Mai, Juni.<br />

Offic<strong>in</strong>eU. Die getrockneten jungen Knollen von frucht-<br />

tragenden Pflanzen dieser zwei beschriebenen, so wie mehrerer<br />

an<strong>der</strong>er Arten, Radix Salep, Salepwurzei.<br />

14. Familie. Aroideen Juss.<br />

1. Aru<strong>in</strong> L. Aron.<br />

Blüten e<strong>in</strong>häusig, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Kolben, Kolben von e<strong>in</strong>er<br />

dütenförmigen Blumenscheide umgeben, an <strong>der</strong> Spitze nackt,<br />

keulenförmig, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte mit Staubblüten, am Grunde mit<br />

Fruchtblüten besetzt. Perigon fehlend. Staubblüten: Staub-<br />

kölbchen zahlreich, fast sitzend. Fruchtblüten: Frucht-<br />

knoten zahlreich, sitzend, vielfächerig. Beeren saftig, e<strong>in</strong>-<br />

o<strong>der</strong> wenigsamig.<br />

1. Aram macalaturn L. Gefleckter Aron. Wurzelstock<br />

aus rundlichen o<strong>der</strong> länglichen, weissen, milchenden Knollen<br />

gebildet. Schaft aufrecht, 1' hoch, an <strong>der</strong> Spitze den Kolben<br />

tragend, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter grundständig,<br />

langgestielt, spiess-pfeilförmig, spitz, ganzrandig, glänzend,<br />

braungefleckt o<strong>der</strong> ungefleckt. Blütenscheide aussen grün,<br />

<strong>in</strong>nen weiss. Kolben lichtpurpurn, kürzer als die Scheide<br />

und von <strong>der</strong>selben e<strong>in</strong>gehüllt. Staubblüten purpurn, Frucht-<br />

blüten gelb. Beeren scharlachroth. 2|. Jn schattigen Hai-<br />

nen <strong>der</strong> Ebene nnd niedriger Gebirge. Mai. — In allen<br />

Theilen von e<strong>in</strong>er giftig ätzenden aber flüchtigen Schärfe.


Offic<strong>in</strong>eU. Der frische Wurzelstock, Radix Ari.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Ari.<br />

2. Acorus L. Kalmus.<br />

25<br />

Blüteu vollkommen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em scheidenlosen Kolben,<br />

<strong>der</strong> bis an die Spitze mit Blüten besetzt ist. Perigon 6blät-<br />

2— Sfächerig. Beere trocken, vom bleibenden Perigon e<strong>in</strong>-<br />

trig", sitzend. Staubgefässe 6. Fruchtknoten i, oberständig,<br />

geschlossen, 1— 3samig.<br />

1. Acorns Calamus L. Geme<strong>in</strong>er Kalmus. Wurzel-<br />

stock walzlich, dick, ger<strong>in</strong>gelt, wagrecht kriechend, mit<br />

starken Fasern besetzt, so wie die ganze Pflanze von e<strong>in</strong>em<br />

durchdr<strong>in</strong>gend aromatischen Gerüche und Geschmacke. Schaft<br />

aufrecht, bis 4' hoch, sammt den Blättern freudig grün und<br />

kahl, auf <strong>der</strong> Innern Seite r<strong>in</strong>nig, auf <strong>der</strong> äussern geschärft,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e lange blattartige Spitze auslaufend. Blätter grundständig,<br />

l<strong>in</strong>eal - schwertförmig, ganzrandig, zugespitzt, am<br />

Grunde zweizeilig reitend. Kolben walzlich-kegelförmig, un-<br />

gefähr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte des Schaftes schief hervorbrechend, 2<br />

bis 3" lang, gelbgrt<strong>in</strong>, ganz nackt. 2[. In stehenden Wäs-<br />

sern und Flüssen. Juni, Jidi.<br />

Offic<strong>in</strong>eU. Der getrocknete Wurzelstock, Radix Acori<br />

o<strong>der</strong> Calami aromatici, Kalmuswurzel.<br />

Präparat. Extradam Acori.<br />

II. Wicotyledoneen.<br />

Keim mit zwei Keimlappen.<br />

A. Apetalen.<br />

Blütendecke (Perigon) e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> fehlend.<br />

15. Familie. Ooniferen L.<br />

1. P<strong>in</strong>us L. Föhre, Tanne.<br />

Blüten e<strong>in</strong>häusig. Staubblüten <strong>in</strong> länglichen Kätz-<br />

chen, aus zahlreichen nackten Staubgefässen gebildet. Staub-


26<br />

fäden kurz, am Grunde verwachsen. Staubkölbchen e<strong>in</strong>fäche-<br />

rigy zu 2 neben e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> äussern Seite <strong>der</strong> ver-<br />

längerten Schuppen angewachsen. Fruchtblüte n zapfen-<br />

förmig, aus zahlreichen an e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Sp<strong>in</strong>del dach-<br />

ziegelförmig über e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> liegenden, mit e<strong>in</strong>er Deckschuppe<br />

versehenen Fruchtblättern gebildet, am Grunde e<strong>in</strong>es jeden<br />

Fruchtblattes 2 umgekehrte Samenknospen nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

Griffel und Narbe fehlend. Fruchtblätter auswachsend, bei<br />

<strong>der</strong> Fruchtreife holzig, e<strong>in</strong>en Zapfen bildend, 2samig, Samen -<br />

schale am Grunde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en häutigen Flügel ausgebreitet,<br />

Flügel bleibend o<strong>der</strong> abfallend.<br />

1. P<strong>in</strong>us Picea L. Weisstanne. Baum bis über 100'<br />

hoch. Blätter e<strong>in</strong>zeln, l<strong>in</strong>eal, flach, steif, an <strong>der</strong> Spitze aus-<br />

gerandet, oberwärts dunkelgrün, glänzend, unterseits mit 2<br />

weissen L<strong>in</strong>ien durchzogen, kammförmig-2reihig, bleibend.<br />

Kätzchen länglich, die <strong>der</strong> Staubblüten blattw<strong>in</strong>kelständig,<br />

gegen die Spitze <strong>der</strong> Aestchen gehäuft, bis 1" lang, gelblich<br />

o<strong>der</strong> purpurröthlich ; die <strong>der</strong> Fruchtblüten e<strong>in</strong>zeln, grösser,<br />

end- und seitenständig, grünlichweiss, sowie die Zapfen auf-<br />

recht. Deckschuppen l<strong>in</strong>eal-keilig, grannenförmig-zugespitzt,<br />

auch bei <strong>der</strong> Fruchtreife über die Zapfenschuppen h<strong>in</strong>aus-<br />

ragend. Zapfen länglich-walzlich, 6 —8" lang, braunroth, im<br />

ersten Jalire reifend, Schuppen sehr stumpf, gegen die Spitze<br />

verdünnt. 1>. Auf höheren Bergen und Voralpen. Mai,<br />

Juni. — Abies alba Mill.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der aus <strong>der</strong> R<strong>in</strong>de herausfliessende soge-<br />

nannte Strassburger Terpent<strong>in</strong>, Terebiath<strong>in</strong>a argen-<br />

toratensis.<br />

2. P<strong>in</strong>us sylvestris L. Föhre. Kiefer. Baum 30<br />

bis 40' hoch. Blätter paarweise <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er kurzen Scheide,<br />

Schmall<strong>in</strong>eal, steif, oberseits flach o<strong>der</strong> r<strong>in</strong>nig, rückwärts<br />

konvex, stachelspitzig, stechend, IV2—2" ^^^S? i"^ ersten<br />

Jahre seegrün, später dunkelgrün, an den Kanten rauh, blei-<br />

bend. Staubkätzchen länglich, am Ende <strong>der</strong> heurigen Triebe<br />

quirlig-ährenförmig-gehäuft, schwefelgelb, 3—4" lang. Frucht-


kätzchen oval o<strong>der</strong> länglich, e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> 2—6 beisammen,<br />

purpurrotli, 2— 3" lang, während <strong>der</strong> Blüte aufrecht, nach<br />

<strong>der</strong> Blüte und bei <strong>der</strong> Fruchtreife abwärts gerichtet. Deck<br />

schuppen auch zur Zeit <strong>der</strong> Blüte 2— 3mal kürzer als die<br />

Fruchtblätter und von denselben mehr o<strong>der</strong> weniger bedeckt.<br />

Zapfen eikegelförmig, IV2— 2" lang, im ersten Jahre grün,<br />

erst im Oktober des zweiten Jahres reifend, röthlichbraun.<br />

Zapfenschuppen länglich, mit e<strong>in</strong>em verschoben- 4eckigen ge-<br />

nabelten Schilde, p . Auf<br />

Wäl<strong>der</strong> bildend. Mai, Ji<strong>in</strong>i.<br />

27<br />

Flächen und niedrigen Gebirgen<br />

Offic<strong>in</strong>ell. 1. Der aus dem verwundeten Stamme ausfliessende<br />

Balsam, Torebiuth<strong>in</strong>a commanis, Geme<strong>in</strong>er Ter<br />

pent<strong>in</strong>. 2. Das bei <strong>der</strong> Destillation des Terpent<strong>in</strong>öls zu-<br />

rückbleibende Harz, Tereb<strong>in</strong>th<strong>in</strong>a cocta o<strong>der</strong> Res<strong>in</strong>a P<strong>in</strong>i,<br />

Fichten harz. 3. Die Holzkohle, Carbo Ligui.<br />

Präjjarate, i.Oleuui Tereb<strong>in</strong>thiuae commune. 2. Oleum<br />

Terebiath<strong>in</strong>ae rectificiitum. 3. * T<strong>in</strong>ctara Tereb<strong>in</strong>th<strong>in</strong>ae, aus<br />

Oleum Tereb<strong>in</strong>th<strong>in</strong>ae bereitet.<br />

3. P<strong>in</strong>us Larix L. Lärchenbaum. Baum 20—100'<br />

hoch. Blätter zu 15— 20 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Büschel, an den heurigen<br />

Trieben e<strong>in</strong>zeln, l<strong>in</strong>eal, fe<strong>in</strong>, weich, hellgrün, 1" lang, im<br />

W<strong>in</strong>ter abfallend. Staub- und Fruchtkätzchen seitenständig,<br />

eiförmig, e<strong>in</strong>zeln. Staubkätzchen gelb, Fruchtkätzchen pur-<br />

purn. Zapfen aufrecht, graubraun, 1" lang. Deckschuppen<br />

länglich, zugespitzt - stachelspitzig, anfangs länger als die<br />

Fruchtblätter, später von den Zapfenschuppen verdeckt. Za-<br />

pfenschuppen sehr stumpf, gegen die Spitze verdünnt, t* •<br />

Auf Voralpen, Aiwil, Mai. — Larix europaea DC.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der aus dem verwundeten Stamme herausfliessende<br />

Balsam, Tereb<strong>in</strong>th<strong>in</strong>a veneta, Venetianischer<br />

Terpent<strong>in</strong>.<br />

2. Thuja L. Lebensbaum.<br />

Blüten e<strong>in</strong>häusig. Staubblüten an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong><br />

jungen Zweige <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en schuppigen aufrechten Kätzchen,


26<br />

jede Schuppe auf <strong>der</strong> Innern Seite 3—4 Staubkölbchen tra-<br />

gend. Fruchtblüten <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en schuppigen Zapfen an <strong>der</strong><br />

Seite <strong>der</strong> Zweige, Schuppen 2— 3, an <strong>der</strong> Spitze verdickt,<br />

jede 2 Samenknospen deckend. Narbe 2theilig. Fruchtzapfen<br />

holzig, eiförmig, Samen geflügelt o<strong>der</strong> ungeflügelt.<br />

1. Thuja occidentalis L. Abendländischer Lebensbaum.<br />

Baum o<strong>der</strong> Strauch immergrün, die jungen<br />

Zweige platt zusammengedrückt. Blätter kle<strong>in</strong>, <strong>in</strong> 4 Reihen<br />

dachziegelförmig über e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> liegend, eirautenförmig, an-<br />

gedrückt, zugespitzt, auf dem Rücken e<strong>in</strong>e Drüse tragend,<br />

die e<strong>in</strong>e stark riechende balsamische Flüssigkeit enthält.<br />

Staubkätzchen gelb, 1 '" lang. Fruchtzapfen kurzgestielt, herabhängend,<br />

braun, 4— 5'" lang. Samen geflügelt, t»- Aus<br />

Nordmnerika stammeiid^ <strong>in</strong> Pm^kanlagen kidtivirt. April,<br />

Mai.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Spitzen <strong>der</strong> Zweige, Frondes<br />

Thujae occidentalis.<br />

Präparat. * Tiactara Thujae occidentalis.<br />

3. Juniperus L. Wachhol<strong>der</strong>.<br />

Blüten zweihäusig. Staubblüten <strong>in</strong> fast kugligen<br />

Kätzchen. Staubkölbchen 3—6 an dem äussern untern Rande<br />

<strong>der</strong> schildförmigen Schuppen e<strong>in</strong>gefügt, e<strong>in</strong>fächerig. Fruchtblüten<br />

knospenförmig, aus schuppigen Deckblättchen ge-<br />

bildet, an <strong>der</strong> Spitze mit 3 Grifl'eln versehen. Frucht beeren-<br />

artig, mit 1— 3 be<strong>in</strong>harten Samen.<br />

1. Juniperus communis L. Geme<strong>in</strong>er Wach hol<strong>der</strong>.<br />

Strauch, seltener baumartig. Blätter l<strong>in</strong>eal-lanzettlich o<strong>der</strong><br />

l<strong>in</strong>eal pfriemlich, stachelspitzig, stecliend, zu 3 quirlig, blei-<br />

bend, oberseits seicht r<strong>in</strong>nig, mehr o<strong>der</strong> weniger seegrün<br />

bereift, unterseits stumpfgekielt. Staubkätzchen und Frucht-<br />

blüten blattw<strong>in</strong>kelständig, sehr kle<strong>in</strong>, gelblichgrün. Früchte<br />

kiiglig-eiförmig, schwarz, hechtblau bereift, erst im zweiten<br />

Jahre reifend; daher oft Blüten, grüne und blaue Früchte


auf demselben Strauche. I* . Auf<br />

<strong>in</strong> Wäl<strong>der</strong>n. A]pril, Mai.<br />

29<br />

Hügeln, trocknen Heiden,<br />

Offichiell. 1. Das Holz, Llgnam Janiperi. 2. Die rei-<br />

fen Früchte; Baccae Janiperi.<br />

Präparate. Aqua, Oleum, Roob, Spiritus und Tuguen-<br />

tum bnccarum Juniperi.<br />

2. Juniperus Sab<strong>in</strong>a L. Sadebaum. Sevenbaum.<br />

Strauch. Blätter dunkelgrün, rautenförmig, spitz, gegenstän-<br />

dig, 4reihig-dachig und auf dem Rücken mit e<strong>in</strong>er Drüse<br />

e<strong>in</strong>gedrückt, o<strong>der</strong> lanzettlich, zugespitzt, etwas abstehend,<br />

herablaufend und mehr o<strong>der</strong> m<strong>in</strong><strong>der</strong> entfernt. Staubkätzchen<br />

und Fruchtblüten an <strong>der</strong> Spitze kle<strong>in</strong>er Zweige, sehr kle<strong>in</strong>.<br />

Beeren schwarz, blaubereift, mit dem zurückgebogenen Blü-<br />

tenstiel hängend. ^. Auf Alioen Deutschlands, <strong>in</strong> Gäi^ten<br />

kidtivirt. April, Mai.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die jungen Zweige, Frondes Sabiiiae.<br />

Präparate. Oleum und * T<strong>in</strong>ctura Sab<strong>in</strong>ae.<br />

4. Taxus L. Eiben bäum.<br />

Blüten zweihäusig. Staub- und Fruchtblüten blattw<strong>in</strong>kel-<br />

ständig. Staubblüten <strong>in</strong> fast kugligen Kätzchen, aus<br />

nackten Staubgefässen gebildet, am Grunde mit schuppigen<br />

Deckblättchen umgeben. Staubgefässe schildförmig, auf <strong>der</strong><br />

untern Seite 3—8 Staubkölbchen tragend. Frucht bluten<br />

e<strong>in</strong>zeln, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er aus schuppigen dachziegelförmigen Deck-<br />

blättchen gebildeten Hülle verborgen, die sich bei <strong>der</strong> Frucht-<br />

reife <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en fleischigen, e<strong>in</strong>e falsche Beere darstellenden<br />

offenen Becher verwandelt. Same be<strong>in</strong>hart,<br />

1. Taxus baccata L. Geme<strong>in</strong>er Eibenbaum. Baum<br />

o<strong>der</strong> Sti'auch. Blätter l<strong>in</strong>eal, flach, spitz, e<strong>in</strong>zeln, kammförmig-<br />

2reihig, bleibend, le<strong>der</strong>ig, dunkelgrün, rückwärts blässer.<br />

Staubkätzchen gelblich, zahlreich. Fruchtblüten e<strong>in</strong>zeln, grün-<br />

lich. Früchte scharlachroth. ^. In Berg-, und Voralpen-<br />

Wäl<strong>der</strong>n. April, Mai.


30<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die fiischen und getrockneten jungen Zweige,<br />

Frondes Taxi, Taxbaum.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Taxi.<br />

16. Familie. Cupuliferen C. Rieh.<br />

1. Quercus L. Eiche.<br />

Blüten e<strong>in</strong>häusig. Staubblüten <strong>in</strong> seitenständigen,<br />

walzlichen, unterbrochenen, hängenden Kätzchen. Perigon<br />

kelchartig, 6—Stheilig. Staubgefässe 6—8. Frucht bluten<br />

knospenförmig, end- und blattw<strong>in</strong>kelständig, 3—4narbig, von<br />

e<strong>in</strong>er aus kle<strong>in</strong>en dachig übere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> liegenden Schuppen<br />

gebildeten Hülle umgeben, die sich später vergrössert und<br />

die Nuss (Eichel) <strong>in</strong> Gestalt e<strong>in</strong>es schuppigen, halbkugeli-<br />

gen, le<strong>der</strong>artigen Bechers zum Theil umgibt.<br />

1. ftaercas sessiliflora Smith. Ste<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> W<strong>in</strong>ter-<br />

eiche. Baum. Blätter gestielt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend rückwärts flau-<br />

mig, später kahl, länglich- verkehrteiförm ig, am Grunde aus-<br />

gerandet o<strong>der</strong> <strong>in</strong> den Blattstiel verschmälert, buchtig-gelappt,<br />

Lappen stumpf o<strong>der</strong> stumpflich, ganzrandig o<strong>der</strong> manchmal<br />

w<strong>in</strong>klig- gezähnt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend weich, gelbgrün, im Alter<br />

le<strong>der</strong>ig, dunkelgrün. Blattstiele ungefähr V2 \" lang, so<br />

wie die heurigen Aestchen kahl. Staubkätzchen gelb. Frucht-<br />

blüten so wie die Früchte an den heurigen Zweigen e<strong>in</strong>-<br />

zeln o<strong>der</strong> zu 2—5 dicht beisammen sitzend o<strong>der</strong> sehr kurz-<br />

gestielt, Stiele auch bei <strong>der</strong> Fruchtreife höchstens 3'" lang.<br />

Narben purpurn. Früchte eilänglich, grünlichbraun, 10— 12'"<br />

lang, Hüllschuppen eiförmig, stumpf, angedrückt. ^. An ge-<br />

birgigen Orten Wäl<strong>der</strong> hildend. Mai.<br />

2. Unerciis pcdnncalata Ehrh. Stiel- o<strong>der</strong> Sommer-<br />

eiche. Baum. Blätter sehr kurzgestielt o<strong>der</strong> be<strong>in</strong>ahe sitzend,<br />

auch <strong>in</strong> <strong>der</strong> ' Jugend kahl, länglich - verkehrteiförmig, am<br />

Grunde ausgerandet o<strong>der</strong> <strong>in</strong> den Blattstiel verschmälert,<br />

buchtig gelappt, Lappen stumpf o<strong>der</strong> stumpflich, ganzrandig<br />

o<strong>der</strong> manchmal w<strong>in</strong>klig-gezähnt. Blattstiele ungefähr 1— 3"'


lang, so wie die heurigen Aestchen kahl. Stanbkätzchen gelb.<br />

Fruchtblüten so wie die Früchte an den heurigen Aestchen<br />

auf anfangs kurzen, zuletzt 2— 3'' langen Stielen <strong>in</strong> lockern<br />

unterbrochenen Aehren. Narben purpurn. Früchte walzlich^<br />

eiförmig, grünlich-braun, 1" lang o<strong>der</strong> länger. Hüllschuppen<br />

eiförmig, stumpf, angedrückt. ^. Auf Bergen und Ebenen<br />

ivärmerer Gegenden Deutschlands. Mai.<br />

Offic<strong>in</strong>ell von beiden: 1. Die R<strong>in</strong>de <strong>der</strong> jüngeren<br />

Stämme und Aeste, Cortex ^nercas, Eichenr<strong>in</strong>de. 2. Die<br />

reifen von <strong>der</strong> Fruchtschale befreiten Sanienkerne, Olandes<br />

^uercaS) Eicheln.<br />

2. Fagus L. Buche.<br />

31<br />

Blüten e<strong>in</strong>häusig. Staubblüten <strong>in</strong> fast kugligen, lang-<br />

gestielten, hängenden, seitenständigen Kätzchen. Perigon<br />

kelchartig, 5—6spaltig. Staubgefässe 8— 12. Fruchtblü-<br />

ten zu 2 von e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>schaftlichen, <strong>in</strong> l<strong>in</strong>eale Deck-<br />

blättchen e<strong>in</strong>gewickelten Hülle umgeben. Narben 3. Früchte<br />

nussartig, zu 2 von <strong>der</strong> vergrösserten erhärteten 41appigen,<br />

e<strong>in</strong>e Kapsel darstellenden Hülle ganz e<strong>in</strong>geschlossen.<br />

1. Fagus sylvatica L. Geme<strong>in</strong>e Buche. Roth-<br />

buche. Baum. Blätter gestielt, eiförmig, spitz, wellig, rand-<br />

schweifig o<strong>der</strong> undeutlich gezähnt, am Rande und auf den<br />

Nerven sammt den Blatt- und Blütenstielen, Deckblättern<br />

und Perigonen seidig-zottig, sonst kahl, im Frühl<strong>in</strong>ge freu-<br />

dig grün, später dunkler. Blüten mit den Blättern hervor-<br />

brechend. Staubkätzchen gelb. Fruchtblüten e<strong>in</strong>zeln, end-<br />

und seitenständig, kurzgestielt, aufrecht, röthlich. Narben<br />

gelb. Fruchthülle eiförmig-4kantig, weichstachlich, braun.<br />

Früchte 3kantig. ^. In Wäl<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Berge und Vor-<br />

alpen. Mai.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das Holz <strong>der</strong> Rothbuche, Lignam Fagi.<br />

Präparate. Acida<strong>in</strong> pyrolignosom, RreosotoiU; * Tiuc-<br />

tnra Rreosoti.


32<br />

17. Familie. Betulaceen Bartl.<br />

1. Betula L. Birke.<br />

Blüten e<strong>in</strong>häusig, <strong>in</strong> Kätzchen. Staubkätzchen aus<br />

gestielten schuppeuförmigen Deckblättern gebildet, unter je-<br />

dem Deckblatte 2 Nebenschtippchen und 3 blütentragende<br />

Schuppen, jede dieser mit 4 Staubgefässen versehen,<br />

Fruchtkätzchen aus sitzenden schuppenförmigen Deck-<br />

blättern gebildet, unter jedem Deckblatte 2—3 Fruchtknoten<br />

sitzend. Decklätter am Grunde mit 2 Nebenschuppen ver-<br />

sehen, bei <strong>der</strong> Fruchtreife vergrössert, durch Verwachsung<br />

mit den Nebenschuppen Slappig, papierartig, am Grunde<br />

verdickt, e<strong>in</strong>en walzlichen Zapfen bildend. Narben 2, fää-<br />

lich. Ntisschen e<strong>in</strong>samig, geflügelt.<br />

1. BetalaalbaL. Weisse Birke. Baum o<strong>der</strong> Strauch.<br />

R<strong>in</strong>de grau, rissig, an den Jüngern Stämmen mit glatter<br />

weisser leicht ablösbarer Oberhaut. Zweige dünn, biegsam,<br />

oft herabhängend, glatt o<strong>der</strong> von harzigen Punkten warzig.<br />

Blätter gestielt, dreieckig, am Grunde am breitesten, meistens<br />

<strong>in</strong> den Blattstiel zugespitzt und dadurch rautenförmig- 3eckig,<br />

spitz o<strong>der</strong> zugespitzt, von spitzen Zähnen ungleich- o<strong>der</strong><br />

doppelt-gesägt, kahl o<strong>der</strong> unterwärts beliaart, <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten<br />

Jugend meist klebrig, später steif, glänzend. Kätzchen<br />

walzlich, die <strong>der</strong> Staubblüten endständig, überhängend, mei-<br />

stens paarweise sitzend, gelb, 1 V2— 3" lang. Fruchtkätzchen<br />

e<strong>in</strong>zeln, seitenständig, grün mit purpurrothen Narben, an-<br />

fangs aufrecht, zuletzt hängend, nur 4— 6'" lang, sehr dünn.<br />

Zapfen länglich-walzlich, braun, 1—IV2" 1^"^? ^^^^- ^- -^^*<br />

Wäl<strong>der</strong>n, vorzüglich auf Sandboden^ auf Ebenen, Gebir-<br />

gen l<strong>in</strong>d Voralpen. April, Mai.<br />

Ofßc<strong>in</strong>ell. Der im Frühjahre durch das Anbohren des<br />

Stammes herausfliessende süssliche Saft, Birkensaft, Suc-<br />

cos Betalae.


18. Familie. Salicüieen C. Rieh.<br />

1. Salix L. Weide.<br />

Blüteu zweihiUisig <strong>in</strong> Kätzchen. Kätzchen aus schup-<br />

penförmigen ungetheilten Deckblättchen gebildet; anstatt des<br />

Perigons 1— 2 Honigdrüsen. Staubblüten: Staubgefässe<br />

meistens 2, seltener 3—5, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Achsel <strong>der</strong> Deckblättchen.<br />

Staubfäden frei o<strong>der</strong> paarweise bis zur Mitte o<strong>der</strong> <strong>der</strong> gan-<br />

zen Länge nach verwachsen. Fruchtblüten: Fruchtknoten<br />

e<strong>in</strong>fächerig. Griffel 1 o<strong>der</strong> fehlend^ Narben 2, ganz o<strong>der</strong><br />

2t heilig. Kapsel 2klappig, vielsamig, Samen haarschopfig-<br />

33<br />

1. Salix alba L. Weisse Weide. Baum. Blätter<br />

lanzettlich o<strong>der</strong> länglich-lanzettlich^ zugespitzt, gesägt, ober-<br />

seits dunkelgrün, rückwärts weissgrau, bei<strong>der</strong>seits o<strong>der</strong> doch<br />

rückwärts seidenhaarig. Kätzchen mit den Blättern zugleich<br />

hervorbrechend^ walzlich, 1—3" lang, 2— 3'" breit, Schup-<br />

pen seidenhaarig-wollig, die <strong>der</strong> Staubkätzchen hellgelb, <strong>der</strong><br />

Fruchtkätzchen grün. Staubgefässe 2. Fruchtknoten eiförmig,<br />

sitzend o<strong>der</strong> kurzgestielt, Narben fast sitzend, abstehend.<br />

t* . In Aueiif cm Bächen, auf Weiden. Ajpril^ Mai.<br />

2. Salix fragilis L. Bruch weide. Baum. Blätter lan-<br />

zettlich o<strong>der</strong> länglich-lanzettlich, zugespitzt, gesägt, oberseits<br />

freudig- o<strong>der</strong> dunkelgrün, rückwärts blasser o<strong>der</strong> bläulich-<br />

bereift, bei<strong>der</strong>seits kahl o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend rückwärts sei-<br />

denhaarig. Kätzchen mit den Blättern zugleich hervorbre-<br />

chend, walzlich, 1— 2" lang, 2— 4'" breit, Schuppen seiden-<br />

haarig-wollig, die <strong>der</strong> Staubkätzchen gelb, <strong>der</strong> Fruchtkätz-<br />

chen grün. Staubgefässe 2, manchmal 3— 5. Fruchtknoten<br />

eikegelförmig, kahl, gestielt. Griffel kurz, Narben abstehend.<br />

^. Auf Weiden, an Bächen, <strong>in</strong> Auen, April, Mai.<br />

Offic<strong>in</strong>ell von beiden und an<strong>der</strong>n verwandten Arten<br />

die getrocknete R<strong>in</strong>de <strong>der</strong> 2— 3jährigen Aeste, Cortex Sali-<br />

cis, Weiden r<strong>in</strong>de.<br />

Präparat. Salic<strong>in</strong>nm.<br />

<strong>Maly</strong>: Medic<strong>in</strong>alpflanzen. 3


34<br />

2. Populus L. Pappel.<br />

Blüten zweihäusig <strong>in</strong> Kätzchen. Kätzchen aus schup-<br />

penförmigen geschlitzten Deckblättern gebildet. Perigon e<strong>in</strong><br />

fleischiger schiefabgeschnittener Becher. Staubkätzchen:<br />

Staubgefässe 8— 30. Fruchtkätzchen: Fruchtknotene<strong>in</strong>-<br />

fächerig, Griffel 2, sehr kurz, Narben ganz o<strong>der</strong> 2— 4theilig.<br />

Kapsel 2klappig, vielsamig, Samen haarschopfig.<br />

1. Populus nigra L. Schwarz -Pappel. Baum mit<br />

ausgebreiteten Aesten. Knospen kahl, klebrig. Blätter rauten-<br />

o<strong>der</strong> Seckig-eifÖrmig, langzugespitzt, gesägt, dunkelgrün,<br />

rückwärts blasser, sammt den Blattstielen kahl o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Jugend etwas kurzhaarig, anfangs klebrig. Kätzchen vor den<br />

Blättern hervorbrechend, an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Aestchen gehäuft,<br />

Schuppen vorn bandförmig-geschlitzt, kahl. Staubkätzchen<br />

anfangs kegelförmig, gekrümmt, purpurroth, dann walzlich,<br />

1—2" lang, gelb. Staubgefässe 12— 30, die StaubkÖlbchen<br />

zuletzt schwärzlich. Fruchtkätzchen gelbgrün, l<strong>in</strong>eal, locker,<br />

kaum 1" lang, bei <strong>der</strong> Fruchtreife bis ö" lang. Kapseln<br />

kuglig. p. An Strassen, Wegen, auf Weiden, <strong>in</strong> Gärten<br />

kultivirt. April.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die e<strong>in</strong> balsamisches Harz ausschwitzenden<br />

Blattknospen, Geuimae Populi, Pappelknospen.<br />

Frä])arat, Unguentum populeuui.<br />

19. Familie. Juglandeen DG.<br />

1. Juglans L. Wallnussbaum.<br />

Blüten e<strong>in</strong>häusig. Staubblüten <strong>in</strong> Kätzchen mit e<strong>in</strong>-<br />

blütigen schuppenförmigen Deckblättern. Perigon 5—6theilig.<br />

Staubgefässe zahlreich. Fruchtblüten knospenförmig, e<strong>in</strong>-<br />

zeln o<strong>der</strong> 2— 3 beisammen, hüllenlos. Kelchsaum 4zähnig,<br />

abfällig. Blumenblätter 4, sehr kle<strong>in</strong>, am Grunde zusammen-<br />

hängend. Narben 2. Ste<strong>in</strong>frucht mit unregelmässig abspr<strong>in</strong>-<br />

gendem Fruchtfleische und 2klappigem Ste<strong>in</strong>kerne.


1- Jnglans regia L. Geme<strong>in</strong>er Wallnussbaum.<br />

Baum. Blätter ungepaart-gefie<strong>der</strong>t, Blättchen 5—9, sitzend,<br />

elliptisch, kurzzugespitzt, randschweifig, kahl, stark aroma-<br />

tisch riechend. Kätzchen <strong>der</strong> Staubblüten seitenständig, walz-<br />

lich, hängend, gelb, 2—3'' lang. Fruchtblüten endständig,<br />

aufrecht, grün. Früchte kuglig, glatt, kahl. p. Aus Persien<br />

stammend, allgeme<strong>in</strong> kultivirt, April, Mai.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die vom geme<strong>in</strong>samen Blattstiele getrennten<br />

frischen Blättchen, Polia Juglandis, Nussblätter.<br />

— 2. Die frischen unreifen Früchte, Nnces Juglandis immatnrae,<br />

Unreifen Nüsse. — 3. Die frische und ge-<br />

trocknete äussere grüne Fruchtschale <strong>der</strong> reifen Früchte<br />

Cortex nucum Joglandis Tiridis fxterior, Grüne Nuss-<br />

schale. — 4. Die <strong>in</strong>nere be<strong>in</strong>harte Fruchtschale <strong>der</strong> reifen<br />

Früchte, Putamen nucum Juglandis, Harte Nuss-<br />

schale. — 5. Der Same, Semen Juglandis. Nu ss kern.<br />

Präparate. 1. Extractum Juglandis foliorum, aus den<br />

frischen Blättern bereitet. - 2. Extractum Juglandis nucum,<br />

aus den frischen unreifen Früchten bereitet- — 3. ^ X<strong>in</strong>c-<br />

tura Juglandis, aus den frischen Schalen bereitet. — 4. Oleum<br />

Juglandis nucum, aus den Samen bereitet.<br />

20. Familie. Ulmaceen Mirbel.<br />

1. Ulmus L. Rüster.<br />

Blüten vollkommen, seitlich an den Aesten <strong>in</strong> Büscheln<br />

vor den Blättern hervorbrechend. Perigon glockig, 4—5- o<strong>der</strong><br />

Sspaltig. Staubgefässe so viele als Perigonzipfel. Fruchtkno-<br />

ten 1, frei, oberständig, e<strong>in</strong>f^icherig. Griffel 2. Flügelfrucht<br />

e<strong>in</strong>samig, häutig, zusammengedrückt.<br />

1. Omuscampestris L. Feld-Rüster. Baum, seltner<br />

btrauch, Aeste oft korkartig-geflügelt. Blätter gestielt, eiför-<br />

mig o<strong>der</strong> eilänglich, am Grunde ungleich, schiefherzförmi-<br />

abgerundet o<strong>der</strong> fast keilig, spitz o<strong>der</strong> zugespitzt, doppelt-<br />

gesägt, kahl o<strong>der</strong> von kurzen Haaren mehr o<strong>der</strong> weniger<br />

3'<br />

35


36<br />

rauh, dunkelgrün, rückwärts <strong>in</strong> den W<strong>in</strong>keln <strong>der</strong> Seitenne -<br />

ven weisslich gebartet. Blütenbüschel seitenstandig, fast<br />

sitzend, rundlich, aufrecht. Perigone röthlich, seltner grün-<br />

lich Staubkölbchen purpurn. Früchte verkehrt-eirund o<strong>der</strong><br />

oval, kahl. ^. In Aum, Wäl<strong>der</strong>n. März, April.<br />

2. Omas effosa L. Langstieliger Rüster. Baum.<br />

Blätter gestielt, eiförmig o<strong>der</strong> eilänglich, am Grunde ungleich,<br />

schieflierzförmig, abgerundet o<strong>der</strong> fast keilig, spitz o<strong>der</strong> zuge-<br />

spitzt, doppelt-gesägt, oberseits kahl o<strong>der</strong> von kurzen Haaren<br />

rauh rückwärts flaumig.<br />

Blütenbüschel seitenständig, gestielt,<br />

herabhängend. Perigon und Blütenstiele röthlich o<strong>der</strong> grün.<br />

Staubkölbchen purpurn. Früchte rundlich o<strong>der</strong> oval, am<br />

Rande zottig-gewimpert, sonst kahl. ^ Mit dem vorigen,<br />

aber seltner. März, April.<br />

Offic<strong>in</strong>ell von beiden <strong>der</strong> Bast <strong>der</strong> mehrjährigen Aeste,<br />

Cortei timl <strong>in</strong>terior.<br />

21. Familie. Moreen Endl.<br />

1. Morus L. Maulbeerbaum.<br />

Blüten e<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> zweihäusig <strong>in</strong> dichten Aehren. Staub-<br />

blüten: Perigon 4theilig, Staubgefässe 4, im Grunde des<br />

Perigons e<strong>in</strong>gefügt und dessen Zipfeln gegenständig. Frucht-<br />

hlüten: Perigon 4blättrig, Fruchtknoten 1, oberständ.g,<br />

Narben 2 Früchte e<strong>in</strong>samig, von dem beerenartig-ange-<br />

schwoUenen saftigen Perigone e<strong>in</strong>geschlossen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e falsche<br />

zusammengesetzte Beere verwachsen.<br />

1 Bloras nigra L. Schwarzer Maulbeerbaum.<br />

Baum. Blätter gestielt, eiförmig o<strong>der</strong> eilanglich, spitz o<strong>der</strong><br />

zugespitzt, am Grunde meistens herzförmig, ungethe.lt o<strong>der</strong><br />

unregelmässig -ausgeschnitten und gelappt, grob- und un-<br />

Kleich-gesagt, oherwSrts etwas rauh, unterseits weichhaarig.<br />

Blüten mit den Blättern hervorbrechend, gelbgrün, meist<br />

2hausig. Aehren <strong>der</strong> Staubblüten walzlich-länglich. Frucht-<br />

ahren eilänglich, länger als <strong>der</strong> Aehrenstiel, bei <strong>der</strong> Frucht-


eife fast sitzend. Perigone am Rande behaart. Narben rauh-<br />

haarig. Früchte purpur-schwarz, säuerlichsüss. ^. Stammt<br />

aus Persien, <strong>in</strong> Obstgärten kultivirt. Mal.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen reifen Früchte, Baccae Mori,<br />

Maulbeeren.<br />

Präparate. Roob und Syrnpns Morornm.<br />

2. Ficus L. Feigenbaum.<br />

Blüten e<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> zweihäusig, auf <strong>der</strong> <strong>in</strong>nern Höhlen<br />

fläche e<strong>in</strong>er birnförmigen Blütenhülle e<strong>in</strong>geschlossen, Hülle<br />

oben mit e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en von Schuppen umgebenen Oeffnung<br />

37<br />

versehen. Staubblüten: Perigon Stheilig, Staubgefässe 3.<br />

Fruchtblüten: Perigon Stheilig, Fruchtknoten oberständig,<br />

Griffel 1, fädlich, mit 2 Narben. Frachthülle fleischig, die<br />

kle<strong>in</strong>en Kornfrüchte e<strong>in</strong>schliessend.<br />

1. Ficus Carica L. Geme<strong>in</strong>er Feigenbaum. Baum<br />

o<strong>der</strong> Strauch, ausgebreitet- ästig, <strong>in</strong> allen Theilen milchend.<br />

Blätter abwechselnd, gestielt, handförmig-ölappig, örippig,<br />

oberhalb dunkelgrün, rauh, unterseits weichhaarig, Lappen<br />

länglich, stumpf, eckig-gezähnt. Blütenhüllen blattwiukel-<br />

ständig, e<strong>in</strong>zeln, kahl, zuerst grün, zur Zeit <strong>der</strong> Fruchtreife<br />

braun, weich. I». In Südeuropa e<strong>in</strong>heimisch, hei uns kul-<br />

tivirt. März bis Mai.<br />

Oj^cme^Z. Die getrockneten Früchte, Caricae, Feigen.<br />

22. Familie. Cannab<strong>in</strong>een Endl.<br />

1. Cannabis L. Hanf.<br />

Blüten zweihäusig. Staubblüten <strong>in</strong> Trauben. Perigon<br />

5blättrig. Staubgefässe 5. Fruchtblüten paarweise <strong>in</strong> den<br />

Blattachseln junger Zweige sitzend, sche<strong>in</strong>bar kurze beblät-<br />

terte Aehren bildend, jede von e<strong>in</strong>em scheidenförmigen zu-<br />

gespitzten Deckblättchen e<strong>in</strong>geschlossen. Fruchtknoten 1,<br />

oberständig, Griffel 2. Nüsschen von dem bleibenden Deck-<br />

blättchen e<strong>in</strong>geschlossen.


38<br />

1. Cai<strong>in</strong>abis sativa L. Gebauter Hanf. Wurzel<br />

sp<strong>in</strong>dlig. Stengel autrecht, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig, 2— 5' hoch,<br />

angedrückt- behaart. Blätter gegenständig, gestielt, trübgrün,<br />

zu 3— 9 gef<strong>in</strong>gert, die obersten ungetheilt, Blättchen und<br />

Blätter lanzettlich, spitz, tief- und scharfgesägt, rauhhaarig,<br />

drüsig-punktirt. Trauben <strong>der</strong> Staubblüten end- und seiten-<br />

ständig, e<strong>in</strong>e endständige beblätterte Rispe bildend. Staub-<br />

kölbchen gelb. Sche<strong>in</strong>ähren <strong>der</strong> grünen Fruchtblüten zusammen<br />

e<strong>in</strong>e endständige unterbrochene beblätterte Aehre dar-<br />

stellend, (t:. Aits Ost<strong>in</strong>dien stammend;^ auf Fel<strong>der</strong>n im<br />

Grossen gebaut. Jidi^ Aiigust. — Die ganze Pflanze von<br />

e<strong>in</strong>em betäubenden Gerüche.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die blühenden Spitzen <strong>der</strong> Fruchtpflan-<br />

zen, Herba Caimabis. — 2. Die Samen, Seui<strong>in</strong>a Canoabis.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Cannabis.<br />

2. Humulus L. Hopfen.<br />

Blüten zweihäusig. Staubblüten <strong>in</strong> Rispen. Perigon<br />

öblättrig. Staubgefässe 5. Frucht bluten <strong>in</strong> Kätzchen.<br />

Kätzchen aus dachig-übere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> liegenden 2blütigen Deck-<br />

blättern gebildet, bei <strong>der</strong> Reife e<strong>in</strong>en krautigen Fruchtzapfen<br />

darstellend. Jede Blüte am Grunde von e<strong>in</strong>em schuppen-<br />

förmigen Deckblättchen umfasst. Perigon dünnhäutig, durch-<br />

sichtig, gezähnt. Fruchtknoten 1, oberständig. Griffel 2. Nüss-<br />

chen vom Perigon und dem Deckblättchen e<strong>in</strong>geschlossen.<br />

1. Huumlus Lupulas L. Geme<strong>in</strong>er Hopfen. Wurzel<br />

kriechend. Stengel 4— 8' hoch kletternd, sich w<strong>in</strong>dend, von<br />

zerstreuten kurzen Weichstacheln rauh. Blätter gegenständig,<br />

gestielt, meist bandförmig- 3— Slappig, mitunter auch unge-<br />

theilt, am Grunde herzförmig, grobgesfigt, dunkelgrün, ober-<br />

seits strieglig-rauh, rückwärts drüsig-punktirt. Rispen <strong>der</strong><br />

gelblichen Staubblüten end- und seitenständig. Fruchtkätz-<br />

chen eiförmig, überhängend, blassgrün, e<strong>in</strong>zeln, langgestielt<br />

o<strong>der</strong> <strong>in</strong> lockern Trauben. Die <strong>in</strong>nere Seite <strong>der</strong> Schuppen,<br />

<strong>der</strong> Deckblättchen und <strong>der</strong> Fruchtknoten mit gelben glänzen-


den Drüsen (Hopfenmehl) besetzt. 'H. An Gebüschen^ Hecken,<br />

und <strong>in</strong> eigenen Hopfengärten kultivirt. Juni bis August<br />

39<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen und getrockneten Fruchtkätz-<br />

chen kultivirter Pflanzen, Strobali Lupali.<br />

Präparate. Extractum und * T<strong>in</strong>ctura Lupnli.<br />

23. Familie. Urticaceen Endl.<br />

1. Urtica L. Bren n -Nessel.<br />

Blüten e<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> zweihäusig <strong>in</strong> geknäuelten Rispen,<br />

grünlich. Staubblüten: Perigon 4theilig. Staubgefässe 4,<br />

bei dem Aufblühen elastisch zurückspr<strong>in</strong>gend. Frucht blu-<br />

ten: Perigon kreuzförmig-4blättrig, die 2 äussern Blättchen<br />

kle<strong>in</strong> o<strong>der</strong> fehlend, die 2 Innern blattartig, bei <strong>der</strong> Frucht-<br />

reife grösser, das e<strong>in</strong>samige Nüsschen e<strong>in</strong>schliessend. Frucht-<br />

knoten 1, oberständig. Narbe sitzend, köpfig-p<strong>in</strong>selförmig.<br />

1. Irtica urens L. Kle<strong>in</strong>e Brenn-Nessel. Wurzel<br />

sp<strong>in</strong>dlig-ästig, jährig. Stengel aufrecht, V2— 1' hoch, e<strong>in</strong>fach<br />

o<strong>der</strong> ästig, sammt den Blättern mit Brennborsten besetzt,<br />

sonst kahl. Blätter gegenständig, gestielt, oval, spitz, e<strong>in</strong>ge-<br />

schnitten-gesägt, bis 1" lang, 6— 9'" breit, hellgrün. Blüten<br />

e<strong>in</strong>häusig, geknäuelt, <strong>in</strong> Rispen, Rispen blattw<strong>in</strong>kelständig,<br />

aufrecht, kürzer als <strong>der</strong> Blattstiel. ®. Auf wüstem und be-<br />

bautem Lande. Juni bis September.<br />

2. irtica dioica L. Grosse Brenn-Nessel. Wurzel<br />

kriechend, ausdauernd. Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach, 2— 3' hoch,<br />

sammt den Blättern kurzhaarig mit e<strong>in</strong>gemischten Brenn-<br />

borsten. Blätter gegenständig, gestielt, herzeiförmig o<strong>der</strong> ei-<br />

förmig länglich, zugespitzt, grobgesägt, 3—4" lang, 2" breit,<br />

trübgrün. Blüten zweihäusig, geknäuelt, <strong>in</strong> Rispen, Rispen<br />

blattw<strong>in</strong>kelständig, hängend, länger als <strong>der</strong> Blattstiel, ^j.. An<br />

Zäunen, auf Schutt, wüsten Plätzen. Jidi bis September.<br />

Offic<strong>in</strong>ell von beiden das frische Kraut, welches bei<br />

Berührung e<strong>in</strong> Brennen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Haut verursacht, Herba Urticae.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura irticae.


40<br />

24. Familie. Euphorbiaceen R. Br,<br />

1. Euphorbia L. Wolfsmilch.<br />

Blüten e<strong>in</strong>häusig, 10 bis viele Staubgefässe und e<strong>in</strong><br />

gestielter Fruchtknoten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte, von e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>schaft-<br />

lichen Hülle (Kelch <strong>der</strong> alten Botaniker) umgeben,<br />

e<strong>in</strong>e falsche Zwitterblüte darstellend. Blütenhülle glockig,<br />

8— lOzähnig, 4—5 Zähne krautig, aufrecht o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>wärts<br />

gerichtet, 4— 5 mit ihnen abwechselnd, nach aussen gewen-<br />

det und mit e<strong>in</strong>er fleischigen honigabson<strong>der</strong>nden Oberfläche<br />

(Drüsen <strong>der</strong> neuern, Blumenblätter <strong>der</strong> alten<br />

Botaniker) versehen. Drüsen queroval, halbmondförmig<br />

o<strong>der</strong> zweihörnig. Blumenkrone fehlend. Fruchtknoten 3fäche-<br />

rig, gestielt. Griffel 3, je<strong>der</strong> 2spaltig. Kapsel 3 knotig, <strong>in</strong> 3<br />

e<strong>in</strong>samige Theilfrüchte zerfallend, Theilfrüchte 2klappig, ela-<br />

stisch aufspr<strong>in</strong>gend, e<strong>in</strong>samig. — Alle Theile <strong>der</strong> Arten<br />

enthalten e<strong>in</strong>en ätzend-scharfen Milchsaft, <strong>der</strong> bei Verwundung<br />

reichlich herausquillt.<br />

1. Euphorbia Lathyris L. Kreuzblättrige Wolfsmilch.<br />

Wurzel sp<strong>in</strong>dlig, Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach, 2— 3'<br />

hoch, sowie die ganze Pflanze kahl und graugrün. Blätter<br />

gegenständig, <strong>in</strong>s Kreuz gestellt, sitzend, l<strong>in</strong>eal-lanzettlich,<br />

spitz, ganzrandig, die obern am Grunde herzförmig. Dolden<br />

endständig, 4strahlig, Strahlen wie<strong>der</strong>holt- 2spaltig. Blüten<br />

gestielt, e<strong>in</strong>zeln <strong>in</strong> den Gabeln. Blätter <strong>der</strong> Hülle wie die<br />

obersten Stengelblätter, die <strong>der</strong> Hüllchen aus eiförmigem<br />

Grunde zugespitzt, fast 3eckig. Drüsen 2hÖrnig, blassgelb.<br />

Kapsel von <strong>der</strong> Grösse e<strong>in</strong>er Kirsche, glatt. Samen gelblich.<br />

®. Im südlichpAi Europa y <strong>in</strong> Gärten kultivirt und ver-<br />

wil<strong>der</strong>t. Juniy Juli.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Samen, Sem<strong>in</strong>a Catapatiae m<strong>in</strong>oris.<br />

Fast gleiche Wirkung besitzen die übrigen <strong>in</strong> Deutschland<br />

wildwachsenden Arten: E. Cyparissias L., Cypressen-W.<br />

E. palustris L., Wasser-W.; E, helioscopia L., Garten-W.<br />

u. a. m.


2. Ric<strong>in</strong>us L. Wun<strong>der</strong>baum.<br />

Blüten e<strong>in</strong>häusig <strong>in</strong> endständigen länglichen Trauben,<br />

die untern staubblütig, die obern fruchtblütig. Staubblüten:<br />

Perigon 3— Stheilig, Staubgefässe zahlreich, Staubfäden viel-<br />

ästig. Fruchtbltiten: Perigon 3— Stheilig, Fruchtknoten<br />

oberständig, kuglig, weichstachlich. Griffel 3, tief-2theilig.<br />

Kapsel rundlich, weichstachlig, 3knotig, 3fächerig, Fächer<br />

e<strong>in</strong>samig,<br />

41<br />

1. Ric<strong>in</strong>us commnnis L. Geme<strong>in</strong>er Wun<strong>der</strong>baum.<br />

Stengel 6— 8' hoch, ästig, röthlich-gefärbt, so wie die ganze<br />

Pflanze kahl und blau bereift. Blätter langgestielt, schild-<br />

förmig, handförmig-7— lOlappig, Lappen lanzettlich, zuge-<br />

spitzt, ungleich- drüsig-gesägt, die obern länger. Staubblüten<br />

<strong>in</strong> entfernt-stehenden Büscheln. Staubgefässe gelb. Frucht<br />

knoten grün, Griffel roth. Früchte von <strong>der</strong> Grösse e<strong>in</strong>er Nuss.<br />

Samen elliptisch, plattgedrückt, 3— 4'" lang, Schale hart,<br />

zerbrechlich, glänzend, buntgefleckt. Kern weiss. 0. Aus<br />

dem Oriente stammend, hei uns <strong>in</strong> Gärten kultivirt. —<br />

Juli bis September.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Samen, Sem<strong>in</strong>a Ric<strong>in</strong>i o<strong>der</strong> Catapatiae<br />

majoris, Pur gierkörne r.<br />

Präparat. Oleam Ric<strong>in</strong>i.<br />

3. Mercurialis L. B<strong>in</strong>gelkraut.<br />

Blüten zweihäusig. Perigon 3theilig, grün. Staubblü-<br />

ten: Staubgefässe 8—12. Fruchtblüten: Fruchtknoten<br />

oberständig, Griffel 2. Spaltfrucht 2knotig, <strong>in</strong> 2 e<strong>in</strong>samige<br />

Theilfrüchte zerfallend, Theilfrüchte 2klappig, elastisch-auf-<br />

spriügend, e<strong>in</strong>samig.<br />

1. Mercarialis perenuis L. Ausdauerndes B<strong>in</strong>gel-<br />

kraut. Wurzelstock stielrund, ästig, kriechend, stellenweise<br />

knotig-verdickt, reichfaserig. Stengel aufsteigend, e<strong>in</strong>fach,<br />

6— 12" hoch, geglie<strong>der</strong>t, an den Gelenken mit häutigen<br />

Schuppen besetzt, unten nackt, oben beblättert, sammt den


42<br />

Blättern kahl o<strong>der</strong> flaumig-. Blatter gegenständig, gestielt, ei-<br />

länglich o<strong>der</strong> länglich-lanzettlich, spitz o<strong>der</strong> zugespitzt, ge-<br />

sägt, dunkelgrün. Blütenstiele blattw<strong>in</strong>kelständig, die <strong>der</strong><br />

Staubblüten meist länger als das Blatt, e<strong>in</strong>e geknäuelte un-<br />

terbrochene Aehre tragend; die <strong>der</strong> Fruchtblüten auch bei<br />

<strong>der</strong> Fruchtreife kürzer als das Blatt, 1 — 3blütig. Früchte<br />

borstlich. '^ . An Waldrän<strong>der</strong>n, <strong>in</strong> Ha<strong>in</strong>en gebirgiger Ge-<br />

genden. April, Mai. — Ganze Pflanze geruchlos, enthält<br />

scharfe giftige Stoff'e.<br />

Ofßc<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze sammt <strong>der</strong> Wurzel,<br />

Herba Mercurialis uiontauac.<br />

Präparat. * Tiuctura Mercurialis.<br />

4. Buxus L. Buxbaum.<br />

Blüten e<strong>in</strong>häusig, ßlumenkrone fehlend. Staubblüten<br />

mit e<strong>in</strong>em Deckblatte gestützt. Kelch 3— 4blättrig. Staubge-<br />

fässe 3— 4, unter dem Ansätze zu e<strong>in</strong>em Fruchtknoten e<strong>in</strong>-<br />

gefügt. Fruchtbltiten mit 3 Deckblättchen gestützt. Kelch<br />

3blättrig. Fruchtknoten oberständig, Sfächerig. Grifi'el 3.<br />

Kapsel 3schnablig, 3klappig, die Grifi'el spaltend, Klappen<br />

daher 2schnablig, e<strong>in</strong>samig.<br />

1. Buxus sempepvirens L. Immergrüner Buxbaum.<br />

Strauch, bis 10^ hoch, dicht - ästig. Zweige und Blattstiele <strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Jugend etwas behaart, später kahl wie die ganze Pflanze.<br />

Blätter gegenständig, eiförmig o<strong>der</strong> eilänglich, stumpf o<strong>der</strong><br />

ausgerandet, le<strong>der</strong>ig, glänzend, immergrün. Blüten <strong>in</strong> blatt-<br />

w<strong>in</strong>kelständigen Knäueln, gelblichgrün, Endblüte des Knäuels<br />

fruchtblütig, die übrigen staubblütig. ^. An gebirgigen Or-<br />

ten iväi'merer Gegenden, als Zwergfoi-m zu E<strong>in</strong>fassungen<br />

<strong>der</strong> Blumenheete aUgemehi verwendet. März, April. —<br />

Die Blätter, beson<strong>der</strong>s gerieben, von wi<strong>der</strong>lichem etwas be-<br />

täubendem Gerüche.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Blätter, Folia Buxi.<br />

Präparat. * Tiuctura Buxi.


25. Familie. Chenopodeen Vent.<br />

1. Chenopodiiim L. Gänsefuss.<br />

43<br />

Blüten vollkommen. Perigon Sspaltig o<strong>der</strong> Stheilig,<br />

deckblattlos, ohne Anhängsel. Staubgefässe meist 5, dem<br />

Grunde des Perigons e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, e<strong>in</strong>fticherig,<br />

e<strong>in</strong>samig. Griffel 2. Schlauchfrucht von oben o<strong>der</strong> von <strong>der</strong><br />

Seite zusammengedrückt, vom unverän<strong>der</strong>ten Perigone e<strong>in</strong>-<br />

geschlossen. Same mit krustiger Schale, wagrecht o<strong>der</strong> senk-<br />

recht.<br />

1. Chenopodium anibrosioidcs L. Wohlriechen<strong>der</strong><br />

Gänsefuss. Stengel aufreclit, 1-2' hoch, ästig, sowie die<br />

ganze Pflanze kahl. Blätter kurzgestielt, länglich-lanzettlich,<br />

spitz, am Grunde keilförmig-verschmälert, entfernt-gezähnt,<br />

hellgrün, oberseits glatt, rückwärts drüsig-bestreut. Blüten<br />

sehr kle<strong>in</strong>, grün, <strong>in</strong> Knäueln, blattw<strong>in</strong>kelständige Aehren<br />

bildend. Aehren kürzer als das Blatt, die Knäuelchen mit<br />

l<strong>in</strong>eal-lanzettlichen ganzrandigen Deckblättern gestützt. 0.<br />

Aus Mexiko stcnnmend, <strong>in</strong> Deutschland kultivirt und Jiie<br />

und da rjerwil<strong>der</strong>t. Juni, Jidi. — Ganze Pflanze von<br />

starkem aromatischem Gerüche.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete Kraut, Hcrba Cheuopodii<br />

a<strong>in</strong>brosioidis, Mexikanisches Traubenkraut.<br />

2. Chenopodium Botrjs L. Flaumiger Gänsefuss.<br />

Stengel aufrecht, ästig, klebrig-flaumig wie die ganze Pflanze,<br />

Yi— 1' hoch. Blätter gestielt, gleichftirbig, ' im Umrisse läng-<br />

lich, stumpf, buchtig-fie<strong>der</strong>spaltig, oberwärts <strong>in</strong> lanzettliche<br />

ganzrandige blütenständige Blätter übergehend. Blüten ge-<br />

knäuelt, grün, <strong>in</strong> verlängerten zusammengesetzten fast blatt-<br />

losen Trauben. ®. Auf sandigen Stellen. Juni bis August.<br />

Botrytis.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das blühende Kraut, Herba Cheiiopodii<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Chenopodii Botrytis.


44<br />

3. Chenopodium glaacum L. Seegrt<strong>in</strong>er Gänse-<br />

f u s s. Stengel liegend, aufsteigend o<strong>der</strong> aufrecht, bis 6" lang<br />

o<strong>der</strong> 1— 3' hoch, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig, sammt den Perigonen<br />

<strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend etwas mehlig, später glatt. Blätter gestielt,<br />

dick, länglich o<strong>der</strong> eilänglich, stumpf, entfernt-buchtig-gezähnt<br />

o<strong>der</strong> ausgeschweift, matt, 2farbig, oberseits glatt, sattgrün,<br />

rückwärts mehlig-bläulichgrau. Blüten geknäuelt, gelbgrün,<br />

<strong>in</strong> end- und seitenständigen zusammengesetzten fast blatt-<br />

losen Aehren. ®. An feuchten Orten, ivüsten Plätzen. Juli<br />

bis September, — Ganze Pflanze geruchlos.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das Kraut <strong>der</strong> blühenden Pflanze, Herba<br />

Chenopodii glanci.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Chenopodii glaacl.<br />

4. Chenopodiam Vulvaria L. St<strong>in</strong>ken<strong>der</strong> Gänse-<br />

fuss. Stengel liegend, ausgebreitet- ästig, graumehlig wie die<br />

ganze Pflanze. Blätter gestielt, eirautenförmig, spitz, ganz-<br />

randig, zuletzt oberseits kahl und dann zweifarbig. Blüten<br />

geknäuelt <strong>in</strong> end- und seitenständigen kurzen zusammenge-<br />

setzten, fast blattlosen Knäueln. (•). Auf wüsten Plätzen,<br />

an Häusern. Juli bis August. — Ch. olidum Curtis. —<br />

Die graugrüne Pflanze verräth sich schon von weitem durch<br />

den eckelhaften Gestank.<br />

TulTariae.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das blühende Kraut, Herba Chenopodii<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Chenopodii Valvariae.<br />

26. Familie. Phytolacceen Endl.<br />

1. Phytolacca L. Schm<strong>in</strong>kbeere.<br />

Blüten vollkommen. Perigon unterständig, öblättrig, ge-<br />

färbt. Staubgefässe 10, am Grunde des Fruchtknotens e<strong>in</strong>-<br />

gefügt. Fruchtknoten lOriefig. Grifl'el 10. Beere lOfächerig,<br />

Fächer e<strong>in</strong>samig.<br />

1. Phytolacca decandra L. Geme<strong>in</strong>e Schm<strong>in</strong>kbeere.<br />

Wurzel holzig. Stengel aufrecht, oben ästig, 4— 8'


hoch, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter wechselständig,<br />

gestielt, eilanzettlich, spitz o<strong>der</strong> stumpf mit e<strong>in</strong>er Stachel-<br />

spitze, ganzrandig. Blüten kle<strong>in</strong> <strong>in</strong> langgestielten Trauben,<br />

diese den Blättern gegenständig o<strong>der</strong> seitlich. Perigonblätter<br />

röthlich, eiförmig, hohl. Beeren glänzend, schwarzroth. 21.<br />

Aus Nordamerika stammend, <strong>in</strong> Gärten kultivirt. Juli,<br />

August.<br />

Offic<strong>in</strong>eU. Die frischen Beeren, Baccae Phytolaccae,<br />

Kermesbeeren.<br />

Präparat. Syrapus Phytolaccae.<br />

27. Familie. Polygoneen Juss.<br />

1. Polygonuill L. Knöterich.<br />

45<br />

Blüten vollkommen. Perigon Stheilig, meistens gefärbt,<br />

Zipfel ungleich. Staubgefässe 5—8, vor den Perigonzipfeln<br />

e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, frei, oberständig. Narben 2—3.<br />

Frucht nussartig, 3seitig o<strong>der</strong> zusammengedrückt, von dem<br />

wenig vergrösserten Perigon umgeben.<br />

1. Polygonum Bistorta L. Nattern -Knöterich. Wur-<br />

zelstock wagrecht, dickwalzlich, verschiedenartig gekrümmt,<br />

rothbraun. Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach, 1— 3' hoch, kahl. Blät-<br />

ter aus herzförmigem o<strong>der</strong> gerundetem Grunde eilänglich,<br />

eilanzettlich o<strong>der</strong> länglich-lanzettlich, undeutlich kle<strong>in</strong>gekerbt,<br />

wellig, rückwärts seegrün, oberseits kahl, die untern stumpf-<br />

lich o<strong>der</strong> spitz, <strong>in</strong> den halbgeflügelten Blattstiel zugeschweift,<br />

die obern spitz o<strong>der</strong> zugezpitzt, sitzend. Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er end-<br />

ständigen länglich- walzlichen gedrungenen aufrechten Aehre.<br />

Perigone rosenroth. 2^. j\itf feuchten Wiesen <strong>in</strong> Gebirgs-<br />

gegenden. Juni bis August.<br />

Offic<strong>in</strong>eU. Die Wurzel, Radix Bistortae, N a 1 1 e r w u r z.<br />

2. Rumex L. Ampfer.<br />

Blüten vollkommen o<strong>der</strong> zweihäusig. Perigon 6theilig,<br />

die 3 äussern Zipfel kle<strong>in</strong>er, krautig, die 3 Innern grösser,


46<br />

häutig, fortwachsend, aufrecht, mit o<strong>der</strong> ohne Schwiele auf<br />

dem Rücken. Staubgefässe 6, paarweise am Grunde <strong>der</strong> 3<br />

<strong>in</strong>nern Perigonzipfel e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten frei, oberstän-<br />

dig. Narben 3. Frucht nussartig, 3eckig, von den 3 ver-<br />

grösserten Perigonzipfeln e<strong>in</strong>geschlossen.<br />

Unter dem Namen Lapathu<strong>in</strong> acutum kommen <strong>in</strong> den<br />

Apotheken die Wurzeln mehrerer Arten von Rumex vor, die<br />

im Folgenden übere<strong>in</strong>stimmen:<br />

Die Wurzel ausdauernd, sp<strong>in</strong>dlig-ästig, auswendig braun,<br />

<strong>in</strong>wendig gelb, im altern Zustande rothgelb, selbst roth.<br />

Stengel aufrecht, ästig, beblättert, 1— 4' hoch, kahl wie die<br />

ganze im Alter oft blutroth überlaufene Pflanze. Blätter wech-<br />

selständig, die untern lang, die obern kürzer gestielt, kle<strong>in</strong>er.<br />

Blüten vollkommen <strong>in</strong> endständigen sche<strong>in</strong>quirligen Trauben.<br />

1. Rumex obtusifolius L. Stumpf blättrig er Am-<br />

pfer. Blätter wellig- o<strong>der</strong> ausgebissen-gekerbt, die untern<br />

eiförmig o<strong>der</strong> länglich, stumpf o<strong>der</strong> spitz, am Grunde herz-<br />

förmig o<strong>der</strong> abgerundet, die obern lanzettlich, spitz. Blüten-<br />

trauben oberwärts gedrungen, blattlos. Die 3 <strong>in</strong>nern Zipfel<br />

des Fruchtperigons 3eckig o<strong>der</strong> 3eckig- länglich, uetza<strong>der</strong>ig,<br />

bei<strong>der</strong>seits gezähnt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e längliche stumpfe ganzrandige<br />

Spitze vorgezogen, alle 3 schwielentragend. 2^. Auf Wiesen,<br />

Triften, <strong>in</strong> Dörfern, an Bächen geme<strong>in</strong>. Juli, August.<br />

2. Rumex nemorosus Schrad. Ha <strong>in</strong> -Ampfer. Blätter<br />

wellig gekerbt o<strong>der</strong> ganzrandig, die untern herzförmig o<strong>der</strong><br />

eilänglich, stumpf o<strong>der</strong> spitz, die obern lanzettlich, spitz.<br />

Blütentrauben unterbrochen, blattlos. Die 3 <strong>in</strong>nern Zipfel des<br />

Fruchtperigons l<strong>in</strong>eal-länglich, stumpf, ganzrandig, nur e<strong>in</strong>er<br />

e<strong>in</strong>e Schwiele tragend. 2|.. In Auen, Ha<strong>in</strong>en. Juli, August.<br />

— R. Nemolapathum Ehrh.<br />

3. Rumex conglomeratus Murr. Geknäuelter Am-<br />

pfer. Blätter wellig-gekerbt o<strong>der</strong> ganzrandig, die untern<br />

herzförmig o<strong>der</strong> eilänglich, stumpf o<strong>der</strong> spitz, die obern lan-<br />

zettlich, spitz. Blütentrauben unterbrochen, beblättert. Die 3<br />

<strong>in</strong>nern Zipfel des Fruchtperigons l<strong>in</strong>eal-länglich, stumpf, ganz-


andig, je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Schwiele traj^end. '?t. An Gräben^ Ufern,<br />

Sümpfen. Juli, August.<br />

Offic<strong>in</strong>ell von allen 3 Arten die Wurzel, Radix Lapathi<br />

acuti, Gr<strong>in</strong>d würz.<br />

47<br />

4. Rnmex crispus L. Krauser Ampfer. Blätter<br />

wellig-gekraust, die untern länglich o<strong>der</strong> länglich-lanzettlich,<br />

stumpf o<strong>der</strong> spitz, am Grunde manchmal etwas herzförmig,<br />

die obern lanzettlich, spitz. Blütentrauben blattlos, oberwärts<br />

gedrungen. Die 3 Innern Zipfel des Fruchtperigons rundlich-<br />

eiförmig o<strong>der</strong> fast herzförmig, über %'" lang und fast so<br />

breit, netza<strong>der</strong>ig, stumpf, ganzrandig, je<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Schwiele<br />

tragend. '2^. Alf Wiesen, an Ra<strong>in</strong>en, Wegen, Ufern. Juli,<br />

August.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel, Radix Rumicis crispi.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctora Ramicis crispi.<br />

3. Rheu<strong>in</strong> L. Rhabarber.<br />

Blüten vollkommen. Perigon 6theilig, Zipfel krautig,<br />

die 3 äussern kle<strong>in</strong>er. Staubgefässe 9, vor den 3 äussern<br />

Zipfeln paarweise, vor den 3 Innern e<strong>in</strong>zeln. Fruchtknoten<br />

oberständig, 3kantig. Narben 3, fast sitzend. Frucht nuss-<br />

artig, 3kantig, 3flügelig, von dem welken Perigon umgeben.<br />

Wurzelstock senkrecht, dick, nach unten <strong>in</strong> mehrere<br />

Aeste getheilt, auswendig braun, <strong>in</strong>wendig gelb mit roth-<br />

braunen Flecken.<br />

1. Rheam palmatnm L. Handförmige Rhabarber.<br />

Stengel aufrecht, walzenrund, 4— 6' hoch, glatt, kahl. Blätter<br />

gestielt, bandförmig- getheilt, am Grunde herzförmig, 5—7ner-<br />

vig, bei<strong>der</strong>seits fe<strong>in</strong> weichhaarig, die grundständigen viel<br />

grösser, ohne Stiel 1 — i^/./ lang. Blüten kle<strong>in</strong>, gelblichweiss,<br />

<strong>in</strong> endständigen beblätterten Rispen, aus zahlreichen büschel-<br />

blütigen Trauben zusammengesetzt. 2|.. I)i <strong>der</strong> ch<strong>in</strong>esischen<br />

Tartarei, <strong>in</strong> botanischen Gärten kultivirt. Juni, Juli.<br />

2. Rheniii E<strong>in</strong>odi Wallr. Ch<strong>in</strong>esische Rhabarber.<br />

Stengel aufrecht, 4— S' hoch, walzenrund, gefurcht, so wie


48<br />

die Blätter kurzhaarig. Blätter gestielt, ungetheilt, rundlich-<br />

o<strong>der</strong> länglich-herzförmig, 5—7 nervig, stumpf, ganzrandig,<br />

die grundständigen viel grösser, ohne Stiel 1— IV2' lang,<br />

länger gestielt. Blüten weisslich <strong>in</strong> endständiger beblätterter<br />

Rispe, aus zahlreichen büschelblütigen Trauben zusammen-<br />

gesetzt, 2|.. In <strong>der</strong> ch<strong>in</strong>esischen Tartarei^ <strong>in</strong> botanischen<br />

Gärten kultivirt. Juni, Juli.<br />

Offic<strong>in</strong>ell von beiden die Wurzel, Radix Rhei o<strong>der</strong><br />

Rhabarbari, R habarberwurzel.<br />

Präjf^arate. Extra ctuni und * T<strong>in</strong>ctara Rhei.<br />

28. Familie. Aristolochieen Juss.<br />

1. AristolocMa L. Osterluzei.<br />

Blüten vollkommen. Perigon gefärbt, rÖhrig, Röhre am<br />

Grunde mit dem Fruchtknoten verwachsen, oberhalb dessel-<br />

ben bauchig, sammt dem schief <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Zunge verbreiterten<br />

Saume abfällig. Staubkölbchen 6, mit dem Rücken au die<br />

Griflfelsäule angewachsen, unter <strong>der</strong> Narbe sitzend. Griffel<br />

1, kurz, säulenförmig, Narbe 6strahlig. Kapsel le<strong>der</strong>ig, 6fii-<br />

cherig, öklappig.<br />

1. AristolocMa Cleniatitis L. Geme<strong>in</strong>e Osterluzei.<br />

Wurzelstock stielrund, ästig, kriechend, ausserlich grüngelb,<br />

<strong>in</strong>wendig weisslich. Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach, IV2 ^' lioa^j<br />

kahl wie die ganze Pflanze. Blätter wechselständig, gestielt,<br />

rundlich-3 eckig, am Grunde herzförmig ausgeschnitten, stumpf<br />

o<strong>der</strong> ausgerandet, ganzrandig, le<strong>der</strong>ig, oberseits grasgrün,<br />

rückwärts bläulich. Blüten zu 2— 6, gestielt, <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kel-<br />

ständigen Büscheln. Perigon ohne Stiel 1" lang, lichtgelb.<br />

2|. An Ackerrän<strong>der</strong>n, <strong>in</strong> We<strong>in</strong>gärten. Mai, Juni. —<br />

Ganze Pflanze von e<strong>in</strong>em eigenthümlichen wi<strong>der</strong>lichen star-<br />

ken Gerüche.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das Kraut und die Wurzel, Herba et radix<br />

Aristolochiae.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Aristolochiae.


2. Asarum L. Haselwurz.<br />

Blüten vollkommen. Perigon glockig-^ bleibend, am<br />

Grunde mit dem Fruchtknoten verwachsen, Saum 3— 4spal-<br />

tig, Zipfel gleich, spitz. Staubgefässe 12, auf dem Frucht-<br />

knoten sitzend. Staubkölbchen an die Mitte <strong>der</strong> pfriemlichen<br />

Staubfäden angewachsen priffel 1, kurz, säulenförmig, Narbe<br />

östrahlig. Kapsel le<strong>der</strong>ig, 6fächerig, unregelmässig aufspr<strong>in</strong>-<br />

gend, vom Perigon e<strong>in</strong>geschlossen.<br />

1. Asaruiii earopaeani L. Europäische Hasel-<br />

wurz. Wurzelstock stengelartig, ästig, kriechend. Stengel<br />

aufsteigend, nur 1— 2" hoch, sammt den Blättern und Blü-<br />

tenstielen und dem Perigone langhaarig, am Grunde be-<br />

schuppt, an <strong>der</strong> Spitze 2blättrig, e<strong>in</strong>blütig. Blätter langge-<br />

stielt, nierenförmig, ganzrandig, le<strong>der</strong>ig, dunkelgrün, glän-<br />

zend, zerstreut-behaart. Perigon zwischen den 2 Blattstielen,<br />

viel kürzer als diese, herabgebogen, auswendig braungrün,<br />

<strong>in</strong>wendig schmutzig-blutroth. 2|-. A71 schattigen feuchten<br />

Waldstellen. April, Mai. — Ganze Pflanze von wi<strong>der</strong>-<br />

lichem Gerüche.<br />

ba Asari.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel und die Blätter, Radix et hep-<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Asari.<br />

29. Familie. Daphnoideen Vent.<br />

1. Daphne L. Keller hals.<br />

Blüten vollkommen. Perigon trichterig, meistens ge-<br />

färbt, Saum 4spaltig. Staubgefässe 8, dem Schlünde o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Röhre des Perigons e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, frei,<br />

oberständig. Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Ste<strong>in</strong>frucht e<strong>in</strong>samig,<br />

mit weichem o<strong>der</strong> le<strong>der</strong>igem Fleische.<br />

1. Daphne Mezcreaiii L. Geme<strong>in</strong>er Kellerhals.<br />

Strauch, 2—4' lioch. Zweige kahl, nackt, zähe, weisslich-<br />

braun, gegen die Spitze zu beblättert. Blätter keilig lanzett-<br />

<strong>Maly</strong>: Medic<strong>in</strong>alpflanzen. 4<br />

49


50<br />

lieh, <strong>in</strong> den Blattstiel verlaufend, spitz, ganzrandig, kahl,<br />

weich, abfällig. Blüten vor den Blättern hervorbrechend, meist<br />

zu 3 seitenständig sitzend, e<strong>in</strong>e unterbrochene sche<strong>in</strong>bar<br />

endständige Aehre bildend. Perigone pfirsichbliltenfarbig, be-<br />

täubend wohlriechend. PerigonrÖhre behaart. Ste<strong>in</strong>früchte<br />

rundlich, saftig, scharlachroth, unter den Blättern stehend.<br />

p. In Wäl<strong>der</strong>n^ Vorh'ölzern. März, April. — Die R<strong>in</strong>de<br />

und Früchte dieser und <strong>der</strong> folgenden Art enthalten e<strong>in</strong><br />

harziges, ätzendes Gift, die R<strong>in</strong>de ist blasenziehend.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frische und getrocknete R<strong>in</strong>de des<br />

Stammes und <strong>der</strong> altern Aeste, Cortex Mezerei, Seidel-<br />

bast.<br />

Präparate. Extractum und * T<strong>in</strong>ctura Mezerei.<br />

2. Daphne Laureola L. Lorbeer blättriger Kel-<br />

lerhals. Strauch, 1— 2' hoch. Zweige kahl, nackt, bieg-<br />

sam, gelbbraun, gegen die Spitze zu beblättert. Blätter kei-<br />

lig-lanzettlich o<strong>der</strong> keilig-länglich, <strong>in</strong> den Blattstiel verlau-<br />

fend, spitz, ganzrandig, kahl, le<strong>der</strong>ig, immergrün, glänzend.<br />

Blüten <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kelständigen meist Sblütigen überhängen-<br />

den Trauben. Perigone geiblichgrün, geruchlos. Ste<strong>in</strong>früchte<br />

eiförmig, saftig, blattw<strong>in</strong>kelständig, scliwarz. t* . In ste<strong>in</strong>igen<br />

trocknen Wäl<strong>der</strong>n^ Vorltölzern. März, April.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze, Berba Laureolae.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctora Lanreolae.<br />

30. Familie. Laur<strong>in</strong>een DC.<br />

1. Laurus L. Lorbeer.<br />

Blüten zweihäusig. Perigon unterständig, 4theilig. S taub-<br />

blüten: Staubgefässe 9— 12, am Grunde des Perigons e<strong>in</strong>gefügt,<br />

Staubfäden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte 2drüsig. Fruchtblüten:<br />

Staubgefässe 4, unfruchtbar, spiessförmig. Fruchtknoten ei-<br />

förmig. Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Beere e<strong>in</strong>samig.<br />

1. Lauras nobilis L. Edler Lorbeer. Baum o<strong>der</strong><br />

Strauch. Blätter wechselständig, gestielt, länglich-lanzettlich,


an beiden Enden zugespitzt, ganzrandig, wellig, le<strong>der</strong>ig, im-<br />

mergrün, 3—4" lang, kahl wie die ganze Pflanze. Blüten-<br />

dolden gestielt, gepaart, blattw<strong>in</strong>kelständig, kürzer als die<br />

Blattstiele. Blüten kle<strong>in</strong>, gelb. Beeren schwarzbraun. ^. In<br />

Südeuropa e<strong>in</strong>heimisch, <strong>in</strong> Glashäusern kultivirt. April,<br />

Mai.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Beeren, Baccae Lanri.<br />

Präparat. Oleom Laari.<br />

B. Gamopetalen o<strong>der</strong> Monopetalen.<br />

Blütendecke doppelt, aus e<strong>in</strong>em Kelche und e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>blättri-<br />

gen Blumenkrone bestehend.<br />

31. Familie. Valerianeen DG.<br />

1. Valeriana L. Baldrian.<br />

M<br />

Blüten vollkommen o<strong>der</strong> zweihäusig. KelchrÖhre mit<br />

dem Fruchtknoten verwachsen, Kelchsaum oberständig, an-<br />

fangs e<strong>in</strong>gerollt, bei <strong>der</strong> FriichtreiCe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e fe<strong>der</strong>ige Haar-<br />

krone umgewandelt, abfällig. Blumenkrone trichterig, Sspal-<br />

tig. Staubgefässe 3. Griffel 1. Frucht e<strong>in</strong>samig.<br />

1. Valeriana ol'fic<strong>in</strong>alis L. Offic<strong>in</strong>ell er Baldrian.<br />

Wurzelstock schief o<strong>der</strong> senkrecht, abgebissen, mit dicklichen<br />

Fasern büschelförmig besetzt. Stengel aufrecht, 2— S' hoch,<br />

e<strong>in</strong>fach, gefurcht, kahl o<strong>der</strong> am Grunde samrat den untern<br />

Blättern rauhliaarig. Blätter gegenständig, gefie<strong>der</strong>t, 6—-10-<br />

paarig, ßlättchen lanzettlich, grobgesägt o<strong>der</strong> die <strong>der</strong> obern<br />

Blätter auch ganzrandig. Blüten <strong>in</strong> endständiger doldentrau-<br />

biger Trugdolde. Blumen weiss o<strong>der</strong> rötidich. %. Auf feuchten<br />

Wiesen, <strong>in</strong> Auen, an Bächen. Juni bis August. -—<br />

Wurzel, beson<strong>der</strong>s getrocknet, von e<strong>in</strong>em eigenthümlichen<br />

durchdr<strong>in</strong>genden unangenehmen Gerüche.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der getrocknete Wurzelstock, Radix Vale-<br />

rianae, Baldrian würz cl.<br />


52<br />

Präparate. Äqna, Eitractam, Olenm, Elaeosaccharam<br />

und * T<strong>in</strong>ctura Valerianae.<br />

2. Valeriana celtica L. Celtischer Baldrian. Wur-<br />

zelstock walzlich, schief o<strong>der</strong> senkrecht, mehrköpfig-, Köpfe<br />

mit schuppenförmigen Blattresten bedeckt. Stengel aufrecht,<br />

1— 6'' hoch, e<strong>in</strong>fach, gefurcht, kahl wie die ganze Pflanze,<br />

mit 1 o<strong>der</strong> 2 Blattpaaren besetzt. Blätter sämmtlich unge-<br />

theilt und ganzrandig, stumpf o<strong>der</strong> spitzlich, die grundstän-<br />

digen länglich -verkehrteiförmig o<strong>der</strong> keilig, <strong>in</strong> den Blattstiel<br />

verlaufend, die stengelstUndigen kle<strong>in</strong>er, keilig-l<strong>in</strong>eal, sitzend.<br />

Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endständigen Traube. Blumen röthlichgelb.<br />

2|. Auf Felsen hoher Alpengijpfel. Juli, August, — Die<br />

ganze Pflanze, beson<strong>der</strong>s aber die Wurzel von e<strong>in</strong>em durch-<br />

dr<strong>in</strong>gend aromatischen Gerüche.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die ganze getrocknete Pflanze sammt dem<br />

Wurzelstocke, Herba Valerianae celticae o<strong>der</strong> Nardos cel-<br />

tica, Speik.<br />

32. Familie. Dispaceen DC.<br />

1. Knautia Coult. Knautie.<br />

Blüten vollkommen, auf e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>schaftlichen rauh-<br />

haarigen Blütenlager <strong>in</strong> e<strong>in</strong> halbkugliges Köpfchen gehäuft<br />

und von e<strong>in</strong>er vielblättrigen sternförmig-ausgebreiteten Hülle<br />

umgeben. Jede Blüte mit e<strong>in</strong>em doppelten oberständigen<br />

Kelche, <strong>der</strong> äussere Kelch 4 — mehrzähnig, Saum des Innern<br />

Kelches beckenförmig, <strong>in</strong> 8 bis viele pfriemlich-borstliche<br />

Zähne auslaufend. Blumenkrone trichterig, 4— öspaltig. Staub-<br />

gefässe 4. Fruchtknoten unterständig, e<strong>in</strong>knospig. Griffel 1.<br />

Frucht häutig, mit dem Kelchsaume gekrönt.<br />

1. Knautia arvensis Coult. Acker-Knautie. Wurzel<br />

sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, 1— 3' hoch, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig,<br />

sammt den Blättern behaart. Blätter gegenständig, bald<br />

sämmtlich leierförmig-fie<strong>der</strong>spaltig o<strong>der</strong> fie<strong>der</strong>theilig, bald die<br />

untern ungetheilt, elliptisch o<strong>der</strong> lanzettlich, ganzrandig, ge-


sägt o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>geschnitten. Blüten <strong>in</strong> endständigen langgestiel-<br />

03<br />

ten flachgewölbten Köpfchen. Blumenkronen violett, 4spaltig,<br />

die randständigen strahlend, länger als die Hülle. 21.. Auf<br />

Wiesen^ an Ra<strong>in</strong>en, geme<strong>in</strong>. — Juni bis Herbst. — Sca-<br />

biosa arvensis L.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blätter, Folia Scabiosae,<br />

Ackerskabiose, Gr<strong>in</strong>dkraut.<br />

33. Familie. Compositen Vaill.<br />

Blüten 5 bis viele auf e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>schaftlichen Blüten-<br />

boden sitzend, <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Köpfchen gehäuft und von e<strong>in</strong>er ge-<br />

me<strong>in</strong>schaftlichen vielblättrigen Hülle umgeben. Blüten alle<br />

vollkommen o<strong>der</strong> die vollkommenen mit Fruchtblüten, Staub-<br />

blüten o<strong>der</strong> ganz unfruchtbaren gemischt. Kelchröhre mit dem<br />

Fruchtknoten verwachsen, so lang als dieser o<strong>der</strong> über ihn<br />

h<strong>in</strong>ausragend und e<strong>in</strong>en oberständigen Saum (Pappus) bil-<br />

dend. Pappus bald trockenhäutig, haarig o<strong>der</strong> fe<strong>der</strong>ig, bald<br />

sehr kurz o<strong>der</strong> fehlend. Blumenkrone oberständig, rÖhrig und<br />

gezähnt o<strong>der</strong> zungen förmig. Staubgefässe S, <strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong><br />

Blumenkrone e<strong>in</strong>gefügt, Staubkölbchen l<strong>in</strong>eal, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e von<br />

dem Griflfel durchbohrte Röhre zusammengewachsen. Frucht-<br />

knoten 1, unterständig. Griffel 1, Narben 2. Frucht e<strong>in</strong>e<br />

Achene (Schliessfrucht), trocken, e<strong>in</strong>samig, mit dem<br />

Pappus gekrönt.<br />

A. Tubulifloren DC. Röhrenblütler.<br />

Alle Blüten rÖhrig, o<strong>der</strong> die <strong>der</strong> Scheibe röhrig, jene<br />

des Strahles zungenförmig.<br />

a. Alle Blüten röhrig, 3— ösjpaltig.<br />

1. Cnicus L. Heildistel.<br />

Köpfchen eiförmig, vielblütig, von blattähnlichen Deck-<br />

blättern e<strong>in</strong>geschlossen. Hüllblättchen des Köpfchens eiför-<br />

mig, ziegeldachig, an <strong>der</strong> Spitze <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en ästigen Dorn en-


54<br />

digend. Blüten ^dle röhri^, ;*jspaltig. Aclienen länglich. Pap-<br />

pus 3fäcli, <strong>der</strong> äussere e<strong>in</strong> kurzer knorpliger Rand, <strong>der</strong><br />

mittlere lOborstig, Borsten länger als die Acliene, <strong>der</strong> <strong>in</strong>-<br />

nere kurzborstig. Blütenboden borstig.<br />

1. Cnicus benedictüs L. Geme<strong>in</strong>e Heildistel. Sten<br />

gel aufrecht o<strong>der</strong> aufsteigend^ spiunwebig-zottig, V2— IV2'<br />

hoch, e<strong>in</strong>fach und e<strong>in</strong>köpfig, o<strong>der</strong> ästig und mehrköpfig.<br />

Blätter zerstreut-behaart, länglich-lanzettlich, die untern <strong>in</strong><br />

den Blattstiel verschmälert, ungetheilt, die obern fie<strong>der</strong>spal-<br />

tigmit herzförmigem Grunde stengel umfassend -sitzend. Köpf-<br />

chen 1'' im Durchmesser. Hüllblättchen wollig. Blüten gelb.<br />

(?. Wird auf Fel<strong>der</strong>n getaut. Jidi, August. — Blätter<br />

bitter schmeckend.<br />

Ofßc<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blätter vor dem Aufbrechen<br />

<strong>der</strong> Blüten, Folia Cardai benedicti, Benediktendistel,<br />

Kardubenedikt.<br />

Präjjarat. Eitractam Cardoi benedicti.<br />

2. Lappa Tournef. Klette.<br />

Köpfchen fast kuglig, vielblütig. Hüllblättchen dachig,<br />

lanzett-pfriemlich mit e<strong>in</strong>er hackig-umgebogenen Stachelspitze.<br />

Blüten alle röhrig-glockig, Sspaltig. Achenen länglich-ver-<br />

kehrteiförmig, zusammengedrückt. Pappus spreuborstlich, viel-<br />

reihig, Reihen gleichlang. Blütenboden spreuborstlich.<br />

1. Lappa communis Coss. et Germ. Geme<strong>in</strong>e Klette.<br />

Wurzel walzlich, dick, fleischig, senkrecht, auswendig dun-<br />

kelbraun, <strong>in</strong>wendig weiss. Stengel aufrecht, ästig, wollig-<br />

flaumig, 2— 6' hocli. Blätter gestielt, eiförmig o<strong>der</strong> herz-<br />

föimig, bald mehr rundlich, bald mehr länglich, fast ganz-<br />

randig o<strong>der</strong> ungleich-gezähnelt, spitz o<strong>der</strong> stumpf, oberseits<br />

fe<strong>in</strong>flaumig o<strong>der</strong> kahl, unterseits dünner o<strong>der</strong> dichter grau-<br />

filzig, die grundständigen sehr gross, bis 3' lang und 1'<br />

breit. Köpfchen V2— 1'' im Durchmesser, an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong><br />

Aeste <strong>in</strong> Doldentrauben o<strong>der</strong> Trauben. Hüllblättchen <strong>der</strong><br />

Köpfchen kahl o<strong>der</strong> sp<strong>in</strong>nwebig-wollig. Blumen hellpurpurn.


0. A7i Wegen, Hecken, auf lüilsten Plätzen. Juli, Au-<br />

gust. — Arctium Lappa L. — Arctium Bardana Willd.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die getrocknete Wurzel, Radii Bardanae,<br />

Kletten Wurzel.<br />

3. Centaurea L. Flockenblume.<br />

Köpfchen eiförmig, vielbltitig. Hüllblättchen dachig,<br />

wehrlos o<strong>der</strong> dornig. Blüten röhrig, ßspaltig, alle vollkom-<br />

men o<strong>der</strong> die randsti<strong>in</strong>dlgen grösser, trichterig - erweitert,<br />

strahlend, leer. Achenen länglich, zusammengedrückt. Pap-<br />

pus fehlend o<strong>der</strong> borstlich, vielreihig. Blütenboden spreu-<br />

borstlich.<br />

1. Centaurea Cyanus L. Kornblume. Stengel auf-<br />

recht, 1— 2' hoch, sammt den Blättern sp<strong>in</strong>n webig-wollig,<br />

ästig, mehrköpfig. Blätter etwas graugrün, die untern zur<br />

Zeit <strong>der</strong> Blüte meist fehlenden Blätter <strong>in</strong> den Blattstiel ver-<br />

laufend, fie<strong>der</strong>theilig o<strong>der</strong> Stheilig mit l<strong>in</strong>ealen Seitenzipfeln<br />

und lanzettlichem Endzipfel, obere Stengelblätter sitzend,<br />

l<strong>in</strong>eal-lanzettlich o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal, ganzrandig. Hüllblättchen <strong>der</strong><br />

Köpfchen länglich, angedrückt, gegen die Spitze zu trocken<br />

häutig - e<strong>in</strong>gefasst und kämmig-gesägt, grünlich, am Rande<br />

sammt den Fransen lichtbraun. Blumen azurblau, die randständigen<br />

strahlend. ®. Auf Getreidefel<strong>der</strong>n geme<strong>in</strong>. Mai<br />

bis Juli.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten unfruchtbaren Strahlblüten,<br />

Flores Cyani.<br />

4. Tanacetum L. Ra<strong>in</strong>farn.<br />

Köpfchen halbkuglig, vielblütig. Hüllblättchen dachig,<br />

angedrückt, wehrlos. Blüten röhrig, 5zähnig, die des Mittel-<br />

feldes vollkommen, des Randes e<strong>in</strong>reihig, bloss mit Stempeln<br />

versehen. Achenen kantig. Pappus e<strong>in</strong> kurzer häutiger Rand.<br />

Blütenboden gewölbt, nackt.<br />

1. Tanacetnm vulgare L. Geme<strong>in</strong>er Ra<strong>in</strong>farn.<br />

Stengel aufrecht, 2— 4' hoch, sammt den Blättern kahl o<strong>der</strong><br />

65


S6<br />

etwas flaumig- wollig, oben dolclentraiibigästig, vielköpfige<br />

Blätter fie<strong>der</strong>theilig, Fie<strong>der</strong> lanzettlich o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal-lanzettlich,<br />

e<strong>in</strong>gescLnitten-gesägt o<strong>der</strong> fie<strong>der</strong>spaltig. Köpfchen nie<strong>der</strong>ge-<br />

drückt, fast scheibenförmig, 4— 5'" im Durchmesser. Blumen<br />

gelb. 2|. Xn Auen, feuchten Gebüschen. Juli, August. —<br />

Ganze Pflanze von starkem Gerüche.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das frische und getrocknete blühende Kraut,<br />

Herba Tauaceti, Wurmkraut.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Tanaceti.<br />

5. Artemisia L. Beifuss.<br />

Köpfchen eiförmig o<strong>der</strong> kuglig, vielblütig. Hüllblättchen<br />

dachig, angedrückt. Blüten alle rÖhrig, özähuig, vollkommen<br />

o<strong>der</strong> die des Randes fruchtblütig. Achenen verkehrt- eiförmig.<br />

Pappus fehlend. Blütenboden nackt o<strong>der</strong> behaart.<br />

1. Artemisia Abs<strong>in</strong>th<strong>in</strong>m L. Wermuth. Wurzel ästig.<br />

Stengel fast halbstrauchig, aufrecht, 2— 5' hoch, oben rispig-<br />

ästig, dünn graufilzig. Blätter seidenhaarig-grau o<strong>der</strong> ober-<br />

seits ziemlich kahl, die untern gestielt, 3fach-fie<strong>der</strong>theilig,<br />

die obern sitzend, 1—2fach-fie<strong>der</strong>theilig o<strong>der</strong> nur Stheilig,<br />

Zipfel lanzettlich o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal lanzettlich, ungefähr 1'" breit,<br />

ganzrandig, spitz o<strong>der</strong> stumpf. Blütenäste aufrecht-abstehend,<br />

traubig, reichköpfig. Köpfchen fast kuglig, überhängend, kaum<br />

2'" im Durchmesser, die äussern Hüllblättchen graufilzig.<br />

Blumen schwefelgelb. Blütenboden kurzbehaart. 2(. j{uf<br />

ste<strong>in</strong>igen buschigen Plätzen, <strong>in</strong> Vorhölzern, Holzschlägen.<br />

Juli, August. — Die ganze Pflanze von eigenthümlich aro-<br />

matischem Gerüche und sehr bitterem Geschmacke.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das frische und getrocknete Kraut, Herba<br />

Abs<strong>in</strong>thii, Wermuth.<br />

Präparate. Extractuui und T<strong>in</strong>ctura Abs<strong>in</strong>thii.<br />

2. Artemisia vulgaris L. Geme<strong>in</strong>er Beifuss. Wur-<br />

zel ästig, äusserlich braun, <strong>in</strong>wendig weiss. Stengel krautig,<br />

aufrecht, 2— 5' hoch, unten kahl, oben wollig-flaumig, trau-<br />

big- o<strong>der</strong> rispig-ästig. Blatter fie<strong>der</strong>spaltig, 2farbig, ober-


seits kahl, tillbgrün; riickw-irts weissfilzig^ die untern gestielt,<br />

die obern sitzend, weniger getheilt, Zipfel länglich o<strong>der</strong> lan-<br />

zettlich, bis l'Mang, 3— 4'"breitj zugespitzt, e<strong>in</strong>geschnitten-<br />

ocler grobgesägt o<strong>der</strong> ganzrandig. Bliitenäste aufrecht-ab-<br />

stehend, traubig, reichköpfig. Köpfchen eiförmig o<strong>der</strong> läng-<br />

57<br />

lich, aufrecht o<strong>der</strong> überhäogend, kle<strong>in</strong>, 2'" lang, filzig-weisswollig<br />

o<strong>der</strong> kahl. Blumen röthlich. Blütenboden kahl. 2j. An<br />

imhehauten Orten;, auf Schutt^ unter Gebüsch. August^<br />

September. — Die Wurzel besitzt e<strong>in</strong>en wi<strong>der</strong>lichen Geruch,<br />

das Kraut ist weniger bitter als das von Wermuth.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel, Radix Artemisiae, Beifuss-<br />

Wurzel.<br />

3. Artemisia Abrolanuni L. Stabwur z -Beifuss.<br />

Wurzel btischelig-ästig. Stengel fast halbstrauchig, aufrecht,<br />

bis 2' hoch, traubig- o<strong>der</strong> rispig-ästig, sammt den Blättern<br />

grauflaumig. Blätter sämmtlich gestielt, die untern doppelt-<br />

fie<strong>der</strong>theilig mit sehr schmalen l<strong>in</strong>ealen Zipfeln, die obern<br />

und blütenständigen Sspaltig o<strong>der</strong> ungetheilt, verlängert-<br />

l<strong>in</strong>eal. Blütenäste aufrecht, traubig, reichköpfig. Köpfchen<br />

grauflaumig, fast kuglig, überhängend, nur V" im Durch-<br />

messer. Blumen gelb. Blütenboden kahl. 2[. Aus dem süd-<br />

lichen Europa, <strong>in</strong> Gärten hidtivirt. September, Oktober.<br />

— Ganze Pflanze aromatisch riechend.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das Kraut, Herba Abrotani, Brot an.<br />

6. Spilanthes Jacq. Parakresse.<br />

Köpfchen eiförmig o<strong>der</strong> rundlich, vielblütig. Hüllblätt-<br />

chen 2reihig, angedrückt, wehrlos, gleich, viel kürzer als<br />

das Köpfchen. Blüten röhrig, Szähnig, alle vollkommen, Ache-<br />

nen länglich, zusammengedrückt. Pappus 2grannig. Blüten-<br />

boden eiförmig, spreublättrig.<br />

1. Spilanthes oleracea Jacq. Offi e<strong>in</strong> eile Para-<br />

kresse. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufsteigend, ästig, bis 1'<br />

hoch. Blätter gegenständig, gestielt, breiteiförmig, am Grunde<br />

abgestutzt o<strong>der</strong> fast herzförmig, gezähnt, etwas rauh, grün


58<br />

o<strong>der</strong> schmutzig-röthlicb. Bliitenstiele e<strong>in</strong>zeln, end- und blatt-<br />

w<strong>in</strong>kelständig, e<strong>in</strong>köpfig, Köpfchen eirundlich, 9'" lang, 6'"<br />

breit. Hüllblättchen kle<strong>in</strong>, eilänglich. Blumen zuerst gelb,<br />

später braun roth. (j). Aus Südamerika, <strong>in</strong> Gärten kulti-<br />

virt. Juli, August. — Das Kraut von brennend-scharfem<br />

Geschmacke.<br />

lanthis.<br />

Ofßc<strong>in</strong>elL Das frische blühende Kraut, Herba Spl-<br />

7. Petasites Tournef. Pestwurzel.<br />

Köpfchen vielblütig. Hüllblättchen e<strong>in</strong>reihig, kürzer als<br />

die Blüten, am Grunde Öfter mit Nebenblättchen umgeben.<br />

Köpfchen verschiedenblütig und unvollständig 2häusig. Köpf-<br />

chen <strong>der</strong> vorherrschend staubblütigen Pflanze: Blüten des<br />

Mittelfeldes vollkommen, zahlreich, fehlschlagend, des Randes<br />

fruchtblütig, nur 1— 5, fruchtbar. Köpfchen <strong>der</strong> vorherrschend<br />

fruchtblütigen Pflanze : randständige Blüten fruchtblütig, frucht-<br />

bar, des Mittelfeldes vollkommen, nur 1- o, fehlschlagend.<br />

Blumenkrone <strong>der</strong> vollkommenen o<strong>der</strong> staubblütigen Blüten<br />

röhrig-trichterig, Sspaltig, Pappus haarig, e<strong>in</strong>reihig. Blumen<br />

krönen <strong>der</strong> Fruchtblüten fädlich, schiefabgeschnitten o<strong>der</strong><br />

3— özähnig". Achenen walzlich. Pappus haarig, vielreihig.<br />

Blütenboden flach, nackt.<br />

1. Petasites offic<strong>in</strong>alis Mönch. Geme<strong>in</strong>e Pestwur-<br />

zel. Wurzelstock walzlich, fleischig, dick, manchmal fast<br />

rübenförmig, schief o<strong>der</strong> senkrecht, äusserlich braun, <strong>in</strong>wen-<br />

dig fleischfarbig. Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach, dick, weisslich,<br />

1/2— 1' hoch, blattlos, mit lanzettlichen schlaflfen purpur-<br />

röthlichen Schuppen bedeckt, sammt den Schuppen und<br />

Blattstielen wollig. Köpfchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em endständigen eiför-<br />

migen o<strong>der</strong> länglichen Strausse. Stranss <strong>der</strong> Staubblüten<br />

gleich nach dem Verstäuben sammt dem Stengel verwelkend.<br />

Strauss <strong>der</strong> Fruchtblüten fortwachsend, bei <strong>der</strong> Fruchtreife<br />

verlängert, lockerblütig . Blumen<br />

fleischroth, <strong>der</strong> Fruchtblüten<br />

viel bleicher. Köpfchen <strong>der</strong> Staubblüten 4—6^", <strong>der</strong> Frucht-


lliten 2— 3'" lang. Blatter grundständig:, erst nach <strong>der</strong><br />

Blüte sich entwickelnd, sehr gross, gestielt, rundlich o<strong>der</strong><br />

3eckig - nierenförmig, am Grunde ausgeschweift-herzförmig,<br />

ungleich-spitzgezähnt, oberseits zerstreut-behaart o<strong>der</strong> kahl,<br />

rückwärts dünngraufilzig, üeberzug im Alter mehr o<strong>der</strong> weni-<br />

ger schw<strong>in</strong>dend. 'H. An Flüssen, Bächen, Sümpfen. März,<br />

April. — Petasites vulgaris Reich. — Tussilago Petasites L.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der Wurzelstock, zur Blütezeit gesammelt,<br />

Radix Petasitidis.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Petasitidis.<br />

h. Randständige Blüten zungenförmig, strahlend,<br />

Scheibenhlüten röhrig.<br />

8. Tussilago L. Huf lattig.<br />

se<br />

Köpfchen vielblütig. Hüllblättchen e<strong>in</strong>reihig, l<strong>in</strong>eal-<br />

länglich, am Grunde Öfter mit e<strong>in</strong>igen Nebenblättchen um-<br />

geben. Köpfchen verschiedenblütig-e<strong>in</strong>häusig. Blüten des Mit-<br />

telfeldes röhrig-trichterig, Szähnig, vollkommen, fehlschla-<br />

gend, Pappus haarig, e<strong>in</strong>reihig. Blüten des Randes zungen-<br />

förmig, strahlend, mehrreihig, mit Fruchtknoten versehen,<br />

fruchtbar. Achenen länglich-walzlich, Pappus haarig, viel-<br />

reihig. Blütenboden gewölbt, nackt.<br />

1. Tassilago Farfara L. Geme<strong>in</strong>er Huflattig.<br />

Wurzelstock stielruud, ästig, kriechend. Stengel e<strong>in</strong>fach, auf-<br />

recht, 3— 6" hoch, blattlos, beschuppt, sp<strong>in</strong>nwebig-wollig,<br />

e<strong>in</strong>köpfig. Köpfchen 8— 10'" im Durchmesser. Blumen gold-<br />

gelb. Blätter grundständig, erst nach <strong>der</strong> Blüte sich ent-<br />

wickelnd, gestielt, herzförmig-rundlich, w<strong>in</strong>klig-gezähnt, ober-<br />

seits kahl, rückwärts graufil/.ig. Filz im Alter mehr o<strong>der</strong><br />

weniger schw<strong>in</strong>dend. '?!. A71 feuchten Stellen, Bächen, <strong>in</strong><br />

Gräben, geme<strong>in</strong>.<br />

Farfarae.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen und getrockneten Blätter, Foiia<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura TassiJagiuis.


60<br />

9. Inula L. Alant.<br />

Köpfchen vielbltitig. HtiUblättchen dachig. Bluten des<br />

Mittelfeldes rÖhrig-trichterig, Szähnig, vollkommen, des Ran-<br />

des zungenförmig, strahlend, e<strong>in</strong>reihig, fruchtbliitig. Achenen<br />

stielrundlicli. Pappiis haarig, e<strong>in</strong>reihig. Blütenboden flach<br />

o<strong>der</strong> gewölbt, nackt.<br />

1. Inula Heleniflui L. Echter Alant. Wurzelstock<br />

knollig-ästig, mit wenigen Fasern besetzt, änsserlich braun,<br />

<strong>in</strong>wendig weiss. Stengel aufrecht, 3— 5' hoch, dick, geiurcht,<br />

weichhaarig, oben filzig und <strong>in</strong> mehrere e<strong>in</strong>köpfige Aeste<br />

getheilt bis doldentraubig- ästig. Blätter ungleich - gezähnt,<br />

oberseits runzlig, kurzliaarig o<strong>der</strong> ziemlich kahl, rückwärts<br />

filzig, die grundständigen länglich, stumpf o<strong>der</strong> spitz, <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en langen Blattstiel verlaufend, sammt diesem bis 2' lang,<br />

über V2' breit; die stengelständigen eilänglich o<strong>der</strong> eiförmig,<br />

spitz o<strong>der</strong> zugespitzt, die untern kurzgestielt, die obern mit<br />

herzförmigem Grunde sitzend. Köpfchen gross, 2— 3" im<br />

Durchmesser. Aeussere Hüllblättchen blattartig, eiförmig, fil-<br />

zig, stumpf, die <strong>in</strong>nern trockenhäutig, kahl, l<strong>in</strong>eal, gegen die<br />

Spitze spaltig-verbreitert, abgerundet. Blüten gelb. Achenen<br />

kahl. ?4. Auf feuchten Wiesen^ cm Gräben, Ufern, <strong>in</strong><br />

Bauerngärten häufig gebaut. Juli, August. — Die Wurzel<br />

besitzt e<strong>in</strong>en starken etwas gewürzhaften Geruch und bit-<br />

teren Geschmack.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die getrocknete Wurzel, Radix f<strong>in</strong>ulae o<strong>der</strong><br />

Heleniiy A 1 a n t w u r z e 1.<br />

Prä'parate. Eitractam und * Tiuctara Euulae.<br />

2. loula squarrosa L. Sparriger Alant. Wurzel<br />

ästig. Stengel aufrecht, steif, bis 2' hoch, stielrund, etwas<br />

rauhhaarig, dichtbeblättert, oben doldentraubig-ästig, mehr-<br />

köpfig. Grundständige BlHtter fehlend, die stengelständigen<br />

oval o<strong>der</strong> lanzettlich, spitz, gezMhnelt, a<strong>der</strong>ig, am Rande ge-<br />

wimpert, sonst kahl, mit abgerundetem Grunde sitzend.<br />

Köpfchen \" im Durchmesser, Hüllblättchen blassgrün, lan-


zettlich, spitzj fe<strong>in</strong>gewimpert. sonst kahl, die .'iussern all-<br />

mälig kürzer, an <strong>der</strong> Spitze zurückgebogen. 2|.. Auf Hügeln<br />

und Bergen <strong>in</strong> Südösterreich. Jidi^ August.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das Kraut, Herba Asteris <strong>in</strong>ontaui.<br />

10. Antliemis L. Anthemis.<br />

Köpfchen vielblütig. Hüllblattchen dachig. Blüten des<br />

Mittelfeldes röhrig, özähnig, vollkommen ; des Randes zungen-<br />

förmig, strahlend, fruchtblütig. Achenen zusammengedrückt-<br />

4-kantig. Pappus fehlend o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> kurzer häutiger Rand.<br />

Blütenboden halbkuglig o<strong>der</strong> kegelförmig, spreublättrig.<br />

1. Antheuiis nobilis L. Edle o<strong>der</strong> römische Ka-<br />

mille. Stengel aufsteigend, 8— 12" hoch, ästig, wie die<br />

ganze Pflanze fe<strong>in</strong> weichhaarig. Blätter grasgrün, im Um-<br />

kreise länglich, doppelt-fie<strong>der</strong>spaltig, Fie<strong>der</strong>blättchen 3—mehr-<br />

theilig, Zipfel l<strong>in</strong>eal-borstlich, fe<strong>in</strong>zugespitzt. Blütenzweige<br />

blattlos, e<strong>in</strong>köpfig. Köpfchen 6'" im Durchmesser. Blättchen<br />

<strong>der</strong> halbkugligen Hülle am Rande durchsche<strong>in</strong>end-häutig.<br />

Strahl weiss, Scheibe gelb. 2J. Aus dem südlichen Europa^<br />

<strong>in</strong> Gärten meist mit gefüllten Blüten kultivirt^ <strong>in</strong>dem<br />

sich alle o<strong>der</strong> die meisten Scheihenhlüten <strong>in</strong> weisse Strahl-<br />

blüten umwandeln. Juni, Juli. — Die ganze Pflanze von<br />

stark aromatischem Gerüche und bitterem Geschmacke.<br />

Ofßc<strong>in</strong>eM. Die getrockneten gefüllten Köpfchen, Flores<br />

Chamomillae ronianae. Römische Kamillen.<br />

11. Anacyclus L. Bertram würz.<br />

Köpfchen vielblütig. Hüllblättchen dachig. Blüten des<br />

Mittelfeldes röhrig, özähnig, vollkommen, des Randes zungen-<br />

förmig, strahlend, länglich, fruchtblütig. Achenen zusammen-<br />

gedrückt, bei<strong>der</strong>seits geflügelt, verkehrtherzförmig, Flügel<br />

verbreitert, an <strong>der</strong> Spitze <strong>in</strong> e<strong>in</strong> Läppchen vorgezogen. Pap-<br />

pus fehlend. Blütenboden gewölbt, spreublättrig.<br />

i. Anacyclas Pyrethruui DC. A. offic<strong>in</strong>aruiii Hayne.<br />

Gebräuchliche Bertram würz. Wurzel stieirund, Fe<strong>der</strong>-<br />

61


62<br />

kieldick und dicker, senkrecht, fleischi?-, Husserlich braun,<br />

<strong>in</strong>wendig grauiich-weiss. Stengel aufrecht o<strong>der</strong> aufsteigend,<br />

e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> wenig ästig, V2— 1' hoch, zerstreut weichhaarig<br />

wie die ganze Pflanze. Aeste e<strong>in</strong>fach, aufsteigend, beblättert,<br />

kürzer als <strong>der</strong> Stengel, so wie dieser e<strong>in</strong>köpfig. Blätter dop-<br />

pelt-fie<strong>der</strong>theilig mit l<strong>in</strong>ealen ungetheilten o<strong>der</strong> 2—^Sspaltigen<br />

Zipfeln. Köpfchen 2—3" im Durchmesser. Strahl weiss,<br />

unterseits purpurroth gestreift, Scheibe gelb. Hüllblättchen<br />

lanzettlicb, häutig berandet. ®. Aus dem Oriente stammend,<br />

<strong>in</strong> Deutschland, namentlich <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen und hei Magde-<br />

burg gebaut. Juni^ Juli. — Wurzel von beissend-brennendem<br />

Geschmacke, speichelerregend.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die getrocknete Wurzel, Radix Pyrethri,<br />

Bertram- o<strong>der</strong> Speichelwurzel, Znhnwurzel.<br />

Prä]parat. T<strong>in</strong>ctnra Pyrethri.<br />

12. AcMUea L. Schafgarbe.<br />

Köpfchen vielblütig. Hüllblättchen dachig. Blüten des<br />

Mittelfeldes röhrig- trichterig, Szähnig, vollkommen, des Ran-<br />

des zungonförmig, rundlich, fruchtblütig. Achenen länglich<br />

o<strong>der</strong> verkehrteiförmig. Pappus fehlend o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> kurzer häu-<br />

tiger Rand. Blütenboden spreublättrig.<br />

1. Achillea illillcfolium L. Geme<strong>in</strong>e Schafgarbe.<br />

Wurzelstock kriechend. Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, sammt<br />

den Blättern zerstreut-wollig o<strong>der</strong> ziemlich kahl, an <strong>der</strong><br />

Spitze doldentraubig-ästig, vielköpfig. Blätter dunkelgrün, im<br />

umrisse länglich, 3fach-fie<strong>der</strong>theilig, Zipfel lanzettlich o<strong>der</strong><br />

l<strong>in</strong>eal, ganzrandig o<strong>der</strong> gezähnt, stachelspitzig. Köpfchen<br />

kle<strong>in</strong>, %'" im Durchmesser. Strahlblüten 5, halb so lang als<br />

die Hülle. Blumen weiss, schmutziggelblich o<strong>der</strong> pfirsich-<br />

blütenfarben. 2[. Auf trockenen Wiesen, Hügeln, Ra<strong>in</strong>en.<br />

Juni bis Herbst. — Ganze Pflanze aromatisch riechend.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Spitzen <strong>der</strong> blühenden Pflanze, Sammi"<br />

tates üillefolii.<br />

Präparate. Exiractuui und * T<strong>in</strong>ciura ^lillefolii.


13. Matricaria L. Kamille.<br />

Köpfchen vielblütig-. HüUblättchen dacbig. Blüten des<br />

Mittelfeldes röhrig-trichterig, Szähnig, vollkommen, des Ran-<br />

des zungenförmig, länglich, strahlend, fruchtblütig. Achenen<br />

stielrundlich. Pappus fehlend o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> unmerklicher Rand.<br />

Blütenboden verlängert-kegelförmig, hohl, nackt.<br />

1. Matricaria Chnmoniilla L. Geme<strong>in</strong>e Kamille.<br />

Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht o<strong>der</strong> aufsteigend, bis 1'<br />

hoch, kahl wie die ganze Pflanze, meist ästig, Aeste e<strong>in</strong>-<br />

köpfig. Blätter grasgrün, 2—3fach-fie<strong>der</strong>theilig, Zipfel l<strong>in</strong>eal<br />

o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal-länglich, stachelspitzig. Köpfchen 6— 10''' im<br />

Durchmesser, Strahl weiss, Scheibe gelb. 0. Auf sonnigen<br />

Wiesen, Fel<strong>der</strong>n. Mai bis Herbst.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frische blühende Pflanze und die ge-<br />

trockneten Köpfchen, Herba und flores Chamoniillae vulgaris,<br />

Geme<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> kle<strong>in</strong>e Kamille,<br />

Präparate. Aqua, Extractum, Oleum, Sypupus und<br />

* Tiuctnra Chamoniillae.<br />

14. Arnica L. Wo hiver 1 ei.<br />

Köpfchen vielblütig. Hüllblättchen zweireihig. Blüten<br />

des Mittelfeldes röhrig, Szähnig, vollkommen, des Randes<br />

zungenförmig, länglich, strahlend, e<strong>in</strong>reihig, fruchtblütig.<br />

Achenen stielrundlich. Pappus haarig. Blütenboden gewölbt,<br />

nackt.<br />

1. Arnica montana L. Berg- Wohlverlei. Wurzel-<br />

stock walzlich, schief, mit langen Fasern besetzt, äusserlich<br />

braun, <strong>in</strong>wendig weiss. Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach, 1— P/V<br />

hoch, 1—3kÖpfig, drüsig-flaumig, mit 1—2 Blattpaaren be-<br />

setzt, oben nackt. Blätter fast ganzrandig, spitz, flaumig o<strong>der</strong><br />

kahl, die grundständigen rosettig, länglich-verkehrteiförmig,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en unmerklichen Blattstiel zusammengezogen, die sten-<br />

gelständigen länglich-lanzettlich, sitzend, gegenständig, viel<br />

kle<strong>in</strong>er. Köpfehen 2— 3" im Durchmesser. Blumen gelb.


64<br />

21-. Auf Wiesen und Triften gebirgiger Gegenden. Jimi,<br />

Juli. — Ganze Pflanze von scharfem aromatischem Gerüche<br />

und Geschmacke.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. 1. Der getrocknete Wurzelstock^ Radix Är-<br />

nicae. 2. Die getrockneten Blätter, Folia Arnicae. 3. Das<br />

frische blühende Kraut sammt dem Wurzelstocke. 4. Die<br />

getrockneten von <strong>der</strong> Hülle befreiten Köpfchen, Flores<br />

Arnicae.<br />

Präparate. Extractum Arnicae radicis; Extractum<br />

Arnicae floram 5 * T<strong>in</strong>ctura Arnicae plantae totius 5 T<strong>in</strong>ctura<br />

Arnicae floram.<br />

15. Helianthus L. Sonnenblume.<br />

Köpfchen vielblütig. Hülle dachig. Blüten des Mittel-<br />

feldes röhrig, Szahnig^ vollkommen, des Randes zungenför-<br />

mig, länglich; strahlend, e<strong>in</strong>reihig, unfruchtbar. Achenen ei-<br />

förmig, zusammengedrückt-4k antig. Pappus aus 2 Spreublätt-<br />

chen bestehend, abfällig. Blütenboden flach-konvex, spreuig.<br />

1. Helianthüs annuns L. E<strong>in</strong>jährige Sonnen-<br />

blume. Stengel steifaufrecht, 2— 8' hoch, dick, e<strong>in</strong>köpfig<br />

o<strong>der</strong> oben <strong>in</strong> mehrere e<strong>in</strong>köpfige Aeste getheilt. Blätter ge-<br />

stielt, alle herzförmig, Snervig, zugespitzt, grobgesägt. Köpf-<br />

chen nickend, scheibenförmig, sehr gross, 4— 10'' im Durch-<br />

messer. Blütenstiele verdickt. ScheibenbUiten braungelb.<br />

Strahl goldgelb. ®. Aus Mexiko stammend, <strong>in</strong> Gärten all-<br />

geme<strong>in</strong> kultivirt. Juli, August.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Blütenköpfchen, Flores Helianthi.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Helianthi.<br />

16. Calendula L. R<strong>in</strong>gelblume.<br />

Köpfchen vielblütig. Hüllblältchen 2reihig. Blüten des<br />

Mittelfeldes röhrig, Szähnig, mit Staubgefässen versehen,<br />

Blüten des Randes zungenförmig, 2reihig, länglich, strahlend,<br />

mit Fruclitknoten versehen. Achenen des Randes nachen-


förmig, am Kücken dornig, wenige <strong>der</strong> <strong>in</strong>nersten l<strong>in</strong>eal<br />

Pappus felilend. Blütenboden nackt.<br />

1. Calendala «fflc<strong>in</strong>alis L. Garten-R<strong>in</strong>gelblume<br />

Stengel autrecht, 1-2' hoch, ästig, so wie die ganze Pflanze<br />

drusig-flaumig, klebrig. Blätter ganzrandig o<strong>der</strong> ge.ähnelt,<br />

d.e untern verkehrteiförmig, gestielt, die obern länglich mit<br />

verschmälertem Grunde sitzend. Aeste e<strong>in</strong>köpfig. Köpfchen<br />

^'"'''"'""^««'^"•- 1~1 Strahl- und Scheibeublüten<br />

'o<br />

dottergelb.<br />

&. Siideuropa, <strong>in</strong> Gärten kultivirt. Juni bis Sep-<br />

tember. - Ganze Pflanze von wi<strong>der</strong>lichem Gerüche.<br />

0//cmea Das frische und getrocknete blühende Kraut,<br />

Herba Calendulae und die getrockneten blühenden Köpfchen<br />

Flores Calendnlae.<br />

lendulae.<br />

Präparate. Bjtractum, Ungoentam und * Tioctnra Ca-<br />

B. LlgulMoren DC. Zungenblatler.<br />

Blüten alle zungenförmig und vollkommen.<br />

17. Taraxacum Hall. Löwenzahn.<br />

Köpfchen vielblütig. Hüllblättchen mehrreihig, die äus-<br />

sern znrückgebogen, die Innern e<strong>in</strong>reihig, aufrecht, viel län-<br />

ger Blumenkronen zungenförmig, an <strong>der</strong> Spitze Szähnig,<br />

vielrcihig Achenen z„sammengedrUckt-4kantig, an <strong>der</strong> Spitze<br />

weichsfachelig, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en haarförmigen Schnabel auslaufend.<br />

Pappus haarig. Blütenboden nackt.<br />

1. Taraxacmi. offic<strong>in</strong>ale Wigg. Geme<strong>in</strong>er Löwenzahn<br />

Wurzel walzlich-sp<strong>in</strong>dlig, fleischig, äusserlich braun<br />

.nwend,g we.ss. Stengel 1"-1' hoch, liegend, aufsteigend<br />

o<strong>der</strong> aufrecht blattlos, stielrund, röhrig, e<strong>in</strong>köpflg, sammt<br />

den Blattern kahl o<strong>der</strong> nur etwas wollig. Blätter grundstän-<br />

dig, rosetfg, gras- o<strong>der</strong> blSulichgrün, schrotsHgeförmig, ge-<br />

bahnt. Köpfchen 1-2" im Durchmesser. Blumen saügelb.<br />

Pappus weiss, n. Allenthalben geme<strong>in</strong>. April bis Mai und<br />

<strong>Maly</strong>: Medic<strong>in</strong>alpflanzen.<br />

6S


66<br />

im Herbste. — Leontodon Taraxacum L. — Die Wurzel<br />

enthält e<strong>in</strong>e bitter schmeckende Milch.<br />

Offic<strong>in</strong>eU. Die Blätter und die Wurzel; Folia et ra-<br />

dix Taraiaci.<br />

Taraxaci.<br />

Präparate aus beiden. Extractum und * Tiactura<br />

18. Lactuca L. Lattich.<br />

Köpfchen meist 16-blütig. Hülle keglig- walzlich; ßlättchen<br />

2—4reihig-dachig. Blumenkronen zungenförmig; 2—3-<br />

reihig. Achenen länglich, flachgedrückt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en fädlichen<br />

o<strong>der</strong> haarförmigen Schnabel zugespitzt, Schnabel so lang als-<br />

die graubraune Achene. Pappus haarig, weiss. Blütenboden<br />

nackt: — Pflanzen <strong>in</strong> allen Theilen milchend. Stengel auf-<br />

recht, 2—5' hoch, weisslich. Köpfchen kle<strong>in</strong>. Blumen blass-<br />

gelb.<br />

1. lactuca Tirosa L. Gift- Lattich. Stengel am<br />

Grunde stachlig, oben ästig, blütentrageude Aeste vor dem<br />

Aufblühen überhängend, die obern fast ihrer ganzen Länge<br />

nach mit zahlreichen Köpfchen traubig-besetzt, e<strong>in</strong>e verlän-<br />

gerte o<strong>der</strong> pyramidenförmige Rispe bildend. Blätter etwas<br />

starr, eirund -länglich, dornig-gezähnt, am Rückennerven stach-<br />

lig, die untersten stengelständigen <strong>in</strong> den Blattstiel ver-<br />

schmälert, alle übrigen mit pfeilförmigem Grunde sitzend.<br />

^. Hie und da auf Gebirgen Deutschlands. Juni bis<br />

August. — In allen Theilen von narkotischer Wirkung.<br />

Offic<strong>in</strong>eU. Das frische Kraut vor <strong>der</strong> Blützeit, Herba<br />

Lactncae virosae.<br />

rosae.<br />

Präparate. Extractnm und * T<strong>in</strong>ctupa Lactncae vi-<br />

2. Lactaca Scariola L. Wil<strong>der</strong> Lattich. Unter-<br />

scheidet sich von <strong>der</strong> vorhergehenden Art durch fie<strong>der</strong>spal-<br />

tige Blätter mit länglichen o<strong>der</strong> lanzettlichen, dornig-gezähn-<br />

ten Zipfeln. ^. Häufiger als die vorige Art, auf ivüsten<br />

Plätzen, Schutt, an Wegen. Juli bis September. — Ganze


Pflanze von schwächerer narkotischer Wirkung^ oft statt <strong>der</strong><br />

vorigen verwendet.<br />

3. Lactnca sativa L. Garten-Lattich. Salat. Sten-<br />

gel am Grunde nicht stachlig, oben ästig, Aeste aufrecht,<br />

die obern nur gegen die Spitze zu mit Köpfchen traubig-<br />

o<strong>der</strong> büschelig-besetzt^ e<strong>in</strong>e flache Doldentraube bildend.<br />

Blätter weich, ungetheilt o<strong>der</strong> verschiedenartig geschlitzt,<br />

grün o<strong>der</strong> rothgesprenkelt, gezähnelt, am Rücken nicht stach-<br />

lig, die stengelständigen mit pfeilförmigem Grunde sitzend.<br />

0. Wi7'd <strong>in</strong> vielen Varietäten^ als Schnitt-^ Häiqjtel- und<br />

Bundsalat <strong>in</strong> Gärten kultivirt. Juni bis September.<br />

67<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der zur Blütezeit aus dem verwundeten<br />

obern Theile des Stengels hervorquellende Milchsaft, <strong>der</strong> an<br />

<strong>der</strong> Luft zu e<strong>in</strong>er bräunlichen Masse erhärtet und unter<br />

dem Namen Lactncarium als gel<strong>in</strong>des narkotisches Mittel<br />

bekannt ist.<br />

19. Cichorium L, Cichorie. Wegwart.<br />

Hüllblättchen 2reihig, die äussern kürzer, die Innern<br />

aufrecht. Blumenkronen zungenförmig, zahlreich, mehrreihig.<br />

Achenen prismatisch. Pappus aus vielen schuppenförmigen<br />

stumpfen Spreublättchen bestehend, fast unmerklich, vielmal<br />

kürzer als die Achene. Blütenboden nackt.<br />

1. Cichorium Intybas L. Geme<strong>in</strong>e Cichorie. Wur-<br />

zel walzlich-sp<strong>in</strong>dlig, daumdick, fleischig, äusserlich braun,<br />

<strong>in</strong>nerlich weiss, milchend. Stengel aufrecht, 1— 3' hoch,<br />

sammt den Blättern kahl o<strong>der</strong> kurzhaarig, ausgesperrt-ästig,<br />

vielköpfig. Grundständige und unterste Stengelblätter schrot-<br />

sägeförmig, <strong>in</strong> den Blattstiel herablaufend, die folgenden<br />

gleichgestaltet, aber so wie die lanzettlichen ganzrandigen<br />

viel kle<strong>in</strong>eren blütenständigen Blätter mit pfeilförmigem o<strong>der</strong><br />

abgestutztem Grunde sitzend. Köpfchen gross, end- und sei-<br />

tenständig, sitzend o<strong>der</strong> gestielt, e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> zu 2 bis meh-<br />

reren beisammen. Hüllen drüsig-borstlich. Blumen blassazur-<br />

5*


68<br />

blau, selten weiss o<strong>der</strong> rosenfarben. 2|.. An Wegen^ Ra<strong>in</strong>en,<br />

geme<strong>in</strong>, und häufig kultivirt. Juli his Herbst.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel und die Wurzelblätter vor <strong>der</strong><br />

Blütezeit, Radix et folia Cichorii.<br />

Präparat aus beiden. Eitractnm Cichorii.<br />

34. Familie. Rubiaceen Juss.<br />

1. Rubia L. Röthe.<br />

Bluten vollkommen. KelchrÖlire mit dem Fruchtknoten<br />

verwachsen, Saum oberständig, verwischt, bei <strong>der</strong> Fruchtreife<br />

verschw<strong>in</strong>dend. Blumenkrone radförmig, 4— Sspaltig. Staub-<br />

gefä sse 4— S. Griffel 1, 2spaltig. Beere saftig, kuglig-2kno-<br />

tig und 2samig, o<strong>der</strong> durch Verkümmerung kuglig und e<strong>in</strong>-<br />

samig.<br />

1. Rubia t<strong>in</strong>ctornni L. Färb er -Röthe. Wurzelstock<br />

ästig, lang^ kriechend, hellblutroth. Stengel aufrecht o<strong>der</strong><br />

liegend, 2— 4' hoch, ästig, 4kantig, kahl, an den Kanten so<br />

wie <strong>der</strong> Rand und <strong>der</strong> Rückennerve <strong>der</strong> Blätter von abwärts<br />

gerichteten Stachelchen rauh. Blätter zu 4— 6 quirlig, ellip-<br />

tisch o<strong>der</strong> lanzettlich, zugespitzt, kahl, starr, bis 4'^ lang<br />

und bis 1" breit. Blüten <strong>in</strong> rispenförmigen Trugdolden.<br />

Blumenkronen grünlichgelb, meist Sspaltig mit 5 Staubge-<br />

fässen. Beeren kahl, anfangs röthlich, später schwarz. 2|..<br />

Aus dem südlichen Europa, im Mitteldeutschland gebaut.<br />

Juni bis August.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel, Radix Rubiae t<strong>in</strong>ctorum,<br />

Krapp, Färber Wurzel.<br />

2. Asperula L, Waldmeister.<br />

Blüten vollkommen. Kelchröhre mit dem Fruchtknoten<br />

verwachsen, Saum oberständig, verwischt, bei <strong>der</strong> Frucht-<br />

reife verschw<strong>in</strong>dend. Blumenkrone glockig o<strong>der</strong> trichterig,<br />

4spaltig. Staubgefässe 4. Griffel 1, 2spaltig. Spaltfrucht


trocken, 2knotig, zuletzt <strong>in</strong> 2 Tlieilfrüchtchen sich trennend,<br />

Theilfrüchtchen halbkugelig, e<strong>in</strong>samig.<br />

69<br />

1. Aspei'üla odorata L. Wohlriechen<strong>der</strong> Wald-<br />

meister. Wurzelstock ästig, kriechend. Stengel aufrecht,<br />

e<strong>in</strong>fach, 1/2— 1' hoch, 4kantig, kahl, glatt. Blätter zu 6—<br />

quirlig, ganzrandig, stachelspitzig, kahl, am Rande rauh,<br />

ziemlich gleich, die untern länglich - verkehrteiförmig, die<br />

obern länglich-lanzettlich. Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endständigen<br />

lockern Trugdolde. Deckblätter borstlich, fast unmerklich.<br />

Blumenkronen weiss, wohlriechend, glockig, Röhre so lang<br />

als <strong>der</strong> Saum. Früchte mit hackigen Borsten dichtbesetzt.<br />

'^^. In schattigen Wälde7m. Ende April, Mai.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze, Herba Asperulae, die<br />

den bekannten Maitrank gibt.<br />

3S. Familie. Lonicereen Endl.<br />

1. Sambucus L. H oll und er.<br />

Blüten vollkommen. Kelchröhre mit dem Fruchtknoten<br />

verwachsen, Saum oberständig, kle<strong>in</strong>- Szähnig, bleibend. Blu-<br />

menkrone radförmig, Sspaltig. Staubgefässe 5. Griffel fehlend,<br />

Narben 3, sitzend. Beere saftig, 3— Ssamig.<br />

1. Sambacas nigra L. Schwarzer Hollun<strong>der</strong>.<br />

Baum o<strong>der</strong> Strauch, 10— 20' hoch. Stamm holzig, so wie<br />

die Aeste mit weissem Marke angefüllt, stielrund. Blätter<br />

gegenständig, gefie<strong>der</strong>t. Blättchen meist 5, länglich o<strong>der</strong> lan-<br />

zettlich, zugespitzt, gesägt, kahl o<strong>der</strong> rückwärts flaumig.<br />

Nebenblätter verkümmert. Blüten <strong>in</strong> flachen reichblütigen<br />

Trugdolden, Hauptäste <strong>der</strong> Trugdolde Szählig, Blumen gelb-<br />

lichweiss, wohlriechend. Staubkölbchen gelb. Beeren schwarz.<br />

t» . An Zäunen, <strong>in</strong> Wäl<strong>der</strong>n, Dörfern, immer den mensch-<br />

lichen Wohnungen folgend,. Juni, Juli.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die frischen und getrockneten Blumen-<br />

kronen, Flores Sambuci, Hollun<strong>der</strong> bluten. 2. Die fri-<br />

schen reifen Beeren, Baccae Sambnci, Schwarzer Holler.


70<br />

3. Die <strong>in</strong>nere R<strong>in</strong>de, Cortex Sambaci, vor <strong>der</strong> Entwicklung<br />

<strong>der</strong> Blätter gesammelt.<br />

Präparate. 1. Aqua Sambucij aus den Blumen berei-<br />

tet. 2. Roob Santbuci und Syrupus Sambuci, aus den reifen<br />

Beeren bereitet. 3. * Tiuctura florum und * T<strong>in</strong>ctura cor-<br />

ticis Sambaci.<br />

2. Sambucus Ebulns L. Z werg-Hollun<strong>der</strong>. Attich.<br />

Stengel aufrecht, 2—5' hoch, jährlich absterbend, krautig,<br />

mit weissem Marke angefüllt, gefurcht, kahl o<strong>der</strong> zerstreut-<br />

behaart. Blätter gegenständig, gefie<strong>der</strong>t, Blättchen 7—9,<br />

länglich o<strong>der</strong> lanzettlich, zugespitzt, gesägt, kahl o<strong>der</strong> rück-<br />

wärts flaumig. Nebenblätter blattartig, eiförmig, gesägt. Blü-<br />

ten <strong>in</strong> flachen reichblütigen Trugdolden, Hauptäste <strong>der</strong> Trug-<br />

dolde 3zählig. Blumen weiss o<strong>der</strong> röthlich, st<strong>in</strong>kend. Staub<br />

kölbchen purpurn, verblüht schwärzlich. Beeren schwarz. %.<br />

An Wald- und Ackerrän<strong>der</strong>n. Jidi, August. — In allen<br />

Theilen scharf und bitter.<br />

Offic<strong>in</strong>eU. 1. Die frischen reifen Beeren, Baccae Ebuli,<br />

Att ichbeeren. 2. Die <strong>in</strong>nere R<strong>in</strong>de, Cortex Ebuli.<br />

Präparat. Roob Ebuli, aus den Beeren bereitet.<br />

36. Familie. Oleaceen L<strong>in</strong>dl.<br />

1. Olea L. Oelbaum.<br />

Blüten vollkommen. Kelch kurzröhrig, 4zähnig. Blu-<br />

menkrone kurzglockenförmig, 4spaltig. Staubgefässe 2. Grif-<br />

fel 1, sehr kurz, Narbe 2spaltig. Ste<strong>in</strong>frucht 1—2samig mit<br />

knöcherner Schale.<br />

1. Olea eupopaea L. Geme<strong>in</strong>er Oelbaum. Baum<br />

o<strong>der</strong> Strauch, wild dornig. Blätter gegenständig, kurzgestielt,<br />

lanzettlich o<strong>der</strong> breitlanzettlich, stumpf o<strong>der</strong> spitz, ganzran-<br />

dig, kahl, oberseits grün, rückwärts weissschilferig, immer-<br />

grün, le<strong>der</strong>ig. Blüten kle<strong>in</strong>, <strong>in</strong> achselständigen Trauben,<br />

Trauben kürzer als die Blätter. Blumen weiss. Ste<strong>in</strong>frucht<br />

rundlich, schwarzblau, von <strong>der</strong> Grösse e<strong>in</strong>er Kirsche. ^. In


<strong>der</strong> Region des mittelländischen Meeres und im südlichen<br />

Tyrol gebaut. Mai, Juni.<br />

71<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das verkäufliche aus den Früchten gepresste<br />

Oel, Oleum olivarum, Olivenöl.<br />

2. Frax<strong>in</strong>us L. Esche.<br />

Blüten vollkommen o<strong>der</strong> unvollkommen bloss mit Staub-<br />

gefässen o<strong>der</strong> Stempeln. Kelch 4spaltig o<strong>der</strong> fehlend. Blu-<br />

menkrone bis auf den Grund viertheilig o<strong>der</strong> fehlend. Staub-<br />

gefässe 2. Fruchtknoten 2fächerig, Fächer e<strong>in</strong>eiig. Narbe<br />

fast sitzend, 2spaltig. Frucht trocken, länglich, flachzusam-<br />

mengedrückt, nach oben <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en häutigen Flügel ausgehend.<br />

1. Fraxiuus Oraus L. Blühende Esche. Manna-<br />

Esche. Baum. Blätter gegenständig, ungepaart-gefie<strong>der</strong>t,<br />

Blättchen 7—9, kurzgestielt, eirund o<strong>der</strong> eilänglich, zuge-<br />

spitzt, gezähnt, kahl o<strong>der</strong> rückwärts etwas haarig. Blüten <strong>in</strong><br />

Rispen an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Zweige und <strong>in</strong> den Blattachseln.<br />

Blumenblätter 4, l<strong>in</strong>eal, weiss. Frucht schmallänglich, grün,<br />

1" lang. ^. In Südeuropa, <strong>in</strong> Gärten ktdtivirt. April,<br />

Mai.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der aus dem Stamme ausfliessende süsse<br />

Saft, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Luft zu e<strong>in</strong>er gelben Masse erhärtet, Manna<br />

calabriua, Manna.<br />

37. Familie. Apocyneen R. Brown.<br />

1. V<strong>in</strong>ca L. S<strong>in</strong>ngrün.<br />

Blüten vollkommen. Kelch Stheilig. Blumenkrone stiel-<br />

tellerförmig, Saum flach, ätheilig. Schlund Seckig, nackt.<br />

Staubgefässe 5, e<strong>in</strong>geknickt-aufsteigend, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte <strong>der</strong><br />

Blumenkronröhre e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 2, oberständig.<br />

Griffel 1, Narbe köpfig. Frucht 2 walzliche Balgkapseln. Sa-<br />

men ohne Haarschopf.<br />

1. Y<strong>in</strong>ca m<strong>in</strong>or L. Kle<strong>in</strong>es S<strong>in</strong>ngrün. Wurzel<br />

faserig. Stengel halbstrauchig, kriechend, ästig, die blühen-


72<br />

den Aeste aufrecht^ 3"— 1' hoch, die unfruchtbaren liegend<br />

o<strong>der</strong> aufsteigend, später verlängert, wurzelnd. Blätter immer-<br />

grün, le<strong>der</strong>ig, glänzend, kahl wie die ganze Pflanze, ellip-<br />

tisch-lanzettlich, stumpf, ganzrandig^ gegenständig o<strong>der</strong> die<br />

obersten zu 3—4 quirlig. Blütenstiele blattw<strong>in</strong>kelständig,<br />

e<strong>in</strong>blütig. Blumenkrone lichtviolett, Zipfel schief- abgestutzt.<br />

Balgkapseln walzlich, zugespitzt. %. An schattigen ste<strong>in</strong>igen<br />

Stellen hügeliger und gebirgiger Gegenden. Ajpril, Mai.<br />

y<strong>in</strong>cae.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blätter, Polia V<strong>in</strong>cae Per-<br />

Präjparat. * T<strong>in</strong>ctara V<strong>in</strong>cae.<br />

2. Nerium L. Olean<strong>der</strong>.<br />

Blüten vollkommen. Kelch Stheilig. Blumenkrone stiel-<br />

tellerförmig, Saum flach, Stheilig, Schlund mit e<strong>in</strong>em ge-<br />

schlitzten Kranze versehen. Staubgefässe 5, aufrecht, Staub-<br />

kölbchen <strong>in</strong> lange, behaarte, aus <strong>der</strong> Blumenkrone hervor-<br />

ragende Fäden auslaufend. Fruchtknoten 2, oberständig.<br />

Grifiel 1. Frucht 2 vralzliche Balgkapseln. Samen haar-<br />

schopfig.<br />

1. Ner<strong>in</strong>m Olean<strong>der</strong> L. Geme<strong>in</strong>er Olean<strong>der</strong>. Ro-<br />

se nlorbe er. Strauch, 6— 8' hoch. Blätter zu 3 quirlig,<br />

kurzgestielt, lanzettlich, spitz, ganzrandig, le<strong>der</strong>ig, immer-<br />

grün. Blüten <strong>in</strong> endständigen Doldentrauben. Blumenkrone<br />

gross, rosenfarben, selten weiss, Zipfel schief. Balgkapseln<br />

6' lang. ^. Südeuropa^ <strong>in</strong> Glashäusern allgeme<strong>in</strong> kulti-<br />

virt, Juli, August.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Blätter, Folia Oleandri.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Oleandri.<br />

38. Familie. Asclepiadeen B. Brown.<br />

1. V<strong>in</strong>cetoxicii<strong>in</strong> Mönch. Schwalbenwurz.<br />

Blüten vollkommen. Kelch Stheilig. Blumenkrone fast<br />

radförmig, öspaltig, Nebenkrone e<strong>in</strong>fach, »^lappig, kle<strong>in</strong>er


als die Blumenkrone. Staubgefässe 5, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e oben Slappige<br />

von <strong>der</strong> Narbe geschlossene Röhre verwachsen. Blütenstaub-<br />

massen 10, keulig, vom Narbenrande herabhängend. Frucht<br />

knoten 2, oberständig, Narbe beiden Griffeln geme<strong>in</strong>schaft-<br />

lich, ökantig. Frucht 2 Balgkapseln. Samen haarschopfig.<br />

1. V<strong>in</strong>cetoxicam officiuale Mönch. Geme<strong>in</strong>e Schwal-<br />

benwurz. WurzeLstock walzlich, knotig, weiss, mit langen<br />

Fasern büschelförmig besetzt. Stengel aufrecht, 1— li^'^ioch,<br />

stielrund, 2reihig flaumig. Blätter gegenständig, kurzgestielt,<br />

herzeiförmig o<strong>der</strong> eilanzettlich, ganzrandig, langzugespitzt,<br />

kahl o<strong>der</strong> etwas flaumig. Blüten kle<strong>in</strong>, weiss, <strong>in</strong> end- und<br />

seitenständigen Trugdolden. Balgkapseln walzlich-lanzettlich.<br />

2|. Auf ste<strong>in</strong>igen huschigen Hügeln. Mai, Juni. — As-<br />

clepias V<strong>in</strong>cetoxicum L. — Wurzelstock bitter.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der Wurzelstock, Radix V<strong>in</strong>cetoxici.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctora V<strong>in</strong>cetoxici.<br />

39. Familie. Gentianeen Endl.<br />

1. Gentiana L. Enzian.<br />

73<br />

Blüten vollkommen. Kelch frei, 4— lOspaltig o<strong>der</strong> 4<br />

bis lOtheilig, seltner halbirt. Blumenkrone keulenförmig-<br />

glockig, glockig, stieltellerförmig o<strong>der</strong> radförmig. Saum 4<br />

bis Tspaltig o<strong>der</strong> lOspaltig und dann 5 Zipfel abwechselnd<br />

sehr kle<strong>in</strong>. Schlund nackt o<strong>der</strong> gebartet, Staubgefässe 4—7.<br />

Staubkölbchen nach dem Verblühen nicht schraubenförmig<br />

gedreht. Fruchtknoten 1, oberständig. Griffel 1, kurz, Narbe<br />

2spaltig. Kapsel e<strong>in</strong>facherig, 2klappig, Samen an die Klap-<br />

penrän<strong>der</strong> angeheftet.<br />

1. Gentiana lutea L. Gelber Enzian. Wurzel dick,<br />

walzlich, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig, senkrecht, 2— 4^ lang, braun,<br />

<strong>in</strong>wendig gelb. Stengel aufrecht, 2— 4' hoch, e<strong>in</strong>fach, kahl<br />

wie die ganze Pflanze. Blätter gegenständig, ganzrandig, die<br />

grundständigen elliptisch, zugespitzt, am Grunde <strong>in</strong> den Blatt-


74<br />

stiel verschmälert, 5— 7nervig, die obern sitzend, eiförmig,<br />

stumpf, die obersten am Grunde herzförmig, länger als die<br />

<strong>in</strong> ihren Achseln bef<strong>in</strong>dlichen Blütenbüschel. Kelch halbirt,<br />

scheidenförmig, an <strong>der</strong> Spitze 2— Szähnig. Blumenkrone<br />

gelb, radförmig, tief-5spaltig, Zipfel lanzettlich, spitz, 3mal<br />

so lang als die Röhre, oft braunpunktirt. 2|.. Auf Alpen<br />

und Voral]pen Deutschlands. Juli, August. — Die Wurzel<br />

so wie <strong>der</strong> folgenden sehr bitter.<br />

2. ftentiaua pannonica Scop. Ungarischer Enzian.<br />

Wurzel dick, walzlich, senkrecht, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig, braun,<br />

<strong>in</strong>wendig gelb. Stengel aufrecht, 1— IV2' hoch, e<strong>in</strong>fach, arm-<br />

blättrig, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter gegenständig,<br />

ganzrandig, die untern oval o<strong>der</strong> elliptisch, spilz, S—7ner-<br />

vig, am Grunde <strong>in</strong> den Blattstiel verschmälert, die obern<br />

eilanzettlich o<strong>der</strong> lanzettlich, zugespitzt, sitzend. Blüten e<strong>in</strong>-<br />

zeln o<strong>der</strong> zu 2—5 <strong>in</strong> den obern Blattw<strong>in</strong>keln gegenständig,<br />

Sche<strong>in</strong>quirle bildend, die obersten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en endständigen<br />

Kopf zusammenfliessend. Kelch 5—7spaltig. Blumenkronen<br />

keulenförmig-glockig, 5— 7spaltig, 1—1 V2" lang, trübpur-<br />

purn, schwärzlich punktirt und gestrichelt, Schlund nackt.<br />

^J. Auf Wiesen höherer Voraljpen. Jidi, August.<br />

Offic<strong>in</strong>ell von beiden^ die Wurzel, Radix Geutianae<br />

loteae et rubrae, Enzian würz el.<br />

Präparcde. Extractuni und Tiuctura dlentianae.<br />

3. dentiana cruciata L. Kreuz-Enzian. Wurzel<br />

walzlich- 4kantig, senkrecht, mehrköpfig, weisslich. Stengel<br />

aufsteigend, e<strong>in</strong>fach, Vo—IV2'<br />

hoch, reichblättrig, kahl wie<br />

die ganze Pflanze. Blätter gegenständig, länglich-lanzettlich<br />

o<strong>der</strong> lanzettlich, spitz, Snervig, ganzrandig, die <strong>der</strong> unfrucht-<br />

baren Seitenbüscliel <strong>in</strong> den Blattstiel verlaufend, die stengel-<br />

ständigen mit scheidigem Grunde sitzend. Blüten e<strong>in</strong>zeln<br />

o<strong>der</strong> zu 2—ö gehuschelt <strong>in</strong> den obern Blattw<strong>in</strong>keln gegen-<br />

ständig, Sche<strong>in</strong>quirle bildend, die obersten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en end-<br />

ständigen Kopf zusammenfliessend. Kelch 4spaltig. Blumen-<br />

krone keulenförmig-glockig, 8— 10'" lang, auswendig grün-


lich-violett, Saum 4spaltig', <strong>in</strong>wendig azurblau, Schlund nackt.<br />

%. Auf Wiesen gebirgiger Gegenden. Juli, August.<br />

75<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frische Wurzel vor <strong>der</strong> Entfaltung <strong>der</strong><br />

Blüten, Radix Oentiauae cruciatae.<br />

Prä]parat. * T<strong>in</strong>ctura Gentianae cruciatae.<br />

2. Erythraea Pers. Tausendgulden kraut.<br />

Blüten vollkommen. Kelch Sspaltig. Blumenkrone trich-<br />

terig, Saum Sspaltig, Schlund nackt. Staubgefässe 5, Staub-<br />

kölbchen länglich, nach dem Verblühen schraubenförmig<br />

gedreht. Fruchtknoten 1, oberständig. Griffel mit 2 Narben.<br />

Kapsel e<strong>in</strong>fächerig o<strong>der</strong> unvollstäBdig-2fächerig, Samen an<br />

die Klappenrän<strong>der</strong> angeheftet.<br />

1. Erythraea Centaurium Pers. Geme<strong>in</strong>es Tausend-<br />

guldenkraut. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, 4kantig,<br />

1/2— 1' hoch, kahl wie die ganze Pflanze, oben tnigdoldig-<br />

ästig, Trugdolden gehuschelt, meist gedrungen, ziemlich flach.<br />

Blätter ganzrandig, grasgrün, am Rande glatt, spitz o<strong>der</strong><br />

stumpf, die grundständigen rosettig, länglich-verkehrteiförmig,<br />

die stengelständigen gegenständig, sitzend, eiläuglich, oval<br />

o<strong>der</strong> lanzettlich. Blumenkronen kle<strong>in</strong>, sattrosenroth, Zipfel<br />

elliptisch, spitz o<strong>der</strong> stumpf. ®. Auf sonnigen Wiesen, <strong>in</strong><br />

Holzschlägen, geme<strong>in</strong>. Juli, August. — Ganze Pflanze von<br />

e<strong>in</strong>em sehr bitteren Geschmacke.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete blühende Kraut, Herba Cen-<br />

taurii m<strong>in</strong>oris.<br />

Präparat. Extractuni Centaarii m<strong>in</strong>oris.<br />

3. Menyanthes L. Zottenblume.<br />

Blüten vollkommen. Kelch Stheilig. Blumenkrone tricli-<br />

terig, Stheilig, Zipfel <strong>in</strong>wendig <strong>der</strong> Länge nach von langen<br />

saftigen Haaren gebartet. Staubgefässe S. Fruchtknoten 1,<br />

oberständig. Griö'el 1, Narbe 21appig. Kapsel e<strong>in</strong>fächerig,<br />

an den Nähten <strong>in</strong> 2 Klappen aufspr<strong>in</strong>gend. Samen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Mitte <strong>der</strong> Klappen angeheftet.


76<br />

1. Meoyaiithes tril'oliata L. Dreiblättrige Zotten-<br />

blume. Wurzelstock walzlich, hohl, geglie<strong>der</strong>t, schief o<strong>der</strong><br />

wagrecht, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en sehr kurzen aufsteigenden Stengel über-<br />

gehend. Blätter Szählig, langgestielt, kahl wie die ganze<br />

Pflanze, Blattstiele am Grunde scheidig, den Stengel um-<br />

fassend; Bl,"ittchen verkehrteiruud o<strong>der</strong> länglich, ganzrandig,<br />

stumpf o<strong>der</strong> spitz. Bltitentraube langgestielt, Stiel mit <strong>der</strong><br />

Traube 4—^10" lang. Blumen ansehnlich, weiss, röthlich an-<br />

geflogen. 2|. j{uf Sumpfwiesen, <strong>in</strong> Wassergräben. April,<br />

Mai. —•<br />

Die<br />

Blätter sehr bitter.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen und getrocnketen Wurzelblätter,<br />

Folia Trifolii ftbr<strong>in</strong>i, Bitterklee, Fieberklee.<br />

Präparate. Extractoiii und * T<strong>in</strong>ctara Trifolii fibrioi.<br />

40. Familie. Labiaten Juss.<br />

Stengel meist 4 kantig. Blätter gegenständig, ohne<br />

Nebenblätter. Blüten vollkommen, seltner bloss staub- o<strong>der</strong><br />

fruchtblütig. Kelch röhrig o<strong>der</strong> glockig, regelmässig, 5- sel-<br />

tener 10 zähnig o<strong>der</strong> unregelmässig, 21ippig. Blumenkrone<br />

unterständig, e<strong>in</strong>blättrig, meist 2lippig, rachenförmig. Staub-<br />

gefässe 4, davon 2 länger o<strong>der</strong> bloss 2, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong><br />

Blumenkrone e<strong>in</strong>gefügt. Frachtknoten tief-4theilig. Grififel 1,<br />

zweispaltig, zwischen den 4 Fruchtknoten. Nüsschen 4, im<br />

Kelche e<strong>in</strong>geschlossen.<br />

A. Staubgefässe 2.<br />

1. Salvia L. Salbei.<br />

Blüten vollkommen, Kelch röhrig, 2lippig, Oberlippe<br />

Szähnig o<strong>der</strong> ungetheilt, Unterlippe 2spaltig. Blumenkrone<br />

21ippig, Oberlippe gewölbt, Unterlippe 3 spaltig, Mittelzipfel<br />

grösser, ausgerandet. Staubgefässe 2, Staubfaden an e<strong>in</strong><br />

Querstielchen e<strong>in</strong>gelenkt.<br />

1. Salvia offic<strong>in</strong>alls L. Garten-Salbei. Stengel<br />

strauchartig, 1' hoch, ästig, Aeste weissfilzig. Blätter gegen-


ständig, gestielt, eilanzettlich, fe<strong>in</strong>gekerbt, oberseits runzlig,<br />

imterseits netzförmig-geä<strong>der</strong>t, am Grunde oft mit 2 kle<strong>in</strong>en<br />

ovalen Blättchen geölirt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend bei<strong>der</strong>seits weiss-<br />

grau-filzig, später auf <strong>der</strong> Oberfläche fast kahl, grünlich,<br />

rückwärts graulich. Blüten <strong>in</strong> endständiger quirliger Traube.<br />

Quirlen 6— Sblütig, mit Deckblättern gestützt. Deckblätter ei-<br />

förmig, zugespitzt, kürzer als die Kelche. Oberlippe des<br />

Kelches Szähnig. Blumen violett, selten weiss. 2|.. J^^is dem<br />

südlichen Europa^ <strong>in</strong> Gärten allgeme<strong>in</strong> hidtivirt. Juni,<br />

Juli. — Blätter von durchdr<strong>in</strong>gend aromatischem Gerüche.<br />

Ofßc<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blätter, Folia Salviae.<br />

Präparate. Aqua und Extractnm Salviae.<br />

2. Rosmar<strong>in</strong>us L. Rosmar<strong>in</strong>.<br />

Blüten vollkommen. Kelch röhrig, 21ippig, Oberlippe<br />

ungetheilt, Unterlippe 2spaltig. Blumenkrone 21ippig, Lippen<br />

fast gleichlang, die obere aufrecht, ausgerandet, die untere<br />

Sspaltig, <strong>der</strong> mittlere Zipfel grösser, ausgehöhlt, herabhän-<br />

gend. Staubgefässe 2. Staubfäden am Grunde mit e<strong>in</strong>em<br />

Zahne.<br />

1. Rosmar<strong>in</strong>as oMciualis L. Geme<strong>in</strong>er Rosmar<strong>in</strong>.<br />

Strauch 3— 6' hoch, Aeste vierkantig, die Jüngern aschgrau-<br />

o<strong>der</strong> weissfilzig. Blätter gegenständig, immergrün, sitzend,<br />

l<strong>in</strong>eal, stumpf, am Rande umgerollt, oberseits dunkelgrün,<br />

kahl, runzlig, rückwärts netzförmig-geä<strong>der</strong>t, weissfilzig. Blü-<br />

ten <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kelständigen Trauben. Deckblätter weissfilzig,<br />

kürzer als die Blütenstielchen. Kelch röthlich-angelaufen.<br />

Blumenkrone weiss, hellblau o<strong>der</strong> röthlich. t». Aus dem<br />

südlichen Europa, <strong>in</strong> Gärten allgeme<strong>in</strong> kultivirt. April,<br />

Mai. — Die Blätter von durchdr<strong>in</strong>gend-aromatischem kam-<br />

pferartigem Gerüche.<br />

Aiithos.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Blätter, Folia Rosuiar<strong>in</strong>i o<strong>der</strong> Folia<br />

Präparate. Aqua, Oleum und Spiritus liosmariui.<br />

77


78<br />

B. Staubgefässe 4, zweimächtig.<br />

3. Mentha L, M<strong>in</strong>ze.<br />

Blüten vollkommen o<strong>der</strong> bloss staubblütig o<strong>der</strong> frucht-<br />

blütig. Kelch glockig o<strong>der</strong> rölirig, özlil<strong>in</strong>ig o<strong>der</strong> fast 2lippig.<br />

Blumenkrone trichterig, 4spaltig, Zipfel aufrecht^ fast gleich,<br />

<strong>der</strong> obere etwas breiter, meist ausgerandet. Staubgefässe 4,<br />

von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> entfernt, oberwärts ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>tretend, bei<br />

vollkommenen und Staubblüten alle 4 aus dem Schlünde<br />

hervorragend, bei den Fruchtblüten verkümmert, nur <strong>der</strong><br />

Griffel hervorgestreckt.<br />

1. Mentha piperita L. Pfeffer- M<strong>in</strong>ze. Wurzelstock<br />

kriechend. Stengel aufrecht, bis 2' hoch, ästig, kahl o<strong>der</strong><br />

ziemlich kahl wie die ganze Pflanze, oft purpurfarben an-<br />

gelaufen, die untern Aeste unfruchtbar, die obern sowie <strong>der</strong><br />

Stengel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e walzliche Aehre endigend. Blätter gestielt,<br />

eilanzettlich, spitz, scharfgesägt, flach, dunkelgrün, bei<strong>der</strong>seits,<br />

so wie die Kelche mit kle<strong>in</strong>en Harzpünktchen besetzt. Aeh-<br />

ren länglich-walzlich, quirlig, die unteren Quirle entfernt,<br />

die obern genähert. Deckblätter lanzettlich, zugespitzt, die<br />

untern von <strong>der</strong> Länge <strong>der</strong> Quirle, die obern kürzer. Blüten-<br />

stiele fädlich. Kelch röhrig, Szähnig, Zähne lanzettlich, fe<strong>in</strong>-<br />

zugespitzt, gewimpert. Kelchschlund ohne Haarr<strong>in</strong>g. Blumen<br />

blass violett. ^|. In Gärten häufig gebaut. Juli, August.<br />

— Die ganze Pflanze besitzt e<strong>in</strong>en starken durchdr<strong>in</strong>gend<br />

aromati? :'/hen Geruch, und kampferartigen gewürzhaften, auf<br />

<strong>der</strong> Zunge e<strong>in</strong> Gefühl von Kühlung h<strong>in</strong>terlassenden Ge-<br />

schraaclc.<br />

Offic<strong>in</strong>eU. Die getrockneten Blätter, Folia Menthae<br />

piperitac, Pfefferm<strong>in</strong>zkraut.<br />

Präparate. Aqua, Oleom, Ilotalae und Elaeosaccharum<br />

Menthae piperitae.<br />

2. Mentha crispa L. Krausem<strong>in</strong>ze. Blätter fast<br />

sitzend, rundlich herzförmig, spitz, e<strong>in</strong>geschnitten-gesägt, ge-


79<br />

kraust-wellig, blasig-runzlig, fast kahl. Aehren kopfförmig,<br />

am Grunde unterbrochen. Das übrige wie bei <strong>der</strong> vorhergehenden<br />

Art. 2|.. In Gärten kultivirt. Juli, August. —<br />

Ganze Pflanze von gewürzhaftem Gerüche.<br />

Offidnell. Die getrockneten Blätter, Folia Menthae<br />

crispae, Krausem<strong>in</strong>ze.<br />

Prä]parate. Aqua, Oleam, Spiritus und Syrupus Men-<br />

thae crispae.<br />

3. Mentha Pulegium L. Pol ei. Wurzel faserig. Sten-<br />

gel am Grunde wurzelnd, aufsteigend^ e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig,<br />

1/2— 1' hoch, sammt den Blättern kahl o<strong>der</strong> zerstreut-be-<br />

haart. Blätter gegenständig, gestielt, elliptisch o<strong>der</strong> länglich,<br />

stumpf o<strong>der</strong> spitz, schwachgesägt, <strong>in</strong> Deckblätter übergehend.<br />

Sche<strong>in</strong>quirle zahlreich, kuglig, entfernt, die untern blatt-<br />

w<strong>in</strong>kelständig, die obern von kle<strong>in</strong>en Deckblättern gestützt,<br />

gegen die Spitze des Stengels zu allmälig abnehmend und<br />

sche<strong>in</strong>bar e<strong>in</strong>e Aehre bildend. Kelch fast 21ippig, Schlund<br />

mit e<strong>in</strong>em Haarkranze geschlossen. Blumen violett. %. Auf<br />

feuchten Weiden, <strong>in</strong> Graben, Sümpfen. Juli bis Septem-<br />

ber. — Pulegium vulgare Miller. — In allen Theilen von<br />

durchdr<strong>in</strong>gend aromatischem Gerüche.<br />

Offidnell. Das getrocknete Kraut, Herba Pnlegii.<br />

4. Lavandula L. Lavendel.<br />

Blüten vollkommen. Kelch eilänglich, nervig, özähnig,<br />

die 4 untern Zähne sehr kurz, stumpf, fast gleich, <strong>der</strong><br />

oberste mit e<strong>in</strong>em eiförmigen Anhängsel. Blumenkrone 21ip-<br />

pig, Röhre länger als <strong>der</strong> Kelch, Oberlippe grösser, 2spal-<br />

tig, Unterlippe Sspaltig, Zipfel fast gleich, abgerundet. Staub-<br />

gefässe 4, sammt dem Griffel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong> Blumeu-<br />

krone e<strong>in</strong>geschlossen, die 2 äussern länger.<br />

1. LaTandula vera DC. Garten-Lavendel. Stengel<br />

halbstrauchig, Vo— 1' hoch, unten dicht ästig, Aeste auf-<br />

recht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e gestielte unterbrochene quirlige Aehre endi-<br />

gend, Blätter gegenständig, sitzend, l<strong>in</strong>eal-lanztttlich, spitz.


80<br />

ganzrandig, die Jüngern am Rande umgerollt, graufilzig, die<br />

altern flacher, kahler. Blütenquirle 6— lOblütig, die untern<br />

von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> entfernt, die obern genähert. Deckblätter <strong>der</strong><br />

Quirle eirautenförmig, zugespitzt, häutig, bräunlich, die obern<br />

kürzer als die Kelche. Kelche bläulich-violett, filzig. Blumenkrone<br />

veilchenblau, doppelt länger als <strong>der</strong> Kelch. 2|.. Aus<br />

Südeuropa^ <strong>in</strong> Gärten allgeme<strong>in</strong> kultivirt. Juni bis<br />

August. — Blätter und Blüten von angenehm aromatischem<br />

Gerüche.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die noch nicht ganz aufgebrochenen abgepflückten<br />

Blüten, Flores Layandulae, Lavendelblüten.<br />

Präparate, Aqua^ Oleum und Spiritus Layandulae.<br />

5. Origanum L. Dosten.<br />

Blüten vollkommen o<strong>der</strong> bloss staubblütig o<strong>der</strong> frucht-<br />

blütig. Kelch röhrig, Szähnig o<strong>der</strong> bis auf den Grund ge-<br />

spalteU; e<strong>in</strong> ovales Blättchen darstellend. Blumenkrone 21ip-<br />

pig, Oberlippe flach, ausgerandet, Unterlippe Sspaltig mit<br />

fast gleichen Zipfeln. Staubgefösse 4, von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> entfernt,<br />

oberwärts ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> tretend, die 2 Innern etwas kürzer.<br />

Grifiel aus <strong>der</strong> Rohre <strong>der</strong> Blumenkrone hervorragend.<br />

1. Origanum Tulgare L. Geme<strong>in</strong>er Dosten. Wnrzel-<br />

stock schief. Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, ästig, flaumig<br />

o<strong>der</strong> kurzhaarig, sammt den Blättern oft purpurn überlaufen.<br />

Blätter gegenständig, gestielt, zerstreut-behaart, eiförmig o<strong>der</strong><br />

eilänglich, 1— IV2" l^^g, stumpf o<strong>der</strong> spitz, ganzrandig.<br />

Blüten <strong>in</strong> kurzen gedrungenen 4zeiligen deckblättrigen Aeh-<br />

ren, Aehren trugdoldig-rispig zusammengestellt. Deckblätter<br />

eiförmig, auswachsend, den Fruchtkelch verdeckend. Kelch<br />

özähnig. Blumenkrone dunkelrosenroth, selten weiss. %. Auf<br />

ste<strong>in</strong>igen huschigen Stellen hügeliger und gebirgiger Ge-<br />

genden. Juni bis Äugtest. — Ganze Pflanze von starkem<br />

gewürzhaftem Gerüche.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete blühende Kraut, Herba<br />

Origani, Wohlgemuth.


2. Origannm Majorana L. Majoran. Wurzel ästig.<br />

Stengel aufrecht, vom Grunde aus ästig, buschig, bis 1'<br />

hoch, fe<strong>in</strong> grauhaarig wie die ganze Pflanze. Blätter gegen-<br />

ständig, gestielt, oval, 6'" lang, stumpf, ganzrandig. Blüten<br />

<strong>in</strong> gedrungenen 4zeiligen ovalen deckblättrigen Aehren, Aeh-<br />

ren meistens zu 3 an <strong>der</strong> Spitze des Stengels und <strong>der</strong> Aeste.<br />

Deckblätter verkehrteiförmig, stumpf. Kelch nervenlos, bis<br />

auf den Grund gespalten, e<strong>in</strong> ovales Blättchen bildend, und<br />

mit dem Deckblatte e<strong>in</strong>en 2 blättrigen Kelch darstellend.<br />

Blumenkrone kle<strong>in</strong>, weiss. ®. In Gärten gebaut. Juli,<br />

August. — Ganze Pflanze von angenehm aromatischem<br />

Gerüche.<br />

Majoranae.<br />

81<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete blühende Kraut, Herba<br />

Prä]^arate. Olenm und Vngaentam Majoranae.<br />

6. Thymus L. Quendel.<br />

Blüten vollkommen o<strong>der</strong> bloss staubblütig o<strong>der</strong> frucht-<br />

blütig. Kelch eiförmig, 21ippig, Oberlippe Szähnig, Unter-<br />

lippe 2spaltig. Blumenkrone 21ippig, Oberlippe flach, meist<br />

aiisgerandet, Unterlippe Sspaltig mit fast gleichen Zipfeln.<br />

Staubgefässe 4, von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> entfernt, oberwärts ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

tretend, die 2 Innern etwas kürzer.<br />

1. Thymus Serpyllum L. Feld-Quendel. Wurzel<br />

ästig. Stengel halbstrauchig, kriechend, oft rasig, Aeste auf-<br />

recht o<strong>der</strong> aufsteigend, 1"— 1' hoch, rundum o<strong>der</strong> nur an<br />

den Kanten behaart. Blätter gegenständig, kurzgestielt o<strong>der</strong><br />

fast sitzend, rundlich-eiförmig, elliptisch, verkehrteiförmig,<br />

l<strong>in</strong>eal bis l<strong>in</strong>eal-länglich, 3— 6'" lang, 1— 4'" breit, stumpf,<br />

ganzrandig, kahl o<strong>der</strong> spärlich behaart und nur gegen den<br />

Grund gewimpert o<strong>der</strong> wie die ganze Pflanze von weissen<br />

Haaren zottig. Blüten gehuschelt <strong>in</strong> köpfig-zusammengesetzten<br />

o<strong>der</strong> von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> entfernten blattw<strong>in</strong>kelständigen Sche<strong>in</strong>-<br />

quirlen. Blumen kle<strong>in</strong>, rosenroth o<strong>der</strong> lila, sehr selten weiss.<br />

%. An trocknen sonnigen Stellen geme<strong>in</strong>. Juni bis Au-<br />

<strong>Maly</strong> Medic<strong>in</strong>alpflanzen. 6<br />

'


82<br />

gust. — Ganze Pflanze von angenehm aromatischem Ge-<br />

rüche .<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete blühende Kraut, Herba<br />

Seppylli, Quendel, Kuttelkraut.<br />

Präparate. Spiritns und T<strong>in</strong>ctara SerpyUi.<br />

7. Satureja L. Saturei.<br />

Blüten vollkommen. Kelch röhrig, özähnig. Blumen-<br />

krone 2lippig, Oberlippe flach, aufrecht, ganz o<strong>der</strong> ausge-<br />

randet, Unterlippe Sspaltig, Zipfel fast gleich. Staubgefässe<br />

4, so lang als die Blumenkrone, unten von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> ent-<br />

fernt, unter <strong>der</strong> Oberlippe zusammenneigend, die 2 äussern<br />

länger.<br />

1. Satareja hortensis L. Garten-Saturei. Wurzel<br />

sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, V2— 1' hoch, von unten an ästig,<br />

angedrückt-behaart. Blätter gegenständig, dunkelgrün, l<strong>in</strong>eal-<br />

lanzettlich, spitz, ganzrandig, kahl o<strong>der</strong> gegen den Grund<br />

gewimpert, bei<strong>der</strong>seits drüsig-punktirt. Blüten <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kel-<br />

ständigen Doldentrauben, diese viel kürzer als die Blätter,<br />

4—6blütig. Blumen kle<strong>in</strong>, lila. ®. In Gärten allgeme<strong>in</strong><br />

kultivirt und verwil<strong>der</strong>t. Juli bis September. — Ganze<br />

Pflanze von angenehm aromatischem Gerüche.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete Kraut, Herba Satarejae,<br />

Pfefferkraut.<br />

8. Hyssopiis L. Isop.<br />

Blüten vollkommen. Kelch röhrig, özähnig. Blumen-<br />

krone 21ippig, Oberlippe flach, ausgerandet o<strong>der</strong> 2spaltig,<br />

Unterlippe 3spaltig, Mittelzipfel grösser, verkehrtherzförmig.<br />

Staubgefässe 4, länger als die Blumenkrone, oberwärts aus-<br />

e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> tretend, die 2 Innern etwas kürzer.<br />

1. Hyssopns offic<strong>in</strong>alis L. Geme<strong>in</strong>er Isop. Wurzel<br />

ästig. Stengel halbstrauchig, am Grunde holzig, oberwärts<br />

krautig, 1' hoch, flaumig. Blätter gegenständig, lanzettlich<br />

o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal-lanzettlich, spitz, ganzrandig, kahl, drüsig-punk-


tirt. Blüten gebüschelt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>seitswendigen sche<strong>in</strong>quirligen<br />

Aehren. Blumen dunkelviolett, selten weiss. 2[. Aus Sild-<br />

europa^ <strong>in</strong> Gärten kultivirt. Juni bis August. — Ganze<br />

Pflanze von aromatischem Gerüche.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete Kraut, Herba Hyssopi.<br />

9. Melissa L. Melisse.<br />

83<br />

Blüten vollkommen. Kelch röhrig, 21ippig, Oberlippe<br />

Szähnig, Unterlippe 2spaltig. Blumenkrone 21ippig, Ober-<br />

lippe etwas gewölbt, meist ausgerandet, Unterlippe Sspaltig,<br />

Mittelzipfel doppelt-grösser. Staubgefässe 4, von e<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />

entfernt, unter <strong>der</strong> Oberlippe zusammenneigend, die 2 <strong>in</strong>-<br />

nern kürzer.<br />

1. Melissa offic<strong>in</strong>alis L. Geme<strong>in</strong>e Melisse. Wurzel<br />

mehrköpfig, Stengel aufrecht, ästig, 1— 2' hoch, unten kahl,<br />

oben flaumig, die blütenstündigen Aeste, so wie die Kelche<br />

zottig. Blätter gegenständig, gestielt, eiförmig o<strong>der</strong> die un-<br />

tern herzförmig, stumpf, gekerbt-gesägt, zerstreut-behaart.<br />

Blüten gehuschelt, <strong>in</strong> beblätterten armblütigen e<strong>in</strong>seitswen-<br />

digen Sche<strong>in</strong> quirlen. Blumen vor dem Aufblühen gelblich,<br />

dann weiss o<strong>der</strong> röthlich. 21 , Aus<br />

Sildeurojxi stammend ^ <strong>in</strong><br />

Gärten allgeme<strong>in</strong> kidtivirt, Jidi, August. — Die Blätter<br />

aromatisch, etwas nach Citronen riechend.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blätter vor <strong>der</strong> Blütezeit,<br />

Folia Helissae.<br />

Präjjarat. Aqaa Melissae.<br />

10. Lamium L. Taubnessel.<br />

Blüten vollkommen. Kelch röhrig, özähnig. Blumen-<br />

krone 21ippig, Oberlippe gewölbt, ganz o<strong>der</strong> gezähnelt. Un-<br />

terlippe nur aus dem verkehrtherzförmigen Mittellappen ge-<br />

bildet, Seitenzipfel unmerklich o<strong>der</strong> fehlend. Staubgefässe 4,<br />

genähert, unter <strong>der</strong> Oberlippe parallel laufend, die 2 <strong>in</strong>-<br />

nern kürzer.<br />

1. Lamium albom L. Weisse Taubnessel. Wurzel<br />

6*


84<br />

sp<strong>in</strong>dlig-faserig, rasig. Stengel aufrecht, 1 2' hoch, e<strong>in</strong>fach<br />

o<strong>der</strong> ästig, kurzsteifhaarig o<strong>der</strong> fast kahl. Blätter gegen-<br />

ständig, gestielt, herzförmig o<strong>der</strong> herzförmig-länglich, zuge-<br />

spitzt, grobgesägt, mehr o<strong>der</strong> weniger behaart. Blüten ge-<br />

btischelt <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kelständigen oberwärts genäherten Sche<strong>in</strong>-<br />

quirlen. Blumen weiss, 10— 12"' lang, Röhre gekrümmt-<br />

aufsteigend, über dem Grunde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en abwärts gerichteten<br />

Kerbzahn erweitert, <strong>in</strong>wendig mit e<strong>in</strong>em Haarkranze versehen.<br />

2^. Auf unhehauten Orten, ivilsten Plätzen. Mai<br />

bis Juli. — Pflanze geruchlos. Die schleimig-süssen Blüten,<br />

Bienen saug, dienen als Thee.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das frische blühende Kraut, Herba la<strong>in</strong>ii albi.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctnra lamii albi.<br />

11. Graleopsis L. Hohlzahn. Daun.<br />

Blüten vollkommen. Kelch röhrig-glockig, özähnig.<br />

Blumenkrone 21ippig, Oberlippe gewölbt, ganz o<strong>der</strong> ausge-<br />

randet, Unterlippe 3spaltig, Mittelzipfel grösser, verkehrt-<br />

herzförmig, am Grunde bei<strong>der</strong>seits mit e<strong>in</strong>em hohlen Zahne<br />

versehen. Staubgefasse 4, genähert, unter <strong>der</strong> Oberlippe pa-<br />

rallel laufend, die 2 <strong>in</strong>nern kürzer.<br />

1. Galeopsis ochrolenca Lam. Gelblichweisser<br />

Hohlzahn. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong><br />

ästig, bis 1' hoch, von abwärts gerichteten Haaren flaumig,<br />

unter den Gelenken nicht verdickt. Blätter gegenständig, ge-<br />

stielt, spitz, gesägt, bei<strong>der</strong>seits grauflaumig, die stengelstän-<br />

digen eiförmig, die astständigen eilanzettlich. Blüten gehu-<br />

schelt <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kelständigen Sche<strong>in</strong>quirlen. Kelchzähne <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e stechende Spitze auslaufend, dreimal kürzer als die<br />

Röhre <strong>der</strong> Blumenkrone. Blumen gelblichweiss, 1 iVi"<br />

lang, Oberlippe e<strong>in</strong>geschnitten-gesägt. (D. Unter Saaten^<br />

auf Sandfel<strong>der</strong>n. Jidi, August. — G. grandiflora Roth. —<br />

Ganze Pflanze balsamisch riechend.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze ohne Wurzel, Herba<br />

lialeopsidis grandiflorae, unter dem Namen Blanken-


heimer Thee^ Thea blankenheimensis o<strong>der</strong> L iberischen<br />

Kräuter, flerbae Liberiauae, bekannt.<br />

12. Marrubium L. Andorn.<br />

85<br />

Blüten vollkommen. Kelch rÖhrig, 5— lOzähnig. Blu-<br />

menkrone 21ippig, Oberlippe flach, ganz o<strong>der</strong> 2spaltig, Un-<br />

terlippe Sspaltig, Mittelzipfel grösser, rundlich. Staubgefässe<br />

4, sammt dem Griffel <strong>in</strong> <strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong> Blumenkrone e<strong>in</strong>-<br />

geschlossen, die 2 <strong>in</strong>nern kürzer.<br />

1. üarrubium vulgare L. Geme<strong>in</strong>er Andorn. Wur-<br />

zel sp<strong>in</strong>dlig-ästig. Stengel sammt den Kelchen weissfilzig,<br />

i—lYi hoch, am Grunde ästig, Aeste aufsteigend. Blätter<br />

gegenständig, gestielt, ungleich - gekerbt, oberseits flaumig,<br />

rückwärts graufilzig, die untern herzförmig-länglich, stumpf,<br />

die obern eiförmig, spitzlich. Blüten <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kelständigen<br />

entfernten Sche<strong>in</strong>quirlen. Kelche lOzähnig, Zähne pfriemlich,<br />

hackig-umgebogen, 5 abwechselnd kle<strong>in</strong>er. Blumen kle<strong>in</strong>,<br />

weiss. 5J.. An Wegen^ auf Schutthaufen, sandigen Fel-<br />

<strong>der</strong>n, Juli his Sejptemher. — Das ganze Kraut aromatisch-<br />

bitter.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete blühende Kraut, Herba<br />

Marrnbii albi, Weisses Andorn kraut.<br />

13. Teucrium L. Gaman<strong>der</strong>.<br />

Blüten vollkommen. Kelch rÖhrig o<strong>der</strong> glockig, 5zäh-<br />

nig. Blumenkrone e<strong>in</strong>lippig, Oberlippe nämlich tief-2spaltig,<br />

aber die Zipfel auf die 3spaltige Unterlippe h<strong>in</strong>abgeschoben,<br />

diese dadurch Sspaltig, Mittelzipfel grösser, rundlich o<strong>der</strong><br />

länglich. Staubgefässe 4, genähert, parallel laufend, die 2<br />

äussern länger.<br />

1, Teacriam Scordium L. Kn oblauchduften<strong>der</strong><br />

Gaman<strong>der</strong>. Wurzelstock ästig, kriechend, beblätterte Aus-<br />

läufer treibend. Stengel krautig, aufrecht o<strong>der</strong> aufsteigend,<br />

V2 ^^2 hoch, ästig, sammt den Ausläufern zottig. Blätter<br />

gegenständig, sitzend, länglich-lanzettlich, stumpf, grobge-


86<br />

zahnt, flaumig, nach oben an Grösse allmälig abnehmend,<br />

trtibgrün. Blüten zu 1— 3 <strong>in</strong> den Blattw<strong>in</strong>keln gegenständig.<br />

Blumen hellpurpuiToth. ^f. Auf Moorwiesen, an simipßgen<br />

Stellen. Juli, August. — Die ganze Pflanze schwach nach<br />

Knoblauch riechend.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten blühenden Spitzen, Herba<br />

Scordii, Knoblauch kraut.<br />

2. Tencr<strong>in</strong>ni Marnm L. Mastixkraut. Stengel strau-<br />

chig, 6— 12" hoch, sammt den Blättern grauflaumig. Blätter<br />

gegenständig, sitzend, eiförmig, spitz, ganzrandig, kle<strong>in</strong>,<br />

2— 4'" lang. Blüten <strong>in</strong> endständigen quirligen Trauben,<br />

Quirle 2—4blütig. Kelche rauhhaarig. Blumen roth, behaart.<br />

1». Südeuropa, <strong>in</strong> Glashäusern kultivirt. Juni bis Au-<br />

gust. — Die stark riechende Pflanze, als Marnm yerum bekannt,<br />

wird von den Katzen geliebt, und daher Katzenkraut<br />

genannt.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das frische blühende Kraut, Herba Mari.<br />

Prä][>arat. * T<strong>in</strong>ctara Mari.<br />

41. Familie. Verbenaceen Juss.<br />

1. Vitex L. Keusch lammbau m.<br />

Blüten vollkommen. Kelch röhrig, özähnig. Blumen-<br />

krone e<strong>in</strong>blättrig, Röhre walzlich, Saum 2lippig, Oberlippe<br />

2— 3spaltig, Unterlippe 3spaltig, <strong>der</strong> mittlere Zipfel grösser,<br />

verkehrt- eiförmig. Staubgefässe 4, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong> Blumen-<br />

krone e<strong>in</strong>gefügt, 2 langer. Fruchtknoten oberständig, Grififel<br />

1, Narbe 2spaltig. Ste<strong>in</strong>frucht trocken, 4samig.<br />

1. Vitex Agnus castus L. Gewöhnlicher Keuschlammbaum.<br />

Strauch, 4— 6' hoch. Zweige nebst <strong>der</strong> Unter-<br />

seite <strong>der</strong> Blätter und den Kelchen grauflaumig. Blätter ge-<br />

genständig, langgestielt, f<strong>in</strong>gerig- 5 -—Tzählig, Blättchen lan-<br />

zettlich, spitz, ganzrandig, das mittlere am grössten, die sei-<br />

tenständigen kle<strong>in</strong>er. Blüten <strong>in</strong> endständigen unterbrochenen<br />

quirligen Aehren. Blumen violett. Ste<strong>in</strong>frucht braun, erbsen-


gross. ^. In Südeuropa, <strong>in</strong> Gärten kultivirt. Juli, Au-<br />

gust. — Blätter von angenehmem Gerüche.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Früchte o<strong>der</strong> die blühenden Zweige,<br />

Baccae o<strong>der</strong> Herba Agni casti, Ken seh beeren.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Agni casti.<br />

2. Verbena L. Eisenkraut.<br />

Blüten vollkommen. Kelch rÖhrig, 4—Sspaltig. Blumen-<br />

krone trichterig o<strong>der</strong> fast stieltellerförmig, Saum schief, 5-<br />

lappig o<strong>der</strong> fast 21ippig. Staubgefässe 4, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong><br />

Blumenkrone e<strong>in</strong>gefügt, 2 länger. Fruchtknoten 1, ober-<br />

ständig, Griffel 1. Ste<strong>in</strong>frucht trocken, <strong>in</strong> 4 e<strong>in</strong>samige Ste<strong>in</strong><br />

kerne sich spaltend.<br />

1. Verbena offic<strong>in</strong>alis L. Geme<strong>in</strong>es Eisenkraut.<br />

Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig. Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, 4kantig<br />

kahl o<strong>der</strong> von kle<strong>in</strong>en Zäckchen rauh, oben rispig ästig.<br />

Blätter gegenständig, borstlich, mattgrün, im Umrisse ei-<br />

länglich, <strong>in</strong> den Blattstiel herablaufend, Sspaltig o<strong>der</strong> fie<strong>der</strong>-<br />

lappig, Zipfel grobe<strong>in</strong>geschnitten-gcsägt. Blüten <strong>in</strong> endstän-<br />

digen nackten ruthenförmigen fast fädlichen Aehren. Elumen<br />

sehr kle<strong>in</strong>, lila. ®. An Wegen, Zäunen, auf loilsten und<br />

behauten Plätzen geme<strong>in</strong>. Juni bis September.<br />

Verbenae.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze ohne Wurzel, Herba<br />

Präpay^at. * T<strong>in</strong>ctura Verbenae.<br />

42. Familie. Asperifolien L.<br />

1. Heliotropium L. Sonnenwende.<br />

Blüten vollkommen. Kelch rÖhrig, Sspaltig. Blumen-<br />

krone stieltellerförmig, Saum 5 spaltig, Zipfel stumpf, Schlund<br />

ohne Deckklappen. Staubgefässe 5, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong> Blu-<br />

menkrone e<strong>in</strong>gefügt und e<strong>in</strong>geschlossen. Griffel sehr kurz<br />

an <strong>der</strong> Spitze des Fruchtknotens, dieser bei <strong>der</strong> Reife <strong>in</strong> 4<br />

Spaltfrüchte zerfallend.<br />

87


88<br />

1. Heliotrop<strong>in</strong>m peruTiannm L. Vanillenkraut.<br />

Stengel strauchig, aufrecTit, V hoch, sammt den Blättern<br />

grau-rauhhaarig. Blätter wechselständig, kurzgestielt, eilan-<br />

zettlich, ganzrandig, runzlig. Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>seitigen deckblatt-<br />

losen ährenförmigen Ti-auben. Blumen bläulich, nach Vanille<br />

duftend. ^. Aus Peru stammend^ <strong>in</strong> Gärten allgeme<strong>in</strong><br />

kultivirt. Mai bis Herbst.<br />

Ofßc<strong>in</strong>eU. Die blühenden Zweige, Herba Heliotropii.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Heliotropii.<br />

2. Symphytum L. Schwarzwurz.<br />

Blüten vollkommen. Kelch rÖhrig, Stheilig. Blumen-<br />

krone walzlich- glockig, Szähnig, Schlund durch 5 pfriemliche<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Kegel zusammenneigende Deckklappen geschlossen.<br />

Staubgefässe 5, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong> Blumenkrone e<strong>in</strong>gefügt,<br />

mit den Deckklappen abwechselnd. Fruchtknoten oberständig,<br />

4theilig, GriflPel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Nüsschen 4, am ausge-<br />

höhlten Grunde mit e<strong>in</strong>em gedunsenen R<strong>in</strong>ge umgeben, an<br />

den Fruchtboden angewachsen.<br />

1. Symphytum officiaale L. Geme<strong>in</strong>e Schwarz-<br />

wurz. Wurzelstock rübenförmig-ästig, dick, senkrecht, aus-<br />

wendig schwarz, <strong>in</strong>nerlich weiss, geruchlos. Stengel auf-<br />

recht, 1— 3' hoch, von den herablaufendeu Blättern geflü-<br />

gelt, steifhaarig wie die ganze Pflanze. Blätter eilanzettlich<br />

o<strong>der</strong> lanzettlich, ganzrandig, zugespitzt, die untern <strong>in</strong> den<br />

Blattstiel verlaufend, die obern sitzend, langherablaufend.<br />

Blüten überhängend <strong>in</strong> e<strong>in</strong>seitigen deckblattlosen traubenför-<br />

migen Wickeln. Blumenkrone 6— 8'" lang, schmutzigrosen-<br />

roth, seltner rosenroth o<strong>der</strong> gelblichweiss, die Zähne zurück-<br />

gekrümmt. 2|.. In Auen, an Bächen^ auf nassen Wiesen.<br />

Mai bis Juli.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frische und getrocknete Wurzel, Radii<br />

Symphyti o<strong>der</strong> Consolidae majoris.<br />

Präparat. * Tioctara Sympliyti.


3. Borago L. Boretsch.<br />

89<br />

Blüten vollkommen. Kelch Stheilig, wagrecht ausge-<br />

breitet, bei <strong>der</strong> Fruchtreife glockig - zusammenschliessend.<br />

Blumenkrone radförmig, 5 spaltig, Zipfel eiförmig, spitz.<br />

Schlund mit 5 Deckklappen besetzt. Staubgefässe 5, Staub-<br />

fäden 2spaltig, <strong>der</strong> <strong>in</strong>nere Schenkel das Staubkölbchen tra-<br />

gend. Fruchtknoten 4, oberstäudig. Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach.<br />

Nüsschen 4, am ausgehöhlten Grunde mit e<strong>in</strong>em gedunse-<br />

nen R<strong>in</strong>ge umgeben, an den Fruchtboden angewachsen.<br />

l.Borago offic<strong>in</strong>alis L. Gebräuchlicher Boretsch.<br />

Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, ästig, 1— 2' hoch, steif-<br />

haarig-stechend wie die ganze Pflanze. Blätter eiförmig, el-<br />

liptisch o<strong>der</strong> länglich, wellig-gezähnt, spitz, die untern <strong>in</strong><br />

den Blattstiel verlaufend, die obern halbstengelumfassend,<br />

am Grunde oft herzförmig. Blüten überhängend, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>seiti-<br />

gen deckblättrigen traubenförmigen Wickeln. Deckblätter ei-<br />

lanzettlich. Blumen 1" im Durchmesser, azurblau mit schwärzlichen<br />

zusammenschliessenden Staubkölbchen. (?. Aus dem<br />

Oriente stammend, <strong>in</strong> Gärten gebaut und verwildei^t.<br />

Juni bis August. — Die frischen Blätter haben e<strong>in</strong>en gur-<br />

kenartigen Geruch und Geschmack.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blüten, Plores Borag<strong>in</strong>is.<br />

4. Pulmonaria L. Lungenkraut.<br />

Blüten vollkommen. Kelch röhrig-glockig, prismatisch-<br />

Skantig, Szähnig, bei <strong>der</strong> Fruchtreife aufgeblasen. Blumen-<br />

krone ti'ichterig, Slappig, Lappen stumpf, Schlund gebartet<br />

ohne Deckklappen. Staubgefässe 5. Fruchtknoten 4, ober-<br />

ständig. Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Nüsschen 4, mit dem fla-<br />

chen Grunde auf dem Fruchtboden angewachsen.<br />

1. Pulmonaria offic<strong>in</strong>alis L Gebräuchliches Lun-<br />

genkraut. Wurzelstock mehrköpfig. Stengel aufrecht, 6 bis<br />

12" hoch, steifhaarig wie die ganze Pflanze mit e<strong>in</strong>gemisch-<br />

ten drüsentragenden Haaren, oben ästig. Blätter ganzrandig,<br />

spitz, trübgrün, weich, öfter weissgefleckt, die <strong>der</strong> unfrucht-


90<br />

baren Seitenbüschel gestielt, theils herzförmig, theils eiför-<br />

mig, die untern stengelständigen spatlig- eiförmig, <strong>in</strong> den<br />

breitgeflügelten Blattstiel herablaufend, die obern li<strong>in</strong>glich,<br />

sitzend, etwas herablaufend. Blüten aufrecht, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>seitigen<br />

deckblattlosen traubenförmigen Wickeln. Blumen bei dem<br />

Aufblühen rosenroth, dann lichtviolettblau. %. In Laub-<br />

wäl<strong>der</strong>n, an Bächen, Hecken. März bis Mai.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blatter, Folia Pnlmonariae.<br />

43. Familie. Convolvulaceen Vent.<br />

1. Convolvulus L. W<strong>in</strong>de.<br />

Blüten vollkommen. Kelch Öblättrig. Blumenkrone<br />

trichterig-glockig, Saum eck ig- 5 lappig, 5faltig. Staubgefässe<br />

5, am Grunde <strong>der</strong> Blumenkrone e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1,<br />

oberständig, Grifi^el 1, 2narbig. Kapsel 1— 2fcicherig, 2klap-<br />

pig o<strong>der</strong> unregelmässig aufspr<strong>in</strong>gend, 2—4samig.<br />

1. Conyolvalus arvensis L. Acker -W<strong>in</strong> de. Wurzel-<br />

stock ästig, kriechend. Stengel sich w<strong>in</strong>dend, nie<strong>der</strong>gestreckt<br />

o<strong>der</strong> klimmend, 1— 3' lang, sammt den Blättern kahl o<strong>der</strong><br />

kurzhaarig, am Grunde ästig. Blätter wechselständig, gestielt,<br />

eiförmig o<strong>der</strong> länglich, stumpf, ganzrandig, am Grunde pfeil-<br />

förmig o<strong>der</strong> fast abgestutzt. Blütenstiele e<strong>in</strong>zeln, blattw<strong>in</strong>kel-<br />

st'ändig, meist e<strong>in</strong>blütig, ungefähr <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte mit 2 klei-<br />

nen Deckblättchen. Blumenkrone 1" lang, weiss o<strong>der</strong> rosen-<br />

roth, wohlriechend. 2|.. Aiif grasigen Plätzen, an Ra<strong>in</strong>en.<br />

Mai bis September.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze, Herba ConTolYuli.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctora ConYolvuli.<br />

44. Familie. Solanaceen Barth<br />

A. Frucht e<strong>in</strong>e vielsamige Kapsel.<br />

1. Hyoscyamus L. Bilsenkraut.<br />

Blüten vollkommen. Kelch krugförmig, ozähnig, blei-<br />

bend. Blumenkrone trichterig, Saum schief-ölappig, Lappen


stumpf, etwas ungleich. Staubgefässe ^, iiü Grunde <strong>der</strong> Blu-<br />

menkrone e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten oberständig, Griffel fäd-<br />

lich, Narbe köpfig. Kapsel 2fHcherig, vielsamig, vom ver-<br />

grösserten Kelche e<strong>in</strong>geschlossen, unten bauchig, oberwärts<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Hals zusammengezogen, an <strong>der</strong> Spitze mit e<strong>in</strong>em<br />

2facherigen Deckel rundum aufspr<strong>in</strong>gend.<br />

91<br />

1. Hyoscyamus niger L. Schwarzes Bilsenkraut.<br />

Wurzel möhrenförmig. Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, e<strong>in</strong>fach<br />

o<strong>der</strong> ästig, klebrig- wollig wie die ganze Pflanze. Blätter<br />

wechselständig, eilänglich, buchtig-gezähnt o<strong>der</strong> buchtig-fie-<br />

<strong>der</strong>spaltig, nur die blütenständigen grobgezähnt, die untern<br />

<strong>in</strong> den Blattstiel verlaufend, die obern mit halbumfassendem<br />

Grunde sitzend, Zipfel spitz o<strong>der</strong> zugespitzt. Blüten <strong>in</strong> be-<br />

blätterten anfangs verkürzten nach dem Verblühen verlän-<br />

gerten e<strong>in</strong>seitigen Aehren. Blumen 1" im Durchmesser,<br />

bleichschmutziggelb mit violettem Schlünde und violetten<br />

StaubkÖlbchen mit e<strong>in</strong>em violettbraunen A<strong>der</strong>netze durchzo-<br />

gen. Fruchtkelch zottig, netza<strong>der</strong>ig. ®. 0. Auf Schutt^<br />

wüsten Plätzen, an Wegen, geme<strong>in</strong>. Juli his August. —<br />

Ganze Pflanze wi<strong>der</strong>lich st<strong>in</strong>kend, narkotisch.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die vor <strong>der</strong> Blütezeit gesammelten Blät-<br />

ter, Folia Hyoscyami. 2. Das blühende Kraut. 3. Die Samen,<br />

Sem<strong>in</strong>a Hyoscyami.<br />

Präparate. Eitractom Hyoscyanii folioruni 5 Eitractum<br />

Hyoscyami sem<strong>in</strong>um; Oleum Hyoscyami pressum und coctum:<br />

* T<strong>in</strong>ctura Hyoscyami.<br />

2. Datura L. Stechapfel.<br />

Blüten vollkommen. Kelch röhrig, Skantig, Szähnig, die<br />

Röhre nach dem Verblühen von dem bleibenden kreisrunden<br />

Grunde rundum abspr<strong>in</strong>gend. Blumenkrone trichterig, Saum 5-<br />

lappig, Lappen spitz. Staubgefässe 5, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong> Blu-<br />

menkrone e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten oberständig, Grifl'el 1 , Narbe<br />

21appig. Kapsel auf dem Kelchgrunde sitzend, eiförmig-kuglig,<br />

unvoll8tändig-4fächerig, unvollständig- 4klappig, vielsamig.


92<br />

1. Datnra Stramoniam L. Geme<strong>in</strong>er Stechapfel.<br />

Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig. Stengel aufrecht, 1 - 3' hoch, buschig-<br />

ästig, sammt den Blättern flaumhaarig o<strong>der</strong> kahl. Blätter<br />

wechselständig, gestielt, eiförmig o<strong>der</strong> eilänglich, zugespitzt-<br />

buchtig-gezähnt. Blüten e<strong>in</strong>zeln, blattw<strong>in</strong>kelständig, gestielt.<br />

Kelche 1— 2" lang. Blumen weiss, 3—4" lang, <strong>der</strong> Länge<br />

nach gefaltet mit haarspitzigen Zipfeln. Kapsel apfelgross,<br />

dornig, aufrecht. Samen kle<strong>in</strong>, nierenförmig, braun o<strong>der</strong><br />

schwarz. ®. Aus Ost<strong>in</strong>dien stammend^ längst e<strong>in</strong>gehürgert,<br />

auf lüilstem tmd behautem Lande, auf Schutt, iii <strong>der</strong><br />

Nähe <strong>der</strong> Dörfer, geme<strong>in</strong>. Juli, August. — Wi<strong>der</strong>lich<br />

st<strong>in</strong>kende Giftpflanze.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die frischen und getrockneten Blätter,<br />

Folia Stramonii. 2. Die blühende Pflanze, Herba Stramonii.<br />

3. Die Samen, Sem<strong>in</strong>a Stramonii.<br />

Prä'parat. T<strong>in</strong>ctara Stramonii.<br />

3. Nicotiana L. Tabak.<br />

Blüten vollkommen. Kelch röhrig-glockig, Sspaltig,<br />

bleibend. Blumenkrone trichter- o<strong>der</strong> stieltellerförmig, Saum<br />

Sspaltig. Staubgefässe 5, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Rohre <strong>der</strong> Blumenkrone<br />

e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten oberständig, Grifi'el 1, Narbe köpfig.<br />

Kapsel im Kelche sitzend, 2—4fächerig, an <strong>der</strong> Spitze 4-<br />

klappig, vielsamig.<br />

1. Nicotiana Tabacum L. Geme<strong>in</strong>er Tabak. Wur-<br />

zel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, 3— 5' hoch, oben ästig, so<br />

wie die ganze Pflanze mit drüsig-klebrigen Haaren dicht<br />

besetzt. Blätter wechselständig, sitzend, länglich-lanzettlich,<br />

zugespitzt, ganzrandig, die untern am Stengel herablaufend,<br />

1' laug. Blüten <strong>in</strong> end- und seitenständigen armblütigen Ris-<br />

pen mit lanzettlichen Deckblättern gestützt. Blumenkrone<br />

trichterig, mehrmal länger als <strong>der</strong> Kelch, über 1" lang, am<br />

Schlünde aufgeblasen, Saum flach, rosenroth mit 5 zugespitz-<br />

ten Zipfeln, (j). Aus Amerika stammend, seit löOS <strong>in</strong> Eu-<br />

ropa bekannt und im Grossen gebaut. Juli bis September.


Offic<strong>in</strong>ell, Die frischen und getrockneten (ungebeitzten)<br />

Blätter^ Folia Nicotianae.<br />

Präparat * T<strong>in</strong>ctnra Nicotiauae.<br />

B. Fimclit e<strong>in</strong>e vielsamige Beere.<br />

4. Atropa L. Tollkirsche.<br />

93<br />

Blüten vollkommen. Kelch Sspaltig, bleibend; bei <strong>der</strong><br />

Fruchtreife vergrössert, sternförmig- ausgebreitet. Blumenkrone<br />

walzlich-glockig; Slappig. Staubgefässe ö^ am Grunde <strong>der</strong><br />

Blumenkroue e<strong>in</strong>gefügt^ Staubkölbchen ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> tretend,<br />

<strong>der</strong> Länge nach aufspr<strong>in</strong>gend. Fruchtknoten oberständig,<br />

Griffel 1, Narbe köpfig. Beere auf dem fast flachen Kelche<br />

sitzend, saftig, 2fächerig, vielsamig.<br />

1. Atropa Belladonna L. Geme<strong>in</strong>e Tollkirsche.<br />

Wurzel walzlich-ästig, schmutzigweiss. Stengel aufrecht, 3<br />

bis 5' hoch, ästig, purpurbraun, sammt den Kelchen, Blatt-<br />

und Blütenstielen drüsig-flaumig. Blätter gestielt, eiförmig<br />

o<strong>der</strong> elliptisch, ganzrandig, zugespitzt, kahl o<strong>der</strong> flaumig,<br />

paarweise nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, das e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>er. Blüten e<strong>in</strong>zeln,<br />

achselständig, gestielt, überhängend. Blumen gross, 1" lang,<br />

schmutzig- violett. Beeren nie<strong>der</strong>gedrückt-kuglig, kirschengross,<br />

glänzendschwarz, von e<strong>in</strong>em rosenrothen Safte erfüllt. 2j. In<br />

Wäl<strong>der</strong>n, Holzschlägen, Schluchten. Juni, Juli. — In<br />

allen Theilen e<strong>in</strong> tödtlich narkotisches Gift enthaltend.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die Wurzel, Radix ßelladonnae. 2. Das<br />

frische blühende Kraut, Herba ßelladonnae florida. 3. Die<br />

frischen und getrockneten Blätter, Folia ßelladonnae.<br />

donnae.<br />

Präparate. Extpactnm, Pulvis und * T<strong>in</strong>ctnra ßella-<br />

5. Solanimi L. Nachtschatten.<br />

Blüten vollkommen. Kelch Sspaltig, bleibend, bei <strong>der</strong><br />

Fruchtreife unverän<strong>der</strong>t. Blumenkrone radförmig, öspaltig<br />

o<strong>der</strong> ölappig, Lappen spitz. Staubgefässe 3, Staubkölbchen


94<br />

zusammenschliessend, an <strong>der</strong> Spitze mit 2 Löchern aufspr<strong>in</strong>-<br />

gend. Fruchtknoten oberständig, Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach.<br />

Beere im offenen Kelche sitzend, saftig, 2—4fächerig, viel-<br />

samig.<br />

1. Solana<strong>in</strong> Dalcamara L. Bittersüsser Nacht-<br />

schatten. Stamm strauchig, holzig, ästig, Aeste krautig,<br />

grün, bis 10' hoch kletternd, sammt den Blättern angedrückt-<br />

behaart. Blätter wechselständig, gestielt, eiförmig o<strong>der</strong> ei-<br />

länglich, zugespitzt, ganzrandig, am Grunde oft herzförmig,<br />

o<strong>der</strong> die obern spiessförmig- o<strong>der</strong> halbspiessförmig-geöhrelt.<br />

Blüten <strong>in</strong> end- und seitenständigen Trugdolden. Blumen<br />

violett, Zipfel zurückgeschlagen. Beeren elliptisch, glänzend-<br />

scharlachroth. t'. In feuchten Gebüschen, an Flüssen, Bä-<br />

chen. Juli bis September.<br />

Ofßc<strong>in</strong>eU. 1. Die e<strong>in</strong>jährigen Stengel, Stipites Dolca-<br />

marae, Bittersüss. 2. Das frische blühende Kraut.<br />

Präparate, fixtractnm und * T<strong>in</strong>ctara Dulcamarae.<br />

2. Solanum nigruni L. Geme<strong>in</strong>er Nachtschatten.<br />

Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel krautig, aufrecht, 1—2' hoch, ästig,<br />

kurzhaarig bis zottig, an den Kanten oft höckerig o<strong>der</strong><br />

weichstachlig. Blätter wechselständig, gestielt, eiförmig, spitz,<br />

randschweifig o<strong>der</strong> buchtig-gezähnt, zerstreut-behaart o<strong>der</strong><br />

ziemlich kahl. Blüten <strong>in</strong> seitenständigen überhängenden Trug-<br />

dolden. Blumen weiss o<strong>der</strong> hellviolett. Beeren kuglig, erb-<br />

sengross, meist schwarz, seltner grün, gelb o<strong>der</strong> roth. ®.<br />

Auf icüsten und bebauten Plätzen, an Wegen, geme<strong>in</strong>.<br />

Juli bis Oktober.<br />

nigri.<br />

Ofßc<strong>in</strong>eU. Das frische blühende Kraut, Herba Solani<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctnra Solani nigri.<br />

3. Solanum tuberosum L. Kartoffel. Wurzel ästig,<br />

knollentragend. Stengel aufrecht, 1 — 2' hoch, ästig, ange-<br />

drückt-behaart wie die ganze Pflanze. Blätter wechselständig,<br />

unterbrochen-gefie<strong>der</strong>t. Blättchen eiförmig, zugespitzt, ganz-<br />

randig, die wechselständigen sehr kle<strong>in</strong>. Blüten <strong>in</strong> end-


ständigen aufrechten Trugdolden, blassviolett o<strong>der</strong> weiss.<br />

Beeren gross, kuglig, grün. '^I- Allgeme<strong>in</strong> im Grossen ge-<br />

baut. Julif August.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die kranken Knollen, Tubera Solani toberosi<br />

aegrotantia, Kranke Erdäpfel.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Solani tnberosi.<br />

6. Lycopersicum Miller. Liebesapfel.<br />

9^<br />

Blüten vollkommen. Kelch 5—7spaltig, bleibend, bei<br />

<strong>der</strong> Fruchtreife vergrössert. Blumenkrone radförmig, 5— 7-<br />

lappig, Lappen spitz. Staubgefässe 5—7, Staubkölbchen<br />

durch e<strong>in</strong> an <strong>der</strong> Spitze verlängertes Häutchen verwachsen,<br />

<strong>in</strong>wendig <strong>der</strong> Länge nach aufspr<strong>in</strong>gend. Fruchtknoten ober-<br />

ständig, Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Beere im offenen Kelche<br />

sitzend, 2fächerig, vielsamig.<br />

1. Lycopersicum esculentam Miller. Essbarer Lie-<br />

besapfel. Paradeisapfel. Stengel krautig, liegend o<strong>der</strong><br />

aufsteigend, ästig, 2—4' lang, sammt den Blijtenstielen behaart.<br />

Blätter wechselständig, unterbrochen-fie<strong>der</strong>theilig, Blättchen<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger fie<strong>der</strong>spaltig, zerstreut- behaart, die wech-<br />

selständigen kle<strong>in</strong>, eiförmig. Blüten <strong>in</strong> seitenständigen Trug-<br />

dolden, gelb. Beeren hängend, auf dem Kelche sitzend, glatt,<br />

roth o<strong>der</strong> gelb, gross, plattkugelig, 1—2" im Durchmesser.<br />

®. Aus Südamerika stammend, <strong>in</strong> Gärten kultivirt. Juli,<br />

August. — Solanum Lycopersicum L.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das blühende Kraut, Herba lycopersici.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctara lycopersici.<br />

7. Capsicum L. Beissbeere.<br />

Blüten vollkommen. Kelch kurzbecherförmig, Szähnig,<br />

bleibend. Blumenkrone radförmig, Sspaltig, Zipfel spitz.<br />

Staubgefässe 5, frei, abstehend. Fruchtknoten oberständig,<br />

Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Beere aul dem Kelche sitzend, le-<br />

<strong>der</strong>ig, wenig saftig, 2fächerig, vielsamig.<br />

1. Capsicum annuum L. Jährige Beissbeere. Wur-


96<br />

zel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig, 1 — 2' hoch,<br />

kahl wie die ganze Pflanze. Elätter wechselstl<strong>in</strong>dig, gestielt,<br />

eiförmig o<strong>der</strong> elliptisch, spitz, ganzrandig, die untern e<strong>in</strong>-<br />

zeln, die obern zu 2 beisammen, das e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>er. Blüten-<br />

stiele e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> zu 2, selten- und blattw<strong>in</strong>kelständig, nie-<br />

<strong>der</strong>gebogen. Blumen weiss o<strong>der</strong> gelblichweiss. Beeren hän-<br />

gend, auf dem Kelche sitzend, keilförmig-länglich, hochroth,<br />

saftlos, bis 2" lang. 0. Aus Südamerika stammend, <strong>in</strong><br />

Gärten kidtivirt. Juni, Juli. — Die Früchte besitzen e<strong>in</strong>en<br />

anhaltend scharfen brennenden Geschmack.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten reifen Früchte, Fractas<br />

Capsici annui, Paprika, Türkischer o<strong>der</strong> spanischer<br />

Pfeffer.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Capsici.<br />

45. Familie. Scrophular<strong>in</strong>een R. Brown.<br />

1. Verbascu<strong>in</strong> L. Königskerze. Wollkraut.<br />

Blüten vollkommen. Kelch 5theilig. Röhre <strong>der</strong> Blumen-<br />

krone sehr kurz, Saum radförmig o<strong>der</strong> trichterig, Slappig,<br />

Lappen abgerundet, <strong>der</strong> vor<strong>der</strong>e grösser. Staubgefässe 5,<br />

<strong>der</strong> Röhre <strong>der</strong> Blumenkrone e<strong>in</strong>gefügt, die 2 vordem län-<br />

ger, Staubfäden alle 5 o<strong>der</strong> nur die 3 kürzern dichtwollig.<br />

Fruchtknoten oberständig, Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Kapsel<br />

2fächerig, 2klappig, vielsamig.<br />

1. Yerbascum phlomoides L. Grossblüt ige Königs-<br />

kerze. Stengel aufrecht, 2— 5' hoch, dicht-gelblichfilzig wie<br />

die ganze Pflanze. Blätter wechselständig, gekerbt, die un-<br />

tern länglich-verkehrteiförmig, <strong>in</strong> den Blattstiel verschmälert,<br />

stumpf o<strong>der</strong> spitz, die obern eiförmig, elliptisch o<strong>der</strong> läng-<br />

lich-lanzettlich, spitz o<strong>der</strong> zugespitzt, bald mit halbumfassen-<br />

dem Grunde sitzend, bald mehr o<strong>der</strong> weniger von e<strong>in</strong>em<br />

Blatte zum an<strong>der</strong>n herablaufend. Blüten e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> gehu-<br />

schelt <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endständigen Traube, Traube verlängert,<br />

1 — 2' lang, locker o<strong>der</strong> gedrängt, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> am Grunde


ästig. Blumenkrone radförmig, flach, citronengelb, ly^— 2"<br />

im Durchmesser, wohlriechend. Die 2 längern Staubfäden<br />

kahl, höchstens 2mal länger als das auf <strong>der</strong> e<strong>in</strong>en Seite<br />

herablaufende StaubkÖlbchen, die 3 kürzern weisswoUig.<br />

Narbe keulenförmig, (f). Auf trocknem sonnigem Boden, <strong>in</strong><br />

Auen. Juli, August,<br />

97<br />

Offic<strong>in</strong>eU. 1. Die getrockneten Blumenkronen, Flores<br />

Verbasci, Himmelbrand. 2. Die getrockneten Blätter,<br />

Folia Verbasci, 3. Die blühende Pflanze.<br />

Verbasci.<br />

Prä'parat aus dem blühenden Kraute, * T<strong>in</strong>ctara<br />

2. Verbascu<strong>in</strong> Thapsus L. Geme<strong>in</strong>e Königskerze.<br />

Stengel aufrecht, 1— 4' hoch, dicht-gelblichfilzig wie die<br />

ganze Pflanze. Blätter wechselständig, kle<strong>in</strong>gekerbt, die un-<br />

tern länglich-keilig, <strong>in</strong> den Blattstiel verschmälert, stumpf,<br />

die obern länglich-lauzettlich, spitz, von e<strong>in</strong>em Blatte zum<br />

an<strong>der</strong>n herablaufend. Blüten e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> gehuschelt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

endständigen Traube. Traube verlängert, 1" lang, gedrungen,<br />

e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> am Grunde etwas ästig. Blumenkrone trichterig,<br />

lichtgelb, nur 6— 10'" im Durchmesser, wohlriechend. Die<br />

2 längern Staubfäden kahl, 4mal länger als das auf e<strong>in</strong>er<br />

Seite herablaufende Staubkölbchen, die 3 kürzern weisswollig.<br />

Narbe kopfförmig. 3. An Ufern, auf ßandfei<strong>der</strong>n, Mau-<br />

ern. Jidi, August.<br />

Benützung wie bei dem vorigen.<br />

2. Scrophularia L. Braunwurz.<br />

Blüten vollkommen. Kelch frei, Stheilig o<strong>der</strong> Sspaltig,<br />

Blumenkrone spornlos, Röhre fast kuglig-aufgeblasen, Saum<br />

kurz, 2lippig, Oberlippe 2spaltig, Unterlippe 31appig, Schlund<br />

offen. Staubgeftisse 4, zweimächtig, unter <strong>der</strong> Oberlippe e<strong>in</strong><br />

Ansatz zu e<strong>in</strong>em fünften Staubgefässe. Fruchtknoten ober-<br />

ständig, Griffel 1, Narbe stumpf. Kapsel 2fächerig, 2klappig,<br />

vielsamig.<br />

<strong>Maly</strong>: Medic<strong>in</strong>alpflanzen. 7


98<br />

1. Scrophularia nodosa L. Knotige Braun würz.<br />

Wurzelstock walzlich, ästig, kriechend, an <strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong><br />

Aeste knollenförmig-verdickt, braun. Stengel aufi-echt, e<strong>in</strong>-<br />

fach o<strong>der</strong> ästig, 2— 4' hoch, geschärft- 4kantig, kahl, nur<br />

oben sammt den Blütenstielen drüsig-flaumig. Blätter gegen-<br />

ständig, gestielt, kahl^ eiförmig o<strong>der</strong> eilänglich, mit abge-<br />

schnittenem o<strong>der</strong> herzförmigem Grunde, spitz, scharfgesägt,<br />

dunkelgrün. Blüten <strong>in</strong> endständiger länglicher Rispe. Kelch-<br />

zipfel stumpf, schmalrandhäutig. Blumen kle<strong>in</strong>, gelbgrün o<strong>der</strong><br />

rothbraun überlaufen. 2|., In Auen^ an Eächen, <strong>in</strong> Vor-<br />

hölzern. Juni, Juli. — Wurzel von widrigem bitterem<br />

Geschmacke.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel, Radii Scrophnlariae.<br />

Präfarat. * Tiuctora Scrophulariae.<br />

3. L<strong>in</strong>aria Tournef Le<strong>in</strong>kraut.<br />

Blüten vollkommen. Kelch frei, Stheilig. Blumenkrone<br />

21ippig, am Grunde gespornt, Oberlippe 2spaltig, Unterlippe<br />

Sspaltig mit aufgeblasenem Gaumen hervortretend, den Schlund<br />

ganz o<strong>der</strong> theilweise schliessend. Staubgefässe 4, zweimäch-<br />

tig. Fruchtknoten oberständig, Griffel 1, Narbe stumpf Kap-<br />

sel 2fächerig, mit 2 meistens Sspaltigen Klappen aufspr<strong>in</strong>-<br />

gend, vielsamig.<br />

1. L<strong>in</strong>aria vnlgaris L. Geme<strong>in</strong>es Le<strong>in</strong>kraut. Wurzelstock<br />

stielrund, ästig, kriechend. Stengel aufrecht, 1— 2'<br />

hoch, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> oben ästig, so wie die Blätter kahl, nur<br />

die Spitze o<strong>der</strong> doch die Traubensp<strong>in</strong>del sammt den Blüten-<br />

stielchen mehr o<strong>der</strong> m<strong>in</strong><strong>der</strong> drüsig-behaart. Blätter wechsel-<br />

ständig, meist gedrungen, sitzend, l<strong>in</strong>eal o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal-lanzett-<br />

lich, spitz, ganzrandig, Snervig, oberseits grasgrün, unterseits<br />

bläulich. Blüten <strong>in</strong> endständigen dichtgedrungenen Trauben.<br />

Blumen mit dem Sporne 10— 15'" lang, bleichschwefelgelb<br />

mit dunklerer Unterlippe und orangefarbenem Gaumen. %.<br />

An Wegen, Ra<strong>in</strong>en, auf sandigen Plätzen, geme<strong>in</strong>. Juli<br />

bis Oktober. — Antirrh<strong>in</strong>um L<strong>in</strong>aria L.


99<br />

Offic<strong>in</strong>ell, Das frische und getrocknete blühende Kraut,<br />

Herba L<strong>in</strong>ariae.<br />

Präparate. Ungaentam und * T<strong>in</strong>ctnra L<strong>in</strong>ariae.<br />

4. Digitalis L. F<strong>in</strong>gerhut.<br />

Blüten vollkommen. Kelch frei, Stheilig. Blumenkrone<br />

spornlos, glockig, mit schiefem 21ippigem Saume, Oberlippe<br />

ungetheilt, ausgerandet o<strong>der</strong> 2zähnigj Unterlippe 3spaltig,<br />

Mittelzipfel grösser. Staubgefässe 4, zweimächtig, <strong>der</strong> Blumen-<br />

krone e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten oberständig, Griffel 1, Narbe<br />

köpfig. Kapsel 2fächerig, 2klappig, vielsamig.<br />

1. Digitalis parpurea L. Rother F<strong>in</strong>gerhut. Wur-<br />

zel faserig. Stengel aufrecht, 2— 3' hoch, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> etwas<br />

ästig, so wie die ganze Pflanze dicht weichhaarig. Blätter<br />

wechselständig, eilanzettförmig, gekerbt, die untern <strong>in</strong> den<br />

Blattstiel verlaufend, die obern kle<strong>in</strong>er, sitzend, <strong>in</strong> Deck-<br />

blätter übergehend. Blüten herabhängend <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endständi-<br />

gen e<strong>in</strong>seitswendigen Traube. Kelchzipfel eirund, stumpfge-<br />

spitzt, ungleich. Blumen IV2—2" lang, purpurroth, äusser-<br />

lich kahl, <strong>in</strong>wendig behaart und mit dunklern weissberande-<br />

ten Flecken besetzt, Saum 41appig, wollig-gewimpert, Lappen<br />

kurz, abgerundet, <strong>der</strong> unterste länger, <strong>in</strong>wendig bärtig. Q<br />

und %. In Gehirgswäl<strong>der</strong>n, <strong>in</strong> Gärten allgeme<strong>in</strong> als Zier-<br />

'pflanze kultivirt. Juni bis August.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen und getrockneten Blätter, Folia<br />

Digitalis pnrpureae.<br />

Digitalis.<br />

Präparate. * T<strong>in</strong>ctnra, Extractnm und ünguentnm<br />

8. Grratiola L. Gnadenkraut.<br />

Blüten vollkommen. Kelch ötheilig mit 2 gleichen<br />

l<strong>in</strong>ealen Deckblättchen gestützt. Blumenkrone spornlos, trich-<br />

terig, Saum 4spaltig, fast 21ippig, <strong>der</strong> breitere ausgerandete<br />

Zipfel die Oberlippe, die 3 an<strong>der</strong>n die Unterlippe vorstel-<br />

lend, Schlund offen. Staubgefässe 4, die 2 kürzern frucht-<br />

7*


100<br />

bar, die 2 längern verkümmert. Fruchtknoten oberständig,<br />

Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Kapsel 2fächerig, 2klappig, vielsamig.<br />

1. Gratiola offic<strong>in</strong>alis L. Geme<strong>in</strong>es Gnadenkraut.<br />

Wurzelstock stielrund, geglie<strong>der</strong>t, ästig, kriechend, weiss.<br />

Stengel aufrecht, bis 1' hoch, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig, kahl wie<br />

die ganze Pflanze. Blätter gegenständig, sitzend, lanzettlich,<br />

spitz, an <strong>der</strong> untern Hälfte ganzrandig-, an <strong>der</strong> obern ge-<br />

sägt. Blütenstiele e<strong>in</strong>zeln, blattw<strong>in</strong>kelständig, e<strong>in</strong>blütig, kürzer<br />

als das Blatt. Blumen 8— 10"' lang, weiss o<strong>der</strong> röthlich.<br />

2|-. Auf sumpfigen Wiesen. Juni bis August. — Geschmack<br />

<strong>der</strong> Wurzel und <strong>der</strong> Blätter ekelhaft bitter.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die Wurzel, Radix Gratiolae. 2, Das<br />

frische und getrocknete Kraut, Herba Gratiolae.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Gratiolae.<br />

6. Euphrasia L. Augentrost.<br />

Blüten vollkommen. Kelch frei, röhrig o<strong>der</strong> glockig,<br />

4zähnig o<strong>der</strong> 4spaltig. Blumenkrone spornlos, rachenförmig,<br />

Oberlippe helmartig-gewölbt, 4zähnig, Unterlippe grösser, 3-<br />

spaltig, die Zipfel tief ausgerandet. Staubgefässe 4, zwei<br />

länger. Staubkölbchen am Grunde doppelt - stachelspitzig.<br />

Fruchtknoten oberständig, Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Kapsel<br />

2fächerig, 2klappig, vielsamig.<br />

1. Euphrasia offic<strong>in</strong>alis L. Geme<strong>in</strong>er Augentrost.<br />

Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, 3—8" hoch, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong><br />

ästig, sammt den Blättern und Kelchen behaart o<strong>der</strong> kahl.<br />

Blätter wechselständig, sitzend, eiförmig, spitz, scharfgezähnt,<br />

Zähne <strong>der</strong> obern Blätter fe<strong>in</strong>er und länger als die <strong>der</strong> un-<br />

tern. Blüten e<strong>in</strong>zeln <strong>in</strong> den obern Blattw<strong>in</strong>keln. Blumen<br />

4— 6"' lang, weiss o<strong>der</strong> hellviolett, auf beiden Lippen dun-<br />

kelviolett gestreift, im Schlünde gelb und meistens e<strong>in</strong> gel-<br />

ber Flecken auf <strong>der</strong> Unterlippe. (D- Auf Wiesen, Gras<br />

platzen geme<strong>in</strong>. Juli bis Herbst.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze, Herba Enphrasiae.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Enphrasiae.


46. Familie. Prünulaceen Vent.<br />

1. Cyclamen L. Erdscheibe.<br />

101<br />

Blüten vollkommen. Kelch frei, Stheilig. Blumenkrone<br />

kiirzglockig, Saum tief Sspaltig, plötzlich zurückgebrochen,<br />

Zipfel spitz. Staubgefasse 5, Staubkölbchen spitz, gegen den<br />

Griffel zusammengeneigt. Fruchtknoten oberständig, Griffel<br />

i, Narbe e<strong>in</strong>fach. Kapsel e<strong>in</strong>fächerig, 5klappig, vielsamig.<br />

1. Cyclamen enropaeam L. Europäische Erd-<br />

scheibe. Wurzelstock e<strong>in</strong> dicker plattkugeliger Knollen,<br />

äusserlich braun, <strong>in</strong>wendig weiss. Blätter grundständig, ge-<br />

stielt, herzförmig-rundlich, wellig-gezähnt, oberseits dunkel-<br />

grün und weissgefleckt, rückwärts purpurn, kahl wie die<br />

ganze Pflanze. Blütenstiele grundständig, aufrecht, e<strong>in</strong>blütig,<br />

bei <strong>der</strong> Fruchtreife liegend und schraubenförmig-gewunden.<br />

Blüten überhängend. Blumen rosenroth, angenehm aber be-<br />

täubend riechend. 2|.. In Berg- und Voralpenioäl<strong>der</strong>n,<br />

Juli bis September, — Die frischen Knollen enthalten e<strong>in</strong>e<br />

flüchtige Schärfe.<br />

Ofßc<strong>in</strong>ell. Die unterirdischen Knollen, Radii Cyclam<strong>in</strong>is<br />

o<strong>der</strong> Arthanitae, Saubrod.<br />

Präparat * T<strong>in</strong>ctara Cyclam<strong>in</strong>is.<br />

2. Anagallis L. Gauchheil.<br />

Blüten vollkommen. Kelch frei, Stheilig. Blumenkrone<br />

radförmig, Röhre sehr kurz o<strong>der</strong> fast fehlend. Saum öthei-<br />

lig, flach, Zipfel abgerundet. Slaubgefässe 5, abstehend.<br />

Fruchtknoten oberständig, Giiffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Kapsel<br />

e<strong>in</strong>fächerig, mit e<strong>in</strong>em Deckel aufspr<strong>in</strong>gend, vielsamig.<br />

1. Anagallis arvensis L. Acker -Gauchheil. Wurzel<br />

sp<strong>in</strong>dlig. Stengel 4kantig, vom Grunde an ausgebreitet-ästig,<br />

aufsteigend o<strong>der</strong> liegend, 3"— 1' hoch, kahl wie die ganze<br />

Pflanze. Blätter gegenständig o<strong>der</strong> zu 3 quirlig, sitzend, ei-


102<br />

förmig o<strong>der</strong> eilänglich, spitz, ganzrandig, unterseits schwarz<br />

punktirt. Blütenstiele e<strong>in</strong>zeln, blattw<strong>in</strong>kelständig, e<strong>in</strong>blütig,<br />

länger als das Blatt, bei <strong>der</strong> Fruchtreife herabgebogen. Kelch-<br />

zipfel l<strong>in</strong>eal-lanzettlichj so lang als die Blumenkrone. Blumen<br />

4'" im Durchmesser, scharlachroth, seltner violett. ®. Auf<br />

Brachen^ behauten Plätzen. Juni bis Herbst,<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze, Herba Anagallidis.<br />

Prä]parat. * T<strong>in</strong>ctura Anagallidis.<br />

47. Familie. Ericaceen Endl<br />

1. Arcto staphylo s Adans. Bärentraube.<br />

Blüten vollkommen. Kelch frei, Stheilig. Blumenkrone<br />

eikrugförmig mit özähnigem zurückgebogenem Saume. Staub-<br />

gefässe 10, auf dem Blütenboden e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten<br />

oberständig, Griffel 1, Narbe stumpf. Ste<strong>in</strong>frucht mit 5 e<strong>in</strong>-<br />

samigen Ste<strong>in</strong>kernen.<br />

1. Arctostaphylos offic<strong>in</strong>alis Wimm. et Grab. Gebräuchliche<br />

Bärentraube. Strauchig, Stämme kriechend<br />

mit aufsteigenden Aesten, dichtrasig. Blätter dicht, wechsel-<br />

ständig, länglich-verkehrteiförmig, 6— 10'" lang, ganzrandig,<br />

stumpf, <strong>in</strong> den Blattstiel verlaufend, kahl, netza<strong>der</strong>ig, im-<br />

mergrün, starr, glänzend. Blüten <strong>in</strong> endständigen kurzen<br />

überhängenden 3—7blütigen Trauben. Blumen kle<strong>in</strong>, 3— 4'"<br />

lang, wachsartig, weiss o<strong>der</strong> roseufarben. Ste<strong>in</strong>früchte kuglig,<br />

erbsengross, scharlachroth. ^. An Waldrän<strong>der</strong>n, buschigen<br />

ste<strong>in</strong>igen Stellen <strong>der</strong> Voralpen. Mai bis Juli. — Arbu-<br />

tus üva ursi L.<br />

Wird oft mit dem sehr ähnlichen Yacc<strong>in</strong>iam Vitis<br />

idaea, Rothe Heidelbeere, Preuselbeere, verwechselt,<br />

unterscheidet sich aber durch die a<strong>der</strong>netzigen rückwärts nicht<br />

punktirten und am Rande nicht umgerollten Blätter und den<br />

aus <strong>der</strong> Blumenkrono nicht herausragenden Griffel.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Blätter, Folia U^ae ursl.


2. Rhododendron L. Alpenrose.<br />

103<br />

Blüten vollkommen. Kelch frei, Stheilig. Blumenkrone<br />

trichterig, Sspaltig. Staubgefässe 10, auf dem Blütenboden<br />

e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten oberständig, Griffel 1, Narbe köpfig.<br />

Kapsel öfächerig, mit S Klappen aufspr<strong>in</strong>gend, Samen auf<br />

den ö an die Mittelsäule angewachsenen Samenträgern.<br />

1. Rhododendron ferrng<strong>in</strong>eum L. Rostfarbene Al-<br />

penrose. Strauch, aufrecht, buschig-ästig, bis 2' hoch.<br />

Blätter wechselständig, länglich-lanzettlich o<strong>der</strong> elliptisch,<br />

stumpflich, ganzrandig o<strong>der</strong> kle<strong>in</strong>-gekerbt, am Rande etwas<br />

umgerollt, kahl, le<strong>der</strong>ig, immergrün, oberseits dunkelgrün,<br />

glänzend, unterseits <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend von gedrungenen harzi-<br />

gen gelblichen zusammenfliessenden Drüsen dicht getüpfelt,<br />

im Alter auf <strong>der</strong> ganzen ünterfläche rostbraun. Blüten <strong>in</strong><br />

endständigen Doldentrauben auf aufrechten Blütenstielen<br />

nickend. Kelche sehr kle<strong>in</strong>, Zipfel kurzeiförmig, stumpf.<br />

Blumen sattrosenroth, auswendig sammt den Blütenstielen,<br />

Kelchen und Fruchtknoten drüsig-harzig-punktirt. t». A.uf<br />

sonnigen huschigen Stellen <strong>der</strong> Äl^en. Juni, Juli.<br />

Offic<strong>in</strong>ell, Die getrockneten Blätter, Folia Rhododendri,<br />

welche oft statt denen des im nördlichen Asien wachsenden<br />

Rhododendron chrysanthnm L. gebraucht werden.<br />

3. Ledum L. Porst.<br />

Blüten vollkommen. Kelch frei, Stheilig. Blumenkrone<br />

Sblättrig. Staubgefässe 10, auf dem Blütenboden e<strong>in</strong>gefügt.<br />

Fruchtknoten oberständig, Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Kapsel<br />

Sfächerig, öklappig, Scheidewände durch die e<strong>in</strong>geschlagenen<br />

Klappenrän<strong>der</strong> gebildet, daher gedoppelt. Samen auf 5 von<br />

<strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Mittelsäule herabhängenden Samenträgern.<br />

1. Lednm palnstre L. Sumpf-Porst Strauch 2— 4'<br />

hoch, aufrecht, ästig. Blätter wechselständig, starr, immer-<br />

grün, l<strong>in</strong>eal-lanzettlich, stumpf, ganzrandig, am Rande stark<br />

umgerollt, oberseits dunkelgrün, glänzend, anfangs zerstreut-


104<br />

behaart, später kahl, rückwärts so wie die jungen Zweige<br />

rostfarben -wolligfilz ig. Blüten langgestielt <strong>in</strong> eudständigen<br />

Doldentrauben. Blütenstiele drüsig-klebrig, aufrecht. Blumen-<br />

blätter länglich-eiförmig, weiss. ^. Auf Torfhoden. Juni,<br />

Juli. — Die ganze Pflanze von e<strong>in</strong>em durchdr<strong>in</strong>gend schar-<br />

fen dem Senfmehle ähnlichen Gerüche.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen und getrockneten Blätter, Folia<br />

Ledi palustris o<strong>der</strong> Rosmar<strong>in</strong>i sylyestris.<br />

Präparat, * T<strong>in</strong>ctnra Ledi.<br />

G. Dialypetalen o<strong>der</strong> Polypetalen.<br />

Blütendecke doppelt, aus e<strong>in</strong>em Kelche und e<strong>in</strong>er mehr-<br />

blättrigen Blumenkrone gebildet.<br />

48, Familie. Umbelliferen Juss. Doldengewächse.<br />

Blütenstand e<strong>in</strong>e zusammengesetzte Dolde (Dolde und<br />

Döldchen) mit allgeme<strong>in</strong>er und beson<strong>der</strong>er Hülle (Hülle<br />

und Hülle hCii), o<strong>der</strong> die e<strong>in</strong>e o<strong>der</strong> die an<strong>der</strong>e o<strong>der</strong> beide<br />

Hüllen fehlend. Blüten vollkommen o<strong>der</strong> mit Staubblüten<br />

gemischt, selten 2häusig. Kelchröhre mit dem Fruchtknoten<br />

verwachsen, Saum oberständig, özähnig o<strong>der</strong> verwischt. Blu-<br />

menblätter 5. Staubgefässe ,^, mit den Blumenblättern e<strong>in</strong>-<br />

gefügt und mit ihnen abwechselnd. Fruchtknoten 1, unter-<br />

ständig, 2fächerig, Fächer e<strong>in</strong>knospig. Frucht e<strong>in</strong>e Spalt-<br />

frucht, aus 2 Früchtchen zusammengesetzt, die sich bei <strong>der</strong><br />

Reife vom Grunde gegen die Spitze ablösen und von <strong>der</strong><br />

Spitze e<strong>in</strong>es fädlichen meistens 2theiligen Fruchthalters her-<br />

abhängen, seltner s<strong>in</strong>d die Früchtchen mit dem Fruchthalter<br />

und unter sich verwachsen. Die <strong>in</strong>nere Seite <strong>der</strong> Früchtchen<br />

(Berührungsfläche) mehr o<strong>der</strong> weniger flach, die äus-<br />

sere o<strong>der</strong> die Rückenseite flach o<strong>der</strong> konvex, von 5 erha-<br />

benen selten verwischten Längsrippen (Haupt riefen) durchzogen,<br />

von denen 3 auf dem Rücken und 2 vor o<strong>der</strong> am


105<br />

Rande des Früchtchens liegen o<strong>der</strong> über den Rand auf die<br />

Berührungsfläche h<strong>in</strong>ausgeschoben s<strong>in</strong>d. Die 4- Räume zwi-<br />

schen den 5 Hauptrippen (Thälchen) flach, r<strong>in</strong>nig o<strong>der</strong><br />

konvex, manchmal e<strong>in</strong> jedes Thälchen von e<strong>in</strong>er Längsrippe<br />

(Nebenriefe) durchzogen, das Früchtchen dann Oriefig.<br />

Zwischen <strong>der</strong> Fruchthaut und <strong>der</strong> angewachsenen Kelchröhre<br />

schlauchförmige auf <strong>der</strong> Oberfläche des Früchtchens als<br />

dunkle Streifen ersche<strong>in</strong>ende Oelgänge (Striemen) zu 1,<br />

2 bis vielen <strong>in</strong> den Thälchen o<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Berührungsfläche<br />

o<strong>der</strong> auf beiden vorhanden, manchmal von den Nebenriefen<br />

bedeckt, selten ganz fehlend. Eiweiss gross, fast hornartig,<br />

auf <strong>der</strong> äussern Seite mehr o<strong>der</strong> weniger gewölbt, auf <strong>der</strong><br />

Innern flach, e<strong>in</strong>gerollt o<strong>der</strong> halbkuglig ausgehöhlt.<br />

1. Carum L. Kümmel.<br />

Hülle und Hüllchen fehlend o<strong>der</strong> 1—3 borstliche<br />

Blättchen. Kelchrand verwischt. Blumenblätter durch das e<strong>in</strong>-<br />

geschlagene Endläppchen verkehrt-herzförmig, gleich. Frucht<br />

eilänglich, von <strong>der</strong> Seite zusammengedrückt. Früchtchen am<br />

Rücken halbrund-gewölbt, Srippig, Rippen fädlich, gleich,<br />

die seitenständigen randend. Thälchen e<strong>in</strong>striemig, Berüh-<br />

rungsfläche flach, 2striemig. Fruchthalter frei, 2theilig.<br />

1. Carnm Carvi L. Feldktimmel. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig.<br />

Stengel aufrecht, 1— 3' hoch, kantig, ästig, kahl wie die<br />

ganze Pflanze. Blätter doppelt-fie<strong>der</strong>theilig, Abschnitte fie<strong>der</strong>-<br />

spaltig o<strong>der</strong> fie<strong>der</strong>theilig mit l<strong>in</strong>ealen spitzen Zipfeln, die<br />

untersten Paare an den Blattstiel kreuzweise gestellt. Dol-<br />

den 8— 16 strahlig, die Strahlen <strong>der</strong> allgeme<strong>in</strong>en Dolde und<br />

die <strong>der</strong> Döldchen ungleich, die äussersten länger. Blumen-<br />

blätter weiss, manchmal rosenroth. Früchte 2'" lang, braun<br />

mit weisslichen Rippen. 0. Auf Wiesen, an Ra<strong>in</strong>en, We-<br />

gen, geme<strong>in</strong>. Mai, Juni. — Früchte gewürzhaft.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Früchte, Sem<strong>in</strong>a Carvi.<br />

Präparate. Aqua, Oleum und Spiritus CarTi,


106<br />

2. Pimp<strong>in</strong>ella L. Biebernell.<br />

Hüllen beide fehlend. Kelchrand verwischt, Blumen-<br />

blätter durch das e<strong>in</strong>geschlagene Endläppchen verkehrtherz-<br />

förmig, gleich. Frucht eiförmig, an den Seiten zusammen-<br />

gezogen, fast 2knotig. Früchtchen Srippig, Rippen fädlich,<br />

gleich, die seitenständigen randend. Thälchen vielstriemig,<br />

Berührungsfläche flach, 2striemig. Fruchthalter frei, 2theilig.<br />

1. Pimp<strong>in</strong>ella Anisnm L. Anis. Wurzel dünnsp<strong>in</strong>dlig.<br />

Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, stielrund, fe<strong>in</strong>gerillt, graulich-<br />

flaumig, ästig. Blätter kahl, die untersten langgestielt, rund-<br />

lich-herzförmig, e<strong>in</strong>geschnitten-gesägt, die übrigen Szählig<br />

o<strong>der</strong> fie<strong>der</strong>theilig, Abschnitte <strong>der</strong> mittlem Blätter keilförmig,<br />

gelappt o<strong>der</strong> gezähnt, die <strong>der</strong> obersten Blätter 3theilig o<strong>der</strong><br />

Sspaltig mit l<strong>in</strong>ealen Zipfeln. Dolden 9— ISstrahlig. Blumenblätter<br />

weiss. Früchte 2'" lang, graugrün, flaumig. (D- Aus<br />

dem Oriente stammend^ <strong>in</strong> Deutschland häufig gebaut.<br />

Jidiy August. — Anisum vulgare Gärtn. — Samen ange-<br />

nehm gewürzhaft.<br />

Anisi.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Früchte, Sem<strong>in</strong>a Änisi.<br />

Präparat. Aqaa, Oleam, Spiritns und Elaeosaccharam<br />

2. Pimp<strong>in</strong>ella Saiifraga L. Geme<strong>in</strong>er Biebernell.<br />

Wurzel sp<strong>in</strong>dlig, mehrköpfig, mattgelb o<strong>der</strong> bräunlich. Stengel<br />

aufrecht, 1—2' hoch, stielrund, fe<strong>in</strong>gerillt, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig,<br />

sammt den Blättern kahl o<strong>der</strong> flaumig, oberwärts fast blatt-<br />

los. Blätter e<strong>in</strong>fach-gefie<strong>der</strong>t, Blättchen <strong>der</strong> Wurzelblätter<br />

oval, eiförmig o<strong>der</strong> eilänglich, seichter o<strong>der</strong> tiefer gesagt<br />

o<strong>der</strong> etwas gelappt ; Blättchen <strong>der</strong> Stengelblätter fie<strong>der</strong>spaltig<br />

o<strong>der</strong> 2—3spaltig mit lanzettlichen Zipfeln. Dolden vielstrahlig.<br />

Blumenblätter weiss. Früchte 2'" lang, kahl. 2|.. Auf<br />

ste<strong>in</strong>igen huschigen Stellen, trockenen Wiesen, Hügeln, an<br />

Ra<strong>in</strong>en, geme<strong>in</strong>. Jidi bis September. — Geruch <strong>der</strong> Wur-<br />

zel wi<strong>der</strong>lich gewürzhaft.


107<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel, Radix Pi<strong>in</strong>p<strong>in</strong>ellae albae, Biebernellwurzel,<br />

Ste<strong>in</strong>brechwurzel.<br />

Präparat, * T<strong>in</strong>ctara Pi<strong>in</strong>p<strong>in</strong>ellae»<br />

3. Petrosel<strong>in</strong>u<strong>in</strong> Hoffm. Petersilie.<br />

Hülle fehlend o<strong>der</strong> 1 — 2blättrig, Hüllchen 6— Sblättrig.<br />

Kelchrand verwischt. Blumenblätter eirund, durch das e<strong>in</strong>-<br />

geschlagene Endläppchen mehr o<strong>der</strong> weniger ausgerandet,<br />

gleich. Frucht eiförmig, an den Seiten zusammengezogen,<br />

fast 2knotig. Früchtchen Srippig, Rippen fädlich, gleich, die<br />

seitenständigen randend. ThHlchen e<strong>in</strong>striemig, Berührungs-<br />

fläche flach, 2striemig. Fruchthalter frei, 2theilig.<br />

1. Petrosel<strong>in</strong>nm sativum Hofl<strong>in</strong>. Geme<strong>in</strong>e Peter-<br />

silie. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig, weisslich. Stengel aufrecht, 2— 3'<br />

hoch, stielrund, fe<strong>in</strong>gerillt, ästig, kahl wie die ganze Pflanze.<br />

Blätter dunkelgrün, glänzend, die untern 2— 3fach-fie<strong>der</strong>thei-<br />

lig, Abschnitte 3spaltig, o<strong>der</strong> fie<strong>der</strong>spaltig mit ungleich-e<strong>in</strong>-<br />

geschnittenen Zipfeln; obere Blätter 1—2 fach-fie<strong>der</strong>theilig,<br />

die obersten 3theilig, Abschnitte l<strong>in</strong>eal-lanzettlich o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal,<br />

ganzrandig. Dolden 10—20strahlig. Blättchen <strong>der</strong> Hüllchen<br />

kle<strong>in</strong>, pfriemlich. Blumenblätter grünlichweiss. Früchte grau-<br />

braun, V" lang. ©. Aus Sildeuropa, hei uns <strong>in</strong> Gärten<br />

und auf Fel<strong>der</strong>n gebaut. Jimi, Juli. — Ganze Pflanze<br />

von gewürzhaftem Gerüche.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die Wurzel, Radix Petrosel<strong>in</strong>i. 2. Das<br />

frische Kraut, Herba Petrosel<strong>in</strong>i,<br />

Präparate. Aqna und * T<strong>in</strong>ctnra Petrosel<strong>in</strong>i.<br />

4. Cicuta L. Wasserschierl<strong>in</strong>g.<br />

Hülle fehlend o<strong>der</strong> 1—2 blättrig, Hüllchen vielblättrig.<br />

Kelchrand Szähnig. Blumenblätter eirund, durch das e<strong>in</strong>ge-<br />

schlagene Endläppchen mehr o<strong>der</strong> weniger ausgerandet,<br />

gleich. Frucht kuglig- eiförmig, an den Seiten zusammenge-<br />

zogen, fast 2knotig, breiter als lang. Früchtchen am Rücken<br />

gewölbt, 5rippig, Rippen dicklich, gleich, die seitenständigen


1§8<br />

randend. Thälchen e<strong>in</strong>striemig, Berührungsfläche 2striemig.<br />

Fruchthalter frei, 2theilig.<br />

1. Cicuta virosa L. Giftiger Wasserschierl<strong>in</strong>g.<br />

Wtitherich. Wurzelstock walzlich o<strong>der</strong> eiförmig, 2— 3"<br />

dick, <strong>in</strong>wendig hohl, von markigen Querwänden fächerig,<br />

auswendig hellbraun, ger<strong>in</strong>gelt, quirlig-faserig. Stengel auf-<br />

recht, 2— S' hoch, sammt den untern Blattstielen stielrund,<br />

röhrig, fe<strong>in</strong>gerillt, kahl wie die ganze Pflanze, oben ästig.<br />

Blätter 2— 3 fach-fis<strong>der</strong>theilig, Abschnitte 2— 3theilig, mit<br />

l<strong>in</strong>eal-lanzettlichen gesägten spitzen Zipfeln. Enddolde gross,<br />

vielstrahlig, konvex, seitenständige Dolden kle<strong>in</strong>er, höher<br />

stehend. Blumenblätter weiss. Früchte kaum 1'" lang, braun-<br />

gelb. 2J. In Sümpfen^ Teichen. Juli, August. — In allen<br />

Theilen von e<strong>in</strong>em scharfen Gerüche, e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> gefährlichsten<br />

Giftpflanzen. Die Wurzel gibt beim Zerschneiden e<strong>in</strong>en weis-<br />

sen Saft, <strong>der</strong> an <strong>der</strong> Luft gelb wird. — Darf nicht mit <strong>der</strong><br />

Cicata officiaara<strong>in</strong> verwechselt werden, die Coniam macala-<br />

tnm ist.<br />

yirosae.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der frische Wurzelstock, Radii Cicatae<br />

Präjparat. * T<strong>in</strong>ctara Cicatae.<br />

5. Phellandrium L. Wasserfenchel.<br />

Hülle fehlend o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>ige h<strong>in</strong>fällige Blättchen, Hüllchen<br />

vielblättrig. Kelch Szähnig. Blumenblätter durch das e<strong>in</strong>geschlagene<br />

Endläppchen verkehrtherzförmig, die äussern am<br />

Rande <strong>der</strong> Döldchen grösser. Frucht eirund-länglich, auf dem<br />

Querdurchschnitte f^ist kreisrund. Früchtchen örippig, Rip-<br />

pen stumpf, die seitenständigen randend. Thälchen e<strong>in</strong>strie-<br />

mig, Berührungsfläche flach, 2striemig. Fruchthalter mit <strong>der</strong><br />

Berührungsfläche verwachsen, unmerklich.<br />

1. PhellaodriaiD aqaaticum L. Geme<strong>in</strong>er Wasser-<br />

fenchel. Rossfenchel. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel dick, mit<br />

dem Grunde kriechend, an den Gelenken quirlig- faserig, mit<br />

dem obern Theile aufsteigend, 2— 3' hoch, ausgesperrt-ästig,


109<br />

stielrund, gerillt; sammt den untern Blattstielen röhrig, kahl<br />

wie die ganze Pflanze. Blätter grasgrün, ausgesperrt-2 bis<br />

mehrfach fie<strong>der</strong>theilig; Abschnitte <strong>der</strong> aufgetauchten Blätter<br />

im Umrisse eiförmig, fie<strong>der</strong>spaltig o<strong>der</strong> tiefe<strong>in</strong>geschnitten;<br />

Abschnitte <strong>der</strong> untergetauchten Blätter <strong>in</strong> fädliche Zipfel<br />

vielfach-getheilt. Dolden end- und seitenständig, vielstrahlig.<br />

Blättchen <strong>der</strong> Hüllchen pfriemlich. Blumenblätter weiss.<br />

Früchte braun, 2'" lang. 2|. In stehenden und langsam<br />

fliessenden Wässern. Juni, Juli, — Oenanthe Phellandrium<br />

Lam. — Die Früchte besitzen e<strong>in</strong>en widrig aromatischen<br />

Geruch und etwas brennenden Geschmack.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Früchte, Sem<strong>in</strong>a Phellandrii.<br />

Prä'parat. * T<strong>in</strong>ctara Phellandrii.<br />

6. Aethusa L. Gleisse.<br />

Hülle fehlend, Htillchen e<strong>in</strong>seitig, aus 3 l<strong>in</strong>ealen her-<br />

abhängenden Blättchen gebildet. Kelchrand verwischt. Blu-<br />

menblätter durch das e<strong>in</strong>geschlagene Endläppchen verkehrt-<br />

herzförmig, ungleich, die äussern am Rande <strong>der</strong> Döldchen<br />

grösser. Frucht kuglig-eirund, auf dem Qnerdurchschnitte<br />

kreisrund. Früchtclien halbkuglig, Srippig, Bippen erhaben,<br />

dick, scharfgekielt, die seitenständigen randend, etwas brei-<br />

ter. Thälchen e<strong>in</strong>striemig, Berührungsfläche flach, 2striemig.<br />

Fruchthalter frei, 2theilig.<br />

1. Aethnsa Cynap<strong>in</strong>m L. Garten-Gleisse. Wurzel<br />

sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, ästig, stielrund, fe<strong>in</strong>-<br />

gerillt, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter 2—3fach-fie<strong>der</strong>-<br />

theilig, Abschnitte im Umkreise eiförmig, fie<strong>der</strong>spaltig mit<br />

lanzettlichen o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal-lanzettlichen Zipfeln. Dolden 10—20-<br />

strahlig, Strahlen ungleichlang. Hüllchen länger als die Döld-<br />

chen. Blumenblätter weiss. Früchte V" lang, gelb. (D- Auf lau-<br />

stem und bebautem Lande, <strong>in</strong> Gärten. Juni bis September.<br />

— E<strong>in</strong>e narkotische Giftpflanze, die unter dem Namen<br />

Hundspetersilie bekannt ist, und Öfter mit <strong>der</strong> wahren<br />

Petersilie vermischt wächst, mit ihr auch <strong>in</strong> den Wurzel-


110<br />

blättern, nicht aber <strong>in</strong> <strong>der</strong> Tracht noch weniger <strong>in</strong> den<br />

Blüten ähnlich ist, und e<strong>in</strong>en wi<strong>der</strong>lichen Geruch besitzt,<br />

schon im ersten Jahre Stengel treibt und blüht, während<br />

die Petersilie erst im zweiten Jahre blüht.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das frische Kraut, Herba Aethasae^ Gartenschierl<strong>in</strong>g,<br />

Hundspetersilie.<br />

Präjparat. * T<strong>in</strong>ctara Aethasae.<br />

7. Foeniculum Tournef. Fenchel.<br />

Hülle und Hüllchen fehlend. Kelchrand verwischt.<br />

Blumenblätter rundlich, abgestutzt, e<strong>in</strong>gerollt, gleich. Frucht<br />

länglich, auf dem Querdurchschnitte fast kreisrund. Frücht-<br />

chen Srippig, Rippen hervortretend, stumpfgekielt, die sei-<br />

tenständigen randend, breiter. Thälchen e<strong>in</strong>striemig, Berüh-<br />

rungsfläche flach, 2striemig. Fruchthalter frei, 2theilig.<br />

1. Foeniculum offic<strong>in</strong>ale All. Geme<strong>in</strong>er Fenchel.<br />

Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig. Stengel aufrecht, 3— 6' hoch, ästig,<br />

stielrund, fe<strong>in</strong>gerillt, sammt den Blättern bläulich-bereift,<br />

kahl wie die ganze Pflanze. Blätter 3 bis vielfach-fie<strong>der</strong>-<br />

theilig, Zipfel l<strong>in</strong>eal-pfriemlich o<strong>der</strong> borstlich, die <strong>der</strong> obern<br />

Blätter länger. Dolden vielstrahlig, gross, bis 6" im Durch-<br />

messer. Blumenblätter sattgelb. Früchte 3'" lang, gelblich-<br />

braun. G). Aus Südeuropa^ <strong>in</strong> Gärten und Bauernhöfen<br />

kidtivirt. Juli bis August. — Anethum Foeniculum L. —<br />

Alle Theile <strong>der</strong> Pflanze von angenehm aromatischem Ge-<br />

rüche und Geschmacke.<br />

Foeniculi.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Früchte, Sem<strong>in</strong>a Foenicnli Tolgaris.<br />

Präparate. Aqua, Oleum, Syrupus und Elaeosaccharum<br />

8. Archangelica Hof<strong>in</strong>i. Erzengelwurz.<br />

Hülle fehlend o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>ige borstliche Blättchen, Hüll-<br />

chen vielblättrig. Kelch undeutlich-Szähnig. Blumenblätter<br />

elliptiscli, zugespitzt, mit e<strong>in</strong>gebogener Spitze, gleich. Frucht<br />

oval, vom Rücken her zusammengedrückt, 2flügelig. Die 3


111<br />

Rückenrippen <strong>der</strong> Früchtchen fädlich^ gekielt, die 2 seiten-<br />

ständigen schmal geflügelt, Flügel kaum so breit als das<br />

halbe Früchtchen, Thälchen und Berührungsfläche striemen-<br />

los. Fruchthalter frei, 2theilig. Eiweiss reichstriemig, flach,<br />

frei <strong>in</strong> <strong>der</strong> Höhlung <strong>der</strong> Fruchtschale liegend.<br />

1. Archangelica offic<strong>in</strong>alis Hoff'm. Gebräuchliche<br />

Erzengelwurz. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig, fast rübenförmig,<br />

1—IV2" ^^ck, hellbraun, <strong>in</strong>nerlich weiss. Stengel aufrecht,<br />

2— 5' hoch, stielrund, markig-röhrig, gefurcht, oben ästig,<br />

Aeste unter <strong>der</strong> Dolde sammt den Doldenstrahlen fe<strong>in</strong>flaumig,<br />

sonst kahl wie die ganze Pflanze. Blätter grasgrün, 2— 3-<br />

fach-fie<strong>der</strong>theilig, Abschnitte eiförmig o<strong>der</strong> eilanzettlich, spitz,<br />

ungleich- o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>geschnitten-gesägt, <strong>der</strong> endsiändige ganz<br />

o<strong>der</strong> Sspaltig, die seitenständigen am Grunde schief, manch-<br />

mal 1—2lappig. Wurzelblätter gestielt, Stengelblätter auf<br />

häutigen schlaö"en bauchig - aufgeblasenen Scheiden sitzend.<br />

Dolden gross, fast kuglig, vielstrahlig. Blättchen <strong>der</strong> Hüll-<br />

chen l<strong>in</strong>eal-borstlich, zurückgeschlagen, nach dem Verblühen<br />

abfallend. Blumenblätter grünlich-weiss. Früchte 3— 4'" lang,<br />

schmutzigweiss. 0. Li Gebirgsgegenden^ <strong>in</strong> Gärten häufig<br />

kultivirt. Juli;, August. — Angelica Archangelica L. —<br />

Wurzel von bitter aromatischem Geschmacke.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der frische und getrocknete Wurzelstock,<br />

Radix Angelicae, Engelwurz.<br />

Präjparate, Eitractum und * T<strong>in</strong>ctara Ängelicae.<br />

9. Levisticum Koch. Liebstöckel.<br />

Hülle und Hüllchen mebrblättrig. Kelchrand verwischt.<br />

Blumenblätter kreisrund, e<strong>in</strong>wärts gekrümmt, mit e<strong>in</strong>em kur-<br />

zen e<strong>in</strong>geschlagenen Läppchen, gleich. Frucht oval, vom<br />

Rücken her zusammengedrückt, durch das Klaffen <strong>der</strong> Frücht-<br />

chen am Rande bei<strong>der</strong>seits 2flügelig. Früchtchen Srippig,<br />

Rippen alle geflügelt, die seitlichen doppelt breiter. Thäl-<br />

chen e<strong>in</strong>striemig, Berührungsfläche flach, 2— 4striemig. Frucht-<br />

halter frei, 2theilig.


112<br />

1. levisticam officioale Koch. Gebräuchliches<br />

Liebstöckel. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig - ästig, dick, mehrköpfig,<br />

äusserlich braungelb, <strong>in</strong>wendig weiss. Stengel aufrecht, 4— 6'<br />

hoch, stielrund, rÖhrig, zartgefurcht, oberwärts ästig, kahl<br />

wie die ganze Pflanze. Blätter etwas fleischig, dunkelgrün,<br />

glänzend, die grundständigen bis 1' lang, doppelt-fie<strong>der</strong>thei-<br />

lig, Abschnitte rhombisch-keilförmig, Sspaltig, ungleich-e<strong>in</strong>-<br />

geschnitten-gesägt; Stengelblätter kürzer gestielt, e<strong>in</strong>fach-<br />

fie<strong>der</strong>theilig, mit länglichen kurz -2— Sspaltigen, bisweilen<br />

auch ganzen Abschnitten, die obersten Sspaltig o<strong>der</strong> unge-<br />

theilt. Dolden 8— 12strahlig, gedrängt, e<strong>in</strong> wenig gewölbt.<br />

Blättchen <strong>der</strong> Hülle l<strong>in</strong>eal-lanzettlich, spitz, zurückgeschla-<br />

gen, die <strong>der</strong> Hüllchen kle<strong>in</strong>er. Blumenblätter gelb. Früchte<br />

2— 3'" lang, bräunlichgelb. 2|.. Auf Gebirgen im südlichen<br />

Europa, <strong>in</strong> Gäi^ten häufig hultivirt. Juni, Juli. — Li-<br />

gusticum Levisticum L. — Die Wurzel besitzt, sowie die<br />

ganze Pflanze e<strong>in</strong>en durchdr<strong>in</strong>gend aromatischen Geruch.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die getrocknete Wurzel, Radix Levistici.<br />

10. Imperatoria L. Meist er würz.<br />

Hülle fehlend. Hüllchen aus e<strong>in</strong>igen borstlichen Blätt-<br />

chen gebildet. Kelchrand verwischt. Blumenblätter verkehrt-<br />

eirund, durch das e<strong>in</strong>geschlagene Endläppchen mehr o<strong>der</strong><br />

weniger ausgerandet, gleich. Frucht oval, vom Rücken her<br />

zusammengedrückt, Rand geflügelt, Flügel so breit als die<br />

Frucht. Früchtchen örippig, Rippen ffidlich, stumpf, die 2<br />

seitenständigen schwächer. Thälchen 1 — 3striemig, Berüh-<br />

rungsfläche flach, 2— 4striemig. Fruchthalter frei, 2theilig.<br />

1. Impcriitorla Ostruthiam L. Geme<strong>in</strong>e Meister-<br />

wurz. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig, dick, walzliche ger<strong>in</strong>gelte un-<br />

terirdische Ausläufer treibend, äusserlich braun, <strong>in</strong>wendig<br />

weisslicli. Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, sticlrund, fe<strong>in</strong>gerillt,<br />

röhrig, kahl o<strong>der</strong> unter <strong>der</strong> Dolde flaumig, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong><br />

ästig. Blätter grasgrün, kahl o<strong>der</strong> rückwärts flaumig, die<br />

grundständigen gestielt, doppelt- Szahlig, Blättchen schiefei-


113<br />

förmig o<strong>der</strong> eilänglich, spitz, e<strong>in</strong>geschnitten-gesagt^ das end-<br />

ständige Slappigj die seitlichen ungetheilt o<strong>der</strong> 2spaltig.<br />

Stengelblätter e<strong>in</strong>fach- Szählig, auf grossen bauchigen Schei-<br />

den sitzend. Dolden vielstrahlig, flach. Blumenblätter weiss<br />

o<strong>der</strong> röthlich. Früchte strohgelb, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mitte braun, 2— 3'"<br />

lang. 2J. Auf feuchten Stelleji höherer Gebirge und Voralpen.<br />

Junif Juli. — Peucedanum Ostruthium Koch. —<br />

In allen Theilen von starkem aromatischem Gerüche.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die getrocknete Wurzel, Radix Iiiiperatoriae.<br />

11. Peucedanum L. Haarstrang.<br />

Hülle und Hüllchen vielblättrig. Kelchrand Szähnig.<br />

Blumenblätter verkehrteirund, durch das e<strong>in</strong>geschlagene End-<br />

läppchen mehr o<strong>der</strong> weniger ausgerandet, gleich. Frucht<br />

rundlich-oval, vom Rücken her zusammengedrückt, geflügelt,<br />

Flügel schmal, halb so breit als die halbe Frucht. Frücht-<br />

chen Srippig, Rippen fädlich, stumpf, die 2 seitenständigen<br />

schwächer. Thälchen 1- 3striemig, Berührungsfläche flach,<br />

2— 6striemig. Fruchthalter frei, 2theilig.<br />

1. Penccdanum Oreosel<strong>in</strong>nm Mönch. Berg -Haar<br />

sträng. Wurzel walzlich-sp<strong>in</strong>dlig, dick, schopfig. Stengel<br />

aufrecht, 1— 3' hoch, ausgebreitet-ästig, stielrund, fe<strong>in</strong>gerillt,<br />

kahl wie die ganze Pflanze, oberwärts fast blattlos. Blätter<br />

3 fach gefie<strong>der</strong>t, Verästlungen des Blattstieles zurückgeschlagen<br />

spreitzend, Blättchen glänzend, eiförmig, e<strong>in</strong>geschnitten- o<strong>der</strong><br />

fie<strong>der</strong>spaltig-gezähnt, Zähne kurzgespitzt-stachelspitzig. Hüll-<br />

blättchen pfriemlich, zurückgeschlagen. Dolden gross, viel-<br />

strahlig. Blumenblätter weiss. Früchte fast 3'" lang und fast<br />

so breit. '>X. Auf trocknen Wiesen, Hügeln, Bergen. Juli,<br />

August. — Athamanta Oreosel<strong>in</strong>um L. — Ganze Pflanze<br />

von angenehm aromatischem Gerüche.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die im Mai gesammelten Wurzelblätter,<br />

Folia Oreosel<strong>in</strong>i.<br />

Prcqjarat. * T<strong>in</strong>ctura Orcosei<strong>in</strong>i.<br />

<strong>Maly</strong>: Medic<strong>in</strong>alpflanzen. 8


114<br />

12. Heracleum L. Heil kraut.<br />

Hülle fehlend o<strong>der</strong> 1— ßblättrig-, Hüllchen vielblättrig.<br />

Kelchrand Szähnig. Blumenblätter durch das e<strong>in</strong>geschlagene<br />

Endläppchen verkehrtherzförmig, die äussern am Rande <strong>der</strong><br />

Döldchen grösser, tief-2spaltig, strahlend. Frucht oval, vom<br />

Rücken her zusammengedrückt, mit e<strong>in</strong>em breiten abgeflach-<br />

ten glatten Rande umzogen. Früchtchen Srippig, Rippen<br />

wenig erhaben, die 2 seitenständigen von dem verbreiterten<br />

Rande durch e<strong>in</strong>e Furche geschieden. Thälchen e<strong>in</strong>striemig,<br />

Berührungsfläche 2striemig, Striemen keilig, verkürzt. Frucht-<br />

halter frei, 2theilig.<br />

1 . Heraclenm Sphondylium L. Geme<strong>in</strong>es Heilkraut.<br />

Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig, dick, äusserlich gelbbraun, e<strong>in</strong>en schar-<br />

fen gelben Saft enthaltend. Stengel aufrecht, 2— 5' hoch,<br />

röhrig, gefurcht, rauhhaarig wie die ganze Pflanze. Blätter<br />

3theilig o<strong>der</strong> 2—3paarig-jS.e<strong>der</strong>theilig, Abschnitte gelappt o<strong>der</strong><br />

fie<strong>der</strong>spaltig, <strong>der</strong> endständige oft bandförmig, Lappen un-<br />

gleich-gekerbt o<strong>der</strong> gesägt, stumpf, spitz o<strong>der</strong> zugespitzt.<br />

Blattscheiden bauchig-aufgeblasen. Dolden gross, vielstrahlig.<br />

Blättchen <strong>der</strong> Hüllchen lanzettlich-pfriemlich. Fruchtknoten<br />

weichhaarig o<strong>der</strong> fast kahl. Blumenblätter weiss, seltner<br />

röthlich. Früchte kahl, 2— 3'" lang. 0. An Bächen, Rai-<br />

nen, auf Wiesen, <strong>in</strong> Auen. Juli his Herbst.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das Kraut und die Wurzel, Herba und padii<br />

Heraclei o<strong>der</strong> Brancae nrs<strong>in</strong>ae, Bärenklau.<br />

Prä'parat. * T<strong>in</strong>ctara Heraclei.<br />

13. Conium L. Schierl<strong>in</strong>g.<br />

Hülle viclblättrig, zurückgeschlagen. Hüllchen halbirt,<br />

3—4blättrig, Blättchen eilanzettlich, die <strong>der</strong> Hüllchen am<br />

Grunde zusammengewachsen. Kelchrand verwischt. Blumen-<br />

blätter verkehrteirund, durch das e<strong>in</strong>geschlagene Endläpp-<br />

chen mehr o<strong>der</strong> weniger ausgerandet, ziemlich gleich. Frucht<br />

kuglig-eiförmig, von <strong>der</strong> Seite etwas zusammengedrückt.


115<br />

Früchtchen Srippig, Rippen erhaben, zusammengedrückt, et-<br />

was wellig-gekerbt, die seitenständigen randend. Thälchen<br />

striemenlos. Fruchthalter frei, 2theilig. Eiweiss auf <strong>der</strong> Be-<br />

rührungsfläche mit e<strong>in</strong>er schmalen tiefen Furche durchzogen.<br />

1. Coniuiii maculatam L. Gefleckter Schierl<strong>in</strong>g.<br />

Wurzel sp<strong>in</strong>dlig, zuletzt ästig. Stengel aufrecht, 3— 6' hoch,<br />

stielrund, sehr ästig, bläulich- bereift, unten roth gefleckt,<br />

kahl wie die ganze Pflanze. Blätter trübgrün, 2— 3fach-<br />

fie<strong>der</strong>theilig, Abschnitte e<strong>in</strong>fach- o<strong>der</strong> doppelt-fie<strong>der</strong>spaltig<br />

mit lanzettlichen Zipfeln. Dolden 10— 20strahlig. Blumen-<br />

blätter weiss. Früchte 1'" lang, fast so breit, graubraun.<br />

0. An Wegen, Hecken, auf ivüsten Plätzen. Juli, August.<br />

— Ganze Pflanze von e<strong>in</strong>em betäubenden wi<strong>der</strong>lichen Ge-<br />

rüche.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das frische und getrocknete Kraut, Herba<br />

€onii maculati o<strong>der</strong> Cicutae officioarnm.<br />

Präparate. Extractam und * T<strong>in</strong>ctura Conii maculati.<br />

14. Coriandru<strong>in</strong> L. Korian<strong>der</strong>.<br />

Hülle fehlend o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>blätti'ig, Hüllchen halbirt, 3-<br />

blättrig, Blättchen l<strong>in</strong>eal. Kelch Szähnig. Blumenblätter durch<br />

das e<strong>in</strong>geschlagene Endläppchen verkehrtherzförmig, die<br />

äussern am Rande <strong>der</strong> Döldchen grösser, tief-2spaltig, strah-<br />

lend. Frucht kuglig- Früchtchen mit 5 Haupt- und 4 Neben-<br />

rippen, Hauptrippen flach, schlänglich, die 2 seitenständigen<br />

vor den Rand gestellt; Nebenrippen stärker hervortretend,<br />

gekielt. Thälchen striemenlos. Fruchthalter mit <strong>der</strong> 2strie-<br />

migen Berührungsfläche verwachsen. Eiweiss halb kuglig, aus-<br />

gehöhlt.<br />

1. Coriandram satiTam L. Geme<strong>in</strong>er Korian<strong>der</strong>.<br />

Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, ästig, stiel-<br />

rund, fe<strong>in</strong>gerillt, kahl wie die ganze Pflanze. Blätter hell-<br />

grün, die untern e<strong>in</strong>fach-fie<strong>der</strong>theilig, Abschnitte rundlich<br />

o<strong>der</strong> länglich, lappig- o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>geschnitten-gesägt bis fie<strong>der</strong>-<br />

spaltig ; obere Blätter 2— 3fach-fie<strong>der</strong>theilig, Abschnitte l<strong>in</strong>eal<br />

8*


116<br />

o<strong>der</strong> fädlich. Dolde 3— östrahlig. Blumenblätter weiss o<strong>der</strong><br />

röthlich. Früchte 2'" laug, braun, ®. Stammt aus dem<br />

Oriente^ <strong>in</strong> Gemüsegärten gebaut. Juli^ August. — Die<br />

frische Pflanze st<strong>in</strong>kt nach Wanzen. Früchte gewürzhaft.<br />

Ofßc<strong>in</strong>ell. Die Früchte^ Sem<strong>in</strong>a Coriandri.<br />

49. Familie. Crassulaceen DC.<br />

1. Sedmn L. Fetthenne.<br />

Blüten vollkommen. Kelch frei, Stheilig. Blumenblätter<br />

5, am Grunde des Kelches e<strong>in</strong>gefügt. Staubgefässe 10, 5<br />

vor den Blumenblättern und S vor den Kelchzip/eln. Frucht-<br />

knoten 5, spitz. Balgkapseln 5.<br />

1. Seduiii acre L. Scharfe Fetthenne. Wurzel<br />

faserig, ästige kriechende Stämmchen treibend. Stengel auf-<br />

recht o<strong>der</strong> aufsteigend; e<strong>in</strong>fach, kahl wie die ganze Pflanze,<br />

die blühenden IV)— 4" hoch, die unfruchtbaren kürzer,<br />

meistens e<strong>in</strong>en dichten polsterförmigen Rasen bildend. Blät-<br />

ter grasgrün, oft röthlich, kurzeiförmig o<strong>der</strong> stumpf- 3kantig,<br />

fleischig, mit stumpfem Ende sitzend, auf dem Rücken oft<br />

bucklig, an den blühenden Stengeln zerstreut, an den un-<br />

fruchtbaren mehr o<strong>der</strong> weniger dachig. Blüten <strong>in</strong> endstän-<br />

digen armblütigen Trugdolden. Blumenblätter gelb, länglich,<br />

spitz. '^. Auf Mauern;, Felsenf sandigen ste<strong>in</strong>igen Plätzen.<br />

Juni, Jidi. — Blätter von scharfem beissendem Geschmacke.<br />

Ofßc<strong>in</strong>ell. Die Blätter, Herba Sedi acris.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Sedi acris.<br />

50. Familie. Ribesiaceen Endl.<br />

1. Ribes L. Johannisbeere.<br />

Blüten vollkommen o<strong>der</strong> zweihäusig. Kelchröhre mit<br />

dem Fruchtknoten verwachsen, Saum oberständig, Stheilig.<br />

Blumenblätter 5, am Rande des Kelchschlundes e<strong>in</strong>gefügt,<br />

kürzer als die Kelchzipfel. Staubgefässe 5, zwischen den


117<br />

Blumenblättern e<strong>in</strong>gefügt. Griffel 2— 4spaltig. Frucht e<strong>in</strong>e<br />

saftige armsamige Beere^ vom vertrockneten Kelchsaume<br />

gekrönt.<br />

1. Ribes rabraiii L. Geme<strong>in</strong>e Johannisbeere.<br />

-Strauch wehrlos. Blätter gestielt, handfÖrmig-3 — Slappig, un-<br />

gleich - doppelt - gesägt, mehr o<strong>der</strong> weniger behaart, später<br />

fast kahl, Lappen meist stumpf. Trauben seitenständig, reich-<br />

blütig, anfangs ziemlich aufrecht, nach dem Verblühen her-<br />

abhängend, Sp<strong>in</strong>del sammt den Bliitenstielchen kahl. Deck-<br />

blättchen eiförmig, viel kürzer als die Blütenstielclien. Kelche<br />

beckenförmig, kahl, Zipfel so wie die kle<strong>in</strong>en gelblichen<br />

Blumenblätter spatlig, stumpf. Beeren scharlachroth, selten<br />

weisslich. fe. In Gärten allgeme<strong>in</strong> kidtivirt. April, Mai.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen reifen Beeren, Baccae Ribis,<br />

Ribesia, Ribisel.<br />

Präparat. Syrupus Ribiom.<br />

Sl. Familie. Ranunculaceen Juss.<br />

1. Clematis L. Waldrebe.<br />

Blüten vollkommen. Kelch blumenblattartig, 4— Sblät-<br />

trig, abfällig. Blumenkrone fehlend. Staubgefässe zahlreich.<br />

Früchtchen e<strong>in</strong>samig, <strong>in</strong> unbestimmter Anzahl e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en<br />

halbkugeligen Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt.<br />

1. Clematis recta L. Steife Waldrebe. Wurzelstock<br />

walzlich, knotig, senkrecht. Stengel aufrecht, 2— 4'<br />

hoch, unten kahl, oben flaumig, ästig. Blätter gegenständig,<br />

gefie<strong>der</strong>t. Blättchen 5— 9, eiförmig bis lanzettlich, manchmal<br />

herzförmig, zugespitzt, ganzrandig, oberseits kahl, rückwärts<br />

zerstreut-flaumig. Blüten sternförmig, aufrecht, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er end-<br />

ständigen doldentraubigen o<strong>der</strong> rispenförmigen Trugdolde<br />

Kelchblätter weiss, keilig-länglich, stumpf, auswendig am<br />

Rande flaumig, sonst kahl. Früchtchen kahl, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en langen<br />

zottigen Schweif auslaufend. 2|. A.n ste<strong>in</strong>igen huschigen


118<br />

unfruchtbaren Stellen^ Waldrän<strong>der</strong>n. Juni, Jidi. — Ganze<br />

Pflanze enthält e<strong>in</strong>en brennend-scharfen Stoff.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das blühende Kraut, Herba Clematitis.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Clematitis.<br />

2. Anemone L. W<strong>in</strong>dblume. W<strong>in</strong>dröschen.<br />

Blüten vollkommen. Kelch blumenblattartig, öblättrig,<br />

glockig, abfällig. Blumenkrone fehlend. Staubgefässe zahl-<br />

reich. Früchtchen e<strong>in</strong>samig, <strong>in</strong> unbestimmter Anzahl e<strong>in</strong>em<br />

verdickten kegelförmigen Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

langen zottigen Schweif auslaufend.<br />

1. Anemone pratensis L. Wiesen- W<strong>in</strong>dblume.<br />

Wurzelstock walzlich, senkrecht. Stengel aufrecht, e<strong>in</strong>fach,<br />

e<strong>in</strong>blütig, 3" V hoch, zottig wie die ganze Pflanze, blatt-<br />

los, bloss mit e<strong>in</strong>er von <strong>der</strong> Blüte entfernten Hülle ver-<br />

sehen. Hüllblätter 3—4, sitzend, am Grunde <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Scheide<br />

verwachsen, an<strong>der</strong>s gestaltet als die Blätter, handförmig-ge-<br />

theilt, Zipfel l<strong>in</strong>eal. Blätter grundständig, gestielt, 2—3fach-<br />

fie<strong>der</strong>theilig, Zipfel l<strong>in</strong>eal, ganzrandig, zugespitzt. Blüte über-<br />

liängend, glockig, <strong>in</strong>wendig schwarzviolett, auswendig blei-<br />

cher, <strong>der</strong> dichten Haare wegen grauviolett. Fruchtköpfchen<br />

aufrecht, Früchtchen rauhhaarig, vielmal kürzer als <strong>der</strong> zot-<br />

tige Schweif. %. Auf trocknen sonnigen Stellen hügeliger<br />

und gebirgiger Gegenden. April, Mai. — Pulsatilla pra-<br />

tensis Miller. — Ganze Pflanze von narkotisch scharfer<br />

Wirkung.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das blühende Kraut, Herba Palsatillae.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Palsatillae.<br />

3. Hepatica L. Leberkraut.<br />

Blüten vollkommen. Kelch blumenkronartig, 6—mehr-<br />

blättrig, Stern förmig-ausgebreitet, abfällig. Blumenkrone feh-<br />

lend. Staubgefässe zahlreich. Früchtchen e<strong>in</strong>samig, <strong>in</strong> imbe-<br />

stimmter Anzahl e<strong>in</strong>em verdickten halbkugeligen Fruchtbo-<br />

den e<strong>in</strong>gefügt, kurzgeschnäbelt, nicht geschwänzt.


119<br />

1. Hepatica triloba Chaix. Dreilappiges Leber-<br />

kraut. Wurzelstock walzlich, knotig, schief, mit starken<br />

Fasern besetzt. Blütenstiele grundständig, 3—^6" hoch, e<strong>in</strong>-<br />

fach, blattlos, zottig, e<strong>in</strong>blütig. Blätter grundständig, gestielt,<br />

bandförmig - Slappig, ganzrandig, oberseits kahl, rückwärts<br />

zottig, im Alter le<strong>der</strong>ig und unterseits braunroth. Blüten<br />

hellazurblau, seltner rosenroth o<strong>der</strong> weiss, von 3 grünen an<br />

die Blüte fast angedrückten (e<strong>in</strong>en Kelch darstellenden) Hüll-<br />

blättern umgeben. Hüllblätter sitzend, eiförmig, ganzrandig.<br />

Fruchtköpfchen aufrecht, Früchtchen behaart. 2|.. In Wäl-<br />

<strong>der</strong>n, Ha<strong>in</strong>en, schattigen Thälern. März, April. — Ane-<br />

mone Hepatica L.<br />

Ofßc<strong>in</strong>ell. Die Blätter, Folia Hepaticae.<br />

4. Ranunculus L. Hahnenfuss.<br />

Blüten vollkommen. Kelch Sblättrig, abfällig. Blumenblätter<br />

S, selten mehr, mehr o<strong>der</strong> m<strong>in</strong><strong>der</strong> benagelt, am<br />

Grunde mit e<strong>in</strong>em Honiggrübchen versehen. Staubgefässe<br />

zahlreich. Fruchtknoten <strong>in</strong> unbestimmter Anzahl e<strong>in</strong>em kug-<br />

ligen o<strong>der</strong> kegelförmigen Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt. Früchtchen<br />

e<strong>in</strong>samig. — Alle Arten dieser Gattung besitzen scharfe<br />

flüchtige Stoffe.<br />

1. Ranancnlas Flammala L. Brennen<strong>der</strong> Hahnen-<br />

fuss. Wurzel büschelig-faserig. Stengel aufrecht o<strong>der</strong> auf-<br />

steigend, V2— IV2' hoch, meist ästig und mehrblütig, sammt<br />

den Blättern kahl o<strong>der</strong> angedrtickt-behaart. Blätter grasgrün,<br />

ungetheilt, ganzrandig o<strong>der</strong> schwach gezähnelt, die untern<br />

elliptisch o<strong>der</strong> länglich, stumpf o<strong>der</strong> spitz, langgestielt, die<br />

obern lanzettlich o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal, spitz, kürzer gestielt, die ober-<br />

sten sitzend. Blumen sattgelb, 5— 8'" im Durchmesser. Frucht-<br />

köpfchen fast kuglig. Früchtchen kahl, stumpf und kurzbe-<br />

ßpitzt. 2|.. In Graben, auf Su<strong>in</strong>pficiesen. Juni bis Herhsi.<br />

Flammalae.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das blühende Kraut, Herba Ranuncali<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Ranancnli Flammalae.


120<br />

2. Ranuncnlas acris L. Scharfer Hahnenfuss.<br />

Wurzelstock abgebissen, reicbfaserig; ohne Ausläufer. Stengel<br />

aufrecht, 1— 3' hoch, ästig, vielblütig, sammt den Blättern<br />

von kurzen anliegenden Haaren flaumig. Blätter grasgrün,<br />

manchmal schwarzgefleckt, die grundständigen handförmig-<br />

ötheilig, Zipfel 1 - 2fach- 3 spaltig und ungleich e<strong>in</strong>geschnitten-<br />

gesägt. Stengelblätter gleichgestaltet, die obern sitzend, we-<br />

niger getheilt. Blütenstiele stielrund. Blumen goldgelb, 8 bis<br />

12"' im Durchmesser. Früchtchen zusammengedrückt, kahl,<br />

wehrlos, sehr kurz geschnäbelt, Schnabel vielmal kürzer als<br />

das halbe Früchtchen. ^. Auf Wiesen^ geme<strong>in</strong>. Mai bis<br />

Herbst.<br />

Offic<strong>in</strong>eU. Die blühende Pflanze, Herba Räuanculi acris.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Ranancali acris.<br />

3. Rananculas repens L. Kriechen<strong>der</strong> Hahnen-<br />

fuss. Wurzelstock abgebissen, reichfaserig, Ausläufer trei-<br />

bend. Ausläufer stengelartig, beblättert, manchmal an den<br />

Gelenken wurzelnd. Stengel aufsteigend o<strong>der</strong> aufrecht, V2 ^is<br />

2' hoch, meist ästig und vielblütig, sammt den Blättern<br />

kahl o<strong>der</strong> angedrückt- bis abstehend-behaart, am Grunde<br />

nicht verdickt. Blätter gras- o<strong>der</strong> schwärzlichgrün, die grund-<br />

ständigen gestielt, 1—2fach-3theilig, Abschnitte 31appig o<strong>der</strong><br />

3spaltig, ungleich-e<strong>in</strong>geschnitten-gesägt; Stengelblätter gleich-<br />

gestaltet, die obern sitzend, weniger getheilt o<strong>der</strong> nur 3-<br />

spaltig. Blütenstiele gefurcht. Blumen goldgelb, 8— 12'" im<br />

Durchmesser. P'ruchtkÖpfchen fast kuglig. Früchtchen zu-<br />

sammengedrückt, kahl, wehrlos, langgeschnäbelt, Schnabel<br />

fast so lang als das halbe Früchtchen. 2|^. An Bächen, <strong>in</strong><br />

Sümiyfen, auf üherschioemmten Plätzen. Mai bis Juli.<br />

repentis.<br />

Offic<strong>in</strong>eU. Die blühende Pflanze, Herba Raouncali<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura RanDncnli repentis.<br />

4. Rananculas balbosas L. Knolliger Hahnen-<br />

fuss. Wurzel büschelig-faserig, ohne Ausläufer. Stengel


121<br />

aufrecht, V2— IV2' hoch, meist ästig und vielblütig, sammt<br />

den Blättern zottig, zerstreut-behaart o<strong>der</strong> fast kahl, am<br />

Grunde zwiebeiförmig- verdickt. Blätter grasgrün, die grund-<br />

ständigen gestielt, 1— 2fach-3theilig, Abschnitte Slappig o<strong>der</strong><br />

3spaltig, ungleich-e<strong>in</strong>gesclmitten-gezähnt : Stengelblätter gleich<br />

gestaltet, die obern sitzend, nur 3spaltig. Blütenstiele ge-<br />

furcht, Blumen goldgelb, 8— 12'" im Durchmesser. Frucht-<br />

köpfchen fast kuglig. Früchtchen zusammengedrückt, kahl,<br />

wehrlos, kurzgeschnäbelt, Schnabel kürzer als das halbe<br />

Früchtchen. 2J. Auf Wiesen niedriger und gebirgiger Ge-<br />

genden. Mai bis Juli.<br />

balbosi.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze, Herba Ranaucali<br />

Prä])arat. * T<strong>in</strong>ctara ßanancali bnlbosi.<br />

3. Ranunculas sceleratas L. Giftiger Hahnen-<br />

fuss. Wurzel faserig. Stengel aufrecht, I/2— IV2' hoch,<br />

ästig, vielblütig, sammt den Blättern kahl o<strong>der</strong> oberwärts<br />

angedrückt-behaart, blassgrün wie die ganze Pflanze. Un-<br />

terste Blätter langgestielt, bandförmig- 3— Slappig mit e<strong>in</strong>ge-<br />

schnitten-gekerbten Lappen, die folgenden kürzer gestielt,<br />

3theilig, mit keilförmigen 2— 3spaltigen Zipfeln, die obersten<br />

sitzend, 3theilig, mit l<strong>in</strong>eal-lanzettlichen o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>ealen ganz-<br />

randigen Zipfeln. Blumen bleichgelb, sehr kle<strong>in</strong>, 2— 3'" im<br />

Durchmesser. Fruchtköpfchen länglich- walzlich. Früchtchen<br />

sehr kle<strong>in</strong>, kahl, kurzbespitzt. ®. An Ufern, ilberschivemmt<br />

gevjesenen Stellen, <strong>in</strong> Sümj^fen, abgelassenen Teichen.<br />

Juni bis Herbst. — Von allen genannten <strong>der</strong> giftigste.<br />

scelerati.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze, Oerba Ranancnli<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Ranoncali scelerati.<br />

5. Caltha L. Dotterblume.<br />

Blüten vollkommen. Kelch blumenkronartig, regelmäs-<br />

sig, Sblättrig, abfällig. Blumenkrone fehlend. Staubgefässe


122<br />

zahlreich, dem Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 5 bis<br />

viele, frei. Kapseln mehr sämig.<br />

1. Caltha palostris L. Sumpf-Dotterblume. Wur-<br />

zel büschelig-faserig. Stengel liegend o<strong>der</strong> aufsteigend, Vi bis<br />

1 V2' lang, röhrig, ästig, vielblütig, kahl wie die ganze Pflanze.<br />

Blätter herzförmig - rundlich, o<strong>der</strong> die obern nierenförmig,<br />

kle<strong>in</strong>gekerbt, die untern gestielt, die obern sitzend. Blumen<br />

gross, dotter- o<strong>der</strong> orangegelb. Kapseln länglich, kahl, quer-<br />

runzlig. 2|.. A)i Bächen^ Silmpfen, geme<strong>in</strong>. April, Mai.<br />

— Ganze Pflanze enthält flüchtig-scharfe Stoffe.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die blühende Pflanze, Herba Calthae.<br />

PräijarciL * T<strong>in</strong>ctara Calthae.<br />

6. Helleborus L. Nie ss würz.<br />

Blüten vollkommen. Kelch blumenkronartig o<strong>der</strong> krau-<br />

tig, regelmässig, 5 blättrig, bleibend. Blumenblätter 5 bis<br />

viele, honigbehälterförmig, röhrig, 2lippig, kle<strong>in</strong>er als die<br />

Kelchblätter und Staubgefässe. Staubgefösse zahlreich, dem<br />

Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 3—10, am Grunde et-<br />

was zusammenhängend, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fache Griff'el endigend. Balg-<br />

kapseln le<strong>der</strong>ig, vielsamig.<br />

1. Helleboras niger L. Schwarze Niesswurz.<br />

Wurzelstock schwarz, dick, kurz, knorrig, mit zahlreichen<br />

starken Fasern besetzt. Stengel aufrecht o<strong>der</strong> aufsteigend,<br />

3— 6" hoch, e<strong>in</strong>fach, e<strong>in</strong>blütig, blattlos, nur oberwärts mit<br />

2— 3 kle<strong>in</strong>en eiförmigen Deckblättern besetzt, kahl wie die<br />

ganze Pflanze. Blätter grundständig, gestielt, le<strong>der</strong>ig, fussförmig-7—<br />

9theilig, Abschnitte länglich-lanzettlich o<strong>der</strong> keilig,<br />

spitz, von <strong>der</strong> Mitte bis zur Spitze gesägt. Blüten 2"<br />

im Durchmesser, nickend. Kelchblätter elliptisch, weiss o<strong>der</strong><br />

rosenfarben überlaufen, bei <strong>der</strong> Fruchtreife grün. Blumen-<br />

blätter sehr kle<strong>in</strong>, sammt den Staubkölbchen gelb. 2|.. In<br />

schattigen Wäl<strong>der</strong>n. März bis Mai. — Der Wurzelstock<br />

enthält e<strong>in</strong> narkotisch-scharfes Gift, gepulvert erregt er hef-<br />

tiges Niessen.<br />

J


123<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der frische und getrocknete Wurzelstock,<br />

Radii Helle bori nigri.<br />

Pixlparate. Eitractam und * T<strong>in</strong>ctura Bellebori.<br />

7. Nigella L. Schwarzkümmel.<br />

Elüten vollkommen. Kelch blumenblattartig, regelmäs-<br />

sig, Sblättrig, abfällig. Blumenblätter Ij— 10^ kle<strong>in</strong>er als die<br />

Kelchblätter, honigbehälterförmig, benagelt, e<strong>in</strong>geknickt-auf-<br />

steigend, Platte 2lippig, die untere Lippe grösser, 2spaltig.<br />

Staubgefässe zahlreich, dem Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt. Frucht-<br />

knoten 5—10, mehr o<strong>der</strong> weniger zusammengewachsen, e<strong>in</strong>-<br />

grifFelig. Kapseln häutig, e<strong>in</strong>fächerig, mehrsamig, mit dem<br />

verlängerten bleibenden Griflfel gekrönt.<br />

1. Nigella satiTa L. Geme<strong>in</strong>er Schwarzkümmel.<br />

Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, 1' hoch, e<strong>in</strong>fach, e<strong>in</strong>blü-<br />

tig o<strong>der</strong> kurz aufrecht-ästig, mehrblütig, sammt den Blättern<br />

flaumig. Blätter 3fach-fie<strong>der</strong>theilig, Zipfel l<strong>in</strong>eal, stumpflich,<br />

ganzrandig. Blütenhülle fehlend. Kelchblätter bläulichweiss<br />

mit grünlicher Spitze. Blumenblätter bunt. Kapseln 5, 1/2''<br />

lang, drüsig-rauh, vom Grunde bis zur Spitze verwachsen.<br />

Samen schwarz, runzlig, aromatisch riechend. ®. Wird <strong>in</strong><br />

Deutschland auf Äeckern gebaut. Juni, Jidi.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Samen, Sem<strong>in</strong>a Nigellae.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Nigellae.<br />

8. Aconitum L. Eisenhut. Sturmhut.<br />

Blüten vollkommen. Kelch blumenblattartig, unregel-<br />

mässig, Sblättrig, abfällig, das obere Blatt (<strong>der</strong> Helm) viel<br />

grösser, helmförmig-gewölbt, die beiden seitlichen kreisrund,<br />

die 2 untersten länglich. Blumenblätter 2— 5, kle<strong>in</strong>er als die<br />

Kelchblätter, die 2 obern honigbehälterförmig, unter dem<br />

Helm verborgen, gleichlaufend, langbenagelt, mit e<strong>in</strong>er ka-<br />

puzenförmigen an <strong>der</strong> Spitze gespornten Platte, die 3 un-<br />

tern kle<strong>in</strong>, l<strong>in</strong>eal o<strong>der</strong> fehlend. Staubgefässe zahlreich, dem


124<br />

Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 3—5, frei, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>fache<br />

Griffel endigend. Balgkapseln hautig, mehrsamig.<br />

1. Aconitam Napellas L. Wahrer Eisenhut. Wur-<br />

zelstock 2— 3 rübenförmige mit Fasern besetzte Knollen.<br />

Stengel aufrecht, 1— 4' hoch, starr, oben dichtbeblättert, ge-<br />

gen den Grund blattlos, unten so wie die Blätter kahl, oben<br />

sammt den Blütenstielen und Kelchen flaumig. Blätter steif,<br />

dunkelgrün, glänzend, fussförmig-5—Ttheilig, Abschnitte im<br />

Umkreise rautenförmig, e<strong>in</strong>- bis mehrmal 2— 3spaltig mit<br />

l<strong>in</strong>ealeu o<strong>der</strong> lanzettlichen Zipfeln. Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endstän-<br />

digen verlängerten gedrungenen Traube, selten die Traube<br />

am Grunde ästig. Kelche duukelviolett. Helm schief-halb-<br />

kreisrund, querbreiter, 5— 7'" hoch. Nägel <strong>der</strong> 2 obern<br />

Blumenblätter be<strong>in</strong>ahe halbkreisrund- vorwärtsgebogen mit<br />

wagrechter o<strong>der</strong> abwärts geneigter Kaputze, Sporn kopf-<br />

förmig, etwas zurückgekrümmt. Kapseln kahl, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend<br />

spreizend, später parallel. 2|.. Auf hohen Gebii-gen und<br />

Aljjen. August, September, — Die ganze Pflanze enthält<br />

e<strong>in</strong> narkotisch-scharfes Gift.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das frische Kraut, Herba Aconit! Napelli.<br />

Präparate. Extractnm und * T<strong>in</strong>ctora Aeoniti Napelli.<br />

2. Aconitom Lycoctonum L. Wolfs -Eisenhut. Gel-<br />

ber Sturmhut. Wurzelstock schief, abgebissen, mit dicken<br />

Fasern besetzt. Stengel aufrecht, 1— 4' hoch, sammt den<br />

Blättern, Blattstielen und Kelchen rauhhaarig o<strong>der</strong> flaumig.<br />

Grund- und stengelständige Blätter handförmig-5— Tspaltig,<br />

Lappen keilig-rautenförmig, e<strong>in</strong>- bis zweimal-3 spaltig, mit<br />

breitlanzettlichen grobe<strong>in</strong>geschnittenen Zipfeln. Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

endständigen e<strong>in</strong>fachen o<strong>der</strong> ästigen Traube. Kelche blass-<br />

gelb, Haube verlängert-helmförmig, 6— 10'" lang, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Mitte 2— 3'" breit, bald gerade, bald vorwärts gekrümmt,<br />

bald spitz zulaufend, bald nach oben erweitert. Kapseln<br />

rauhhaarig, flaumig o<strong>der</strong> kahl. 2[. In Wäl<strong>der</strong>n, Holzschlä-<br />

gen, an felsigen buschigen Stellen. Juli, August.


coctoni.<br />

125<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die blüheiide Pflanze, Herba Aconit! ly-<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctiira Aconit! Lycoctoui.<br />

9. Delph<strong>in</strong>ium L. Rittersporn.<br />

Blüten vollkommen. Kelch bliimenblattartig, imregel-<br />

mässig, Sblättrig, abfällig, das obere Blatt am Grunde <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en hohlen Sporn verlängert. Blumenblätter 4, honigbe-<br />

hälterförmig, kle<strong>in</strong>er als die Kelchblätter, entwe<strong>der</strong> frei und<br />

die 2 obern gespornt, o<strong>der</strong> alle 4 <strong>in</strong> e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziges e<strong>in</strong>fach-<br />

gesporntes verwachsen, die beiden o<strong>der</strong> <strong>der</strong> e<strong>in</strong>fache Sporn<br />

im Sporne des Kelches e<strong>in</strong>geschlossen. Staubgefasse zahl-<br />

reich, dem Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1— 5, frei,<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>fache Griffel endigend. Kapseln 1— 5, mehr.samig.<br />

1. Delph<strong>in</strong>iuui Staphysagria L. Scharfer Ritter-<br />

sporn. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig. Stengel aufrecht, 1— 3' hoch,<br />

e<strong>in</strong>fach, sammt den Blatt- und Blütenstielen zottig. Blätter<br />

ziemlich kahl o<strong>der</strong> rückwärts flaumig, gestielt, handförmig-<br />

5—Tspaltig, Zipfel ungetheilt o<strong>der</strong> Slappig, spitz. Blüten <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er end ständigen verlängerten reichblütigen lockern, e<strong>in</strong>-<br />

fachen o<strong>der</strong> am Grunde ästigen Traube, Blütenstiele am<br />

Grunde mit 3 Deckblättchen gestützt. Kelch dunkelblau,<br />

Sporn kaum 2'" lang. Blumenkrone 4blättrig, doppelt-gespornt.<br />

Kapseln 3, eiförmig, zottig. Samen schwarz. Q. Am<br />

Littorale, <strong>in</strong> botanischen Gärten kultimrt. Juni, Juli.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Samen, Sem<strong>in</strong>a Staphysagriae, Stephanskörner,<br />

Läusekörner.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Staphysagriae.<br />

10. Paeonia L. Pf<strong>in</strong>gstrose. Gichtrose.<br />

Blüten vollkommen. Kelch Sblättrig, blattartig, Blätter<br />

le<strong>der</strong>ig, ungleich, bleibend. Blumenblätter 5— 10, rundlich.<br />

Staubgef-isse zahlreich, dem Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt. Frucht-<br />

knoten 2— 5, frei, von e<strong>in</strong>er fleischigen Scheibe umgeben.


126<br />

Narben sitzend, ziirückgekrümmt, dick, gefärbt. Balgkapseln<br />

le<strong>der</strong>ig, länglich, vielsamig.<br />

1. Paeonia offic<strong>in</strong>alis L. Geme<strong>in</strong>e Pf<strong>in</strong>gstrose.<br />

Wurzelstock unförmlich-rundlich, mit starken Fasern besetzt,<br />

Fasern unter ihrem Ursprünge knollenartig- angeschwollen<br />

und dann wie<strong>der</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Faser endigend. Stengel 1 %'<br />

hoch, e<strong>in</strong>fach, aufrecht, kahl, e<strong>in</strong>blütig. Blätter sehr gross,<br />

gestielt, Szählig-doppelt-gefie<strong>der</strong>t, Blättchen länglich o<strong>der</strong> lan-<br />

zettlich, ganzrandig, oberseits dunkelgrün, kahl, rückwärts<br />

graugrün, weichhaarig. Blüten e<strong>in</strong>zeln, endständig, sehr gross,<br />

3 W im Durchmesser. Die 3 Innern Kelchblätter rundlich,<br />

hohl, äusserlich sammthaarig, die 2 äussern blattartig, lan-<br />

zettlich, kahl. Blumenblätter karm<strong>in</strong>roth, ungleich-geschweift-<br />

gekerbt. Staubfäden purpurroth, StaubkÖlbchen gelb. Frucht-<br />

knoten weissfilzig mit purpurrother Narbe. Samen schwarz.<br />

%. In Gärten allgeme<strong>in</strong> meist mit gefüllten Blüten kul-<br />

tivirt. Maif Juni.<br />

Of-ßc<strong>in</strong>ell. Die frischen knollig- verdickten Wurzelfasern,<br />

Radix Paeoniae.<br />

Prä]parat. * T<strong>in</strong>ctora Paeoniae.<br />

11. Actaea L. Christofskraut.<br />

Blüten vollkommen. Kelch blumenblattartig, 4— 5blätt-<br />

rig, h<strong>in</strong>fällig. Blumenblätter 4— S, langbenagelt, den Staub-<br />

gefassen ähnlich. Staubgefässe zahlreich, dem Fruchtboden<br />

e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, oberständig, Narbe sitzend. Frucht<br />

e<strong>in</strong>e mehrsamige Beere.<br />

1. Actaea spicata L. Aehrenblütiges Christofs-<br />

kraut. Wurzelstock walzlich, knotig, schief, rothbraun, mit<br />

starken Fasern besetzt. Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, ästig,<br />

unten kahl, oben flaumig. Blätter gestielt, unpaarig- doppelt-<br />

gefie<strong>der</strong>t, Blättchen fast sitzend, eiförmig o<strong>der</strong> herzförmig-<br />

länglich, zugespitzt, ungleich- und doppelt- e<strong>in</strong>geschnitten<br />

gesägt, kahl, rückwärts etwas flaumig. Blüten kle<strong>in</strong>, <strong>in</strong> end-<br />

ständigen Trauben. Kelch- und Blumenblätter weiss. Beeren


m<br />

oval, schwarz. 2|.. In schattigen ste<strong>in</strong>igen Wäl<strong>der</strong>n <strong>der</strong><br />

Berge und Voralpen. Mai, Juni. — Ganze Pflanze besitzt<br />

e<strong>in</strong>en flüchtig-scharfen Stoff.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der Wurzelstock, Radix Actaeae.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctora Actaeae.<br />

52. Familie. Berberideen Vent.<br />

1. Berberis L. Berberitzen st rauch. Sauerdorn.<br />

Blüten vollkommen. Kelch 6blättrig, abfällig, mit 1—<br />

Neben Schüppchen. Blumenblätter 6, den Kelchblättern gegen-<br />

ständig, <strong>in</strong>wendig am Grunde doppelt-drüsig. Staubgefässe<br />

6. Fruchtknoten 1, oberständig, Narbe sitzend. Frucht e<strong>in</strong>e<br />

2 - 3samige Beere.<br />

1. Berberis vulgaris L. Geme<strong>in</strong>er Berberitzen-<br />

strauch. Strauch 4— 6' hoch, Zweige kahl wie die ganze<br />

Pflanze. Blätter länglich-verkehrteiförmig, stumpf o<strong>der</strong> ziem-<br />

lich spitz, fe<strong>in</strong>stachlig-gesägt, gehuschelt, unter jedem Blätter-<br />

büschel e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>facher o<strong>der</strong> Stheiliger Dorn. Blüten <strong>in</strong> seiten-<br />

ständigen hängenden Trauben, unangenehm riechend. Kelch<br />

und Blumenblätter gelb. Beeren länglich, scharlachroth, sehr<br />

sauer. ^. In Auen, an Zäunen^ Wegen. Mai, Juni. —<br />

Wurzel gelb, bitter.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzelr<strong>in</strong>de, Cortex radicis Berberidis,<br />

Berberitzenr<strong>in</strong>de.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctura Berberidis.<br />

53. Familie. Papaveraceen Juss.<br />

1. Papaver L. Mohn.<br />

Blüten vollkommen. Kelch 2blättrig, h<strong>in</strong>fällig. Blumen-<br />

blätter 4, rundlich. Staubgefässe zahlreich, auf dem Frucht-<br />

boden e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, oberständig, rundlich o<strong>der</strong><br />

länglich. Narbe gross, sitzend, 8— löstrahlig. Kapsel durch<br />

die gegen den Mittelpunkt vorspr<strong>in</strong>genden halbscheidewän-


128<br />

digen Samen träger unvollkommen 8— 16fächerig^ unter <strong>der</strong><br />

Narbe mit eben so vielen kurzen Kläppchen aufspr<strong>in</strong>gend,<br />

1. Papaver somniferum L. Garten- Mohn. Wurzel<br />

sp<strong>in</strong>dlig-ästig. Stengel aufrecht, 1—3' hoch, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong><br />

ästig, sammt den Blättern kahl und bläulich-bereift, höch-<br />

stens die Blütenstiele borstlich. Wurzel- und untere Stengel<br />

blätter, länglich, buchtig, <strong>in</strong> den Blattstiel herablaufend,<br />

obere Stengelblätter eirund, mit herzförmigem Grunde sten-<br />

gelumfassend, alle grob- und ungleich-gezähnt o<strong>der</strong> gekerbt.<br />

Blütenstiele e<strong>in</strong>blütig. Blumen gross, 2—4" im Durchmesser.<br />

Blumenblätter blassviolett mit e<strong>in</strong>em schwärzlichen Flecken<br />

am Grunde. Staubfäden nach oben verbreitert. Kapseln fast<br />

kuglig, kahl, glatt. Samen nierenförmig, runzlig, grau o<strong>der</strong><br />

schwärzlicli. ®. Aus dem Oriente stammend^ auf Fel<strong>der</strong>n<br />

allgeme<strong>in</strong> gebaut . Jnniy Juli. — Die ganze Pflanze von<br />

weisser narkotischer Milch strotzend, die e<strong>in</strong>getrocknet das<br />

Opium liefert.<br />

Offic<strong>in</strong>eU. 1. Der getrocknete Milchsaft von <strong>der</strong> im<br />

Oriente wachsenden Pflanze, Opium purum. 2. Das aus dem<br />

Opium bereitete Alkaloid, Morphium. 3. Die getrockneten<br />

nicht ganz reifen Kapseln, Capita Papayeris. 4, Die Samen,<br />

Semioa Papayeris


t2t)<br />

roth mit o<strong>der</strong> ohne schwarzen Flecken am Grunde. Staub-<br />

fäden pfriemlich. Kapseln verkehrteiförmig, kahl, glatt. ®.<br />

Unter Getreide. Juni, Juli.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Blumenblätter^ Flores Papa reris<br />

Rhoeados, Klatschrosen^ Rothe Kornblumen.<br />

Präparat. Syrapns PapaYcris Rhoeados.<br />

2. Chelidonimn L. Schöllkraut.<br />

Blüten vollkommen. Kelch 2blättrigj h<strong>in</strong>fällig. Blumen-<br />

blätter 4j eilänglich. Staubgefässe zahlreich; auf dem Frucht-<br />

boden e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, oberständig^ l<strong>in</strong>ealj Narbe<br />

2 lappig. Kapsel schotenförmig, e<strong>in</strong> fächerig, vom Grunde ge-<br />

gen die Spitze 2klappig-aufspr<strong>in</strong>gend7 Samen an 2 fädliche<br />

gleichsam e<strong>in</strong>e durchbrochene Scheidewand darstellende Sa-<br />

menträger angeheftet.<br />

1. Chelidoniam majus L. Geme<strong>in</strong>es Schöllkraut.<br />

Wurzel ästig. Stengel aufrecht, 1 — 2' hoch, ästig, sammt<br />

den Blattstielen mehr o<strong>der</strong> weniger wollig-behaart. Blätter<br />

rückwärts seegrün, fie<strong>der</strong>theilig, Abschnitte eiförmig, stumpf,<br />

doppelt- und ungleich-lappig-gekerbt o<strong>der</strong> fie<strong>der</strong>lappig, gröss-<br />

tentheils kahl. Blüten <strong>in</strong> selten- und endstäudigen 4—7blü-<br />

tigen Dolden, kle<strong>in</strong>, 8— 12'" im Durchmesser. Blumenblätter<br />

gelb. Schoten l<strong>in</strong>eal, 2" lang, holperig, kahl, '^l . Auf Schutt,<br />

Mauern, Felsen, an Zäunen geme<strong>in</strong>. Mai bis Hej^bst. —<br />

Alle Theile <strong>der</strong> Pflanze son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en scharfen orangegelben<br />

Saft ab.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das frische Kraut vor <strong>der</strong> Blütezeit, Herba<br />

Chelidouii niajoris.<br />

Präparate. Extractum und * T<strong>in</strong>ctura Chelidonii.<br />

54. Familie. Fumariaceen Endi.<br />

1. Fumaria L. Erdrauch.<br />

Blüten vollkommen. Kelch sehr kle<strong>in</strong>, 2blättrig, ab-<br />

fällig. Blumenkrone unregelraässig, 4 blättrig, zusammen-<br />

<strong>Maly</strong>: Medic<strong>in</strong>alpflanzen. 9


13Ö<br />

scliliessend; fast rachenförmig'^ das obere Blatt grosser^ am<br />

Grunde gespornt, mit den beiden seitlichen am Grunde ver-<br />

wachsen. Staubgefässe 6, <strong>in</strong> 2 gegenüberstehende Bündel<br />

verwachsen, je<strong>der</strong> Bündel 3 StaubkÖlbchen tragend. Frucht-<br />

knoten 1; oberständig, Griffel 1. Frucht rundlich, nussartig,<br />

e<strong>in</strong>samig, nicht aufspr<strong>in</strong>gend.<br />

1. Fnmaria offic<strong>in</strong>alis L. Geme<strong>in</strong>er Erdrauch.<br />

Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht o<strong>der</strong> aufsteigend, bis 1'<br />

hoch, ausgesperrt-ästig, kahl und bläulich-bereift wie die<br />

ganze Pflanze. Blätter doppelt-fie<strong>der</strong>theilig, Abschnitte 3thei-<br />

lig, Zipfel 2— 3spaltig, Läppchen l<strong>in</strong>eal, keilig o<strong>der</strong> lanzett-<br />

lich, stumpf o<strong>der</strong> spitzlich. Blüten kle<strong>in</strong>, 2— 4'" lang <strong>in</strong><br />

end- und achselständigen Trauben. Kelchblätter häutig, ei-<br />

lanzettlich, zugespitzt, gezähnt, 3mal kürzer als die Blumen-<br />

krone, breiter als die Blütenstielchen. Blumenblätter rosen-<br />

färben an <strong>der</strong> Spitze mit e<strong>in</strong>em schwarzpurpurnen Flecken.<br />

Früchte sehr kle<strong>in</strong>, fe<strong>in</strong>knotig-runzlig, plattkugelig, gestutzt-<br />

ausgerandet. (i>. Auf Brachen^ bebauten Plätzen. Mai bis<br />

Herbst. — Ganze Pflanze wi<strong>der</strong>lich riechend.<br />

Famariae.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das frische und getrocknete Kraut, Herba<br />

Präparat. Extraetum Famariae.<br />

»^S. Familie. Cruciferen Juss.<br />

1. ßiliculosen. Frucht e<strong>in</strong> Sch'ötchen.<br />

1. Cochlearia L. Löffelkraut.<br />

Blüten vollkommen. Kelch 4blättrig. Blumenblätter 4,<br />

benagelt, kreuzförmig-gestellt. Staubgefässe 6, viermächtig.<br />

Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel 1. Schötchen kuglig o<strong>der</strong><br />

ellipsoidisch, 2klappig-aufspr<strong>in</strong>gend, 2fächerig, Klappen e<strong>in</strong>-<br />

nervig, Scheidewand den Griffel tragend.<br />

1. Cochlearia offic<strong>in</strong>alis L. Gebräuchliches Löf-<br />

felkraut. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig, reichfaserig, rasig. Stengel


131<br />

aufrecht o<strong>der</strong> aufsteigend, V2— 1' liocb, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> astig,<br />

kahl wie die ganze Pflanze. Blätter fleischig, gUänzend, die<br />

wurzelständigen langgestielt, rundlich- eiförmig, stumpf, rand-<br />

schweifig, am Grunde seicht-herzförmig. Stengelblätter ei-<br />

förmig, stumpf o<strong>der</strong> spitz, eckig-gezähnt, die untern kurz-<br />

gestielt, die obern mit tiefherzförmigem Grunde stengelum-<br />

fassend-sitzend. Blüten <strong>in</strong> endständiger Doldentraube ohne<br />

Deckblätter. Blütenstielchen mehrmal länger als <strong>der</strong> Kelch.<br />

Kelchblätter eiförmig, weissberandet. Blumenblätter verkehrt-<br />

eiförmig, weiss. Schötchen kuglig-ellipsoidisch. 2|_. Auf Moor-<br />

hoden^ im Mittel- und NordeurojJci, <strong>in</strong> Gärten gehauf.<br />

Aiorilf Mai. — Ganze Pflanze geruchlos von scharfem Ge-<br />

schmacke, als e<strong>in</strong>es <strong>der</strong> vorzüglichsten antiskorbutischen<br />

Mittel geschätzt.<br />

Ofßc<strong>in</strong>ell. Die frischen von <strong>der</strong> Pflanze gepflückten<br />

Blätter, Folia Cochleariae.<br />

Präi:arate. Aqua und Spiritus Cochleariae.<br />

2. Armoracia Fl. d. Wetterau. Meerrettig.<br />

Blüten vollkommen. Kelch 4blättrig. Blumenblätter 4,<br />

benagelt, kreuzförmig-gestellt. Staubgefässe 6, viermächtig.<br />

Fruchtknoten 1, oberständig, Grifiel 1. Schötchen kuglig,<br />

2klappig-aufspr<strong>in</strong>gend, 2fächerig, mehrsamig. Klappen nerven-<br />

los, Scheidewand grifFeltragend.<br />

1. Armoracia rusticaua Fl. d. Wett. Geme<strong>in</strong>er Meer-<br />

rettig. Wurzel walzlich, dick, senkrecht, mehrköpfig, flei-<br />

schig, weisslich. Stengel aufrecht, 2— 4' hoch; gefurcht, kahl<br />

wie die ganze Pflanze, oberwärts rispig-ästig. Wurzelblätter<br />

langgestielt, herzförmig o<strong>der</strong> eilänglich, ungleich - gekerbt,<br />

ohne Stiel bis 1' lang; untere Stengelblätter kürzer gestielt,<br />

lappig-fie<strong>der</strong>spaltig o<strong>der</strong> kämmig-fie<strong>der</strong>theilig, Zipfel ungleich,<br />

l<strong>in</strong>eal, länglich o<strong>der</strong> keilig, ganzrandig und gezähnt; obere<br />

Stengelblätter mit verschmälertem Grunde sitzend, länglicli<br />

o<strong>der</strong> lanzettlicli, ungleich-gekerbt, die obersten auch l<strong>in</strong>eal.


ganzraiidig. Blütentrauben lang. Blumenblätter weiss. Blüten-<br />

stielcheji 3—4mal so lang als die Frucht. 2|. I)i Qärten<br />

und auf freiem Felde kidtivirt. Mai, Juni. — Coclilearia<br />

Armoracia L. — Die Wurzel, unter dem Namen Rren be-<br />

kannt; von scharfem beissendem Geschmacke.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frische Wurzel, Radix Ariiioraciae, Kren.<br />

2. ßiliquosen. Frucht e<strong>in</strong>e Schote.<br />

3. Brassica L. Kohl.<br />

Blüten vollkommen. Kelch 4blättrig. Blumenblätter 4,<br />

benagelt, kreuzförmig - gestellt. Staubgefässe 6, vierraächtig.<br />

Fruchtknoten 1, oberstilndig. Schoten Hneal, ziemlich stiel-<br />

rund, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en zusammengedrückten Schnabel auslaufend. 2-<br />

klappig-aufspr<strong>in</strong>gend, 2fächerig, Klappen mit e<strong>in</strong>em geraden<br />

Längsnerven, ohne o<strong>der</strong> mit 2 schwachen schlänglichen Sei-<br />

tennerven. Samen kuglig, <strong>in</strong> jedem Fache e<strong>in</strong>reihig.<br />

1. Brassica nigra Koch. Schwarzer Kohl. Wurzel<br />

sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, 2— 3' hoch, ästig, unten bläulich-<br />

bereift, kahl o<strong>der</strong> unten zerstreut-steifhaarig Blätter gestielt,<br />

die untern grasgrün, zerstreut-steifhaarig o<strong>der</strong> kahl, leier-<br />

förmig, mit ungleich-gezähnten Abschnitten, die obern bläu-<br />

lich-bereift, kahl, lanzettlich, e<strong>in</strong>geschnitten und gezähnt, die<br />

obersten l<strong>in</strong>eal lanzettlich, ganzrandig, an <strong>der</strong> Spitze öfter<br />

2— 3spaltig. Blüten <strong>in</strong> Doldentrauben. Kelchblätter abstehend.<br />

Blumenblätter gelb, 3— 4'" lang. Schoten V lang, holperig,<br />

kahl, an die Sp<strong>in</strong>del angedrückt, Schnabel länger als die<br />

Schote. Samen braun. (D. Ä2if Aechern und imhehaufen<br />

Stellen^ auch kuJtivirt. Juni, Juli. — S<strong>in</strong>apis nigra L. —<br />

Die Samen, unter dem Namen Schwarzer Senf bekannt,<br />

haben e<strong>in</strong>en brennend scharfen Geschmack.<br />

Senf.<br />

Ofßc<strong>in</strong>ell. Die Samen, Seni<strong>in</strong>a S<strong>in</strong>apis, Schwarzer<br />

Präparat. Far<strong>in</strong>a sem<strong>in</strong>um S<strong>in</strong> apis, S e n f m e h 1.


4. S<strong>in</strong>apis L. Senf.<br />

133<br />

Blüten vollkommen. Kelch 4blättrig. Blumenblätter 4,<br />

benagelt, kreuzförmig- gestellt. Staubgefässe 6, viermächtig.<br />

Fruchtknoten ], oberständig. Schoten l<strong>in</strong>eal, ziemlich stiel-<br />

rund, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en zusammengedrückten Schnabel auslaufend, 2-<br />

klappig-aufspr<strong>in</strong>gend, 2fHcherig, Klappen mit 3 o<strong>der</strong> ö ge-<br />

raden starken Längsnerven. Samen kuglig, <strong>in</strong> jedem Fache<br />

e<strong>in</strong>reihig.<br />

1. S<strong>in</strong>apis alba L. Weisser Senf. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig.<br />

Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, ästig, so wie die Blätter kurz-<br />

steifhaarig o<strong>der</strong>- oben kahl. Blätter grasgrün, fie<strong>der</strong>theilig<br />

o<strong>der</strong> leierförmig - fie<strong>der</strong>lappig, gestielt, Zipfel eiförmig o<strong>der</strong><br />

länglich, ungleich- o<strong>der</strong> lappig-gezähnt, die 3 obersten Zipfel<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en w<strong>in</strong>kligen 2— 3spaltigen Endlappen zusammenflies-<br />

send. Blüten <strong>in</strong> Doldentrauben. Blumen gelb. Schoten läng-<br />

lich-walzlich, holperig, fast wagrecht- abstehend, <strong>in</strong> den Schna-<br />

bel zugespitzt, sammt diesem 1" lang, 2— 3'" breit, von<br />

weissen abstehenden Haaren borstig, Schnabel so lang o<strong>der</strong><br />

länger als die Schote. Samen gelblichweiss. (D. Atif Äeckern,<br />

Fel<strong>der</strong>nf icüsten und bebauten Plätzen und gebaut. Juni<br />

bis Herbst. — Die Samen haben e<strong>in</strong>en gel<strong>in</strong><strong>der</strong>n Geschmack<br />

als die des schwarzen Senfs, und werden wie dieser ge-<br />

braucht.<br />

5. Raphanus L. Rettig.<br />

Blüten vollkommen. Kelch 4blättrig. Blumenblätter 4,<br />

benagelt, kreuzförmig<br />

- gestellt. Staubgefässe 6, viermächtig.<br />

Fruchtknoten 1, oberständig. Schoten länglich-walzlich, <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>en pfriemlichen Schnabel zugespitzt, nicht aufspr<strong>in</strong>gend,<br />

untheilbar, 1— 2ficherig, mehrsamig. Samen kuglig, e<strong>in</strong>reihig.<br />

1. Raphanus sativus L. Garten-Rettig. Wurzel<br />

rübenförmig, kuglig, eiförmig o<strong>der</strong> länglich, weisslich, bräun-<br />

lich, röthlich o<strong>der</strong> schwarz. Stengel aufrecht, 1— 3' hoch,<br />

ästig, sammt den Blättern steifhaarig o<strong>der</strong> ziemlich kahl,


134<br />

Blätter grasgrün^ die untern gestielt^ leierförmig mit eiför-<br />

migen o<strong>der</strong> länglichen ungleich- gezähnten Zipfeln und e<strong>in</strong>em<br />

rundlichen Endlappen; die obern Blätter weniger getheilt,<br />

die obersten auch ungetheilt^ länglich, gezähnt; spitz. Blüten<br />

<strong>in</strong> Doldentrauben. Blumenblätter hellviolett. Schoten kahl,<br />

dick, mit dem Schnabel 1— 21/," lang, 4— 6'" im Durch-<br />

messer. (9. 0. Stammt aus dem Oriente^ und wird <strong>in</strong><br />

Gärten <strong>in</strong> vielen Varietäten als Kilchengeivächs kultivirt,<br />

von denen <strong>der</strong> schwarze Rettig mit grosser, <strong>der</strong>ber scharfer<br />

Wurzel und <strong>der</strong> Monatrettig o<strong>der</strong> Radieschen mit kle<strong>in</strong>er<br />

zarter Wurzel die bekanntesten s<strong>in</strong>d. Juni bis Herhst.<br />

Raphani.<br />

Offic<strong>in</strong>elL Die Wurzel des scharfen Rettigs, Radix<br />

Präjparat, * T<strong>in</strong>ctara Raphani.<br />

56. Familie. Nymphaeaceen Salisb.<br />

1. Nuphar Smith. Teichrose.<br />

Blüten vollkommen. Kelch o-, selten 6—7 blättrig, blei-<br />

bend. Blumenblätter zahlreich mit Honiggrübclien auf dem<br />

Rücken, 2—8mal kürzer als die Kelchblatter. Staubgefässe<br />

zahlreich, die äussern fehlschlagend, <strong>in</strong> Blumenblätter über-<br />

gehend. Fruchtknoten 1, oberständig, Narbe schildförmig-<br />

vertieft, ganzrandig, geschleift o<strong>der</strong> sternförmig - gezähnt.<br />

Beere vielfacherig, markig.<br />

1. Nnphar Intenm Smith. Gelbe Teichrose. Wur-<br />

zelstock stielrund, dick, knotig, kriechend, gelbbraun, fleischig-<br />

schwammig. Blatt- und Blütenstiele grundständig, kahl wie<br />

die ganze Pflanze. Blätter zur Zeit <strong>der</strong> Blüte theils unterge-<br />

taucht, theils schwimmend, die untergelaucliten herzeiförmig<br />

o<strong>der</strong> nierenförmig, wellig, durchsche<strong>in</strong>end, die schwimmenden<br />

le<strong>der</strong>ig, oval, sehr stumpf, ganzrandig, bis ungefähr auf V3<br />

ihrer Länge herzförmig - ausgeschnitten, Lappen genähert.<br />

Blüten e<strong>in</strong>zeln, aufgetaucht, IV2— 2" im Durchmesser, die<br />

<strong>in</strong>nere Seite <strong>der</strong> Kelchblätter und die Blumenblätter satt-


135<br />

gelb. Beere birnförmig. '^. In stehenden Gewässern^ Tei-<br />

chen. Juni bis Herbst. — Nymphaea lutea L.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel, Radii Nupharis Intel o<strong>der</strong><br />

Nymphaeae lateae.<br />

Präparat. * Tiactara Napharis o<strong>der</strong> Nymphaeae.<br />

57. Familie. Cist<strong>in</strong>een DO.<br />

i. Helianthemuni Tournef. Sonnenröschen.<br />

Blüten vollkommen. Kelch entwe<strong>der</strong> Sblättrig und die<br />

2 äussern Blätter kle<strong>in</strong>er o<strong>der</strong> 3blättrig. Blumenblätter S,<br />

h<strong>in</strong>fällig, sammt den zahlreichen Staubgefässen dem Blumen<br />

boden e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel 1.<br />

Kapsel 3klappig, e<strong>in</strong>fächerig, vielsamig.<br />

1. Helianthemum Tulgare Gärtn. Geme<strong>in</strong>es Sonnen-<br />

röschen. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig, holzig. Stengel halbstrau-<br />

chig, liegend, ästig, Aeste aufsteigend, krautig, flaumig o<strong>der</strong><br />

kurzhaarig, 3" V hoch. Blätter gegenständig, kurzgestielt,<br />

oval o<strong>der</strong> länglich, ganzrandig, stumpf o<strong>der</strong> spitz, bei<strong>der</strong>-<br />

seits angedrückt-behaart, oberseits grün, rückwärts oft grau.<br />

Nebenblätter l<strong>in</strong>eal, länger als <strong>der</strong> Blattstiel. Blüten <strong>in</strong> end-<br />

ständigen Trauben, fruchttragende Blütenstiele gewundenherabgebogen.<br />

Blumen goldgelb, 1" im Durchmesser. 2|-. Auf<br />

Hügeln, ste<strong>in</strong>igen sonnigen Plätzen, an Ra<strong>in</strong>en. Juni bis<br />

August. — Cistus Helianthemum L.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die ganze blühende Pflanze ohne Wurzel,<br />

Herba Helianthemi, CistenrÖsle<strong>in</strong>.<br />

Präj)arat. * T<strong>in</strong>ctara Helianthemi.<br />

58. Familie. Droseraceen DC.<br />

1. Drosera L. Sonnenthau.<br />

Blüten vollkommen. Kelch Stheilig, bleibend. Blumen-<br />

krone Sblättrig, vertrocknend, bleibend, sammt den 5 Staub-<br />

gefässen dem Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, ober-


i36<br />

ständig, Griffel 3— 5, 2theilig. Kapsel e<strong>in</strong>fächerig, 3— äklap-<br />

pig, vielsamig.<br />

1. Drosera rotandifolia L. Ri<strong>in</strong>dblättriger Son-<br />

nenthaii. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig - faserig. Blätter grundständig,<br />

langgestielt, rosettig, saftig, roth überlaufen, fast kreisrund<br />

o<strong>der</strong> queroval, meist breiter als lang, bei 3— 4'" Länge, 3<br />

bis 5'" breit, unterseits kahl, oberseits mit kurzen drüsen-<br />

tragenden Borsten bestreut und von viel längern rothen <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e schleimige blutrothe Drüse ausgehenden Fransen ge-<br />

wimpert. Stengel e<strong>in</strong>fach, aufrecht, blattlos, 3—8" hoch, viel<br />

länger als die Blätter, grün o<strong>der</strong> roth überlaufen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

e<strong>in</strong>seitswendige, anfangs zurückgekrümmte, später aufrechte<br />

Aehre übergehend. Blumen kle<strong>in</strong>, weiss, nur bei Sonnensche<strong>in</strong><br />

geöffnet. 2|. j^uj^ Sumpftciesen. Jnli, August. —<br />

Das Kraut hat e<strong>in</strong>en säuerlich-bitteren Geschmack und die<br />

Drüsen <strong>der</strong> Blätter son<strong>der</strong>n e<strong>in</strong>en scharfen Saft ab.<br />

Ofßc<strong>in</strong>eU. Die Blätter vor <strong>der</strong> Blütezeit, Folia Droserae.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Droserae.<br />

59. Familie. Violaceen DC.<br />

1. Viola L. Veilchen.<br />

Blüten vollkommen. Kelch Stheilig, bleibend, Zipfel am<br />

Grunde <strong>in</strong> e<strong>in</strong> freies Anhängsel vorgezogen. Blumenkrone<br />

öblättrig, unregelmässig, das untere Blumenblatt grösser, ab-<br />

wärts <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en hohlen Sporn verlängert. Staubgefässe 5,<br />

Staubfäden sehr kurz, StaubkÖlbchen zusammenneigend, öfter<br />

an e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> klebend, an <strong>der</strong> Spitze mit e<strong>in</strong>em häutigen An-<br />

hängsel versehen. Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel 1.<br />

Kapsel 3klappig, e<strong>in</strong>fächerig, vielsamig.<br />

1. Yiola odorata L. Märzveilchen. Wurzelstock<br />

walzlich, knotig, schief, beblätterte Ausläufer treibend. Sten-<br />

gel fehlend. Bllitter grundständig, gestielt, nieren- o<strong>der</strong> rund-<br />

lich-herzförmig, fast so breit als lang, gekerbt, stumpf o<strong>der</strong><br />

kurz-bespitzt, sammt den Blatt- und Blütenstielen kahl o<strong>der</strong>


137<br />

kurzhaarig, im Alter viel grösser. Nebenblätter grundständig,<br />

eiförmig o<strong>der</strong> lanzettlicli, spitz, ganzrandig o<strong>der</strong> drüsig-ge-<br />

franst. Blütenstiele grundständig, von <strong>der</strong> Länge <strong>der</strong> Blätter,<br />

aufrecht, e<strong>in</strong>blütig, bei <strong>der</strong> Fruchtreife nie<strong>der</strong>gestreckt. Kelch-<br />

zipfel stumpf Blumen violett, wohlriechend, selten weiss.<br />

2|-. In Auen, Wäl<strong>der</strong>n, an Zäunen, zicisclien Gehüscli.<br />

Ende März bis Anfangs Mai.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. 1. Das ganze blühende Kraut, Herba Violae<br />

odoratae. 2. Die frischen Blumenkronen, Flores Violaram.<br />

Präparate. * T<strong>in</strong>ctnra und Sypopus Violaram.<br />

2. Viola tricoIopL. Dreifarbiges Veilchen. Stief-<br />

mütterchen. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufsteigend o<strong>der</strong><br />

aufrecht, 6— 12" hoch, sammt den Blättern flaumig o<strong>der</strong><br />

ziemlich kahl. Blätter gestielt, grobgekerbt, die untern rund-<br />

lich bis eiförmig, stumpf, am Grunde öfter herzförmig, die<br />

obern länglich bis lanzettlich, stumpf o<strong>der</strong> spitz. Neben-<br />

blätter gross, leierförmig - fie<strong>der</strong>spaltig mit e<strong>in</strong>em grössern<br />

meist gekerbten Endläppchen, die mittlem stengelsfändigen<br />

länger als <strong>der</strong> Blattstiel. Blütenstiele e<strong>in</strong>zeln, blattw<strong>in</strong>kel-<br />

ständig, e<strong>in</strong>blütig, länger als das Blatt. Kelchzipfel spitz.<br />

Blumen gross, 6— 12'" im Durchmesser, durchaus gelb o<strong>der</strong><br />

gelb und violett gescheckt, o<strong>der</strong> die 3 untern Blumenblätter<br />

gelb und die 2 obern violett, selten alle Blumenblätter violett.<br />

Kapseln eiförmig, stumpf, kahl. ®, und %. Auf<br />

AecJcern geme<strong>in</strong>, <strong>in</strong> Gärten ktdtivirt. April bis Herbst.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das frische und blühende Kraut, Herba<br />

Jaeeae, D r e i f a 1 1 i g k e i t s k r a u t.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Jaceae.<br />

60. Familie. Cucurbitaceen Juss.<br />

1. Bryonia L. Zaunrübe.<br />

Blüten e<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> zweihäusig. Staubblüten: Kelch<br />

und Blumenkrone glockig, Stheilig. Staubgefässe 5, dreibrü-<br />

<strong>der</strong>ig. Staubkölbchen frei, sclüängUch, F.ruchtblüten:


138<br />

Kelchröhre kuglig, mit dem Fruchtknoten verwachsen, ober-<br />

wärts <strong>in</strong> e<strong>in</strong> walzliches Stielchen zusammengezogen, Saum<br />

özähnig, sammt dem Stielchen abfallend. Blumenkrone glockig,<br />

ötheilig. Griffel 3spaltig. Beere saftig, 2—ösamig.<br />

1. Bryonia dioica Jacq. Zweihäusige Zaunrübe.<br />

Wurzel rübenförmig, zuletzt ästig, bis 3" im Durchmesser,<br />

fleischig, milchend, äusserlich graugelb, <strong>in</strong>wendig weiss,<br />

mehrere Stengel treibend. Stengel 3— 6' hoch, kletternd,<br />

ästig, von spitzen Knötchen und kurzen Borsten rauh wie<br />

die ganze Pflanze. Blätter gestielt, aus herzförmigem Grunde<br />

bandförmig- Slappig, Lappen eiförmig o<strong>der</strong> fast 3eckig, spitz<br />

o<strong>der</strong> zugespitzt, ungleich-eckig-gezähnt o<strong>der</strong> ausgeschweift.<br />

Wickelranken seitlich am Blattstiele, e<strong>in</strong>fach, schraubenför-<br />

mig-gewunden. Blüten 2häusig. Blütenstiele blattw<strong>in</strong>kelstän-<br />

dig, 2—mehrblütig, doldentraubig o<strong>der</strong> doldig, bei <strong>der</strong> staub-<br />

blütigen Pflanze länger, bei <strong>der</strong> fruchtblütigen kürzer als <strong>der</strong><br />

Blattstiel. Blumen grünlichweiss, die <strong>der</strong> Staubblüten 6'" im<br />

Durchmesser, die <strong>der</strong> Fruchtblüten kle<strong>in</strong>er. Kelchzähne <strong>der</strong><br />

Fruchtblüten nur halb so lang als die Blumenkrone. Narben<br />

rauhhaarig. Beeren kuglig, erbsengross, scharlachroth. 2|.. A71<br />

Hecken^ Zäunen, <strong>in</strong> Gebüschen. Juni, Juli.<br />

2. Bryonia alba L. Schwarzfrüchtige Zaunrübe.<br />

Zur Zeit <strong>der</strong> Blüte <strong>der</strong> vorhergehenden höchst ähnlich, nur<br />

die Lappen <strong>der</strong> Blätter mehr länglich o<strong>der</strong> eiförmig. Blüten<br />

e<strong>in</strong>häusig. Blüteustiele so lang o<strong>der</strong> länger als <strong>der</strong> Blattstiel.<br />

Untere Blüten staubblütig, die obern fruchtblütig. Kelch-<br />

zähne <strong>der</strong> Fruchtblüten so lang als die Blumenkrone. Nar-<br />

ben kahl. Beeren kuglig, erbsengross, schwarz. 2|.. An He-<br />

cken, Zäunen, <strong>in</strong> Gebüschen. Juni, Juli. — Die frische<br />

Wurzel von beiden Arten ekelhaft riechend, von scharfem<br />

bitterem Geschmacke.<br />

Offic<strong>in</strong>ell von beiden: Die frische Wurzel, Radix<br />

Bryoniae. .<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Bryoniae.


2. Cucurbita L. Kürbis.<br />

139<br />

Blüten e<strong>in</strong>häusig. Staubblüten: Kelch glockig, 5-<br />

spaltig. Blumenkrone im Grunde des Kelches angewachsen,<br />

glockig, Saum öspaltig. Staubgefässe 5, Staubfjiden 3brü-<br />

<strong>der</strong>ig, Staubkölbchen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Walze zusammengewachsen.<br />

Frucht bluten: Kelchröhre eiförmig - länglich mit dem<br />

Fruchtknoten verwachsen, Saum oberständig, Szähnig, abfäl-<br />

lig. Blumeukrone glockig, Sspaltig. Griflfel Sspaltig, Narben<br />

21appig. Kürbisfrucht r<strong>in</strong>dig, breiig, vielsamig. Samen eirund,<br />

zusammengedrückt, am Rande wulstig-verdickt.<br />

1. Cacarbita Pepo L. Geme<strong>in</strong>er Kürbis. Wurzel<br />

ästig. Stengel liegend o<strong>der</strong> kletternd, sammt den Blattstielen<br />

narbig-steif-haarig. Blätter gestielt, im Umkreise rundlich-<br />

herzförmig o<strong>der</strong> fast 3 eckig, bandförmig- 5—7 lappig, Lappen<br />

stumpf, spitzgezähnt. Wickelranken seitlich am Blattstiele,<br />

vielspaltig, schraubenförmig-gewunden. Blüteustiele blattw<strong>in</strong>-<br />

kelständig, e<strong>in</strong>blütig, die <strong>der</strong> Fruchtblüten sehr kurz. Blu-<br />

men gross, 3—4" im Durchmesser, dottergelb. Früchte gross,<br />

kuglig, glatt, gelb. ®. Aus Ost<strong>in</strong>dien stammend, avf Fel-<br />

<strong>der</strong>n allgeme<strong>in</strong> gebaut. Juli bis Herbst.<br />

Ofßc<strong>in</strong>elL Die Samen, Seui<strong>in</strong>a Peponnm.<br />

3. Cucumis L. Melone und Gurke.<br />

Blüten e<strong>in</strong>häusig. Staubblüten: Kelch glockig, 5-<br />

zähnig. Blumenkrone im Grunde des Kelches angewachsen,<br />

tief-Stheilig, Zipfel eiförmig, spitz, ausgebreitet. Staubgefösse<br />

ö, Staubfäden 3brü<strong>der</strong>ig, Staubkölbchen zusammenschliessend.<br />

Frucht bluten: Kelchröhre kuglig o<strong>der</strong> walzlich, mit dem<br />

Fruchtknoten verwachsen, Saum oberständig, Szäl<strong>in</strong>ig, ab-<br />

fällig. Blumenkrone wie bei den Staubblüten. Griflfel kurz,<br />

mit 3 dicken 2spaltigen Narben. Kürbisfrucht fleischig, <strong>der</strong><br />

Länge nach gefurcht, nicht aufspr<strong>in</strong>gend, vielsamig. Samen<br />

verkehrt-eirund, zusammengedrückt, mit e<strong>in</strong>em flachen spitzen<br />

Rande.


140<br />

1. Cucumis Melo L. Garten-Melone. Wurzel ästig.<br />

Stengel liegend, ästig, sammt den Blättern rauhharig. Blät-<br />

ter gestielt, im Umrisse rundlich-herzförmig, schwach- ölap-<br />

pig, gezähnt. Wickelranken seitlich am Blattstiele, e<strong>in</strong>fach,<br />

schraubenförmig - gewunden. Blütenstiele blattw<strong>in</strong>kelständig,<br />

e<strong>in</strong>blütig, die <strong>der</strong> Fruchtblüten e<strong>in</strong>zeln, <strong>der</strong> Staubblüten ge-<br />

häuft. Blumen 2" im Durchmesser, dottergelb. Früchte 10<br />

bis 12rippig, warzig, gegittert o<strong>der</strong> glatt, <strong>in</strong> Grösse, Gestalt<br />

und Farbe sehr verschieden. Samen gelblich. ®. Aus Ost-<br />

<strong>in</strong>dien stammend, <strong>in</strong> Gärten allgeme<strong>in</strong> kultivirt. Jidi bis<br />

September.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Samen, Sem<strong>in</strong>a iUelonum.<br />

4. Ecbalium Reich. Spritzgurke.<br />

Blüten e<strong>in</strong>häusig. Staubblüten: Kelch glockig, 5-<br />

tlieilig. Blumenkrone im Grunde des Kelches angewachsen,<br />

Btheilig, Zipfel eiförmig, spitz. Staubgefässe S, Staubfäden 3-<br />

br ä<strong>der</strong>ig. Fruchtblüten: Kelchröhre länglich-oval, mit dem<br />

Fruchtknoten verwachsen, Saum oberständig, özähnig, abfäl-<br />

lig. Blumenkrone wie bei den Staubblüten. Griffel mit 3<br />

zweispaltigen Narben. Kürbisfrucht fleischig, nicht gefurcht,<br />

3fächerig, die Samen bei <strong>der</strong> Reife mit dem Innern Safte<br />

herausspritzend.<br />

1. £cbalium agreste Reich. Geme<strong>in</strong>e Spritzgurke.<br />

Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig. Stengel liegend o<strong>der</strong> aufsteigend, ran-<br />

kenlos, kurzrauhhaarig wie die ganze Pflanze. Blätter gestielt,<br />

herzförmig, gekerbt-gesägt, etwas wellig, unterseits graufilzig.<br />

Blütenstiele blattw<strong>in</strong>kelständig, die <strong>der</strong> Staubblüten länger,<br />

mehrblütig, die <strong>der</strong> Fruchtblüten e<strong>in</strong>blütig. Blumen \" im<br />

Durchmesser, gelb. Früchte länglich-oval, V/-/' lang, gelb-<br />

licligrün. ®. In SUdeurojM e<strong>in</strong>Jieim.isch, <strong>in</strong> Gärten kulti-<br />

virt. Juli bis Herbst. — Momordica Elaterium L.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frische Frucht vor <strong>der</strong> vollkommenen<br />

Reife, Fructus Elaterii.<br />

Präparat. £itractum Elaterii.


61. Familie. Caryophylleen Fenzl.<br />

1. Saponaria L. Seifenkraut.<br />

141<br />

Blüten vollkommen. Kelch walzlich; Szähnig, deckblatt-<br />

los. Blumenblätter S, mit e<strong>in</strong>em spitzgezahnten Krönchen am<br />

Grunde <strong>der</strong> Platte, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en l<strong>in</strong>ealen Nagel zusammengezo-<br />

gen, mit den Staubfäden nicht zusammenhängend. Staubge-<br />

fässe 10. Fruchtknoten oberständig, Griffel 2. Kapsel e<strong>in</strong>-<br />

fächerig, mit 4 Zähnen aufspr<strong>in</strong>gend, vielsamig.<br />

1. Saponaria offic<strong>in</strong>alis L. Geme<strong>in</strong>es Seifenkraut.<br />

WiTi'zel lang, kriechend, walzlich, ästig, fe<strong>der</strong>kieldick, äus-<br />

serlich braun, <strong>in</strong>nerlich weiss o<strong>der</strong> gelblich. Stengel aufrecht,<br />

1— 2' hoch, kahl o<strong>der</strong> fe<strong>in</strong>flaumig, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> ästig. Blät-<br />

ter gegenständig, elliptisch o<strong>der</strong> länglich -lanzettlich, spitz,<br />

ganzrandig, kahl, grasgrün. Blüten <strong>in</strong> end- und blattw<strong>in</strong>kel-<br />

ständigen gebüschelten Trugdolden. Blumen gross, 1 " im<br />

Durchmesser, fleischfarben o<strong>der</strong> weiss. Platte <strong>der</strong> Blumen-<br />

blätter verkehrteirund, ausgerandet, am Grunde mit 2 l<strong>in</strong>ien-<br />

förmigen spitzen Zähnen. 2|. An Ufern, Sandsfellen, <strong>in</strong><br />

Auen. Juni bis August. — Die Wurzel enthält e<strong>in</strong>en krat-<br />

zend-bittern im Wasser schäumenden Stoff, <strong>der</strong> als Seife<br />

verwendet werden kann.<br />

Ofßc<strong>in</strong>ell. 1. Die getrocknete Wurzel, Radix Sapona-<br />

riae, Seif en würz el. 2. Das getrocknete vor <strong>der</strong> Blütezeit<br />

gesammelte Kraut, Herba Saponariae.<br />

Präparat. Extractum Saponariae.<br />

62. Familie. Malvaceen Juss.<br />

1. Althaea L. Eibisch.<br />

Blüten vollkommen. Kelch Sspaltig mit e<strong>in</strong>er 6— 9-<br />

spaltigen Hülle umgeben. Blumenblätter 5, mit ihren Nägeln<br />

unter sich und mit <strong>der</strong> Staubfädenröhre verwachsen. Staub-<br />

gefässe zahlreich, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e am Grunde verbreiterte den Frucht-


142<br />

knoten bedeckende Rohre verwachsen, e<strong>in</strong>brii<strong>der</strong>ig. Griffel<br />

viele, von <strong>der</strong> StaubfadenrÖhre e<strong>in</strong>geschlossen und aus <strong>der</strong>-<br />

selben hervorragend. Früchtchen zahlreich; um das scheiben-<br />

förmige MittelsJiulchen quirlig-sitzend, e<strong>in</strong>samig, nicht auf-<br />

spr<strong>in</strong>gend.<br />

1 . Althaea offic<strong>in</strong>alis L. Gebräuchlicher Eibisch.<br />

Wurzel anfangs sp<strong>in</strong>dlig-ästig, später e<strong>in</strong>en wagrechten walz-<br />

lichen dicken Wurzelstock bildend, ausserlich blassgelb, <strong>in</strong>-<br />

nerlich weiss. Stengel aufrecht, 2—3' hoch, e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong><br />

ästig, graufilzig wie die ganze Pflanze. Blätter seidenhaarig-<br />

schillernd, wechselständig, gestielt, die untersten herzförmig-<br />

rundlich, schwach- Slappig, die übrigen eiförmig o<strong>der</strong> eiläng-<br />

lich, ungleich- 3 lappig, Lappen ungleich- o<strong>der</strong> doppelt-gekerbt.<br />

Blütenstiele blattw<strong>in</strong>kelständig, meistens ästig und mehrblü-<br />

tig, kürzer als das Blatt, e<strong>in</strong>e zusammengesetzte beblätterte<br />

o<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Spitze des Stengels auch nackte Traube bil-<br />

dend. Kelchhülle meist 9spaltig, Zipfel lanzettlich spitz.<br />

Kelchzipfel eiförmig, spitz. Blumen 1'' im Durchmesser, weiss<br />

o<strong>der</strong> blassrosenroth mit dunkelpurpurnen Staubkölbchen, 2|.<br />

Auf feuchten Wiesen^ an Gräben. Juli, August.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die getrocknete Wurzel, Radix Althaeae,<br />

Eibisch Wurzel. 2. Die getrockneten Blätter, Folla Al-<br />

thaeae.<br />

Präimrat. Syrnpus Althaeae.<br />

2. Malva L. Malve. Käsepappel.<br />

Blüten vollkommen. Kelch Sspaltig mit e<strong>in</strong>er 3blätt<br />

rigen Hülle umgeben. Blumenblätter S, mit ihren Nägeln<br />

unter sich und mit <strong>der</strong> Staubfadenröhre verwachsen. Staub-<br />

gefässe zahlreich, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e am Grunde verbreiterte den Frucht-<br />

knoten verdeckende Röhre verwachsen, e<strong>in</strong>brü<strong>der</strong>ig. Griffel<br />

viele, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Staubfädenröhre e<strong>in</strong>geschlossen und aus <strong>der</strong>-<br />

selben hervorragend. Kapsel kreisrund, nie<strong>der</strong>gedrückt, zu-<br />

letzt <strong>in</strong> viele vom scheibenförmigen Mittelsäulchen losgelöste<br />

e<strong>in</strong>samige Früchtchen zerfallend.


143<br />

1. Malva sylvestris L. Wilde Käsepappel. Wurzel<br />

sp<strong>in</strong>dlig-ästig. Stengel liegend, aufsteigend o<strong>der</strong> aufrecht,<br />

ästig, IV2— 3' hoch, zerstreut-behaart wie die ganze Pflanze.<br />

Blätter gestielt, nierenförmig o<strong>der</strong> herzförmig -rundlich,<br />

schwach-5— Tlappig o<strong>der</strong> die obern handförmig-r)—7spaltig,<br />

Lappen ungleich-gekerbt. Blüten zu 2— 6 <strong>in</strong> den Blattw<strong>in</strong>keln<br />

gehäuft, Blütenstiele auch bei <strong>der</strong> Fruchtreife aufrecht. Blät-<br />

ter <strong>der</strong> Kelchhülle länglich. Blumen gross, IV2—2" im<br />

Durchmesser. Blumenblätter hellpurpurroth mit dunklem<br />

Streifen, tiefausgerandet, 3—4 mal länger als <strong>der</strong> Kelch.<br />

Früchtchen grubig-runzlig. G). Auf vmsten und behauten<br />

Plätzen, an Zäunen, Wegen. Juli bis Herbst.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die getrockneten Blätter, Folia Malvae.<br />

2. Die getrockneten Blüten, Flores Malvae.<br />

2. Malva rotandifolia L. Rundblättrige Käse-<br />

pappel. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig. Stengel liegend, aufsteigend<br />

o<strong>der</strong> aufrecht, 1— 2' hoch, ästig, zerstreut-behaart wie die<br />

ganze Pflanze. Blätter gestielt, herzförmig-rundlich, schwach-<br />

5—Tlappig, Lappen ungleich-gekerbt. Blüten zu 2—6 <strong>in</strong><br />

den Blattw<strong>in</strong>keln gehäuft, Blütenstiele bei <strong>der</strong> Fruchtreife<br />

wagrecht-abstehend o<strong>der</strong> abwärts geneigt mit aufrechtem<br />

Kelche. Blätter <strong>der</strong> Kelchhülle l<strong>in</strong>eal-lanzettlich. Blumenblät-<br />

ter blassrosenfarben, tiefausgerandet, 2— 3mal länger als <strong>der</strong><br />

Kelch. Früchtchen glatt. G). Auf 2vüsten Plätzen, an We-<br />

gen, Zäunen, geme<strong>in</strong>. Juli bis August.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Blätter, Folia Malvae.<br />

63. Familie. Tüiaceen Juss.<br />

1. Tilia L. L<strong>in</strong>de.<br />

Blüten vollkommen. Kelch Sblättrig, abfällig. Blumen-<br />

blätter 5, sammt den Staubgefässen dem Fruchtboden e<strong>in</strong>-<br />

gefügt, länger als die Kelchblätter. Staubgefässe zahlreich,<br />

frei. Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel 1, Narbe 5zähnig.<br />

Frucht nussartig, 1— 2samig.


144<br />

1. Tilia parTifolia Elirli. Kle<strong>in</strong>blättrige L<strong>in</strong>de.<br />

Baum. Blätter gestielt, schiefherzförmig-rundlich, zugespitzt,<br />

gesägt, oberseits dunkelgrün, rückwärts seegrün, bei<strong>der</strong>seits<br />

kahl, nur <strong>in</strong> den Achseln <strong>der</strong> Rückena<strong>der</strong>n rothgelb gebar-<br />

tet. Blüten <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kelständigen 3— Oblütigen Trugdolden,<br />

Dockblätter l<strong>in</strong>eal - länglich, stumpf, steif, a<strong>der</strong>ig, gelblich-<br />

weiss, an den geme<strong>in</strong>schaftlichen Blütenstiel bis zur Mitte<br />

angewachsen. Kelch- und Blumenblätter weisslich, wohlrie-<br />

chend. Früchte kuglig o<strong>der</strong> fast birnförmig, undeutlich-4— 5-<br />

kantig, filzig. ^ . In Lauhiväl<strong>der</strong>n und kidtivirt. Juni .> Juli.<br />

2. Tilia graudifolia Ehrh. Grossblättrige L<strong>in</strong>de.<br />

Baum. Blätter gestielt, schiefherzförmig rundlich, zugespitzt,<br />

gesägt, oberseits dunkelgrün, rückwärts gleichfarbig, blasser,<br />

kurzhaarig und nebstbei <strong>in</strong> den Achseln <strong>der</strong> A<strong>der</strong>n weiss-<br />

lich-gebärtet o<strong>der</strong> auch mit Ausnahme des Bartes bei<strong>der</strong>seits<br />

kahl. Blüten <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kelständigen 2—5blütigen Trugdol-<br />

den. Deckblätter l<strong>in</strong>eal-länglich, stumpf, steif, a<strong>der</strong>ig, gelb-<br />

lichweiss, an den geme<strong>in</strong>schaftlichen Blütenstiel bis zur Mitte<br />

angewachsen. Kelch- und Blumenblätter weisslich, wohlrie-<br />

cliend. Früchte kuglig, erhaben 4—Srippig, filzig. ^. In<br />

Laubu'Ml<strong>der</strong>n und kidtivirt, Juni, Juli.<br />

Offic<strong>in</strong>ell von beiden : Die getrockneten blühenden<br />

Trugdolden sammt den angewaclisenen Deckblättern, Flores<br />

Tiliae.<br />

Präparat. Aqua uud * T<strong>in</strong>ctura Tiliae.<br />

64. Familie. Hyperic<strong>in</strong>een DC.<br />

1. Hypericum L. Hartheu.<br />

Blüten vollkommen. Kelch öblättrig o<strong>der</strong> ötheilig, blei-<br />

bend. Blumenblätter 5, sammt den Staubgefässen dem Fruchtboden<br />

e<strong>in</strong>gefügt. Staubgefässe zahlreich, am Grunde <strong>in</strong> 3—<br />

Bündel zusammengewachsen. Fruchtknoten 1, oberständig,<br />

Griffel 3—ö. Kapsel 1 — .^fächerig, mit 3— 5 Klappen auf-<br />

spr<strong>in</strong>gend, Fächer vielsamig.


145<br />

1 , Hypericum perforatum L. Geme<strong>in</strong>es Hartheu.<br />

Wurzel sp<strong>in</strong>dlig-ästig, melirköpfig. Stengel aufrecht, 1 lYi<br />

hoch, ästig-, rundlich- 2schneidig, kahl wie die ganze Pflanze.<br />

Blätter gegenständig, oval o<strong>der</strong> länglich, stumpf, ganzrandig,<br />

durchsche<strong>in</strong>end-punktirt, am Rande mit zerstreuten schwar-<br />

zen Punkten besetzt. Blüten <strong>in</strong> reichblütigen rispenförmig-<br />

zusammengesetzten Trugdolden. Kelchzipfel schmal-lanzett-<br />

lich, spitz, drüsenlos. Blumen 8— 14'" im Durchmesser.<br />

Blumenblätter goldgelb, am Rande schwarz punktirt. %. Auf<br />

Wiesen, huschigen Plätzen. Juli^ August.<br />

Ofßc<strong>in</strong>eU. Die blühende Pflanze, Herba flyperici,<br />

Johanniskraut.<br />

Präparat. * Tiiictara Hyperici.<br />

63. Familie. Aurantiaceen Correa.<br />

1 . Citrus L. Orangen- und C i t r o n e n b a u m.<br />

Blüten vollkommen. Kelch napfförmig, 3—5 spaltig,<br />

bleibend. Blumenblätter S— 8, länglich, fleischig. Staubge-<br />

fässe 20—40, Staubfäden <strong>in</strong> mehrere Bündel verwachsen.<br />

Fruchtknoten oberständig, mit e<strong>in</strong>em fleischigen R<strong>in</strong>ge um-<br />

geben. Griffel 1, Narbe köpfig. Frucht e<strong>in</strong>e fleischige Beere<br />

mit le<strong>der</strong>iger drüsiger Schale, 6— 12fächerig, Fächer 2—<br />

sämig.<br />

1. Citrus Aurantium L. Orangenbaum. Baum. Blät-<br />

ter gestielt, elliptisch o<strong>der</strong> eirund-länglich, zugespitzt, kle<strong>in</strong>-<br />

gesägt, le<strong>der</strong>ig, immergrün, kalil, von wohlriechenden Oel-<br />

drüsen durchsche<strong>in</strong>end-punktirt. Blattstiele geflügelt. Blüten<br />

e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> zu 2—3 <strong>in</strong> den Blattw<strong>in</strong>keln. Blumenblätter<br />

weiss o<strong>der</strong> auswendig purpurröthlich. Früchte kiiglig, un-<br />

genabelt, orangegelb, drüsig-punktirt, mit süssem Safte, t'-<br />

Vaterland Sudasien^ <strong>in</strong> Südeur02>a kultivirt, hei uns i))<br />

Orangeriehäusern. Juli^ August.<br />

Ofßc<strong>in</strong>eU. 1. Die getrockneten Blätter, Folia Aurantio-<br />

rum, Orangenblätter. 2. Die frischen Blüten, Flores<br />

<strong>Maly</strong>: Mcdic<strong>in</strong>alpflanzen. 10


146<br />

Aarantiornm o<strong>der</strong> Flores Naphae, r a n g e n b 1 ü t e n. 3. Die<br />

getrockneten Friichtschalen; Cortex Aarantiornm, Pomeran-<br />

zenscliale, und die äussere Schichte davon, Flayedo Cor-<br />

licis Anrantiornm. 4. Die ganze Frucht, Frnctus Anrautii,<br />

Pomeranzen.<br />

Präjjarate. 1. Aqua flornm Aarantiornm o<strong>der</strong> Aqua<br />

Naphae. 2. Oleum und T<strong>in</strong>ctura corticnm Anrantiornm. 3.<br />

Elaeosaccliarum Anrantiornm. 4. Syrnpns corticum Anran-<br />

tiornm.<br />

2. Citrus medica L. i t r o n e n b a u m. Baum. Blatter<br />

gestielt, eirund o<strong>der</strong> eirund-länglich, stumpf o<strong>der</strong> zugespitzt,<br />

kle<strong>in</strong>gekerbt, le<strong>der</strong>ig, immergrün, kahl, von wohlriechenden<br />

Oeldrüsen durchsche<strong>in</strong>end-punktirt. Blattstiele gerandet, nicht<br />

geflügelt. Blüten e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> zu 2— 3 <strong>in</strong> den obern Blalt-<br />

w<strong>in</strong>keln. Blumenblätter weiss o<strong>der</strong> auswendig purpurröthlich.<br />

Früchte eiförmig, an <strong>der</strong> Spitze genabelt, gelb, drüsig-punk-<br />

tirt, mit saurem Safte. t>. Vaterland Süäasien, <strong>in</strong> Südeii-<br />

ropa gebaut, hei uns <strong>in</strong> Orangeriehäusern. Jidi, August.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die reife Frucht, Frnctus Citri, Citrone,<br />

Limo nie. 2. Der frisch ausgepresste Saft, Succns Citri.<br />

3. Die frische und getrocknete Fruchtschale, Cortex Citri,<br />

Limonieschale. 4. Das aus <strong>der</strong> Fruchtschale e<strong>in</strong>er eige-<br />

nen Spielart gewonnene käufliche Oel, Oleum Bergamottac,<br />

Bergamottöl.<br />

PräiKirate. Elaeosaccharnm, Oleum und Syrnpns Citri.<br />

66. Familie. Polygaleen Juss.<br />

1. Polygala L. Kreuzblume.<br />

Blüten vollkommen. Kelch 5 blättrig, die 3 äussern<br />

Blätter kle<strong>in</strong>er, bleibend o<strong>der</strong> abfallend, die 2 <strong>in</strong>nern sehr<br />

gross, so lang als die Blumenkrone, blumenblattartig, Flügel<br />

genannt, bleibend. Blnmcnkrone unrcgelmässig, 3 — iiblättrig,<br />

die Bbittor unter sich und mit <strong>der</strong> Staubfädenröhre melir<br />

o<strong>der</strong> m<strong>in</strong><strong>der</strong> verbunden, das untere Blumenblatt grösser,


147<br />

kal<strong>in</strong>förmig, mit e<strong>in</strong>em kämmig-vielspaltigen o<strong>der</strong> 41appig'en<br />

Anhängsel endigend. Staubgefüsse 8, e<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> zweibrü<strong>der</strong>ig.<br />

Fruchtknoten 1, oberstündig, Griffel 1, Kapsel zusammenge-<br />

drückt, 2fächerig, 2samig; 2klappig.<br />

1. Polygala amara L. Bittere Kreuzblume. Wur-<br />

zel dünn, sp<strong>in</strong>dlig, zahlreiche Stämmchen treibend. Stengel<br />

liegend o<strong>der</strong> aufsteigend, e<strong>in</strong>fach, 2— 6" hoch, kahl o<strong>der</strong><br />

fe<strong>in</strong>flaumig. Blätter ganzrandig, die wurzelst"<strong>in</strong>digen rosettig,<br />

grösser, verkehrteiförmig o<strong>der</strong> spatlig, abgerundet-stumpf,<br />

die stengelst.-<strong>in</strong>digen wechselständig, l<strong>in</strong>eal-lanzettlich o<strong>der</strong><br />

keilig-langlich, stumpf o<strong>der</strong> spitz. Blüten 3— 4'" lang <strong>in</strong><br />

endständigen Trauben. Blumenkrone mit e<strong>in</strong>em kämmig-viel-<br />

spaltigen Anhängsel, so lang o<strong>der</strong> kürzer als die Flügel,<br />

sammt diesen blau, selten purpurroth. Flügel eiförmig o<strong>der</strong><br />

länglich, Snervig. 2^. Auf Gabirgsiolesen. Mai bis Juli.<br />

— Blätter bitter.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete blühende Kraut samrat <strong>der</strong><br />

Wurzel, Herba Polygalae aniarae.<br />

67. Familie. Celastr<strong>in</strong>een R. Brown.<br />

1 . Evonymus<br />

L. S p<br />

i n d e l b a u m.<br />

Blüten vollkommen. Kelch flach, 4— Sspaltig, bleibend.<br />

Blumenblätter 4— 5, dem Rande <strong>der</strong> oberständigen<br />

e<strong>in</strong>gefügt. Staubgefässe 4— ^>, auf <strong>der</strong> oberständigen<br />

Scheibe<br />

Scheibe<br />

befestigt. Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel 1. Kapsel<br />

3— Sfächerig, 3— Skantig, 3— Slappig, Fächer e<strong>in</strong>samig. Samen<br />

mit e<strong>in</strong>em rothen fleischigen Mantel bedeckt.<br />

1. Evonymus earopaeus L. Geme<strong>in</strong>er Sp<strong>in</strong>delbaum.<br />

Strauch bis 10' hoch, Aeste glatt, kahl, die Jüngern<br />

4kantig, die altern stielrundlicb. Kanten etwas korkig. Bl


148<br />

länglich, grünlichweiss. Kapseln rosen- o<strong>der</strong> karm<strong>in</strong>rotli, 4-<br />

lappig, an den Kanten abgerundet. Samen weiss, von e<strong>in</strong>em<br />

orangegelben Mantel ganz e<strong>in</strong>gehüllt. ^. In Vorhölzern,<br />

Auen, Berg- und Waldgehiischen. Mai, Juni. — Früchte<br />

ekelhaft bitter.<br />

Ofßc<strong>in</strong>ell. Die rothen Früchte, Fractus Evonymi europaei,<br />

Pfaff enkäppchen.<br />

Präparat. * Tiuctura Evonymi.<br />

68. Familie. Ampelideen Kimth.<br />

1. Vitis L. We<strong>in</strong> stock.<br />

Blüten vollkommen. Kelch kle<strong>in</strong>, schwach-Szähnig, ab-<br />

fällig. Blumenblatter 5, an <strong>der</strong> Spitze kappenförmig-zusam-<br />

menhängend, <strong>in</strong> Gestalt e<strong>in</strong>es Mützchens abfallend. Staubge-<br />

fässe 5, den Blumenblättern gegenständig. Fruchtknoten 1,<br />

oberständig, Griffel 1. Beere 2fächerig, Fächer 1— 2samig.<br />

1. Vitis v<strong>in</strong>ifera L. Edler We<strong>in</strong>stock. Stamm hol-<br />

zig, R<strong>in</strong>de faserig, sich lösend, Aeste biegsam, kletternd,<br />

kahl. Blätter wechselständig, gestielt, herzförmig-rundlich,<br />

3— Slappig, grobgesägt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend rückwärts wollig-<br />

filzig, zuletzt kahl. Wickelranken ästig, den Blättern gegen-<br />

ständig. Blüten kle<strong>in</strong>, wohlriechend, gelblichgrün, <strong>in</strong> zusam-<br />

mengesetzten rispigen, den Blättern gegenständigen Trauben.<br />

Beeren saftig, kugelrund o<strong>der</strong> länglich, grün, gelblichweiss,<br />

roth, schwarzroth o<strong>der</strong> dunkelviolett, t'- Aus dem Kauka-<br />

sus stammend, im wärmern Europa und an<strong>der</strong>en Welt-<br />

theilen allgeme<strong>in</strong> knltivirt und veriüil<strong>der</strong>t. Juni.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die getrockneten Beeren e<strong>in</strong>er samenlosen<br />

Spielart, Passulae m<strong>in</strong>ores, Ros<strong>in</strong>en.<br />

Präparate. 1 . We<strong>in</strong>,<br />

Y<strong>in</strong>ani. 2. We<strong>in</strong>essig, Ace-<br />

tum V<strong>in</strong>i. 3. We<strong>in</strong>geist, Spiritus Viiii rcctificatas und<br />

Spiritas V<strong>in</strong>i rcctificatissimus o<strong>der</strong> Alkohol. 4. We<strong>in</strong>-<br />

ste<strong>in</strong>, Crenior tartari.


69. Familie. Rhamneen R. Brown,<br />

1. Rhamnus L. Weg dorn.<br />

149<br />

Blüten vollkommen o<strong>der</strong> zweihäusig. Kelch 4— Sspal-<br />

tigj frei, rundum abspr<strong>in</strong>gend, nur <strong>der</strong> kreisrunde Grund<br />

bleibend. Blumenkrone 4— SblKttrig o<strong>der</strong> fehlend. Staubge-<br />

fässe 4— 5, den Blumenblattern, wenn diese vorhanden s<strong>in</strong>d,<br />

gegenstandig. Fruchtknoten oberständig, Griffel 1— 4, am<br />

Grunde verwachsen. Ste<strong>in</strong>frucht beerenartig, saftig o<strong>der</strong> fast<br />

trocken, 2—4samig.<br />

1. ßhaiunas cathartica L Purgier- Wegdorn.<br />

Strauch, Stamm aufrecht, 5— 10' hoch, Aeste mit end- und<br />

gabelständigen Dornen. Blätter gestielt, eiförmig o<strong>der</strong> ellip-<br />

tisch, zugespitzt, kle<strong>in</strong>gesägt, am Grunde theils abgerundet<br />

o<strong>der</strong> herzförmig, theils <strong>in</strong> den Blattstiel verschmälert, kahl<br />

o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend flaumig. Blüten kle<strong>in</strong>, 2häusig, am<br />

Grunde <strong>der</strong> jungen Triebe <strong>in</strong> achselständigen Trugdöldchen.<br />

Kelche 4spaltig- Blumenblätter 4, grünlichgelb, kürzer als<br />

<strong>der</strong> Kelch. Ste<strong>in</strong>früchte kuglig, schwarz, erbsengross. p .<br />

Auf<br />

ste<strong>in</strong>igen Bergen, <strong>in</strong> Gebüschen^ Vorhölzern. Mai, Juni.<br />

— Früchte ekelhaft bitter.<br />

Ofßc<strong>in</strong>ell. Die frischen Beeren, Baccae Spiaae cerv<strong>in</strong>ae,<br />

Kreuzbeeren, Kreuzdornbeeren.<br />

Präparat. Roob Sp<strong>in</strong>ae cerv<strong>in</strong>ae.<br />

70. Familie. Tereb<strong>in</strong>th<strong>in</strong>aceen DG.<br />

1. Rhus L. Sumach.<br />

Blüten e<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> zweihäusig, selten vollkommen. Kelch<br />

Stheilig, bleibend. Blumenblätter 6, unter e<strong>in</strong>er kreisrunden<br />

Scheibe e<strong>in</strong>gefügt. Staubgefässe 5, mit den Blumenblättern ab-<br />

wechselnd. Fruchtknoten 1, oberständig. Griffel 3, kurz, Narben<br />

köpfig. Ste<strong>in</strong>frucht trocken, mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>samigen Ste<strong>in</strong>kerne.<br />

1. Rhus Toxicodendron L. Gift-Sumach. Strauch<br />

3— 6' hoch. Blätter langgestielt, Szählig ßlättchen oberseits


150<br />

kahl, unterseits meist flaumig, eiförmig o<strong>der</strong> eiherzförmig,<br />

zugespitzt, ganzrandig o<strong>der</strong> eckig-gezähnt, das mittlere ge-<br />

stielt, die seiteriständigen sitzend. Blüten kle<strong>in</strong>, grünlichgelb,<br />

2häusig, <strong>in</strong> lockern blattw<strong>in</strong>kelständigen Rispen. Blumen-<br />

blätter zweimal länger als die Kelchzähne. Früchte von <strong>der</strong><br />

Grösse e<strong>in</strong>er kle<strong>in</strong>en Erbse, fast kuglig, gelblichweiss, mit 5<br />

bis 8 Furchen. ^. Aus Nordamerika stammend^ <strong>in</strong> Gär-<br />

ten kidtwirt. Juni, Jidi. — E<strong>in</strong> giftiger Strauch, dessen<br />

blosse Ausdünstung und Berührung Entzündungen <strong>der</strong> Haut,<br />

Geschwülste, e<strong>in</strong>en blasenartigen Ausschlag und heftiges<br />

Fieber hervorbr<strong>in</strong>gt.<br />

Offic<strong>in</strong>elL Die frischen und getrockneten Blätter,<br />

Foiia Toxicodeudri.<br />

Präparat. * Tiuctara Toxicodeudri.<br />

71. Familie. Rutaceen Barth<br />

1. Riita L. Raute.<br />

Blüten vollkommen. Kelch 4— 5theilig, abfallend. Blu-<br />

menblätter 4— 5, gleich, kurzbenagelt, konkav. Staubgefässe<br />

8 o<strong>der</strong> 10, gerade. Fruchtknoten 1, oberständig, auf e<strong>in</strong>er<br />

8— lOdrüsigen Scheibe sitzend. Griffel 1, Narbe 4— Szähnig.<br />

Kapsel 4— öi'ächerig, 4—Sklappig, Fächer 2—4samig.<br />

1. Uütii graveolens L. Geme<strong>in</strong>e Raute. AVurzel<br />

liolzig, vielköpfig. Stengeln aufrecht, halbstrauchig, 1— 2'<br />

hoch, unten ästig, so wie die ganze Pflanze kahl, graugrün<br />

und von e<strong>in</strong>gesenkten Drüsen punktirt. Blätter gestielt, et-<br />

was fleischig, 2— 3fach-fie<strong>der</strong>theilig, nach oben an Grösse<br />

abnehmend, Abschnitte stumpf, ganzrandig, länglich-verkehrt-<br />

eiförmig, <strong>der</strong> oberste verkehrteirund. Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er end-<br />

ständigen flachen Doldentraube, die mittelste mit 5 Blumen-<br />

blättern und 10 Staubgef'issen, alle übrigen mit 4 Blumen-<br />

blättern und 8 Staubgefisscn. Blumenblätter gelb, eirund-<br />

1 nglich, am Rande gezähnt o<strong>der</strong> ganzrandig. 21 . La süd-<br />

lichen Europa e<strong>in</strong>heimisch, <strong>in</strong> Gärten allgeme<strong>in</strong> kidtivirt.


151<br />

Juni, Juli. — Die ganze Pflanze von e<strong>in</strong>em eigenthiimli-<br />

chen starken wi<strong>der</strong>licli-aromatisclien Gerüche.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das frische und getrocknete blühende Kraut^<br />

Herba Rntac, Rauten kraut.<br />

Präjjcirate. Aqua, Oleam und '^-<br />

2. Dictamnus L. Diptam.<br />

T<strong>in</strong>ctura Rutae.<br />

Blüten vollkommen. Kelch oblättrig; abfallend. Blumen-<br />

blätter 5, etwas ungleich; lanzettlich, benagelt. Staubgefasse<br />

10, abvvcärts geneigt. Fruchtknoten 1, oberständig, ohne drü-<br />

sige SchcibC; auf e<strong>in</strong>em kurzen dicken Fruchtträger empor-<br />

gehoben. Griffel 1, Narbe spitz. Kapsel Sfächerig, <strong>in</strong> 5 Klap-<br />

pen sternförmig-aufspr<strong>in</strong>gend; Fächer 2—3samig.<br />

1. Dictamnus albus L. Weisser Diptam. Wurzel-<br />

stock walzlicli, schief o<strong>der</strong> wagrecht, listig, weisslich. Sten-<br />

gel aufrecht, e<strong>in</strong>fach, 1— 2' hoch, oben sammt den Blüten-<br />

stielen, Kelchen, <strong>der</strong> Aussenseite <strong>der</strong> Blumenblätter und <strong>der</strong><br />

Staubfäden von purpurschwarzen Drüsen klebrig. Blätter<br />

gefie<strong>der</strong>t, Blättchen 7— 9, eiförmig o<strong>der</strong> lanzettlich, stumpf<br />

o<strong>der</strong> spitz, kle<strong>in</strong>gesägt, fast kahl, glänzend, durchsche<strong>in</strong>end-<br />

punktirt. Blüten <strong>in</strong> endständiger Traube, gross. Blumenblät-<br />

ter lanzettlich, rosenroth mit purpurnen A<strong>der</strong>n, so wie die<br />

Kapseln vom stärksten Citronengeruche. 2|.. Auf sonnigen<br />

ste<strong>in</strong>igen huschigen Hügeln. Mai, Juni. — Wurzel weiss,<br />

daher D. albus, Blätter jenen <strong>der</strong> Esche ähnlich, daher D.<br />

Frai<strong>in</strong>ella Pers.<br />

l<strong>in</strong>ellae.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel, Radix Dictamni o<strong>der</strong> Fra-<br />

Präjparat. * T<strong>in</strong>ctura Dictamni.<br />

72. Familie. L<strong>in</strong>een DG.<br />

1. L<strong>in</strong>um L. Flachs.<br />

Blüten vollkommen. Kelch -^blättrig, bleibend. Blumen-<br />

blätter 5, h<strong>in</strong>fällig; manchmal mit den Nägeln unter sich


152<br />

znsammenhäijgend. Staubgefässe 5. Fruchtknoten oberstan-<br />

dig^ Griffel 5. Kapsel bald wandspaltig-Sklappig mit unvoll-<br />

ständig-2fäclierigen Klappen und e<strong>in</strong>samigen Fruohttheilen,<br />

bald <strong>in</strong> o zweisamige o<strong>der</strong> <strong>in</strong> 10 e<strong>in</strong>samige nicht aufspr<strong>in</strong>-<br />

gende Friichttheile sich wandspaltig loslösend.<br />

1. L<strong>in</strong>um usitatissimnoi L. Geme<strong>in</strong>er Flachs. Le<strong>in</strong>.<br />

Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, 1— 3' hoch, kahl wie die<br />

ganze Pflanze. Blätter zerstreut^ etwas graugrün, lanzettlich<br />

o<strong>der</strong> l<strong>in</strong>eal- lanzettlich, zugespitzt, Snervig, ganzrandig, am<br />

Rande glatt. Blüten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endständigen schlaffen Rispe,<br />

ßlütenstiele länger als <strong>der</strong> Kelch, bei <strong>der</strong> Fruchtreife auf-<br />

recht. Kelchblätter eiförmig, zugespitzt, randhäutig, kurz-<br />

und drüsenlos-gewimpert, sonst kahl. Blumenblätter frei, ver-<br />

kehrteiförmig, wässerig - azurblau, doppelt länger als <strong>der</strong><br />

Kelch. Kapsel kuglig, Samen eiförmig, zusammengedrückt,<br />

glatt, braun, glänzend. 0. Urihekaniiten Ursprungs, aber<br />

von alter Kultur^ auf Fel<strong>der</strong>n im Grossen gebaut. Mai<br />

bis Herbst.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Samen, Sem<strong>in</strong>a L<strong>in</strong>i, Le<strong>in</strong>samen.<br />

Präfarate. Fariaa und Oleom lioi.<br />

73. Familie. Oxalideen DC.<br />

1. Oxalis L. Sauerklee.<br />

Blüten vollkommen. Kelch Stheilig, bleibend. Blumen-<br />

blätter ö, sammt den Staubgefässen dem Fruchtboden e<strong>in</strong>-<br />

gefügt. Staubgefässe 10, am Grunde zusammenhängend, Ö<br />

länger. Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel S, Kapsel 5f;i-<br />

cherig, an den Kanten sich längsspaltig-öffnend, vielsamig.<br />

1. Oxalis Acetosella L. Geme<strong>in</strong>er Sauerklee.<br />

Wurzelstock stielrund, zackig, ästig, wagrecht - kriechend,<br />

stengellos, sammt den Blatt- und Blütenstielen und manch-<br />

mal auch <strong>der</strong> Rückseite <strong>der</strong> Blätter purpurroth, Zacken an<br />

<strong>der</strong> Spitze <strong>der</strong> Wurzelköpfe gedrungen. Blätter grundständig,<br />

langgestielt^ 3zälilig, zerstreut-behaart wie die ganze Pflanze.


153<br />

Blättchen verkehrt-herzförmig^ ganzrandig, gewöhnlich zu-<br />

sammengelegt und h<strong>in</strong>abgeschlagen. Blütenstiele grundstän-<br />

dig, e<strong>in</strong>blütig. Blumenblätter mehrmal länger als <strong>der</strong> Kelch,<br />

6— 8'" lang, verkehrteiförmig, weiss o<strong>der</strong> etwas rosenfarben,<br />

a<strong>der</strong>ig-gestreift. Kapseln eiförmig. 2}. j<strong>in</strong> schattigen Wald-<br />

stellen, Baumwurzeln. Aj)ril bis Juni. — Das frische<br />

Kraut enthält Oxalsäure.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das blühende Kraut, Herba Acetosellae.<br />

Präparat, * T<strong>in</strong>ctura Acetosellae.<br />

74. Familie. Myrtaceen R. Brown.<br />

1. Myrtus L. Myrte.<br />

Blüten vollkommen. Kelchröhre fast kuglig, mit dem<br />

Fruchtknoten verwachsen, Saum oberständig, Sspaltig. Blu-<br />

menblätter 5, mit den Kelchzipfeln abwechselnd. Staubge-<br />

fässe zahlreich. Griffel 1, Narbe e<strong>in</strong>fach. Beere 2— Sfächerig,<br />

mit den Kelchzipieln gekrönt, Fächer mehrsamig.<br />

1 . Myrtüs commanis L. Geme<strong>in</strong>e Myrte. Strauch<br />

3— 6' hoch. Blätter gegenständig, fast sitzend, eiförmig o<strong>der</strong><br />

lanzettlich, spitz, ganzrandig, le<strong>der</strong>ig, immergrün, dunkel-<br />

grün, kahl, glänzend, durchsche<strong>in</strong>end -punktirt. Blütenstiele<br />

e<strong>in</strong>zeln, blattw<strong>in</strong>kelständig, kürzer als das Blatt. Blumen<br />

weiss. Beere eiförmig, braun, erbsengross. t». Auf sonnigen<br />

felsigen Orten <strong>in</strong> ßüdeuropa, <strong>in</strong> Gärten kultivirt. Juni,<br />

Juli.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Blätter, Folia Myrti.<br />

Präparat. * Tiuctara )Iyrti,<br />

75. Familie. Granateen Endl.<br />

1. Punica L. Granatbaum.<br />

Blüten vollkommen. Kelch gefärbt, le<strong>der</strong>ig - fleischig,<br />

Röhre kreiseiförmig, am Grunde mit dem Fruchtknoten ver-<br />

wachsen, über dem Fruchtknoten erweitert, 5 - 7theilig. Blu-


1S4<br />

meublätter 5— 7, im Schlünde <strong>der</strong> Kelcliiöliic e<strong>in</strong>gefügt.<br />

Staubgefässe zahlreich, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kelchröhre befestigt. Frucht-<br />

knoten imterständig. Griffel 1. Frucht kuglig, le<strong>der</strong>artig-flei-<br />

schig, vielfächerig, die Fiicher vielsamig, <strong>in</strong> 2 Reihen über-<br />

e<strong>in</strong>an<strong>der</strong>, die obere Reihe 5— 9fiicherig, die untere 3fächerig.<br />

1. Punica (iranatum L. Geme<strong>in</strong>er Granatbaum.<br />

Baum o<strong>der</strong> Strauch, G— 9' hoch, Aestchen gegenständig,<br />

häufig durch verkümmerte achselständige Zweige dornig.<br />

Blätter gegenständig, gestielt, lanzettlich, länglich o<strong>der</strong> ver-<br />

kehrteirund, ganzrandig, spitz, stumpf o<strong>der</strong> ausgerandet, kahl,<br />

häutig, abfallend. Blüten gross, grösser als die Blätter, kurz-<br />

gestielt, e<strong>in</strong>zeln, gipfelständig. Kelch korallenroth. Blumen-<br />

blätter scharlachroth, doppelt länger als die Kelchzipfel.<br />

Staubfiiden roth. Frucht fast kugelrund, von <strong>der</strong> Grösse e<strong>in</strong>es<br />

Apfels, rothbraun, p. Aus Nordafrika, seit den ältesten<br />

Zeiten <strong>in</strong> Sildeurojja knltivirt, <strong>in</strong> Deutscliland <strong>in</strong> Glas-<br />

häusern <strong>in</strong>eist mit gefüllten Blüten. Juni, Jidi.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die Wurzelr<strong>in</strong>de, Cortex Ciranati radicis,<br />

Granatwurzclr <strong>in</strong>de. 2. Die Blüten, Flores Clranatoruiii<br />

o<strong>der</strong> Balauf^iiorani. 3. Die Schale <strong>der</strong> Früchte, Cortex l'rac-<br />

taaiii (iranatoruiii o<strong>der</strong> Ulalicorium.<br />

PräxKirate. Extractnm und "^^ T<strong>in</strong>ctura Puuicae (iranati.<br />

76. Familie. POHiaceen Juss.<br />

1. Cydonia Tournef. Quittenbaum.<br />

Blüten vollkommen. KelchrÖhre mit dem Fruchtknoten<br />

verwachsen, Saum oberständig, Sspaltig. Rlumenblätter ö,<br />

sammt den zahlreichen Staubgefässen im Schlünde des Kel-<br />

ches e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten unterständig. Griffel fJ. Kern-<br />

apfel .^fächerig, Fächer papierartig-knorplig, 8— 14samig.<br />

1. Cydonia Tulgaris Pers. Geme<strong>in</strong>er Quittenbaum.<br />

Strauch o<strong>der</strong> Baum, 3— 12' hoch, wehrlos. Blätter<br />

gestielt, oval o<strong>der</strong> eiförmig, am Grunde oft herzförmig, ganz-<br />

randig, stumpf o<strong>der</strong> zugespitzt, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend filzig, später


lös<br />

oberwärts kahl. Blüten e<strong>in</strong>zeln, endständig; gross, bis 2" im<br />

Durchmesser. Kelchzipfel eirund-lanzettlich, gez-ihnelt. Blu-<br />

menblätter oval, dunkler o<strong>der</strong> bleicher rosenroth. Früchte<br />

apfelgross, kuglig o<strong>der</strong> kreiseiförmig, gelb, wolligfilzig, Filz<br />

leicht abwischbar. fe. Aus Sildeuropa, <strong>in</strong> Gärten kidtivirt.<br />

Mai, Juni. — Pyrus Cydonia L.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Samen, Sem<strong>in</strong>a Cydonioruui, Quittenkerne.<br />

Präparat. Mucilago se<strong>in</strong><strong>in</strong>am Cydonioram.<br />

2. Pyrus L. Birn- und Apfelbaum.<br />

Blüten vollkommen. Kelchröhre mit dem Fruchtknoten<br />

verwachsen. Saum oberständig, Sspaltig. Blumenblätter 5,<br />

sammt den zahlreichen Staubgefässen im Schlünde des Kel-<br />

ches e<strong>in</strong>gefügt. Griffel S. Fruchtknoten unterständig. Kern-<br />

apfel öfächerig, Fächer papierartig-knorplig, 1— 2samig.<br />

1. Pyrus Malus L. Geme<strong>in</strong>er Apfelbaum. Baum<br />

o<strong>der</strong> Strauch, bis 40' hoch, dornig, kultivirt wehrlos. Blät-<br />

ter gestielt, eiförmig, gesrigt, zugespitzt, flaumig o<strong>der</strong> rück-<br />

wärts wollig-filzig. Blüten <strong>in</strong> aufrechten Doldentrauben. Kelch-<br />

zipfel lanzettlich, spitz, ganzrandig. Blumenblätter oval o<strong>der</strong><br />

länglich, rosenroth, selten weiss. Früchte kuglig, am Grunde<br />

vertieft, t» • In Alien, Wäl<strong>der</strong>n, Vorhölzern, <strong>in</strong> Gärten <strong>in</strong><br />

vielen Varietäten <strong>der</strong> Frucht kultivirt. April, Mai.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Früchte saurer Spielarten,<br />

Ponia acidula, Saure Aepfel.<br />

Präparat. Syrupus Pomorum aciduiorum.<br />

77. Familie. Rosaceen Juss.<br />

1. Rosa L. Rose.<br />

Blüten vollkommen. Kelchröhre bauchig, <strong>in</strong>wendig borst-<br />

lich, am Schlünde durch e<strong>in</strong>e r<strong>in</strong>gförmige Scheibe verengert,<br />

Saum öspaltig, Zipfel blattartig, oft fie<strong>der</strong>theilig, bleibend


156<br />

o<strong>der</strong> abfallend. Blumenblätter 5, rundlich; sammt den zahl-<br />

reichen Staubgei ässen dem Rande <strong>der</strong> Kelchscheibe e<strong>in</strong>gefügt.<br />

Fruchtknoten zahlreich, im Grunde o<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Wand<br />

<strong>der</strong> Kelchröhre befestigt^ die Griffel aus dem Schlünde her-<br />

vorragend. Nüsschen e<strong>in</strong>samig, <strong>in</strong> <strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>er knorpligen<br />

o<strong>der</strong> markigen Sche<strong>in</strong>frucht erweiterten Kelchröhre e<strong>in</strong>ge-<br />

schlossen.<br />

1. Rosa centifolia L. Garten -Rose. Centifolie.<br />

Strauch 3—6' hoch. Stacheln gleich, aus breiterem zusam-<br />

mengedrückten Grunde pfriemlich, fast gerade o<strong>der</strong> schwach<br />

gekrümmt. Blätter gefie<strong>der</strong>t, Blättchen o— 7, elliptisch-oval,<br />

am Grunde abgerundet, manchmal fast herzförmig, stumpf<br />

o<strong>der</strong> spitz, e<strong>in</strong>fach-drüsig-gesägt, oberseits dunkelgrün, kahl,<br />

rückwärts grauweichhaarig. Blatt- und Blütenstiele nebst den<br />

Kelchen drüsig-borstig. Nebenblätter dem Blattstiel ange-<br />

wachsen, schmal. Blütenstiele e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> zu 2— 3. Kelch-<br />

röhre eiförmig, Kelchzipfel langzugespitzt, ganz o<strong>der</strong> fie<strong>der</strong>-<br />

spaltig, länger als die Krone. Blumenblätter sehr zahlreich,<br />

rosenroth. t». Aus dem Oriente stammend^ allgeme<strong>in</strong> mit<br />

ganz gefüllten lüohlrlecJienden Blüten hultivirt. Juni.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen und getrockneten Blumenblätter,<br />

Flores Rosarum, Rosenblätter.<br />

Präparate. Aqua, Conserva und Oleum Rosarum.<br />

2. Rosa gallica L. Französische Rose. Strauch,<br />

1 —3' hoch. Stacheln sehr ungleich, pfriemlich, nadeiförmig<br />

und drüsig-borstlich, gerade o<strong>der</strong> herabgekrümmt. Blätter ge-<br />

fie<strong>der</strong>t, Blättchen 5, eirund o<strong>der</strong> elliptisch, am Grunde manch-<br />

mal herzförmig, stumpf, spitz o<strong>der</strong> zugespitzt, e<strong>in</strong>fach- o<strong>der</strong><br />

doppelt - gesägt, kahl o<strong>der</strong> behaart, oberseits dunkelgrün,<br />

rückwärts weisslich- o<strong>der</strong> bläulichgrün. Blatt- und Blüten-<br />

stiele drüsig-borstlicli. Nebenblätter dem Blattstiele ange-<br />

wachsen, l<strong>in</strong>eal-länglich. Blütenstiele e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> zu 2— 3.<br />

Kelchröhro kuglig. Kelchzipfel fie<strong>der</strong>spaltig, kürzer als die<br />

Blumenkrone. Blumenblätter 5, dunkelrosenroth o<strong>der</strong> purpurn.


157<br />

t^. Auf ste<strong>in</strong>igen huscliigen Plätzen , <strong>in</strong> Gärten häufig mit<br />

halbgefüllten Blüten kultivirt. Juni.<br />

Benützung ivie hei <strong>der</strong> vorigen.<br />

2. Rubus L. Himbeere. Brombeere.<br />

Blüten vollkommen. Kelch ausgebreitet, Sspaltig, blei-<br />

bend, deckblattlos. Blumenblätter o, sammt den zahlreichen<br />

Staubgefässen dem Kelchschlunde e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten<br />

zahlreich, e<strong>in</strong>em Scheiben- o<strong>der</strong> kegelförmigen Fruchtboden<br />

e<strong>in</strong>gefügt. Früchtchen ste<strong>in</strong>fruchtartig, saftig, e<strong>in</strong>samig, <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e am Grunde ausgehöhlte rundliche Sche<strong>in</strong>beere ver-<br />

wachsen.<br />

1. Rubus idaeus L. Geme<strong>in</strong>e Himbeere. Strauch,<br />

Wurzeltriebe aufrecht o<strong>der</strong> nie<strong>der</strong>gebogen, so wie die auf-<br />

rechten blühenden 3— ö' hohen Stengel bläulich - bereift,<br />

sammt den Blatt- und Blütenstielen kahl o<strong>der</strong> behaart, fe<strong>in</strong>-<br />

stachlig o<strong>der</strong> wehrlos, untere Blätter gefie<strong>der</strong>t mit o Blätt-<br />

chen, obere Szählig, Blättchen eiförmig o<strong>der</strong> eiförmig-läng-<br />

lich, das endständige manchmal herzförmig, ungleich-gesägt<br />

o<strong>der</strong> die seitlichen lappig-eiugeschnitten, spitz o<strong>der</strong> zuge-<br />

spitzt, 2farbig, oberseits ziemlich kahl, grün, unterseits grau-<br />

filzig. Blüten <strong>in</strong> überhängenden Doldentrauben. Kelchzipfel<br />

zurückgeschlagen. Blumenblätter aufrecht, keilig<br />

- länglich,<br />

weiss, kaum so lang als <strong>der</strong> Kelch. Fruchtboden kegelför-<br />

mig. Früchte fe<strong>in</strong>sammtig behaart, roth, seltner rothgelb o<strong>der</strong><br />

gelblichweiss, von lieblichem Gerüche und süsssäuerlichem<br />

Geschmacke. t». Auf sonnigen Anhöhen gebirgiger Gegen-<br />

den, <strong>in</strong> Holzschlägen, <strong>in</strong> Gärten kultivirt. Juni, Juli.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen reifen Früchte, Baccae Hubi<br />

idaei, Himbeeren.<br />

Präi)arate. Aqua und Syrupus Rubi idaei.<br />

3. Fragaria L. Erdbeere.<br />

Blüten vollkommen o<strong>der</strong> staubblütig. Kelch ospaltig,<br />

bleibend, mit ^ kle<strong>in</strong>ern mit den Kelchzipfeln abwechselnden


158<br />

Deckblättern umgeben. Blumenblätter S, rundlicli^ sammt<br />

den zahlreichen Staubgefässen auf dem Kelchschlunde be-<br />

festigt. Fruchtknoten viele mit e<strong>in</strong>em seitlichen Griffel.<br />

Nüsschen zahlreich, e<strong>in</strong>samig, auf dem zu e<strong>in</strong>er saftigen ab-<br />

fälligen Sche<strong>in</strong>beere erweiterten Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt.<br />

1. Fragari.1 Tesca L. Wald- Erdbeere. Wurzelstock<br />

walzlich, schief o<strong>der</strong> abgebissen, reichfaserig, öfter nie<strong>der</strong>-<br />

gestreckte fädliche kle<strong>in</strong>beblätterte Ausläufer treibend. Sten-<br />

gel aufrecht, e<strong>in</strong>fach, 1— 8'' hoch, bis zur Verzweigung blatt-<br />

los, so wie die Ausläufer, Blatt- und Blütenstiele zottig,<br />

Haare wagrecht abstehend, nur die <strong>der</strong> äussern o<strong>der</strong> auch<br />

aller Blütenstiele angedrückt o<strong>der</strong> doch aufrecht-abstehend.<br />

Blätter grundständig, langgestielt, Szählig, Blättchen eiför<br />

mig, stumpf, grobgesägt, rückwärts seidenhaarig. Blüten <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er endständigen meist armblütigen Trugdolde. Blumen-<br />

blätter weiss, flachausgebreitet, länger als <strong>der</strong> Kelch. Kelch-<br />

zipfel bei <strong>der</strong> Fruchtreife weit abstehend o<strong>der</strong> zurückgebo-<br />

gen. Früchte hängend, kuglig o<strong>der</strong> kegelförmig, roth. 2|.<br />

Auf sonnigen Hügeln, Belagen, geme<strong>in</strong>, <strong>in</strong> Gärten knlti-<br />

virf. April bis Juni.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen reifen Beeren wildwachsen<strong>der</strong><br />

Pflanzen, Fraga, Erdbeeren. Die jungen im Frühjahre go-<br />

sammelten Blätter werden als e<strong>in</strong> Surrogat des ch<strong>in</strong>esischen<br />

Theos empfohlen.<br />

Präparat. Aqua Fragorn<strong>in</strong>.<br />

4. Tormentilla L. Roth würz.<br />

Blüten vollkommen. Kelch 4spaltig, bleibend, mit ^<br />

kle<strong>in</strong>eren mit den Kelchzipfeln abwechselnden Deckblätteni<br />

umgeben. Blumenblätter 4, sammt den zahlreichen Staubge-<br />

fässen auf dem Kelchschlunde befestigt. Fruchtknoten viclo<br />

mit e<strong>in</strong>em seitlichen Griffel. Nüsschen zahlreich, e<strong>in</strong>samig,<br />

auf dem konvexen saftlosen Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt.<br />

1. Tormontilla orerta L. Aufrochto Roth würz.<br />

Wurzelstock walzlich, knotig, dick, manchmal knollenförmig,


159<br />

schief, reichfaserig, aiisserlich braun, <strong>in</strong>wendig trübbhitroth.<br />

Stengel liegend, aufsteigend o<strong>der</strong> aufrecht, dünn, 3"—<br />

1'<br />

lang, sammt den Blatt- und Bliitenstielen und Kelchen ab-<br />

stehend- o<strong>der</strong> anliegend-behaart; oben trugdoldig-ästig, viei-<br />

blütig, aber die Blütenstiele durch Fehlschlagen oft e<strong>in</strong>zeln<br />

<strong>in</strong> den Blattw<strong>in</strong>keln. Grundständige, zur Zeit <strong>der</strong> Blüte ge-<br />

wöhnlich fehlende Blätter gestielt, 3— Szählig, die stcngel-<br />

ständigen 3zählig, <strong>der</strong> grossen blattartigcn Nebenblätter we-<br />

gen sche<strong>in</strong>bar Szählig, sitzend o<strong>der</strong> die untern kurzgestielt:<br />

Blättchen keilig-länglich, e<strong>in</strong>geschnitten-gesägt, angedrückt-<br />

behaart o<strong>der</strong> fast kahl, gleichfarbig grasgrün. Nebenblätter<br />

handförmig-e<strong>in</strong>geschnitten. Blumen kle<strong>in</strong>, 4— 6'" im Durch-<br />

messer, gelb. Nüsschen kahl. 2|.. Auf Wiesen, <strong>in</strong> lichten<br />

Wäl<strong>der</strong>n, an huschigen Stellen niedriger und gebirgiger<br />

Gegenden, geme<strong>in</strong>. Juni bis Herbst.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der getrocknete Wurzelstock, Radix Tormentillae,<br />

Ruhr- o<strong>der</strong> Blutwurzel.<br />

Präparate. Extractum und * T<strong>in</strong>ctura Tormeutillae.<br />

5. Greum L. Nelkenwurz.<br />

Blüten vollkommen. Kelch Sspaltig, bleibend, mit 5<br />

kle<strong>in</strong>ern mit den Kelchzipfeln abwechselnden Deckblättern<br />

umgeben. Blumenblätter S, sammt den zahlreichen Staubge-<br />

fj.issen auf dem Kelchschlunde befestigt. Fruchtknoten viele<br />

mit seitlichem Griffel. Nüsschen zahlreich, e<strong>in</strong>samig, auf dem<br />

walzlichen saftlosen Fruchtboden e<strong>in</strong>gefügt und von dem<br />

langen erhärteten 2glie<strong>der</strong>igen Griffel begrannt.<br />

1. (ieum nrbanum L. Geme<strong>in</strong>e Nelkenwurz. Wur-<br />

zelstock walzlich, schief, abgebissen, reichfaserig, äusserlich<br />

braun, <strong>in</strong>wendig gelblich, von schwachem Nelkengerucho.<br />

Stengel aufrecht, 1— 2' hoch, sammt den Blättern abstehend-<br />

behaart o<strong>der</strong> oben ziemlich kahl, 2 bis mehrblütig. Untere<br />

Blätter leierförmig o<strong>der</strong> fie<strong>der</strong>theilig, die obern 3spaltig o<strong>der</strong><br />

3theilig, Abschnitte verkehrteiförmig o<strong>der</strong> keilig -länglich,<br />

ungleich- o<strong>der</strong> lappig-gesägt. Nebenblätter blattartig, rund-


160<br />

lich-eiförmig, ungleich -grobgesägt. Blüten aufreciit, flach, gelb,<br />

0'" im Durchmesser. Fruchttragende Kelche zurückgeschla-<br />

gen. Fruchtköpfchen fast kuglig, röthlich. Früchte zottig, die<br />

grannenförmigen Griffel 2glie<strong>der</strong>ig, das untere Glied 4mal<br />

länger als das obere, kahl, das obere am Grunde behaart,<br />

sonst kahl, zurückgebogen, abfällig. ?4. An Hecken, Zäunen,<br />

<strong>in</strong> Ha<strong>in</strong>en, geme<strong>in</strong>. Juli bis Herbst.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Der getrocknete Wurzelstock, Radii. Caryo-<br />

phyllatae, Nelken- o<strong>der</strong> Benedikt würz.<br />

78. Familie. Amygdaleen Juss.<br />

1. Amygdalus L. Mandelbaum.<br />

Blüten vollkommen. Kelch glockig, i^spaltig, abfällig.<br />

Blumenblätter 5, nebst den zahlreichen Staubgefässen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Kelchröhre e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel 1,<br />

Narbe e<strong>in</strong>fach. Ste<strong>in</strong>frucht trocken, das Fleisch bei <strong>der</strong> Frucht-<br />

reife unregelmässig zerreissend. Ste<strong>in</strong>schale glatt, mit Lö-<br />

chelchen durchstochen.<br />

1. Ämygdalos communis L Geme<strong>in</strong>er Mandelbaum.<br />

Baum o<strong>der</strong> Strauch. Blätter lanzettlich o<strong>der</strong> länglich<br />

lanzettlich, kahl o<strong>der</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend unterseits weichhaarig,<br />

gesägt, spitz o<strong>der</strong> zugespitzt, <strong>in</strong> den nackten Blattstiel zu-<br />

sammengezogen. Blattstiele so lang o<strong>der</strong> länger als <strong>der</strong><br />

Querdurchmesser des Blattes, 8 \2"' lang. Blüten e<strong>in</strong>zeln<br />

o<strong>der</strong> paarweise sitzend^, vor den Blättern hervorbrechend, bis<br />

1 V2" im Durchmesser. Blumenblätter weiss o<strong>der</strong> rosenfarben.<br />

Früchte länglich o<strong>der</strong> eiförmig, zusammengedrückt, filzig-<br />

zottig. ^. Aus Syrien und Nordafrika stammend, vi<br />

Gärten kultivirt. März, April. — Aen<strong>der</strong>t ab mit süssen<br />

und bittern Samen, die sich durch ke<strong>in</strong> äusserliches<br />

Merkmal unterscheiden lassen.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die bittern Samen, 4mygdalae amarao,<br />

Bittere Mandeln. 2. Die süssen Samen, Amygdalae dulces,<br />

Süsse Mandeln.


161<br />

Präparate von bittern Mandeln: Äqaa Amygdalarani<br />

amararnm; von süssen Mandeln^ Oleum Amygdalarum dalc<strong>in</strong>ni;<br />

Mandelöl.<br />

2. Persica Tournef. Pfirsich.<br />

Blüten vollkommen. Kelch glockig, öspaltig, abfällig.<br />

Blumenblätter 5, nebst den zahlreichen Staubgefässen <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

Kelchröhre e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel 1,<br />

Narbe e<strong>in</strong>fach. Ste<strong>in</strong>frucht fleischig, saftig, nicht aufspr<strong>in</strong>gend.<br />

Ste<strong>in</strong>schale runzlig-gefurcht, Furchen <strong>in</strong> Löchelchen vertieft.<br />

1. Persica vulgaris Miller. Geme<strong>in</strong>er Pfirsich.<br />

Baum o<strong>der</strong> Strauch. Blätter lanzettlich o<strong>der</strong> länglich-lanzett-<br />

lich, kahl, gesägt, spitz o<strong>der</strong> zugespitzt, kurzgestielt, Blatt-<br />

stiele kürzer als <strong>der</strong> Querdurchmesser des Blattes, nur 2<br />

bis 6'" lang. Blüten e<strong>in</strong>zeln, sitzend, vor den Blättern her-<br />

vorbrechend, 1" im Durchmesser. Blumenblätter rosenroth.<br />

Früchte kuglig, sammtig o<strong>der</strong> kahl. ^. Aus dem Oriente<br />

stammend, <strong>in</strong> vielen Varietäten <strong>der</strong> Frucht allgeme<strong>in</strong><br />

kultivirt. April, Mai. — Amygdalus Persica L. — Blätter<br />

so wie die Zweige und Samen enthalten Blausäure.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Blätter, Folia Persicae, Pfirsichblätter.<br />

Präparat. Aqua foliorum Persicae.<br />

3. Prunus L. Pflaumenbaum.<br />

Blüten vollkommen. Kelch glockig, Sspaltig. Blumen-<br />

blätter 5, nebst den zahlreichen Staubgefässen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Kelch-<br />

röhre e<strong>in</strong>gefügt. Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel 1, Narbe<br />

e<strong>in</strong>fach. Ste<strong>in</strong>frucht kahl, saftig, nicht aufspr<strong>in</strong>gend. Ste<strong>in</strong>-<br />

schale glatt, ohne Löchelchen.<br />

1. Prunus spiuosa L. Schlehen. Strauch, selten<br />

baumartig, dornig o<strong>der</strong> fast wehrlos. Aestchen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend<br />

fe<strong>in</strong>flaumig, später kahl. Blätter gestielt, lanzettlich, elliptisch<br />

o<strong>der</strong> länglich - verkehrteiförmig, gesägt, stumpf o<strong>der</strong> spitz,<br />

weichhaarig o<strong>der</strong> zuletzt kahl. Blüten weiss, e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong><br />

<strong>Maly</strong>: Medic<strong>in</strong>alpflanzen. 11


162<br />

zu 2— 3, bald vor bald gleichzeitig mit den Blättern sich<br />

entwickelnd. Blüten stiele kahl. Ste<strong>in</strong>früchte kle<strong>in</strong>, aufrecht,<br />

kuglig, 4— 6'" im Durchmesser, schwarz, blaubereift, sehr<br />

herbe, p. An Wegen^ Hecken, auf Hügeln, <strong>in</strong> Auen, ge-<br />

me<strong>in</strong>. Ajyril, Mai.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Blüten, Flores Ppuni sp<strong>in</strong>osae,<br />

Schlehen bluten.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Prani sp<strong>in</strong>osae.<br />

2. Pronns domestica L. Zwetschkenbaum. Baum,<br />

wehrlos, Aestchen kahl. Blätter gestielt, elliptisch o<strong>der</strong> läng-<br />

lich-verkehrteiföiTQig, spitz, gesägt, weichhaarig o<strong>der</strong> ober-<br />

seits kahl. Blüten grünlichweiss, e<strong>in</strong>zeln o<strong>der</strong> zu 2—3 mit<br />

den Blattern gleichzeitig sich entwickelnd. Blütenstiele mehr<br />

o<strong>der</strong> m<strong>in</strong><strong>der</strong> flaumig. Ste<strong>in</strong>früchte eilänglich, überhängend,<br />

blaubereift, süss. |», Aus dem Kaukasus stammend, <strong>in</strong><br />

vielen Spielarten <strong>der</strong> FHlchte, hlau, rotli und gelb <strong>in</strong><br />

Gärten allgeme<strong>in</strong> kultivirt. April, Mai.<br />

Ofßci7iell. Die frischen und getrockneten reifen blauen<br />

Früchte, Prnna, Pflaumen, Zwetschken.<br />

Präparat. Pulpa Prnnora<strong>in</strong>.<br />

3. Pranns aT<strong>in</strong>mL. Kirschbaum. Baum o<strong>der</strong> Strauch<br />

mit aufrechten Aesten, wehrlos. Blätter gestielt, elliptisch<br />

o<strong>der</strong> länglich-verkehrteiförmig, gesägt, zugespitzt, etwas runz-<br />

lig, beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugend unterseits weichhaarig. Blatt-<br />

stiele unter <strong>der</strong> Blattfläche 2drüsig. Blüten gehuschelt o<strong>der</strong><br />

doldig-gehäuft, weiss. Ste<strong>in</strong>früchte ei- o<strong>der</strong> herzförmig-kug-<br />

lig, kahl, unbereift, hellroth bis schwarz, süss. P. In Vor-<br />

hölzern, Wäl<strong>der</strong>n, <strong>in</strong> Obstgärten <strong>in</strong> verscldedenen Spiel-<br />

arten <strong>der</strong> Früchte kidtivirt. April, Mai.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. 1. Die getrockneten reifen schwarzen Früchte,<br />

Fpüctos Cerasorum nigroram, Waldkirschen. 2. Die Ste<strong>in</strong>kerne,<br />

Nüclei Cerasoram nigrornm, Kirschkerne.<br />

Präparat aus Ste<strong>in</strong>kernen, Aqaa Cerasoram nigrorom.<br />

4. Pranns Padas L. Traubenkirsche. Maibaum.<br />

Baum o<strong>der</strong> Strauch. Blätter gestielt, elliptisch, zugespitzt, gesägt,


163<br />

kahl, krautig, abfallend. Blüten <strong>in</strong> seitenständigen am Grunde be-<br />

blätterten überhängenden Trauben, weiss, wohlriechend. Ste<strong>in</strong>-<br />

früchte fast kuglig, erbsengross, schwarz, kahl, unbereift, p.<br />

In Auen^ Ha<strong>in</strong>en, an Waldrän<strong>der</strong>n, <strong>in</strong> Parkanlagen häufig<br />

gepflanzt. Aj^ril, Mai. — Die R<strong>in</strong>de enthält Blausäure.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die R<strong>in</strong>de, Cortex Prani Padi.<br />

Präparat. * T<strong>in</strong>ctara Prani Padi.<br />

5. Prnnns Laurocepasüs L. Kirschlorbeer. Lor-<br />

beerkirsche. Baum o<strong>der</strong> Strauch. Blätter kurzgestielt, ei-<br />

lanzettlich, zugespitzt, entfern t-fe<strong>in</strong>gesägt, kahl, le<strong>der</strong>ig, im-<br />

mergrün, oberseits glänzend. Blüten weiss, <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kel-<br />

ständigen aufrechten Trauben, stark und betäubend riechend.<br />

Ste<strong>in</strong>früchte rundlich, erbsengross, röthlichschwarz, kahl, unbereift.<br />

^ . Im südlichen Europa, <strong>in</strong> Deutschland <strong>in</strong> Glas-<br />

häusern. April, Mai. — Die Blätter, von e<strong>in</strong>em den bittern<br />

Mandeln ähnlichen Geschmacke, enthalten Blausäure.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frischen Blätter, Polia Laurocerasi.<br />

Präparate. Aqua und * T<strong>in</strong>ctnra Laurocerasi.<br />

79. Familie. Papüionaceen L.<br />

Blüten vollkommen. Kelch frei, Sspaltig o<strong>der</strong> 21ippig.<br />

Blumenkrone schmetterl<strong>in</strong>gsförmig, Blumenblätter 5, ungleich,<br />

frei, manchmal am Grunde unter sich und mit den Staub-<br />

gefässen verwachsen; das h<strong>in</strong>terste Blumenblatt, die Fahne,<br />

meist grösser, die 2 seitlichen, die Flügel, unter sich gleich,<br />

die 2 vor<strong>der</strong>sten den Fruchtknoten e<strong>in</strong>scnliessenden, das<br />

Schiffchen, gewöhnlich r<strong>in</strong>nenförmig verwachsen. Staubgefässe<br />

10, mit den Blumenblättern e<strong>in</strong>gefügt, alle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Röhre<br />

verwachsen, e<strong>in</strong>brü<strong>der</strong>ig, o<strong>der</strong> 9 verwachsen und das zehnte<br />

frei, zweibrü<strong>der</strong>ig. Fruchtknoten 1, oberständig, Griffel 1, un-<br />

getheilt. Frucht e<strong>in</strong>e Hülse, e<strong>in</strong>fticherig, e<strong>in</strong>- bis vielsamig.<br />

1. Ononis L. Hauhechel.<br />

Kelch glockig, öspaltig. Fahne gross, verkehrteiförmig,<br />

doppelt länger als <strong>der</strong> Flügel. Schiffchen so lang als die<br />

11*


164<br />

Flügel, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Schnabel zugespitzt. Staubgefässe e<strong>in</strong>brü-<br />

<strong>der</strong>ig. Staubfäden gegen die Spitze verbreitert. Hülse ei-<br />

förmig.<br />

1. Ononis sp<strong>in</strong>osa L. Dornige Hauhechel. Wurzel<br />

holzig, sp<strong>in</strong>dlig-ästig, tief <strong>in</strong> die Erde dr<strong>in</strong>gend, röthlich-<br />

braun, <strong>in</strong>wendig weiss. Stengel halb strauchig, aufrecht o<strong>der</strong><br />

aufsteigend, 1— 2' hoch, buschig, e<strong>in</strong>reihig-zottig und nebst-<br />

bei sammt den Kelchen mit kurzen drüsentragenden Haaren<br />

mehr o<strong>der</strong> weniger bestreut, manchmal fast kahl, sehr ästig,<br />

junge Aestchen beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> untern Aeste <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en o<strong>der</strong><br />

2 nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> stehende pfriemliche 2— 8'" lange sehr<br />

stechende Dornen auslaufend. Blätter sammt den Nebenblät-<br />

tern drüsig-behaart o<strong>der</strong> ziemlich kahl, die untern Szählig,<br />

die obern und die <strong>der</strong> seitenständigen Aestchen e<strong>in</strong>fach.<br />

Blättchen und e<strong>in</strong>fache Blätter lanzettlich-länglich o<strong>der</strong> oval,<br />

stumpf, gezähnelt-gesägt. Nebenblätter halbeiförmig, zusam-<br />

mengewachsen, gezähnelt. Blüten kurzgestielt, meist e<strong>in</strong>zeln<br />

<strong>in</strong> den Blattw<strong>in</strong>keln, am Ende <strong>der</strong> Aeste und Aestchen be-<br />

blätterte Aehren darstellend. Blumenkronen ansehnlich, rosen-<br />

roth o<strong>der</strong> manchmal weiss. Hülse drüsenhaarig, Ssamig, so<br />

lang o<strong>der</strong> länger als <strong>der</strong> Kelch, 2|.. Auf Weiden, an We-<br />

gen, Ra<strong>in</strong>en, geme<strong>in</strong>. Juni bis August.<br />

ORonidis.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die frische und getrocknete Wurzel, Radix<br />

Präparat^ * T<strong>in</strong>ctora Ononidis.<br />

2. Trigonella L. Hornklee.<br />

Kelch glockig, öspaltig. Fahne fast gleichlang mit den<br />

Flügeln. Schiffchen stumpf, viel kürzer. Staubgefässe 2brü-<br />

<strong>der</strong>ig. Staubfäden gegen die Spitze nicht verbreitert. Hülse<br />

l<strong>in</strong>eal, zusammengedrückt, vielsamig.<br />

1. Trigonella Foenom graeca<strong>in</strong> L. Geme<strong>in</strong>er Horn-<br />

klee. Bockshornklee. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht,<br />

1—2' hoch, meist e<strong>in</strong>fach o<strong>der</strong> wenig ästig, oben weich-<br />

haarig. Blätter langgestielt, Szäblig, Blättchen verkehrteiför-


165<br />

mig o<strong>der</strong> länglich-keilig, kahl, stumpf o<strong>der</strong> gestutzt, kle<strong>in</strong>-<br />

gezähnt, das mittlere gestielt, die seitenständigen fast sitzend.<br />

Nebenblätter lanzettförmig, spitz, ganzrandig. Blüten zu 1—<br />

<strong>in</strong> den Blattw<strong>in</strong>keln sitzend. Blumenkrone weiss, <strong>in</strong> das<br />

Grünliche spielend. Hülsen l<strong>in</strong>eal, flach, 3" lang, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

1" langen pfriemlichen Schnabel endigend, e<strong>in</strong> wenig sichel-<br />

förmig, wagrecht-abstehend. Samen länglich, fast 4eckig, zu-<br />

sammengedrückt, hellbraun, von fe<strong>in</strong>en Knötchen rauh. (9.<br />

Wird gebaut und kommt auch verivü<strong>der</strong>t vor. Juni bis<br />

August.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Samen, Sem<strong>in</strong>a Foeni graeci, Bockshornsamen.<br />

Präparat. Far<strong>in</strong>a Foeni graeci.<br />

3. Melilotus L. Ste<strong>in</strong>klee.<br />

Kelch glockig, 5zähnig. Fahne fast so lang als die<br />

Flügel. Schiffchen e<strong>in</strong>blättrig, stumpf, viel kürzer. Staubge-<br />

fässe 2brü<strong>der</strong>ig, Staubfäden gegen die Spitze nicht verbrei-<br />

tert. Fruchtknoten gestielt. Hülse eiförmig, gedunsen, nicht<br />

aufspr<strong>in</strong>gend, 1—2samig.<br />

1. Melilotus offic<strong>in</strong>alis L. Gebräuchlicher Ste<strong>in</strong>-<br />

klee. Wurzel sp<strong>in</strong>dlig. Stengel aufrecht, ästig, 1— 4' hoch,<br />

kahl o<strong>der</strong> grösstentheils kahl wie die ganze Pflanze. Blätter<br />

gestielt, 3zählig, Blättchen stumpf, geschärft gesägt, die <strong>der</strong><br />

untern Blätter verkehrt-eiförmig o<strong>der</strong> elliptisch, <strong>der</strong> obern<br />

länglich o<strong>der</strong> länglich-lanzettlich, die seitenständigen kurz-,<br />

das mittlere langgestielt. Nebenblätter lanzett-pfriemlich, ganz-<br />

randig. Blüten <strong>in</strong> blattw<strong>in</strong>kelständigen 2— 4" langen Trau-<br />

ben. Blumenkrone gelb, 2— 3'" lang. Hülsen eiförmig, sta-<br />

chelspitzig, querrunzlig, kahl. 0. Aiif Wiesen^ an Wegen,<br />

Ra<strong>in</strong>en^ geme<strong>in</strong>. Juni bis September. — Das blühende<br />

Eo-aut hat e<strong>in</strong>en durchdr<strong>in</strong>genden im getrockneten Zustande<br />

noch stärker hervortretenden Geruch.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das getrocknete blühende Kraut, Herba<br />

Meliloti, Melilotenkraut.


166<br />

4. GrlycyrrMza Tournef. S ü s s h o 1 z.<br />

Kelch röbrig, am Grimde höckerig, 5 spaltig, 2lippig,<br />

die 2 obern Zahne bis zur Mitte verwachsen. Fahne fast<br />

gleichlang- mit den Flügeln, eiförmig-lanzettlich, spitz, ge-<br />

rade. Schiffchen 2blättrig, kürzer. Staubgefässe 2brü<strong>der</strong>ig.<br />

Staubfaden gegen die Spitze nicht verbreitert. Fruchtknoten<br />

sitzend. Hülse eiförmig o<strong>der</strong> eiförmig-länglich, zusammenge -<br />

drückt, 2—4samig.<br />

1. Glycyrrhiza glabra L. Geme<strong>in</strong>es Süssholz. Wur-<br />

zel tief unter <strong>der</strong> Erde kriechend, f<strong>in</strong>gerdick, ästig, äusser-<br />

lich braun, <strong>in</strong>wendig gelb. Stengel aufrecht, 3— 5' hoch, ästig,<br />

kurzhaarig. Blätter gefie<strong>der</strong>t, Blättchen 11— 17, kurzgestielt, ge-<br />

genständig, eiförmig-länglich o<strong>der</strong> elliptisch, kurzstachelspitzig,<br />

ganzrandig, kahl, rückwärts etwas klebrig. Nebenblätter kle<strong>in</strong>,<br />

lanzettlich, h<strong>in</strong>fällig. Aehren blattw<strong>in</strong>kelständig, gestielt, kürzer<br />

als die Blätter, zuletzt 3— 5" lang, locker. Blüten 4— 5'"<br />

lang, Fahne weiss, Flügel und Schiffchen blassviolett. Hülsen<br />

kahl. 2^ Alis Südeuropa^ <strong>in</strong> Deutschland gebaut. Juni,<br />

Jidi. — Die Wurzel süss schmeckend.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Wurzel, Radix Liquiritiae, Süssholz-<br />

Wurzel.<br />

Präparate. 1. Extractum Liqoiritiac liquidum und<br />

Kxtractmii liquiritiae siccuiii. 2. Saccus Liquiritiae, Stiss-<br />

holzsaft, Lakritzensaft, Bären z ucker.<br />

S. Phaseolus L. Bohne.<br />

Kelch glockig, 21ippig-Özähnig. Staubgefässe 2brü<strong>der</strong>ig,<br />

sammt dem Griflfel und dem Schiffchen schraubenförmig-ge-<br />

wunden. Hülse länglich, vielsamig.<br />

1. Phaseolus vulgaris L. Geme<strong>in</strong>e Bohne. Wurzel<br />

sp<strong>in</strong>dlig. Stengel ästig, aufrecht, \' hoch, o<strong>der</strong> sich w<strong>in</strong>dend<br />

bis 6' hoch, sammt den Blättern flaumig o<strong>der</strong> fast kahl und<br />

dabei von fe<strong>in</strong>en Knötchen rauh. Blätter gestielt, 3zählig,<br />

Blättchen ganzrandig, zugespitzt, das mittlere eiförmig, die<br />

seitlichen schiefeiförmig. Nebenblätter <strong>der</strong> Blättchen lanzett-


lieh o<strong>der</strong> borstlieh, sehr kle<strong>in</strong>. Blütenstiele blattw<strong>in</strong>kelstän<br />

167<br />

dig, kürzer als das Blatt, 2-mehrblütig o<strong>der</strong> lockertraubig.<br />

Blumen gross, weiss, seltner gelblich, lila o<strong>der</strong> roth. Hülsen<br />

bis 6" lang. Samen gross, meist weiss o<strong>der</strong> verschieden ge-<br />

färbt und gefleckt. (D. Stammt aus Persien, <strong>in</strong> Küchen-<br />

gärten und auf Fel<strong>der</strong>n aUgeme<strong>in</strong> gehaut. Juli, August.<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Das aus den Samen bereitete Mehl, Far<strong>in</strong>a<br />

fabaruoi, Bohne nmehl.<br />

80. Familie. Caesalp<strong>in</strong>ieen R. Brown.<br />

1. Ceratonia L. Johannisbrodbaum.<br />

Blüten vollkommen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>- o<strong>der</strong> zweihäusig. Kelch<br />

kurz, Ötheilig, Blumenkrone fehlend. Staubgefässe 5. Frucht-<br />

knoten 1, oberständig, Narbe schildförmig. Hülse länglich,<br />

zusammengedrückt, le<strong>der</strong>ig, nicht aufspr<strong>in</strong>gend, <strong>in</strong>wendig flei-<br />

schig, vielsamig. Samen eiförmig, zusammengedrückt, durch<br />

Scheidewände getrennt.<br />

1. Ceratonia Siliqua L. Geme<strong>in</strong>er Johannisbrod-<br />

baum. Baum, ganz kahl. Blätter gepaart-gefie<strong>der</strong>t, immer-<br />

grün, Blättchen 4 o<strong>der</strong> 6, oval, stumpf, ganzrandig, le<strong>der</strong>ig.<br />

Blütentrauben ast- und blattw<strong>in</strong>kelständig. Blumen kle<strong>in</strong>,<br />

gelblichgrün. Hülsen dunkelbraun, 6—8" lang, 1" breit,<br />

süss. ^. Im südlichen Europa, <strong>in</strong> Glashäusern hidtivirt.<br />

März, A'pril,<br />

Offic<strong>in</strong>ell. Die Hülsen, Siliquae dulces, Johannisbrod,<br />

Bockshörnel, als Bestandtheil <strong>der</strong> species pec-<br />

torales.


Allgeme<strong>in</strong>es Register.<br />

Die Zahlen beziehen sich auf die Seiten.<br />

A.<br />

Abies alba s. P<strong>in</strong>as Picea 26.<br />

Abrotamim s. Artemisia Abrot. 57.<br />

Abs<strong>in</strong>thium s. Artemisia Abs<strong>in</strong>th. 56.<br />

Acetosella s. Oxalis 153.<br />

Acetum v<strong>in</strong>i s. Vitis 148.<br />

Achillea Millefol<strong>in</strong>m L. 62.<br />

Acidum pyrolignosum 31.<br />

Acker- Schafthalm s. Equisetam 8.<br />

Acker-Skabiose s. Kuautia 53.<br />

Aconitnm IVapellus L, \<br />

— — Lycoctonum L.j '<br />

Acorus Calamas L. 24.<br />

Actaea spicata L. 126.<br />

Adiantam Capillus Veneris L. 7.<br />

Aepfel, saure s. Pyrus 155.<br />

Aethusa Cynapium L. 109.<br />

Agaricus albus )<br />

chirurgoruml<br />

s. Polyponis 3.<br />

Agaricus muscarius L. 3.<br />

Agnus castus s. Vitex 87.<br />

Alant s. Inula 60.<br />

Alkohol 8. Vitis 148.<br />

Allium Cepa L. 21<br />

— sativum L, 20.<br />

Alpenrose s. Rhododendron 103.<br />

Althaea offie<strong>in</strong>alis L. 142.<br />

Ampfer s. Rnmex 45.<br />

Amygdalae dulces et amarae^<br />

Amygdalus communis L.j<br />

'<br />

'


Amygdalus Persica s Persica 161.<br />

Amylum s. Triticum vulgare 11.<br />

Anacyclus offic<strong>in</strong>arum Hayne^<br />

— — Pyrethram DC. f<br />

AnaguUis arvensis L. 101.<br />

Andorn s. Ularrubiam 85.<br />

Anemone Hepatica s. Hepatica 119.<br />

Anemone pratensis L. 118.<br />

Anethum s. Foenicnlnm 110.<br />

Angelica s. Archangelica 111.<br />

Anis ^<br />

Anisum)<br />

^' PimP»««"» Anisam 106,<br />

Anthemis nobilis L. 61.<br />

Anthos s. Rosmar<strong>in</strong>ns 77.<br />

Apfelbaum s. Pyrns 155.<br />

Aqua Naphae 146.<br />

Arbutus s. Arctostaphylos 102.<br />

Archangelica offie<strong>in</strong>alis Hartm. 110.<br />

Arctium s. Lappa 54.<br />

Arctostaphylos offie<strong>in</strong>alis W. et Grab. 102.<br />

Aristolochia Clematitis L. 48.<br />

Armoracia rasticana Fl. d. Wett. 131.<br />

Arnica montana L. 63«<br />

Aron s. Arnm 24.<br />

Artemisia Abrotanum L. 57.<br />

— — Absynth<strong>in</strong>m L. 56.<br />

— — valgaris L. 56.<br />

Arthanita s. Cycla<strong>in</strong>en 101.<br />

Aram macnlatam L. 24.<br />

Asarnm europaeum L. 49.<br />

Asclepias s. V<strong>in</strong>cetoxicum 72.<br />

Asparagus offie<strong>in</strong>alis L. 20.<br />

Asperala odorata L. 68.<br />

Aspidium s. IVephrodium 6.<br />

Aster montanus s. Inula squarrosa 61.<br />

Athamanta s. Pencedannni 113.<br />

Atropa Belladonna L. 93.<br />

Attich s. Sambncns Ebulus 70.<br />

Augentrost s. Euphrasia 100.<br />

Aurantium s. Citrus Anrantiu<strong>in</strong> 145.<br />

169


170<br />

Bärenklau s. Heracleuui 114.<br />

Bärenzucker s. Liquii'itia 16(>.<br />

Bärlapp s. Lycopodlum 8.<br />

B.<br />

Bärentraube s. Arctostaplijios 102.<br />

Balaustioriim llores s. Punica 154.<br />

Baldrian, celtisclier) .<br />

/ s. Valeriana 51<br />

— geme<strong>in</strong>er )<br />

Bardana s. Lappa 55.<br />

Beifuss s. Artemisia 56.<br />

Beisbbeere s. Capsicum 95.<br />

Belladonna s. Atropa 93.<br />

Benediktendistel s. Cuii'U^ 54.<br />

Benediktwurz s. Geum 160<br />

Berberil vulgaris L.)<br />

Berberitzenstrauch j<br />

Bergamotta ) ^,_ .. ^.^<br />

,^ ix-, } s. Citrus medica 146.<br />

Bergamottol j<br />

Bertramwurz s. Auacyclus 61.<br />

Betula alba L. 32.<br />

Biebernell s. Piuip<strong>in</strong>ella 106.<br />

Bilsenkraut s. Hyoscyaiiius 90.<br />

B<strong>in</strong>gelkraut s. Mercurialis 41.<br />

Birke s. Betula 32.<br />

Bistorta s. Polygoiium 45.<br />

Bitterklee s. ülenyanthes 75.<br />

Bittersüss s. Solanum Dulcaiiiara 93.<br />

Blätterpilz s. Agaricus 3.<br />

Blankenheimer Thee s. Oaleopsis 84.<br />

Blitzpulver s. Lycopodium 9<br />

Blutwurzel s. Tormcntilla 159.<br />

Bockshörnel s. Ceratonia 167.<br />

Bockshornklee s. Trigonella 164.<br />

Bohne s. Phaseotns 166.<br />

Boletus s. Polyporus 3.<br />

Borago offic<strong>in</strong>alis L. 89,<br />

Borretsch s. Borago 89.<br />

Bovista s. Lycoperdoii 2.<br />

Branca urs<strong>in</strong>a s. lleracleum 114.<br />

Brassica nigra Koch. 132.


Braunwurz s. Scrophularia 97=<br />

Brennessel s. Urtica 39.<br />

Brotan s. Arte<strong>in</strong>isia Abrotauum 57.<br />

Bruchweide s. 8alix fragilis 33.<br />

Bryoiiia alba L. ^<br />

— — dioica L.) *^^-<br />

Buche s. Fag'us 31.<br />

Buxbaum s. Buxui» ^<br />

l 4*><br />

Buxus sempervirens L.j *'<br />

C.<br />

Calamus aromaticus s. Acorus 24.<br />

Calendula offic<strong>in</strong>aliü» L. 64.<br />

Caltha palustris L. 121.<br />

Caniiabis sativa L. 38.<br />

Capilli Veneris s. Adiaiitum 7.<br />

Capsicnm aunuum L. 95.<br />

Carbo ligui s. Piuus sylvestris 27.<br />

Carduus benedictus s, Ciiicus 54.<br />

Carex arenaria L. 14.<br />

Caricae s. Ficns 37.<br />

Carum Carvi L. 105.<br />

Carvi s. Carum Carvi 105.<br />

Caryophyllatae radix s. Geuni 160.<br />

Cataputiae uiajoris sem<strong>in</strong>a s. Ric<strong>in</strong>us 41.<br />

— — m<strong>in</strong>oris sem<strong>in</strong>a s. Euphorbia 40.<br />

Centaurea Cyauus L. 55-<br />

Centaurium m<strong>in</strong>us s. Erythraea 75.<br />

Centifolie s. Rosa centifolia 156.<br />

Cepa s. Alliuui Cepa 20.<br />

Cerasa nigra s. Prunus avium 162.<br />

Ceratonia Siliqua L. 167.<br />

Cetraria islandica Achar. 4.<br />

Chamomilla romana s. Antliemis 61.<br />

— — vulgaris s. Matricaria 63.<br />

Chelidouium majns L. 129.<br />

Chcnopodium ambrosioides L. 43.<br />

— — Botrys L. 43.<br />

— — glaucum L. 44.<br />

— — Vulvaria L. 44.<br />

171


172<br />

Christophskraut s. Actaea 126.<br />

Cichorie ^<br />

Cichorium Intybus L.j "<br />

Cicuta offic. s. Con<strong>in</strong>m 115.<br />

Ciciita virosa L. 107.<br />

Cistenrösle<strong>in</strong> I<br />

Cistus I<br />

_<br />

s Ueliaiithemum 135.<br />

Citronenbaum s. Citrus mediea 146.<br />

Citrus Aurantium L. 145<br />

mediea L. 146.<br />

Clematis erecta L. 117.<br />

Cnicus benedictus L. 53.<br />

Cochlearia Armoracia s. Armoracia 132.<br />

Cochlearia offic<strong>in</strong>alis L. 130.<br />

Colchicum autumnale L. 17.<br />

Conium maculatum L. 114.<br />

Consolida major s. Symphytum 88.<br />

Convolvulus arvensis L. 90.<br />

Coriandrum sativum L. 115.<br />

Cremor tartari s. Vitis 148.<br />

Crocus sativus L. 21.<br />

Cucumis Melo L. 140.<br />

Cucurbita Pepo L. 139.<br />

Cyanus s. Centaurea 55.<br />

Cyclamen europaeum L. 101.<br />

Cydonia vulgaris L. 154.<br />

».<br />

Daphne Laureola L. 49.<br />

— Mezereum L. 50.<br />

Datura Stramonium L. 91.<br />

Dann s. Galeopsis 84.<br />

Delpliiuium Staphysagria L. 125.<br />

Dictamnus albus L.<br />

^<br />

— — Frax<strong>in</strong>ella Pers.j *^^-<br />

Digitalis purpurea L. 99.<br />

Diptam s. Dictamnus 131.<br />

Dosten s. Origanum 80.<br />

Dotterblume s. Caltha 121.<br />

Dreifaltigkeitskiaut s. Viola tricolor 137.


Drosera rotnudifolia L. 135,<br />

Dulcamara s. Solanum Dulcamara 94.<br />

E.<br />

Ebulus s. Sa<strong>in</strong>bncus Ebulus 70.<br />

Ecbalium agreste Reich. 140.<br />

Eibenbaum s. Taxus 29.<br />

Eibisch s. Althaea 141.<br />

Eiche )<br />

Eicheln 1<br />

«• Ö"«r««« 30.<br />

E<strong>in</strong>beere s. Paris 21.<br />

Eisenhut s. Aconitum 123.<br />

Eisenkraut s. Verbena 87.<br />

Elaterium s. Ecbalium 140.<br />

Engelsüsswurz s. Polypodium 6.<br />

Engelwmz s. Arcliangelica 110.<br />

Enula s. Inula 60.<br />

Enzian s. Gentiana 73.<br />

Equisetum arvense L. 7.<br />

Erdäpfel s. Solanum tuberosum 94.<br />

Erdbeere s. Fragaria 158.<br />

Erdrauch s. Fumaria 129.<br />

Erdscheibe s. Cyclamen 101.<br />

Erzengelwurz s. Arcbangelica 110.<br />

Erythraea Centaurium L. 75.<br />

Esche s. Frax<strong>in</strong>ns 71.<br />

Euphorbia Lathyris L. 40.<br />

Euphrasia offic<strong>in</strong>alis L. 100.<br />

Evonymus europaeus L. 147.<br />

Fabae s. Phaseolus 166.<br />

Fagus sylvatica L. 31.<br />

Fallkraut s. Arnica 63.<br />

Färberröthe ^<br />

Tn- i. ^1 } s. Rubia 68.<br />

Farberwurzelj<br />

Farfara s. Tussilago 59.<br />

Far<strong>in</strong>a secal<strong>in</strong>a s. Seeale 12.<br />

Farne s. Filices 5.<br />

F.<br />

173


174<br />

l'T^ ] s. Ficus S7.<br />

Feigen Daum j<br />

Feldkümmel s. Carum 105.<br />

Feldquendel s. Thymus 81.<br />

Feldrüster s. Ulmiis 35.<br />

Fenchel, geme<strong>in</strong>er s. Foeniculiim 110.<br />

— Wasser- s. Phellandriiim 108.<br />

Fetthenne s. Sediim 116.<br />

Feuerschwamm s. Polyporus 3.<br />

Fichtenharz s. Piiius sylvestris 27.<br />

Ficiis Carica L. 37.<br />

Fieberklee s. Meiiyanfhes 75.<br />

Filices 5.<br />

Filix mas s. IVephrodiaiii 6.<br />

F<strong>in</strong>gerhut s. Digitalis 99.<br />

Flachs s. liiiuim 151.<br />

Flechten s. Lielieiies 4.<br />

Fliegenschwamm s. Agariens 3.<br />

Flockenblume s. Ceiitaarea 55.<br />

Föhre s. Piiuis sylvestris 25.<br />

Foeiiieulum ofticiiiale All. HO.<br />

Foenum graecum s. Trigoiiella 164.<br />

Fraga s. Fragaria^<br />

FTi' 158.<br />

ragaria vesca L.j<br />

Frauenhaar s. Adiaiitnm 7.<br />

Frax<strong>in</strong>ella s. Dictanmus 151.<br />

Fraxiiiiis Oriius L. 71.<br />

Fuiiiaria ofticiiialis L. 130.<br />

Fnngi 1.<br />

Fungus chirurgorum s. Lycoperdoii 2.<br />

Gänsefuss s. Chenopodiiim 43.<br />

Galeopsis grandiflora Roth. ^<br />

— — ocliroleucaLam.l<br />

Gaman<strong>der</strong> s. Tcueriuiii 85,<br />

Gartengleisse s. Aethusa 109.<br />

O.<br />

Gartenlattich s. Lactiica sativa 67.<br />

Gartenlavendel s. ravandiila 79.<br />

Garten-Melone s. Cucumis I^lelo 140.


Gartenmohn s Papaver somniferum 128.<br />

Gartenrettig s. Rapliamis 13o.<br />

Gartenrose s. Rosa contifolia 156.<br />

Gartensalbei s. Salvia 76.<br />

Gartensaturei s. Satiireja S1.<br />

Gartenschierl<strong>in</strong>g s- Aethusa 110.<br />

Gnrtenzwiebel s. AUiiim Cepa 20.<br />

Gauchheil s. Anagallis 101.<br />

Gentiana cruciata L. 74.<br />

— — lutea L. 73.<br />

— — pannonica Scop. 74.<br />

— — rubra 74.<br />

Germer s. Veratrum 16.<br />

Gerste s. Hordeuni 13.<br />

Geum urbanum L. 159.<br />

Gichtrose s. Paeonia 125.<br />

Giftlattich s. Lactu ca vi rosa 66.<br />

Giftsumach s. Rhus 149.<br />

Glandes Quercus s. Ouercus 31.<br />

Gleisse s. Aethusa 109.<br />

Glycyrrhiza glabra L. 166.<br />

Gnadenkraut s. Gratiola 99.<br />

Gramen s. Triticum repeiis 11,<br />

Granatbaum^ ^<br />

. _,<br />

^ ^ } s. Puniea 154.<br />

Granatum j<br />

Graswurzel s. Triticum repens 11.<br />

Gratiola offic<strong>in</strong>alis L. 99.<br />

Gr<strong>in</strong>dkraut s. Knautia 53.<br />

Gr<strong>in</strong>dwurz s. Rumex 47.<br />

H.<br />

Haarstrang s. Peuceclanum 113.<br />

Hahnenfuss s. Ranuneulus 119.<br />

Ha<strong>in</strong>simse s. Luzula 15.<br />

Hanf s. Canuabis 37.<br />

Hartheu s. Hypericum 144<br />

Hartpilz s. Sclerotium 1.<br />

Haselwurz s. Asarum 49.<br />

Hauhechel s. Ononis 163.<br />

Heildistel s.


176<br />

Heilkraut s. Heraclenm 114.<br />

Helenium 8. Inula 60.<br />

Helianthe<strong>in</strong>um vulgare Gärtn. 135.<br />

Helianthus ai<strong>in</strong>uns L. 64.<br />

Heliotrop<strong>in</strong>m peruvianum L. 87.<br />

Helleboras albus s. Veratrum 17.<br />

Helleborns niger L. 122.<br />

Hepatica triloba L. 119.<br />

Heracleum Spliondylium L. 114.<br />

Herbae Liberianae s. Galeopsis 85.<br />

Herbstzeitlose s. Colchicum 17.<br />

Hexenmehl s. Lycopodium 9.<br />

Himbeere s. Rubus 157.<br />

Himmelbrand s. Verbascum 97.<br />

Hirschzunge s. Scolopendrium 6.<br />

Hohlzahn s. Galeopsis 84.<br />

Hollun<strong>der</strong> s. Sambucus 69.<br />

Holzkohle s. P<strong>in</strong>us sylvestris 27.<br />

Hopfen s. Humulus 38.<br />

Hordenm distichnm L.^<br />

— — vulgare L. f<br />

Hornklee s. Trigouella 164.<br />

Huflattig s. Tussilago 59.<br />

Humulus Lupnlus L. 38.<br />

Hundspetersilie s. Aethusa 110.<br />

Hyoscyamus niger L. 90.<br />

Hypericum perforatum L. 145.<br />

Hyssopus offic<strong>in</strong>alis L. 82.<br />

I.<br />

Imperatoria Ostruthium L. 112.<br />

Inula Helenium L. 60.<br />

— squarrosa L. 60.<br />

Iris florent<strong>in</strong>a L. 22.<br />

Isländisches Moos s. Cetraria 5.<br />

Isop s. Hyssopus 82.<br />

J.<br />

Jaceae herba s. Viola tricolor 137.<br />

Johannisbeeren s. Ribes 117.


Johannisbrodbaum s. Ceratonia 167.<br />

Johanniskraut s. Hypericum 145.<br />

Juglans regia L. 34. 35.<br />

Juiicus communis Meyer. 16.<br />

— conglomeratus L. 16.<br />

— effusus L. 16.<br />

— pilosiis s. Luznla 15.<br />

Juniperus communis L. 28.<br />

— — Sab<strong>in</strong>a L. 29.<br />

K.<br />

Käsepappel s. Malva 142.<br />

Kalmus s. Acorus 24.<br />

Kamille, edle o<strong>der</strong> römische s. Anthomis 61.<br />

— geme<strong>in</strong>e s. Matricaria 63,<br />

Kardubenedikt s. Cnicus 54.<br />

Kartoffel s. Solanum tuberosum 94.<br />

Katzenkraut s. Teucrium marum 86.<br />

Kellerhals s. Daphne 49.<br />

Kermesbeere s. Pliytolacca 44.<br />

Keuschbeeren ^<br />

Keuschlammbeeren i<br />

^* ^**®x 86.<br />

Kiefer s. P<strong>in</strong>us sylvestris 26.<br />

Kirschbaum s. Prunus avium 162,<br />

Kirschlorbeer s. Prunus Laurocerasus 163.<br />

Klatschrosen s. Papaver Rhoeas 128.<br />

Klette s. Lappa 54.<br />

Knabenkraut s. Orchis 23.<br />

Knautia arvensis Coult. 52.<br />

Knoblauch s. Allium sativum 19.<br />

Knoblauchkraut s. Teucrium Scordium 86.<br />

Knöterich, Natter- s. Polygonum 45.<br />

Kolben-Bärlapp s. Lycopodium 8.<br />

Kohl s. Brassica 132.<br />

Kohle s. P<strong>in</strong>us sylvestris 27,<br />

Königskerze s. Verbascum 96.<br />

Korian<strong>der</strong> s. Coriandrum 115.<br />

Korn s. Seeale 12.<br />

Kornblumen, blaue s. Centaurea 55.<br />

— — rothe s. Papaver Rhoeas 128.<br />

Kräuter, Libersche s. Galeopsis 84.<br />

<strong>Maly</strong>: Medic<strong>in</strong>alpflanzen Ja<br />

177


178<br />

Kramperlthee s. Cetraria 5.<br />

Ki-app s. Riibia 68.<br />

Krausemünze s. Mentlia crispa 78.<br />

Ki-en s. Ariiioracia 132.<br />

Kreosot s. Fag'us 31.<br />

Kreiizbeere s. Rhamiius 149.<br />

Kreuzblume s. Polygala 146.<br />

Kreuzdorn s. Rhaiiiiius 149.<br />

Kreuzenzian s. Gciitiana criiciata 74.<br />

Ki-ullfarn s. Adiantum 7.<br />

Küchenschelle s. Aneiiioiie 118.<br />

Kümmel s. Carum 105.<br />

Kürbis s. Cucurbita 139.<br />

Kuttelkraut s. Thymus 82.<br />

Lactu ca sativa L. 67.<br />

— Scariola L 66.<br />

— virosa L. 66.<br />

li.<br />

Lactucarium s. Lactuca sativa 67.<br />

Lärchenbaum s. Piiius liarix 27.<br />

Lärchenschwamm s. Polyporus 3.<br />

Läusekörner s. Delphiii<strong>in</strong>ni 125.<br />

Lakrizensaft s. Liquiritia 166.<br />

lia<strong>in</strong>ium albuiii L. 83.<br />

Lapathum acutum s. Rumex 46.<br />

Lappa communis Coss. et Germ. 54.<br />

Larix s. P<strong>in</strong>us Larix 27.<br />

Lattich s. I^actuca 66.<br />

Lauch s, Allium 19.<br />

Laureola s. Dapbne Laureola 50.<br />

Laurocerasus s. Prunus Laurocerasus 163.<br />

I^aurus nobilis L. 50.<br />

Lavandula vera DC. 79.<br />

Lavendel s. Lavandula 79.<br />

Lebensbaum s. Thuja 27.<br />

Leberkraut s. Hepatica 118.<br />

Ledum palustre L. 103.<br />

Le<strong>in</strong> s. Liiium 152.<br />

Le<strong>in</strong>kraut s. L<strong>in</strong>aria 98.


Le<strong>in</strong>same s. Liiiiim 152.<br />

Leontodon Taraxacum s. Taraxaruiii 65.<br />

Levisticum offic<strong>in</strong>ale Koch. 111.<br />

Liberische Kräuter s. Galeopsis 85.<br />

Liehen islandicus s. Cetraria 4.<br />

Lichenes 4.<br />

Liebesapfel s. Lycopersicniii 95.<br />

Liebstöckel)<br />

Ligusticuml<br />

Lilie s. Lil<strong>in</strong>m 18.<br />

«• Levisticum 111.<br />

Lilium candidum L. 18.<br />

Limonie s, Citrus medica 146.<br />

Liiiaria vulgaris L. 98.<br />

L<strong>in</strong>de s. Tilia 142.<br />

L<strong>in</strong>gua cerv<strong>in</strong>a s. Scolopeiidrium 6,<br />

L<strong>in</strong>um usitatissimum L. 152.<br />

Liquiritia s. Glycyrrliiza 166.<br />

Löcherschwamm s. Polyporus 3.<br />

Löffelkraut s. Cochlearia 130.<br />

Lolch s. Lolium 13.<br />

Lolium temuleutum L. 14.<br />

Lorbeer s. Laurus 50.<br />

Lorbeerkirsche s. Pruuus liaurocerasus 163.<br />

Lövenzahn s. Taraxacum 65.<br />

Lungenkraut s. Pulmonaria 89.<br />

Lungenmoos s. Cetraria 5.<br />

Lupulus s. Humulus 38.<br />

Luzula pilosa Willd. 15.<br />

— vernalis DC. 15.<br />

Lycoperdon Bovista L. 2,<br />

— — caelatnm Bull. 2.<br />

Lycopersicum esculeiitum Mill. 95.<br />

Lycopodium clavatum L. 8.<br />

m.<br />

Märzveilchen s. Viola odorata 136.<br />

Maibaum s. Prunus Padus 162.<br />

Majoran s. Origannm Majorana 81.<br />

Maitrank s- Asperula 69.<br />

Malicorium s. Punica 154.<br />

12*<br />

179


180<br />

Maltum Hordei s. Hordenm 13.<br />

Malva rotuiidifolia L.<br />

— sylvestris L.<br />

Malve s. Malva 142.<br />

'<br />

I<br />

143.<br />

Malz, Gersten- s. Hordeuiii 13.<br />

Mandelbaum<br />

Mandeln, bittere,<br />

^<br />

süsse) '' Amygdalus 160.<br />

Manna )<br />

Manna-Esche)<br />

«•<br />

^<br />

«^rax<strong>in</strong>us 71.<br />

Marrubium album \<br />

Marrub<strong>in</strong>m vulgare L.j<br />

Marum )<br />

Mastixkrautj « Teucrium marum 80.<br />

Matricaria Chamomilla L. 63.<br />

Maulbeerbaum s. Morus 36.<br />

Meerrettig s. Armoracia 131.<br />

Meerzwiebel s. Scilla 18.<br />

Mehl, Roggen- s. Seeale 12.<br />

Meisterwurz s. Imperatoria 112.<br />

Melilotenkraut<br />

)<br />

Melilotus offic<strong>in</strong>alis L.) ^^^<br />

Melissa ofßc<strong>in</strong>alis L.)<br />

Melisse I<br />

^^•<br />

Mellago Gram<strong>in</strong>is s. Triticum repens 12.<br />

Melo )<br />

'' t^"«^««» 139.<br />

Melone]<br />

Meutha crispa L. 78.<br />

— piperita L. 78,<br />

— Pulegium L. 79.<br />

Menyanthes trifoliata L. 75.<br />

Mercurialls pereiiiiis L. 41.<br />

Mezereum s. Daphne Mezereum 50.<br />

Millefolium s. Acliillea 62.<br />

M<strong>in</strong>ze s. Mentha 78.<br />

Mohn s. Papaver 127.<br />

Momordica s. Elaterium 140.<br />

Monatrettig s. Raphanus 134.<br />

Moos, isländisches s. Cetraria 4.<br />

Morphium s. Papaver somniferum 128.<br />

Morus nigra L. 36.


Münze s. Mentha 78.<br />

Mutterkorn s. Sclerotium 1. 12.<br />

Myrte )<br />

Myrtiis co<strong>in</strong><strong>in</strong>uiiis L.j<br />

Nachtschatten s. Solanum 93.<br />

Naphae flores s. Citrus 146.<br />

Nardus celtica s. Valeriana celtica 52-<br />

Natterknöterich)<br />

xr ++^ ^ s. Poly&ouum 45<br />

Natterwurz I<br />

^<br />

®<br />

Nelkenwurz s. Geum 159.<br />

JVephrodium Filix mas Rioh. 6.<br />

IVerium Olean<strong>der</strong> L. 72.<br />

Nessel s. Brennessel 39.<br />

Nicotiana Tabacum L. 92.<br />

Nierenfarn s. IMephrodium 6.<br />

Niesswurz, schwarze s. Helleborus 122.<br />

— weisse s. Veratrum 17.<br />

Nigella sativa L. 123.<br />

Nüsse s. Julians 34<br />

jVuphar luteum Sm. 134.<br />

Nussbaum s. Julians 34.<br />

Nymphaea s, IVuphar 135.<br />

Oelbaum ^<br />

Olea europaea L.t<br />

70.<br />

Oenanthe s. Phellandrium 109.<br />

Olean<strong>der</strong> s. IMerium 72.<br />

Oleum Bergamottae 140.<br />

Oleum olivarum)<br />

O.<br />

Olivenöl /<br />

Ononis sp<strong>in</strong>esa L. 164.<br />

Opium s. Papaver somniferum 128.<br />

^^ «'*» '"'<br />

Orangenbaum s. Citrus Aurantium 145.<br />

Orchis mascula L. 23.<br />

— Morio L. 23.<br />

Oreosel<strong>in</strong>um s. Peucedanum 113.<br />

Origanum Majorana L. 81.<br />

181


182<br />

Origanuui vulgare L. 80.<br />

Ornus 8. Fraxiiuis 71.<br />

Osterluzei s. Aristolochia 48<br />

Oxalis Acetosella L. 161-<br />

JP.<br />

Paeonia offieiiialis L. 125.<br />

Papaver album<br />

— Rhotas L.<br />

— soiiiiiirerum<br />

]<br />

l<br />

L.j<br />

128.<br />

Pappel, schwarze s. Populiis 34.<br />

Paprika s. Capsicum 96.<br />

Parakresse s. SpilaiUlie» 57.<br />

Pari.s quadrifolia L. 21.<br />

Passulae m<strong>in</strong>ores s. Vitis 148.<br />

Peponum sem<strong>in</strong>a s. Cucurbita 139.<br />

Persica vulgaris Mill. 161.<br />

Perv<strong>in</strong>ca s. Viiica 71.<br />

Pestwurzel s. Pefasites 58.<br />

Pt'tasitfs ofAciiialis Mönch. 58.<br />

Petersilie \<br />

> 1 ft7<br />

Petrosc'lliiuiii sativum Hoffm.l<br />

Peucedaiiuii) Oreosel<strong>in</strong>u<strong>in</strong> Mönch. 113.<br />

— — Ostruthium s. Iniperatoria 112<br />

Pfaftenkäppcheu s. Evonymus 148.<br />

Pfeffer, türkischer )<br />

— ^- Capsicum 96.<br />

spanischer!<br />

Pfefferkraut s. 8atureja 82.<br />

Pfefferm<strong>in</strong>ze s. ^Iciitha pipcrita 78.<br />

Pf<strong>in</strong>gstrose s. Paeonia 125.<br />

Pfirsichbaum s. Persica 161.<br />

Pflaumenbaum s. Prunus 161.<br />

Phaseolus vulgaris L. 166.<br />

Phellaiidrium aquaticu<strong>in</strong> L. 108<br />

Phytolaeca decandra L. 44.<br />

Pilze s. Fuiigi 1.<br />

Pimp<strong>in</strong>ella .Aiiisuni L. )<br />

— — SaxifragaL./ ^^^•<br />

P<strong>in</strong>us Larix L. 27.<br />

— Picea L. 26.


P<strong>in</strong>ns sylvestris L. 26.<br />

Polei s. Mentha r'iilegiaiii 79.<br />

Polygala atuara L. 147.<br />

Polygonii<strong>in</strong> Bistorta L. 45.<br />

Polypodiiiui vulgare L. o.<br />

Polyporus fo<strong>in</strong>entarius Fries. 3.<br />

— offic<strong>in</strong>aHs Fries. 3.<br />

Polystichum s. IVephrodiii<strong>in</strong> 6.<br />

Poma acidula s. Pyriis llaliis 155.<br />

Pomeranze s. Citrus Aurantiu<strong>in</strong> 146.<br />

Populus nigra L. 34.<br />

Porst, Sumpf- s, Leduui 103.<br />

Prima s. Prunus domestiea 162.<br />

Prunus avium L. 162.<br />

— domestiea L. 162.<br />

— Lauroeerasus L. 163.<br />

— Padus L. 162.<br />

— sp<strong>in</strong>osa L. 161.<br />

Pulegium s. Mentha Pulegiuni 79.<br />

Pulmonaria ot'fie<strong>in</strong>alis L. 89.<br />

Pulsatilla s. Anemone 118.<br />

Punica Granatum L. 154.<br />

Pm-gierkörner s. Ric<strong>in</strong>us 41.<br />

Pm*gier-Wegdorn s. Rhamnus 149.<br />

Pyrethrum s. Anacyelus 62.<br />

Pyrus Cydonia s. Cydonia 155.<br />

Pyrus Malus L. 155.<br />

Quecke s. Triticum repens 11.<br />

Q.<br />

Quendel s. Thymus 81.<br />

Quercus peduneulata Ehrh. 30.<br />

— sessiliflora Sm. 30.<br />

Quittenbaum s. Cydonia 154.<br />

Radieschen s. Raphanus 134.<br />

Ra<strong>in</strong>farn s. Tanacetum 55.<br />

Ranuneulus aeris L. 120.<br />

— — bulbosus L 120.<br />

R.<br />

183


184<br />

Ranuuculus Flammula L. 119<br />

— — repeiis L, 120.<br />

— — sceleratus L. 121.<br />

Raphaous sativus L. 133.<br />

Rauchpilz s. Bovista 2.<br />

Kaute s. Rata 150.<br />

Res<strong>in</strong>a P<strong>in</strong>i s. P<strong>in</strong>us sylvestris 27.<br />

Eettig s. Raphanus 133.<br />

Rhabarber s. Rhenm 47.<br />

Rhamnus cathartica L. 149.<br />

Rbeniii Emodi Wallr.^<br />

> 47<br />

— palmatum L.j<br />

Rhododendron ferrug<strong>in</strong>eum L. 103.<br />

Rhoeas s. Paparer Rhoeas 128.<br />

Rhus Toxicodeudron L. 149.<br />

Ribes rnbrum Li<br />

Ribisel ' ^^^<br />

Ric<strong>in</strong>us commauis L. 41.<br />

Riedgras s. Carex 14.<br />

R<strong>in</strong>gelblume s. Calendula 64<br />

Rittersporn s. Deipb<strong>in</strong>ium 125.<br />

Röthe s. Rubia 68.<br />

Roggen s. Seeale 12.<br />

Rosa ceutifolia<br />

— gallica L.<br />

— rubra<br />

L.<br />

i<br />

Rose )<br />

*^^-<br />

Rosenlorbeer s. Neriuui 72.<br />

Ros<strong>in</strong>en s. Vitis 148.<br />

Rosmar<strong>in</strong> s. Rosmar<strong>in</strong> us -t<br />

Rosuiariuus offic<strong>in</strong>alis L. I<br />

Rosmar<strong>in</strong>us sylvestris s. Leduni 104.<br />

Rossfenchel s. Phellandriiim 108.<br />

Rothbuche s. Fagus 31.<br />

Rothwurz s. Tor<strong>in</strong>entilla 158.<br />

Rabia t<strong>in</strong>etorum L. 68.<br />

Rubns idaeus L. 157.<br />

Ruhrwurzel s. Tornientilla 159.<br />

Rn<strong>in</strong>ex eonglonieratus L. 46.<br />

— crispus L. 47.


Rumex uemorosus L. 46.<br />

— obtusifolius L, 46.<br />

Rüster s. Ulmus 35.<br />

Ruta graveoleus L. 150.<br />

Sab<strong>in</strong>a )<br />

Sadebaum!<br />

Safran s. Crocus 21.<br />

H.<br />

« -»«"ipeius Sab<strong>in</strong>a 29.<br />

Salat s. Lactuca sativa 67.<br />

Salbei s. Salvia 76.<br />

Salep s. Oi'chis 23.<br />

Salic<strong>in</strong>um 33.<br />

Salix alba L. 33.<br />

— fragilis L. 33.<br />

Salvia officiiialis L. 76.<br />

Sambucus Ebulus L. 70.<br />

— — nigra L. 69.<br />

Sandsegge s. Carex 14.<br />

Saponaria offic<strong>in</strong>alis L. 141.<br />

Sassaparille, deutsche s. Carex 15.<br />

Satureja hortensis L,|<br />

Saturei s. Satureja (<br />

Saubrod s. Cyclamen 101.<br />

Sauerdorn s. Berberis 127.<br />

Sauerklee s. Oxalis 152.<br />

Scabiosa s. Knautia 52.<br />

Schachtelhalm s. Equisetum 7.<br />

Schafgarbe s. Achillea 62.<br />

Schafthalm s. Equisetum 7.<br />

Schierl<strong>in</strong>g, Garten- s. Aethusa 110.<br />

— — gefleckter s. Coniuni 115.<br />

— — Wasser- s. Cicuta 108.<br />

Schildflechte s. Cetraria 4.<br />

Schlehen s. Prunus sp<strong>in</strong>osa 161.<br />

Schm<strong>in</strong>kbeere s. Pliytolacea 44.<br />

Schöllkraut s. Chelidonium 129.<br />

Schwämme s. Fungi 1.<br />

Schwalbenwurz s. V<strong>in</strong>eetoxicuni 72.<br />

Schwarzkümmel s. ^igella 123.<br />

'<br />

185


186<br />

Schwarzpappel s. Populas 34.<br />

Schwarzwurz s. Symphytiiiii 88.<br />

Schwertlilie s. Iris 22.<br />

Scilla maritima L. 18.<br />

Sclerotium Clavus Tode. 1.<br />

Scolopendrliim offic<strong>in</strong>arnm L. 6.<br />

Scordium s Teiieriiim Scordium 86.<br />

Scrophularia nodosa L. 97.<br />

Seeale cereale L. 12.<br />

Seeale cornutura s. Sclerotium 2.<br />

Sedum acre L. 116<br />

Segge s, Carex 14.<br />

Seidelbast s Daphue Mezereum 50.<br />

Seifenkraut ) . , ^<br />

Seifenwiuzell «• »»fonana 141.<br />

Senf, schwarzer s. Brassica lv32<br />

— weisser s. SInapis 133.<br />

Serpyllum s. Thymus 81.<br />

Sevenibaum s. Juniperus Sab<strong>in</strong>a 29.<br />

Siliquae dulces s. Ceratonia 167.<br />

Simse s. Juncus 16.<br />

Siuapis alba L. 133.<br />

S<strong>in</strong>apis nigra s. Brassica 132.<br />

S<strong>in</strong>ngrün s. V<strong>in</strong>ca 71.<br />

Skabiose s. Knautia 52.<br />

Solanum Dulcamara L. 94.<br />

— — Lycopersicum s. Lycopersicum 95.<br />

— — nigrum L. 94.<br />

— — tuberosum L. 94.<br />

Sommereiche s. Ouercus 30.<br />

Sonnenblume s. Helianthus 64.<br />

Sonnenröschen s. llelianthemum 135.<br />

Sonnenthau s. Drosera 135.<br />

Sonnenwende s. Heliotropium 87.<br />

Spargel s. Asparagus 20.<br />

Speichelwnrz s. Anacyclus 63.<br />

Speik s. Valeriana celtica 52.<br />

Spermoedia s. Sclerotium 1.<br />

Spilanthes oleracea Jacq. 57.<br />

Sp<strong>in</strong>a cerv<strong>in</strong>a s. Rhamnus 149.


Sp<strong>in</strong>delbaum s. Evouyiiius 147.<br />

Spiritus V<strong>in</strong>i s Vitis 148.<br />

Spiitzgnrke s. Ecbaliiiiu 140.<br />

Squilla s. Scilla 18.<br />

Stabwurz s. Artemisia Abrotaiium 57.<br />

Stärke, Weizen- s. Triticum vulgare 11.<br />

Stäubl<strong>in</strong>g s. Lycoperdoii 'i.<br />

Stapbysagria s. Delpliiiiiuui 125.<br />

Staubpilz \ _ , .^<br />

Staubschwamm I<br />

«^ *^<br />

Stechapfel s. Datiira 91.<br />

Stefanskörner s. Delpliiiiiu<strong>in</strong> l'^5.<br />

Steiübrechwurzel s. P<strong>in</strong>ipiiiella 107.<br />

Ste<strong>in</strong>eiche s. Ouercus 30.<br />

Ste<strong>in</strong>klee s. Ilelilotus 165.<br />

Stiefmütterchen s. Viola 137.<br />

Stieleiche s. Querciis 30.<br />

Stramonium s. Datlira 92.<br />

Strobuli Lupuli s. Huiuulus 39.<br />

Sturmhut s. Aconitum 123.<br />

Süssholz s. Glyzyrrhiza 166.<br />

Sumach s. RI1118 149.<br />

Sumpf-Porst s. Lediiiii 103.<br />

8ympljytuiii officiiiale L. 88.<br />

Tabak s. Nicotiatia 92.<br />

Taiiacetiiiii vulgare L. 55.<br />

T.<br />

Tanne s. P<strong>in</strong>us 25.<br />

Taraxaciim offic<strong>in</strong>ale Wigg. 65.<br />

Taubnessel s. La<strong>in</strong>ium 83.<br />

Taumellolch s. Loliuni 14.<br />

Tausendguldenkraut s. Erythraea 75.<br />

Taxbaum s. Taxus 30.<br />

Taxus baccata L. 29.<br />

Teichrose s. iVupliar 134.<br />

Tereb<strong>in</strong>th<strong>in</strong>a argentoratensis s. Piiiii» Picea 26.<br />

— — communis s. Plnii8 sylvestris 27,<br />

— — veneta s. Piiius Larix 27.<br />

Tei-pent<strong>in</strong> s. Piiiiis 26. 27.<br />

187


188<br />

Teucrium Marum L. 86.<br />

— — 8cordiaiii L. 85.<br />

Thea blaükenheimensis<br />

I<br />

Thee, Blank enheim er |<br />

'<br />

#->. i<br />

•<br />

*<br />

c<br />

^<br />

Thuja occideiitalis L. 28.<br />

Thymus Serpylluni L. 81.<br />

Tilia grandifolia Ehrh.<br />

— parvifolla Ehrh. j<br />

Tollkirsche s. Atropa 93.<br />

Tollkorn s. Lolium 14.<br />

Tormentilla erecta s. 158.<br />

Toxicodendron s. Rhus 150.<br />

Traubenkirsche s. Prunus Padus 162.<br />

Traubenkraut, mexikanisches s. Chenopodiuiii aiiibrosfoides43.<br />

Trifolium fibr<strong>in</strong>um s. Meiiyanfhes 76.<br />

Trigoiiella Foenuui graecu<strong>in</strong> L. 164.<br />

Triticum aestivum L. j<br />

— — hybernum L. (<br />

— — repeiis L. | .<br />

— — vulgare Vill.<br />

Tüpfelfarn s. Polypodiom 5.<br />

Tussilago Farfara L. 59.<br />

Tussilago Petasites s. Petasites 59.<br />

Vlnius ca<strong>in</strong>pestris L. 35.<br />

— effusa L. 36.<br />

*<br />

U.<br />

Urtica dioica L. 39.<br />

— urens L. 39.<br />

Uva ursi s. Arctostaphylos L 102.<br />

Valeriana ceUica L. 52.<br />

_ — offic<strong>in</strong>alis L. 51.<br />

V.<br />

Vanillenkraut s. Hcliotropium 87.<br />

Veilchen, dreifarbiges s. Viola tricolor 137.<br />

— März- s. Viola odorafa 136.<br />

Veilchenwürz s. Iris 22.<br />

Veratruni albuni L. 16.<br />

Verbascum phlonioides L. 96.


Verbascum Thapsus L. 97.<br />

Verbena offic<strong>in</strong>alis L. 87.<br />

V<strong>in</strong>ca mioor L. 71.<br />

Viiicetoxiciim officiiiale Mönch. 72.<br />

V<strong>in</strong>um s. Vitis 148.<br />

Viola odorata L. 136.<br />

— tricolor L. 137.<br />

Vitex AgDus castus L. 86.<br />

Vitis v<strong>in</strong>ifera L. 148.<br />

^¥.<br />

Wachol<strong>der</strong>, geme<strong>in</strong>er s. Juiiiperiis communis 28.<br />

— — Sade s. Juiiiperns Sab<strong>in</strong>a 29.<br />

Wald-Erdbeere s. Fragaria 158.<br />

Wald-Kirsche s. Prunus avium 162.<br />

Waldmeister s. Aspernla 68.<br />

Waldrebe s. Clematis 117.<br />

Wallnussbaum s. Juglans 34, 35,<br />

Wasserfenchel s. Phellandrium 108.<br />

Wasserschierl<strong>in</strong>g s. Cicuta 107,<br />

Wegdorn s. Rhamnus 149.<br />

Wegwart s. Cichorium 67.<br />

Weide s. Salix 33.<br />

We<strong>in</strong> \<br />

We<strong>in</strong>essig |<br />

We<strong>in</strong>geist V s- Vitis 148.<br />

We<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> j<br />

We<strong>in</strong>stockj<br />

Weisstanne s. P<strong>in</strong>us Picea 26.<br />

Weizen<br />

j<br />

Weizenkleie s. Triticum 11.<br />

Weizenstärke)<br />

Wermuth s. Artemisia Abs<strong>in</strong>thium 56.<br />

W<strong>in</strong>dblume s. Anemone 118.<br />

W<strong>in</strong>de s. Convolvulus 90.<br />

W<strong>in</strong>dröschen s. Anemone 118.<br />

W<strong>in</strong>tereiche s. Ouercus 30.<br />

Wohlgemuth s. Origanum vulgare 80.<br />

Wohlverlei s. Arnica 63.<br />

Wolfsmilch s. Euphorbia 40.<br />

189


190<br />

Wolfsrauch s. Lycoperdon 2.<br />

Wollkraut, s. Verbascum 96.<br />

Wun<strong>der</strong>baum s. Ricii<strong>in</strong>s 41.<br />

Wundschwamm s. Lycoperdon 2,<br />

Wurmfarn s. Nephrodiiim 6.<br />

Wurmkraut s. Tanacetiim 55.<br />

Wurmstopp s. Lycopodiiim 9.<br />

Wütherich s. Cicuta 108.<br />

Ysop, Isop s. Hyssopus 82.<br />

Zahnwurzel s. Aiiacyclus 63.<br />

Zaunrübe s. Bryoiiia 138.<br />

Zeitlose s. €olchicniii 17.<br />

Z<strong>in</strong>nkraut s. Eqiiisetum 8.<br />

Y.<br />

Z.<br />

Zottenblume s. Menyanthes 75.<br />

Zun<strong>der</strong>schwamm s. Polyporiis 3.<br />

Zungenfarn s. Scolopeiidrium 6.<br />

Zwerghollun<strong>der</strong> s. Sanibucus Ebuliis 70.<br />

Zwetschkenbäum s. Pi-iiiius do<strong>in</strong>estica 162.<br />

Zwiebel, Garten- s. AHiiim Cepa 20-<br />

— Meer- s. Scilla 18.<br />

Gedruckt liei Josef Stöckholzer von Hirschfeld <strong>in</strong> Wien.


Im Verlage von 'gSiffiefm 'gSraumÜffcr,<br />

s<strong>in</strong>d erscliicnen<br />

k. k. IIofbuclili.1iullor <strong>in</strong> Wien<br />

Die österreicMsche Militär -Pliarmakopöe.<br />

Vierte .A-xissa-be,<br />

mil offen feil ifjrem (ivfilH'iiKn vom fi. R. l\vicci'jm<strong>in</strong>i|U'ru<strong>in</strong>i ijciroffenen ^leiuV-mmjen.<br />

Erläutert mit steter H<strong>in</strong>weisung auf die Landcs-Phannaknpöe und auf die<br />

bisher giltigen Vorschriften <strong>der</strong> Militär-Pharmakopöe vom Jahre 1841<br />

von Dr. Wenzel Bernatzik,<br />

o. Professor <strong>der</strong> k. k. med.-chir. Josefs-Akademie, Inspektor <strong>der</strong> k. k. Militär-Medika<strong>in</strong>enteu-<br />

Regie und Mitglied <strong>der</strong> k. k. Gesellscliaft <strong>der</strong> Aerzte zu AVieu.<br />

Zwei Bände. Mit 89 iu den Text c<strong>in</strong>jednickten llolzscl<strong>in</strong>itten.<br />

Von demselben Verfasser<br />

1800—61. Preis: 10 fl. — 6 Thlr. 20 Xgr.<br />

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Gedruckt bei Josef Stöckbolzer v. Hirschfeld <strong>in</strong> Wien.


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'*^^llffii'iii^mii'^P.^,'.^^y,l!,?'^3t'sche Beschreib ^®"<br />

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