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finance & investment<br />

eine Frage<br />

des Vertrauens<br />

48 Succeed 04/11<br />

A matter of trust<br />

um <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> ist es recht still geworden. die<br />

Branche kämpft mit angeknackstem Vertrauen<br />

und sehr zurückhaltenden Kunden. Mit mehr Beratung<br />

und geschärftem Risikobewusstsein soll es<br />

wieder aufwärts gehen.<br />

Things have gone quiet around private banking.<br />

The sector is battling with trust that took a beat-<br />

ing and very cautious clients. With more con-<br />

sultation and a sharpened sense of risk, things<br />

should improve again.<br />

Foto: getty images<br />

Succeed 04/11<br />

49


finance & investment<br />

Bernhard Ramsauer: „Veranlagungs-<br />

summen sind nicht ausschlaggebend,<br />

sondern das Kundenbedürfnis<br />

und der resultierende<br />

Beratungsbedarf.“<br />

Bernhard ramsauer: “investment sums<br />

are not decisive, but rather the needs<br />

of the customer and the resulting need<br />

for consultation.”<br />

50 Succeed 04/11<br />

Christan Ohswald: „Ich persönlich<br />

habe aus der Krise mitgenommen,<br />

den Experten nicht mehr blind<br />

zu vertrauen.“<br />

christian ohswald: “the lesson<br />

i myself have learnt from the<br />

crisis is not to trust the experts<br />

blindly.”<br />

I<br />

st der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz ungeniert. Mit diesem Spruch<br />

können Privatbanken wenig anfangen, denn sie leiden nach der jüngsten<br />

Bankenkrise an einem großen Vertrauensverlust. „Seit 2008 gibt<br />

es ein enormes Misstrauen gegenüber den Banken“, weiß christoph Kraus,<br />

Vorstandsvorsitzender der zur Raiffeisen-Gruppe gehörenden Kathrein<br />

Bank. der Vorwurf laute: keine Performance und schlechte Risikoabsicherung.<br />

„die Grundlage unseres Geschäftes ist aber Vertrauen; nur um das<br />

Christoph Kraus: „Derzeit vertraut<br />

man wieder einfachen, bewährten<br />

Anlageinstrumenten wie Gold,<br />

Spareinlagen und Immobilien.“<br />

christoph kraus: “at present, people<br />

are again putting their faith in simple,<br />

tried-and-tested investment instruments<br />

such as gold, savings deposits<br />

and real estate.”<br />

O<br />

nce your reputation is<br />

ruined, you’re free to live<br />

as you please.’ This German<br />

proverb makes little sense to<br />

private banks, as they are suffering<br />

a great loss in trust after the recent<br />

banking crisis. “Since 2008, there<br />

has been an enormous amount of<br />

distrust vis-à-vis banks,” says christoph<br />

Kraus, chairman of the board<br />

at Kathrein Bank, which belongs to<br />

the Raiffeisen Group. Banks are accused<br />

of a lack of performance and<br />

bad risk hedging. “The basis of our<br />

business, however, is trust; that’s<br />

what it’s all about,” says Kraus. And<br />

he understands the many clients who<br />

believe that no one – neither banks<br />

nor governments – can be trusted<br />

anymore. An enormous need for<br />

consultation has arisen from this,<br />

and the general view in the sector<br />

is that this is what has changed the<br />

banking business. “critical selfcontemplation<br />

on the part of<br />

bankers is called for. The lesson I<br />

myself have learnt from the crisis<br />

is not to trust the experts blindly,”<br />

Die Vertrauenskrise hat viele Kunden<br />

zu alten Werten zurückgeführt.<br />

Konservativ heißt beim Anlegen<br />

seit geraumer Zeit die Devise.<br />

the confidence crisis has brought many<br />

clients back to old values. investing<br />

conservatively has been the order of<br />

the day for a while now.<br />

Ilinca von Derenthall: „Bei unserer<br />

Bank ist der Anteil ausländischer<br />

Anleger mit 50 % wegen unserer<br />

CEE-Orientierung hoch.“<br />

ilinca von derenthall: “our bank’s<br />

share of foreign investors is high –<br />

at 50 % – because of our orientation<br />

towards cee.”<br />

admits christian Ohswald, head of<br />

Raiff eisen <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Wien<br />

(Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien).<br />

The attitude of banks towards their<br />

clients has also changed. In private<br />

banking today, there is less of the tendency<br />

to first act and then explain;<br />

one consults the client at a much<br />

earlier stage. “Today we have risk<br />

meetings with clients. They serve to<br />

find out their real pain threshold and<br />

then to construct a barrier,” explains<br />

Ohswald. “But it is also about noticing<br />

any change in risk assessment.”<br />

Dialogue instead of sale<br />

The crisis definitely started to thin<br />

out the fishpond of private banks.<br />

“The pressure on the business model<br />

is high,” says Helmut Praniess,<br />

chairman of the board at Bank Privat<br />

(RLB OOe). “For instance, it is<br />

rather difficult to win new deposits,<br />

as it is relatively expensive due to<br />

the current level of interest rates.”<br />

Nevertheless, there are still many<br />

clients for whom private banking is<br />

attractive. With managed assets of<br />

4.3 billion euros in the year 2010,<br />

Bank Privat was able to record an<br />

increase of 16 percent. A conservative<br />

investment strategy, security,<br />

simplicity and transparency of the<br />

products are the main factors for<br />

success. “clients of large banks<br />

often miss real consultation, and<br />

they also don’t always want to be<br />

sold their bank’s own products,”<br />

Fotos: michael hetzmannseder, picturedesk.com, getty images<br />

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finance & investment<br />

Helmut Praniess: „Die Kunden der<br />

großen Banken vermissen oft echte<br />

Beratung und sie wollen auch nicht,<br />

dass ihnen ihre Bank vorzugsweise<br />

Eigenprodukte verkauft.“<br />

helmut praniess: “clients of large banks<br />

often miss real consultation and they<br />

also don’t always want to be sold their<br />

banks’ own products.”<br />

geht es“, so Kraus. und er zeigt sogar Verständnis für die einstellung<br />

vieler Kunden, die laute: „Man kann heutzutage niemandem mehr trauen,<br />

Banken nicht, Regierungen nicht.“ daraus sei ein enormes Bedürfnis<br />

an Beratung entstanden und genau das habe das Geschäft der Banken<br />

gewandelt, ist sich die Branche einig. „Von Seiten der Banker ist kritische<br />

Selbstreflexion gefordert. Ich persönlich habe aus der Krise mitgenommen,<br />

den experten nicht mehr blind zu vertrauen“, gesteht etwa christian<br />

Ohswald, Leiter der Raiffeisen <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Wien (Raiffeisenlandesbank<br />

NÖ-Wien). Gewandelt hat sich auch die einstellung der Banken<br />

ihren Kunden gegenüber. Heute wird im <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> nicht mehr erst<br />

agiert und danach erklärt, sondern bereits früher der Weg zum Kunden<br />

gesucht. „Wir haben heute das Risikogespräch. da geht es darum, die<br />

echte Schmerzgrenze auszuloten und eine Barriere einzubauen“, erzählt<br />

Ohswald, „aber auch darum, eine etwaige Änderung der Risikoeinschätzung<br />

zu bemerken.“<br />

Dialog statt Verkauf<br />

die Krise hat den Fischteich der Privatbanken jedenfalls auszudünnen<br />

begonnen. „der druck auf das Geschäftsmodell ist hoch“, sagt Helmut<br />

Praniess, Vorstandsvorsitzender der<br />

Bank Privat (RLB OOe), und fügt<br />

hinzu, dass „es beispielsweise relativ<br />

schwierig ist, neue einlagen zu<br />

gewinnen, weil das aufgrund des<br />

vorherrschenden Zinsniveaus relativ<br />

teuer ist“. dennoch gebe es nach<br />

wie vor viele Kunden, für die <strong>Private</strong><br />

<strong>Banking</strong> attraktiv sei. die Bank<br />

Privat habe mit einem verwalteten<br />

52 Succeed 04/11<br />

Helmut Urban: „Eine Kommerzbank<br />

im Hintergrund ist eher ein Hindernis,<br />

da die Unabhängigkeit der<br />

Beratung nicht gewährleistet<br />

sein könnte.“<br />

helmut urban: “having a commercial<br />

bank behind you is more likely to be a<br />

hindrance, as it cannot be guaranteed<br />

that the consultation is unbiased.”<br />

»DIE GRUnDLAGE<br />

DES GESCHäftS<br />

IM PRIVAtE<br />

BAnKInG ISt DAS<br />

VERtRAUEn. nUR<br />

UM DAS GEHt ES<br />

LEtZtEnDLICH.«<br />

Vermögen von 4,3 Milliarden euro im Jahr 2010 einen Zuwachs von<br />

16 Prozent erzielt. Konservative Anlagestrategie, Sicherheit, einfachheit<br />

und Transparenz der Produkte seien die wesentlichen erfolgsfaktoren.<br />

„die Kunden der großen Banken vermissen oft echte Beratung und sie<br />

wollen auch nicht, dass ihnen ihre Bank vorzugsweise eigenprodukte<br />

verkauft“, meint Praniess. die Bank Privat, in Zusammenarbeit mit der<br />

Manfred Huber: „Wir gliedern in<br />

ein Kern- und ein Satellitenportfolio<br />

und wählen dabei aus Produkten<br />

von Drittanbietern aus.“<br />

manfred huber: “We divide our<br />

portfolios into a core and a satellite<br />

portfolio and choose products<br />

from third-party providers.”<br />

Praniess explains. Bank Privat attaches<br />

great importance to so-called<br />

behavioural finance – in collaboration<br />

with the Kepler university of<br />

Linz. With more consideration for<br />

market psychology and the related<br />

development of market prices, this<br />

provides valuable information for<br />

the investment strategy.<br />

Less providers<br />

“due to the sudden fall in profits<br />

for classic private banks in the investment<br />

business and the distortions<br />

on the financial markets, 40<br />

to 50 percent of providers that we<br />

still had on the market in 2007 have<br />

disappeared or will disappear by<br />

2013,” says Ohswald. Only those<br />

»the Basis oF<br />

the private<br />

<strong>Banking</strong> Business<br />

is trust; that’s<br />

What it’s<br />

ultimately all<br />

aBout.«<br />

will survive that have specialised<br />

with exceptional quality in very<br />

specific niches or that have such a<br />

wide business model, “that the client<br />

is not only offered added value<br />

in various market phases, but that it<br />

Wolfgang Schweißgut: „Wir<br />

verzichten bewusst auf<br />

eigene finanzprodukte.<br />

Damit schließen wir mögliche<br />

Interessenskonflikte aus.“<br />

Wolfgang schweissgut: “We deliberately<br />

steer clear of our own financial<br />

products. in this way, we avoid potential<br />

conflicts of interest.”<br />

can also seem successful economically.”<br />

However, the investment<br />

behaviour of most clients has also<br />

changed. “Much more attention is<br />

paid to the topic of asset preservation<br />

and risk management,” says<br />

Werner Zenz, who is the member<br />

of the board responsible for the<br />

private client business at Spängler<br />

bank. “We therefore increased our<br />

offer in asset management, so that<br />

clients have the possibility of stipulating<br />

a lower limit for their asset<br />

management accounts.” When this<br />

is reached, then there are no more<br />

risk positions in the portfolio.<br />

More realistic expectations<br />

“The expectations regarding<br />

earnings have become more realistic.<br />

At the same time, people<br />

expect their banking partners<br />

to react in good time when a<br />

crisis hits,” confirms Willibald<br />

cernko, chairman of the board<br />

at Bank Austria and interim head<br />

of the private banking division.<br />

Therefore an active risk management<br />

has become more vital than<br />

ever. “The balance must be found<br />

between the extremes of the market<br />

– greed and fear – and also the<br />

courage to act differently to the rest<br />

in extreme situations,” says Manfred<br />

Huber, ceO of euram Bank<br />

Fotos: Beigestellt, picturedesk.com<br />

Bis 1926 nahm das Einrichten einer Küche<br />

viel Platz in Anspruch. Die junge Architektin<br />

Margarete Schütte-Lihotzky beobachtete<br />

die Arbeitsabläufe der Hausfrau und entwarf<br />

die „Frankfurter Küche“, den Prototyp der<br />

modernen, Platz sparenden Einbauküche.<br />

Seit der Antike hatte sich der<br />

Hochsprungstil nicht weiterentwickelt.<br />

Bis Dick Fosbury 1968 den ersten<br />

Flop sprang und Olympiagold gewann.<br />

Der Krach der Metallräder am Dreirad<br />

seines Sohnes ärgerte den schottischen<br />

Tierarzt John Boyd Dunlop so sehr, dass<br />

er kurzerhand ein paar alte Gummiplatten<br />

zusammenklebte, sie um die Felgen<br />

wickelte und aufpumpte.<br />

Mehr Vermögen.<br />

Von Einlagen bis Spezialfonds – Privat- und Stiftungsvermögen<br />

brauchen neue Ideen und eine starke Bank.<br />

Wer mehr erreichen will, darf nicht mit dem Strom schwimmen. Und er muss sich auf ein sicheres Fundament verlassen können. Deshalb<br />

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Kepler universität Linz, misst dem Thema „Behavioral Finance“ erhöhte<br />

Bedeutung zu. dabei wird verstärkt auf die Marktpsychologie und die<br />

damit verbundene entwicklung der Kurse Rücksicht genommen. das<br />

ergibt wertvolle Informationen für die Anlagestrategie.<br />

Weniger Anbieter<br />

„Im Hinblick auf den ertragseinbruch im Veranlagungsgeschäft bei klassischen<br />

Privatbanken und die Verwerfungen auf den Finanzmärkten sind<br />

bereits – und werden noch – 40 bis 50 Prozent der Anbieter, wie wir sie<br />

2007 noch auf dem Markt hatten, bis 2013 vom Markt verschwinden“,<br />

schätzt Ohswald. Überleben würden nur jene, die sich mit Ausnahmequalität<br />

auf ganz besondere Nischen setzen oder ein derart breit aufgestelltes<br />

Geschäftsmodell haben, „das in unterschiedlichen Marktphasen nicht nur<br />

dem Kunden Mehrwert bietet, sondern auch wirtschaftlich erfolgreich<br />

wirken kann“. es hat sich aber auch das Anlageverhalten der meisten<br />

Kunden verändert. „es wird ein viel höheres Augenmerk auf das Thema<br />

Kapitalerhalt und Risikomanagement gelegt“, weiß Werner Zenz, der für<br />

das Privatkundengeschäft zuständige Vorstand im Bankhaus Spängler.<br />

„Wir haben unser Angebot in der Vermögensverwaltung daher erweitert,<br />

sodass der Kunde die Möglichkeit hat, für sein Vermögensverwaltungsdepot<br />

eine Wertuntergrenze festzulegen“. Ist diese erreicht, gibt es dann<br />

keine Risikopositionen mehr im Portfolio.<br />

Realistischere Erwartungen<br />

„die ertragserwartungen sind realistischer geworden, gleichzeitig erwartet<br />

man sich von seinem Bankpartner, dass im Krisenfall rechtzeitig reagiert<br />

wird“, bestätigt Willibald cernko, Vorstandsvorsitzender der Bank Austria<br />

und interimistischer Leiter der division <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong>. ein aktives Risikomanagement<br />

sei damit mehr denn je notwendig geworden. „es muss die<br />

Balance zwischen den extremen der Märkte, und zwar Gier und Angst,<br />

gefunden und auch der Mut aufgebracht werden, in extremsituationen<br />

konträr zu handeln“, sagt Manfred Huber, chef der euram Bank<br />

(1,5 Milliarden euro Kundengelder). Monika Jung, Vorstand der 1,5 Milliarden<br />

euro verwaltenden Valartis Bank (Austria) AG, weiß: „<strong>Private</strong> <strong>Banking</strong>-<br />

Kunden bevorzugen grundsätzlich eine konservative Ausrichtung in der<br />

Veranlagung.“ Seit der Krise 2008 sei diese Vorsicht noch ausgeprägter.<br />

Jung glaubt trotz der Vertrauenskrise an Wachstumsraten im <strong>Private</strong><br />

<strong>Banking</strong> im niedrigen zweistelligen Bereich, weil die Zahl vermögender<br />

Privatkunden ebenfalls steige.<br />

Im Wesentlichen gibt es auch im <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> keine Scheu vor klassischen<br />

Anlageprodukten. „das Produktspektrum ist breit: von Festgeldern,<br />

Kostenwahrheit<br />

Bei den Gebühren zeigen sich je nach Bank erhebliche Unterschiede.<br />

Die Gebühren für <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> sind oft pauschal definiert und<br />

liegen in Österreich zwischen knapp unter einem Prozent und bis<br />

auf rund zwei Prozent des Vermögens. Seltener werden noch individuelle<br />

Gebühren verrechnet. Diese schwanken je nach durchgeführtem<br />

Geschäft. Weitere Möglichkeiten sind Fixgebühren, die<br />

je nach eingesetztem Vermögen divergieren, heute aber eher als<br />

Auslaufmodell gelten, und performanceabhängige Modelle. Ein<br />

interessantes Gebührenmodell hat etwa die Raiffeisen <strong>Private</strong><br />

<strong>Banking</strong> Wien: „Das <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Leistungsversprechen bedeutet:<br />

Wenn Sie mit unseren Depotkonzepten nicht zufrieden sind,<br />

haben Sie das Recht, innerhalb der ersten vier Wochen des Jahres<br />

2012 das von Ihnen für das Vorjahr entrichtete Depotentgelt ganz<br />

oder teilweise zurückzufordern – unabhängig von der tatsächlich<br />

erzielten Performance“, erläutert Leiter Christian Ohswald. Diese<br />

All-in-fee-Variante lässt sich die Raiffeisen <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> Wien<br />

je nach Komplexität der Veranlagung mit einer Gebühr zwischen<br />

einem und zwei Prozent der veranlagten Gelder bezahlen.<br />

54 Succeed 04/11<br />

Ingrid Szeiler: „Unsere Kunden<br />

haben derzeit durchschnittlich<br />

nicht mehr als 35 % Aktienanteil<br />

in ihren Portfolios.“<br />

ingrid szeiler: “our clients currently<br />

have no more than a 35 % proportion<br />

of shares in their portfolios<br />

on average.”<br />

(1.5 billion euros in customer assets).<br />

Monika Jung, member of<br />

the board at Valartis Bank (Austria)<br />

AG, with 1.5 billion euros<br />

in managed assets, adds: “<strong>Private</strong><br />

banking clients generally prefer a<br />

conservative focus in their investments.”<br />

Since the crisis in 2008,<br />

this cautiousness has become even<br />

more distinct. despite the confidence<br />

crisis, Jung believes in growth<br />

rates in the low two-digit region<br />

cost transparency<br />

Fees differ greatly from bank to bank.<br />

Meinhard Platzer: „Wir setzen auf<br />

traditionelle und alternative Anlageformen:<br />

Direktinvestments, fonds,<br />

Zertifikate, Etf und Derivate.“<br />

meinhard platzer: “We make use of<br />

traditional and alternative forms of investments:<br />

direct investments, funds,<br />

certificates, etFs and derivatives.”<br />

for private banking, because the<br />

number of wealthy private clients<br />

is also increasing.<br />

In the main, there is also no shying<br />

away from classic investment<br />

products in private banking. “The<br />

product spectrum is broad – from<br />

fixed deposits, bonds, shares, funds<br />

and certificates to real estate investments,”<br />

says Robert Zadrazil, chairman<br />

of the board at Schoellerbank<br />

AG. What is essential, however, is<br />

the fees for private banking are often defined by flat rates, and<br />

in austria they range from just below one percent to about two<br />

percent of the asset value. sometimes, but rather seldom, more<br />

individual rates are charged. these depend on the business<br />

trans action. a further possibility is fixed rates that diverge according<br />

to the invested assets (although this model is being phased<br />

out today) and performance-dependent models. raiffeisen private<br />

<strong>Banking</strong> Wien, for instance, has an interesting rate model: “the<br />

private banking performance promise means that if you are<br />

not happy with our deposit concepts, you have the right – within<br />

the first four weeks of the year 2012 – to ask for the money paid<br />

as a deposit fee for the previous year to be refunded – partially<br />

or in total – independent of the actually achieved performance,”<br />

explains christian ohswald. For this all-in fee option, raiffeisen<br />

private <strong>Banking</strong> Wien charges between one and two percent<br />

of the invested amount – depending on the complexity of the<br />

investment.<br />

Fotos: Beigestellt<br />

Foto: Stefanie Klauß<br />

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Anleihen, Aktien, Fonds und Zertifikaten bis hin zu Immobilieninvestments“,<br />

so Robert Zadrazil, Vorstandsvorsitzender der Schoellerbank AG. Wesentlich<br />

sei ohnedies eher die Qualität der Produkte. „um ein Höchstmaß<br />

an diversifizierung zu erreichen, setzen wir traditionelle und alternative<br />

Anlagen in Form von direktinvestments, Fonds, Zertifikaten, eTF und<br />

derivaten ein“, sagt Meinhard Platzer, Vorstandsvorsitzender der LGT<br />

Bank (Österreich) AG.<br />

Klassisch geht es die Bank Austria an: der Anteil von Investmentfonds<br />

am depotvolumen der eigenen Privatbankkunden beträgt 29 Prozent,<br />

Aktien (einzeltitel) sind mit 21 Prozent vertreten, Anleihen (einzeltitel)<br />

mit 41 Prozent. der Anteil von drittanbieterprodukten beträgt rund<br />

40 Prozent.<br />

Sachwerte stark gefragt<br />

Wieder stark gefragt sind Sachwerte, insbesondere Immobilien, erzählt<br />

Kraus. „derzeit vertraut man wieder einfachen und bewährten Anlageinstrumenten<br />

wie Gold, Spareinlagen und Immobilien“, bestätigt Zadrazil.<br />

die ganze Branche habe einen Rückgang der Performanceerwartung von<br />

zweistellig auf einstellig erlebt. ebenso seien die Schlagworte „Vermögensschutz“<br />

und „Werterhalt“ sehr oft zu hören gewesen. „die Portfoliostruktur<br />

hat sich über die letzten drei Jahre stark verändert“, weiß<br />

Wolfgang Traindl, Leiter <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> in der erste Bank, die gemeinsam<br />

mit den Sparkassen mit 45 Milliarden euro einer der großen Player auf<br />

dem heimischen Markt ist. Spareinlagen seien von 20 auf 30 Prozent der<br />

Kundenvermögen gestiegen, der Wertpapieranteil sei dagegen von 80 auf<br />

70 Prozent gesunken, der Anteil von Aktien und Fonds gar von 35 auf 25<br />

Prozent. Nur der Anleihenanteil sei mit etwa 45 Prozent relativ konstant<br />

geblieben. durchschnittlich nicht mehr als 35 Prozent Aktienanteil nennt<br />

auch Ingrid Szeiler, Vorstand der Raiffeisen Vermögensverwaltungsbank<br />

(1,1 Milliarden euro Kundengelder).<br />

„Wir bemerken einen verstärkten Trend in Richtung Nachhaltigkeit,<br />

welcher auch über die klassischen Finanzmarktthemen hinausgeht,<br />

z.B. Mikrofinanz oder Investitionsmöglichkeiten im Bereich erneuerbare<br />

energien“, heißt es aus dem Bankhaus Schelhammer & Schattera<br />

(2,4 Milliarden euro Kundengelder). Hier schließt sich in gewisser Weise<br />

der Kreis zwischen der Privatbank und ihrem eigentümer: Schelhammer<br />

& Schattera steht mehrheitlich im Besitz von Institutionen der römischkatholischen<br />

Kirche Österreichs. Somit fühlt man sich „den Werten und<br />

Aufträgen der Kirche in Österreich eng verbunden“ und versteht sich<br />

darüber hinaus auch als „Teil des kirchlichen Netzwerkes in Österreich“.<br />

das credo der Bank lautet: Vermögensverwaltung mit Weitsicht und<br />

Gelassenheit. „unser Zugang zum Bankgeschäft orientiert sich an den<br />

Werten der christlichen Soziallehre und trifft sich ausgezeichnet mit<br />

den Anforderungen kirchlicher Institutionen, die eine langfristige<br />

entwicklung und Verwaltung ihres Vermögens erwarten“, betont<br />

das Institut.<br />

Unterschiedliche Einstiegsgrenzen<br />

Wer kann eine Privatbank mit der Steuerung seines Vermögens beauftragen?<br />

Prinzipiell jeder, wenn die Geldbörse passt. „Ab einer Million<br />

euro ist man dabei, ab fünf Millionen laufen wir ihnen nach“, umreißt<br />

Kraus die eckdaten der gesuchten Klientel im Hause Kathrein. Allerdings<br />

kommt der Privatbank im Raiffeisen-Konzern auch eine Sonderrolle zu.<br />

Privatkunden seien nicht das Ziel, sondern Stiftungen und unternehmen.<br />

der geografische Fokus reiche damit notwendigerweise über Österreich<br />

hinaus, insbesondere Osteuropa sei ein klarer Zielmarkt, so Kraus, und<br />

da wiederum Russland und die russischen Republiken. Auch bei der Bank<br />

Gutmann sowie bei der credit Suisse Österreich fängt <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong><br />

bei rund einer Million euro an.<br />

„Wir gehören zur Raiffeisen-Organisation Österreichs. Im Sinne<br />

dieser Wurzeln liegt der Schwellenwert für <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> bei uns mit<br />

50.000 euro bewusst tief“, merkt Wolfgang Schweißgut fast schon entschuldigend<br />

an. damit sind die Raiffeisen-Banker allerdings allein auf<br />

weiter Flur, denn unter 100.000 euro spielt sich sonst nichts ab. Wobei:<br />

„Veranlagungssummen sind nicht ausschlaggebend. entscheidend<br />

sind das individuelle Kundenbedürfnis und der daraus resultierende<br />

56 Succeed 04/11<br />

the quality of the products. “In<br />

order to achieve the greatest degree<br />

of diversification, we make use of<br />

traditional and alternative investments<br />

in the form of direct investments,<br />

funds, certificates, eTFs and<br />

derivatives,” says Meinhard Platzer,<br />

chairman of the board at LGT Bank<br />

(Österreich) AG.<br />

Bank Austria has a classic approach:<br />

The proportion of investment<br />

funds to the account volume<br />

of own private banking clients is<br />

»DERZEIt VERtRAUt<br />

MAn WIEDER EInfACHEn<br />

UnD BE-<br />

WäHRtEn AnLAGE-<br />

InStRUMEntEn<br />

WIE GOLD, SPAR-<br />

EInLAGEn UnD<br />

IMMOBILIEn.«<br />

29 percent, shares (single titles) are<br />

21 percent, while bonds (single titles)<br />

are 41 percent. The proportion<br />

of third-party products is around<br />

40 percent.<br />

Great demand for real assets<br />

Real assets, especially real estate,<br />

are very much in demand again,<br />

according to Kraus. “At present,<br />

people are again putting their faith<br />

in simple, tried-and-tested investment<br />

instruments such as gold,<br />

Die Portfolio-Struktur bei Wohlhabenden<br />

hat sich in den ver-<br />

gangenen drei Jahren stark<br />

verändert – es ging und geht<br />

aber stets um Werterhalt.<br />

the portfolio structure of wealthy<br />

individuals has changed dramatically<br />

over the past three years – but it<br />

was and still is always about<br />

value retention.<br />

savings deposits and real estate,”<br />

confirms Zadrazil. The entire sector<br />

has experienced a decline in per-<br />

»at present, people<br />

are again putting<br />

their Faith in simple,<br />

tried-and-tested<br />

investment instruments<br />

such as gold,<br />

savings deposits<br />

and real estate.«<br />

formance expectations from<br />

double-digit to single-digit rates.<br />

catchwords such as ‘asset protection’<br />

and ‘value retention’ are also<br />

heard very often. “The portfolio<br />

structure has changed a lot over the<br />

past three years,” knows Wolfgang<br />

Traindl, head of <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> at<br />

the erste Bank – together with the<br />

Sparkasse banks, one of the big<br />

players on the local market with<br />

45 billion euros. Savings deposits<br />

Foto: getty images


finance & investment<br />

Willibald Cernko: „Die Ertrags-<br />

erwartungen sind realistischer geworden,<br />

gleichzeitig erwarten sich<br />

die Kunden rechtzeitiges Reagieren.“<br />

Willibald cernko: “expectations regarding<br />

earnings have become more realistic;<br />

at the same time customers expect<br />

a timely reaction.”<br />

Es bleibt in der Familie<br />

58 Succeed 04/11<br />

Monika Jung: „<strong>Private</strong> <strong>Banking</strong>-<br />

Kunden bevorzugen grundsätzlich<br />

eine konservative Ausrichtung in<br />

der Veranlagung.“<br />

monika Jung: “private banking clients<br />

generally prefer a conservative focus<br />

in their investments.”<br />

In angelsächsischen Ländern, aber auch in Deutschland, zählen sie zum Alltag,<br />

bei uns noch nicht wirklich: Family Offices.<br />

Dimitri J. Felber ist derzeit öfter in Österreich unterwegs. Der Senior Family<br />

Officer der Hamburger Family Office Bank Marcard, Stein & Co versucht,<br />

einer handverlesenen Auswahl an Kunden ein Konzept schmackhaft zu<br />

machen, das es in anderen Ländern längst gibt. „Im Rahmen unseres Family<br />

Office managen wir das Gesamtvermögen von Familien oder Privatstiftungen<br />

inklusive Immobilien und Beteiligungen, übernehmen das Risikomanagement<br />

und verantworten die Gesamtallokation. Es geht vor allem darum,<br />

eine Asset Protection für die aktuelle und die nächsten Generationen zu<br />

erzielen“, erklärt Felber. Dazu zähle auch der weite Bereich der Familien- und<br />

Vermögensstruktur. Entscheidend ist da oft auch die Frage: Was passiert,<br />

wenn der Patriarch abtritt?<br />

Die Wurzeln der Bank, die zur inhabergeführten Privatbank M. M. Warburg<br />

& CO gehört, reichen bis 1790 zurück. „<strong>Private</strong> <strong>Banking</strong> ist das Bankgeschäft<br />

für vermögende Kunden, Family Office ist das Management des<br />

Vermögens, eine Art Interessensvertretung der Familie“, stellt Felber fest.<br />

Das inkludiert auf Wunsch auch eine sehr persönliche Betreuung über die<br />

reinen Vermögenswerte hinaus. „Manche Kunden geben beispielsweise<br />

unser Büro als ihre Adresse an“, beschreibt Felber, „oder wir übernehmen<br />

Privatsekretariats- oder Conciergeagenden.“ Zielgruppe sind – nomen est<br />

omen – Familien oder Unternehmer mit einem Gesamtvermögen von 25<br />

Millionen Euro aufwärts. Daher ergibt sich beispielsweise in Österreich ein<br />

potenzieller Markt von knapp über 100 Familien. „Das Bedürfnis ist zweifellos<br />

gegeben“, ist Felber überzeugt, „und der Typus des hanseatischen<br />

Kaufmanns, den wir vertreten, wird auch in Österreich hoch geschätzt.“<br />

Dimitri felber: „Es geht vor allem darum, eine Asset Protection für die<br />

aktuelle und die nächsten Generationen zu erzielen.“<br />

dimitri Felber: “it is primarily a matter of achieving asset protection for the<br />

current and the next generations.”<br />

increased from 20 to 30 percent of<br />

customers’ assets, the proportion<br />

of securities decreased from 80 to<br />

70 percent, while the proportion<br />

of shares and funds dropped from<br />

35 to 25 percent. Only the proportion<br />

of bonds remained relatively<br />

constant at around 45 percent.<br />

Ingrid Szeiler, member of the board<br />

at Raiffeisen Vermögensverwaltungsbank<br />

(1.1 billion euros in<br />

customer funds), also speaks of no<br />

more than a 35 percent proportion<br />

of shares on average.<br />

“We have noticed an increasing<br />

trend toward sustainability, with<br />

topics that go beyond the classic<br />

financial market topics; for instance,<br />

micro-financing or investment<br />

possibilities in the area of<br />

renewable energies,” says a representative<br />

from Schelhammer &<br />

Schattera bank (2.4 billion euros<br />

in customer funds). Here, in a<br />

way, the private bank reflects its<br />

it stays in the family<br />

owner: Schelhammer & Schattera<br />

is majority owned by institutions<br />

of the catholic church in Austria.<br />

Therefore they feel “closely connected<br />

to the values and objectives<br />

of Austria’s catholic church,” and<br />

also see themselves as “part of the<br />

ecclesiastical network in Austria.”<br />

The bank’s creed is: asset management<br />

with foresight and equanimity.<br />

“Our approach to the banking business<br />

is oriented towards the values<br />

of the christian code of social ethics<br />

and fits in extremely well with the<br />

requirements of religious institutions,<br />

which expect a long-term<br />

development and management of<br />

their assets,” a representative from<br />

the bank points out.<br />

Different entry levels<br />

Whose asset management can be<br />

carried out by a private bank?<br />

Anyone’s, in principle – as long as<br />

their purse is large enough. “With<br />

one million euros, you’re in. From<br />

In Anglo-Saxon countries and in Germany, they have become an everyday<br />

sight, but not yet in Austria: family offices.<br />

these days, dimitri J. Felber often travels around in austria. the<br />

senior Family officer of the hamburg-based family office bank marcard,<br />

stein & co is trying to convince a handpicked selection of clients of the<br />

merits of a concept that has already been in use in other countries for<br />

a long time. “Within the context of our family office, we manage the<br />

total assets of families or private foundations – including real estate and<br />

holdings – and take care of the risk management and accept responsibility<br />

for the entire allocation. it is primarily a matter of achieving asset<br />

protection for the current and the next generations,” explains Felber.<br />

the wide area of family and asset structure also forms part of this. often,<br />

the decisive question is: What happens when the patriarch steps down?<br />

the roots of the bank, which belongs to the owner-managed pri-<br />

vate bank m.m.Warburg & co, stretch back to 1790. “private banking<br />

is banking business for wealthy clients; family office is the management<br />

of assets – a kind of representation of interests – for the family,”<br />

notes Felber. on request, this also includes very personal assistance<br />

beyond the mere management of assets.<br />

“For instance, some clients give our office<br />

as their address,” says Felber, “or we take<br />

care of private-secretarial or concierge issues.”<br />

the target groups are – as the name<br />

says – families or entrepreneurs with total<br />

assets of 25 million euros upwards. in austria,<br />

therefore, there is a potential market<br />

of just over 100 families. “there is without<br />

doubt a need,” says Felber with conviction,<br />

“and the type of hanseatic businessman<br />

that we represent is also highly respected<br />

in austria.”<br />

Fotos: peter rigaud, Foto FelBer, picturedesk.com<br />

„ Geschüttelt<br />

oder gerührt?<br />

Raiffeisen <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong>.<br />

Leistung garantiert.<br />

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Sie gerne unsere FinanzBerater.<br />

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“<br />

Diese Frage werden Sie von uns nur<br />

einmal hören. Weil wir mit besonderem<br />

Engagement individuell auf Ihre Bedürfnisse<br />

eingehen und genau dort hinhören, wo<br />

andere bereits weghören.


finance & investment<br />

Robert Zadrazil: „Wir konzentrieren<br />

uns auf Russland, Kasachstan, tschechien,<br />

Ungarn, Rumänien, Bulgarien,<br />

Serbien, Slowenien, Kroatien, Polen,<br />

die Ukraine, die türkei.“<br />

robert zadrazil: “We are focusing on<br />

russia, kazakhstan, the czech republic,<br />

hungary, romania, Bulgaria, serbia,<br />

slovenia, croatia, poland, ukraine<br />

and turkey.”<br />

Beratungsbedarf anstelle starrer Vermögensgrenzen“, hält Bernhard<br />

Ramsauer, Leiter des <strong>Private</strong> Wealth Managements der deutschen Bank in<br />

Österreich und Vorstandsvorsitzender der deutschen Bank Österreich AG,<br />

fest. „Auch werden wir manchmal zunächst mit der Verwaltung eines<br />

Teilvermögens betraut, um unsere Leistungsfähigkeit kennenlernen zu<br />

können. Richtlinie für eine erstveranlagung sind rund 500.000 euro“,<br />

so Ramsauer, der in Österreich auf ein verwaltetes Vermögen von<br />

vier Milliarden euro verweisen kann.<br />

Kompetenz auch in CEE<br />

Nach wie vor gibt es unterschiedlich ausgeprägte Schwerpunkte der heimischen<br />

Privatbanken in Osteuropa. Jüngst bekam etwa die Schoellerbank<br />

von ihrer Konzernmutter unicredit die cee-Kompetenz im Konzern<br />

zugesprochen. „Wir konzentrieren uns auf Märkte wie Russland, Kasachstan,<br />

die ukraine, die Türkei, Tschechien, ungarn, Rumänien, Bulgarien,<br />

Serbien, Slowenien, Kroatien oder Polen“, verrät Zadrazil. Nur bei<br />

der Gutmann Bank ist der Anteil ausländischer Anleger mit 50 Prozent<br />

hoch. Ilinca von derenthall, Vorstandsmitglied bei Gutmann und Leiterin<br />

International <strong>Private</strong> <strong>Banking</strong>, erklärt das auch mit der starken cee-<br />

Orientierung (14 Milliarden euro Kundengelder). Mit 30 Mitarbeitern<br />

und Mitarbeiterinnen habe Gutmann das größte cee- und GuS-Team<br />

unter österreichischen Privatbanken. Noch geringer ist der Inländeranteil<br />

bei Valartis (20 Prozent).<br />

Unabhängigkeit vs. Mutterbeziehung<br />

Keine einigung besteht unter den Privatbanken in der Frage, ob es gut<br />

sei, eine Kommerzbank als Mutter im Hintergrund zu haben oder nicht.<br />

Helmut urban, Sprecher des Vorstands der constantia Privatbank<br />

(11,8 Milliarden euro depotvolumen mit der hauseigenen Fondsgesellschaft,<br />

die 8,6 Milliarden euro mitbringt), könnte Recht haben, wenn<br />

er sagt: „eine Kommerzbank im Hintergrund ist eher ein Hindernis, da<br />

die unabhängigkeit der Beratung von Konzerninteressen nicht gewährleistet<br />

sein könnte. Lediglich bei großvolumigen Geldeinlagen könnte<br />

die Kapitalausstattung ein Thema sein, doch selbst in der Finanzkrise<br />

strömte das Kapital von den Großbanken zu kleinen privaten Instituten<br />

– Investieren ist eben stark eine Vertrauenssache.“ Womit wir wieder<br />

beim Ausgangsthema wären.<br />

christian Vavra, Peter Nestler, Mitarbeit: Harald Hornacek �<br />

60 Succeed 04/11<br />

Werner Zenz: „Es wird ein viel<br />

höheres Augenmerk auf das<br />

thema Kapitalerhalt und Risikomanagement<br />

gelegt.“<br />

Werner zenz: “much more attention<br />

is being paid to the topic of asset<br />

preservation and risk management.”<br />

Wolfgang traindl: „Der Wertpapieranteil<br />

ist von 80 auf<br />

70 % gesunken, der Anteil<br />

von Aktien und fonds gar von<br />

35 auf 25 %.“<br />

Wolfgang traindl: “the proportion of<br />

securities fell from 80 % to 70 % and<br />

the proportion of shares and funds<br />

from 35 % to 25 %.”<br />

five million euros upwards, we will<br />

be chasing after you,” says Kraus,<br />

describing the key characteristics<br />

of sought-after clientele at Kathrein<br />

bank. However, the private<br />

bank has a special role to play in<br />

the Raiffeisen Group. <strong>Private</strong> customers<br />

are not the target group, but<br />

rather foundations and companies.<br />

The geographic focus, therefore,<br />

necessarily stretches beyond Austrian<br />

borders. eastern europe in<br />

particular is a clear target market,<br />

according to Kraus, especially Russia<br />

and the Russian republics. <strong>Private</strong><br />

banking begins at around one<br />

million euros at Gutmann bank as<br />

well as at credit Suisse Österreich.<br />

“We belong to Austria’s Raiffeisen<br />

Group. We are aware of this<br />

background and keep the entry<br />

limit for private banking at our<br />

bank deliberately low – at 50,000<br />

euros,” says Wolfgang Schweissgut<br />

almost apologetically. In this regard,<br />

however, the Raiffeisen bankers<br />

stand alone, because everywhere<br />

else there is nothing to be had under<br />

100,000 euros. However: “Investment<br />

sums are not decisive. The crucial<br />

factors are the individual needs<br />

of the customer and the resulting<br />

need for consultation instead of<br />

rigid asset limits,” believes Bernhard<br />

Ramsauer, head of <strong>Private</strong> Wealth<br />

Management at the deutsche<br />

Bank in Austria and chairman of<br />

the board at deutsche Bank Österreich<br />

AG. “We are also sometimes<br />

entrusted with the management of<br />

part of someone’s assets at first, so<br />

that person can see how well we<br />

perform. The guidelines for a first<br />

investment state around 500,000<br />

euros,” says Ramsauer, whose bank<br />

manages assets in Austria to the<br />

value of 4 billion euros.<br />

Competence also in CEE<br />

There are still different areas of<br />

focus for Austrian private banks in<br />

eastern europe. Recently Schoellerbank,<br />

for instance, received the cee<br />

competence in the group from its<br />

parent company unicredit. “We<br />

focus on markets such as Russia,<br />

Kazakhstan, ukraine, Turkey, the<br />

czech Republic, Hungary, Romania,<br />

Bulgaria, Serbia, Slovenia,<br />

croatia and Poland,” Zadrazil discloses.<br />

Only at Gutmann bank is the<br />

share of foreign investors high – at<br />

50 percent. Ilinca von derenthall,<br />

member of the board at Gutmann<br />

and head of International <strong>Private</strong><br />

<strong>Banking</strong> explains that this is due<br />

to the stronger orientation towards<br />

cee (14 billion euros in customer<br />

funds). With 30 employees, Gutmann<br />

has the largest cee and cIS<br />

team of all Austrian private banks.<br />

The proportion of domestic investors<br />

is even lower at Valartis (20<br />

percent).<br />

Independence versus parent<br />

relationship<br />

There is no consensus amongst<br />

private banks as to whether it is<br />

good to have a commercial bank<br />

as a parent company in the back<br />

ground or not. Helmut urban,<br />

spokesman of the board at<br />

constantia Privatbank (11.8 billion<br />

euros in deposit volume with the inhouse<br />

investment company, which<br />

brings in 8.6 billion euros) may<br />

be right when he says: “To have<br />

a commercial bank behind you is<br />

more likely to be a hindrance, as it<br />

cannot be guaranteed that the consultation<br />

is not influenced by group<br />

interests. The capital resources<br />

could only become an issue in the<br />

case of large-volume deposits; but<br />

even during the financial crisis, the<br />

capital flowed from the big banks<br />

to the small private banks. Investing<br />

is simply a matter of trust.” Which<br />

brings us back to the original issue.<br />

c. Vavra, P. Nestler, with<br />

suppurt from: H. Hornacek �<br />

Fotos: lichtstark.com, picturedesk.com


finance & investment<br />

unabhängig<br />

oder nicht?<br />

u<br />

nterschiedliche Ansätze verfolgen die Privatbanken bei der<br />

Produktherkunft. Während die meisten auch auf drittanbieter<br />

(Konzernfremde) setzen und einen Best-in-class-Ansatz verfolgen,<br />

spricht sich Kathrein-chef christoph Kraus klar für konzerneigene<br />

Produkte aus: „Ich kann sie dem Kunden besser erklären, komme rascher<br />

an Informationen und letztendlich sind sie auch spesengünstiger.“ Viele<br />

Anbieter mischen zumindest bestimmte Anlageprodukte anderer Anbieter<br />

bei. Spannend ist der Produktansatz der euram Bank: „Wir gliedern<br />

unsere Portfolios in ein Kern- und ein Satellitenportfolio. das Kernportfolio<br />

(70 Prozent) wird ausschließlich mit Investmentfonds abgebildet.<br />

das Satellitenportfolio dient zur<br />

Stärkung der Rendite und wird mit<br />

einzelaktien, einzelanleihen, Investmentzertifikaten<br />

etc. abgebildet. Wir<br />

wählen dabei fast ausschließlich aus<br />

Produkten von drittanbietern aus“,<br />

erläutert Vorstand Manfred Huber.<br />

es gibt auch Privatbanken, die<br />

trotz konzerneigener Produkte diese<br />

nicht anbieten, um möglichst unabhängig<br />

dazustehen. „Wir verzichten<br />

bewusst auf eigene Finanzprodukte.<br />

damit schließen wir mögliche Interessenskonflikte<br />

aus“, sagt Wolfgang<br />

Schweißgut, Geschäftsleiter des Bankhauses<br />

Jungholz (2 Milliarden euro<br />

Kundengelder), Teil der Raiffeisenbank<br />

Reutte. Ihre Kunden kaufen<br />

trotzdem auch im eigenen Konzern.<br />

62 Succeed 04/11<br />

Independent or not?<br />

Konzerneigene oder fremde Produkte – eine Frage,<br />

über die in der Branche uneinigkeit herrscht.<br />

»MAnCHE<br />

PRIVAtBAnKEn<br />

VERZICHtEn WEGEn<br />

MöGLICHER IntER-<br />

ESSEnKOnfLIKtE<br />

AUf KOnZERn-<br />

EIGEnE PRODUKtE.«<br />

»some private<br />

Banks reFrain<br />

From oFFering<br />

their oWn products<br />

in order to avoid<br />

possiBle conFlicts<br />

oF interest.«<br />

eine klare unabhängigkeit nimmt die Alizee Bank für sich in Anspruch.<br />

Vorstandsmitglied Anton cermak: „Wir verfolgen eine Open Architecture<br />

Strategy und suchen für jeden Kunden die besten Angebote auf dem<br />

Markt aus.“ In diesem Zusammenhang wird bei Alizee auch der Bereich<br />

„Financial engineering“ immer bedeutender. „Hier geht es beispielsweise<br />

um die Frage, wie man ein Stiftungsvermögen von rund 10 Millionen euro<br />

unter Berücksichtigung der optimalen Besteuerung der erträge anlegt“,<br />

erklärt Vorstandsmitglied Markus Braun. eine Lösung dafür kann etwa<br />

die Schaffung eines persönlichen Fonds sein. die Vermögensverwaltung<br />

wird damit aus der Stiftung genommen und in einen beispielsweise österreichischen<br />

Investmentfonds übertragen. Gerade für die Begünstigten,<br />

also oftmals die erben der früheren Stifter, sei das, so Braun und cermak,<br />

eine chance, aktiver in die Vermögensverwaltung einzugreifen. �<br />

A group’s own products or third-party products –<br />

a controversial issue in the sector.<br />

P<br />

rivate banks have different<br />

approaches with regard to<br />

the origin of products. While<br />

most also rely on third-party (external)<br />

providers and follow a bestin-class<br />

approach, christoph Kraus,<br />

head of Kathrein bank, speaks<br />

clearly in favour of own products:<br />

“I can explain them better to the<br />

client, have quicker access to information<br />

and in the end they are<br />

also cheaper with regard to fees.”<br />

Many providers add at least some<br />

investment products from other<br />

Anton Cermak, Alizee Bank:<br />

„Wir verfolgen eine Open<br />

Architecture Strategy und<br />

suchen individuell die besten<br />

Angebote aus.“<br />

anton cermak, alizee Bank:<br />

“We follow an open-architecture<br />

strategy and select the best offers<br />

in each case.”<br />

providers. euram Bank has an<br />

interesting approach to products:<br />

“We divide our portfolios into a<br />

core and a satellite portfolio. The<br />

core portfolio (70 percent) is made<br />

up exclusively of investment funds.<br />

The satellite portfolio serves to<br />

strengthen the returns and is made<br />

up of single shares, single bonds,<br />

investment certificates, etc., that we<br />

choose almost exclusively from a<br />

selection of products from thirdparty<br />

providers,” explains member<br />

of the board Manfred Huber.<br />

Markus Braun, Alizee Bank:<br />

„Attraktive Möglichkeiten für<br />

Stiftungs-Begünstigte, aktiver<br />

in die Vermögensverwaltung<br />

einzugreifen.“<br />

markus Braun, alizee Bank: “attractive<br />

possibilities for foundation beneficiaries<br />

to engage more actively in their asset<br />

management.”<br />

Fotos: martin mahrhoFer, picturedesk.com, getty images<br />

There are also private banks that, despite having own products,<br />

do not offer them, in order to be as independent as possible. “We<br />

deliberately steer clear of our own financial products. In this way,<br />

we avoid potential conflicts of interest,” says Wolfgang Schweissgut,<br />

managing director of Jungholz bank (2 billion euros in customer<br />

funds), part of the Reutte Raiffeisen bank. despite this, their clients<br />

also purchase products from the group.<br />

Alizee bank takes a clearly independent stance. Member of the<br />

board Anton cermak: “We follow an open-architecture strategy,<br />

and select the best offers for each client from the market.” In this<br />

connection, ‘financial engineering’ is also becoming increasingly<br />

significant at Alizee. “It’s about how one can invest foundation<br />

assets of, say, around 10 million euros while taking the optimal<br />

taxation of returns into account,” explains member of the board<br />

Markus Braun. One possible solution for this could be the creation<br />

of a personal fund. In this way, the asset management is<br />

taken away from the foundation and transferred to, for instance,<br />

an Austrian investment fund. According to Braun and cermak,<br />

this is an opportunity – especially for the beneficiaries, i.e. often<br />

the heirs of the earlier founder – to engage more actively in the<br />

management of their assets. �<br />

Privatbanken verfolgen unterschiedliche Ansätze bei<br />

der Produktherkunft. Die meisten verfolgen allerdings<br />

einen Best-in-Class-Ansatz.<br />

private banks have different approaches with regard to<br />

where the products originate. most of them, however, follow<br />

a best-in-class approach.<br />

Unsere<br />

Berater sind<br />

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Fax: +43 1 205 95 - 191<br />

Mail: office@alizee-bank.com<br />

Web: www.alizee-bank.com<br />

Ansprechpartner: Rita M. Werderits

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