Kahle Kirchenbänke, betuliche Predigten ... - hetzner-fotografie
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Genauso ist es mit der Gnade – die gibt Gott auch allen, die sie annehmen<br />
können. Wir müssen nichts mehr tun, es wurde schon alles<br />
getan!“ Die Jugendlichen lauschen andächtig. Es sind so viele,<br />
dass die Luft nach kurzer Zeit stickig ist – 50 oder 60 dürften es<br />
sein. Dicht gedrängt sitzen sie auf blauen und orangefarbenen<br />
Plastiksesseln in der engen Sakristei, die für die Jugendgottesdienste<br />
genutzt wird. An der Wand hängt eine Leuchtschrift: Jesushouse<br />
steht darauf. Es gibt eine Bühne, ein Mischpult und ein<br />
Tischfußball. Die Sakristei und ein paar Zimmer in Lederers Wohnung<br />
– mehr Platz ist derzeit nicht vorhanden. Aber im nächsten<br />
Jahr soll neben der Kirche ein Neubau entstehen.<br />
Ortswechsel. An Platz mangelt es nicht in der Lutherkirche in<br />
der Hannoveraner Nordstadt. Die drei Bandmitglieder von „Tears<br />
of Charity“ aus Stralsund – „Tränen der Nächstenliebe“ – verlieren<br />
sich fast zwischen Taufbecken und Kanzel. Nur zwei Leute im<br />
365 Quadratmeter großen Hauptschiff des Gotteshauses tanzen.<br />
Zu überhören ist die Band allerdings nicht. Ohrenbetäubend laut<br />
schallt ihre Musik durch das Kirchenschiff. Sie klingt düster – gar<br />
nicht so, wie man es von einer christlichen Band erwartet. Überrascht<br />
bleiben viele Passanten im Eingang der Kirche stehen. Sie<br />
blicken irritiert. Solche Klänge haben sie noch nie in einem Gotteshaus<br />
gehört.<br />
Die meisten Neugierigen sind schon längst wieder in die regnerische<br />
Nacht verschwunden, als die letzten Akkorde verhallen.<br />
Es war Psalm 23, der von Gott als gutem Hirten berichtet – in der<br />
Links: Ein altes Gebäude für eine junge<br />
Gemeinde: die Trinitatiskirche mit Jugendraum;<br />
oben: In der Kirche gibt es erst mal was zu<br />
stöbern – Tisch mit Büchern und Devotionalien;<br />
unten: Jugendreferent Frank Lederer predigt<br />
mit Beamer-Einsatz<br />
11/2005 chrismon 55