Gemeindebrief - Evangelische Kirchengemeinde Ferndorf
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die Welt eine unzerstörbare Hoffnung,<br />
selbst in der größten Schwäche und im<br />
Ausgeliefertsein. Im Licht dieser Verheißung<br />
verstehe ich das Bekenntnis D.<br />
Bonhoeffers: „Ich glaube, dass Gott aus<br />
allem, auch aus dem Bösesten Gutes<br />
entstehen lassen kann und will. Dafür<br />
braucht er Menschen, die sich alle Dinge<br />
zum besten dienen lassen.<br />
Ich glaube, dass Gott uns in jeder Not-<br />
- der linke Flügel der Reformation“<br />
Über dieses komplexe und schwierige<br />
Thema konnten sich interessierte Zuhörer<br />
im evangelischen Gemeindehaus<br />
<strong>Ferndorf</strong> informieren. Eingeladen hatte<br />
die Gruppe„ Offener Gesprächskreis<br />
am Donnerstag“ , die dazu Pastor i. R.<br />
Georg Kurschus als Referenten gewinnen<br />
konnte.<br />
Pastor Kurschus gab eine umfassende<br />
Übersicht über Leben und Werk des<br />
Reformators, der als Sozialreformer<br />
und sogenannter „Mystiker“ und dem<br />
„linken“ Reformationsflügel zugerechnet<br />
wird. Noch heute gilt Müntzer als Vor-<br />
lage soviel Widerstandskraft gibt, wie<br />
wir brauchen, aber er gibt sie uns nicht<br />
im voraus, damit wir uns nicht auf uns<br />
selbst, sondern allein auf ihn verlassen.<br />
In solchem Glauben müsste alle Angst<br />
vor der Zukunft überwunden sein.“<br />
In diesem Sinne uns allen ein gesegnetes<br />
Weihnachtsfest und ein zuversichtliches,<br />
Neues Jahr 2012!<br />
Pfr. J. Haastert, Klinikseelsorger<br />
“Thomas Müntzer und Martin Luther<br />
Pfr.i.R. G. Kurschus und Mitorganisator E. Krämer<br />
läufer der sozialen Idee.<br />
Nach einem sehr umfassenden Überblick<br />
über die Lebensstationen und<br />
Lehren Müntzers zog der Referent auch<br />
eine scharfe Abgrenzung zur Theologie<br />
Martin Luthers, der seine Reformation<br />
lediglich auf die katholische Kirche und<br />
nicht die gesamte Weltordnung richtete.<br />
Luther sah sogar die Machthaber als<br />
Instrumente der gottgewollten Ordnung.<br />
Müntzer dagegen sah in den<br />
bestehenden Verhältnissen<br />
einen Verstoß gegen den Willen<br />
Gottes. Er glaubte sich von<br />
Gott berufen, die Gerechtigkeit<br />
herzustellen. In seinem Sendungsbewusstsein<br />
hielt er jedes<br />
Mittel für gerechtfertigt,<br />
gegen Ende seines Lebens<br />
wirkte er sogar an den Bauernkriegen<br />
mit, was seine Ergreifung<br />
und Hinrichtung zur Folge<br />
hatte.<br />
Der nächste Termin des offenen<br />
Gesprächskreises findet<br />
am 8. Dez. statt. Pfr.<br />
Renschler– v. Orde referiert über die<br />
Notfallseelsorge.<br />
H. zur Nieden<br />
<strong>Gemeindebrief</strong> Seite 5