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Berufe um erneuerbare Energien: - Planet Beruf.de

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magazin<br />

<strong>de</strong>r <strong>Beruf</strong>sberatung<br />

HEFT 6 / NOVEMBER 2006<br />

<strong><strong>Beruf</strong>e</strong> <strong>um</strong><br />

<strong>erneuerbare</strong><br />

<strong>Energien</strong>:<br />

Im Profil: Hendrik Still<br />

„Meine Ziele: Motorsport und Ausbildung“<br />

Ambulanter Pflegedienst<br />

Vorstellungsgespräch:<br />

So präsentierst du dich richtig<br />

Sonne und Erdwärme nutzen<br />

WWW.MACHS-RICHTIG.DE


PINNWAND<br />

Aktuelle Infos – nicht nur zu <strong>de</strong>n Themen <strong>Beruf</strong>swahl und Bewerbung. CD-ROM und Internet-Seiten, die hier vor-<br />

gestellt wer<strong>de</strong>n, können auch bei <strong>de</strong>r Lösung von Alltagsproblemen helfen.<br />

JEDERZEIT HILFE AM<br />

TELEFON<br />

DIE NUMMER GEGEN KUMMER<br />

Stress in <strong>de</strong>r Schule? Ärger mit <strong>de</strong>n<br />

Eltern? Streit mit <strong>de</strong>r Freundin o<strong>de</strong>r<br />

<strong>de</strong>m Freund? Wenn ihr K<strong>um</strong>mer o<strong>de</strong>r<br />

Sorgen habt, mit <strong>de</strong>nen ihr alleine<br />

nicht fertig wer<strong>de</strong>t, wen<strong>de</strong>t euch an<br />

die „N<strong>um</strong>mer gegen K<strong>um</strong>mer“. Unter<br />

<strong>de</strong>r Telefonn<strong>um</strong>mer 0800 1110333<br />

könnt ihr kostenlos, anonym und vertraulich<br />

mit <strong>de</strong>n Beraterinnen und<br />

Beratern <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>r- und Jugendtelefons<br />

sprechen. Sie versuchen,<br />

gemeinsam mit euch Lösungen zu fin<strong>de</strong>n,<br />

und geben weitere Hilfs- und<br />

Beratungsangebote. Ausführliche Informationen<br />

fin<strong>de</strong>t ihr im Netz unter<br />

www.kin<strong>de</strong>rundjugendtelefon.<strong>de</strong>.<br />

Das Kin<strong>de</strong>r- und Jugendtelefon <strong>de</strong>s<br />

Deutschen Kin<strong>de</strong>rschutzbun<strong>de</strong>s ist<br />

montags bis freitags von 15.00 bis<br />

19.00 Uhr besetzt.<br />

Manchmal möchte man sich lieber mit<br />

Gleichaltrigen austauschen. Diese<br />

Möglichkeit bietet das Angebot<br />

„Jugendliche beraten Jugendliche“<br />

samstags von 14.00 bis 16.00 Uhr.<br />

IMPRESSUM<br />

AUSBILDUNG NEU<br />

21 NEUE UND<br />

MODERNISIERTE<br />

AUSBILDUNGSBERUFE<br />

Im August 2006 – z<strong>um</strong> Beginn <strong>de</strong>s<br />

Ausbildungsjahres – traten 21 neue<br />

Ausbildungsordnungen in Kraft.<br />

MACH’S RICHTIG berichtet topaktuell<br />

über <strong>de</strong>n Ausbildungsalltag von Azubis<br />

in einigen dieser <strong><strong>Beruf</strong>e</strong>:<br />

Medizinische/-r Fachangestellte/-r:<br />

<strong>Beruf</strong>skun<strong>de</strong> live, Ausgabe<br />

2006/2007<br />

Fachverkäufer/-in im Lebensmittelhandwerk:<br />

<strong>Beruf</strong>skun<strong>de</strong> live,<br />

Ausgabe 2006/2007<br />

Kaufmann/-frau für Dialogmarketing:<br />

Ausgabe 1/2007<br />

Servicefachkraft für Dialogmarketing:<br />

Ausgabe 1/2007<br />

Vorab kannst du dich auf <strong>de</strong>n Seiten<br />

<strong>de</strong>s Bun<strong>de</strong>sinstituts für <strong>Beruf</strong>sbildung<br />

unter www.bibb.<strong>de</strong>, Menüpunkt<br />

„<strong><strong>Beruf</strong>e</strong>“, informieren.<br />

CD-ROM<br />

„HANDWERK, DAS PASST“<br />

Du interessierst dich für eine Ausbildung<br />

im Handwerk? Bei <strong>de</strong>r<br />

Vielzahl <strong>de</strong>r Ausbildungsberufe im<br />

Handwerk ist es nicht einfach, die<br />

<strong><strong>Beruf</strong>e</strong> herauszufin<strong>de</strong>n, die zu <strong>de</strong>n<br />

persönlichen Interessen und Fähigkeiten<br />

passen.<br />

Die kostenlose CD-ROM „Handwerk,<br />

das passt“ bietet <strong>Beruf</strong>sinformationen<br />

und Entscheidungshilfen. Für<br />

Vorstellungsgespräche kann eine<br />

Checkliste ausgedruckt wer<strong>de</strong>n.<br />

Die CD-ROM kann bestellt wer<strong>de</strong>n<br />

unter www.handfest-online.<strong>de</strong>, Menüpunkt<br />

„<strong>de</strong>r Service“.<br />

Weitere aktuelle Themen<br />

fin<strong>de</strong>st du in <strong>de</strong>r Online-<br />

Ausgabe dieses Magazins<br />

im MACH'S RICHTIG <strong>Beruf</strong>swahlportal<br />

unter www.machs-richtig.<strong>de</strong>.<br />

Klicke auf <strong>de</strong>n Menüpunkt „Pinnwand“<br />

in <strong>de</strong>r linken Spalte.<br />

MACH’S RICHTIG – Magazin <strong>de</strong>r <strong>Beruf</strong>sberatung • Herausgeber: Bun<strong>de</strong>sagentur für Arbeit, Nürnberg • Herausgeberbeirat:<br />

Hans Joachim Bähr, Jacqueline Stephan-Gäbler, Sven Geserich, Gerhard Granacher, Wal<strong>de</strong>mar Jonait, Martina Rist-Aichner,<br />

Christian Strijewski • Mitwirkung: Dr. Barbara Dorn (BDA), Wolfgang Oppel (DGB) • Anschrift <strong>de</strong>r Redaktion: dorsch.media,<br />

Robinienweg 6, 67134 Birkenhei<strong>de</strong>, Telefon (06237) 9253-20, Fax (06237) 9253-18 • Verlag: Promotion Software GmbH, Karlstraße 3, 72072 Tübingen, Geschäftsführung:<br />

Ralph Stock, Chefredaktion: Brigitte Nestle, Telefon (07071) 9167-0, Fax (07071) 9167-44 • Mitarbeiter/-innen dieser Ausgabe: Wilfried Dorsch, Bettina Furchheim, Werner Hacker,<br />

Rita Spatscheck • Fotos und Abbildungen: Gerhard Bayer: Titel, Seiten 4-7, Frank Bayh: Seiten 12, 14, 15, Wolfgang Bottler: Seite 2, Wilfried Dorsch: Seiten 9, 10, Werner Hacker:<br />

Seite 13, privat: Seiten 3, 15, 16, Thomas Urner: Seite 16 • Grafische Gestaltung: Concept Design Plus3 GmbH, Tübingen • Druck: Willmy PrintMedia GmbH, Nürnberg • Gesamtauflage:<br />

910.713<br />

Einzelexemplare sind bei <strong>de</strong>r <strong>Beruf</strong>sberatung <strong>de</strong>r Agenturen für Arbeit erhältlich. Nachdruck nur nach vorheriger Genehmigung von Verlag und Herausgeber gestattet. • ISSN 1436-610X<br />

Dieses Magazin enthält Hinweise auf Internet-Seiten außerhalb <strong>de</strong>s Selbstinformationsangebots <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sagentur für Arbeit. Die Bun<strong>de</strong>sagentur für Arbeit ist we<strong>de</strong>r verantwortlich für<br />

Informationen und Inhalte an<strong>de</strong>rer Anbieter, noch wer<strong>de</strong>n diese von <strong>de</strong>r Bun<strong>de</strong>sagentur für Arbeit kontrolliert.


ARBEITSZEITEN:<br />

Was ist dir wichtig?<br />

Arbeiten, wenn an<strong>de</strong>re frei haben? Wenn es <strong>um</strong> die Arbeitszeit geht, müssen sich viele <strong>Beruf</strong>stätige flexi-<br />

bel zeigen. Arbeitszeiten: Was ist dir wichtig? Das wollten wir in <strong>de</strong>r Ausgabe 5/2006 unseres Magazins<br />

wissen. Vielen Dank für eure Briefe. Eine Auswahl drucken wir hier ab.*<br />

AM WOCHENENDE ZEIT<br />

HABEN<br />

Ich wür<strong>de</strong> gerne von 9 Uhr bis 15 Uhr<br />

arbeiten, außer am Wochenen<strong>de</strong>,<br />

weil ich am Abend und am Wochenen<strong>de</strong><br />

viel mit meinen Freun<strong>de</strong>n und<br />

meinen Kin<strong>de</strong>rn – wenn ich welche<br />

habe – unternehmen möchte.<br />

Lisa-Marie Kiendl, 14 Jahre, Nürnberg<br />

ICH MÖCHTE FÜR MEINE<br />

KINDER DA SEIN<br />

Solange ich keine Kin<strong>de</strong>r habe, sind<br />

mir meine Arbeitszeiten relativ egal.<br />

Aber wenn ich mal Kin<strong>de</strong>r habe, möchte<br />

ich nur noch halbtags arbeiten und<br />

ansonsten für meine Kin<strong>de</strong>r da sein.<br />

Stephanie Benz, 14 Jahre, Neustadt/Weinstraße<br />

GEWINNER/-INNEN<br />

Unter allen Einsendungen<br />

haben wir zehn<br />

CDs verlost. Gewonnen<br />

haben:<br />

Michael Franke<br />

Raphaela Hayna<br />

Romy Keller<br />

Cig<strong>de</strong>m Kolusari<br />

Mascha Madric<br />

Florian Manche<br />

Susann Müller<br />

Josephine Nakalema<br />

Nicola Ritzau<br />

Tobias Thurn<br />

ARBEITSZEITEN ABSPRE-<br />

CHEN<br />

Mir persönlich ist es sehr wichtig,<br />

meine Familie und Freun<strong>de</strong> wegen<br />

einer Arbeitsstelle und unvorteilhafter<br />

Arbeitszeiten nicht zu vernachlässigen.<br />

Wenn ein gutes Arbeitsklima<br />

herrscht, gibt es vielleicht die<br />

Möglichkeit, die Schicht zu tauschen.<br />

Sarah Baer, 16 Jahre, Duisburg<br />

ZEIT, UM FUßBALL ZU<br />

SPIELEN<br />

Ich will immer viel mit meiner<br />

Familie und meinen Freun<strong>de</strong>n<br />

unternehmen. Außer<strong>de</strong>m brauche<br />

ich Freizeit, <strong>um</strong> Fußball zu spielen.<br />

Deshalb wäre es mir am liebsten,<br />

im <strong>Beruf</strong> von 9 Uhr bis 17 Uhr zu<br />

arbeiten. Zwei freie Tage in <strong>de</strong>r<br />

Woche wären auch klasse.<br />

Sebastian Otto, 13 Jahre, Bad Staffelstein<br />

ARBEITEN, WENN ANDE-<br />

RE FREI HABEN<br />

Ich habe kein Problem damit zu arbeiten,<br />

wenn an<strong>de</strong>re frei haben. Wechseln<strong>de</strong><br />

Arbeitsschichten wür<strong>de</strong>n mir<br />

auch nichts ausmachen. Aber Zeit für<br />

meine Familie und für meine Freun<strong>de</strong><br />

brauche ich auch. Da muss man sich<br />

absprechen im Betrieb.<br />

Osman Demirtag, 15 Jahre, Ulm<br />

TREFFPUNKT 3<br />

TREFFPUNKT<br />

ZEIT FÜRS WEGGEHEN<br />

Ich wäre mit einer Arbeitszeit von 8<br />

Uhr morgens bis 18 Uhr o<strong>de</strong>r 19 Uhr<br />

abends zufrie<strong>de</strong>n. Das fän<strong>de</strong> ich<br />

okay. Und die Wochenen<strong>de</strong>n hätte<br />

ich gerne frei, weil ich da weggehen<br />

möchte.<br />

Isabella Seibold, 14 Jahre, Uetzing<br />

DER BERUF STEHT AN<br />

ERSTER STELLE<br />

Für mich steht <strong>de</strong>r <strong>Beruf</strong> im<br />

Vor<strong>de</strong>rgrund. In meinem Tra<strong>um</strong>beruf<br />

Fachkraft für Veranstaltungstechnik<br />

wer<strong>de</strong> ich auch oft am<br />

Wochenen<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r abends arbeiten.<br />

Meine Familie muss das akzeptieren.<br />

Keven Heil, 15 Jahre, Schifferstadt<br />

* Die abgedruckten Meinungen geben nicht<br />

unbedingt die Meinung <strong>de</strong>r Redaktion wie<strong>de</strong>r.<br />

Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu<br />

kürzen.<br />

Weitere Leserbriefe fin<strong>de</strong>st<br />

du in <strong>de</strong>r Online-Ausgabe<br />

dieses Magazins im<br />

MACH'S RICHTIG <strong>Beruf</strong>swahlportal<br />

unter www.machs-richtig.<strong>de</strong>. Klicke<br />

auf <strong>de</strong>n Menüpunkt „Treffpunkt“ in<br />

<strong>de</strong>r linken Spalte.


SCHWERPUNKT<br />

BERUFE UM ERNEUERBARE ENERGIEN:<br />

Sonne und Erdwärme nutzen<br />

Bereits heute gehören Erdwärme-, Solar- und Photovoltaikanlagen z<strong>um</strong> Angebot vieler Betriebe. Ohne<br />

Weiterbildung geht im Bereich <strong>de</strong>r <strong>erneuerbare</strong>n <strong>Energien</strong> aber ka<strong>um</strong> etwas, wie unsere Reportagen zeigen.<br />

ANLAGENMECHANIKER/-IN FÜR SANITÄR-, HEIZUNGS-<br />

UND KLIMATECHNIK<br />

Wärme aus <strong>de</strong>r Er<strong>de</strong><br />

Wenn es <strong>um</strong> <strong>erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong><br />

geht, sind bei Andreas Matthey Erdwärmeanlagen<br />

<strong>de</strong>r Renner. „Hier<br />

bei uns in <strong>de</strong>r Gegend rentiert sich<br />

die Erdwärmenutzung“, erklärt er.<br />

„Denn wir liegen nahe an <strong>de</strong>r Eifel,<br />

und die ist noch vulkanisch aktiv.<br />

Auch wenn seit Jahrhun<strong>de</strong>rten in<br />

<strong>de</strong>r Region schon kein Vulkan mehr<br />

ausgebrochen ist“, fügt er beruhigend<br />

hinzu.<br />

Der 27-Jährige hat eine Ausbildung<br />

z<strong>um</strong> Anlagenmechaniker für Sanitär-,<br />

Heizungs- und Klimatechnik<br />

bei <strong>de</strong>r Firma Thomas Jung GmbH in<br />

Meerbusch-Osterath gemacht und<br />

vor drei Jahren seinen Abschluss als<br />

Installateur- und Heizungsbauer-<br />

meister. Seine Kenntnisse über<br />

<strong>erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong> hat er sich<br />

mittels Fortbildungsveranstaltungen<br />

und Selbststudi<strong>um</strong> verschafft.<br />

Andreas Matthey, Installateur- und<br />

Heizungsbauermeister<br />

4 SCHWERPUNKT<br />

„Natürlich fragt <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> als erstes<br />

nach <strong>de</strong>n Kosten“, weiß Andreas.<br />

„Erst dann geht es dar<strong>um</strong>, was er<br />

durch die Erdwärmenutzung sparen<br />

Christopher Prahl, Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r


Kun<strong>de</strong>nberatung: Andreas Matthey erläutert, welche Einstellungen <strong>de</strong>r Erdwärmeanlage<br />

<strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> selbst än<strong>de</strong>rn kann.<br />

kann.“ Also erstellt Andreas zunächst<br />

ein Angebot. Dazu schaut er sich<br />

zusammen mit <strong>de</strong>m 20-jährigen<br />

Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Christopher Prahl das<br />

Haus <strong>de</strong>s Kun<strong>de</strong>n an: „Wie ist die<br />

Heizung verlegt? Wo soll <strong>de</strong>r Kessel<br />

hin? Wie liegen die Rohre? Welche<br />

Abmessungen sind dafür notwendig?“,<br />

lauten für ihn die grundlegen<strong>de</strong>n<br />

Fragen. Das ist bei einem älteren<br />

Haus manchmal gar nicht so<br />

einfach. Denn nur selten gibt es ein<br />

sogenanntes Strangschema <strong>de</strong>s<br />

Hauses. Ein solcher Plan zeigt, wie<br />

die Rohre verlegt sind.<br />

In sein Angebot fließen auch Berechnungen<br />

mit ein, wie hoch <strong>de</strong>r<br />

Wärmebedarf <strong>de</strong>s Hauses ist. „Das<br />

hängt unter an<strong>de</strong>rem von <strong>de</strong>r<br />

Dämmung <strong>de</strong>s Hauses ab“, erläutert<br />

Andreas. „Nach diesem Wert berechne<br />

ich die Leistung <strong>de</strong>r notwendigen<br />

Wärmep<strong>um</strong>pe bzw. <strong>de</strong>s Wärmeerzeugers.“<br />

Eine Wärmep<strong>um</strong>penanlage besteht<br />

aus einer Erdwärmeson<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r aus<br />

Erdwärmekollektoren, einer Wärmep<strong>um</strong>pe<br />

und einer Heizung. „Bei <strong>de</strong>n<br />

vielen unterschiedlichen Produkten,<br />

die auf <strong>de</strong>m Markt sind, muss ich<br />

mich erst ausführlich informieren.<br />

Außer<strong>de</strong>m hole ich bei verschie<strong>de</strong>nen<br />

Großhändlern Preise für die einzelnen<br />

Bauteile ein.“ Das funktio-<br />

SCHWERPUNKT 5<br />

niert per Telefon, Fax o<strong>de</strong>r per<br />

Internet. „Übers Internet ist es meist<br />

kostengünstiger“, weiß Andreas mittlerweile.<br />

Erst wenn alle Bauteile da sind, geht<br />

es richtig los für Meister Andreas und<br />

Azubi Christopher: Demontage <strong>de</strong>r<br />

alten Anlage, Umbau <strong>de</strong>r Ventile,<br />

Montage <strong>de</strong>r Erdwärmeanlage. „Erdwärmeson<strong>de</strong>n<br />

kommen senkrecht in<br />

ein Bohrloch mit bis zu 150 Meter<br />

Tiefe“, berichtet Andreas. „Aber meist<br />

benutzen wir Erdwärmekollektoren.<br />

Die kommen nur ein bis zwei Meter<br />

tief in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n.“<br />

Am Schluss steht die Inbetriebnahme.<br />

Andreas erklärt <strong>de</strong>m Kun<strong>de</strong>n,<br />

wie er die Schaltzeiten für die Heizung<br />

einstellen muss und sie – etwa für<br />

<strong>de</strong>n Urlaub – programmieren kann.<br />

„Manchmal muss ich mich da auch<br />

erst einlesen“, sagt Andreas. „Ich<br />

kenne zwar viele Anlagen, aber eben<br />

nicht alle.“<br />

Mach dir ein Bild vom<br />

Arbeitsalltag in diesem<br />

<strong>Beruf</strong>: Im MACH’S<br />

RICHTIG <strong>Beruf</strong>swahlportal unter<br />

www.machs-richtig.<strong>de</strong>, Menüpunkt<br />

„Tagesabläufe“ in <strong>de</strong>r<br />

rechten Service-Spalte.<br />

Vor <strong>de</strong>r Fahrt z<strong>um</strong> Kun<strong>de</strong>n: Christopher stellt im Lager alle benötigten Einzelteile für die Montage einer Erdwärmeanlage zusammen.


Je<strong>de</strong>r Arbeitsschritt wird kontrolliert: Anselm überprüft die korrekte Funktionsweise <strong>de</strong>s soeben montierten Wechselrichters.<br />

ELEKTRONIKER/-IN – ENERGIE- UND GEBÄUDETECHNIK<br />

Sonnenenergie <strong>um</strong>wan<strong>de</strong>ln<br />

Anselm Parker zieht es häufig aufs<br />

Dach. Dort montiert er dann Photovoltaikanlagen.„Photovoltaikanlagen<br />

wan<strong>de</strong>ln Sonnenenergie in<br />

Elektrizität mithilfe von Solarzellen<br />

<strong>um</strong>“, erklärt Anselm.<br />

Der 27-jährige Geselle arbeitet bei <strong>de</strong>r<br />

bo<strong>de</strong> Energie- und Sicherheitstechnik<br />

GmbH in Göttingen. Für die Arbeit mit<br />

Photovoltaikanlagen hat Anselm<br />

Fortbildungen besucht. Z<strong>um</strong> Beispiel<br />

einen Kurs z<strong>um</strong> Thema „Wechselrichter“.<br />

„Den Kurs habe ich gebraucht,<br />

<strong>um</strong> Verän<strong>de</strong>rungen am<br />

Wechselrichter vornehmen zu können“,<br />

berichtet Anselm. Ein Wech-<br />

So sieht die Zukunft aus<br />

„Wir wer<strong>de</strong>n immer mehr Energie<br />

durch bauliche Maßnahmen einsparen<br />

müssen. Und wir müssen immer<br />

stärker weg von <strong>de</strong>r Abhängigkeit,<br />

die Öl und Gas mit sich bringen. Das<br />

wird neue Arbeitsplätze schaffen –<br />

vor allem bei <strong>de</strong>r energieeffizienten<br />

Gebäu<strong>de</strong>sanierung, in <strong>de</strong>r Windkraft,<br />

selrichter ist ein Strom<strong>um</strong>wandler.<br />

„Den braucht man, <strong>um</strong> <strong>de</strong>n Strom, <strong>de</strong>r<br />

von <strong>de</strong>r Photovoltaikanlage erzeugt<br />

wird, <strong>um</strong>zuwan<strong>de</strong>ln“, erklärt er. Von<br />

<strong>de</strong>r Photovoltaikanlage kommt nämlich<br />

Gleichstrom, und ins Netz muss<br />

Wechselstrom eingespeist wer<strong>de</strong>n,<br />

damit die elektrischen Geräte im Haus<br />

auch funktionieren.<br />

Auf <strong>de</strong>r Baustelle sind heute zwei<br />

Gesellen und zwei Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />

beschäftigt: 26 Quadratmeter Photovoltaikanlage<br />

müssen sie installieren.<br />

Anselm arbeitet gera<strong>de</strong> mit<br />

einem Azubi im Haus: Er setzt einen<br />

Zähler, über <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Strom, <strong>de</strong>r von<br />

<strong>de</strong>r Photovoltaik und <strong>de</strong>r Solarthermie.<br />

Der Großteil <strong>de</strong>r Arbeitsplätze<br />

wird in baunahen Handwerksberufen<br />

für Beratung, Installation<br />

und Wartung im Bereich <strong>de</strong>r <strong>erneuerbare</strong>n<br />

<strong>Energien</strong> in <strong>de</strong>r Haustechnik<br />

entstehen. Aber auch bei <strong>de</strong>r Erzeugung<br />

und <strong>de</strong>m Service von Wind-<br />

6 SCHWERPUNKT<br />

<strong>de</strong>r Photovoltaikanlage kommt, abgerechnet<br />

wird. Der wird <strong>de</strong>shalb<br />

an <strong>de</strong>n Hauptverteiler angeschlos-<br />

Beratung ist wichtig: Anselm erläutert die<br />

geplante Photovoltaikanlage, die Einbaukosten<br />

und die mögliche Kostenersparnis.<br />

kraftanlagen sowie <strong>de</strong>r Herstellung<br />

von Solarmodulen und neuen Heizungssystemen<br />

entstehen neue Arbeitsplätze.“<br />

Dr. Klaus Hahne vom Bun<strong>de</strong>sinstitut<br />

für <strong>Beruf</strong>sbildung (BIBB)


sen. „Zu<strong>de</strong>m montiere ich noch <strong>de</strong>n<br />

Wechselrichter und lege eine Zuleitung<br />

z<strong>um</strong> Zähler.“<br />

Anselm schaut auf <strong>de</strong>n Modulplan<br />

und sieht, dass bei <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r<br />

Module heute zwei Stromkreise<br />

gebraucht wer<strong>de</strong>n. „Also verlege<br />

ich vier Leitungen durchs Haus. Pro<br />

Stromkreis jeweils eine Plus- und<br />

eine Minusleitung.“ Dazu kommt<br />

noch eine Erdungsleitung direkt<br />

vom Dach z<strong>um</strong> Zählerschrank.<br />

Zur selben Zeit misst Anselms Kollege<br />

mit <strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren Azubi das Dach ein,<br />

berechnet, wie viele Dachhalter er für<br />

das Schienensystem braucht. „Die<br />

Dachhalter wer<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n Dachbalken<br />

befestigt“, erläutert Anselm.<br />

„Darauf kommt das Schienensystem,<br />

auf <strong>de</strong>m die Modulhalter und später<br />

die Module <strong>de</strong>r Photovoltaikanlage<br />

befestigt wer<strong>de</strong>n.“<br />

Welche Ausbildungen eignen sich<br />

für <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>r <strong>erneuerbare</strong>n<br />

<strong>Energien</strong>?<br />

Da muss man unterschei<strong>de</strong>n zwischen<br />

Produktion und Montage. Für<br />

die Montage sind das vor allem die<br />

Ausbildungsberufe Anlagenmechaniker/-in<br />

für Sanitär-, Heizungs- und<br />

Klimatechnik, Elektroniker/-in für<br />

Energie- und Gebäu<strong>de</strong>technik und<br />

Dach<strong>de</strong>cker/-in.<br />

Für die Produktion sind viele Ausbildungen<br />

geeignet, wie etwa Mechatroniker/-in,Verfahrenstechniker/-in<br />

o<strong>de</strong>r Industriemechaniker/-in.<br />

Mit diesen kann man in die industrielle<br />

Produktion etwa von Photovoltaikanlagen<br />

einsteigen. Aber auch Bauberufe<br />

sind gefragt. Denn eine optimale<br />

Wärmedämmung von Häusern gehört<br />

ebenfalls z<strong>um</strong> Energiesparen.<br />

Am Nachmittag sind alle Module montiert.<br />

Anselm schließt die Leitungen an<br />

<strong>de</strong>n Wechselrichter an und misst sie<br />

ein. „Und wenn später mal etwas nicht<br />

mehr ordnungsgemäß funktioniert,<br />

komme ich natürlich auch und repariere<br />

das <strong>de</strong>fekte Teil.“<br />

Mach dir ein Bild vom<br />

Arbeitsalltag in diesem<br />

<strong>Beruf</strong>: Im MACH’S<br />

RICHTIG <strong>Beruf</strong>swahlportal unter<br />

www.machs-richtig.<strong>de</strong>, Menüpunkt<br />

„Tagesabläufe“ in <strong>de</strong>r<br />

rechten Service-Spalte.<br />

WIE WICHTIG SIND WEITERBILDUNGEN IM BEREICH<br />

ERNEUERBARE ENERGIEN?<br />

Wer im Bereich „<strong>erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong>“ arbeiten möchte, kommt an Weiterbildungen nicht vorbei. Doch wel-<br />

che <strong><strong>Beruf</strong>e</strong> eignen sich als Grundlage? Welche Weiterbildungen sind erfor<strong>de</strong>rlich? MACH’S RICHTIG sprach<br />

mit Dr. Klaus Hahne vom Bun<strong>de</strong>sinstitut für <strong>Beruf</strong>sbildung (BIBB).<br />

Was wird in <strong>de</strong>n Ausbildungen in<br />

Bezug auf <strong>erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong> vermittelt?<br />

Lei<strong>de</strong>r im Moment noch recht wenig.<br />

Beim <strong>Beruf</strong> Dach<strong>de</strong>cker/-in ist das<br />

etwa nur eine Woche während <strong>de</strong>r<br />

gesamten Zeit. Besser sieht es bei<br />

Anlagenmechanikern für Sanitär-,<br />

Heizungs- und Klimatechnik aus. Hier<br />

können solarunterstützte Heizungsund<br />

Warmwassersysteme, Kraft-Wärme-Kopplung<br />

und Wärmep<strong>um</strong>pen in<br />

<strong>de</strong>r Ausbildung vorkommen.<br />

Das Wissen vermitteln dann passen<strong>de</strong><br />

Fortbildungen?<br />

Ja, natürlich. Und die sind zwingend<br />

notwendig. Auf <strong>de</strong>r Grundlage <strong>de</strong>s<br />

Ausbildungsberufes Anlagenmechaniker/-in<br />

für Sanitär-, Heizungs- und<br />

Klimatechnik o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Ausbildungs-<br />

SCHWERPUNKT 7<br />

Anselm montiert Photovoltaikmodule auf<br />

einem Flachdach.<br />

berufe aus <strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r Elektrotechnik<br />

kann man sich beispielsweise<br />

zur Fachkraft für regenerative<br />

<strong>Energien</strong> weiterbil<strong>de</strong>n.<br />

Welche Weiterbildungen bieten<br />

sich im Bereich „<strong>erneuerbare</strong> <strong>Energien</strong>“<br />

noch an?<br />

Z<strong>um</strong> Beispiel Gebäu<strong>de</strong>energieberater/-in<br />

o<strong>de</strong>r Fachkraft für Solartechnik.<br />

Wer im Bereich regenerative<br />

<strong>Energien</strong> arbeiten möchte, <strong>de</strong>m sollte<br />

auch die Beratung von Kun<strong>de</strong>n liegen.<br />

Häufig kennt <strong>de</strong>r Kun<strong>de</strong> nicht<br />

alle Möglichkeiten <strong>de</strong>s kostensparen<strong>de</strong>n<br />

Einsatzes von regenerativen<br />

<strong>Energien</strong>, z<strong>um</strong> Beispiel eine Kraft-<br />

Wärme-Kopplung o<strong>de</strong>r eine solarunterstützte<br />

Holzpellets-Heizung.


DACHDECKER/-IN – DACH-, WAND- UND ABDICHTUNGS-<br />

TECHNIK<br />

Solaranlagen für je<strong>de</strong>s Dach<br />

Brigitte Voigt ist in einem Dach<strong>de</strong>ckerbetrieb<br />

groß gewor<strong>de</strong>n. Schon<br />

als kleines Kind ist sie aufs Dach<br />

gestiegen. Nach ihrer Meisterprüfung<br />

begann sie, sich über Solartechnik<br />

zu informieren. Sie besuchte<br />

mehrere Fortbildungen, <strong>de</strong>nn<br />

Brigitte weiß: „Ständig gibt es neue<br />

Entwicklungen auf <strong>de</strong>m Markt <strong>de</strong>r<br />

<strong>erneuerbare</strong>n <strong>Energien</strong>.“ Deshalb<br />

geht sie regelmäßig auf Messen und<br />

stöbert im Internet.<br />

Heute leitet Brigitte Voigt das<br />

Familienunternehmen Hugo Voigt<br />

& Sohn GmbH. Häufig installieren<br />

sie und ihre Mitarbeiter Solartechnik<br />

auf Dächern von Altbauten<br />

– etwa wenn die Dächer sowieso<br />

neu ge<strong>de</strong>ckt wer<strong>de</strong>n müssen. „Bei<br />

Einfamilienhäusern sind vor allem<br />

Solarkollektoren für die Warmwassergewinnung<br />

gefragt. Aber wir<br />

bauen auch große Photovoltaikanlagen<br />

auf Dächer. Beispielsweise<br />

auf Schulen. Das ist auch<br />

gleich angewandte Physik“, meint<br />

Brigitte. „Da sehen die Schülerinnen<br />

und Schüler, wie Energie<br />

gewonnen wird und was damit<br />

passiert. Und sie sehen im Keller<br />

<strong>de</strong>n Zähler, <strong>de</strong>r rattert.“<br />

Heute steht die Installation von Solarkollektoren<br />

für Warmwasser auf<br />

<strong>de</strong>m Dach eines Hinterhauses an –<br />

eine In-Dach-Lösung bei einem Ziegeldach.<br />

Brigitte ist mit zwei Gesellen<br />

und zwei Auszubil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r<br />

Baustelle. Das „Loch“ für die Kollektoren<br />

haben die Dach<strong>de</strong>cker bereits<br />

am Tag vorher vorbereitet. Mit<br />

einem Schrägaufzug fahren sie die<br />

acht großen Module (je<strong>de</strong>s etwa 1,50<br />

mal 2 Meter) aufs Dach. Die Module<br />

wer<strong>de</strong>n dann auf <strong>de</strong>n Latten bzw.<br />

Sparren montiert und miteinan<strong>de</strong>r mit<br />

Rohrstücken verbun<strong>de</strong>n. Die Dach<strong>de</strong>cker<br />

legen sogenannte Kombiein<strong>de</strong>ckrahmen<br />

<strong>um</strong> die Module und passen<br />

sie mit Ziegeln in das Dach ein.<br />

Dazu schnei<strong>de</strong>n sie die Ziegel auch zu.<br />

Auch auf Dächern von Altbauten wer<strong>de</strong>n<br />

Solarkollektoren installiert.<br />

Brigitte befestigt mithilfe eines Akkuschraubers Module von Solarkollektoren auf <strong>de</strong>m Dach.<br />

8 SCHWERPUNKT<br />

„Und damit ist unsere Arbeit<br />

getan“, sagt Brigitte. „Jetzt sind die<br />

Sanitärfachleute dran. Sie müssen<br />

die Anlage noch an die Heizung und<br />

an <strong>de</strong>n Wärmetauscher anschließen.“<br />

Mit Leib und Seele Dach<strong>de</strong>ckerin:<br />

Brigitte Voigt.<br />

Mach dir ein Bild vom<br />

Arbeitsalltag in diesem<br />

<strong>Beruf</strong>: Im MACH’S<br />

RICHTIG <strong>Beruf</strong>swahlportal unter<br />

www.machs-richtig.<strong>de</strong>, Menüpunkt<br />

„Tagesabläufe“ in <strong>de</strong>r<br />

rechten Service-Spalte.


AMBULANTER PFLEGEDIENST:<br />

AMBULANTER PFLEGEDIENST:<br />

Mit Einfühlungsvermögen und<br />

professioneller Distanz<br />

Unsere bei<strong>de</strong>n Beispiele zeigen, dass an Gesundheits- und Krankenpfleger/-innen und Altenpfleger/-innen<br />

im ambulanten Bereich ganz beson<strong>de</strong>re Anfor<strong>de</strong>rungen gestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

HEIKE<br />

„Immer auf sich allein gestellt“<br />

Heike ist Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />

bei einem ambulanten<br />

Pflegedienst.<br />

Heike Lehmann steht <strong>um</strong> 15.20 Uhr<br />

im Büro <strong>de</strong>s Ambulanten Pflegedienstes<br />

Cura und sortiert Schlüssel<br />

und Medikamente nach Adressen. 17<br />

Patienten wird die Gesundheits- und<br />

Krankenpflegerin in <strong>de</strong>n nächsten<br />

sechs Stun<strong>de</strong>n besuchen, manche<br />

davon zweimal. Bevor sie losfährt,<br />

bespricht sie mit <strong>de</strong>r Pflegedienstleitung,<br />

worauf sie heute beson<strong>de</strong>rs<br />

achten muss.<br />

Heikes erster Patient ist Diabetiker.<br />

Um die richtige Menge an Insulin zu<br />

spritzen, macht sie zuerst einen Test:<br />

Sie sticht ihm mit einem Pin in <strong>de</strong>n<br />

Da<strong>um</strong>en und tröpfelt <strong>de</strong>n Blutstropfen<br />

auf einen Teststreifen. Herr Mayer*<br />

kann nicht mehr aufstehen. Heike animiert<br />

ihn, sich wenigstens für ein paar<br />

Minuten auf die Bettkante zu setzen.<br />

Ihr Patient lässt sich das nicht zweimal<br />

sagen, weiß er doch, dass Heike sich<br />

dann ein wenig zu ihm setzt und mit<br />

ihm plau<strong>de</strong>rt. Wenige Minuten später<br />

ertönt im Hintergrund die Kuckucksuhr:<br />

Zeit für Heike, sich zu verabschie<strong>de</strong>n.<br />

Die Route ist so geplant, dass die<br />

Wohnungen <strong>de</strong>r Patienten auf einem<br />

Weg liegen. Dennoch bereitet ihr das<br />

Autofahren Stress: „Baustellen. Parkplatzsuche.<br />

Das nervt.“ Zehn Minuten<br />

später steht sie vor <strong>de</strong>r nächsten<br />

Wohnungstür. „Sich immer wie<strong>de</strong>r auf<br />

neue Patienten und ein an<strong>de</strong>res<br />

Umfeld einzustellen, ist manchmal<br />

schwierig.“<br />

In <strong>de</strong>r Wohnung lebt Frau Gerhard, die<br />

unter einem Hirnt<strong>um</strong>or lei<strong>de</strong>t. Sorgfältig<br />

zählt Heike Schmerztabletten ab<br />

BERUFSWAHL 9<br />

BERUFSWAHL<br />

und zertrümmert sie in einem Mörser.<br />

So kann sie Frau Gerhard besser<br />

schlucken. Die Patientin fühlt sich<br />

elend und will nicht geduscht wer<strong>de</strong>n.<br />

„Dann lassen wir das heute weg und<br />

unterhalten uns eben ein wenig länger“,<br />

entschei<strong>de</strong>t Heike und setzt sich<br />

zu ihr ans Bett.<br />

Als Gesundheits- und Krankenpflegerin<br />

übernimmt Heike, in Absprache<br />

mit <strong>de</strong>n zuständigen Ärzten,<br />

vor allem die medizinische Pflege.<br />

Aber sie zieht ihren Patienten<br />

auch Stützstrümpfe an, kämmt sie,<br />

cremt sie ein.<br />

Mittlerweile ist es 22.30 Uhr. Heike<br />

schaut noch einmal bei Herrn Folz vorbei.<br />

Er hat große Probleme mit <strong>de</strong>m<br />

Herzen. Leise geht sie ins Zimmer.<br />

Herr Folz schläft. Sie weckt ihn, <strong>um</strong><br />

noch einmal <strong>de</strong>n Blutdruck zu messen.<br />

Alles ist in Ordnung. „Jetzt kann<br />

ich beruhigt nach Hause fahren.“


Morgentoilette: Die Pflegerin wäscht eine schwerkranke Patientin.<br />

LISA<br />

„Beim Patienten zu Gast“<br />

Für Lisa sind Diskretion und<br />

Taktgefühl unabdingbar. Sie betreut<br />

als Altenpflegerin in <strong>de</strong>r<br />

ambulanten Pflege Patienten in<br />

<strong>de</strong>ren Wohnung.<br />

Je<strong>de</strong>n Tag düst Lisa Nie<strong>de</strong>rauer mit<br />

ihrem kleinen weißen Auto von<br />

Patient zu Patient. Es ist 7.00 Uhr am<br />

Morgen: Lisa sitzt am Bett von Herrn<br />

Karl* und hilft ihm beim Frühstück.<br />

Löffel für Löffel reicht sie ihm<br />

Joghurt mit Erdbeeren. Das hat sich<br />

Herr Karl heute z<strong>um</strong> Frühstück<br />

gewünscht. Der 80-Jährige lei<strong>de</strong>t an<br />

Krebs und kann nicht mehr aufstehen.<br />

Er verlässt sich darauf, dass<br />

Lisa je<strong>de</strong>n Morgen zu ihm kommt,<br />

ihm die Medikamente gibt, ihn<br />

anklei<strong>de</strong>t und Frühstück ans Bett<br />

bringt. Lisa erzählt ihm einen Witz,<br />

und die bei<strong>de</strong>n lachen laut. Oft<br />

re<strong>de</strong>n sie aber auch über sehr ernste<br />

Themen wie <strong>de</strong>n Tod. Herr Karl weiß,<br />

dass er bald sterben wird.<br />

Lisas nächste Patientin, Frau Walter,<br />

hat Sehnsucht nach einer Dusche. Sie<br />

schämt sich aber, Lisas Hilfe in<br />

Anspruch nehmen zu müssen. Als<br />

Lisa ihr erklärt, dass sie gerne auch in<br />

Unterwäsche duschen kann, ist Frau<br />

Walter spürbar erleichtert. Behutsam<br />

hilft ihr Lisa in die Dusche, setzt sie, da<br />

sie nicht mehr so lange stehen kann,<br />

auf einen Plastikstuhl und lässt vorsichtig<br />

warmes Wasser über ihren<br />

Körper rieseln. Bevor Lisa Frau Walter<br />

<strong>de</strong>n Rücken einseift, fragt sie nach, ob<br />

die Patientin einverstan<strong>de</strong>n ist. „Es ist<br />

sehr wichtig, auf die Wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Patienten zu achten und taktvoll mit<br />

ihnen <strong>um</strong>zugehen.“<br />

Lisa betreut am Tag ungefähr 17<br />

Patienten: Sie misst ihren Blutdruck<br />

Ermittlung <strong>de</strong>s Blutzuckerwertes<br />

10 BERUFSWAHL<br />

und hilft ihnen beim An- und<br />

Ausklei<strong>de</strong>n. Lisa nimmt sich für das<br />

Anziehen von Kleidung viel Zeit und<br />

achtet sorgfältig darauf, ihren Patienten<br />

nicht weh zu tun. Die Altenpflegerin<br />

ist aber auch für die Angehörigen<br />

da, unterstützt sie bei <strong>de</strong>r<br />

Bestellung eines Spezialbetts o<strong>de</strong>r<br />

eines Rollstuhls und hat immer für<br />

ein Gespräch Zeit, wenn jemand mit<br />

<strong>de</strong>r Pflege eines Angehörigen überfor<strong>de</strong>rt<br />

ist.<br />

Mal ist Lisa fünf Minuten bei einem<br />

Patienten, mal eine Stun<strong>de</strong>. Wie<br />

lange sie für welche Leistungen<br />

brauchen darf, haben die Pflegekassen<br />

genau festgelegt. Lisa hat oft<br />

das Gefühl, gegen die Uhr zu arbeiten.<br />

Dennoch versucht sie, ihren Patienten<br />

das Gefühl zu geben, allein<br />

für sie da zu sein. Denn: „Meine<br />

Patienten sind oft sehr einsam. Und<br />

ich mag sie alle sehr gern.“<br />

*Alle Patientennamen wur<strong>de</strong>n geän<strong>de</strong>rt.<br />

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Arbeitsalltag in diesem<br />

<strong>Beruf</strong>: Im MACH’S<br />

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„Tagesabläufe“ in <strong>de</strong>r<br />

rechten Service-Spalte.


NACHGEFRAGT<br />

Wer ist geeignet für eine Tätigkeit<br />

in <strong>de</strong>r ambulanten Pflege?<br />

MACH'S RICHTIG sprach mit Wolf-<br />

Eberhard Rehfeld, <strong>Beruf</strong>sberater bei<br />

<strong>de</strong>r Agentur für Arbeit in Hamburg.<br />

Welche beson<strong>de</strong>ren Fähigkeiten<br />

müssen junge Menschen mitbringen,<br />

die im ambulanten Pflegedienst<br />

arbeiten möchten?<br />

Ambulante Pflegerinnen und Pfleger<br />

sollten sehr zuverlässig sein und<br />

sorgfältig arbeiten. Da sie alleine<br />

beim Patienten sind, müssen sie in<br />

<strong>de</strong>r Lage sein, eigene Entscheidungen<br />

zu treffen. Sie sollten einfühlsam<br />

sein, aber auch professionelle<br />

Distanz wahren können. Und<br />

sie müssen einen gültigen Führerschein<br />

besitzen. Denn ohne Auto<br />

können sie die Pflegetour nicht in <strong>de</strong>r<br />

vorgeschriebenen Zeit bewältigen.<br />

Welche <strong><strong>Beruf</strong>e</strong> eignen sich am<br />

besten?<br />

Die besten fachlichen Voraussetzungen<br />

bringen Altenpfleger/<br />

-innen sowie Gesundheits- und<br />

Krankenpfleger/-innen mit.<br />

Wie sind die <strong>Beruf</strong>saussichten?<br />

Gut. Es gibt immer mehr alte und<br />

immer mehr pflegebedürftige Menschen,<br />

die in <strong>de</strong>r eigenen Wohnung<br />

bleiben möchten o<strong>de</strong>r sich die<br />

Kosten für ein Pflegeheim nicht leisten<br />

können.<br />

DIE VERSORGUNG PFLEGEBEDÜRFTIGER MENSCHEN<br />

In Deutschland gibt es über 2 Millionen pflege-<br />

bedürftige Menschen. Davon wer<strong>de</strong>n 1,44 Millionen<br />

Pflegebedürftige zu Hause betreut: 1 Million durch<br />

Angehörige, 440.000 durch über 10.000 Pflege-<br />

dienste mit rund 190.000 Beschäftigten.<br />

Quelle: Deutsches Institut für angewandte Pflegeforschung e. V. (dip), Pflege-<br />

Thermometer 2004<br />

IMMER MEHR PFLEGEBEDÜRFTIGE MENSCHEN<br />

Dank <strong>de</strong>s medizinischen Fortschritts wer<strong>de</strong>n immer<br />

mehr Menschen ein hohes Alter erreichen. Geschätzt<br />

wird, dass diese Entwicklung zu einer steigen<strong>de</strong>n Zahl<br />

von Pflegebedürftigen führt. Dies be<strong>de</strong>utet auch eine<br />

wachsen<strong>de</strong> Nachfrage nach Pflegefachkräften.<br />

Quelle: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), Wochenbericht<br />

42/99<br />

BERUFSWAHL 11


AUSBILDUNG<br />

VORSTELLUNGSGESPRÄCH:<br />

So präsentierst du dich richtig<br />

In einem Vorstellungsgespräch musst du dich von <strong>de</strong>iner besten Seite zeigen und dich auch so<br />

verhalten. Dies wird dir leichter fallen, wenn du dich auf das Gespräch in Ruhe vorbereitest.<br />

DAS VORSTELLUNGSGESPRÄCH VON STEFANIE<br />

Stefanie sitzt im Bus nach Halblech.<br />

Dort hat das Allgäuer Unternehmen<br />

Otto Bihler Maschinenfabrik GmbH<br />

& Co. KG seinen Sitz.<br />

An <strong>de</strong>r Rezeption mel<strong>de</strong>t sie sich an.<br />

Nervös blättert sie die Prospekte<br />

durch, die das Warten verkürzen sollen.<br />

Da kommt schon Peter Erd, <strong>um</strong><br />

sie abzuholen. Er ist bei Bihler unter<br />

an<strong>de</strong>rem verantwortlich für die<br />

Ausbildung von Industriekaufleuten.<br />

Freundlich reicht Stefanie ihm die<br />

Hand und sagt ihren Namen. Sie<br />

weiß: Der persönliche Eindruck zählt<br />

als erstes.<br />

Stefanie hat sich vorher überlegt,<br />

welche Fragen im Vorstellungsgespräch<br />

an sie gestellt wer<strong>de</strong>n könnten.<br />

Sie hat eine Antwort darauf,<br />

war<strong>um</strong> sie Industriekauffrau wer<strong>de</strong>n<br />

möchte. Und wo ihre Schwächen liegen:<br />

„Manchmal bin ich frem<strong>de</strong>n<br />

Personen gegenüber etwas schüchtern“,<br />

gesteht sie. „Hier saßen schon<br />

Bewerber, die <strong>de</strong>n Mund nicht aufbekommen<br />

haben. Sie aber hören aufmerksam<br />

zu, und Ihre Antworten sind<br />

sehr durchdacht“, muntert Peter Erd<br />

sie auf.<br />

Stefanie freut sich. „Ich hätte selbst<br />

noch gerne eine Frage gestellt.“ Herr<br />

Schwarz, ein Kollege von Peter Erd,<br />

schaut von <strong>de</strong>n Unterlagen auf. „Nur<br />

Mut! Was möchten Sie <strong>de</strong>nn von uns<br />

wissen?“ Stefanie hat sich im Internet<br />

über Bihler informiert und zieht einen<br />

Computerausdruck aus <strong>de</strong>r Tasche.<br />

„Hier steht, dass Ihre Firma <strong>de</strong>r weltweit<br />

größte Hersteller von Stanz-<br />

Biegeautomaten für die Umformtechnik<br />

ist. Können Sie mir diesen<br />

technischen Begriff bitte erklären?“<br />

Stefanie hört aufmerksam zu, was ihr<br />

<strong>de</strong>r Ausbildungsleiter für die kaufmän-<br />

12 AUSBILDUNG<br />

nischen Ausbildungsberufe jetzt schil<strong>de</strong>rt.<br />

„Wenn Sie erst einmal bei uns<br />

sind, lernen Sie das alles ganz<br />

schnell“, sagt Peter Erd. Heißt das,<br />

dass sie <strong>de</strong>n Ausbildungsplatz bekommt?<br />

Stefanie verkneift sich die<br />

Frage, die ihr auf <strong>de</strong>r Zunge liegt. Denn<br />

sie weiß, ein Ausbildungsvertrag wird<br />

nicht im direkten Anschluss an ein<br />

Vorstellungsgespräch unterschrieben.<br />

Den Flyer „JOB-<br />

PROFI – Tipps zur<br />

erfolgreichen Bewerbung<br />

für einen<br />

Ausbildungsplatz“<br />

erhältst du bei<br />

<strong>de</strong>r <strong>Beruf</strong>sberatung<br />

<strong>de</strong>iner Agentur<br />

für Arbeit.


DIE SILBERNE SCHEIBE MIT DEN VIELEN TIPPS<br />

Sophia bereitet sich mit <strong>de</strong>r<br />

MACH’S RICHTIG CD-ROM „Bewerbung<br />

<strong>um</strong> eine Ausbildungsstelle“<br />

auf ihr Vorstellungsgespräch<br />

vor.<br />

Ich habe zwar noch ein wenig Zeit<br />

bis z<strong>um</strong> Vorstellungsgespräch, aber<br />

es kann ja nicht scha<strong>de</strong>n, dass ich<br />

mich bereits jetzt vorbereite. Also<br />

schiebe ich die MACH’S RICHTIG<br />

CD-ROM „Bewerbung <strong>um</strong> eine Ausbildungsstelle“<br />

in <strong>de</strong>n PC.<br />

Unter <strong>de</strong>m Menüpunkt „Vorstellungsgespräch“<br />

fin<strong>de</strong> ich zunächst zwei<br />

Punkte: „Wie bereite ich mich vor?“<br />

und „Ablauf und Nachbereitung <strong>de</strong>s<br />

Gesprächstermins“. Ich klicke <strong>de</strong>n<br />

ersten Punkt an: „Eine Einladung<br />

z<strong>um</strong> Vorstellungsgespräch zeigt,<br />

dass Ihre Bewerbung beim Unternehmen<br />

gut ankam“, lese ich und<br />

rufe die Infobox auf, in <strong>de</strong>r es <strong>um</strong><br />

<strong>de</strong>n ersten Eindruck geht. Ich soll<br />

daran <strong>de</strong>nken zu lächeln. Wer<strong>de</strong> ich<br />

mir merken.<br />

Und so geht es weiter mit guten<br />

Tipps, <strong>de</strong>n Fragen und Antworten,<br />

Checklisten und immer wie<strong>de</strong>r Aufgaben<br />

z<strong>um</strong> Üben. Ein Vi<strong>de</strong>ofilm vermittelt<br />

mir einen realistischen<br />

Eindruck über <strong>de</strong>n Ablauf eines Vorstellungsgesprächs<br />

von <strong>de</strong>r Begrüßung<br />

bis zur Verabschiedung.<br />

Und dann nehme ich noch an einem<br />

virtuellen Vorstellungsgespräch teil.<br />

Ich muss aus jeweils drei Antworten<br />

eine auswählen, die mir zutreffend<br />

erscheint. Und je<strong>de</strong>s Mal liege ich<br />

richtig. Das macht mir Mut für mein<br />

Vorstellungsgespräch.<br />

Die CD-ROM kannst du gegen eine<br />

Schutzgebühr von 7,50 Euro bestellen<br />

bei:<br />

Bun<strong>de</strong>sagentur für Arbeit<br />

Bestell-Service, c/o IBRo Funk und<br />

Marketing GmbH<br />

Kastanienweg 1<br />

18184 Roggentin<br />

E-Mail: arbeitsagentur@ibro.<strong>de</strong><br />

„Bewerbung <strong>um</strong> eine Ausbildungsstelle“<br />

kannst du auch im Internet<br />

unter www.machs-richtig.<strong>de</strong>, Menüpunkt<br />

„Bewerbung“, nutzen.<br />

Das erste Vorstellungsgespräch von Sophia: Trotz Vorbereitung ist Sophia etwas nervös.<br />

Aber sie weiß, was auf sie zukommt und wird ihre Nervosität im Gespräch in <strong>de</strong>n<br />

Griff bekommen.<br />

AUSBILDUNG 13<br />

Checkliste:<br />

Vorbereitung<br />

Termin für das Vorstellungsgespräch<br />

telefonisch o<strong>de</strong>r<br />

schriftlich bestätigen.<br />

Bewerbungsunterlagen nochmals<br />

durchlesen, damit mir<br />

im Gespräch alle Arg<strong>um</strong>ente<br />

gegenwärtig sind, z<strong>um</strong> Beispiel<br />

war<strong>um</strong> ich mich gera<strong>de</strong><br />

in diesem Betrieb beworben<br />

habe.<br />

Weitere Arg<strong>um</strong>ente sammeln,<br />

mit <strong>de</strong>nen ich die Gesprächspartner<br />

von mir überzeugen<br />

kann. Z<strong>um</strong> Beispiel:<br />

Kann ich mit zusätzlichen<br />

Erfahrungen und Fähigkeiten<br />

Pluspunkte sammeln, etwa,<br />

dass ich zweisprachig aufgewachsen<br />

bin?<br />

Informationen über das Unternehmen<br />

einholen, die mir<br />

im Vorstellungsgespräch helfen.<br />

Mögliche Fragen <strong>de</strong>r Personalverantwortlichendurchspielen,<br />

z<strong>um</strong> Beispiel: Habe<br />

ich mir Antworten auf möglicherweise<br />

unangenehme<br />

o<strong>de</strong>r kritische Fragen überlegt?<br />

Eigene Fragen überlegen,<br />

die ich an meine Gesprächspartner<br />

habe, z<strong>um</strong> Beispiel<br />

nach Ausbildungsschwerpunkten<br />

o<strong>de</strong>r Arbeitszeiten.<br />

Das Gespräch im Rollenspiel<br />

mit einer Freundin o<strong>de</strong>r<br />

einem Freund üben.<br />

in Anlehnung an: MACH’S RICHTIG CD-ROM<br />

„Bewerbung <strong>um</strong> eine Ausbildungsstelle“


AUSBILDUNG<br />

DAS GEHEIMNIS DER KÖRPERSPRACHE<br />

Peter Erd von <strong>de</strong>r Otto Bihler Maschinenfabrik GmbH & Co. KG kommentiert kurz und knapp Situationen,<br />

die im Vorstellungsgespräch typisch sind.<br />

FALSCH: Die Bewerberin scheut <strong>de</strong>n<br />

direkten Blickkontakt. Wer wegsieht<br />

o<strong>de</strong>r sich abwen<strong>de</strong>t, wirkt uninteressiert.<br />

RICHTIG: Die Bewerberin hält Blickkontakt.<br />

Hier sitzt ein offener, freundlicher<br />

Typ, <strong>de</strong>r lächelt und gut in unser<br />

Team passt.<br />

FALSCH<br />

FALSCH: Die Bewerberin nimmt<br />

eine Haltung ein, die für <strong>de</strong>n Anlass<br />

viel zu lässig ist. Im Vorstellungsgespräch<br />

kommt es nicht darauf an,<br />

beson<strong>de</strong>rs cool zu wirken.<br />

RICHTIG: Diese Haltung gefällt mir.<br />

Der Oberkörper ist leicht nach<br />

vorne geneigt. Das zeigt das Interesse<br />

<strong>de</strong>r Bewerberin und ihre<br />

Aufmerksamkeit.<br />

14 AUSBILDUNG<br />

RICHTIG<br />

FALSCH<br />

FALSCH<br />

RICHTIG<br />

FALSCH: Die Bewerberin wirkt unsicher<br />

und stark angespannt. Ihre Beine<br />

sind fest aneinan<strong>de</strong>r gedrückt. Sie<br />

fühlt sich unwohl und hält sich am<br />

Stuhl fest.<br />

RICHTIG: Die Bewerberin wirkt selbstsicher<br />

und konzentriert. Sie hört aufmerksam<br />

zu und macht sich Notizen.<br />

RICHTIG


NACHGEFRAGT<br />

Helfried<br />

Wachsmann,<br />

<strong>Beruf</strong>sberater<br />

bei <strong>de</strong>r Agentur<br />

für Arbeit in<br />

Kempten<br />

Wie stellt man sich im Vorstellungsgespräch<br />

positiv dar?<br />

Das, was man beson<strong>de</strong>rs gut kann,<br />

sollte immer im direkten Bezug z<strong>um</strong><br />

Ausbildungswunsch dargestellt wer<strong>de</strong>n.<br />

Dazu ist die frühzeitige Klärung<br />

<strong>de</strong>r sogenannten W-Fragen wichtig:<br />

DEINE MEINUNG BITTE!<br />

Wie wirkst du auf an<strong>de</strong>re?<br />

Den ersten Eindruck über dich gibst du durch <strong>de</strong>in Erscheinungsbild und <strong>de</strong>in Verhalten.<br />

Kreuze an, welche Aussage am meisten auf dich zutrifft.<br />

Ich bin ziemlich selbstsicher und wirke meist positiv auf an<strong>de</strong>re.<br />

Ich bin oft unsicher, wenn ich mit an<strong>de</strong>ren direkt zu tun habe. Ich glaube, die an<strong>de</strong>ren merken das auch<br />

sofort.<br />

Ich weiß nicht, wie ich auf an<strong>de</strong>re wirke.<br />

War<strong>um</strong> will ich einen bestimmten<br />

<strong>Beruf</strong> lernen?<br />

War<strong>um</strong> halte ich mich geeignet<br />

dafür?<br />

War<strong>um</strong> bewerbe ich mich bei einem<br />

bestimmten Unternehmen? Und<br />

war<strong>um</strong> sollten die gera<strong>de</strong> mich als<br />

Azubi nehmen?<br />

Wenn es <strong>um</strong> persönliche Schwächen<br />

geht, sollte man taktisch so klug<br />

sein, nur solche Schwächen zu nennen,<br />

die bei <strong>de</strong>r Ausbildung nicht ins<br />

Gewicht fallen. Schlanke Bewerber<br />

können schon mal zugeben, dass sie<br />

bei Stress gerne Schokola<strong>de</strong> essen.<br />

Wenn du an <strong>de</strong>in erstes Vorstellungsgespräch <strong>de</strong>nkst: Worauf musst du bei <strong>de</strong>inem Verhalten achten?<br />

Wie wirst du dich auf Vorstellungsgespräche vorbereiten?<br />

Schicke <strong>de</strong>inen Brief o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ine Postkarte spätestens bis z<strong>um</strong> 15. Dezember 2006 an:<br />

Redaktion MACH’S RICHTIG – Treffpunkt – Robinienweg 6, 67134 Birkenhei<strong>de</strong>.<br />

Bitte Absen<strong>de</strong>r, Telefonn<strong>um</strong>mer, Alter und Schule nicht vergessen. Eine Auswahl <strong>de</strong>r Zuschriften veröffentlichen wir<br />

im Treffpunkt <strong>de</strong>r nächsten MACH’S RICHTIG-Ausgabe. Du kannst uns <strong>de</strong>ine Meinung auch über <strong>de</strong>n „Treffpunkt“<br />

im MACH’S RICHTIG <strong>Beruf</strong>swahlportal unter www.machs-richtig.<strong>de</strong> mitteilen. Unter <strong>de</strong>n Einsen<strong>de</strong>rn verlosen wir<br />

zehn CDs (Top Ten).<br />

AUSBILDUNG 15


„Im Profil“ ist <strong>de</strong>r Titel <strong>de</strong>r MACH’S RICHTIG-<br />

Serie über Menschen, die etwas zu erzählen<br />

haben, über ihre Erfahrungen, Werte und<br />

Meinungen.<br />

Im Profil: Hendrik Still<br />

„Meine Ziele: Motorsport und<br />

Ausbildung“<br />

Hendrik Still ist 19 Jahre alt und einer <strong>de</strong>r<br />

schnellsten Kfz-Mechatroniker-Azubis Deutsch-<br />

lands. 1995 stieg er in <strong>de</strong>n Kartsport ein,<br />

2004 wechselte er in <strong>de</strong>n Tourenwagensport.<br />

Seit 2005 fährt Hendrik im Toyota Yaris Cup.<br />

Sein Sport verlangt vollen Einsatz. Da er meist<br />

donnerstags zu <strong>de</strong>n Rennstrecken anreist,<br />

ist Hendrik freitags ka<strong>um</strong> im Betrieb zu fin<strong>de</strong>n.<br />

Hinzu kommen Testfahrten, die meist während<br />

<strong>de</strong>r Woche stattfin<strong>de</strong>n. Das geht aber nur,<br />

weil auch sein Chef vom<br />

Motorsport begeistert ist<br />

und als Besitzer eines<br />

Rennstalls Hendrik und<br />

seinen Sport voll<br />

unterstützt.<br />

www.machs-richtig.<strong>de</strong><br />

Meine Erinnerungen an die Schulzeit:<br />

Ich habe sehr schöne Erinnerungen an meine<br />

Schulzeit. Die Schulzeit war <strong>um</strong> einiges ruhiger und<br />

ich hatte viel mehr Freizeit. Damals habe ich das<br />

aber nicht geschätzt und wollte so schnell wie möglich<br />

raus aus <strong>de</strong>r Schule.<br />

Diese Eigenschaften haben mir beson<strong>de</strong>rs geholfen:<br />

Für die Ausbildung hat mir beson<strong>de</strong>rs geholfen, dass<br />

ich mich schon immer für die Technik von Rennfahrzeugen<br />

interessiert habe.<br />

Das wür<strong>de</strong> ich gerne an mir än<strong>de</strong>rn:<br />

Ich wür<strong>de</strong> gerne manches etwas gelassener und<br />

ruhiger angehen. Da ich ein sehr emotionaler<br />

Mensch bin, steigere ich mich zu schnell in negative<br />

Phasen hinein.<br />

In solchen Momenten bin ich mit mir zufrie<strong>de</strong>n:<br />

Ich bin ganz beson<strong>de</strong>rs zufrie<strong>de</strong>n, wenn ich aus eigener<br />

Kraft ein tolles Ergebnis herausgefahren habe<br />

und von meinem Team und <strong>de</strong>n Sponsoren<br />

Glückwünsche erhalte. Diese Stun<strong>de</strong>n nach einem<br />

Rennen sind die tollsten. In <strong>de</strong>r Ausbildung bin ich<br />

zufrie<strong>de</strong>n, wenn ich ein Lob von meinem Meister<br />

o<strong>de</strong>r einem Arbeitskollegen bekomme.<br />

So gehe ich mit Rückschlägen <strong>um</strong>:<br />

Bei Rückschlägen bin ich früher eher ausgerastet<br />

und habe meinen Frust an an<strong>de</strong>ren ausgelassen,<br />

obwohl ich mehr auf mich selbst sauer war.<br />

Mittlerweile ziehe ich mich zurück, und mir ist nur<br />

noch eine große Enttäuschung anz<strong>um</strong>erken.<br />

Darauf musste ich privat verzichten:<br />

Durch meinen <strong>Beruf</strong> muss ich privat ka<strong>um</strong> auf etwas<br />

verzichten. Natürlich habe ich weniger Freizeit als zu<br />

meiner Schulzeit. Und durch <strong>de</strong>n Motorsport kommen<br />

meine Freundin und meine Freun<strong>de</strong> ab und zu<br />

etwas zu kurz.<br />

Diese Ziele will ich erreichen:<br />

Ich möchte zunächst meine Gesellenprüfung schaffen.<br />

Und es wäre toll, als Rennfahrer Karriere zu<br />

machen. Wenn ich im Motorsport als Fahrer o<strong>de</strong>r<br />

Teambesitzer mein Geld verdiene, habe ich mein<br />

größtes Ziel erreicht.

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