Link - Presse - Barmer GEK
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Arzneimittelreport<br />
18<br />
Ausgaben für Arzneimittel<br />
steigen weiter<br />
die Preise für Arzneimittel steigen Jahr für Jahr an . Besonders<br />
extrem ist die Ausgabenentwicklung bei den teuren spezialpräparaten .<br />
das belegt der neueste BARMER <strong>GEK</strong> Arzneimittelreport 2010 .<br />
spezialmedikamente gegen Krebs,<br />
mul tiple sklerose und Rheuma werden<br />
von der Pharmaindustrie immer teurer<br />
verkauft . Während der durchschnittliche<br />
Ausgabenzuwachs für Arzneimittel<br />
bei rund sechs Prozent liegt, ist bei<br />
den besonders hochpreisigen Präparaten<br />
ein Kostenschub von bis zu 25<br />
Prozent zu verzeichnen . Laut Report<br />
verursachen allein 20 Medikamente<br />
ein Fünftel aller Arzneimittelausgaben .<br />
Auf Platz eins und zwei der ausgabenstärksten<br />
Medikamente befinden<br />
sich zwei Rheumamittel mit Ausgabensprüngen<br />
von 20 bis 26 Prozent<br />
gegenüber dem Vorjahr . Allein für diese<br />
beiden Präparate gab die BARMER<br />
<strong>GEK</strong> im Jahr 2009 knapp 117,5 Millionen<br />
Euro aus . Pro Fall sind das 16 .000<br />
beziehungsweise 24 .000 Euro .<br />
der Bremer Gesundheitsforscher Professor<br />
Gerd Glaeske fordert für die<br />
besonders teuren patentgeschützten<br />
Präparate eine Kassenzulassung auf<br />
Zeit, um sie danach neu zu bewerten .<br />
damit spielt der Autor des BARMER<br />
<strong>GEK</strong> Arzneimittelreports auf die mitunter<br />
zweifelhafte Wirkung neuer Medikamente<br />
an . ihm zufolge sind rund<br />
40 Prozent der sogenannten innovationen<br />
ohne zusätzlichen nutzen . „Wir<br />
können mit Arzneimitteln sparen, wir<br />
können aber auch weiterhin an Arzneimitteln<br />
sparen“, so Glaeske .<br />
Vor einer Überforderung der gesetzlichen<br />
Krankenversicherung warnt an-<br />
BARMER <strong>GEK</strong> GEsundhEit konkret 3 2010<br />
Arzneimittel Top 10<br />
Führende Arzneimittel der BARMER <strong>GEK</strong> im Jahr 2009 nach Ausgaben*<br />
Präparat/Indikation Ausgaben in Mio. € Änderung zum Vorjahr<br />
1 humira (Rheumatische Arthritis) 62,828 +26%<br />
2 Enbrel (Rheumatische Arthritis) 54,592 +20%<br />
3 Rebif (Multiple sklerose) 44,023 +14%<br />
4 Copaxone (Multiple sklerose) 38,253 +24%<br />
5 Avonex (Multiple sklerose) 36,998 +12%<br />
6 symbicort (Asthma) 36,085 +14%<br />
7 Betaferon (Multiple sklerose) 34,144 -3%<br />
8 Glivec (Krebserkrankungen) 33,910 +17%<br />
9 seroquel (schizophrenie) 33,025 +22%<br />
10 Omep (Magenerkrankungen) 32,107 -12%<br />
* Angaben gerundet<br />
gesichts dieser Entwicklung der stellvertretende<br />
Vorstandsvorsitzende der<br />
BARMER <strong>GEK</strong>, dr . Rolf-ulrich schlenker .<br />
„sicherlich ist ein teil der Kostensteigerungen<br />
demografisch bedingt und<br />
durch therapieerfolge auch gerechtfertigt<br />
. die Pharmakotherapie gehört<br />
unzweifelhaft zu den innovativsten<br />
Versorgungsbereichen, die mitunter<br />
große Fortschritte macht . Warum aber<br />
erhält man das innovative Krebsmit-<br />
Tipp konkret<br />
den BARMER <strong>GEK</strong> Arzneimittelreport<br />
2010 kann man mit wichtigen<br />
Zusatzinfos im Web herunterladen:<br />
www .barmer-gek .de/<br />
arzneimittelreport2010<br />
Quelle: BARMER <strong>GEK</strong> Arzneimittel-Report 2010<br />
tel Glivec in Großbritannien für 1 .800<br />
Euro, bei uns aber für 2 .800 Euro?“<br />
schlenker begrüßt in diesem Zusammenhang<br />
das Pharma-sparpaket der<br />
Bundesregierung, das mittelfristig die<br />
Arzneikosten um 1,5 Milliarden Euro<br />
senken soll . „Es ist an der Zeit, die Arzneimittelpreisbildung<br />
vernünftig zu gestalten“,<br />
so der Vize-Chef der BARMER<br />
<strong>GEK</strong> . Zurzeit kann die Pharmaindustrie<br />
die Preise für patentgeschützte Präparate<br />
praktisch selbst festlegen . das<br />
Vorhaben von Bundesgesundheitsminister<br />
Philipp Rösler, das Preismonopol<br />
der industrie aufzubrechen und der<br />
Ausgabendynamik bei den innovativen<br />
Medikamenten einen Riegel vorzuschieben,<br />
erhält deshalb die volle<br />
unterstützung der BARMER <strong>GEK</strong> .