Heft 68-12 - Gewerkschaft für Tiere

BRENNPUNKTE 68 ⏐ 2012 7
Wunschliste des Igels
Wenn die Herbst- bzw. Winterzeit bevor-
steht, sucht sich der Igel einen sicheren Win-
terplatz, bereitet sich auf einen langen, eisi-
gen und finsteren Winter vor, wobei er in der
Regel Laub, Holzstapel und dergleichen auf-
sucht, um sich ein gemütliches und schneesi-
cheres Lager einzurichten. Viele Tierschützer
sind der falschen Ansicht, dass der Igel am
besten zu Hause in wohltemperierten Räu-
men aufgehoben ist. Das ist ein Irrtum. Die
Fürsorge vieler Menschen hat dem Igel schon
manchmal den Dolchstoß versetzt. Igel sind
am besten in der Natur aufgehoben, ohne
DR. ARPÁD VON GAÁL
Heizung, ohne Extrafu�er und ohne Milch,
die ihnen regelrecht auf den Magen
schlägt. Deshalb beachten Sie bi�e, dass
Igel nur bei sichtlichen Auffälligkeiten und
Unregelmäßigkeiten der menschlichen
Fürsorge bedürfen, z. B. kranke und mage-
re Igel, von einem Tierarzt oder von Men-
schen, die mit ihm umzugehen wissen und
ihn als Wild�er verstehen und ihn schnell
wieder ins Freie entlassen, sobald er ku-
riert ist.
Vielfach hil� bereits ein Blick auf die Igel-
waage, ob z.B. noch Au�aunahrung für
den Winter mit fe�en Würmern ange-
bracht ist; denn schließlich zehren die
Wintermonate am Körper und rauben bis
zu 40% des Herbstgewichtes.
Deshalb gehen Sie mit besonderer Um-
sicht und Sorgfalt mit unseren stacheligen
Vierbeinern um und verstehen Sie diese
bi�e nicht als Schmuse�ere oder gar als
Haus�ere, sondern als Wild�ere.
Das ideale Winterquartier für Igel: Stroh, Laub und Reisig