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Das Magazin der Burkhalter Technics AG

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<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>der</strong> <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> // Herbst 10 //<br />

Grossprojekte Schweiz // Verkehrstechnik // Installationen // Services // Gebäudetechnik // Telematic // Security<br />

auf<br />

DrAHT.<br />

WAllisellen<br />

WirD neu<br />

Bahnhof und<br />

Zentrum<br />

haBen sich<br />

verwandelt.<br />

MinerGie isT<br />

quAliTäT<br />

wer energie<br />

spart, schafft<br />

mehrwert für<br />

haus und hof.<br />

ein Know-how-transfer<br />

Zwischen Zürich und indien<br />

CH-leHre<br />

MACHT<br />

sCHule


inhalt editorial<br />

<strong>Das</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>der</strong> <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> // Herbst 10 //<br />

aufDrAHT.<br />

Wallisellen: Zentrumsbau und Bahnhofsbau definieren<br />

den Dorfkern neu. // Seite 4<br />

Minergie: Energiesparen ist eine Sache des Komforts,<br />

sagt Ruedi Kriesi, Ehrenmitglied des Vereins Minergie Schweiz. // Seite 10<br />

lenzburg: Ein neues Zentralgefängnis dient als multifunktionale<br />

Vollzugseinrichtung mit mehr als 100 Zellenplätzen. // Seite 12<br />

Volketswil: Saturn baut mitten in <strong>der</strong> Gewerbezone<br />

seinen zweiten Vertriebsmarkt in <strong>der</strong> Schweiz. // Seite 22<br />

Glatt: <strong>Das</strong> Shoppingcenter, das alle an<strong>der</strong>en in den<br />

Schatten stellt. // Seite 24<br />

Impressum: «aufDRAHT» ist eine Kundenzeitschrift <strong>der</strong> <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> Zürich und erscheint in unregelmässigen Abständen.<br />

Konzeption, Text: Claudia Berke, archipress@bluewin.ch, Chabrey Grafik: Othmar Rothenfluh, Zürich<br />

Redaktion: Peter Michel, <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> und archipress.ch Korrektorat: Ruth Rybi, Gockhausen<br />

Fotos: Glatt, Zürich, Markus Fischer, Uster, Daniel Boschung, Wallisellen, Rita Palanikumar, Zürich Druckerei: Reproscan, Zürich<br />

| 02 | 03 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Herbst 10<br />

10 18<br />

Peter Michel // Geschäftsführer <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> //<br />

«Die VielfälTiGkeiT<br />

unserer ArBeiTen isT<br />

eine unserer Grossen<br />

sTärken.»<br />

<strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> installiert im Gefängnis und im shoppingcenter, in <strong>der</strong><br />

Wohnüberbauung und im Bahnhof. Damit habe ich nur gerade aufgezählt, was wir<br />

Ihnen in dieser Nummer zeigen. Es ist diese Vielfältigkeit, diese Flexibilität, die uns auszeichnet.<br />

Gleichzeitig motiviert das auch unsere Mitarbeiter. Wer heute für die Installationen <strong>der</strong><br />

Gebäudeautomation in einem Shoppingcenter verantwortlich ist, steht morgen auf <strong>der</strong> Baustelle<br />

einer grossen Wohnüberbauung. An immer neuen Herausfor<strong>der</strong>ungen wächst eine Firma und<br />

mit ihr je<strong>der</strong> einzelne Mitarbeiter.<br />

Damit wir an unseren Aufgaben aber auch wirklich wachsen und reifen, sind<br />

wir auf gut ausgebildete Handwerker angewiesen. Die Schweiz kennt ein weltweit<br />

anerkanntes Ausbildungskonzept. Die <strong>Burkhalter</strong> Gruppe engagiert sich stark in <strong>der</strong> Ausbildung<br />

von Lernenden. Sie sind unsere Zukunft. In diesen Wochen haben bei <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> alle<br />

24 Lernenden mit Erfolg ihre Abschlussprüfungen bestanden.<br />

Dieses Know-how haben wir in den vergangenen Wochen nach Indien exportiert. Drei junge Unternehmer<br />

aus dem aufstrebenden asiatischen Land waren unsere Gäste und schauten uns während<br />

drei Wochen über die Schulter. Sie wollen zu Hause in Jaipur und in Magalore an ihre Jungen<br />

weitergeben, was sie hier punkto Ausbildung gesehen und gehört haben. Wir haben mit<br />

«aufDRAHT» die jungen Unternehmer einen Tag lang begleitet.<br />

Peter Michel


projekt: zentrumsüberbauung wallisellen WAllisellens Zentrum konZentriert sich zwischen <strong>der</strong> Neugutstrasse, <strong>der</strong><br />

Unteren Bahnhofstrasse, <strong>der</strong> ehemaligen Güterstrasse und <strong>der</strong> Kirchstrasse. An diesem<br />

Schnittpunkt ist die neue Zentrumsüberbauung entstanden. Eine gedeckte Arkade führt<br />

dem Neubau an <strong>der</strong> Neugutstrasse entlang. <strong>Das</strong> Gebäude nimmt den natürlich abfallenden<br />

Verlauf des Terrains auf. So entsteht ein zweigeschossiger Sockelbau.<br />

Für die Walliseller ist <strong>der</strong> neue Bahnhof <strong>der</strong> entscheidende Bau <strong>der</strong> gesamten Überbauung,<br />

denn hier wird ab Dezember 2010 die neue Glattalbahn haltmachen. Sie verbindet den Ort<br />

im Osten Zürichs mit dem Flughafen und mit Zürich Stettbach. Wallisellen ist damit nur<br />

noch einen Katzensprung von allen wichtigen Infrastruktureinrichtungen des Grossraums<br />

Zürich entfernt: von <strong>der</strong> City, vom Hauptbahnhof und vom Flughafen.<br />

DreHsCHeiBe für MensCH<br />

unD zuG, Bus unD AuTo<br />

DIe zenTRumSübeRbAuunG WAllISellen<br />

GIbT Dem keRn DeS DoRfeS eIn GeSIcHT<br />

mIT eInem neuen bAHnHof, lADenlokAlen,<br />

büRoGebäuDen unD WoHnunGen.<br />

| 04 | 05 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Herbst 10<br />

Die Hänseler Immokonzept <strong>AG</strong>, als Totalunternehmerin <strong>der</strong> gesamten Zentrumsüberbauung,<br />

wollte das Bahnhofsgebäude als Drehscheibe des öffentlichen Verkehrs gut integriert<br />

in den Gesamtbau wissen. Und das ist dem Architekturbüro CH Architekten aus Wallisellen<br />

gelungen.<br />

Der Bahnhof steht auf Stützen, was dem grossvolumigen – 300 m langen – Baukörper viel<br />

von seiner Masse nimmt. Die Bekleidung mit den kleinformatigen verzinkten Platten und die<br />

Bandfenster tragen das ihre dazu bei. Der Bau erinnert an eine Lokomotive.<br />

Er beherbergt in den oberen Geschossen Büroräume, im Erdgeschoss sind alle «verkehrsbedingten»<br />

Nutzungen untergebracht wie Perrons, <strong>der</strong> Busbahnhof, das Veloparking, die<br />

Fussgängerunterführung zu den Geleisen, <strong>der</strong> Billetverkauf, Verkaufsläden und die Erschliessung<br />

zu den Büros. Ein Vordach fasst alle diese öffentlichen Nutzungen zusammen<br />

Zwei Gebäude – eine<br />

GeStalteriSche einheit<br />

<strong>Das</strong> Bahnhofsgebäude erinnert an eine<br />

Lokomotive. 300 m lang ist <strong>der</strong> markante<br />

Bau, mit verzinkten Metallplatten bekleidet<br />

und auf einen Sockel gebaut (links).<br />

Der Bahnhof ist die Drehscheibe für den<br />

öffentlichen Verkehr mit <strong>der</strong> Haltestelle <strong>der</strong><br />

neuen Glattalbahn, die im Dezember 2010<br />

eröffnet wird. Wallisellen und damit auch die<br />

neue Zentrumsüberbauung sind dann nicht<br />

nur mit <strong>der</strong> S-Bahn und dem Bus, son<strong>der</strong>n<br />

zusätzlich mit <strong>der</strong> neuen Bahn an das gesamte<br />

Schienennetz im Grossraum Zürich<br />

angebunden. Im Gebäude befinden sich<br />

neben <strong>der</strong> Bahnhofsinfrastruktur wie Ticketverkauf,<br />

Kiosk, Velounterstand, Toilettenanlagen<br />

etc. grosszügige Büroräume. Im Bau<br />

an <strong>der</strong> Neugutstrasse sind ein Einkaufszentrum,<br />

ein Restaurant, Büro- und Gewerberäume<br />

plus 61 Wohnungen untergebracht.<br />

Zwischen den beiden Gebäuden befindet<br />

sich <strong>der</strong> überdachte neue Bahnhofsplatz.


projekt: zentrumsüberbauung wallisellen<br />

| 06 | 07 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Herbst 10<br />

neueS Zentrum Schafft neuen<br />

Städtebaulichen akZent<br />

<strong>Das</strong> Quartier im Bereich Bahnhof, Kirchstrasse, Neugut-<br />

und ehemalige Güterstrasse zeichnet sich durch<br />

eine vielfältige Nutzung aus. Wohnen, Arbeiten, Einkaufen<br />

und öffentlicher Verkehr finden hier neben- und<br />

miteinan<strong>der</strong> statt. Und das bleibt mit <strong>der</strong> neuen Überbauung<br />

so. Allerdings wird das ganze baulich akzentuiert.<br />

Die Untere Bahnhofstrasse und die Neugutstrasse werden<br />

durch geschlossene Baufronten definiert, das Kon-<br />

glomerat von niedrigen Altbauten, leer stehenden Lager-<br />

und Produktionshallen, Brachen und Parkplätzen ist aufgehoben.<br />

Oben rechts: Blick vom Bahnhofsbau auf die<br />

zweigeschossige Halle und die Zentrumsüberbauung.<br />

Links: das Bahnhofsgebäude mit umlaufendem Vordach.<br />

und unterstreicht das Langgezogene des Körpers. Gleichzeitig wirkt <strong>der</strong> Bau als Lärmschutzwand<br />

für die vier dahintergestellten Punktbauten <strong>der</strong> Zentrumsüberbauung an<br />

<strong>der</strong> Neugutstrasse mit den Wohnungen.<br />

die GeSamte ÜberbauunG umfaSSt SechS Gebäude mit einer Gesamtnutzfläche<br />

von 18 400 m 2 , den Längsbau, das Bahnhofsgebäude und die vier Punktbauten.<br />

Die Massivbau-Konstruktion ist in Verbundbauweise mit einer ausgeklügelten<br />

Erdbebensicherung erstellt. Nicht ganz einfach zu bewältigen waren die Tiefbauarbeiten.<br />

Der teilweise über 10 m hohe Baugrubenabschluss wurde mit einer Nagelwand<br />

vorgespannt, um Verformungen zu verhin<strong>der</strong>n. Im Bereich des Bahnhofsplatzes kamen<br />

Zugpfähle zum Einsatz und über weite Teile eine Pfahlfundation.<br />

<strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> zeichnete bei allen sechs Gebäuden für die Elektroinstallationen<br />

verantwortlich. Und das sind nicht wenige. Neben den üblichen Installationen ist die<br />

gesamte Überbauung mit einer Wärmerückgewinnungsanlage ausgerüstet. Geheizt<br />

wird mit einer Erdsonde, da alle Gebäude <strong>der</strong> Überbauung, auch <strong>der</strong> Bahnhof, nach<br />

Minergiestandard erstellt wurden. Die 61 Wohnungen sind mit einer Komfortlüftung<br />

ausgestattet und entsprechen mit dem Elektroantrieb für die Rafflamellen und den<br />

Multimediadosen in allen Räumen inklusive <strong>der</strong> Küchen einem anspruchsvollen Ausbau<br />

in Sachen Elektroinstallationen.<br />

Neben all diesen allgemeinen Installationen übernahm die <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong><br />

zusätzlich die Mieterausbauten für die Post und eine chemische Reinigung. Für<br />

Georges Stauffer, den Projektleiter <strong>der</strong> <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong>, war <strong>der</strong> enge Terminplan<br />

eine <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen. <strong>Das</strong> bestätigt auch Patrick Lüthi von CH Architekten. Die<br />

Von oben nach unten:<br />

Blick von <strong>der</strong> Neugutstrasse<br />

auf die Überbauung<br />

mit <strong>der</strong> Arkade. Die Punktbauten<br />

mit den Wohnungen<br />

gegen das Bahnhofsgebäude.<br />

An <strong>der</strong> Ecke<br />

Untere Bahnhofstrasse/<br />

Kirchstrasse öffnet sich<br />

die Überbauung mit<br />

einer doppelstöckigen<br />

Verglasung und <strong>der</strong><br />

Terrasse des Restaurants.


projekt: zentrumsüberbauung wallisellen<br />

Die grosszügigen Wohnungen<br />

– von 2,5- bis<br />

5,5-Zimmer-Maisonnettes<br />

– verteilen sich auf die<br />

Obergeschosse des Längsbaus<br />

an <strong>der</strong> Neugutstrasse<br />

und auf die Punktbauten.<br />

Hochwertige Holz-Metall-<br />

Fenster sorgen für optimalen<br />

Schallschutz, ein<br />

Langriemenparkett aus<br />

Akazie für hohen Wohnkomfort.<br />

| 08 | 09 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Herbst 10<br />

Baueingabe hatte das Architekturbüro, das den Auftrag direkt erhalten hatte, im März<br />

2007 gemacht. Der Spatenstich erfolgte sechs Monate später und im April 2010 zogen<br />

bereits die ersten Mieter ein.<br />

die wohnunGen waren bald vermietet. <strong>Das</strong> hat viel mit <strong>der</strong>en Anordnung<br />

und ihrem luxuriösen Ausbau zu tun. Die Wohnungen im Längsbau Neugutstrasse öffnen<br />

sich alle gegen den Bahnhof, gegen die gut besonnte Südseite. Einzig die Nebenräume<br />

sind Richtung Neugutstrasse hin angeordnet. Rechtwinklig dazu gruppieren<br />

sich die vier Kuben, die sogenannten Punktbauten. Diese Wohnungen werden über<br />

Brücken von den Treppenhäusern des Längsbaus her erschlossen. Auch hier sind die<br />

Wohnräume Richtung Süden ausgerichtet.<br />

Die Schlafräume Richtung Osten o<strong>der</strong> Westen gehen in lärmgeschützte Zwischenhöfe.<br />

Alle Wohnungen verfügen über ein maximales Mass an Privatheit. Aus den oberen<br />

Stockwerken geniessen die Bewohner eine fulminante Aussicht auf den Zürichberg<br />

und in die Alpen. Trockenen Fusses sind sowohl <strong>der</strong> ÖV als auch das eigene Auto im<br />

unterirdischen Parking zu erreichen.<br />

Der Ausbau mit Parkett, grosszügige Küchen, viele Einbauschränke, Waschmaschine<br />

und Tumbler in <strong>der</strong> Wohnung, eine energiesparende Heizung und die Komfortlüftung<br />

machen die Wohnungen zu begehrten Objekten. Einen beson<strong>der</strong>en Reiz bieten<br />

die mit Lärchenholzrosten ausgelegten Balkone.<br />

Dem Längsbau kommt die Funktion eines Erschliessungsbaus zu, sowohl für die Wohnungen<br />

wie auch für die Läden. Die obere Verkaufsebene liegt auf <strong>der</strong> Höhe <strong>der</strong> Neugutstrasse,<br />

die untere auf <strong>der</strong> Höhe des Bahnhofsplatzes. Sie wird über eine zweigeschossige<br />

Eingangshalle erschlossen. Zwei Rolltreppen verbinden die beiden Etagen.<br />

Die Halle ist transparent gestaltet mit Durchblick auf den grossen, neuen Bahnhofsplatz,<br />

<strong>der</strong> als Drehscheibe für den öffentlichen Verkehr dient.<br />

Blickfang <strong>der</strong> Halle sind die runden Oblichter. Sie setzen einen farbigen Akzent.<br />

Die Bevölkerung von Wallisellen hat die Überbauung gut angenommen und belebt<br />

Halle und Vorplatz. Sie freut sich über Details. Zu den Favoriten gehört neben<br />

den Oblichtern <strong>der</strong> Halle die bewachsene Wand vis-à-vis des Bahnhofs. Auch<br />

Patrick Lüthi ist stolz drauf: «Wir wollten die Wand begrünen, ohne sie einfach mit<br />

Kletterpflanzen zu überziehen.» So haben die Architekten einen Rost entworfen, <strong>der</strong><br />

sich <strong>der</strong> Wand entlangzieht, mit Erde gefüllt und bepflanzt. Jetzt blüht es.<br />

tiefer enerGiebedarf<br />

dank minerGieStandard<br />

Die gesamte Zentrumsüberbauung ist im Minergiestandard<br />

ausgeführt. Zwar liegen noch keine Vergleichswerte<br />

vor, aber die Betreiberin rechnet gegenüber einem konventionell<br />

geheizten Bau mit einer Energieeinsparung<br />

von rund 40 Prozent.<br />

Die Überbauung ist mit einer Erdsondenheizung mit<br />

Wärmerückgewinnung ausgestattet. Damit können 80<br />

bis 85 Prozent des Heizbedarfs gedeckt werden. Der Rest<br />

wird mit einer Gasheizung erbracht. <strong>Das</strong> Gebäude ist<br />

zusätzlich mit einer Komfortlüftung ausgestattet, die<br />

Beleuchtung entspricht den Normen des Minergiestandards,<br />

ebenso die Geräte in den Wohnungen.<br />

Rechts: Die doppelstöckige Halle ist gedeckter Durchgang<br />

vom Bahnhof an die Neugutstrasse, Eingang ins<br />

Einkaufszentrum und Begegnungsort.


gespräch mit ruedi kriesi<br />

MinerGie isT ein koMforTlABel<br />

eIn GeSpRäcH mIT RueDI kRIeSI, Dem mAnn,<br />

DeR eIneR VISIon Von eneRGIeeffIzIenz Am<br />

bAu In 15 JAHRen zum DuRcHbRucH VeRHAlf.<br />

komfortvorteile mit Wenig mehrkosten. <strong>Das</strong> ist die<br />

Hauptbotschaft von Minergie. Und das ist die Erfolgsbotschaft von<br />

Minergie. Damit eroberte Minergie in etwas mehr als zehn Jahren<br />

den helvetischen Baumarkt. Angefangen hatte alles mit einer<br />

Nullenergiesiedlung in Wädenswil. Diese bewohnt Ruedi Kriesi<br />

seit 1990. Konzipiert hatte er sie zusammen mit dem Architekten<br />

Ruedi Fraefel. Was spektakulär tönt und für den damaligen Energiebeauftragten<br />

des Kantons Zürich Kriesi wie die Rettung aus<br />

dem Energienotstand aussah, interessierte aber kaum jemanden.<br />

«<strong>Das</strong> Haus fand nur wenige Nachahmer bei den Grünen», erzählt<br />

Ruedi Kriesi. Zusammen mit dem Ökonomen Heinz Uebersax kam<br />

Kriesi dem Problem bald auf die Schliche. Nicht die Grünen und<br />

Alternativen <strong>der</strong> frühen 1990er-Jahre, son<strong>der</strong>n <strong>der</strong> durchschnittliche<br />

Bauherr sollten künftige Kunden von energiearmen Bauten<br />

sein. «Wir mussten den Komfortgewinn für den Nutzer in<br />

den Mittelpunkt unserer Anstrengungen stellen», erklärt Ruedi<br />

Kriesi. Er betont immer wie<strong>der</strong>, dass es vor allem Heinz Uebersax war,<br />

dem dank klarer Analyse diese intellektuelle Parforceleistung gelang.<br />

Auf lange Sicht wenig Energiekosten, besserer Schutz vor Aussenlärm<br />

und Feuchteschäden, bessere Wie<strong>der</strong>verkäuflichkeit. <strong>Das</strong> sind<br />

die Argumente, die zum Erfolg führten. Rund 25% aller Neubauten<br />

und 2% aller Sanierungen in <strong>der</strong> ganzen Schweiz werden heute<br />

jährlich nach dem Minergiestandard zertifiziert. <strong>Das</strong> entspricht einer<br />

Bruttofläche von rund 4 Mio. m 2 – eine Erfolgsgeschichte. Aber<br />

es ist nicht das Ende <strong>der</strong> Fahnenstange. Minergie geht fremd. «Der<br />

| 10 | 11 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Herbst 10<br />

«DIe mARke mIneRGIe HAT<br />

DIe bAukulTuR VeRänDeRT.»<br />

RUEDi KRiESi<br />

Standard soll in Frankreich, Polen und Amerika Fuss fassen»,<br />

blickt Ruedi Kriesi in die Zukunft. Und er ist sich bewusst, dass<br />

dazu in Sachen Gebäudetechnik und auch bei den Mo<strong>der</strong>nisierungen<br />

noch viel zu tun ist. «Bauen ist eine dynamische Sache<br />

und genau so dynamisch entwickelt sich Minergie», erklärt<br />

Kriesi. So hat <strong>der</strong> Verein Minergie, gegründet 1998, 2001 das<br />

Label Minergie-P eingeführt. Der normale Minergiestandard<br />

kommt mit mindestens 50% weniger Energieverbrauch aus als<br />

<strong>der</strong> Durchschnittsbau. Beim Minergie-P-Standard sind die erneuerbaren<br />

Energien nicht nur empfohlen son<strong>der</strong>n Pflicht, ist<br />

die Luftdichtigkeit <strong>der</strong> Gebäudehülle nicht nur gut, son<strong>der</strong>n<br />

wird geprüft, die Wärmedämmung <strong>der</strong> Hülle ist statt 15 bis<br />

20 cm bis 30 cm dick, die Wärmeverteilung erfolgt über eine<br />

Luftheizung und die Haushaltgeräte <strong>der</strong> Klasse A sind erfor<strong>der</strong>lich.<br />

Eine Komfortlüftung aber haben beide Standards zwingend.<br />

Und sie trägt tatsächlich ganz entscheidend zum Komfort bei.<br />

minergie heisst dichte gebäudehülle, gebäudelüftung mit<br />

Wärmerückgewinnung, gebäudedämmung, südausrichtung<br />

<strong>der</strong> fenster, aussenliegende storen, thermische masse im<br />

innenraum und erneuerbare energien. Damit werden bereits<br />

mit dem normalen Minergiestandard Verbrauchswerte von<br />

38 kWh/m 2 erreicht. <strong>Das</strong> ist ein grosser energiepolitischer Schritt<br />

und zeigt, dass die Vision 2050, eine Schweiz, die nur noch<br />

2 t CO 2 pro Kopf und Jahr ausstösst, für den Gebäudebereich<br />

umsetzbar ist. Die gebaute Realität hat Ruedi Kriesi und dem<br />

Verein Minergie recht gegeben. Minergie ist <strong>der</strong> wichtigste<br />

Energiestandard in <strong>der</strong> Schweiz für Niedrigenergiehäuser.<br />

Zahlreiche einzelne Einfamilienhäuser und Siedlungen<br />

wie die Wohnsiedlung Ringstrasse in Chur, die Messe Luzern<br />

Halle 2, Sihlcity in Zürich, <strong>der</strong> Hauptsitz <strong>der</strong> IBM Schweiz in<br />

Zürich, <strong>der</strong> Neubau <strong>der</strong> IKEA in Spreitenbach, das Einkaufszent-<br />

rum Westside in Bern, <strong>der</strong> Neubau <strong>der</strong> Kantonsschule in<br />

Schaffhausen und vor allem die diversen Verwaltungs-<br />

bauten <strong>der</strong> Swiss Re in Adliswil und Zürich sind allesamt<br />

in Minergiestandards erbaut, neben 16 000<br />

weiteren Gebäuden. Die Swiss Re gehörte zu den Pionie-<br />

ren bei den Geschäftsbauten und erbaute ihr erstes Geschäftshaus<br />

nach Minergiestandard bereits im Jahre 2000.<br />

Die Versicherung hatte erkannt, dass sie Mehrwert schuf<br />

und wirbt auf ihrer Website mit: «25 000 m 2 Bürofläche mit<br />

rationeller Energieanwendung bei gleichzeitiger Verbesserung<br />

von Lebensqualität und Senkung des Energieverbrauchs.»<br />

Ruedi Kriesi setzte von Anfang an auf diesen Faktor.<br />

Minergie schafft Mehrwert. «<strong>Das</strong> vermuteten wir zu Anfang zwar<br />

nur», gibt Energieinitiant Ruedi Kriesi unumwunden zu. Und<br />

we<strong>der</strong> er noch die ZKB, die ihn bei seinen Bemühungen, Investoren<br />

zu finden, unterstützte, konnten wissen, ob sich das Zertifikat<br />

Minergie für den Investor bezahlt macht.<br />

Eine Studie vom März 2010 des CCRS, des Center for Corporate<br />

Responsibility und Sustainability <strong>der</strong> Uni Zürich zeigt<br />

es Schwarz auf Weiss: Für Wohnungen nach Minergiestandard<br />

sind die Mieter bereit, einen bis zu 6 % höheren Zins<br />

hinzublättern. Sie profitieren dafür von rund 6 % tieferen Nebenkosten.<br />

Erika Meins, die Verfasserin <strong>der</strong> Studie, hat nachgewiesen,<br />

dass Nachhaltigkeitsmerkmale bei Kauf- und Mietentscheidungen<br />

gemäss einer Unternehmensbefragung nach dem Preis die zweitwichtigste<br />

Rolle spielen.<br />

650 mio. m 2 Altbau stehen in <strong>der</strong> schweiz. Und hier will Kriesi<br />

erreichen, was er beim Neubau fast geschafft hat: «Hat <strong>der</strong> Eigentümer<br />

begriffen, dass er mit einer Sanierung nach Minergiestandard<br />

Lebensqualität gewinnt, dass es nicht mehr zieht,<br />

dass er keine Feuchteschäden mehr hat, dass er den Aussenlärm<br />

ruedi krieSi: «effiZienter enerGieeinSatZ<br />

erhöht die wohnqualität.»<br />

Als Leiter <strong>der</strong> Energiefachstelle des Kantons Zürich wurde<br />

Ruedi Kriesi bekannt. Heute arbeitet er bei <strong>der</strong> Zehn<strong>der</strong> Group,<br />

die Haustechnik für Minergiebauten herstellt. Er ist Leiter <strong>der</strong><br />

Strategiegruppe und Ehrenmitglied des Vereins Minergie.<br />

auch aussen halten kann, dass er den Wert <strong>der</strong> Liegenschaft wie<strong>der</strong> für<br />

einige Jahrzehnte sichern kann, saniert er die Häuser unter dem<br />

Aspekt <strong>der</strong> Energieeffizienz.»<br />

Was die hülle kann, kann das elektrische noch nicht. Ruedi Kriesi hat<br />

klare Ziele. Neben <strong>der</strong> Sanierung und dem Sprung ins Ausland will er<br />

vor allem bei <strong>der</strong> Haustechnik und beim Elektrischen Fortschritte machen:<br />

«Bei <strong>der</strong> Hülle haben die Fachleute ihre Hausaufgaben gemacht.<br />

Auf <strong>der</strong> Elektroseite ist das noch nicht <strong>der</strong> Fall. Die steigenden Ansprüche<br />

haben die Fortschritte laufend aufgefressen», erklärt Kriesi seine<br />

Unzufriedenheit. Die klassische Gebäudeautomation mit Bewegungsmel<strong>der</strong>n<br />

für die Lüftung, mit einer Heizung, die nur in benutzten Räumen<br />

läuft etc. ist nur dann effektiv, wenn das Gebäude schlecht isoliert<br />

ist. Bei Häusern, die gemäss Minergiestandard gedämmt sind und dank<br />

Kaskadenlüftung einen geringen Luftwechsel aufweisen, bewegen sich<br />

die Einsparungen im Promillebereich.» Fortschritte sieht Kriesi dagegen<br />

bei Geräten und <strong>der</strong> Beleuchtung. «Die neuen Leuchtmittel bringen<br />

Einsparungen.» Die Anfor<strong>der</strong>ungen an die Minergiebeleuchtung<br />

ist erfüllt, wenn die Raumgestaltung hell ist, Leuchtmittel <strong>der</strong> EU-Effizienzklasse<br />

A eingesetzt und mit elektronischen Vorschaltgeräten ausgerüstet<br />

werden, optimale Leuchtenreflektoren mit hohem Anteil an<br />

direktem Licht, Präsenz- und Tageslichtsteuerung eingebaut werden.<br />

Diese Massnahmen ermöglichen einen rund fünfmal tieferen Gesamtverbrauch<br />

und verringern dazu die Wärmelast <strong>der</strong> Beleuchtung. <strong>Das</strong><br />

kann in einem Büro eine spürbar tiefere Temperatur bedeuten. Denn<br />

für Ruedi Kriesi liegt grosses Verbesserungpotenzial bei <strong>der</strong> Kühlung:<br />

«<strong>Das</strong> ist ein Thema.» Er betont immer wie<strong>der</strong>, dass Minergie nur eine<br />

Beschleunigung des laufenden Trends in Richtung Komfort sei. «<strong>Das</strong><br />

war schon immer so.» Darauf beharrt <strong>der</strong> Energiefachmann. Und er<br />

hat wohl recht. Die Entwicklung im Gebäude ging vom Einzelofen zur<br />

Zentralheizung, von <strong>der</strong> Petrollampe zur Glühbirne, vom unisolierten<br />

Haus zum gedämmten Gebäude, von <strong>der</strong> Aussentoilette zum Luxusbad.<br />

«Aber», und hier setzt Ruedi Kriesi die Zäsur, «uns stehen für die<br />

weitere Entwicklung von Komfort nicht unbeschränkte Energieressourcen<br />

zur Verfügung. Und deshalb ist <strong>der</strong> Trend nur mit Energieeffizienz<br />

und erneuerbaren Energien fortzusetzen.»<br />

<strong>Das</strong> künftige minergiehaus wird rein elektrisch versorgt sein: Wärmepumpe,<br />

Beleuchtung, geräte. Es wird bereits in naher Zukunft<br />

entscheidend sein, woher die Gesellschaft die Energie bezieht. Ruedi<br />

Kriesi sieht Vorteile in <strong>der</strong> viel diskutierten Fotovoltaik: «Aber ich<br />

kann mir trotzdem nicht vorstellen, dass in Zukunft die Städte nach <strong>der</strong><br />

Sonne ausgerichtet werden.» Und darum ist er ein grosser Anhänger<br />

von Minergie-P und Minergie ECO: «Es geht nicht um die Menge Betriebsenergie,<br />

die noch eingespart werden kann, es geht um die Weiterentwicklung<br />

<strong>der</strong> Bautechnik, um Emissionen aus Baumaterialien,<br />

um graue Energien, denn jedes Gebäude benötigt Energie zur Erstellung.»<br />

mehr infos: www.minergie.ch


projekt: zentralgefängnis lenzburg<br />

In lenzbuRG<br />

enTSTeHT DAS<br />

moDeRnSTe<br />

zenTRAlGefänGnIS<br />

DeR ScHWeIz<br />

mIT 95 zellen.<br />

HinTer<br />

MAuern<br />

unD GiTTer<br />

GeBAuT<br />

Die Gebäudehülle,<br />

eine Betonkonstruktion<br />

mit einer hinterlüfteten,<br />

schwarzen Naturschieferfassade,<br />

bietet ausreichend<br />

Schutz vor Vandalismus<br />

und Ausbruch. Hier<br />

<strong>der</strong> Blick auf die Südseite<br />

mit <strong>der</strong> Aussenanlage für<br />

die Häftlinge <strong>der</strong> Abteilung<br />

60plus.<br />

| 12 | 13 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Herbst 10


projekt: zentralgefängnis lenzburg<br />

Der BAu sCHMieGT siCH in Die<br />

eHeMAliGe kiesGruBe.<br />

Ansicht Süd<br />

Ansicht Nord<br />

Längsschnitt<br />

Situation Mst. 1:1000<br />

Die Ansicht Süd zeigt im Hintergrund<br />

die bestehende Strafanstalt<br />

Lenzburg. <strong>Das</strong> neue Zentralgefängnis<br />

ist über ein Kabeltrassee<br />

mit <strong>der</strong> Strafanstalt<br />

verbunden. <strong>Das</strong> Gefängnis besteht<br />

aus drei Vollgeschossen<br />

und einem Dachgeschoss. Der<br />

Neubau ist über die Wilstrasse<br />

erschlossen. Mitarbeiter und<br />

Besucher kommen durch den<br />

äusseren Wirtschaftshof via<br />

Schleuse in den Kontrollraum im<br />

Erdgeschoss. Auf <strong>der</strong> Nordseite<br />

ist ein Parkplatz mit 40 Fel<strong>der</strong>n<br />

vorgesehen.<br />

| 14 | 15 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Herbst 10<br />

Ansicht Ost Ansicht West<br />

Querschnitt<br />

DAs geBäuDe Duckt sich als flacher Betonmonolith<br />

ins Gelände. Sichtbar für den Besucher ist von<br />

aussen als Erstes die 6 m hohe, das Terrain umfassende<br />

Mauer. Sie ist es, die deutlich macht, was sich<br />

dahinter verbirgt.<br />

<strong>Das</strong> Zentralgefängnis Lenzburg hat je ein Unter-,<br />

Erd- und Obergeschoss. Lang ist das Gebäude,<br />

118 m, und 24 m breit, geplant vom Architekturbüro<br />

Bollhal<strong>der</strong> + Eberle aus St. Gallen.<br />

<strong>Das</strong> Zentralgefängnis soll vor allem als Untersuchungsgefängnis<br />

betrieben werden. Im Laufe des<br />

Jahres 2011 geht es etappenweise in Betrieb. Zusätzlich<br />

zu den Untersuchungszellen ist in Lenzburg<br />

ein Trakt für erhöhte Sicherheit installiert, einer für<br />

Halbgefangenschaft, und eine Abteilung 60plus wird<br />

eingerichtet.<br />

Damit geht Lenzburg einen exemplarischen Weg.<br />

In diesem «Altersheim hinter Gittern» wird Resozialisierung<br />

klein geschrieben, denn hier sind Gefangene<br />

untergebracht, die kaum je wie<strong>der</strong> in die Freiheit<br />

entlassen werden, die aber alle in einem fortgeschrittenen<br />

Alter sind. Hintergrund dieser Neuerung im<br />

schweizerischen Strafvollzug ist das heutige strenge<br />

Regime im Umgang mit Verwahrten. Ihr Tagesablauf<br />

unterscheidet sich von dem an<strong>der</strong>er Gefangener. Sie<br />

verrichten vor allem Tätigkeiten im Hausdienst und<br />

in <strong>der</strong> Küche. Die Zellen sind so eingerichtet, dass<br />

Der Besucherkorridor im Erdgeschoss Süd öffnet<br />

sich gegen den halbrunden Hof. Hier sind die<br />

Fenster nicht vergittert, aber aus Sicherheitsglas.<br />

Rechts oben: eine Zelle in <strong>der</strong> Abteilung Untersuchungshaft<br />

in Normalausstattung, darunter eine<br />

Sicherheitszelle in beruhigendem Pink und ein<br />

Besucherraum mit Trennscheibe.<br />

auch Gefangene mit körperlichen Einschränkungen<br />

betreut werden können. Die Duschen sind mit Haltegriffen<br />

versehen. Sind zusätzliche pflegerische Leistungen<br />

nötig, will die Gefängnisleitung von ausserhalb<br />

die Spitex beiziehen. Ihre Freizeit verbringen<br />

diese Gefangenen unter an<strong>der</strong>em in einem extra für<br />

sie eingerichteten Garten. Die Architekten haben<br />

dafür eine optisch überzeugende Lösung gefunden.<br />

Auf <strong>der</strong> Südseite stülpt sich ein Halboval als offener<br />

gestufter Hof Richtung Mauer. Auf Hüfthöhe haben<br />

die Gefangenen die Möglichkeit, einige Quadratmeter<br />

Garten selber anzulegen.


projekt: zentralgefängnis lenzburg<br />

Wo Der HiMMel Die<br />

einziGe VerBinDunG<br />

nACH Aussen isT.<br />

| 16 | 17 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Herbst 10<br />

<strong>Das</strong> Zentralgefängnis Lenzburg<br />

ersetzt die Bezirksgefängnisse<br />

Bremgarten, Brugg, Laufenburg,<br />

Lenzburg und Zurzach mit 82<br />

Plätzen für Untersuchungshaft<br />

und 25 Plätzen für Spezialvollzug.<br />

Es gibt auch Zellen für die<br />

Haft von Müttern, die mit ihren<br />

Kin<strong>der</strong>n aufgenommen werden.<br />

Die gestaffelte Inbetriebnahme<br />

ist ab Mitte 2011 vorgesehen.<br />

<strong>der</strong> GeSamte baukörper iSt dank Seiner klaren Glie<strong>der</strong>unG<br />

gut erfassbar, von innen und von aussen. <strong>Das</strong> Erdgeschoss funktioniert als Infrastrukturgeschoss<br />

unter an<strong>der</strong>em mit Besucherräumen, Eingang mit Schleuse,<br />

Arztpraxis, Essraum, Vernehmungsräumen, Büros und Aufenthaltsräumen für das<br />

Personal. Drei Treppenhäuser erschliessen das Gebäude in <strong>der</strong> Vertikalen.<br />

Gefangene, Besucher und Personal sind strikt voneinan<strong>der</strong> getrennt. <strong>Das</strong> Ober-<br />

und das Untergeschoss sind nahezu einheitlich aufgebaut. 95 Zellen sind in den<br />

beiden Geschossen untergebracht, mehrheitlich Einerzellen. Einzig in <strong>der</strong> Frauenabteilung<br />

gibt es einige wenige Mutter-Kind-Zellen.<br />

Die Gebäudehülle besteht aus einer Betonkonstruktion mit einer hinterlüfteten,<br />

schwarzen Naturschieferfassade. Beim Bau von Gefängnissen stehen <strong>der</strong> Schutz<br />

des Personals, die Sicherheit vor Ausbruch und <strong>der</strong> Schutz vor Vandalismus an<br />

oberster Stelle. Auch die Fassade muss entsprechend ausgebildet sein.<br />

Für den Bauführer des Generalunternehmers Karl Steiner <strong>AG</strong> Bern, Johannes<br />

Flühler, zeigt sich an solchen Beispielen das Beson<strong>der</strong>e des Gefängnisbaus: «Da<br />

sind die deutlich auf den Zweck ausgerichteten Details wie doppelte Stahltüren<br />

und vergitterte Fenster auf <strong>der</strong> einen Seite, dann aber auch Überlegungen, ob eine<br />

Schieferplatte leicht aus <strong>der</strong> Verankerung gerissen und zur Waffe werden kann,<br />

die den Alltag auch in <strong>der</strong> Ausführung bestimmen.»<br />

Auch für die Elektroinstallateure war <strong>der</strong> Bau eines<br />

Gefängnisses etwas Beson<strong>der</strong>es. Urs Speck,<br />

Teamleiter Grossprojekte bei <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong>,<br />

zeigt das an einem Beispiel: «Noch nie haben<br />

wir für eine Mauer eine Laserüberwachungsanlage<br />

installiert.» Die <strong>Burkhalter</strong>s waren zeitweise<br />

mit bis zu zwölf Mann vor Ort, verlegten an die<br />

1800 Schalter, davon über 140 Schalter, die nur<br />

mit einem Schlüssel bedient werden können, dazu<br />

unter an<strong>der</strong>em 12 km Brandmeldekabel, 32 km<br />

UKV-Kabel, 10 km Schwachstromkabel für Alarmeinheiten,<br />

an die 12 km Starkstromkabel. In den<br />

Auftrag gehörten auch die Gegensprechanlage, die<br />

Rauchgasabzugsanlage, die Lichtsteuerung über<br />

KNX und die Lieferung sämtlicher Schaltschränke.<br />

Die erhöhten Sicherheitsanfor<strong>der</strong>ungen verlangten<br />

von den Installateuren oft zusätzliche Arbeitsschritte.<br />

So wurden bei den Sicherheitsanlagen die Verkabelungen<br />

zwar durch die <strong>Burkhalter</strong>s durchgeführt,<br />

die Anschlüsse auf <strong>der</strong> Zentrale und bei den Zellentüren<br />

dann aber durch eine Spezialfirma. <strong>Das</strong> erfor<strong>der</strong>te<br />

eine enge Zusammenarbeit und eine gute Koordination.<br />

daS ZentralGefänGniS lenZburG gilt<br />

nicht nur in Sachen Architektur und <strong>der</strong> neu eingeführten<br />

Massnahme 60plus als mo<strong>der</strong>nes Gefäng-<br />

Oben links: Spazierhof mit Vogelnest.<br />

Noch ist <strong>der</strong> Hof nicht vergittert und es fehlt die<br />

einbetonierte Möblierung. Rechts: Rohre werden<br />

in den Beton eingelegt.<br />

nis, son<strong>der</strong>n auch punkto Installationen. So ist unter<br />

an<strong>der</strong>em eine Handydetektion vorgesehen. Für<br />

die Bauträgerschaft, den Kanton Aargau, vertreten<br />

durch Immobilien Aargau, war es wichtig, mit dem<br />

ZG neue Wege zu gehen. Die Zellen sind mo<strong>der</strong>n<br />

und freundlich eingerichtet, die Waschräume mit<br />

Gemeinschaftsduschen sind in einem leuchtenden<br />

Kobaltblau gehalten. Für das Farbkonzept wurden<br />

Experten beigezogen.<br />

Die Architektur hat den Installateuren einiges abverlangt.<br />

Der Bau ist aus Sichtbeton. Da sind die Einlegearbeiten<br />

eine spezielle Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Die installationen auf <strong>der</strong> Nordseite des Erdgeschosses<br />

sind weit fortgeschritten (Stand Juni<br />

2010). Noch fehlen Türen vor den Wandinstallationen<br />

und Deckenpaneele. Unten, von links nach<br />

rechts: Deckeninstallationen werden hinter Abdeckungen<br />

verschwinden. Wenn es um Einlegearbeiten<br />

geht, ist <strong>der</strong> Chefmonteur von <strong>Burkhalter</strong> am<br />

Werk. Über die Decke des Besucherkorridors laufen<br />

vor allem Beleuchtungskabel.


projekt: ausbildung HARSH<br />

bAJAJ (28)<br />

Hoch hinaus ragt <strong>der</strong> Mobimo<br />

Tower, geplant von Diener und<br />

Diener aus Basel. Die<br />

Höhe machte den drei indischen<br />

Unternehmern keinen<br />

Eindruck. Erstaunt sind sie<br />

aber über die rasante Stadtentwicklung<br />

in Zürichs Westen.<br />

| 18 | 19 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Herbst 10<br />

Dem Vizepräsident einer Real-<br />

Estate-Firma in Jaipur liegt die<br />

Zukunft seines Landes am Herzen.<br />

Darum interessiert er sich<br />

von <strong>der</strong> Stadtentwicklung über<br />

Luftverschmutzung und Ausbildungskonzepte<br />

bis hin zum<br />

kleinsten Baudetail für alles.<br />

SAnJAy<br />

bHAnSAlI (46)<br />

Er ist <strong>der</strong> eigentliche Handwerker<br />

unter den dreien. Ihm gehört<br />

ein Elektrounternehmen in<br />

Jaipur, das alles macht, was mit<br />

Strom zu tun hat. Und darum interessiert<br />

sich Sanjay Bhansali<br />

auch für alles, von <strong>der</strong> Ausbildung<br />

bis zum Leitungsrohr.<br />

SHeSHGIRI<br />

bekAl (40)<br />

Er ist Direktor einer Firma in<br />

Mangalore, die auf dem Gebiet<br />

<strong>der</strong> Bauberatung und Projektentwicklung<br />

tätig ist. Und<br />

er weiss, erfolgreich sind sie<br />

nur, wenn die jungen Handwerker<br />

gut und gründlich ausgebildet<br />

sind.<br />

züriCH – inDien: ein<br />

AusBilDunGskonzepT<br />

GeHT Auf reisen<br />

DReI unTeRneHmeR AuS mAnGAloRe unD<br />

JAIpuR mAcHen SIcH beI buRkHAlTeR<br />

ScHlAu, WIe SIe DIe AuSbIlDunG IHReR<br />

elekTRomonTeuRe Auf DRAHT bRInGen.


projekt: ausbildung<br />

DAs schWeiZerische BerufsBilDungssystem kennenzulernen, war<br />

das Ziel des vierwöchigen Aufenthaltes von Harsh Bajaj, Sheshgiri Bekal und<br />

Sanjay Bhansali aus Indien. Die drei Unternehmer, alle aktiv in <strong>der</strong> Ausbildung<br />

von Nachwuchskräften in ihrem Land engagiert, waren auf Einladung <strong>der</strong><br />

«Rajendra & Ursula Joshi Charitable Foundation» vom 21. Juni bis 16. Juli<br />

2010 in Zürich. Die Stiftung hat das Ziel, in Indien eine Ausbildung ähnlich <strong>der</strong><br />

schweizerischen Lehre zu för<strong>der</strong>n. Die <strong>Burkhalter</strong> Gruppe, die selber an die 500<br />

Lernende beschäftigt, erklärte sich gerne bereit, den drei Unternehmern diesen<br />

Einblick ins schweizerische Ausbildungswesen zu gewähren. Die Stiftung<br />

hatte zur Unterstützung <strong>der</strong> Arbeit einen Film bezahlt, <strong>der</strong> den Aufbau <strong>der</strong> Ausbildung<br />

am Beispiel je eines Auszubildenden im 1., 2., 3. und 4. Lehrjahr zeigt.<br />

Für Bajaj, Bekal und Bhansali waren aber die Einblicke in die Bautätigkeit vor<br />

Ort, in den Unterricht <strong>der</strong> Lernenden in <strong>der</strong> Berufsschule, in ihre praktische<br />

Ausbildung auf den Baustellen, ihre Integration in die Arbeitsteams, die Einweisung<br />

in die Sicherheitsstandards wohl anschaulicher als je<strong>der</strong> Film.<br />

Den drei Unternehmern aus Jaipur und Mangalore war anzumerken, dass Bauen<br />

ihr Metier ist. Beim Besuch des Mobimo Towers erlosch ihre Aufmerksamkeit<br />

keine Sekunde und kein Detail entging ihnen. Es begann im Baubüro von<br />

<strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong>. Tobias Gmür erklärte das Projekt, den 23 Stockwerke<br />

hohen Wohnturm mit Hotel. Der Baulift führte in direkter Fahrt aufs Dach des<br />

Towers, <strong>der</strong> in seiner Architektur an das Chicago <strong>der</strong> 70er-Jahre des vergangenen<br />

Jahrhun<strong>der</strong>ts erinnert. Sanjay Bhansali sieht genau in dieser Architektur<br />

ein Problem. Für ihn passt das ganze Quartier nicht so recht zum pittoresken,<br />

kleinräumigen Zürich. Die Kritik am zürcherischen Städtebau hielt die Gruppe<br />

aber nicht davon ab, sich für jede technische Kleinigkeit zu interessieren, nicht<br />

nur für die elektrischen und elektronischen, auch für die rein baulichen, damit<br />

in Indien die Auszubildenden von den Erfahrungen profitieren.<br />

SAnJAy<br />

bHAnSAlI<br />

Der Unternehmer warf auf alles<br />

ein aufmerksames Auge und<br />

löcherte Tobias Gmür mit Fragen.<br />

Er interessiert sich aber<br />

nicht nur für elektrotechnische<br />

Fragen und Material, son<strong>der</strong>n<br />

auch für Stadtentwicklung und<br />

Umweltschutz.<br />

TobIAS<br />

GmüR<br />

| 20 | 21 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Herbst 10<br />

Er war überrascht, wie sehr sich<br />

die drei Unternehmer für alle<br />

Details auf <strong>der</strong> Baustelle interessierten<br />

und ohne jedes Zeichen<br />

von Erlahmen des Interesses<br />

seinen Ausführungen folgten. Hier<br />

geht es um den Einzug von<br />

Deckenkabeln in einer Wohnung.<br />

HARSH<br />

bAJAJ<br />

Wie viele Monteure <strong>Burkhalter</strong><br />

<strong>Technics</strong> für den komplexen Bau<br />

denn stellt, wollte Bajaj wissen<br />

und war etwas erstaunt, dass es<br />

nie mehr als 20 sein werden, obwohl<br />

<strong>der</strong> Mobimo Tower mit<br />

Hotel und Luxuswohnungen ein<br />

anspruchsvoller Bau ist.<br />

SHeSHGIRI<br />

bekAl<br />

Die Fahrt bis ins Dachgeschoss<br />

des Mobimo Tower mit dem<br />

aussen angebrachten Baulift<br />

machte Sheshgiri Bekal am<br />

meisten Spass. Er wäre am liebsten<br />

auf jedem Stockwerk ausgestiegen,<br />

um alles mit seiner<br />

Kamera zu dokumentieren.


projekt: saturn elektromarkt<br />

SATuRn SeTzT SeIne<br />

expAnSIonSpolITIk In<br />

DeR ScHWeIz foRT.<br />

40 000<br />

proDukTe<br />

sTeHen neu<br />

unTer sTroM<br />

nAch BAsel kAm volketsWil. Der zweite Saturn Elektrofachmarkt in <strong>der</strong><br />

Schweiz öffnete um 06.00 Uhr am 22. April 2010 seine Tore, mitten im Einkaufsgebiet<br />

von Volketswil. Saturn betreibt eine aggressive Expansionspolitik.<br />

<strong>Das</strong> europäische Unternehmen erwirtschaftete im Jahre 2009 mit seinen beiden<br />

Marken Media Markt und Saturn einen Nettoumsatz von 19,7 Mrd. Euro<br />

und beschäftigte gegen 60 000 Mitarbeiter.<br />

Den Erfolg verdanken die zu <strong>der</strong> Metro <strong>AG</strong> gehörenden Gruppen unter an<strong>der</strong>em<br />

einer konsequenten Tiefpreispolitik.<br />

DAs ArchitekturBüro meier unD PArtner Aus WetZikon bildete<br />

den Neubau als Ergänzung des bestehenden Einkaufs- und Gewerbegebietes<br />

aus. Die isolierte Stahlfassade mit den dominanten, in Dunkelgrau gefassten<br />

Fenstern gibt dem Bau ein Gesicht.<br />

Die Eingangssituation zur Industriestrasse verbindet mit dem dreigeschossigen<br />

Foyer die beiden Einkaufsebenen und das Parkgeschoss. Die Eingangspartie<br />

ist transparent ausgebildet und schafft so ein Spiel aus Durchsichten<br />

und Einsichten. <strong>Das</strong> ist von Saturn durchaus im Konzept, wird das einprägsa-<br />

| 22 | 23 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Herbst 10<br />

me schwarz-orange Logo mit dem geschwungenen<br />

weissen Schriftzug doch in die Fassade<br />

mit eingebunden.<br />

sAturn setZt Beim BAu Auf temPo.<br />

Der Abriss <strong>der</strong> alten Gebäude erfolgte im April<br />

2009. Bereits im Juni wurde mit dem Rohbau begonnen<br />

und neun Monate später feierte Saturn<br />

Eröffnung, für alle am Bau Beteiligten eine<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung. <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> zeichnete<br />

für den Grundausbau verantwortlich. Viel<br />

Wert legte die Bauherrschaft auf die Gebäudeautomation.<br />

Sie wählte ein System, das über<br />

KNX gesteuert ist.<br />

KNX ist ein offener Standard, <strong>der</strong> die Steuerfunktionen<br />

und die Energieverteilung voneinan<strong>der</strong><br />

trennt, während bei herkömmlichen<br />

elektrischen Installationen Steuerfunktion und<br />

Energieverteilung fest verbunden sind, was<br />

nachträgliche Än<strong>der</strong>ungen fast verunmöglicht.<br />

Beim KNX-Standard können Geräte unterschiedlicher<br />

Hersteller uneingeschränkt im selben<br />

Gebäudesystem eingesetzt werden.<br />

Über daS SyStem knX werden unter<br />

an<strong>der</strong>en die grossen Sonnenstoren, das Parkinglicht,<br />

die Schiebe- und Eingangstüren, die<br />

Lüftung und Heizung, die Torluftschleier und<br />

die Brandmeldeanlage gesteuert. Gerade Letzterer<br />

kommt eine grosse Bedeutung zu. Die Entrauchungsanlage<br />

im ganzen Gebäude gehört<br />

mit zum Mo<strong>der</strong>nsten in Sachen kurze Reaktionszeit,<br />

was <strong>der</strong> Markt zu bieten hat, denn die<br />

Sicherheit steht bei Saturn ganz oben. Den Besucher<br />

empfängt eine helle Halle mit auffälligen<br />

grossen, runden Hängeleuchten, die den Raum<br />

optisch aufwerten, genau wie die violetten UV-<br />

Leuchten in den transparenten, nicht verblendeten<br />

Rolltreppenkästen und im Lift.<br />

sAturn hAt klAre vorgABen in Sachen<br />

Corporate Identity und Corporate Design. Die<br />

orange Saturnwelt heisst die Besucher im ersten<br />

Stockwerk willkommen. Die Orientierung<br />

für den Käufer ist einfach. Die Gänge werden<br />

immer wie<strong>der</strong> unterbrochen von sogenannten<br />

Markeninseln im eigenen Erscheinungsbild.<br />

Dominiert wird <strong>der</strong> Raum von <strong>der</strong> Bildschirmwand.<br />

Hier flimmern Dutzende von Screens mit<br />

wechselnden Programmen und ziehen die Blicke<br />

magisch auf sich.<br />

Oben: Die Hängeleuchten geben<br />

<strong>der</strong> Eingangshalle ein Gesicht.<br />

Unten: Der Eingang zu Saturn<br />

ist in <strong>der</strong> firmeneigenen Farbe<br />

Orange gestaltet. Die Offenheit<br />

baut jede Schwellenangst ab<br />

und lädt den Besucher ein.<br />

rund um den<br />

GlobuS Überall am<br />

GÜnStiGSten<br />

2010 eröffnet Media Markt seinen<br />

ersten Shop in China. Der Expansionstrend<br />

des Unternehmens Media-<br />

Saturn zeigt in Richtung Osten. Seit<br />

2006 ist es mit 20 Fachmärkten in<br />

Russland vertreten, bereits seit 1997<br />

mit 22 in Ungarn, seit 1998 mit 53<br />

in Polen. Was die Vertriebsmarke<br />

Saturn angeht, liegt die Schweiz erst<br />

seit 2009 im Visier <strong>der</strong> deutschen<br />

Unternehmensgruppe. Nach dem<br />

ersten Fachmarkt 2009 in Basel wird<br />

im September 2010 in Winterthur<br />

<strong>der</strong> vierte Saturn Elektrofachmarkt in<br />

<strong>der</strong> Schweiz eröffnet. Media Markt<br />

ist seit 1994 an 19 Standorten vertreten.<br />

Links: Die Markeninseln<br />

(hier Sunrise und Orange)<br />

geben dem Markt einen<br />

Messecharakter.<br />

Ganz oben: Die Bildschirmwand<br />

dominiert<br />

den Verkaufsraum.<br />

Oben: Die Rolltreppe wird<br />

zum optischen Blickfang.


projekt: glatt<br />

einkAufen iM BelieBTesTen<br />

zenTruM Der sCHWeiz<br />

DAS GlATT HälT SeIne SpITzenpoSITIon<br />

SeIT 35 JAHRen, DAnk InnoVATIonen<br />

VoR unD HInTeR Den kulISSen.<br />

| 24 | 25 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Herbst 10<br />

2 Warenhäuer und 4 Fachmärkte,<br />

9 Restaurants und Bars und<br />

90 Spezialgeschäfte sind seit 35<br />

Jahren das Einkaufsparadies vor<br />

den Toren Zürichs.<br />

Wie ein PerPetuum moBile reihen sich die Innovationen und Renovationen,<br />

die Erneuerungen und Weiterentwicklungen aneinan<strong>der</strong>. Für die Besucher<br />

sind einzig die neuen Geschäfte und die Renovationen sichtbar. Sie<br />

erkennen den neuen Apple Store, die bekannten innerstädtischen Gastronomiemarken,<br />

die jetzt auch in <strong>der</strong> Mall zu finden sind. Sie werden die neuen<br />

Toilettenanlagen schätzen, die am Fusse des ehemaligen NCR-Towers entstehen<br />

und die Post, die einer gründlichen Renovation unterzogen wird, damit<br />

sie ihre Kunden noch besser und effizienter bedienen kann. Sie liegt direkt am<br />

Eingang zur neuen Haltestelle <strong>der</strong> Glattalbahn. Noch versteckt diese sich hinter<br />

einer Bretterwand.<br />

Genau so viel tut sich aber hinter den Kulissen. Auch bei den Rohren und Kabeln,<br />

bei den Leuchten und Steckern, bei den Geräten und Anlagen ist das Glatt


projekt: glatt<br />

2010: Glatt SetZt<br />

neue maSSStäbe<br />

2009 war das erfolgreichste<br />

Jahr in <strong>der</strong> 35-jährigen<br />

Geschichte des Zentrums.<br />

2010 soll noch besser<br />

werden. Der Textil- und<br />

Modebereich wird mit<br />

neuen Marken ergänzt.<br />

Neben Guess werden weitere<br />

Topmarken Einzug<br />

halten. in <strong>der</strong> Gastronomie<br />

wird das Ambiente immer<br />

wichtiger. <strong>Das</strong> zeigen<br />

unter an<strong>der</strong>en das neue<br />

Belcafe, Globus Savoir<br />

Vivre, die Manta Bar und<br />

das Yooji‘s.<br />

| 26 | 27 | aufDRAHT | <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong> | Herbst 10<br />

einem permanenten Wandel unterworfen, damit es bleibt, was es ist: das<br />

führende Shoppingcenter <strong>der</strong> Schweiz.<br />

Im vergangenen Jahr lag das Glatt mit CHF 83.50 Ausgaben pro Besucher<br />

gar an <strong>der</strong> europäischen Spitze und liess die neuen Einkaufsparadiese, die<br />

in den vergangenen Jahren überall aus dem Boden schossen, hinter sich.<br />

124 Einkaufszentren zählt alleine die Schweiz. Und nur gerade bei <strong>der</strong> Architektur<br />

muss das Glatt dem bernischen Westside und dem zürcherischen<br />

Sihlcity den Vortritt lassen.<br />

Vielleicht begründet sich <strong>der</strong> Erfolg damit, dass <strong>der</strong> 46-jährige Geschäftsführer<br />

des Glatt, Marcel Stoffel, sein Rezept weniger im vielgerühmten Einkaufserlebnis<br />

als vielmehr in Dienstleistungen, Service und gut geschultem<br />

Personal und in beson<strong>der</strong>en Überraschungen sieht. In letztere Kategorie<br />

gehört sicher die weitherum bekannte Weihnachtsdekoration, die das ihre<br />

dazu beitrug, dass das Glatt 2009 mit 808 335 Personen einen neuen Dezemberbesucherrekord<br />

verzeichnete. In Sachen Service setzt das Glatt neben<br />

dem attraktiven Mietermix und dem neuen Gastrokonzept auf die eigene<br />

Haltestelle <strong>der</strong> neuen Glattalbahn, die pünktlich zum Weihnachtsgeschäft<br />

2010 vor <strong>der</strong> Tür des Einkaufsparadieses haltmachen und stressfreies Posten<br />

ohne Auto ermöglichen wird.<br />

damit fÜr den beSucher alles so ist, wie er sich das vorstellt, braucht<br />

es hinter den Kulissen viel Arbeit und permanente Investitionen. Davon profitiert<br />

auch <strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong>. Die Männer in Gelb sind zur Stelle, wenn<br />

es in Sachen Elektrisch etwas zu erneuern, auszuwechseln o<strong>der</strong> zu reparie-<br />

ren gibt. Für den technischen Leiter des Glatt, André Nicolier, ist die Firma<br />

<strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> ein strategischer Partner, <strong>der</strong> immer wie<strong>der</strong> zum Zug<br />

kommt. Im Sommer 2010 waren die <strong>Burkhalter</strong>s unter <strong>der</strong> Leitung von Roland<br />

Leipold unter an<strong>der</strong>em an den elektrischen Installationen in <strong>der</strong> Post<br />

und an den Installationen <strong>der</strong> Toilettenanlagen tätig.<br />

Hektisch geht es bei <strong>der</strong> neuen Bar des Globus zu und her. Hinter Verschalungen<br />

mitten in <strong>der</strong> Mall wird die Decke runtergehängt, damit die Leitungen<br />

für Lampen und Abluft verschwinden. Die Eröffnung steht kurz bevor.<br />

«Ein Mieterausbau ist immer mit viel Zeitdruck verbunden», erklärt Roland<br />

Leipold. Aber er, <strong>der</strong> schon seit Jahren immer wie<strong>der</strong> Installationsprojekte<br />

im Glatt leitet, kennt das. «Es liegt in <strong>der</strong> Natur <strong>der</strong> Sache, dass es hier zügig<br />

vorangehen muss, denn wir arbeiten immer im laufenden Betrieb.» <strong>Das</strong><br />

war so beim Ausbau des Franz Carl Weber, bei Migros Food, beide im vergangenen<br />

Jahr. Und das ist jetzt nicht an<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> Installation <strong>der</strong> neuen<br />

Evakuationsanlage, bei den neuen Lautsprechern, die überall angebracht<br />

werden. Beides dient <strong>der</strong> Erhöhung <strong>der</strong> Sicherheit <strong>der</strong> Besucher.<br />

Gleichzeitig nehmen die Installateure von <strong>der</strong> Hohlstrasse in einem<br />

Schmuckgeschäft Anpassungsarbeiten an den Leitungen vor und die Parkdecks<br />

erhalten neue Notleuchten. Dafür müssen Zuleitungen gelegt werden.<br />

Die Nie<strong>der</strong>spannungshauptverteilung wird ausgewechselt. <strong>Das</strong> Teil hat wie<br />

das Glatt schon 35 Jahre auf dem Buckel.<br />

Acht Mio. Menschen<br />

hatten 2009 das Glatt<br />

besucht und 665,7 Mio.<br />

Franken ausgegeben –<br />

ein neuer Rekord. Mitgeholfen<br />

haben da <strong>der</strong><br />

attraktive Mietermix,<br />

die Anbindung an den<br />

öffentlichen Verkehr –<br />

die Glattalbahn hält am<br />

12. Dezember 2010 das<br />

erste Mal vor dem Glatt –<br />

und die 4750 Gratisparkplätze.


<strong>Burkhalter</strong> <strong>Technics</strong> <strong>AG</strong><br />

Hohlstrasse 475<br />

8048 Zürich<br />

Telefon 044 432 11 11<br />

Fax 044 432 36 33<br />

www.burkhalter-technics.ch<br />

info.buag@burkhalter.ch<br />

Grossprojekte Schweiz // Verkehrstechnik // Installationen // Services // Gebäudetechnik // Telematic // Security

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