Jahresbericht 2011 - Evangelische Alterssiedlung Masans
Jahresbericht 2011 - Evangelische Alterssiedlung Masans
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SEELSORGE<br />
seit november 2010 darf ich in der EAM als seelsorgerin<br />
wirken. im letzten Jahr bin ich mit vielen dingen<br />
vertraut geworden und habe die Abläufe und das leben<br />
in den verschiedenen häusern der <strong>Alterssiedlung</strong><br />
kennengelernt. viele schöne und berührende Momente<br />
haben meine Arbeit geprägt.<br />
Der Kern meiner Tätigkeit war in diesem Jahr das Feiern der<br />
Gottesdienste im grossen Saal. ich freute mich immer auf<br />
die fröhliche Gemeinschaft, die sich am Freitagnachmittag<br />
versammelt. Die ersten Leute kommen schon früh in den von<br />
Benjamin Sulser vorbereiteten Saal. Sie lauschen der Musik,<br />
die Dorothea Dietrich auf dem Klavier spielt. Sie schauen<br />
zu, wie ich die Kerze auf dem weissgedeckten Tisch anzünde.<br />
Sie begutachten die Blumen, die für den Gottesdienst bereit<br />
stehen. Es ist eine schöne Stimmung im Saal. Dann kommen<br />
immer mehr Frauen und Männer dazu. Einige kommen in<br />
Begleitung von Pflegenden, die helfen, dass alle einen Platz<br />
finden und sich wohl fühlen. Andere kommen allein, aus der<br />
Stille im zimmer, aus der Cafeteria oder von einem Spaziergang.<br />
Die Gottesdienste bereite ich vor, indem ich an sie denke.<br />
Oft sitze ich dabei nicht lange am Schreibtisch, sondern gehe<br />
lieber noch in den Blumenladen und hole einen Strauss Blumen<br />
oder suche ein Bild, das zum Bibeltext und der Predigt passt.<br />
Diese kleinen Dinge kommen gut an und vermitteln auf schöne<br />
Weise die nähe und die Liebe Gottes zu seinen Menschen. Von<br />
besonderem Wert sind das Singen der Lieder und die Musik,<br />
die Frau Dietrich je nach Stimmung wählt oder auf Wunsch der<br />
zuhörenden spielt.<br />
Ein Höhepunkt war am Ende dieses Jahres die Weihnachtsfeier.<br />
unzählige Sterne haben die Bewohner gefertigt für diese<br />
Feier. Denise Schlegel hat ihre Harfe in den Saal gebracht und<br />
wunderschön gespielt, die Kinder aus dem Schulhaus <strong>Masans</strong><br />
haben sich in Hirten und Engel verwandelt und begeistert<br />
ihre Geschichte von dem hellen Stern über Bethlehem erzählt.<br />
Allen, die zum guten Gelingen mitgeholfen haben, sei hier ein<br />
herzliches Dankeschön gesagt.<br />
20 | <strong>Jahresbericht</strong> EAM <strong>2011</strong><br />
Offene Türen erlebe ich als Seelsorgerin auf den Stationen. Es<br />
ist mir ja ergangen, wie jenen unter ihnen, die neu sind in der<br />
EAM. Man sucht noch die Wege, weiss noch nicht so recht,<br />
wo’s lang geht, wer einem helfen kann und was der Brauch<br />
ist. immer bin ich grosser Freundlichkeit und jener Hilfsbereitschaft<br />
begegnet, von der viele Bewohner berichten in den<br />
Gesprächen über das Wohnen in der EAM.<br />
Betrete ich als Seelsorgerin ein zimmer, so ist das immer ein<br />
Hineingehen in einen privaten und persönlichen Raum eines<br />
Menschen. ich tue das mit grossem Respekt und bis jetzt am<br />
liebsten, wenn mich jemand hineinruft in seinen Raum. Es<br />
ist gut, dass mich die Stationsleiterinnen informieren, wenn<br />
jemand auf mich wartet. Auch die umfrage von Frau Gartmann<br />
vom Sozialdienst, ob jemand ein Gespräch wünscht, ist für<br />
mich hilfreich. Diesen Dialog möchte ich in den nächsten<br />
Monaten weiter pflegen und unterstützen. ich freue mich auf<br />
alle Begegnungen und wünsche allen, dass die Herausforderungen,<br />
die dieses Jahr bringen werden, von einem guten,<br />
hellen Stern geleitet werden.<br />
Gisella Belleri, Pfarrerin<br />
<strong>Evangelische</strong> Kirchgemeinde Chur