1. Runde der Berlinliga - EBJC Erster Berliner Judo Club
1. Runde der Berlinliga - EBJC Erster Berliner Judo Club
1. Runde der Berlinliga - EBJC Erster Berliner Judo Club
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<strong>1.</strong> <strong>Runde</strong> <strong>der</strong> <strong>Berlinliga</strong><br />
Silberne Laura:<br />
Europavizemeistern<br />
Wettkampfberichte:<br />
<strong>Judo</strong> und Ju-Jutsu<br />
I/2010<br />
<strong>Judo</strong> in Neuseeland:<br />
Bericht vom Kiwi-<strong>Judo</strong>
editorial<br />
Liebe <strong>EBJC</strong>er,<br />
ein für den <strong>EBJC</strong> erfreuliches Jahr<br />
2010 liegt hinter uns. Sportlich gesehen<br />
sorgte Laura Vargas Koch wie<strong>der</strong><br />
für die größten Schlagzeilen. Nachdem<br />
sie zu Beginn des Jahres in ihrem<br />
ersten Jahr bei den Frauen Deutsche<br />
Meisterin wurde, erkämpfte sie sich<br />
bei den Europameisterschaften <strong>der</strong><br />
U23 in Sarajevo im Herbst den Titel<br />
einer Vize-Europameisterin. Sandra<br />
Müller kämpfte sich in <strong>der</strong> deutschen<br />
Rangliste nach oben und qualifizierte<br />
sich für die Deutschen Meisterschaft<br />
im nächsten Jahr. Unsere Männer erkämpften<br />
sich in <strong>der</strong> ersten <strong>Runde</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Berlinliga</strong> gegen starke Konkurrenz den<br />
<strong>1.</strong> Platz und streben nun den Aufstieg<br />
in die Oberliga an. Alicia Brückner<br />
konnte neben dem Gewinn <strong>der</strong> <strong>Berliner</strong><br />
Meisterschaft im <strong>Judo</strong> auch einen<br />
sensationellen Erfolg im Ju-Jutsu feiern.<br />
Sie gewann bei den German Open<br />
den dritten Platz. Damit war sie beste<br />
Deutsche in ihrer Gewichtsklasse und<br />
beste <strong>Berliner</strong>in im gesamten Turnier.<br />
Nachdem <strong>der</strong> EBCJ 2009 den Integrationspreis<br />
des <strong>Berliner</strong> Senats gewonnen<br />
hatte, war 2010 das Jahr <strong>der</strong> Medien.<br />
Einem Fernsehteam des rbb folgten<br />
Aufnahmen des deutschlandfunks und<br />
des deutschlandradios berlin in unserer<br />
2 ◄ <strong>EBJC</strong> • I/2010<br />
Halle. Erst<br />
vor Kurzem<br />
unterzeichneteUrsula<br />
von <strong>der</strong><br />
Leyen unter<br />
großem<br />
Medieninteresse<br />
die neuen Verträge für die Bildungsgutscheine<br />
in einer unseren AGs.<br />
Hier gilt Sabine Urner ein beson<strong>der</strong>er<br />
Dank, die den Ministerinnenbesuch<br />
sehr gut „über die Bühne brachte“.<br />
Ein weiterer Erfolg war dieses<br />
Jahr unser Don-Alfredo-Cup. Trotz<br />
Rekordbeteiligung lief alles reibungslos.<br />
Die Organisatoren ernteten viel<br />
Lob für die gelungene Durchführung.<br />
Es zeigte sich in diesem Jahr einmal<br />
mehr, dass wir beim <strong>EBJC</strong> dank<br />
<strong>der</strong> vielen Helfer den Spagat zwischen<br />
breitensportlichem Angebot, leistungssportlicher<br />
Perspektive und sozialem<br />
Engagement immer wie<strong>der</strong> schaffen.<br />
Dass hier und da noch Reserven liegen<br />
ist Kritik auf hohem Niveau und zeigt im<br />
Grunde nur, dass die Entwicklung unseres<br />
Vereins noch lange nicht am Ende ist.<br />
Frohe Weihnachten und ein glückliches<br />
Jahr 2011<br />
[Lars Sperling]
<strong>Judo</strong><br />
<strong>Judo</strong><br />
Ju-Jutsu<br />
Aikido<br />
Gesundheitssport<br />
Vorstand<br />
Medien<br />
Trainingszeiten<br />
Impressum:<br />
<strong>EBJC</strong>-Blatt<br />
Vereinszeitung des Ersten <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Judo</strong> <strong>Club</strong>s<br />
Adresse:<br />
<strong>Erster</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Judo</strong> <strong>Club</strong><br />
Mariendorfer Weg 69<br />
12051 Berlin<br />
Redaktion<br />
Lars Sperling<br />
Layout:<br />
Raphael Schapira<br />
Mitarbeit:<br />
Annika Brückner<br />
4<br />
6<br />
8<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
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30<br />
31<br />
32<br />
34<br />
36<br />
37<br />
40<br />
Lea Folkerts<br />
Barbara Westphal<br />
Carsten von Leupoldt<br />
Claudia Jänicke<br />
Rayk Stoldt<br />
Inhalt<br />
Silbene Laura<br />
Laura: Deutsche Meisterin<br />
Kiwi-<strong>Judo</strong><br />
Neujahresturnier <strong>der</strong> Jugend<br />
Don Alfredo Cup<br />
Anne Frank Gedenkturnier<br />
ELA Cup in Treuenbrietzen<br />
Herbstturnier in Schwerin<br />
Internationaler Mazda Cup<br />
Rudower Wan<strong>der</strong>pokal<br />
Dank an die <strong>Judo</strong>-Trainer<br />
<strong>Berlinliga</strong> <strong>der</strong> Männer <strong>1.</strong> <strong>Runde</strong><br />
Trainingslager in Kienbaum<br />
Bundesjugendlehrgang<br />
German Open<br />
Nikolausturnier<br />
<strong>Berliner</strong> Einzelmeisterschaft<br />
Aikido und das Herzoghorn<br />
Fit, mobil und gesund<br />
3. <strong>Berliner</strong> Familiensportmesse<br />
Jahresversammlung 2010<br />
Klimaverbesserung<br />
Der <strong>EBJC</strong> beim Deutschlandfunk<br />
Besuch von <strong>der</strong> Bundesministerin<br />
Trainingszeiten
<strong>Judo</strong><br />
Silberne Laura<br />
Laura ist am 20.1<strong>1.</strong>2010 in Sarajevo<br />
Vize-Europameisterin geworden.<br />
Was ist das für ein Mädchen – o<strong>der</strong><br />
jetzt ja schon bald junge Frau, die wir<br />
bei uns im Verein beherbergen?! Laura<br />
hat sich einmal mehr selbst übertroffen<br />
und ihren zahlreichen und sagenhaften<br />
Erfolgen <strong>der</strong> letzten Jahre tatsächlich<br />
noch einen drauf gesetzt… jetzt kann<br />
uns bald gar nichts mehr überraschen!<br />
Laura ist – gerade mal mit zwanzig<br />
– Vize-Europameisterin bei den Frauen<br />
U23 geworden. Am 20. November<br />
2010 ist Laura in Sarajevo ein Meisterstück<br />
gelungen. War sie Anfang des<br />
Jahres überraschend Deutsche Meisterin<br />
<strong>der</strong> Frauen geworden, überraschte<br />
sie in Sarajevo noch mehr, als sie<br />
nach drei vorzeitigen Siegen im Finale<br />
<strong>der</strong> Europameisterschaften stand!<br />
Doch <strong>der</strong> Reihe nach: Nach Lauras<br />
Meistertitel am Jahresanfang hatte<br />
sie unendlich viel Lehrgeld zahlen<br />
müssen auf den zahlreichen Weltcups,<br />
EJU-Turnieren und internationalen<br />
Trainingscamps. Zwei 7. Plätze auf den<br />
Weltcups in Tallin und Birmingham<br />
deuteten schon an, dass Laura perspektivisch<br />
auch bei den Frauen inter-<br />
4 ◄ <strong>EBJC</strong> • I/2010<br />
national mitreden kann, ebenso ihr 5.<br />
Platz auf <strong>der</strong> IDEM <strong>der</strong> Frauen, aber es<br />
war ein steiniger Weg, <strong>der</strong> so manche<br />
Frustration mit sich führte, denn nach<br />
diesen sehr guten Ergebnissen folgten<br />
als bald auch wie<strong>der</strong> Rückschläge, die<br />
Laura hart auf die Probe stellten, z. B.<br />
das frühe Ausscheiden in Schweden,<br />
wo sich Laura endlich den Sprung<br />
in die Medaillenränge erhofft hatte.<br />
Am Morgen ihrer zweiten Europameisterschaft<br />
schien Laura etwas angespannt<br />
aber überaus entschlossen und<br />
ich habe sie noch nie so stark bei einer<br />
Erwärmung erlebt – sie wollte hier heute<br />
was anpacken. Das Los gab zunächst<br />
nicht allzu viel Aufschluss über die<br />
Chancen, denn viele <strong>der</strong> jungen Frauen
hatten es bislang schwer gehabt, international<br />
nach vorne zu kommen. Folglich<br />
konzentrierte sich Laura auf ihre<br />
eigenen Stärken und ging motiviert ans<br />
Werk. Ihren ersten Kampf gegen Snezana<br />
Delibasic konnte sie recht schnell<br />
und überzeugend gewinnen. Obwohl<br />
ihr gegen die sehr große Kämpferin<br />
aus Serbien nie ihr Spezialgriff gelang,<br />
übernahm sie zügig die Initiative und<br />
attackierte mit einer Kata-ashi-dori –<br />
Khabarelli – Kombination, die lei<strong>der</strong><br />
nicht zum Erfolg führte aber ein deutliches<br />
Zeichen setzte. Einen Sumigaeshi-Ansatz<br />
<strong>der</strong> Gegnerin übernahm<br />
Laura geschickt in <strong>der</strong> Bodenlage und<br />
konnte mit einem unorthodoxen Haltegriff<br />
einen Wazzari erzielen. Ein anschließend<br />
wun<strong>der</strong>bar herausgearbeiteter<br />
Armhebel brachte zwar auch nicht<br />
den vorzeitigen Sieg aber zeigte Lauras<br />
Entschlossenheit und Bodenstärke<br />
einmal mehr. Ziemlich im nächsten<br />
Ansatz gelang ihr, wie<strong>der</strong> aus einem<br />
suboptimalen Griff, ein O-uchi-gari<br />
im Yamashita-Stil und sie erzielte einen<br />
zweiten Wazzari, <strong>der</strong> ihr die Teilnahme<br />
an <strong>der</strong> zweiten <strong>Runde</strong> sicherte.<br />
Hier wartete Irina Sordiya aus<br />
Russland. Laura agierte ebenso entschlossen<br />
wie im ersten Kampf und<br />
kam mit einem Kata-ashi-dori zu ei-<br />
<strong>Judo</strong><br />
nem Wazzari (hier wäre ein Ippon<br />
bereits mehr als gerechtfertig gewesen).<br />
Die Russin fand aber auch in den<br />
Kampf und konnte mit O-soto-gari<br />
und einem Ura-nage gefährlich werden,<br />
sodass nun auch für die Russin ein<br />
Yuko zu Buche stand. Doch auch dieser<br />
Kampf ging in die Bodenlage und<br />
Laura lies ihrer Gegnerin keine Chance<br />
im Haltegriff und siegte vorzeitig.<br />
Das Halbfinale war eine klare Sache.<br />
Zwei schnelle Aktionen von Laura<br />
mit ihren Spezialtechniken führten<br />
zu zwei Wazzari (wie<strong>der</strong> sehr sparsam<br />
bewertete Wurfaktionen) und das Finale<br />
war in bravouröser Manier erreicht.<br />
Laura stellte mit dieser Leistung zwar<br />
bereits alles in den Schatten, aber sie<br />
erwartete viel von sich, als sie gegen<br />
Stephanie Egger (Endjahrgang) aus <strong>der</strong><br />
Schweiz antrat. Sie begann den Kampf<br />
sehr engagiert und begann auch mit<br />
starken Aktionen. Obwohl Laura ständig<br />
in Bewegung war und stetig den<br />
starken Griff <strong>der</strong> Schweizerin zu durchbrechen<br />
versuchte, gelangte sie nur einmal<br />
zu ihrem eigenen Spezialgriff. Die<br />
Schweizerin kämpfte sehr clever und<br />
verleitete Laura, die bislang alles richtig<br />
machte, dazu aus einem schwächeren<br />
Griff anzusetzen und konterte sie<br />
geschickt aus – Wazzari. Sichtlich be-<br />
<strong>EBJC</strong> • I/2010 ► 5
<strong>Judo</strong><br />
müht, das Blatt zu wenden, ging Laura<br />
erneut sehr motiviert und energisch an<br />
ihre Gegnerin heran, die jedoch – das<br />
muss man anerkennen – die Nerven<br />
behielt und Laura erneut zu einem nur<br />
teilweise kontrollierten Ansatz verleitete,<br />
den sie ebenfalls konterte. Es war<br />
ein meisterliches Finale auf Augenhöhe<br />
und Laura hat sich auch hier hervorragend<br />
geschlagen, denn die zwei großen<br />
Wertungen <strong>der</strong> Gegnerin spiegeln keine<br />
überragende Dominanz wi<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n<br />
sind <strong>der</strong> Lohn für ein kleines bisschen<br />
mehr Cleverness und ein wenig stärkere<br />
Nerven in einem EM-Finale. Laura<br />
Laura: Deutsche Meisterin<br />
Am 24. Januar 2010 wurde Laura<br />
Vargas-Koch vom Neuköllner<br />
Ersten <strong>Berliner</strong> <strong>Judo</strong> <strong>Club</strong><br />
Deutsche Meisterin im <strong>Judo</strong>.<br />
Die gerade erst 19-jährige setze<br />
sich in ihrem ersten reinen Damenjahr<br />
in einem Klassefeld <strong>der</strong> deutschen Elite<br />
mit drei vorzeitigen Siegen und einem<br />
hart umkämpften Halbfinale, dass<br />
erst in <strong>der</strong> Verlängerung durch eine<br />
kleine Wertung entschieden wurde,<br />
durch. Viele EM- und WM-Starterinnen<br />
sowie viele weitere national und<br />
6 ◄ <strong>EBJC</strong> • I/2010<br />
hätte am Anfang des Kampfes durchaus<br />
auch eine Yuko-Wertung erhalten<br />
können, was möglicherweise zu einem<br />
ganz an<strong>der</strong>en Kampfverlauf geführt<br />
hätte, da die Schweizerin dann nicht<br />
mehr aus <strong>der</strong> Defensive hätte agieren<br />
können. Silber auf einer Europameisterschaft<br />
ist ein Erfolg, dem nicht genug<br />
Respekt gezollt werden kann und<br />
da reicht auch eine einfache Gratulation<br />
im Grunde nicht aus – aus Mangel<br />
an Worten aber trotzdem: Herzlichen<br />
Glückwunsch zu <strong>der</strong> Erfüllung eines<br />
Traums, nicht nur für dich Laura!<br />
[Carsten von Leupoldt]<br />
international beschlagene Konkurrentinnen<br />
waren am Start, sodass eine<br />
Einschätzung <strong>der</strong> Chancen schwer viel.<br />
Im ersten Kampf wartete Kathrin<br />
Frey aus Wiesbaden, die Laura nach<br />
knapp zwei Minuten mit einem Innenschenkelwurf<br />
besiegen konnte. Im<br />
nächsten Kampf musste sich Laura<br />
dann mit Ulrike Scherbart aus Mönchengladbach<br />
auseinan<strong>der</strong>setzen. Diese<br />
war im vergangenen Jahr die deutsche<br />
EM-Starterin in <strong>der</strong> U20 und sicherlich<br />
eine sehr stark einzuschätzende<br />
Gegnerin. Laura war aber nicht einge-
schüchtert, son<strong>der</strong>n ging mit Kampfbeginn<br />
in die Offensive und konnte die<br />
Begegnung bereits nach 30 Sekunden<br />
mit einer Großen Innensichel für sich<br />
entscheiden. Dieses schnelle und deutliche<br />
Ergebnis war so nicht zu erwarten<br />
gewesen, beflügelte aber für die<br />
nächste Begegnung, dem Halbfinale<br />
gegen Katrin Reißberg aus Münster.<br />
Reißberg und Laura trafen schon<br />
mehrfach aufeinan<strong>der</strong>. Für schwache<br />
Nerven diese Kämpfe nie etwas. Nicht<br />
selten gingen sie ins Golden Score – die<br />
Verlängerung, wo jede Wertung sofort<br />
den Sieg o<strong>der</strong> die Nie<strong>der</strong>lage bedeutet.<br />
So auch diesmal. Gerade als <strong>der</strong> Kampf<br />
zugunsten von Reißberg zu kippen<br />
drohte, konnte Laura ihre Gegnerin<br />
aber letztendlich überraschen und mit<br />
einer weiteren Innensichel die entscheidende<br />
Wertung erzielen. Laura stand<br />
im Finale <strong>der</strong> Deutschen Meisterschaft.<br />
Mit Miriam Dunkel aus Witten<br />
stand ihr eine noch etwas jüngere, aber<br />
keine unerfahrene Athletin gegenüber.<br />
Dunkel war 2008 Jugendeuropameisterin<br />
und Deutsche Meisterin. Laura war<br />
sich ihrer eigenen Stärken aber durchaus<br />
bewusst und ging offensiv in den<br />
Kampf. Nach einer ersten guten Aktion,<br />
konnte Miriam Laura aber mit einem<br />
explosiven Körpersturz überraschen<br />
<strong>Judo</strong><br />
und eine mittlere Wertung erzielen. Der<br />
anschließende Haltegriff schien Laura<br />
förmlich an den Boden zu fixieren.<br />
Durch eine unorthodoxe Aktion konnte<br />
sich Laura dann aber plötzlich aus dem<br />
Haltegriff befreien. Dem Rückstand<br />
zum Trotz griff Laura sofort wie<strong>der</strong><br />
beherzt an und konnte nun ihrerseits<br />
punkten. Ein Uchi-mata brachte ihr<br />
einen große Wertung und Laura setzte<br />
lehrbuchmäßig im Boden nach, wo sie<br />
Miriam nun ebenfalls mit einem Haltegriff<br />
fixieren konnte, aus dem diese<br />
sich nicht mehr befreien konnte. Laura<br />
war Deutsche Meisterin <strong>der</strong> Damen.<br />
Nachdem Gewinn des <strong>Berliner</strong> Integrationspreises<br />
durch den Ersten <strong>Berliner</strong><br />
<strong>Judo</strong> <strong>Club</strong> im sozialen Bereich für<br />
Schlagzeilen sorgte, zeigte dieser sportliche<br />
Erfolg, dass sich soziales Engagement,<br />
Breiten- und Leistungssport sehr<br />
gut vertragen, wenn nicht gar bedingen.<br />
Lauras Erfolg ist außer Frage vor<br />
allem ihr selbst zuzuschreiben, wäre<br />
aber ohne die vielen Ehrenamtlichen<br />
im Verein, ohne ihren Trainer Carsten<br />
von Leupoldt und ihre Trainingspartner<br />
wie Lea Folkerts, die sich auch an<br />
Wochenenden zum Übern zur Verfügung<br />
stellte, nicht möglich gewesen.<br />
[Carsten von Leupoldt]<br />
<strong>EBJC</strong> • I/2010 ► 7
<strong>Judo</strong><br />
Kiwi-<strong>Judo</strong><br />
Lea war für ein Jahr in Neuseeland.<br />
Hier ein kleiner Einblick<br />
in ihre Erlebnisse.<br />
Ich lebe gerade für 7 Monate in<br />
Neuseeland, mache einen Freiwilligendienst<br />
an einer Schule (+Internat)<br />
in Auckland – arbeite dort also mit<br />
jungen Damen zwischen 5 und 18.<br />
Keine jungen Herren, weil es seine<br />
Mädchenschule ist, dazu noch eine<br />
private, katholische! Etwas gewöhnungsbedürftig,<br />
ziemlich an<strong>der</strong>s, als<br />
das, was ich so von Kreuzberger und<br />
Neuköllner Schulen gewohnt bin. Aber<br />
Neuseeland ist von uns aus gesehen<br />
eben auch nicht nur räumlich o<strong>der</strong> geographisch<br />
das an<strong>der</strong>e Ende <strong>der</strong> Welt…<br />
Zum Glück, denn sonst wäre es ja langweilig<br />
für mich, hier “drüben” zu sein!<br />
Neben <strong>der</strong> Arbeit, dem Alltag im<br />
Internat und einer Menge wun<strong>der</strong>voller<br />
Reisen, mache ich hier natürlich auch<br />
ein bisschen <strong>Judo</strong> (genau, jetzt kommen<br />
wir endlich mal auf den Punkt).<br />
Um es böse auszudrücken ist <strong>Judo</strong><br />
in Neuseeland (und auch auf den Pazifikinseln<br />
wie Samoa, Fiji, New<br />
Caledonia, Cook Islands) ziemlich<br />
lächerlich. Die, die es machen, sind<br />
8 ◄ <strong>EBJC</strong> • I/2010<br />
wahnsinnig überzeugt und begeistert,<br />
aber es sind einfach nicht viele<br />
(eher sehr sehr wenig) und das Niveau<br />
ist dementsprechend niedrig.<br />
So hatte ich auf den drei Turnieren,<br />
die ich hier bis jetzt bestritten habe –<br />
die East Coast Open in Gisborne auf<br />
<strong>der</strong> neuseeländischen Nordinsel, die<br />
Auckland International Open (ausgetragen<br />
von “meinem” Verein hier in<br />
Auckland) und die Queensland Open<br />
in Brisbane, Australien – immer höchstens<br />
eine Gegnerin in meiner Gewichtsklasse.<br />
Immerhin gibt es auf den Turnieren<br />
hier meistens noch eine offene<br />
Gewichtsklasse für alle, die noch nicht<br />
genug haben nach den regulären Wettkämpfen.<br />
So setzt sich meine bisherige<br />
Ausbeute aus 3 Gold-, einer Silber-<br />
und einer Bronzemedaille zusammen.<br />
Also auf einer Seite natürlich auch<br />
schön, mal international ganz vorne<br />
mitkämpfen zu können, während<br />
das im europäischen <strong>Judo</strong> als Hobby-<br />
Amateursportler durch die hohe Leistungsdichte<br />
nicht mehr so ganz einfach<br />
ist und Versuche hier sogar etwas<br />
frustrierend enden können, wenn man<br />
Erwartungen und Ziele zu hoch setzt.<br />
Auch ins Weltjudo scheint <strong>der</strong> Weg für
die Kiwis (und vielleicht auch Aussies)<br />
etwas kürzer und leichter zu sein.<br />
Z.B. kämpfen meine Freundinnen Ana<br />
und Moira, die ich beide beim Training<br />
und Turnieren in Berlin kennengelernt<br />
habe, inzwischen regelmäßig auf<br />
World Cups und Moira hat sogar gerade<br />
ein Stipendium bekommen, um in<br />
Paris trainieren zu können für den Rest<br />
des aktuellen Olympiazyklus. Sie fliegt<br />
also im Juni – noch vor mir – nach Europa<br />
und versucht dort ein bisschen<br />
mitzumischen. Wie erfolgreich solche<br />
Möglichkeiten dann am Ende ausgekostet<br />
werden können, ist natürlich eine<br />
an<strong>der</strong>e Frage, aber es sind trotzdem<br />
ziemlich tolle Möglichkeiten, finde ich.<br />
Selbst ich hab so eine bekommen:<br />
Mein momentaner Trainer (Johan, genau<br />
wie Moira aus Südafrika eingewan<strong>der</strong>t)<br />
war von Anfang an begeistert<br />
von <strong>der</strong> Idee, mich überall mit hinzunehmen<br />
und einzubinden, so wurde<br />
ich als erstes in <strong>der</strong> New Zealand <strong>Judo</strong><br />
Fe<strong>der</strong>ation registriert um (fast) überall<br />
startberechtigt zu sein (ich kämpfe<br />
also im Moment für Neuseeland bzw.<br />
Nippons <strong>Judo</strong> School Auckland, lei<strong>der</strong><br />
nicht für den <strong>EBJC</strong>) und nun wurde<br />
ich sogar eingeladen, das neuseeländische<br />
Nationalteam nach Japan und<br />
Korea ins Trainingslager zu begleiten!<br />
<strong>Judo</strong><br />
Also als Deutsche ins Nationalteam <strong>der</strong><br />
Kiwis, nachdem Johan es inzwischen<br />
aufgegeben hat, mich spontan mit einem<br />
Kiwi zu verheiraten, um mich<br />
dank neuseeländischem Pass auch<br />
für nationale Meisterschaften melden<br />
zu können, o<strong>der</strong> schneller durch<br />
australische Flughäfen zu beför<strong>der</strong>n<br />
(denn dort ist das Personal sehr misstrauisch<br />
und streng in den Kontrollen<br />
gegenüber allen, die nicht selbst Australier<br />
o<strong>der</strong> eben Neuseelän<strong>der</strong> sind).<br />
Der Haken an <strong>der</strong> Sache ist nur<br />
lei<strong>der</strong> die Organisation, wir haben die<br />
Flüge noch nicht sicher, aber ich hoffe<br />
noch, dass es klappt und verdiene<br />
gerade durch Nebenjobs schon etwas<br />
zusätzliches Geld, um die Reise<br />
bezahlen zu können, wenn sie dann<br />
wirklich stattfinden sollte – im August,<br />
kurz bevor ich zurückkomme.<br />
Und dann gibt es natürlich auch<br />
gern noch mal einen Bericht, obwohl<br />
“Japan und Korea” ja einigen<br />
als Begriff schon bekannt vorkommen<br />
mag, vielleicht sollte ich<br />
etwas Reis für Laura mitbringen!<br />
Allgemein bin ich hier also gut aufgehoben<br />
und die entspannte, freundliche<br />
Einstellung, die Neuseelän<strong>der</strong><br />
allgemein größtenteils haben, schlägt<br />
sich auch in meinem sehr sehr net-<br />
<strong>EBJC</strong> • I/2010 ► 9
<strong>Judo</strong><br />
ten <strong>Judo</strong>verein nie<strong>der</strong>, in dem ich von<br />
Anfang an herzlich willkommen war.<br />
Auch mit einigen an<strong>der</strong>en Vereinen<br />
bin ich inzwischen in Kontakt<br />
gekommen, unter an<strong>der</strong>em mit dem<br />
<strong>Judo</strong> <strong>Club</strong> Nelson, in dem Anja ein<br />
Jahr lang (sich und auch alle an<strong>der</strong>en)<br />
trainiert hat – und anscheinend<br />
Neujahresturnier <strong>der</strong> Jugend<br />
Ein insgesamt gutes Ergebnis erzielten<br />
die 7 teilnehmenden <strong>Judo</strong>ka<br />
des <strong>EBJC</strong> beim Neujahrsturnier des<br />
SV Luftfahrt am 16. Januar 2010.<br />
Da Vanessa Mikeska kurzzeitig<br />
krankheitsbedingt ausfiel, gingen<br />
nur 3 <strong>EBJC</strong>-Kin<strong>der</strong> in <strong>der</strong> U11<br />
an den Start. Jeremy Jerrit Fürch<br />
und Kim Fabig kämpften in <strong>der</strong> Gewichtsklasse<br />
bis 26 Kilogramm, Vincent<br />
Adamczyk bis 29 Kilogramm.<br />
Jeremy trat in seinem ersten Wettkampf<br />
für den <strong>EBJC</strong> an und zeigte<br />
sich noch zu sehr beeindruckt von <strong>der</strong><br />
Kulisse des zugegebenermaßen großen<br />
Wettkampfs und konnte so seine<br />
Trainingsleistungen nicht umsetzen.<br />
Mit weniger Scheu sollte in Zukunft<br />
aber mehr als Platz neun möglich sein.<br />
Kim hat mittlerweile schon etwas<br />
10 ◄ <strong>EBJC</strong> • I/2010<br />
ziemlich Eindruck hinterlassen hat!<br />
Und trotz allen spannenden Erlebnissen<br />
hier drüben, fehlt ihr und <strong>der</strong><br />
<strong>EBJC</strong> ziemlich! So ganz das Gleiche<br />
ist es eben doch nicht und auch mein<br />
zeitweiser Versuch, Rugby zu spielen,<br />
hat das nicht ganz ausgeglichen.<br />
[Lea Folkerts]<br />
Erfahrung auf Wettkämpen gesammelt.<br />
Diese Erfahrung konnte Kim<br />
sehr gut umsetzen und durch drei vor<br />
allem kämpferisch sehr gut geführten<br />
Duellen bis ins Finale vordringen.<br />
Dort unterlag er zwar einem besseren<br />
Kämpfer, durfte sich aber über einen<br />
verdienten zweiten Platz freuen.<br />
Vincent zeigte einmal mehr einen<br />
starken Wettkampf. In einem<br />
mit sehr guten Kämpfern<br />
gespickten Teilnehmerfeld<br />
konnte er zwei Kämpfe gewinnen und<br />
unter 22 <strong>Judo</strong>ka den 9. Platz erringen.<br />
Mit Daniel Dietrich, Fabian Mroß,<br />
Alicia Brückner und Maybel Fell gingen<br />
in <strong>der</strong> U14 vier <strong>EBJC</strong>er an den Start.<br />
Daniel konnte seinen ersten Kampf<br />
gewinnen, verletzte sich aber im<br />
zweiten Kampf am Knie und mußte<br />
verletzungsbedingt ausscheiden.
Fabian erwischte keinen guten<br />
Tag und mußte seine Kämpfe<br />
sehr schnell abgeben. Er muß noch<br />
eine bessere Balance zwischen Anspannung<br />
und Lockerheit finden.<br />
Alicia zeigte insgesamt eine kämpferisch<br />
ansprechende Leistung, muß aber<br />
lernen, variabler zu kämpfen; gerade in<br />
<strong>der</strong> Kombination vorwärts-rückwärts.<br />
In ihrem Pool belegte sie den zweiten<br />
Platz, verlor das Halbfinale aufgrund<br />
einer Unachtsamkeit mit De-ashi-barai<br />
und errang so die Bronzemedaille.<br />
Don Alfredo Cup<br />
Am 17. April wurde in <strong>der</strong> Halle <strong>der</strong><br />
Fritz-Karsen-Schule <strong>der</strong> mittlerweile<br />
15. Don Alfredo Cup ausgekämpft.<br />
Mit insgesamt 23 Mannschaftspunkten<br />
belegten <strong>der</strong> <strong>EBJC</strong> einen beachtlichen<br />
4. Platz von insgesamt 17 Mannschaften.<br />
Den <strong>1.</strong> Platz belegte SC Charis<br />
mit Insgesamt 37 Mannschaftspunkten.<br />
Die Teilnehmeranzahl lag bei 143<br />
(davon 23 <strong>EBJC</strong>er) und stieg gegenüber<br />
dem Vorjahr (85 Teilnehmer)<br />
deutlich an. Das Konzept, das Turnier<br />
für Anfänger in den Altersklassen U10,<br />
U12 und U14 bis maximal zum 5. Kyu<br />
in <strong>der</strong> U14 bzw. maximal 6. Kyu in <strong>der</strong><br />
<strong>Judo</strong><br />
Maybell verlor ihren ersten Kampf<br />
und mußte sehr lange auf die Hoffnungsrunde.<br />
Diese bestritt sie dann aber<br />
durchaus beeindruckend. Nachdem sie<br />
auch hier mit Startschwierigkeiten zu<br />
kämpfen hatte, steigerte sie sich immer<br />
mehr und konnte dank ihrer hervorragenden<br />
Moral den 3. Platz erkämpfen.<br />
Insgesamt wird die Aufgabe für<br />
die Zukunft sein, variablere Kampfesführung<br />
und konsequenteres Annehmen<br />
des Bodenkampfes zu trainieren.<br />
[Lars Sperling}<br />
U12 anzubieten, und in <strong>der</strong> U10 und<br />
U12 in gewichtsnahe Gruppen einzuteilen,<br />
ging somit voll auf. Da im<br />
Poolsystem gekämpft wurde kamen<br />
die Teilnehmer im Durchschnitt auf<br />
4 Wettkämpfe. Wettkämpfer, Trainer<br />
und Eltern kamen so auf ihre Kosten.<br />
Die Einteilung in Wettkampfblöcke<br />
reduzierte die Zeit für die Kin<strong>der</strong> und<br />
Eltern auf das erfor<strong>der</strong>liche Mindestmaß<br />
von 1 Stunde Vorbereitung (Beginn<br />
Waage bis Beginn Wettkämpfe) und 2<br />
Stunden Aktion (Wettkämpfe inkl. Siegerehrung,<br />
so dass die Veranstaltung<br />
von den Eltern und Vereinsvertretern<br />
wie<strong>der</strong> einmal als angenehm und auf<br />
<strong>EBJC</strong> • I/2010 ► 11
<strong>Judo</strong><br />
die Bedürfnisse von Anfängern abgestimmt<br />
und gelungen bewertet wurde.<br />
Für den <strong>EBJC</strong> platzierten sich:<br />
U10 weiblich<br />
-25 kg:<br />
Luka Seifert 3. Platz<br />
Fabienne Adamczyk 3. Platz<br />
U10 männlich<br />
-24 kg:<br />
Clemens Böhm 3. Platz<br />
Christopher Vallentin 3. Platz<br />
-28 kg:<br />
Jeremy Fürch 2. Platz<br />
-29 kg:<br />
Claude-Oliver Pöhnitzsch 3. Platz<br />
-31 kg:<br />
Vincent Adamczyk 3. Platz<br />
U12 weiblich<br />
-33 kg:<br />
Vanessa Mileska 3. Platz<br />
-42 kg:<br />
Lydia Miemiec 2. Platz<br />
Anne Frank Gedenkturnier<br />
Vanessa Mikeska ging beim<br />
Anne Frank Gedenkturnier an den<br />
Start und holte sich dort die Goldmedaille.<br />
Bei einigen Freund-<br />
12 ◄ <strong>EBJC</strong> • I/2010<br />
U12 männlich<br />
-27 kg:<br />
Jona Süar 2. Platz<br />
Felix Heinz 3. Platz<br />
Kim Fabig 3. Platz<br />
-37 kg:<br />
Fabien Pöhnitzsch 2. Platz<br />
U14 männlich<br />
-36 kg:<br />
Fabian Mroß 2. Platz<br />
-64 kg:<br />
Sven Kunze 2. Platz<br />
Marcel Ruch 3. Platz<br />
Timon Weidlich 3. Platz<br />
Herzlichen Glückwunsch allen<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmern<br />
Allen Helfern – die diesmal auch<br />
zahlreich zugegen waren – vielen<br />
Dank für die gemeinsame Anstrengung<br />
zum Gelingen des Turniers als eines<br />
unserer Aushängeschil<strong>der</strong> des <strong>EBJC</strong>.<br />
[Lars Sperling}<br />
schaftskämpfen kämpfte sie gut<br />
mit und konnte teilweise gewinnen.<br />
[Lars Sperling}
ELA Cup in Treuenbrietzen<br />
Eine fette Medaillenausbeute<br />
brachte unsere Kin<strong>der</strong> aus Treuenbrietzen<br />
mit. Alicia Brückner gewann alle<br />
ihre Kämpfe und holte Gold. Daniel<br />
verlor nur im Finale und holte damit<br />
ebenso Silber wie Kim. Vanessa, Vin-<br />
Herbstturnier in Schwerin<br />
Eine kleine Delegation vonEB-<br />
JCern ging beim Herbstturnier des <strong>1.</strong><br />
Schweriner JC an den Start. Vanessa<br />
verletzte sich in ihrem ersten Kampf,<br />
konnte deshalb im zweiten nicht und im<br />
dritten nur unter Schmerzen antreten –<br />
trotzdem ein Pokal für den dritten Platz.<br />
<strong>Judo</strong><br />
cent und Fabien rundeten das Bild ab<br />
und holten jeweils Bronze, wobei Fabien<br />
seinen Kampf nur deshalb verlor,<br />
weil entgegen <strong>der</strong> Ausschreibung<br />
Armhebel in <strong>der</strong> U12 erlaubt waren.<br />
[Lars Sperling}<br />
Leon kämpfte gut mit, für mehr reichte<br />
es aber nicht. Daniel gewann alle seine<br />
vier Kämpfe gegen Schweriner und<br />
Hamburger <strong>Judo</strong>ka überzeugend und<br />
konnte sich so den ersten Platz sichern.<br />
[Lars Sperling}<br />
Internationaler Mazda Cup Babelsberg<br />
Bei einem stark besetzten Turnier<br />
in Babelsberg gingen 3 <strong>EBJC</strong> in <strong>der</strong>selben<br />
Gewichtsklasse an den Start.<br />
Fabien fiel kurzfristig krankheitsbedingt<br />
aus. Coco und Leon waren dem<br />
starken Teilnehmerfeld noch nicht ge-<br />
wachsen und letzlich chancenlos, Vincent<br />
zeigte einmal mehr eine überzeugende<br />
Leistung, verlor nur gegen den<br />
späteren Sieger und <strong>Berliner</strong> Meister.<br />
Die Bronzemedaille war sein Lohn.<br />
[Lars Sperling}<br />
<strong>EBJC</strong> • I/2010 ► 13
<strong>Judo</strong><br />
Rudower Wan<strong>der</strong>pokal<br />
Beim diesjährigen konnte <strong>der</strong><br />
<strong>EBJC</strong> eine sehr starke Mannschaft<br />
stellen. Viele Medaillen und gewonnene<br />
Kämpfe waren das Ergebnis. In <strong>der</strong><br />
14 ◄ <strong>EBJC</strong> • I/2010<br />
Mannschaftswertung erkämpften sich<br />
unsere Kin<strong>der</strong> einen guten 3. Platz.<br />
[Lars Sperling]
Dank an die <strong>Judo</strong>-Trainer<br />
Ralf Weise ist nun schon seit 2004<br />
Alicias <strong>Judo</strong>trainer. Das Pfingstturnier<br />
2004 bei TIB war ihr erstes richtiges<br />
<strong>Judo</strong>turnier. Als ihr Name zum Kampf<br />
aufgerufen wurde, ist sie schreiend aus<br />
<strong>der</strong> Halle in die Umkleidekabine gerannt<br />
und ward nicht mehr gesehen. Zu ihrem<br />
ersten Turnier ist sie nicht angetreten<br />
und es sah damals so aus, als ob sie nie<br />
wie<strong>der</strong> versuchen würde zu kämpfen.<br />
Ihr zweites Turnier, unter <strong>der</strong> Betreuung<br />
von Ralf, war das Anfängerturnier<br />
Tempelhofer <strong>Judo</strong>freunde am<br />
1<strong>1.</strong>12.2004. Damals wog sie noch bis<br />
22kg. Dabei kam ein <strong>1.</strong>Platz plus Technikpokal<br />
heraus und seitdem begleitet<br />
Ralf Alicia regelmäßig zu Turnieren.<br />
Der 3.Platz bei <strong>der</strong> BEM 2010 in<br />
<strong>der</strong> U14 -48kg ist mit dem 5.Platz bei<br />
<strong>der</strong> NODEM 2010 ganz sicher Alicias<br />
bisher größter Erfolg in ihrer <strong>Judo</strong>laufbahn<br />
und vor allem dem unermüdli-<br />
<strong>Judo</strong><br />
chen Einsatz<br />
als Trainer<br />
und Betreuer<br />
von Ralf<br />
Weise sowie<br />
dem Training<br />
von<br />
Carsten von<br />
Leupoldt<br />
und Lars<br />
Sperling zu<br />
verdanken.<br />
Lieber<br />
Ralf, an dieser Stelle möchte ich ausdrücklich<br />
dir meinen Dank aussprechen,<br />
dass du seit vielen Jahren so<br />
viele Kämpfer/innen vom <strong>EBJC</strong> immer<br />
wie<strong>der</strong> zu Turnieren ermutigst,<br />
meldest, begleitest und stundenlang<br />
auf Turnieren betreust und coachst!<br />
[Annika]<br />
<strong>EBJC</strong> • I/2010 ► 15
<strong>Judo</strong><br />
<strong>Berlinliga</strong> <strong>der</strong> Männer <strong>1.</strong> <strong>Runde</strong><br />
Gut, besser, <strong>EBJC</strong> – so das Motto<br />
<strong>der</strong> <strong>1.</strong> <strong>Runde</strong> <strong>der</strong> <strong>Berlinliga</strong>. Unsere<br />
Männermannschaft wurde überzeugend<br />
Sieger <strong>der</strong> <strong>1.</strong> <strong>Runde</strong> <strong>der</strong> <strong>Berlinliga</strong>. Um<br />
ein paar Gaststarter verstärkt rechneten<br />
wir uns zu Beginn auch allerhand aus.<br />
Da wir aber jedem einen Einsatz geben<br />
wollten, mussten wir strategisch günstig<br />
durchwechseln. Wir begannen unseren<br />
Vorrundenpool mit <strong>der</strong> stärksten<br />
Mannschaft, um sicher in den Finalpool<br />
einzuziehen. So besiegten wir die zweite<br />
Mannschaft des PSV Berlin und die<br />
<strong>Berliner</strong> <strong>Judo</strong> Freunde jeweils mit 7:0.<br />
16 ◄ <strong>EBJC</strong> • I/2010<br />
Wissem verletzte sich in <strong>der</strong> Vorrunde<br />
schwer und wurde im ersten Kampf <strong>der</strong><br />
Finalrunde gegen KiK geschont. Überhaupt<br />
wechselten wir gegen KiK etwas<br />
durch. Am Ende stand trotzdem ein 3:3.<br />
Gegen den BC Samurai stellten wir<br />
dann wie<strong>der</strong> unsere vermutlich stärkste<br />
Mannschaft. Wir siegten mit 4:2. Im<br />
abschließenden Kampf siegte <strong>der</strong> BC<br />
Samurai gegen KiK, sodass wir als Sieger<br />
feststanden. Unsere Mannschaft:<br />
60 kg: Wissem<br />
66 kg: Marcus (Gaststarter Kaizen)
73 kg: Jürgen<br />
81 kg: Arne, Felix (Kaizen), Patty<br />
90 kg: Martin<br />
Trainingslager in Kienbaum<br />
Über Pfingsten fuhren wir dieses<br />
Jahr ins Trainingslager nach Kienbaum.<br />
Die Anreise gestaltete sich auf-<br />
<strong>Judo</strong><br />
100 kg: Jude, Markus (Kaizen)<br />
+ 100 kg: Lars<br />
[Lars Sperling]<br />
grund zahlreicher Baumaßnahmen auf<br />
Brandenburgs Straßen als schwierig.<br />
Nachdem aber auch das geschafft war,<br />
<strong>EBJC</strong> • I/2010 ► 17
<strong>Judo</strong><br />
konnten wir ein sehr intensives Trainingslager<br />
beginnen. Am Freitag nach<br />
dem Abendbrot ging es gleich mit <strong>der</strong><br />
ersten Einheit los. Nach Kennenlernspielen<br />
und etwas Koordination zur<br />
Erwärmung standen O-uchi- und Kouchi-barai<br />
und ein kurzes Randori auf<br />
dem Programm. Wie jeden <strong>der</strong> folgenden<br />
Tage begannen starteten wir nach<br />
<strong>der</strong> Nachtruhe mit Frühsport. Anja leitete<br />
die Laufeinheit. Nach dem Frühstück<br />
ging es weiter mit <strong>Judo</strong>: Patty<br />
erklärte Kodokan- und Pullingout-<br />
Eingang. In einer kurzen Einheit nach<br />
dem Mittag hatte je<strong>der</strong> wie am folgenden<br />
Tag auch die Möglichkeit, für<br />
18 ◄ <strong>EBJC</strong> • I/2010<br />
die nächste Gürtelprüfung zu üben.<br />
Den Nachmittag verbrachten wir mit<br />
Mannschaftsspielen, den Abend in <strong>der</strong><br />
Sauna. Nach Frühsport (Capoeira geleitet<br />
von Raphael!) und –stück führte<br />
Jakob am nächsten Tag in die Grudlagen<br />
<strong>der</strong> Bodenarbeit ein. Nach dem<br />
nachmittäglichen Üben für die Gürtelprüfung<br />
und einer Schwimmeinheit<br />
folgte abends ein ausführliches<br />
Randori. Den Abschluss bildeten am<br />
Morgen und Mittag unseres Abreisetages<br />
eine Gymnastik- und Entspannungseinheit<br />
sowie <strong>Judo</strong>spiele.<br />
[Lars Sperling]
Bundesjugendlehrgang<br />
Thema des Bundesjugendlehrgang<br />
Berlin/Brandenburg 2010 mit Michael<br />
Korn und Tom Ismer waren DAN<br />
-Techniken für Kids mit Spaß & Fun –<br />
Techniken mit Pfiff und kin<strong>der</strong>leicht!<br />
Auch in 2010 hatten wir das große<br />
Glück, Michael Korn 6.Dan und Tom<br />
Ismer 2.Dan begrüßen zu dürfen. Zwei<br />
Trainer, die es verstehen, Kin<strong>der</strong> und<br />
Jugendliche gleichermaßen mit Fun und<br />
Action für das Ju-Jutsu zu begeistern.<br />
Dieses Mal unterstütze die Freundin<br />
von Ju-Ju den Lehrgang, lei<strong>der</strong><br />
ist sie noch immer namenslos.<br />
Ju-Jutsu<br />
Es wurde gespielt und einige<br />
Techniken aus dem DAN-Prüfungsprogramm<br />
wie zum Beispiel <strong>der</strong> Körperrückstoß<br />
systematisch erarbeitet,<br />
zwischendurch gab es immer wie<strong>der</strong> ein<br />
paar Duo-Technikpräsentationen von<br />
Domi Zagorski und Tom Ismer, Bundeska<strong>der</strong><br />
Duo-Mixed, Juniorenweltmeister,<br />
Deutsche Meister 2009 und<br />
3. bei <strong>der</strong> Europameisterschaft 2009.<br />
Die Kin<strong>der</strong> waren völlig beeindruckt<br />
von <strong>der</strong> Technikausführungen,<br />
dem „Bumm!, Rumms! und Ha!“ und<br />
mit welcher Schnelligkeit die beiden<br />
das Duo-Programm präsentierten.<br />
In 2010 sollte es eine zweite Auflage<br />
<strong>der</strong> Kooperation zwischen den Bundes-<br />
<strong>EBJC</strong> • I/2010 ► 19
Ju-Jutsu<br />
län<strong>der</strong>n Berlin und Brandenburg geben.<br />
Als Ausrichter schlossen sich wie<strong>der</strong>um<br />
<strong>der</strong> Erste <strong>Berliner</strong> <strong>Judo</strong>club<br />
1922 e.V. und <strong>der</strong> Budokan Großbeeren<br />
e.V. zusammen und konnten dieses<br />
Mal auch den Budo-<strong>Club</strong>-Berlin<br />
e.V. als Ausrichter hinzugewinnen.<br />
Der Lehrgang sollte dieses Mal<br />
eigentlich in Brandenburg stattfinden,<br />
was sich lei<strong>der</strong> sehr kurzfristig<br />
zerschlagen hat, da die vorgesehene<br />
Halle nicht zur Verfügung stand.<br />
So kam es, dass <strong>der</strong> Lehrgang zum<br />
20 ◄ <strong>EBJC</strong> • I/2010<br />
wie<strong>der</strong>holten Male beim <strong>EBJC</strong> statt fand.<br />
Die Beteiligung mit 50 Kin<strong>der</strong>n<br />
und Jugendlichen aus sechs Verein ist<br />
schon ein guter Anfang, nichts desto<br />
trotz wäre es gut und sinnvoll, wenn die<br />
Trainer in den einzelnen Vereinen mehr<br />
Werbung bei ihren Kin<strong>der</strong>- und Jugendgruppen<br />
und <strong>der</strong>en Eltern machen würden,<br />
so dass die Kids von Anfang an lernen,<br />
wie gut und wichtig es ist, solche<br />
Lehrgänge von Anfang an zu besuchen!<br />
[Annika Brückner, Rayk Stoldt]
German Open<br />
Bericht von <strong>der</strong> German Open 2010 in<br />
Ju-Jutsu-Fighting und Ju-Jutsu-Duo.<br />
Am 2. und 3.Oktober 2010 war<br />
es wie<strong>der</strong> soweit, die TG Hanau und<br />
<strong>der</strong> Deutsche Ju-Jutsu Verband luden<br />
zum <strong>der</strong>zeit weltweit größten Ju-<br />
Jutsu-Turnier zur German Open nach<br />
Hanau ein. Es waren 1100 Starter aus<br />
18 Nationen, überwiegend aus Europa,<br />
vereinzelt sogar aus den USA.<br />
Am Freitag nach <strong>der</strong> Schule ging<br />
Ju-Jutsu<br />
es los. Nach einer rund sechsstündigen<br />
Anfahrt konnte Alicia um 22:00<br />
Uhr selig in ihr Bett fallen. Am Samstagvormittag<br />
musste die Zeit zunächst<br />
zum Lernen für die anstehende Englischarbeit<br />
genutzt werden, bevor es<br />
endlich zur August-Schärttner-Halle<br />
ging, um die Wettkampfluft schnuppern<br />
zu können und die vielen Freunde<br />
aus dem Sommercamp zu begrüßen.<br />
Am frühen Nachmittag stand <strong>der</strong> Gang<br />
zur Waage auf dem Programm, <strong>der</strong><br />
Dank des rechtzeitigen Anstellens dieses<br />
Mal nach gut einer Stunde erledigt<br />
war. So war noch genügend Zeit, um<br />
am Kampftag <strong>der</strong> Profis einen Blick auf<br />
die eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e <strong>der</strong> zehn Kampfflächen<br />
zu werfen. Auf diesen wurden<br />
die verschiedenen Kämpfe ausgetragen,<br />
teilweise das Fighting-System und<br />
das Duo-System. Es wurde so manch<br />
beeindruckende Leistung dargeboten.<br />
Im Anschluss ging es in die Pizzeria<br />
und am Abend schaute Alicia noch etwas<br />
Fernsehen und schnell war ihr die<br />
Entspannung ins Gesicht geschrieben.<br />
Der 3. Oktober 2010 war <strong>der</strong><br />
Kampftag <strong>der</strong> Newcomer! Nach einem<br />
Power-Frühstück im Hotel ging es zur<br />
Halle. Um 9:36 Uhr lief dann neben<br />
<strong>EBJC</strong> • I/2010 ► 21
Ju-Jutsu<br />
all den an<strong>der</strong>en<br />
Teams auch das<br />
Team aus Berlin<br />
ein. Die Stimmung<br />
bei den Zuschauern<br />
und den<br />
Kämpfern war<br />
klasse und gegen<br />
10:00 Uhr waren<br />
die Ränge sehr<br />
gut besetzt. Endlich<br />
waren die<br />
Listen fertig. 13<br />
Teilnehmerinnen<br />
in Alicias Klasse, <strong>der</strong> U15 -52Kg weiblich.<br />
Keine bekannten Namen und zwei<br />
Kämpferinnen, die nicht aus Deutschland<br />
kamen, machten die „Einstellung“<br />
auf mögliche Gegnerinnen schwer. Da<br />
half nur, sich die an<strong>der</strong>en Kämpfe anzugucken,<br />
um den Kampfstil einzuschätzen<br />
und um Alicia kurzfristig darauf<br />
einzustellen. Schnell war klar: Fallobst<br />
ist hier nicht am Start! Beson<strong>der</strong>s die<br />
Kämpferinnen aus Belgien und Schweden<br />
waren nicht zu unterschätzen.<br />
Das Fighting-System besteht aus<br />
drei Teilen: Dem Part 1 mit Schlag-,<br />
Stoß- und Tritttechniken, dem Part 2<br />
mit Wurftechniken, zu Boden bringen,<br />
Hebel- und Würgetechniken<br />
und dem Part 3 mit Bodentechniken,<br />
22 ◄ <strong>EBJC</strong> • I/2010<br />
Hebel- und Würgetechniken. In <strong>der</strong><br />
U15 beträgt die reguläre Kampfzeit<br />
2 Minuten. Vorzeitig beendet wird<br />
<strong>der</strong> Kampf nur, wenn ein Kämpfer<br />
mit 14 Punkten führt o<strong>der</strong> in allen<br />
drei Parts einen Ippon erhalten hat.<br />
<strong>Runde</strong> 1: Ab und an benötigt<br />
man auch mal ein Quäntchen<br />
Glück zur richtigen Zeit. Ein Freilos!!!<br />
Sehr gut! So konnten wir<br />
uns die erste Gegnerin ansehen.<br />
<strong>Runde</strong> 2: Das Konzept gegen<br />
die deutsche Kämpferin von <strong>der</strong><br />
TG Hanau ging voll auf und Alicia<br />
konnte den Kampf mit nacheinan<strong>der</strong><br />
erzielten Ippons in allen drei<br />
Parts und einem eindeutigen technischen<br />
Vorteil (Full House) bereits
nach 20 Sekunden vorzeitig beenden.<br />
<strong>Runde</strong> 3: Der Kampf gegen die<br />
Schwedin Isabelle Vistam. Einzug in<br />
das große Finale o<strong>der</strong> kleine Finale?<br />
Hm, auf unserem Stichwortzettel stand:<br />
Gut in allen drei Parts, keine beson<strong>der</strong>en<br />
Lieblings-Techniken zu erkennen.<br />
In Part 1 war <strong>der</strong> Kampf ausgeglichen,<br />
die<br />
Schwedin<br />
schien jedoch<br />
immer ein Tick<br />
dynamischer<br />
und präziser<br />
zur Sache zu<br />
gehen, konnte<br />
jedoch hier zunächst<br />
keinen<br />
nennenswerten<br />
Vorteil erkämpfen.<br />
Doch<br />
dann gelang<br />
<strong>der</strong> Schwedin ein Ippon in Part 2 und<br />
anschließend mit einer Festhaltetechnik<br />
am Boden in Part 3. Knapp vor Ablauf<br />
<strong>der</strong> zweiminütigen Kampfzeit gelang<br />
<strong>der</strong> Schwedin auch noch <strong>der</strong> Ippon in<br />
Part 1 und so konnte sie sich zu Recht<br />
eine <strong>Runde</strong> weiter und im großen Finale<br />
finden, welches sie gegen die Belgierin<br />
ebenfalls mit Full House gewann<br />
und so in dieser Klasse Erste wurde.<br />
Ju-Jutsu<br />
<strong>Runde</strong> 4: Der Kampf um Platz 3.<br />
Alicia, die nach ihrer Nie<strong>der</strong>lage gegen<br />
die Schwedin noch immer etwas enttäuscht<br />
war, musste mit einem Konzept<br />
gegen ihre Gegnerin eingestellt werden.<br />
Nun hatte sich die ebenfalls sehr<br />
starke Kämpferin aus Belgien bereits<br />
für das große Finale qualifiziert, so dass<br />
wir unser zurechtgelegtes<br />
Konzept gegen<br />
die Belgierin<br />
nicht nutzen<br />
konnten und<br />
Alicia musste<br />
sich während<br />
des Kampfes<br />
ein- bzw. umstellen<br />
lassen.<br />
Es geht los…<br />
Alicia<br />
punktete sich<br />
im Part 1 leicht nach vorne, obwohl<br />
Alicia im Part 1 leichte Überhand<br />
hatte, gelang es ihr trotz eines Ippons<br />
nicht, sich einen klaren Vorteil zu erarbeiten.<br />
Im Part 2 waren die Kämpferinnen<br />
ebenfalls nahe beieinan<strong>der</strong><br />
und so kam es erst wie<strong>der</strong> im Part 3<br />
zur nächsten Wertung mit einem Ippon<br />
für Alicia. So fehlte eigentlich<br />
nur noch <strong>der</strong> Ippon in Part 2, damit<br />
<strong>EBJC</strong> • I/2010 ► 23
Ju-Jutsu<br />
<strong>der</strong> Kampf mit einem Full House<br />
vorzeitig beendet werden konnte.<br />
Dies versuchte die Gegnerin<br />
selbstverständlich zu verhin<strong>der</strong>n<br />
und <strong>der</strong> Kampf wurde überwiegend<br />
in Part 1 ausgefochten. Hier gelang<br />
es Alicia nicht, ausreichend Treffer<br />
zu setzen … 8 Sekunden vor<br />
Schluss unterbrachen die Kampfrichter<br />
den Kampf und die Gegnerin<br />
erhielt eine Strafe wegen Passivität.<br />
Alicia schaute auf die Anzeigentafel,<br />
3 Punkte Rückstand. Es war klar,<br />
8 Sekunden und 3 Punkte Rückstand<br />
ließen keine Zeit mehr für den fehlenden<br />
Ippon im Part 2 - die Strategie<br />
musste jetzt heißen: Punkten und zwar<br />
in acht Sekunden so viel wie geht.<br />
Alicias Blicke gingen zu Mike –<br />
Mikes Anweisung lautete: „Uraken,<br />
Uraken, Uraken!“ (ein Uraken ist ein<br />
Faustrückenschlag zum Kopf, <strong>der</strong> als<br />
Ippon gewertet max. 2 Punkte bringen<br />
kann). Alicia nickte leicht und<br />
ließ noch einmal Hoffnung aufkeimen.<br />
1-2 Sekunden passierte gar nichts,<br />
doch dann schoss Alicia 3 Uraken<br />
hintereinan<strong>der</strong> ab, zusammen vergingen<br />
dabei rund 4 Sekunden … hier<br />
wurde ein Uraken als Ippon gewertet<br />
und <strong>der</strong> Abstand auf <strong>der</strong> Anzeigetafel<br />
war auf einen Punkt geschmol-<br />
24 ◄ <strong>EBJC</strong> • I/2010<br />
zen. Da ertönte <strong>der</strong> Gong - Mist, alle<br />
drei Uraken waren Treffer zum Kopf.<br />
Anscheinend hatte die Gegnerin<br />
nicht mehr mit einer Gegenwehr von<br />
Alicia gerechnet. ABER, die Kampfzeit<br />
war zu Ende und Alicia lag nach<br />
wie vor mit einem Punkt im Rückstand.<br />
Die Enttäuschung war groß und<br />
die falsche Bewertung offensichtlich.<br />
Trotzdem gehört es sich nicht, mit<br />
den Kampfrichtern zu diskutieren!<br />
Naja dumm gelaufen…, doch<br />
dann, es war auf einmal Bewegung<br />
am Tisch und <strong>der</strong> Gegnerin wurde<br />
klar, dass sie die letzten 8 Sekunden<br />
vergeigt hatte und damit den Sieg.<br />
Alicias Uraken wurden mit zwei<br />
Punkten nachbewertet und so wurde<br />
aus einem Punkt Rückstand ein Punkt<br />
Vorsprung und ein Sieg mit 16:15<br />
Punkten und einem 3.Platz für Alicia.<br />
So wurde Alicia von 13 Teilnehmerinnen<br />
die beste Deutsche in ihrer<br />
Klasse und bei dieser German Open<br />
sogar die beste <strong>Berliner</strong>in im Fighting-<br />
System. Herzlichen Glückwunsch!<br />
Die Siegerehrung war wohl das<br />
Highlight des gesamten Wochenendes:<br />
Diese wurde von Roland Köhler (Bundestrainer<br />
JJ-Fighting); Michael Korn<br />
(Vizepräsidenten DJJV); Joe Thumfart<br />
(Direktor Sport und Technik <strong>der</strong>
JJIF) sowie Tom Ismer vorgenommen.<br />
Lange Zeit war unklar, ob Alicia<br />
überhaupt auf <strong>der</strong> German Open<br />
starten kann. Auf Grund zwei übler<br />
Verletzungen stand die Vorbereitungsphase<br />
von Alicia, alles an<strong>der</strong>e<br />
als unter einem guten Stern.<br />
Bei ihrem letzten <strong>Judo</strong>turnier vor<br />
den Sommerferien, <strong>der</strong> Nordostdeutschen<br />
<strong>Judo</strong>meisterschaft U 14, verletzte<br />
sich Alicia in Führung liegend und kurz<br />
vor Kampfende im kleinen Finale, also<br />
im Kampf um den 3.Platz und landete<br />
mit dem Verdacht auf einen Nierenriss<br />
für drei Tage im Klinikum Schwerin.<br />
Bei ihrem ersten <strong>Judo</strong>turnier nach<br />
den Sommerferien sollte es nicht besser<br />
Ju-Jutsu<br />
beginnen, denn gleich im ersten Kampf<br />
zog sie sich eine starke Schulterprellung<br />
und Bän<strong>der</strong>dehnung zu. Nur <strong>der</strong><br />
Rundumbetreuung, fast schon wie bei<br />
einem Profisportler, ist es zu verdanken,<br />
dass Alicia den Trainingsrückstand<br />
aufholen konnte und zur German<br />
Open wie<strong>der</strong> fit und einsatzbereit war.<br />
Danke an alle, die Alicia<br />
während <strong>der</strong> Vorbereitungsphase<br />
unterstützt haben! Danke an:<br />
Ralf Weise, Carsten von Leupoldt,<br />
Lars Sperling, Mike Liebenau, Leo<br />
Boelke, Uwe Steinmetz, Keno, Mama,<br />
Dr. Marco Kiesewetter und den Physiotherapeuten<br />
Herrn Ullrich Gnau.<br />
[Mike und Annika]<br />
<strong>EBJC</strong> • I/2010 ► 25
Ju-Jutsu<br />
Nikolausturnier<br />
Herzlichen Glückwunsch zur erfolgreichen<br />
Teilnahme!<br />
U10 weiblich -28kg: Lara Groke 2.<br />
Platz<br />
U10 männlich -33kg: Coco Pöhnitzsch<br />
<strong>1.</strong>Platz plus Technikpokal<br />
U10/U12 männlich -50kg : Viktor Faber<br />
<strong>1.</strong> Platz; Niklas Kürschner 2.Platz<br />
<strong>Berliner</strong> Einzelmeisterschaft<br />
<strong>Berliner</strong> Meisterschaft Ju-Jutsu Fighting<br />
2010 Ergebnisliste:<br />
U10 -29kg: <strong>1.</strong>Platz Claude-Olivier<br />
Pöhnitzsch<br />
U12 -33kg: <strong>1.</strong>Platz Michelle Frank;<br />
2.Platz Celina Frank<br />
26 ◄ <strong>EBJC</strong> • I/2010<br />
U12 männlich -40kg: Fabien<br />
Pöhnitzsch <strong>1.</strong>Platz<br />
U12 männlich -60kg: Ceyhan Altun<br />
2.Platz<br />
U15 weiblich -52kg: Alicia Brückner<br />
<strong>1.</strong>Platz plus Technikpokal<br />
[Annika]<br />
U12 -35kg: 2.Platz Fabien Pöhnitzsch<br />
U12 -40kg: 2.Platz Tarkan Röbke<br />
U12 -40kg: 3.Platz Lena Coskuner<br />
U15 -50kg: <strong>1.</strong>Platz Nico Boback<br />
U15 -57kg: <strong>1.</strong>Platz Alicia Brückner<br />
U15 -63kg: <strong>1.</strong>Platz Melanie Czirr
U15 -63kg: 2.Platz Sascha Hübner<br />
U18 -55kg: <strong>1.</strong>Platz Lukas Brückner<br />
Senior -77kg: <strong>1.</strong>Platz Patrick Urner;<br />
2.Platz Rashid Tairov<br />
Aikido und das Herzoghorn<br />
1400 Meter über dem Meeresspiegel<br />
liegt das Herzogenhorn. Sportvereine<br />
und Verbände veranstalten hier<br />
jedes Jahr Lehrgänge, Seminare und<br />
Trainingseinheiten, aber auch viele<br />
Spitzensportler nutzen diesen herrlichen<br />
Ort. Hier ist es einfach wun<strong>der</strong>schön!<br />
Mit Blick auf den Feldberg,<br />
liegt dieses Leistungszentrum mitten<br />
im Schwarzwald. Bei guter Sicht (die<br />
allerdings im Sommer nur sehr selten<br />
vorkommt) kann man vom Herzogenhorn<br />
die gesamte Alpenkette von <strong>der</strong><br />
Zugspitze bis zum Mont Blanc ge-<br />
Ju-Jutsu<br />
Einen Technikpokal erhielt Nico Boback.<br />
Herzlichen Glückwunsch !!!<br />
[Annika]<br />
niessen. Die Luft ist klar und frisch,<br />
die Ruhe wird nur durch Vogelgesang<br />
und Bienengesumm „gestört“. Autos<br />
sind hier ausgesperrt, am Parkplatz<br />
oberhalb <strong>der</strong> Sportstätte und <strong>der</strong> Wohngebäude<br />
bleibt <strong>der</strong> Motor kalt. Hier<br />
<strong>EBJC</strong> • I/2010 ► 27
Aikido<br />
oben wird vor allem gelaufen, gewan<strong>der</strong>t<br />
o<strong>der</strong> spazieren gegangen..Vereinzelt<br />
begegnen uns schon mal ein paar<br />
Mountainbiker. In <strong>der</strong> Wintersaison<br />
bringt einen nur noch <strong>der</strong> Schneepflug<br />
zum Herzogenhorn. Skifahren, das<br />
geht hier lange, <strong>der</strong> Schnee ist oft erst<br />
ein paar Wochen fort, wenn wir Aikidoka<br />
Ende Juni zum Lehrgang kommen!<br />
Seit mehr als 30 Jahren unterrichtet<br />
Shimizu Sensei (8. Dan) aus Tokyo sein<br />
Aikido an diesem herrlichen Ort. 2x je<br />
eine Woche trainieren ca. 60 Teilnehmer<br />
unter seiner Anleitung. In diesen Tagen<br />
sind die Zimmer <strong>der</strong> Sportbildungsstätte<br />
überwiegend von Aikidoka belegt!<br />
Die Trainingshalle wird zum Dojo, die<br />
Matten bleiben liegen, ein schöner Blumenschmuck<br />
neben dem Japanischen<br />
Rollbild mit <strong>der</strong> „Ten Do“ Kalligraphie,<br />
alles ist bereit für ein Training in<br />
angenehmer, ungestörter Atmosphäre.<br />
Der Aikido-Lehrgang auf dem Herzogenhorn<br />
ist für jeden von uns Aiki-<br />
28 ◄ <strong>EBJC</strong> • I/2010<br />
doka immer etwas beson<strong>der</strong>es im Jahr.<br />
Natürlich ist die Begegnung mit Meister<br />
Shimizu, von ihm unterrichtet zu<br />
werden, die beste Möglichkeit sich weiterzubilden.<br />
Seit einigen Jahren wird er<br />
von seinem Sohn Kenta Shimizu begleitet,<br />
<strong>der</strong> ihm ein ausgezeichneter Uke ist<br />
(<strong>der</strong>jenige, <strong>der</strong> die Technik empfängt,<br />
<strong>der</strong> „Angreifer“), und wir können die<br />
ausgeführten Techniken und Formen in<br />
allerschönster Ausführung bewun<strong>der</strong>n.<br />
Als ich vor 15 Jahren das erste<br />
mal zum Herzogenhorn fuhr, war ich<br />
gerade 4. Kyu und noch sehr unerfahren-<br />
damals war die Teilnahme an<br />
diesem Lehrgang noch für Anfänger<br />
wie mich offen. Inzwischen hat sich<br />
beim Tendory Aikido das allgemeine<br />
Niveau verbessert und es gibt mehr<br />
und mehr Aikido- Schüler und erfahrene<br />
Lehrer in vielen Aikidoschulen.<br />
So ist es zu verstehen, dass man heute<br />
schon den <strong>1.</strong>Kyu erreicht haben muss<br />
und als Lehrer/Übungsleiter tätig sein
sollte, um am Lehrgang auf dem Herzogenhorn<br />
teilnehmen zu können.<br />
Tendoryu Aikido hat sich weit<br />
verbreitet, nicht nur in Deutschland<br />
auch in an<strong>der</strong>en europäischen Län<strong>der</strong>n(<br />
z.B.: Dänemark, Holland, Belgien,<br />
Serbien, Slowenien, Russland...)<br />
und darüber hinaus nach Singapur<br />
Aikido<br />
und Mexico. Heute gibt es den Weltverband<br />
- TAW- Tendo World Aikido!<br />
Fahre ich jetzt aufs „Horn“, so sind<br />
um mich viele Aikidolehrer mit Dan-<br />
Graduierungen und die Teilnehmer<br />
kommen aus vielen verschiedenen Län<strong>der</strong>n-<br />
nicht nur aus Deutschland. Das<br />
Training ist sehr anspruchsvoll, aber<br />
immer geprägt vom miteinan<strong>der</strong> lernen<br />
wollen, von Freundschaft und Wohlwollen.<br />
2x am Tag wird geübt, dazwischen<br />
gibt es Zeit zum Ausruhen essen,<br />
spazieren, auf <strong>der</strong> Terrasse sitzen (wenn<br />
die Sonne scheint) und natürlich viel<br />
mit „alten“ und neuen Freunden sprechen.<br />
Am Abend ist wie<strong>der</strong> Gelegenheit<br />
für den Erfahrungsaustausch o<strong>der</strong> noch<br />
einmal auf den Hausberg- das „Horn“-<br />
in <strong>der</strong> Hoffnung, dass endlich einmal<br />
die Alpen am Horizont zu sehen sind.<br />
Am Ende einer Trainingswoche,<br />
fühle ich mich meist etwas erschöpft,<br />
aber auch gestärkt durch neue Erfahrungen,<br />
viel gute Luft, viel Ruhe,<br />
viel Spass und ein paar rote Blutkörperchen<br />
mehr ( 1400m ü. d. M.),<br />
die lei<strong>der</strong> schon nach wenigen Tagen<br />
Berlin, wie<strong>der</strong> verschwunden sind.<br />
Aber es gibt ja im nächsten<br />
Jahr einen neuen Aikido-Lehrgang<br />
auf dem Herzogenhorn!<br />
[Claudia Jänicke]<br />
<strong>EBJC</strong> • I/2010 ► 29
Gesundheitssport<br />
Fit, mobil und gesund<br />
Nachdem es im vergangenen Jahr im<br />
Seniorensport häufige Trainerwechsel<br />
gab und wir gerade so den Trainingsbetrieb<br />
aufrecht erhalten konnten, konnten<br />
wir im September letzten Jahres<br />
Joanna Raffel als Trainerin für die Senioren<br />
gewinnen. Zusammen haben wir<br />
beide uns ein Programm für diese Gruppe<br />
überlegt, das endlich wie<strong>der</strong> auch<br />
über den Sport hinaus Anreize bietet.<br />
Neben <strong>der</strong> Mobilisation <strong>der</strong> Gelenke<br />
und <strong>der</strong> Kräftigung <strong>der</strong> Muskulatur<br />
ist es beson<strong>der</strong>s im fortgeschrittenen<br />
Alter wichtig die koordinativen Fähigkeiten<br />
zu erhalten und zu schulen.<br />
Die Schulung <strong>der</strong> Koordination ist<br />
Inhalt je<strong>der</strong> Trainingsstunde. Zusätzlich<br />
wird es drei Trainingseinheiten<br />
geben, die ausschließlich <strong>der</strong> Koordination<br />
gewidmet sind. Am 12. Juli<br />
wird hauptsächlich um die Reaktionsfähigkeit<br />
gehen, am 20. September<br />
um das Gleichgewicht und am 22.<br />
September um das Orientierungsvermögen.<br />
Beginn ist jeweils 1630 Uhr.<br />
Je<strong>der</strong> <strong>EBJC</strong>er ist herzlich willkommen.<br />
In <strong>der</strong> Sommerpause, im August<br />
werden wir ein Museum besuchen<br />
und im Oktober planen<br />
wir wie<strong>der</strong> eine Gewaltpräventi-<br />
30 ◄ <strong>EBJC</strong> • I/2010<br />
onsveranstaltung mit <strong>der</strong> Polizei.<br />
Bewegung ist eine wesentliche<br />
Grundlage zum Erhalt und zur För<strong>der</strong>ung<br />
<strong>der</strong> Gesundheit, auch und beson<strong>der</strong>s<br />
im hohen Alter. Eine gesunde und<br />
ausgewogene Ernährung ein weiterer<br />
wichtiger Faktor, um gesund zu bleiben.<br />
Deshalb bieten wir den Senioren<br />
ergänzend zum Sport einen Kochkurs<br />
an. Dieser Kurs mit jeweils an<strong>der</strong>en<br />
Schwerpunkten findet bzw. fand an<br />
sieben Terminen in diesem Jahr im<br />
Warthemahl statt. Dabei werden zunächst<br />
in ca. 30 Minuten die theoretischen<br />
Grundlagen zum Thema vermittelt,<br />
bevor es dann ans Kochen geht.<br />
Zum ersten Termin, am 8. Juni, haben es<br />
sich die Senioren mit Rote-Bete-Suppe,<br />
Spinatlasagne und Erdbeershake gut<br />
gehen lassen. Um einigermaßen kostendeckend<br />
zu arbeiten, liegt <strong>der</strong> Teilnehmerbeitrag<br />
pro Termin bei 3,50 €.<br />
Die Termine:<br />
08. Juni: Gesund Ernährung ab 60<br />
06. Juli: Gesund kochen bei Arthrose<br />
24. August: Gesund kochen zur Herz-<br />
Kreislauf-Prävention und bei Bluthochdruck<br />
07. September: Gesund kochen bei<br />
Osteoporose
05. Oktober: Gesund kochen bei Rheuma<br />
und Gicht<br />
02. November: Gesund kochen nach<br />
TCM<br />
07. Dezember: Backen im Advent<br />
Vielleicht hat ja <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> an-<br />
Vorstand<br />
<strong>der</strong>e <strong>EBJC</strong>er ebenfalls Zeit und Lust<br />
an dem Kochkurs teilzunehmen. Genaue<br />
Informationen gibt es dann bei<br />
Joanna Raffel unter 28 70 35 49.<br />
[Barbara Westphal]<br />
3. <strong>Berliner</strong> Familiensportmesse am 2<strong>1.</strong>3.10<br />
Zum dritten Mal fand die Familiensportmesse<br />
in Berlin statt, zum zweiten<br />
Mal haben wir diese Messe an einem<br />
von berlinweit 21 Standorten ausgerichtet<br />
und auch vier an<strong>der</strong>en Neuköllner<br />
Vereinen und drei Kin<strong>der</strong>tagesstätten in<br />
<strong>der</strong> Sporthalle <strong>der</strong> Fritz-Karsen-Schule<br />
die Möglichkeit gegeben, sich dort zu<br />
präsentieren. Unsere Aufgabe war es<br />
hier die Aufführungen zu koordinieren,<br />
beim <strong>Berliner</strong> Turnerbund (BTB) ausreichend<br />
Stände zu bestellen und den<br />
Vereinen zur Verfügung zu stellen und<br />
für das leibliche Wohl aller Teilnehmer<br />
und Besucher zu sorgen, was durch<br />
die Unterstützung <strong>der</strong> <strong>EBJC</strong>er und den<br />
Mitarbeitern <strong>der</strong> Lehrküche Warthemahl<br />
gut gelungen ist. An dieser Stelle<br />
möchte ich mich herzlich bei Joanna<br />
Raffel, <strong>der</strong> Leiterin des Warthemahls<br />
(und Trainerin <strong>der</strong> Senioren) herzlich<br />
für die Unterstützung bedanken.<br />
Das Büffet war reichhaltig wie lange<br />
nicht mehr und fand großen Anklang<br />
bei allen Besuchern und Teilnehmern.<br />
Gerade rechtzeitig um 10.00 Uhr<br />
waren wir mit den Vorbereitungen fertig.<br />
Da bei den Einbrüchen des letzten<br />
Jahres unsere leistungsstarke Musikanlage<br />
gestohlen worden war, hatte uns<br />
<strong>der</strong> BTB eine Anlage zur Verfügung gestellt<br />
– lei<strong>der</strong> ohne Mikrophon, was in<br />
<strong>der</strong> großen Halle erheblichen Probleme<br />
bereitet, auch ohne akustischem Hintergrund,<br />
verstanden zu werden. Lei<strong>der</strong><br />
waren einige Vereine wenig kooperativ<br />
und haben ihre Gespräche weitergeführt,<br />
so dass die Begrüßung durch<br />
Lars und die weiteren Ansagen, auch<br />
bei den Vorführungen nicht zu verstehen<br />
waren, was zu einiger Verärgerung<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Mo<strong>der</strong>atoren geführt hat.<br />
Mit den <strong>Judo</strong>-Kids unseres Vereines<br />
wurde die Reihe <strong>der</strong> Vorführungen an<br />
diesem Tag eröffnet. Unsere Aikidoka<br />
präsentierten sich nach <strong>der</strong> Mittags-<br />
<strong>EBJC</strong> • I/2010 ► 31
Vorstand<br />
pause und schließlich zum Abschluss<br />
des Tages zeigten die Erwachsenen<br />
<strong>Judo</strong>ka noch einige <strong>Judo</strong>-Techniken<br />
(vielleicht noch ein detaillierter?).<br />
Dazwischen gab es Kin<strong>der</strong>turnen und<br />
Seniorengymnastik, Rhönradfahren<br />
und Tanzen. Neben den Vorführungen<br />
wurde ein Fitnesstest angeboten,<br />
ein Gewinnspiel und je<strong>der</strong> konnte auf<br />
einen Geschicklichkeitsparcours seine<br />
koordinativen Fähigkeiten testen.<br />
Es ist schwer zu schätzen, wie viele<br />
Besucher die Messe bei uns besucht<br />
Jahresversammlung 2010<br />
Auch in diesem Jahr möchte<br />
ich für die Frühjahrsausgabe<br />
unserer Vereinszeitung eine kurze<br />
Zusammenfassung <strong>der</strong> letzten<br />
Jahresversammlung geben.<br />
Mit gerade mal 26 Mitglie<strong>der</strong>n<br />
war auch diese Versammlung<br />
eher schlecht besucht, was ich sehr<br />
schade finde, gibt es dort doch die<br />
Möglichkeit sich über das Vereinsgeschehen<br />
des vergangenen Jahres<br />
umfassend zu informieren und dem<br />
Verein auch neue Impulse zu geben.<br />
In diesem Jahr wurde <strong>der</strong> Vorstand<br />
des <strong>EBJC</strong> neu gewählt, vorher<br />
die Geschäftsberichte <strong>der</strong> Vor-<br />
32 ◄ <strong>EBJC</strong> • I/2010<br />
haben, ich denke 300 könnten es schon<br />
gewesen sein. Durch die Spenden für<br />
den Imbiss hat sich die Veranstaltung<br />
von <strong>der</strong> finanziellen Seite mehr als gelohnt.<br />
Insgesamt sind meiner Meinung<br />
nach Aufwand und Nutzen zu hoch, es<br />
gibt durch unsere Präsentationen dort<br />
keinen erkennbaren Mitglie<strong>der</strong>zuwachs<br />
im <strong>EBJC</strong>, so dass wir bei <strong>der</strong> kommenden<br />
Messe auf eine Teilnahme als<br />
„Standort-Manager“ verzichten werden<br />
[Barbara Westphal]<br />
standsmitglie<strong>der</strong> gehört, von denen<br />
eine kurze Zusammenfassung folgt.<br />
Das Jahr 2009 war in vielfacher<br />
Hinsicht ein gutes Jahr. Wir können<br />
auf einige sportliche Erfolge zurückblicken,<br />
Angelo Ruggeri wurde<br />
Nordostdeutscher Meister. Laura<br />
Vargas Koch wurde auf <strong>der</strong> Internationalen<br />
Deutschen Meisterschaft<br />
wie<strong>der</strong> Vizemeisterin und Fünfte bei<br />
<strong>der</strong> Europameisterschaften <strong>der</strong> U20.<br />
In diesem Jahr kann sie schon den<br />
Deutschen Meistertitel für sich verbuchen.<br />
Nicht alle unsere Kämpfer<br />
und Kämpferinnen sind so erfolgreich<br />
wie Laura, doch erreichten sie
auf Meisterschaften und Ranglistenturnieren<br />
ebenfalls gute Platzierungen,<br />
nennen möchte ich hier Alicia<br />
Brückner, Lea Folkerts, Sandra Müller,<br />
Patrick Urner und Karen Zielke.<br />
Nachdem das Jahr 2008 mit einem<br />
hohen Verlust zu Ende ging, können<br />
wir uns für 2009 über einen Gewinn<br />
von gut 2.000,- € freuen. Dies ist nicht<br />
zuletzt auf außergewöhnlich viele und<br />
auch hohe Zuschüsse von verschiedenen<br />
Organisationen zurückzuführen.<br />
Der größte Erfolg war hier wohl<br />
<strong>der</strong> Gewinn des Integrationspreises<br />
2009, <strong>der</strong> uns zusätzliche 3.000,- €<br />
bescherte. Damit konnten wir einen<br />
weiteren Verlust für das vergangene<br />
Jahr vermeiden. Ausschlagebend für<br />
den Gewinn war wohl das Schillerkiez-Projekt<br />
in Kooperation mit <strong>der</strong><br />
Diakonie, bei dem im Sommer auf<br />
dem Grünstreifen <strong>der</strong> Schillerpromenade<br />
kostenfrei für die Teilnehmer<br />
<strong>Judo</strong> und Ju Jutsu angeboten wurde.<br />
Unser Verein nimmt ja am Programm<br />
des Landessportbundes Berlin<br />
Kids in die Sportclubs teil. Aylin Balci<br />
ist das <strong>1.</strong>000-ste Kind, das für dieses<br />
Programm gewonnen wurde. Sie<br />
wurde dafür beim LSB geehrt. Dies<br />
und <strong>der</strong> Gewinn des Integrationspreises<br />
bescherte uns ein recht großes<br />
Vorstand<br />
Medieninteresse in TV Berlin, rbb<br />
und den lokalen Wochenzeitungen.<br />
Der <strong>EBJC</strong> führt im Auftrag<br />
<strong>der</strong> Sportjugend Berlin das<br />
Netzwerkprojekt des Deutschen<br />
Olympischen Sportbundes Migratinnen<br />
in den Sport durch.<br />
Wie in jedem Jahr wurden das<br />
Alfred-Knorr-Gedächtnis-Turnier<br />
und die Neukölln Open durchgeführt.<br />
Ein gemeinsames Trainingslager<strong>der</strong><br />
<strong>Judo</strong>- und Ju Jutsu-<br />
Abteilung fand in Lindow statt.<br />
Lei<strong>der</strong> kam es im vergangenen<br />
Jahr mehrfach zu Einbrüchen, bei<br />
dem letzten wurden auch unsere<br />
Anlagen und einige Sportgeräte gestohlen.<br />
Einige Schränke wurden<br />
demoliert und müssen erstzt werden.<br />
Im Bereich Ju Jutsu wurden die<br />
Trainingszeiten für die Kin<strong>der</strong> und<br />
Jugendlichen wegen des großen Zulaufs<br />
erweitert. Es fanden verschiedene<br />
Vereins- und Bundeslehrgänge<br />
statt. Erstmalig wurde für die Kin<strong>der</strong><br />
und Jugendlichen ein Ju Jutsu-Fighting-Vereinsturnier<br />
ausgerichtet. Außerdem<br />
findet regelmäßig Samstags<br />
ein Wettkampftraining statt. Lukas<br />
Brückner, Thorsten Grawert und Julian<br />
Wilhelm wurden zu Trainerassistenten<br />
beim LSB ausgebildet. An <strong>der</strong><br />
<strong>EBJC</strong> • I/2010 ► 33
Vorstand<br />
Karl-Weise-Schule konnten wir eine<br />
Ju Jutsu-AG für 4. bis 6.-Klässler installieren.<br />
Darüber hinaus konnten einige<br />
Frauen-Selbstverteidigungskurse<br />
und ein Schnupperkurs FrauenSelbst-<br />
Sicherheit durchgeführt werden.<br />
Annika Brückner wurde zur Intergrationsbeauftragten<br />
des <strong>Berliner</strong><br />
Ju Jutsu Verbandes gewählt.<br />
Nach <strong>der</strong> Entlastung des Vorstandes<br />
fanden die Neuwahlen<br />
statt. Hier die Ergebnisse:<br />
<strong>1.</strong> Vorsitzende: Barbara Westphal<br />
2. Vorsitzen<strong>der</strong>: Thomas Röstel<br />
Kassenwartin: Annika Brückner<br />
Jugendwartin: Sandra Müller<br />
Pressewart: Lars Sperling<br />
Gerätewart: Patrick Urner<br />
Kassenprüfer: Peter-Christian Hen-<br />
Klimaverbesserung<br />
Eines <strong>der</strong> Ziele, die ich mir für<br />
dieses und das kommende Jahr gesetzt<br />
habe, ist es, das Klima im Verein<br />
zu verbessern. Es steht außer Frage,<br />
dass wir ein gutes Vereinsklima haben.<br />
Doch sehe ich in einigen Bereichen<br />
noch Entwicklungspotential.<br />
In den vergangenen Jahren gab<br />
es vereinzelt immer wie<strong>der</strong> Miss-<br />
34 ◄ <strong>EBJC</strong> • I/2010<br />
nig, Claudia Jänicke<br />
Beschwerdeausschuss: Martin<br />
Fuhrmann, Felix Wojahn, Winfried<br />
Ehring<br />
Mit Beginn des Jahres 2011<br />
werden die Beiträge auf 10,- € pro<br />
Monat erhöht. Dies hat die Versammlung<br />
nach einer längeren, kontroversen<br />
Diskussion beschlossen.<br />
Geehrt wurden in diesem für ihre<br />
langjährige Vereinszugehörigkeit:<br />
Ilja Bayer: 35 Jahre<br />
Peter-Christian Hennig: 50 Jahre<br />
Kurt Krottki: 60 Jahre<br />
Die geehrten Mitglie<strong>der</strong> erhielten<br />
Urkunden und Gutscheine.<br />
[Barbara Westphal]<br />
verständnisse – zwischen Trainern<br />
o<strong>der</strong> Trainern und Vorstand o<strong>der</strong><br />
auch innerhalb des Vorstandes - aufgrund<br />
fehlen<strong>der</strong> o<strong>der</strong> unzureichen<strong>der</strong><br />
Kommunikation, manchmal fehlte<br />
auch die Bereitschaft den Standpunkt<br />
des an<strong>der</strong>en zu verstehen o<strong>der</strong><br />
nachzuvollziehen. Manchmal lag es<br />
vielleicht auch daran, dass jemand
seine Meinung nicht nachhaltig genug<br />
ausgedrückt hat. Und vielleicht<br />
wurden auch vereinzelt Entscheidungen<br />
getroffen, ohne alle Beteiligten<br />
in den Prozess mit einzubeziehen.<br />
Es ist keine Schande eigene<br />
Fehler einzugestehen und zeugt von<br />
einer gewissen Stärke Fehler von<br />
an<strong>der</strong>en mit Nachsicht behandeln.<br />
Indem wir offen miteinan<strong>der</strong> reden<br />
und versuchen den Standpunkt unseres<br />
Gegenübers zu verstehen, können<br />
wir eine noch bessere Atmosphäre<br />
schaffen, in <strong>der</strong> Konflikte achtungsvoll<br />
und auf <strong>der</strong> Sachebene, ausgetragen<br />
werden können. Wenn man dann<br />
nicht miteinan<strong>der</strong> redet und die Dinge<br />
auf den Punkt bringt, kann aus einer<br />
kleinen Meinungsverschiedenheit<br />
eine große werden, die sich dann nur<br />
schwer aus <strong>der</strong> Welt schaffen lässt.<br />
Ein weiterer, meiner Meinung<br />
nach wesentlicher, Punkt ist, dass die<br />
Arbeit eines jeden, <strong>der</strong> sich im Verein<br />
einbringt, eine angemessene Anerkennung<br />
finden muss. Dabei ist es<br />
weniger wichtig, wie viel <strong>der</strong>jenige<br />
für den Verein tut, son<strong>der</strong>n dass er<br />
sich überhaupt einbringt. Und das gilt<br />
für alle, „normale“ Vereinsmitglie<strong>der</strong>,<br />
Trainer und auch für den Vorstand.<br />
Lei<strong>der</strong> habe ich häufiger beobachtet,<br />
Vorstand<br />
dass viele schnell mit <strong>der</strong> Kritik dabei<br />
sind, wenn mal was schlecht gelaufen<br />
ist. Das Gute wird für selbstverständlich<br />
genommen. Hier wünsche<br />
ich mir einen an<strong>der</strong>en Umgang miteinan<strong>der</strong>.<br />
Wenn berechtigte Kritik<br />
geübt wird, sollte sie konstruktiv<br />
und sachbezogen sein und vielleicht<br />
sogar schon Verbesserungsvorschläge<br />
enthalten. Und es schadet auch<br />
nicht, wenn gute Arbeit gelobt wird.<br />
In manchen Auseinan<strong>der</strong>setzungen<br />
hatte ich den Eindruck, dass es<br />
weniger um ein spezielles Sachproblem<br />
geht, son<strong>der</strong>n dass etwas ganz<br />
an<strong>der</strong>es, vielleicht Persönliches dahinter<br />
steckt. Wenn es eigentlich<br />
um ein persönliches Problem geht,<br />
das auf <strong>der</strong> Sachebene ausgetragen<br />
wird, führt das selten zu guten<br />
Ergebnissen, eben weil die sachliche<br />
Ebene nur vorgeschoben ist.<br />
Ich wünsche mir für die Zukunft<br />
eine offene Konfliktkultur. Wir müssen<br />
nicht immer einer Meinung in<br />
allen Punkten sein. Mit Wohlwollen<br />
den an<strong>der</strong>en gegenüber und<br />
dem Wunsch gute Kompromisse für<br />
ausstehende Probleme zu finden,<br />
sollte es möglich sein, die Zufriedenheit<br />
aller <strong>EBJC</strong>er zu erhöhen.<br />
[Barbara Westphal]<br />
<strong>EBJC</strong> • I/2010 ► 35
Medien<br />
Der <strong>EBJC</strong> beim Deutschlandfunk<br />
Gerade in den letzten Wochen war<br />
das Medieninteresse für unseren<br />
Verein sehr groß. Vom Deutschlandfunk<br />
gab es zwei Berichte<br />
und Interviews über das Programm<br />
Kids in die Sportklubs<br />
bzw. den Bildungscards, einmal<br />
im Deutschlandradio Kultur und<br />
einmal im Deutschlandradio.<br />
Am 16. Oktober gab es den Beitrag<br />
von Ronny Blaschke. Hier ein Auszug:<br />
Nirgendwo ist das Armutsrisiko<br />
in Deutschland so groß wie in Berlin.<br />
Laut einer Studie <strong>der</strong> Bertelsmann-Stiftung<br />
hat die Hauptstadt<br />
den höchsten Anteil von Bürgern,<br />
die auf staatliche Hilfe angewiesen<br />
sind. Knapp zwanzig Prozent <strong>der</strong><br />
<strong>Berliner</strong> sind von Transferleistungen<br />
wie Hartz IV abhängig. An verschiedenen<br />
Stellen hilft auch <strong>der</strong> Sport<br />
bei <strong>der</strong> Bewältigung von Problemen.<br />
Der Mariendorfer Weg in Neukölln,<br />
im Süden Berlins. Barbara<br />
Westphal betritt die kleine Sporthalle<br />
<strong>der</strong> Thomas-Morus-Schule. Sie<br />
ist Vorsitzende des <strong>1.</strong> <strong>Berliner</strong> <strong>Judo</strong><br />
<strong>Club</strong>s. Der Verein zählt 350 Mitglie<strong>der</strong>,<br />
die Hälfte sind Kin<strong>der</strong> und Jugendliche.<br />
Sport ist hier Sozialarbeit, denn<br />
36 ◄ <strong>EBJC</strong> • I/2010<br />
rund neunzig Mitglie<strong>der</strong> stammen aus<br />
einkommensschwachen Familien.<br />
Die 50-jährige Westphal nimmt<br />
auf einer Bank Platz, am Rande<br />
<strong>der</strong> <strong>Judo</strong>matte. Ihr Verein beteiligt<br />
sich an einem Programm des Landessportbundes<br />
Berlin. Der Titel?<br />
Kids in die Sportklubs. Seit 2008<br />
können Kin<strong>der</strong> und Jugendliche bis<br />
zu ihrem 18. Lebensjahr kostenfrei<br />
in Vereinen aktiv sein, ihre Mitgliedbeiträge<br />
übernimmt <strong>der</strong> Europäische<br />
Sozialfonds. Die Eltern müssen<br />
nachweisen, dass sie auf staatliche<br />
Hilfe angewiesen sind. Barbara Westphal<br />
hält das Programm für sinnvoll,<br />
doch sie sieht auch Probleme:<br />
„Wenn die Kin<strong>der</strong> und die Eltern<br />
überhaupt nichts zahlen müssen, dann<br />
fehlt auch ein Stück Verbindlichkeit.<br />
Das heißt, wenn sie irgendwann keine<br />
Lust mehr haben auf <strong>Judo</strong> und Jiu<br />
Jitsu, dann bleiben die einfach weg.<br />
Wir können auch nicht mahnen, weil<br />
die zahlen ja eh keine Beiträge. 50<br />
Prozent <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>, die über dieses<br />
Programm zum Verein kommen, von<br />
denen bleiben dann ungefähr auch<br />
50 Prozent einfach so wie<strong>der</strong> weg.“<br />
Der sieben Jahre alte Max hat Ge-
urtstag. Trainer Lars Sperling lobt<br />
die Leistungen des jungen <strong>Judo</strong>ka.<br />
Acht Kin<strong>der</strong> sind in ihrem Verein<br />
aktiv, <strong>der</strong>en Beiträge erstattet werden.<br />
Insgesamt sind es rund 2000 in<br />
Berlin, die kostenfrei Sport treiben.<br />
Das sind geringe Zahlen, wenn man<br />
berücksichtigt, dass in <strong>der</strong> Hauptstadt<br />
150.000 Kin<strong>der</strong> einem Armutsrisiko<br />
ausgesetzt sind. Trainer Lars Sperling:<br />
„Probleme sehe ich <strong>der</strong> Werbung,<br />
dass Kin<strong>der</strong> hier herkommen, <strong>Judo</strong><br />
machen wollen, aber häufig davon<br />
nichts wissen von diesem Projekt.<br />
Das könnte ruhig noch mehr kommuniziert<br />
und publiziert werden.“<br />
Der Landessportbund verzichtet<br />
auf Werbung, denn in <strong>der</strong> Verwaltung<br />
stoßen Verband und Vereine<br />
bald an Grenzen. So muss die<br />
Klubvorsitzende Barbara Westphal<br />
für jedes Kind einen Antrag ausfül-<br />
Medien<br />
len, eine Teilnehmerliste führen und<br />
pro Quartal eine Abrechnung erstellen.<br />
Fußballvereine mit vielen Mitglie<strong>der</strong>n<br />
meiden diesen Aufwand.<br />
Ob die Unterstützung im künftigen<br />
Bildungspaket <strong>der</strong> Arbeitsministerin<br />
von <strong>der</strong> Leyen vereinfacht wird?<br />
Selbst wenn, sagt Barbara Westphal,<br />
sei das noch nicht die Lösung:<br />
„Und eigentlich muss die Hilfe<br />
für diese Familien schon früher einsetzen.<br />
Dass sie Unterstützung bei<br />
<strong>der</strong> Erziehung bekommen, dass sie<br />
also wirklich Lebenshilfe bekommen.<br />
Und heute wissen Eltern häufig<br />
nicht mehr, wie sie ihre Kin<strong>der</strong> zu<br />
erziehen, wie sie sie groß zu kriegen<br />
haben. Ich bin mit meiner Tochter<br />
zum Kin<strong>der</strong>turnen gegangen, da<br />
war die ein Jahr alt. Und da fangen<br />
die an, soziales Lernen zu lernen.“<br />
[Barbara Westphal]<br />
Besuch von <strong>der</strong> Bundesministerin<br />
Ganz kurzfristig hatten wir vom<br />
Vorstand <strong>der</strong> Sportjugend Berlin,<br />
Herrn Dr. Brandi, ob es möglich<br />
wäre, dass <strong>der</strong> Präsident des Deutschen<br />
Olympischen Sportbundes<br />
(DOSB), Dr. Bach, Herr Alt, Vorstand<br />
Grundsicherung <strong>der</strong> Bundesagentur<br />
für Arbeit, Herr Weiss, Vorstand <strong>der</strong><br />
Deutschen Sportjugend und als prominenteste<br />
Besucherin die Bundesministerin<br />
für Arbeit und Soziales, Frau<br />
von <strong>der</strong> Leyen. Zweck dieser Veranstaltung<br />
war die Unterzeichnung<br />
einer Kooperationsvereinbarung <strong>der</strong><br />
<strong>EBJC</strong> • I/2010 ► 37
Medien<br />
drei beteiligten Partner zum Thema<br />
Bildungschips. Mit diesem Bildungschips<br />
soll es Kin<strong>der</strong>n von Leistungsempfängern<br />
ermöglicht werden, u.a.<br />
Sport in Vereinen zu treiben. Bis zu<br />
10,- € pro Monat sollen die Kin<strong>der</strong><br />
und Jugendlichen bzw. die Vereine<br />
ab Januar 2011 dafür bekommen.<br />
Der Termin war durch den engen<br />
Terminkalen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Bundesministerin<br />
vorgegeben, Montag, <strong>der</strong> 30.<br />
November um 1600 Uhr. Zu dieser<br />
Zeit bieten wir eine <strong>Judo</strong>-AG in <strong>der</strong><br />
Karl-Weise-Schule an, die von Sabine<br />
trainiert wird. Sabines Begeisterung<br />
die AG in Anwesenheit so vieler<br />
wichtiger Menschen durchzuführen,<br />
38 ◄ <strong>EBJC</strong> • I/2010<br />
hielt sich sehr in Grenzen. Aber ein<br />
Sportverein kann sich eine solche<br />
Chance nicht entgehen lassen und so<br />
fügte sie sich ins Unvermeidliche …<br />
Eine weitere Klippe hätte es geben<br />
können, nämlich dass es mit <strong>der</strong><br />
Schule Schwierigkeiten gibt. Doch so<br />
harmonisch, wie sich bisher unsere<br />
Zusammenarbeit gestaltet hat, war es<br />
auch dieses Mal. Frau Babazadeh, unsere<br />
Hauptansprechpartnerin dort und<br />
Frau Saenger, die Konrektorin, haben<br />
diese Veranstaltung tatkräftig unterstützt<br />
und sie so erst möglich gemacht.<br />
Tja, und dann ging es los. Um<br />
1500 Uhr, als die ersten Kin<strong>der</strong> kamen,<br />
um die Matten aufzubauen, war
auch schon das erste Kamerateam da.<br />
Es sollte nicht das einzige bleiben.<br />
Rückblickend erinnere ich mich an<br />
drei Teams, vom rbb, n24 und vom<br />
DOSB, gefühlt waren es mindestens<br />
75. Zu den Filmkameras kamen noch<br />
jede Menge Fotoapparate. Mit den 23<br />
Erst- bis Drittklässler hatte Sabine<br />
schon Mühe, waren die Kameras und<br />
die Reporter am Rand doch viel interessanter<br />
als die Fallübungen auf <strong>der</strong><br />
Matte. Erschwerend kam hinzu, dass<br />
die Gruppe in dieser Form erst zum<br />
dritten Mal miteinan<strong>der</strong> trainierte.<br />
Trotz dieser erschwerten Bedingungen<br />
und dank Sabines hervorragen<strong>der</strong><br />
Medien<br />
Arbeit war es eine gute, runde Stunde.<br />
Dann endlich, mit 20 Minuten<br />
Verspätung, kam endlich <strong>der</strong> angekündigte<br />
prominente Besuch. Sabine<br />
hatte jetzt die Aufgabe, die<br />
Kin<strong>der</strong>, die eigentlich schon längst<br />
am Ende ihrer Konzentrations- und<br />
Leistungsfähigkeit waren, ins Training<br />
zurückzuholen. Das hieß noch<br />
mal Bodenrandori und Haltegriffe<br />
anwenden, damit sich Frau von <strong>der</strong><br />
Leyen, Herr Alt, Dr. Bach und viele<br />
an<strong>der</strong>e von ihrer guten Arbeit mit<br />
den Kin<strong>der</strong>n überzeugen konnten.<br />
[Barbara Westphal]<br />
<strong>EBJC</strong> • I/2010 ► 39
Tag Halle 14.30-15.30 15.30-16.30 16.30-17.30 17.30-18.30 18.30-19.30 19.30-20.30 20.30-2<strong>1.</strong>30<br />
<strong>Judo</strong><br />
untere<br />
<strong>Judo</strong><br />
<strong>Judo</strong><br />
Lars + Ralf<br />
Lars + Ralf<br />
Carsten<br />
Halle<br />
U14/U17<br />
Freies Training Männer/Frauen/U20<br />
17.30 - 19.00<br />
19.00 – 19.40<br />
19.40 - 2<strong>1.</strong>00<br />
Montag<br />
PMR<br />
Ist es ein Kreuz mit<br />
obere<br />
Seniorensport<br />
Joanna<br />
Ab 24.0<strong>1.</strong>11<br />
Ihrem Kreuz?<br />
Barbara<br />
Halle<br />
16.15 – 17.15<br />
Barbara<br />
Präventive Wirbelsäulengymnastik<br />
17.45 – 18.45<br />
19.00 - 20.15<br />
Ju-Jutsu<br />
Christian, Detlef, Frank, Stephan<br />
Erwachsene und Jugendliche ab 14<br />
19.30 - 2<strong>1.</strong>30<br />
Ju-Jutsu<br />
Annika, Leo, Raphael<br />
Kin<strong>der</strong> ab 7, Anfänger + Fortgeschrittene<br />
17.45 - 19.15<br />
untere<br />
Halle<br />
Frauengymnastik mit<br />
Musik<br />
Astrid<br />
19.30 - 20.45<br />
Dienstag<br />
Entspannungstraining<br />
Gabi + Jörg<br />
18.00 - 19.15<br />
Tai Chi<br />
Christoph Eichhorn<br />
16.30 - 18.00<br />
obere<br />
Halle<br />
<strong>Judo</strong><br />
Ralf<br />
U14/U17<br />
18.15 - 19.45<br />
<strong>Judo</strong><br />
Ralf<br />
U10/U12<br />
16.45 – 18.00<br />
untere<br />
Halle<br />
<strong>Judo</strong><br />
Ralf<br />
AG <strong>der</strong> Hermann-San<strong>der</strong>-<br />
Schule<br />
15:15 – 16:15<br />
<strong>Judo</strong><br />
Ralf<br />
AG <strong>der</strong> Hermann-San<strong>der</strong>-<br />
Schule<br />
14:15 – 15:15<br />
Mittwoch<br />
Aikido<br />
Claudia<br />
Männer/Frauen ab 15<br />
Seniorensport<br />
Joanna<br />
16.30 – 17.30<br />
obere<br />
Halle<br />
19.30 - 2<strong>1.</strong>00<br />
Ju-Jutsu<br />
Christian, Detlef, Frank, Stephan<br />
Erwachsene und Jugendliche ab 14<br />
Ju-Jutsu<br />
Annika, Leo, Raphael<br />
Kin<strong>der</strong> ab 7, Anfänger + Fortgeschrittene<br />
17.45 - 19.15<br />
untere<br />
Halle<br />
19.30 - 2<strong>1.</strong>30<br />
Spiel, Spaß &<br />
Selbstverteidigung<br />
Detlef<br />
Basketball &Effektive<br />
Selbstverteidigungs-techniken<br />
20.15 - 2<strong>1.</strong>15<br />
Ist es ein Kreuz mit<br />
Ihrem Kreuz?<br />
Barbara<br />
Präventive Wirbelsäulengymnastik<br />
19.00 - 20.00<br />
<strong>Judo</strong><br />
Sabine<br />
Bewegungstraining im Vorschulter mit<br />
Freu(n)den<br />
17:30 – 18:30<br />
Aktiver, Gesün<strong>der</strong>,<br />
Leichter<br />
Sabine<br />
AG <strong>der</strong> Hermann-San<strong>der</strong>-Schule<br />
15.15 - 16.45<br />
Donnerstag<br />
obere<br />
Halle<br />
<strong>Judo</strong><br />
Jakob<br />
Männer/Frauen/U20<br />
19.45 - 2<strong>1.</strong>15<br />
<strong>Judo</strong><br />
Lars + Patrick<br />
U14/U17<br />
18.30 – 19.45<br />
<strong>Judo</strong><br />
Anja + Laura<br />
U10/U12/Anfänger<br />
untere<br />
Halle<br />
17.15 - 18.30<br />
Freitag<br />
<strong>Judo</strong><br />
Lars<br />
U10/U12/Fortgeschrittene<br />
17.15 - 18.30<br />
obere<br />
Halle<br />
Aikido<br />
Claudia<br />
Männer/Frauen ab 15<br />
16.00 – 17.30<br />
untere<br />
Halle<br />
Samstag<br />
Stand Januar 2011 Alle Trainingsangebote des <strong>EBJC</strong> auf einen Blick<br />
Bis bald auf Eurer <strong>EBJC</strong>-Matte !!!