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Johannes Gommel

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Ebenso kannte er die Zustände derer, die ohne Jesum abgeschieden sind, und machte eine erschre-<br />

ckende Beschreibung von ihnen. Er kannte diese Zustände beiderlei Art darum so genau, weil zahl-<br />

reiche Abgeschiedene allerlei Grade sich, wie es bei dem Prälaten Ötinger der Fall war, an ihn wand-<br />

ten, die durch sein Gebet und seinen Beistand zum Heiland kommen wollten. In späteren Jahren<br />

nahm er sie jedoch nicht mehr an, sondern wies sie immer nur an den Heiland selbst.<br />

Solche Blicke in das Reich der Geister — von dem wir, wie er sah und erfuhr, überall umgeben sind<br />

— eröffnete er aber nur Vertrauten. In weiterem Kreise, wo solche Dinge anstatt zum Antrieb zur<br />

Heiligung nur zum Vorwitz gebraucht wurden, schwieg er davon wie Paulus (2. Kor. 12). Alle aber<br />

forderte er immer und überall auf, sich von allem los zu machen und los machen zu lassen, was<br />

noch zur Sünde und zur Welt gehöre, und sich recht und ganz dem Heiland zu übergeben, ohne den<br />

wir eben gar nichts vermöchten. Wie oft sagte er da: „Fass’ uns an, o süßer Jesus, führ uns auf der<br />

Pilger-Straß!“ usw. Und der Heiland sei so treu und machte einen los, wenn’s einem recht ernstlich<br />

darum zu tun sei, und wenn man dem Himmelreich Gewalt antue, es an sich zu ziehen; da solle<br />

man nur recht ernstlich bitten: „Erforsche mich, Gott, und erfahre mein Herz.“ Er sagte einem alles<br />

wie mit Namen: „Das muß noch weg, sieh, jenes muß noch weg.“ Und wenn ein Wort Gottes einen<br />

treffe, da solle man nur bitten, daß der Heiland es einem bewahre und recht kräftig mache, damit es<br />

in uns Frucht bringe zum Tode des alten und zur Läuterung des neuen, aus Gott geschaffenen Men-<br />

schen; denn nur die Überwinder erlangen die Krone, diejenigen, die im gewöhnlichen alltäglichen<br />

Leben durch Verleugnen, durch Geduld, durch Liebe das Fleisch kreuzigen und Christum wahrhaft<br />

anziehen.<br />

Auch ermahnte er oft, man sollte dem Heiland viel mehr Freude machen, es sei ja so gut bei ihm,<br />

wenn man von allem los sei und habe ihn ganz allein und sei getreu bis in den Tod. Er deckte die<br />

innersten Tiefen des Herzens und seines eigensüchtigen Wesens auf, aber ebenso die Tiefen des<br />

Meeres der Gnade, der Macht und Weisheit Gottes, und das mit einer Fülle von Geist und Kraft, mit<br />

einer Innigkeit und Liebe und mit einem Ton, so aus der innersten Quelle, daß es eben ganz anders<br />

war, als bei jedem andern, noch so erleuchteten und gesalbten Christen. Bei diesen allen hörte und<br />

vernahm man noch den Menschen bei ihm aber war’s als ein reiner Kanal, durch den uns Gottes lau-<br />

teres Wesen selbst zufloß; es war, als hörte man einen Propheten Gottes. Ihm war auch der Blick in<br />

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