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Lesekompetenz gehörloser und schwerhöriger ... - Sonos

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An der VERA-Deutscharbeit sind SchülerInnen mit zusätzlichen Förderschwerpunkten in<br />

Hörgeschädigtenschulen analog zum Vorgehen in Regelschulen nicht beteiligt worden.<br />

Werden solche SchülerInnen in den untersuchten Hörgeschädigtenklassen dennoch vereinzelt<br />

einbezogen, sind sie in der Auswertung gesondert berücksichtigt.<br />

1.7.5 Migrationshintergr<strong>und</strong> / Deutsch als nicht-dominante Sprache<br />

Die PISA-Studie (Stanat 2003, 248) <strong>und</strong> die IGLU-Studie (Schwippert et al. 2003, 291) haben<br />

gezeigt, dass SchülerInnen mit Migrationshintergr<strong>und</strong> schwächere <strong>Lesekompetenz</strong>en zeigen<br />

als SchülerInnen ohne Migrationshintergr<strong>und</strong>. Dies ist in beiden Studien anhand des<br />

Geburtslands der Eltern überprüft worden, wobei sich jeweils zeigt, dass dieser<br />

Zusammenhang besonders deutlich besteht, wenn beide Eltern nicht in Deutschland geboren<br />

worden sind. Für VERA liegen diesbezügliche Werte nur aus Nordrhein-Westfalen vor,<br />

wobei zur Unterscheidung nicht nach dem Geburtsland der Eltern gefragt wird, sondern<br />

danach, ob Deutsch für die SchülerInnen die „dominante“ oder „nicht-dominante“ Sprache<br />

darstelle. Dabei zeigt sich „[i]nsbesondere im Leseverständnis“ ein deutlicher Vorsprung der<br />

Kinder mit Deutsch als dominanter Sprache (Helmke et al. 2006, 36). Für die eigene<br />

Untersuchung ist das Merkmal ähnlich wie bei VERA mit der Zuordnung der SchülerInnen<br />

zur Dichotomie „deutschsprachiges“ <strong>und</strong> „anderssprachiges Elternhaus“ gefasst worden, die<br />

von den LehrerInnen vorgenommen worden ist. Mit dieser eingeschränkten Wahlmöglichkeit<br />

wird man den vielschichtigen Bedingungen, unter denen sich Mehrsprachigkeit entwickeln<br />

kann (Rothweiler 2007, 106f.), nicht gerecht. Es ist jedoch eine Annäherung an die Frage<br />

möglich, ob sich hörgeschädigte SchülerInnen mit einem nicht deutschsprachigen<br />

Hintergr<strong>und</strong> in der <strong>Lesekompetenz</strong> von den übrigen hörgeschädigten SchülerInnen<br />

unterscheiden. 40<br />

1.7.6 Gehörlose Eltern<br />

In einem gesonderten Abschnitt sind die LehrerInnen gefragt worden, ob die SchülerInnen<br />

„gehörlose Eltern“ haben. In die Wertung sind alle SchülerInnen eingegangen, die zumindest<br />

ein gehörloses Elternteil aufweisen. Bei solchen Kindern kann davon ausgegangen werden,<br />

40 Im Nachhinein wäre eine Formulierung wie bei VERA besser gewesen, weil es tatsächlich um die Frage der<br />

„dominanten“ Sprache geht. Zum Zeitpunkt des eigenen Untersuchungsdesigns ist diese Vorlage noch nicht<br />

bekannt gewesen, so dass von allen erwogenen Varianten eines dichotomen Merkmals die Verteilung auf<br />

„deutsch-“ <strong>und</strong> „anderssprachig“ die deutlichste gewesen ist, ohne allerdings gänzlich zufriedenzustellen. Für die<br />

eigentliche Zuordnung durch die LehrerInnen bedeutet dies allerdings vermutlich keinen Unterschied.<br />

32

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