Dirty Dancing - Klimatanz auf großem Fuß - Forum Umweltbildung
Dirty Dancing - Klimatanz auf großem Fuß - Forum Umweltbildung
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Im Auftrag von<br />
Didaktische Materialien zu Klima und Carbon Footprint<br />
für 15- bis 19-Jährige<br />
Ein Projekt des
2<br />
Impressum<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: Umweltdachverband GmbH<br />
Verleger: FORUM <strong>Umweltbildung</strong><br />
Beide: Strozzigasse 10, 1080 Wien<br />
Tel.: 0043/(0)1/402 4701<br />
Fax.: 0043/(0)1/402 4701-51<br />
E-Mail: forum@umweltbildung.at<br />
Internet: www.umweltbildung.at<br />
Mit Unterstützung des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft,<br />
Abteilung II/3 Nachhaltige Entwicklung.<br />
Das FORUM <strong>Umweltbildung</strong> ist eine Initiative des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft,<br />
Umwelt und Wasserwirtschaft (Abt. II/3 Nachhaltige Entwicklung) und des<br />
Bundesministeriums für Unterricht, Kunst und Kultur (Abt. I/6 Politische Bildung, Bildung für<br />
nachhaltige Entwicklung und <strong>Umweltbildung</strong>).<br />
Projektträger: Umweltdachverband GmbH<br />
Konzept und Text: Edith Weninger-Übersberger (Modul 7 unter Mitarbeit von Lukas Scherak)<br />
Redaktion: Edith Weninger-Übersberger<br />
Lektorat: Theresa Heitzlhofer, Susanne Zimmermann<br />
Layout und Illustrationen: Christoph Rossmeissl<br />
Gedruckt nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens „Schadstoffarme<br />
Druck erzeugnisse“ Druckerei Janetschek GmbH – UWNr. 637 <strong>auf</strong> 100%<br />
Recyclingpapier<br />
Wien, September 2011
Inhalt<br />
Einleitung 4<br />
Modul 1: Das Klima in der Forschung 5<br />
Modul 2: Das Klima im Wandel 8<br />
Modul 3: Der Klimawandel hat Folgen 12<br />
Modul 3A: Klimawandelanpassung 17<br />
Modul 4: Carbon Footprint 20<br />
Modul 5: So what? Mein Beitrag zum Klimaschutz 23<br />
Modul 5A: Bereich Energie 26<br />
Modul 5B: Bereich Mobilität 30<br />
Modul 5C: Bereich Ernährung 33<br />
Modul 5D: Nachhaltiger Konsum 36<br />
Modul 6: So what? Die Möglichkeiten der Politik 38<br />
Modul 6A: Klimaabkommen 43<br />
Modul 6B: Emissionshandel 48<br />
Modul 7: Die Möglichkeiten der Wirtschaft 51<br />
Literatur-, Link- und Filmverzeichnis 56<br />
Inhalt 3
4<br />
Einleitung für PädagogInnen<br />
Einleitung<br />
Liebe Pädagogin, lieber Pädagoge!<br />
Liebe am Klimaschutz Interessierte!<br />
Diese Broschüre für die Altersgruppe 15-19 Jahre ist als didaktische Grundlage zur Arbeit<br />
in Unterricht oder Jugendarbeit zu den Themen Klima und Carbon Footprint ausgearbeitet<br />
worden. Damit ist eine umfassende Beschäftigung mit dem Themenkomplex<br />
möglich.<br />
Durch sein flexibles Modulsystem erlaubt das Unterrichtsmaterial sowohl die Beschäftigung<br />
mit einzelnen ausgewählten Themen, als auch eine <strong>auf</strong> die Gruppe und ihre<br />
Interessen angepasste Zusammenstellung von Themenketten.<br />
Auch innerhalb der einzelnen Module ist eine Auswahl der Aufgaben durch die Pädagogin/den<br />
Pädagogen je nach Rahmenbedingungen möglich. Die Übungen und Aufgaben<br />
können nach Belieben und der Situation entsprechend ausgebaut werden. Die Zeitangaben<br />
beziehen sich jeweils <strong>auf</strong> die mindestens einzuplanende Zeitspanne.<br />
Die Materialsammlung eignet sich sehr gut für Projektunterricht, bzw. für Projekte in<br />
der außerschulischen Jugendarbeit, in denen die TeilnehmerInnen genug Zeit haben,<br />
sich in die Thematik auch nach eigenen Interessen einzuarbeiten und Raum für Selbsttätigkeit<br />
bleibt.<br />
Das Unterrichtsmaterial entspricht dem Konzept der Bildung für nachhaltige Entwicklung<br />
(weitere Informationen finden Sie unter http://www.umweltbildung.at/cms/c/blk_<br />
kriterien.htm), das Partizipationsorientierung, Lebenswirklichkeit der Lernenden und<br />
kritisches Denken sowie Problemlösen fokussiert. Wertvolle Lernchancen ergeben sich<br />
daher im selbständigen Recherchieren, im Führen von Interviews, im Organisieren von<br />
Events oder dem Präsentieren der Ergebnisse vor einer ausgewählten Öffentlichkeit.<br />
Das vorliegende Material liefert dafür vielfältige Anregungen.<br />
Besteht die Möglichkeit zum Projektunterricht nicht, so eignen sich viele Aufgaben auch<br />
zur selbständigen Erarbeitung zu Hause.<br />
Auf Methodenvielfalt wurde im vorliegenden Material Wert gelegt – durch die zielgruppengerechte<br />
Beschreibung von innovativen Methoden bekommen Jugendliche, neben<br />
der inhaltlichen Beschäftigung, die Möglichkeit ihr Repertoire an Möglichkeiten und<br />
Kompetenzen auszubauen – durch Kennenlernen und selbst Erarbeiten von Methoden<br />
wie z.B. ein Video produzieren, ein Interview führen oder einen Blog erstellen.<br />
Wir wünschen mit diesen didaktischen Materialien eine spannende und inspirierende<br />
Beschäftigung mit den Themen Klima und Carbon Footprint!
MoDuL 1<br />
Das Klima in der<br />
Forschung<br />
Was wissen wir über den Klimawandel?<br />
Inhaltsübersicht für PädagogInnen:<br />
Das Modul 1 eignet sich für die Hinführung zu den Themen Klimawandel und Klimaschutz.<br />
Die Jugendlichen sollen bei ihrem gegenwärtigen Wissens- und Erfahrungsstand<br />
abgeholt werden und dar<strong>auf</strong> <strong>auf</strong>bauend erste Einblicke in das Thema<br />
bekommen.<br />
Folgende Methoden werden im Modul 1 angeboten: ein erstes Brainstorming inklusive<br />
Bearbeiten der Ergebnisse in der Gruppe, Festhalten und Diskutieren des<br />
gegenwärtigen Wissensstandes mithilfe von Plakaten, Diskutieren über die eigene<br />
Wahrnehmung des Themas in den Medien sowie erste Rechercheübungen und<br />
Arbeiten an Texten zum Thema Klimaforschung.<br />
▸Welche Gedanken kommen dir zum Stichwort „Klimawandel“? – Ein etwas anderes<br />
Brainstorming<br />
Jede/r TeilnehmerIn geht im Raum mit 10 kleinen Notizzetteln still herum und denkt<br />
über das Wort „Klimawandel“ nach. Schreibe jede Assoziation <strong>auf</strong> einen eigenen Zettel<br />
und wirf ihn dann einfach zu Boden, so lange, bis alle 10 Zettel verbraucht sind.<br />
Sammelt dann die Zettel ein und versucht sie zu gruppieren – gibt es verschiedene<br />
Themengruppen, in die man die einzelnen Begriffe und Wortgruppen zusammenfassen<br />
kann? Zu welchen Themengruppen gibt es viele Beiträge, zu welchen wenige? Kann<br />
man aus allen Beiträgen eine Tendenz ablesen, wie die Haltung zum Klimawandel aussieht<br />
(vielleicht eher optimistisch oder pessimistisch, emotional oder egal,…)?<br />
Besprecht die Beiträge bzw. eure Assoziationen zum Klimawandel kurz in der Gruppe.<br />
Das Klima in der Forschung 5<br />
Geeignet für die Fächer:<br />
Geografie und Wirtschaftskunde<br />
Deutsch<br />
Biologie und Umweltkunde<br />
Projektunterricht-fächerübergreifend<br />
15 min.<br />
1
1<br />
6<br />
35 min.<br />
30 min.<br />
Das Klima in der Forschung<br />
▸Immer wieder hört oder liest man Berichte und Informationen über den Klimawandel,<br />
die sehr ernste Prognosen für die Zukunft treffen. Aber auch SkeptikerInnen melden<br />
sich immer wieder zu Wort, die an den vermeintlichen Fakten zweifeln oder sie herunterspielen.<br />
Kratzt euer Wissen über den Klimawandel zusammen: Welche Fakten haltet ihr<br />
für richtig und gesichert, welche nicht? Warum? Schreibt eure Aussagen <strong>auf</strong> ein<br />
Plakat und ordnet sie in drei Spalten:<br />
1. Fakten<br />
2. Vermutungen (unsicheres Wissen)<br />
3. Unfug (stimmt sicher nicht)<br />
Wenn ihr Fakten zum Klimawandel <strong>auf</strong>listet, so argumentiert kurz, warum ihr diese<br />
Information für richtig haltet und stellt einen Konsens in der Gruppe her. Nur Fakten,<br />
die von der Mehrheit als solche akzeptiert werden, kommen in diese Spalte. Ihr werdet<br />
vielleicht verwundert sein, wie viele vermeintliche „Fakten“ ihr in die Spalte mit „unsicherem<br />
Wissen“ geben müsst. Lasst euch nicht entmutigen und teilt am Ende des<br />
Brainstormings die <strong>auf</strong>gelisteten Vermutungen untereinander <strong>auf</strong>. Recherchiert 15 Minuten<br />
im Internet und versucht möglichst viele der Vermutungen in Fakten umzuwandeln,<br />
sodass am Ende diese Spalte noch kräftig wächst. Hängt das Plakat im Raum <strong>auf</strong>.<br />
Ihr werdet es nach einiger Zeit der Beschäftigung mit dem Thema vielleicht interessant<br />
finden, wo eure Ausgangsbasis beim Wissen um den Klimawandel war.<br />
▸Sehr häufig kann man in (österreichischen) Tageszeitungen oder Magazinen Artikel<br />
über den Klimawandel finden. (Recherchemöglichkeiten findet ihr im Internet z.B. unter<br />
http://derstandard.at/r1937/Klimawandel, http://diepresse.com/home/panorama/<br />
klimawandel/index.do). Sammelt verschiedene Artikel und fasst aus jedem Artikel<br />
die Fakten zusammen. Ihr könnt euch dabei jeweils zu zweit einen Artikel vornehmen<br />
und euch dann gegenseitig die Fakten präsentieren.<br />
Untersucht dann die Artikel <strong>auf</strong> folgende Punkte und vergleicht sie:<br />
1. Welche übereinstimmende Aussagen könnt ihr in den verschiedenen Artikeln finden?<br />
2. Gibt es auch Punkte, in denen sich einzelne Artikel widersprechen?<br />
3. Falls ihr solche Punkte findet: Welchem Artikel schenkt ihr eher Glauben und warum?<br />
Wie funktioniert Klimaforschung?<br />
Klimaforschung ist ein kompliziertes Feld, bei dem sehr viele verschiedene Faktoren<br />
einbezogen werden müssen. Gemessene und rekonstruierte Klimadaten<br />
aus der Vergangenheit bilden die Ausgangsbasis für globale Klimamodelle, aus<br />
denen schlussendlich auch Zukunftsprognosen zum Klima gewonnen werden.<br />
Doch was ist bei der Bearbeitung gemessener Klimadaten zu beachten? Und woher<br />
stammen die Vorstellungen über die Klimavergangenheit und die Annahmen<br />
für die Klimazukunft?<br />
Mit verschiedenen Methoden der Klimatologie gewinnen KlimaforscherInnen<br />
ihre Ergebnisse:
Klimarekonstruktion:<br />
Die Klimageschichte kann nur rekonstruiert werden, da aus früheren Zeiten keine<br />
direkten Daten vorliegen. Man arbeitet mit so genannten Proxydaten, das sind<br />
indirekte Klimadaten aus natürlichen Archiven (z.B. Analysen aus Eisbohrkernen<br />
oder Baumringanalysen) oder aus historischen Quellen, mit deren Hilfe Rückschlüsse<br />
<strong>auf</strong> vergangene Klimazustände gezogen werden.<br />
Klimamessung:<br />
Für die viel kürzere Zeitspanne der letzten Jahrhunderte und der Gegenwart<br />
kann man <strong>auf</strong> direkt gemessene Klimadaten (z.B. Lufttemperatur, Niederschlag,<br />
Luftfeuchtigkeit, Wind…) zurückgreifen.<br />
Klimamodellierung:<br />
Mit globalen Klimamodellen wird es möglich, den Anteil einzelner natürlicher<br />
und menschlicher Einflüsse <strong>auf</strong> Änderungen im Klimasystem der Erde abzuschätzen.<br />
Die Erstellung von solchen Klimamodellen ist sehr <strong>auf</strong>wändig.<br />
Glaziologie:<br />
Auch anhand von Eisschilden und Gletschern lassen sich Schwankungen und<br />
Trends im Klima nachvollziehen.<br />
Was heißt gesichertes Wissen?<br />
KlimaforscherInnen von österreichischen (z.B. der Zentralanstalt für Meteorologie<br />
und Geodynamik, kurz ZAMG) und internationalen (z.B. IPCC – zwischenstaatlicher<br />
Ausschuss für Klimawandel) Institutionen arbeiten im Peer-Review-Verfahren.<br />
D.h. alle Forschungsbeiträge werden gegenseitig fachlich begutachtet, erst<br />
dann dürfen sie veröffentlicht werden.<br />
(Quelle: Klimaportal der ZAMG: http://www.zamg.ac.at/klima/Klimawandel/Klimaforschung, 25.5.2011). Auf dem<br />
Klimaportal der ZAMG finden sich auch noch genauere Informationen zu den einzelnen Forschungsmethoden.<br />
Lest euch den Infotext durch und recherchiert noch weitere Informationen aus dem Internet:<br />
http://www.zamg.ac.at/klima/Klimawandel/Klimaforschung. Beantwortet folgende Fragen:<br />
• Wie wird Wissen über Klima gewonnen?<br />
• Wer bzw. welche Einrichtungen forschen in Österreich zum Klima?<br />
• Welche Klimadaten kann man direkt messen?<br />
• Wie kann man Wissen über das Klima vergangener Jahrhunderte gewinnen?<br />
• Wie funktioniert Peer-Review und was macht das für einen Sinn?<br />
Weitere Recherchelinks zum Thema Klimaforschung:<br />
Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik:<br />
http://www.zamg.ac.at/klima/Klimawandel/Klimaforschung<br />
Umweltbundesamt:<br />
http://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/klima/klimawandel<br />
Das Klima in der Forschung 7<br />
20 min.<br />
1
2<br />
8<br />
Das Klima im Wandel<br />
MoDuL 2<br />
Das Klima im Wandel<br />
Fakten zum Klimawandel<br />
Inhaltsübersicht für PädagogInnen:<br />
Das Modul 2 behandelt ausführlich das Thema Treibhauseffekt. Die Jugendlichen<br />
sollen dabei umfassende Informationen erhalten, sich diese selbst erarbeiten und<br />
das Wissen auch weitergeben können. Durch kreative Zugänge soll das erarbeitete<br />
Wissen reflektiert und ganzheitlich erfahren werden können.<br />
Es werden einerseits Methoden gewählt, die eine Beschäftigung mit dem Thema<br />
<strong>auf</strong> kognitiver Ebene ermöglichen (Textarbeit, Erarbeiten und Beantworten<br />
von Fragen zum Text sowie Wiedergeben des Erarbeiteten in Teams). Andererseits<br />
werden Möglichkeiten geboten, um mit dem Thema auch <strong>auf</strong> kreative Weise<br />
umzugehen, es zu hinterfragen und zu reflektieren (Arbeit mit einem Trickfilm<br />
und Diskussion darüber, Auseinandersetzung mit Cartoons und eigenes kreatives<br />
Gestalten). Das Aufbereiten der erarbeiteten Informationen sowie das Präsentieren<br />
der entstandenen Produkte wird in diesem und den folgenden Modulen <strong>auf</strong><br />
abwechslungsreiche Arten methodisch angeleitet.<br />
Treibhauseffekt<br />
Geeignet für die Fächer<br />
Geografie und Wirtschaftskunde<br />
Chemie<br />
Biologie und Umweltkunde<br />
Deutsch<br />
Bildnerisches Gestalten<br />
Projektunterricht-fächerübergreifend<br />
Die bedeutendste Ursache für den Klimawandel stellen die Treibhausgase dar.<br />
Der durch den Menschen verursachte anthropogene Treibhauseffekt führt dazu,<br />
dass sich die Durchschnittstemperatur der Erdoberfläche erhöht. Das hat schwerwiegende<br />
Folgen für unsere Umwelt, unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft.<br />
Wie entsteht der Treibhauseffekt?<br />
Die Erdoberfläche strahlt reflektiertes Sonnenlicht in Form von Wärme ab. Da<br />
unsere Atmosphäre für Wärmestrahlung nur teilweise durchlässig ist, wird lediglich<br />
ein Teil der Wärme sofort in den Weltraum abgestrahlt, während der<br />
Rest zurückbleibt und die Temperatur an der Erdoberfläche erhöht. Die globale
Durchschnittstemperatur beträgt durch den natürlichen Treibhauseffekt +15 °C.<br />
Ohne diesen natürlichen Treibhauseffekt läge die durchschnittliche<br />
globale Temperatur bei etwa –18°C. Zur Zeit allerdings ist<br />
der Mensch sehr erfolgreich darin, den natürlichen durch<br />
den anthropogenen, also vom Menschen verursachten<br />
Treibhauseffekt zu verstärken. Dieser führt dazu,<br />
dass sich die Durchschnittstemperatur der Erdoberfläche<br />
erhöht und wird vor allem durch die<br />
Emission von Treibhausgasen verursacht. In der<br />
Periode 1990 bis zum Jahr 2100 wird mit einer<br />
Erhöhung der durchschnittlichen Erdtemperatur<br />
zwischen 1,0°C (im Falle einer aktiven und<br />
erfolgreichen Klimapolitik) und 6,3°C (wenn<br />
keine Reduktion der Treibhausgase erfolgt) gerechnet<br />
(laut 4. IPCC-Report).<br />
Verursacht wird der anthropogene Treibhauseffekt<br />
durch die vom Menschen emittierten Treibhausgase,<br />
denn sie verringern die Durchlässigkeit<br />
der Atmosphäre für Wärmestrahlung. Die an der Erdoberfläche<br />
abgegebene Wärmestrahlung kann somit in<br />
geringerem Umfang in den Weltraum abgegeben werden<br />
und es wird wärmer.<br />
Der Mensch als alleinige Ursache?<br />
Es gibt auch natürliche Ursachen für den derzeitigen Klimawandel.<br />
Klimatische Veränderungen sind ja bekanntlich<br />
auch <strong>auf</strong>getreten, als der Mensch sie noch nicht<br />
verursacht hat. Am Beispiel der Eiszeiten ist dies auch<br />
gut belegt. Natürliche interne Klimaschwankungen (z.B.<br />
bedingt durch die ozeanische Zirkulation und ihr Zusammenwirken<br />
mit der Atmosphäre oder durch Schwankungen<br />
in der Zirkulation der Atmosphäre selbst) müssen als<br />
natürliche Ursachen ebenso genannt werden wie natürliche<br />
externe Antriebsfaktoren (z.B. Schwankungen der<br />
Solarstrahlung oder Vulkanausbrüche).<br />
Der Großteil der WissenschafterInnen jedoch ist der Meinung,<br />
dass der Mensch der bedeutendste Verursacher<br />
des aktuellen Klimawandels ist. In Zukunft wird es zu einer<br />
weltweiten durchschnittlichen Temperaturzunahme<br />
kommen und menschliche Aktivitäten verstärken diesen<br />
Effekt.<br />
Quelle: FORUM <strong>Umweltbildung</strong> (http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/<br />
af.pl?contentid=11654)<br />
Das Klima in der Forschung 9<br />
natürlicher Treibhauseffekt<br />
Kohlenstoffverbindungen und Wasserdampf in der<br />
Atmosphäre wirken wie die Scheiben eines Glashauses.<br />
Sie lassen Licht durch, verhindern aber teilweise<br />
die Wärmeableitung in den Weltraum.<br />
antropogener Treibhauseffekt<br />
Mit den gewaltigen Mengen an Treibhausgasen, die<br />
der Mensch freisetzt, geraten die natürlichen Regelprozesse<br />
aus dem Gleichgewicht. Der Treibhauseffekt<br />
wird verstärkt, die Temperatur an der Erdoberfläche<br />
steigt.<br />
Kohlenstoffkreisl<strong>auf</strong><br />
Natürliche Mechanismen regeln Abbau und Aufbau<br />
von Treibhausgasen. Atmosphäre, Meere, Vegetation<br />
und Böden nehmen ca. soviel CO 2 <strong>auf</strong> wie sie<br />
abgeben.<br />
Treibhausgase<br />
CO Kohlenstoffmonoxid<br />
CO2 CH4 H O 2<br />
FCKW<br />
Kohlenstoffdioxid<br />
Mehtan<br />
Wasser<br />
2
2<br />
10<br />
30 min.<br />
10 min.<br />
15 min.<br />
20 min.<br />
10 min.<br />
Das Klima im Wandel<br />
▸Lies den Informationstext über den Treibhauseffekt durch und gestalte ein Quiz:<br />
Überlege dir dazu 10 Wissensfragen, die sich mit dem Text beantworten lassen.<br />
Tauscht dann untereinander eure selbstgemachten Quizze aus und beantwortet<br />
sie.<br />
▸Erkläre deiner/m SitznachbarIn in eigenen Worten, wie der Treibhauseffekt<br />
funktioniert und versuche die Erklärung kurz durch eine Skizze zu unterstützen.<br />
▸„Globale Erwärmung – Oder: Niemand mag es heiß“ – Eine etwas andere Erklärung<br />
des Treibhauseffekts. Seht euch gemeinsam diesen Kurzfilm an und tauscht<br />
euch darüber aus. Wie findet ihr den Film? Was haltet ihr von dieser Art von Humor?<br />
Der Link zum Kurzfilm:<br />
http://www.youtube.com/watch?v=A3eMrma9Rak&feature=related<br />
▸Seht euch die drei untenstehenden Cartoons an und tauscht euch kurz darüber<br />
aus. Wie findet ihr sie jeweils? (lustig, nicht lustig, zum Nachdenken, gelungen oder<br />
nicht,…) Mehr Cartoons dieser Art findet ihr unter dem Link www.seppo.net. Sucht<br />
selbst im Internet unter Bildersuche nach weiteren Cartoons und druckt sie aus. Legt<br />
die verschiedenen Cartoons <strong>auf</strong> dem Boden <strong>auf</strong>, und betrachtet sie in Ruhe. Nach etwa<br />
zwei Minuten sucht sich jede/r TeilnehmerIn einen Cartoon aus, der ihn/sie besonders<br />
anspricht.<br />
Jede/r schildert den anderen kurz ihren/<br />
seinen Cartoon und beantwortet folgende<br />
Fragen: Warum habe ich diesen Cartoon<br />
gewählt? Was spricht mich daran an<br />
oder was irritiert mich vielleicht? Welche<br />
eigenen Gedanken kommen mir dazu?<br />
Welche Assoziationen?<br />
▸Diskutiert in der Klasse: Was haltet ihr von der Möglichkeit, Informationen oder<br />
Gedanken zum Klimawandel in einem Cartoon auszudrücken? Denkt ihr, dass<br />
man damit Menschen erreichen kann oder sollte man an die Sache lieber ernst<br />
und sachlich herangehen?<br />
Welche Möglichkeiten fallen euch noch ein, um das Thema mit Humor zu nehmen und<br />
trotzdem Informationen unter die Leute zu bringen?
▸Zeichnet selbst kleine Cartoons oder humorvolle Skizzen, die Informationen<br />
zum Klimawandel oder Botschaften für den Klimaschutz vermitteln. Holt euch<br />
ev. Feedback von anderen ein und entwickelt sie weiter. Richtig gelungene Cartoons<br />
könnt ihr vervielfältigen und in der Schule oder in Jugendgruppen verteilen, <strong>auf</strong>legen<br />
oder in der Schulzeitung veröffentlichen.<br />
Auch unter folgendem Link findet ihr noch Anregungen für die bildnerische Darstellung<br />
von Themen zur Nachhaltigkeit – bei diesem Projekt haben SchülerInnen Motive für<br />
Freecards entworfen.<br />
http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?navid=791&ref=<br />
Tipp für PädagogInnen:<br />
Gestalten von Freecards:<br />
http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?navid=791&ref=<br />
Gestalten von Bildgeschichten:<br />
http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=11597<br />
▸Lasst die wertvollen Informationen, die ihr jetzt bereits mit viel Engagement<br />
zusammengetragen habt (und auch die, die ihr noch weiter erarbeiten werdet)<br />
nicht ungenutzt in der Schublade verschwinden, sondern verwendet sie weiter,<br />
indem ihr sie auch anderen interessierten Menschen zur Verfügung stellt! Und<br />
ihr könnt auch <strong>auf</strong> diese Weise etwas für den Klimaschutz tun – indem ihr andere Menschen<br />
darüber informiert. Hängt eure erstellten Plakate in der Schule <strong>auf</strong>, schreibt Artikel<br />
für die Schulzeitung oder die Gemeindezeitung oder erstellt ein eigenes Magazin<br />
zum Schwerpunkt Klimaschutz. In den folgenden Modulen findet ihr noch verschiedene<br />
Anregungen, um Informationen anderen Menschen <strong>auf</strong> interessante Weise zu präsentieren.<br />
Tipps zum Gestalten eines Magazins/einer SchülerInnenzeitung (wenn ihr die Materialien<br />
in eurer Jugendgruppe verwendet, so gestaltet statt einer SchülerInnenzeitung<br />
ein Freizeitmagazin – die Tipps sind auch dafür gleichermaßen nützlich):<br />
http://www.zeitungsfieber.de/http://www.jugendnetz-blin.de/ger/profiwissen/internet/<br />
jugendmedien/schuelerzeitung.php?navanchor=1010210<br />
Das SchülerInnenzeitungs-Handbuch<br />
http://www.schuelerzeitung.de/unterstuetzung-und-service/sz-handbuch/<br />
Tipp für PädagogInnen:<br />
Allgemeine Unterrichtshinweise zu Medienpädagogik und den verschiedenen<br />
Möglichkeiten finden Sie unter dem Link:<br />
http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?navid=926<br />
Das Klima in der Forschung 11<br />
30 min.<br />
Projekt<br />
begleitend<br />
2
3<br />
12<br />
15 min.<br />
Der Klimawandel hat Folgen<br />
MoDuL 3<br />
Der Klimawandel<br />
hat Folgen<br />
Klima im Wandel<br />
Inhaltsübersicht für PädagogInnen:<br />
Geeignet für die Fächer<br />
Geografie und Wirtschaftskunde<br />
Biologie und Umweltkunde<br />
Deutsch<br />
Psychologie und Philosophie<br />
Projektunterricht-fächerübergreifend<br />
Das Modul 3 beschäftigt sich mit den Auswirkungen des Klimawandels <strong>auf</strong> Mensch<br />
und Erde. In einer ersten Phase sollen die Informationen erarbeitet werden, in einer<br />
zweiten Phase wird der Fokus <strong>auf</strong> einen zukunftsorientierten, positiven Umgang<br />
damit gelegt. Die Jugendlichen werden dazu angeregt, Zukunftsvisionen und Lösungsansätze<br />
anzudenken. Sollte der Umgang mit den negativen Auswirkungen<br />
des Klimawandels für die Gruppe in irgendeiner Form belastend sein, so finden<br />
Sie <strong>auf</strong> www.atomkraftimunterricht.at Hinweise zum Umgang mit Ängsten und<br />
problematischen Inhalten (<strong>auf</strong> dieser Website am Beispiel der Atom-Thematik die<br />
dort gegebenen Tipps können jedoch gut auch <strong>auf</strong> andere Bereiche, wie etwa den<br />
Klimawandel, umgelegt und angewendet werden).<br />
Folgende Methoden werden im Modul 3 angeboten: Diskussion über eigene Erfahrungen,<br />
Arbeit mit Zeitungsartikeln, Internetrecherche, Szenariotechnik, Brainstorming<br />
zu Zukunftsvisionen und Lösungsideen, Erstellen eines Blogs.<br />
▸Überlege kurz: Hast du selbst schon Auswirkungen des Klimawandels in deinem<br />
eigenen Leben gespürt? Welche waren das?<br />
Tauscht euch über eure Erfahrungen aus. Bei welchen Erfahrungen und Beobachtungen<br />
kann man wirklich sagen, dass sie dem Klimawandel zuzuschreiben sind, bei welchen<br />
ist das nicht so sicher? Warum?
Die globale Erwärmung als Ergebnis des Klimawandels hat<br />
Folgen!<br />
Unsere Umwelt kann sich nicht in dem Maße <strong>auf</strong> die Klimaänderung einstellen,<br />
wie es die rasche Zunahme des anthropogenen Treibhauseffektes erfordern würde.<br />
Das kann verheerende Folgen für die gesamte Menschheit haben – vor allem<br />
die ärmsten Länder der Welt werden betroffen sein.<br />
Es ist mit Veränderungen des Wasserhaushalts, der Ökosysteme am Festland und<br />
im Wasser zu rechnen. Der steigende Meeresspiegel wird Millionen von Menschen<br />
in Küstenregionen beeinträchtigen, Gletscher und Eiskappen werden weiter<br />
abschmelzen. Die Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung werden ebenso<br />
betroffen sein wie die menschliche Gesundheit.<br />
Quelle: FORUM <strong>Umweltbildung</strong> (http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=11654)<br />
Der Klimawandel hat Folgen<br />
▸Was bestimmt jede/r von euch bisher vom Klimawandel bemerkt hat, sind verschiedenste<br />
Berichte in Fernsehen, Radio, Internet, Zeitungen und Magazinen usw. Sammelt<br />
Zeitungsberichte, druckt Informationen aus dem Internet aus und schneidet Bilder<br />
zum Klimawandel aus Magazinen oder Zeitungen aus. Sammelt so viel wie<br />
möglich und sichtet euer Material bzw. ordnet es nach verschiedenen Bereichen: z.B.<br />
Auswirkungen in Österreich, Europa oder weltweit. Markiert auch, welche Artikel oder<br />
Bilder ihr für seriös haltet und von welchen ihr glaubt, dass sie eventuell nicht objektiv<br />
dargestellt sind (z.B. übertrieben, untertrieben, sehr emotional dargestellt,…)<br />
▸Auf der Website http://www.klimainfo.at (Unterpunkt: Folgen des Klimawandels)<br />
könnt ihr euch über die Auswirkungen des Klimawandels informieren. Teilt<br />
euch dazu in vier Gruppen und wählt jeweils einen der vier Bereiche aus:<br />
• Auswirkungen <strong>auf</strong> Ökosysteme am Festland und im Wasser<br />
• Auswirkungen <strong>auf</strong> die Ökosysteme der Alpenregionen<br />
• Auswirkungen <strong>auf</strong> die Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung<br />
• Auswirkungen <strong>auf</strong> die menschliche Gesundheit<br />
Arbeitet die wichtigsten Fakten eures Bereiches heraus und bereitet sie <strong>auf</strong> (z.B. mit Plakaten,<br />
Powerpoint-Präsentationen oder mit verschiedensten kreativen Einfällen), sodass<br />
ihr dann den anderen Gruppen euren Bereich präsentieren könnt.<br />
Präsentiert euch gegenseitig eure Ergebnisse und Erkenntnisse.<br />
13<br />
30 min.<br />
15 min.<br />
3
3<br />
14<br />
50 min.<br />
30 min.<br />
Der Klimawandel hat Folgen<br />
▸Es ist euch bestimmt schon <strong>auf</strong>gefallen, dass es von Vorteil ist, sich beim Thema Klimawandel<br />
mehrere Informationsquellen anzusehen, um zu umfassenden Informationen<br />
zu kommen. Unter folgendem Link findet ihr noch weitere Fakten zum Klimawandel.<br />
Ergänzt eure Erkenntnisse.<br />
http://bildungsserver.hamburg.de/klimafolgen/<br />
Eine kurze Videodokumentation (8:31 min.): „Mit offenen Karten: Klimarisiken-Länderrisiken“<br />
http://www.youtube.com/watch?v=UYWU7S8waWA&NR=1<br />
Weiterführender Hinweis: „Keep Cool“ – ein Planspiel zum Klimawandel als Brettspiel<br />
oder digitale Version, bei der sich die MitspielerInnen in die Klimapolitik einmischen können.<br />
Mehr Informationen und Download/Bestellung unter folgendem Link: http://www.<br />
lehrer-online.de/keep-cool-online.php?sid=11115946309605890330769606960740<br />
Spiel Keep Cool<br />
▸Die zwei Gesichter der Klimazukunft<br />
In Kleingruppen soll <strong>auf</strong> Basis des bisher gewonnenen Wissens über den Klimawandel<br />
eine Vorausschau in die Zukunft versucht werden: Wie sieht die Welt im Jahr 2100<br />
aus? Mit dieser Methode können alternative Vorstellungen über positive und negative<br />
Entwicklungen in der Zukunft zu konkreten Szenarien zusammengefasst werden. Die<br />
leitende Frage bei dieser Methode lautet: „Was wäre wenn…?“<br />
Jede Gruppe hält zu Beginn der Arbeit kurz die Fakten zum derzeitigen (Wissens-)Stand<br />
des Klimawandels fest und schreibt sie <strong>auf</strong> (am besten <strong>auf</strong> ein großes Plakat): Welche<br />
Dinge verändern sich bereits <strong>auf</strong>grund des Klimawandels, welche bleiben bis jetzt<br />
(noch) unverändert?<br />
Dann werden nacheinander zwei Szenarien im gemeinsamen Gespräch <strong>auf</strong>gestellt:<br />
1. Das weinende Gesicht der Klimazukunft: Wie könnte die Welt 2100 aussehen, wenn<br />
die schlimmsten Befürchtungen des Klimawandels wahr werden? In welcher Welt<br />
und wie werden deine Kinder und Enkel leben?<br />
2. Das lachende Gesicht der Klimazukunft: Wie könnte die Welt 2100 aussehen, wenn<br />
alle Hoffnungen und Visionen wahr werden? In welcher Welt und wie werden deine<br />
Kinder und Enkel leben?<br />
Stellt jedes der zwei Szenarien bildhaft dar – ihr könnt dazu ein Plakat oder eine Collage<br />
(aus den vorher gesammelten Medienberichten und Bildern) gestalten, die Szenarien<br />
malen, pantomimisch oder als Statue aus den Mitgliedern der Kleingruppe darstellen<br />
oder durch Geräusche oder Musik darstellen. Eurer Fantasie und euren Ausdrucksmöglichkeiten<br />
sind keine Grenzen gesetzt.<br />
Macht anschließend eine kleine Vernissage bzw. eine dauerhafte Ausstellung aus euren<br />
Werken (Fotos oder Aufnahmen von „vergänglichen“ Werken, wie z.B. Pantomime<br />
o.ä., ausstellen) und lasst die Werke der anderen Gruppen <strong>auf</strong> euch wirken.
Der Klimawandel hat Folgen<br />
▸Trefft euch danach wieder in den Kleingruppen und sammelt gemeinsam in<br />
Form eines Brainstormings viele Ideen zu zwei Fragen: Was können wir tun,<br />
dass unsere Befürchtungen nicht eintreffen? Was können wir tun, damit unsere<br />
Hoffnungen, also das lachende Gesicht der Erde, Realität werden?<br />
Sammelt dann im Plenum eure Ideen und listet sie <strong>auf</strong> einem Plakat <strong>auf</strong>. Wenn ihr alle<br />
Ideen festgehalten habt, geht sie nochmal durch und markiert sie mit drei Farben:<br />
Rot für: Diese Maßnahme lässt sich sehr leicht, von jeder/jedem und sofort umsetzen<br />
Grün für: Diese Maßnahme erfordert Geduld und die Mithilfe von anderen Menschen<br />
Gelb für: Diese Maßnahme kann nur durch Politik oder Wirtschaft umgesetzt werden<br />
(hier kann man ev. überlegen, ob und wie man solche Maßnahmen einleiten kann – z.B.<br />
Unterschriftenlisten sammeln, RegionalpolitikerInnen kontaktieren, Artikel oder Leserbriefe<br />
für Zeitungen schreiben…).<br />
Einigt euch <strong>auf</strong> drei Maßnahmen, die ihr in den nächsten 4 Wochen umsetzen und/<br />
oder durchhalten wollt und startet damit. In einem Weblog könnt ihr eure Bemühungen<br />
dokumentierend begleiten und eure Erfahrungen damit auch anderen Interessierten<br />
zugänglich machen.<br />
▸Eine interessante Möglichkeit für euch, eure eigenen Erfahrungen und euren<br />
Informationszuwachs zu dokumentieren und sie auch für andere interessant zu<br />
machen ist das Erstellen eines Blogs im Internet.<br />
Vielleicht bist du bei deinen Recherchen schon <strong>auf</strong> den einen oder anderen Blog im Internet<br />
gestoßen. Immer wieder finden sich Menschen, die ihre Erfahrungen teilen und<br />
über ihre Lebensweise und ihre Erlebnisse damit berichten.<br />
Erstelle selbst einen Blog, in dem du über deine Beschäftigung mit Klima und Carbon<br />
Footprint und deinen eigenen Erfahrungen damit berichtest. In den folgenden Materialien<br />
wird es noch genug Stoff geben, um deine Berichte weiterzuführen. Der Blog kann<br />
auch mit der ganzen Klasse bzw. Gruppe erstellt werden, indem jede/r von ihren/seinen<br />
eigenen Erfahrungen zu einem bestimmten Thema berichtet, oder indem Themen <strong>auf</strong><br />
verschiedene BloggerInnen <strong>auf</strong>geteilt werden. Es wird für andere Menschen bestimmt<br />
interessant sein, wie es dir/euch in der Welt des Klimaschutzes geht.<br />
Schau dir selbst verschiedene Blogs an, beispielsweise diese:<br />
http://www.landscaping.at/blog/<br />
http://www.utopia.de/thema/energie-klima<br />
Links für Klima-Blogs:<br />
http://klimawandel.wordpress.com/<br />
http://www.climateblog.ch/<br />
http://www.klima-wandel.com/<br />
Auf dieser Seite findest du eine Auflistung von interessanten Blogs rund um die Themen<br />
Nachhaltigkeit und Klima im deutschsprachigen Raum: http://nachhaltigbeobachtet.ch/<br />
blog/archive/2007/02/22/die-besten-blogs-rund-um-nachhaltigkeit.html<br />
15<br />
30 min.<br />
Projekt<br />
begleitend<br />
3
3<br />
16<br />
Der Klimawandel hat Folgen<br />
TIPP: Wie blogge ich richtig?<br />
Bloggen ist eine Kunst für sich. Du schreibst, um gelesen zu werden. Wie du das<br />
machst? Nun, dafür gibt es kein Rezept, aber vielleicht ein paar Tipps:<br />
• Schreib über etwas Interessantes und versuch spannend zu schreiben. Denk<br />
darüber nach, wer deine LeserInnen sind und wofür sie sich interessieren.<br />
• Strukturiere deine Gedanken. Frag dich immer, was deine LeserInnen nicht<br />
wissen und was du ihnen vermitteln willst.<br />
• Achte <strong>auf</strong> die Länge deiner Beiträge. Es gibt sowohl ein „zu lang“, als auch<br />
ein „zu kurz“. Dein Blog ist keine SMS, du kannst durchaus mehr als einen<br />
Paragrafen an Text unterbringen. Für ein episches Werk in der Größenordnung<br />
vom Herrn der Ringe ist es hingegen nicht das richtige Medium. Faustregel:<br />
Gute Blogposts füllen eine halbe bis eine ganze Bildschirmseite.<br />
• Lies deine Blogbeiträge Korrektur, bevor du sie veröffentlichst. Bei längeren<br />
Artikeln machst du am besten erst mal mindestens eine Stunde Pause, bevor<br />
du sie überarbeitest.<br />
Technische Anleitungen zu kostenlosen Blogmöglichkeiten findest du unter:<br />
http://www.plerzelwupp.de/wordpress_anleitung/<br />
Kostenlose Blogs:<br />
www.free-blog.in<br />
Kostenlose Plattformen für Communities:<br />
www.mixxt.de<br />
Tipps für PädagogInnen:<br />
FORUM <strong>Umweltbildung</strong> – Infos über Weblogs und die Möglichkeiten in der pädagogischen<br />
Arbeit: http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?navid=1181<br />
FORUM <strong>Umweltbildung</strong> – Infos über Medienpädagogik generell und die verschiedenen<br />
Möglichkeiten: http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?navid=1181<br />
Weitere Informationen über Weblogs im Unterricht: http://www.lehrerfreund.de/<br />
in/schule/1s/weblogs-unterricht1/
MoDuL 3A<br />
Der Klimawandel hat Folgen<br />
Klimawandelanpassung<br />
Inhaltsübersicht für PädagogInnen:<br />
Im Modul 3A werden Informationen und Wissen über das Thema Klimawandelanpassung<br />
und die entsprechenden Maßnahmen und Strategien <strong>auf</strong> regionaler und<br />
globaler Ebene erarbeitet.<br />
Folgende Methoden werden eingesetzt: Textarbeit, Internetrecherche, Erarbeitung<br />
von Informationen in Kleingruppen mit Plakatgestaltung, Videodokumentation,<br />
Reflexion in der Gruppe, Dokumentation.<br />
Info:<br />
Geeignet für die Fächer<br />
Geografie und Wirtschaftskunde<br />
Biologie und Umweltkunde<br />
Deutsch<br />
Geschichte u. Sozialkunde/Politische Bildung<br />
Projektunterricht-fächerübergreifend<br />
Der Klimawandel hat längst begonnen und durch die Trägheit des Klimasystems<br />
werden die Wirkungen der heutigen Treibhausgasemissionen erst in den kommenden<br />
Jahrzehnten zu spüren sein. Auch eine drastische Emissionsreduktion<br />
kann daran nichts ändern. Gesellschaft, Politik und Wirtschaft müssen also jetzt<br />
reagieren und vorsorgen. Eine zeitgemäße Klimapolitik baut immer <strong>auf</strong> zwei Säulen<br />
<strong>auf</strong>: Neben dem Bestreben der Verminderung der Treibhausgasemissionen<br />
wird es zunehmend notwendig Strategien für die Anpassung an den Klimawandel<br />
zu entwickeln und zu realisieren. Niemals dürfen Maßnahmen zur Anpassung<br />
an den Klimawandel jedoch im Widerspruch zu jenen der Emissionsreduktion<br />
stehen und umgekehrt.<br />
(Quelle: FORUM <strong>Umweltbildung</strong> http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=11654 )<br />
Klimawandelanpassung zielt dar<strong>auf</strong> ab, die Risiken und Schäden gegenwärtiger<br />
und künftiger negativer Folgen des Klimawandels zu verringern. Dabei steht eine<br />
breite Palette von Möglichkeiten zur Verfügung:<br />
Technologische Maßnahmen, wie z.B. Bau von Infrastruktur für die Vernetzung<br />
von wasserarmen mit wasserreichen Regionen (Errichtung eines Wasserverbands).<br />
17<br />
3
3<br />
18<br />
20 min.<br />
30 min.<br />
Der Klimawandel hat Folgen<br />
Wissenserweiterung, wie z.B. durch zusätzliche Forschungsförderung zur Verbesserung<br />
der Daten, Informationsbereitstellung für betroffene Bürgerinnen und<br />
Bürger.<br />
Initiativen zur Änderung des Verhaltens, wie z.B. sparsamer Umgang mit<br />
Wasser.<br />
Bewirtschaftungsmaßnahmen, wie z.B. Einsatz von Sorten, die gegenüber<br />
Trockenheit widerstandsfähiger sind oder wassersparende Bodenbearbeitung in<br />
der Landwirtschaft.<br />
Politische Initiativen, wie z.B. finanzielle Anreize für Anpassungsmaßnahmen.<br />
(Quellen: FORUM <strong>Umweltbildung</strong> http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=11654, www.umweltbundesamt.at/leistungen/leistungen_klima/)<br />
▸Lest den Text <strong>auf</strong>merksam durch und überlegt anschließend gemeinsam: Mit<br />
welchen Folgen des Klimawandels müssen wir bereits jetzt rechnen (auch wenn<br />
durch ernsthafte Klimaschutzmaßnahmen ein weiteres Voranschreiten des Klimawandels<br />
eingedämmt wird)? Listet diese Folgen <strong>auf</strong> und überlegt selbst, durch<br />
welche Maßnahmen man sich dar<strong>auf</strong> einstellen kann bzw. sie mildern kann. Z.B. Höhere<br />
Zimmertemperatur durch heißere Sommer – Beschattung für Fenster anbringen.<br />
Informationen zu den Klimafolgen in Österreich findet ihr auch unter folgendem Download:http://www.klima-allianz.at/tl_files/PDFs/Positionen/20081106%20Hintergrundpapier%20Studie%20Allianz%20fuer%20Klimagerechtigkeit%20final.pdf<br />
▸Recherchiert sodann im Internet <strong>auf</strong> der Seite des FORUM <strong>Umweltbildung</strong> http://<br />
www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=11654 und ergänzt eure Liste: In<br />
welchen Bereichen sind Klimawandelanpassungsmaßnahmen notwendig? Welche<br />
Maßnahmen werden vorgeschlagen? Erstellt selbst <strong>auf</strong> einem großen Plakat<br />
einen ähnlichen Raster und füllt die Felder mit den gewonnen Informationen und euren<br />
eigenen Überlegungen:<br />
Bereich Folgen des Klimawandels Mögliche Anpassungsmaßnahmen<br />
Beispiel:<br />
Bauen und<br />
Wohnen<br />
Höhere Temperaturen in den<br />
Sommermonaten, mehr Bedarf<br />
nach Wohnraumkühlung<br />
Passive Kühlung (z.B. Beschattung)<br />
Alternative Kühltechnologien (z.B. durch<br />
Lüftungstechnik – Kühlen der Zuluft über<br />
das Erdreich)<br />
Wichtig: Klimaanlagen tragen durch ihren<br />
hohen Energiebedarf zu weiterem CO 2 -<br />
Ausstoß bei und sind als Klimawandelanpassungsmaßnahmen<br />
nicht geeignet!
Der Klimawandel hat Folgen<br />
Arbeitet in Kleingruppen und teilt euch dabei die verschiedenen Bereiche <strong>auf</strong> (z.B. Bauen<br />
und Wohnen, Gesundheit, Landwirtschaft,…), die ihr bei eurer Recherche identifiziert<br />
habt. Präsentiert euch am Ende eure Ergebnisse und besprecht sie.<br />
▸Informiert euch über die politischen Pläne und Strategien in Österreich, die zur<br />
Klimawandelanpassung erarbeitet wurden <strong>auf</strong> der Internetseite des FORUM <strong>Umweltbildung</strong>:<br />
http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=11654<br />
▸Viel drastischere Auswirkungen hat der Klimawandel in Ländern des Südens.<br />
Besonders dort ist das Thema Anpassungsmaßnahmen sehr wichtig. Informiert<br />
euch unter folgendem Download über die Situation (Punkt 2: „Klimawandel aus der<br />
Sicht von Humanitäre Hilfe und Entwicklungspolitik“ ) http://www.klima-allianz.at/<br />
tl_files/PDFs/Positionen/20081106%20Hintergrundpapier%20Studie%20Allianz%20<br />
fuer%20Klimagerechtigkeit%20final.pdf.<br />
Auch diese kurze Videodokumentation (ca. 9 min.) „Mit offenen Karten – Klimaflüchtlinge“<br />
hält viele Informationen zu diesem Thema bereit:<br />
http://www.youtube.com/watch?v=kU1jPP9UfBE<br />
Welche Klimafolgen treten in Ländern des Südens <strong>auf</strong>? Welche Probleme gibt es<br />
bei der Entwicklung und Durchführung von Anpassungsmaßnahmen?<br />
Weiterführende Informationen findet ihr hier:<br />
Allianz für Klimagerechtigkeit:<br />
http://www.klima-allianz.at<br />
Greenpeace: http://www.greenpeace.de/themen/klima/kampagnen/urwaldschutz_ist_<br />
klimaschutz/detail/artikel/klimafluechtlinge_die_verleugnete_katastrophe/<br />
▸Versammelt euch in der Gruppe und nehmt euch kurz Zeit, um eure Stimmung<br />
zu checken. Macht reihum einen kurzen „Wetterbericht“, bei dem ihr in einem<br />
Satz zu eurer persönlichen Wetterlage ausdrückt (z.B. „Bei mir scheint die Sonne,<br />
weil….“ „Ich sehe dicke Regenwolken…“), wie es euch geht und warum bzw. was<br />
euch beschäftigt. Ist die Stimmung in eurer Gruppe insgesamt eher optimistisch oder<br />
bedrückt? Besprecht kurz die Lage und was ihr tun könnt.<br />
▸Dokumentiert eure Stimmung und den Zusammenhang mit der Beschäftigung<br />
mit den Auswirkungen des Klimawandels. Bereitet alle eure Informationen, die<br />
ihr bis jetzt ausgearbeitet habt <strong>auf</strong> (Blogs, Wandzeitungen, Jugendmagazin, Podcasts,<br />
kleine Videos, Vortrag…) und macht sie auch anderen Menschen (der Schule, der<br />
Gemeinde, anderen Jugendgruppen, den Eltern,…) zugänglich. Denkt an eure eigenen<br />
wirksamen Möglichkeiten – auch Information ist ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz!<br />
19<br />
20 min.<br />
50 min.<br />
10 min.<br />
Projekt<br />
begleitend<br />
3
4<br />
20<br />
15 min.<br />
Carbon Footprint: Wir hinterlassen Spuren<br />
MoDuL 4<br />
Carbon Footprint:<br />
Wir hinterlassen Spuren<br />
Mein persönlicher Carbon Footprint<br />
Inhaltsübersicht für PädagogInnen:<br />
Geeignet für die Fächer<br />
Geografie und Wirtschaftskunde<br />
Haushaltsökonomie und Ernährung<br />
Psychologie und Philosophie<br />
Deutsch<br />
Projektunterricht-fächerübergreifend<br />
Im Modul 4 wird der Begriff Carbon Footprint (CO 2 -<strong>Fuß</strong>abdruck) erarbeitet. Mit<br />
dem Online-Tool des CO 2 -Rechners kann der eigene Treibhausgasausstoß ermittelt<br />
werden, Hintergrundinformationen dazu erarbeitet sowie Maßnahmen zur Einsparung<br />
von Treibhausgasen in Erfahrung gebracht werden. Durch die umfassende<br />
Beschäftigung und dem Versuch, Emissionen von Produkten grob einzuschätzen,<br />
sollen die Jugendlichen ein Gefühl dafür bekommen, in welchen Lebensbereichen<br />
und Produkten wenig bzw. viele Emissionen produziert werden und wo relativ<br />
einfach und effizient Einsparungsmaßnahmen getroffen werden können.<br />
Folgende Methoden kommen in Modul 4 zur Anwendung: Auseinandersetzung<br />
mit den eigenen CO 2 -Emissionen in Einzel- und Gruppenarbeit, Textarbeit und<br />
Schätzung von CO 2 -Emissionen in Gruppenarbeit, Anwenden des Online-Tools<br />
CO 2 -Rechner, Internetrecherche zu den Hintergrundinformationen und Klimaschutzmaßnahmen,<br />
einen Brief an sich selbst schreiben, in dem man sich 3 persönliche<br />
Maßnahmen vornimmt, gemeinsames Kilometerfrühstück.<br />
Die steigenden CO 2 -Emissionen gelten als Hauptursache der globalen Erwärmung<br />
und jede/r von uns kann den eigenen Beitrag zu mehr oder<br />
weniger CO 2 -Emissionen beeinflussen.<br />
▸Überlege kurz, wo du in deinem Leben CO 2 verursachst. Erstelle eine genaue<br />
Auflistung.<br />
Vergleicht dann untereinander eure Listen. Was habt ihr alles mit einbezogen? Lassen<br />
sich unterschiedliche Bereiche identifizieren (z.B. Mobilität, Energieverbrauch, Ernährung,…)?<br />
Clustere die Posten <strong>auf</strong> deiner Liste und ergänze sie eventuell, wenn du<br />
merkst, dass du <strong>auf</strong> bestimmte Bereiche vergessen hast.
Info: Was versteht man unter Carbon Footprint?<br />
Carbon Footprint: Wir hinterlassen Spuren<br />
Der Carbon Footprint oder Klimafußabdruck gibt Auskunft, wie viele Treibhausgasemissionen<br />
(u.a. CO 2 , Methan, Lachgas) im gesamten Lebenszyklus eines<br />
Produktes oder einer Dienstleistung anfallen. Dafür wird die untersuchte Einheit<br />
genau definiert, zum Beispiel die Verpackung für 500 Gramm eines Produktes<br />
oder der Bürobetrieb in einem Jahr. (vgl. Denkstatt: http://www.carbonfootprint.<br />
at/was-ist-der-carbon-footprint.html ). Der Carbon Footprint kann auch für den<br />
persönlichen Lebensstil pro Jahr ermittelt werden.<br />
Für die Ermittlung des <strong>Fuß</strong>abdrucks werden die Auswirkungen der einzelnen so<br />
genannten Lebenszyklusphasen berücksichtigt: Produktion einschließlich Rohstoffgewinnung,<br />
Verarbeitung, Transport und Handel, Gebrauch sowie Verwertung<br />
und Entsorgung hinterlassen CO 2 -Spuren in der Atmosphäre. Werden Emissionen<br />
durch Gebrauch, Weiterverwendung oder Verwertung eines Produkts<br />
oder einer Dienstleistung vermieden, wird dies gleichsam als Gutschrift von der<br />
CO 2 -Bilanz abgezogen. Das Ergebnis der Footprint-Analyse ist eine bestimmte<br />
Menge an CO 2 -Äquivalenten in Kilogramm oder Tonnen pro gewählter funktioneller<br />
Einheit.<br />
▸Versucht <strong>auf</strong> folgendem Weg eine Schätzung des Carbon Footprints eines Produkts zu<br />
entwickeln. (Bedenkt dabei, dass dies nur eine grobe Schätzung sein kann – um genaueren<br />
Aufschluss über den CO 2 -Ausstoß eines Produkts zu bekommen, sind genaue Recherchen<br />
und auwändige Rechnungen nötig). Einigt euch <strong>auf</strong> ein Produkt, von dem ihr<br />
ungefähr wisst, wie es produziert wird und beantwortet folgende Fragen: Aus welchen<br />
Materialien besteht das Produkt hauptsächlich? Wo wurde es produziert und wie transportiert?<br />
Kann das Produkt wiederverwertet werden? Schreibt die wichtigsten Stationen<br />
des Produkts <strong>auf</strong>, die es in seiner Produktion durchläuft (orientiert euch<br />
dabei an den oben angegebenen Lebenszyklusphasen). Vergebt nun Schulnoten<br />
von 1-5, dabei bedeutet 1 kein CO 2 -Ausstoß und 5 sehr viel CO 2 -Ausstoß. Schätzt nun<br />
bei jeder Lebenszyklusphase des Produkts seinen CO 2 -Ausstoß und vergebt pro Phase<br />
eine Note – etwas Recherche und gemeinsames Überlegen und Diskutieren kann diese<br />
Aufgabe erleichtern. Zieht am Ende Bilanz. Hat das gewählte Produkt einen sehr hohen<br />
oder eher niedrigen CO 2 -<strong>Fuß</strong>abdruck?<br />
Gibt es vergleichbare Produkte, die einen niedrigeren CO 2 -Ausstoß haben (ev. Produkte<br />
aus der Region, wenn z.B. der Transportweg wegfällt oder wenn ein anderer Rohstoff<br />
verwendet wird …)? Hättet ihr Nachteile, wenn ihr das vergleichbare Produkt mit dem<br />
niedrigeren CO 2 -<strong>Fuß</strong>abdruck k<strong>auf</strong>en würdet? Überlegt und diskutiert.<br />
▸Mit einem CO 2 -Rechner kann man die eigenen CO 2 -Emissionen sichtbar machen<br />
und sich einen Überblick über die Folgen verschiedener Verhaltens- und Konsummuster<br />
machen.<br />
Der Rechner berücksichtigt die Bereiche Mobilität, Wohnen und Ernährung. Informiere<br />
dich unter dem Link http://www.co2-rechner.at/ccframe.asp?r_entry/einfuehrung.asp<br />
welche Aspekte bei der Berechnung mit einbezogen werden.<br />
21<br />
30 min.<br />
15 min.<br />
4
4<br />
22<br />
20 min.<br />
15 min.<br />
30 min.<br />
individuell<br />
zu planen<br />
Carbon Footprint: Wir hinterlassen Spuren<br />
Wie bewusst gestaltest du deine Ernährung, dein Mobilitätsverhalten und wie<br />
nachhaltig wohnst du? Berechnet euren Carbon Footprint und vergleicht die<br />
Ergebnisse.<br />
▸Welche persönlichen Klimaschutzmaßnahmen schlägt dir der Rechner vor? Besprecht<br />
in der Kleingruppe, wie ihr diese Maßnahmen umsetzen könnt. Such dir 3 Maßnahmen<br />
aus, die du ganz einfach umsetzen kannst und schreib sie dir <strong>auf</strong>.<br />
Teste mit dem Rechner, welche Auswirkungen es hat, wenn du diese 3 Maßnahmen<br />
umsetzt und rechne aus, wie viel C0 2 du damit einsparst.<br />
▸Schreibe einen Brief an dich selbst: Beschreibe die drei Maßnahmen, die du dir ausgesucht<br />
hast und ihre Wirkung. Welches Gefühl wirst du haben, wenn du die Maßnahmen<br />
drei Monate durchziehst? Beschreibe kurz und hinterlasse auch lobende Worte<br />
für das lange Durchhalten. Stecke den Brief in ein Kuvert, adressiere und frankiere ihn.<br />
Sucht eine/n Freiwilligen, die/der die Briefe einsammelt und sich bereiterklärt, sie verlässlich<br />
in drei Monaten in einen Briefkasten einzuwerfen.<br />
▸Teilt euch in drei Gruppen (Mobilität, Wohnen, Ernährung). Jede Gruppe beschäftigt<br />
sich nun nochmal mit dem jeweiligen Kapitel im CO 2 -Rechner und recherchiert<br />
genau die Hintergrundinformationen zum jeweiligen Kapitel. Beantwortet dabei<br />
die Fragen: Wo sind die Herausforderungen? Und welche Lösungen gibt es?<br />
Haltet eine Konferenz ab. Jede Fachgruppe hält einen kurzen Vortrag über die recherchierten<br />
Informationen. Das Publikum hört zu und stellt dann kritische Fragen: z.B. Was<br />
sind die Schwierigkeiten bei den Lösungen? Wie lassen sie sich am besten umsetzen?<br />
▸Kilometerfrühstück<br />
Überlege, was du am heutigen Tag zum Frühstück gegessen hast und erstelle eine kleine<br />
Liste. Dann schreib dazu, woher die einzelnen Produkte kommen bzw. wo sie hergestellt<br />
wurden. Ev. musst du dazu <strong>auf</strong> den Verpackungen nachschauen und kannst die Liste erst<br />
am Abend zu Hause fertigstellen. Nimm dir einen Atlas zur Hand und ermittle, wie lang<br />
ungefähr die einzelnen Transportwege sind. Zähle dann alle Strecken zusammen und vergleiche<br />
mit deinen KollegInnen, welches Frühstück die meisten Kilometer am Buckel hat.<br />
Plant dann ein gemeinsames Frühstück in der Klasse oder in eurer Gruppe. Sammelt<br />
eure Wünsche für den Eink<strong>auf</strong>szettel und teilt euch die Besorgungen <strong>auf</strong> oder geht<br />
gemeinsam eink<strong>auf</strong>en. Versucht dabei, so wenig wie möglich an Transportkilometern<br />
„einzuk<strong>auf</strong>en“. Beachtet aber auch den CO 2 -Ausstoß, der in anderen Bereichen anfällt<br />
(z.B. beim Kühlen und Lagern von Äpfeln von Herbst bis in den Frühling, oder beim<br />
Heizen von Gewächshäusern für Tomaten im April,…). Natürlich wollt ihr vielleicht <strong>auf</strong><br />
manches nicht verzichten und müsst gleichzeitig auch <strong>auf</strong> die Geldbörse schauen…<br />
Tauscht beim gemeinsamen gemütlichen Frühstück in der Klasse eure Erfahrungen<br />
beim Eink<strong>auf</strong>en aus: War es schwierig, schmackhafte und preiswerte Lebensmittel mit<br />
kleinem CO 2 -<strong>Fuß</strong>abdruck einzuk<strong>auf</strong>en? Habt ihr auch bewusst <strong>auf</strong> bestimmte Dinge<br />
verzichtet? Habt ihr ev. neue Produkte kennengelernt? Bei welchen Produkten war es<br />
leicht, ein ähnliches mit geringerem CO 2 -<strong>Fuß</strong>abdruck zu finden?<br />
Rechnet am Ende aus, wie viele Kilometer euer Frühstück diesmal gereist ist.
MoDuL 5<br />
Mein Beitrag zum Klimaschutz<br />
So what? Mein Beitrag<br />
zum Klimaschutz<br />
So what?<br />
Inhaltsübersicht für PädagogInnen:<br />
Im Modul 5 geht es um die Frage, wie und was jede/r Einzelne zum Klimaschutz<br />
beitragen kann. Die Jugendlichen lernen verschiedene Möglichkeiten kennen und<br />
werden dazu angeregt, sich selbst Maßnahmen für den eigenen Alltag zu überlegen<br />
und durchzuführen. In den Unterkapiteln werden die Themenfelder Energie,<br />
Mobilität, Ernährung und nachhaltiger Konsum jeweils genauer unter die Lupe<br />
genommen. In der vorliegenden Einführung des Moduls 5 sollen die TeilnehmerInnen<br />
vorerst angeregt werden, eigene Ideen zu entwickeln. Durch Diskussionsmöglichkeiten<br />
zu verschiedenen (Extrem-)positionen bekommen die Jugendlichen die<br />
Möglichkeit, sich selbst eine Meinung zu bilden.<br />
Folgende Methoden kommen im Modul 5 zum Einsatz: kabarettistischer Kurzfilm,<br />
World-Cafe, Diskussion über eigene Gewohnheiten und Maßnahmen, Textarbeit<br />
und Diskussion, Gedankenexperiment, Führen eines Interviews.<br />
Was kann man nun aber tun, um das Klima zu schützen und den Klimawandel zu stoppen?<br />
Und vor allem wer soll etwas tun?<br />
▸Schaut euch als amüsanten Einstieg in das Thema den kabarettistischen Kurzfilm<br />
„Zweisamkeit beim Duschen“ gemeinsam an:<br />
http://www.youtube.com/watch?v=6A5UKz6ismQ&feature=relmfu<br />
▸World-Cafe:<br />
Wie im Kaffeehaus wird an Tischen philosophiert, diskutiert und gemeinsam nach Lösungen<br />
gesucht.<br />
Geeignet für die Fächer<br />
Deutsch<br />
Psychologie und Philosophie<br />
Geografie und Wirtschaftskunde<br />
Projektunterricht-fächerübergreifend<br />
Es werden 4-5 Tische mit je 4-8 Stühlen rundherum im Raum verteilt, die Tische werden<br />
mit Packpapier überzogen und mit Stiften versehen, ev. werden auch Getränke und<br />
Knabbereien angeboten.<br />
5 min.<br />
23<br />
60 min.<br />
5
5<br />
24<br />
Mein Beitrag zum Klimaschutz<br />
Jedem der Tische wird ein Thema zugeordnet, das am Tisch besprochen wird:<br />
1. Klimaschutz geht jede/n von uns an?! Was können Einzelne tun, was kann die<br />
Gesellschaft und die Politik, was die Wirtschaft tun? Bringt es etwas, wenn jeder<br />
Mensch seine kleinen Maßnahmen umsetzt oder führen eher strategische Entscheidungen<br />
in Politik und Wirtschaft zum Ziel?<br />
2. „Soll ich <strong>auf</strong> mein Vollbad verzichten? Schau dir den Energieverbrauch vieler Industriebetriebe<br />
an – da kann ich jahrhundertelang mein Badewasser dafür <strong>auf</strong>heizen!“<br />
3. Jede/r hat das Recht <strong>auf</strong> ein Auto! Kann und soll das für alle Menschen der Welt<br />
gelten? Was würde das für das Klima bedeuten, wenn alle Menschen so viel Auto<br />
fahren wie in Europa oder den USA?<br />
4. Auf welche Dinge oder Gewohnheiten könnte oder wollte ich nicht verzichten?<br />
5. Diskussion zum Film: Was hältst du davon? Findest du ihn lustig/nicht lustig? Was<br />
daran ist zu diskutieren? Was hältst du von dieser Art der Informationsvermittlung?<br />
6. Je nach TeilnehmerInnenanzahl kann ein „Tisch ohne Thema“ angeboten werden –<br />
die Gäste wählen selbst ein Thema, das ihnen <strong>auf</strong> der Zunge brennt.<br />
Jeder Tisch hat eine/n GastgeberIn, deren/dessen Aufgabe es ist, in jeder neuen Runde<br />
die Gäste zu begrüßen und kurz zu informieren, worum es an diesem Tisch geht. Die<br />
TeilnehmerInnen am World-Cafe können in drei Runden zu je 15 Minuten insgesamt<br />
drei Tische ihrer Wahl besuchen. In jedem Durchgang diskutieren die TeilnehmerInnen<br />
jedes Tisches das Thema und schreiben am Packpapier ihre Ideen und Argumente <strong>auf</strong>.<br />
Jeder Wechsel zwischen den einzelnen Runden kann durch ein akustisches Signal eingeleitet<br />
werden. Die GastgeberInnen bleiben an ihren Tischen sitzen und begrüßen die<br />
nächsten Gäste. Am Ende des World-Cafes berichten die GastgeberInnen der gesamten<br />
Gruppe über die Ergebnisse und Diskussionsinhalte an ihren Tischen. Die Packpapierbögen<br />
der einzelnen Tische können anschließend als Wandzeitung <strong>auf</strong>gehängt werden.<br />
(World-Cafe aus „Ökologischer <strong>Fuß</strong>abdruck in der Schule“ – eine Publikation des <strong>Forum</strong><br />
<strong>Umweltbildung</strong>)<br />
Klimaschutz fängt bei jeder/m von uns an!<br />
Das eigentliche Ziel des Klimaschutzes ist es, den anthropogenen (vom Mensch<br />
verursachten) Klimawandel einzubremsen. Klimawandel aber auch Klimaschutz<br />
fangen bei jeder/m Einzelnen an. Das eigene Konsumverhalten, die Ernährungsgewohnheiten<br />
und die Energiemenge, die jeder Mensch verbraucht, beeinflusst<br />
<strong>auf</strong> direktem Weg das Klima. Jede/r BürgerIn kann staatliche, betriebliche oder<br />
lokale Maßnahmen im Normalfall unterstützen oder ablehnen. Die Summe der<br />
Entscheidungen aller Menschen machen den Klimawandel aus und bilden damit<br />
auch die Basis für Maßnahmen zum Klimaschutz.<br />
Quelle: FORUM <strong>Umweltbildung</strong> (http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=11654)
Wie kann ich meinen Carbon Footprint reduzieren? – Action!<br />
Mein Beitrag zum Klimaschutz<br />
▸Überlegt gemeinsam: In welchen Bereichen kann man Energie sparen und somit<br />
den CO 2 –Ausstoß verringern? In welchen Bereichen geht das am effizientesten<br />
(größtmögliche CO 2 -Einsparung bei fast gleich viel Komfort und Kosten)?<br />
Wie möchte ich leben und wie lässt sich dies vereinbaren mit einem CO 2 -neutralen Lebensstil?<br />
Auf welche Dinge und Gewohnheiten, <strong>auf</strong> welche Hobbies möchte ich nicht<br />
verzichten? Welche könnte ich ev. ein bisschen CO 2 -schonender gestalten?<br />
Gottfried Stollwerk ist Selbstversorger: Auf zehn Hektar Land produziert er<br />
alles, was er zum Leben braucht. Seine Nachbarn halten ihn für weltfremd. Er<br />
aber findet, die Welt habe sich ihm entfremdet und sieht die Zukunft in handgemähtem<br />
Heu.<br />
▸Lest euch den Artikel über diesen Selbstversorger durch und seht euch ev. auch<br />
den Film dazu an. Unter folgendem Link findet ihr Text und Film: http://www.faz.net/<br />
artikel/C31034/selbstversorger-gottfried-der-habenichts-30000131.html<br />
Überlegt, ob Herr Stollwerk mit seinem Lebensstil CO 2 produziert, wenn ja wo und in<br />
welchem Ausmaß? Diskutiert in der Gruppe: Was haltet ihr von dieser Art zu leben?<br />
Wie würde die Welt aussehen, wenn viele Menschen so leben würden? Würdet ihr das<br />
sinnvoll finden oder nicht? Warum (oder warum nicht)?<br />
▸Macht ein Gedankenexperiment: Mein Leben ohne CO 2 -Emissionen. Könntet ihr so<br />
weiterleben wie bisher?<br />
Würde es einen Weg geben, der nicht so radikal ist und ein halbwegs normales Leben in<br />
der Gesellschaft ermöglicht oder eher nicht? Was denkt ihr? Tauscht euch darüber aus.<br />
▸Befragt eure Großeltern zu ihrer Jugend und ihrem CO 2 Ausstoß und versucht<br />
vorher, zu schätzen: Haben die Großeltern eher weniger CO 2 emittiert, gleich viel oder<br />
mehr (ev. durch alte Technologie,…)?<br />
Hier findet ihr Links zu interessanten Projekten, die ihr mit der<br />
Klasse oder eurer Gruppe durchführen könnt!<br />
• Connect – CO 2 on the way to school:<br />
http://co2nnect.org/<br />
• Atmosphere – das Klimainformationsprojekt für Schule und Bevölkerung:<br />
http://www.atmosphere.mpg.de/enid/660<br />
25<br />
30 min.<br />
15 min.<br />
15 min.<br />
30 min.<br />
5
5<br />
26<br />
10 min.<br />
Mein Beitrag zum Klimaschutz<br />
MoDuL 5A<br />
Bereich Energie Geeignet für die Fächer<br />
Physik<br />
Deutsch<br />
Geografie und Wirtschaftskunde<br />
Projektunterricht-fächerübergreifend<br />
Inhaltsübersicht für PädagogInnen:<br />
Im Modul 5A erarbeiten die Jugendlichen Informationen zu den Themen Energie,<br />
erneuerbare Energie und Kernenergie. Aufbauend <strong>auf</strong> dieser Wissensbasis kann<br />
eine nötige Energiewende diskutiert werden. In praktischen Übungen werden sich<br />
die TeilnehmerInnen über den eigenen Energieverbrauch bewusst und setzen sich<br />
mit Maßnahmen zum Energiesparen auseinander.<br />
Folgende Methoden werden im Kapitel 5A eingesetzt: gemeinsam eine einheitliche<br />
Kurzdefinition finden, Textarbeit und eigenständige Recherche angeleitet<br />
durch Fragen, Diskussion, Energiecheck an der Schule, Erarbeiten und Umsetzten<br />
von Maßnahmen zum Energiesparen.<br />
▸Was genau ist eigentlich Energie? Denke kurz nach und schreibe maximal drei Sätze<br />
<strong>auf</strong>, mit denen du Energie erklären würdest. Vergleicht eure Erklärungen und versucht<br />
eine einzige zu finden, mit der alle einverstanden sind (auch Nachschauen und Nachlesen<br />
ist erlaubt!)<br />
Energie ist die Grundlage aller Lebensvorgänge und die Voraussetzung für alle<br />
technischen und wirtschaftlichen Aktivitäten. Allgemein ausgedrückt ist Energie<br />
die Fähigkeit eines Systems, bestimmte Wirkungen hervorzubringen. Ohne Energie,<br />
die durch Nahrung oder Sonnenlicht zugeführt wird, kann kein Organismus<br />
leben. Ohne Energie, die als Strom oder durch Nutzung von Energieträgern wie<br />
Gas, Erdöl, Kohle oder auch Biomasse zugeführt wird, kann z.B. keine Maschine<br />
betrieben oder kein Computer genutzt werden.<br />
Energie kann dem ersten Hauptsatz der Thermodynamik zufolge weder hergestellt<br />
noch vernichtet werden; sie kann lediglich den Zustand und damit ihre<br />
Verfügbarkeit ändern.<br />
Die Energie einer langsam abkühlenden Herdplatte scheint zu verschwinden.<br />
Tatsächlich bleibt die ursprüngliche Energie aber vorhanden, sie ist nur im Raum<br />
verteilt (Lufttemperatur, Gebäudetemperatur etc.) und nicht mehr für eine Umwandlung<br />
z.B. in Strom verfügbar. Energie tendiert dazu, sich in Wärme zu verwandeln<br />
und sich anschließend gleichmäßig zu verteilen. Dies geschieht mit jeder<br />
Energie aus allen Energieträgern.<br />
Quelle: FORUM <strong>Umweltbildung</strong> (http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=1137)
Mein Beitrag zum Klimaschutz<br />
▸Recherchiert zum Thema Energie und beantwortet folgende Fragen (Recherchemöglichkeit<br />
z.B. http://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/energie/wasistenergie/):<br />
• Welche verschiedenen Energieformen gibt es?<br />
• Was sind Energieträger und welche gibt es?<br />
• Was sind fossile und erneuerbare Energieträger und welche gibt es jeweils davon?<br />
• In welchen Einheiten kann man Energie messen?<br />
• Was ist ein perpetuum mobile? Warum funktioniert es nicht?<br />
Energie wird heutzutage zu einem sehr großen Prozentsatz aus fossilen Energieträgern<br />
wie Erdöl, Kohle oder Erdgas gewonnen. Es handelt sich dabei um<br />
Energie, die chemisch gebunden ist und durch Verbrennung in Form von Wärme<br />
freigesetzt wird. Erneuerbare Energie dagegen wird aus natürlich stattfindenden<br />
Prozessen in der Umwelt gewonnen und in weiterer Folge technischer Verwendung<br />
zugeführt wird. Eine Form der Energiegewinnung, der <strong>auf</strong>grund der Endlichkeit<br />
fossiler Energieträger immer größere Bedeutung zukommt.<br />
Mit Energie sind in unserer Gesellschaft zwei Hauptprobleme verbunden: zum<br />
einen wird immer mehr Energie benötigt, die immer noch zu einem sehr großen<br />
Prozentsatz aus fossilen, nicht erneuerbaren Energieträgern gewonnen wird.<br />
Zum anderen bewirkt die Energiegewinnung aus diesen fossilen Energieträgern<br />
den anthropogenen Treibhauseffekt. Es geht also um das Problem der begrenzten<br />
Ressourcen und das Problem des Klimawandels.<br />
Quelle: FORUM <strong>Umweltbildung</strong> (http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?navid=17)<br />
▸Informiert euch über erneuerbare Energieträger, teilt euch in kleine Teams und<br />
recherchiert zu den verschiedenen Möglichkeiten.<br />
Zur erneuerbaren Energiegewinnung zählen z.B. Windkraft, Wasserkraft (L<strong>auf</strong>-, Speicher-,<br />
Gezeitenkraftwerke), Biomasse (nachwachsende Rohstoffe), Sonnenkraft, Geothermie, usw.<br />
Wie und in welchem Ausmaß wird der Energieträger in Österreich bereits genutzt? Gibt<br />
es bei der Nutzung natürliche Grenzen oder auch Nachteile durch die Nutzung? Warum<br />
wird sie nicht schon stärker genutzt (wenn ihr dazu keine oder zu wenig Informationen<br />
findet, so überlegt selbst, warum). Bereitet kleine Referate vor und präsentiert euch<br />
gegenseitig eure Informationen.<br />
▸Man hört manchmal das Argument, dass Atomkraft die Lösung aller Probleme<br />
in Bezug <strong>auf</strong> Ressourcenknappheit und Klimawandel sei. Informiert euch über<br />
Atomkraft und sammelt Argumente für und gegen diese Behauptung. Kann<br />
Atomkraft die Lösung sein? Kommt ihr am Ende zu einer eindeutigen Meinung?<br />
Recherchelink zu Kernenergieträgern: http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/<br />
af.pl?contentid=10858<br />
Seht euch den Film „Strahlende Aussichten“ einer Schulklasse zu Atomkraft an – auch<br />
hier erfährt man vieles zum Thema. Link:(man muss <strong>auf</strong> der Seite etwas hinunterscrollen)<br />
http://atomkraftimunterricht.wordpress.com/<br />
27<br />
30 min.<br />
30 min.<br />
30 min.<br />
5
5<br />
28<br />
15 min.<br />
Projekt<br />
begleitend<br />
Mein Beitrag zum Klimaschutz<br />
Tipp für PädagogInnen:<br />
Auf der Website des FORUM <strong>Umweltbildung</strong> „Atomkraft im Unterricht“ findet<br />
man umfassende Informationen zum Thema und dem Umgang damit in der pädagogischen<br />
Arbeit: http://www.atomkraftimunterricht.at<br />
▸Vielleicht habt ihr in letzter Zeit die immer lauter werdende Forderung nach<br />
einer Energiewende vernommen – dabei soll nachhaltige Energieerzeugung im<br />
großen Stil realisiert werden.<br />
Diskutiert kurz in der Gruppe:<br />
• Haltet ihr eine Energiewende für nötig? Warum oder warum nicht?<br />
• Wie kann sie tatsächlich realisiert werden? Wer sind dabei die wichtigsten Player?<br />
Und was kann man dabei als Einzelne/r tun?<br />
Im Modul 6 könnt ihr euch noch weiter mit den Möglichkeiten und Aufgaben der Politik<br />
beschäftigen – hier geht es weiter mit den Möglichkeiten, die jede/r Einzelne von uns<br />
dazu beitragen kann.<br />
INFo<br />
Zirka 20-30 Prozent Einsparungspotenzial ist in Haushalten möglich,<br />
manchmal sogar noch mehr. Strom ist die teuerste und wertvollste Energieform<br />
– mit Stromsparmaßnahmen kann man daher viel Geld sparen.<br />
Die Themen Energieverbrauch und Energieeinsparungen sind in der Öffentlichkeit<br />
weit gehend anerkannt. Weniger bekannt sind oft die Konsequenzen (kWh<br />
und Euro), die sich aus den täglichen Handlungsabläufen und Entscheidungen<br />
der BenützerInnen ergeben. Zudem ist oft nicht klar, welchen Vor- bzw. Nachteil<br />
mögliche Alternativen haben. Eine energieeffiziente Umsetzung ist dann oft<br />
nicht möglich. Ein Blick <strong>auf</strong> den Stromverbrauch allein reicht nicht aus. Fragen<br />
wie: Wo und wann wird im Gebäude Energie verbraucht, wozu wird die Energie<br />
benötigt, welche Handlungsalternativen gibt es und wer sind die VerbraucherInnen,<br />
können ebenfalls <strong>auf</strong>schlussreich sein.<br />
Quelle: FORUM <strong>Umweltbildung</strong> (http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?navid=17)<br />
Action!<br />
▸Mit der Ist-Analyse dem Energieverbrauch <strong>auf</strong> der Spur<br />
Um sich einen Überblick verschaffen zu können, ist die Antwort <strong>auf</strong> die Frage nach dem<br />
tatsächlichen Energieverbrauch notwendig. Wenn man nicht weiß, wie viel man wofür<br />
verbraucht, kann man sich auch keine Gedanken darüber machen, wo Einsparungen<br />
möglich und sinnvoll sind.<br />
Unter dem Link http://www2.e-control.at/portal/page/portal/PEE_HOME/PROJEKT<br />
kannst du einen Energie-Check durchführen, um deinen Energieverbrauch zu ermitteln
Mein Beitrag zum Klimaschutz<br />
und Einsparpotenziale zu erkennen. Vergleicht eure Ergebnisse und schreibt euch eine<br />
persönliche Liste an Dingen, die ihr selbst verbessern könnt.<br />
Wenn ihr euch an eine größere Aufgabe heranwagen möchtet und den Energieverbrauch<br />
eurer Schule oder eurer Jugendgruppe ermitteln möchtet, dann können einige<br />
der Kernfragen bei der Erhebung des Ist-Zustands hilfreich sein:<br />
• Wie hoch ist der Energieverbrauch in unserer Schule?<br />
• Wie hoch sind unsere Energiekosten?<br />
• Alle Dinge, die Strom verbrauchen, <strong>auf</strong>listen<br />
• Welche Haupt-Energieverbraucher haben wir – welche brauchen den meisten<br />
Strom? (Schätzen und ev. mit einem Strommessgerät ermitteln)<br />
• Wo verstecken sich die „heimlichen Energiefresser“?<br />
• Gibt es Schwankungen im Energieverbrauch und warum?<br />
• Wo liegen unsere Einsparpotenziale?<br />
Teilt euch die Beschaffung der Informationen <strong>auf</strong>: (z.B. SchulwartIn befragen, Stromrechnung<br />
im Sekretariat besorgen, die Schule nach Energieverbrauchern durchforsten,<br />
ev. Strommessungen durchführen,…)<br />
Bei diesen Links könnt ihr euch noch Tipps holen:<br />
• Die wichtigsten Datenquellen – die Rechnung und der Zählerstand:<br />
http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=1783<br />
• Die erhobenen Daten werden miteinander verglichen<br />
http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=1831<br />
• Analysenergebnisse werden bewertet - jetzt wird´s spannend<br />
http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=1838<br />
• Heizung: „Hitzige“ Gewohnheiten überdenken<br />
http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=1874<br />
• Strom: Versteckte Einsparungspotenziale<br />
http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=1871<br />
• Warmwasser: Manchmal zu wenig beachtet<br />
http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=1880<br />
Überlegt dann gemeinsam, welche Maßnahmen zum Energiesparen sich ganz einfach<br />
verwirklichen lassen (z.B. Fenster schließen, nur Stoßlüften, Licht abdrehen, wenn es<br />
nicht nötig ist,…). Wie könnt ihr auch andere Klassen motivieren, die Maßnahmen<br />
durchzuhalten?<br />
Für größere Maßnahmen müsst ihr mit der/dem Schulwart und der/dem DirektorIn sprechen<br />
– was ließe sich an eurer Schule verwirklichen?<br />
Weitere Links:<br />
• Tipps zum Energiesparen im Haushalt:<br />
http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=10925<br />
• Energiespartipps für die Schule:<br />
http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=10971<br />
29<br />
5
5<br />
30<br />
10 min.<br />
50 min.<br />
Mein Beitrag zum Klimaschutz<br />
MoDuL 5B<br />
Bereich Mobilität<br />
Inhaltsübersicht für PädagogInnen:<br />
Basierend <strong>auf</strong> Informationen zum Thema Mobilität werden sich die Jugendlichen<br />
im Modul 5B über ihr eigenes Mobilitätsverhalten bewusst und entwickeln Ideen<br />
und Maßnahmen, um es klimafreundlicher zu gestalten. Weiters wird angeregt,<br />
sich über neue technische Möglichkeiten zu informieren.<br />
Folgende Methoden finden sich im Modul 5B: Anwenden des Online-Tools CO 2 -<br />
Rechner, Textarbeit – Hintergrundinformationen durch Fragen angeleitet recherchieren,<br />
Planung und Durchführung einer Exkursion und Führen eines Interviews,<br />
Planen einer gemeinsamen Reise, Durchführung und Dokumentation. Aufbereiten<br />
und Präsentieren von Wissenszuwachs und den entstandenen Produkten.<br />
Mobilität ist wichtig für jeden Menschen – je mehr Möglichkeiten man hat, sich<br />
frei überall hin zu bewegen wo man möchte, umso interessanter und vielfältiger<br />
wird das Leben.<br />
▸Mach dir kurz Gedanken über dein eigenes Mobilitätsverhalten und notiere dir:<br />
• Welche Verkehrsmittel brauchst bzw. benutzt du, um zur Schule oder zur Arbeit<br />
zu fahren?<br />
• Welche Verkehrsmittel brauchst und benutzt du, um deine Freizeit zu gestalten?<br />
• Wie und wie oft machst du Urlaub – und welche Verkehrsmittel benützt du dabei?<br />
• Lege eine Liste mit Verkehrsmitteln an, die du täglich benützt und denen, die du<br />
wöchentlich oder sogar nur wenige Male im Jahr benützt. Schätze auch die Anzahl<br />
der gefahrenen Kilometer.<br />
▸Ermittle den CO 2 -Ausstoß, den du mit deiner Mobilität in einem Jahr produzierst.<br />
Einfacher geht das, wenn du den CO 2 -Rechner des <strong>Forum</strong> <strong>Umweltbildung</strong> nutzt:<br />
http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=1499 Dort findest du auch<br />
interessante Hintergrundinformationen. Druckt die Informationstexte aus (es sind 4 Seiten)<br />
und unterstreicht die wichtigsten Fakten.<br />
Beantwortet dann folgende Fragen:<br />
Geeignet für die Fächer<br />
Deutsch<br />
Physik<br />
Psychologie und Philosophie<br />
Projektunterricht-fächerübergreifend<br />
• Warum steigen die CO 2 -Emissionen <strong>auf</strong> dem Verkehrssektor trotz großer technischer<br />
Fortschritte, die Motoren sparsamer l<strong>auf</strong>en lassen?
Mein Beitrag zum Klimaschutz<br />
• Diesel- oder Benzinfahrzeuge – was ist besser für das Klima? Argumentiere!<br />
• Was versteht man unter Eco Drive und welche Möglichkeiten gibt es noch, möglichst<br />
treibstoffsparsam zu fahren?<br />
• Durch welche zwei Faktoren wird die persönliche CO 2 -Bilanz bei der Mobilität beeinflusst?<br />
Welche Einsparungsmöglichkeiten gibt es bei beiden Faktoren?<br />
• Welche Rolle spielt der Wohnort beim täglichen Verkehrs<strong>auf</strong>kommen?<br />
• Was versteht man unter Transportmittel des Umweltverbunds?<br />
• Welche Argumente sprechen für die Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln?<br />
• Welche Probleme bringt der Flugverkehr für das Kima mit sich?<br />
▸Welche Möglichkeiten hast du, um dein Mobilitätsverhalten klimafreundlicher<br />
zu gestalten?<br />
Diskutiert in der Klasse: Gibt es in eurem Wohn- bzw. Schulumfeld eine gute öffentliche<br />
Verkehrsanbindung und somit genug Alternativen, um klimafreundlich unterwegs zu<br />
sein? Wie sieht es mit Fahrradwegen aus?<br />
Wenn ihr mit dem Angebot im Wesentlichen zufrieden seid, dann überlegt euch Möglichkeiten,<br />
wie ihr es noch besser nutzen könnt (ev. neue Gewohnheiten aneignen, oder<br />
einmal/zweimal pro Woche das Fahrrad benutzen,…)<br />
Wenn ihr mit dem Angebot nicht zufrieden seid, dann überlegt gemeinsam, was ihr<br />
euch wünschen würdet und legt eine Liste an. An wen könnt ihr euch wenden, um euer<br />
Anliegen einzubringen (z.B. BürgermeisterIn, Stadt- oder GemeinderatIn, …)? Ladet die<br />
zuständige Person in eure Klasse ein, oder stattet ihr gemeinsam einen Besuch ab, um<br />
über eure Wünsche zu sprechen. Dieses Treffen könnt ihr auch gleich nutzen, um ev.<br />
ein Interview zu führen, (kritische) Fragen zu stellen oder überhaupt über die Verkehrsplanung<br />
und die weiteren Zukunftspläne eurer Gemeinde oder Stadt zu diskutieren.<br />
Überlegt eine geeignete Dokumentationsform (z.B. Podcast, Kurzvideo, Artikel für die<br />
SchülerInnenzeitung,…), mit der ihr eure Erfahrungen und euer Interview festhalten<br />
und für andere Interessierte <strong>auf</strong>bereiten könnt.<br />
Neue Technologien:<br />
Informiert euch im Internet über neue klimaschonende Technologien <strong>auf</strong> dem Verkehrssektor<br />
– Autos mit sehr geringem Treibstoffverbrauch, Elektromobilität,…<br />
Falls sich in eurer Nähe ein Autowerk oder ein anderer interessanter Betrieb befindet, dann<br />
plant eine Exkursion und informiert euch dort über die neuesten Entwicklungen. Arbeitet<br />
im Vorfeld eine Liste mit (kritischen) Fragen aus, die ihr der/dem LeiterIn dort stellen könnt.<br />
Diskutiert in der Klasse (oder ev. auch bei der Exkursion mit den Fachleuten) folgende Fragen:<br />
• Warum dauert die Entwicklung von neuen und massentauglichen klimafreundlichen<br />
Produkten <strong>auf</strong> dem Autosektor relativ lange?<br />
• Denkt ihr die Elektromobilität hat Zukunft und kann zur Eindämmung der Klimaerwärmung<br />
den notwendigen Beitrag leisten? Wo liegen die Grenzen und Probleme?<br />
• Das Verkehrs<strong>auf</strong>kommen nimmt in Österreich und auch weltweit rasch zu – wie<br />
könnte man dieses Problem in den Griff bekommen?<br />
Dokumentiert wieder die Ergebnisse in geeigneter und euch sympathischer Form!<br />
31<br />
mind.<br />
60 min.<br />
30 min.<br />
+ Exkursion<br />
5
5<br />
32<br />
30 min.<br />
individuell<br />
zu planen<br />
Mein Beitrag zum Klimaschutz<br />
▸Mein Urlaub und der Klimawandel<br />
Lies den Artikel „Wie Tourismus zum Klimawandel beiträgt“ durch und schreib die<br />
wichtigsten Fakten heraus. Welche Informationen sind neu für dich? Dieser Link führt<br />
zum Artikel: http://www.umweltbildung.at/cms/zeitschrift/pdf/2_2008_27.pdf<br />
Mach kurz die Augen zu und begib dich <strong>auf</strong> eine kurze Traumreise: Male dir deinen<br />
Lieblingsurlaub aus! Welche Art von Urlaub, welche Landschaft würde dir am besten<br />
gefallen und dir am meisten Erholung, Abenteuer oder Vergnügen bieten?<br />
Wenn ihr in Gedanken genug „geurlaubt“ habt, kommt wieder zurück und besprecht<br />
kurz mit eurer/m SitznachbarIn, wo ihr wart. Wie könnte man dahin gelangen, mit<br />
welchem Verkehrsmittel und wie lange ist die Distanz zu eurem Lieblingsurlaubsort?<br />
Macht euch kurz ein Bild in der Klasse, wie die Extreme verteilt sind (wie viele müssten<br />
einen Langstreckenflug buchen, oder wie viele würden von ihrer Haustür weg wandern<br />
oder mit dem Rad fahren?).<br />
Diskutiert: Wie wichtig ist Urlaub für euch? Wie wichtig ist es, an einem Ort zu urlauben,<br />
an dem man sich wirklich wohlfühlt und erholt? Hängt dies mit der Distanz<br />
zusammen?<br />
Könnt ihr euch vorstellen, einen Urlaub in Österreich zu verbringen, mit wenig Verkehrsbeteiligung?<br />
▸Plant gemeinsam eine Klassenreise, die möglichst klimaschonend ist und dennoch<br />
allen Spaß macht. Beispiele wären etwa eine Fahrradtour zu einem See<br />
mit Zeltübernachtung oder eine Exkursion zu einem Windkraftwerk mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln,… Wenn ihr nicht die Gelegenheit habt, dies während der<br />
Unterrichtszeit zu tun, so verabredet euch für ein gemeinsames Wochenende. Beginnt<br />
mit einem Brainstorming, bei dem zunächst davon ausgegangen wird, was am meisten<br />
Spaß macht (natürlich muss auch eure Klassenkassa mitmachen). Überlegt dann, wie<br />
man die Anreise möglichst umweltschonend gestalten könnte, vielleicht könnt ihr noch<br />
die eine oder andere Sache austauschen (z.B. Bus gegen Bahn oder noch besser gegen<br />
Fahrrad).<br />
Dokumentiert euer Abenteuer und zieht nachher Bilanz – hat euch die klimaschonende<br />
Reise gefallen? Wäre es besser oder bequemer gewesen, <strong>auf</strong> das Klima nicht zu achten?<br />
Oder hättet ihr vielleicht das eine oder andere Abenteuer dadurch verpasst?<br />
Schätzt bzw. rechnet aus, wie viel CO 2 und vielleicht auch Geld ihr durch eure alternative<br />
Planung eingespart habt.
MoDuL 5C<br />
Bereich Ernährung<br />
Inhaltsübersicht für PädagogInnen:<br />
Im Modul 5C erarbeiten die TeilnehmerInnen Informationen zum Bereich Ernährung<br />
und können sich über eigene Ernährungsgewohnheiten bewusst werden.<br />
Gemeinsam werden verschiedenste Ideen und Maßnahmen für eine klimafreundlichere<br />
Gestaltung entwickelt und erarbeitet.<br />
Mit folgenden Methoden wird im Modul 5C gearbeitet: Anwendung des Online-<br />
Tools CO 2 -Rechner, Textarbeit und Erarbeiten von Informationen angeleitet durch<br />
Fragen, Anwenden des Online-Tools KonsuManiac, Basteln eines Saisonkalenders,<br />
Planen, Durchführen, Auswerten und Dokumentieren einer Befragung, Dokumentation<br />
durch Podcast oder kurze Videos.<br />
Info:<br />
Der Energieverbrauch und die CO 2 -Emissionen aus dem Bereich Ernährung teilen<br />
sich <strong>auf</strong> mehrere Sektoren <strong>auf</strong>: die Landwirtschaft, die Lebensmittelindustrie, das<br />
Verk<strong>auf</strong>sgewerbe und die Transporte. Je nach Ernährungsgewohnheiten sind die<br />
persönlichen CO 2 -Emissionen sehr unterschiedlich.<br />
Mein Beitrag zum Klimaschutz<br />
Geeignet für die Fächer<br />
Haushaltsökonomie und Ernährung<br />
Deutsch<br />
Psychologie und Philosophie<br />
Projektunterricht-fächerübergreifend<br />
▸Berechne deine Emissionen mit dem CO 2 -Rechner und druck dir jeweils beim<br />
Bereich Ernährung die Hintergrundinformationen aus (es sind 2 Seiten). Lies dir<br />
die Texte genau durch und versuche folgende Fragen zu beantworten:<br />
• Wo fallen beim Bereich Ernährung CO 2 -Emissionen an?<br />
• Warum erfordert die Produktion von Fleisch einen sehr hohen Energie<strong>auf</strong>wand? Wie<br />
ist ungefähr das Verhältnis zwischen pflanzlichen Produkten und Fleisch?<br />
• Was erfordert mehr Energie – selbst kochen oder Fertigprodukte? Warum?<br />
• Welche Verpackungen sind bei Getränken am ehesten zu empfehlen, welche nicht?<br />
Warum?<br />
• Lange Transportwege zu vermeiden und regional einzuk<strong>auf</strong>en, hilft CO 2 -Emissionen<br />
zu vermeiden. Was ist jedoch bei regionalen Produkten zu beachten?<br />
33<br />
30 min.<br />
5
5<br />
34<br />
mind.<br />
60 min.<br />
5 min.<br />
15 min.<br />
15 min.<br />
50 min.<br />
3-4 h<br />
Mein Beitrag zum Klimaschutz<br />
▸K<strong>auf</strong>e mit dem nun gewonnenen (oder <strong>auf</strong>gefrischten) Wissen im virtuellen<br />
Shop in der Lebensmittelabteilung des Konsumaniac ein und versuche möglichst<br />
nachhaltig zu shoppen! Wenn du den Shop an der Kasse verlässt, erfährst du das<br />
Ergebnis deiner Bemühungen. Auch hier gibt’s interessante Hintergrundinformationen<br />
und Videos. Sammelt alle Informationen und dokumentiert sie <strong>auf</strong> Plakaten. Dazu könnt<br />
ihr euch in kleine Teams <strong>auf</strong>teilen und die Produkte zur Dokumentation <strong>auf</strong>teilen. Hier<br />
geht´s zum Konsumaniac: http://www.umweltbildung.at/konsumaniac/index2.html<br />
Hinweis für PädagogInnen:<br />
Umfassendes didaktisches Begleitmaterial finden Sie zum Download unter dem<br />
Link http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=10839 oder Sie<br />
können die Broschüre beim <strong>Forum</strong> <strong>Umweltbildung</strong> bestellen.<br />
▸Denk an deine Ernährungsgewohnheiten und schreibe 5 Lebensmittel <strong>auf</strong>, die<br />
du regelmäßig zu dir nimmst. Welche Produkte k<strong>auf</strong>st du bzw. k<strong>auf</strong>en deine Eltern<br />
für dich? Versuche herauszufinden bzw. zu schätzen, wie viel CO 2 bei Produktion und<br />
Transport der einzelnen Produkte entstehen.<br />
▸Wie könntest du deine Ernährungsgewohnheiten CO 2 -freundlicher gestalten?<br />
Überlege dir 3 Maßnahmen, die sich einfach verwirklichen lassen (z.B. ein Produkt mit<br />
keiner/einfacher Verpackung wählen, saisonale Produkte k<strong>auf</strong>en, Produkte aus der Region<br />
beziehen,…) und besprich deine Ideen in der Gruppe.<br />
▸Besorgt oder bastelt euch einen Saisonkalender und hängt ihn in der Klasse <strong>auf</strong>.<br />
So könnt ihr <strong>auf</strong> einen Blick sehen, welches Obst oder Gemüse gerade Saison hat und<br />
euch beim nächsten Eink<strong>auf</strong> danach richten. Gratisdownload eines Saisonkalenders:<br />
http://www.umweltberatung.at/start.asp?ID=1205&layout=download<br />
▸Habt ihr auch schon einmal im Supermarkt nach regionalem Gemüse gesucht und z.B.<br />
Zwiebel nur aus Ägypten und China gefunden – zu einer Jahreszeit, in der sie auch in<br />
Österreich reif sein müssten? Achtet bei eurem nächsten Eink<strong>auf</strong> dar<strong>auf</strong> und fragt<br />
beim Personal nach. Vielleicht schreibt ihr auch ein Email an die Geschäftsleitung mit<br />
der Frage, warum saisonales Gemüse oder Obst nicht aus Österreich bezogen wird. Je<br />
mehr Leute nachfragen, umso eher wird das Angebot umgestellt – denkt an die Macht<br />
der KonsumentInnen!<br />
▸Führt eine Befragung am Ausgang des Supermarktes oder am Parkplatz durch und<br />
befragt die KundInnen nach ihren Eink<strong>auf</strong>sgewohnheiten und den Gründen<br />
dafür. Ist beim Eink<strong>auf</strong> eher die Qualität wichtig, der Preis und die Optik, oder spielen<br />
auch ökologische oder Faktoren wie Regionalität und saisongerechte Produkte eine<br />
Rolle? Nehmt die Statements <strong>auf</strong> einem Audiogerät oder mit einer Videokamera <strong>auf</strong><br />
und macht daraus ein Podcast (Tipps und Anleitung in Modul 5) oder ein kleines Video!<br />
Hier lassen sich Information und die Statements der KundInnen zu einem interessanten,<br />
vielleicht auch humorvollen kleinen Kurzfilm verarbeiten.<br />
Überlegt euch vorher mögliche Fragen, sodass ihr dann in der Situation die passende<br />
wählen könnt.
Tipp: Wie mache ich ein Video?<br />
Hol dir alle Infos <strong>auf</strong>:<br />
• www.mediamanual.at und<br />
• http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=11785<br />
Ein Beispiel für gelungene Videos von Schulklassen und Jugendgruppen könnt<br />
ihr euch hier ansehen:<br />
• „Strahlende Aussichten“ Link: (Man muss <strong>auf</strong> der Seite etwas hinunterscrollen)<br />
http://atomkraftimunterricht.wordpress.com/<br />
Tipp für PädagogInnen:<br />
Spots - witzig, provokant, <strong>auf</strong>rüttelnd, nachdenklich - aus Werbung, Kampagnen,<br />
Aufklärungsarbeit (inkl. Unterrichtshinweise)...alles <strong>auf</strong> einer CD!<br />
Weitere Infos und Bestellung unter: http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/<br />
af.pl?navid=926<br />
Mein Beitrag zum Klimaschutz<br />
▸Falls euch harte Fakten mehr interessieren als Meinungen, so könnt ihr auch<br />
eine richtige Erhebung machen. Überlegt euch Aspekte, die euch am Konsumverhalten<br />
der Menschen interessieren (z.B. Regionalität, Preis, Qualität, saisongerechte<br />
Produkte, Art der Verpackung, Optik, fair gehandelte Produkte, bestimmte Marken,<br />
Bio-Qualität,…). Erstellt einen Fragebogen, z.B. mit Fragen wie:<br />
Ich achte beim Eink<strong>auf</strong> von Lebensmitteln <strong>auf</strong> Bio-Qualität<br />
φ Immer<br />
φ Oft<br />
φ Selten<br />
φ Nie<br />
Fragt PassantInnen ob sie bereit sind, einige Minuten einen Fragebogen auszufüllen<br />
oder befragt sie selbst und notiert die Antworten. Wertet die Antworten aus und stellt<br />
die Ergebnisse grafisch (z.B. mit einem Balkendiagramm) dar. Diskutiert die Ergebnisse<br />
in der Klasse: Habt ihr mit diesem Ausgang gerechnet oder seid ihr überrascht? Warum?<br />
35<br />
3-4 h<br />
5
5<br />
36<br />
15 min.<br />
Mein Beitrag zum Klimaschutz<br />
MoDuL 5D<br />
Nachhaltiger Konsum<br />
Inhaltsübersicht für PädagogInnen:<br />
Geeignet für die Fächer<br />
Deutsch<br />
Haushaltsökonomie und Ernährung<br />
Psychologie und Philosophie<br />
Projektunterricht-fächerübergreifend<br />
Im Modul 5D können sich die Jugendlichen Wissen über den Bereich Konsum und<br />
Klimaschutz aneignen sowie Möglichkeiten über nachhaltigen Konsum erarbeiten<br />
und kennen lernen. In kontroversen Diskussionen wird die Möglichkeit geboten,<br />
sich selbst eine Meinung zum Thema zu bilden.<br />
Folgende Methoden werden im Modul 5D angeboten: Diskussion, Anwenden des<br />
Online-Tools KonsuManiac, Internetrecherche, CO 2 -Check<br />
Was bedeutet nachhaltiger Konsum und ab wann ist Konsum<br />
nachhaltig?<br />
Unter nachhaltigem Konsum versteht man den Konsum von Gütern oder Dienstleistungen,<br />
der die Bedürfnisse der KonsumentInnen erfüllt, Umwelt und Ressourcen<br />
schont und sowohl sozialverträglich als auch ökonomisch tragfähig ist.<br />
Viele Umweltprobleme der westlichen Welt und auch das Problem des Klimawandels<br />
lassen sich direkt oder indirekt <strong>auf</strong> die vorherrschenden Konsummuster zurückführen.<br />
Das Thema nachhaltiger Konsum gewinnt daher zunehmend an Bedeutung<br />
in Gesellschaft, Wirtschaft, Politik und den Medien. Vorangetrieben wird<br />
nachhaltiger Konsum durch neue Märkte und neue KonsumentInnengruppen.<br />
Mit jeder K<strong>auf</strong>entscheidung im Geschäft oder via Internet für ein ökologisches<br />
oder sozialverträgliches Produkt können KonsumentInnen den Verbrauch natürlicher<br />
Ressourcen reduzieren, zur Vermeidung von Treibhausgasen beitragen und<br />
zu sozial-gerechten Arbeitsbedingungen beitragen.<br />
Quelle: FORUM <strong>Umweltbildung</strong> (KonsuManiac – Didaktische Materialien zum Online-Tool 2010, S. 10,11).<br />
„Shopping hilft die Welt verbessern“ – so lautet ein Buchtitel von Fred Grimm,<br />
der Tipps zum nachhaltigen Konsum beinhaltet. Haben einzelne KonsumentInnen<br />
tatsächlich die Macht, durch ihre K<strong>auf</strong>entscheidungen oder durch gezielte<br />
Aktionen etwas zu verändern? Oder liegt die Macht bei den verschiedenen Konzernen?<br />
Wie sehr steuern Medien das K<strong>auf</strong>verhalten der KonsumentInnen? Soll die Politik
stärker eingreifen und andere Strukturen schaffen? Was denkst du?<br />
Diskutiert darüber und tauscht eure Meinungen aus.<br />
▸Wie nachhaltig ist mein Konsum?<br />
Mein Beitrag zum Klimaschutz<br />
Begib dich in den virtuellen Shop des KonsuManiac und k<strong>auf</strong>e in den verschiedenen<br />
Abteilungen ein – fair, regional oder lieber biologisch?! Du hast die Qual der Wahl. Zu<br />
jedem Produkt gibt es auch interessante Hintergrundinformationen und kleine Videos.<br />
Sammle möglichst viele Informationen und triff <strong>auf</strong> dieser Basis deine K<strong>auf</strong>entscheidungen.<br />
An der Kasse erfährst du, wie nachhaltig dein Eink<strong>auf</strong> ist.<br />
Hier geht’s zum KonsuManiac:<br />
http://www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=10839<br />
▸Den eigenen Eink<strong>auf</strong> <strong>auf</strong> Umweltauswirkungen, Gesundheitsaspekte und Alternativen<br />
einzuschätzen, ist in den wenigsten Fällen einfach. Einerseits sind spezifische Informationen<br />
oft schwer zu bekommen, andererseits wird man als KonsumentIn mit Werbeinformationen<br />
überschüttet. Wie kommt man also zu seriösen Informationen, um<br />
herauszufinden, wie man seinen Eink<strong>auf</strong> nachhaltig gestalten kann?<br />
Eine Möglichkeit ist die Recherche im Internet:<br />
Greenpeace hat eine Datenbank generiert, die über 3000 Produkte gemeinsam mit<br />
Partnerorganisationen nach ökologischen, sozialen und Tierschutzaspekten bewertet.<br />
Hier kannst du die gesuchte Produktgruppe eingeben und Informationen zu verschiedenen<br />
Produkten einholen.<br />
http://marktcheck.greenpeace.at/<br />
▸Wenn man im Supermarkt steht und die Wahl zwischen verschiedenen Produkten hat,<br />
ist aber meist kein Internet in der Nähe und Recherchieren nicht möglich.<br />
Mit diesem kleinen CO 2 -Check kannst du dir schnell eine Einschätzung verschaffen:<br />
Gehe kurz im Geist die Produktionsschritte des Produkts durch und vergib jeweils eine<br />
Schulnote für die geschätzten CO 2 -Emissionen (1=keine Emissionen, 5=sehr hohe Emissionen).<br />
Zähle dann die Punkte zusammen – so hast du eine grobe Einschätzung und<br />
Entscheidungshilfe beim K<strong>auf</strong>.<br />
Der CO 2 -Check am Beispiel Weintrauben:<br />
1. Aus welchem Rohstoff wurde das Produkt hauptsächlich hergestellt?<br />
(kein Rohstoff – Obst, dafür Einsatz von Pestiziden und Dünger, <strong>auf</strong>wändige<br />
Bewässerung,…) – Note 4<br />
2. Wie lange ist der Transportweg?<br />
Südafrika – Note 5<br />
3. Woraus besteht die Verpackung?<br />
Plastiktasse mit Kunststofffolie (hoher Energie<strong>auf</strong>wand, Erdöl) – Note 5<br />
4. Wie wird das Produkt/die Verpackung entsorgt?<br />
Verpackung kommt ins Müllsammelsystem, Weintrauben werden<br />
gegessen ☺ Note 3<br />
37<br />
30 min.<br />
30 min.<br />
2 min.<br />
5
6<br />
38<br />
Politik und Klimaschutz<br />
MoDuL 6<br />
So what?<br />
Die Möglichkeiten der<br />
Politik zum Klimaschutz<br />
Inhaltsübersicht für PädagogInnen:<br />
Geeignet für die Fächer<br />
Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung<br />
Deutsch<br />
Geografie und Wirtschaftskunde<br />
Projektunterricht- fächerübergreifend<br />
Das Modul 6 behandelt die Möglichkeiten und Maßnahmen <strong>auf</strong> politischer Ebene<br />
die nötig sind, um den Klimawandel in den Griff zu bekommen. Jugendliche<br />
erfahren, dass auch strukturelle Maßnahmen entscheidend sind und lernen<br />
verschiedene Perspektiven und Positionen kennen. In dieser ersten Hinführung<br />
werden Informationen über Treibhausgasemissionen der (Industrie-)Staaten und<br />
deren globale Auswirkungen erarbeitet. In Diskussionen können die TeilnehmerInnen<br />
über weitere Möglichkeiten und Visionen nachdenken. In den Unterkapiteln<br />
Klimaabkommen (Modul 6A) und Emissionshandel (Modul 6B) erarbeiten die Jugendlichen<br />
im Anschluss Kenntnisse über die politischen Maßnahmen <strong>auf</strong> nationaler<br />
und internationaler Ebene.<br />
Folgende Methoden werden im Modul 6 eingesetzt: Runder Tisch (Rollenspiel),<br />
Textarbeit und Internetrecherche.<br />
Um den vom Menschen verursachten Klimawandel in den Griff zu bekommen,<br />
ist es zwar sehr wichtig, dass jeder einzelne Mensch handelt, ebenso wichtig ist<br />
es aber, dass <strong>auf</strong> politischer Ebene auch große, strukturelle Maßnahmen ergriffen<br />
werden. Der Erfolg der Klimapolitik hängt sowohl von lokalen und nationalen<br />
Bemühungen als auch von der internationalen Zusammenarbeit ab. Ziel des<br />
Klimaschutzes ist es, die Geschwindigkeit und die Auswirkungen der Erderwärmung<br />
zu reduzieren. Politische Maßnahmen beziehen sich hauptsächlich <strong>auf</strong> die<br />
Reduktion von Treibhausgasemissionen.
▸Runder Tisch zur Klimaschutzgemeinde<br />
Politik und Klimaschutz<br />
Sich in verschiedene Interessengruppen hineinzuversetzen schafft Verständnis<br />
für andere Meinungen bzw. Interessen und fördert die Bereitschaft zu einem<br />
breiten Konsens.<br />
Aufgabenbeschreibung<br />
Eure Gemeinde will Klimaschutzgemeinde werden. Dazu wird ein „Runder Tisch“ initiiert.<br />
Er besteht aus 14 Interessengruppen. Die TeilnehmerInnen haben nun die Möglichkeit,<br />
sich in Kleingruppen (zwei bis drei Personen pro Gruppe) zusammen zu schließen<br />
und jeweils eine Interessengruppe zu vertreten. Bei größeren Gruppen können mehr<br />
TeilnehmerInnen in den Kleingruppen arbeiten bzw. können noch selbst Rollen (Interessengruppen)<br />
dazu erfunden werden. Bei kleineren Gruppen müssen ev. Rollen weggelassen<br />
werden.<br />
In der Vorbereitungszeit sollt ihr euch zusätzliche Argumente eurer GesprächspartnerInnen<br />
überlegen und Vorschläge zu möglichen Kooperationen liefern. Ziel ist es, aus<br />
der ersten Diskussionsrunde ein Bündel an Vorhaben und Aufgaben mitzunehmen und<br />
die Machbarkeit erneut in der Kleingruppe zu diskutieren. Die Ergebnisse sollen in der<br />
nächsten Runde möglichst kreativ präsentiert werden. Wichtige Anhaltspunkte sind die<br />
jeweiligen finanziellen Aufwände, die von den verschiedenen Gruppen getragen werden<br />
müssen. Größenordnungen sollten bekannt gegeben werden.<br />
Welche Interessengruppen gibt es und welche Interessen verfolgen sie?<br />
• BürgermeisterIn<br />
Will die Zertifizierung als Klimaschutzgemeinde nur, wenn sich möglichst viele Menschen<br />
an dem Projekt beteiligen. Hat gute Beziehungen zu den VertreterInnen der<br />
Betriebe und Einrichtungen und hält viel von dem Konzept der lokalen Agenda 21.<br />
• SchuldirektorIn<br />
Ist bereit, Energie- und Klimaschutzthemen in die Lehrpläne einzubauen. Unterrichtskonzepte<br />
sollen in Kooperation mit LehrerInnen, SchülerInnen, Eltern und GemeindevertreterInnen<br />
erstellt werden.<br />
• LandwirtInnen der Region<br />
Für den Umstieg <strong>auf</strong> biologische Landwirtschaft sind finanzielle Hilfsmittel nötig. Regionale<br />
Produkte müssen von den Handelsketten zuverlässig in ausreichender Menge<br />
verk<strong>auf</strong>t werden. Nischenprodukte müssen speziell gefördert werden. Der Ab-<br />
Hof-Verk<strong>auf</strong> darf nicht durch geregelte Verk<strong>auf</strong>szeiten eingeschränkt werden. Die<br />
Sammlung von Biomüll muss den Höfen in entsprechender Menge zurückgeführt<br />
werden. In Kooperation mit den Tourismusverbänden können Urlaub-<strong>auf</strong>-dem-Bauernhof-Konzepte<br />
entwickelt werden. SchülerInnen und Studierende können in den<br />
Ferien Praktikumsarbeiten an den Höfen durchführen.<br />
• ForstwirtschafterInnen der Region<br />
Die Holznachfrage und Bereitstellung muss sich in der Waage halten. Die Nutzung<br />
und Aufforstung der Wälder braucht ein gutes Management. Die Holznutzung der<br />
39<br />
50 min.<br />
6
6<br />
40<br />
Politik und Klimaschutz<br />
Region darf bestimmte Mengen nicht überschreiten. In schulnahen Wäldern können<br />
Waldlehrpfade eingerichtet werden. Für Schulexkursionen und Betriebsführungen<br />
stehen sie jederzeit zur Verfügung.<br />
• Tourismusbetriebe<br />
Die Klimaschutz<strong>auf</strong>lagen dürfen den Tourismus nicht negativ beeinflussen. Sind die<br />
Auflagen zu dramatisch, bleiben die UrlauberInnen womöglich aus. Der öffentliche<br />
Verkehr muss gut organisiert sein, so dass es für Gäste möglich ist, ihr Auto zu Hause<br />
zu lassen. Vor allem innerhalb der Saisonzeiten müssen auch touristisch attraktive<br />
Plätze angefahren werden. Die Region muss sich als Ganzes der Zielgruppe für Ökotourismus<br />
präsentieren. Dies sind vor allem Familien mit kleinen Kindern, aber auch<br />
Alleinstehende und Paare. Die Betriebe sind bereit, Lehrpersonal mit dem nötigen<br />
Wissen rund um einen Ökotourismusbetrieb auszustatten und Studierende können<br />
als PraktikantInnen <strong>auf</strong>genommen werden.<br />
• Verkehrsbetriebe<br />
Der öffentliche Nahverkehr kann nur mit finanzieller Unterstützung ausgebaut<br />
werden. Die Betriebe befürchten, dass das zusätzliche Angebot<br />
nicht ausgelastet sein wird. Möglichkeiten bieten sich in der Zusammenarbeit<br />
mit anderen bestehenden Einrichtungen wie z.B. Postbussen.<br />
Die Anbindung an überregionale öffentliche Verkehrsnetze, wie das Schienennetz,<br />
muss gewährleistet sein.<br />
• Infrastrukturbetriebe (ElektrikerInnen, InstallateurInnen, RauchfangkehrerInnen<br />
…)<br />
Für die Angestellten müssen Zusatzausbildungen im Bereich der erneuerbaren Energiequellen<br />
organisiert und finanziert werden. Die Betriebe sind bereit, einen Teil<br />
der Kosten zu übernehmen. Außerdem soll die Ausbildung für Mädchen speziell<br />
gefördert werden. Dafür braucht es Unterstützung von Seiten der Schulen und Verwaltungseinrichtungen<br />
sowie eigene Bewerbungsmöglichkeiten.<br />
• ArchitektInnen<br />
Sind <strong>auf</strong>gerufen, bei Neubauten vermehrt <strong>auf</strong> die Technik von Passiv-, und Niedrigenergiehäusern<br />
zu achten. Bei Umbauten sollen sie das nötige Know-how einbringen<br />
und intensiv mit den Installationsbetrieben zusammenarbeiten.<br />
• Entsorgungsbetriebe<br />
Würden bei einer Aufklärungskampagne für Müllvermeidung und Mülltrennung aktiv<br />
mitarbeiten, die Kosten sollen aber <strong>auf</strong>geteilt werden. Für die betriebliche Umstellung<br />
<strong>auf</strong> den neuesten Stand der Umwelttechnik benötigen sie finanzielle Unterstützung.<br />
Im Notfall kann auch bei der regionalen Bank ein Kredit <strong>auf</strong>genommen<br />
werden.<br />
• Handelsketten, Geschäfte<br />
Sind bereit, regionale Produkte anzubieten, solange sie keine Verluste damit schreiben.<br />
Die Bewerbung der Produkte sollte gemeinsam mit lokalen Einrichtungen<br />
gemacht werden und die Kosten dafür gemeinsam getragen werden. Die KonsumentInnen<br />
sollen die Möglichkeit haben, sich die Betriebe „mit eigenen Augen“<br />
anzusehen.
Politik und Klimaschutz<br />
• Banken<br />
Erklären sich bereit, klimafreundliche Projekte mit günstigen Krediten zu unterstützen.<br />
Sie sind aber keine „Wohlfahrtsgesellschaften“ und müssen <strong>auf</strong> ihre Gewinne<br />
achten.<br />
• Wissenschaftliche BeraterInnen zu den Themen Regionalentwicklung, Energie-<br />
und Materialflussanalyse<br />
Evaluation und Monitoring bestehender Strukturen, Machbarkeitsanalysen für zukünftige<br />
Projekte, Luftgüte- und Wasserqualitätsmessungen, Analyse von Bodenproben,<br />
usw. Die Aufträge müssen extern finanziert werden, die Universität ist <strong>auf</strong><br />
Drittmittel angewiesen. Das Projekt ist zugleich Ausbildungsmöglichkeit für Studierende.<br />
• Interessierte, bzw. betroffene BürgerInnen<br />
HäuslbauerInnen möchten von Anfang an ökonomischen und umweltverträglichen<br />
Hausbau betreiben. BesitzerInnen von bestehenden Gebäuden möchten keine kostenanfälligen<br />
Umbauten vornehmen müssen, es sei denn, die lokale Politik und Verwaltung<br />
unterstützt sie dabei.<br />
• Industriebetriebe<br />
Die Betriebe befürchten, dass strengere Umwelt<strong>auf</strong>lagen mit hohen Kosten verbunden<br />
sind und sie Umsatzeinbußen hinnehmen müssen. Sie argumentieren damit,<br />
dass sie Arbeitsplätze in der Region erhalten und bei verschärften Bedingungen eine<br />
Abwanderung überlegen.<br />
Zieht in der Gruppe ein kurzes Resümmee, wenn die zwei Diskussionsrunden vorbei<br />
sind: Wie ist es dir persönlich mit der Rolle ergangen? Wie zufrieden bist du mit den<br />
Diskussionsergebnissen? Wie habt ihr den Diskussionsprozess erlebt? Könnt ihr euch<br />
vorstellen, dass solche Diskussionsrunden in der Realität sinnvoll sind?<br />
▸Wer verursacht den größten CO 2 -Ausstoß?<br />
Den höchsten CO 2 -Ausstoß verursachen die Industrieländer – in absoluten<br />
Zahlen ausgedrückt wird der ehemalige Spitzenreiter USA inzwischen von<br />
China abgelöst. Die Pro-Kopf-Emission einzelner Länder muss weiterhin<br />
drastisch reduziert werden. Ob das derzeit akzeptierte 2-Grad-Limit erreicht<br />
werden kann bleibt jedoch sehr fraglich.<br />
Der wirtschaftliche Aufschwung Chinas macht das Reich der Mitte zum absoluten<br />
Spitzenreiter in Sachen CO 2 -Ausstoß. Zwar sind die Pro-Kopf-Werte für die<br />
USA und Russland immer noch höher, die absoluten Zahlen sind jedoch alarmierend<br />
und werden in den nächsten Jahren vermutlich noch weiter ansteigen. China,<br />
die Vereinigten Staaten, Russland und Indien sind für 50% des weltweiten<br />
Ausstoßes von CO 2 aus energetischer Nutzung verantwortlich. Die Volksrepublik<br />
China hat 2007 erstmals die Vereinigten Staaten als größten Emittenten abgelöst;<br />
beide Länder zusammen sorgten für über 40% der globalen Emissionen.<br />
41<br />
50 min.<br />
6
6<br />
42<br />
Politik und Klimaschutz<br />
Ein Faktum am Klimawandel ist, dass die Auswirkungen der Treibhausgasemissionen<br />
sich meist in ganz anderen Teilen der Erde zeigen, als dort wo sie entstehen.<br />
So leidet zum Beispiel Afrika unter den stärksten Auswirkungen (Dürren,<br />
Desertifikation und Überschwemmungen), obwohl es durch seine geringen CO 2 -<br />
Emissionen am wenigsten zur Erderwärmung beigetragen hat.<br />
Quelle: FORUM <strong>Umweltbildung</strong> (http://www.umweltbildung.at/cms/c/c_110.htm)<br />
Recherchiert und sammelt Informationen über alle Kontinente: Welche Staaten sind die<br />
größten CO 2 -Verursacher? Wie zeigen sich bereits die Auswirkungen des Klimawandels<br />
<strong>auf</strong> den einzelnen Kontinenten? Teilt euch die Kontinente <strong>auf</strong> und arbeitet in Kleingruppen.<br />
Gestaltet Plakate und präsentiert sie euch gegenseitig.<br />
Unter diesem Link findet ihr z.B. einige Informationen über die Auswirkungen in Ländern<br />
des Südens:<br />
http://www.oxfam.de/sites/www.oxfam.de/files/klima_schuetzen-armut_verhindernsmall.pdf<br />
http://www.welthungerhilfe.de/klimawandel-afrika.html<br />
Um den Klimawandel in den Griff zu bekommen, sind also internationale Abkommen<br />
nötig, an denen sich möglichst alle Staaten beteiligen. In den einzelnen<br />
Nationalstaaten werden die internationalen Vorgaben dann in nationalen Strategien<br />
umgesetzt und im besten Fall durch eigene Initiativen im Land und regionale<br />
Aktivitäten ergänzt.<br />
In den Modulen 6A (Klimaabkommen) und 6B (Emissionshandel) findet ihr dazu<br />
nähere Informationen.
MoDuL 6A<br />
Klimaabkommen<br />
Inhaltsübersicht für PädagogInnen:<br />
Im Modul 6A erarbeiten die Jugendlichen Kenntnisse über die politischen Maßnahmen<br />
<strong>auf</strong> internationaler und nationaler Ebene. Dadurch soll das Interesse geweckt<br />
werden, Klimapolitik aktiv mitzuverfolgen. Die verschiedenen Diskussionsmöglichkeiten<br />
können zur Meinungsbildung beitragen.<br />
Mit folgenden Methoden wird im Modul 6A gearbeitet: Textarbeit, Internetrecherche<br />
angeleitet durch Fragen, Informationen durch ein Kurzvideo, Diskussion mit<br />
Vorbereitung (Sammeln von pro und contra Argumenten), Informationen einholen<br />
bzw. Vorbereiten und Führen eines Interviews, Aufbereiten, Dokumentieren<br />
und Präsentieren der Ergebnisse und Produkte.<br />
Der internationale Klimaprozess<br />
Der Klimawandel beschäftigt die Weltgemeinschaft seit über zwanzig Jahren. Im<br />
Rahmen der Weltkonferenz der Vereinten Nationen über Umwelt und Entwicklung<br />
in Rio de Janeiro (Brasilien) wurde 1992 die Klimarahmenkonvention (UNFCCC)<br />
als erstes rechtsverbindliches Instrument zum Klimaschutz beschlossen. Fünf Jahre<br />
später folgte mit dem Kyoto-Protokoll ein zweites Instrument, das alle Industriestaaten<br />
(mit Ausnahme der USA, die das Protokoll nicht ratifiziert haben) dazu verpflichtet,<br />
ihre Treibhausgasemissionen in den Jahren 2008 bis 2012 zu reduzieren.<br />
Wie es nach dem Jahr 2012 weitergeht, ist die zentrale Frage in den aktuellen<br />
internationalen Klimaverhandlungen. Die EU und Österreich wünschen sich für die<br />
Zukunft ein globales, umfassendes Klimaschutzabkommen, das die Elemente aus<br />
der Klimarahmenkonvention und dem Kyoto-Protokoll vereint und alle Staaten der<br />
Erde verpflichtet, gemeinsam gegen den Klimawandel vorzugehen.<br />
Die Weltklimakonferenz in Kopenhagen (Dänemark) Ende 2009 hätte eine Einigung<br />
<strong>auf</strong> ein derartiges globales, umfassendes Klimaschutzabkommen bringen sollen;<br />
starke Auffassungsunterschiede zwischen Industrie- und Entwicklungsländern und<br />
ein zu großer Erwartungsdruck haben eine Einigung allerdings vorerst verhindert.<br />
Die Weltgemeinschaft hat sich nach Kopenhagen dar<strong>auf</strong> verständigt, sich dem Ziel<br />
eines neuen Klimaschutzabkommens nunmehr schrittweise zu nähern.<br />
08.11.2010, Lebensministerium Öffentlichkeitsarbeit http://umwelt.lebensministerium.at/article/articleview/85507/1/30293<br />
Politik und Klimaschutz<br />
Geeignet für die Fächer<br />
Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung<br />
Deutsch<br />
Geografie und Wirtschaftskunde<br />
Projektunterricht-fächerübergreifend<br />
43<br />
6
6<br />
44<br />
Politik und Klimaschutz<br />
Auf der 16. UN-Klimakonferenz (COP 16), die vom 29. November bis 10. Dezember<br />
2010 in Cancún /Mexico stattfand, sollte der in Kopenhagen gescheiterte<br />
Versuch fortgesetzt werden, ein rechtlich verbindliches Nachfolgeabkommen für<br />
das Kyoto-Protokoll zu beschließen. Der Gipfel endete mit dem Minimalziel, das<br />
Kyoto-Protokoll bis 2012 fortzusetzen. Beschlossen wurde außerdem ein Waldschutzprogramm<br />
sowie ein Hilfsfonds für Entwicklungsländer. (Wikipedia, http://<br />
de.wikipedia.org/wiki/UN-Klimakonferenz )<br />
IPCC – International Panel on Climate Change1988 wurde im Rahmen der Konferenz<br />
in Toronto das IPCC gegründet. Dieser zwischenstaatliche Ausschuss für<br />
Klimaänderung stellt den wissenschaftlichen Grundstein für die internationale<br />
Klimapolitik dar. Forschungsergebnisse aus verschiedenen Disziplinen werden<br />
ausgewertet und etwa alle fünf Jahre als „Assessment Report“ (Sachstandsbericht)<br />
veröffentlicht. Im Jahr 2007 erschien der 4. Sachstandsbericht.<br />
Das Kyoto Protokoll<br />
1997 wurde das Kyoto-Protokoll verabschiedet, das gegenwärtig (Stand 2011)<br />
192 Staaten als voll gültige Parteien zählt. Mit der Unterzeichnung dieses Protokolls<br />
trat die internationale Klimapolitik in eine neue Phase ein, denn die nun<br />
formulierten Forderungen galten als verbindlich.<br />
Das Ziel des Kyoto-Protokolls ist es, die Treibhausgasemissionen im Zeitraum<br />
von 2008 bis 2012 um durchschnittlich 5,2% unter die Werte von 1990 zu<br />
senken.<br />
Die Europäische Gemeinschaft hat das Kyoto-Protokoll am 29. April 1998 unterzeichnet.<br />
Die Mitgliedsstaaten haben sich verpflichtet, ihre gesamten Treibhausgasemissionen<br />
im Zeitraum 2008 bis 2012 um 8% gegenüber 1990 zu verringern.<br />
Österreich hat das Kyoto-Protokoll gemeinsam mit der EU im Mai 2002<br />
ratifiziert – dabei wurde das Reduktionsziel für Österreich mit 13% gegenüber<br />
1990 festgelegt.<br />
Da das Übereinkommen berücksichtigt, dass die Industrieländer für einen Großteil<br />
der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich sind, werden für die Entwicklungsländer<br />
keine Emissionsreduzierungsziele vorgegeben. Demnach gelten<br />
die Forderungen nur für Industrie- und Schwellenländer (auch Annex I–Länder genannt).<br />
Aufgrund der Tatsache, dass viele Entwicklungsländer (z.B. China) bereits<br />
in näherer Zukunft zu Hauptverursachern von Treibhausgasemissionen zählen werden,<br />
erscheint eine Einbeziehung der Entwicklungsländer jedoch vernünftig.<br />
Die drei flexiblen Mechanismen sind der Kernpunkt des Kyoto-Protokolls und<br />
sollen dazu beitragen, dass der Klimaschutz finanzierbar wird. Das Grundprinzip<br />
besteht dabei in der Möglichkeit, emissionsreduzierende Maßnahmen dort<br />
durchzuführen, wo sie am kostengünstigsten sind und nicht unbedingt dort, wo<br />
sie entstehen.<br />
1. Joint Implementation (JI gemeinsame Projektdurchführung)<br />
Hier investiert ein Staat (der Annex I-Staaten) in ein emissionsminderndes Projekt<br />
in einem anderen Staat und erhält im Gegenzug einen Teil der erzielten
Reduktionen als Emission Reduction Units angerechnet und erhöht damit seine<br />
Emissionsrechte.<br />
2. Clean Development Mechanism (CDM Mechanismus für umweltverträgliche<br />
Entwicklung)<br />
Hier investiert ein Annex I-Land in ein emissionsminderndes Projekt in einem<br />
Entwicklungsland und kann dadurch Certified Emission Reductions erwerben.<br />
Solche Projekte sollen die Weitergabe umweltfreundlicher Technologien<br />
an Entwicklungsländer fördern und einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung<br />
leisten.<br />
3. International Emissions Trading (IET Internationaler Emissionshandel)<br />
Annex I-Länder dürfen untereinander mit Emissions-Zertifikaten handeln.<br />
Wenn ein Staat mehr CO 2 produziert als er laut Zertifikaten dürfte, so kann<br />
er von anderen Staaten Emissions-Zertifikate zuk<strong>auf</strong>en. (Mehr dazu im Modul<br />
6B – Emissionshandel).<br />
Quelle: FORUM <strong>Umweltbildung</strong> (klima:wandel – Ursachen, Folgen und mögliche Auswege, S. 30-32)<br />
▸Arbeitet den Informationstext über die internationale Klimapolitik durch und<br />
unterstreicht die wichtigen Fakten.<br />
Politik und Klimaschutz<br />
▸Unter diesem Link findet ihr ein kurzes Video mit einer anderen Erklärung der<br />
internationalen Klimapolitik https://www.certifiedcoolness.de/zum_wissen/unound-co2.html<br />
(„Mr. Cool Ness erklärt den Buchstabensalat“). Seht euch das Video an<br />
und schreibt die neuen Infos <strong>auf</strong>. Versucht dann, folgende Fragen zu beantworten und<br />
besprecht sie mit eurer/m NachbarIn:<br />
• Wann und wo wurde das Kyoto-Protokoll verabschiedet?<br />
• Für wie viele Jahre läuft das Abkommen?<br />
• Wie viele Staaten sind Mitglieder des Abkommens? Welcher wichtige Industriestaat<br />
hat das Protokoll nicht ratifiziert?<br />
• Was ist im Gegensatz zu vorherigen Abkommen neu am Kyoto-Protokoll?<br />
• Was ist das Ziel des Kyoto-Abkommens?<br />
• Mit welchen drei Mechanismen soll das Ziel umgesetzt werden und wie funktionieren<br />
sie?<br />
• Was ist das IPCC und was ist seine Aufgabe?<br />
• Aus welchem Hauptgrund konnte noch keine Einigung <strong>auf</strong> eine Fortsetzung des<br />
Kyoto-Protokolls ausgehandelt werden? (wird im Video erklärt.)<br />
▸Das Kyoto-Protokoll wird auch vielfach kritisiert: Es sei zu wenig wirksam, habe keine Sanktionsmöglichkeiten<br />
und keine Regelung, wie es nach dem Ausl<strong>auf</strong>en weitergehen sollte.<br />
Recherchiert die verschiedenen Kritikpunkte und Schwachstellen des Kyoto-Protokolls<br />
und listet sie <strong>auf</strong>. Folgender Link kann dabei mit Informationen helfen: http://<br />
www.umweltbildung.at/cgi-bin/cms/af.pl?contentid=1273 Diskutiert dann darüber in<br />
der Klasse – findet ihr die Kritik gerechtfertigt? Was findet ihr gut an diesem Abkommen,<br />
was nicht so gut?<br />
45<br />
15 min.<br />
20 min.<br />
30 min.<br />
6
6<br />
46<br />
30 min.<br />
Politik und Klimaschutz<br />
Weiterführender Hinweis:<br />
In der zweiteiligen Videodokumentation („Mit offenen Karten: Von Kyoto nach<br />
Kopenhagen“ Teil 1 – 9:57 min und Teil 2 9:05 min) wird der internationale Klimaprozess<br />
sehr umfassend und in seiner Komplexität erklärt:<br />
http://www.youtube.com/watch?v=nSKsEMR14so&feature=related<br />
Die Österreichische Klimastrategie<br />
Die Österreichische Klimastrategie von 2002 wurde nach der Evaluierung und<br />
Überarbeitung im März 2007 vom Ministerrat beschlossen. Ziel ist, die im Rahmen<br />
des Kyoto-Protokolls vorgesehenen Verpflichtungen zur Reduktion von<br />
Treibhausgasemissionen zu erfüllen.<br />
Im Jahr 2002 wurde daher von der Bundesregierung und der Landeshauptleutekonferenz<br />
die „Strategie Österreichs zur Erreichung des Kyoto-Ziels“ (Klimastrategie<br />
2002) verabschiedet. Mit der Anpassung 2007 soll die Erreichung der<br />
österreichischen Klimaschutzziele weiter vorangetrieben werden.<br />
Die Klimastrategie 2007 setzt <strong>auf</strong> einen breit angelegten Maßnahmenmix und<br />
beruht im Wesentlichen <strong>auf</strong> den Säulen Industrie, Wohnbau, Ausbau des öffentlichen<br />
Nahverkehrs und Zuk<strong>auf</strong> von CO 2 -Emissionszertifkaten aus dem Ausland<br />
bis zum Jahr 2012. Wichtig sind darüber hinaus die Forcierung erneuerbarer<br />
Energien, Energiesparen und die Verbesserung der Energieeffizienz sowie die<br />
Förderung von Umwelttechnologien.<br />
http://umwelt.lebensministerium.at/article/articleview/70701/1/7337/<br />
▸Arbeitet auch diesen Informationstext durch und prägt euch die wichtigen Fakten<br />
ein. Versucht, euch einen Überblick über den aktuellen Stand der Dinge in Österreich<br />
zu verschaffen. Dafür eignet sich das Durchforsten von Tageszeitungen und<br />
Magazinen nach aktuellen Artikeln zu diesem Thema.<br />
Auch im Internet finden sich Informationen zur Österreichischen Klimastrategie – z.B.<br />
unter folgenden Links:<br />
• www.klimastrategie.at<br />
• http://www.klimaaktiv.at/article/articleview/39021/1/12080<br />
• http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96sterreichische_Klimastrategie<br />
Ergänzt nach eurer Recherche den Informationstext mit Fakten, die euch wichtig erscheinen.
Politik und Klimaschutz<br />
▸Was tut deine Gemeinde oder Stadt für den Klimaschutz? Überlegt gemeinsam,<br />
welche politischen Maßnahmen euch bekannt sind. Fragt die/den BürgermeisterIn oder<br />
eine/n Gemeinde- oder StadtratIn zum diesem Thema – ihr könnt ein Email schreiben<br />
oder sie/ihn persönlich <strong>auf</strong>suchen und interviewen.<br />
Unter den BürgerInnen und euren SchulkollegInnen gibt es bestimmt Interessierte an<br />
diesem Thema! Dokumentiert euer Interview oder eure Diskussion – vielleicht sogar mit<br />
einer Audio<strong>auf</strong>nahme oder einem Video – und gestaltet ein Podcast, ein Video oder<br />
einen Artikel für die Gemeindezeitung oder die Schulzeitung oder schreibt darüber in<br />
einem Blog. Vielleicht habt ihr schon eine Dokumentation eurer Aktivitäten begonnen<br />
– dann kommt mit diesem Besuch sicher ein spannender Beitrag dazu!<br />
47<br />
mind.<br />
60 min.<br />
6
6<br />
48<br />
Politik und Klimaschutz<br />
MoDuL 6B<br />
Emissionshandel<br />
Inhaltsübersicht für PädagogInnen:<br />
Geeignet für die Fächer<br />
Geschichte und Sozialkunde/Politische Bildung<br />
Deutsch<br />
Geografie und Wirtschaftskunde<br />
Projektunterricht-fächerübergreifend<br />
Im Modul 6B erhalten die Jugendlichen Informationen zum Prinzip und zur gegenwärtigen<br />
Praxis des Emissionshandels. Gemeinsam werden verschiedene Standpunkte<br />
dazu entwickelt die Jugendlichen können unterschiedliche Positionen<br />
kennenlernen und sich so eine eigene Meinung dazu bilden.<br />
Im Modul 6B werden folgende Methoden angewandt: Textarbeit unterstützt<br />
durch Fragen, Internetrecherche, Diskussion, Arbeit mit Kurzvideos, Erarbeiten<br />
von unterschiedlichen Standpunkten zu einem Thema.<br />
Emissionshandel ist der Handel mit Emissionsrechten. Emissionsrechte geben einem<br />
Land oder einem Unternehmen das Recht, eine bestimmte Menge Treibhausgase<br />
(oder andere Schadstoffe) auszustoßen.<br />
International ist der Emissionshandel ein wesentliches Element zur Reduktion<br />
von Treibhausgasen. Das Grundprinzip ist dabei, dass Emissionsreduktionen dort<br />
durchgeführt werden, wo die Kosten am günstigsten sind und dadurch die Gesamtkosten<br />
für die Reduktion der Emissionen insgesamt sinken. Dieses System<br />
kann natürlich nur in solchen Bereichen angewandt werden, wo es zu keinen<br />
lokalen Beeinflussungen durch den Ausstoß von Schadstoffen kommen kann.<br />
Treibhausgase, deren Wirkung vom Ort der Emission unabhängig ist, sind prädestiniert<br />
für den Einsatz von Handelssystemen.<br />
Die ersten Emissionshandelssysteme wurden allerdings nicht für Treibhausgase,<br />
sondern für klassische Luftschadstoffe entwickelt. So existiert in den USA ein<br />
Handelssystem in mehreren Bundesstaaten für SO2, in Kanada für SO2 und<br />
NOx. Für Treibhausgase ist der EU-Emissionshandel das weltweit größte und ausgereifteste<br />
System. Das Handelssystem erlaubt den Regierungen, Obergrenzen<br />
für die Emission der Gase festzulegen, während die betroffenen Unternehmen<br />
die Wahl haben, wo und wie sie ihre Emissionen reduzieren wollen.<br />
Im Prinzip werden den Unternehmen Emissionsrechte (Zertifikate) zugeteilt, wobei<br />
jedes Zertifikat zur Emission einer Tonne des betreffenden Gases berechtigt.<br />
Emittiert das Unternehmen in der Folge eine geringere Menge als prognostiziert
(z.B. <strong>auf</strong>grund technischer Umstellungen), so kann es die überschüssigen Zertifikate<br />
am Markt verk<strong>auf</strong>en. Auf gleiche Weise kann ein Unternehmen entscheiden,<br />
mehr als die vorgesehene Menge an Gasen zu emittieren und die nötigen<br />
Zertifikate am Markt zuk<strong>auf</strong>en. Im Gegensatz zu klassischen Umwelt<strong>auf</strong>lagen,<br />
die einzelne Anlagen mit fixen Emissionslimits versehen, gibt ein Handelssystem<br />
den betroffenen Unternehmen die Freiheit, Reduktionsziele nach ihrer eigenen<br />
Strategie und nach eigenem Plan zu erreichen.<br />
Für jedes Emissionshandelssystem stellt sich die Frage, mit welcher Methode die<br />
Zuteilung der Emissionsrechte erfolgt. In der EU wird es ab 2013 ein Mischsystem<br />
geben, wo ein Teil der Unternehmen (v.a. Stromproduzenten) den Großteil<br />
der Emissionszertifikate in Versteigerungen erwerben muss, während andere<br />
Unternehmen (produzierende Industrie) die Emissionszertifikate kostenfrei bekommen.<br />
Das Ausmaß der kostenfreien Zuteilung wird allerdings in Zukunft von<br />
der Treibhausgaseffizienz der Anlage abhängen, es kommen dabei Effizienzstandards<br />
(„Benchmarks“) zur Anwendung .<br />
16.05.2011, Lebensministerium V/4 http://umwelt.lebensministerium.at/article/articleview/26977/1/7076<br />
▸Lest den Text durch, unterstreicht die wichtigsten Fakten und versucht dann, die<br />
untenstehenden Fragen zu beantworten. Arbeitet paarweise.<br />
1. Wie funktioniert das Prinzip des Emissionshandels?<br />
2. Wer bekommt Emissionsrechte? Von wem müssen sie erworben werden?<br />
3. Womit wird beim Emissionshandel genau gehandelt?<br />
Genauere Infos zum Emissionshandel findet ihr unter folgendem Link des Lebensministeriums<br />
http://umwelt.lebensministerium.at/article/archive/7076<br />
Politik und Klimaschutz<br />
▸Auch der Handel mit Emissionen wird vielfach kritisiert. Unter folgendem Link<br />
findet ihr Informationen zu den Kritikpunkten. Listet sie <strong>auf</strong> und diskutiert<br />
dann in der Klasse:<br />
Findet ihr den Emissionshandel prinzipiell sinnvoll? Denkt ihr, er ist tatsächlich eine gute<br />
Möglichkeit, um die Treibhausgase weltweit zu reduzieren? Wo seht ihr Nachteile oder<br />
Argumente gegen das Prinzip des Emissionshandels?<br />
http://www.taz.de/1/archiv/print-archiv/printressorts/digi-artikel/?ressort=wu&dig=200<br />
9%2F07%2F21%2Fa0148&cHash=53103fa4f1<br />
▸Am Emissionshandel kann man sich mittlerweile auch als private/r BürgerIn beteiligen.<br />
Unter folgendem Link erklärt Mr. Cool Ness in drei kurzen Videos, wie der Zertifikathandel<br />
in seinem Shop funktioniert:<br />
https://www.certifiedcoolness.de/zum_wissen/videos.html<br />
Auf der Website www.certifiedcoolness.de findest du noch weitere Informationen zu<br />
CO 2 -Ausgleich und Klimawandel. Mach dir ein Bild davon und bilde dir eine Meinung.<br />
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40 min.<br />
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Politik und Klimaschutz<br />
Auch in Österreich gibt es Beispiele für CO 2 -Ausgleich: z.B. www.climateaustria.at<br />
Hier noch ein kritischer Link zum CO 2 -Handel. http://www.greenpeace.org/switzerland/<br />
de/News_Stories/Thoreau/Kompensation/<br />
Arbeitet die Materialien durch und sammelt in zwei Spalten Argumente für und gegen<br />
den CO 2 -Handel.<br />
Diskutiert in der Klasse: Was haltet ihr von dieser Idee des CO 2 -Ausgleichs? Findet ihr, dass<br />
das Argument zutrifft: Es handelt sich um eine Art modernen Ablasshandel – Man k<strong>auf</strong>t<br />
Zertifikate und kann dafür mit reinem Gewissen Treibhausgase produzieren? Unter welchen<br />
Umständen könntet ihr euch vorstellen, selbst einen CO 2 -Ausgleich anzustreben?
MoDuL 7<br />
Die Möglichkeiten<br />
der Wirtschaft zum<br />
Klimaschutz<br />
Inhaltsübersicht für PädagogInnen:<br />
Das Modul 7 bietet die Möglichkeit zur Beschäftigung mit den Themen Wirtschaft<br />
und Klimawandel. Die Jugendlichen denken über die Verantwortung und die<br />
Möglichkeiten nach, wie der Wirtschaftssektor zum Klimaschutz beitragen kann.<br />
Mit folgenden Methoden wird im Modul 7 gearbeitet: Textarbeit, Planen und<br />
Durchführen einer Exkursion, Internetrecherche, Diskussion über kontroverse Artikel,<br />
Future Thinking.<br />
Wirtschaft und Klimaschutz<br />
Geeignet für die Fächer<br />
Geografie und Wirtschaftskunde<br />
Deutsch<br />
Psychologie und Philosophie<br />
Projektunterricht-fächerübergreifend<br />
Was sind die Möglichkeiten der Wirtschaft im Hinblick <strong>auf</strong> Klimawandel? Wie kann die<br />
Wirtschaft aktiv einen Beitrag leisten, um die Probleme, die der Klimawandel mit sich<br />
bringt, zu beseitigen?<br />
▸Nimm einen Stift und einen kleinen Notizzettel, denke an die Stichwörter Wirtschaft<br />
und Klimawandel und male spontan einen Smily <strong>auf</strong> den Zettel – je nach<br />
deiner Assoziation ☺ ☹ fröhlich, traurig oder neutral. Erzählt euch gegenseitig<br />
kurz, welchen Gesichtsausdruck euer Gesicht hat und warum bzw. woran ihr in Zusammenhang<br />
mit den zwei Wörtern gedacht habt. Klebt eure Smilies <strong>auf</strong> ein Plakat und<br />
verseht eures jeweils mit einem Stichwort, das eure Gedanken dazu gut beschreibt.<br />
Ordnet die Gesichter dabei in die drei Kategorien ihrer Laune, sodass ihr einen Überblick<br />
über die Stimmung zu diesem Thema in der Klasse bekommt.<br />
Diskutiert kurz: Steht ihr als Klasse dem Thema Wirtschaft und Klimawandel eher positiv<br />
oder eher negativ gegenüber? Fühlt ihr euch der Wirtschaft gegenüber eher machtlos<br />
und ausgeliefert oder denkt ihr, das jeder Mensch mitgestalten kann? Welche Chancen<br />
der Wirtschaft seht ihr, einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten?<br />
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Wirtschaft und Klimaschutz<br />
Artikel zum Thema „Grüne Jobs sind die Zukunft“<br />
Kann Nachhaltigkeit und Wirtschaft zusammen funktionieren? Ist Nachhaltigkeit<br />
mehr als eine Marktnische? Um diese Frage zu beantworten muss man nicht einmal<br />
weit schauen, denn in Österreich gibt es gute Beispiele, wo Nachhaltigkeit<br />
und Unternehmensgeist Synergien geschaffen haben. Ein Beispiel ist das „Boutiquehotel<br />
Stadthalle“, das erste Null-Energie-Bilanz-Hotel der Welt im urbanen<br />
Raum. Die Gäste des Hotels können mit ruhigem Gewissen schlafen, während<br />
die Energie, die benötigt wird, mit neuester Technologie selbst erzeugt wird, mit<br />
einer Wasser-Wärmepumpe, 130m2 Solar- und 84m2 Photovoltaikanlage und der<br />
Lavendel <strong>auf</strong> den begrünten Dächern für ein angenehmes Klima sorgt. Das Null-<br />
Energie-Bilanz-Hotel hat durch seine nachhaltige Strategie einen Wettbewerbsvorteil<br />
gegenüber seinen Konkurrenten erreicht.<br />
In der heutigen Welt, die sich im ständigen Wandel befindet, sehnen sich die<br />
meisten Menschen nach klaren Arbeitsverhältnissen und Sicherheit. Die Frage, die<br />
sich stellt: Kann nachhaltiges Wirtschaften diese Wünsche erfüllen? In der Ökowirtschaft<br />
wird von „Green“ gesprochen, das Spektrum der Berufe reicht von<br />
der Herstellung von Produkten, Technologien und Dienstleistungen, die Umweltschäden<br />
vermeiden und natürliche Ressourcen erhalten. Dazu gehören etwa die<br />
Berufsfelder der SolartechnikerInnen, FacharbeiterInnen für Biomasse, HerstellerInnen<br />
von Passivhäusern, Wärmedämmungen, ProduzentInnen von Hybridantrieben,<br />
BiolandwirtInnen und viele mehr. Sind Green Jobs „die“ Jobs der Zukunft?<br />
Die Lösung von ökologischen Problemen durch sogenannte „Clean Tech“ schafft<br />
Zukunft durch steigende Umsatzzahlen. Der „Grüne Energiemarkt“ boomt weltweit,<br />
innerhalb weniger Jahre stiegen die globalen Umsätze <strong>auf</strong> 750 Mrd. Euro.<br />
Laut einer Prognose der Unternehmensberater van den Berg und van der Slot der<br />
Roland Berger Strategy Consultants (2009) wird im Jahr 2020 ein Umsatz von<br />
1600 Mrd. Euro erreicht. Damit würde der Grüne Energiemarkt der drittgrößte<br />
Industriesektor der Welt werden. Der Ökowirtschaft wird in vielen Bereichen ein<br />
großes Wachstumspotential zugeschrieben, nachhaltiges Wirtschaften löst einerseits<br />
ökologische Probleme und geht andererseits sorgsamer mit den vorhandenen<br />
– immer teurer werdenden – Ressourcen um. Branchen, die wachsen, schaffen im<br />
Allgemeinen auch neue Arbeitsplätze. Eine Kehrtwende, denn vor einigen Jahren<br />
war Umweltschutz mit dem Abbau von Arbeitsplätzen verbunden. In Österreich<br />
erreicht der Sektor „Green Jobs“ (ohne Handel) rund 30 Mrd. Euro, 2/3 davon gehen<br />
in den Export. Die Statistik Austria rechnet dem Sektor 185.145 Beschäftige,<br />
d.h. rund 5% aller österreichischen Erwerbstätigen zu (vgl. Schuster/Trink 2010).<br />
Damit ist der Sektor im Tourismusland Österreich bereits heute so groß wie der<br />
Bereich Gastronomie und Beherbergung.<br />
Was muss geschehen, damit Österreich noch mehr an diesem Anstieg der Ökowirtschaft<br />
teilnehmen kann? Es braucht das Bewusstsein und das Knowhow. Auch<br />
ist die Frage der Ausbildung so ausgelegt, dass „Green Jobs“ Gestaltungskompetenzen<br />
ermöglichen sollen, d.h. über das fachliche Wissen hinausgehen. Das<br />
Potenzial von „Green Jobs“ ist enorm, man spricht derzeit von einem massiven<br />
FacharbeiterInnenmangel in der Umweltwirtschaft. In Österreich wäre es also sinnvoll,<br />
diese Bereiche schon im schulischen und berufsbildenden Bereich zu fördern
und weiterzuentwickeln, denn die Lehrpläne und Ausbildungen sind teilweise<br />
noch nicht für diese Berufsgruppen angepasst bzw. verändert worden. Ein weiteres<br />
Problem ist der Status von „Green Jobs“ in der Gesellschaft. Dieser müsste<br />
signifikant, speziell bei Jugendlichen, erhöht werden. Auch kann man nach wie<br />
vor von einem „Gender Gap“ sprechen, denn der Anteil an Frauen in technischen<br />
Berufen ist verschwindend gering.<br />
Es bedarf auch der Perspektive, dass neu gegründete und bestehende Unternehmen<br />
nachhaltiges Wirtschaften als Marktchance sehen. Wie kann diese Entwicklung<br />
gestärkt werden? Sind es sensible NachfragerInnen (KonsumentInnen, Unternehmen<br />
oder der Staat) die ein mehr an Angebot hervorbringen oder engagierte<br />
AnbieterInnen nachhaltiger Lösungen die sich ihre NachfragerInnen finden? Was<br />
kann und soll der Staat machen? Österreich ist in manchen Sektoren der Clean<br />
Tech weltweit führend (Abfallwirtschaft, Abwasserreinigung, Altlastensanierung,<br />
Solarenergie oder Technologien zur Luftreinhaltung). Wie kann es gelingen die<br />
bestehende Position zu halten und weiter auszubauen?<br />
Die Schaffung von „Green Jobs“ muss auch so gestaltet werden, dass es nicht<br />
nur Mittel zum Zweck ist, sondern die Rahmenbedingungen (sozial verträglich<br />
und umweltgerecht) gegeben sind. Denn laut Arbeiterkammer sind „Green Jobs“<br />
derzeit entweder schlecht bezahlt und/oder mit hohen körperlichen Belastungen<br />
verbunden.<br />
Von Lukas Scherak und Johannes Lindner<br />
Wirtschaft und Klimaschutz<br />
▸Lest den Artikel durch und unterstreicht die wichtigen Fakten. Diskutiert kurz in<br />
der Klasse: Was haltet ihr von nachhaltigem Wirtschaften? Habt ihr selbst schon<br />
damit zu tun gehabt (z.B. als KonsumentIn), kennt ihr Beispiele dafür?<br />
Tipp für PädagogInnen – weiterführender Hinweis:<br />
In der Publikation des FORUM <strong>Umweltbildung</strong> „Nachhaltige Geschäftsmodelle<br />
– Workshopkonzept für Nachhaltige Geschäftsmodelle und Sustainability Entrepreneurship“<br />
finden sich umfassende, didaktisch <strong>auf</strong>bereitete Informationen über<br />
nachhaltiges Wirtschaften. Der Workshop steht <strong>auf</strong> der Website des FORUM <strong>Umweltbildung</strong><br />
zum Download bereit: www.umweltbildung.at<br />
▸Macht Unternehmen in eurer Umgebung ausfindig, die klimaschonend und nachhaltig<br />
wirtschaften und einigt euch <strong>auf</strong> eines, das ihr besichtigen wollt. Plant eine Exkursion,<br />
um den Betrieb zu besichtigen und stellt im Vorfeld einen Katalog von Fragen zusammen,<br />
die euch interessieren. Dokumentiert eure Exkursion und die Informationen, die<br />
ihr dort bekommt mit einer geeigneten Dokumentationsform (Blog, Video, Podcast,<br />
Artikel oder Bericht, Fotostory,…)<br />
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15 min.<br />
mind.<br />
3-4 h<br />
7
7<br />
54<br />
30 min.<br />
20 min.<br />
mind.<br />
60 min.<br />
Wirtschaft und Klimaschutz<br />
▸Im Artikel von Lukas Scherak und Johannes Lindner war die Rede von Green Jobs.<br />
Macht euch ein Bild, welche verschiedenen Green Jobs angeboten werden – einen<br />
Überblick findet ihr <strong>auf</strong> der Website:<br />
http://www.green-jobs.at<br />
Sind hier Jobs dabei, die euch interessieren und von denen ihr euch vorstellen könntet, sie<br />
auch auszuüben? Wenn ja – warum? Wenn nein – warum nicht? Tauscht euch darüber aus.<br />
Einige von euch werden die Sommerferien dazu nützen, Geld mit einem Ferialjob zu<br />
verdienen und dabei in die Berufswelt zu schnuppern und wertvolle Erfahrungen zu<br />
sammeln. Dies kann man auch mit „Green Jobs“ tun! Auf dieser Website findet ihr<br />
eine umfassende Sammlung von Stellenangeboten für Ökoferienjobs. Vielleicht findet<br />
ihr den passenden Ferialjob!<br />
http://www.oekoferienjobs.at<br />
▸Nicht immer wird positives über Wirtschaft und Klimaschutz berichtet. Lest euch den<br />
Spiegel-Artikel durch: „Greenwashing: Das Märchen vom grünen Riesen“ unter<br />
folgendem Link:<br />
http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,666984,00.html<br />
Tauscht euch darüber aus: Was denkt ihr über diesen Artikel? Ist euch ähnliches schon<br />
<strong>auf</strong>gefallen? Welche Beispiele fallen euch dazu ein? Gibt es auch Beispiele, wo ihr nicht<br />
sicher seid, ob Greenwashing betrieben wird oder tatsächlich klimaschonend und nachhaltig<br />
gewirtschaftet wird?<br />
▸Future Thinking<br />
Entwerft drei verschiedene Szenarien, wie die Wirtschaft in 30 Jahren mit Klimaschutz<br />
umgeht:<br />
1. Ein positives Extremszenario (best-case-scenario)<br />
2. Ein negatives Extremszenario (worst-case-scenario)<br />
3. Ein Trend-Szenario (ausgehend von der derzeitigen Situation – „Weiter-so-wie-bisher-Szenario“)<br />
Denkt dabei an die zwei Artikel, die ihr gerade gelesen habt – wird es in Richtung<br />
„Greenwashing“ oder in Richtung „Green economy“ weitergehen?<br />
Stellt jedes der drei Szenarien bildhaft dar – ihr könnt dabei so kreativ arbeiten, wie ihr<br />
möchtet (z.B. Collagen erstellen, Malen, Comics zeichnen, mit Knetmasse arbeiten, …).<br />
Stellt eure Werke dann in der Klasse aus, sodass ihr sie noch länger bewundern könnt.<br />
Zieht am Ende gemeinsam Resümee: Welches Szenario wird mit welcher Wahrscheinlichkeit<br />
eintreten? Wie könnt ihr dazu beitragen, dass das positive Extremszenario Wirklichkeit<br />
wird? Haltet eure Ideen in einem Maßnahmenkatalog fest.
Tipp für PädagogInnen: weiterführende Aufgabe<br />
▸Grenzen des Wachstums:<br />
Mit dieser interaktiven Webmethode kann man Modelle/Szenarien der Erdentwicklung<br />
durchspielen. Dabei kann man sich diverse Weltmodelle anschauen, die<br />
unter anderem die Entwicklung der Arbeitsplätze, der Industrieproduktion, der<br />
Umweltbelastung oder der Bevölkerung beleuchten.<br />
Dieses Modell wurde <strong>auf</strong> der Basis der Studie von Donella und Dennis L. Meadows<br />
und Jay W. Forresters (1972 im Auftrag des Club of Rome) entwickelt. Genauere<br />
Informationen sowie die Anleitung finden sich unter dem Link:<br />
www.grenzendeswachstums.de<br />
Wirtschaft und Klimaschutz<br />
55<br />
7
56<br />
Literatur, Links, Filme, Spiele<br />
Literatur-, Link- und<br />
Filmverzeichnis<br />
LITERATuR<br />
BÖHM Reinhard:<br />
Heiße Luft. Reizwort Klimawandel.<br />
Fakten-Ängste-Geschäfte. Eine Analyse.<br />
Wien, Klosterneuburg, 2008.<br />
BURGER Eva, MEIXNER Oliver, PÖCHTRAGER<br />
Siegfried:<br />
Carbon Footprint bei Lebensmitteln. Inhaltsanalytische<br />
Ermittlung relevanter Berechnungskriterien.<br />
Schriftenreihe des Instituts<br />
für Marketing und Innovation, Band 5, Wien,<br />
2008.<br />
FLECk Manuel:<br />
Carbon Footprints in der Supply Chain.<br />
GRIN – Verlag, Norderstedt, 2008.<br />
FORUM <strong>Umweltbildung</strong>:<br />
klima:wandel ursachen, Folgen und<br />
mögliche Auswege. 2005.<br />
GRASSL Hartmut:<br />
Klimawandel: was stimmt? Die wichtigsten<br />
Antworten. Herder Verlag, 2007<br />
POdBREGAR Nadja, SCHWANkE karsten,<br />
FRATER Harald:<br />
Wetter Klima Klimawandel. Springer<br />
Verlag, Berlin, Heidelberg, 2009.<br />
RAHMSdORF Stefan , SCHNELLHUBER Hans-<br />
Joachim:<br />
Der Klimawandel. Beck, München, 2007<br />
VOSS, Martin:<br />
Der Klimawandel – sozialwissenschaftliche<br />
Aspekte. Verlag Sozialwissenschaften,<br />
2010.<br />
WALLACHER Johannes, SCHARPENSEEL<br />
karoline:<br />
Klimawandel und Globale Armut. Kohlhammer,<br />
Stuttgart 2009.<br />
WEBER Melanie:<br />
Alltagsbilder des Klimawandels – zum<br />
Klimabewusstsein in Deutschland.<br />
Lüneburg, 2008.<br />
WüTZ Steffen:<br />
Der Product Carbon Footprint – von<br />
Nachhaltigkeit über grüne Logistik zum<br />
Co 2 -<strong>Fuß</strong>abdruck und der Bewertung<br />
in der Praxis. GRIN – Verlag, Norderstedt,<br />
2010.<br />
LINKS<br />
Carbon Detectives<br />
(EU-Projekt für 10-14-jährige mit umfassender<br />
Website mit Unterrichtsmaterialien und<br />
anderen Tools für den Unterricht):<br />
http://www.carbondetectives.at<br />
Climate Austria:<br />
http://www.climate-austria.at/de/home/<br />
Co 2 – Rechner:<br />
http://www.co2-rechner.at<br />
http://footprint.wwf.org.uk/<br />
http://calculator.carbonfootprint.com/calculator.aspx?lang=de&c=DB64C1H2Z5<br />
http://co2rechner.klimabuendnis.at/<br />
Co 2 on the way to school:<br />
http://co2nnect.org/
Definition Carbon Footprint:<br />
http://www.carbonfootprint.at/was-ist-dercarbon-footprint.htmlhttp://www.censa.org.uk/docs/ISA-UK_Report_07-01_carbon_footprint.pdf<br />
Die österreichische Klimastrategie:<br />
http://umwelt.lebensministerium.at/article/<br />
articleview/70701/1/7337/<br />
Energiespartipps:<br />
http://www.global-warning.de/sparen.html<br />
http://www.robinwood.de/german/energie/<br />
spartipps/index.htm<br />
Europäische Kommission Climate Action:<br />
http://ec.europa.eu/clima/sites/campaign/<br />
index_de.htm<br />
Energiesparrechner Klimaaktiv:<br />
http://www.klimaaktiv.at/article/archive/18325/<br />
ESPERE Netzwerk zur Klimabildung:<br />
http://www.espere.net/<br />
Gedanken zu einer Carbon Footprint<br />
Tax:<br />
http://seri.at/wp-content/uploads/2010/09/<br />
Gedanken_Carbon_Footprint_Tax.pdf<br />
Facebook-Äquivalent für ökofans:<br />
http://oekofans.de/<br />
Informationsportal des FoRuM umweltbildung:<br />
http://www.umweltbildung.at<br />
Kritisches zu Klimaschutz:<br />
http://www.umweltbundesamt.de/klimaschutz/klimaaenderungen/faq/grundsaetzliches.htm<br />
Klimatipp – die umweltberatung:<br />
http://www.umweltberatung.at/start.<br />
asp?ID=7205&b=4001<br />
Klima:aktiv:<br />
http://www.tour.klimaaktiv.at/tour/<br />
Klimawandel.de:<br />
http://www.klimawandel.de/<br />
Klimaportal:<br />
http://www.climate-change.ch/<br />
Klimaportal CIPRA:<br />
http://www.cipra.org/de/alpmedia/newsde/3825<br />
Landwirtschaft und Klimawandel:<br />
http://diepresse.com/home/panorama/<br />
klimawandel/352025/Greenpeace_Landwirtschaft-schuld-an-Klimawandel?_vl_backlink=/home/panorama/index.do<br />
oRF Themenschwerpunkt Klimawandel:<br />
http://themenschwerpunkt.orf.<br />
at/?story=5&mode=links<br />
Ökologischer <strong>Fuß</strong>abdruck:<br />
http://www.mein-fussabdruck.at/<br />
Ökologischer <strong>Fuß</strong>abdruck für Schulen:<br />
http://www.fussabdrucksrechner.at/schulen/<br />
Treibhausgase und das das Kyoto-Protokoll:http://www.umweltbundesamt.at/umweltsituation/luft/treibhausgase/<br />
Weblog:<br />
http://www.heissezeiten.com/<br />
FILME<br />
Eine unbequeme Wahrheit – der Film:<br />
Österreichisches Filmservice<br />
Schaumburgergasse 18<br />
1040 Wien<br />
http://movies.universal-pictures-international-germany.de/eineunbequemewahrheit/<br />
ait_live/<br />
Klimatat: Niavarani und Viktor Gernot:<br />
„Zweisamkeit beim Duschen“,<br />
Greenpeace-Werbung:<br />
http://www.youtube.com/watch?v=6A5UKz<br />
6ismQ&feature=relmfu<br />
Literatur, Links, Filme, Spiele 57
58<br />
Literatur, Links, Filme, Spiele<br />
Klimatat: Fredi (10) aus Wien sammelt<br />
Pickerl fürs Klima, Greenpeace<br />
– Werbung: http://www.youtube.com/<br />
watch?v=N_W5NdQzUIY<br />
The Story of Stuff:<br />
http://www.storyofstuff.com/<br />
Mit offenen Karten: Klima-Von Kyoto<br />
nach Kopenhagen (Arte – Film):<br />
http://www.youtube.com/watch?v=2YG2SR<br />
4p1Pg&feature=related<br />
RAP von Jugendlichen zum Klimaschutz:<br />
http://www.youtube.com/watch?v=menyTg0TRU<br />
SPIELE<br />
Climate Challenge (Englisches Spiel):<br />
http://www.bbc.co.uk/sn/hottopics/climatechange/climate_challenge/<br />
Elektrocity –Spiel:<br />
http://www.electrocity.co.nz/<br />
Keep Cool – Simulationsspiel:<br />
Brett- und Gesellschaftsspiel vom Potsdam-<br />
Institut für Klimafolgenforschung (PIK),<br />
22,95 €<br />
Klimaquizz Mission blue Planet:<br />
http://www.klima-sucht-schutz.de/mitmachen/klima-quiz/quiz-spielen.html<br />
Klimaspiel in der Antarktis:<br />
http://www.envizone.de/klimaspiel/klimaspiel.htm<br />
Treibhauseffekt:<br />
http://www.treibhauseffekt.com/
<strong>Dirty</strong> <strong>Dancing</strong><br />
<strong>Klimatanz</strong> <strong>auf</strong> <strong>großem</strong> <strong>Fuß</strong><br />
Die vorliegende Broschüre wurde als didaktische Grundlage zur<br />
Arbeit in Unterricht und Jugendarbeit für die Altersgruppe 15–19<br />
Jahre ausgearbeitet. Damit ist eine umfassende Beschäftigung mit<br />
den Themen Klima und Carbon Footprint möglich.<br />
Wie ist es nach heutigem Wissensstand um unser Klima bestellt<br />
und welche Auswirkungen sind bereits zu spüren? Wie kommt die<br />
Klimaforschung zu sicheren Informationen? Was ist der Carbon<br />
Footprint und was hat er mit mir zu tun? Und welche Möglichkeiten<br />
habe ich, um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten? Welche<br />
Möglichkeiten haben Politik und Wirtschaft, um den Klimawandel<br />
für unsere Zukunft in den Griff zu bekommen?<br />
Diese und andere Fragen können mit den Anregungen dieser<br />
Broschüre <strong>auf</strong> vielfältige methodische Weise bearbeitet und<br />
diskutiert werden.