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5.2Drehbuch Balance - Die IG BCE in Schwedt

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ewerbung<br />

bewerbung<br />

arbeit<br />

geld geld<br />

überstunden<br />

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karriere karriere<br />

belastung<br />

firma<br />

existenz existenz<br />

büro büro<br />

pflege pflege<br />

stress<br />

leben<br />

term<strong>in</strong>e<br />

beruf<br />

zeit zeit<br />

entlasten<br />

entlasten<br />

k<strong>in</strong>der k<strong>in</strong>der<br />

spielen<br />

familie<br />

betreuung<br />

betreuung<br />

freunde freunde<br />

elternzeit<br />

elternzeit<br />

ehrenamt<br />

ehrenamt<br />

entspannung<br />

entspannung<br />

drehbuch für<br />

balance


DREHBUCH FÜR<br />

GEWERKSCHAFTLICHE<br />

AKTIVITÄTEN<br />

zur Verbesserung der Arbeits- und Lebensbed<strong>in</strong>gungen<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

2<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

IMPRESSUM<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgegeben von<br />

ver.di Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft<br />

Bundesverwaltung, Ressort 2<br />

Bereich Genderpolitik<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

E-Mail: gender-politik@verdi.de<br />

Internet: gender.verdi.de<br />

Verantwortlich i.S.d.P.<br />

Matthias L<strong>in</strong>dner<br />

Text / Verfasser<strong>in</strong><br />

Dipl. Politolog<strong>in</strong> Anna-Carol<strong>in</strong>e Sprenger<br />

Fotos<br />

D. Fleige<br />

Zeichnungen<br />

Sab<strong>in</strong>e Knauf<br />

Gestaltung<br />

bleifrei Medien + Kommunikation / Claudia Sikora<br />

Druck<br />

Bloch & Co<br />

Stand: Juli 2007<br />

ISBN: 978-3-932349-24-9


INHALT<br />

E<strong>in</strong>leitung .....................................................................................................................10<br />

1. ARBEITSZEIT:<br />

Gestaltung / Verteilung / Lage .............................................................................15<br />

1.1. TARIFVERTRAGLICHE REGELUNGEN .........................................................18<br />

A. EXISTIERENDE TARIFVERTRÄGE ...........................................................18<br />

1.1.1. »Schwerpunkt beschäftigungssichernde Arbeitszeitverkürzung« –<br />

Manteltarifvertrag Arbeitgeberverband der Deutschen Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken e. V. – Ressort 7: Fachbereich 1:<br />

F<strong>in</strong>anzdienstleistungen ........................................................................................18<br />

1.1.2. Schwerpunkt »fl exible Arbeitszeit« – Haustarifvertrag Transaktions<strong>in</strong>stitut<br />

für Zahlungsverkehrsdienstleistungen AG – Ressort 7: Fachbereich 1:<br />

F<strong>in</strong>anzdienstleistungen ........................................................................................20<br />

1.1.3. »Spezielle Arbeitszeitregelungen« – Manteltarifvertrag Hauptverband<br />

Papier, Pappe und kunststoffverarbeitende Industrie (HPV) sowie <strong>IG</strong> Medien –<br />

Ressort 14: Fachbereich 8: Medien, Kunst und Industrie ......................................22<br />

1.1.4. Tarifvertrag Altersteilzeit bei RTL – Ressort 14: Fachbereich 8: Medien,<br />

Kunst und Industrie ............................................................................................24<br />

1.1.5. »E<strong>in</strong>führung von Zeitkonten« – Übergangstarifvertrag für Film- und<br />

Fernsehschaffende – Fachbereich 8: Medien, Kunst und Industrie ........................26<br />

1.1.6. Tarifvertrag »Arbeitszeitverkürzung« Beschäftigungsbündnis<br />

Deutsche Telekom AG – Ressort 15: Fachbereich 9 – Telekommunikation,<br />

Informationstechnologie, Datenverarbeitung .......................................................28<br />

B. TARIFPOLITISCHE GRUNDSÄTZE ............................................................31<br />

1.1.7. Grundsätze zur Vertrauensarbeitszeit – Ressort 2: Tarifpolitische Grundsätze .......31<br />

1.1.8. Grundsatzpositionen zu Langzeitkonten – Ressort 2: Tarifpolitische Grundsätze .........33<br />

III<br />

VEREINBARKEIT INHALT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

3<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

4<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

INHALT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

1.1.9. Grundsätze für biographieorientierte Zeitkonten – Ressort 2:<br />

Tarifpolitische Grundsätze ...................................................................................35<br />

1.2. BETRIEBSVEREINBARUNGEN .......................................................................39<br />

1.2.1. Betriebsvere<strong>in</strong>barung zur Regelung der Arbeitszeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Berl<strong>in</strong>er Kaufhaus – Ressort 2: Fachbereich 12: Handel, BVG, E<strong>in</strong>zelhandel ..........39<br />

1.3. PROJEKTE UND THEMENSCHWERPUNKTE .................................................42<br />

A. VER.DI-POSITIONEN .................................................................................42<br />

1.3.1. Ladenschluss und Sonntagsarbeit im Handel – Ressort 18:<br />

Fachbereich 12: Handel, BFG, E<strong>in</strong>zelhandel .........................................................42<br />

1.3.2. Biografi eorientierte Arbeitszeit – Ressort 2: Tarifpolitische Grundsätze .................45<br />

B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN VOR ORT ZU VERBESSERN ......48<br />

1.3.3. Initiative »Me<strong>in</strong> Frei gehört mir« – Ressort 9: Fachbereich 3:<br />

Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste, Wohlfahrt und Kirchen ...........................................48<br />

1.3.4. Handlungsanleitung »Arbeitszeitkonten« – Ressort 14:<br />

Fachbereich 8: Medien, Kunst und Industrie ........................................................50<br />

1.3.5. Arbeitszeitkampagne Großhandel »Zeit ist Leben« – Ressort 2:<br />

Fachbereich 12: Handel, BVG, E<strong>in</strong>zelhandel .........................................................54<br />

2. ENTWICKLUNGSCHANCEN:<br />

Ausbildung / Weiterbildung / Wiedere<strong>in</strong>stieg ....................................................... 57<br />

2.1. TARIFVERTRAGLICHE REGELUNGEN ..........................................................59<br />

A. EXISTIERENDE TARIFVERTRÄGE ............................................................59<br />

2.1.1. »Schwerpunkt Freistellung aus Weiterbildungsgründen« –<br />

Manteltarifvertrag für die Journalisten und Journalist<strong>in</strong>nen (Wort / Bild)<br />

der The Associated Press GmbH – Ressort 14: Fachbereich 8:<br />

Medien, Kunst und Industrie ...............................................................................59<br />

2.1.2. »Schwerpunkt Weiterbildung und Qualifi zierung« – Mantelvere<strong>in</strong>barungen<br />

Unternehmens-Tarifvertrag der UNISYS Deutschland GmbH – Fachbereich 9:<br />

Telekommunikation, Informationstechnologie, Datenverarbeitung .......................61<br />

2.1.3. Tarifvertrag »Qualifi zierung« IBM – Ressort 15: Fachbereich 9:<br />

Telekommunikation, Informationstechnologie, Datenverarbeitung .......................63


B. TARIFPOLITISCHE GRUNDSÄTZE ............................................................64<br />

2.1.4. Tarifpolitische Zielperspektiven zur berufl ichen Weiterbildung –<br />

Ressort 2: Tarifpolitische Grundsätze ...................................................................64<br />

2.2. PROJEKTE UND THEMENSCHWERPUNKTE .................................................66<br />

A. VER.DI-POSITIONEN .................................................................................66<br />

2.2.1. Themenfeld »Bildung – Grundlage für unseren Reichtum« –<br />

Ressort 1: Wirtschaftspolitik ................................................................................66<br />

2.2.2. Themenfeld »Bildung <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätten« – Ressort 13:<br />

Fachbereich 7: Geme<strong>in</strong>den, Sozial-, K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe ...............................68<br />

2.2.3. Ganztagsschulen als Bildungsoffensive – Ressort 13:<br />

Fachbereich 7: Geme<strong>in</strong>den, Sozial-, K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe ...............................71<br />

B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN VOR ORT ZU VERBESSERN ......73<br />

2.2.4. Netzwerk Weiterbildung – Ressort 11: Fachbereich 5: Bildung,<br />

Wissenschaft, Forschung ....................................................................................73<br />

2.2.5. »Work-Life-<strong>Balance</strong>« als Thema <strong>in</strong> der ver.di Bildungsarbeit –<br />

Ressort 19: Gewerkschaftliche Bildung ................................................................75<br />

2.2.6. Perspektive Plus – Ressort 14: Jugend ..................................................................77<br />

2.2.7. Girls’Day – Zukunftstag für Mädchen – Ressort 2:<br />

Frauen und Gleichstellungspolitik ........................................................................80<br />

2.2.8. Neue Wege für Jungs – Ressort 2: Genderpolitik .................................................82<br />

3. VEREINBARKEIT VON ALLEN LEBENSBEREICHEN:<br />

K<strong>in</strong>derbetreuung / Öffnungszeiten / Ehrenamt /<br />

politisches Engagement / Freizeitaktivitäten ......................................................85<br />

3.1. TARIFVERTRAGLICHE REGELUNGEN ..........................................................87<br />

A. EXISTIERENDE TARIFVERTRÄGE ............................................................87<br />

3.1.1. Förderung der Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern –<br />

Manteltarifvertrag – Arbeitgeberverband der Deutschen Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken e. V. – Fachbereich 1: F<strong>in</strong>anzdienstleistungen .....................87<br />

III<br />

VEREINBARKEIT INHALT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

5<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

6<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

INHALT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

3.1.2. »Förderung der besseren Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf« –<br />

Anlage zum TKT – Technikerkrankenkasse – Ressort: Fachbereich 4:<br />

Sozialversicherung ..............................................................................................89<br />

3.1.3. Tarifvertrag Vere<strong>in</strong>barkeit Beruf und Familie – IBM: Ressort 15:<br />

Fachbereich 9: Telekommunikation, Informationstechnologie,<br />

Datenverarbeitung ..............................................................................................91<br />

3.1.4. Tarifvertrag über Telearbeit bei der T-Systems Bus<strong>in</strong>ess Services GmbH –<br />

Ressort 15: Fachbereich 9: Telekommunikation, Informationstechnologie,<br />

Datenverarbeitung ..............................................................................................94<br />

3.2. BETRIEBSVEREINBARUNGEN .......................................................................96<br />

3.2.1. Betriebsvere<strong>in</strong>barung »betriebliche K<strong>in</strong>dertagesstätte« –<br />

Ressort 15: Fachbereich 9: Telekommunikation, Informationstechnologie,<br />

Datenverarbeitung ..............................................................................................96<br />

3.2.2. Betriebsvere<strong>in</strong>barung zur »Chancengleichheit von Frauen und Männern«<br />

bei e<strong>in</strong>er Fluggesellschaft – Ressort 17: Fachbereich 11: Verkehr ..........................98<br />

3.2.3. Betriebsvere<strong>in</strong>barung »Familienzeit« bei e<strong>in</strong>er Fluggesellschaft –<br />

Ressort 17 – Fachbereich 11: Verkehr ................................................................100<br />

3.2.4. Gesamtbetriebsvere<strong>in</strong>barung zur »besseren Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie<br />

und Beruf« bei e<strong>in</strong>er Kaufhauskette – Ressort 2: Fachbereich Handel .................103<br />

3.3. PROJEKTE UND THEMENSCHWERPUNKTE ...............................................105<br />

A. VER.DI-POSITIONEN ...............................................................................105<br />

3.3.1. <strong>Die</strong> Auswirkungen des möglichen Pfl egezeitgesetzes – Ressort 2:<br />

Frauen und Gleichstellung .................................................................................105<br />

3.3.2. Themenfeld Sozialraumorientierung <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe –<br />

Ressort 13: Fachbereich 7: Geme<strong>in</strong>den, Sozial, K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe .............108<br />

3.3.3. Themenfeld »K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d unsere Zukunft« – Ressort 1: Wirtschaftspolitik ..........111<br />

B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN VOR ORT ZU VERBESSERN ......114<br />

3.3.4. Sozialer Dialog <strong>in</strong> der Energiewirtschaft: Projekt<br />

»Equal Opportunity and Diversity«: Werkzeugbox und Best Practice<br />

Beispiele – Ressort 8: Fachbereich 2: Ver- und Entsorgung .................................114<br />

3.3.5. Kampagne »Zeitfragen s<strong>in</strong>d Streitfragen« –<br />

Ressort 2: Frauen und Gleichstellung .................................................................117


3.3.6. Lokale Bündnisse für Familien – Ressort 2: Frauen- und Gleichstellungspolitik .......120<br />

3.3.7. Projekt »Auch Männer haben e<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>barkeitsproblem« –<br />

Ressort 2: Bereich Genderpolitik ........................................................................122<br />

3.3.8 Betriebs- und Personalräte als Akteure familienbewusster<br />

Personalpolitik – Ressort 2: Bereich Genderpolitik ..............................................125<br />

3.3.8. »In balance: gutes leben – gute arbeit« –<br />

Ressort 2: Bereich Genderpolitik ........................................................................127<br />

3.3.9. Campus der Zukunft – Ressort 11 – Fachbereich 5: Bildung,<br />

Wissenschaft, Forschung ...................................................................................130<br />

4. ARBEITSPLATZQUALITÄT:<br />

Gesundheitsprävention / Arbeitsplatzbed<strong>in</strong>gungen .........................................133<br />

4.1. TARIFVERTRAGLICHE REGELUNGEN ........................................................135<br />

A. EXISTIERENDE TARIFVERTRÄGE ..........................................................135<br />

4.1.1. Tarifvertragsentwurf »Gesundheitsschutz im Bankgewerbe« –<br />

Ressort 7: Fachbereich 1: F<strong>in</strong>anzdienstleistungen ...............................................135<br />

4.1.2. Tarifvertrag über die Gewährung von Leistungsprämien im Bereich<br />

des KAV NW – Ressort 16: Fachbereich 6: Bund und Länder ..............................138<br />

B. TARIFPOLITISCHE GRUNDSÄTZE ..........................................................140<br />

4.1.3. Grundsätze zur tarifl ichen Regelung von Leistungsdifferenzierung –<br />

Ressort 2: Tarifpolitische Grundsätze .................................................................140<br />

4.2. BETRIEBSVEREINBARUNGEN .....................................................................143<br />

4.2.1. Betriebsvere<strong>in</strong>barung »psychische Gefährdungsbeurteilung« –<br />

Ressort 7: Fachbereich 1: F<strong>in</strong>anzdienstleistungen ...............................................143<br />

4.3. PROJEKTE UND THEMENSCHWERPUNKTE ...............................................145<br />

A. VER.DI-POSITIONEN ...............................................................................145<br />

4.3.1. Themenfeld »Gesundheitsreform« – Ressort 9: Fachbereich 3:<br />

Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste, Wohlfahrt und Kirchen .........................................145<br />

4.3.2. Themenfeld »Bürgerversicherung« – Ressort 9: Fachbereich 3:<br />

Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste, Wohlfahrt und Kirchen .........................................148<br />

III<br />

VEREINBARKEIT INHALT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

7<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

8<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

EINLEITUNG<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

4.3.3. Neue Maßstäbe für humane Arbeit <strong>in</strong> Call-Centern /<br />

soziales Benchmark<strong>in</strong>g – soziale Gestaltung der Arbeit <strong>in</strong> Call-Centern<br />

Ressort 4: Innovations- und Technologiepolitik ..................................................151<br />

B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN VOR ORT ZU VERBESSERN ......153<br />

4.3.4. Implementierung des »DGB – Index – Gute Arbeit« <strong>in</strong>nerhalb von ver.di –<br />

Ressort 4: Innovations- und Technologiepolitik ..................................................153<br />

4.3.5. Initiative »faire Arbeit« –<br />

Ressort 7: Fachbereich 1: F<strong>in</strong>anzdienstleistungen ...............................................155<br />

4.3.6. Kampagne »Soziale Arbeit ist uns was wert –<br />

Gutes Geld für gute Arbeit« – Ressort 9: Fachbereich 3:<br />

Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste, Wohlfahrt, Kirchen ...............................................157<br />

4.3.7. Initiative »Ich b<strong>in</strong> mehr wert« – Ressort 15: Fachbereich 9:<br />

Telekommunikation, Informationstechnologie, Datenverarbeitung .....................161<br />

4.3.8. Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> Discountern –<br />

Ressort 2: Fachbereich 12: Handel, BFG, E<strong>in</strong>zelhandel .......................................163<br />

4.3.9. Gesundheitsschutz im Handel – Ressort 2: Fachbereich 12:<br />

Handel, BFG, E<strong>in</strong>zelhandel ................................................................................166<br />

4.3.10. Themenfeld »Personalentwicklung <strong>in</strong> Kommunen« – Ressort 13:<br />

Fachbereich 7: Geme<strong>in</strong>den, Sozial-, K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe .............................169<br />

4.3.11. Netzwerk br-aktiv für mehr Chancengleichheit im Betrieb –<br />

Ressort 2: Frauen- und Gleichstellungspolitik .....................................................172<br />

5. EXISTENZSICHERUNG:<br />

Dase<strong>in</strong>sfürsorge / M<strong>in</strong>destlohn / Arbeitsplatzsicherung ....................................175<br />

5.1. TARIFVERTRAGLICHE REGELUNGEN ........................................................177<br />

A. VORHANDENE TARIFVERTRÄGE ...........................................................177<br />

5.1.1. Entwurf e<strong>in</strong>es Branchentarifvertrages über M<strong>in</strong>deststandards <strong>in</strong> der<br />

Weiterbildungsbranche – Ressort 11: Fachbereich 5: Bildung,<br />

Wissenschaft, Forschung ...................................................................................177<br />

5.1.2. Tarifvertrag »Altersversorgung für Redakteure <strong>in</strong> Tageszeitungen + Zeitschriften<br />

sowie Nachrichtenagenturen« – Ressort 14: FB 8: Medien, Kunst und Industrie .......179


5.1.3 Tarifvertrag »Zukunftsfonds – Medien, Druck und Papier« – Ressort 14:<br />

Fachbereich 8: Medien, Kunst und Industrie ......................................................181<br />

5.1.4. Grundsätze und Empfehlungen zum Umgang mit ger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigten<br />

<strong>in</strong> Tarifverträgen – Ressort 2: Tarifpolitische Grundsätze .....................................183<br />

5.2. PROJEKTE UND THEMENSCHWERPUNKTE ...............................................186<br />

A. VER.DI POSITIONEN ...............................................................................186<br />

5.2.1. Kampagne M<strong>in</strong>destlohn – u. a. Ressort 2: Tarifpolitische Grundsätze .................186<br />

5.2.2. Aktivitäten zur E<strong>in</strong>beziehung »Solo-Selbstständiger« <strong>in</strong> die sozialen<br />

Sicherungssysteme – Ressort 14: Freie und Selbstständige .................................189<br />

Literatur .......................................................................................................................192<br />

Fussnoten ....................................................................................................................196<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

EINLEITUNG<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

9<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

EINLEITUNG<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

10<br />

ZUM UMGANG MIT DEM HANDBUCH<br />

Das vorliegende Handbuch wurde im Rahmen des Projektes »<strong>in</strong> balance: gutes leben –<br />

gute arbeit« zusammengestellt. Es bietet e<strong>in</strong>en Überblick über Aktivitäten von ver.di, die zu<br />

e<strong>in</strong>er Verbesserung der Arbeits- und Lebensbed<strong>in</strong>gungen beitragen sollen. In diesem<br />

Zusammenhang werden oft die Schlagwörter »Vere<strong>in</strong>barkeit« oder »Work-Life-<strong>Balance</strong>«<br />

verwendet. Doch wie stehen diese mit der Absicht <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung, die Arbeits- und Lebensbed<strong>in</strong>gungen<br />

von Frauen und Männern zu verbessern?<br />

Das Handbuch bietet e<strong>in</strong>e praktische Handlungshilfe. Es werden Wege aufgezeigt, die<br />

dazu beitragen sollen e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Zufriedenheit zwischen den Anforderungen des<br />

Erwerbslebens und der persönlichen Lebenswelt zu ermöglichen. Was ver.di <strong>in</strong> diesem<br />

Zusammenhang leistet, war bisher nur unzureichend bekannt. <strong>Die</strong>ses Handbuch soll e<strong>in</strong>en<br />

Beitrag leisten, um dies zu ändern.<br />

Zunächst sollen Mitglieder der Interessenvertretung und <strong>in</strong>teressierte Frauen und<br />

Männer über die Aktivitäten von ver.di im Bereich der »Work-Life-<strong>Balance</strong>« <strong>in</strong>formiert<br />

werden. Da sich jedoch aus den unterschiedlichen Lebens- und Arbeitssituationen verschiedene<br />

Fragestellungen ergeben, ist das Handbuch im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>es Nachschlagewerkes<br />

aufgebaut. Damit soll zugleich dem Wunsch Rechnung getragen werden, die Informationen<br />

schnell und bedürfnisorientiert zugänglich zu machen.<br />

WEN<strong>IG</strong>ER LEBEN – MEHR ERWERBSARBEIT?<br />

<strong>Die</strong> Inhalte des Handbuches beziehen sich primär auf arbeitsweltliche Themen. Der<br />

Aspekt des Lebens sche<strong>in</strong>t <strong>in</strong> diesem Zusammenhang nicht ausreichend berücksichtigt.<br />

<strong>Die</strong>s hat se<strong>in</strong>e Gründe. Im Verlauf des Projektes und der damit e<strong>in</strong>hergehenden Diskussion<br />

wurde immer wieder von Praktiker<strong>in</strong>nen und Praktikern darauf verwiesen, dass Gewerkschaften<br />

sich nur begrenzt <strong>in</strong> das Privatleben e<strong>in</strong>mischen sollten. Den E<strong>in</strong>zelnen soll nicht<br />

vorgeschrieben werden, wie ihr Leben auszusehen hat. Gewerkschaften sollten vielmehr<br />

dafür Sorge tragen, dass Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen geschaffen werden, die e<strong>in</strong> Leben außerhalb<br />

der Arbeit ermöglichen. <strong>Die</strong> Erwerbszentrierung dieses Handbuches erklärt sich aus der<br />

Tatsache, dass ver.di die Interessen von Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmern


(e<strong>in</strong>schließlich der Erwerbslosen) vertritt. Das bedeutet jedoch nicht, dass der Aspekt Leben<br />

nicht berücksichtigt wird. Es geht darum, mit den verfügbaren Mitteln dafür zu sorgen, dass<br />

Frauen und Männer ausreichend Raum und Möglichkeiten haben, ihr Leben außerhalb des<br />

Erwerbslebens nach ihren Maßstäben zu gestalten. Aus diesem Grund kümmert sich ver.di<br />

um mehr, als nur um die Verbesserung der Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen. Fragen der sozialen Absicherung,<br />

Bildung sowie die Gesundheitspolitik s<strong>in</strong>d ebenso Bestandteil der Bemühungen.<br />

AUFBAU UND STRUKTUR DES NACHSCHLAGEWERKS<br />

Über den Charakter des Nachschlagewerks h<strong>in</strong>aus erfolgt der formale Aufbau des<br />

Handbuches im S<strong>in</strong>ne e<strong>in</strong>er Aufl istung aller Aktivitäten von ver.di. Gegenstände der<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzungen s<strong>in</strong>d zum e<strong>in</strong>en Tarifverträge und Betriebsvere<strong>in</strong>barungen, zum anderen<br />

Kampagnen / Projekte, sowie Themenschwerpunkte die von ver.di <strong>in</strong> den entsprechenden<br />

Zusammenhängen grundsätzlich vertreten werden.<br />

Pr<strong>in</strong>zipiell fi nden diese Aktivitäten <strong>in</strong> fünf Handlungsfeldern statt:<br />

Arbeitszeit: Gestaltung / Verteilung / Lage<br />

Entwicklungschancen: Ausbildung / Weiterbildung / Wiedere<strong>in</strong>stieg<br />

Vere<strong>in</strong>barkeit von allen Lebensbereichen: K<strong>in</strong>derbetreuung / Öffnungszeit von Behörden,<br />

Geschäften, Institutionen / Ehrenamt /<br />

Freizeitaktivitäten<br />

Arbeitsplatzqualität: Gesundheitsprävention, Arbeitsplatzbed<strong>in</strong>gungen<br />

Existenzsicherung: Dase<strong>in</strong>sfürsorge / M<strong>in</strong>destlohn /<br />

Arbeitsplatzsicherung<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

EINLEITUNG<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

11<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

EINLEITUNG<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

12<br />

<strong>Die</strong> Grundstruktur des Handbuches bilden diese fünf Handlungsfelder. Jedem ist e<strong>in</strong><br />

eigenes Kapitel gewidmet. In diesen werden die e<strong>in</strong>zelnen Tarifverträge, Betriebsvere<strong>in</strong>barungen<br />

und Projekte vorgestellt werden.<br />

Jedes Kapitel folgt der gleichen Struktur:<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n werden die Tarifverträge und vorhandene Betriebsvere<strong>in</strong>barungen vorgestellt.<br />

Dann folgen Grundsätze zu tarifl ichen Regelungen und e<strong>in</strong>e Beschreibung der Projekte<br />

/ Kampagnen bzw. Themenschwerpunkte.<br />

Zusätzlich zu den Tarifverträgen wurden tarifpolitische Grundsätze mit aufgenommen.<br />

Dabei handelt es sich um M<strong>in</strong>destanforderungen bzw. Standards, die tarifl iche Regelungen<br />

be<strong>in</strong>halten müssen. <strong>Die</strong> Projekte / Kampagnen und Themenschwerpunkte siedeln sich auf<br />

zwei Ebenen an:<br />

Als erste ist die theoretische Ebene zu nennen. Zahlreiche Projekte und Kampagnen behandeln<br />

Themen, die dazu beitragen sollen, ver.di zunächst als gesellschaftspolitische Akteur<strong>in</strong><br />

zu etablieren. Das bedeutet, dass ver.di <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen politischen Feldern zu aktuellen<br />

Themen, wie Bildung oder Gesundheit, Positionen erarbeitet und nach außen vertritt.<br />

<strong>Die</strong>se Aktivitäten werden im Handbuch unter der Überschrift »ver.di Positionen« vorgestellt.<br />

<strong>Die</strong> zweite Ebene umfasst konkrete Unterstützungshilfen bzw. Aktivitäten zur Umsetzung<br />

<strong>in</strong> die Praxis. Deshalb werden diese Aktivitäten unter der Überschrift »Das leistet ver.di,<br />

um die Bed<strong>in</strong>gungen vor Ort zu verbessern« vorgestellt.


STRUKTUR DER EINZELNEN BERICHTE<br />

<strong>Die</strong> Berichte zu den unterschiedlichen Aktivitäten s<strong>in</strong>d ebenfalls durchgängig nach dem<br />

gleichen Muster aufgebaut. Um e<strong>in</strong>en schnellen und kompakten Überblick zu gewährleisten,<br />

s<strong>in</strong>d sie <strong>in</strong> drei Unterpunkte aufgeteilt:<br />

WORUM GEHT ES<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

An der Struktur der e<strong>in</strong>zelnen Berichte ist auch die eigentliche Motivation dieses<br />

Handbuches zu erkennen. Es geht nicht darum, e<strong>in</strong> Patentrezeptbuch zur Verfügung zu<br />

stellen. Vielmehr sollen die unterschiedlichen Möglichkeiten für e<strong>in</strong>e aktive Gestaltung der<br />

Arbeits- und Lebensbed<strong>in</strong>gungen durch die Menschen <strong>in</strong> den Betrieben und E<strong>in</strong>richtungen<br />

aufgezeigt werden. Wir gehen davon aus, dass Mitglieder der Interessenvertretung sowie<br />

<strong>in</strong>teressierte Praktiker<strong>in</strong>nen und Praktiker die eigentlichen Expert<strong>in</strong>nen und Experten s<strong>in</strong>d.<br />

INTENTION UND ZIELE<br />

Wir wollen nicht belehren oder aufzeigen, wie es besser geht. Vielmehr besteht das Ziel<br />

dar<strong>in</strong>, zu <strong>in</strong>formieren und Unterstützung zu bieten, sowie die Möglichkeit zu eröffnen, über<br />

den Tellerrand h<strong>in</strong>aus zu schauen. Das Handbuch soll also auch die Suche nach Lösungen,<br />

Anregungen und praktischen Beispielen im Alltag der Interessensvertretung erleichtern und<br />

e<strong>in</strong>en aktiven Diskussions- und Gestaltungsprozess fördern.<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

EINLEITUNG<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

13<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

EINLEITUNG<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

14


1. ARBEITSZEIT<br />

Gestaltung / Verteilung / Lage<br />

<strong>Die</strong> Verfügung über Arbeitszeit ist deshalb von zentraler Bedeutung, weil sie die Rolle<br />

e<strong>in</strong>es Scharniers zwischen Erwerbsarbeit und Leben darstellt. Das bedeutet, dass die<br />

Regelung der Arbeitszeit bestimmend für die Frage ist, <strong>in</strong> welchem Verhältnis Erwerbsarbeit<br />

und Leben zue<strong>in</strong>anderstehen. <strong>Die</strong> zum Thema Arbeitszeit von ver.di vorzustellenden<br />

Aktivitäten beziehen sich hauptsächlich auf die Dauer der Wochenarbeitszeit, die Verteilung<br />

sowie deren Lage (bspw. Regelungen für Nachtarbeit).<br />

ARBEITSZEIT VERKÜRZEN<br />

Was die Dauer der wöchentlichen Arbeitszeit angeht, so lässt sich generell das Bestreben<br />

erkennen, e<strong>in</strong>e Arbeitszeit von unter 40 Stunden pro Woche zu erhalten. <strong>Die</strong> gewerkschaftliche<br />

Forderung nach e<strong>in</strong>er 35-Stunden-Woche ließ sich jedoch <strong>in</strong> den letzten Jahren immer<br />

weniger durchsetzen. Kollektive Arbeitszeitverkürzungen bilden zurzeit eher die Ausnahme.<br />

Wenn Arbeitszeit verkürzt wird, dann s<strong>in</strong>d diese Maßnahmen <strong>in</strong> der Regel mit Lohnkürzungen<br />

verbunden.<br />

In diesem Kapitel werden daher u. a. tarifl iche Regelungen vorgestellt, die – gemäß<br />

gewerkschaftlichen Forderungen – Arbeitszeitverkürzungen im Umfang e<strong>in</strong>er 31-Stunden-<br />

Woche be<strong>in</strong>halten. Allerd<strong>in</strong>gs s<strong>in</strong>d auch diese Regelungen immer mit weniger Lohn<br />

verbunden.<br />

FLEXIBLE ARBEITSZEITEN GESTALTEN<br />

In den letzten Jahren wurde verstärkt Arbeitszeit fl exibilisiert. <strong>Die</strong>se Tendenz lässt sich<br />

auch <strong>in</strong> den Tarifverträgen und Betriebs- / <strong>Die</strong>nstvere<strong>in</strong>barungen erkennen. Allgeme<strong>in</strong><br />

versucht ver.di <strong>in</strong> diesem Zusammenhang dafür zu sorgen, dass durch e<strong>in</strong>e Flexibilisierung<br />

von Arbeitszeit ke<strong>in</strong>e Nachteile für die Beschäftigten entstehen. In der Flexibilisierung von<br />

Arbeitszeiten wird – trotz erheblicher Vorbehalte – auch die Möglichkeit für mehr Zeit-<br />

Souveränität gesehen.<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

15<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

16<br />

In diesem Zusammenhang versucht ver.di, die Vorteile, die sich aus der Flexibilisierung<br />

von Arbeitszeit ergeben, für die Beschäftigten nutzbar zu machen. In den Mittelpunkt<br />

gewerkschaftlicher Ause<strong>in</strong>andersetzung rücken dabei besonders zwei Systeme zur Regelung<br />

von Arbeitszeit: Vertrauensarbeitszeit und Arbeitszeitkonten.<br />

Vertrauensarbeitszeit hält verstärkt E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> alle Betrieben und E<strong>in</strong>richtungen. Dabei<br />

handelt es sich um den Verzicht auf e<strong>in</strong>e Kontrolle der Arbeitszeit durch die Arbeitgeber<strong>in</strong><br />

/ den Arbeitgeber. Das heißt, dass die Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit<br />

selbst überprüfen und zudem die Verantwortung für das Arbeitsergebnis übernehmen.<br />

E<strong>in</strong>e zusätzliche Regulierung der nun selbst bestimmten Arbeitszeit kann darüber h<strong>in</strong>aus<br />

durch Arbeitszeitkonten erfolgen. Sie dienen als Instrument, um die Zeitspanne zwischen<br />

tatsächlich geleisteter Arbeitszeit und vere<strong>in</strong>barter<br />

Arbeitszeit zu dokumentieren. Es<br />

gibt unterschiedliche Formen und Ausprägungen<br />

des Arbeitszeitkontensystems. E<strong>in</strong>es<br />

der Hauptmerkmale liegt <strong>in</strong> der Zeitspanne,<br />

die durch das Konto erfasst wird. So gibt es<br />

Wochenarbeitszeit, Jahresarbeitszeit oder<br />

Langzeitkonten. Durch e<strong>in</strong> Ampelpr<strong>in</strong>zip<br />

wird von gewerkschaftlicher Seite versucht,<br />

e<strong>in</strong>e übermäßige Anhäufung von M<strong>in</strong>usoder<br />

Plusstunden zu vermeiden.<br />

UNSOZIALE ZEITEN EINSCHRÄNKEN<br />

Nachtarbeit sowie Sonntagsarbeit<br />

werden zunehmend auch <strong>in</strong> Branchen<br />

e<strong>in</strong>gefordert, <strong>in</strong> denen dies bislang unüblich<br />

war. So besteht bspw. durch die Neuregelung<br />

des Ladenschlusses die Möglichkeit,<br />

Nacht- und Sonntagsarbeit e<strong>in</strong>zuführen.<br />

Hier tritt ver.di dafür e<strong>in</strong>, dass Sonntagsarbeit<br />

im Handel vermieden wird, und<br />

Nachtarbeit so weit wie möglich e<strong>in</strong>geschränkt<br />

wird. In diesen Fällen kommen<br />

e<strong>in</strong>erseits tarifl iche Regelungen und<br />

Betriebsvere<strong>in</strong>barungen zum Tragen;


andererseits jedoch auch Kampagnen und Allianzen gegen Sonntagsarbeit und die Ausweitung<br />

der Ladenöffnungszeiten.<br />

<strong>Die</strong> Bestrebungen von ver.di beschränken sich hier dennoch nicht alle<strong>in</strong> auf den Handel.<br />

<strong>Die</strong>ser kann vielmehr als e<strong>in</strong> Beispiel für das Bemühen von ver.di begriffen werden, e<strong>in</strong>e<br />

Regulierung der Arbeitszeit im S<strong>in</strong>ne der Beschäftigten <strong>in</strong> allen Bereichen durchzusetzen.<br />

ARBEITSZEIT NEU DENKEN<br />

In diesem Zusammenhang erfolgt e<strong>in</strong>e Ause<strong>in</strong>andersetzung mit Beschäftigungskonzepten,<br />

<strong>in</strong> denen Arbeitszeit fl exibel über den gesamten Lebensverlauf verteilt werden kann. Im<br />

Zuge dieser Konzepte widmet sich ver.di auch der Frage nach e<strong>in</strong>er neuen Gewichtung von<br />

Formen der Beschäftigung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em fortgeschrittenen Lebensalter.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Problematik besteht <strong>in</strong> der allgeme<strong>in</strong>en Sensibilisierung im Umgang mit<br />

Zeit. <strong>Die</strong> Beschäftigten sollen nicht nur über ihre Rechte im Umgang mit Arbeitszeit<br />

aufgeklärt werden. Sie sollen auch dazu befähigt werden, Grenzen zu ziehen, wenn sie mit<br />

e<strong>in</strong>er Ausweitung ihrer Arbeitszeit konfrontiert werden.<br />

FAZIT<br />

Generell gilt beim Thema Arbeitszeit: Weniger ist mehr. Nach wie vor bemüht sich<br />

ver.di nicht nur darum, Arbeitszeit zu verr<strong>in</strong>gern, sondern zugleich auch den Umfang und<br />

die Lage von Schichtdienst so zu gestalten, dass weder e<strong>in</strong>e Gesundheitsgefährdung für<br />

Beschäftigte auftritt, noch dass ihre persönliche Lebensgestaltung bee<strong>in</strong>trächtigt wird.<br />

Flexible Arbeitszeiten stellen nur dann e<strong>in</strong>en Zugew<strong>in</strong>n dar, wenn mit ihnen nicht die völlige<br />

Entgrenzung von Arbeitszeit verbunden ist. Weiterh<strong>in</strong> gilt die Faustregel: je weniger<br />

unsoziale Arbeitszeiten (Nachtarbeit, Spr<strong>in</strong>gere<strong>in</strong>sätze, geteilter <strong>Die</strong>nst), umso besser.<br />

Im Folgenden werden die e<strong>in</strong>zelnen Aktivitäten zur Arbeitszeit vorgestellt.<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

17<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

18<br />

1.1. TARIFVERTRAGLICHE REGELUNGEN<br />

A. EXISTIERENDE TARIFVERTRÄGE<br />

1.1.1. »Schwerpunkt beschäftigungssichernde Arbeitszeitverkürzung« –<br />

Man teltarifvertrag Arbeitgeberverband der Deutschen Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken e. V. – Ressort 7: Fachbereich 1: F<strong>in</strong>anzdienstleistungen<br />

WORUM GEHT ES<br />

Der Manteltarifvertrag der deutschen Volksbanken be<strong>in</strong>haltet zwei Regelungen, die<br />

h<strong>in</strong>sichtlich e<strong>in</strong>er Verbesserung der Arbeits- und Lebensbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong>teressant s<strong>in</strong>d. Zum<br />

e<strong>in</strong>en besteht die Möglichkeit e<strong>in</strong>er Arbeitszeitverkürzung, die allerd<strong>in</strong>gs <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er<br />

Öffnungsklausel existiert und vorrangig der Beschäftigungssicherung dient. Zum anderen<br />

be<strong>in</strong>haltet § 9 dieses Vertrages u. a. Regelungen zur Förderung der Chancengleichheit<br />

zwischen Männern und Frauen und Regelungen zur Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf.<br />

Der zuletzt genannte Aspekt wird im dritten Kapitel der Handlungshilfe vorgestellt.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Bei der freiwilligen Arbeitszeitverkürzung muss darauf h<strong>in</strong>gewiesen werden, dass<br />

diese Maßnahme aufgrund e<strong>in</strong>er verschlechterten betrieblichen Situation e<strong>in</strong>gerichtet


wurde. Sie dient hauptsächlich der Beschäftigungssicherung. <strong>Die</strong>se Maßnahme kann<br />

aber dennoch zu mehr Zeit-Souveränität für die Beschäftigten führen. E<strong>in</strong>e Arbeitszeitverkürzung<br />

bietet hier für die Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer bzw. e<strong>in</strong>zelnen Abteilungen<br />

oder ganzen Betriebsteilen die Möglichkeit, die wöchentliche Arbeitszeit auf<br />

bis zu 31 Stunden zu reduzieren. Bezüge und sonstige Leistungen werden entsprechend<br />

der reduzierten Stundenanzahl gekürzt. Ab dem ersten Januar erhalten Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter, die ihre Arbeitszeit reduzieren, e<strong>in</strong>en fi nanziellen Ausgleich für die<br />

verkürzte Arbeitszeit. <strong>Die</strong>ser beträgt 20 Prozent des zugehörigen Stundensatzes. 1<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich F<strong>in</strong>anzdienstleistungen<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial :<br />

Lesenswertes zur beschäftigungssichernden Arbeitszeitverkürzung<br />

Richter, Gotz / Schneck<strong>in</strong>g, Wolfgang / Spitzley, Helmut: Beschäftigungssicherung durch<br />

betriebliche Arbeitszeitverkürzung. Soziale Voraussetzungen und Folgen an betriebliche<br />

Anwendung beschäftigungssichernder Flächentarifverträge, Bremen 2001,<br />

Internet: www.zwe.uni-bremen.de<br />

Promberger, Markus: Das VW-Modell und se<strong>in</strong>e Nachfolger. Pioniere e<strong>in</strong>er neuartigen<br />

Beschäftigungspolitik, München 2002<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

19<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

20<br />

A. EXISTIERENDE TARIFVERTRÄGE<br />

1.1.2. Schwerpunkt »flexible Arbeitszeit« – Haustarifvertrag<br />

Transaktions<strong>in</strong>stitut für Zahlungsverkehrsdienstleistungen AG<br />

Ressort 7: Fachbereich 1: F<strong>in</strong>anzdienstleistungen<br />

WORUM GEHT ES<br />

Durch den Haustarifvertrag des Transaktions<strong>in</strong>stitutes für Zahlungsverkehrsdienstleistungen<br />

werden fl exible Arbeitszeiten als neue Arbeitszeitregelungsform e<strong>in</strong>geführt. Flexible<br />

Arbeitszeiten können durchaus zu e<strong>in</strong>em besseren Verhältnis zwischen Berufs- und Privatleben<br />

führen. Allerd<strong>in</strong>gs tragen sie <strong>in</strong> der tatsächlichen Praxis eher dazu bei, dass die Belastung<br />

der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter zunimmt. Damit diese Form der Arbeitszeit nicht<br />

zu e<strong>in</strong>em Arbeiten ohne Ende führt, wird bspw. <strong>in</strong> diesem Tarifvertrag e<strong>in</strong> Ampelpr<strong>in</strong>zip<br />

vorgeschrieben.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Generell soll e<strong>in</strong> fl exibles Arbeitszeitsystem den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern<br />

die Möglichkeit geben ihre Arbeitszeit autonomer zu gestalten. Dabei s<strong>in</strong>d folgende<br />

Eckpunkte zu berücksichtigen:<br />

<strong>Die</strong> Arbeitszeit kann <strong>in</strong> dem Zeitrahmen von Montag bis Freitag von 6:00 bis 20:00<br />

Uhr abgeleistet werden. Sie wird elektronisch erfasst. Innerhalb dieses Zeitrahmens<br />

können die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter ihre Arbeitszeit weitgehend selbst organisieren.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs müssen betriebliche Belange und Erfordernisse berücksichtigt<br />

werden. Zudem muss die tatsächliche Arbeitszeit mit dem Team und evtl. mit der Führungskraft<br />

abgesprochen werden. Aus dr<strong>in</strong>genden betrieblichen Gründen kann die<br />

frei verfügte Arbeitszeitgestaltung von der Führungskraft e<strong>in</strong>geschränkt werden.<br />

Für alle Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter wird e<strong>in</strong> Arbeitszeitkonto e<strong>in</strong>gerichtet, auf<br />

dem diese im Rahmen der fl exiblen Arbeitszeit Plus- oder M<strong>in</strong>usstunden aufbauen<br />

können. Das Arbeitszeitkonto befi ndet sich <strong>in</strong> der grünen Phase, wenn entweder bis<br />

zu m<strong>in</strong>us 30 Stunden oder plus 30 Stunden entstanden s<strong>in</strong>d. Es geht <strong>in</strong> die gelbe Phase<br />

über, wenn mehr als 30 bis 70 Plusstunden erreicht worden s<strong>in</strong>d. Bei mehr als 30<br />

M<strong>in</strong>usstunden bzw. mehr als 70 Plusstunden wird die rote Phase erreicht.


Innerhalb der grünen Phase können die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter die Regulierung<br />

der Arbeitszeit selbstständig vornehmen. Sobald die gelbe Phase erreicht<br />

wird, muss e<strong>in</strong>e Besprechung zwischen der / den Beschäftigten und der Führungskraft<br />

bezüglich der Rückführung des Kontos <strong>in</strong> die grüne Phase stattfi nden.<br />

Bei der roten Phase muss e<strong>in</strong>e schriftliche Vere<strong>in</strong>barung zwischen Beschäftigter / n getroffen<br />

werden, <strong>in</strong> der geregelt wird, wie das Zeitkonto <strong>in</strong>nerhalb von drei Monaten<br />

wieder <strong>in</strong> den grünen Bereich überführt wird. <strong>Die</strong> Personalabteilung und der zuständige<br />

Betriebsrat erhalten e<strong>in</strong>e Kopie dieser Vere<strong>in</strong>barung. 2<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich F<strong>in</strong>anzdienstleistungen<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial Buch-Tipps<br />

Hamm, Ingo: Arbeitszeitkonten. Schwerpunkte der Betriebsratsarbeit,<br />

Frankfurt am Ma<strong>in</strong> 2003<br />

Lorenz, Frank / Schneider, Günter (Hrsg.): Vertrauensarbeitszeit, Arbeitszeitkonten,<br />

Flexi-Modelle, Konzepte und betriebliche Praxis, Hamburg 2005<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

21<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

22<br />

A. EXISTIERENDE TARIFVERTRÄGE<br />

1.1.3. »Spezielle Arbeitszeitregelungen« – Manteltarifvertrag<br />

Hauptverband Papier, Pappe und kunststoffverarbeitende<br />

Industrie (HPV) sowie <strong>IG</strong> Medien<br />

Ressort 14: Fachbereich 8: Medien, Kunst und Industrie<br />

WORUM GEHT ES<br />

Der Manteltarifvertrag für die gewerblichen Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer <strong>in</strong><br />

der Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie be<strong>in</strong>haltet unter anderen,<br />

spezielle Arbeitszeitregelungen. Bei diesem Vertrag handelt es sich um e<strong>in</strong>e kollektive<br />

Arbeitszeitreduzierung von 36 auf 35 Stunden <strong>in</strong> der Woche; jedoch bei vollem Tariflohnausgleich.<br />

<strong>Die</strong>se Fassung ist seit dem 1. April 1998 gültig.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Allgeme<strong>in</strong> wurde festgelegt, dass die Arbeitszeit auf fünf Tage <strong>in</strong> der Woche zu verteilen<br />

sei. In dem beschriebenen Fall von Montag bis Freitag. Wenn <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>zelner<br />

Betriebe also drei oder mehr Schichten anfallen, besteht die Möglichkeit die wöchentliche<br />

Arbeitszeit <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Zeitraums fl exibel von bis zu 52 Wochen zu verteilen.<br />

Das heißt, dass Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter sowohl mehr als auch weniger als<br />

36 / 35 Stunden <strong>in</strong> der Woche arbeiten können. Es muss allerd<strong>in</strong>gs gewährleistet se<strong>in</strong>,<br />

dass sie <strong>in</strong>nerhalb des oben genannten Zeitraums ihre tarifl ich vere<strong>in</strong>barte Arbeitszeit<br />

e<strong>in</strong>halten bzw. nicht überschreiten.<br />

Bei der fl exiblen Gestaltung der Arbeitszeit muss darauf geachtet werden, dass zwei<br />

arbeitsfreie Tage pro Woche zur Verfügung stehen und dass die tägliche Arbeitszeit maximal<br />

10 Stunden beträgt. Zudem darf die regelmäßige Arbeitszeit an Samstagen nicht<br />

länger als bis 14:00 Uhr andauern. Pr<strong>in</strong>zipiell ist Samstagsarbeit freiwillig. 3<br />

Wenn an Samstagen gearbeitet wird, erhalten die Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer<br />

folgende Zuschläge: jeweils 25 Prozent für die ersten vier Stunden sowie 30 Prozent<br />

für jede weitere Stunde. Auf Wunsch der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter können<br />

diese Zuschläge auch <strong>in</strong> Zeitguthaben umgewandelt werden. Durch die Verkürzung der<br />

wöchentlichen Arbeitszeit erhalten die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter zusätzliche<br />

freie Zeitanteile. <strong>Die</strong>se können wie folgt genutzt werden:


Unter der Woche<br />

Bezahlte Freistellung <strong>in</strong> Stunden, die <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es Quartals, Halbjahres<br />

oder Jahres ausgezahlt werden,<br />

Freistellung <strong>in</strong> Tagen oder<br />

Es kann auch e<strong>in</strong>e Komb<strong>in</strong>ation aus b+c gewählt werden. 4<br />

Vere<strong>in</strong>barkeitsorientierte Regelung von Arbeitszeiten<br />

In diesem Tarifvertrag wurde festgeschrieben, dass es den Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und<br />

Arbeitnehmern unter Berücksichtigung der betrieblichen Möglichkeiten ermöglicht werden<br />

soll, ihre Arbeitszeit bspw. an die Öffnungszeiten von K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen an-<br />

zupassen. 5<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Medien, Kunst und Industrie<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Gerhard Kirchgäßner,<br />

E-Mail: gerhard.kirchgaessner@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Internet: Datenbank »Flexible Arbeitszeitmodelle«. www.arbeitszeitberatung.de<br />

Buchtipp: Lehndorff, Steffen: Weniger ist mehr. Arbeitszeitverkürzung als Gesellschaftspolitik,<br />

Hamburg 2001<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

23<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

24<br />

A. EXISTIERENDE TARIFVERTRÄGE<br />

1.1.4. Tarifvertrag Altersteilzeit bei RTL<br />

Ressort 14: Fachbereich 8: Medien, Kunst und Industrie<br />

WORUM GEHT ES<br />

Im Rahmen der Regelungen der Arbeitszeit für ältere Beschäftigte spielen Lösungen <strong>in</strong><br />

Form e<strong>in</strong>er Altersteilzeit, die auf e<strong>in</strong>e Verkürzung der Lebensarbeitszeit abzielen e<strong>in</strong>e<br />

führende Rolle. In der Praxis s<strong>in</strong>d zwei Varianten der Nutzung vorgesehen. Entweder können<br />

Nutzer<strong>in</strong>nen und Nutzer <strong>in</strong> der ersten Hälfte der Altersteilzeit ihre volle Arbeitsleistung<br />

(Vollzeit) erbr<strong>in</strong>gen und sich <strong>in</strong> der zweiten Hälfte aufgrund ihrer angesammelten Zeitguthaben<br />

freistellen lassen, oder sie beanspruchen e<strong>in</strong>e regelmäßige Verkürzung ihrer Arbeitszeit<br />

über den gesamten Zeitraum h<strong>in</strong>weg.


WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Bei dem Tarifvertrag Altersteilzeit6 RTL 2002 haben alle unbefristet Beschäftigten ab<br />

55 Jahren, die <strong>in</strong> den letzten fünf Jahren m<strong>in</strong>destens 1080 Kalendertage gearbeitet haben<br />

und e<strong>in</strong>em sozialversicherungspfl ichtigen Beschäftigungsverhältnis nachgegangen<br />

s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>en Anspruch auf Altersteilzeit. 7<br />

<strong>Die</strong> M<strong>in</strong>destlaufzeit dieses Modells beträgt zwei Jahre und kann auf bis zu sechs Jahre<br />

ausgedehnt werden. Zudem wird diese Maßnahme mittels e<strong>in</strong>er Zuzahlung seitens<br />

der Arbeitsagentur subventioniert. Der Aufstockungsbetrag soll dabei so hoch se<strong>in</strong>, dass<br />

das monatliche Entgelt m<strong>in</strong>destens 83 Prozent des bisherigen gewöhnlich anfallenden<br />

Arbeitsentgeltes entspricht. 8<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Medien – Kunst und Industrie<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Matthias von F<strong>in</strong>tel,<br />

E-Mail: matthias.vonfi ntel@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Broschüre: Bundesm<strong>in</strong>isterium für Arbeit und Soziales (Hrsg.):<br />

Teilzeit, alles was recht ist, Berl<strong>in</strong><br />

Abrufbar im Internet unter www.bund.de<br />

Internet: Der Gesetzestext zur Altersteilzeit kann unter<br />

www.verdi-bub.de herunter geladen werden.<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

25<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

26<br />

A. EXISTIERENDE TARIFVERTRÄGE<br />

1.1.5. »E<strong>in</strong>führung von Zeitkonten« – Übergangstarifvertrag für<br />

Film- und Fernsehschaffende –<br />

Fachbereich 8: Medien, Kunst und Industrie<br />

WORUM GEHT ES<br />

Im Rahmen des Übergangstarifvertrages für Film- und Fernsehschaffende wurde die<br />

E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es Zeitkontomodells vere<strong>in</strong>bart. Dabei handelt es sich um das Modell 50 / 40<br />

Plus. Das bedeutet, dass die Wochengage nach e<strong>in</strong>er Wochenarbeitszeit von 40 Stunden<br />

plus e<strong>in</strong>schließlich 10 weitere Stunden bemessen wird. 9<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Auf das Zeitkonto werden folgende Zeitanteile gebucht:<br />

a) Alle Arbeitszeiten über 40 Stunden pro Woche und jede Mehrarbeit über 12 Stunden<br />

am Tag e<strong>in</strong>schließlich der zusätzlich anfallenden Zeitzuschläge.<br />

b) Bei e<strong>in</strong>er arbeitsvertraglich festgelegten 50-Stunden-Woche wird die anteilige<br />

Wochengage für die 41. bis 50. Wochenstunde erst mal mit der Aufl ösung des betreffenden<br />

Anteils des Zeitkontos fällig.


c) Auf die 51. bis 60. Wochenstunde entfällt e<strong>in</strong> Zuschlag von 25 Prozent. Ab der<br />

61. Wochenstunde wird e<strong>in</strong> Zuschlag von 50 Prozent fällig.<br />

d) Arbeitsstunden werden über 12 Stunden pro Tag mit e<strong>in</strong>em Zuschlag von 50 Prozent<br />

und über 14 Stunden mit e<strong>in</strong>em Zuschlag von 100 Prozent vergütet. 10<br />

Bei Arbeitsverträgen mit verm<strong>in</strong>derter Wochengage wurden Sonderregelungen bezüglich<br />

der Zeitanteile, die auf das Zeitkonto gebucht werden, getroffen. Ab der 41. Wochenstunde<br />

gilt zudem e<strong>in</strong> Zuschlag von 25 Prozent je weitere Stunde. <strong>Die</strong> Vergütung<br />

des Arbeitszeitanteils wird davon abgesehen von c) und d) geregelt. Der<br />

25-prozentige Zuschlag ab der 41. Wochenstunde muss auch bei e<strong>in</strong>er arbeitsvertraglich<br />

festgelegten 50-Stunden-Woche gezahlt werden.<br />

Aufl ösung des Zeitkontos: Das Zeitkonto wird nach dem Ende der Produktion und<br />

dem anschließend gewährten Urlaub aufgelöst. Im Ausgleichszeitraum werden acht<br />

Stunden des Zeitguthabens zu e<strong>in</strong>em sozialversicherungspfl ichtigen Beschäftigungstag<br />

zusammengefasst. 11<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Medien, Kunst und Industrie<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Matthias von F<strong>in</strong>tel,<br />

E-Mail: matthias.vonfi ntel@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Publikation: Kobl<strong>in</strong>ger, Dagmar: Flexible Arbeitszeitmodelle <strong>in</strong> der Medienbranche,<br />

München 2003.<br />

Im Internet abrufbar unter www.wirtschaft-muenchen.de<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

27<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

28<br />

A. EXISTIERENDE TARIFVERTRÄGE<br />

1.1.6. Tarifvertrag »Arbeitszeitverkürzung« Beschäftigungsbündnis<br />

Deutsche Telekom AG –<br />

Ressort 15: Fachbereich 9 – Telekommunikation, Informationstechnologie,<br />

Datenverarbeitung<br />

WORUM GEHT ES<br />

Im Rahmen des Beschäftigungsbündnisses der Deutschen Telekom AG wurden unter<br />

anderem Vere<strong>in</strong>barungen zu neuen Arbeitszeitregelungen getroffen. Pr<strong>in</strong>zipiell wird die<br />

Arbeitszeit von 38 auf 34 Stunden bei Teilentgeltausgleich für die Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und<br />

Arbeitnehmer verkürzt. Dadurch sollen neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Zur Realisierung<br />

der Arbeitszeitverkürzung können unterschiedliche Arbeitszeitmodelle <strong>in</strong> Anspruch<br />

genommen werden:<br />

Vier-Tage-Woche mit verlängerter täglicher Arbeitszeit und e<strong>in</strong>em arbeitsfreien<br />

Tag pro Woche<br />

Vier-Tage-Woche mit vier arbeitsfreien Tagen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Zeitraum von bis zu acht Wochen<br />

Blockmodelle wie z. B. sechs Wochen Arbeit und e<strong>in</strong>e Woche Freizeit<br />

Wochen oder monatsweise wechselnde Arbeitszeiten<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

<strong>Die</strong> tatsächlich geleisteten Arbeitsstunden werden mittels Arbeitszeitkonten erfasst<br />

und nachgewiesen. Durch die Arbeitszeitkonten wird e<strong>in</strong>e fl exiblere Gestaltung <strong>in</strong>nerhalb<br />

der tarifvertraglichen Vere<strong>in</strong>barungen ermöglicht. Auf diesem Weg soll den Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen<br />

und Arbeitnehmern mehr Freiheit bei der Gestaltung und Verteilung ihrer<br />

Arbeitszeit e<strong>in</strong>geräumt werden. Aus betrieblicher Sicht besteht damit zugleich die Möglichkeit,<br />

durch den E<strong>in</strong>satz von Arbeitszeitkonten, Belastungssituationen auszugleichen,<br />

betriebliche Engpässe zu kompensieren und dadurch Beschäftigung zu sichern.<br />

<strong>Die</strong> tarifvertraglich festgelegte Wochenarbeitszeit gilt als Durchschnittswert. Abweichungen<br />

nach oben und unten müssen <strong>in</strong>nerhalb festgelegter Zeiträume ausgeglichen<br />

werden. <strong>Die</strong> Kernproblematik bei Arbeitszeitkonten liegt jedoch <strong>in</strong> der Steuerung. Regelungen<br />

bezüglich des Freizeitausgleiches und der Schutz vor Verfall von Zeitguthaben<br />

müssen besonders berücksichtigt werden. Um e<strong>in</strong>e immense Anhäufung von Mehrarbeit<br />

zu vermeiden, be<strong>in</strong>haltet dieser Vertrag das sogenannte Ampelpr<strong>in</strong>zip.


In diesem Fall bedeutet das, dass angesammelte Zeitguthaben nicht mehr als das<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

Dreifache der vere<strong>in</strong>barten Wochenarbeitszeit (rote Phase) übersteigen dürfen. Inner-<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

halb der grünen Phase darf das Zeitguthaben nicht mehr als das E<strong>in</strong>fache der Wochenar-<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

beitszeit übersteigen. Während dieser Phase können Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitneh-<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

mer den Ausgleich des Kontos <strong>in</strong> Abstimmung mit den betrieblichen Rahmenbed<strong>in</strong>gun-<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

gen <strong>in</strong>dividuell und selbstständig regeln.<br />

Das Konto geht <strong>in</strong> die gelbe Phase über, wenn das Zweifache der Wochenarbeitszeit<br />

überschritten wird. In diesem Fall muss e<strong>in</strong>e Regelung zwischen Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen / Arbeitnehmern<br />

und Arbeitgeber<strong>in</strong>nen / Arbeitgebern gefunden werden, um das Konto<br />

wieder <strong>in</strong> die grüne Phase zu überführen.<br />

<strong>Die</strong> rote Phase wird erreicht, wenn das<br />

Dreifache der Wochenarbeitszeit angespart<br />

wurde. Tritt dieser Fall e<strong>in</strong>, muss unverzüglich<br />

dafür gesorgt werden, dass<br />

durch »Personale<strong>in</strong>satz-Maßnahmen« das<br />

Konto wieder ausgeglichen wird.<br />

29<br />

12<br />

TARIFVEREINBARUNGEN<br />

H<strong>in</strong>weis: Grundsätzlich liegt die Problematik<br />

bei der Nutzung von Arbeitszeitkonten<br />

zur Verbesserung der Arbeits- und<br />

Lebensbed<strong>in</strong>gungen dar<strong>in</strong>, dass Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen<br />

und Arbeitnehmer nur e<strong>in</strong><br />

ger<strong>in</strong>ges Mitspracherecht bei der Ansparung<br />

und vor allen D<strong>in</strong>gen beim Freizeitausgleich<br />

haben. Betriebliche Erfordernisse,<br />

– wie etwa die dr<strong>in</strong>gende Er ledigung<br />

von Arbeitsaufträgen – haben Vorrang<br />

BETRIEBSEREINBARUNGEN<br />

gegenüber <strong>in</strong>dividuellen Zeitbedürfnissen.<br />

Tipp: Empfehlenswert ist e<strong>in</strong>e Etablierung von vere<strong>in</strong>barkeitsorientierten Regelungen<br />

von Arbeitszeitkonten. Das bedeutet vor allen D<strong>in</strong>gen, dass die Möglichkeit des Ansparens<br />

von Zeitanteilen vere<strong>in</strong>facht werden sollte. Als Beispiel könnte ermöglicht werden,<br />

dass Arbeitszeitkonten über längere Zeiträume e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>us aufweisen können, ohne<br />

dass die betroffenen Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer diese <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>es bestimmten<br />

Zeitraumes wieder ausgleichen müssen. Außerdem muss garantiert werden,<br />

dass angesparte Zeitguthaben auch <strong>in</strong> Freizeit umgewandelt werden können. PROJEKTE<br />

III I<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

30<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Telekommunikation, Informationstechnologie, Datenverarbeitung –<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Joachim Pütz<br />

E-Mail. Joachim.puetz@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial Buch-Tipps<br />

Hamm, Ingo: Arbeitszeitkonten. Schwerpunkte der Betriebsratsarbeit, Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

2003<br />

Lorenz, Frank / Schneider, Günter (Hrsg.): Vertrauensarbeitszeit, Arbeitszeitkonten, Flexi-Modelle,<br />

Konzepte und betriebliche Praxis, Hamburg 2005


B. TARIFPOLITISCHE GRUNDSÄTZE<br />

1.1.7. Grundsätze zur Vertrauensarbeitszeit<br />

Ressort 2: Tarifpolitische Grundsätze<br />

WORUM GEHT ES<br />

Vertrauensarbeit gilt für viele Unternehmen als das Modell der Zukunft und wird<br />

verstärkt <strong>in</strong> der Praxis angewendet. Grundsätzlich bedeutet Vertrauensarbeitszeit, dass<br />

Arbeitgeber<strong>in</strong>nen und Arbeitgeber auf e<strong>in</strong>e kontrollierte Zeiterfassung verzichten und häufi g<br />

ke<strong>in</strong>e Kernarbeitszeiten vorgeben. 13 Generell handelt es sich um e<strong>in</strong> Element von neuen<br />

Managementkonzepten. Kernmerkmale von Vertrauensarbeitszeit s<strong>in</strong>d:<br />

Abschaffung von Zeiterfassung<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter regeln ihre Arbeitszeit selbst<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter übernehmen die Verantwortung für das Arbeitsergebnis<br />

Schnell entsteht die Vorstellung, dass es darum geht, die Arbeitszeit an die Auftragslage<br />

und an bestimmte Term<strong>in</strong>e anzupassen. Dennoch verb<strong>in</strong>den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

mit Vertrauensarbeitszeit durchaus positive Aspekte. Durch den Wegfall der Zeitkontrolle<br />

können Arbeitszeiten besser an die Bedürfnisse außerhalb des Erwerbslebens angepasst<br />

werden. Allgeme<strong>in</strong> entsteht der E<strong>in</strong>druck mehr Autonomie am Arbeitsplatz zu gew<strong>in</strong>nen, da<br />

die Art und Weise des Arbeitse<strong>in</strong>satzes nicht mehr vorgegeben wird. 14<br />

Allerd<strong>in</strong>gs können sich diese Vorteile schnell <strong>in</strong>s Gegenteil verkehren. <strong>Die</strong> neu gewonnene<br />

Freiheit kann dann eher zu e<strong>in</strong>em Arbeiten ohne Ende führen. Jetzt bestimmten der<br />

Arbeitsanfall und die Term<strong>in</strong>planung das Leistungsverhalten und die tatsächliche Arbeitszeit.<br />

Zur Vermeidung bzw. E<strong>in</strong>grenzung der Risiken dieses Modells wurden tarifpolitische Grundsätze<br />

zur Vertrauensarbeitszeit erarbeitet.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Damit Vertrauensarbeitszeit nicht zur Überforderung und Überlastung der Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen<br />

und Arbeitnehmer führt, müssen bei der E<strong>in</strong>führung bzw. Umsetzung folgende<br />

Grundsätze beachtet werden:<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

31<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

32<br />

a) Arbeitszeiterfassung als Instrument des Zeitmanagements für die Beschäftigten<br />

b) Dokumentation der Arbeitszeit<br />

c) Zahlung e<strong>in</strong>es kont<strong>in</strong>uierlichen Entgelts bei Flexibilität der Arbeitszeit<br />

d) Gestaltungs- und Wahlrechte aufseiten der Beschäftigten bei der Arbeitszeitgestaltung<br />

müssen e<strong>in</strong>en höheren Stellenwert erhalten<br />

e) Tarifl iche Sicherung von Arbeitszeitvolum<strong>in</strong>a – ke<strong>in</strong> Arbeiten ohne Ende<br />

f) Mitbestimmungs- und Gestaltungsrechte von Interessenvertretungen sichern und<br />

ausweiten / neu gestalten<br />

g) Verhältnis von Arbeitszeit und Lebenszeit berücksichtigen<br />

h) Neue Erholzeiten oder Qualifi zierungszeiten<br />

i) Soziale Sicherung, Insolvenzsicherung von Konten, Ansprüche auf Freizeit, etc. 15<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Tarifpolitische Grundsätze<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: Sylvia Skrabs<br />

E-Mail: sylvia.skrabs@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft: Tarifpolitische Grundsätze. Grundsätze,<br />

Stand März 2006<br />

Hermann, Lars: 10 Fragen und Antworten zur Vertrauensarbeitszeit,<br />

Internet: www.arbeitszeitberatung.de<br />

Buch-Tipp: Kle<strong>in</strong>-Schneider, Hartmut: Flexible Arbeitszeit, Vertrauensarbeitszeit. Betriebsund<br />

<strong>Die</strong>nstvere<strong>in</strong>barungen. Analyse und Handlungsempfehlungen, Frankfurt 2007


B. TARIFPOLITISCHE GRUNDSÄTZE<br />

1.1.8. Grundsatzpositionen zu Langzeitkonten<br />

Ressort 2: Tarifpolitische Grundsätze<br />

WORUM GEHT ES<br />

Langzeitkonten s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Form von Arbeitszeitkonten. ver.di verwendet folgende<br />

Defi nition: »Langzeitkonten werden hier als Arbeitszeitkonten defi niert, deren Anspar- und<br />

Ausgleichszeitraum die E<strong>in</strong>-Jahres-Grenze überschreitet, aber nicht mehr als maximal sechs<br />

bis sieben Jahre beträgt. Lebensarbeitszeitkonten s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Langzeitkonten im S<strong>in</strong>ne dieser<br />

Defi nition.« 16<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Damit Langzeitkonten nicht zu e<strong>in</strong>em Arbeiten ohne Ende führen, wurden folgende<br />

Grundsätze erarbeitet. Sie dienen der Orientierung für Praktiker<strong>in</strong>nen und Praktiker, <strong>in</strong><br />

deren Betrieben / E<strong>in</strong>richtungen solche Konten e<strong>in</strong>geführt werden sollen bzw. bereits<br />

vorhanden s<strong>in</strong>d. Unter anderem sollte berücksichtigt werden:<br />

a) Arbeitszeit muss planbar se<strong>in</strong>; die Lage der Arbeitszeit muss für die Beschäftigten bee<strong>in</strong>fl<br />

ussbar se<strong>in</strong>.<br />

b) <strong>Die</strong> Inanspruchnahme der Freizeitansprüche muss geregelt se<strong>in</strong>. <strong>Die</strong> Verfügung über<br />

Zeitguthaben muss bei den Beschäftigten liegen, bzw. die Entnahme darf nicht gegen<br />

deren Willen erfolgen.<br />

c) Für die Entnahme von Zeitguthaben sollte e<strong>in</strong> Personalausgleich vorgesehen werden.<br />

d) Zeitkonten müssen zw<strong>in</strong>gend gegen Insolvenz gesichert werden; der Gesetzgeber ist<br />

ebenfalls aufgefordert, bessere Grundlagen für die Insolvenzsicherung zu schaffen.<br />

e) Arbeitszeit muss erfasst und dokumentiert werden; die Erfassung der geleisteten Arbeitszeit<br />

ist tarifvertraglich abzusichern. Geleistete Arbeitszeit ist zu vergüten, dem<br />

unbezahlten Verfall von Gleitzeit muss entgegengewirkt werden.<br />

f) Arbeitszeitkonten s<strong>in</strong>d nur auf der Grundlage festgelegter Rahmenarbeitszeiten zulässig.<br />

Es ist e<strong>in</strong>e Festlegung darüber zu treffen, welche Zeitkont<strong>in</strong>gente auf das Zeitkonto<br />

transferiert werden können. Mehrarbeit muss tarifvertraglich begrenzt werden.<br />

Resturlaubsansprüche s<strong>in</strong>d nicht arbeitszeitkontenfähig.<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

33<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

34<br />

g) Mehrarbeit muss vorrangig durch Freizeit abgegolten werden, die entsprechenden<br />

Zeitzuschläge können wahlweise auch <strong>in</strong> bar zur Auszahlung kommen.<br />

h) Zeitguthaben müssen verz<strong>in</strong>st werden. Entweder beim Zufl uss, d.h., Mehrarbeit fl ießt<br />

mit Zeitzuschlag aufs Zeitkonto, oder der Kontostand wird verz<strong>in</strong>st. E<strong>in</strong> Negativz<strong>in</strong>s<br />

für evtl. entstandene Zeitschulden gilt als unzulässig. E<strong>in</strong> Schuldsaldo ist engen<br />

Grenzwerten zu unterwerfen.<br />

i) Betriebsräte brauchen verbesserte Beteiligungsrechte und Möglichkeiten der Mitbestimmung<br />

über die Gestaltung von Zeitkonten. Sie wachen zugleich über die E<strong>in</strong>haltung<br />

des Arbeitszeitgesetzes und der EU-Arbeitszeitrichtl<strong>in</strong>ie sowie der e<strong>in</strong>schlägigen<br />

Regelungen zum Arbeits- und Gesundheitsschutz.<br />

j) Es sollte e<strong>in</strong> Mechanismus geschaffen werden, der e<strong>in</strong>en Ausgleich zwischen den Interessen,<br />

Zeitguthaben zu sammeln, bzw. Beschäftigte zu bestimmten Zeiten mehr<br />

arbeiten zu lassen und den Erfordernissen e<strong>in</strong>es präventiven Arbeits- und Gesundheitsschutzes<br />

bewirken kann. 17<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Tarifpolitische Grundsätze<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: Sylvia Skrabs<br />

E-Mail: sylvia.skrabs@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Buch-Tipp: Böker, Karl-Hermann: Flexible Arbeitszeit – Langzeitkonten. Analyse und Handlungsmöglichkeiten,<br />

Frankfurt 2007<br />

ver.di: Tarifpolitische Grundsätze. Grundsätze, Stand März 2006


B. TARIFPOLITISCHE GRUNDSÄTZE<br />

1.1.9. Grundsätze für biographieorientierte Zeitkonten<br />

Ressort 2: Tarifpolitische Grundsätze<br />

WORUM GEHT ES<br />

In der Tarifpolitischen Grundsatzabteilung wurde im Rahmen der Arbeitszeit<strong>in</strong>itiative<br />

»Nimm Dir die Zeit« das Konzept der »Biografi eorientierten Arbeitszeit« entwickelt. Im Kern<br />

geht es darum, dass alle Menschen die Möglichkeit haben sollen, ihre Lebensarbeitszeit so<br />

zu gestalten, dass sie mit ihren eigenen Bedürfnissen und Lebensplänen <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang steht.<br />

Der von der Tarifpolitischen Grundsatzabteilung entwickelte Gedanke leitet sich aus dem<br />

bereits praktizierten Altersteilzeitmodell ab. Daraus folgt e<strong>in</strong>e subventionierte Verkürzung<br />

der Arbeitszeit, jedoch nicht am Ende der Lebensarbeitszeit, sondern fl exibel wählbar<br />

gemäß den Bedürfnissen der Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer. 18<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

<strong>Die</strong> tarifpolitische Grundsatzabteilung empfi ehlt folgende Grundsätze bei der E<strong>in</strong>führung<br />

bzw. Nutzung von biographieorientierten Arbeitszeitkonten: Biographieorientierte<br />

Zeitkonten s<strong>in</strong>d tarifvertraglich abzusichern. Für <strong>Die</strong>nst- oder Betriebsvere<strong>in</strong>barungen<br />

ist e<strong>in</strong> enger Rahmen vorzusehen. <strong>Die</strong> Laufzeit oder der Zeitraum für Korrekturmöglichkeiten<br />

des Tarifvertrages soll 5 Jahre nicht überschreiten. In e<strong>in</strong>er Sicherungsabrede<br />

ist der von den Beschäftigten bis dah<strong>in</strong> erreichte Kontostand sowohl <strong>in</strong> Zeit- als auch <strong>in</strong><br />

Geldguthaben abzusichern. Künftige weiterführende Tarifabschlüsse dürfen diese Guthaben<br />

nicht m<strong>in</strong>dern. Erworbene Ansprüche dürfen nicht <strong>in</strong> Wegfall geraten, d.h., e<strong>in</strong>e<br />

Streichung von Zeitansprüchen ist nicht zulässig.<br />

<strong>Die</strong> Kontoführung erfolgt <strong>in</strong> Zeit und ist tarifl ich abzusichern. Sie erfolgt durch den<br />

Arbeitgeber, der auch die Kosten dafür trägt. Auf dem für jeden Beschäftigten <strong>in</strong>dividuell<br />

geführten Konto werden Zeitguthaben gebildet. E<strong>in</strong> Sollstand ist nicht vorgesehen<br />

(Ausnahmefall: konkretisiertes Vorhaben, wie z. B. Sabbatjahr). E<strong>in</strong>gebrachte Entgeltbestandteile<br />

werden <strong>in</strong> Zeit umgerechnet. Parallel dazu wird e<strong>in</strong> Geldadäquanzkonto zur<br />

fi nanziellen Absicherung des / der Beschäftigten geführt. <strong>Die</strong> Beschäftigten s<strong>in</strong>d regelmäßig<br />

über ihren Zeitkontostand zu <strong>in</strong>formieren.<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

35<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

36<br />

<strong>Die</strong> Beschäftigten müssen die tarifvertraglich abgesicherte Freiheit haben, sich für<br />

oder gegen die Bedienung e<strong>in</strong>es für sie e<strong>in</strong>gerichteten Kontos zu entscheiden. Sie dürfen<br />

weder gezwungen werden, Zeit e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen noch Geld e<strong>in</strong>zuzahlen.<br />

<strong>Die</strong> Beschäftigten müssen jederzeit über ihr Konto verfügen können. Für die Beschäftigten<br />

ist e<strong>in</strong> Zeitraum festzulegen, <strong>in</strong> dem sie über die Änderung, Weiterführung, bzw.<br />

das Schließen des Kontos entscheiden können. Das Konto ermöglicht Plus- und M<strong>in</strong>ussalden.<br />

<strong>Die</strong> Entnahme der angesammelten Zeit muss spätestens bis zum Übergang <strong>in</strong> den<br />

Ruhestand realisiert werden. M<strong>in</strong>usstunden s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> festzulegendem Umfang für festzulegende<br />

Zeiträume zu defi nieren. Sie können nur durch Zeitgutschriften ausgeglichen<br />

werden, grundsätzlich nicht durch Reduzierung des (monatlichen) Entgeltes. Das Zeitguthaben<br />

muss vor Veräußerungen oder Belastungen gesichert se<strong>in</strong>.<br />

Tarifvertraglich ist auszuschließen, dass Erholungsurlaub, Grundentgelt und bereits<br />

erreichte tarifl iche Arbeitszeitverkürzungen <strong>in</strong> das Konto e<strong>in</strong>gebracht werden können.<br />

Wenn Arbeitszeiten e<strong>in</strong>gebracht werden, können nur Mehrarbeit, Überstunden und<br />

Gleitzeit-Überhänge e<strong>in</strong>gebracht werden. Dabei dürfen die Arbeitszeitbegrenzungsregelungen<br />

der jeweiligen Manteltarifverträge nicht überschritten werden. Existieren ke<strong>in</strong>e<br />

tarifl ichen täglichen, wöchentlichen und jährlichen Höchstarbeitszeitgrenzen gilt als Begrenzung<br />

e<strong>in</strong>e Höchstarbeitszeit von täglich 10 Std., wöchentlicH 48 Std. und jährlich<br />

max. 152 Mehrarbeits- / Überstunden. <strong>Die</strong>s gilt auch, wenn der Tarifvertrag schlechtere<br />

Regelungen als die hier Genannten enthält.


Das Zeitguthaben ist <strong>in</strong> der Höhe nicht begrenzt. Begrenzungen ergeben sich aber<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

bei der täglichen, wöchentlichen und jährlichen Höchstarbeitszeit. Werden zu (faktori-<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

sierend) Überstunden e<strong>in</strong>gebracht, ist der Gesundheitsschutz zu beachten.<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

Umwandlung von Entgelt <strong>in</strong> Zeit. Als Geldbeträge, die <strong>in</strong> Geld umzuwandeln s<strong>in</strong>d,<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

können ausschließlich steuer- und sozialversicherungspfl ichtige Entgeltbestandteile<br />

nach § 14 SGB IV verwendet werden. Das tarifl iche Monats- (Tabellen-) Entgelt darf nicht<br />

e<strong>in</strong>gebracht werden. Der jeweils e<strong>in</strong>gebrachte Geldbetrag muss se<strong>in</strong>er Höhe nach umgerechnet<br />

m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>er Stunde entsprechen. Für die Umrechnung gilt die zum Zeitpunkt<br />

der E<strong>in</strong>stellung <strong>in</strong> das Konto maßgebende Bruttovergütung, die sich aus dem jeweiligen<br />

Tarifvertrag ergibt.<br />

TARIFVEREINBARUNGEN<br />

Regelungen für die Entnahme von Zeit: In der Freistellungsphase entfällt die Arbeitsverpfl<br />

ichtung ganz oder teilweise (bei Teilzeit). Das Beschäftigungsverhältnis als solches<br />

bleibt aber bestehen. Biographieorientierte Zeitkonten s<strong>in</strong>d als Teil der ver.di-Konzeption<br />

zur biographieorientierten Arbeitszeitgestaltung e<strong>in</strong>zusetzen. Deshalb muss der Anspruch<br />

auf Freistellungen (Voll- oder Teilzeit) während des gesamten Beschäftigungsverhältnisses,<br />

spätestens vor Beg<strong>in</strong>n der gesetzlichen Rente, tarifvertraglich garantiert werden.<br />

Gründe für die Freistellung sollten nicht zw<strong>in</strong>gend vorgegeben werden. E<strong>in</strong> Verfahren<br />

(Anmeldung, Fristen und Beilegung von Streitigkeiten) soll unter Beteiligung von<br />

PR / BR festgelegt werden.<br />

Regelungen für die Entnahme von Geld: Grundsätzlich ist ke<strong>in</strong>e Entnahme <strong>in</strong> Form<br />

von Geld möglich. Nur <strong>in</strong> absoluten Ausnahmefällen soll e<strong>in</strong>e Entnahme von Geld ermöglicht<br />

werden.<br />

Ermittlung des Freistellungsanspruches: Für jeden Freistellungsanspruch wird die vor<br />

Beg<strong>in</strong>n der Freistellung gültige tarifl iche bzw. <strong>in</strong>dividuell vere<strong>in</strong>barte wöchentliche Arbeitszeit<br />

zugrunde gelegt und als Berechnungsgrundlage herangezogen. Bei der Frei-<br />

BETRIEBSEREINBARUNGEN<br />

stellung ist für den Jahresurlaub, für tarifl ich festgelegte freie Tage und für gesetzliche<br />

Feiertage ke<strong>in</strong>e Freistellung erforderlich. <strong>Die</strong>se Tage werden dem Zeitkonto durch den<br />

Arbeitgeber h<strong>in</strong>zugefügt, soweit sie <strong>in</strong> den Zeitraum der beantragten Freistellung fallen.<br />

Vergütung während des Entnahmezeitraums: Berechnungsgrundlage ist die unmittelbar<br />

vor Beg<strong>in</strong>n der Freistellung gezahlte Bruttovergütung (bei ger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigten<br />

die Nettovergütung). Tarifl iche Gehaltsveränderungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Freistellungsphase<br />

zu berücksichtigen. Entgeltleistungen, die nicht zum monatlichen Entgelt gehören,<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Freistellungsphase weiter zu zahlen oder, wenn der Wunsch nach Umwandlung<br />

<strong>in</strong> Zeit besteht, dem Konto gut zu schreiben. 37 PROJEKTE<br />

III I<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

38<br />

Der Geldwert des Kontos steht im Falle des Todes der / des Beschäftigten den Erben<br />

zu. Es ist gegen Insolvenz zu sichern. 19<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Tarifpolitische Grundsätze<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: Gabriele Sterkel<br />

E-Mail: gabriele.sterkel@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

ver.di: Tarifpolitische Grundsatzabteilung: Grundsätze, Stand März 2006<br />

Buch-Tipp: Böker, Karl-Hermann: Flexible Arbeitszeit – Langzeitkonten. Analyse und Handlungsmöglichkeiten,<br />

Frankfurt 2007


1.2. BETRIEBSVEREINBARUNGEN<br />

1.2.1. Betriebsvere<strong>in</strong>barung zur Regelung der Arbeitszeiten<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Berl<strong>in</strong>er Kaufhaus<br />

Ressort 2: Fachbereich 12: Handel, BVG, E<strong>in</strong>zelhandel<br />

WORUM GEHT ES<br />

<strong>Die</strong> Neuregelung der Ladenschlusszeiten für das betreffende Kaufhaus zielt darauf ab,<br />

unsoziale Arbeitszeiten erheblich e<strong>in</strong>zuschränken. Dabei besteht gerade <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> verstärkt<br />

die Möglichkeit, die Ladenöffnungszeiten sehr stark auszuweiten. Davon ausgehend wurde<br />

<strong>in</strong> der Betriebsvere<strong>in</strong>barung e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>schränkung der Spätöffnungszeiten (bis 22:00 Uhr)<br />

vere<strong>in</strong>bart.<br />

Zudem wurden alle Öffnungszeiten, e<strong>in</strong>schließlich Sonntags- und Sonderöffnungen, für<br />

das Jahr 2007 verb<strong>in</strong>dlich geregelt. Darüber h<strong>in</strong>aus be<strong>in</strong>haltet die Betriebsvere<strong>in</strong>barung<br />

e<strong>in</strong>en Ausnahmenkatalog für bestimmte Beschäftigtengruppen. <strong>Die</strong>ser Katalog be<strong>in</strong>haltet<br />

spezielle Arbeitszeitregelungen und die Befreiung von Nacht- und Sonntagsarbeit.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

In der Betriebsvere<strong>in</strong>barung wurden klare Regelungen bezüglich der Spätöffnungen<br />

und der Sonntagsarbeit festgelegt. Im Gegensatz zu den Möglichkeiten, die den Arbeitgeber<strong>in</strong>nen<br />

und Arbeitgebern laut des neuen Ladenschlussgesetzes <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> zur Verfügung<br />

stehen, kann diese Variante als arbeitnehmerfreundlicher Kompromiss gewertet<br />

werden. Für die Spätöffnungen an Werktagen wurden beispielsweise für das Jahr 2007<br />

folgende Regelungen vere<strong>in</strong>bart:<br />

Ab ersten Februar bis 6. Juli 2007 nur Freitag bis 22:00 Uhr<br />

Ab 11. Juli bis 25. August 2007 wird generell bis 20:00 Uhr geöffnet<br />

Ab 31. August bis 16. November nur Freitag bis 22:00 Uhr<br />

Ausnahme: Jubiläumswoche im Oktober bis 22:00 Uhr<br />

(01.Oktober bis 06.Oktober) (max. 3 Teilnahmen bis 22:00 Uhr)<br />

Ab 22. November bis 29. Dezember Donnerstag, Freitag,<br />

Samstag bis 22:00 Uhr; (max. Teilnahme die Hälfte) 20<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

39<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

40<br />

In Berl<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d generell zehn Sonntagsöffnungen möglich. <strong>Die</strong> Betriebsvere<strong>in</strong>barung<br />

besagt, dass <strong>in</strong> diesem Kaufhaus an fünf Sonntagen im Jahr geöffnet wird:<br />

H<strong>in</strong>weis: Vier von den fünf Sonntagen s<strong>in</strong>d Adventssonntage. In diesem Zusammenhang<br />

ordnet das Ladenöffnungsgesetz an, dass Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer<br />

nur an zwei Adventssonntagen arbeiten dürfen. Für die Beschäftigten bedeutet das,<br />

dass sie maximal drei Sonntage arbeiten müssen.<br />

Bezüglich der Teilnahme an der »Langen Nacht des Shopp<strong>in</strong>gs« bis 24:00 Uhr wurden<br />

folgende Vere<strong>in</strong>barungen getroffen, dass an zwei Aktionstagen teilgenommen wird. Allgeme<strong>in</strong><br />

gilt, dass Nachtarbeit während der Woche, an Sonntagen und der »Langen<br />

Nacht des Shopp<strong>in</strong>gs« freiwillig ist.<br />

Im Rahmen der Neuregelung der Öffnungszeiten<br />

bleibt e<strong>in</strong> bereits ausgehandelter Ausnahmenkatalog<br />

bezüglich spezieller Arbeitszeiten<br />

bestehen. Das betrifft die Nichtteilnahme<br />

an Nacht- und Sonntagsarbeit und spezielle<br />

Regelungen der Wochenarbeitszeit für bestimmte<br />

Beschäftigungsgruppen. Bei der speziellen<br />

Arbeitszeitregelung handelt es sich um<br />

den Zeitraum von Montag bis Freitag bis<br />

18:45 Uhr sowie Samstag bis 16:10 Uhr.<br />

Das Ausnahmemodell können folgende Personengruppen<br />

<strong>in</strong> Anspruch nehmen:<br />

Jugendliche, Auszubildende, werdende und<br />

stillende Mütter,<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>in</strong> der Elternarbeitszeit<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter mit K<strong>in</strong>dern unter 16 Jahren<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter mit betreuungsbedürftigen Angehörigen<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>in</strong> außerbetrieblichen Weiterbildungs- oder <strong>in</strong> Therapiemaßnahmen,<br />

Schwerbeh<strong>in</strong>derte, usw.<br />

Beschäftigte ab 58 Jahren<br />

Beschäftigte, die bei e<strong>in</strong>em Arbeitsende nach 22:00 Uhr ihren Wohnsitz mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln nicht bis 23.30 Uhr erreichen können.<br />

H<strong>in</strong>weis: Neben den Arbeitszeitregelungen bezüglich e<strong>in</strong>er Erweiterung der Ladenöffnungszeiten<br />

be<strong>in</strong>haltet die Betriebsvere<strong>in</strong>barung e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Festlegung der Ar-


eitszeit über das ganze Jahr mithilfe e<strong>in</strong>es Freizeitkalenders. Dabei handelt es sich um<br />

e<strong>in</strong>e Karte, die zweiseitig bedruckt ist. Auf der e<strong>in</strong>en Seite ist e<strong>in</strong>e Aufl istung der Tage<br />

und Schichtzeiten, sowie Pausenregelungen verzeichnet. Auf der anderen Seite befi ndet<br />

sich e<strong>in</strong> Jahreskalender an dem die unterschiedlichen Schichten (mittels Zeichen) und die<br />

freien Tage für das ganze Jahr e<strong>in</strong>getragen s<strong>in</strong>d.<br />

Paragraf 7 der Betriebsvere<strong>in</strong>barung besagt, dass jede Arbeitnehmer<strong>in</strong> / jeder Arbeitnehmer<br />

e<strong>in</strong>en Freizeitkalender erhält. <strong>Die</strong>ser wird <strong>in</strong> Absprache zwischen Geschäftsleitung<br />

und Betriebsrat jährlich neu erstellt. <strong>Die</strong> E<strong>in</strong>teilung ist verb<strong>in</strong>dlich und darf nicht<br />

geändert werden. Tausch und Verschiebung können nur <strong>in</strong> dr<strong>in</strong>genden Ausnahmefällen<br />

und nur im gegenseitigen E<strong>in</strong>verständnis getätigt werden. 21<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Handel,<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: Gertrud Tippel-Kluth<br />

E-Mail: gertrud.tippel-kluth@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Internet: www.bundesrecht.juris.de<br />

Buch-Tipp: Neumann, Dirk: Ladenschlussgesetz. Mit allen wichtigen Verordnungen aus<br />

Bund und Ländern, 4. Aufl age, München 2003<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

41<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

42<br />

1.3. PROJEKTE UND THEMENSCHWERPUNKTE<br />

A. VER.DI-POSITIONEN<br />

1.3.1. Ladenschluss und Sonntagsarbeit im Handel<br />

Ressort 18: Fachbereich 12: Handel, BFG, E<strong>in</strong>zelhandel<br />

WORUM GEHT ES<br />

ver.di tritt dafür e<strong>in</strong>, dass der Anspruch auf e<strong>in</strong>en freien Samstag im Monat erhalten<br />

wird und Sonntagsarbeit die Ausnahme von der Regel bleibt. Wir brauchen ke<strong>in</strong>e »Rundum-die-Uhr-Gesellschaft«,<br />

sondern e<strong>in</strong>e familien- und menschenfreundlich gestaltete<br />

Arbeitszeitregelung im Handel.<br />

<strong>Die</strong> Diskussion um den Ladenschluss und die Sonntagsarbeit im Handel erweckt den<br />

E<strong>in</strong>druck, dass Geschäfte möglichst rund um die Uhr geöffnet werden sollten, um mehr<br />

Kunden <strong>in</strong> die Läden zu locken und e<strong>in</strong>en höheren Umsatz im E<strong>in</strong>zelhandel zu erzielen. <strong>Die</strong><br />

Formel längere Öffnungszeiten = mehr Profi t für den E<strong>in</strong>zelhandel, g<strong>in</strong>g jedoch nicht auf.<br />

<strong>Die</strong> Stagnation des Umsatzes konnte auch durch längere Öffnungszeiten nicht aufgehalten<br />

werden. Es wird nicht mehr gekauft, sondern nur zu anderen Zeiten. 22<br />

Für die Beschäftigten <strong>in</strong> dieser Branche bedeuten längere Öffnungszeiten zumeist e<strong>in</strong>e<br />

Verschlechterung ihrer Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen. <strong>Die</strong>s hängt hauptsächlich damit zusammen, dass<br />

ke<strong>in</strong> neues bzw. nicht genug Personal e<strong>in</strong>gestellt wird. Vielmehr ist es so, dass das vorhandene<br />

Personal die verlängerten Zeiten abdecken muss. Aus diesem Grund werden Arbeitszeiten<br />

fl exibler geregelt. Zum Teil muss sogar zusätzliche Mehrarbeit geleistet werden.<br />

E<strong>in</strong>e weitere Aufweichung des Ladenschlusses würde die Situation eher verschärfen, als<br />

sie zu entlasten. Durch die stärkeren fi nanziellen Belastungen der Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger<br />

(Erhöhung der Mehrwertsteuer, Preissteigerungen, Zuzahlungen) ist davon auszugehen,<br />

dass diese weiter ihr Konsumverhalten e<strong>in</strong>schränken werden. Daran ändern auch längere<br />

Öffnungszeiten nichts. Es würde lediglich e<strong>in</strong>e weitere Verschiebung der räumlichen und<br />

zeitlichen Verteilung der Umsätze erreicht werden. Längere Öffnungszeiten verstärken eher<br />

den Wettbewerbsdruck. <strong>Die</strong> Befürchtung liegt also nahe, dass noch mehr Wettbewerb zu<br />

verstärktem Personalabbau sowie zu e<strong>in</strong>er weiteren Verbreitung von Billigjobs führt. 23<br />

E<strong>in</strong>e weitere Verlängerung der Öffnungszeiten hätte zudem fatale Auswirkungen auf die<br />

Lebensbed<strong>in</strong>gungen. <strong>Die</strong> Beschäftigten hätten noch weniger Zeit für Privatleben, Familie,


Hobbys, persönliche Weiterbildung, etc. VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

43<br />

24 Des weiteren dürfen die gesundheitlichen Folgen<br />

von Nachtarbeit nicht unterschätzt werden.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

In der Debatte um den Ladenschluss und der Sonntagsarbeit vertritt ver.di die Ansicht,<br />

dass gerade bei e<strong>in</strong>er Verschlechterung der Arbeitszeitbed<strong>in</strong>gungen familienfreundliche<br />

und gesundheitsfördernde Arbeitszeiten diskutiert werden müssen. E<strong>in</strong>e<br />

Öffnung des Ladenschlusses und die damit verbundene Nachtarbeit sowie Sonntagsarbeit<br />

s<strong>in</strong>d weder familienfreundlich noch förderlich für das gesundheitliche Wohlbefi nden<br />

der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter im E<strong>in</strong>zelhandel. Befürworter des Wegfalls<br />

TARIFVEREINBARUNGEN<br />

von Ladenöffnungszeiten weisen oft darauf h<strong>in</strong>, dass Beschäftigte <strong>in</strong> anderen Branchen<br />

auch rund um die Uhr arbeiten. Wieso also nicht auch die Beschäftigten im E<strong>in</strong>zelhandel?<br />

In diesem Fall wird übersehen, dass Berufsfelder wie Krankenpfl ege, Altenpfl ege<br />

oder Polizeiarbeit aus e<strong>in</strong>er Notwendigkeit heraus rund rum die Uhr arbeiten müssen.<br />

Fraglich ist, ob der Kauf e<strong>in</strong>er Hose, etc. auch aus e<strong>in</strong>er absoluten Notwendigkeit heraus<br />

zu begründen ist.<br />

Zum Thema Sonntagsarbeit im Handel wurde e<strong>in</strong>e Onl<strong>in</strong>e-Befragung gestartet. Dabei<br />

können alle Interessierten ihre Standpunkte zum freien Sonntag abgeben und die<br />

Standpunkte von anderen Leser<strong>in</strong>nen und Leser e<strong>in</strong>sehen. Zum Teil eignen sich die dort<br />

gesammelten Beiträge auch für die <strong>in</strong>nerbetriebliche Argumentation gegen Sonntagsarbeit.<br />

Interessierte Frauen und Männer können sich über diese Aktion auf der Homepage<br />

des Fachbereiches <strong>in</strong>formieren.<br />

H<strong>in</strong>weis: Geme<strong>in</strong>sam mit den Kirchen wurde die »Allianz für e<strong>in</strong>en freien Sonntag«<br />

gegründet. <strong>Die</strong>ser Allianz gehören Vertreter<strong>in</strong>nen und Vertreter der katholischen Arbeitnehmervertretung,<br />

der katholischen Betriebsseelsorge und der Bundesverband Evange-<br />

BETRIEBSEREINBARUNGEN<br />

lischer Arbeitnehmerorganisationen e. V. an. <strong>Die</strong> Mitglieder der Allianz setzen sich dafür<br />

e<strong>in</strong>, die Sonntagskultur zu erhalten bzw. neu zu beleben.<br />

Folgende Forderungen wurden formuliert:<br />

Im Bestreben, den Sonntag als Grundlage für e<strong>in</strong>e humane Gesellschaft zu erhalten,<br />

fordern wir ausdrücklich den Schutz der Sonn- und Feiertage und die Gewährleistung<br />

des Wochen-Rhythmus zwischen Sonn- und Werktagen.<br />

<strong>Die</strong> Gesetzgeber auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene müssen sicherstellen,<br />

dass der Sonntag im sozialen Zusammenleben se<strong>in</strong>er Zweckbestimmung entspre- PROJEKTE<br />

III I<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

44<br />

chend als Tag der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung erhalten bleibt und der<br />

Sonn- und Feiertagsschutz neu bekräftigt wird.<br />

Es dürfen ke<strong>in</strong>e weiteren gesetzlichen Ausnahmen von Sonn- und Feiertagsschutz auf<br />

Bundes-, Landes- oder kommunaler Ebene zugelassen werden.<br />

Beim Ladenschluss muss e<strong>in</strong>e bundese<strong>in</strong>heitliche Regelung den Sonn- und Feiertagsschutz<br />

sicherstellen.<br />

<strong>Die</strong> bestehenden Vorschriften zum Sonn- und Feiertagsschutz müssen <strong>in</strong> der Praxis<br />

effektiv kontrolliert, etwaige Verstöße durch die zuständigen Behörden konsequent<br />

geahndet werden.« 25<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Handel<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Ulrich Dalibor<br />

E-Mail: ulrich.dalibor@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Internet: e<strong>in</strong>zelhandel.verdi.de, www.boeckler.de, www.bundesrecht.juris.de<br />

Buch-Tipp: Neumann, Dirk: Ladenschlussgesetz. Mit allen wichtigen Verordnungen aus<br />

Bund und Ländern, 4. Aufl age, München 2003 – u. a. erhältlich bei ver.di b+b


A. VER.DI-POSITIONEN<br />

1.3.2. Biografieorientierte Arbeitszeit<br />

Ressort 2: Tarifpolitische Grundsätze<br />

WORUM GEHT ES<br />

In der Tarifpolitischen Grundsatzabteilung wurde im Rahmen der Arbeitszeit<strong>in</strong>itiative<br />

»Nimm Dir die Zeit« das Konzept der »biografi eorientierten Arbeitszeit« entwickelt. Im Kern<br />

geht es darum, dass alle Menschen die Möglichkeit haben sollen, ihre Lebensarbeitszeit so zu<br />

gestalten, dass sie mit ihren eigenen Bedürfnissen und Lebensplänen <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang steht. 26<br />

<strong>Die</strong>se Idee begründet sich aus der Annahme, dass sich die Verteilung und Regulierung<br />

von Arbeitszeit auf das Leben der e<strong>in</strong>zelnen Frauen und Männer auswirkt. Gleichzeitig<br />

bee<strong>in</strong>fl ussen <strong>in</strong>dividuelle Lebenskonstellationen und Lebensführung bestehende Arbeitszeitrealitäten.<br />

Deshalb ist es notwendig, Arbeitszeit im Kontext der <strong>in</strong>dividuellen Biografi e zu<br />

thematisieren. Es geht nicht nur darum, welche Arbeitszeitrealitäten bestehen, sondern auch<br />

warum und wie sie von den E<strong>in</strong>zelnen genutzt werden. Aus dieser Perspektive heraus wird<br />

davon ausgegangen, dass E<strong>in</strong>zelne durchaus E<strong>in</strong>fl uss auf die Gestaltung von Arbeitszeitmodellen<br />

haben. Dennoch darf der E<strong>in</strong>fl uss von gesellschaftlichen, ökonomischen und politischen<br />

Faktoren nicht unterschätzt werden. Es ersche<strong>in</strong>t daher s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong>e Strategie zu<br />

ent wickeln, die sich auf das ganze Leben und die unterschiedlichen Lebensphasen konzentriert.<br />

»Biografi eorientierte Arbeitszeit« ist die Antwort. Sie kann als Doppelstrategie angewendet<br />

werden, die Individuen zum e<strong>in</strong>en dazu befähigt, ihre Zeitgestaltung selbst zu koord<strong>in</strong>ieren<br />

und gleichzeitig vor e<strong>in</strong>er Überforderung des E<strong>in</strong>zelnen durch die Entgrenzung von<br />

Arbeit schützt. Zudem kann sie e<strong>in</strong> Instrument zur Umverteilung von Erwerbsarbeit se<strong>in</strong>. 27<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Der von der Tarifpolitischen Grundsatzabteilung entwickelte Gedanke leitet sich aus<br />

dem bereits praktizierten Altersteilzeitmodell ab. Daraus folgt e<strong>in</strong>e subventionierte Verkürzung<br />

der Arbeitszeit, jedoch nicht am Ende der Lebensarbeitszeit, sondern fl exibel<br />

wählbar gemäß den Bedürfnissen der Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer.<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

45<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

46<br />

<strong>Die</strong>se Strategie be<strong>in</strong>haltet zugleich die Förderung e<strong>in</strong>er geschlechtergerechteren<br />

Aufteilung der Arbeit. Auszeiten von dem Erwerbsleben sollen <strong>in</strong> Phasen des Lebens genommen<br />

werden können, <strong>in</strong> denen größere zeitliche Ressourcen benötigt werden, wie<br />

z. B. für K<strong>in</strong>dererziehung, Weiterbildung.<br />

Durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuell wählbare Option auf Freistellung während e<strong>in</strong>er beliebigen<br />

Lebensphase kann e<strong>in</strong>er Verdichtung <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Lebensphasen entgegengewirkt<br />

werden. Dadurch kann auch die Kluft zwischen denen, die immer länger arbeiten, und<br />

denen, die unfreiwillig außerhalb der Erwerbsarbeit stehen, verkle<strong>in</strong>ert werden. Mittels<br />

e<strong>in</strong>er Arbeitszeitreduzierung, Freistellung oder Ähnlichem haben zeitlich stark belastete<br />

Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer die Möglichkeit, Arbeitszeitanteile zugunsten<br />

von Neue<strong>in</strong>stellungen abzugeben. E<strong>in</strong>e am Lebenslauf orientierte Strategie<br />

eröffnet da rüber h<strong>in</strong>aus Möglichkeiten, ältere Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer<br />

von dem Druck zu befreien, zugunsten von Neue<strong>in</strong>stellungen aus dem Erwerbsleben<br />

auszusteigen.<br />

H<strong>in</strong>weis: Vor allen D<strong>in</strong>gen steht die Frage nach der F<strong>in</strong>anzierung und den E<strong>in</strong>kommense<strong>in</strong>bußen<br />

bei der Nutzung von lebensphasengerechten Modellen dieser Idee entgegen.<br />

E<strong>in</strong>e weitere grundlegende Problematik liegt <strong>in</strong> der mangelnden Attraktivität für<br />

Nutzer<strong>in</strong>nen und Nutzer, die <strong>in</strong> der enormen Komplexität und Unschärfe vieler Konzepte<br />

sowie <strong>in</strong> der Unklarheit der Konsequenzen für den weiteren Lebensverlauf besteht.<br />

Auch die Erfahrung, dass freigestellte Arbeitszeitanteile nicht zu mehr Beschäftigungssicherung<br />

oder Neue<strong>in</strong>stellungen geführt haben, erweist sich als kontraproduktiv. Durch<br />

mangelnde Transparenz und Informiertheit über e<strong>in</strong>zelne Möglichkeiten der Biografi eorientierung<br />

stehen viele Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer solchen Konzepten<br />

sehr kritisch gegenüber. Für Arbeitgeber<strong>in</strong>nen und Arbeitgeber sche<strong>in</strong>t dieses Modell<br />

zunächst nur Kosten zu verursachen und <strong>in</strong> starkem Widerspruch zur tatsächlichen Personalpolitik<br />

zu stehen.<br />

Es müssen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen geschaffen werden, die e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barkeit von allen<br />

Lebensbereichen garantieren, ohne dass sie zu stark <strong>in</strong> die persönliche Lebensführung<br />

e<strong>in</strong>greifen. Zugleich sollen Frauen und Männer vor e<strong>in</strong>er Überforderung durch die<br />

zu bewältigenden Koord<strong>in</strong>ierungsanforderungen geschützt werden. Ihre Lebensgestaltungswünsche<br />

sollen unabhängig von Geschlechterzugehörigkeit, Herkunft, Ethnie, etc.<br />

umsetzbar se<strong>in</strong>. Demzufolge bilden gleiche Start- und Zugangsbed<strong>in</strong>gungen zu Bildungse<strong>in</strong>richtungen,<br />

Erwerbsplätzen, bürgerlichem Engagement und unterschiedliche<br />

Freizeitgestaltungen <strong>in</strong> verschiedenen Lebensphasen die Grundvoraussetzung für dieses<br />

Anliegen.


Auch die Fragen nach der Sicherung e<strong>in</strong>es M<strong>in</strong>destlebensstandards, der Absicherung<br />

im Krankheitsfall oder bei Unfällen, sowie die Versorgung im Alter müssen beantwortet<br />

werden. Es sollen <strong>in</strong>dividuelle, transparente Optionen der sozialen Sicherung geschaffen<br />

und angeboten werden. Gerade <strong>in</strong> Bezug auf fl exiblere Beschäftigungsformen und -zeiten<br />

müssen Regelungen gefunden werden, die sich nicht zum Nachteil der Beschäftigten<br />

auswirken.<br />

In der Praxis wird »biografi eorientierte Arbeitszeit«, <strong>in</strong> den hier vorgestellten Inhalten<br />

noch nicht umgesetzt. Allerd<strong>in</strong>gs werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Bereichen von ver.di Langzeitkonten<br />

angeboten, die den Gedanken der Biografi eorientierung be<strong>in</strong>halten. <strong>Die</strong> Tarifpolitische<br />

Grundsatzabteilung hat <strong>in</strong> diesem Zusammenhang Grundsätze zur Nutzung von<br />

biografi eorientierten Langzeitkonten entwickelt.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Tarifpolitische Grundsätze<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: Gabriele Sterkel<br />

E-Mail: gabriele.sterkel@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial Buch-Tipps<br />

Bsirske, Frank / Mönig-Raane, Margret / Sterkel,<br />

Gabriele / Wiedemuth, Jörg (Hrsg.): Perspektive<br />

neue Zeitverteilung. Logbuch 2 der ver.di Arbeitszeit<strong>in</strong>itiative:<br />

für e<strong>in</strong>e gerechte Verteilung von Arbeit,<br />

Zeit und Chancen, Hamburg 2005<br />

Thurau-Vetter, Krist<strong>in</strong>a: Lebensarbeitszeitgestaltung.<br />

Diskussionsbeiträge zur Tarifarbeit im Betrieb,<br />

Grüne Reihe Nr. 14, Frankfurt am Ma<strong>in</strong><br />

2005<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

47<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

48<br />

B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

1.3.3. Initiative »Me<strong>in</strong> Frei gehört mir«<br />

Ressort 9: Fachbereich 3: Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste, Wohlfahrt und Kirchen<br />

WORUM GEHT ES?<br />

»Me<strong>in</strong> Frei gehört mir« antwortet auf die im Gesundheits- und Sozialwesen weit<br />

verbreitete Personalknappheit und die damit verbundenen Konsequenzen für die Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen<br />

und Arbeitnehmer. ver.di versucht darauf aufmerksam zu machen, dass die<br />

Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer e<strong>in</strong> Recht auf ihr »Frei« haben und dieses Recht auch<br />

vertreten können. Aus diesem Grund zielt die Maßnahme zunächst darauf ab, über<br />

Rechte und Verantwortlichkeiten aufzuklären.<br />

Durch diese Initiative soll die Öffentlichkeit über die tatsächlichen Bed<strong>in</strong>gungen im<br />

sozialen Bereich <strong>in</strong>formiert und dadurch e<strong>in</strong>e Betroffenheit erzeugt werden.<br />

In den letzten Jahren wurden die fi nanziellen Mittel für den sozialen Bereich stark<br />

gekürzt. <strong>Die</strong> e<strong>in</strong>zelnen Träger von sozialen E<strong>in</strong>richtungen und Krankenhäusern reagierten<br />

darauf mit diversen Sparmaßnahmen. So wurde bspw. die Personaldecke erheblich reduziert<br />

und auf e<strong>in</strong> M<strong>in</strong>imum zurückgefahren. Besonders <strong>in</strong> Krankenhäusern und Altenheimen ist<br />

personelle Unterbesetzung eher die Regel, als die Ausnahme. Beschäftigte müssen verstärkt<br />

kurzfristig <strong>Die</strong>nste übernehmen, die durch Krankheit, Notfälle etc. nicht mehr abgedeckt<br />

werden können. <strong>Die</strong>s führt dazu, dass Freizeit nicht mehr planbar ist und die Betroffenen im<br />

schlimmsten Fall jederzeit verfügbar se<strong>in</strong> sollen.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Pr<strong>in</strong>zipiell s<strong>in</strong>d Beschäftigte verpfl ichtet, auf Anweisung des Arbeitgebers Überstunden<br />

zu leisten. Dennoch gibt es enge Grenzen, die durch das Arbeitsrecht festgeschrieben<br />

s<strong>in</strong>d. <strong>Die</strong> tatsächliche Praxis <strong>in</strong> Altenheimen und Krankenhäusern widerspricht oftmals<br />

den im Gesetz festgelegten Bestimmungen. 28<br />

H<strong>in</strong>weis: Bei der Antwort auf die Frage, ob Beschäftigte Überstunden auch ablehnen<br />

können, gelten drei Grundregeln:


a) Ke<strong>in</strong>e telefonischen Anordnungen <strong>in</strong> der Freizeit<br />

b) Mitbestimmung bei Überstunden<br />

c) Notfälle s<strong>in</strong>d überraschende Ausnahmen 29<br />

So können bspw. Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer, die während ihrer Freizeit<br />

angerufen werden, um kurzfristig e<strong>in</strong>zuspr<strong>in</strong>gen, ablehnen. Trotz des Rechts des Arbeitgebers,<br />

die Arbeitszeit zu bestimmen, erwächst daraus ke<strong>in</strong>e allgeme<strong>in</strong>e Arbeitspfl icht.<br />

Ähnlich verhält es sich, wenn Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter bei Arbeitsausfällen<br />

kurzfristig e<strong>in</strong>spr<strong>in</strong>gen sollen. Auch hier besteht ke<strong>in</strong>e Arbeitspfl icht, denn:<br />

Arbeitgeber müssen mit Ausfällen rechnen und sich dementsprechend vorbereiten.<br />

Außerdem müssen angeordnete Überstunden immer erst mit dem Personal- bzw. Betriebsrat<br />

abgesprochen werden.<br />

Weitere Fallbeispiele und Regelungsformen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er vom Fachbereich erarbeiteten<br />

Fibel zu fi nden.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste, Wohlfahrt und Kirchen<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: Renate Richter<br />

E-Mail: renate.richter@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Internet: me<strong>in</strong>-frei.verdi.de<br />

<strong>Die</strong> angesprochene Fibel und weitere Materialien können im Internet abgerufen<br />

werden, ebenso können dort Materialien angefordert werden, das s<strong>in</strong>d z. B.<br />

Flugblätter und Plakatreihe<br />

Powerpo<strong>in</strong>t Foliensatz für Vertrauensleute, Interessenvertreter<strong>in</strong>nen und<br />

Vertreter, bspw. zur Vorstellung bei Betriebsversammlungen<br />

Handlungsvorschlag für Vertrauensleute, Betriebsräte / Personalräte und Mitarbeitervertretungen<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

49<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

50<br />

B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

1.3.4. Handlungsanleitung »Arbeitszeitkonten«<br />

Ressort 14: Fachbereich 8: Medien, Kunst und Industrie<br />

WORUM GEHT ES<br />

Der Tarifvertrag zwischen dem Bundesverband Druck und Medien und ver.di be<strong>in</strong>haltet<br />

u. a. die Möglichkeit, Arbeitszeitkonten e<strong>in</strong>zuführen. Im Zuge dessen entstehen jedoch viele<br />

Fragen und Schwierigkeiten bei der tatsächlichen Umsetzung. Aus diesem Grund wurde<br />

e<strong>in</strong>e Umsetzungshilfe für den Umgang mit Arbeitszeitkonten entwickelt. <strong>Die</strong>se beschäftigt<br />

sich vorrangig mit Planungsänderungen durch kurzfristige An- und Absagen von Arbeitszeit.<br />

Arbeitszeitkonten werden hier als Instrument gesehen, um die Zeitspanne zwischen<br />

tatsächlich geleisteter Arbeitszeit und vere<strong>in</strong>barter Arbeitszeit zu dokumentieren. 30 Sie<br />

verschaffen Betrieben damit nicht nur e<strong>in</strong>en Überblick über noch nicht ausgeschöpfte<br />

Zeitguthaben, sondern sie ermöglichen ihnen damit zugleich Arbeitszeit fl exibler zu<br />

gestalten und von festgelegten Plänen zur Arbeitszeitverteilung (<strong>Die</strong>nstpläne, Schichtpläne)<br />

abzuweichen. Dadurch haben die Arbeitgeber<strong>in</strong>nen und Arbeitgeber die Möglichkeit, besser<br />

mit Auftrags- und Produktionsschwankungen umzugehen. 31<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Dass Arbeitszeit <strong>in</strong> der Druck<strong>in</strong>dustrie fl exibel gestaltet wird, ist ke<strong>in</strong>e neue Entwicklung.<br />

Neu an der tarifl ichen Regelung ist jedoch, dass erstmalig die Möglichkeit besteht,<br />

Arbeitszeit kurzfristig an die betrieblichen Belange anzupassen. Das bedeutet, dass die<br />

Arbeitgeber<strong>in</strong> / der Arbeitgeber unter bestimmten Voraussetzungen die Möglichkeit hat,<br />

von bestehenden Arbeitszeitverteilungsplänen abzuweichen. Bspw. können e<strong>in</strong>zelne<br />

Beschäftigte dazu aufgefordert werden, bei Bedarf länger zu arbeiten.<br />

Andererseits kann die Arbeitszeit bei e<strong>in</strong>em Produktionsausfall zugleich wieder verworfen<br />

werden. In diesem Zusammenhang ist zu beachten, dass die zusätzlich geleisteten<br />

Arbeitsstunden hier nicht als zuschlagspfl ichtige Überstunden angerechnet werden. Wenn<br />

die Arbeitszeit abgesagt wurde, müssen die betroffenen Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer<br />

entweder die Arbeitszeit nachholen oder die Zeit von ihrem evtl. angesparten


Zeitguthaben abziehen lassen. VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

51<br />

32 Durch diese neue Regelung gew<strong>in</strong>nen die Arbeitgeber<strong>in</strong>nen<br />

und Arbeitgeber erheblich mehr Spielraum bei der kurzfristigen Verteilung von<br />

Arbeitszeit. Dessen ungeachtet wurden dennoch klare Regelungen getroffen, damit ke<strong>in</strong>e<br />

willkürliche Verfügung über die Arbeitszeit der Beschäftigten stattfi nden kann.<br />

<strong>Die</strong> ungleichmäßige Verteilung der Arbeitszeit kann und darf nicht willkürlich durch<br />

die Arbeitgeberseite vorgenommen werden. Arbeitszeit wird weiter <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie durch<br />

e<strong>in</strong>en Arbeitszeitverteilungsplan geregelt. Hier wird die Dauer des Verteilungszeitraumes<br />

für jede e<strong>in</strong>zelne Beschäftigte / jeden e<strong>in</strong>zelnen Beschäftigten festgelegt, denn die<br />

An- und Absagen von Arbeitszeit können nur dann begründet werden, wenn e<strong>in</strong> Arbeitszeitverteilungsplan<br />

besteht, von dem abgewichen werden kann. 33<br />

Für die praktische Anwendung <strong>in</strong> Betrieben bedeutet das:<br />

Planbare und absehbare Schwankungen berechtigen nicht zu kurzfristigen An- und<br />

Absagen von Arbeitszeit. Das heißt, kurzfristige Planungsänderungen s<strong>in</strong>d nur dann<br />

le gitim, wenn e<strong>in</strong> nicht vorhersehbarer kurzfristiger Bedarf besteht oder Ausfälle abgefangen<br />

werden müssen. Folgende Situationen und Bed<strong>in</strong>gungen können die Arbeitgeber<strong>in</strong><br />

/ den Arbeitgeber dazu berechtigen, kurzfristige Planungsänderungen<br />

vorzunehmen:<br />

Eilaufträge<br />

Lücken oder Fehler <strong>in</strong> den Unterlagen der Auftragsbearbeitung<br />

Plötzlicher Masch<strong>in</strong>enschaden<br />

Fehlerhafte E<strong>in</strong>satzstoffe,<br />

akute Krankheitsfälle<br />

externe Term<strong>in</strong>verschiebungen34 TARIFVEREINBARUNGEN<br />

Vorhersehbare Mehrarbeit muss <strong>in</strong> dem Arbeitszeitverteilungsplan berücksichtigt<br />

werden. Es muss e<strong>in</strong>e entsprechende Menge an Personal e<strong>in</strong>geplant werden. Arbeits-<br />

BETRIEBSEREINBARUNGEN<br />

zeitkonten s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong> Ersatz für Arbeitszeitverteilungspläne und Personalressourcen.<br />

<strong>Die</strong> Handlungshilfe gibt folgende Empfehlung für e<strong>in</strong>e schriftliche Regelung <strong>in</strong> Bezug<br />

auf die Voraussetzungen für e<strong>in</strong>e kurzfristige An- oder Absage von Arbeitszeit:<br />

Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass die Voraussetzungen für e<strong>in</strong>e Planungsänderung<br />

durch kurzfristige An- und Absage <strong>in</strong> § 2 des Tarifvertrags zwischen dem Bundesverband<br />

Druck und Medien und ver.di geregelt wird.<br />

a) Der Arbeitgeber / die Arbeitgeber<strong>in</strong> kann grundsätzlich bei kurzfristigen Zusatzaufträgen<br />

und Auftragserweiterungen oder kurzfristigen Arbeitsausfällen größeren Aus- PROJEKTE<br />

III I<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

52<br />

maßes e<strong>in</strong>zelne Arbeitnehmern / <strong>in</strong>nen nur unter bestimmten Bed<strong>in</strong>gungen dazu verpfl<br />

ichten, länger zu arbeiten. Ausschlaggebend ist dabei die Frage, ob der jeweilige<br />

Zusatzauftrag bzw. Arbeitsausfall als kurzfristig, also als nicht vorhersehbar, e<strong>in</strong>zustufen<br />

ist.<br />

b) Zusatzaufträge und Auftragserweiterungen<br />

Zusatzaufträge und Auftragserweiterungen s<strong>in</strong>d dann als kurzfristig e<strong>in</strong>zustufen,<br />

wenn sie nicht bereits Teil des bestehenden Druckauftrages waren.<br />

c) Arbeitsausfälle<br />

Arbeitsausfälle durch krankheitsbed<strong>in</strong>gte Abwesenheit s<strong>in</strong>d kurzfristig, wenn die Arbeitszeit<br />

der betroffenen Personen bereits durch den Verteilungsplan zur Erfüllung des<br />

bestehenden Druckauftrages e<strong>in</strong>gefordert wurde. Dabei muss e<strong>in</strong>e Krankenquote<br />

ab x Prozent zugrunde liegen. 35<br />

Planungsänderungen, die sich aus kurzfristigen Produktionsausfällen durch nicht<br />

vorhersehbaren Auftragsverlust, unerwartete Masch<strong>in</strong>enschäden oder Materialstörungen<br />

ergeben, berechtigen den Arbeitgeber / die Arbeitgeber<strong>in</strong> unter folgenden Bed<strong>in</strong>gungen<br />

zu e<strong>in</strong>er Absage von Arbeitszeit ... 36<br />

Kommt es jedoch zu e<strong>in</strong>er länger andauernden Unterauslastung bzw. e<strong>in</strong>em Mehrbedarf<br />

an Arbeitszeit, so müssen im E<strong>in</strong>vernehmen beider Parteien die Schichtpläne geändert<br />

werden. 37<br />

Damit die fl exible Regelung von Arbeitszeit nicht dazu führt, dass der E<strong>in</strong>griff <strong>in</strong> die<br />

Freizeit der Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer zu dom<strong>in</strong>ant wird, müssen klare Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

geschaffen werden. <strong>Die</strong> Handlungsempfehlung sieht <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

vor, dass die Arbeitgeber<strong>in</strong> / der Arbeitgeber für die e<strong>in</strong>zelne Arbeitnehmer<strong>in</strong><br />

/ den e<strong>in</strong>zelnen Arbeitnehmer maximal zweimal im Jahr kurzfristige Mehrarbeit<br />

anordnen darf. 38<br />

Bei längeren Ausfällen oder Zusatzarbeiten sollte eher e<strong>in</strong>e Änderung des Schichtplans<br />

erfolgen. Kurzfristige An- und Absagen sollten immer die letzte Möglichkeit se<strong>in</strong>.<br />

Aus diesem Grund empfi ehlt die Handlungshilfe folgende alternative Regelung:<br />

§... Schichttausch, Überstunden, Spr<strong>in</strong>gere<strong>in</strong>satz, Schichtplanänderungen<br />

a) Wenn durch ungeplante Auftragssteigerungen oder unvorhergesehene Personalausfälle<br />

e<strong>in</strong> Bedarf an zusätzlicher Arbeit entsteht, so wird dieser zunächst durch freiwilligen<br />

Schichttausch, durch Spr<strong>in</strong>gere<strong>in</strong>satz und / oder Überstunden gedeckt.


) Ungeplante Auftragsausfälle werden mittels freiwilligen Schichttauschs oder dem<br />

Vorziehen freier Tage aufgefangen.<br />

c) Andauernder Mehrbedarf oder Unterauslastung ziehen e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>vernehmliche Änderung<br />

der Schichtpläne durch beide Parteien nach sich. 39<br />

Trotz der Möglichkeit der An- und Absage durch die Arbeitgeber<strong>in</strong> / den Arbeitgeber<br />

sollen Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer das Recht haben, aus persönlichen Gründen<br />

abzulehnen. Folgende Regelung wird von der Handlungshilfe empfohlen:<br />

§... Ablehnung aus persönlichen Gründen<br />

Jedem Arbeitnehmer / jeder Arbeitnehmer<strong>in</strong> ist es nach – … gestattet, die zusätzlich angeordnete<br />

Arbeit oder den angeordneten Schichtwechsel zweimal im Kalenderjahr aus<br />

persönlichen Gründen abzulehnen. Dabei muss der / die Vorgesetzte jedoch schnellstmöglich<br />

über die Ablehnung <strong>in</strong> Kenntnis gesetzt werden.<br />

Neben den hier aufgeführten Inhalten werden noch weitere Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

für kurzfristige An- und Absagen <strong>in</strong> der Handlungshilfe aufgeführt. Zudem werden<br />

nochmals die Regelungen für die Gestaltung der Arbeitszeitkonten detailliert beschrieben.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Medien, Kunst und Industrie<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial<br />

Internet: Von der ver.di-Internet-Präsenz druck.verdi.de kann die beschriebene<br />

Handlungshilfe herunter geladen werden.<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

53<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

54<br />

B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

1.3.5. Arbeitszeitkampagne Großhandel »Zeit ist Leben«<br />

Ressort 2: Fachbereich 12: Handel, BVG, E<strong>in</strong>zelhandel<br />

WORUM GEHT ES<br />

<strong>Die</strong> bereits abgeschlossene Arbeitszeitkampagne zielte vor allen D<strong>in</strong>gen darauf ab, die<br />

Beschäftigten im Großhandel für ihr »Zeithandeln« zu sensibilisieren. Kernelement der<br />

Arbeitszeit<strong>in</strong>itiative war e<strong>in</strong> Kalender, <strong>in</strong> dem Beschäftigte ihre Arbeitszeit bzw. ihre tatsächlich<br />

am Arbeitsplatz verbrachte Zeit dokumentieren sollten. Dabei g<strong>in</strong>g es nicht nur darum,<br />

das eigene Zeitverhalten nachzuvollziehen und dadurch besser bzw. <strong>in</strong>tensiver wahrzunehmen,<br />

sondern auch darum, e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> tatsächliche Arbeitszeitrealitäten zu gew<strong>in</strong>nen.<br />

<strong>Die</strong> gewonnenen Erkenntnisse sollten dann maßgeblich <strong>in</strong> die Entwicklung von tarifpolitischen<br />

Schwerpunkten e<strong>in</strong>fl ießen. 40


WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Im Rahmen der Arbeitszeitkampagne wurden vier Module zum Thema »Zeit« entwickelt.<br />

Sie dienen zur Sensibilisierung im Umgang mit Zeit. <strong>Die</strong>se sollen Mitglieder der Interessenvertretung<br />

dabei unterstützen die Arbeitszeitkampagne <strong>in</strong> den Betrieben bekannt<br />

zu machen und diese zu etablieren.<br />

Modul I »Von der Ereigniszeit zur Zeit der Uhr« ; Das erste Modul gibt e<strong>in</strong>en allgeme<strong>in</strong>en<br />

Überblick über die Anfänge der Zeitmessung bis zur Gegenwart.<br />

Modul II »<strong>Die</strong> Macht bestimmt die Zeit«<br />

Wann wurde die Zeit <strong>in</strong> bestimmte Muster bzw. Vorgaben gefasst? Wer hat, warum<br />

die Zeite<strong>in</strong>heiten bestimmt, die wir heute kennen.<br />

Modul III »Vom Tagwerk zum 8-Stundentag oder vom Wert der Zeit«<br />

Modul IV »Zeit ist, was man daraus macht« – von der Schwierigkeit Zeit zu defi nieren.<br />

H<strong>in</strong>weis: <strong>Die</strong> vorbereiteten Module eignen sich auch für andere Branchen und bilden<br />

allgeme<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e solide Grundlage bei der Thematisierung von Arbeitszeit.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Handel<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial<br />

Internet: <strong>Die</strong> vorgestellten Module können auf der ver.di-Internet-Präsenz grosshandel.verdi.<br />

de unter dem Menüpunkt Tarifi nformationen abgerufen werden.<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

55<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III I<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSZEIT:<br />

VON GESTALTUNG ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

VERTEILUNG<br />

LAGE<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

56


2. ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

Ausbildung / Weiterbildung / Wiedere<strong>in</strong>stieg<br />

Bildung wird als e<strong>in</strong> wichtiges Element für e<strong>in</strong> erfülltes Arbeits- und Privatleben betrachtet.<br />

Sie muss daher allen zur Verfügung stehen. <strong>Die</strong>s kann jedoch nur dann gewährleistet<br />

werden, wenn alle dieselben Chancen haben, Bildung zu erwerben. Verschiedene Studien<br />

zeigen jedoch, dass die Chancen auf Bildungserwerb und damit die Möglichkeiten den<br />

angestrebten Bildungsabschluss tatsächlich zu erreichen – besonders <strong>in</strong> Deutschland – stark<br />

von der sozialen Herkunft des K<strong>in</strong>des bee<strong>in</strong>fl usst werden.<br />

ABKEHR VOM LEISTUNGSGEDANKEN<br />

Als ursächlich für dieses Problem wird besonders das <strong>in</strong> Deutschland existierende<br />

dreigliedrige Schulsystem – also die Unterteilung <strong>in</strong> Haupt-, Realschule und Gymnasium –<br />

angegeben. Aus der E<strong>in</strong>stufung und Unterteilung der K<strong>in</strong>der nach re<strong>in</strong>en Leistungsaspekten<br />

ergeben sich zwei Hauptprobleme:<br />

Zum e<strong>in</strong>en wird e<strong>in</strong> verschärfter Konkurrenzkampf zwischen den K<strong>in</strong>dern <strong>in</strong> Gang gesetzt,<br />

<strong>in</strong> dessen Verlauf die Bedürfnisse des K<strong>in</strong>des gegenüber dem Leistungsgedanken <strong>in</strong><br />

den H<strong>in</strong>tergrund treten.<br />

Zum anderen gew<strong>in</strong>nen soziale und fi nanzielle Unterschiede, mit denen e<strong>in</strong> Vorteil bzw.<br />

Nachteil für die Leistungsfähigkeit des K<strong>in</strong>des verbunden ist, über Gebühr an Bedeutung.<br />

So stellt z. B. die Möglichkeit, zusätzliche Bildung <strong>in</strong> Form von Nachhilfe e<strong>in</strong>kaufen zu<br />

können, e<strong>in</strong>en Vorteil dar – mangelnde Deutschkenntnisse aufgrund e<strong>in</strong>es Migrationsh<strong>in</strong>tergrundes<br />

e<strong>in</strong>en Nachteil. Ausschlaggebend ist für beide Fälle, dass Vor- wie Nachteile nicht<br />

durch das Bildungssystem aufgefangen werden, sondern dass Ungleichheit gefördert und<br />

verankert wird.<br />

Der Leistungsgedanke darf jedoch ke<strong>in</strong>e übergeordnete Rolle spielen. Vielmehr sollte der<br />

Mensch mit se<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen im Mittelpunkt stehen. Er<br />

sollte die Möglichkeit erhalten, <strong>in</strong>dividuelle Potenziale voll ausschöpfen zu können. Dabei<br />

bildet das Konzept des lebenslangen Lernens e<strong>in</strong>en Grundste<strong>in</strong> der Bildungspolitik von<br />

III II<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

57<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III II<br />

VEREINBARKEIT<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

58<br />

ver.di. <strong>Die</strong> Aktivitäten rund um das Thema Bildung beziehen sich dementsprechend –<br />

angefangen von frühk<strong>in</strong>dlicher und schulischer Bildung bis h<strong>in</strong> zu berufl icher Weiterbildung<br />

– nicht auf e<strong>in</strong>zelne Lebensabschnitte, sondern streben auch die Weiterbildung im Alter an.<br />

BILDUNG FÜR ALLE<br />

Alle sollten gleich gute Bildungschancen haben. Durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Förderung von<br />

der K<strong>in</strong>dertagesstätte bis zur berufl ichen Bildung können soziale Unterschiede gem<strong>in</strong>dert<br />

werden. ver.di setzt sich z. B. für e<strong>in</strong>e qualitative K<strong>in</strong>derbetreuung und Ganztagsschulen<br />

jenseits e<strong>in</strong>er bloßen Aufbewahrung e<strong>in</strong>. Zudem stellt auch die Unterstützung Jugendlicher<br />

angesichts der schwierigen<br />

Arbeitsmarktsituation und die Hilfe<br />

bei der E<strong>in</strong>gliederung <strong>in</strong> den<br />

Arbeitsmarkt e<strong>in</strong> zentrales Anliegen<br />

von ver.di dar. <strong>Die</strong> Stärkung der<br />

berufl ichen Weiterbildung soll<br />

durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuellere Betreuung<br />

und e<strong>in</strong>e qualitative Verbesserung<br />

des Weiterbildungsangebotes<br />

vorangetrieben werden.<br />

Dazu gehört auch, dass<br />

Tarifverträge Regelungen zur<br />

Qualifi zierung und zur Ausweitung<br />

der Möglichkeiten zu langfristigen<br />

Freistellungen aus Weiterbildungsgründen<br />

enthalten. Tarifpolitische<br />

Zielperspektiven zur Weiterbildung<br />

s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e wichtige Voraussetzung<br />

für die Entwicklung neuer Handlungskonzepte.<br />

Im Folgenden wird vorgestellt,<br />

was ver.di <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

leistet.


2.1. TARIFVERTRAGLICHE REGELUNGEN<br />

A. EXISTIERENDE TARIFVERTRÄGE<br />

2.1.1. »Schwerpunkt Freistellung aus Weiterbildungsgründen« – Mantel ta rif vertrag<br />

für die Journalisten und Journalist<strong>in</strong>nen (Wort / Bild) der The<br />

Asso cia ted Press GmbH – Ressort 14: Fachbereich 8: Medien, Kunst und<br />

WORUM GEHT ES<br />

Der Manteltarifvertrag für Journalist<strong>in</strong>nen und Journalisten bei der Associated Press<br />

GmbH be<strong>in</strong>haltet den Anspruch auf Bildungsurlaub nach den jeweiligen Landesgesetzen<br />

sowie den Anspruch auf unbezahlte Freistellung (§ 18), der unter anderem für Weiterbildungszwecke<br />

<strong>in</strong> Anspruch genommen werden kann.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Der § 18 des Manteltarifvertrages regelt die Möglichkeit e<strong>in</strong>er unbezahlten Freistellung.<br />

Redakteur<strong>in</strong>nen und Redakteure können aus persönlichen Gründen, wie K<strong>in</strong>derziehung,<br />

Pfl ege erkrankter Familienangehöriger oder Maßnahmen der Weiterbildung, bei<br />

ihrem Arbeitgeber e<strong>in</strong> Ruhen des Arbeitsverhältnisses für die Dauer von e<strong>in</strong> bis zwei<br />

Jahren erwirken.<br />

III II<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

59<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III II<br />

VEREINBARKEIT<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

60<br />

Wenn diese Forderung ke<strong>in</strong>e betrieblichen Belange gefährdet und e<strong>in</strong> Ersatz für den<br />

Arbeitsplatz gefunden worden ist, muss der Arbeitgeber dem Anliegen des / der Beschäftigten<br />

nachkommen.<br />

Der § 18 des Manteltarifvertrages verleiht den Redakteur / <strong>in</strong>nen bei dem Wiedere<strong>in</strong>tritt<br />

<strong>in</strong> den Beruf e<strong>in</strong> Anrecht, ihren alten Arbeitsplatz erneut zu besetzen. Sollte dies<br />

aus <strong>in</strong>nerbetrieblichen Gründen nicht möglich se<strong>in</strong>, so besteht e<strong>in</strong> Anspruch auf die E<strong>in</strong>setzung<br />

an e<strong>in</strong>em gleichwertigen Arbeitsplatz. 41<br />

<strong>Die</strong> Zeiten, <strong>in</strong> denen die Beschäftigten freigestellt s<strong>in</strong>d, werden den Berufsjahren zugerechnet.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Medien, Kunst und Industrie<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Matthias von F<strong>in</strong>tel<br />

E-Mail: matthias.fi ntel@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Weitere Informationen zum Thema Qualifi zierung <strong>in</strong> Tarifverträgen s<strong>in</strong>d unter<br />

www.boeckler.de zu fi nden. Unter anderem kann auf folgende Studie zugegriffen werden:<br />

Bahnmüller, Re<strong>in</strong>hard / Fischbach, Stefanie / Jentgens, Barbara: <strong>Die</strong> Qualifi zierungstarifverträge<br />

für die baden-württembergische M+E-Industrie und die westdeutsche T+B Industrie,<br />

Vortrag Stuttgart 2005


A. EXISTIERENDE TARIFVERTRÄGE<br />

2.1.2. »Schwerpunkt Weiterbildung und Qualifizierung« – Mantelvere<strong>in</strong>barungen<br />

Unternehmens-Tarifvertrag der UNISYS Deutschland GmbH<br />

Fachbereich 9: Telekommunikation, Informationstechnologie,<br />

Daten verarbeitung<br />

WORUM GEHT ES<br />

<strong>Die</strong> Manteltarifvere<strong>in</strong>barungen des<br />

Unternehmenstarifvertrages der UNISYS<br />

Deutschland GmbH be<strong>in</strong>halten unter anderem<br />

e<strong>in</strong>e Regelung zur Qualifi zierung und<br />

Weiterentwicklung. Aufgrund der rasanten<br />

technischen Entwicklung und der sich<br />

verändernden wirtschaftlichen Strukturen,<br />

versucht IBM die Weiterentwicklung von<br />

berufl ichen Qualifi kationen und Kompetenzen<br />

zu fördern. In diesem Vertrag geht es deshalb<br />

vorrangig darum, Beschäftigte <strong>in</strong>dividuell zu<br />

fördern.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE<br />

INTERESSENVERTRETUNG<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter können<br />

an Veranstaltungen <strong>in</strong> Form von<br />

Sem<strong>in</strong>aren, Tageskursen<br />

Angebote zum arbeitsorientierten Lernen<br />

Internetbasierten Wissensvermittlungen<br />

Aufstiegsfortbildungen<br />

teilnehmen. 42 Zusätzlich zum allgeme<strong>in</strong>en<br />

Fort- und Weiterbildungsangebot wird<br />

m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>mal im Jahr e<strong>in</strong> Leistungsgespräch<br />

zwischen dem Management und den<br />

III II<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

61<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III II<br />

VEREINBARKEIT<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

62<br />

e<strong>in</strong>zelnen Beschäftigten geführt. Daraus erfolgt e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle E<strong>in</strong>schätzung und Planung<br />

des Qualifi zierungsbedarfs. 43<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Telekommunikation, Informationstechnologie, Datenverarbeitung<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial<br />

Weitere Informationen zum Thema Qualifi zierung <strong>in</strong> Tarifverträgen s<strong>in</strong>d unter<br />

www.boeckler.de zu fi nden. Unter anderem kann auf folgende Studie zugegriffen werden:<br />

Bahnmüller, Re<strong>in</strong>hard / Fischbach, Stefanie / Jentgens, Barbara: <strong>Die</strong> Qualifi zierungstarifverträge<br />

für die baden-württembergische M+E-Industrie und die westdeutsche T+B Industrie,<br />

Vortrag Stuttgart 2005


A. EXISTIERENDE TARIFVERTRÄGE<br />

2.1.3. Tarifvertrag »Qualifizierung« IBM<br />

Ressort 15: Fachbereich 9: Telekommunikation, Informationstechnologie,<br />

Datenverarbeitung<br />

WORUM GEHT ES<br />

Neben dem gesetzlichen Anspruch auf Weiterbildungsmaßnahmen werden <strong>in</strong> e<strong>in</strong>zelnen<br />

Tarifverträgen spezielle Maßnahmen zur Qualifi zierung festgelegt. Der IBM-Tarifvertrag über<br />

Qualifi zierung und Nachwuchsförderung be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>en Passus zur Nachwuchsförderung<br />

sowie zur <strong>in</strong>dividuellen Weiterentwicklung der persönlichen Fähigkeiten von Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen<br />

und Arbeitnehmern.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Bezüglich der Nachwuchsförderung werden die unternehmenseigene Berufsausbildung<br />

und die Integration von Student<strong>in</strong>nen und Studenten <strong>in</strong> den Arbeitsprozess (Uni+FH) durch spezielle<br />

Veranstaltungen, Praktika bzw. Diplomarbeitsthemen aufgeführt. Maßnahmen zur <strong>in</strong>dividuellen<br />

Weiterentwicklung der persönlichen Fähigkeiten be <strong>in</strong>halten zunächst die e<strong>in</strong>mal<br />

im Jahr durchzuführende Erfassung der Ist-Qualifi kation der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

(geme<strong>in</strong>sam mit Führungskraft). In den damit verbundenen Gesprächen soll der Qualifi -<br />

kationsbedarf e<strong>in</strong>geschätzt und abgeklärt werden. Bei den Qualifi zierungsmaßnahmen handelt<br />

es sich beispielsweise um <strong>in</strong>terne und externe Klassenraumschulungen, E-Learn<strong>in</strong>g,<br />

Wissensvermittlung durch Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g-on-the-job, Mentor<strong>in</strong>g sowie Coach<strong>in</strong>g. Spezielle Themenbereiche<br />

werden im Tarifvertrag nicht aufgeführt. 44<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Telekommunikation, Informationstechnologie, Datenverarbeitung<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Rolf Schmidt<br />

E-Mail: rolf.schmidt@verdi.de<br />

III II<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

63<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III II<br />

VEREINBARKEIT<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

64<br />

B. TARIFPOLITISCHE GRUNDSÄTZE<br />

2.1.4. Tarifpolitische Zielperspektiven zur beruflichen Weiterbildung<br />

Ressort 2: Tarifpolitische Grundsätze<br />

WORUM GEHT ES<br />

<strong>Die</strong> tarifpolitischen Zielperspektiven sollen Impulse für die Gestaltung und Verbesserung<br />

der berufl ichen Weiterbildung <strong>in</strong>nerhalb und außerhalb von ver.di liefern. Momentan s<strong>in</strong>d<br />

die <strong>in</strong>stitutionellen, zeitlichen, fi nanziellen und organisatorischen Voraussetzungen von<br />

berufl icher Weiterbildung ungenügend. In der aktuellen Tarifpolitik wird der Zusammenhang<br />

von Beruf und Weiterbildung nur unzureichend berücksichtigt. Allgeme<strong>in</strong> haben Beschäftigte<br />

zu wenig Mitspracherecht und Gestaltungsmöglichkeiten, wenn es um Fragen der<br />

Weiterbildung geht.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

In den Fach- und Tarifbereichen von ver.di sollen durch folgende Teilziele tarifl iche<br />

Lösungen entwickelt und umgesetzt werden:<br />

Förderung des Qualifi kationsniveaus der Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer<br />

sowie geeigneter Lern- und Lehrmethoden<br />

Erhöhung der Teilnehmerzahlen an berufl icher Weiterbildung<br />

Förderung besonderer Beschäftigungsgruppen<br />

Verankerung der Grundsätze des Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g<br />

Sicherung und Regelung der F<strong>in</strong>anzierung von Weiterbildung<br />

Verortung von berufl icher Weiterbildung als Hauptthema <strong>in</strong> allen Tarifbereichen von<br />

ver.di<br />

Etablierung der Mitbestimmung von Betriebs- und Personalräten<br />

Verankerung tarifl icher Rechtsansprüche auf Freistellung zur berufl ichen Weiterbildung<br />

Verbesserung von Qualität, Durchlässigkeit, Zugang und Anerkennung berufl icher<br />

Weiterbildung<br />

Beruf und Weiterbildung be<strong>in</strong>haltet den Erhalt, die Verbesserung und die Entwicklung<br />

berufs- und arbeitsbezogener Kenntnisse und Fähigkeiten


<strong>Die</strong>se Kenntnisse und Fähigkeiten haben sowohl e<strong>in</strong>e technisch-fachliche,<br />

als auch e<strong>in</strong>e soziale, kommunikative und politische Dimension<br />

Individuelle Bedarfsermittlung und Beratung von Beschäftigten 45<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Tarifpolitische Grundsätze<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Gerold Haag<br />

E-Mail: gerold.haag@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Broschüre: Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft,<br />

Tarifpolitische Grundsatzabteilung:<br />

Arbeitshilfe zur tarifpolitischen Gestaltung<br />

der berufl ichen Weiterbildung, Berl<strong>in</strong> 2007<br />

<strong>Die</strong>se Broschüre be<strong>in</strong>haltet wichtige Dokumente<br />

und Beschlüsse des Bundestarifausschusses<br />

von ver.di zur berufl ichen Weiterbildung.<br />

Zudem werden Tipps und H<strong>in</strong>weise<br />

rund um die berufl iche Weiterbildung gegeben.<br />

Des Weiteren wird e<strong>in</strong> Mustertarifvertrag<br />

zur Verfügung gestellt.<br />

III II<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

65<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III II<br />

VEREINBARKEIT<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

66<br />

2.2. PROJEKTE UND THEMENSCHWERPUNKTE<br />

A. VER.DI-POSITIONEN<br />

2.2.1. Themenfeld »Bildung – Grundlage für unseren Reichtum«<br />

Ressort 1: Wirtschaftspolitik<br />

WORUM GEHT ES<br />

Nicht erst seit dem »Pisa-Schock« von 2001 s<strong>in</strong>d sich Wirtschaft und Politik darüber<br />

e<strong>in</strong>ig, dass für Bildung mehr getan werden muss und dass e<strong>in</strong>e gut ausgebildete Bevölkerung<br />

die Grundlage des Reichtums <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em rohstoffarmen Land wie Deutschland ist. 46<br />

Trotz dieser E<strong>in</strong>sicht s<strong>in</strong>d, gemessen am gesellschaftlichen Reichtum die Ausgaben für<br />

Bildung <strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten zurückgegangen. Auch im <strong>in</strong>ternationalen Vergleich<br />

schneidet Deutschland schlecht ab. Insbesondere die Ausgaben für Bildung fallen <strong>in</strong><br />

wirtschaftlich vergleichbaren Ländern erheblich höher aus. 47 ver.di setzt sich aus diesem<br />

Grund für e<strong>in</strong>e Reform des Bildungswesens e<strong>in</strong>.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Viel zu große Klassen, Mobb<strong>in</strong>g unter den Schülern, gestresste Lehrkräfte, Unterrichtausfall<br />

– e<strong>in</strong>e zu große Zahl von K<strong>in</strong>dern fühlt sich <strong>in</strong> der Schule nicht gut aufgehoben.<br />

<strong>Die</strong> E<strong>in</strong>stellung auf die Bedürfnisse der e<strong>in</strong>zelnen K<strong>in</strong>der und e<strong>in</strong>e Förderung der<br />

Schwächeren ist andererseits aber nur dann möglich, wenn Lehrkräften die entsprechenden<br />

zeitlichen Ressourcen zur Verfügung stehen. 48<br />

An dieser Stelle ist von ver.di zunächst festzustellen, dass Deutschland noch immer<br />

e<strong>in</strong>es der wenigen Länder ist, das über e<strong>in</strong> gegliedertes Schulsystem, also e<strong>in</strong>e Unterteilung<br />

<strong>in</strong> Förderschule, Haupt- und Realschule, sowie Gymnasium verfügt. <strong>Die</strong>ses System<br />

trägt <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie nicht zu e<strong>in</strong>er Förderung, sondern zu e<strong>in</strong>er Sortierung der K<strong>in</strong>der<br />

bei. Auf diesem Weg entsteht zwar e<strong>in</strong>e homogene Lerngruppe, doch die Talente der<br />

K<strong>in</strong>der werden vergeudet.<br />

Weitere Folgen des dreigliedrigen Bildungssystems s<strong>in</strong>d nach der Ansicht von ver.di<br />

die Förderung sozialer Ungleichheit und die Verschwendung öffentlicher Gelder. So kaufen<br />

Eltern, die es sich leisten können, häufi g zusätzliche Bildung e<strong>in</strong>. Bereits heute be-


kommt jedes vierte K<strong>in</strong>d private Nachhilfe. Auch Privatschulen haben seit Jahren e<strong>in</strong>en<br />

stetigen Zuwachs an Schülern. Wer sich diese zusätzlichen Fördermaßnahmen nicht leisten<br />

kann, verliert den Anschluss. 49 Im Ergebnis stellt ver.di fest, dass die Chancen, e<strong>in</strong>en<br />

höheren Bildungsabschluss zu erreichen, extrem an die fi nanziellen Mittel und damit an<br />

die soziale Herkunft gebunden s<strong>in</strong>d. So gehen z. B. K<strong>in</strong>der ärmerer Eltern oder K<strong>in</strong>der<br />

aus Familien mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund seltener auf weiterführende Schulen. 50<br />

Für ver.di lassen sich aus dieser Sachlage konkrete Forderungen für e<strong>in</strong>e Reform des Bildungswesens<br />

ableiten:<br />

Zum e<strong>in</strong>en müssen die Klassen verkle<strong>in</strong>ert, sowie mehr Lehrer<strong>in</strong>nen, Lehrer und Betreuungspersonen<br />

e<strong>in</strong>gestellt werden. Zum anderen muss allen K<strong>in</strong>dern gleichermaßen<br />

e<strong>in</strong> Zugang zu Bildung eröffnet und e<strong>in</strong>e faire Chance bestehen, an Bildung <strong>in</strong> gewünschtem<br />

Maße Teil zu haben. Am besten lässt sich dies durch Ganztagsschulen bis zur<br />

Oberstufe umsetzen.<br />

Schwächere K<strong>in</strong>der brauchen schließlich e<strong>in</strong>e gezielte Förderung. Dafür s<strong>in</strong>d zusätzliche<br />

Ausgaben von jährlich rund drei Milliarden nötig. 51<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Wirtschaftspolitik<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial<br />

Broschüre: Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Wirtschaftspolitik:<br />

In unsere Zukunft <strong>in</strong>vestieren. Für Arbeit, Bildung, Umwelt<br />

und e<strong>in</strong> besseres Leben, Berl<strong>in</strong> 2006 – kann unter www.<br />

wipo.verdi.de abgerufen werden<br />

Unter www.boeckler-boxen.de können weitere Informationen<br />

zum Thema Bildung e<strong>in</strong>gesehen werden.<br />

III II<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

67<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III II<br />

VEREINBARKEIT<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

68<br />

A. VER.DI POSITIONEN ZU THEMEN DIE BEWEGEN<br />

2.2.2. Themenfeld »Bildung <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätten«<br />

Ressort 13: Fachbereich 7: Geme<strong>in</strong>den, Sozial-, K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe<br />

WORUM GEHT ES?<br />

Für ver.di bedeutet Bildung <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätten, dass Erwachsene ihre Erfahrungen<br />

und ihr Wissen an K<strong>in</strong>der weitergeben, aber ihnen dennoch ausreichend Raum und<br />

Möglichkeiten geben, sich zu Persönlichkeiten zu entwickeln. Deshalb darf Bildung nicht nur<br />

unter dem Aspekt der Leistungsfähigkeit und der Entwicklung von Humankapital, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft gesehen werden. K<strong>in</strong>dertagesstätten sollen nicht auf e<strong>in</strong>e<br />

schulvorbereitende Institution reduziert werden, sondern als eigenständige Bildungsstätten<br />

Kooperationen mit Schulen und anderen E<strong>in</strong>richtungen e<strong>in</strong>gehen. 52


Vorrangig ist, das K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> den Mittelpunkt des Bildungsprozesses zu stellen und den<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

Lernprozess an die tatsächlichen Bedürfnisse des K<strong>in</strong>des anzupassen. Daher ist e<strong>in</strong> lebendi-<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

ges Lernen <strong>in</strong> »Echtsituationen« erforderlich.<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

Es müssen Voraussetzungen geschaffen werden, die e<strong>in</strong> lebenslanges Lernen ermögli-<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

chen. K<strong>in</strong>dertagesstätten s<strong>in</strong>d zumeist die ersten bildungsvermittelnden Institutionen auf<br />

dem Lebensweg von Menschen und sie schlagen die Wurzeln für e<strong>in</strong> lebenslanges Lernen.<br />

Aus diesem Grund ersche<strong>in</strong>t es erforderlich zu se<strong>in</strong>, die Qualität von K<strong>in</strong>dertagesstätten zu<br />

verbessern bzw. zu fördern.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Um e<strong>in</strong>e gute Förderung von K<strong>in</strong>dern gewährleisten zu können, müssen folgende<br />

Aspekte berücksichtigt werden:<br />

K<strong>in</strong>dertagesstätten formulieren die Inhalte und Ziele ihrer Arbeit <strong>in</strong> Konzeptionen.<br />

<strong>Die</strong> <strong>in</strong> diesen Konzeptionen festgehaltenen Arbeits<strong>in</strong>halte sollten darauf h<strong>in</strong> überprüft<br />

werden, ob sie den oben genannten Forderungen Rechnung tragen.<br />

E<strong>in</strong>e qualitative K<strong>in</strong>derbetreuung kann nur dann gewährleistet werden, wenn ausreichend<br />

und gut ausgebildetes Personal vorhanden ist, das entsprechend vergütet wird<br />

und ausreichende Möglichkeiten der Fort- und Weiterbildung nutzen kann.<br />

Auf den e<strong>in</strong>zelnen Ebenen der K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe muss mehr Transparenz geschaffen<br />

werden, um Abläufe und Strukturen von E<strong>in</strong>richtungen besser auf die genannten<br />

Anforderungen auszurichten. E<strong>in</strong> wichtiges Element bildet <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

der Abbau von Hierarchien unter den Entscheidungsträger<strong>in</strong>nen und Entscheidungsträgern.<br />

Damit s<strong>in</strong>d weniger die Leiter<strong>in</strong>nen und Leiter von K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtungen,<br />

als die Personen geme<strong>in</strong>t, die bspw. über den Etat und die Ausrichtung<br />

der Bildungspolitik verfügen.<br />

Welche konkreten Inhalte Bildung <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätten haben bzw. was wir <strong>in</strong> der<br />

Bildungsarbeit von Schweden lernen können, zeigt der »Baum der Erkenntnis«. Damit ist<br />

die Umsetzung des schwedischen Bildungsplanes für K<strong>in</strong>dertagesstätten und Schulen geme<strong>in</strong>t.<br />

Es handelt sich dabei um Bildungsmaterial, das es ermöglicht, die Entwicklung und<br />

das Lernen e<strong>in</strong>es K<strong>in</strong>des vom ersten bis zum 16. Lebensjahr zu verfolgen und zu dokumentieren.<br />

69<br />

53 Göran Frisk und se<strong>in</strong>e Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen haben Materialien zusammengestellt,<br />

die Ziele für die Arbeit <strong>in</strong> Vor- und Grundschulen transparent darstellen. 54 TARIFVEREINBARUNGEN<br />

BETRIEBSEREINBARUNGEN PROJEKTE<br />

III II<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III II<br />

VEREINBARKEIT<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

70<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesvorstand<br />

Fachbereich Geme<strong>in</strong>den, Fachgruppe Sozial, K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Alexander Wegner und Frank Jost<br />

E-Mail: alexander.wegner@verdi.de oder frank.jost@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

<strong>Die</strong> angesprochene Broschüre und weitere Materialen können unter folgender Homepage<br />

abgerufen werden: http: / / sozialarbeit.verdi.de<br />

Zusätzlich bietet der Fachbereich e<strong>in</strong> breites Angebot an Bildungsplänen für K<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

aus den e<strong>in</strong>zelnen Bundesländern an: www.sozialarbeit.verdi.de<br />

Das im Internet abrufbare Angebot be<strong>in</strong>haltet Empfehlungen, Rahmenpläne und Hilfestellungen<br />

für die pädagogische Arbeit.<br />

Leseempfehlungen:<br />

Frisk, Göran: Baum der Erkenntnis. Umsetzung<br />

des schwedischen Bildungsplans<br />

für K<strong>in</strong>dertagesstätten und Schulen,<br />

Berl<strong>in</strong> – erhältlich bei ver.di<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft,<br />

Fachbereich Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste,<br />

Wohlfahrt, Kirchen / Fachbereich Geme<strong>in</strong>den,<br />

Fachgruppe Sozial-, K<strong>in</strong>derund<br />

Jugendhilfe: Bildung <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätten,<br />

Berl<strong>in</strong>


A. VER.DI POSITIONEN ZU THEMEN DIE BEWEGEN<br />

2.2.3. Ganztagsschulen als Bildungsoffensive<br />

Ressort 13: Fachbereich 7: Geme<strong>in</strong>den, Sozial-, K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe<br />

WORUM GEHT ES<br />

ver.di setzt sich dafür e<strong>in</strong>, dass alle Menschen die Möglichkeit haben, e<strong>in</strong> gutes Leben zu<br />

führen und <strong>in</strong> die Arbeitswelt <strong>in</strong>tegriert zu werden. Aus diesem Grund sollte gewährleistet<br />

werden, dass alle gleich gute Bildungschancen haben. Bereits durch e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle<br />

Förderung von der Vorschule bis zur berufl ichen Bildung können soziale und kulturelle<br />

Unterschiede gem<strong>in</strong>dert werden. Deshalb setzt sich ver.di dafür e<strong>in</strong>, das Angebot an<br />

Ganztagsschulen zu erweitern. <strong>Die</strong> Ganztagsschule kann als e<strong>in</strong> Element für die Schaffung<br />

e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>tegrierten Bildungssystems genutzt werden.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

ver.di hat im Zuge der Diskussion um Ganztagsschulen folgende Qualitätskriterien<br />

entwickelt:<br />

Jede Ganztagsschule benötigt e<strong>in</strong> Konzept; e<strong>in</strong>e Schulphilosophie, die unter anderem<br />

der Leistungsförderung, der Integration und der Chancengleichheit dient. Gezielte<br />

und schnelle Förderung bei Lernproblemen, selbst verantwortetes Lernen, sowie die <strong>in</strong>dividuellen<br />

Persönlichkeits-, Lern- und Leistungsentwicklungen sollten im Vordergrund<br />

stehen.<br />

Das Angebot von Ganztagsschulen soll bedarfsgerecht se<strong>in</strong>. Das bedeutet, es soll allen<br />

Schulformen offen stehen. Damit s<strong>in</strong>d Ganztagsschulen weder Schulen für benachteiligte,<br />

noch für besonders leistungsstarke Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler alle<strong>in</strong>. Es darf<br />

nicht vom E<strong>in</strong> kommen der Eltern abhängen, ob K<strong>in</strong>der und Jugendliche Ganztagsschulen<br />

besuchen können.<br />

<strong>Die</strong> Ganztagsschule benötigt e<strong>in</strong>en eigenen Lernrhythmus jenseits der üblichen 45-<br />

M<strong>in</strong>uten-Strukturierung des normalen Schulunterrichts. Dazu gehört bspw. fachübergreifendes<br />

bzw. fächerverb<strong>in</strong>dendes Lernen. <strong>Die</strong>s gilt vor allem für die gebundene Ganz-<br />

III II<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

71<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III II<br />

VEREINBARKEIT<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

72<br />

tagsform. Offene Ganztagsschulen sollten zudem am Nachmittag gemäß ihrem pädagogischen<br />

Gesamtkonzept zusätzliche Angebote machen.<br />

<strong>Die</strong> Entwicklung von Ganztagsschulen setzt genügend qualifi ziertes Personal voraus,<br />

wobei zum Personalbedarf nicht nur Lehrkräfte, sondern auch Sozialpädagogen, Tutoren,<br />

Berater gehören.<br />

<strong>Die</strong> Entscheidung des jeweiligen Schulträgers für die Errichtung e<strong>in</strong>er Ganztagsschule<br />

bzw. für die Umwandlung e<strong>in</strong>er bestehenden Schule <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Ganztagsschule soll im<br />

E<strong>in</strong>vernehmen mit Eltern, Schülern und Lehrern getroffen werden, denn die Schulpfl icht<br />

besteht danach grundsätzlich auch am Nachmittag.<br />

Außerschulische Kooperationspartner, z. B. Träger der Jugendhilfe, Jugendverbände,<br />

Sportvere<strong>in</strong>e oder kulturelle E<strong>in</strong>richtungen müssen <strong>in</strong> die Ganztagsplanung e<strong>in</strong>bezogen<br />

werden. Auch die Kooperation mit Betrieben bietet sich an. Mit den Kooperationspartnern<br />

müssen geme<strong>in</strong>same Zielsetzungen und klare Verb<strong>in</strong>dlichkeiten bestehen.<br />

<strong>Die</strong> Förderung von Ganztagsangeboten muss <strong>in</strong> enger Kooperation von Bund und<br />

Ländern verstetigt werden. BDA und DGB gehen davon aus, dass das Fördervorhaben der<br />

Bundesregierung durch e<strong>in</strong> entsprechendes Evaluierungsprogramm begleitet wird. Unter<br />

E<strong>in</strong>beziehung der Schulträger und der Länder sollen dadurch die Erfahrungen mit dem<br />

Ausbau von Ganztagsangeboten handhabbar und übertragbar gemacht werden.« 55<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Geme<strong>in</strong>den, Sozial, K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Alexander Wegner<br />

E-Mail: alexander.wegner@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Mehr zum Thema Ganztagsschulen kann unter www.ganztaegig-lernen.org abgerufen werden.<br />

Unter anderem kann folgende Broschüre herunter geladen werden: Sozialpädagogisches Institut<br />

NRW, Fachhochschule Köln (Hrsg.): Partner machen Schule. Bildung geme<strong>in</strong>sam gestalten, Köln 2006


B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

2.2.4. Netzwerk Weiterbildung<br />

Ressort 11: Fachbereich 5: Bildung, Wissenschaft, Forschung<br />

WORUM GEHT ES<br />

Bildung ist der Schlüssel für e<strong>in</strong> erfülltes<br />

Arbeits- und Privatleben und muss deshalb<br />

allen zur Verfügung stehen. In Deutschland<br />

nehmen im Vergleich zu anderen Ländern<br />

jedoch nur sehr wenige Menschen an<br />

Weiterbildungsangeboten teil. <strong>Die</strong> meisten<br />

Angebote im Bereich der Weiterbildung s<strong>in</strong>d<br />

kurze Schulungen für Hochqualifi zierte. 56<br />

Das Netzwerk Weiterbildung ist e<strong>in</strong><br />

Angebot im Internet, das über die unterschiedlichen<br />

Bereiche der Weiterbildung sowie<br />

über Schwerpunkte der Weiterbildungspolitik<br />

<strong>in</strong>formiert. Dabei geht es darum, die Entwicklung<br />

und Darstellung der Positionen zur<br />

berufl ichen und politischen Weiterbildung<br />

transparent und professionell aufzubereiten.<br />

<strong>Die</strong>ses Portal richtet sich hauptsächlich an<br />

Beschäftigte und Betriebsräte, die im Bereich<br />

der Weiterbildung arbeiten und Informationen<br />

und Hilfen benötigen. 57<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Das Angebot des Internetportals bietet sieben Menüpunkte:<br />

Aktuelles: Sämtliche aktuellen Informationen und Nachrichten zur Weiterbildung und<br />

Arbeitsmarktpolitik<br />

III II<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

73<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III II<br />

VEREINBARKEIT<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

74<br />

Term<strong>in</strong>e und Veranstaltungen: Aktuelle H<strong>in</strong>weise auf Tagungen und Sem<strong>in</strong>are<br />

Grundsätzliches: Basistexte und grundsätzliche Informationen zur Weiterbildung<br />

Mitbestimmung und betriebliche Interessenvertretung: Urteile, Wahlunterlagen, Gesetze<br />

für die alltägliche Arbeit der betrieblichen Interessenvertretung<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen und Tarifi nformationen: Übersicht über aktuelle Tarifverträge<br />

und aktuelle Informationen zu Tarifverhandlungen<br />

Gesetze: Überblick über die wichtigsten Gesetze im Bereich der Weiterbildung<br />

Newsletter: Für alle, die schnell das Wichtigste und Aktuellste zur Weiterbildung erfahren<br />

wollen.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN?<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Bildung, Wissenschaft, Forschung<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial<br />

www.netzwerk-weiterbildung.<strong>in</strong>fo


B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

2.2.5. »Work-Life-<strong>Balance</strong>« als Thema <strong>in</strong> der ver.di Bildungsarbeit<br />

Ressort 19: Gewerkschaftliche Bildung<br />

WORUM GEHT ES<br />

E<strong>in</strong>ige Bildungsakteure der ver.di-Bildungsstätten <strong>in</strong> Gladenbach, Brandenburg, Undeloh<br />

und Mosbach haben e<strong>in</strong> starkes <strong>in</strong>haltliches Interesse an dem Thema »Work-Life-<strong>Balance</strong>«<br />

und erarbeiten bzw. überarbeiten die entsprechenden Sem<strong>in</strong>arkonzepte dah<strong>in</strong>gehend. Als<br />

Beispiel führt die Bildungsstätte Undeloh schon seit e<strong>in</strong>igen Jahren das Sem<strong>in</strong>ar »<strong>Die</strong> schwierige<br />

<strong>Balance</strong> zwischen Arbeitsmarkt und Partnerschaft« durch.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

In allen Sem<strong>in</strong>aren geht es um die Aufarbeitung der persönlichen Vere<strong>in</strong>barkeitsprobleme<br />

und darum, e<strong>in</strong>e mögliche <strong>Balance</strong> zwischen Beruf, Gesundheit, <strong>in</strong>dividueller Entwicklung,<br />

Familie und Beziehung zu fi nden. Ebenso geht es aber auch um die betriebliche<br />

Vere<strong>in</strong>barkeitsproblematik sowie um gesellschaftspolitische Veränderungsziele, -ansätze<br />

und -möglichkeiten.<br />

III II<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

75<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III II<br />

VEREINBARKEIT<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

76<br />

Im zentralen Bildungsprogramm 2007 werden zahlreiche Sem<strong>in</strong>are unter dem Motto<br />

»Leben und Arbeiten <strong>in</strong> <strong>Balance</strong>« angeboten. Beispielsweise haben <strong>in</strong>teressierte Frauen<br />

und Männer die Möglichkeit, an folgenden Angeboten teilzunehmen:<br />

»Work-Life-<strong>Balance</strong>« – Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und privaten Lebensbereichen<br />

»Work-Life-<strong>Balance</strong>« – Wege zu e<strong>in</strong>er menschengerechten Gestaltung des Arbeitslebens<br />

»Bunte Familien- und Arbeitswelt« – familienpolitisches Sem<strong>in</strong>ar für Eltern und K<strong>in</strong>der<br />

»Sowohl als auch! Familien- und Erwerbsarbeit: e<strong>in</strong> Männerthema«<br />

»Gehören sie schon zum »Alten Eisen«? Leben und arbeiten mit 50+<br />

Mir gehört die Zeit? – Umgang mit dem Thema Zeit<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Gewerkschaftliche Bildung<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: Iris Todtenberg<br />

E-Mail: iris.todtenberg.@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Internet: Detaillierte Informationen zu den e<strong>in</strong>zelnen Veranstaltungen können im zentralen<br />

Bildungsprogramm von ver.di e<strong>in</strong>gesehen werden: www.verdi-bildungsportal.de


B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

2.2.6. Perspektive Plus<br />

Ressort 14: Jugend<br />

WORUM GEHT ES?<br />

<strong>Die</strong> Initiative Perspektive Plus begleitet Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler an allgeme<strong>in</strong> bildenden<br />

Schulen bei dem Übergang von der Schule <strong>in</strong> das Arbeitsleben. Sie bietet e<strong>in</strong> breites<br />

Angebot an Maßnahmen, das die Jugendlichen im Alter von 15 bzw.16 Jahren bei ihrer<br />

Berufsorientierung und ihrer Berufswahl unterstützt. Zunächst wird versucht den Jugendlichen<br />

e<strong>in</strong>e realistische E<strong>in</strong>schätzung ihrer Fähigkeiten und der tatsächlichen Möglichkeiten<br />

bei ihrem Start <strong>in</strong> das Berufsleben zu geben. Viele Jugendliche können ihre Potenziale und<br />

Präferenzen nur schwer e<strong>in</strong>schätzen, um sie später mit dem vorhandenen Ausbildungsangebot<br />

abgleichen zu können. Sie s<strong>in</strong>d meistens nicht <strong>in</strong> der Lage sich Zugang zu den für sie<br />

III II<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

77<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III II<br />

VEREINBARKEIT<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

78<br />

relevanten Informationen zu verschaffen. Zudem hat sich die Lage am Ausbildungs- und<br />

Arbeitsmarkt schon seit Jahren verschlechtert und so s<strong>in</strong>kt zugleich die Chance auf e<strong>in</strong>en<br />

guten und schnellen Berufse<strong>in</strong>stieg.<br />

E<strong>in</strong> Ziel des Projekts Perspektive Plus ist es, Jugendlichen bereits <strong>in</strong> dieser Phase<br />

Gelegenheit zu geben, das Verhältnis von Arbeitszeit und Lebenszeit bewusster zu refl ektieren.<br />

<strong>Die</strong> Vernetzung von Schulen mit Betrieben, Arbeitsagentur, Trägern der Jugendhilfe und<br />

Jugendberufshilfe ist e<strong>in</strong> wichtiges Element für e<strong>in</strong>e gute Begleitung <strong>in</strong> das Berufsleben.<br />

Arbeitswissen muss erfahrbar gemacht werden und die vielseitigen Möglichkeiten der<br />

berufl ichen Perspektiven müssen aufgezeigt werden. Aus diesem Grund versucht die<br />

ver.di-Jugend passgenaue Angebote zu erarbeiten, die regionale Besonderheiten berücksichtigen<br />

sowie Kooperationen von Schulen und der Arbeitswelt zu schaffen. 58<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Das Projekt bietet den Jugendlichen konkrete Angebote, die ihnen den E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong>s<br />

Berufsleben erleichtern. Folgende neun E<strong>in</strong>heiten werden angeboten:<br />

a) E<strong>in</strong> Planspiel zur Berufs- und Lebensplanung<br />

b) E<strong>in</strong> Planspiel Wirtschaft<br />

c) Schnuppertag<br />

d) Zukunftswerkstatt<br />

e) Lebensplanung und Orientierung<br />

f) Stärken-Analyse – e<strong>in</strong>e Begegnung mit dem Ich<br />

g) Ausbildung und berufl iche Bildung<br />

h) Bewerbung, Ausbildungsstart<br />

Berufsplanung im Internet:<br />

Auch im Internet besteht die Möglichkeit für Jugendliche, mehr Sicherheit <strong>in</strong> ihrer<br />

Berufsorientierung zu verschaffen. Unter dem Menüpunkt »Bauste<strong>in</strong>e« können Jugendliche<br />

ihrer Berufswahl Schritt für Schritt virtuell näher kommen. Dabei durchlaufen sie<br />

sieben Bauste<strong>in</strong>e:<br />

a) Lebensplanung<br />

b) Stärken-Analyse<br />

c) Berufsquiz


d) E<strong>in</strong>stellungstest<br />

e) Bewerbung<br />

f) Vorstellungsgespräch<br />

g) Ausbildungsstart<br />

Der Menüpunkt »Me<strong>in</strong>e Zukunft« be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>en Lernplan als Orientierungshilfe,<br />

<strong>in</strong> fünf Stationen:<br />

a) Me<strong>in</strong>e Stärken<br />

b) Me<strong>in</strong>e Ziele<br />

c) Me<strong>in</strong> Plan<br />

d) Orient-Tour<br />

e) Stand der D<strong>in</strong>ge<br />

<strong>Die</strong>se beiden Menüpunkte können auch als Arbeitsblätter für den Unterricht herunter<br />

geladen werden. Unter dem Menüpunkt »Arbeitswelt« ist e<strong>in</strong>e L<strong>in</strong>ksammlung rund<br />

um das Thema Berufswahl abrufbar.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

ver.di-Jugend – Perspektive Plus<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>nen: Sab<strong>in</strong>e Daß und Bärbel Lübke<br />

E-Mail: sab<strong>in</strong>e.dass@verdi.de, baerbel.luebke@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Unter perspektive-plus.de s<strong>in</strong>d alle Informationen und <strong>in</strong>teressante L<strong>in</strong>ks<br />

rund um die Berufsausbildung abrufbar.<br />

Weitere L<strong>in</strong>ks: Schekker – Zukunftspass: www.schekker.de;<br />

Portal für politische Bildung: www.jugend-und-bildung.de<br />

III II<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

79<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III II<br />

VEREINBARKEIT<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

80<br />

B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

2.2.7. Girls’Day – Zukunftstag für Mädchen<br />

Ressort 2: Frauen und Gleichstellungspolitik<br />

WORUM GEHT ES<br />

Der »Girls‘Day-Mädchen-Zukunftstag« fi ndet seit 2001 jährlich bundesweit am vierten<br />

Donnerstag im April statt. Das Projekt wurde von dem »Kompetenzzentrum Technik-<br />

Diversity-Chancengleichheit e. V.«, dem Bundesm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren, Frauen<br />

und Jugend und dem Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung sowie durch Mittel des<br />

Europäischen Sozialfonds fi nanziert. Zudem wird der Aktionstag von e<strong>in</strong>em breiten Aktionsbündnis<br />

unterstützt. Neben Wirtschaftsverbänden, der Bundesagentur für Arbeit und<br />

anderen Gewerkschaften ist auch ver.di an dessen Planung und Durchführung beteiligt. 59<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Das Projekt hat es sich zum Ziel gesetzt, die Bandbreite der von jungen Frauen häufi<br />

g gewählten Berufe zu erweitern. Damit antwortet das Konzept auf die fortbestehende<br />

Tendenz vieler Frauen, sich zu Beg<strong>in</strong>n ihres Berufslebens nach wie vor für so genannte<br />

»Frauenberufe« zu entscheiden.<br />

Aus diesem Grund besteht hier <strong>in</strong> verstärktem Maße die Gefahr, dass Frauen, trotz<br />

e<strong>in</strong>er guten Schulausbildung, <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>ger angesehenen Berufen arbeiten und zudem im<br />

Vergleich zu anderen Beschäftigungsfeldern schlechter bezahlt werden. Oft entscheiden<br />

sich junge Frauen für den kommunikativen oder sozialen Bereich, während sich gerade<br />

im technischen Bereich (besser vergüteten Bereich) e<strong>in</strong> Mangel an Nachwuchskräften<br />

abzeichnet. 60<br />

Der Aktionstag soll Schüler<strong>in</strong>nen die Möglichkeit bieten, Berufsfelder kennen zu lernen,<br />

die eher als Männerdomänen gelten. Da dazu bspw. auch technische Berufe gehören,<br />

bieten <strong>in</strong>sbesondere technische Unternehmen, Hochschulen sowie Forschungse<strong>in</strong>richtungen<br />

an diesem Tag spezielle Veranstaltungen für Schüler<strong>in</strong>nen an. Es geht dabei<br />

darum, den Mädchen zu zeigen, dass auch technische Berufe e<strong>in</strong> geeignetes Arbeitsfeld<br />

für sie darstellen.


Zudem haben junge Frauen an diesem Tag die Möglichkeit, anderen Frauen, seien sie<br />

<strong>in</strong> Führungspositionen, selbstständig oder <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em klassischen Männerberuf tätig, während<br />

ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. 61<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Frauen und Gleichstellungspolitik<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: Ute Brutzki<br />

E-Mail: ute.brutzki@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Internet: www.girls-day.de; www.kompetenzz.de<br />

III II<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

81<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III II<br />

VEREINBARKEIT<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

82<br />

B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

2.2.8. Neue Wege für Jungs<br />

Ressort 2: Genderpolitik<br />

WORUM GEHT ES<br />

E<strong>in</strong>mal im Jahr können die Mädchen während ihrer Unterrichtszeit <strong>in</strong> die Welt der<br />

technischen Berufe h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> schnuppern. Dabei stellte sich aber die Frage, was eigentlich die<br />

Jungen machen sollen, während die Mädchen am Girls’Day ihre berufl ichen Zukunftsperspektiven<br />

ausloten. Als Antwort darauf und aufgrund der E<strong>in</strong>sicht, dass auch Jungs e<strong>in</strong>e<br />

spezielle geschlechtsspezifi sche Förderung brauchen, wurde parallel zum Girls’Day das<br />

Projekt »Neue Wege für Jungs« e<strong>in</strong>gerichtet. Auch dieses Projekt wurde vom Kompetenzzentrum<br />

Technik-Diversity-Chancengleichheit e. V. <strong>in</strong>s Leben gerufen und durch zahlreiche<br />

E<strong>in</strong>richtungen, Wirtschaftsverbände, Gewerkschaften, etc. unterstützt.<br />

Das Projekt versucht, die Bedürfnisse von Jungen aufzugreifen, um sie adäquat bei ihrer<br />

Berufs- und Lebensplanung unterstützen zu können. 62 <strong>Die</strong> Schwerpunkte des Projektes s<strong>in</strong>d<br />

dabei nicht nur die Erweiterung des Berufswahlspektrums von Jungen, sondern auch das<br />

Aufbrechen männlicher Rollenbilder und die Förderung von mehr Sozialkompetenz. ver.di ist<br />

als Kooperationspartner<strong>in</strong> an dem Projekt beteiligt.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Das Projekt »Neue Wege für Jungs« bietet damit zugleich e<strong>in</strong>en umfassenden praktischen<br />

Rahmen, <strong>in</strong> dem nicht nur e<strong>in</strong> fachlicher Austausch stattfi nden soll, sondern durch<br />

den darüber h<strong>in</strong>aus e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fachere Vernetzung diverser Akteure ermöglicht werden<br />

soll. Dazu gehören <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>e Engagierte im Bereich der Schule, der Jugendarbeit und<br />

der Berufsberatung, die bei der Umsetzung von adäquaten Angeboten für Jungen mit-<br />

wirken. 63<br />

<strong>Die</strong>ser Anspruch be<strong>in</strong>haltet, dass weder das Projekt »Girls’ Day« noch das Projekt<br />

»Neue Wege für Jungs« sich mit der Infragestellung von Rollenbildern und dem Aufzeigen<br />

neuer Wahlmöglichkeiten für beide Geschlechter im Bereich Beschäftigung zufrieden<br />

gibt. Sie s<strong>in</strong>d vielmehr e<strong>in</strong> Grundste<strong>in</strong>, der alle Beteiligten dazu befähigen soll, über


den Aktionstag h<strong>in</strong>aus, e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Gestaltungsperspektive zu entwickeln, die für<br />

mehr Geschlechtergerechtigkeit bei der Berufswahl und für mehr Selbstbestimmung im<br />

Berufsleben e<strong>in</strong>tritt.<br />

Dafür ist es notwendig, dass den unterschiedlichen Bedürfnissen von Jungen und<br />

Mädchen gleichermaßen Rechnung getragen wird.<br />

So richtet sich »Neue Wege für Jungs« <strong>in</strong> erster L<strong>in</strong>ie an Lehrkräfte und soziale Fachkräfte,<br />

die mit Jungen der Jahrgangsstufen fünf bis zehn pädagogisch arbeiten. Damit<br />

soll berücksichtigt werden, dass sich <strong>in</strong>sbesondere Jungen <strong>in</strong> diesem Alter stark mit dem<br />

Thema Geschlecht beschäftigen. In diesem Zusammenhang kommt es auch zu e<strong>in</strong>er Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit den <strong>in</strong>nerhalb der Gesellschaft e<strong>in</strong>ander gegenübergestellten, unterschiedlichen<br />

Vorstellungen von Männlichkeiten.<br />

In der Folge ist es für Jungen im frühen Erwachsenalter besonders wichtig, <strong>in</strong> der<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzung mit von außen vermittelten Vorstellungen von Männlichkeit zu e<strong>in</strong>er<br />

selbst defi nierten Männerrolle zu fi nden. Im frühen Erwachsenenalter steht damit<br />

für Jungen nicht nur der Übergang vom K<strong>in</strong>d zum Erwachsensen im Vordergrund, sondern<br />

auch die F<strong>in</strong>dung e<strong>in</strong>er sozialen Rolle als Mann. Jungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> dieser Phase häufi g<br />

im Bezug auf ihr Verhalten verunsichert, da sie sich <strong>in</strong> beiden Bereichen am Anfang e<strong>in</strong>es<br />

Entwicklungsprozesses befi nden. 64<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Genderpolitik<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial<br />

Internet: www.neue-wege-fuer-jungs.de; www.kompetenzz.de<br />

III II<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

83<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III II<br />

VEREINBARKEIT<br />

ENTWICKLUNGS-<br />

VON CHANCEN ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

AUSBILDUNG<br />

WEITERBILDUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

WIEDEREINSTIEG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

84


3. VEREINBARKEIT VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN<br />

K<strong>in</strong>derbetreuung / Öffnungszeiten / Ehrenamt /<br />

politisches Engagement / Freizeitaktivitäten<br />

<strong>Die</strong> Vere<strong>in</strong>barkeit von allen Lebensbereichen spielt e<strong>in</strong>e zentrale Rolle, um die Handlungssouveränität<br />

aller Beschäftigten zu stärken. <strong>Die</strong>ses Handlungsfeld umfasst e<strong>in</strong>erseits<br />

alle Fragen der Vere<strong>in</strong>barkeit zwischen Beruf und Familie; geht aber zugleich darüber<br />

h<strong>in</strong>aus. Es geht auch um Öffnungszeiten, Zeit für kulturelles, soziales und politisches<br />

Engagement, sowie Freizeitaktivitäten.<br />

VEREINBARKEIT VON BERUF UND FAMILIE<br />

Dennoch spielt die Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf e<strong>in</strong>e zunehmend größere Rolle.<br />

In diesem Zusammenhang ist Familie da, wo mehrere Menschen bewusst und für e<strong>in</strong>en<br />

längeren Zeitraum Verantwortung füre<strong>in</strong>ander übernehmen. In Bezug auf Maßnahmen, die<br />

sich vorrangig auf die Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie beziehen, fi nden sich <strong>in</strong> Tarifverträgen<br />

häufi g Regelungen, die an die gesetzlich garantierte Elternzeit anknüpfen: Elternzeit+.<br />

In Tarifverträgen werden sie zumeist als Familienzeiten defi niert. Sie variieren <strong>in</strong> ihrer<br />

zeitlichen Ausprägung und <strong>in</strong> der Form der Nutzung. So kann die zusätzliche Zeit bspw. nur<br />

e<strong>in</strong> halbes Jahr, bei anderen Betrieben bis zu drei Jahren betragen. <strong>Die</strong> Familienzeit wird <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>igen Verträgen auch <strong>in</strong> zwei Bereiche unterteilt: Zeit für K<strong>in</strong>derbetreuung und Familienzeit<br />

für die Pfl ege. Allen Regelungen geme<strong>in</strong> ist, dass während der Inanspruchnahme <strong>in</strong><br />

Form e<strong>in</strong>er Freistellung vom Arbeitsplatz das Arbeitsverhältnis ruht. Dennoch wird versucht,<br />

die betriebliche Anb<strong>in</strong>dung der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern zu erhalten. Dabei<br />

handelt es sich vorrangig um Weiterbildungsangebote, Aushilfstätigkeit, Beteiligung an<br />

Betriebsausfl ügen, Veranstaltungen, etc. Neben tarifl ichen Regelungen sorgt ver.di für e<strong>in</strong>e<br />

Verbesserung der Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf durch die Mitarbeit <strong>in</strong> lokalen<br />

Bündnissen für Familie.<br />

FLEXIBLER ARBEITEN<br />

Zur besseren Vere<strong>in</strong>barkeit von Berufs- und Privatleben kann auch die Telearbeit<br />

beitragen. Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer haben die Möglichkeit, ihre Arbeitsaufträ-<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

85<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

86<br />

ge auch <strong>in</strong> privaten Räumlichkeiten zu erledigen. In vielen Fällen handelt es sich um<br />

alternierende Telearbeit. Das bedeutet, dass die regelmäßige Arbeitszeit teilweise im Betrieb<br />

und teilweise zu Hause abgeleistet wird. Bei solchen Tarifverträgen geht es auch darum<br />

sicherzustellen, dass die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter weiterh<strong>in</strong> an den Betrieb angebunden<br />

s<strong>in</strong>d und ihre Mitbestimmungsrechte erhalten bleiben.<br />

<strong>Die</strong> E<strong>in</strong>führung von Telearbeit wird damit begründet, dass durch e<strong>in</strong>e Verlagerung des<br />

Arbeitsplatzes <strong>in</strong> die häusliche Umgebung e<strong>in</strong>e bessere Vere<strong>in</strong>barkeit von berufl ichen und<br />

privaten Interessen ermöglicht wird. <strong>Die</strong>se Form der Arbeit kann zu mehr Selbstverantwortung<br />

und Gestaltungsmöglichkeiten und damit zugleich zu e<strong>in</strong>er höheren Zufriedenheit und<br />

Identifi kation mit dem Unternehmen führen. Allerd<strong>in</strong>gs besteht hier jedoch die Gefahr e<strong>in</strong>er<br />

Entgrenzung und Überlastung der Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer.<br />

VEREINBARKEIT UND GESCHLECHT<br />

Das Thema Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Leben besitzt e<strong>in</strong>e Geschlechterdimension.<br />

Vorrangig geht es darum, Geschlechtergerechtigkeit herzustellen und zu sichern. In diesem<br />

Zusammenhang beschäftigen sich beispielsweise e<strong>in</strong>ige Projekte mit der Thematik Männer<br />

und Vere<strong>in</strong>barkeit. Im H<strong>in</strong>blick auf die Geschlechterdimension werden auch die Auswirkungen<br />

e<strong>in</strong>es möglichen Pfl egezeitgesetzes auf das Geschlechterverhältnis thematisiert.<br />

GESTALTUNG DES LEBENSRAUMS<br />

Um e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barkeit von allen Lebensbereichen gewährleisten zu können, ersche<strong>in</strong>t es<br />

s<strong>in</strong>nvoll, dass darüber nachgedacht wird, wie der Lebensraum von Menschen gestaltet<br />

werden soll. ver.di greift mit dem Thema Sozialraumorientierung <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>der- und<br />

Jugendhilfe diesen Gedanken auf. Zudem wurde mit dem Projekt »Zeitfragen s<strong>in</strong>d Streitfragen«<br />

versucht, bedarfsgerechte Lösungen von Zeitproblemen von Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und<br />

Arbeitnehmern zu fi nden.<br />

Im Folgenden werden alle Aktivitäten rund um das Thema Vere<strong>in</strong>barkeit vorgestellt.


3.1. TARIFVERTRAGLICHE REGELUNGEN<br />

A. EXISTIERENDE TARIFVERTRÄGE<br />

3.1.1. Förderung der Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern –<br />

Manteltarifvertrag – Arbeitgeberverband der Deutschen Volksbanken<br />

und Raiffeisenbanken e. V. – Fachbereich 1: F<strong>in</strong>anzdienstleistungen<br />

WORUM GEHT ES<br />

Der Manteltarifvertrag der deutschen Volksbanken be<strong>in</strong>haltet im § 9 u. a. Regelungen<br />

zur Förderung der Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern sowie Regelungen zur<br />

Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Durch e<strong>in</strong>e Sicherung der Chancengleichheit von Frauen und Männern soll e<strong>in</strong> Beitrag<br />

zur Förderung der Berufstätigkeit und der berufl ichen Entwicklungsmöglichkeiten,<br />

sowie der Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie geleistet werden. <strong>Die</strong>ses Ziel soll durch<br />

die gleichberechtigte Berücksichtigung von Frauen und Männern bei der Besetzung von<br />

offenen Stellen erreicht werden. Das bezieht sich besonders auf die Gestaltung von Stellenausschreibungen,<br />

die beide Geschlechter ansprechen sollen.<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

87<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

88<br />

In Bezug auf die Förderung von berufl ichen Leistungen sollen Möglichkeiten zur berufl<br />

ichen Weiterentwicklung angeboten werden, die sich an den betrieblichen und persönlichen<br />

Ressourcen sowie den Arbeitsplatzanforderungen orientieren. 65<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich F<strong>in</strong>anzdienstleistungen<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial<br />

Zum Thema Chancengleichheit kann unter www.gender.verdi.de u.a. folgende Broschüre<br />

herunter geladen werden: ver.di-Bundesverwaltung, Ressort 2: Genderpolitik: Mehr Gerechtigkeit<br />

im Betrieb. Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g als Gestaltungselement für die Arbeit der betrieblichen<br />

Interessenvertretung, Berl<strong>in</strong> 2007


A. EXISTIERENDE TARIFVERTRÄGE<br />

3.1.2. »Förderung der besseren Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf« –<br />

Anlage zum TKT – Technikerkrankenkasse<br />

Ressort: Fachbereich 4: Sozialversicherung<br />

WORUM GEHT ES<br />

<strong>Die</strong> Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf wird bei der Technikerkrankenkasse durch<br />

Regelungen wie Teilzeitarbeit, Elternzeit sowie Familienpause gefördert.<br />

Ziel der vere<strong>in</strong>barten Maßnahmen ist u. a., dass Frauen und Männer gleichermaßen die<br />

Möglichkeit erhalten, e<strong>in</strong>en Teilzeitarbeitsplatz <strong>in</strong> Anspruch zu nehmen. Zudem soll versucht<br />

werden, Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern mit Familie gerecht zu werden und gerade<br />

diejenigen zu <strong>in</strong>tegrieren, die aus der gesetzlichen Elternzeit zurückkehren.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Bei Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern, die aus der gesetzlichen Elternzeit zurückkommen,<br />

besteht e<strong>in</strong> Rechtsanspruch auf e<strong>in</strong>e Reduzierung ihrer Arbeitszeit. <strong>Die</strong>s gilt<br />

auch für Führungskräfte, die aus der Elternzeit zurückkehren. So bleibt gewährleistet,<br />

dass die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter sich trotz der Inanspruchnahme von Elternzeit<br />

weiter qualifi zieren können. Während der Elternzeit werden die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter über Weiterbildungsangebote <strong>in</strong>formiert und sie haben zudem die<br />

Möglichkeit der Teilnahme.<br />

Neben dem Anspruch auf Elternzeit besteht auch die Option, gleich im Anschluss e<strong>in</strong>e<br />

Familienpause zu nehmen. Generell handelt es sich dabei um e<strong>in</strong>en Zeitraum von<br />

zwei Jahren. In dieser Zeit wird das Arbeitsverhältnis aufgekündigt, jedoch e<strong>in</strong>e Wiedere<strong>in</strong>stellungszusage<br />

getroffen. Wie bei der Elternzeit wird über geeignete Weiterbildungsmaßnahmen<br />

<strong>in</strong>formiert, bei denen wiederum die Möglichkeit der Teilnahme besteht.<br />

Zudem können Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter, die sich <strong>in</strong> der Familienpause befi<br />

nden, e<strong>in</strong>er Aushilfsbeschäftigung bzw. befristeten Teilzeitbeschäftigung von bis zu 19<br />

Stunden bei der Techniker Krankenkasse oder bei e<strong>in</strong>em anderen Arbeitgeber nachge-<br />

hen. 66<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

89<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

90<br />

H<strong>in</strong>weis: Das Bestreben, die Anb<strong>in</strong>dung an den Betrieb während der Inanspruchnahme<br />

von Familienzeit zu gewährleisten, könnte noch ausgebaut werden. Damit könnte<br />

diese Maßnahme für beide Geschlechter attraktiver werden. <strong>Die</strong> Aufkündigung des Arbeitsverhältnisses<br />

wird allerd<strong>in</strong>gs als problematisch angesehen.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Sozialversicherung<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial<br />

Lesenswertes zum Thema Teilzeitarbeit:<br />

Laux, Helga / Schlachter, Monika: Teilzeit- und Befristungsgesetz, 1. Aufl age, München 2007<br />

Zum Thema Elternzeit:<br />

Broschüre: ver.di – Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Tarifpolitische Grundsatzabteilung:<br />

Empfehlungen zur tarifpolitischen Gestaltung von Teilzeitarbeit, Berl<strong>in</strong><br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Elterngeld und Elternzeit,<br />

Berl<strong>in</strong> 2007, abrufbar unter www.bmfsfj.de<br />

Rancke, Friedbert: Mutterschutz. Elterngeld. Elternzeit. Mutterschutzgesetz, Bundeselterngeld-<br />

und Elternzeitgesetz, K<strong>in</strong>dergeldgesetz, Unterhaltsvorschussgesetz, 1. Aufl age,<br />

Baden-Baden 2007


A. EXISTIERENDE TARIFVERTRÄGE<br />

3.1.3. Tarifvertrag Vere<strong>in</strong>barkeit Beruf und Familie – IBM:<br />

Ressort 15: Fachbereich 9: Telekommunikation, Informationstechnologie,<br />

Datenverarbeitung<br />

WORUM GEHT ES<br />

Der Tarifvertrag umfasst e<strong>in</strong> Maßnahmepaket, das durch verschiedene Optionen zu e<strong>in</strong>er<br />

besseren Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf beitragen soll. Neben der Erziehung von<br />

K<strong>in</strong>dern wird auch der Aspekt der Pfl ege von Angehörigen, <strong>in</strong> diesem Fall formell, berücksichtigt.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

E<strong>in</strong>e bessere Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf soll durch folgende Angebote<br />

unterstützt werden:<br />

Telearbeit<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter haben die Möglichkeit, ihre Arbeitszeit außerhalb des<br />

Betriebes abzuleisten; bspw. zu Hause. Bei der Inanspruchnahme e<strong>in</strong>es solchen Arbeitsplatzes<br />

kann entweder die bisherige Wochenarbeitszeit beibehalten oder reduziert werden.<br />

Zudem kann <strong>in</strong>dividuell vere<strong>in</strong>bart werden, wie hoch der Anteil der Arbeitszeit <strong>in</strong><br />

der außerbetrieblichen Arbeitsstätte ist. Telearbeitsplätze werden auch als Möglichkeit<br />

gesehen, <strong>in</strong>nerhalb der Erziehungszeit das Arbeitsverhältnis aufrecht zu erhalten.<br />

Erziehungszeit<br />

<strong>Die</strong> hier vere<strong>in</strong>barte Variante setzt sich aus der gesetzlichen Elternzeit (alte Variante vor<br />

2007) und der IBM-Elternzeit zusammen. Das heißt, dass zusätzlich zu dem gesetzlichen<br />

Anspruch von 12 Monaten noch max. 3 Jahre pro K<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Anspruch genommen werden<br />

können. <strong>Die</strong> Inanspruchnahme von Erziehungszeiten kann auch kurz h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander erfolgen.<br />

Erziehungszeit kann als ruhendes Arbeitsverhältnis oder <strong>in</strong> Form von Arbeitszeitreduzierung<br />

bzw. Telearbeit <strong>in</strong> Anspruch genommen werden. Zudem besteht die Möglichkeit<br />

für beide Elternteile, die Elternzeit <strong>in</strong> bis zu vier Zeitabschnitte untere<strong>in</strong>ander aufzuteilen.<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

91<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

92<br />

Nach Ablauf der Phasen wird den Beschäftigten e<strong>in</strong> vergleichbarer Arbeitsplatz zur Verfügung<br />

gestellt. Damit die Anb<strong>in</strong>dung an dem Betrieb und die Qualifi kationen erhalten<br />

bleiben, werden Weiterbildungsmaßnahmen, die Möglichkeit Urlaubsvertretungen zu<br />

übernehmen und die Teilnahme an Informationsveranstaltungen angeboten.<br />

Pfl egezeit<br />

<strong>Die</strong> Pfl egezeit kann <strong>in</strong> Anspruch genommen werden, wenn die / der Beschäftigte die<br />

Pfl ege für e<strong>in</strong> im Haushalt lebendes Familienmitglied (ab Pfl egestufe 1) übernimmt.<br />

Der Anspruchszeitraum muss m<strong>in</strong>destens vier und kann max. 36 Monate betragen.<br />

Neben der Möglichkeit e<strong>in</strong>er Freistellung, bei der das Arbeitsverhältnis ruht, kann auch<br />

die wöchentliche Arbeitszeit reduziert werden.<br />

Freistellung zur Pfl ege e<strong>in</strong>es erkrankten K<strong>in</strong>des<br />

Gemäß dem gesetzlichen Anspruch können bei im Haushalt lebenden erkrankten K<strong>in</strong>dern,<br />

die das 14. Lebensjahr noch nicht beendet haben und die nicht anderweitig betreut<br />

werden können, bis zu fünf Tage bezahlte Freistellung pro K<strong>in</strong>d und Kalenderjahr<br />

beansprucht werden.


Bei längerer Krankheit des K<strong>in</strong>des (bis zum 12. Lebensjahr) besteht e<strong>in</strong> zusätzlicher Anspruch<br />

auf unbezahlte Freistellung auf fünf Tage (Alle<strong>in</strong>erziehende 15) pro K<strong>in</strong>d und Kalenderjahr.<br />

Insgesamt s<strong>in</strong>d bis zu 25 (Alle<strong>in</strong>erziehende: 50) Arbeitstage Freistellung pro<br />

Kalenderjahr möglich. 67<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Telekommunikation, Informationstechnologie, Datenverarbeitung<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Rolf Schmidt<br />

E-Mail: rolf.schmidt@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Zum Thema Elternzeit:<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Elterngeld und Elternzeit,<br />

Berl<strong>in</strong> 2007, abrufbar unter www.bmfsfj.de<br />

Rancke, Friedbert: Mutterschutz. Elterngeld. Elternzeit. Mutterschutzgesetz, Bundeselterngeld-<br />

und Elternzeitgesetz, K<strong>in</strong>dergeldgesetz, Unterhaltsvorschussgesetz,<br />

1. Aufl age, Baden-Baden 2007<br />

Zum Thema Telearbeit:<br />

Kordey, Norbert / Korte, Werner B.: Telearbeit macht S<strong>in</strong>n. Zur sozialen, wirtschaftlichen und<br />

ökologischen Nachhaltigkeit der Telearbeit, Bonn 2003, abrufbar unter www.empirika.de<br />

Oertel, Britta / Scheermesser, Mandy / Schulz, Beate / Thio, Sie Liong / Jonuschal, Helga.:<br />

Auswirkungen von Telearbeit auf Gesundheit und Wohlbefi nden. Begleitung von Telearbeitsprojekten<br />

aus Sicht des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, Bremerhaven 2002<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

93<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

94<br />

A. EXISTIERENDE TARIFVERTRÄGE<br />

3.1.4. Tarifvertrag über Telearbeit bei der T-Systems Bus<strong>in</strong>ess Services GmbH<br />

Ressort 15: Fachbereich 9: Telekommunikation, Informationstechnologie,<br />

Datenverarbeitung<br />

WORUM GEHT ES<br />

E<strong>in</strong>e weitere tarifvertraglich festgelegte Maßnahme zur besseren Vere<strong>in</strong>barkeit von<br />

Berufs- und Privatleben ist die Telearbeit. Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer haben die<br />

Möglichkeit, ihre Arbeitsaufträge auch <strong>in</strong> privaten Räumlichkeiten zu erledigen. In vielen<br />

Fällen handelt es sich um alternierende Telearbeit. Das bedeutet, dass die regelmäßige<br />

Arbeitszeit teilweise im Betrieb und teilweise zu Hause abgeleistet wird. 68 <strong>Die</strong> Zeiterfassung<br />

<strong>in</strong> der häuslichen Arbeitsstätte erfolgt durch eigenständiges Dokumentieren: bspw. <strong>in</strong> Form<br />

e<strong>in</strong>er Zeiterfassungskarte, die am Monatsende vorzulegen ist.<br />

Bei solchen Tarifverträgen geht es auch darum sicherzustellen, dass die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter weiterh<strong>in</strong> an den Betrieb angebunden s<strong>in</strong>d und ihre Mitbestimmungsrechte<br />

erhalten bleiben.<br />

<strong>Die</strong> E<strong>in</strong>führung von Telearbeit wird damit begründet, dass durch e<strong>in</strong>e Verlagerung des<br />

Arbeitsplatzes <strong>in</strong> die häusliche Umgebung e<strong>in</strong>e bessere Vere<strong>in</strong>barkeit von berufl ichen und<br />

privaten Interessen ermöglicht wird. <strong>Die</strong>se Form der Arbeit kann zu mehr Selbstverantwortung<br />

und Gestaltungsmöglichkeiten führen durch die e<strong>in</strong>e höhere Zufriedenheit und<br />

Identifi kation erreicht werden kann. <strong>Die</strong>se Vorteile können aber auch zu e<strong>in</strong>er Entgrenzung<br />

und Überlastung der Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmern führen.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Zunächst ist festzuhalten, dass weder Arbeitgeber<strong>in</strong>nen und Arbeitgeber noch Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen<br />

und Arbeitnehmer zu der E<strong>in</strong>richtung oder Beschäftigung an e<strong>in</strong>em Telearbeitsplatz<br />

verpfl ichtet s<strong>in</strong>d. Demzufolge besteht auch für ke<strong>in</strong>e der beiden Vertragsparteien<br />

e<strong>in</strong> Rechtsanspruch. E<strong>in</strong> Telearbeitsplatz kann nur <strong>in</strong> Anspruch genommen werden,<br />

wenn die oder der Interessierte vorher m<strong>in</strong>destens sechs Monate ohne Unterbrechung<br />

für T-Systems-Bus<strong>in</strong>ess tätig war. Außerdem muss nachgewiesen werden, dass<br />

sich der zukünftige Arbeitsplatz <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em für den dauerhaften Aufenthalt gebräuchli-


chen Raum befi ndet und dass der Arbeitsraum allgeme<strong>in</strong>e Arbeitsplatzanforderungen<br />

erfüllt. 69<br />

Für Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter, die e<strong>in</strong>en Telearbeitsplatz haben, wird die tarifvertraglich<br />

festgelegte Arbeitszeit gleichermaßen zwischen Betrieb und Haushalt aufgeteilt.<br />

<strong>Die</strong>s geschieht unter dem Aspekt der Aufrechterhaltung des sozialen Kontaktes<br />

zum Betrieb selbst. Von betriebsbed<strong>in</strong>gter Arbeitszeit ist dann auszugehen, wenn die<br />

zeitliche und räumliche Verteilung von Arbeitszeit vom Arbeitgeber vorgenommen wird.<br />

<strong>Die</strong> Zeiterfassung <strong>in</strong> der häuslichen Arbeitsstätte erfolgt durch Selbstaufschreibung.<br />

Sie kann auch durch e<strong>in</strong> elektronisches Zeiterfassungssystem erfolgen, soweit die Betriebsparteien<br />

dies vere<strong>in</strong>baren.<br />

Falls die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter ihre Arbeitszeit selbst aufschreiben, erfolgt<br />

dies mittels e<strong>in</strong>er Zeiterfassungskarte. <strong>Die</strong>se wird der / dem jeweiligen Vorgesetzten<br />

unmittelbar jeweils nach dem Monatsende vorgelegt. Ebenfalls dar<strong>in</strong> festzuhalten<br />

s<strong>in</strong>d Zeiten, <strong>in</strong> denen die zu leistende Arbeitszeit aufgrund von Krankheit, Urlaub, Arbeitsbefreiung,<br />

Ausfallzeiten etc. nicht erbracht wurde.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Telekommunikation, Informationstechnologie, Datenverarbeitung<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial<br />

Zum Thema Telearbeit:<br />

Kordey, Norbert / Korte, Werner B.: Telearbeit macht S<strong>in</strong>n. Zur sozialen, wirtschaftlichen und<br />

ökologischen Nachhaltigkeit der Telearbeit, Bonn 2003, abrufbar unter www.empirika.de<br />

Oertel, B. / Scheermesser, M. / Schunk, B. / Thio, S.L. / Jonuschal, H.: Auswirkungen von Telearbeit<br />

auf Gesundheit und Wohlbefi nden. Begleitung von Telearbeitsprojekten aus Sicht des<br />

Arbeits- und Gesundheitsschutzes, Bremerhaven 2002<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

95<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

96<br />

3.2. BETRIEBSVEREINBARUNGEN<br />

3.2.1. Betriebsvere<strong>in</strong>barung »betriebliche K<strong>in</strong>dertagesstätte«<br />

Ressort 15: Fachbereich 9: Telekommunikation, Informationstechnologie,<br />

Datenverarbeitung<br />

WORUM GEHT ES<br />

<strong>Die</strong> Betriebsvere<strong>in</strong>barung sieht die Bereitstellung von E<strong>in</strong>richtungen vor, die K<strong>in</strong>der von<br />

sechs Monaten bis zu drei Jahren betreut. Der Betrieb versucht damit der erschwerten<br />

Betreuungssituation, <strong>in</strong> der sich junge berufstätige Eltern befi nden, gerecht zu werden. Das<br />

Ziel besteht dabei dar<strong>in</strong>, den Beschäftigten die Inanspruchnahme e<strong>in</strong>er Elternzeit zu<br />

ermöglichen, ohne dabei den Bezug zu der sich schnell entwickelnden Fachthematik zu<br />

verlieren. Durch diese Regelung wird e<strong>in</strong> schnellst möglicher Wiedere<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> den Beruf<br />

ermöglicht.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

In der K<strong>in</strong>dertagesstätte werden nur K<strong>in</strong>der der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

des Betriebes betreut. Dabei besteht jedoch ke<strong>in</strong> Anspruch e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>zelnen Mitarbeitergruppe<br />

e<strong>in</strong>e bestimmte Anzahl an Betreuungsplätzen zugewiesen zu bekommen.<br />

<strong>Die</strong> Verteilung der Betreuungsplätze wird durch die Kita-Kommission vorgenommen.<br />

E<strong>in</strong>e entsprechende Geschäftsordnung regelt sowohl die Zusammensetzung der Kommission<br />

als auch die Richtl<strong>in</strong>ien der Vergabe von Betreuungsplätzen. Zwei Mitglieder des<br />

Betriebsrates s<strong>in</strong>d jedoch als ständige Mitglieder vertreten. 70 <strong>Die</strong> Hauptbetreuungszeit<br />

ist von 8:00 Uhr bis 18:00 Uhr angesetzt. Der geschlossene Betreuungsvertrag zwischen<br />

Eltern und Betreiber erlaubt jedoch e<strong>in</strong>e Ausweitung der Betreuungszeit.<br />

Insgesamt stehen <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>derbetreuungsstätte 15 Vollzeit-Betreuungsplätze zur<br />

Verfügung. Des Weiteren werden bei Bedarf Spätbetreuung, Wochenendbetreuung und<br />

<strong>in</strong> Ausnahmefällen wird auch die Übernachtung e<strong>in</strong>zelner K<strong>in</strong>der angeboten.<br />

Grundmaßstab bei der Ermittlung der Kosten für die Tagesbetreuung ist das Bruttoe<strong>in</strong>kommen<br />

der Nutzer<strong>in</strong>nen und Nutzer. Bei der Betreuung können mit der Anmeldung<br />

zwischen zehn und fünfzig Wochenstunden vere<strong>in</strong>bart werden. Wobei e<strong>in</strong>e Aufsto-


ckung der Wochenstunden jederzeit möglich ist. <strong>Die</strong> Betreuung erfolgt <strong>in</strong> 5-Stunden-Blöcken,<br />

an frei wählbaren Wochentagen.<br />

Bei Übere<strong>in</strong>stimmung der gewünschten Betreuungszeiten können aufgrund des fl exiblen<br />

Platz-Shar<strong>in</strong>g-Verfahrens 18-20 K<strong>in</strong>der im Regelbetrieb betreut werden.<br />

H<strong>in</strong>weis: <strong>Die</strong> E<strong>in</strong>richtung bietet zudem die sogenannte Notbetreuung an. Das bedeutet,<br />

die K<strong>in</strong>der werden bei Ausfall e<strong>in</strong>er Betreuungsperson ab Betriebsbeg<strong>in</strong>n aufgenommen.<br />

Im Verlauf des Tages wird dann mit den Sorgeberechtigten und den Unternehmen<br />

e<strong>in</strong>e Lösung gesucht.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Telekommunikation, Informationstechnologie,<br />

Datenverarbeitung<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial<br />

Lesenswertes zum Thema Betriebsk<strong>in</strong>dergärten:<br />

Buss, Kar<strong>in</strong>: Betriebsk<strong>in</strong>dertagesstätten<br />

und weitere K<strong>in</strong>derbetreuungsmodelle,<br />

Hamburg 2005, als e-Dokument abrufbar<br />

unter www.dashoefer.de<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren,<br />

Frauen und Jugend / Deutscher Industrieund<br />

Handelskammertag: Betriebliches<br />

Engagement <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>derbetreuung.<br />

Checkheft für kle<strong>in</strong>e und mittlere Unternehmen,<br />

Berl<strong>in</strong> 2006, abrufbar unter<br />

www.bmfsfj.de<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

97<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

98<br />

3.2. BETRIEBSVEREINBARUNGEN<br />

3.2.2. Betriebsvere<strong>in</strong>barung zur »Chancengleichheit von Frauen und<br />

Männern« bei e<strong>in</strong>er Fluggesellschaft<br />

Ressort 17: Fachbereich 11: Verkehr<br />

WORUM GEHT ES<br />

<strong>Die</strong> Betriebsvere<strong>in</strong>barung versucht nicht nur e<strong>in</strong>e bessere Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und<br />

Beruf zu gewährleisten, sondern auch mehr Geschlechtergerechtigkeit im Betrieb zu<br />

fördern.<br />

<strong>Die</strong>s wird unter anderem durch e<strong>in</strong>e Anpassung der Schichtpläne an familiäre Bedürfnisse<br />

und e<strong>in</strong>e fl exible K<strong>in</strong>derbetreuung versucht. Im Jahr 2002 wurde e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung<br />

geschaffen, die Engpässe <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>derbetreuung auffängt. Als e<strong>in</strong>e ergänzende Maßnahme<br />

zur Betriebsvere<strong>in</strong>barung wurde e<strong>in</strong> weiteres e<strong>in</strong>jähriges Pilotprojekt gestartet. Hierbei<br />

handelt es sich um e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>derbetreuungse<strong>in</strong>richtung, die <strong>in</strong> Anspruch genommen werden<br />

kann, wenn die reguläre Betreuung des K<strong>in</strong>des nicht gewährleistet ist.


WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter können folgende Leistungen <strong>in</strong> Anspruch nehmen:<br />

Kurzzeitige und kurzfristige K<strong>in</strong>derbetreuung bei Engpässen <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>derbetreuung<br />

K<strong>in</strong>dgerechtes pädagogisches Betreuungsangebot für K<strong>in</strong>der im Alter von e<strong>in</strong> bis<br />

zwölf Jahren<br />

Betreuung an 365 Tagen (auch an Sonn- und Feiertagen) von 6:00 bis 22:00 Uhr<br />

Optimale ganztägige Verpfl egung der K<strong>in</strong>der<br />

Attraktive Ferienfreizeiten für Schulk<strong>in</strong>der ab 7 Jahren;<br />

Tagesausfl üge mit dem eigenen Fluggi-Bus, Computer mit Lernprogramm, etc.<br />

Gruppenunfallversicherung 71<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Verkehr<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Udo Beyer<br />

E-Mail: udo.beyer@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Lesenswertes zum Thema Betriebsk<strong>in</strong>dergärten:<br />

Buss, Kar<strong>in</strong>: Betriebsk<strong>in</strong>dertagesstätten und weitere K<strong>in</strong>derbetreuungsmodelle, Hamburg<br />

2005, als e-dokument abrufbar unter www.dashoefer.de<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend / Deutscher Industrie- und Handelskammertag:<br />

Betriebliches Engagement <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>derbetreuung. Checkheft für kle<strong>in</strong>e<br />

und mittlere Unternehmen, Berl<strong>in</strong> 2006, abrufbar unter www.bmfsfj.de<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

99<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

100<br />

3.2. BETRIEBSVEREINBARUNGEN<br />

3.2.3. Betriebsvere<strong>in</strong>barung »Familienzeit« bei e<strong>in</strong>er Fluggesellschaft<br />

Ressort 17 – Fachbereich 11: Verkehr<br />

WORUM GEHT ES<br />

<strong>Die</strong> Familienzeit richtet sich an das Boden- und Bordpersonal. Den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

Mitarbeitern soll es durch diese Vere<strong>in</strong>barung ermöglicht werden, die Betreuung oder Pfl ege<br />

von unmittelbaren Angehörigen besser mit ihrer Arbeit zu vere<strong>in</strong>baren. <strong>Die</strong> Betriebsvere<strong>in</strong>barung<br />

ersetzt weder die gesetzliche Elternzeit, noch die Möglichkeiten reduzierter Arbeitszeit<br />

oder die Beratungsangebote für die Betreuung von Angehörigen. Sie soll e<strong>in</strong>e ergänzende<br />

Maßnahme se<strong>in</strong>, durch die die Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer sich zeitlich<br />

begrenzt e<strong>in</strong>zig der Betreuung der Familie widmen können. Nach der Betreuungszeit ist die<br />

Rückkehr <strong>in</strong> das Berufsleben sichergestellt.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

<strong>Die</strong> Familienzeit ermöglicht den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern die Betreuung<br />

oder Pfl ege unmittelbarer Familienangehöriger. Der Regelanspruch auf e<strong>in</strong>e Familienzeit<br />

tritt nach 12-monatiger Unternehmenszugehörigkeit für e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige Dauer von 364<br />

Tagen e<strong>in</strong>. In E<strong>in</strong>zelfällen kann diese Frist nach Absprache entweder um e<strong>in</strong>ige Tage verlängert<br />

werden oder es kann e<strong>in</strong>e erneute Familienzeit ermöglicht werden. Es besteht<br />

e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliger Anspruch, für jede / n Mitarbeiter / <strong>in</strong>, auch wenn der / die Ehepartner / <strong>in</strong><br />

ebenfalls <strong>in</strong> diesem Betrieb arbeitet.<br />

Während der Inanspruchnahme der Familienzeit ruhen die Hauptrechte und -pfl ichten<br />

des Arbeitsverhältnisses. <strong>Die</strong> Konzernzugehörigkeit bleibt bestehen; allerd<strong>in</strong>gs ruhen<br />

zugleich eventuelle Begünstigungen (wie Mitarbeiterfl üge, Zuschläge, Weihnachtsgeld<br />

etc.). <strong>Die</strong> Arbeitslosenversicherung bleibt bestehen, für die Krankenversicherung<br />

muss die Arbeitnehmer<strong>in</strong> bzw. der Arbeitnehmer ebenso selbst aufkommen, wie für die<br />

gesetzliche Altersversorgung. Weiterh<strong>in</strong> darf ke<strong>in</strong>e neue Nebentätigkeit aufgenommen<br />

werden; auch ke<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>gfügige Beschäftigung. In der Zeit der Abwesenheit kann e<strong>in</strong>e<br />

befristete E<strong>in</strong>stellung e<strong>in</strong>er anderen Person auf den Arbeitsplatz der / des sich <strong>in</strong> der Familienzeit<br />

befi ndenden Mitarbeiter<strong>in</strong> / Mitarbeiters erfolgen.


VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

Zur Vorbereitung auf die Wiederaufnahme der Tätigkeit werden den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeitern Qualifi zierungsmaßnahmen angeboten. Sie s<strong>in</strong>d dazu angehalten,<br />

zum Erhalt und zur Anpassung ihres berufl ichen Wissens / Könnens selbst beizutragen.<br />

Im Falle freier Kapazität können sie auch während der Abwesenheit an <strong>in</strong>ternen Lehrgängen<br />

teilnehmen. <strong>Die</strong> Zeitschrift des Konzerns wird ihnen nach Hause geschickt; auch<br />

die Angebote zur freiwilligen Weiterbildung stehen ihnen offen.<br />

Grundsätzlich nehmen die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter nach der Rückkehr aus<br />

der Familienzeit ihren ursprünglichen Arbeitsplatz wieder e<strong>in</strong>. Ist dieser aus betrieblichen<br />

Gründen <strong>in</strong> der Abwesenheit verändert worden oder weggefallen, so muss e<strong>in</strong><br />

gleichwertiger Arbeitsplatz bereitgestellt werden. 72<br />

TARIFVEREINBARUNGEN<br />

BETRIEBSEREINBARUNGEN<br />

H<strong>in</strong>weis: Bei den Regelungen von Elternzeit+ ist die Hauptproblematik das Ruhen<br />

des Arbeitsverhältnisses und die damit verbundenen fi nanziellen E<strong>in</strong>bußen. <strong>Die</strong> Maßnahmen<br />

tragen eher dazu bei, dass besonders Frauen (sie nutzen momentan noch am<br />

häufi gsten die Elternzeit) ihr Beschäftigungsverhältnis noch später bzw. gar nicht mehr<br />

aufnehmen. PROJEKTE<br />

III<br />

101<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

102<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Verkehr<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Udo Beyer<br />

E-Mail: udo.beyer@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Zum Thema Elternzeit:<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Elterngeld und Elternzeit,<br />

Berl<strong>in</strong> 2007, abrufbar unter www.bmfsfj.de<br />

Rancke, Friedbert: Mutterschutz. Elterngeld. Elternzeit. Mutterschutzgesetz, Bundeselterngeld-<br />

und Elternzeitgesetz, K<strong>in</strong>dergeldgesetz, Unterhaltsvorschussgesetz,<br />

1. Aufl age, Baden-Baden 2007<br />

Zum Thema Telearbeit:<br />

Kordey, Norbert / Korte, Werner B.: Telearbeit macht S<strong>in</strong>n. Zur sozialen, wirtschaftlichen und<br />

ökologischen Nachhaltigkeit der Telearbeit, Bonn 2003, abrufbar unter www.empirika.de<br />

Oertel, Britta / Scheermesser, Mandy / Schulz, Beate / Thio, Sie Liong / Jonuschal, Helga.:<br />

Auswirkungen von Telearbeit auf Gesundheit und Wohlbefi nden. Begleitung von Telearbeitsprojekten<br />

aus Sicht des Arbeits- und Gesundheitsschutzes, Bremerhaven 2002


3.2. BETRIEBSVEREINBARUNGEN<br />

3.2.4. Gesamtbetriebsvere<strong>in</strong>barung zur »besseren Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

von Familie und Beruf« bei e<strong>in</strong>er Kaufhauskette<br />

Ressort 2: Fachbereich Handel<br />

WORUM GEHT ES<br />

E<strong>in</strong>e bessere Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie soll hier erreicht werden, <strong>in</strong>dem<br />

familienfreundliche Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen und Arbeitszeiten gefördert werden. In diesem Fall<br />

bezieht sich die Maßnahme auf die E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>er Familienpause, die zur Betreuung e<strong>in</strong>es<br />

K<strong>in</strong>des aber auch zur Pfl ege von Angehörigen <strong>in</strong> Anspruch genommen werden kann. Dabei<br />

handelt es sich entweder um e<strong>in</strong> bis zu e<strong>in</strong>em Jahr ruhendes Beschäftigungsverhältnis, um<br />

die zeitweise Beendigung des Beschäftigungsverhältnisses oder e<strong>in</strong>e befristete Arbeitszeitreduzierung.<br />

Während der Familienpause (bei Freistellung) soll die Anb<strong>in</strong>dung an den Betrieb<br />

durch die Teilhabe an betrieblichen Weiterbildungsmaßnahmen sowie die Möglichkeit von<br />

Urlaubsvertretungen gesichert werden. Es besteht e<strong>in</strong> Wiedere<strong>in</strong>stellungsanspruch nach der<br />

Beendigung der Familienpause.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

a) Familienpause für die K<strong>in</strong>derbetreuung<br />

Alle unbefristet beschäftigten Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter haben e<strong>in</strong>en Anspruch<br />

auf die Familienzeit, die zusätzlich zum gesetzlichen Anspruch auf Elternzeit angeboten<br />

wird. <strong>Die</strong> Familienpause muss zusammenhängend genommen werden und kann an die<br />

gesetzliche Elternzeit gekoppelt bis zu acht Jahren betragen.<br />

b) Familienpause für die Betreuung von Angehörigen<br />

<strong>Die</strong>se kann im Anschluss an die gesetzliche Freistellung zur Pfl ege von Angehörigen genommen<br />

werden. Maßgeblich ist dabei die Anrechnung des gesetzlichen Anspruchs, also<br />

e<strong>in</strong>e Höchstdauer von maximal fünf Jahren (Ruhen des Arbeitsverhältnisses).<br />

H<strong>in</strong>weis: Überlegenswert bei Regelungen wie Elternzeit+ wäre, ob zusätzlich Lösungen<br />

gefunden werden können, die es Frauen und Männern ermöglichen, ihre familiären Verpfl<br />

ichtungen und lebensweltlichen Interessen besser <strong>in</strong> E<strong>in</strong>klang zu br<strong>in</strong>gen. 73<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

103<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

104<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Handel<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: Gertrud Tippel-Kluth<br />

E-Mail: gertrud.tippel-kluth@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Zum Thema Elternzeit:<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend: Elterngeld und Elternzeit,<br />

Berl<strong>in</strong> 2007, abrufbar unter www.bmfsfj.de<br />

Rancke, Friedbert: Mutterschutz. Elterngeld. Elternzeit. Mutterschutzgesetz, Bundeselterngeld-<br />

und Elternzeitgesetz, K<strong>in</strong>dergeldgesetz, Unterhaltsvorschussgesetz,<br />

1. Aufl age, Baden-Baden 2007


3.3. PROJEKTE UND THEMENSCHWERPUNKTE<br />

A. VER.DI-POSITIONEN<br />

3.3.1. <strong>Die</strong> Auswirkungen des möglichen Pflegezeitgesetzes<br />

Ressort 2: Frauen und Gleichstellung<br />

WORUM GEHT ES<br />

Der Anstieg von zu Pfl egenden und die Zunahme des Umfangs der Pfl ege <strong>in</strong> Deutschland<br />

setzen das System der Pfl egeversicherung zunehmend unter fi nanziellen Druck. <strong>Die</strong><br />

Ausgaben für Pfl ege übersteigen die E<strong>in</strong>nahmen aus den Sozialversicherungsbeiträgen. Im<br />

Rahmen der Überlegungen zu e<strong>in</strong>er Entschärfung dieser Problematik wurde <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren die Förderung der häuslichen Pfl ege thematisiert. Dah<strong>in</strong>ter verbirgt sich die Annahme,<br />

dass die Übernahme der Pfl ege durch Angehörige kostengünstiger sei als e<strong>in</strong>e vollstationäre<br />

Pfl ege. Konkret geht es darum zu prüfen, welche Bed<strong>in</strong>gungen geschaffen werden<br />

müssen, um Angehörige zur Übernahme der Pfl ege zu motivieren.<br />

Bei Betrachtung der Debatte um familiäre Pfl ege entsteht der E<strong>in</strong>druck, dass e<strong>in</strong>e Sa -<br />

nierung der Pfl egeversicherung auf Kosten der pfl egenden Angehörigen durchgeführt werden<br />

soll. ver.di und der Sozialverband Deutschland setzen sich <strong>in</strong> diesem Zusammenhang für die<br />

E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es Pfl egezeitgesetzes e<strong>in</strong>. Es geht hierbei um e<strong>in</strong>e kurzfristige, zeitlich begrenzte<br />

Freistellung, mit der sichergestellt werden soll, dass der Arbeitsplatz erhalten bleibt. <strong>Die</strong>se Idee<br />

orientierte sich an der bis zum 31. Dezember 2006 existenten Elternzeitregelung.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

In der Diskussion um e<strong>in</strong> mögliches Pfl egezeitgesetz hat sich der ver.di-Frauenrat klar<br />

positioniert. Es wurden neun Thesen formuliert, die im Folgenden vorgestellt werden.<br />

»Neun Thesen« zur qualitativen Verbesserung häuslicher Pfl ege:<br />

1. Prävention: Soziale, gesundheitliche und hauswirtschaftliche Fähigkeiten von potenziell<br />

Pfl egebedürftigen müssen erhalten und gefördert werden, damit sie so lange wie<br />

möglich selbstständig bleiben. Auch geeignete Wohnformen können dem Erhalt der<br />

Selbstständigkeit dienen.<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

105<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

106<br />

2. Beratung: Notwendig ist außerdem e<strong>in</strong> fl ächendeckendes Beratungsnetz, das <strong>in</strong> der<br />

Lage ist, (potenziell) Pfl egebedürftigen und Pfl egenden e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Wohnumfeldberatung<br />

zu bieten, den Pfl egebedarf und die Pfl egefähigkeit mit den Pfl egenden e<strong>in</strong>zuschätzen<br />

und zur Sicherung der Pfl egequalität notwendige professionelle Pfl ege und<br />

Hilfe <strong>in</strong> Art und Umfang festzustellen und zu vermitteln.<br />

3. Ambulante <strong>Die</strong>nste für Pfl egebedürftige: Damit diese Angebote angenommen werden,<br />

müssen fl exiblere und durchlässigere Angebotsformen entstehen und <strong>in</strong>sbesondere<br />

deren F<strong>in</strong>anzierung gesichert se<strong>in</strong>. Integrierte bzw. untere<strong>in</strong>ander vernetzte Angebote<br />

erhöhen die Transparenz und den besseren Zugang zu den unterstützenden und ergänzenden<br />

Angeboten.<br />

4. Ambulante und teilstationäre <strong>Die</strong>nste zu Unterstützung von Pfl egenden: <strong>Die</strong> häusliche<br />

Pfl ege ist durch e<strong>in</strong> differenziertes und qualitativ hochwertiges Pfl egeangebot zu<br />

unterstützen, das sich an den <strong>in</strong>dividuellen Erfordernissen und Belastungen orientiert.<br />

Dabei kommt Angeboten zwischen ambulanter und stationärer Pfl ege e<strong>in</strong>e besondere<br />

Bedeutung zu.<br />

5. Stationäre Pfl ege sichern: Da <strong>in</strong> vielen Fällen die häusliche Pfl egefähigkeit ihre Grenzen<br />

fi ndet, muss e<strong>in</strong> ausreichendes und qualitativ hochwertiges Angebot an stationärer<br />

Pfl ege zur Verfügung stehen.<br />

6. Vere<strong>in</strong>barkeit verbessern: <strong>Die</strong> Absicherung der Pfl ege ist <strong>in</strong> die bereits vorhandenen<br />

Arbeitsgesetze aufzunehmen. Darüber h<strong>in</strong>aus s<strong>in</strong>d tarifl iche und betriebliche Regelungen<br />

erforderlich.<br />

7. Soziale Absicherung für Pfl egende verbessern: Pfl egetätigkeit muss als gesellschaftlich<br />

notwendige Arbeit gewürdigt und, <strong>in</strong>sbesondere wenn sie zur Bee<strong>in</strong>trächtigung des<br />

Erwerbslebens führt, so abgesichert werden, dass Pfl egende auch bei der Wiederaufnahme<br />

e<strong>in</strong>er Arbeit und im Alter ke<strong>in</strong>e Nachteile haben.<br />

8. Nicht nur Altenpfl ege und Betreuung von beh<strong>in</strong>derten Menschen – auch Krankheitspfl<br />

ege und Sterbebegleitung e<strong>in</strong>beziehen: Prävention, Beratung und ambulante <strong>Die</strong>nste<br />

müssen auch für diese Fälle zur Verfügung stehen. E<strong>in</strong> mögliches Pfl egezeitgesetz muss<br />

hierzu Regelungen enthalten. Pfl ege ist als Teil der Dase<strong>in</strong>sfürsorge für Betroffene jeden<br />

Alters zu verankern.<br />

9. Geförderte Pfl egetätigkeit: Gegenüber der Aufgabe oder Teilaufgabe der Erwerbstätigkeit<br />

bei (weiblichen) Angehörigen fordern ver.di-Frauen e<strong>in</strong>en Vorrang gegenüber der


Beschäftigung. So wäre es z. B. möglich, Gelder aus der F<strong>in</strong>anzierung von E<strong>in</strong>-Euro-Jobs<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

umzuwidmen, dass die häusliche Pfl ege nachhaltig mit sozialversicherter kommunaler<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

Beschäftigung unterstützt wird, damit Angehörige ihre Erwerbstätigkeit nicht wegen<br />

KINDERBETREUUNG<br />

Pfl ege aufgeben müssen. Hier wären auch zusätzliche Wachstumseffekte für unsere<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

Wirtschaft erzielbar. POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

107<br />

74<br />

H<strong>in</strong>weis: <strong>Die</strong> vom Sozialverband Deutschland geforderte Freistellung ist gerade <strong>in</strong><br />

Bezug auf e<strong>in</strong>e gleichberechtigte Teilnahme der Geschlechter am Erwerbsleben sehr bedenklich.<br />

<strong>Die</strong> alte Regelung zur Elternzeit hat für die zu diesem Zeitpunkt meistens noch<br />

jungen Frauen <strong>in</strong> der Regel zur Folge, dass sie entweder nicht mehr <strong>in</strong> ihren Beruf zurückkommen<br />

oder nur unter Inkaufnahme erheblicher Nachteile wieder die Erwerbstätigkeit<br />

aufnehmen. 75<br />

Ausgehend davon, dass <strong>in</strong> der Regel ältere Frauen ihre Familienangehörigen pfl egen,<br />

verschärft sich die Situation für die Betroffenen, wieder e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> das Erwerbsleben<br />

zu bekommen. Mit e<strong>in</strong>er elternzeitähnlichen Regelung würde deshalb nur ihr beruflicher<br />

Ausstieg vorangetrieben werden. Aus gewerkschaftlicher Sicht kann es daher für<br />

pfl egende Frauen, die noch oder wieder im Beruf s<strong>in</strong>d, nur darum gehen, ihnen die Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

von Beruf und Familie zu erleichtern. Außerdem ist die Pfl egesituation völlig<br />

anders zu bewerten, als die Betreuung kle<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>der. 76<br />

TARIFVEREINBARUNGEN<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Frauen- und Gleichstellungspolitik<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: Hannelore Buls<br />

BETRIEBSEREINBARUNGEN<br />

E-Mail: hannelore.buls@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Internet:<br />

<strong>Die</strong> neun Thesen s<strong>in</strong>d von der ver.di-Internet-Präsenz frauen.verdi.de abrufbar.<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Informationen zur Idee e<strong>in</strong>es Pfl egezeitgesetzes s<strong>in</strong>d unter www.sovd.de abrufbar,<br />

bspw. der Entwurf e<strong>in</strong>es Pfl egezeitgesetzes vom Sozialverband Deutschland.<br />

Außerdem hat der DGB Eckpunkte für e<strong>in</strong> solches Gesetz erarbeitet, www.dgb.de PROJEKTE<br />

III<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

108<br />

A. VER.DI-POSITIONEN<br />

3.3.2. Themenfeld Sozialraumorientierung <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe<br />

Ressort 13: Fachbereich 7: Geme<strong>in</strong>den, Sozial, K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe<br />

WORUM GEHT ES<br />

Unter Sozialraum wird <strong>in</strong> diesem Fall der Lebensraum von Menschen verstanden, <strong>in</strong> dem<br />

sie wohnen, arbeiten, Freizeit gestalten, sich bilden, aktiv beteiligen und Alltagsgeschäfte<br />

erledigen. Wenn sich die pädagogische Arbeit an dem Lebensraum der von ihr zu betreuenden<br />

Menschen orientiert, be<strong>in</strong>haltet dies die Annahme, dass das Leben von Menschen stark<br />

von ihrem Umfeld geprägt wird. Insofern wird davon ausgegangen, dass sich die Chancen<br />

und Risiken, die e<strong>in</strong> Lebensraum bietet, zugleich auf die Entwicklung der <strong>in</strong> ihm lebenden<br />

Menschen auswirken. 77<br />

In der praktischen Umsetzung kann Sozialraumorientierung als Prozess verstanden<br />

werden, der unterschiedliche Aspekte be<strong>in</strong>haltet. Am Anfang steht die Sozialraumanalyse,


die als Methode zur Defi nition von Sozialräumen dient. Unter anderem wird die Größe, die<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

e<strong>in</strong> Sozialraum haben soll, geklärt, sowie soziale Ungleichheit und Unterversorgung<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

dargestellt. Bei e<strong>in</strong>er Sozialraumanalyse handelt es sich um e<strong>in</strong>e breit angelegte Analyse, die<br />

KINDERBETREUUNG<br />

sich nicht nur auf E<strong>in</strong>kommensverhältnisse und soziale Herkunft bezieht. Faktoren wie<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

Geschlechterzugehörigkeit, Migrationsh<strong>in</strong>tergrund, Mobilität und Zeitnutzung werden<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

ebenfalls berücksichtigt.<br />

109<br />

78<br />

Unter anderem spielt Partizipation e<strong>in</strong>e zentrale Rolle bei der Verwirklichung von<br />

Sozialraumorientierung. Durch die Entwicklung von Strukturen, die e<strong>in</strong>e aktive Beteiligung<br />

der Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Lebensraum gewährleisten, kann e<strong>in</strong>e Verbesserung der <strong>Die</strong>nstleistungsangebote<br />

erzielt werden. Aktive Beteiligung wird als Element zur Vermeidung von<br />

kosten<strong>in</strong>tensiven Hilfsangeboten (wie z. B. Hilfen zur Erziehung) gesehen. Durch Angebote<br />

wie bspw. Freizeitangebote durch Ehrenamtliche, Hilfen <strong>in</strong> Alltagssituation oder Beratungen<br />

könnte die Eskalation von sozialen Problemen vermieden werden. 79<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Mit der Umsetzung von Sozialraumorientierung ist zugleich die Umgestaltung der<br />

gesamten Jugendhilfestruktur verbunden. <strong>Die</strong>s hat zum Teil erhebliche Konsequenzen<br />

für den Arbeitsplatz der dort beschäftigten Frauen und Männer. 80<br />

Personal- und Betriebsräte haben <strong>in</strong> diesem Fall die Aufgabe dafür zu sorgen, dass<br />

die betroffenen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter erfahren, welche konkreten Auswirkungen<br />

mit den Veränderungen verbunden s<strong>in</strong>d. Mangelnde Transparenz über die Inhalte,<br />

Ziele und Umsetzungsstrategien und die Unklarheit über die Folgen für den eigenen<br />

Arbeitsplatz können im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Beschäftigten die Angst<br />

entwickeln, ihren Arbeitsplatz zu verlieren und dementsprechend verunsichert s<strong>in</strong>d. 81<br />

<strong>Die</strong> wachsende Komplexität erfordert zudem e<strong>in</strong>e Kompetenz und e<strong>in</strong> Wissen, das<br />

von vielen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern noch erworben werden muss. Aus diesem<br />

Grund sollte die Personalvertretung dafür sorgen, dass alle Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

die Möglichkeit haben, Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen <strong>in</strong> Bezug auf die<br />

E<strong>in</strong>führung von Sozialraumorientierung <strong>in</strong> Anspruch nehmen zu können und das bedarfsorientierte<br />

Maßnahmen angeboten werden. 82<br />

TARIFVEREINBARUNGEN<br />

BETRIEBSEREINBARUNGEN<br />

In der Praxis erweisen sich vor allem unklare Ziele und Defi nitionen von Sozialraumorientierung<br />

als Stolperste<strong>in</strong>e. Werden die Ziele, Inhalte und Umsetzungsvorhaben nicht<br />

klar vom Arbeitgeber beschrieben, sollten die Personalvertretungen von ihrem Recht PROJEKTE<br />

III<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

110<br />

Gebrauch machen und die Arbeitgeber<strong>in</strong>nen und Arbeitgeber auf deren Verpfl ichtung<br />

h<strong>in</strong>weisen, dass sie ihre Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter ausreichend <strong>in</strong>formieren<br />

müssen. 83<br />

E<strong>in</strong> weiteres Problem bei der Umsetzung von Sozialraumorientierung besteht dar<strong>in</strong>,<br />

dass nicht genug Zeit zur Verfügung steht, um neu h<strong>in</strong>zukommende Aufgaben (bspw.<br />

Dokumentation) zu erledigen. 84<br />

H<strong>in</strong>weis: ver.di verweist <strong>in</strong> diesem Zusammenhang auf die Notwendigkeit e<strong>in</strong>er zukunftsfähigen<br />

Organisationsentwicklung, bei der Qualifi zierung und Beteiligung von allen<br />

sozialen Fachkräften wieder <strong>in</strong> den Mittelpunkt der Bemühungen gestellt werden<br />

müssen. Sozialraumorientierung sollte vor allen D<strong>in</strong>gen auf e<strong>in</strong>e lebenswerte und zukunftsfähige<br />

Gestaltung von Lebensräumen abzielen. Insofern sollten Lebensräume so<br />

gestaltet werden, dass Jede / r optimale Entwicklungs- und Partizipationschancen vorfi ndet<br />

und nutzen kann. 85 <strong>Die</strong>ser Anspruch steht jedoch konträr zu den jüngsten praktischen<br />

Erfahrungen mit Sozialraumorientierung. Durch zunehmenden Kostendruck wird<br />

Sozialraumorientierung verstärkt als Lösungsmittel für fehlende F<strong>in</strong>anzressourcen <strong>in</strong>strumentalisiert.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Geme<strong>in</strong>den<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Alexander Wegner und Frank Jost<br />

E-Mail: alexander.wegner@verdi.de, frank.jost@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Folgende Broschüre kann angefordert werden:<br />

Baier, Florian / Hetzer, Silke / Karsten, Maria-Eleonora / Meyer, Christ<strong>in</strong>e: Sozialraumorientierung<br />

<strong>in</strong> Politik, Planung und Praxis Sozialer Arbeit <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe, Berl<strong>in</strong><br />

2004


A. VER.DI-POSITIONEN<br />

3.3.3. Themenfeld »K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d unsere Zukunft«<br />

Ressort 1: Wirtschaftspolitik<br />

WORUM GEHT ES<br />

Zentraler Ausgangspunkt ist im Themenfeld »K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d unsere Zukunft« die Frage<br />

nach der Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf. Viele Paare wünschen sich K<strong>in</strong>der, stellen<br />

diesen Wunsch jedoch aus berufl ichen Gründen und damit auch aus Gründen der eigenen<br />

fi nanziellen Absicherung <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergrund. 86<br />

ver.di tritt für e<strong>in</strong>e wirtschaftspolitische Verbesserung der Position von Familien e<strong>in</strong>,<br />

damit e<strong>in</strong> gutes Leben auch mit K<strong>in</strong>dern möglich ist und Familie und Beruf leichter vere<strong>in</strong>bar<br />

werden können. 87<br />

Im Zuge der Vere<strong>in</strong>barkeitsproblematik ist kritisch festzustellen, dass noch immer Frauen<br />

die Hauptlast der Erziehung tragen. <strong>Die</strong>s zeigt sich u. a. dar<strong>in</strong>, dass 90 Prozent aller alle<strong>in</strong><br />

erziehenden Eltern Frauen s<strong>in</strong>d. Sie tragen damit im Zuge e<strong>in</strong>er Doppelbelastung nicht nur<br />

die Verantwortung für die K<strong>in</strong>dererziehung, sondern zudem auch das volle Risiko bei der<br />

fi nanziellen Absicherung der Familie. Zugleich haben alle<strong>in</strong> erziehende Frauen nur ger<strong>in</strong>ge<br />

Chancen auf dem Arbeitsmarkt, wodurch mehr als e<strong>in</strong> Drittel von Armut betroffen ist. 88<br />

Auch <strong>in</strong> Zwei-Eltern-Familien s<strong>in</strong>d es häufi g die Frauen, die auf Job oder Karriere<br />

verzichten. <strong>Die</strong> Entscheidung für K<strong>in</strong>der wird auch bei Männern maßgeblich durch den<br />

Beruf bee<strong>in</strong>fl usst. Heute s<strong>in</strong>d dennoch mehr Männer als Frauen k<strong>in</strong>derlos:<br />

60 Prozent aller Frauen im Alter zwischen 20 und 45 Jahren haben K<strong>in</strong>der,<br />

aber nur 46 Prozent der Männer. 89<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Um die Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf zu gewährleisten, ist für ver.di zunächst<br />

der Ausbau öffentlicher E<strong>in</strong>richtungen mit qualifi zierten Erzieher<strong>in</strong>nen und Erziehern<br />

e<strong>in</strong> vorrangiges Ziel.<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

111<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

112<br />

Erst dadurch wird es den Eltern ermöglicht, e<strong>in</strong>e Betreuungsperspektive unabhängig<br />

von der Zahlung des Elterngeldes zu entwickeln und mehr berufl iche Unabhängigkeit zu<br />

erlangen. 90<br />

Angesichts des bestehenden Betreuungsangebotes s<strong>in</strong>d diese Ziele jedoch <strong>in</strong> Frage<br />

gestellt. In den alten Bundesländern entfallen auf 100 K<strong>in</strong>der lediglich 2,7 Krippenplätze,<br />

<strong>in</strong> den neuen Bundesländern s<strong>in</strong>d es 37. Bei den K<strong>in</strong>dergärten für die Betreuung der<br />

K<strong>in</strong>der ab drei Jahren sieht die Lage zwar besser aus, für fast 90 Prozent der K<strong>in</strong>der gibt<br />

es Plätze, allerd<strong>in</strong>gs bieten im Westen K<strong>in</strong>dergärten und Grundschulen zum größten Teil<br />

ke<strong>in</strong>e durchgängige Ganztagsbetreuung. 91<br />

Aus diesem Grund strebt ver.di e<strong>in</strong> fl ächendeckendes Ganztagsangebot an Krippenund<br />

K<strong>in</strong>dergartenplätzen an. Für die Betreuung von K<strong>in</strong>dern unter drei Jahren muss das<br />

Angebot dabei <strong>in</strong> ganz Deutschland wenigstens an das Niveau angeglichen werden,<br />

über das wir heute <strong>in</strong> den neuen Bundesländern verfügen. Auch im K<strong>in</strong>dergartenalter<br />

soll für m<strong>in</strong>destens die Hälfte der K<strong>in</strong>der e<strong>in</strong> Ganztagsangebot verwirklicht werden. Alle<strong>in</strong><br />

dies würde bereits über vier Milliarden Euro pro Jahr kosten. 92<br />

<strong>Die</strong> Verbesserung der Ausbildung von K<strong>in</strong>dern stellt e<strong>in</strong> weiteres Ziel von ver.di dar.<br />

Dabei geht ver.di davon aus, dass der Grundste<strong>in</strong> für e<strong>in</strong>en hohen Bildungsstand bereis


<strong>in</strong> den Kitas und K<strong>in</strong>dergärten gelegt wird. Das Ziel muss deshalb dar<strong>in</strong> bestehen, allen<br />

K<strong>in</strong>dern den Zugang zu Bildung zu ermöglichen. Das Hauptproblem bei dem Besuch e<strong>in</strong>er<br />

K<strong>in</strong>derbetreuungse<strong>in</strong>richtung ist <strong>in</strong> vielen Familien die Erhebung von Gebühren. <strong>Die</strong>se<br />

machen es vielen K<strong>in</strong>dern unmöglich, e<strong>in</strong>e Kita oder e<strong>in</strong>en K<strong>in</strong>dergarten zu besuchen.<br />

Trotz Staffelung müssen ärmere Familien im Verhältnis zu Reicheren e<strong>in</strong>en höheren Anteil<br />

ihres E<strong>in</strong>kommens aufwenden, um ihrem K<strong>in</strong>d den Besuch e<strong>in</strong>er K<strong>in</strong>derbetreuungse<strong>in</strong>richtung<br />

zu ermöglichen. Deshalb will ver.di die Abschaffung der Gebühren. Alle<strong>in</strong><br />

die Gebührenfreiheit des letzten K<strong>in</strong>dergartenjahres würde jedoch fast e<strong>in</strong>e Milliarde<br />

Euro kosten. 93<br />

Geldmangel ist bereits jetzt e<strong>in</strong> Hauptgrund dafür, dass E<strong>in</strong>richtungen oft qualitativ<br />

gute Angebote abbauen und verstärkt weniger qualifi ziertes Personal e<strong>in</strong>setzen.<br />

Erzieher<strong>in</strong>nen und Erzieher müssen jedoch über e<strong>in</strong> hohes Maß an Motivation verfügen.<br />

Dazu brauchen sie nicht nur e<strong>in</strong>en gut ausgestatteten Arbeitsplatz, sondern auch<br />

existenzsichernde Arbeitsverhältnisse. 94<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Wirtschaftspolitik<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial<br />

Broschüre: Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Wirtschaftspolitik: In unsere Zukunft <strong>in</strong>vestieren.<br />

Für Arbeit, Bildung, Umwelt und e<strong>in</strong> besseres Leben, Berl<strong>in</strong> 2006 – kann von der<br />

ver.di-Internet-Präsenz wipo.verdi.de abgerufen werden.<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

113<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

114<br />

B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

3.3.4. Sozialer Dialog <strong>in</strong> der Energiewirtschaft: Projekt »Equal Opportunity<br />

and Diversity«: Werkzeugbox und Best-Practice-Beispiele<br />

Ressort 8: Fachbereich 2: Ver- und Entsorgung<br />

WORUM GEHT ES<br />

<strong>Die</strong> Sozialpartner der europäischen Elektrizitätswirtschaft Eurelectric (Arbeitgeber) und<br />

EPSU / EMCEF (Gewerkschaften) beabsichtigen, e<strong>in</strong>e »Werkzeugbox« zum Thema »Equal<br />

Opportunities and Diversity« zu erstellen, sowie Best-Practice-Beispiele zu verbreiten. Der<br />

Fachbereich Ver- und Entsorgung bei ver.di ist als Mitglied von EPSU daran beteiligt. Der<br />

Werkzeugkasten soll ke<strong>in</strong> theoretisches Konstrukt se<strong>in</strong>, sondern praxisbezogene Instrumente<br />

für Gleichstellungsbeauftragte, Personalmanager<strong>in</strong>nen und Personalmanager, Betriebs- und<br />

Personalräte sowie Gewerkschafter<strong>in</strong>nen und Gewerkschaftler be<strong>in</strong>halten, die <strong>in</strong> ihrem<br />

jeweiligen Umfeld umsetzbar s<strong>in</strong>d.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Ausgangspunkt für diese Maßnahme war die Vermutung, dass die Liberalisierung<br />

des europäischen Energiemarktes auch e<strong>in</strong>schneidende Auswirkungen für die Beschäftigten<br />

mit sich br<strong>in</strong>gt. In den neuen Bundesländern wurde e<strong>in</strong> massives S<strong>in</strong>ken des Frauenanteils<br />

<strong>in</strong> dieser Branche festgestellt – die gleiche Entwicklung wurde bei den neuen<br />

EU-Beitrittsländern befürchtet. Aus diesem Grund gaben die Sozialpartner e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same<br />

Stellungnahme heraus, <strong>in</strong> der sie sich verpfl ichteten, weitere Aktionen zum Thema<br />

»Equal Opportunity and Diversity« zu starten.<br />

Zu Beg<strong>in</strong>n wurde e<strong>in</strong>e Studie <strong>in</strong> Auftrag gegeben, die die Ausgangsbed<strong>in</strong>gungen<br />

für dieses Vorhaben untersuchen sollte. E<strong>in</strong> wesentliches Ergebnis dieser Studie war,<br />

dass e<strong>in</strong>e differenziert zusammengesetzte Belegschaft (unterschiedliche kulturelle E<strong>in</strong>fl<br />

üsse, Geschlecht, Ethnie, Weltanschauungen) e<strong>in</strong>en wesentlichen Vorteil bei der Erschließung<br />

von neuen Märkten und der damit verbundenen Kundenorientierung darstellt.<br />

E<strong>in</strong>e bunt zusammengesetzte Belegschaft mit unterschiedlichen Lebensstilen<br />

und Kompetenzen ist e<strong>in</strong> Spiegel der Kundendiversität und damit e<strong>in</strong> wichtiger strategischer<br />

Vorteil.


Um dieses Potenzial erhalten zu können bzw. strategisch s<strong>in</strong>nvoll e<strong>in</strong>zusetzen, s<strong>in</strong>d<br />

Maßnahmen zur Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie, Beruf und anderen gesellschaftlichen Aktivitäten<br />

erforderlich. Um Kompetenzen und Erfahrungswissen der Beschäftigten zu erhalten<br />

und die Attraktivität der Energiebranche auch für hochqualifi zierte Frauen zu erhöhen,<br />

sollen Unternehmen unterstützende Strategien zur Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und<br />

Beruf sowie Konzepte entwickeln, die der unterschiedlichen Lebensrealität verschiedenster<br />

Beschäftigtengruppen Rechnung tragen. Dazu gehört auch die Erzeugung des<br />

Bewusstse<strong>in</strong>s bei den männlichen Beschäftigten, dass e<strong>in</strong>e wesentliche Voraussetzung<br />

für gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Berufsleben das verstärkte Engagement<br />

von Männern <strong>in</strong> der Familie ist.<br />

Der Werkzeugkasten be<strong>in</strong>haltet unterschiedliche Strategien und Konzepte, um mehr<br />

Chancengleichheit und e<strong>in</strong>e bessere Vere<strong>in</strong>barkeit <strong>in</strong> der Energiewirtschaft gewährleisten<br />

zu können. <strong>Die</strong>ser ist <strong>in</strong> folgende sechs Bauste<strong>in</strong>e untergliedert:<br />

Bauste<strong>in</strong> 1: <strong>Die</strong>ser Bauste<strong>in</strong> be<strong>in</strong>haltet e<strong>in</strong>en allgeme<strong>in</strong>en Überblick über Gleichstellungs-<br />

und Vielfältigkeitskonzepte.<br />

Bauste<strong>in</strong> 2: Hier werden unterschiedliche Gestaltungsmaßnahmen, Praktiken und Abläufe,<br />

die zu mehr Gleichstellung und Vielfalt beitragen sollen. Dabei werden <strong>in</strong>sbesondere<br />

Maßnahmen vorgestellt, die sich auch direkt auf die Gestaltung am Arbeitsplatz<br />

beziehen. Zu diesen Maßnahmen gehören u. a. verschiedene Formen von Gleichstellungspolitik<br />

sowie konkrete Strategien zur Erzeugung von mehr Gleichheit.<br />

Bauste<strong>in</strong> 3: Bauste<strong>in</strong> drei stellt e<strong>in</strong>e Reihe von Initiativen vor, die darauf abzielen, e<strong>in</strong><br />

Arbeitsklima der gegenseitigen Unterstützung zuschaffen. Hauptsächlich geht es darum,<br />

den Wandel von Arbeitsrealitäten zu fördern, die zu mehr Vielfalt und Gleichheit beitragen,<br />

als das bisher der Fall ist.<br />

Bauste<strong>in</strong> 4: Der vierte Bauste<strong>in</strong> widmet sich dem Thema »Work-Life-<strong>Balance</strong>« und der<br />

Flexibilisierung von Arbeitszeit. Es werden e<strong>in</strong>ige Werkzeuge vorgestellt, mit deren Hilfe<br />

e<strong>in</strong>e Arbeitsweise vermittelt werden soll, die leitend zu der Entstehung e<strong>in</strong>er Arbeitsorganisationskultur<br />

führt, die <strong>in</strong> stärkerem Maße der angestrebten Vielfalt Raum gibt.<br />

Bauste<strong>in</strong> 5: <strong>Die</strong>ser be<strong>in</strong>haltet spezielle Gleichstellungswerkzeuge, die es den Unternehmen<br />

ermöglichen, Gleichheit und Vielfalt auf der praktischen Ebene zu verwirklichen.<br />

Beispielsweise werden Handlungspläne zur Erzeugung von mehr Gleichheit vorgestellt.<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

115<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

116<br />

Bauste<strong>in</strong> 6: Abschließend beschäftigt sich der sechste Bauste<strong>in</strong> mit den Bed<strong>in</strong>gungen<br />

für e<strong>in</strong>e weitere Zusammenarbeit der europäischen Sozialpartner. In diesem Zusammenhang<br />

soll besonders das Potenzial von Arbeitsplatzlösungen genutzt werden, die <strong>in</strong> Zusammenarbeit<br />

von Interessenvertretern der Arbeitnehmer und dem Management ent-<br />

stehen. 95<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Ver- und Entsorgung<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Sven Bergel<strong>in</strong><br />

E-Mail: sven.bergel<strong>in</strong>@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Bisher kann nur die englischsprachige Version unter www.eurelectric.org herunter geladen<br />

werden.


B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

3.3.5. Kampagne »Zeitfragen s<strong>in</strong>d Streitfragen«<br />

Ressort 2: Frauen und Gleichstellung<br />

WORUM GEHT ES<br />

Wer kennt das Problem nicht: Neben der Erwerbsarbeit, Hausarbeit und ggf. der<br />

K<strong>in</strong>derbetreuung müssen E<strong>in</strong>käufe erledigt werden, der Reisepass muss beim Bürgeramt<br />

verlängert werden, e<strong>in</strong> Zahnarztterm<strong>in</strong> ist mal wieder fällig, e<strong>in</strong> Päckchen muss zur Post<br />

gebracht werden, vielleicht müssen auch noch die K<strong>in</strong>der von der Tagesmutter / Kita / Schule<br />

abgeholt werden, außerdem braucht man mal wieder e<strong>in</strong>e neue Hose und der K<strong>in</strong>ofi lm, den<br />

man sich anschauen wollte, läuft auch bald nicht mehr, usw.<br />

Liegt es da nicht nah sich zu wünschen, dass Ärzte, Geschäfte, Behörden, etc. e<strong>in</strong>fach<br />

e<strong>in</strong> wenig länger geöffnet haben sollten? Das Problem ist nur, dass auch <strong>in</strong> Arztpraxen,<br />

Behörden, Schulen, etc. Menschen arbeiten, die das gleiche Problem haben und nicht länger<br />

oder mehr arbeiten wollen. Da kann es schon mal zu Interessenskonfl ikten zwischen den<br />

<strong>in</strong>dividuellen Bedürfnissen und der praktischen Umsetzung kommen.<br />

<strong>Die</strong>ser Problematik hat sich die Kampagne »Zeitfragen s<strong>in</strong>d Streitfragen« angenommen.<br />

<strong>Die</strong> bereits abgeschlossene Kampagne zielte darauf ab, bedarfsgerechte Konzepte<br />

für die Lösung von Zeitproblemen von Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmern <strong>in</strong> unterschiedlichen<br />

Bereichen zu entwickeln. Zunächst wurden Zeitprobleme und Wünsche der<br />

unterschiedlichen Interessensgruppen ermittelt. Danach wurden die unterschiedlichen<br />

Interessengruppen vere<strong>in</strong>t, um geme<strong>in</strong>sam e<strong>in</strong>e Lösung zu fi nden, die für alle zu e<strong>in</strong>er<br />

Verbesserung beiträgt. 96<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Im Rahmen des Projektes »Zeitfragen s<strong>in</strong>d Streitfragen« wurde u.a. das Teilprojekt<br />

»Friedrichsha<strong>in</strong> / Kreuzberg <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>« durchgeführt. Dabei g<strong>in</strong>g es darum, die konkrete<br />

Alltagswelt und die damit verbundenen Bedürfnisse von berufstätigen Frauen zu untersuchen.<br />

<strong>Die</strong>s bezog sich vor allen D<strong>in</strong>gen auf den Arbeitsplatz, E<strong>in</strong>kaufsmöglichkeiten,<br />

K<strong>in</strong>derbetreuung sowie der Gesundheitsversorgung. In diesem Zusammenhang erschien<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

117<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

118<br />

es auch wichtig, dass e<strong>in</strong>e gute Verkehrsstruktur sowie öffentliche Infrastruktur vorhanden<br />

ist. Aus diesem Grund wurde der genannte Bezirk <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> ausgewählt, da dieser<br />

die genannten Bed<strong>in</strong>gungen aufwies. 97<br />

Das Projekt zielte darauf ab, e<strong>in</strong>e fi ktive Alltagssituation von Frauen zu schaffen und<br />

die dafür geeigneten Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zu organisieren. E<strong>in</strong>e bessere Regelung von<br />

Zeitfragen sollte vornehmlich durch die Vernetzung und Kooperation verschiedenster<br />

E<strong>in</strong>richtungen gewährleistet werden. In Berl<strong>in</strong> waren die Galeria Kaufhof am Ostbahnhof,<br />

das Kl<strong>in</strong>ikum <strong>in</strong> Friedrichsha<strong>in</strong> und die K<strong>in</strong>dertagesstätte Fröbel beteiligt. In den<br />

e<strong>in</strong>zelnen E<strong>in</strong>richtungen wurden folgende Lösungen für die Zeitfragen der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und die der Kund<strong>in</strong>nen gefunden:<br />

Galeria Kaufhof<br />

Hier gelang es den Beschäftigten und der Arbeitgeber<strong>in</strong> relativ problemlos e<strong>in</strong>en Kompromiss<br />

zwischen Kunden<strong>in</strong>teressen und Arbeitszeit<strong>in</strong>teressen der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen zu<br />

fi nden. Beispielsweise wurde vere<strong>in</strong>bart, dass <strong>in</strong> der Sommerzeit <strong>in</strong> den Abendstunden<br />

e<strong>in</strong>e weniger Personal benötigt wurde. Dadurch konnten e<strong>in</strong>ige Mitarbeiter<strong>in</strong>nen früher<br />

nach Hause gehen. <strong>Die</strong> M<strong>in</strong>usstunden wurden auf e<strong>in</strong> Arbeitszeitkonto überführt und<br />

konnten <strong>in</strong> der Hochsaison (z.B. Weihnachten) wieder ausgeglichen werden. 98<br />

Kl<strong>in</strong>ikum Friedrichsha<strong>in</strong><br />

<strong>Die</strong> Beschäftigten versuchten <strong>in</strong>novativere Arbeitszeitmöglichkeiten zu etablieren und<br />

sprachen sich <strong>in</strong> diesem Zusammenhang für die E<strong>in</strong>führung von Arbeitszeitkonten aus.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs konnten die Arbeitszeitwünsche, aufgrund der komplexen Organisationsstruktur<br />

nicht für alle Stationen umgesetzt werden. E<strong>in</strong> weiteres Anliegen war es, die<br />

Kommunikation zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Schnittstellen <strong>in</strong>nerhalb des Krankenhauses zu<br />

verbessern. 99<br />

K<strong>in</strong>dertagesstätte Fröbel e.V<br />

In der K<strong>in</strong>dertagesstätte haben alle Beteiligten durch e<strong>in</strong>e gute Personale<strong>in</strong>satzplanung<br />

erreicht, dass die Arbeitszeit<strong>in</strong>teressen der E<strong>in</strong>zelnen noch besser berücksichtigt werden<br />

konnten. Dabei war die Bereitschaft, die Öffnungszeiten auf die Bedürfnisse der<br />

Nut zer/<strong>in</strong>nen abzustimmen, sehr hoch. Von dieser Möglichkeit konnten dann zugleich<br />

die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen des beteiligten Krankenhauses Gebrauch machen. 100<br />

Fazit des Projektes<br />

Während der Durchführung wurde deutlich, dass der geäußerte Bedarf von Nutzer<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> Bezug auf verlängerte Öffnungszeiten wesentlich höher war, als die tatsächliche Inanspruchnahme.<br />

Im Verlauf des Projektes wurde zudem deutlich, dass die Öffnungszeiten


von öffentlichen E<strong>in</strong>richtungen ausgeweitet werden sollten. Außerdem wurde verstärkt<br />

der Bedarf von Sprechzeiten bei K<strong>in</strong>derärzten speziell am Freitagnachmittag geäußert. 101<br />

H<strong>in</strong>weis: Allerd<strong>in</strong>gs weisen die Projektbeteiligten darauf h<strong>in</strong>, dass e<strong>in</strong> bloße Ausweitung<br />

der Öffnungszeiten nicht das primäre Ziel se<strong>in</strong> kann. Vielmehr sollte darauf geachtet<br />

werden, dass Kriterien wie gut merkbare Zeiten und e<strong>in</strong>e gute Erreichbarkeit der e<strong>in</strong>zelnen<br />

E<strong>in</strong>richtungen berücksichtigt werden. 102<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Frauen- und Gleichstellungspolitik<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: Vera Morgenstern<br />

E-Mail: vera.morgenstern@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Als Endprodukt der Kampagne wurde e<strong>in</strong> Sammelband herausgegeben, <strong>in</strong> dem die<br />

Projekt idee und die e<strong>in</strong>zelne Projekte vorgestellt werden: Mönig-Raane, Margret (Hrsg.):<br />

Zeitfragen s<strong>in</strong>d Streitfragen. E<strong>in</strong> zeitpolitisches Projekt setzt Zeichen für die Praxis, Hamburg<br />

2005<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

119<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

120<br />

B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

3.3.6. Lokale Bündnisse für Familien<br />

Ressort 2 – Frauen- und Gleichstellungspolitik<br />

WORUM GEHT ES<br />

Da der Wunsch nach berufl icher Selbstverwirklichung und der Wunsch e<strong>in</strong>e Familie zu<br />

gründen oft schwer mite<strong>in</strong>ander zu vere<strong>in</strong>baren s<strong>in</strong>d, unterstützt das Bundesm<strong>in</strong>isterium die<br />

Etablierung von lokalen Bündnissen für Familie. Bei den lokalen Bündnissen handelt es sich<br />

um Zusammenschlüsse unterschiedlicher Akteure, die das Ziel verfolgen, familienfreundliche<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen vor Ort zu schaffen bzw. zu erhalten. Das bedeutet, dass solche<br />

Initiativen dort, wo Menschen leben und arbeiten, ihre Wirkung entfalten können. Aus<br />

diesem Grund beteiligt sich ver.di an 14 lokalen Bündnissen. Dazu gehören beispielsweise<br />

die lokalen Bündnisse <strong>in</strong> Greifswald, Cottbus, Hanau und Leipzig.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Akteure lokaler Bündnisse können se<strong>in</strong>:<br />

Unternehmen, Kirchengeme<strong>in</strong>den, Elternvertreter<strong>in</strong>nen und Elternvertreter, örtliche<br />

Behörden, Stadtverwaltung und Stadtrat, Betriebsräte und Kammern, Vere<strong>in</strong>e, freie<br />

Wohlfahrtsträger, Schulen, K<strong>in</strong>dergärten, Elternpfl egschaften, Nachbarschaftszentren, etc.<br />

E<strong>in</strong> lokales Bündnis für Familie kann sich <strong>in</strong> vielen Feldern engagieren und orientiert<br />

sich meistens an den zentralen Bedürfnissen der Familien vor Ort. Dazu gehören Themen<br />

wie die Verbesserung der K<strong>in</strong>derbetreuung, die Förderung von familienfreundlichen<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, Anlaufstellen für Jugendliche. 103<br />

H<strong>in</strong>weis: Aus gewerkschaftlicher Sicht sollte bei diesen Bündnissen vor allen D<strong>in</strong>gen<br />

darauf geachtet werden, dass die angekündigten Maßnahmen tatsächlich familienfreundlich<br />

s<strong>in</strong>d und nicht nur Vorzeigeprojekte zur Verbesserung des öffentlichen Ansehens<br />

von Betrieben, Kirchen, Städten, etc. s<strong>in</strong>d. Neben E<strong>in</strong>richtungen für Bildung, Kommunikation<br />

und Familienbetreuung müssen Möglichkeiten geschaffen bzw. erhalten<br />

werden, die e<strong>in</strong>e Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf tatsächlich fördern, Arbeitsmög-


lichkeiten vor Ort schaffen und die Bedürfnisse der vor Ort lebenden Familie erfassen<br />

und erfüllen.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Frauen- und Gleichstellungspolitik<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: Ute Brutzki<br />

E-Mail: ute.brutzki@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Folgende Broschüren und Informationen stellt das Bundesm<strong>in</strong>isterium FSFJ zur Verfügung:<br />

Bundesm<strong>in</strong>isterium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (Hrsg.): Von Bündnissen für<br />

Bündnisse. Ergebnisse und Impulse aus den Pilotprojekten Hanau, Jena, Rügen und des<br />

DGB, Berl<strong>in</strong> 2007<br />

Lokale Bündnisse für Familie (Hrsg.): Nachmachen erwünscht. Erfahrungswissen und Praxisbeispiele<br />

der Lokalen Bündnisse, Berl<strong>in</strong><br />

Lokale Bündnisse für Familie (Hrsg.): Lokale Bündnisse für Familie. Arbeitsbuch PR für lokale<br />

Bündnisse für Familie, Berl<strong>in</strong> 2002<br />

Lokale Bündnisse für Familie (Hrsg.): Arbeitsbuch zum Aufbau und zur Weiterentwicklung<br />

von lokalen Bündnissen für Familie, Berl<strong>in</strong><br />

Alle Broschüren s<strong>in</strong>d unter folgender Adresse abrufbar: www.bmfsfj.de<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

121<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

122<br />

B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

3.3.7. Projekt »Auch Männer haben e<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>barkeitsproblem«<br />

Ressort 2: Bereich Genderpolitik<br />

WORUM GEHT ES<br />

Der Bereich Genderpolitik von ver.di hat e<strong>in</strong> Projekt <strong>in</strong>itiiert, das die Vere<strong>in</strong>barkeit von<br />

Beruf und Familie aus der Sicht von Männern thematisiert. Neben Diskussions- und Informationsveranstaltungen<br />

wurde e<strong>in</strong>e wissenschaftliche Untersuchung mit dem Titel »Auch<br />

Männer haben e<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>barkeitsproblem« durchgeführt.<br />

Ziel des Projektes ist es, e<strong>in</strong>e Debatte über Vaterschaft und das Verhältnis von Erziehungsaufgaben<br />

und Erwerbstätigkeit <strong>in</strong> der Öffentlichkeit anzuregen und zu etablieren. Es<br />

geht darum, Männer dabei zu unterstützen, ihre Rolle als Vater zu entwickeln und zu<br />

vertreten. <strong>Die</strong> Thematisierung der Vere<strong>in</strong>barkeit <strong>in</strong> Unternehmen sollte als betriebliche<br />

Verantwortung gesehen werden und nicht, wie bisher, als private Entscheidung, die<br />

außerhalb des Betriebs getroffen werden muss. In diesem Zusammenhang sollen Männern<br />

von ver.di konkrete Beratungsangebote zur Verfügung gestellt werden. Sie sollen gezielt<br />

dabei unterstützt werden, für e<strong>in</strong>e gleichberechtigte Verteilung von Erwerbs-, Erziehungsund<br />

Hausarbeit e<strong>in</strong>zutreten. 104<br />

Das klassische Familienmodell, <strong>in</strong> dem der Mann der Hauptverdiener und Ernährer ist<br />

und die Frau höchstens dazu verdient, dennoch aber die Hauptverantwortung für Erziehung<br />

und Haushalt übernimmt, sche<strong>in</strong>t sich zugunsten anderer Strukturen aufzulösen. Momentan<br />

ist das klassische Modell zwar noch stark verbreitet, aber <strong>in</strong> den letzten Jahren sche<strong>in</strong>en sich<br />

immer weniger Paare für dieses Modell zu entscheiden. Durch den Wandel der Familie<br />

haben sich auch unterschiedliche Formen der Vaterschaft entwickelt. Der oben beschriebene<br />

klassische Familienernährer, der von Montags bis Freitags arbeitet und sich nur am Wochenende<br />

<strong>in</strong>tensiv um se<strong>in</strong>e Familie kümmern kann, ist nur noch e<strong>in</strong>e Variante unter vielen. <strong>Die</strong><br />

sogenannten neuen Väter wollen <strong>in</strong>tensiv an der Erziehung und Entwicklung ihrer K<strong>in</strong>der<br />

teilhaben und <strong>in</strong>tensiver am Familienalltag teilnehmen. 105<br />

Dennoch besteht e<strong>in</strong>e Kluft zwischen Wunsch und Wirklichkeit <strong>in</strong> der betrieblichen<br />

Praxis. Trotz e<strong>in</strong>er hohen Bereitschaft mehr für die Familie da zu se<strong>in</strong>, nimmt nur e<strong>in</strong>e<br />

ger<strong>in</strong>ge Zahl der Männer Elternzeitregelungen oder Arbeitszeitreduzierungen <strong>in</strong> Anspruch.


Betriebs- und Personalrät<strong>in</strong>nen und Betriebs- und Personalräte nehmen ihre Rolle als<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

familienpolitische / r Akteur<strong>in</strong> / Akteur häufi g nicht wahr; werden aber auch von den<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

Männern nicht um Hilfestellung gebeten.<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

123<br />

106 <strong>Die</strong> meisten Männer mit Vere<strong>in</strong>barkeits<strong>in</strong>teresse<br />

wenden sich nicht an ihre Interessensvertretung, weil sie ke<strong>in</strong>e konkrete Unterstützung<br />

von ihnen erwarten.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Im Rahmen des Projektes wurden Bildungsbauste<strong>in</strong>e entwickelt, die es Betriebs- und<br />

Personalräten ermöglichen, die Thematik der Vere<strong>in</strong>barkeit für Männer <strong>in</strong> ihre alltägliche<br />

Arbeit als Interessenvertretung zu <strong>in</strong>tegrieren. 107 Es wurden 10 Module mit didaktischen<br />

TARIFVEREINBARUNGEN<br />

Anleitungen entwickelt.<br />

<strong>Die</strong> Module 1-4 s<strong>in</strong>d für alle Zielgruppen<br />

geeignet und bieten e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong><br />

das Thema Vere<strong>in</strong>barkeit.<br />

Modul 1: Vere<strong>in</strong>barkeit: Was ist damit<br />

geme<strong>in</strong>t?<br />

Thematische E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es<br />

Vortrags zur Vere<strong>in</strong>barkeit.<br />

Modul 2: Me<strong>in</strong> berufl icher Weg.<br />

Individuelle Refl exion zur persönlichen<br />

Berufsbiografi e<br />

Modul 3: Was wäre wenn?<br />

(Geschlechter tausch)<br />

Sensibilisierung geschlechtsspezifi sche<br />

Faktoren <strong>in</strong>nerhalb des Lebenslaufes –<br />

BETRIEBSEREINBARUNGEN<br />

Geschlechtertausch<br />

Modul 4: <strong>Balance</strong> me<strong>in</strong>es Lebens<br />

Refl ektieren über eigene Vere<strong>in</strong>barkeitssituation<br />

von Arbeit und Leben<br />

<strong>Die</strong> Module fünf bis sieben be<strong>in</strong>halten<br />

e<strong>in</strong>e Ause<strong>in</strong>andersetzung mit den betrieblichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

und E<strong>in</strong>fl ussmöglichkeiten im H<strong>in</strong>blick auf e<strong>in</strong>e vere<strong>in</strong>barkeitsorientierte<br />

Personalpolitik. Hier werden besonders männliche Betriebs- und<br />

Personalräte angesprochen. PROJEKTE<br />

III<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

124<br />

Modul 5: Arbeitszeiten gestalten – für mehr <strong>Balance</strong> im Leben<br />

Modul 6: Vere<strong>in</strong>barkeit – Vielfalt von Interessen <strong>in</strong> Betrieben<br />

Modul 7: Alltagssituationen – als BR / PR im Gespräch<br />

<strong>Die</strong> Module acht bis neun be<strong>in</strong>halten konkrete Handlungsmöglichkeiten für Betriebsund<br />

Personalrät<strong>in</strong>nen und Betriebs- und Personalräte:<br />

Modul 8: Stolperste<strong>in</strong>e: Vere<strong>in</strong>barkeitsprobleme im Betrieb entdecken<br />

Modul 9: Betriebliche Vere<strong>in</strong>barkeit – mit System erforschen<br />

Modul 10: Erste Schritte für die betriebliche Praxis<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Genderpolitik<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Matthias L<strong>in</strong>dner<br />

E-Mail: matthias.l<strong>in</strong>dner@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Zu dem Themenbereich Männer und Vere<strong>in</strong>barkeit<br />

s<strong>in</strong>d zwei Broschüren erschienen, die unter<br />

folgender Adresse herunter geladen werden<br />

können: gender.verdi.de<br />

Broschüre: Reuyß, Stefan: Zwischen Masern und<br />

Meet<strong>in</strong>g. Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie –<br />

e<strong>in</strong> Thema auch für Männer, Berl<strong>in</strong> 2004<br />

Pfahl, Svenja / Reuyß, Stefan: Zwischen Masern<br />

und Meet<strong>in</strong>g. Bildungsmaterialien<br />

Mit der Internet-Präsenz http: / / .www.vaterund-beruf.de<br />

bietet ver.di <strong>in</strong>teressierten Vätern<br />

e<strong>in</strong>e breit angelegte Informationsplattform rund um das Thema Vaterschaft. Es geht vorrangig<br />

darum, Männern durch positive Beispiele zu ermutigen, mehr Verantwortung <strong>in</strong> der Familie<br />

zu übernehmen.


B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

3.3.8 Betriebs- und Personalräte als Akteure familienbewusster Personalpolitik<br />

Ressort 2: Bereich Genderpolitik<br />

WORUM GEHT ES<br />

Durch den drastischen Geburtenrückgang <strong>in</strong> Deutschland und den gleichzeitigen<br />

Anstieg der älteren Bevölkerung gerät das <strong>in</strong> Deutschland praktizierte soziale Sicherungssystem<br />

<strong>in</strong>s Wanken. Das auf e<strong>in</strong>em Generationen-Vertrag beruhende System erfordert e<strong>in</strong><br />

ausgeglichenes Zahlenverhältnis zwischen jungen und alten Menschen. Der schw<strong>in</strong>dende<br />

Anteil an jüngeren Generationen sche<strong>in</strong>t jedoch <strong>in</strong> den nächsten Jahren nicht <strong>in</strong> der Lage zu<br />

se<strong>in</strong>, ausreichend für die älteren Generationen zu sorgen.<br />

In der politischen Debatte wird die Lösung dieses Problems mit der e<strong>in</strong>fachen Formel<br />

mehr K<strong>in</strong>der = mehr soziale Sicherheit beantwortet. Der lange vernachlässigte Politikbereich<br />

»Vere<strong>in</strong>barkeit von Arbeit und Leben« nimmt dadurch <strong>in</strong> der aktuellen Politik zunehmend<br />

Raum e<strong>in</strong>. Bislang werden neben Politiker<strong>in</strong>nen und Politikern vor allem Unternehmer<strong>in</strong>nen<br />

und Unternehmer als Adressaten für e<strong>in</strong>e familienbewusstere Personalpolitik<br />

angesprochen. <strong>Die</strong> Tatsache, dass auch Betriebs- und Personalrät<strong>in</strong>nen und Betriebs- und<br />

Personalräte entscheidend zur Verbesserung der Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf<br />

beitragen können, wird nicht ausreichend berücksichtigt.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENSVERTRETUNG<br />

Im Zusammenhang der Studie »Auch Männer haben e<strong>in</strong> Vere<strong>in</strong>barkeitsproblem« wurde<br />

der Beitrag von Personalvertretungen untersucht, das Ergebnis war ernüchternd. E<strong>in</strong> Großteil<br />

der Befragten sieht die Thematik Vere<strong>in</strong>barkeit als nachrangiges Frauenthema an. Zudem<br />

haben sich Männer <strong>in</strong> den untersuchten Betrieben, die Interesse an familienfreundlichen<br />

Maßnahmen gezeigt haben, selten an ihre Personalvertretungen gewendet. Unter Berücksichtigung<br />

dieser Ergebnisse bezog sich die Studie verstärkt auf zwei Aspekte:<br />

a) Umgang mit dem Thema Vere<strong>in</strong>barkeit speziell von männlichen Personalvertretungen<br />

b) Stellenwert der Thematik bzw. Bedenken gegenüber vere<strong>in</strong>barkeitsorientierten Maßnahmen<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

125<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

126<br />

<strong>Die</strong> Studie hat versucht herauszufi nden, welche betrieblichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

förderlich für e<strong>in</strong>e familienorientierte Personalpolitik s<strong>in</strong>d und welche Faktoren Betriebsund<br />

Personalrät<strong>in</strong>nen / -räte daran h<strong>in</strong>dern, e<strong>in</strong>e aktive Rolle <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em solchen Prozess<br />

e<strong>in</strong>zunehmen.<br />

H<strong>in</strong>weis: In diesem Zusammenhang haben die befragten Interessensvertretungen<br />

folgende Forderungen an ver.di formuliert:<br />

ver.di soll e<strong>in</strong>e eigenständige familienpolitische Position entwickeln<br />

Betriebs- und Personalrät<strong>in</strong>nen / Betriebs- und Personalräte wünschen sich e<strong>in</strong>e Unterstützungsleistung<br />

<strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>es handlungsorientierten Leitfadens bzw. e<strong>in</strong>er<br />

Checkliste<br />

Zusammenstellung von Beispielen guter Praxis e<strong>in</strong>er familienbewussten Personalpolitik<br />

Stärkere Berücksichtigung bzw. Aufnahme des Themas Vere<strong>in</strong>barkeit <strong>in</strong> die Tarifverhandlungen<br />

Sensibilisierung für die Thematik durch Fort- und Weiterbildungsangebote 108<br />

<strong>Die</strong> aufgeführten Forderungen haben den Bereich Genderpolitik dazu veranlasst, das<br />

hier vorliegende Handbuch zu verfassen.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Bereich Genderpolitik<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Matthias L<strong>in</strong>dner<br />

E-Mail: matthias.l<strong>in</strong>dner@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

<strong>Die</strong> <strong>in</strong> diesem Zusammenhang angefertigte Studie: Behnke, Cornelia / Döge, Peter: Betriebsund<br />

Personalräte als Akteure familienbewusster Personalpolitik. Handlungsmuster von Personalvertretungen<br />

<strong>in</strong> Unternehmen und Organisationen mit dem Audit berufundfamilie. Endbericht,<br />

Berl<strong>in</strong> 2006, steht zum Herunterladen unter www.gender.verdi.de zur Verfügung.


B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

3.3.8. »In balance: gutes leben – gute arbeit«<br />

Ressort 2: Bereich Genderpolitik<br />

WORUM GEHT ES<br />

Das Projekt »<strong>in</strong> balance: gutes leben – gute arbeit« setzt sich dafür e<strong>in</strong>, dass Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

geschaffen werden, die es ermöglichen, e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>dividuellen und zufrieden<br />

stellenden Ausgleich zwischen den Anforderungen des Erwerbslebens und der persönlichen<br />

Lebensgestaltung zu erreichen. Zunächst geht es deshalb darum, dass Aktivitäten der<br />

»Work-Life-<strong>Balance</strong>« auch <strong>in</strong> der gewerkschaftlichen Arbeit verankert und gelebt werden.<br />

Für ver.di s<strong>in</strong>d die Betriebs- und Personalräte die ersten Ansprechpartner und Verbündete <strong>in</strong><br />

den Betrieben. Zudem können sie Multiplikator<strong>in</strong>nen / Multiplikatoren und Vorreiter<strong>in</strong>nen<br />

/ Vorreiter für betriebliche Veränderungen se<strong>in</strong>, wenn sie von dem Nutzen entsprechender<br />

Maßnahmen überzeugt s<strong>in</strong>d.<br />

Pr<strong>in</strong>zipiell wurde bei dem Projekt davon ausgegangen, dass das Themenfeld »Work-Life-<br />

<strong>Balance</strong>« nicht genügend Berücksichtigung <strong>in</strong> der täglichen Arbeit von Betriebs- und<br />

Personalräten fi ndet. <strong>Die</strong>se Annahme begründete sich unter anderem aus den Ergebnissen<br />

e<strong>in</strong>er Studie von Peter Döge im Zusammenhang mit der Frage nach Familienfreundlichkeit<br />

im Betrieb. 109 Der mangelnde Stellenwert des Themas wurde hier oft mit der Reduzierung<br />

auf Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie begründet, die zwar auch als Aufgabe der Interessenvertretung<br />

angesehen wurde, aber im Verhältnis zu anderen Aufgaben als weniger<br />

wichtig e<strong>in</strong>geschätzt wurde.<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

127<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

128<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Das ver.di mehr <strong>in</strong> diesem Bereich leistet als vielen Praktiker<strong>in</strong>nen und Praktikern bekannt<br />

ist, bestätigte e<strong>in</strong>e bereits im Vorfeld des Projektes getätigte Analyse über gewerkschaftliche<br />

Aktivitäten zu diesem Themenbereich. W<strong>in</strong>fried Dettl<strong>in</strong>g110 wies <strong>in</strong> diesem<br />

Zusammenhang darauf h<strong>in</strong>, dass viele Bereiche gewerkschaftlicher Arbeit zu e<strong>in</strong>er<br />

besseren <strong>Balance</strong> zwischen Arbeit und Leben beitragen. Das Projekt hat diese Bereiche<br />

<strong>in</strong> konkrete Handlungsfelder umgewandelt, die die Grundstruktur für das hier vorliegende<br />

Handbuch bilden. Dabei handelt es sich um folgende fünf Handlungsfelder:<br />

1. Arbeitszeit: Gestaltung / Verteilung / Lage<br />

2. Entwicklungschancen: Ausbildung / Weiterbildung / Wiedere<strong>in</strong>stieg<br />

3. Vere<strong>in</strong>barkeit von allen Lebensbereichen: K<strong>in</strong>derbetreuung / Öffnungszeiten von Behörden<br />

/ Geschäften / Ehrenamt / Freizeitaktivitäten<br />

4. Arbeitsplatzqualität: Gesundheitsprävention, Arbeitsplatzbed<strong>in</strong>gungen<br />

5. Existenzsicherung: Dase<strong>in</strong>sfürsorge / M<strong>in</strong>destlohn / Arbeitsplatzsicherung<br />

Innerhalb des Projektes wurden acht Aspekte erarbeitet, die zu e<strong>in</strong>em guten Leben<br />

und e<strong>in</strong>er guten Arbeit gehören:


1. Arbeitszeiten, die <strong>in</strong> ihrer Lage und Ausdehnung e<strong>in</strong> Privatleben außerhalb des Erwerbslebens<br />

gewährleisten.<br />

2. Arbeit, die e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>kommen jenseits des Existenzm<strong>in</strong>imums ermöglicht, Arbeit, die<br />

nicht arm macht.<br />

3. E<strong>in</strong> Leben, das als selbstbestimmt und wertvoll empfunden wird.<br />

4. Bildung, zu der alle Zugang haben – unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und<br />

E<strong>in</strong>kommen<br />

5. Arbeitsplatzbed<strong>in</strong>gungen, die nicht krank machen: also Arbeit, die Spaß macht und<br />

S<strong>in</strong>n stiftet.<br />

6. Familien- und k<strong>in</strong>derfreundliche Bed<strong>in</strong>gungen<br />

7. Mehr Zeit für soziales und kulturelles Engagement, Solidarität und Kreativität<br />

8. E<strong>in</strong> soziales Netz, das dem / der E<strong>in</strong>zelnen Rückhalt bietet.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Genderpolitik<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Matthias L<strong>in</strong>dner<br />

E-Mail: matthias.l<strong>in</strong>dner@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Dettl<strong>in</strong>g, Warnfried: <strong>Balance</strong> als strategisches Handlungsfeld für die Gewerkschaften,<br />

Arbeitspapier Nr. 90, Düsseldorf 2004<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

129<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

130<br />

B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

3.3.9. Campus der Zukunft<br />

Ressort 11 – Fachbereich 5: Bildung, Wissenschaft, Forschung<br />

WORUM GEHT ES<br />

Mit dem Projekt »Campus der Zukunft« will ver.di alle Menschen ansprechen, die<br />

unmittelbar an e<strong>in</strong>er Universität bzw. <strong>in</strong> angegliederten Teilbereichen arbeiten. 111 Dabei<br />

handelt sich um alle E<strong>in</strong>richtungen der Universitäten, Studentenwerke, Forschungse<strong>in</strong>richtungen,<br />

Bibliotheken, Archive sowie Weiterbildungsstätten. Das Projekt sieht den Campus<br />

als Lern- und Arbeitsstätte für alle, der zukunftsfähig gestaltet werden muss. 112 Es geht<br />

darum, gewerkschaftliche Aktivitäten zu bündeln, dabei jedoch zugleich die Interessen und<br />

Vorschläge von Studierenden und Beschäftigten zu berücksichtigen. 113<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Das Projekt »Campus der Zukunft« beschäftigt sich mit fünf Handlungsfeldern, die<br />

für die Beschäftigten und Studierenden vor Ort relevant s<strong>in</strong>d.<br />

Handlungsfeld 1: »Work-Life-<strong>Balance</strong>«<br />

Bei dem Thema »Work-Life-<strong>Balance</strong>« wird thematisiert, <strong>in</strong> welcher Form der Campus zugleich<br />

familienfreundlich, gesundheitsförderlich und chancengleich gestaltet werden<br />

kann. In diesem Zusammenhang wird auch die Struktur und Qualität von Arbeitsverhältnissen<br />

untersucht. So geht es bspw. um die Frage, <strong>in</strong>wiefern Leiharbeit, Drittmittel, Zeitverträge<br />

und Privatisierung e<strong>in</strong>er <strong>Balance</strong> zwischen Arbeit und Leben entgegen wirken.<br />

Handlungsfeld 2: Studium, Gestaltung und Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

Das zweite Handlungsfeld umfasst die Ause<strong>in</strong>andersetzung mit den Studienbed<strong>in</strong>gungen<br />

und die Gestaltung der Rahmenbed<strong>in</strong>gungen für das Studium. In diesem Zusammenhang<br />

geht es zunächst um die Frage der Studienfi nanzierung und die Entwicklung<br />

von s<strong>in</strong>nvollen Alternativen zu Studiengebühren und Privatisierung. Außerdem wird die<br />

Qualität der Betreuung von Studierenden sowie deren Studienbed<strong>in</strong>gungen (überfüllte<br />

Räume, zu wenig Lehrpersonal, etc.) diskutiert.


Handlungsfeld 3: Forschung und Hochschule<br />

Hier wird die Problematik der Auslagerung von wissenschaftlicher Forschung aus den<br />

Hochschulen <strong>in</strong> externe E<strong>in</strong>richtungen behandelt.<br />

Handlungsfeld 4: Lebenslanges Lernen<br />

In Verb<strong>in</strong>dung mit dieser Thematik werden u. a. Überlegungen angestellt, <strong>in</strong> welcher<br />

Form den so genannten »bildungsfernen Schichten« e<strong>in</strong> Studium ermöglicht werden<br />

kann. E<strong>in</strong>en weiteren Aspekt bildet die Frage nach der Öffnung der Hochschule als Weiterbildungsort<br />

für unterschiedlichste Zielgruppen.<br />

Abgesehen von diesen Aspekten wird der Campus auch als e<strong>in</strong> potenzieller Ausbildungsort<br />

für nichtakademische Berufe (Handwerk) gesehen. Auch hier gilt es, die Qualität<br />

der Ausbildung zu überprüfen und Verbesserungsmöglichkeiten zu erarbeiten.<br />

Handlungsfeld 5: <strong>Die</strong>nstleistungen auf dem Campus – Campus als <strong>Die</strong>nstleister<br />

Hier wird bspw. die Rolle der Studentenwerke thematisiert bzw. deren Angebot. Dabei<br />

geht es auch um die Frage nach der Qualität der <strong>Die</strong>nstleistungen und der Möglichkeiten<br />

der Vernetzung mit anderen <strong>Die</strong>nstleistern vor Ort. 114<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Bildung, Wissenschaft, Forschung<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial<br />

ver.di-Internet-Präsenz: biwifo.verdi.de<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

131<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III III VEREINBARKEIT<br />

II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

132


4. ARBEITSPLATZQUALITÄT<br />

Gesundheitsprävention / Arbeitsplatzbed<strong>in</strong>gungen<br />

E<strong>in</strong> ausgeglichenes Verhältnis zwischen Erwerbsleben und Privatleben hängt auch von<br />

den Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen ab. Das Privatleben kann durchaus davon bee<strong>in</strong>fl usst werden,<br />

wenn die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen als belastend empfunden werden. Ebenso können positive<br />

Faktoren am Arbeitsplatz auch dazu führen, dass die Frauen und Männer ihren Alltag<br />

entspannter wahrnehmen.<br />

Aus diesem Grund spielt der Aspekt »Arbeitsqualität« zur Verbesserung der Arbeits- und<br />

Lebensbed<strong>in</strong>gungen e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle. Unter Arbeitsqualität werden <strong>in</strong> diesem<br />

Kapitel u. a. alle Aktivitäten von ver.di zum Gesundheitsschutz aufgeführt. Abgesehen von<br />

dem Gesundheitsschutz werden auch Aktivitäten vorgestellt, die zur Verbesserung der<br />

Arbeitssituation beitragen. E<strong>in</strong> weiterer wichtiger Aspekt ist die Chancengleichheit von<br />

Frauen und Männern im Betrieb.<br />

MEHR GESUNDHEIT IN TARIFVERTRÄGEN<br />

Innerhalb von ver.di wird vor allen D<strong>in</strong>gen der Gesundheitsschutz als wichtiges Instrument<br />

verstanden, um Arbeitsqualität sicher zu stellen. Bei den Tarifverträgen und Betriebsvere<strong>in</strong>barungen<br />

im Bankengewerbe stehen dabei gesundheitsgefährdende bzw. -belastende<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen im Vordergrund. Darüber h<strong>in</strong>aus stellt die E<strong>in</strong>führung von Leistungsprämien<br />

e<strong>in</strong> weiteres wichtiges Thema aus diesem Bereich dar. Es werden nicht nur die mit den<br />

Leistungsprämien verbundenen Chancen und Risiken dargelegt, sondern zugleich Grundsätze<br />

zur Leistungsdifferenzierung erarbeitet.<br />

MEHR SOLIDARITÄT UND GERECHT<strong>IG</strong>KEIT IN DER GESUNDHEITSPOLITIK<br />

Neben tarifl ichen Regelungen zum Gesundheitsschutz thematisiert ver.di die politischen<br />

Entscheidungen <strong>in</strong> Bezug auf die Gesundheitspolitik. In diesem Fall weist ver.di allgeme<strong>in</strong><br />

auf die Auswirkungen von bestimmten politischen Entscheidungen, wie der Gesundheitsreform<br />

h<strong>in</strong>. In der Frage nach der Regelung der Krankenversicherung macht sich ver.di für e<strong>in</strong>e<br />

Bürgerversicherung stark.<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

133<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

134<br />

QUALITÄT VON ARBEIT<br />

Ebenfalls geht es <strong>in</strong> diesem Kapitel um die Entwicklung von Maßstäben für e<strong>in</strong>e humane<br />

Arbeit. <strong>Die</strong> Fragen, wie viel Arbeit wert ist oder wie faire Arbeit konkret aussehen sollte,<br />

bilden e<strong>in</strong>en weiteren Schwerpunkt dieses Kapitels. <strong>Die</strong>s gilt für die Verbesserung der<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> Discountern bis h<strong>in</strong> zur Personalentwicklung <strong>in</strong> Kommunen.


4.1. TARIFVERTRAGLICHE REGELUNGEN<br />

A. EXISTIERENDE TARIFVERTRÄGE<br />

4.1.1. Tarifvertragsentwurf »Gesundheitsschutz im Bankgewerbe«<br />

Ressort 7: Fachbereich 1: F<strong>in</strong>anzdienstleistungen<br />

WORUM GEHT ES<br />

Durch Faktoren wie e<strong>in</strong>en scharfen Wettbewerb, Strukturveränderungen sowie e<strong>in</strong>er<br />

verstärkten Vertriebsorientierung im Bankgewerbe s<strong>in</strong>d nachweislich gesundheitsgefährdende<br />

bzw. belastende Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen für die Beschäftigten entstanden. Der Tarifvertragsentwurf<br />

zielt darauf ab, den Gesundheitsschutz und die Gesundheitsvorsorge aufzuwerten.<br />

Primär geht es darum, Gesundheitsgefahren und -schäden am Arbeitsplatz zu analysieren<br />

und zu beseitigen. Um dieses Anliegen zu erreichen, werden im Entwurf konkrete Instrumente<br />

zur Verbesserung und Aufrechterhaltung des Gesundheitsschutzes bereitgestellt.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Im Tarifvertrag werden die Themen Personalbemessung, Zielvorgaben, Arbeitsabläufe,<br />

Arbeitszeit, Qualifi kation / Qualifi zierung als besonders gesundheitsbelastende Faktoren<br />

aufgeführt. Um die gesundheitlichen Belastungen und Gefährdungen zu reduzieren,<br />

sollen folgende Instrumente <strong>in</strong>nerhalb der Betriebe e<strong>in</strong>gerichtet werden:<br />

a) Belastungs- und Gesundheitszirkel<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter haben hier die Möglichkeit sich regelmäßig zu treffen<br />

und sich <strong>in</strong> Bezug auf die Themen Belastungsschutz und Gesundheitsförderung zu beraten.<br />

b) Gründung e<strong>in</strong>er Belastungs- und Gesundheitskommission<br />

E<strong>in</strong>e paritätisch besetzte Kommission der Betriebsparteien soll belastende / gesundheitsgefährdende<br />

Situationen überwachen und e<strong>in</strong>grenzen. <strong>Die</strong>se Kommission ist dafür zuständig,<br />

dass Belastungsuntersuchungen durchgeführt werden sowie Maßnahmen zur<br />

Vorbeugung bzw. Vermeidung entwickelt werden. Des Weiteren obliegt ihr die Aufgabe,<br />

e<strong>in</strong> belastungsorientiertes Kennziffernsystem zu entwickeln.<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

135<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

136<br />

c) E<strong>in</strong>richtung e<strong>in</strong>es belastungsorientierten Kennziffernsystems<br />

<strong>Die</strong> Betriebsparteien sollen e<strong>in</strong> Kennziffernsystem e<strong>in</strong>richten, das es ermöglicht, die Belastungen<br />

am Arbeitsplatz, damit verbundene gesundheitliche Bee<strong>in</strong>trächtigungen und<br />

die Auswirkungen für die Beschäftigten zu messen. Dazu können gehören:<br />

Arbeitszeit und Urlaub:<br />

a. die Häufi gkeit der Überschreitungen der täglichen oder wöchentlichen Arbeitszeit<br />

b. der Umfang der Zeitsalden <strong>in</strong> den Gleitzeit-Arbeitszeit-Konten<br />

c. die Häufi gkeit von Verstößen gegen die Nachtruhe<br />

d. die Streichung von Gleitzeit-Arbeitszeit-Konten-Guthaben<br />

e. die Übertragung bzw. das Verfallen von Urlaubsansprüchen115 Gesundheit und Fluktuation:<br />

a. Kranken- bzw. Fehlzeitenquoten<br />

b. Fluktuationsraten<br />

c. Personal und Leistung<br />

d. Personalbemessung<br />

e. Qualifi zierungsumfang<br />

f. Standards für Zielvere<strong>in</strong>barungen<br />

g. Standards für Zielgespräche116 d) <strong>Die</strong> regelmäßige Beurteilung der Belastungssituation<br />

Wenn durch die e<strong>in</strong>geführten Kennziffern Belastungssituationen identifi ziert werden,<br />

muss e<strong>in</strong>e Beurteilung der Belastungssituation durchgeführt werden. E<strong>in</strong>e regelmäßige<br />

Beurteilung sollte auch <strong>in</strong> folgenden Situationen erfolgen:<br />

Bei Reorganisation des Arbeitssystems<br />

Bei neuem Technike<strong>in</strong>satz<br />

Wenn besondere Belastungssituationen auftreten (z. B. traumatische Ereignisse).<br />

Wenn aufgrund von H<strong>in</strong>weisen der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter sowie von Führungskräften<br />

auf bestimmte Belastungssituationen h<strong>in</strong>gewiesen wird. 117<br />

e) Verfahren zur Beurteilung der Belastungssituation<br />

Das Verfahren zur Beurteilung der Belastungssituation be<strong>in</strong>haltet folgende Kriterien zur<br />

Ermittlung von Gefährdungen:<br />

Es wird e<strong>in</strong> zweistufi ges Vorgehen angewendet, das m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>e Grobanalyse<br />

/ Screen<strong>in</strong>g sowie schwerpunktbezogene Detailanalysen des jeweiligen<br />

Arbeitsplatzes be<strong>in</strong>halten sollte.


<strong>Die</strong> Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter und Führungskräfte werden systematisch bei<br />

der Ermittlung von Gefährdungen, Beurteilung der Auswirkungen von Fehlbelastungen<br />

(Beanspruchung / Arbeitseffi zienz), Maßnahmeentwicklung sowie der Wirksamkeitskontrolle<br />

von Maßnahmen e<strong>in</strong>bezogen.<br />

<strong>Die</strong> geplanten Verfahren zur Ermittlung, Messung, Beurteilung und Maßnahmeentwicklung<br />

durch externe Experten müssen vorgestellt, nachvollziehbar erläutert und<br />

mit den betroffenen Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern erörtert werden.<br />

Bei den Instrumenten und Verfahren muss darauf geachtet werden, dass die unterschiedlichen<br />

Belastungsfaktoren für verschiedene Altersgruppen unterschiedlich starke<br />

Beanspruchungsfolgen hervorrufen können (Alterssensivität), dies sollte besonders<br />

herausgestellt werden.<br />

<strong>Die</strong> e<strong>in</strong>zusetzenden Instrumente und Verfahren bzw. die darauf aufbauenden Auswertungen<br />

haben u. a. nicht nur gemäß der ISO 10075 die e<strong>in</strong>zelnen Belastungsfaktoren<br />

zu ermitteln und zu beurteilen, sondern <strong>in</strong>sbesondere ihr Zusammenspiel zu untersuchen.<br />

Dabei s<strong>in</strong>d auch die subjektiven E<strong>in</strong>schätzungen der Betroffenen zu berücksichtigen.<br />

<strong>Die</strong> e<strong>in</strong>zusetzenden Instrumente und Verfahren bzw. die darauf aufsetzenden Auswertungen<br />

müssen Arbeitsplätze bzw. Arbeitssysteme beurteilbar machen. Dazu ist<br />

es <strong>in</strong> Abhängigkeit von der Belastungsart und der Schwere von ggf. vorliegenden<br />

Fehlbelastungen erforderlich, detaillierte Tätigkeitsanalysen vorzunehmen. 118<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich F<strong>in</strong>anzdienstleistungen<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Klaus-Jürgen Drick<br />

E-Mail: klaus-juergen.drick@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Information zum Gesundheitsschutz:<br />

Gäbert, Jens / Maschmann–Schulz, Brigitte: Mitbestimmung im Gesundheitsschutz. Arbeit<br />

menschengerecht gestalten, Frankfurt 2003<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

137<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

138<br />

A. EXISTIERENDE TARIFVERTRÄGE<br />

4.1.2. Tarifvertrag über die Gewährung von Leistungsprämien<br />

im Bereich des KAV NW<br />

Ressort 16: Fachbereich 6: Bund und Länder<br />

WORUM GEHT ES<br />

Der Tarifvertrag verfolgt das Ziel, e<strong>in</strong>e leistungs- und / oder erfolgsabhängige Bezahlung<br />

der Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer zu etablieren. Durch Leistungsprämien soll e<strong>in</strong>e<br />

Modernisierung der Verwaltung vorangetrieben und e<strong>in</strong>e Verbesserung der Produktivität<br />

erreicht werden. Außerdem soll dadurch die Personalführung e<strong>in</strong>e Verbesserung erfahren.<br />

Während dieses Prozesses sollen die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter verstärkt e<strong>in</strong>bezogen<br />

werden. Durch den Vertrag sollen Leistungsprämien schließlich erprobt und <strong>in</strong> der Praxis<br />

etabliert werden.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

<strong>Die</strong> tatsächlichen Leistungsprämien sollen sich an dem Grad der Beteiligung der e<strong>in</strong>zelnen<br />

Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer am Erfolg bzw. der Steigerung der Leistung<br />

bemessen. Allerd<strong>in</strong>gs orientiert sich die Höhe auch immer an den für diesen Zweck<br />

zur Verfügung gestellten fi nanziellen Kapazitäten. Allgeme<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d Leistungsprämien<br />

nicht zusatzversorgungspfl ichtig.<br />

H<strong>in</strong>weis: Der Landesbezirk Niedersachsen-Bremen bewertet die Anwendung von<br />

Leistungsprämien (<strong>in</strong> diesem Fall bei der Landeshauptstadt Hannover) eher kritisch. E<strong>in</strong>e<br />

repräsentative Befragung kam zu e<strong>in</strong>em eher ernüchternden Ergebnis:<br />

<strong>Die</strong> Leistungsprämien werden zumeist nicht von den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeitern<br />

sowie den Führungskräften akzeptiert,<br />

die Zufriedenheit nimmt ab,<br />

außerdem wird die Vergabe von Leistungsprämien als nicht nachvollziehbar und nicht<br />

transparent genug bewertet. 119


Anstelle e<strong>in</strong>er Leistungsprämie, die sich an der <strong>in</strong>dividuellen Leistung der Arbeitnehmer<strong>in</strong><br />

bzw. des Arbeitnehmers orientiert, empfi ehlt der Landesbezirk e<strong>in</strong>en Festbetrag<br />

für alle Tarifbeschäftigten. 120<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Bund und Länder<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial<br />

Broschüre: Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Tarifpolitische Grundsatzabteilung:<br />

Grundsatzpositionen zur tarifl ichen Regelung von Leistungsdifferenzierung.<br />

Diskussionspapier des ver.di-Bundestarifausschusses, Berl<strong>in</strong> 2004<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

139<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

140<br />

B. TARIFPOLITISCHE GRUNDSÄTZE<br />

4.1.3. Grundsätze zur tariflichen Regelung von Leistungsdifferenzierung<br />

Ressort 2: Tarifpolitische Grundsätze<br />

WORUM GEHT ES<br />

In den letzten Jahren wird von der Arbeitgeberseite her verstärkt versucht, e<strong>in</strong>e Unterscheidung<br />

e<strong>in</strong>zelner Arbeitnehmer nach Leistung durchzusetzen. <strong>Die</strong>se Bemühungen<br />

werden von ver.di als Versuch angesehen, die Verknüpfung von geleisteter Arbeitszeit an<br />

den Lohn aufzubrechen und den Lohn wieder abhängig von tatsächlich geleisteter Arbeit zu<br />

zahlen. Bisher hat die tarifpolitische Grundsatzabteilung noch ke<strong>in</strong>e Defi nition von Leistungsdifferenzierung<br />

festgelegt. Allerd<strong>in</strong>gs werden <strong>in</strong> der Broschüre zur Leistungsdifferenzierung<br />

unterschiedliche Arten von Leistungsdifferenzierung aufgeführt. Pr<strong>in</strong>zipiell wird<br />

zwischen monetären und nicht monetären Formen unterschieden. Monetäre Formen von<br />

Leistungsdifferenzierung s<strong>in</strong>d beispielsweise: Leistungszulagen, Akkord, bzw. Gruppenakkord,<br />

Beförderung ohne Veränderung der Tätigkeitsmerkmale, Höherstufung sowie<br />

Änderung der Grundvergütung. 121 Bei den nichtmonetären Formen handelt es sich bspw.<br />

um betriebliches Benchmark<strong>in</strong>g oder Veränderung der sozialen Stellung im Betrieb. 122<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Damit Leistungsdifferenzierung sich nicht zum Nachteil der Beschäftigten auswirkt,<br />

müssen klare Schutzmechanismen geschaffen werden. Im Folgenden werden drei<br />

Grundsätze vorgestellt, die dafür sorgen sollen, dass sich Leistungsdifferenzierung nicht<br />

zu Ungunsten der Beschäftigten auswirkt.<br />

1. »Nach Leistung darf nur differenziert werden, wenn e<strong>in</strong> Tarifvertrag dies gestattet.<br />

Bestehende Tarifverträge sollten dah<strong>in</strong>gehend überarbeitet werden, dass aus ihnen<br />

zweifelsfrei hervorgeht, ob Leistungsdifferenzierung ausgeschlossen oder gewollt ist.<br />

Tarifvertraglich ist auch die F<strong>in</strong>anzierung des Leistung-Budgets sowie se<strong>in</strong>e vollständige<br />

Auszahlung zu regeln. 123<br />

2. Leistungsdifferenzierung darf nur zusätzlich zur unverändert weitergeltenden Grundvergütung<br />

angewandt werden. <strong>Die</strong> Grundentgelte dürfen durch Leistungsdifferenzie-


ung nicht variiert werden (ke<strong>in</strong> Abzug wegen »Schlechtleistung«). Differenziert wird<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

nur über zusätzliche Zahlungen zu den Grundentgelten. Statt monatlicher Auszah-<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

lung können auch Zahlungen vere<strong>in</strong>bart werden, die den Auszahlungsbetrag für<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

mehrere Monate <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Zahlung zusammenfassen. Längster Zahlungszeitraum ist<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

e<strong>in</strong> Jahr. POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

141<br />

124<br />

3. Das Problem der Leistungsbewertung muss <strong>in</strong> Richtung Transparenz, Gerechtigkeit<br />

und Kontrollierbarkeit gelöst werden. Messungen s<strong>in</strong>d Bewertungen vorzuziehen.<br />

Deshalb haben Zielvere<strong>in</strong>barungssysteme Vorrang vor Beurteilungssystemen. Tarifvertraglich<br />

bereits fi xierte Beurteilungssysteme s<strong>in</strong>d ständig zu überprüfen. Bei Gelegenheit<br />

soll ihre Umstellung auf Zielvere<strong>in</strong>barungssysteme <strong>in</strong> Angriff genommen<br />

werden.« 125<br />

TARIFVEREINBARUNGEN<br />

H<strong>in</strong>weis: Da es sich bei den genannten<br />

drei Grundsätzen um e<strong>in</strong>en M<strong>in</strong>imalkonsens<br />

handelt, lassen diese, im positiven wie im negativen<br />

S<strong>in</strong>ne, noch erheblichen Handlungsspielraum<br />

offen. Aus diesem Grund weißt die<br />

Tarifpolitische Grundsatzabteilung darauf<br />

h<strong>in</strong>, dass folgende Aspekte zu beachten s<strong>in</strong>d:<br />

Generell sollte die E<strong>in</strong>führung von Leistungsdifferenzierung<br />

gut überdacht werden.<br />

Sie sollte nur dann e<strong>in</strong>geführt werden,<br />

wenn e<strong>in</strong> Großteil der Beschäftigten<br />

dieser Maßnahme zustimmt. Ist e<strong>in</strong> breiter<br />

Konsens nicht gegeben, sollte e<strong>in</strong> Anwendungsvorbehalt<br />

<strong>in</strong> die tarifl iche Regelung<br />

aufgenommen werden. Gegebenfalls<br />

BETRIEBSEREINBARUNGEN<br />

kann auch die Geltungsdauer des Tarifvertrages<br />

begrenzt werden.<br />

Auszubildende dürfen nicht <strong>in</strong> den Prozess<br />

der Leistungsdifferenzierung e<strong>in</strong>bezogen<br />

werden.<br />

Leistungsdifferenzierung darf nicht für<br />

das gesamte Arbeitsleben gelten.<br />

<strong>Die</strong> Beschäftigten müssen die Wahl zwischen<br />

tarifl icher Vergütung und tarifl icher Leistungsvergütung haben. Es darf ke<strong>in</strong>en<br />

Zwang zur Leistungsdifferenzierung geben. In diesem Zusammenhang müssen auch PROJEKTE<br />

III IV<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

142<br />

Teilzeitbeschäftigte gleich behandelt werden.<br />

Es muss e<strong>in</strong>e gewerkschaftliche Kontrolle von Leistungsdifferenzierung gewährleistet<br />

werden. Besonderes Augenmerk sollte auf dem Verhältnis von Arbeitsmenge und Arbeitszeit<br />

liegen.<br />

Es sollten Regelungen zur Leistungsbegrenzung festgelegt werden. E<strong>in</strong>e Leistungsdynamisierung<br />

muss pr<strong>in</strong>zipiell abgelehnt werden.<br />

E<strong>in</strong>e Leistungsdifferenzierung sollte streng von der Differenzierung nach Erfolg getrennt<br />

werden. E<strong>in</strong>e Kopplung von Leistungsdifferenzierung und Erfolgsbeteiligung<br />

ist zu vermeiden. E<strong>in</strong>e Differenzierung nach Erfolg erfordert e<strong>in</strong>e gesonderte Rege-<br />

lung. 126<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Tarifpolitische Grundsätze<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial<br />

Broschüre: Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft: Tarifpolitische Grundsatzabteilung: Grundsatzpositionen<br />

zur tarifl ichen Regelung von Leistungsdifferenzierung. Diskussionspapier des<br />

ver.di-Bundestarifausschusses, Berl<strong>in</strong> 2004


4.2. BETRIEBSVEREINBARUNGEN<br />

4.2.1. Betriebsvere<strong>in</strong>barung »psychische Gefährdungsbeurteilung«<br />

Ressort 7: Fachbereich 1: F<strong>in</strong>anzdienstleistungen<br />

WORUM GEHT ES<br />

<strong>Die</strong> Betriebsvere<strong>in</strong>barung »psychische Gefährdungsbeurteilung« thematisiert die<br />

möglichen Gefahren durch psychische Belastungen am Arbeitsplatz. In der Betriebsvere<strong>in</strong>barung<br />

wird e<strong>in</strong> klares Verfahren festgelegt, wie psychische Belastungen ermittelt werden und<br />

welche Maßnahmen zur Verbesserung e<strong>in</strong>gesetzt werden sollen.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Es wurden konkrete Instrumente vere<strong>in</strong>bart, um die Erhebung und Vermeidung von<br />

psychischen Belastungen zu ermitteln.<br />

Fragebögen: Zur Ermittlung des Ist-Standes werden Fragebögen an die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter verteilt. <strong>Die</strong> Beteiligung ist freiwillig. Im Zusammenhang mit der<br />

Betriebsvere<strong>in</strong>barung wurde e<strong>in</strong> spezieller Fragebogen entwickelt und zur Verfügung<br />

gestellt. <strong>Die</strong>ser besteht aus zwei Teilen. Im ersten Teil werden die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

Mitarbeiter zu ihrer <strong>in</strong>dividuellen Arbeitssituation sowie zu konkreten Belastungsfaktoren<br />

befragt. Der zweite Teil bezieht sich auf <strong>in</strong>dividuelle gesundheitliche Beschwerden,<br />

die am bzw. durch den Arbeitsplatz entstanden s<strong>in</strong>d.<br />

Parallel zu der Erhebung durch die Fragebögen wird <strong>in</strong>nerhalb des jeweiligen Betriebes<br />

e<strong>in</strong> Steuerungskreis gebildet. <strong>Die</strong>ser setzt sich aus zwei beauftragten Arbeitgebervertreter<strong>in</strong>nen<br />

und Arbeitgebervertretern und zwei beauftragten Mitgliedern des Betriebsrates<br />

zusammen. Zur deren Aufgaben gehören:<br />

a) Planung und Term<strong>in</strong>ierung von Gefährdungsbeurteilungen<br />

b) Beurteilung der Befragungsergebnisse und Maßnahmen des Arbeitsschutzes<br />

c) Wirkungskontrolle<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

143<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

144<br />

Neben den Steuerungskreisen <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Betrieben wird zusätzlich e<strong>in</strong> übergeordneter<br />

zentraler Steuerungskreis e<strong>in</strong>gerichtet. <strong>Die</strong>ser setzt sich aus zwei Vertretern<br />

der Arbeitgeber und zwei Mitgliedern des Gesamtbetriebsrates zusammen, ihr Aufgabenbereich<br />

umfasst:<br />

a) Empfehlungen zur Änderung dieser BV<br />

b) Entscheidung über standortübergreifende Auswertungen<br />

c) Schlichtungsempfehlungen, wenn der Steuerungskreis <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Betrieb ke<strong>in</strong> E<strong>in</strong>vernehmen<br />

über den Verlauf des Verfahrens erzielen konnte. 127<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich F<strong>in</strong>anzdienstleistungen,<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Klaus-Jürgen Drick<br />

Email: klaus-juergen.drick@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Allgeme<strong>in</strong>e Information zum Gesundheitsschutz:<br />

Gäbert, Jens / Maschmann–Schulz, Brigitte: Mitbestimmung im Gesundheitsschutz. Arbeit<br />

menschengerecht gestalten, Frankfurt 2003


4.3. PROJEKTE UND THEMENSCHWERPUNKTE<br />

A. VER.DI-POSITIONEN<br />

4.3.1. Themenfeld »Gesundheitsreform«<br />

Ressort 9: Fachbereich 3: Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste,<br />

Wohlfahrt und Kirchen<br />

WORUM GEHT ES<br />

In den letzten Jahren ist der ökonomische Druck auf die sozialen Sicherungssysteme<br />

enorm angestiegen. <strong>Die</strong> bisherige Kopplung von Erwerbsarbeit und Leistungsberechtigung<br />

wird zunehmend <strong>in</strong> Frage gestellt. Der Anteil der Erwerbse<strong>in</strong>kommen am Bruttosozialprodukt<br />

s<strong>in</strong>kt, während der Anteil der Vermögense<strong>in</strong>künfte steigt. Durch e<strong>in</strong>e Erhöhung der<br />

Beitragssätze bei gleichzeitiger Leistungskürzung werden vor allen D<strong>in</strong>gen Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen<br />

und Arbeitnehmer stärker belastet. 128<br />

Seitens der Bundesregierung wurde e<strong>in</strong>e Reform des Gesundheitssystems beschlossen,<br />

die maßgebliche Veränderungen für die Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger <strong>in</strong> Bezug auf ihre Krankenversicherung<br />

be<strong>in</strong>haltet. Aus diesem Grund setzt sich der ver.di <strong>in</strong>tensiv mit den Inhalten<br />

und Folgen der Reform für die Betroffenen ause<strong>in</strong>ander.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Was sich ändern wird:<br />

Verwaltung der Beiträge<br />

Nach Plänen der Bundesregierung sollen zukünftig gesetzlich festgelegte Beiträge von<br />

Arbeitgeber<strong>in</strong>nen und Arbeitgebern und Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmern sowie<br />

Steuermittel <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en sogenannten Gesundheitsfond e<strong>in</strong>bezahlt werden. <strong>Die</strong>ser verwaltet<br />

die Beiträge und weist sie den gesetzlichen Krankenkassen zu. 129 Für K<strong>in</strong>der wird e<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>heitlicher Beitrag veranschlagt, der aus Steuermitteln fi nanziert werden soll. 130 Bisher<br />

legen die gesetzlichen Krankenkassen ihre Beiträge selbstständig fest und erhalten diese<br />

auch direkt von ihren Mitgliedern.<br />

Zuweisung der Beiträge<br />

Bei der Zuweisung der Beiträge aus dem Fond werden trotz e<strong>in</strong>er Pauschale pro Versichertem<br />

unterschiedliche Alterststrukturen, Risiken und Geschlecht <strong>in</strong>nerhalb der Kran-<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

145<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

146<br />

kenkassen berücksichtigt. <strong>Die</strong> Unterschiede zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Kassen werden<br />

dann nicht mehr durch den Risikostrukturausgleich kompensiert, sondern mittels e<strong>in</strong>er<br />

»risikojustierten« Zuweisung aus dem Fond. Krankenkassen, die mit den zugeteilten<br />

Fondmitteln nicht auskommen, müssen ihre Fehlbeträge durch eigenständige Maßnahmen<br />

ausgleichen. Das heißt, die Versorgung der Mitglieder soll so kostengünstig wie möglich<br />

gestaltet werden; beispielweise durch Hausarztmodelle, Selbstbehaltstarife, etc. Falls<br />

die getätigten Maßnahmen nicht zu dem gewünschten Spareffekt führen, können die<br />

gesetzlichen Kassen e<strong>in</strong>en Zusatzbetrag von ihren Mitgliedern erheben. Allerd<strong>in</strong>gs darf<br />

dieser Betrag die Obergrenze von 10% des Haushaltse<strong>in</strong>kommens nicht übersteigen.<br />

Bedenkenswerte Aspekte:<br />

In dieser Neuregelung sieht ver.di die Gefahr e<strong>in</strong>er Verstaatlichung e<strong>in</strong>es wichtigen<br />

gesellschaftlichen Bereichs. Durch die Festlegung der Beiträge per Gesetz werden die<br />

Versicherten ihrer F<strong>in</strong>anzsouveränität beraubt. <strong>Die</strong>s steht zudem im Widerspruch zu<br />

der Möglichkeit der freien Krankenkassenwahl durch die Versicherten.<br />

<strong>Die</strong> geplante Maßnahme könnte zu e<strong>in</strong>em Wettbewerb der Krankenkassen um die<br />

Beitragszahler<strong>in</strong>nen und Beitragszahler mit den niedrigsten Zusatzprämien bzw. Kosten<br />

führen. Dadurch würde e<strong>in</strong>e Selektion der »Risikopatienten« verschärft und die<br />

Kluft zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Krankenkassen vergrößert. Gerade <strong>in</strong> den gesetzlichen<br />

Kassen mit e<strong>in</strong>em hohen Altersdurchschnitt und e<strong>in</strong>em hohen Anteil an chronisch<br />

kranken Menschen könnte e<strong>in</strong>e drohende Billigversorgung (durch Maßnahmen der<br />

KK zur Deckung ihrer Kosten) zu e<strong>in</strong>er Schwächung des Solidaritätspr<strong>in</strong>zips führen.<br />

Junge, Gesunde und Besserverdienende könnten sich aufgrund e<strong>in</strong>er Kosten-Nutzen-<br />

Analyse für e<strong>in</strong>e andere Krankenkasse entscheiden, die bessere Leistungen für den<br />

gleichen Beitragssatz bietet. 131<br />

H<strong>in</strong>weis: Unbestritten bleibt die Tatsache, dass das bisherige System der Gesundheitsversicherung<br />

reformiert werden muss. ver.di besteht <strong>in</strong> diesem Zusammenhang auf<br />

dem Erhalt der Grundpr<strong>in</strong>zipien Solidarität und Qualität der Leistungsversorgung. <strong>Die</strong>sbezüglich<br />

geht es nicht darum, das bisherige System komplett zu verändern, sondern<br />

bei den Defi ziten anzusetzen und Bewährtes weiter zu entwickeln. 132 Erheblicher Handlungsbedarf<br />

besteht bei der F<strong>in</strong>anzierung und der Ausgestaltung der Versorgungsstrukturen.<br />

Hauptsächlich muss dabei die Steuerung von Ausgaben verbessert werden.<br />

Zudem sollten die privaten Krankenkassen sowie andere E<strong>in</strong>kommensarten zur F<strong>in</strong>anzierung<br />

der Krankenversicherung h<strong>in</strong>zugezogen werden. <strong>Die</strong>s würde die zunehmen-


de Beitragsbelastung der Erwerbse<strong>in</strong>künfte entschärfen. Außerdem sollten die Kassen<br />

weiterh<strong>in</strong> ihre Beiträge selbst von ihren Versicherten e<strong>in</strong>ziehen.<br />

S<strong>in</strong>nvoll ersche<strong>in</strong>t e<strong>in</strong>e ausgewogene Komb<strong>in</strong>ation von Medikamententherapie, ärztlicher<br />

Behandlung, Rehabilitation und Pfl ege. 133 <strong>Die</strong>s erfordert e<strong>in</strong>e bessere Zusammenarbeit<br />

zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Anbietern.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste, Wohlfahrt und Kirchen<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial<br />

Von der ver.di-Internt-Präsenz gesundheitspolitik.verdi.de s<strong>in</strong>d folgende Informationen abrufbar:<br />

ver.di – Fachbereich Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste, Wohlfahrt und Kirchen (Hrsg.): Gesundheitsreform<br />

2007. Tipps und Informationen für Versicherte, Berl<strong>in</strong> 2007<br />

ver.di-Positionen zur Gesundheitspolitik<br />

Broschüre:<br />

ver.di – Fachbereich Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste, Wohlfahrt und Kirchen (Hrsg.): Qualität<br />

und Effi zienz. Gesundheitspolitik für Menschen, Berl<strong>in</strong> 2002<br />

ver.di (Hrsg.): Wegweiser Gesundheitsreform. Serviceheft von ver.di und dem DGB zum<br />

GKV-Modernisierungsgesetz, Berl<strong>in</strong> 2004<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

147<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

148<br />

A. VER.DI-POSITIONEN<br />

4.3.2. Themenfeld »Bürgerversicherung«<br />

Ressort 9: Fachbereich 3: Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste, Wohlfahrt und Kirchen<br />

WORUM GEHT ES<br />

In der Diskussion um die Reform der Krankenversicherung spricht sich ver.di für e<strong>in</strong>e Bürgerversicherung<br />

aus. Bei dem Konzept der Bürgerversicherung geht es vorrangig darum, alle<br />

Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger <strong>in</strong> die gesetzliche Krankenversicherung mit e<strong>in</strong>zubeziehen. <strong>Die</strong><br />

Beitragshöhe soll sich an dem jeweiligen fi nanziellen Leistungsvermögen der / des E<strong>in</strong>zelnen<br />

orientieren. Pr<strong>in</strong>zipiell sollen kle<strong>in</strong>e und mittlere E<strong>in</strong>kommen entlastet und höhere E<strong>in</strong>kommen<br />

stärker belastet werden. Durch den E<strong>in</strong>bezug aller Bürger und Bürger<strong>in</strong>nen soll das<br />

Solidaritätspr<strong>in</strong>zip wieder gestärkt und die F<strong>in</strong>anzierung der Krankenversicherung auf e<strong>in</strong>e<br />

breitere Basis gestellt werden.<br />

Mittels des E<strong>in</strong>bezugs von mehr Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern <strong>in</strong> die gesetzliche Krankenversicherung<br />

kann das System der Gesundheitsversorgung erheblich verbessert werden.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Ziel besteht schließlich dar<strong>in</strong>, dass durch die Bürgerversicherung Krankengeld<br />

und Zahnersatz wieder unter die paritätische F<strong>in</strong>anzierung fallen und somit Zuzahlungen<br />

verr<strong>in</strong>gert werden. Im Zuge dessen könnte zugleich auch der Beitragssatz langfristig<br />

stabilisiert bzw. gesenkt werden. 134<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

ver.di hat sich klar zur Bürgerversicherung positioniert und Eckpunkte für die Umsetzung<br />

formuliert. Mit dem Beschluss des Gewerkschaftsrates vom 4. / 5. März 2004 h<strong>in</strong><br />

wurden folgende Eckpunkte zur Bürgerversicherung vere<strong>in</strong>bart:<br />

1. <strong>Die</strong> Versicherungspfl ichtgrenze soll aufgehoben und die Pfl icht zur Versicherung <strong>in</strong><br />

der GKV auf alle Erwerbstätigen ausgeweitet werden.<br />

2. Bestehende Verträge mit Unternehmen der privaten Krankenversicherung genießen<br />

Bestandsschutz.


3. Beamt<strong>in</strong>nen und Beamte, die neu <strong>in</strong> den öffentlichen <strong>Die</strong>nst e<strong>in</strong>treten, werden sofort<br />

Versicherungsnehmer <strong>in</strong> der GKV. Der <strong>Die</strong>nstherr gewährt e<strong>in</strong>en Zuschuss <strong>in</strong> Höhe des<br />

halben Krankenversicherungsbeitrages. <strong>Die</strong>s gilt auch für Beamt<strong>in</strong>nen und Beamte,<br />

die bereits jetzt (freiwilliges) Mitglied <strong>in</strong> der GKV s<strong>in</strong>d.<br />

4. Auch Selbstständige werden pfl ichtversichert. Ihr Beitrag soll sich am realen E<strong>in</strong>kommen<br />

bemessen, und nicht, wie bislang, an e<strong>in</strong>em angenommenen M<strong>in</strong>deste<strong>in</strong>kommen<br />

von 1800 Euro. Als Ersatz für den Arbeitgeberanteil soll bei kle<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>kommen<br />

e<strong>in</strong> Zuschuss aus Steuermitteln gewährt werden, der über e<strong>in</strong>e staatliche Auftraggeberabgabe<br />

refi nanziert werden kann.<br />

5. Für K<strong>in</strong>der muss die Familienmitversicherung<br />

erhalten bleiben. Gleiches<br />

gilt für Erwachsene, die Familienarbeit<br />

leisten (K<strong>in</strong>dererziehung, Pfl ege).<br />

6. Zur Erweiterung der F<strong>in</strong>anzierungsbasis<br />

und zur Senkung der Beitragssätze<br />

soll die Beitragsbemessungsgrenze<br />

angehoben und an die Entwicklung<br />

der Arbeitsentgelte aus<br />

Vollzeitbeschäftigung angepasst<br />

werden.<br />

7. <strong>Die</strong> Bemessungsgrundlage soll um<br />

weitere E<strong>in</strong>kommensarten wie Kapital-<br />

und Z<strong>in</strong>serträge oder Miete<strong>in</strong>nahmen<br />

erweitert werden. Dabei<br />

gilt es, rechtlich belastbare und unbürokratische<br />

Lösungen zu entwickeln,<br />

die durch angemessene Freibeträge<br />

für verteilungspolitische<br />

Gerechtigkeit sorgen.<br />

8. <strong>Die</strong> Arbeitgeber / -<strong>in</strong>nen bleiben zur anteiligen Übernahme der Beiträge aus Arbeitsentgelten<br />

verpfl ichtet. Damit bleibt ihr Interesse an Qualität und Effi zienz <strong>in</strong> der GKV<br />

erhalten und sie verbleiben zugleich <strong>in</strong> der Verantwortung für die Gesundheit ihrer<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

Beschäftigten. PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

149<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

150<br />

9. Das Unterlaufen der Parität durch Leistungsausgrenzungen und Selbstbeteiligungen<br />

muss zurückgeführt werden. <strong>Die</strong> breite Beitragsbasis <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Bürger / -<strong>in</strong>nenversicherung<br />

soll dazu genutzt werden, Krankengeld und Zahnersatz wieder <strong>in</strong> die paritätische<br />

F<strong>in</strong>anzierung e<strong>in</strong>zubeziehen und Zuzahlungen abzubauen.<br />

10. Der Beitragssatz soll stabil gehalten oder sogar gesenkt werden. <strong>Die</strong> Mehre<strong>in</strong>nahmen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Bürger / -<strong>in</strong>nenversicherung sollen aber auch dazu genutzt werden, die Gesundheitsversorgung<br />

zu verbessern, <strong>in</strong>dem unter anderem <strong>in</strong> die Prävention und e<strong>in</strong>e<br />

bessere Integration der Gesundheitsversorgung <strong>in</strong>vestiert wird. Ineffi zienzen dürfen<br />

nicht gefördert werden. Gute Qualität ist zu stärken.<br />

11. <strong>Die</strong> soziale Selbstverwaltung muss erhalten bleiben. 135<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste, Wohlfahrt und Kirchen<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial<br />

Auf der Internet-Präsenz gesundheitspolitik.verdi.de können weitere Informationen zur<br />

Bürgerversicherung e<strong>in</strong>gesehen werden.


A. VER.DI-POSITIONEN<br />

4.3.3. Neue Maßstäbe für humane Arbeit <strong>in</strong> Call-Centern / soziales<br />

Benchmark<strong>in</strong>g – soziale Gestaltung der Arbeit <strong>in</strong> Call-Centern<br />

Ressort 4: Innovations- und Technologiepolitik<br />

WORUM GEHT ES<br />

<strong>Die</strong> Leistung und Qualität von Unternehmen wird zunehmend durch e<strong>in</strong> Benchmark<strong>in</strong>g<br />

überprüft. Frei übersetzt bedeutet Benchmark<strong>in</strong>g »Maßstäbe zu setzen«. Es ist e<strong>in</strong> standardisiertes<br />

Verfahren, bei dem anhand von Leistungsmerkmalen Verbesserungsmöglichkeiten<br />

für den Arbeitsablauf gefunden werden sollen. Genauer gesagt handelt es sich um e<strong>in</strong><br />

immer wiederkehrendes Verfahren, bei dem die Prozesse und Produkte bzw. <strong>Die</strong>nstleistungen<br />

e<strong>in</strong>zelner Unternehmen mite<strong>in</strong>ander<br />

verglichen werden. Es geht hauptsächlich<br />

darum, die Schwächen e<strong>in</strong>es Unternehmens<br />

durch den Vergleich mit Anderen aufzudecken<br />

und dadurch die eigene Leistungsfähigkeit zu<br />

erhöhen. Benchmark<strong>in</strong>g ermöglicht es Unternehmen,<br />

zugleich ihre Position im Wettbewerb<br />

mit anderen Unternehmen parallel zu vergleichen.<br />

Damit e<strong>in</strong>her gehen zumeist Maßnahmepläne<br />

zur Leistungsverbesserung.<br />

<strong>Die</strong> soziale Komponente von Unternehmen<br />

sche<strong>in</strong>t bei diesem Verfahren e<strong>in</strong>e eher nachrangige<br />

Rolle zu spielen. Den Projekten »neue<br />

Maßstäbe für humane Arbeit« und »soziales<br />

Benchmark<strong>in</strong>g – soziale Gestaltung der Arbeit <strong>in</strong><br />

Call-Centern« geht es darum, soziale Kennziffern<br />

<strong>in</strong> das Benchmark<strong>in</strong>g zu <strong>in</strong>tegrieren.<br />

Dah<strong>in</strong>ter verbirgt sich die Annahme, dass<br />

Unternehmen nur dann erfolgreich se<strong>in</strong><br />

können, wenn die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen sozial<br />

gestaltet werden und somit die <strong>in</strong> ihnen<br />

beschäftigten Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

ihre Potenziale voll entfalten können.<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

151<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

152<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

<strong>Die</strong>se Projekte versuchen dem Leitbild »Arbeiten ohne Ende« e<strong>in</strong> humanes Leitbild<br />

der Organisation von Arbeitszeit und Arbeitsstruktur entgegen zu setzen. Es geht bspw.<br />

darum, fl exible, vere<strong>in</strong>barkeitsorientierte Arbeitszeiten und selbstbestimmte Modelle<br />

der Arbeitsorganisation zu etablieren, die sowohl gesundheitsförderlich als auch vere<strong>in</strong>barkeitsorientiert<br />

s<strong>in</strong>d.<br />

Beim Projekt »soCa« wurde e<strong>in</strong> Benchmark<strong>in</strong>g entwickelt, das dem Vergleich von<br />

wirtschaftlichen Kennzahlen soziale Kennziffern h<strong>in</strong>zufügt, um auch die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

von Betrieben untere<strong>in</strong>ander zu vergleichen. <strong>Die</strong> Beschäftigten <strong>in</strong> Call-Centern<br />

beurteilten dabei ihre Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen. Im Anschluss daran wurde e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>samer<br />

betrieblicher Veränderungsprozess e<strong>in</strong>geleitet, der alle betrieblichen Akteure mit e<strong>in</strong>bezog.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Innovations- und Technologiepolitik<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: Cornelia Brandt<br />

Email: cornelia.brandt@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Zu dem Projekt Soziales Benchmark<strong>in</strong>g ist e<strong>in</strong> Buch im VSA-Verlag erschienen:<br />

Endl, Hans-L. / Höfers, Petra / Schulz, Hans-Joachim / Schröder, Lothar (Hrsg.): Soziales Benchmark<strong>in</strong>g.<br />

Das soCa-Buch. Soziale Gestaltung der Arbeit <strong>in</strong> Call-Centern, Hamburg 2006


B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

4.3.4. Implementierung des »DGB – Index – Gute Arbeit« <strong>in</strong>nerhalb von ver.di<br />

Ressort 4: Innovations- und Technologiepolitik<br />

WORUM GEHT ES<br />

In Zusammenarbeit mit den Gewerkschaften wurde e<strong>in</strong> wissenschaftlich abgesichertes<br />

Instrument zur Erhebung der Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, aus Sicht der Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und<br />

Arbeitnehmer, entwickelt. <strong>Die</strong>ser Index bildet die Beurteilung von Arbeitsqualität aus Sicht<br />

von abhängig beschäftigten Frauen und Männern ab. Was gute Arbeit ausmacht, wird hier<br />

anhand von 15 Dimensionen herausgefi ltert:<br />

Qualifi zierungs- / Entwicklungsmöglichkeiten<br />

Kreativität<br />

Aufstiegschancen<br />

E<strong>in</strong>fl uss- / Gestaltungsmöglichkeiten<br />

Informationsfl uss<br />

Führungsqualität<br />

Betriebskultur<br />

Kollegialität / soziales Klima<br />

S<strong>in</strong>nvolle Arbeit<br />

Arbeitszeit<br />

Arbeits<strong>in</strong>tensität<br />

Körperliche Anforderungen / Umgebungsbed<strong>in</strong>gungen<br />

Emotionale Anforderungen<br />

E<strong>in</strong>kommen<br />

Arbeitsplatzsicherheit 136<br />

Der DGB-Index soll auch <strong>in</strong>nerhalb von ver.di umgesetzt werden. E<strong>in</strong>e Projektgruppe<br />

erarbeitet bereits e<strong>in</strong> Konzept für die Implementierung des Indexes <strong>in</strong>nerhalb von ver.di.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Aus den bisherigen Ergebnissen der Befragungen von Beschäftigten wurden u. a.<br />

folgende Interpretationen abgeleitet:<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

153<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

154<br />

Insgesamt schätzen die befragten Beschäftigten ihre Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen eher positiv<br />

e<strong>in</strong>. Sie verb<strong>in</strong>den mit ihrem Arbeitsplatz wesentlich mehr Entwicklungschancen<br />

als Belastungen.<br />

Trotz dieser positiven Bewertungen lässt sich erkennen, dass die Arbeitsqualität noch<br />

wesentlich verbessert werden könnte. Vor allen D<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> den Dimensionen Sicherheit<br />

des Arbeitsverhältnisses, Aufstiegsmöglichkeit, E<strong>in</strong>kommensbed<strong>in</strong>gungen und<br />

Arbeits<strong>in</strong>tensität sehen die Beschäftigten Verbesserungsbedarf. 137<br />

Andererseits werden die Dimensionen Kollegialität, soziales Klima und S<strong>in</strong>ngehalt<br />

der Arbeit als sehr positiv e<strong>in</strong>geschätzt.<br />

Von guter Arbeit sprechen Beschäftigte, wenn zuvorderst e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>kommens- und Beschäftigungssicherheit<br />

besteht, die Arbeit e<strong>in</strong>en S<strong>in</strong>ngehalt be<strong>in</strong>haltet und gesundheitsförderliche<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen vorhanden s<strong>in</strong>d.<br />

Bei der Bewertung ihrer tatsächlichen Arbeit wird aber nur der S<strong>in</strong>ngehalt der Arbeit<br />

von den Beschäftigten als positiv e<strong>in</strong>gestuft. Hier klafft e<strong>in</strong>e Lücke zwischen Anspruch<br />

und Wirklichkeit. Andere Dimensionen, wie E<strong>in</strong>kommens- und Beschäftigungssicherheit<br />

sowie gesundheitsförderliche Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen werden zwar als wichtig<br />

e<strong>in</strong>geschätzt, s<strong>in</strong>d aber <strong>in</strong> der betrieblichen Realität eher zweitrangig. 138<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Innovations- und Technologiepolitik<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Hans-Joachim Schulz<br />

E-Mail: hans-joachim.schulz@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Infobroschüre »Index Gute Arbeit«: http: / / www.kooperationsstelle.uni-goett<strong>in</strong>gen.de / DGB-<br />

Index_Gute_Arbeit / DGB – Index-Broschuere_<strong>Die</strong>MiTT.pdf<br />

Fuchs, Tatjana / Ebert, Andreas / He<strong>in</strong>ecker, Paula / Kistler, Ernst: Abschlussbericht.<br />

DGB – Index Gute Arbeit. Arbeitsqualität aus Sicht von Beschäftigten. Konstruktion e<strong>in</strong>er<br />

<strong>in</strong>dex basierten Berichterstattung für den DGB: http: / / www.kooperationsstelle.uni-goett<strong>in</strong>gen.de<br />

/ DGB-INDEX_Gute_Arbeit / Abschlußbericht.pdf


B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

4.3.5. Initiative »faire Arbeit«<br />

Ressort 7: Fachbereich 1: F<strong>in</strong>anzdienstleistungen<br />

WORUM GEHT ES<br />

Das Projekt »faire Arbeit« setzt sich für Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen im Bereich Bank- und<br />

Versicherungsgewerbe e<strong>in</strong>, die das Wohlbefi nden und die Gesundheit der Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeiter fördern. Damit antwortet ver.di auf die verme<strong>in</strong>tlich e<strong>in</strong>seitige Marktorientierung,<br />

die als e<strong>in</strong>ziges Kriterium für die Gestaltung der Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen sowie der<br />

Bezahlung der Beschäftigten herangezogen wird.<br />

Aus diesem Grund versucht das Projekt darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass sich faire Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

sowohl für die Beschäftigten, als auch für die Unternehmen lohnen können. Es<br />

sollen Leitbilder für e<strong>in</strong>e moderne, zukunftsorientierte und <strong>in</strong>novative Unternehmenskultur<br />

entstehen.<br />

Im S<strong>in</strong>ne dieses Anspruches müssen die Beschäftigten direkt beteiligt werden. In enger<br />

Zusammenarbeit mit Arbeitgeber<strong>in</strong>nen und Arbeitgebern, Gewerkschaften und Sozialversicherungsträgern<br />

werden Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, aber auch Arbeitsorganisation, Arbeitsumfeld<br />

und das Verhalten der Führung und der Belegschaft mit dem Ziel e<strong>in</strong>er Verbesserung der<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen thematisiert.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Schwerpunkte des Projektes s<strong>in</strong>d:<br />

Information, Sensibilisierung und Motivierung der betrieblichen und überbetrieblichen<br />

Akteure<br />

Initiierung von betrieblichen Pilotprojekten <strong>in</strong> Kooperation mit Unternehmensleistungen<br />

E<strong>in</strong>beziehung überbetrieblicher Leistungserbr<strong>in</strong>ger (Krankenkassen, Berufsgenossenschaften,<br />

Rentenversicherungsträger, ...) <strong>in</strong> betriebliche Pilotprojekte<br />

Qualifi zierung der Beschäftigten zu Experten <strong>in</strong> eigener Sache<br />

Entwicklung und Erprobung von modularen betrieblich anpassbaren Musterbetriebs-<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

155<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

156<br />

vere<strong>in</strong>barungen und Umsetzungskonzeptionen (z. B. Arbeitszeit, leistungsorientierte<br />

Vergütung, familienfreundliche und altersgerechte Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, berufl iche<br />

Qualifi zierung, betriebliches Gesundheitsmanagement, Mobb<strong>in</strong>g, Sucht und Diskrim<strong>in</strong>ierung),<br />

Erarbeitung von tarifpolitischen Grundsätzen zu fairen Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen 139<br />

H<strong>in</strong>weis: Im Zusammenhang mit dem Projekt wurden Kennzeichen für faire Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

festgelegt, dazu gehören:<br />

Betriebsbed<strong>in</strong>gte Kündigungen nur zur Abwehr wirtschaftlicher Notlagen<br />

Förderung und Schutz von Wohlbefi nden und Gesundheit im Betrieb<br />

Familienfreundliche Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

Altersgerechte Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

Betriebliche Förderung der fachlichen, methodischen und sozialen Kompetenz<br />

Faire Bezahlung<br />

Förderung von Motivation und Engagement im Betrieb140 WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Landesbezirk Hamburg<br />

Besenb<strong>in</strong>derhof 60<br />

20097 Hamburg<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Internet-Präsenz: www.faire-arbeit.de


B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

4.3.6. Kampagne »Soziale Arbeit ist uns was wert –<br />

Gutes Geld für gute Arbeit«<br />

Ressort 9: Fachbereich 3: Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste, Wohlfahrt, Kirchen<br />

WORUM GEHT ES<br />

<strong>Die</strong>se Kampagne thematisiert die Auswirkungen der massiven Kürzungen im sozialen<br />

Bereich und die damit verbunden Konsequenzen für die Beschäftigten. Im Kern geht es<br />

darum, die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter aus der Defensive zu befreien, <strong>in</strong>dem ihnen<br />

konkrete Handlungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. <strong>Die</strong> Kampagne wird nicht zusätzlich<br />

<strong>in</strong>itiiert, sondern versteht sich als Pool für e<strong>in</strong>zelne bereits laufende und geplante Maßnahmen.<br />

Das Hauptziel besteht dar<strong>in</strong>, die Beschäftigten über ihre Rechte und Möglichkeiten <strong>in</strong><br />

Bezug auf e<strong>in</strong>e Verbesserung der Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen aufzuklären. <strong>Die</strong>s erfordert e<strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>tauchen <strong>in</strong> die Strukturen sozialer Arbeit und deren F<strong>in</strong>anzierung sowie die Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit gesellschaftspolitischen Zusammenhängen. Zudem strebt ver.di e<strong>in</strong>en Diskurs<br />

mit den Arbeitgebern über die politische Verknüpfung der Mittel für soziale Arbeit und<br />

deren eigene Rolle an. Neben Arbeitgebern sollen auch Politiker<strong>in</strong>nen und Politiker auf allen<br />

Ebenen mite<strong>in</strong>bezogen werden. Gleichzeitig sollen Beschäftigte motiviert werden, eigene<br />

Aktivitäten zur Verbesserung ihrer Situation zu planen und auszuführen. 141<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

157<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

158<br />

Auf tarifvertraglicher Ebene lässt sich e<strong>in</strong>e Aushöhlung durch immer mehr Ausnahmeund<br />

Sonderregelungen im sozialen Bereich feststellen. Gerade neue Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

Mitarbeiter bekommen ke<strong>in</strong> Urlaubs- und Weihnachtsgeld mehr und müssen mit e<strong>in</strong>er<br />

Anhebung der regelmäßigen Arbeitszeit auf 42 Stunden oder mehr rechnen. 142<br />

In den letzten Jahren werden überwiegend Teilzeitstellen angeboten, während Vollzeitstellen<br />

eher die Ausnahme als die Regel s<strong>in</strong>d. Im sozialen Bereich siedelt sich e<strong>in</strong> breites<br />

Spektrum unterschiedlichster Arbeitsverhältnisse an. <strong>Die</strong>se reichen von vollständig abgesichert<br />

bis prekär. Atypische Beschäftigungen, wie Sche<strong>in</strong>-Selbstständigkeit oder ger<strong>in</strong>gfügige<br />

Beschäftigungen breiten sich verstärkt aus. Zunehmend besteht die Tendenz zu Zahlungen<br />

von Niedriglöhnen auch bei Vollzeitstellen. 143 Durch den verstärkten E<strong>in</strong>satz von M<strong>in</strong>i- und<br />

E<strong>in</strong>-Euro-Jobs geht gleichzeitig e<strong>in</strong>e Dequalifi zierung der sozialen Arbeit e<strong>in</strong>her. Es entsteht<br />

der E<strong>in</strong>druck, dass jeder, sei er auch noch so ger<strong>in</strong>g qualifi ziert, im sozialen Bereich tätig se<strong>in</strong><br />

kann. <strong>Die</strong>se Entwicklung widerspricht den Professionalisierungsbestrebungen <strong>in</strong> den letzten<br />

Jahren. 144<br />

Aus Kostengründen werden Sekundärbereiche wie Küche, Gebäudere<strong>in</strong>igung oder<br />

Wäscherei privatisiert bzw. ausgelagert. Beschäftigte <strong>in</strong> diesen Bereichen werden dort<br />

oftmals zu schlechteren Bed<strong>in</strong>gungen wieder e<strong>in</strong>gestellt bzw. Arbeitsverträge werden<br />

umgeändert.<br />

Allgeme<strong>in</strong> lässt sich e<strong>in</strong>e Verschlechterung der Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen im sozialen Bereich<br />

feststellen.


WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Im Zusammenhang mit der Lohnrunde 2007 wurde der »Leitfaden Aktionen« für die<br />

Mitarbeitervertretung erstellt. <strong>Die</strong>ser be<strong>in</strong>haltet hilfreiche Tipps für die Planung von Aktionen.<br />

Hierbei geht es nicht um Streikaktionen! Bei den Aktionen im Dezember 2006<br />

g<strong>in</strong>g es darum, die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter zu <strong>in</strong>formieren und den Arbeitgeber<strong>in</strong>nen<br />

und Arbeitgebern zu zeigen, dass die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter h<strong>in</strong>ter<br />

den Forderungen der Mitarbeitervertretung stehen. In diesem Zusammenhang wurde<br />

e<strong>in</strong> Ideenpool von möglichen Aktionen zusammengestellt. Hier e<strong>in</strong> paar Beispiele:<br />

Aktionen <strong>in</strong> den Arbeitspausen:<br />

»Für ‘n Appel und ‘n Ei«<br />

In der (Mittags)pause versammeln sich die Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter und essen<br />

e<strong>in</strong>en Apfel und e<strong>in</strong> Ei. So machen sie darauf aufmerksam, dass sie mehr Geld wollen,<br />

weil sie eben nicht für ‘n Appel und ‘n Ei arbeiten.<br />

Falls die Arbeitgeber<strong>in</strong> / der Arbeitgeber die Versammlung auf dem Grundstück verbietet,<br />

geht man vor die E<strong>in</strong>richtung.<br />

Kollektive Anträge:<br />

Alle Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter stellen e<strong>in</strong>en Antrag, um an demselben Tag frei<br />

zu bekommen. Es ist nicht entscheidend, wie viele den freien Tag dann wirklich bekommen,<br />

wichtig ist, dass alle den Antrag stellen. Wer frei bekommt, kann an Aktionen, die<br />

für den betreffenden Tag geplant werden, teilnehmen.<br />

Hey Boss, ich brauch mehr Geld<br />

Alle stellen gleichzeitig e<strong>in</strong>en Antrag auf Lohnerhöhung. <strong>Die</strong> Höhe muss nicht beziffert<br />

werden.<br />

Längere Aktionen:<br />

Alternative Weihnachtsfeier<br />

An e<strong>in</strong>em freien Tag bzw. abends wird <strong>in</strong> der E<strong>in</strong>richtung oder <strong>in</strong> der Öffentlichkeit e<strong>in</strong>e<br />

Weihnachtsfeier organisiert.<br />

Es gibt: Betonkekse, Mogelpackungen und Geschenke (entweder von Kollegen an Kollegen<br />

3,8 Prozent mehr Geld oder vom Arbeitgeber an die Kollegen »ke<strong>in</strong> 13.«, 40-Stunden-Woche,<br />

etc.)<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

159<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

160<br />

Gruselwichteln:<br />

Hier werden Pakete ausgepackt, <strong>in</strong> denen die Arbeitgeberforderungen s<strong>in</strong>d.<br />

Aktionen der Mitarbeitervertretung:<br />

Beratungsangebote:<br />

Schuldnerberatung, weil bald das Geld weniger wird.<br />

<strong>Die</strong>se Beratung fi ndet nur an e<strong>in</strong>em Term<strong>in</strong> statt, den dann möglichst viele Kolleg<strong>in</strong>nen<br />

und Kollegen nutzen. Sollte der Arbeitgeber diese Aktion verbieten wollen, sollte die<br />

Schiedsstelle wegen Beh<strong>in</strong>derung angerufen werden. Sollten Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und<br />

Arbeitnehmer geh<strong>in</strong>dert werden an der Beratung teilzunehmen, sollten die Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen<br />

und Arbeitnehmer am nächsten Tag am Arbeitsplatz aufgesucht werden und<br />

die Beratung dort erhalten. 145<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste, Wohlfahrt und Kirchen<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: Renate Richter<br />

E-Mail: renate.richter@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Von der Internet-Präsenz soziale-arbeit-ist-mehr-wert.verdi.de können folgende Materialien<br />

abgerufen werden:<br />

Leitfaden Aktionen<br />

Bildschirmschoner<br />

Powerpo<strong>in</strong>tpräsentation – Information zur Initiative »Soziale Arbeit ist mehr wert«


B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

4.3.7. Initiative »Ich b<strong>in</strong> mehr wert«<br />

Ressort 15: Fachbereich 9: Telekommunikation, Informationstechnologie,<br />

Datenverarbeitung<br />

WORUM GEHT ES<br />

<strong>Die</strong> Beschäftigten der IT-Branche sollen die Wertschätzung bekommen, die sie aufgrund<br />

ihrer Leistungen verdient haben. Es soll verstärkt darauf aufmerksam gemacht werden, dass<br />

die hier beschäftigten Frauen und Männer maßgeblich zum Erfolg der e<strong>in</strong>zelnen Unternehmen<br />

<strong>in</strong> der IT-Branche beigetragen haben.<br />

In der digitalen Wirtschaft arbeiten <strong>in</strong>sgesamt ungefähr 750.000 Menschen. In der IT-<br />

Branche s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt 100 Berufe vertreten wie bspw. Programmierer<strong>in</strong>nen / Programmierer,<br />

IT-Kauffrau / IT-Kaufmann, Projektmanager<strong>in</strong>nen / Projektmanager, Webdesigner<strong>in</strong>nen<br />

/ Webdesigner oder Anwendungsberater<strong>in</strong>nen / Anwendungsberater. 146<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

161<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

162<br />

<strong>Die</strong> IT-Branche verzeichnet e<strong>in</strong>en Jahresumsatz von 1.500.000 Milliarden Euro. Trotz<br />

dieser guten Zahlen plant bspw. die Deutsche Telekom, 32.000 Stellen zu streichen. Dabei<br />

ist das Unternehmen gesund, erwirtschaftet Gew<strong>in</strong>ne und schüttet Milliarden an se<strong>in</strong>e<br />

Aktionäre aus. Der Alltag der Telekombeschäftigten ist dah<strong>in</strong>gegen durch die Angst um den<br />

Arbeitsplatz und vor e<strong>in</strong>er zunehmenden Mehrbelastung geprägt. 147 Arbeitsplätze sollen<br />

abgebaut werden, obwohl das Arbeitspensum stetig steigt und der ständige Umbau des<br />

Telekomkonzerns hat die Beschäftigten zusätzlich verunsichert.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Im Zusammenhang mit der Initiative »ich b<strong>in</strong> mehr wert« wurde e<strong>in</strong> Gehalts<strong>in</strong>dex für<br />

die IT-Branche erstellt. Mittels freiwilliger Angaben von Beschäftigten wurden unterschiedliche<br />

Gehaltsgruppen bzw. deren Merkmale herausgearbeitet. Interessierte können<br />

sich anhand dieser Merkmale den Gehaltsgruppen zuordnen und somit herausfi nden,<br />

was andere Personen mit den gleichen Qualifi kationen verdienen.<br />

WO ERHALTE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Telekommunikation, Informationstechnologie, Datenverarbeitung<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial<br />

Der Gehalts<strong>in</strong>dex und weitere Informationen können unter www.ich-b<strong>in</strong>-mehr-wert.com<br />

abgerufen werden.


B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

4.3.8. Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

<strong>in</strong> Discountern<br />

Ressort 2: Fachbereich 12: Handel, BFG, E<strong>in</strong>zelhandel<br />

WORUM GEHT ES<br />

Im Mittelpunkt der Bestrebungen zur Verbesserung der<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen im Handel stehen die drei erfolgreichsten<br />

Discounter Europas: Aldi, Schlecker und Lidl. H<strong>in</strong>ter dem Erfolg<br />

dieser drei Ketten verbirgt sich e<strong>in</strong>e schonungslose Personalpolitik.<br />

Verkäufer<strong>in</strong>nen und Verkäufer arbeiten unter unzureichenden<br />

Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen, Filialen s<strong>in</strong>d permanent personell unterbesetzt<br />

und die Sicherheitsvorkehrungen <strong>in</strong> Bezug auf Überfälle s<strong>in</strong>d sehr<br />

mangelhaft.<br />

Arbeitsplätze und Sozialräume <strong>in</strong> den Märkten entsprechen<br />

oftmals nicht den vorgeschriebenen Anforderungen von Ämtern<br />

und Berufsgenossenschaft. ver.di versucht <strong>in</strong> diesem Zusammenhang<br />

für geregelte Arbeitszeiten, menschenwürdige Arbeitsplätze<br />

und den Schutz durch Betriebsräte zu sorgen.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

In den letzten Jahren wurden zahlreiche kle<strong>in</strong>ere und größere Aktionen veranstaltet,<br />

um auf die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen aufmerksam zu machen und diese zu verbessern. Durch<br />

Tarifverträge sollen geregelte Arbeitszeiten und gesicherte Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen etabliert<br />

werden. Das bedeutet konkret, dass Beschäftigte e<strong>in</strong> Recht auf geregelte und verb<strong>in</strong>dliche<br />

Arbeitszeiten, m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong>en freien Tag pro Woche, e<strong>in</strong>e M<strong>in</strong>destzahl freier<br />

Samstage und freie Abende unter der Woche haben sollen. Tatsächlich geleistete Arbeitszeit<br />

muss erfasst und vergütet werden. Bei Teilzeitbeschäftigten sollte e<strong>in</strong>e Begrenzung<br />

der zu leistenden Überstunden festgelegt werden. Teilzeitbeschäftigten, die regelmäßig<br />

Überstunden leisten müssen, sollte e<strong>in</strong> Recht auf e<strong>in</strong>e Stundenerhöhung e<strong>in</strong>geräumt<br />

werden. Arbeitsplätze und Sozialräume <strong>in</strong> den Märkten entsprechen oftmals nicht<br />

den vorgeschriebenen Anforderungen von Ämtern und Berufsgenossenschaft.<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

163<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

164<br />

Zudem versucht ver.di verstärkt darauf h<strong>in</strong>zuweisen, dass auch ger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigte<br />

und Aushilfen Tarifansprüche haben. 148<br />

In Discountern, wie bspw. Aldi, werden die Beschäftigten nur sehr ger<strong>in</strong>g entlohnt.<br />

Ihnen werden zum großen Teil nur Teilzeitstellen im Umfang von 20 bis 25 Stunden angeboten.<br />

Zudem gelang es noch nicht, e<strong>in</strong>en Betriebsrat <strong>in</strong> den Märkten von Aldi Süd zu<br />

etablieren. <strong>Die</strong>s liegt zumeist an E<strong>in</strong>schüchterungsversuchen und Schikanen seitens der<br />

Geschäftsführung gegenüber Beschäftigten, die sich für e<strong>in</strong>en Betriebsrat e<strong>in</strong>setzen.<br />

Bei Schlecker und Lidl sehen die Bed<strong>in</strong>gungen ähnlich aus. Trotz e<strong>in</strong>er guten Position<br />

auf dem Markt gerät Schlecker durch Konkurrenz zunehmend unter Druck. <strong>Die</strong>ser wird<br />

vor allen D<strong>in</strong>gen auf die Beschäftigten verlagert. In den letzten Jahren betrieb Schlecker<br />

e<strong>in</strong>en massiven Personalabbau. Durch e<strong>in</strong> sogenanntes Standort-Optimierungsprogramm<br />

wurden im Jahr 2004 ca.<br />

1.000 kle<strong>in</strong>ere, umsatzschwächere<br />

Filialen geschlossen und gleichzeitig<br />

neue Filialen eröffnet, <strong>in</strong> denen<br />

die Beschäftigten zu schlechteren<br />

Konditionen mit niedrigeren<br />

Löhnen e<strong>in</strong>gestellt wurden. 149<br />

Durch e<strong>in</strong>e Verlängerung der Öffnungszeit<br />

wurde Arbeit auf Abruf,<br />

Mehrarbeit und Arbeit ohne<br />

Pausen gefördert.<br />

Bei Lidl werden Betriebsratswahlen<br />

systematisch be- und verh<strong>in</strong>dert.<br />

So gibt es bei e<strong>in</strong>em Filialnetz<br />

von bundesweit rund 2.700<br />

derzeit nur sechs Arbeitnehmervertretungen.<br />

<strong>Die</strong> Bed<strong>in</strong>gungen<br />

für die Beschäftigten s<strong>in</strong>d hart, weil sie wegen zu ger<strong>in</strong>gen Personale<strong>in</strong>satzes ständig<br />

unter Druck stehen, e<strong>in</strong> stark durch Angst geprägtes Klima besteht und viele ältere – zumeist<br />

weibliche – Beschäftigte ihren Job aus vorgeschobenen Gründen verlieren<br />

Allgeme<strong>in</strong> wird e<strong>in</strong> systematischer Druck auf Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer<br />

ausgeübt. 150 Besonders Frauen, die aufgrund von Erkrankungen oder Schwangerschaft<br />

nicht mehr die volle Leistung erbr<strong>in</strong>gen können, werden durch Abmahnungen, unangekündigte<br />

Kontrollen und Überwachung unter Druck gesetzt. 151


H<strong>in</strong>weis: Von zentraler Bedeutung ist die E<strong>in</strong>richtung von Betriebsräten, die <strong>in</strong> vielen<br />

Märkten noch nicht vorhanden s<strong>in</strong>d. Erst durch Betriebsräte können die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

konkret verbessert werden. Aus diesem Grund zielen viele Maßnahmen von<br />

ver.di zunächst auf die Aufklärung von Beschäftigten über ihre Rechte und die Etablierung<br />

e<strong>in</strong>es Betriebsrats als Schutzmacht ab. Dazu laufen bzw. liefen zahlreiche Maßnahmen.<br />

Hier e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Auswahl:<br />

ver.di hat Ende 2004 das »Schwarz-Buch Lidl« und im Juni 2006 das<br />

»Schwarz-Buch Lidl Europa« veröffentlicht. Dadurch entstand erheblicher<br />

öffentlicher Druck auf das Unternehmen. Mit der Lidl-Kampagne<br />

und ihren zahlreichen Aktionen setzt sich ver.di massiv dafür e<strong>in</strong>, dass<br />

die Beschäftigten dieses Discounters ihr Recht auf Wahl von Betriebsräten<br />

wahrnehmen können.<br />

Resolution gegen die Entlassung von engagierten ver.di-Mitgliedern<br />

Schutzengel Aktion: Betriebsräte machten auf die Gefährdung von<br />

Verkäufer<strong>in</strong>nen und Verkäufer durch E<strong>in</strong>zelbesetzungen und mangelnder<br />

Sicherheitsvorkehrungen aufmerksam.<br />

Anti-Mobb<strong>in</strong>g Kampagne bei Schlecker (2003)<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Handel<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial<br />

Auf der Internet-Präsenzen e<strong>in</strong>zelhandel.verdi.de und verdi-blog.de / lidl<br />

sowie dem lidl.verdi.de s<strong>in</strong>d vielfältige Informationen zu dem Themenbereich Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

<strong>in</strong> Discountern abrufbar.<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

165<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

166<br />

B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

4.3.9. Gesundheitsschutz im Handel<br />

Ressort 2: Fachbereich 12: Handel, BFG, E<strong>in</strong>zelhandel<br />

WORUM GEHT ES<br />

ver.di will Beschäftigten im Handel Mut machen, belastende Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen nicht<br />

länger h<strong>in</strong>zunehmen. E<strong>in</strong> sicherheits- und gesundheitsgerechtes Handeln ist für die Beschäftigten<br />

nicht immer leicht umzusetzen. Oft tragen betriebliche Rahmenbed<strong>in</strong>gungen dazu<br />

bei, dass Sicherheitsvorschriften nicht e<strong>in</strong>gehalten werden bzw. e<strong>in</strong>gehalten werden können<br />

und gesundheitsgefährdende Situationen entstehen. Zum Teil werden jedoch die bestehenden<br />

Sicherheitsmaßnahmen und die Maßnahmen zum Gesundheitsschutz von den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeitern nicht ausreichend berücksichtigt bzw. nicht ernst genommen.<br />

Aus diesem Grund wird angestrebt, geme<strong>in</strong>sam mit den Beschäftigten, dem Betriebsrat<br />

und den Fachleuten für Arbeitsschutz nach guten und für alle annehmbaren Lösungen zu<br />

suchen. 152


VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

Doppel- und Mehrfachbelastung gehören mittlerweile im Handel zum Alltag. <strong>Die</strong>se<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

anstrengenden Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen wirken sich auch massiv auf den Gesundheitszu-<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

stand der Beschäftigten aus.<br />

<strong>Die</strong> Angst um den Arbeitsplatz, ständige Arbeitsbelastungen und unzureichend ausgestattete<br />

Arbeitsplätze führen verstärkt zu gesundheitlichen Bee<strong>in</strong>trächtigungen, Beschwerden<br />

und Krankheiten.<br />

Dennoch wird die Gefährdung der Gesundheit am Arbeitsplatz von den Arbeitgebern<br />

nicht ausreichend berücksichtigt bzw. betriebswirtschaftlichen Aspekten untergeordnet.<br />

E<strong>in</strong> hoher Krankenstand wird allenfalls als erheblicher Kostenfaktor thematisiert. Es<br />

werden aber zumeist ke<strong>in</strong>e Rückschlüsse auf die vorhandenen Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen gezogen.<br />

Es wird ignoriert, dass die Krankheiten von Beschäftigten <strong>in</strong> engem Zusammenhang<br />

mit e<strong>in</strong>er knappen Personaldecke und dem gestiegenen Leistungsdruck stehen.<br />

167<br />

153<br />

Im Arbeitsschutzgesetz s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>heitliche Vorschriften für den betrieblichen Arbeitsund<br />

Gesundheitsschutz festgeschrieben. Arbeitgeber s<strong>in</strong>d dazu verpfl ichtet, Maßnahmen<br />

zu ergreifen, die Gefahren für die Gesundheit durch den Arbeitsplatz unterb<strong>in</strong>den.<br />

Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer haben zudem die Möglichkeit ihre Gesundheit<br />

am Arbeitsplatz durch <strong>in</strong>dividuelle Maßnahmen zu verbessern. In den e<strong>in</strong>zelnen Bereichen<br />

gibt es spezifi sche Vorschriften und persönliche Handlungsspielräume zur Verbesserung<br />

der Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen.<br />

Im Folgenden werden Fallbeispiele und gesundheitsförderliche Handlungshilfen<br />

vorgestellt:<br />

Stehbelastung: Im E<strong>in</strong>zelhandel und <strong>in</strong> Teilbereichen des Großhandels ist Steharbeit<br />

die Regel. In fast allen Bereichen s<strong>in</strong>d Beschäftigte Belastungen durch Tragen und Heben<br />

und Zwangshaltungen ausgesetzt. 154<br />

Empfehlung:<br />

Verwendung e<strong>in</strong>es Drehstuhls zur Sicherstellung der Beweglichkeit<br />

Hochstuhl bei der Thekenbedienung bzw. Stehhilfe zur Entlastung der Be<strong>in</strong>e<br />

Nutzen von Sitzgelegenheiten<br />

E<strong>in</strong>forderung von Akzeptanz gegenüber sitzendem Verkaufspersonal seitens<br />

der Vorgesetzten und Kunden155 TARIFVEREINBARUNGEN<br />

BETRIEBSEREINBARUNGEN PROJEKTE<br />

III IV<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

168<br />

Kassenarbeit: Beschäftigte, die hauptsächlich an der Kasse arbeiten, s<strong>in</strong>d häufi g e<strong>in</strong>seitigen<br />

Belastungen durch l<strong>in</strong>ksseitige Kraftarbeit und e<strong>in</strong>seitiges Drehen des Oberkörpers<br />

ausgesetzt. Zudem s<strong>in</strong>d die Kassenarbeitsplätze sehr eng. Zusätzlich ist die<br />

Arbeit an der Kasse mit psychischen Belastungen verbunden, wie Stress durch lange<br />

Schlangen an der Kasse, Kundenbeschwerden, nicht ausgezeichnete Ware, etc.<br />

Empfehlung:<br />

Bestehende Regelungen zu ergonomischen Kassenarbeitsplätzen nutzen und e<strong>in</strong>fordern<br />

E<strong>in</strong>richten von Kurzpausen<br />

Belastungen und Gefährdung von Kassenarbeitsplätzen thematisieren 156<br />

Weitere Beispiele s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Broschüre »Arbeit im Handel gesünder machen« zu fi nden.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Handel<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: Reg<strong>in</strong>a Zimmerl<strong>in</strong>g<br />

E-Mail reg<strong>in</strong>a.zimmerl<strong>in</strong>g@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft (Hrsg.): Arbeit im Handel gesünder machen. Tipps<br />

zum Arbeits- und Gesundheitsschutz für Beschäftigte und Betriebsräte im E<strong>in</strong>zel- und Großhandel,<br />

Berl<strong>in</strong> 2003 – im Internet abrufbar unter e<strong>in</strong>zelhandel.verdi.de


B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

4.3.10. Themenfeld »Personalentwicklung <strong>in</strong> Kommunen«<br />

Ressort 13: Fachbereich 7: Geme<strong>in</strong>den, Sozial-, K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe<br />

WORUM GEHT ES<br />

Mit der E<strong>in</strong>führung des »Neuen Steuerungsmodells« <strong>in</strong> den Kommunalverwaltungen<br />

wurde gleichzeitig der Prozess »Personalentwicklung <strong>in</strong> Kommunen« e<strong>in</strong>geführt. Der<br />

Fachbereich Geme<strong>in</strong>den thematisiert »Personalentwicklung <strong>in</strong> Kommunen« im Kontext der<br />

Verbesserung der Arbeitsqualität.<br />

Aus Sicht von ver.di sollte die Maßnahme Personalentwicklung ihrem Namen gerecht<br />

werden. Vorrangig sollte es darum gehen, dass Arbeitsstrukturen entwickelt werden, die<br />

das vorhandene Potenzial der Beschäftigten aufgreifen und fördern. Nicht nur die<br />

Verbesserung der Arbeitsabläufe und Strukturen sollte im Vordergrund stehen, sondern<br />

auch die <strong>in</strong>dividuelle Arbeitsplatzqualität. Der entscheidende Erfolgsfaktor liegt <strong>in</strong> der<br />

Förderung der Leistungs- und Lernpotenziale sowie <strong>in</strong> der Motivation der Beschäftigten. 157<br />

Der gesamte Prozess sollte sich zudem an den Grundsätzen des Gender Ma<strong>in</strong>stream<strong>in</strong>g<br />

orientieren.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Neben der E<strong>in</strong>führung von betriebswirtschaftlichen Elementen wurden <strong>in</strong>nerhalb<br />

von Kommunen zahlreiche Maßnahmen zur Privatisierung von öffentlichen <strong>Die</strong>nstleitungen<br />

sowie Rationalisierungsmaßnahmen getätigt. <strong>Die</strong>se g<strong>in</strong>gen mit e<strong>in</strong>em Personalabbau<br />

e<strong>in</strong>her, der sich vor allen D<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> Form von Wiederbesetzungssperren und betriebsbed<strong>in</strong>gten<br />

Kündigungen äußerte. Durch die beschriebenen Maßnahmen entstand<br />

e<strong>in</strong>e enorme Arbeitsverdichtung. 158 <strong>Die</strong>se Rahmenbed<strong>in</strong>gungen stehen konträr zu dem<br />

Anspruch e<strong>in</strong>er bedürfnisorientierten Personalpolitik.<br />

Zudem birgt auch die Umsetzung von Personalentwicklung Risiken, die sich eher negativ<br />

auf den Prozess auswirken. Oftmals werden Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter und<br />

ihre Interessenvertretung nicht <strong>in</strong> den Planungsprozess e<strong>in</strong>bezogen, sondern erst <strong>in</strong> der<br />

Umsetzungsphase mit den Zielen und den damit verbundenen Maßnahmen konfron-<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

169<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

170<br />

tiert. Während der Umsetzungsphase besteht zwar e<strong>in</strong>e Beteiligungsmöglichkeit aber<br />

der tatsächliche E<strong>in</strong>fl uss auf den Prozess seitens der Beschäftigten bleibt zumeist ger<strong>in</strong>g.<br />

159 Allgeme<strong>in</strong> lässt sich e<strong>in</strong>e Differenz zwischen Anspruch und Wirklichkeit konstatieren.<br />

Offi ziell s<strong>in</strong>d Strukturen der Personalentwicklung vorhanden. <strong>Die</strong>se werden aber<br />

nicht im Alltag umgesetzt. Der Nutzen von Personalentwicklung wird von vielen Beschäftigten<br />

für ihre Arbeit als eher ger<strong>in</strong>g e<strong>in</strong>gestuft. Vor allen D<strong>in</strong>gen fehlt e<strong>in</strong>e klare<br />

Verb<strong>in</strong>dlichkeit und die Zuschreibung von Verantwortlichkeiten, sie s<strong>in</strong>d Vorbed<strong>in</strong>gung<br />

für die Umsetzung von Personalentwicklungsprozessen. Zudem werden Wünsche und<br />

Erwartungen der Beschäftigten <strong>in</strong> Bezug auf die Verbesserung ihrer Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen<br />

nicht erfüllt und damit verbundene Ängste und Erwartungen nicht ausreichend berücksichtigt.<br />

160 Vielmehr stehen betriebswirtschaftliche Aspekte als <strong>in</strong>dividuelle Entwicklungschancen<br />

vorrangig im Vordergrund von »Personalentwicklung <strong>in</strong> Kommunen«.<br />

H<strong>in</strong>weis: <strong>Die</strong> oben beschriebene Situation stellt e<strong>in</strong>e Herausforderung für die alltägliche<br />

Arbeit und die Rolle der Betriebs- und Personalräte dar. Im Prozess der Personalentwicklung<br />

s<strong>in</strong>d sie e<strong>in</strong>erseits »Schutzmacht« und andererseits »Gestaltungsmacht«.<br />

Sie sollen e<strong>in</strong>erseits die Beschäftigten vor Überforderungen schützen und sich anderseits<br />

aktiv bei der E<strong>in</strong>führung von Konzepten der Personalentwicklung beteiligen. 161<br />

Zur Unterstützung der Arbeit von Personalräten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er solchen Situation wurde e<strong>in</strong><br />

Handlungsleitfaden entwickelt: die so genannte »Beteiligungs-Strategie-Karte«. Sie<br />

wurde im Rahmen des Projektes »Personalratsarbeit der Zukunft« entwickelt. <strong>Die</strong>se<br />

Handlungshilfe soll als Entlastungsstrategie für die Personalratsarbeit dienen. Vorrangig<br />

kann diese Strategiekarte als Instrument zur Verbesserung und Strukturierung der eigenen<br />

Arbeitsweise gesehen werden. 162 Durch die Beteiligungs-Strategie-Karte soll es dem<br />

Personalrat ermöglicht werden, zusammen mit den Beschäftigten geme<strong>in</strong>same Ziele zu<br />

entwickeln und so e<strong>in</strong>e Personalratsentwicklung voran zu treiben von der alle profi tieren.<br />

<strong>Die</strong> BSK ähnelt der sogenannten <strong>Balance</strong>d-Sorecard, die als Management-Instrument<br />

zur strategischen Unternehmenssteuerung angewendet wird. 163<br />

Zum besseren Verständnis e<strong>in</strong> Anwendungsbeispiel: <strong>Die</strong> Aufgabe des Personalrats<br />

besteht dar<strong>in</strong>, e<strong>in</strong>e Privatisierung der Re<strong>in</strong>igungsdienste zu verh<strong>in</strong>dern. Das Vorgehen<br />

orientiert sich <strong>in</strong> dieser Situation nach der BSK an vier Kriterien:<br />

1. Den Bedürfnissen der Beschäftigten<br />

2. Wie hoch ist das Ansehen und das damit verbundene Vertrauen<br />

der Beschäftigten <strong>in</strong> den Personalrat?<br />

3. Wo liegen die Verantwortlichkeiten <strong>in</strong>nerhalb des Personalrats?


4. Über welche Mittel verfügt das Gremium, um die Belange der Beschäftigten zu ver-<br />

treten? 164<br />

Jede dieser vier Kategorien ist mit Teilzielen verbunden. <strong>Die</strong> Gesamtstrategie des<br />

Personalrats zur Verh<strong>in</strong>derung der Privatisierung setzt sich aus dem Erreichen der Teilziele<br />

<strong>in</strong> den vier Kategorien zusammen. 165<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Geme<strong>in</strong>den, Sozial-, K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Thomas Herb<strong>in</strong>g<br />

E-Mail: thomas.herb<strong>in</strong>g@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Der Fachbereich bietet auf se<strong>in</strong>er Homepage<br />

www.geme<strong>in</strong>den.verdi.de folgende Broschüren<br />

bzw. Informationen zum Herunterladen an: verwaltungsreform.verdi.de<br />

– hier ist bspw. der<br />

Handlungsleitfaden zur Anwendung der BSK<br />

erhältlich: Abel, Roland / Bellmann, Ralf: Handlungsleitfaden.<br />

Personalratsarbeit mit der Beteiligungsstrategiekarte,<br />

Bochum 2004<br />

Weitere Informationen zum Projekt »Personalratsarbeit<br />

der Zukunft« sowie Tricks und Tipps<br />

für die Anwendung der BSK unter: verwaltungsreform.verdi.de<br />

Broschüre: ver.di Bundesverwaltung, Fachbereich<br />

Geme<strong>in</strong>den ( hrsg.): Personalentwicklung<br />

<strong>in</strong> Kommunen. Leitfaden und Empfehlungen<br />

für die betriebliche Praxis, Berl<strong>in</strong> 2006<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

171<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

172<br />

B. DAS LEISTET VER.DI, UM DIE BEDINGUNGEN<br />

VOR ORT ZU VERBESSERN<br />

4.3.11. Netzwerk br-aktiv für mehr Chancengleichheit im Betrieb<br />

Ressort 2: Frauen- und Gleichstellungspolitik<br />

WORUM GEHT ES<br />

Das Netzwerk »br-aktiv« antwortet auf die Handlungsunsicherheit, die derzeit <strong>in</strong><br />

Betrieben zum Thema Chancengleichheit besteht. Nicht nur e<strong>in</strong>e neue Rechtsprechung und<br />

Gesetzgebung, sondern auch die sich vor Ort ergebenden Fragestellungen und Probleme<br />

erhöhen den Bedarf an Information und Unterstützung. In diesem Zusammenhang versucht<br />

das Netzwerk, e<strong>in</strong>e erste Orientierung und Begleitung zu bieten.<br />

Betriebsrät<strong>in</strong>nen und Betriebsräten soll es erleichtert werden, sich untere<strong>in</strong>ander über<br />

aktuelle rechtliche Entwicklungen und betriebliche Strategien auszutauschen und zu<br />

<strong>in</strong>formieren.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

In e<strong>in</strong>igen Betrieben gibt es bereits GBR-Ausschüsse und Arbeitskreise, die sich mit<br />

dem Thema Chancengleichheit und Gleichstellungspolitik beschäftigen. Durch das Betriebsrätenetzwerk<br />

wird auch hier die Möglichkeit e<strong>in</strong>er Vernetzung geschaffen. Im virtuellen<br />

Netzwerk können Themen, wie Chancengleichheit, Gleichstellung, Frauenförderung,<br />

»Work-Life-<strong>Balance</strong>« und Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie erörtert werden.<br />

Der Internet-Auftritt besteht aus vier Schwerpunkten:<br />

Info<br />

In dieser Rubrik können sich alle Frauen und Männer über aktuelle Term<strong>in</strong>e und allgeme<strong>in</strong>e<br />

Mitteilungen erkundigen. Außerdem verweisen L<strong>in</strong>ks auf weitere wichtige<br />

Themen.<br />

Dialog<br />

Alle sich ergebenden Fragen und Probleme können Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen <strong>in</strong> dieser<br />

Rubrik besprechen. Dabei ist es zudem möglich, betreffende Dokumente e<strong>in</strong>zusehen.


Kontakt<br />

<strong>Die</strong> ebenfalls passwortgeschützte Kontaktseite ermöglicht e<strong>in</strong>en Überblick über alle<br />

dem Netzwerk angehörigen Mitglieder.<br />

Netzwerk-Fachtagung<br />

ver.di bietet zudem e<strong>in</strong>mal im Jahr die Möglichkeit, netzwerkübergreifend mit Anderen<br />

im Zuge e<strong>in</strong>er Netzwerk-Fachtagung über wichtige strategische Neuorientierungen<br />

im Bereich Chancengleichheit im Betrieb zu sprechen. 166<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Frauen- und Gleichstellungspolitik<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: Ute Brutzki<br />

E-Mail: ute.brutzki.@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Internet-Präsenz: br-aktiv.verdi.de<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

173<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT<br />

III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III IV<br />

VEREINBARKEIT<br />

ARBEITSPLATZ-<br />

VON QUALITÄT: ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

GESUNDHEITSPRÄVENTION<br />

ARBEITSPLATZBEDINGUNGEN<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

174


5. EXISTENZSICHERUNG:<br />

Dase<strong>in</strong>sfürsorge / M<strong>in</strong>destlohn / Arbeitsplatzsicherung<br />

Arbeit darf nicht arm machen und muss zum Leben reichen. E<strong>in</strong> erfülltes Leben ist<br />

leichter erreichbar, wenn man nicht am Rande des Existenzm<strong>in</strong>imums leben muss. Deshalb<br />

muss für alle die Möglichkeit bestehen, durch Arbeit die eigene Existenz sichern zu können.<br />

<strong>Die</strong> Aktivitäten von ver.di zu diesem Bereich s<strong>in</strong>d sehr vielfältig und beziehen sich auf<br />

unterschiedliche Interessengruppen und auf unterschiedliche Themenschwerpunkte.<br />

GENUG LOHN ZUM LEBEN<br />

ver.di setzt sich für die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es gesetzlichen M<strong>in</strong>destlohns e<strong>in</strong>. Jede Frau und<br />

jeder Mann soll genug verdienen, um e<strong>in</strong> gutes Leben führen zu können. E<strong>in</strong> gesetzlicher<br />

M<strong>in</strong>destlohn könnte dazu beitragen, dass das Lohnniveau <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Branchen angehoben<br />

würde. Neben der E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es M<strong>in</strong>destlohns tritt ver.di zudem dafür e<strong>in</strong>, dass sozialversicherungspfl<br />

ichtige Beschäftigung nicht durch ger<strong>in</strong>gfügige Beschäftigung ersetzt wird.<br />

Durch tarifpolitische Grundsätze für ger<strong>in</strong>gfügige Beschäftigung soll dafür gesorgt werden,<br />

dass dieser Bereich der Beschäftigung tarifvertraglich reguliert wird und dennoch e<strong>in</strong>e<br />

Ausbreitung möglichst vermieden wird. Im Bereich der berufl ichen Weiterbildung wird<br />

mittels e<strong>in</strong>es Tarifvertrages versucht, M<strong>in</strong>deststandards für Beschäftigte <strong>in</strong> der Weiterbildung<br />

zu sichern.<br />

FINANZIELLE SICHERHEIT IM ALTER<br />

Es ist nicht nur wichtig, dass Löhne zum Leben reichen, sondern auch die Rente nach<br />

Beendigung des Erwerbslebens. In den letzten Jahren ist es nicht mehr selbstverständlich,<br />

dass die aus Erwerbsarbeit gewonnenen Ansprüche zur Altersversorgung e<strong>in</strong> sorgenfreies<br />

bzw. existenzsicherndes Leben gewährleisten. Aus diesem Grund werden beispielsweise<br />

Fragen der zusätzlichen Altersversorgung <strong>in</strong> Tarifverträgen geregelt. Im Bereich Medien,<br />

Kunst und Druck wurde <strong>in</strong> diesem Zusammenhang e<strong>in</strong> Zukunftsfonds e<strong>in</strong>gerichtet. <strong>Die</strong>ser<br />

soll e<strong>in</strong>e bessere Altersversorgung gewährleisten.<br />

III V<br />

EXISTENZSICHERUNG:<br />

VEREINBARKEIT<br />

DASEINSFÜRSORGE<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

MINDESTLOHN<br />

ARBEITSPLATZSICHERUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

175<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III V<br />

VEREINBARKEIT<br />

EXISTENZSICHERUNG:<br />

VON DASEINSFÜRSORGE ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

MINDESTLOHN<br />

ARBEITSPLATZSICHERUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

176<br />

EINBEZUG VON SELBSTSTÄND<strong>IG</strong>EN IN DIE<br />

SOZIALEN SICHERUNGSSYSTEME<br />

Bezüglich e<strong>in</strong>es abgesicherten Beschäftigungsverhältnisses rückt <strong>in</strong> den letzten Jahren<br />

e<strong>in</strong>e Beschäftigungsgruppe <strong>in</strong> den Vordergrund, die bisher nicht mit prekären Beschäftigungsverhältnissen<br />

<strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung gebracht wurden: Selbstständige. ver.di macht darauf<br />

aufmerksam, dass auch viele Selbstständige nicht ausreichend verdienen, um sich adäquat<br />

sozial abzusichern. Deshalb macht sich ver.di dafür stark, dass Selbstständige <strong>in</strong> die sozialen<br />

Sicherungssysteme <strong>in</strong>tegriert werden.<br />

Im Folgenden werden die e<strong>in</strong>zelnen Aktivitäten zur Existenzsicherung vorgestellt.


5.1. TARIFVERTRAGLICHE REGELUNGEN<br />

A. VORHANDENE TARIFVERTRÄGE<br />

5.1.1. Entwurf e<strong>in</strong>es Branchentarifvertrages über M<strong>in</strong>deststandards<br />

<strong>in</strong> der Weiterbildungsbranche<br />

Ressort 11: Fachbereich 5: Bildung, Wissenschaft, Forschung<br />

WORUM GEHT ES<br />

<strong>Die</strong> Zweckgeme<strong>in</strong>schaft des Bildungsverbandes Berufl icher Bildung und die Gewerkschaften<br />

ver.di und GEW haben sich über e<strong>in</strong>en Tarifvertrag bezüglich der E<strong>in</strong>haltung von<br />

M<strong>in</strong>deststandards <strong>in</strong> der Weiterbildungsbranche verständigt. <strong>Die</strong>ser regelt zum e<strong>in</strong>en das<br />

E<strong>in</strong>stiegsgehalt für Verwaltungskräfte und pädagogische Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter.<br />

Zudem be<strong>in</strong>haltet dieser Vertrag die Festlegung der Arbeitszeit und den Umfang des<br />

jährlichen Urlaubsanspruches. Andere Regelungsgegenstände s<strong>in</strong>d nicht Bestandteil dieses<br />

Vertrages.<br />

Bei diesem Vertrag handelt es sich um die erste fl ächendeckende Regelung <strong>in</strong> der<br />

Weiterbildungsbranche. 167 Er gilt dennoch nicht für Honorarkräfte. Der Tarifvertrag wurde<br />

zur Zeit der Zusammenstellung dieses Handbuches noch nicht als allgeme<strong>in</strong> verb<strong>in</strong>dlich im<br />

S<strong>in</strong>ne von § 5 Tarifvertragsgesetz erklärt.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENSVERTRETUNG<br />

Bezüglich der Arbeitszeit, des jährlichen Urlaubsanspruches, sowie des E<strong>in</strong>stiegsgeldes<br />

wurden folgende Regelungen getroffen:<br />

<strong>Die</strong> regelmäßige Wochenarbeitszeit beträgt 39 Stunden.<br />

Der Urlaubsanspruch umfasst (bei e<strong>in</strong>er fünf-Tage-Woche ) 30 Arbeitstage. Der volle<br />

Urlaubsanspruch besteht nach e<strong>in</strong>em ununterbrochenen Arbeitsverhältnis von sechs<br />

Monaten.<br />

<strong>Die</strong> Anfangsvergütung (brutto) für Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter <strong>in</strong> der Verwaltung<br />

beträgt:<br />

1.809,33 Euro (Westdeutschland e<strong>in</strong>schließlich Berl<strong>in</strong>)<br />

1.610,84 Euro (Ostdeutschland)<br />

III V<br />

EXISTENZSICHERUNG:<br />

VEREINBARKEIT<br />

DASEINSFÜRSORGE<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

MINDESTLOHN<br />

ARBEITSPLATZSICHERUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

177<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III V<br />

VEREINBARKEIT<br />

EXISTENZSICHERUNG:<br />

VON DASEINSFÜRSORGE ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

MINDESTLOHN<br />

ARBEITSPLATZSICHERUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

178<br />

<strong>Die</strong> Anfangsvergütung (brutto) für pädagogische Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter<br />

beträgt:<br />

2.076,06 Euro (Westdeutschland e<strong>in</strong>schließlich Berl<strong>in</strong>)<br />

1.847,69 Euro (Ostdeutschland) 168<br />

Neben diesen Regelungen be<strong>in</strong>haltet der Tarifvertrag <strong>in</strong> § 2 e<strong>in</strong>e Kollisionsklausel zur<br />

Besitzstandswahrung. Im Kern geht es darum, alte Besitzstände h<strong>in</strong>sichtlich der Regelung<br />

von Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen aus Tarifverträgen, Betriebsvere<strong>in</strong>barungen und / oder Arbeitsverträgen<br />

zu bewahren. <strong>Die</strong>s trifft punktuell besonders auf Regelungen zur Arbeitszeit,<br />

des Urlaubsanspruches und des E<strong>in</strong>stiegsentgeltes zu. § 2 hat hier zur Folge,<br />

dass falls bestehende Verträge bessere Regelungen zu den oben genannten Punkten be<strong>in</strong>halten,<br />

das Günstigkeitspr<strong>in</strong>zip gilt. Das heißt, dass im Vergleich die bessere Regelung<br />

bspw. kürzere Arbeitszeit, mehr Urlaubstag <strong>in</strong> Anspruch genommen werden kann.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Bildung, Wissenschaft, Forschung<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Weiteres Infomaterial<br />

Internet-Präsenz: biwifo.verdi.de


A. VORHANDENE TARIFVERTRÄGE<br />

5.1.2. Tarifvertrag »Altersversorgung für Redakteure <strong>in</strong> Tageszeitungen und<br />

Zeitschriften sowie Nachrichtenagenturen«<br />

Ressort 14: FB 8: Medien, Kunst und Industrie<br />

WORUM GEHT ES<br />

Der Tarifvertrag gilt für Redakteur<strong>in</strong>nen und Redakteure (Wort und Bild), die diese<br />

Tätigkeit hauptberufl ich ausüben und fest bei e<strong>in</strong>er Tageszeitung beschäftigt s<strong>in</strong>d. Dazu<br />

zählen auch diejenigen Redakteur<strong>in</strong>nen und Redakteure, die für <strong>in</strong>ländische Verlage im<br />

Ausland arbeiten. Das heißt genauer: Redakteur<strong>in</strong> / Redakteur ist die- / derjenige die / der<br />

bereits zur Vorbereitung auf e<strong>in</strong>e Redakteurstätigkeit an der Gestaltung des redaktionellen<br />

Teils der Tageszeitungen beteiligt ist.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Zu diesem Berufsfeld gehören vier Tätigkeitsfelder:<br />

1. Sammlung, Sicherung, Ordnung, Auswahl und Bearbeitung von<br />

Wort- und Bildmaterial zum Zweck e<strong>in</strong>er Veröffentlichung<br />

2. zur Ergänzung von Berichterstattungen und Kommentierungen <strong>in</strong><br />

Zeitungen durch eigene Wort- und Bildbeiträge<br />

3. Redaktionell-technische Ausgestaltung der Beiträge<br />

4. Koord<strong>in</strong>ation der genannten Tätigkeiten 169<br />

Es besteht e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>maliger versicherungsfreier Zeitraum von bis zu drei Monaten. E<strong>in</strong>e<br />

Ausnahme kann lediglich dar<strong>in</strong> bestehen, dass bereits zuvor e<strong>in</strong>e obligatorische Versicherungspfl<br />

icht bestanden hat und dass der damit verbundene Versicherungsvertrag<br />

nicht aufgelöst worden ist. Es obliegt dabei dem Versorgungswerk, die Redakteur<strong>in</strong><br />

/ den Redakteur auf Dauer bzw. zeitweise von der Versorgungspfl icht zu entb<strong>in</strong>den.<br />

Voraussetzung hierfür ist, dass e<strong>in</strong> der Versorgung gleichgestellter Versicherungsschutz<br />

vorliegt oder das e<strong>in</strong> Nachweis für die Entbehrlichkeit der Versorgung erbracht wird.<br />

III V<br />

EXISTENZSICHERUNG:<br />

VEREINBARKEIT<br />

DASEINSFÜRSORGE<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

MINDESTLOHN<br />

ARBEITSPLATZSICHERUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

179<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III V<br />

VEREINBARKEIT<br />

EXISTENZSICHERUNG:<br />

VON DASEINSFÜRSORGE ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

MINDESTLOHN<br />

ARBEITSPLATZSICHERUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

180<br />

Zudem kann sich die Redakteur<strong>in</strong> oder der Redakteur, die / der mit Inkrafttreten des<br />

Tarifvertrages das 59. Lebensjahr vollendet hat, von der Versicherungspfl icht befreien<br />

lassen. <strong>Die</strong>s gilt unter folgenden Voraussetzungen:<br />

1. Für Redakteur<strong>in</strong>nen und Redakteure, die <strong>in</strong> der gesetzlichen Rentenversicherung versicherungspfl<br />

ichtig s<strong>in</strong>d: 7,5 v. H. der jeweiligen Bemessungsgrundlage.<br />

2. Für Redakteur<strong>in</strong>nen und Redakteure, die <strong>in</strong> der gesetzlichen Rentenversicherung<br />

nicht versicherungspfl ichtig s<strong>in</strong>d, kommt zu den 7,5 Prozent nach Nr. 1 e<strong>in</strong> weiterer<br />

Beitrag, der sich aus der Anwendung des jeweiligen Beitragssatzes der gesetzlichen<br />

Rentenversicherung auf die Bemessungsgrundlage bis zur Beitragsbemessungsgrenze<br />

der gesetzlichen Rentenversicherung ergibt.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Medien, Kunst und Industrie<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Matthias von F<strong>in</strong>tel<br />

E-Mail: matthias.vonfi ntel@verdi.de<br />

Weiteres Informationsmaterial<br />

Zum Thema Altersversorgung hat der Bereich<br />

Sozialpolitik / Gesundheitspolitik folgende Broschüre<br />

erarbeitet:<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Bereich<br />

Sozialpolitik / Gesundheitspolitik: Zukunft der<br />

Rente. Tagungsdokumentation des ver.di Rentenkongresses<br />

vom 25. April 2006 sowie ver.di-<br />

Positionen zur Alterssicherung unter www.sozialpolitik.ver.di.de


A. VORHANDENE TARIFVERTRÄGE<br />

5.1.3 Tarifvertrag »Zukunftsfonds – Medien, Druck und Papier«<br />

Ressort 14: Fachbereich 8: Medien, Kunst und Industrie<br />

WORUM GEHT ES<br />

Durch die Rentenreform und die E<strong>in</strong>führung der staatlich geförderten Altersvorsorge<br />

(Riesterrente 2002) s<strong>in</strong>kt das Niveau der gesetzlichen Rente. Im Zuge dessen ergibt sich e<strong>in</strong>e<br />

Rentenlücke, die durch private und zusätzliche betriebliche Rentenvorsorge geschlossen<br />

werden soll. Es bedarf demnach e<strong>in</strong>er (erweiterten) betrieblichen Altersvorsorge. Seit 2002<br />

können Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer aufgrund dieser Veränderungen von ihren<br />

Arbeitgebern verlangen, dass Teile ihres Entgelts <strong>in</strong> die betriebliche Altersversorgung fl ießen.<br />

Alle rentenversicherungspfl ichtigen Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmer haben seit<br />

dem 1.1.2002 e<strong>in</strong>en Rechtsanspruch darauf, Bestandteile ihres Entgeltes <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e betriebliche<br />

Versorgungszusage für das Alter umzumünzen. 170<br />

Aus diesem Grund ist e<strong>in</strong> Branchenmodell entwickelt worden: »Zukunftsfonds –<br />

Medien, Druck und Papier«; e<strong>in</strong> Branchenmodell <strong>in</strong> Form e<strong>in</strong>er überbetrieblichen Pensionskasse<br />

AG.<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Durch e<strong>in</strong>e tarifvertragliche Regelung der betrieblichen Altersvorsorge s<strong>in</strong>d die E<strong>in</strong>heitlichkeit<br />

für alle Vertragspartner sowie e<strong>in</strong>e optimale Nutzung der staatlichen Förderung<br />

und aller Steuervorteile der betrieblichen Altersvorsorge durch den Tarifvertrag gesichert.<br />

Gesamtregelungen s<strong>in</strong>d günstiger als E<strong>in</strong>zelfallregelungen. Der Arbeitgeber<br />

bleibt konkurrenzfähig. Es entsteht zudem e<strong>in</strong>e Sicherheit bezüglich der Haftung für<br />

den Arbeitgeber. E<strong>in</strong> Wechsel des Arbeitgebers ist für die Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen <strong>in</strong>nerhalb<br />

der Branche ohne Probleme möglich. Der sogenannte Zukunftsfonds besteht aus zwei<br />

Bauste<strong>in</strong>en:<br />

Zweistufi ges Bauste<strong>in</strong>modell der Pensionskasse<br />

Bauste<strong>in</strong> 1: Nutzung der steuerlichen Förderung über Rechtsanspruch auf betriebliche<br />

III V<br />

EXISTENZSICHERUNG:<br />

VEREINBARKEIT<br />

DASEINSFÜRSORGE<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

MINDESTLOHN<br />

ARBEITSPLATZSICHERUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

181<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III V<br />

VEREINBARKEIT<br />

EXISTENZSICHERUNG:<br />

VON DASEINSFÜRSORGE ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

MINDESTLOHN<br />

ARBEITSPLATZSICHERUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

182<br />

Altersversorgung (baV); Eigenbeitrag der Arbeitnehmer bis zu 4 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze<br />

der gesetzlichen Rentenversicherung West (BBG) nach gesetzlicher Vorgabe<br />

gemäß § 3 Nr. 63 E<strong>in</strong>kommenssteuergesetz (EstG).<br />

Bauste<strong>in</strong> 2: Nutzung zusätzlicher steuerlicher Förderung, wenn der 4%-Betrag ausgeschöpft<br />

ist; Eigenbetrag bis zu max. 1.752 Euro jährlich gemäß § 40b EStG.<br />

Wichtig: Erst wenn der 1. Bauste<strong>in</strong> vollständig ausgeschöpft ist, kann der 2. Bauste<strong>in</strong> genutzt<br />

werden (Ordner Kap1).<br />

<strong>Die</strong> Pensionskasse verleiht allen gewerblichen Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmern,<br />

Angestellten und Auszubildenden der Druck<strong>in</strong>dustrie, sowie der Papier, Pappe<br />

und Kunststoff verarbeitenden Industrie die Möglichkeit, die gesetzliche Förderung der<br />

betrieblichen Altersversorgung <strong>in</strong> vollem Umfang zu nutzen. 171<br />

Bei der Pensionskasse handelt es sich um e<strong>in</strong>e eigenständige Versorgungse<strong>in</strong>richtung,<br />

die allerd<strong>in</strong>gs staatlich beaufsichtigt wird. Entgelte aus Jahressonderzahlungen<br />

wie Weihnachtsgeld, zusätzliches Urlaubsgeld sowie vermögenswirksame Leistungen<br />

können umgewandelt und <strong>in</strong> die Pensionskasse e<strong>in</strong>gezahlt werden.<br />

WO ERHALTE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Fachbereich Medien, Kunst und Industrie<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner: Gerhard Kirchgäßner<br />

E-Mail: gerhard.kirchgaessner@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Es kann e<strong>in</strong> Ordner mit den grundlegenden Informationen über den Zukunftsfonds zur Verfügung<br />

gestellt werden. <strong>Die</strong>ser be<strong>in</strong>haltet allgeme<strong>in</strong>e Informationen zu dem Branchenmodell,<br />

Zahlenbeispiele, häufi g gestellte Fragen von Arbeitgebern und die dazu gehörigen Antworten,<br />

häufi g gestellte Fragen von Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen und Arbeitnehmern, etc.<br />

Anfragen bitte über den Fachbereich.


A. VORHANDENE TARIFVERTRÄGE<br />

5.1.4. Grundsätze und Empfehlungen zum Umgang mit<br />

ger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigten <strong>in</strong> Tarifverträgen<br />

Ressort 2: Tarifpolitische Grundsätze<br />

WORUM GEHT ES<br />

Generell steht ver.di ger<strong>in</strong>gfügiger Beschäftigung äußerst skeptisch gegenüber. Sie ist<br />

weder volkswirtschaftlich, sozialpolitisch noch tarifpolitisch vertretbar. 172<br />

Äußerst bedenklich s<strong>in</strong>d jedoch der zu verzeichnende Anstieg ger<strong>in</strong>gfügiger Beschäftigungsverhältnisse<br />

und die damit verbundene Verdrängung sozialversicherungspfl ichtiger<br />

Beschäftigung. Häufi g entstehen durch ger<strong>in</strong>gfügige Beschäftigung ke<strong>in</strong>e neuen Arbeitsplätze.<br />

Vielmehr werden vormals sozialversicherungspfl ichtige Arbeitsplätze <strong>in</strong> ger<strong>in</strong>gfügige<br />

Beschäftigung umgewandelt. <strong>Die</strong>ser Trend lässt sich vor allen D<strong>in</strong>gen <strong>in</strong> Branchen wie dem<br />

E<strong>in</strong>zelhandel, im Hotel- und Gaststättengewerbe, im Re<strong>in</strong>igungsgewerbe, <strong>in</strong> der Medienbranche<br />

und im sozialen Bereich erkennen. 173<br />

Trotz aller gewerkschaftlicher Kritik an dieser Beschäftigungsform muss zur Kenntnis<br />

genommen werden, dass diese Art der Beschäftigung sich auf dem Arbeitsmarkt etabliert<br />

hat. Für viele Menschen ist sie die e<strong>in</strong>zige Alternative zur Erwerbslosigkeit. Sie dient vielen<br />

als Zugang zum Arbeitsmarkt. Deshalb muss dafür Sorge getragen werden, dass ger<strong>in</strong>gfügig<br />

Beschäftigte <strong>in</strong> die Tarifverträge <strong>in</strong>tegriert werden. Gleichzeitig soll dennoch versucht<br />

werden, die Ausweitung dieser Form der Beschäftigung zu verh<strong>in</strong>dern. 174<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Um e<strong>in</strong>er Diskrim<strong>in</strong>ierung von ger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigten entgegenzuwirken und e<strong>in</strong>e<br />

Ausweitung dieser Beschäftigungsform zu verh<strong>in</strong>dern, wurden folgende Grundsätze<br />

erarbeitet:<br />

1. Ger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigte müssen <strong>in</strong> den Geltungsbereich des Tarifvertrages e<strong>in</strong>bezogen<br />

se<strong>in</strong>. Daraus erfolgt u. a., dass für die Entlohnung gleiche Stundenlöhne der jeweiligen<br />

Entgeltgruppe zugrunde zulegen s<strong>in</strong>d; aus deren Basis ist die Arbeitszeit<br />

festzulegen.<br />

III V<br />

EXISTENZSICHERUNG:<br />

VEREINBARKEIT<br />

DASEINSFÜRSORGE<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

MINDESTLOHN<br />

ARBEITSPLATZSICHERUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

183<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III V<br />

VEREINBARKEIT<br />

EXISTENZSICHERUNG:<br />

VON DASEINSFÜRSORGE ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

MINDESTLOHN<br />

ARBEITSPLATZSICHERUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

184<br />

a) e<strong>in</strong>e Berücksichtigung bei Leistungsentlohnung; Anspruch auf Zahlung von Zuwendungen<br />

und Zuschlägen besteht (die Entgeltgrenze von 400,00 Euro darf<br />

nicht überschritten werden).<br />

b) Bei langfristig wirkenden Regelungen, z. B. Arbeitszeitkonten, betrieblicher Altersvorsorge<br />

geeignete Regelungen der E<strong>in</strong>beziehung zu treffen s<strong>in</strong>d.<br />

c) E<strong>in</strong>e Berücksichtigung bei weiteren Sachleistungen erfolgen muss.<br />

2. Ausnahmen von bestimmten tarifl ichen Leistungen müssen sachlich begründet, diskrim<strong>in</strong>ierungsfrei<br />

und nachvollziehbar se<strong>in</strong>.<br />

3. Pauschalabgaben (z. Zt. 25%), die der Arbeitgeber zu entrichten hat, dürfen nicht auf<br />

die Beschäftigten abgewälzt werden.<br />

4. Abweichende oder eigenständige Regelungen zur Sicherung der wirtschaftlichen<br />

Grundlage der Betroffenen s<strong>in</strong>d u. a. möglich <strong>in</strong> Bezug auf:<br />

d) Ausnahme bei Not- und Härtefallregelungen, wenn für Beschäftigte das ger<strong>in</strong>gfügige<br />

Arbeitsverhältnis die e<strong>in</strong>zige E<strong>in</strong>kommensquelle ist<br />

e) Ausnahme von tarifvertraglichen Regelungen, <strong>in</strong> denen der Arbeitgeber Nebentätigkeiten<br />

genehmigen muss.<br />

f) <strong>Die</strong> Verpfl ichtung des Arbeitgebers die Betroffenen schriftlich über sozialrechtliche<br />

Auswirkungen zu <strong>in</strong>formieren.<br />

g) Vorzugsrechte bei der Besetzung freier Teilzeit- / Vollzeitstellen


h) Festlegung von M<strong>in</strong>deststundenzahlen pro Tag (z. B. 4 Stunden) / pro Woche<br />

und Absicherung zusammenhängender Arbeitszeiten (ke<strong>in</strong>e Aufsplitterung). <strong>Die</strong><br />

Festlegungen können dazu beitragen e<strong>in</strong>e Absicherung sozialversicherungspfl<br />

ichtiger Beschäftigungsverhältnisse zu ermöglichen und e<strong>in</strong>er Beschäftigung<br />

von ger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigten entgegen zu wirken. 175<br />

H<strong>in</strong>weis: Ger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigte (bis zu 400 Euro) werden nach dem Teilzeit- und<br />

Befristungsgesetz generell als Teilzeitbeschäftigte e<strong>in</strong>gestuft. Das heißt wiederum auch,<br />

dass sie, wenn auch unzureichend, <strong>in</strong> Tarifverträgen berücksichtigt werden.<br />

Ger<strong>in</strong>gfügige Beschäftigungsverhältnisse werden <strong>in</strong>sbesondere von Frauen genutzt,<br />

weil sie ihnen e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>stieg <strong>in</strong> die Erwerbsarbeit und die Möglichkeit des sogenannten<br />

H<strong>in</strong>zuverdienstes eröffnen. Kritisch zu vermerken ist jedoch, dass diese Arbeitsverhältnisse<br />

gerade bei Frauen nicht nur oft die e<strong>in</strong>zige E<strong>in</strong>kommensquelle s<strong>in</strong>d, sondern dass<br />

sie darüber h<strong>in</strong>aus ke<strong>in</strong>e eigenständige Existenzsicherung gewährleisten. Damit bleiben<br />

ger<strong>in</strong>gfügig beschäftigte Frauen trotz Arbeit auf den Unterhalt durch ihre Familienangehörigen<br />

angewiesen (Statistisches Bundesamt 2004). Dem Anstieg ger<strong>in</strong>gfügiger Beschäftigung<br />

wird außerdem durch Ehegattensplitt<strong>in</strong>g, Familienversicherung und Witwenrente<br />

Vorschub geleistet. 176<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Tarifpolitische Grundsätze<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: Petra Ganser,<br />

E-Mail: petra.ganser@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Broschüre: Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Tarifpolitische Grundsatzabteilung (Hrsg.):<br />

Grundsätze, Berl<strong>in</strong> 2006<br />

Broschüre: Bundesm<strong>in</strong>isterium für Arbeit und Soziales: Ger<strong>in</strong>gfügige Beschäftigung <strong>in</strong> der<br />

Gleitzone, Berl<strong>in</strong> 2007 – www.bmas.bund.de<br />

III V<br />

EXISTENZSICHERUNG:<br />

VEREINBARKEIT<br />

DASEINSFÜRSORGE<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

MINDESTLOHN<br />

ARBEITSPLATZSICHERUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

185<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III V<br />

VEREINBARKEIT<br />

EXISTENZSICHERUNG:<br />

VON DASEINSFÜRSORGE ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

MINDESTLOHN<br />

ARBEITSPLATZSICHERUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

186<br />

5.2. PROJEKTE UND THEMENSCHWERPUNKTE<br />

A. VER.DI POSITIONEN<br />

5.2.1. Kampagne M<strong>in</strong>destlohn – u. a.<br />

Ressort 2: Tarifpolitische Grundsätze<br />

WORUM GEHT ES<br />

Im Zentrum der M<strong>in</strong>destlohn-Debatte steht die Forderung nach e<strong>in</strong>em gesetzlich<br />

verankerten M<strong>in</strong>destlohn. <strong>Die</strong>s ist nicht nur auf die von vielen Seiten geäußerte Kritik<br />

zurückzuführen, dass es den Gewerkschaften seit e<strong>in</strong>igen Jahren <strong>in</strong> vielen Branchen nicht<br />

mehr gelänge, Löhne, die zum Leben reichen, <strong>in</strong> Tarifverhandlungen durchzusetzen.<br />

Durch die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es gesetzlichen M<strong>in</strong>destlohns könnte zunächst das Abs<strong>in</strong>ken<br />

des Lohnniveaus begrenzt werden. Ziel e<strong>in</strong>er solchen Begrenzung ist es nicht nur, den<br />

Beschäftigten die Absicherung und Verbesserung ihrer Existenz durch die Garantie e<strong>in</strong>es<br />

gesetzlich verankerten M<strong>in</strong>destlohns zu ermöglichen. Der gesetzliche M<strong>in</strong>destlohn bietet<br />

auch volkswirtschaftliche Vorteile. Würde der M<strong>in</strong>destlohn 7,50 Euro betragen, so wäre<br />

damit zudem e<strong>in</strong> Anstieg der Lohnsumme um 10 bis 12 Milliarden verbunden. Insgesamt<br />

könnten vier Millionen Menschen von e<strong>in</strong>em M<strong>in</strong>destlohn von 7,50 Euro profi tieren; zwei<br />

Drittel davon Frauen. Im Zuge der sich daraus ergebende Verbesserung der B<strong>in</strong>nennachfrage<br />

und der Beschäftigung könnten 70.000 neue Arbeitsplätze entstehen. <strong>Die</strong> sozialen Sicherungssysteme<br />

würden über Mehre<strong>in</strong>nahmen von vier Milliarden Euro verfügen. 177<br />

E<strong>in</strong> Blick nach Europa zeigt, dass <strong>in</strong> 20 anderen europäischen Ländern bereits gesetzliche<br />

M<strong>in</strong>destlöhne existieren und überall wurden überwiegend positive Erfahrungen gemacht.<br />

Mit der im Jahr 2009 <strong>in</strong> Kraft tretenden Arbeitnehmerfreizügigkeit gew<strong>in</strong>nen die<br />

Regelungen ihres Herkunftslandes im europäischen Vergleich für die Arbeitnehmer und<br />

Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen zunehmend an Bedeutung.<br />

Durch den Wettbewerb, dem die Arbeitnehmer und Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen auf dem<br />

europäischen Markt ausgesetzt s<strong>in</strong>d, besteht <strong>in</strong> zunehmendem Maß die Gefahr von<br />

Lohndump<strong>in</strong>g. Der gesetzliche M<strong>in</strong>destlohn könnte dieser Entwicklung, <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong><br />

dem stetig wachsenden <strong>Die</strong>nstleistungssektor vorbeugen. 178


EXISTENZSICHERUNG:<br />

VEREINBARKEIT<br />

DASEINSFÜRSORGE<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

MINDESTLOHN<br />

ARBEITSPLATZSICHERUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

ver.di und die NGG haben sich zusammengeschlossen, um mit e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen<br />

Kampagne für die E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>es gesetzlichen M<strong>in</strong>destlohns zu werben:<br />

2007 stellt die öffentliche Aktion »MINDEST.TOUR« das Herzstück der Kampagne dar.<br />

In der sogenannten M<strong>in</strong>destlohn-Info-Box soll dabei <strong>in</strong> m<strong>in</strong>destens 50 Städten <strong>in</strong> 70 Tagen<br />

e<strong>in</strong>e Ausstellung zu dem Thema M<strong>in</strong>destlohn mit dem Titel »Arm trotz Arbeit« gezeigt<br />

werden. Zusätzlich wird mit der Unterstützung durch Aktive vor Ort für die E<strong>in</strong>führung<br />

des gesetzlichen M<strong>in</strong>destlohns geworben.<br />

187<br />

179<br />

Während der M<strong>in</strong>destlohntour haben Interessierte die Möglichkeit, sich die Ausstellung<br />

»Arm trotz Arbeit« anzuschauen. <strong>Die</strong> Ausstellung zeigt 10 bis 15 künstlerische Porträts<br />

von »Hungerlöhner<strong>in</strong>nen und Hungerlöhnern« und deren Geschichte. Ihr Ziel ist es<br />

nicht nur zu <strong>in</strong>formieren, sondern zugleich die <strong>in</strong>teressierten Bürger<strong>in</strong>nen und Bürger<br />

emotional anzusprechen. In der Info-Box wird darüber h<strong>in</strong>aus der »M<strong>in</strong>destlohn-Film«<br />

gezeigt und das gesamte Informationsmaterial angeboten. 180 TARIFVEREINBARUNGEN<br />

BETRIEBSEREINBARUNGEN<br />

<strong>Die</strong> Ausstellung im Conta<strong>in</strong>er<br />

ist zum e<strong>in</strong>en e<strong>in</strong> Blickfang, zum anderen aber auch e<strong>in</strong>e wichtige Anlaufstelle für<br />

Medien und damit Raum gebend für öffentliche Gespräche. PROJEKTE<br />

III V<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III V<br />

VEREINBARKEIT<br />

EXISTENZSICHERUNG:<br />

VON DASEINSFÜRSORGE ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

MINDESTLOHN<br />

ARBEITSPLATZSICHERUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

188<br />

<strong>Die</strong> aktiven ver.di- und NGG-Mitglieder nutzen sie gleichermaßen als Ausgangspunkt<br />

für Aktionen, die z. T. durch das Tour-Team vorbereitet aber grundsätzlich vor Ort angeboten<br />

werden. Auf diesem Weg fi nden alle Aktionen im direkten Austausch mit den Passanten<br />

statt.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Tarifpolitische Grundsätze<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>: <strong>in</strong> tarifpolitischen Fragen: Gabriele Sterkel<br />

E-Mail: gabriele.sterkel@verdi.de<br />

Weiteres Infomaterial<br />

Buch-Tipps: Schulten, Thorsten / Bisp<strong>in</strong>ck, Re<strong>in</strong>hard / Schäfer, Claus (Hrsg.): M<strong>in</strong>destlöhne <strong>in</strong><br />

Europa, Hamburg 2006<br />

Sterkel, Gabriele / Schulten, Thorsten / Wiedemuth, Thorsten (Hrsg.): M<strong>in</strong>destlöhne gegen<br />

Lohndump<strong>in</strong>g. Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, Erfahrungen, Strategien, Hamburg 2006<br />

Film: Burk, Henn<strong>in</strong>g / Giacopuzzi, Marko: M<strong>in</strong>destens Lohn zum Leben, Hamburg 2006<br />

Unter www.boeckler-boxen.de werden weitere Informationen zum M<strong>in</strong>destlohn bereitgestellt.


A. VER.DI POSITIONEN<br />

5.2.2. Aktivitäten zur E<strong>in</strong>beziehung »Solo-Selbstständiger«<br />

<strong>in</strong> die sozialen Sicherungssysteme<br />

Ressort 14: Freie und Selbstständige<br />

WORUM GEHT ES<br />

In den Sozialversicherungsgesetzen wurde Selbstständigkeit bisher immer mit e<strong>in</strong>em<br />

überdurchschnittlichen Verdienst und damit mit der Möglichkeit gleichgesetzt, e<strong>in</strong>e private<br />

Versicherung fi nanzieren zu können.<br />

<strong>Die</strong>s betrifft jedoch bereits seit Jahren auf e<strong>in</strong>en Großteil der Selbstständigen nicht mehr<br />

zu. Viele Selbstständige sehen sich der Gefahr ausgesetzt, im Krankheitsfall zu verarmen, da<br />

sie für sich und ihre Angehörigen nicht den notwendigen Versicherungsschutz gewährleisten<br />

können. Insbesondere Paare und Familien können die Vorzüge e<strong>in</strong>er Familienversicherung<br />

nicht <strong>in</strong> Anspruch nehmen, da sie sich die Extrabeiträge für Angehörige nicht leisten<br />

können. 181<br />

III V<br />

EXISTENZSICHERUNG:<br />

VEREINBARKEIT<br />

DASEINSFÜRSORGE<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

MINDESTLOHN<br />

ARBEITSPLATZSICHERUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

189<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III V<br />

VEREINBARKEIT<br />

EXISTENZSICHERUNG:<br />

VON DASEINSFÜRSORGE ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

MINDESTLOHN<br />

ARBEITSPLATZSICHERUNG<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

190<br />

WISSENSWERTES FÜR DIE INTERESSENVERTRETUNG<br />

Abgesehen von der Pfl ichtversicherung von Selbstständigen <strong>in</strong> der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung sollen deshalb auch Auftraggeber<strong>in</strong>nen und Auftraggeber, ebenso<br />

wie Arbeitgeber<strong>in</strong>nen und Arbeitgeber bei Beschäftigten e<strong>in</strong>en Versicherungsbeitrag für<br />

Selbstständige leisten. <strong>Die</strong>s ist u. a. deshalb notwendig, weil Unternehmen dazu tendieren,<br />

e<strong>in</strong>en Großteil ihrer Kosten für Sozialversicherungen e<strong>in</strong>zusparen, <strong>in</strong>dem sie Tätigkeiten<br />

nicht von Angestellten, sondern von Selbstständigen ausführen lassen.<br />

E<strong>in</strong> mögliches Auftraggeber-Anteilmodell könnte sich an dem bereits bestehenden<br />

Künstler-Sozialversicherungsgesetz orientieren, dass auch nach e<strong>in</strong>er Krankenversicherungsreform<br />

unverändert Bestand haben sollte.<br />

<strong>Die</strong> berufsständische Versorgung, die bisher auch mit e<strong>in</strong>er adäquaten Versorgung<br />

für e<strong>in</strong>zelne selbstständige Berufe verbunden war, sollte erhalten werden. Ist dies nicht<br />

möglich, so sollten angemessene Übergangslösungen bereitgestellt werden.<br />

WO FINDE ICH MEHR INFORMATIONEN<br />

ver.di-Bundesverwaltung<br />

Freie und Selbstständige<br />

Paula-Thiede-Ufer 10<br />

10179 Berl<strong>in</strong><br />

Internet: freie.verdi.de


191<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

LITERATUR<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

192<br />

VERWENDETE LITERATUR:<br />

TARIFVERTRÄGE:<br />

Anlage zum TKT – Technikerkrankenkasse – Förderung der besseren Vere<strong>in</strong>barkeit von<br />

Familie und Beruf 2004<br />

Anlage Tarifvertrag über Telearbeit bei der T-Systems Bus<strong>in</strong>ess Services GmbH 2004<br />

Haustarifvertrag zwischen dem Transaktions<strong>in</strong>stitut für Zahlungsverkehrsdienstleistungen<br />

AG und ver.di, Januar 2005<br />

Manteltarifvertrag zwischen dem Arbeitgeberverband der Deutschen Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken e. V. und ver.di, Juli 2004<br />

Manteltarifvertrag für die gewerblichen Arbeitnehmer / Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> der Papier,<br />

Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie 1997<br />

Manteltarifvertrag für die Journalisten und Journalist<strong>in</strong>nen (Wort / Bild) der The<br />

Associated Press GmbH<br />

Mantelvere<strong>in</strong>barungen Unternehmens-Tarifvertrag der UNISYS Deutschland GmbH<br />

Tarifvertrag Altersteilzeit zwischen RTL und ver.di 2002<br />

Tarifvertrag Beschäftigungsbündnis Deutsche Telekom AG »Arbeitszeitverkürzung«<br />

Tarifvertrag Altersversorgung für Redakteure <strong>in</strong> Tageszeitungen und Zeitschriften<br />

sowie Nachrichtenagenturen 2005<br />

Tarifvertrag »Qualifi zierung« IBM 2004<br />

Tarifvertrag Vere<strong>in</strong>barkeit Beruf und Familie – IBM 2001<br />

Verhandlungsprotokoll – Übergangstarifvertrag für Film- und Fernsehschaffende<br />

Haustarifvertrag zwischen dem Transaktions<strong>in</strong>stitut für Zahlungsverkehrsdienstleistungen<br />

AG und ver.di, Januar 2005<br />

BETRIEBSVEREINBARUNGEN<br />

Betriebsvere<strong>in</strong>barung zur Regelung der Arbeitszeiten<br />

Betriebsvere<strong>in</strong>barung zur »Chancengleichheit von Frauen und Männern«<br />

Betriebsvere<strong>in</strong>barung Familienzeit<br />

Betriebsvere<strong>in</strong>barung »psychische Gefährdungsbeurteilung«<br />

Gesamtbetriebsvere<strong>in</strong>barung zur besseren Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf


ZEITSCHRIFTEN<br />

Frankfurter Rundschau, 22.4.2000<br />

Sterkel, Gabriele: Frauen würden vom M<strong>in</strong>destlohn profi tieren (Interview), <strong>in</strong>:<br />

Zweiwochendienst. Frauen und Politik, 27. April 2007, 21. Jg.<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich Bildung, Wissenschaft, Forschung<br />

(Hrsg.): biwifo report, 06 / 2004,<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich Bildung, Wissenschaft und Forschung:<br />

Weiterbildung aktuell, Ausgabe 01 / 2007<br />

BÜCHER UND BROSCHÜREN<br />

Abel, Roland / Bellmann, Ralf: Handlungsleitfaden.<br />

Personalratsarbeit mit der Beteiligungsstrategiekarte, Bochum 2004,<br />

Behnke, Cornelia / Döge, Peter: Betriebs- und Personalräte als Akteure familienbewusster<br />

Personalpolitik. Handlungsmuster von Personalvertretungen <strong>in</strong> Unternehmen und<br />

Organisationen mit dem Audit berufundfamilie. Endbericht, Berl<strong>in</strong> 2006<br />

Boul<strong>in</strong>, Jean-Yves / Hoffmann, Re<strong>in</strong>er: Lebensarbeitszeit.<br />

Konzeptualisierung von Arbeitszeit über die gesamte Erwerbsbiografi e, <strong>in</strong>: Boul<strong>in</strong>, Jean-<br />

Yves / Hoffmann, Re<strong>in</strong>er (Hrsg.): Neue Wege <strong>in</strong> der Arbeitszeitpolitik, Münster 2001<br />

Bsirske, Frank / Mönig-Raane, Margret / Sterkel, Gabriele / Wiedemuth, Jörg (Hrsg.):<br />

Es ist Zeit. Das Logbuch für die ver.di Arbeitszeit<strong>in</strong>itiative, Hamburg 2004<br />

Carsten, Maria E. / Baier, Florian / Meyer, Christ<strong>in</strong>e / Hetzer, Silke: Sozialraumorientierung <strong>in</strong><br />

Politik, Planung und Praxis Sozialer Arbeit <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe, Berl<strong>in</strong><br />

Cremers, Michael: Neue Wege für Jungs. E<strong>in</strong> geschlechtsbezogener Blick auf die Situation<br />

von Jungen im Übergang Schule-Beruf, Berl<strong>in</strong> 2006<br />

Dettl<strong>in</strong>g, Warnfried: <strong>Balance</strong> als strategisches Handlungsfeld für die Gewerkschaften,<br />

Arbeitspapier Nr. 90, Düsseldorf 2004<br />

Deutscher Gewerkschaftsbund: DGB-Index Gute Arbeit, Berl<strong>in</strong> 2006<br />

Eurelectric / Epsu / Emcef (Hrsg.): Draft toolkit. Equality and Diversity <strong>in</strong> the electric<br />

<strong>in</strong>dustry, 2006<br />

Kühnle<strong>in</strong>, Gertrud / Wohlfahrt, Norbert: Soziale Arbeit zum Niedriglohn? Anmerkungen<br />

zur aktuellen Entwicklung der Arbeits- und Beschäftigungsbed<strong>in</strong>gungen im Sozialsektor<br />

Morgenstern, Vera: Zeitfragen s<strong>in</strong>d Streitfragen – e<strong>in</strong> gewerkschaftliches Handlungsfeld,<br />

<strong>in</strong>: Mönig-Raane, Margret (Hrsg.): Zeitfragen s<strong>in</strong>d Streitfragen. E<strong>in</strong> zeitpolitisches Projekt<br />

setzt Zeichen für die Praxis, Hamburg 2005<br />

Thurau-Vetter, Krist<strong>in</strong>a: Lebensarbeitszeitgestaltung. Diskussionsbeiträge zur Tarifarbeit<br />

im Betrieb. Grüne Reihe, Frankfurt am Ma<strong>in</strong> 2005<br />

ver.di / connex: Tarifbewegung Info, Berl<strong>in</strong> 2005<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

LITERATUR<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

193<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

LITERATUR<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

194<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich E<strong>in</strong>zelhandel:<br />

Arbeit im Handel gesünder machen. Tipps zum Arbeits- und Gesundheitsschutz für<br />

Beschäftigte und Betriebsräte im E<strong>in</strong>zel- und Großhandel, Berl<strong>in</strong> 2003<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich E<strong>in</strong>zelhandel:<br />

Für Beschäftigte bei Schlecker, Lidl und Aldi<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich E<strong>in</strong>zelhandel:<br />

Unternehmens<strong>in</strong>formation Schlecker, Berl<strong>in</strong><br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Frauen und Gleichstellungspolitik:<br />

Im Blick, Ausgabe Nr. 13, Juli 2006<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich Geme<strong>in</strong>den (Hrsg.):<br />

Personalentwicklung <strong>in</strong> Kommunen. Leitfaden und Empfehlungen für die<br />

betriebliche Praxis, Berl<strong>in</strong> 2006<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste,<br />

Wohlfahrt, Kirchen / Fachbereich Geme<strong>in</strong>den, Fachgruppe Sozial-, K<strong>in</strong>der- und<br />

Jugendhilfe: Bildung <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätten, Berl<strong>in</strong><br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste,<br />

Wohlfahrt und Kirchen (Hrsg.): Für den Fall der Fälle. E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Rechtshilfe für<br />

e<strong>in</strong> klares Ne<strong>in</strong> zu Überstunden, Berl<strong>in</strong> 2003<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste,<br />

Wohlfahrt, Kirchen / Geme<strong>in</strong>den, Fachgruppe Sozial-, K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe:<br />

Macht Knäckebrot schwedische K<strong>in</strong>der klüger?, Berl<strong>in</strong> 2004<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich Großhandel:<br />

Text-Module für Betriebsversammlungen, Berl<strong>in</strong> 2004<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich Medien, Kunst und Industrie:<br />

Arbeitszeitkonten. Planungsänderungen durch kurzfristige An- und Absage von<br />

Arbeitszeit. E<strong>in</strong>e Handlungsanleitung, 1. Aufl age, Berl<strong>in</strong> 2006<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Tarifpolitische Grundsatzabteilung: Arbeitshilfe zur<br />

tarifpolitischen Gestaltung der berufl ichen Weiterbildung, Berl<strong>in</strong> 2007<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich Medien, Druck und Papier:<br />

Zukunftsfonds. Wegweiser für Arbeitgeber zum Zukunftsfonds Medien, Druck und<br />

Papier, Berl<strong>in</strong> 2002<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Tarifpolitische Grundsatzabteilung:<br />

Grundsätze Stand März 2006<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Tarifpolitische Grundsatzabteilung:<br />

Grundsatzpositionen zur tarifl ichen Regelung von Leistungsdifferenzierung.<br />

Diskussionspapier des ver.di-Bundestarifausschusses, Berl<strong>in</strong> 2004<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Wirtschaftspolitik:<br />

In unsere Zukunft <strong>in</strong>vestieren. Für Arbeit, Bildung, Umwelt und e<strong>in</strong> besseres Leben,<br />

Berl<strong>in</strong> 2006


Wiechmann, Elke: Rolle und Aufgaben von Personalräten <strong>in</strong> kommunalen PE-Prozessen.<br />

Chancen und Grenzen der Beteiligung, <strong>in</strong>: Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft,<br />

Fachbereich Geme<strong>in</strong>den (Hrsg.): Personalentwicklung <strong>in</strong> Kommunen.<br />

Leitfaden und Empfehlungen für die betriebliche Praxis, Berl<strong>in</strong> 2006<br />

Wissenschaftlicher Beraterkreis der Gewerkschaften <strong>IG</strong> Metall und ver.di:<br />

Bildung ist ke<strong>in</strong>e Ware. Wie wir morgen arbeiten, leben und lernen wollen. E<strong>in</strong>e<br />

Streitschrift zur berufl ichen Bildung, Berl<strong>in</strong> / Frankfurt a. M. 2006<br />

D<strong>IG</strong>ITALE QUELLEN:<br />

www.e<strong>in</strong>zelhandel.verdi.de / ladenschluss / allianz_fuer_den_freien_sonntag<br />

Beschluss Gewerkschaftsrat am 04 / 05 März 2004 <strong>in</strong> Würzburg,<br />

http:gesundheitspolitik.verdi.de / fi nanzierung / buergerversicherung / data / gr-beschluss<br />

Geme<strong>in</strong>same Erklärung BDA und DGB zu Ganztagsangeboten,<br />

www.sozialearbeit.verdi.de / themen / ganztagsschule, www.netzwerk-weiterbildung.<strong>in</strong>fo<br />

www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de<br />

www.nds-bremen.verdi.de<br />

Inhalte http: / / fi di.hamburg.verdi.de / faire_arbeit<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Soziale Arbeit ist mehr wert:<br />

Handreichung für Aktionen, http://soziale-arbeit-ist-mehr-wert.verdi.de/materialien_1/<br />

leitfaden_aktionen/data/leitfaden_aktionen.pdf<br />

www.ich-b<strong>in</strong>-mehr-wert.com<br />

http: / / verwaltungsreform.verdi.de / das_projekt_personalratsarbeit_der_zukunft / forum_<br />

personalratsarbeit<br />

www.br-aktiv.verdi.de<br />

FLYER:<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich E<strong>in</strong>zelhandel: Wochen ohne Ende<br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Perspektive Plus: Berufswahl mit Durchblick, Berl<strong>in</strong><br />

Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich Geme<strong>in</strong>den: Lebenswert, Berl<strong>in</strong><br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

LITERATUR<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

195<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

FUSSNOTEN<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

196<br />

FUSSNOTEN<br />

1 Vgl. Inhalte Manteltarifvertrag zwischen dem Arbeitgeberverband der Deutschen Volksbanken und<br />

Raiffeisenbanken e.V. und ver.di Juli 2004<br />

2 Vgl. Inhalte Haustarifvertrag zwischen dem Transaktions<strong>in</strong>stitut für Zahlungsverkehrsdienstleistungen AG<br />

und ver.di Januar 2005<br />

3 Vgl. Inhalte Manteltarifvertrag für die gewerblichen Arbeitnehmer / Arbeitnehmer<strong>in</strong>nen <strong>in</strong> der<br />

Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitenden Industrie 1997<br />

4 § 2 MTV Papier, Pappe und Kunststoffe<br />

5 Vgl. Inhalte MTV Papier Pappe Kunststoff<br />

6 Bei diesem Vertrag wurde die Neuregelung des Altersteilzeitgesetzes noch nicht berücksichtigt.<br />

Aus diesem Grund wird <strong>in</strong> diesem Fall auch nicht näher darauf e<strong>in</strong>gegangen.<br />

7 Vgl. § 3 Tarifvertrag Altersteilzeit zwischen RTL und ver.di Berl<strong>in</strong> 2002<br />

8 Vgl. TV ATZ § 5<br />

9 Vgl. Inhalte Verhandlungsprotokoll – Übergangstarifvertrag für Film- und Fernsehschaffende<br />

10 Vgl. Inhalte Verhandlungsprotokoll<br />

11 Vgl. ver.di / connex: Tarifbewegung Info, Berl<strong>in</strong> 2005<br />

12 Vgl. Inhalte Tarifvertrag Beschäftigungsbündnis Deutsche Telekom AG »Arbeitszeitverkürzung«<br />

13 Vgl. Frankfurter Rundschau, 22.4.2000, S. 6<br />

14 Thurau-Vetter, Krist<strong>in</strong>a: Lebensarbeitszeitgestaltung. Diskussionsbeiträge zur Tarifarbeit im Betrieb.<br />

Grüne Reihe, Frankfurt am Ma<strong>in</strong> 2005, S. 17<br />

15 Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft: Tarifpolitische Grundsatzabteilung:<br />

Grundsätze Stand März 2006, S. 12 / 13<br />

16 ver.di: Grundsätze, S. 17<br />

17 ver.di: Grundsätze, S. 18<br />

18 Vgl. Inhalte Bsirske, Frank / Mönig-Raane, Margret / Sterkel, Gabriele / Wiedemuth, Jörg (Hrsg.):<br />

Es ist Zeit. Das Logbuch für die ver.di Arbeitszeit<strong>in</strong>itiative, Hamburg 2004<br />

19 ver.di: Grundsätze, S. 54<br />

20 Vgl. Inhalte Betriebsvere<strong>in</strong>barung zur Regelung der Arbeitszeiten<br />

21 Vgl. BV AZ<br />

22 Vgl. Inhalte Flyer: Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich E<strong>in</strong>zelhandel: Wochen ohne Ende, S.2<br />

23 Vgl. ver.di: Wochen ohne Ende, S. 3<br />

24 Vgl. ebd., S. 3<br />

25 Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich E<strong>in</strong>zelhandel: Allianz für den freien Sonntag gegründet, S.3,<br />

www.e<strong>in</strong>zelhandel.verdi.de / ladenschluss / allianz_fuer_den_freien_sonntag, Zugriff 11.01.2007<br />

26 Vgl. Inhalte Bsirske, F. / Mönig-Raane, M. / Sterkel, Gabriele / Wiedemuth, J. (Hrsg.): Zeit<br />

27 Boul<strong>in</strong>, Jean-Yves / Hoffmann, Re<strong>in</strong>er: Lebensarbeitszeit. Konzeptualisierung von Arbeitszeit über die gesamte<br />

Erwerbsbiografi e, <strong>in</strong>: Boul<strong>in</strong>, Jean-Yves / Hoffmann, Re<strong>in</strong>er (Hrsg.): Neue Wege <strong>in</strong> der Arbeitszeitpolitik, Münster<br />

2001, S. 10<br />

28 Vgl. Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste, Wohlfahrt und Kirchen<br />

(Hrsg.): Für den Fall der Fälle. E<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Rechtshilfe für e<strong>in</strong> klares Ne<strong>in</strong> zu Überstunden, Berl<strong>in</strong> 2003, S. 3<br />

29 Vgl. ver.di: Für den Fall, S.3<br />

30 Vgl. Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich Medien, Kunst und Industrie: Arbeitszeitkonten.<br />

Planungsänderungen durch kurzfristige An- und Absage von Arbeitszeit. E<strong>in</strong>e Handlungsanleitung, 1. Aufl age,<br />

Berl<strong>in</strong> 2006, S. 6<br />

31 Vgl. ver.di: Arbeitszeitkonten, S. 5


32 ebd., S. 9<br />

33 Vgl. ver.di: Arbeitszeitkonten, S. 12<br />

34 Vgl. ebd., S. 18<br />

35 Vgl. ver.di: Arbeitszeitkonten, S. 19<br />

36 Vgl. ebd., S. 19<br />

37 Vgl. ebd., S. 19<br />

38 Vgl. ebd., S. 24<br />

39 Vgl. ebd., S. 27<br />

40 Vgl. Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich Großhandel:<br />

Text-Module für Betriebsversammlungen, Berl<strong>in</strong> 2004, S.<br />

41 Vgl. Inhalte Manteltarifvertrag für die Journalisten und Journalist<strong>in</strong>nen (Wort / Bild)<br />

der The Associated Press GmbH<br />

42 Vgl. Mantelvere<strong>in</strong>barungen Unternehmens-Tarifvertrag der UNISYS Deutschland GmbH , S. 43<br />

43 Vgl. Mantelvere<strong>in</strong>barungen, S. 45<br />

44 Vgl. Inhalte Tarifvertrag »Qualifi zierung« IBM 2004<br />

45 Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Tarifpolitische Grundsatzabteilung:<br />

Arbeitshilfe zur tarifpolitischen Gestaltung der berufl ichen Weiterbildung, Berl<strong>in</strong> 2007, S. 7<br />

46 Vgl. Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Wirtschaftspolitik:<br />

In unsere Zukunft <strong>in</strong>vestieren. Für Arbeit, Bildung, Umwelt und e<strong>in</strong> besseres Leben, Berl<strong>in</strong> 2006, S. 6<br />

47 Vgl. ver.di: Zukunft, S. 6<br />

48 Vgl. ebd., S. 6<br />

49 Vgl. ebd., S. 7<br />

50 Vgl. ver.di: Zukunft, S. 7<br />

51 Vgl. ebd., S. 7<br />

52 Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste, Wohlfahrt, Kirchen / Fachbereich<br />

Geme<strong>in</strong>den, Fachgruppe Sozial-, K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe: Bildung <strong>in</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätten, Berl<strong>in</strong>, S. 38<br />

53 Vgl. Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft: Fachbereich Gesundheit, Soziale <strong>Die</strong>nste, Wohlfahrt, Kirchen / Geme<strong>in</strong>den,<br />

Fachgruppe Sozial-, K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe: Macht Knäckebrot schwedische K<strong>in</strong>der klüger, Berl<strong>in</strong> 2004, S. 5<br />

54 Vgl. ver.di: Knäckebrot., S. 8<br />

55 Geme<strong>in</strong>same Erklärung BDA und DGB zu Ganztagsangeboten,<br />

www.sozialearbeit.verdi.de / themen / ganztagsschule, Zugriff 16.01.2007<br />

56 Vgl. Wissenschaftlicher Beraterkreis der Gewerkschaften <strong>IG</strong> Metall und ver.di:<br />

Bildung ist ke<strong>in</strong>e Ware. Wie wir morgen arbeiten, leben und lernen wollen. E<strong>in</strong>e Streitschrift zur berufl ichen<br />

Bildung, Berl<strong>in</strong> / Frankfurt a. M. 2006, S. 12<br />

57 Vgl. Inhalte www.netzwerk-weiterbildung.<strong>in</strong>fo<br />

58 Vgl. Inhalte Flyer: Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Perspektive Plus: Berufswahl mit Durchblick, Berl<strong>in</strong><br />

59 Vgl. Cremers, Michael: Neue Wege für Jungs. E<strong>in</strong> geschlechtsbezogener Blick auf die<br />

Situation von Jungen im Übergang Schule-Beruf, Berl<strong>in</strong> 2006, S. 7<br />

60 Vgl. Cremers, M.: Neue Wege, S. 8<br />

61 ebd., S.7<br />

62 Vgl. Cremers, M.: Neue Wege S. 9<br />

63 ebd., S. 9<br />

64 Vgl. Cremers, M.: Neue Wege, S. 12<br />

65 Vgl. Inhalte Manteltarifvertrag der deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken 2004<br />

66 Vgl. Inhalte Anlage zum TKT – Technikerkrankenkasse – Förderung der besseren<br />

Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf 2004<br />

67 Vgl. Tarifvertrag Vere<strong>in</strong>barkeit Beruf und Familie – IBM 2001<br />

68 Vgl. §1 Anlage Tarifvertrag über Telearbeit bei der T-Systems Bus<strong>in</strong>ess Services GmbH 2004<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

FUSSNOTEN<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

197<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

FUSSNOTEN<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

198<br />

69 Vgl. TV TA, S. 7<br />

70 Vgl. Konzept K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

71 Vgl. Inhalte Betriebsvere<strong>in</strong>barung zur »Chancengleichheit von Frauen und Männern«<br />

72 Vgl. Inhalte Betriebsvere<strong>in</strong>barung Familienzeit<br />

73 Vgl. Gesamtbetriebsvere<strong>in</strong>barung zur besseren Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf<br />

74 Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Frauen und Gleichstellungspolitik: Im Blick, Ausgabe Nr. 13, Juli 2006<br />

75 Vgl. Inhalte FuG: Im Blick<br />

76 Vgl. Inhalte FuG: Im Blick<br />

77 Vgl. Carsten, Maria E. / Baier, Florian / Meyer, Christ<strong>in</strong>e / Hetzer, Silke:<br />

Sozialraumorientierung <strong>in</strong> Politik, Planung und Praxis Sozialer Arbeit <strong>in</strong> der K<strong>in</strong>der- und Jugendhilfe, Berl<strong>in</strong>, S. 8<br />

78 Vgl. Carsten, M. / Baier, F. / Meyer,C. / Hetzer,S.: Sozialraumorientierung, S. 22<br />

79 Vgl. ebd., S. 28<br />

80 Vgl. ebd., S. 26<br />

81 Vgl. ebd., S. 50 / 51<br />

82 Vgl. ebd., S. 51<br />

83 Vgl. ebd., S. 49<br />

84 Vgl. ebd., S. 50<br />

85 Vgl. ebd., S. 5<br />

86 Vgl. ver.di: Zukunfts<strong>in</strong>vestitionen, S. 4<br />

87 Vgl. ebd., S. 4<br />

88 Vgl. ebd., S. 4<br />

89 Vgl. ebd., S. 4<br />

90 Vgl. ebd., S. 4<br />

91 Vgl. ebd., S. 5<br />

92 Vgl. ver.di: Zukunfts<strong>in</strong>vestitionen, S. 5<br />

93 Vgl. ebd., S. 5<br />

94 Vgl. ebd., S. 5<br />

95 Vgl. Eurelectric / Epsu / Emcef (Hrsg.): Draft toolkit. Equality and Diversity <strong>in</strong> the electric <strong>in</strong>dustry, 2006, S. 6<br />

96 Vgl. Morgenstern, Vera: Zeitfragen s<strong>in</strong>d Streitfragen – e<strong>in</strong> gewerkschaftliches Handlungsfeld, <strong>in</strong>: Mönig-Raane,<br />

Margret: Zeitfragen s<strong>in</strong>d Streitfragen. E<strong>in</strong> zeitpolitisches Projekt setzt Zeichen für die Praxis, Hamburg 2005, S.<br />

97 Vgl. Gerstl, Heidemarie / Werner, Heike: Das vernetzte Teilprojekt Friedrichsha<strong>in</strong> / Kreuzberg <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, <strong>in</strong>:<br />

Mönig-Raane, Margret: Zeitfragen s<strong>in</strong>d Streitfragen. E<strong>in</strong> zeitpolitisches Projekt setzt Zeichen für die Praxis,<br />

Hamburg 2005, S.20<br />

98 Vgl. Gerstl, H. / Werner, H.: Teilprojekt, S. 24<br />

99 Vgl. ebd., S. 24<br />

100 Vgl. ebd., S. 25<br />

101 Vgl. ebd., S. 25<br />

102 Vgl. ebd., S. 25<br />

103 Vgl. Inhalte www.lokale-buendnisse-fuer-familie.de<br />

104 Vgl. Pfahl, Svenja / Reuyß, Stefan: Zwischen Meet<strong>in</strong>g und Masern. Bildungsmaterialien, Berl<strong>in</strong> 2006, S. 11ff<br />

105 Vgl. Reuyß, Stefan: Zwischen Meet<strong>in</strong>g und Masern.<br />

Vere<strong>in</strong>barkeit von Beruf und Familie – e<strong>in</strong> Thema auch für Männer, Berl<strong>in</strong> 2004, S. 8<br />

106 Vgl. Pfahl, Svenja / Reuyß, Stefan: Bildungsmaterialien, S. 5<br />

107 Vgl. Pfahl, Svenja / Reuyß, Stefan: Bildungsmaterialien, S. 66<br />

108 Vgl. Behnke, Cornelia / Döge, Peter: Betriebs- und Personalräte als Akteure familienbewusster Personalpolitik.<br />

Handlungsmuster von Personalvertretungen <strong>in</strong> Unternehmen und Organisationen mit dem Audit berufundfamilie.<br />

Endbericht, Berl<strong>in</strong> 2006, S. 38 / 39


109 Vgl. Behnke, C. / Döge, P.: Betriebs- und Personalräte, S. 38 / 39<br />

110 Vgl. Dettl<strong>in</strong>g, Warnfried: <strong>Balance</strong> als strategisches Handlungsfeld für die Gewerkschaften,<br />

Arbeitspapier Nr. 90, Düsseldorf 2004<br />

111 Vgl. Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich Bildung, Wissenschaft, Forschung (Hrsg.):<br />

biwifo report, 06 / 2004, S. 4<br />

112 Vgl. ver.di: biwifo report, S. 4<br />

113 Vgl. biwifo report, S. 3<br />

114 Vgl. Inhalte biwifo.verdi.de<br />

115 Vgl. Inhalte Tarifvertragsentwurf »Gesundheitsschutz im Bankgewerbe«2006<br />

116 Vgl. Inhalte TV GS<br />

117 Vgl. ebd.<br />

118 Vgl. Inhalte TV GS<br />

119 Vgl. Inhalte Homepage www.nds-bremen.verdi.de<br />

120 Vgl. Inhalte Homepage<br />

121 Vgl. Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft: Tarifpolitische Grundsatzabteilung: Grundsatzpositionen zur tarifl ichen<br />

Regelung von Leistungsdifferenzierung. Diskussionspapier des ver.di-Bundestarifausschusses, Berl<strong>in</strong> 2004, S. 14<br />

122 ver.di: Grundsatzpositionen, S.14<br />

123 ver.di: Grundsätze, S. 64<br />

124 ver.di: Grundsätze, S. 64<br />

125 ver.di: Grundsätze, S. 64<br />

126 Vgl. ebd., S. 65<br />

127 Vgl. Inhalte Betriebsvere<strong>in</strong>barung »psychische Gefährdungsbeurteilung«<br />

128 Vgl. ver.di (Hrsg.): Wegweiser Gesundheitsreform. Serviceheft von ver.di und dem DGB zum<br />

GKV-Modernisierungsgesetz, Berl<strong>in</strong> 2004, S. 4<br />

129 Vgl. ver.di: Wegweiser, S. 7<br />

130 Vgl. ebd., S. 8<br />

131 S. 9<br />

132 Vgl. S. 4<br />

133 Vgl. S. 5<br />

134 Beschluss Gewerkschaftsrat am 04 / 05 März 2004 <strong>in</strong> Würzburg,<br />

http:gesundheitspolitik.verdi.de / fi nanzierung / buergerversicherung / data / gr-beschluss<br />

135 Beschluss März<br />

136 Vgl. Deutscher Gewerkschaftsbund: DGB-Index Gute Arbeit, Berl<strong>in</strong> 2006<br />

137 Vgl. DGB: Index, S. 1<br />

138 Vgl. ebd. S. 1<br />

139 Vgl. Inhalte http: / / fi di.hamburg.verdi.de / faire_arbeit<br />

140 Vgl. ebd.<br />

141 Vgl. Kühnle<strong>in</strong>, Gertrud / Wohlfahrt, Norbert: Soziale Arbeit zum Niedriglohn?<br />

Anmerkungen zur aktuellen Entwicklung der Arbeits- und Beschäftigungsbed<strong>in</strong>gungen im Sozialsektor, S. 6<br />

142 Vgl. Kühnle<strong>in</strong>, G. / Wohlfahrt, N.: Soziale Arbeit, S. 6<br />

143 Vgl. ebd., S. 13<br />

144 Vgl. ebd., S. 14<br />

145 Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Soziale Arbeit ist mehr wert: Handreichung für Aktionen,<br />

soziale-arbeit-ist-mehr-wert.verdi.de / materialien_1 / leitfaden_aktionen / data / leitfaden_aktionen.pdf<br />

146 Vgl. Inhalte www.ich-b<strong>in</strong>-mehr-wert.com<br />

147 Vgl. ebd.<br />

148 Vgl. Flyer Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich E<strong>in</strong>zelhandel: Für Beschäftigte bei Schlecker, Lidl und Aldi<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

FUSSNOTEN<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

199<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG


I ARBEITSZEIT<br />

IV ARBEITSQUALITÄT III VEREINBARKEIT II ENTWICKLUNGSCHANCEN<br />

V EXISTENZSICHERUNG<br />

PROJEKTE BETRIEBSEREINBARUNGEN TARIFVEREINBARUNGEN<br />

III<br />

VEREINBARKEIT<br />

FUSSNOTEN<br />

VON ALLEN<br />

LEBENSBEREICHEN:<br />

KINDERBETREUUNG<br />

ÖFFNUNGSZEITEN<br />

EHRENAMT<br />

POLITISCHES ENGAGEMENT<br />

FREIZEITAKTIVITÄT<br />

200<br />

149 Vgl. ver.di: Unternehmens<strong>in</strong>formation Schlecker, S. 6<br />

150 Vgl. ver.di: Unternehmens<strong>in</strong>formation Schlecker, S. 8<br />

151 Vgl. ebd., S. 20<br />

152 Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft: Arbeit im Handel gesünder machen. Tipps zum Arbeits- und Gesundheitsschutz<br />

für Beschäftigte und Betriebsräte im E<strong>in</strong>zel- und Großhandel, Berl<strong>in</strong> 2003, S. 30<br />

153 ver.di: Arbeit im Handel, S. 6<br />

154 ver.di: Arbeit im Handel, S. 24<br />

155 Vgl. ver.di: Arbeit im Handel, S. 12 / 13<br />

156 Vgl. ebd., S. 14 / 15<br />

157 Vgl. ver.di Bundesverwaltung Fachbereich Geme<strong>in</strong>den (Hrsg.): Personalentwicklung <strong>in</strong> Kommunen.<br />

Leitfaden und Empfehlungen für die betriebliche Praxis, Berl<strong>in</strong> 2006, S.43 ebd., S. 43<br />

158 Vgl. ver.di: Personalentwicklung, S. 79 / 80<br />

159 Vgl. ebd., S. 16<br />

160 Vgl. ebd., S. 16<br />

161 Vgl. Wiechmann, Elke: Rolle und Aufgaben von Personalräten <strong>in</strong> kommunalen PE-Prozessen. Chancen und<br />

Grenzen der Beteiligung, <strong>in</strong>: Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich Geme<strong>in</strong>den (Hrsg.):<br />

Personalentwicklung <strong>in</strong> Kommunen. Leitfaden und Empfehlungen für die betriebliche Praxis, Berl<strong>in</strong> 2006, S. 78<br />

162 Abel, Roland / Bellmann, Ralf: Handlungsleitfaden. Personalratsarbeit mit der Beteiligungsstrategiekarte,<br />

Bochum 2004, S. 5<br />

163 Vgl. ebd., S. 6<br />

164 http: / / verwaltungsreform.verdi.de / das_projekt_personalratsarbeit_der_zukunft / forum_personalratsarbeit<br />

165 Vgl. ebd.<br />

166 Vgl. Inhalte www.br-aktiv.verdi.de<br />

167 Vgl. Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich Bildung, Wissenschaft und Forschung:<br />

Weiterbildung aktuell, Ausgabe 01 / 2007, S.1<br />

168 Vgl. ver.di: Weiterbildung, S. 5<br />

169 §1Tarifvertrag Altersversorgung für Redakteure <strong>in</strong> Tageszeitungen und Zeitschriften<br />

sowie Nachrichtenagenturen 2005<br />

170 Vere<strong>in</strong>te <strong>Die</strong>nstleistungsgewerkschaft, Fachbereich Medien, Druck und Papier: Zukunftsfonds.<br />

Wegweiser für Arbeitgeber zum Zukunftsfonds Medien, Druck und Papier, Berl<strong>in</strong> 2002, Kapitel 6<br />

171 Vgl. ver.di Zukunftsfonds, Kapitel 6<br />

172 Vgl. ver.di: Grundsätze, S.22<br />

173 Vgl. ebd., S. 22<br />

174 Vgl. ebd., S. 23<br />

175 ver.di: Grundsätze, S. 26 / 27<br />

176 Vgl. ebd., S. 22<br />

177 Vgl. Sterkel, Gabriele: Frauen würden vom M<strong>in</strong>destlohn profi tieren (Interview), <strong>in</strong>: Zweiwochendienst.<br />

Frauen und Politik, 27. April 2007, 21. Jg., S. 13<br />

178 Vgl. Sterkel, G.: Frauen, S. 14<br />

179 Vgl. Inhalte www.m<strong>in</strong>destlohn.verdi.de<br />

180 Vgl. ebd.<br />

181 Vgl. Inhalte Homepage freie.verdi.de


ISBN: 978-3-932349-24-9

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