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Diakonie Zeitung - Diakonisches Werk - Diakonie Dresden

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„Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht,<br />

würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.“<br />

Rumänienhilfe der <strong>Diakonie</strong> - Stadtmission <strong>Dresden</strong><br />

Ganz nach den Worten Martin Luthers<br />

wurden Anfang Mai wieder 10 Apfelbäume<br />

an verschiedenen Stellen des<br />

Dorfes gepflanzt. Wie schon damals<br />

der Satz von Luther selbst, so sind die<br />

Worte Luthers auch 2010 wie ein Zeichen<br />

der Hoffnung und des Vertrauens<br />

auf eine positive Entwicklung der<br />

Arbeit in Stein / Dacia.<br />

Ein ganz anderes Zeichen der Hoffnung<br />

ist das neu reparierte Hausdach<br />

einer allein stehenden älteren Frau,<br />

welches in der zweiten Maiwoche<br />

durch die Unterstützung der Stadtmission<br />

<strong>Dresden</strong>, des rumänischen Vereins Copiii<br />

Europei (www.copiii-europei.org) sowie<br />

von Mitarbeitern des Internationalen Bauordens<br />

e. V. aus den Niederlanden, der<br />

Schweiz und Deutschland instand gesetzt<br />

werden konnte.<br />

Die Frau wird durch das Projekt für Menschen<br />

mit Behinderung „Gemeinsam Würdevoll<br />

Leben“ betreut und so ist jetzt ihr<br />

Zuhause, welches aus zwei kleinen Zimmern<br />

besteht, vor dem weiteren Verfall gesichert.<br />

Die Arbeiten und der Einsatz 2010 in Stein /<br />

Dacia beruhen ebenfalls auf einer Vision<br />

Dachdeckerarbeiten in Stein / Dacia<br />

ganz nach Luthers Geschmack und seiner<br />

Hoffnung. So trafen sich verschiedene Vereine<br />

und Organisationen im Februar im Haus<br />

der Kreuzkirche zu einer „Zukunftswerkstatt“<br />

für die Arbeit in Stein / Dacia, um zusammen<br />

Ideen und Visionen zu entwickeln, wie man<br />

gemeinsam den ständigen Veränderungen<br />

in Rumänien sowie den steigenden Kosten<br />

dieser diakonischen missionarischen Arbeit<br />

gerecht werden kann. Eines der Ergebnisse<br />

ist der neue Hänger, welcher zum Beispiel<br />

den Transport von dringend benötigten<br />

Gütern sichert. An dieser Stelle recht herzlichen<br />

Dank den Kolleginnen und Kollegen<br />

von INTHIS, die uns beim Beladen des<br />

ersten Transportes halfen.<br />

Frank Roth<br />

„Arbeit ist das halbe Leben“ – unter diesem Motto stand die 5-Jahresfeier der Kontaktstelle für erwerbslose Menschen<br />

Was verbirgt sich hinter „Treff Emil“,<br />

„Treff Friedrich“ und „Café Haha“?<br />

Bei der <strong>Diakonie</strong> - Stadtmission <strong>Dresden</strong> gibt es seit fünf Jahren eine Kontaktstelle<br />

für erwerbslose Menschen mit mehreren Standorten<br />

Inzwischen ist Frau X. für uns Mitarbeiterinnen<br />

der Kontaktstelle schon längst eine „alte<br />

Bekannte“, denn seit 3 1/2 Jahren besucht sie<br />

einen der Treffs der Stadtmission. Von dieser<br />

Einrichtung hatte sie aus einem Flyer erfahren,<br />

auf den sie bei einem ihrer zahlreichen Besuche<br />

bei der ARGE aufmerksam geworden war.<br />

Seit acht Jahren ist sie arbeitslos, lebt mit ihren<br />

beiden Kindern (7 u. 10 Jahre) in einer unsanierten<br />

Plattenbauwohnung. Diese verließ sie<br />

dann nur noch, um einzukaufen oder manche<br />

Termine bei der ARGE wahrzunehmen. Obwohl<br />

sie sich gesundheitlich immer schlechter fühlte,<br />

suchte sie keinen Arzt auf, denn das kostete ja<br />

gleich 10 Euro Praxisgebühr. Dieses Geld aber<br />

brauchte sie für ihre beiden Kinder.<br />

Der Flyer erschien ihr zunächst wie ein „rettender<br />

Strohhalm“, doch dann stellten sich Zweifel<br />

ein. So dauerte es noch mehrere Wochen bis<br />

sie beim Treff ankam. Beim ersten Mal schaffte<br />

Kontaktstelle für erwerbslose Menschen<br />

- eine psychosoziale Betreuung als Angebot an langzeitarbeitslose Menschen<br />

- gefördert vom Sozialamt der Stadt <strong>Dresden</strong><br />

- mit thematisch unterschiedlichen Gruppen- und Einzelangeboten<br />

- Träger: <strong>Diakonisches</strong> <strong>Werk</strong> - Stadtmission <strong>Dresden</strong> e. V.<br />

Standorte:<br />

Treff Emil: Löbtau - Nord; Emil-Ueberall-Str. 6, Hintereingang 1. Etage<br />

jeden Montag 9:00 Uhr Frühstückstreff;<br />

anschließend ab 10:30 Uhr thematische Veranstaltung<br />

jeden Dienstag 17:00 Uhr Offener Bürgertreff mit Abendimbiss;<br />

ab 17:30 Uhr thematische Veranstaltung<br />

Treff Friedrich: im Kinder- u. Jugendtreff der Mobilen Arbeit in Friedrichstadt;<br />

Adlergasse 2 (nahe der Domäne/Bahnhof Mitte)<br />

jeden Mittwoch 9:00 Uhr Frühstückstreff;<br />

anschließend ab10:30 Uhr thematische Veranstaltung<br />

Café Haha: Hechtviertel, Fichtenstraße 2<br />

(Eingang Gartentor, neben St.-Pauli Kirchruine)<br />

jeden Donnerstag 9:00 Uhr Frühstückstreff;<br />

anschließend ab 10:30 Uhr thematische Veranstaltung<br />

Sprechzeiten an allen Standorten nur nach vorheriger Vereinbarung!<br />

Kontakt:<br />

Telefon: 0351/206 60 20; 0174/829 50 24 (Fr. Winkler);<br />

0151/150 068 13 (Fr. Prudlo)<br />

E-Mail: betreuungsprojekt@diakonie-dresden.de<br />

sie es bis vor die Haustür; beim zweiten<br />

Mal bis zu der Straße, auf dem sich der<br />

Treff befand. Als sie dann beim dritten<br />

Mal suchend im Hausflur stand, wurde<br />

sie von einer Frau, die den Treff regelmäßig<br />

besucht, freundlich angesprochen<br />

und in die Gruppe mitgenommen. Hier<br />

saßen alle beim Frühstück; es wurden<br />

Befindlichkeiten und Erfahrungen ausgetauscht,<br />

Neuigkeiten mitgeteilt, gemeinsam<br />

gelacht, gegenseitig Hilfe und<br />

Unterstützung angeboten. Anschließend<br />

gab es noch eine Vorstellungsrunde,<br />

damit sich die „Neue“ ein Bild von den<br />

Gruppenmitgliedern machen konnte und<br />

umgekehrt. Dem Frühstück schloss sich<br />

ein Streifzug durch das Stadtviertel an.<br />

Das war für Frau X. sehr interessant,<br />

vieles war ihr nicht bekannt bzw. hatte sie<br />

überhaupt noch nicht wahrgenommen.<br />

Bei dieser Begegnung hatte sich Frau X.<br />

sehr wohlgefühlt. Sie hatte festgestellt,<br />

dass die Anderen mit ähnlichen Problemen<br />

wie sie belastet waren, aber die<br />

Menschen hier trotz ihrer Arbeitslosigkeit<br />

geachtet wurden. Sie vereinbarte mit<br />

einer Mitarbeiterin einen Termin, um weitere<br />

Anliegen in einem Einzelgespräch<br />

anzusprechen. Fast regelmäßig besucht<br />

sie seitdem den Treff. Im Laufe der Zeit<br />

brachte auch sie sich mit ihren Fähigkeiten<br />

in der Gruppe ein und bereitet seit<br />

einem Jahr als Ehrenamtliche verlässlich<br />

und schmackhaft das Frühstück zu.<br />

Ähnliche Lebensentwürfe führen die<br />

Besucher in unsere Treffs. Hier gibt es<br />

Raum sich auszutauschen, Neues auszuprobieren,<br />

Talente zu entdecken und<br />

somit alte „Tretmühlen“ zu verlassen.<br />

Das hilft stabiler und selbstbewusster die<br />

Arbeitssuche in Angriff zu nehmen.<br />

Brigitta Prudlo<br />

1. Ausgabe Juni 2010 18<br />

19<br />

1. Ausgabe Juni 2010<br />

Treff Emil<br />

Treff Friedrich<br />

Café Haha

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