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MERETRIX<br />

<strong>SCHICHTWECHSEL</strong> <strong>01</strong>


Schichtwechsel <strong>01</strong><br />

Gruppe von zur Zeit 9 Künstlern, die sich neben ihrer persönlichen künstlerischen Arbeit zur gemeinsamen Auseinan<strong>de</strong>rsetzung<br />

mit Formen <strong>de</strong>r Kunst in <strong>de</strong>r Künstlergruppe Schichtwechsel <strong>01</strong> verbun<strong>de</strong>n haben.<br />

Dem Wunsch gemeinsam zu arbeiten und uns gegenseitig in unserer künstlerischen Entwicklung zu för<strong>de</strong>rn, folgte im<br />

Jahr 20<strong>01</strong> <strong>de</strong>r Zusammenschluß zur Künstlergruppe Schichtwechsel o1. Wesensmerkmal <strong>de</strong>r Gruppe ist , daß wir in<br />

unterschiedlichen künstlerischen Gebieten beheimatet sind, u.a. auf <strong>de</strong>m Feld <strong>de</strong>r Malerei, <strong>de</strong>r Bildhauerei, <strong>de</strong>r Musik<br />

und <strong>de</strong>r Schriftstellerei.<br />

Als Künstlergruppe stehen wir miteinan<strong>de</strong>r im Austausch und arbeiten gemeinsam zu bestimmten Anlässen und Themen.<br />

Gera<strong>de</strong> die Heterogenität <strong>de</strong>r Gruppe, mit <strong>de</strong>n vielfältigen Arbeitsansätzen und Potentialen <strong>de</strong>r einzelnen Künstler,<br />

bereichert von Zeit zu Zeit das individuelle Feld <strong>de</strong>s Einzelnen.<br />

Wir unterschei<strong>de</strong>n uns nicht nur in unserer künstlerischen Ausdrucksweise, son<strong>de</strong>rn auch in unseren Wert- und<br />

Lebensvorstellungen. Es sind nicht zuletzt die Konfrontationen, die uns zu einer intensiven Auseinan<strong>de</strong>rsetzung mit <strong>de</strong>r<br />

eigenen künstlerischen Position veranlassen.<br />

Das Ausstellungsprojekt Meretrix beinhaltete für je<strong>de</strong>n von uns, das bisher bekannte künstlerische Terrain zu verlassen<br />

und sich auf neue Ausdrucksformen einlassen zu können. Die Erfahrungen, die je<strong>de</strong>r von uns aufgrund seiner<br />

eigenständigen künstlerischen Tätigkeit mit bestimmten Materialien und Techniken hat, waren wie Bausteine welche<br />

die künstlerische Umsetzung <strong>de</strong>s Themas gewährleisteten. Die Herausfor<strong>de</strong>rung lag hierbei darin, <strong>de</strong>n individuellen<br />

Gestaltungswillen zugunsten <strong>de</strong>r Konzentration auf eine I<strong>de</strong>e zu hinterfragen und gegebenenfalls zurückzunehmen.<br />

Der KG Schichtwechsel <strong>01</strong> gehören folgen<strong>de</strong> KünstlerInnen an:<br />

Astrid Goldhardt, Doris Granz, Simone Heller, Alexan<strong>de</strong>r Keuk, Maja Linke, Uli Mengel, Anette Quentin-Stoll, Esther<br />

Timmermann und Anke Zeißig.<br />

1 I 2


MERETRIX<br />

Ent<strong>de</strong>ckung heißt vorwärts gehen, <strong>de</strong>n Mut zum Abenteuer ausspielen, Grenzen überschreiten, neue (geistige)<br />

Räume eröffnen.<br />

Nur durch die Offenheit für das Neue wer<strong>de</strong>n Menschen zu Ent<strong>de</strong>ckern. Sie treten hervor aus <strong>de</strong>m Reich <strong>de</strong>r<br />

gewohnten Zustän<strong>de</strong>, eröffnen auf ihrer Suche neue Reiche. Sie erreichen bislang nicht vermutete Terrains. Visionen<br />

wer<strong>de</strong>n zur Wirklichkeit. Dem Ent<strong>de</strong>cker gelingt es eine Erweiterung von Wirklichkeit aufzuspüren. Zunächst herrscht<br />

verbreitet Verwun<strong>de</strong>rung über das Neue, eine Ent<strong>de</strong>ckung ist faszinierend. Je mehr man sich in dieses neue Reich<br />

hineinbegibt <strong>de</strong>sto mehr Bezugspunkte zur bisher gelebten Wirklichkeit ergeben sich. Die Erweiterung <strong>de</strong>s bisher<br />

gekannten Existenzrahmens. Plötzlich ist nichts mehr wie vorher, neue Möglichkeiten bil<strong>de</strong>n sich ab und mit ihnen<br />

wer<strong>de</strong>n neue Hoffnungen aufgebaut. Die Realisierung <strong>de</strong>r Möglichkeiten erfor<strong>de</strong>rt planmäßiges Vorgehen.<br />

Ein bisher unbekannter Planet wird ent<strong>de</strong>ckt. Das Bewusstsein wird um diese Ent<strong>de</strong>ckung erweitert. Zunächst<br />

fasziniert, beginnt man schon bald Mutmaßungen über diesen Planeten anzustellen: wie weit ist <strong>de</strong>r Planet von<br />

unserem Heimatplanet entfernt, welche klimatischen Bedingungen herrschen auf diesem Planeten, existiert dort<br />

bereits Leben? Mit <strong>de</strong>n notwendigen technischen Mitteln wer<strong>de</strong>n all diese Fragen beantwortet. Der Gedankenraum<br />

<strong>de</strong>r Ent<strong>de</strong>cker erweitert sich um die Frage, ob es jemals möglich sein wird diesen Planeten zu betreten?<br />

Die Antwort darauf ist <strong>de</strong>r bemannte Flug zu diesem Planeten, das Setzen <strong>de</strong>s ersten Schrittes. „Ein kleiner Schritt<br />

für mich, ein großer Schritt für die Menschheit.“(Neil Armstrong)<br />

Ein Menschheitstraum wird wahr. Der Traum von <strong>de</strong>r Eroberung <strong>de</strong>s Weltraumes.<br />

Eroberung heißt, sich etwas zu eigen zu machen, zum Bestimmer zu wer<strong>de</strong>n darüber wer von <strong>de</strong>r Ent<strong>de</strong>ckung<br />

Gebrauch machen darf und wer nicht. Schon bald nach <strong>de</strong>m noch unsicherem ersten Schritt outet sich <strong>de</strong>r Eroberer,<br />

in<strong>de</strong>m er seine Macht durch die öffentliche Präsentation nationaler I<strong>de</strong>ntifikationssymbole gebär<strong>de</strong>t. Der Traum <strong>de</strong>r<br />

Menschheit reduziert sich mit <strong>de</strong>r Eroberung auf einen Raum in <strong>de</strong>m nationalpolitische Machtinteressen dominieren.


Die „Offenheit für das Neue“ wird abgelöst von <strong>de</strong>r Einteilung in bewährte Kategorien „Erster und Letzter“, „Sieger<br />

und Besiegte“, „Freund und Feind“. Der Traum einer Nation wird wahr.<br />

Die Medien transportieren diesen Traum. Der Beobachter vor <strong>de</strong>m Fernseher beginnt sich damit zu i<strong>de</strong>ntifizieren.<br />

Die Medien konstruieren <strong>de</strong>n Traum, <strong>de</strong>r nun Wirklichkeit ist. Der einzelne Beobachter vermag es nicht, die Ereignisse,<br />

die er audiovisuell vorgelegt bekommt nachzuprüfen. Er ist abhängig von <strong>de</strong>r Berichterstattung <strong>de</strong>r Medien, die er<br />

quasi als Vorstruktur für das eigene Erleben übernimmt. Die These „Nichts ist wirksam und wirklich, was nicht in<br />

<strong>de</strong>n Massenmedien konstruiert wird“ scheint gleichermaßen <strong>de</strong>ren Umkehrschluss zu implizieren „Alles ist wirksam<br />

und wirklich, was in <strong>de</strong>n Medien konstruiert wird“. Zu<strong>de</strong>m sei auf die selbstreferentielle Struktur aller Medien <strong>de</strong>r<br />

Kommunikation verwiesen. D.h. <strong>de</strong>r Beobachter wird davon überzeugt, dass das Ereignis wahr sein muss, schließlich<br />

wird es durch die vorgelegten Beweise versichert.<br />

Der emotional beteiligte Fernsehzuschauer glaubt an die Bil<strong>de</strong>r, die er am 20. und 21. Juli 1969 sieht. Gebannt<br />

folgt er <strong>de</strong>n ersten Schritten Neil Armstrongs über die hügelige Landschaft <strong>de</strong>s Mon<strong>de</strong>s, empfin<strong>de</strong>t ein Gefühl <strong>de</strong>s<br />

Triumphs als die Astronauten Armstrong und Aldrin die amerikanische Flagge in die Mondoberfläche rammen.<br />

Dem Beobachter wer<strong>de</strong>n nach Rückkehr <strong>de</strong>r Apollo-11-Crew weitere Beweise für die Mondlandung geboten. Die<br />

NASA präsentiert <strong>de</strong>r Öffentlichkeit Mondgestein („Seht die Steine an. Wir waren auf <strong>de</strong>m Mond“).<br />

Medien konstruieren Wirklichkeit, selbst ein fiktives Gebil<strong>de</strong> wird durch die Kommunikation <strong>de</strong>r Medien Wirklichkeit.<br />

Für <strong>de</strong>n Betrachter ist es im Moment <strong>de</strong>r emotionalen Beteiligung an einem Ereignis nicht von Be<strong>de</strong>utung ob ein<br />

Geschehnis real stattgefun<strong>de</strong>n hat, o<strong>de</strong>r ob es sich bei <strong>de</strong>m Gesehenen um Manipulation han<strong>de</strong>lt. Im Fall <strong>de</strong>r<br />

Diskussion um die Echtheit <strong>de</strong>r amerikanischen Mondlandung sind die Thesen von Vertretern <strong>de</strong>r Mondlandungslüge<br />

nicht mehr be<strong>de</strong>utsam für die von <strong>de</strong>n Medien aufgebaute Wirklichkeit:<br />

Die Amerikaner haben <strong>de</strong>n Weltraum erobert, Amerika ist die führen<strong>de</strong> Nation auf <strong>de</strong>m Gebiet <strong>de</strong>r Weltraumfahrt.<br />

Meretrix thematisiert die Wesenheit von Ent<strong>de</strong>ckung, Eroberung und Beobachtung. Ganz bewusst fin<strong>de</strong>t ein Rückgriff<br />

auf die Diskussion um die Mondlandung von Apollo 11 statt.<br />

Die neun Personen, die am Projekt Meretrix beteiligt sind konstruieren Wirklichkeit, in<strong>de</strong>m sie öffentlich behaupten,<br />

sie hätten einen Planeten ent<strong>de</strong>ckt, und untermauern diese Behauptung mit Beweisen. Das Filmdokument zeigt<br />

die Selbstinszenierung <strong>de</strong>r Beteiligten als Ent<strong>de</strong>cker und Eroberer. Die „Space-Opera“ dient als Beweis für<br />

Authentizität, ebenso wie die mitgebrachte rote Er<strong>de</strong>. Aufgeschüttet zu einem Hügel wird sie zur verehren<strong>de</strong>n<br />

Reliquie.<br />

Was <strong>de</strong>r Beobachter nicht weiß: <strong>de</strong>r Planet Meretrix, seine Ent<strong>de</strong>ckung und Eroberung sind das fiktive Konstrukt<br />

von neun ent<strong>de</strong>ckungshungrigen Abenteurern.<br />

Simone Heller<br />

3 I 4


Sehr verehrte Damen und Herren, ladies and gentlemen,<br />

fasten your seatbelts please,<br />

and now:<br />

Willkommen an Bord, auf <strong>de</strong>m Weg zu einer neuen Stun<strong>de</strong> Null!<br />

Next stop: MERETRIX<br />

Wir schreiben das Jahr 03. Ich weiß kaum, wo beginnen.<br />

Dies ist <strong>de</strong>r aufregendste Tag meines Lebens, abenteuerlichere wer<strong>de</strong>n folgen.<br />

So Gott will.<br />

Je<strong>de</strong>nfalls will ich.<br />

Ich bin Teil <strong>de</strong>r Vorhut, ausgewürfelt zu einem großen Schritt <strong>de</strong>r Menschheitsgeschichte teilzunehmen. Nein!<br />

Wir nehmen nicht nur Teil, wir sind <strong>de</strong>r Fuß <strong>de</strong>r geht. Der Wille <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m Fuß befiehlt zu gehen bleibt auf <strong>de</strong>m<br />

Planeten Er<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r alten Mutter, zurück.<br />

Ich erkenne mich kaum wie<strong>de</strong>r vor leuter Glücksgefühlen. Mein Herz wird pathetisch und rezitiert Gedichte:<br />

>> Mögen<br />

ins Veraltete zurück<br />

nur Sturmgehetzte,<br />

wirre Haare fliegen.<br />

Unser Erdball<br />

gibt zu Frohsinn<br />

nicht viel her.<br />

Freu<strong>de</strong><br />

muß <strong>de</strong>r Zukunft erst<br />

entrissen wer<strong>de</strong>n.<br />

Sterben<br />

ist in diesem Leben nicht gera<strong>de</strong> schwer.


14.August 03<br />

Liebes Tagebuch,<br />

es ist nun <strong>de</strong>r fünfte Tag an Bord. Ich mache mir Sorgen, <strong>de</strong>nn in mir<br />

herrscht Chaos zwischen Herz und Hirn. Ich verliere die Kontrolle<br />

über meine Gedanken und Gefühle. Selbst die progressive Muskelentspannung<br />

nach Jacobsen hilft nicht mehr. Und dabei habe ich alle<br />

Psychotests im Vorfeld <strong>de</strong>r Mission mit Bravour bestan<strong>de</strong>n ...<br />

Raus mit Dir!<br />

Du Krankheit<br />

in welchen meiner Windungen Du auch steckst.<br />

Raus raus raus!<br />

Zugegeben: es ist verdammt eng und ungemütlich in unserem<br />

Raumschiff, und seit Nächten habe ich nicht geschlafen ...<br />

Die Stimmung am Team ist am Bo<strong>de</strong>n, auch wenn es niemand zugeben<br />

mag. Irgen<strong>de</strong>twas Frem<strong>de</strong>s in mir bil<strong>de</strong>t ungefragt sinnlose bösartige<br />

Wörter; es ist eine Aneinan<strong>de</strong>rreihung dämonischer Fürze:<br />

Blö<strong>de</strong> Ban<strong>de</strong>nhun<strong>de</strong>, wir. Oh! Kin<strong>de</strong>rmöbelagiles Gebüsch, warm,<br />

schnoddrig und wutverschont uns umgebend würmelig!<br />

Atmet die Blume ...<br />

Bin ich geisteskrank? Was soll ich nur tun? Wie kann ich mich wie<strong>de</strong>r<br />

fin<strong>de</strong>n? Ich muss mich zusammenreißen! Ich muß aufpassen, dass<br />

das Team nichts merkt. Blö<strong>de</strong>s Team ...<br />

Irgendwer hat sich doch tatsächlich an meiner Astronautennahrung<br />

vergriffen und meine Lieblingssorten – Orange-Ananas und rote Johannisbeere<br />

ausgetrunken. Lediglich ein paar Tetrapacks Tomate<br />

sind übrig geblieben. Wo ich gera<strong>de</strong> diese Sorte nicht mag ...<br />

Mir scheint, irgendwer will mich fertigmachen ...<br />

O<strong>de</strong>r bil<strong>de</strong> ich mir das nur ein?<br />

Ich darf jetzt auf keinen Fall durchdrehen, ich muss stark sein. Vielleicht<br />

hilft mir mein guter alter Freund Baldrian aus <strong>de</strong>r Bordapotheke<br />

weiter. Wie sagte unser Psychocoach immer: >>Probleme sind<br />

die Quelle <strong>de</strong>s Erfolgs!


Mitteilung 15<br />

Die neuformierte Gruppe in Dres<strong>de</strong>n Schichtwechsel <strong>01</strong> präsentiert ihre „rote Beute“, die sie von ihrer<br />

neuesten Ent<strong>de</strong>ckungsreise heimgebracht hat: einen Haufen rote Er<strong>de</strong>, damit die Ent<strong>de</strong>ckung, Eroberung,<br />

ja Vereinnahmung <strong>de</strong>s roten Planeten unter Beweis gestellt wer<strong>de</strong>n kann. Selbstverständlich wird, als weiterer<br />

sinn-fester Beweis, auch das Eroberungsmanöver in Bild und Ton dokumentiert, das während <strong>de</strong>r gesamten<br />

Ausstellungsdauer zu besichtigen ist. Meretrix (lat. Hure) nennen die Künstlerinnen und Künstler (Astrid<br />

Goldhardt, Doris Granz, Simone Heller, Alexan<strong>de</strong>r Keuk, Maja Linke, Uli Mengel, Annette Quentin-Stoll,<br />

Esther Timmermann, Anke Zeißig) ihr zweites gemeinsames Projekt, das sich, wie ihr erstes, mit <strong>de</strong>m Rot<br />

auseinan<strong>de</strong>rsetzt (x(rot)=rotrot, Dres<strong>de</strong>n 20<strong>01</strong>). Im Zuge dieser Arbeit verlassen die Künstlerinnen und<br />

Künstler <strong>de</strong>r heterogenen Gruppe ihr jeweils gewohntes Terrain, „um sich experimentell auf ein künstlerisches<br />

Ziel einzulassen“.<br />

Ent<strong>de</strong>ckung als „Offenheit für das Neue“ mag auch eine Wendung vollziehen: die Inbesitznahme <strong>de</strong>s Neuen;<br />

die Um- und Besetzung <strong>de</strong>s Neuen nach eigenen Bedürfnissen, <strong>de</strong>ssen Ausbeutung. Die Begegnung mit<br />

einer willigen, sich allem fügen<strong>de</strong>n Hure erscheint als Höhepunkt und erwünschter Ausgang einer<br />

Abenteuergeschichte.<br />

Rot, das einen zur Tat verführt, und Rot in seiner bedrohlichen Gestalt. Menschen, die in das „neue<br />

Lebensterrain“ fort- und einschreiten, gefähr<strong>de</strong>n auch ihre eigene Integrität. Sie mögen vollziehen, was sie<br />

selbst in Frage stellen. Sie verhuren sich, in<strong>de</strong>m sie die Erfahrung <strong>de</strong>s Offenen zugleich in einen kurzsichtigen<br />

pragmatischen Rahmen zu bannen suchen, ja meist sich durch diesen erst leiten lassen.<br />

Die Eroberung <strong>de</strong>s roten Planeten ist vorgetäuscht. Solange jedoch das hergestellte Bild das Monopol über<br />

die Wahrheitsverkündigung ausübt, scheint das simulierte Mo<strong>de</strong>ll glaubwürdig, und die Fragwürdigkeit <strong>de</strong>ssen<br />

will die Installation in <strong>de</strong>n Mittelpunkt rücken.<br />

Niteen Gupte, Dres<strong>de</strong>n, <strong>01</strong>.08.2003<br />

11 I 12


Anhang<br />

MERETRIX<br />

30.08. - 10.10.2003<br />

GALERIE AM ALAUNPLATZ<br />

Bischofsweg 40, <strong>01</strong>099 Dres<strong>de</strong>n<br />

www.<strong>galerie</strong>-am-alaunplatz.<strong>de</strong><br />

Abbildungen:<br />

S. 4 I 5<br />

6 I 9 I 10 Vi<strong>de</strong>o-Stills, Meretrix,2003<br />

DVD 13 min 26 sec<br />

S. 8 Eröffnungsre<strong>de</strong> von Esther Timmermann<br />

S.11 Ausstellungseröffnung Meretrix,<br />

S.12 Detail Erdhügel und Wandzeichnung<br />

13 I 14


Konzept Simone Heller<br />

Layout Simone Heller<br />

Impressum<br />

Autoren Niteen Gupte, Galerist, S. 11<br />

Simone Heller, S. 1 - 3<br />

Esther Timmermann, S. 7 - 8<br />

Fotos/Stills Niteen Gupte, S. 8 I 11 I 12<br />

Anke Zeißig, S. 4 I 5 I 6 I 9 I 10

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