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tourismuskonzept grünhaus

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Tourismuskonzept Grünhaus Das Gelände Grünhaus<br />

und bewandert von Ausflüglern, welche sogar mit Ausflugsbussen in die Gegend gefahren wurden<br />

(BARTH 1994, S.69).<br />

An dem alten Verkehrsweg Finsterwalde – Grünhaus, der „Grünhauser Straße“ liegt östlich eine große<br />

Niederung. An dieser Stelle befand sich ehemals ein großer Teich, der Mahlens - Teich. An der Stelle,<br />

wo sich Weg und Teichabfluss treffen, sind der Rest einer alten Steinbrücke und Teile des alten Weh-<br />

res noch erhalten. Vor rund 50 Jahren war dieser Teich ein beliebter Badesee. (ROTHE 1994, S.57).<br />

Der ‚Gliech’, jahrzehntelang ein bedeutendes Wanderziel, nördlich von Grünhaus fiel ebenfalls den<br />

Tagebauarbeiten zum Opfer. Schon im Jahre 1875 wurde hier mit dem Abbau der Kohle begonnen.<br />

Ab 1883 lag der Betrieb tot, nur der Kessel einer Lokomotive ragte an einer flachen Stelle aus dem<br />

Wasser hervor. Bis vor ca. 20 Jahren war das Gelände geprägt von sandiger Heide und langsam ver-<br />

landenden Tümpeln mit seltenen Wasser- und Sumpfpflanzen. Im Laufe der folgenden Jahrzehnte<br />

entwickelte sich der Gliech zu einem typischen Beispiel für die Rückeroberung eines vom Menschen<br />

vorübergehend benutzten Gebietes durch die Natur (PEDRO 1994, S.41).<br />

Die Einwohnerzahl des Ortes schwankte im Laufe der Jahrhunderte zwischen 17 und 135 Einwoh-<br />

nern. Zum Zeitpunkt der Abbaggerung 1975 bestand der Ort aus 17 Häusern mit 45 Einwohnern, die<br />

den anrückenden Abraum-Braunkohlebaggern weichen mussten (BARTH 1994, S.63ff). Die Familien<br />

wurden nach Finsterwalde, Sorno, Staupitz, Senftenberg und Doberlug-Kirchhain umgesiedelt<br />

(HERRMANN 1999, S.6). Bei der Umsiedlung gingen die Mitarbeiter des Lausitzer Braunkohlenbe-<br />

triebes recht rigide mit den Bewohnern des Ortes um. Zwar durften Wünsche zur Wohnungs- und<br />

Hausgröße und des Ortes geäußert werden, Entschädigungen finanzieller Arte gab es aber keine.<br />

Lediglich das Baumaterial der abgerissenen Häuser stand den Familien kostenlos zur Verfügung.<br />

4.5.2 Forstgebiet Grünhaus<br />

„Wer die alte Dresdner Straße, von Finsterwalde kommend, in der Richtung Mückenberg entlangwan-<br />

dert, gelangt über Nehesdorf und Nehesdorfer Pechhütte durch einen herrlichen Hochwald mit schö-<br />

nem Unterholz nach 10 km Wegstrecke in eine Waldlichtung zur Oberförsterei Grünhaus.“ (JUNG-<br />

RICHTER 1994, S.6).<br />

Das Grünhauser Waldgebiet lag auf dem Rücken des Niederlausitzer Grenzwalls. Die höchste Erhe-<br />

bung bildeten die, nach den ehemals vorhanden Auerochsen benannten, Ochsenberge mit einer Höhe<br />

von 173m ü. NN, welche im Zuge des Bergaus überbaggert wurden. In den Amtswaldungen befanden<br />

sich südlich von Grünhaus bis zum Ende des 30jährigen Krieges die Walddörfer, Sorge, Wergen und<br />

Langendorf, deren Ruinen bis zur Devastierung der Flächen zu finden waren. 1800 wurde die Förste-<br />

rei Grünhaus zur Oberförsterei erhoben. Mitte des 19. Jh. wurde das preußische Herrscherhaus auf<br />

die Auerhahnbalz im Grünhauser Revier aufmerksam. Seit dem war das Gebiet um Grünhaus ein<br />

berühmtes königliches Auerhahnjagdrevier. Zu den Jagdgästen zählte neben vielen Prinzen auch<br />

inkognito Napoleon III. (JUNGRICHTER 1994, S.13). 1928 fiel der Gutsbesitz Grünhaus-Forst der<br />

Stadtgemeinde Finsterwalde zu. Der Forst umfasste damals eine Fläche von ca. 3642 ha (UNKEN-<br />

STEIN 1994, S.17)<br />

Der Wolf war in der Gegend ebenfalls heimisch und relativ häufig anzutreffen. Nach ihm wurden zwei<br />

Berge in der Umgebung genannt, welche beliebte Ausflugsziele waren, jedoch genauso dem Bergbau<br />

zum Opfer fielen (ROTHE 1999, S.10).<br />

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