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Globalisierung und gerechte Weltwirtschaft Globalisierung ... - Inwo

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dürfnissen <strong>und</strong> unseren Begierden zu unterscheiden,<br />

desto freier, unabhängiger <strong>und</strong> reicher werden wir. Die<br />

Begierden haben ihren Ursprung im Haben <strong>und</strong> im<br />

noch mehr haben Wollen, <strong>und</strong> sie werden von der Werbung<br />

<strong>und</strong> dem Besitz der anderen ständig geweckt <strong>und</strong><br />

genährt. Unsere Bedürfnisse jedoch sind im Sein begründet<br />

<strong>und</strong> übersteigen die materiellen Gr<strong>und</strong>lagen<br />

unserer Existenz. Sie führen zur Frage nach dem Sinn<br />

unseres Lebens. Warum lebe ich überhaupt hier auf<br />

dieser Welt? Was will ich in diesem Leben erfahren <strong>und</strong><br />

bewirken, für was <strong>und</strong> für wen will ich mich einsetzen?<br />

Sich für das einsetzen, was einem<br />

wichtig ist<br />

Wer sich diese Gr<strong>und</strong>satzfragen stellt, der erkennt<br />

leicht, dass dieser Sinn nicht im Ausleben des eigenen<br />

Egoismus <strong>und</strong> der eigenen Geltungssucht liegen kann.<br />

Wir werden den Sinn <strong>und</strong> damit das Glück in unserem<br />

Leben weit eher finden, wenn wir bewusst nach Wegen<br />

suchen, wie wir Dinge, die uns wichtig erscheinen,<br />

nicht gegen, sondern mit <strong>und</strong> für andere gestalten können.<br />

Nicht das finanzielle Profitstreben, sondern die<br />

Kreativität, die zwischenmenschliche Beziehung <strong>und</strong> die<br />

Liebe werden dabei im Zentrum stehen – die Liebe zu<br />

uns selbst, zu unseren Mitmenschen <strong>und</strong> zu unserer<br />

Mitschöpfung.<br />

"Das klingt wohl w<strong>und</strong>erschön", mögen Sie vielleicht<br />

einwenden, "aber es ist doch in unserer egoistischen<br />

Konkurrenzwelt höchstens im Rahmen eines ehrenamtlichen<br />

Engagements möglich." Stimmt das wirklich? Es<br />

gibt doch heute schon viele Menschen, die sich im Rahmen<br />

einer bezahlten Tätigkeit für etwas engagieren, das<br />

ihnen wichtig ist <strong>und</strong> ihrem Leben Sinn <strong>und</strong> Befriedigung<br />

gibt. Vielleicht verdienen sie damit weniger als andere,<br />

aber sie haben wahrscheinlich auch gelernt, weniger<br />

zur brauchen <strong>und</strong> viel zu geben. Sie sind damit<br />

reicher als die, die nur viel<br />

haben.<br />

Je mehr die Zahl der<br />

Menschen wächst, die den<br />

Mut gef<strong>und</strong>en haben, über<br />

den Schatten ihrer Begierden<br />

<strong>und</strong> Emotionen zu springen <strong>und</strong> ihre Bedürfnisse<br />

eines sinnerfüllten Lebens ins Zentrum ihres Denkens<br />

<strong>und</strong> Handelns zu stellen, desto rascher wird sich auch<br />

die heutige Wirtschaft wandeln – von der Konkurrenz<br />

zur Kooperation, vom Wachstumszwang zu einer Entwicklung<br />

mit Mass, vom Gigantismus zur Überschaubarkeit<br />

<strong>und</strong> vom Selbstzweck zum Mittel der Befriedi-<br />

Die Grenzen des Turbokapitalismus<br />

Fakten <strong>und</strong> Perspektiven für eine neue Ökonomie<br />

In diesem 227 Seiten starken Buch verdeutlicht Hans-Peter<br />

Studer – auch in Interviews mit namhaften Persönlichkeiten<br />

– die Strukturen <strong>und</strong> Zwänge, denen unser heutiges<br />

Wirtschaften unterliegt, <strong>und</strong> zeigt neue Zukunftsperspektiven<br />

auf. Es kann zu SFr. 22.50 oder d 14.80 zuzüglich<br />

Versandspesen direkt beim Autor (Hans-Peter Studer,<br />

Rickstrasse 31, CH-9037 Speicherschwendi, Tel. 071 344<br />

38 37, Fax 071 / 344 38 40, E-mail hpstuder@kmu.ch) bezogen<br />

werden.<br />

gung gr<strong>und</strong>legender Lebensbedürfnisse. Gerade der<br />

Markt ist eigentlich ein optimaler Ort der Begegnung,<br />

des Dienens, des Miteinanders <strong>und</strong> des Übens von Gerechtigkeit.<br />

Lediglich die falschen Motive <strong>und</strong> Ziele unseres<br />

wirtschaftlichen Handelns haben ihn zu einem<br />

Abgr<strong>und</strong> des Übervorteilens, der Machtausübung <strong>und</strong><br />

der Gier verkommen lassen. Es steht uns frei, dies zu<br />

verändern – als einzelne <strong>und</strong> als Organisationen, in denen<br />

wir uns zusammenfinden.<br />

"Gerade der Markt ist eigentlich ein optimaler Ort der Begegnung,<br />

des Dienens, des Mitein-anders <strong>und</strong> des Übens von Gerechtigkeit."<br />

In der nächsten r-evolution wird Hans-Peter Studer<br />

aufzeigen, dass ein Bewusstseinswandel für sich<br />

allein nicht genügt, um von der heutigen Machtwirtschaft<br />

zu einer Maßwirtschaft der Lebensfülle zu gelangen.<br />

Hierzu müssen wir auch die Mechanismen<br />

<strong>und</strong> Spielregeln hinterfragen <strong>und</strong> verändern, die unserem<br />

Wirtschaften zugr<strong>und</strong>e liegen.<br />

evolution • Nr.6 März 2002<br />

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