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Marco Fritsche - Radio 21

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Frauen scheinen an der Gossauer Party<br />

keine anwesend zu sein. Einer der Spieler<br />

meint jedoch, dass vielleicht noch eine<br />

kommen werde.<br />

Bis zu acht Stunden pro Tag<br />

Spätestens seit dem Amoklauf von Erfurt,<br />

als ein 19-jähriger Gamer 15 Menschen erschoss,<br />

stellt sich die Frage: Macht gamen<br />

aggressiv und gewalttätig? An der LAN-<br />

Party im Fürstenlandsaal herrscht eher stoische<br />

Ruhe als eine aggressive Stimmung.<br />

Gamer Markus (17) sagt: «Klar kann es sein,<br />

dass man sich nervt, wenn man verliert. Im<br />

Normalfall macht Gamen aber nicht aggressiv.»<br />

Es gebe halt in allen Bereichen<br />

aggressive Menschen, sagt auch der Netzwerkverantwortliche<br />

<strong>Marco</strong>. Wieso müssen<br />

es denn aber immer Kriegsspiele sein?<br />

«Meistens sind das die Spiele, die einfach<br />

die beste Grafi k und die besten Charaktere<br />

haben. Deshalb sind sie so bekannt<br />

und werden am häufi gsten gespielt», erklärt<br />

René (17). Die Faszination am Gamen<br />

sei, dass man beobachten könne, wie sich<br />

der eigene Charakter entwickelt, erklärt<br />

Markus. Es sind aber nicht nur Kriegsspiele,<br />

die an der Gossauer LAN-Party gespielt<br />

werden. Auch harmlose Strategiespiele<br />

sind vorhanden.<br />

Einsame Gamer?<br />

Für <strong>Marco</strong>, René und Markus steht fest,<br />

dass beim Gamen eine Suchtgefahr besteht.<br />

Sie würden täglich zwischen einer<br />

und zwei Stunden gamen. An einem Wochenende<br />

könnten es gut auch bis zu acht<br />

Stunden pro Tag werden. «Es kann vorkommen,<br />

dass ich mein Game-Verhalten<br />

nicht mehr hundertprozentig kontrollieren<br />

kann. Wenn es dann zu viel wird greift<br />

Anzeige<br />

Hoch im Kurs stehen Aufputschdrinks und Hotdogs.<br />

aber meine Freundin ein», sagt <strong>Marco</strong>.<br />

Markus erwähnt, dass er nicht mehr so viel<br />

Zeit draussen verbringt, seit er Gamer ist:<br />

«Es besteht aber keine Gefahr, einsam zu<br />

werden. Ich spiele häufi g übers Internetmit<br />

anderen und treffe sie später auch an<br />

LAN-Partys.»<br />

Verpflegung vom Hotdog-Stand<br />

Schaut man sich in der Halle ein wenig<br />

um, sieht man neben den vielen Computern<br />

ganze Energy-Drink-Sammlungen.<br />

Ausserdem liegen diverse Colafl aschen,<br />

Snacks und Hotdogs auf den Tischen herum.<br />

Die meisten Spieler verpfl egen sich<br />

während des anstrengenden Wochenendes<br />

am Hotdog-Stand. Schlafen können<br />

Foto: zVg<br />

die Teilnehmer in zwei Nebenräumen des<br />

Fürstenlandsaals.<br />

Professioneller Spieler?<br />

Der eine oder andere der anwesenden<br />

Spieler scheint schon mit dem Gedanken<br />

gespielt zu haben, sein Geld mit LAN-Partys<br />

zu verdienen. «Das geht nur in Amerika.<br />

Dort gibt es einen professionellen Spieler<br />

namens ‹Fatality›, der an LAN’s die Preise<br />

abräumt und gleich wieder verschwindet»,<br />

erzählt <strong>Marco</strong> mit Blick auf ein Werbeplakat<br />

auf dem ‹Fatality› mit düsterem Blick<br />

zu sehen ist. «Von solchen Spielern halte<br />

ich nichts», meint <strong>Marco</strong>. «Es geht doch<br />

vor allem darum, dass man Spass an der<br />

Sache hat.»<br />

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