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05 (Multimedia) 52,1 MB - Rocking Steady!

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E-ZINE # <strong>05</strong><br />

m o r e s k a , m o r e r e g g a e , m o r e m u s i c ! r o c k i n g s t e a d y !<br />

r cking<br />

steady<br />

www.rockingsteady.de<br />

Issue #5<br />

Jul/Aug 2011<br />

YOUR E-ZINE &<br />

DOWNLOAD STORE<br />

FreeZine &<br />

Download Store<br />

Das neue Magazin für Ska und Reggae aus Europa<br />

Jamaican Originators<br />

Ziggy Marley<br />

im Interview<br />

ab Seite 04<br />

SKA | Reggae<br />

Meisterklasse<br />

Desorden Publico<br />

im Interview<br />

ab Seite 06<br />

Ska & Design<br />

Vol. 4 - CHema Skndl!<br />

ab Seite 08<br />

The World of Ska!!!<br />

Weltweit gute Skamusik<br />

mit The Valkyrians, Babylove<br />

& The Van Dangos<br />

und The Magic Touch u.a.<br />

ab Seite 14<br />

Labels A Go Go<br />

Walt Jabsco Recordings<br />

im Poträt | ab Seite 28<br />

Zapping |Festivality<br />

& Politrix; Folkestone Skarbour,<br />

Taubertal Open Air and<br />

more | ab Seite 30


Ausgabe Nr. 5!<br />

eDitoriAl the oFFbeAtbomb<br />

www.rockingsteady.de<br />

Wir haben Ziggy Marley, den ältesten<br />

Sohn von Bob Marley bei einer seiner raren<br />

Deutschlandshows getroffen und uns mit<br />

ihm über seine musikalische Karriere und<br />

damit verbunden ganz unvermeidlich auch<br />

über das Fortleben des Erbes seines Vaters<br />

unterhalten, an dem er maßgeblich beteiligt<br />

ist. Ich sag nur so viel. Er hat uns sehr imponiert<br />

und auch die Art und Weise wie er mit<br />

dem Schaffen, der Kreativität und den Plänen<br />

seines Vaters umgeht. Sein aktuelles Album<br />

ist nur eine seiner vielen musikalischen Produktionen<br />

und auf den ersten Blick gar nicht<br />

so recht nachzuvollziehen. Vieles wird klarer,<br />

wenn man ihm begegnet ist. Vor allem, dass<br />

er einfach sein Ding macht, was auch immer<br />

die Medien über ihn schreiben. Für manche<br />

Musiker wäre das einfach nur ein großartiger<br />

Luxus, bei ihm jedoch steckt dahinter unbestreitbar<br />

eine riesengroße Leidenschaft zu all<br />

den Dingen, die er tut. Das ist seinem Schaffen<br />

dann auch durchweg anzumerken.<br />

Weniger rar in Deutschland, aber auch nicht<br />

weniger gefragt ist unsere Ska-Meisterklasse-Band<br />

diesmal. Mit Desorden Publico<br />

be pArt<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

trafen wir die erfolgreichste Skaband Venezuelas,<br />

vermutlich Lateinamerikas. Dennoch<br />

sind die Musiker nicht nur auf dem Boden<br />

geblieben, sondern selten sympathisch,<br />

was das Gespräch über die Band und ihren<br />

Werdegang bis zum aktuellen, brandneuen<br />

Album zum reinen Vergnügen hat werden<br />

lassen. Getoppt wurde das nur noch durch<br />

das ausgezeichnete Konzert.<br />

Unsere Serie Ska & Design geht in die vierte<br />

Runde und präsentiert einen der bekanntesten<br />

Designer der Skaszene „CHema Skndl!“,<br />

der derzeit als Künstler und Designer sehr<br />

gefragt und eingespannt ist, so dass wir sehr<br />

froh sind, dass er sich dennoch für uns Zeit<br />

genommen hat.<br />

Die Welt der Skamusik ist nach wie vor in<br />

Bewegung. Einige der aktuell angesagten<br />

Vertreter Europas präsentieren wir Euch wieder<br />

einmal: The Valkyrians (Finnland), The<br />

Magic Touch (Deutschland) und Babylove<br />

& The Van Dangos (Dänemark). Mit dabei<br />

auch Ellwood (das Sideproject einiger Mad<br />

Caddies Mitglieder) und Hog Hoggidy Hog,<br />

die südafrikanische Skapunk-Band. Beide auf<br />

Europa- bzw. Deutschlandtournee. Von der<br />

neuen Scheibe von Ce´Cile über die Mighty<br />

Sparrow-Anthology, Dreadnut Inc., Skaprifischer,<br />

Drewvis, 65 Mines Street, The Pepper<br />

Pots, The Broiler und vielen mehr, bis hin zu<br />

New Town Kings, The Valkyrians und Pinatubo<br />

Bay reicht die Palette der Tonträgerbesprechungn<br />

auch diesmal wieder rund um den<br />

Globus.<br />

Dann gibt es ein weiteres Labelporträt. Englands<br />

Skaszene hat eine neue Avantgarde.<br />

Walt Jabsco Recordings ist der treffliche<br />

Name und das Konzept ist viel versprechend,<br />

wie auch die ersten Veröffentlichungen. Lest<br />

selbst.<br />

Zum Abschluss einige Festivalausblicke,<br />

gemeint als Plädoyer an alle großen Festivals,<br />

den Ska doch endlich auf die Bühne zu<br />

lassen. Wir wollen zumindest von denen<br />

berichten, die das tun!!!<br />

Euer O.W.<br />

check the community


<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong> Booking<br />

eDitoriAl on the roAD AgAin<br />

Nach einigen Monaten auf der Suche und<br />

den zahlreichen Kontakten, die uns das E-<br />

Zine bisher beschert hat, hat es sich einfach<br />

aufgedrängt: Er ist geboren! Der neue Bereich<br />

von <strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>. Wir machen jetzt auch<br />

Booking für ausgewählte internationale<br />

Künstler. Ja, es sind ein par ganz große Namen<br />

dabei (Vin Gordon), einige europäische<br />

Bands, die in ihrem Heimatland bereits große<br />

Hallen spielen, bei uns aber noch nicht vergleichsweise<br />

Fuß fassen konnten (Jim Murple<br />

Memorial), etabliert-routinierte Größen der<br />

Szene (The Blaster Master, The One Droppers)<br />

und auch absolute Neuheiten für die Ska,<br />

Reggae, Soul und Jazz-Bühne (The Branlarians,<br />

Leo & The Lineup u.a.). Wir wollen Euch<br />

die ersten Tourdaten unserer Bands nicht<br />

vorenthalten. Man sieht sich dort!<br />

The Blaster Master (FI)<br />

04.09.11 GB-Folkestone/Skarbour Festival<br />

Freddy Loco & His Gordos Ska Band (BE)<br />

03.09.11 GB-Folkestone/Skarbour Festival<br />

22.12.11 DE-Rostock, Zwischenbau<br />

23.12.11 DE-Erfurt, Ilvers<br />

impreSSum <strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>! eZine & download store<br />

Herausgeber: <strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>! GbR<br />

Ludwig Märthesheimer & Oliver Will<br />

Gundelsheimer Straße 22<br />

D-96<strong>05</strong>2 Bamberg<br />

Fon: +49. 951. 70<strong>05</strong>620<br />

Fax: +49. 951. 70<strong>05</strong>619<br />

projekt@rockingsteady.de<br />

Jim Murple Memorial (FR)<br />

01.10.11 DE-Frankfurt, Das Bett<br />

02.10.11 DE-Bamberg, Morph Club<br />

Leo & The Lineup (DK)<br />

09.11.11 DE-Weimar, C-Keller<br />

10.11.11. DE-Bamberg, Morph Club<br />

11.11.11 DE-Erfurt, Ilvers<br />

12.11.11 DE-Schwäbisch Gmünd, Esperanza<br />

13.11.11 DE-tba<br />

14.11.11 DE-Kassel, K19<br />

Les Skalopes (FR)<br />

03.09.11 GB-Folkestone/Skarbour Festival<br />

The Loveboats (DE)<br />

17.11.11 DE-Schweinfurt, Tapas Bar<br />

18.11.11 DE-Dresden, Ost-Pol<br />

19.11.11 DE-Bamberg, Morph Club<br />

The One Droppers (IT)<br />

09.09.11 DE-Bamberg, Morph Club<br />

10.09.11 AT-Wien, Ost Klub<br />

21.10.11 DE-Stuttgart, KJH Hallschlag<br />

16.12.11 DE-Schwäbisch Gmünd, Esperanza<br />

The Spankers (CZ)<br />

03.09.11 DE-Erfurt, Ilvers<br />

08.09.11 DE-Bamberg, Morph Club<br />

09.09.11 DE-Chemnitz, Subway To Peter<br />

in Vorbereitung: Deutschlandtour von<br />

The Blaster Master (FI) | 02.-11.03.2012<br />

03<br />

redaktion: Oliver Will (V.i.S.d.P.); Frank Keil, Issa Aryanpure, Lars Kranenkamp,<br />

Tim-Niklas Kubach, Florian Surek<br />

bildquellen: CHema Skdnl!, <strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>, Daniel Neumann, K-A. Groeger<br />

Fotos & layout: Markus Püls | 2mcon Bamberg (www.2mcon.de);<br />

erscheinungsweise: alle 2 Monate<br />

redaktionsschluss: 15. des Vormonats<br />

Anzeigenkontakt: Ludwig Märthesheimer | 0951 - 700 56 20 | lm@rockingsteady.de<br />

Es gelten die Anzeigenpreise der Mediadaten 2011<br />

www.rockingsteady.de | www.rockingsteady.eu | www.rockingsteady.com


Jamaican Originators<br />

titelthemA the mArley Spirit<br />

Ziggy Marley<br />

Reggae-Ikone und fünffacher Grammy-<br />

Gewinner Ziggy Marley, der älteste Sohn von<br />

Rita und Bob Marley, veröffentlichte Mitte Juni<br />

mit „Wild And Free“ sein viertes Solo-Album. Der<br />

1968 in Kingston geborene Sänger, Songwriter<br />

und Gitarrist startete seine erfolgreiche Karriere<br />

1985 mit drei seiner Geschwister als Ziggy<br />

Marley & The Melody Makers und veröffentlichte<br />

erst 2003 sein erstes Solo-Album. <strong>Rocking</strong><br />

<strong>Steady</strong>! traf ihn zum Gespräch bei seinem<br />

Auftritt im Rahmen der Merck-Sommerperlen<br />

in der Darmstädter Centralstation. Nach dem<br />

ansprechenden Support von Ease Up Ltd. nahm<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Jul/Aug<br />

interview bob mArleyS erbe<br />

2011<br />

www.ziggymarley.com<br />

Ziggy Marley das Publikum von der ersten bis<br />

zur letzten Minute für sich ein. Der Best Of-Mix<br />

aus älteren Titeln wie „Love Is My Religion“,<br />

Stücken des neuen Albums und ausgewählten<br />

Cover-Versionen seines Vaters funktioniert auch<br />

deshalb so hervorragend, weil Ziggy auf der<br />

Bühne von versierten Musikern (u.a. Gitarrist<br />

Takeshi Akimoto) begleitet wurde.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Deine musikalische<br />

Erziehung begann früh. Mit Gitarre, Schlagzeug,<br />

Gesang und Tanz. Du warst regelmäßig bei<br />

Aufnahmen Deines Vaters mit den Wailers dabei,<br />

Deine Meinung zu <strong>Rocking</strong>steady!<br />

BE PART<br />

werde teil unserer community<br />

www.rockingsteady.de<br />

ab 1976 auch auf der Bühne. Welche Einflüsse<br />

waren dabei maßgeblich?<br />

Ziggy Marley: In erster Linie Reggae. Bei den<br />

Melody Makers, also mit meinen Geschwistern<br />

Cedella, Sharon und Stephen kam dann u.a.<br />

Blues, R´n´B und HipHop dazu. Unser Debüt<br />

„Play The Game Right“ erschien 1985, weitere<br />

Alben folgten. Für „Conscious Party“ bekamen<br />

wir 1988 unseren ersten Grammy verliehen.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: International bekannt, in<br />

den USA überaus populär, war es 2003 Zeit,, mit<br />

„Dragonfly“ eine Solo-Karriere zu starten. 2006<br />

folgte „Love Is My Religion“, 2009 „Family Time“. Es<br />

wurde mit einem Grammy in der Kategorie ´Best<br />

Musical Album For Children´ ausgezeichnet.<br />

Als fünffachen Vater dürfte Dich diese Ehrung<br />

besonders gefreut haben.<br />

Ziggy Marley: Mit der Solo-Karriere habe ich<br />

mich nochmals weiterentwickelt. Auch wenn<br />

meine Liebe nach wie vor dem Reggae gilt, gibt<br />

es abseits davon stilistisch viel zu entdecken.<br />

Und wenn die eigene Arbeit dann mit einem<br />

Award bedacht wird, ist es immer etwas ganz<br />

Besonderes. Im Fall von „Family Time“ gilt: Musik<br />

ist überaus wichtig für die Entwicklung von<br />

Kindern und Jugendlichen.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: „Wild And Free“ wurde in<br />

Los Angeles und Kingston zusammen mit Don


Was (u.a. The Rolling Stones) aufgenommen.<br />

Ein Teamplayer, mit dem Du schon mehrfach<br />

erfolgreich zusammengearbeitet hast. Den Mix<br />

besorgte Bob Clearmountain. Schauspieler Woody<br />

Harrelson, Kollege Heavy D und zwei Deiner<br />

Söhne sind als Gäste auf den 12 neuen Titeln zu<br />

hören. Sind solche Gastauftritte von langer Hand<br />

geplant?<br />

Ziggy Marley: Nicht unbedingt, mit Woody<br />

bin ich befreundet, es ging uns inhaltlich um<br />

die Legalizierung von Marijuna (California´s Proposition<br />

19). Heavy D hat eine Tochter, die mit<br />

meiner Tochter zur Schule geht, wir sehen uns<br />

öfters, reden. Dann ergibt sich eine Zusammenarbeit<br />

ganz ungezwungen, es geht hier definitiv<br />

nicht um Marketinggründe.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Von „Wild And Free“ bis<br />

hin zu „Elizabeth“ ist ein vielfältiges Singer-/<br />

Songwriter-Album mit Basis Reggae entstanden,<br />

dass Dich als reifen Künstler präsentiert. Die Themen<br />

darauf sind persönlich, politisch und auch<br />

religiös. Die Texte hinterfragen Leben, Liebe und<br />

Freundschaft. Wie siehst Du das?<br />

Ziggy Marley: Es geht mir immer darum die<br />

Werte, die mir/uns meine Eltern mit auf den<br />

Weg gegeben haben, aufrechtzuerhalten. So<br />

wie es z.B. meine Mutter mit der Rita Marley<br />

Foundation tut oder ich mit URGE, einer nonprofit<br />

Organisation, die sich in Entwicklungsländern<br />

um soziale Projekte kümmert. Ich will<br />

Leute inspirieren und motivieren. Es geht darum<br />

positive Vibes zu vermitteln. Ich bin Musiker,<br />

kein Politiker, aber Protestsongs haben immer<br />

noch ihre Berechtigung. „Get Out Of Town“ oder<br />

„Elizabeth“ sind gelungene Beispiele dafür.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Die aktuelle CD erscheint<br />

auf dem Label Tuff Gong Worldwide. Es ist also<br />

noch am Leben und wird weitergeführt?<br />

Ziggy Marley: Es wurde von meinem Vater<br />

als Tuff Gong International gegründet, um seine<br />

Musik auf einem eigenen Label unabhängig<br />

zu vermarkten. Er hatte ein Gesamtkonzept<br />

entwickelt, dass ich weiterführen will, frei zu sein<br />

und Talenten, an die wir glauben eine Plattform<br />

zu geben. Nicht nur Reggae-Acts, zuletzt ging es<br />

mit der Compilation „Dancehall Originators“ ja in<br />

eine andere Sparte. Siehe auch www.tuffgongworldwide.com<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Stichwort: Multitalent<br />

Ziggy Marley. Songs von Dir wurden in einigen<br />

Filmen als Soundtrack verwendet, bei der ein<br />

oder anderen Serie hast Du auch Gastauftrite<br />

absolviert. Und wenn Du nicht gerade zwischen<br />

Los Angeles, Miami und Kingston pendelst, wirst<br />

Du auch schon mal als Comicautor aktiv. Was<br />

hat es denn mit „Marijuanaman“ auf sich?<br />

Ziggy Marley: Es ist der gelungene Versuch<br />

auf einem weiteren Gebiet kreativ zu sein. Wie<br />

jedes Kind, habe ich früher gerne Comics gelesen,<br />

vor allem amerikanische Superhelden. Ich<br />

hatte die Idee zu dieser ´graphic novel´ schon<br />

länger, konnte sie im Team mit Joe Casey und<br />

Jim Mahfood perfekt umsetzen. „Marijuanaman“<br />

repräsentiert die Hoffnung an eine Zukunft, in<br />

der wir alle die uns gegebene Kraft dazu nutzen,<br />

die Erde zu retten. Mehr dazu gibt es unter<br />

www.marijunamancomic.com zu entdecken.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Als Zehnjähriger hast Du<br />

den Song „Children Playing In The Streets“ aus<br />

der Feder Deines Vaters aufgenommen, mittlerweile<br />

sind zwölf Alben daraus geworden. Wir<br />

wünschen Dir daher für die Zukunft alles Gute<br />

und weiterhin viel Kreativität und Erfolg, was<br />

immer Du machst!<br />

Frank Keil<br />

<strong>05</strong>


Desorden Publico<br />

veneZuelAS SkApioniere<br />

interview<br />

www.desordenpublico.net<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Kürzlich ging die erfolgreiche Tournee von Desorden<br />

Público zu Ende, die mit dem aktuellen<br />

Album „Los Contrarios“ im Gepäck rund einen<br />

Monat im Nightliner durch Europa reisten. In<br />

Sachen Ska ist das Oktett aus der Hauptstadt<br />

Caracas noch immer unbestritten die Nummer<br />

1 in Südamerika und erfreut sich nach wie vor<br />

besonders in Deutschland großer Beliebtheit<br />

bei Fans und Medien. Nachdem wir die Band<br />

beim Tourstart in Berlin sowie bei einem Festival<br />

in Mainz erleben konnten, trafen wir uns<br />

gegen Ende der Tournee nochmals in Erlangen.<br />

Vor und nach dem Konzert im E-Werk warfen<br />

wir im Gespräch mit den Gründungsmitgliedern<br />

Horacio Blanco und Caplís einen ausführlichen<br />

Blick hinter die Kulissen der Musiker aus<br />

Venezuela.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Bitte stellt Euch kurz vor<br />

und erzählt uns ein wenig über die Anfänge<br />

von Desorden Público, was ja so viel wie ´Öffentliche<br />

Unordnung´ bedeutet. Worauf geht<br />

der Name zurück?<br />

Horacio/Caplis: Ich bin Horacio Blanco,<br />

Sänger und Gitarrist. Ich bin José Luis ´Caplis´<br />

Chacín, Bassist. Wir sind beide Gründungsmitglieder,<br />

haben die Band 1985 zusammen<br />

ins Leben gerufen, nachdem ich über seine<br />

studierende Schwester Horacio kennenlernte,<br />

der wie ich frühen Punkrock, New Wave und<br />

2 Tone Ska zu seinen wichtigsten musikalischen<br />

Wurzeln zählte. Caplís hatte auch ein<br />

Soundsystem als DJ, aus dem die Band dann<br />

hervorging. Die Fahrzeuge der Nationalgarde<br />

in Caracas hatten die Aufschrift ´Orden Público´<br />

und der Gegensatz schien uns für die Band<br />

sehr geeignet. Zunächst nahmen wir Tapes auf<br />

und organisierten deren Vertrieb über Caracas<br />

hinaus. Nach und nach spielten wir dann in<br />

ganz Venezuela und aus dem Projekt war eine<br />

richtige Band geworden. Heute sind wir vier<br />

feste Bandmitglieder, wir beide plus Schlagzeuger<br />

Sarmiento und Perkussionist Alcaíno, sowie<br />

variable Mitmusiker.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Ihr singt von Beginn<br />

an vorwiegend auf Spanisch. So kann Euch<br />

zuhause bis heute jede/jeder verstehen und<br />

Desorden Publico im E-Werk Erlangen


hierzulande ist es einer der Pluspunkte des<br />

Latin-Ska. Wie sah denn die weitere musikalische<br />

Entwicklung aus, die auf LP via CBS 1988<br />

mit „Desorden Público“ begann? Mittlerweile<br />

blickt ihr ja auf zahlreiche Veröffentlichungen<br />

und Samplerbeiträge auf Vinyl und CD zurück.<br />

Horacio/Caplis: Wir wollten, dass unsere<br />

Fans die Texte verstehen, realitätsnah sein. Fast<br />

alle Bands dieser Szene in Venezuela sangen<br />

damals mehr oder weniger erfolgreich auf<br />

Englisch. Wir waren da schon anders. Bis heute<br />

betreiben wir ja so eine Art Infotainment, die<br />

Inhalte spiegeln Erfahrungen aus unserem<br />

Leben wider, sollen Spass machen, aber die<br />

HörerInnen durchaus auch zum eigenen<br />

Nachdenken anregen. Musikalisch gab es im<br />

Laufe der Jahre eine konsequente Weiterentwicklung,<br />

neben den eingangs erwähnten<br />

Wurzeln kamen lateinamerikanische Stile wie<br />

Salsa, Merengua oder Cumbia hinzu, aber auch<br />

Rocksteady, Reggae und Soul.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Zu welchem Zeitpunkt<br />

nahm Eure Karriere auch internationale Züge<br />

an? Wann wart Ihr zum ersten Mal in Europa<br />

auf Tournee?<br />

Horacio/Caplis: In Südamerika brachte „En<br />

Descomposición“ 1990 den Durchbruch, Tourneen<br />

durch die USA 1993 und Mexiko 1994<br />

folgten. Seit ungefähr dieser Zeit ist die Band<br />

auch eine Vollzeit-Aufgabe. Europa bereisen<br />

wir seit 1996 in regelmäßigen Abständen,<br />

angefangen hat es mit einer Einladung von<br />

David Byrne zu einem Festival nach Barcelona.<br />

Im September 2011 spielen wir erstmalig in<br />

Australien.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Ein energetischer, schweisstreibender<br />

Sound prägt Eure Shows, Band und<br />

Publikum verschmelzen dabei immer wieder<br />

zu einer euphorischen Einheit. Wie hat sich das<br />

Verhältnis von Studio zu Liveauftritt über die<br />

Jahre entwickelt?<br />

Horacio/Caplis: Im Studio sind wir über die<br />

Jahre natürlich besser geworden, haben als<br />

Musiker dazugelernt und uns technisch weiterentwickelt.<br />

Ziel ist es, mit dem Live-Erlebnis auf<br />

Augenhöhe zu sein. Natürlich gehört unsere<br />

Liebe weiterhin der Bühne. Es gibt Nichts was<br />

besser ist als der direkte Kontakt mit dem<br />

Publikum, die gemeinsame Party drinnen oder<br />

draußen.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: „Los Contrarios“ ist die<br />

neue CD mit insgesamt 15 Stücken betitelt.<br />

Die auf Eurem eigenen Label veröffentlichte<br />

Produktion besticht neben den Eigenkompositionen<br />

auch durch die Zusammenarbeit mit<br />

illustren Gästen.<br />

Horacio/Caplis: Wir denken, „Los Contrarios“<br />

kann auf ganzer Linie überzeugen. Entstanden<br />

sind die Stücke in unserem Übungsraum, den<br />

wir seit 16 Jahren haben. Mit der Vorproduktion<br />

ging es dann in das Studio, in dem unser Keyboarder<br />

als Toningenieur arbeitet. Das Ergebnis:<br />

Eingängig, vielschichtig und mit speziellen<br />

Gästen eingespielt. Ruben Albarran unterstützt<br />

uns auf „El Poder Emborracha“, Kanikazu Tanaka<br />

auf „Los Dados De La Muerte“ und dann konnten<br />

wir noch einen ganz besonderen Sänger<br />

für das The Clash-Cover von „City Of The Dead“<br />

gewinnen: Campino (Die Toten Hosen), mit<br />

dem wir nach Auftritten in Venezuela ebenfalls<br />

befreundet sind, hat uns dabei unterstützt.<br />

Übrigens, auch die Busters kamen im Frühjahr<br />

in den Genuss unserer Gastfreundschaft und<br />

durften im Frühjahr in Caracas erfolgreich<br />

supporten. Und so schließt sich der Kreis dann<br />

mit dem Cover von „It Must Be Love“ (Madness),<br />

wobei wir wieder bei unseren Wurzeln wären.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Ein großes Lob gebührt<br />

Euch auch für die vorbildliche Präsentation der<br />

Band im Internet. Die Webseite von Desorden<br />

Público, Myspace, Facebook, us.w. – ihr seid<br />

absolut ´up to date´.<br />

Horacio/Caplis: Um auch weiterhin Erfolg<br />

zu haben, gehen wir mit der Zeit. Wir müssen<br />

jede Möglichkeit nutzen uns zu präsentieren,<br />

sei es im TV, im Radio, im Internet, per CD oder<br />

auf der Bühne. So können wir die Weichen zum<br />

Erfolg auch weiterhin stellen.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Zum Abschluss noch eine<br />

Frage zur Politik Venezuelas. Hugo Chavez ist<br />

seit 12 Jahren Präsident, hat der Linken Lateinamerikas<br />

ein, wenn auch umstrittenes Gesicht<br />

gegeben. Trotz seiner Krebserkrankung und<br />

Operation/Chemotherapie in Kuba strebt er die<br />

Wiederwahl 2012 an. Sind Chavez und seine<br />

Politik ein Thema von Desorden Público?<br />

Horacio/Caplís: Ja, in einigen Stücken des<br />

neuen Albums geht es konkret um seine Politik<br />

und ihre Auswirkungen für jeden einzelnen<br />

Bürger in Venezuela. Chavez polarisiert, entweder<br />

man liebt ihn oder man hasst ihn. Wir<br />

07<br />

wollen aber unsere Musik für alle in Venezuela<br />

machen. Und in der Tat versucht seine Seite<br />

und auch die Opposition uns zu vereinnahmen.<br />

Eine schwierige Gradwanderung für uns,<br />

denn wir sind auf CD und auf der Bühne in<br />

erster Linie Musiker.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Dabei wüschen wir Euch<br />

weiterhin alles Gute und weltweit viel Erfolg<br />

mit „Los Contrarios“.<br />

Frank Keil


CHema Skndl!<br />

titelthemA SkA & DeSign vol. 4<br />

Tataaaaaaaaa! Mit CHema Skndl! präsentieren<br />

wir Euch die numero 4 unserer Ska & Design-<br />

Serie. Und ich bin sicher, auch vom in Chicago<br />

lebenden Mexikaner werdet ihr begeistert sein.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Kannst Du Dich dem <strong>Rocking</strong><br />

<strong>Steady</strong>! Publikum bitte kurz vorstellen?<br />

CHema Skndl!: Hallo, ich bin CHema Skandal!,<br />

Grafik Designer und Illustrator, Musiker und<br />

Musikbegeisterter. Untersützer all jener Dinge,<br />

die mit traditionaller jamaikanischer Musik zu<br />

tun haben oder der „Peanut Culture“. Two-Tone<br />

Liebhaber!<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Wie bist Du mit der Ska-<br />

Szene und den Ska-Bands in Kontakt gekommen,<br />

für die Du gearbeitet hast?<br />

CHema Skndl!: Naja, in Verbindung mit den<br />

Tritón Sound System-Parties in MéxCity, die<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

ich ja bewerben musste. Damals studierte ich<br />

Design an der Kunstakademie und ergriff die<br />

Gelegenheit beides zusammenzubringen:<br />

Grafik und Musik. Dann begann ich mit einigen<br />

Freunden aus Kalifornien einige Shows zu promoten<br />

und gestaltete auch Poster für sie. Viele<br />

fanden Gefallen an meinen Arbeiten. So ergaben<br />

sich viele Gelegenheiten weitere Designs<br />

für die Musikszene zu machen: CD-Covers,<br />

Plakate, Aufnäher, Aufkleber, T-Shirts usw.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Kannst Du etwas mehr<br />

über Deine Verbindung zur Skamusik sagen?<br />

CHema Skndl!: Ich kam als Teenager mit<br />

dieser Musik in Berührung, da sie von einigen<br />

südamerikanischen Bands gespielt wurde.<br />

Damals hatte ich keine Ahnung, was es ist, was<br />

sie spielten. Aber die Musik hat mich gefesselt<br />

und ich begann mehr Bands dieser Richtung zu<br />

suchen und mich für die Geschichte des Stils zu<br />

interessieren. Schließlich führte mich das dazu,<br />

Platten aus anderen Ländern zu tauschen und<br />

zu kaufen. Und durch den Kontakt mit Leuten,<br />

die damals Fanzines hatten, da das Internet<br />

noch nicht so weit war und auch noch sehr<br />

teuer war. Mit meinem Freund Octavio startete<br />

ich das Tritón Soundsystem, um die Skinhead-<br />

Hymnen und den echten Skasound nach Mexico<br />

zu bringen. (Hier gab es Mißverständnisse,<br />

was unter Ska zu verstehen sei und wie Ska<br />

wirklich klingt). Nach einer Zeit führte ich das<br />

Soundsystem alleine fort, da mein Freund seiner<br />

Leidenschaft folgte, ein Filmstar zu werden.<br />

Inzwischen ist er berühmt!<br />

Wie Du Dir vorstellen kannst liebe ich<br />

Drummond`s „Scandal“ und auch die „Ska,<br />

Ska, Skandal!“-Zusammenstellungen aus<br />

Deutschland. (erschienen bei Pork Pie, Anm. der<br />

Redaktion) Skad`for life!


Oh Wow!! It is really awesome! Thank you Gama!!...I am so proud<br />

of it and blessed that it was done...it will be my keepsake for years<br />

and then for my family. With my thanks, respect and love...Hope<br />

meet you one day.....Susan<br />

Chema is an incredible artist....everyone loves his work, it is so<br />

instantly recognisable and fresh. He captures something unique every time he<br />

paints...we said for years we would do something together....now we finally<br />

have! Who else out there mixes mexican wrestlers and jamaican rude boys<br />

with clip art aliens in a 50‘s/60‘s style??<br />

It was great to meet up in London recently for the Skafest, he‘s a real nice<br />

guy too.... (Steve Harrington | Intensified)<br />

09


<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Kannst Du die Verbindung<br />

zwischen deinen grafischen Ideen oder Stilistiken<br />

zur Skamusik beschreiben? Steckt dahinter<br />

ein tieferer Sinn oder zumindest eine Idee von<br />

Gestaltungselementen, auf die Du Deine Skaarbeiten<br />

zurückführen würdest?<br />

CHema Skndl!: Nun, ich habe lange mit<br />

Gummimstempeln gearbeitet. Dieser „Stempel-<br />

Stil“ auf alten Platten hat meine Zeichnungen<br />

und Gemälde beeinflusst. Natürlich kommt<br />

die Verbindung dazu aus der Musikindustrie<br />

und von den Jugendkulturen um diese herum.<br />

Aber es gibt darüber hinaus auch eine Art von<br />

Mehrdeutigkeit sowie soziale Aspekte und<br />

kulturelle Bezüge, die meinen Werken oftmals<br />

eine bestimmte Ironie verleihen.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Kannst Du bitte ein paar<br />

Bands nennen, für die Du gerne arbeiten<br />

würdest?<br />

CHema Skndl!: Bands, die ich momentan<br />

mag sind The Soulsteppers, The Lions, See Spot<br />

und solche, die ähnlich klingen. The Pioneers,<br />

The Specials... und natürlich auch viele Sänger<br />

und Musiker der alten Schule.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Von welchen Deiner Ska-<br />

Aufträge bist Du am meisten überzeugt?<br />

CHema Skndl!: Die Arbeit an meinen jüngsten<br />

Plakaten für die Chicago Show von Roy Ellis<br />

und das Projekt Reggae 69 in L.A. haben mir<br />

Riesenspaß gemacht. Ebenso die Artworks für<br />

das letzte Album von Pama International, The<br />

Caroloregians oder King Hammond. Vor allem<br />

aber meine Arbeit für das Jubiläumsalbum von<br />

Intensified, für das ich totale Freiheit hatte - mit<br />

einem tollen Ergebnis. Ich denke Sie lieben es<br />

ebenso.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Welche Deiner unzähligen<br />

Arbeiten für die Ska-Szene magst Du am<br />

liebsten? Kannst Du uns diese zeigen und uns<br />

erklären warum?<br />

CHema Skndl!: Plattencover sind immer<br />

eine Herausforderung, die einen letztlich sehr<br />

zufriedenstellt, wenn man das Ergebnis vor sich<br />

hat. Wie gesagt, Intensified`s Platte „Lunar City<br />

Groove“ war ein super Projekt. Ich wurde hierbei<br />

gebeten die Stimmung der letzten Aufnahme<br />

von Kent`s Band, eine Party in einer Mondlandschaft,<br />

gefüllt mit verschiedensten Charaktern,<br />

umzusetzen. Jeder Charakter hat seine eigenen<br />

Wesenszüge und alle zusammen haben eine<br />

gute Zeit.<br />

Der Entstehungsprozess hierzu ging über gut<br />

sechs Monate hinweg und wurd von Steve<br />

Harrington selbst koordiniert. Das Verpackungs-<br />

Desing musste sehr speziell werden, da es ja<br />

ein Album mit Jubiläumscharakter und einem<br />

Doppelformat (CD + DVD) werden sollte.


<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Einmal angenommen<br />

Du solltest ein Cover für das <strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong><br />

Magazine gestalten. Was glaubst Du, wie würde<br />

es aussehen?<br />

Gamma Robles: Ich würde mich zunächst<br />

an der Rocksteady-Ära und ihre Entwicklung<br />

orientieren. Du weißt schon: The Uniques, The<br />

Gaylads, The Paragons und all diese obskuren<br />

Aufnahmen von Hopeton Lewis und Junior<br />

Soul. Es würde etwas Jamaikanisches enthalten,<br />

einen Sonnenstrand und.... ein kühles jamaikanisches<br />

Bier!<br />

OW<br />

Mehr Informationen zu<br />

CHema Skndl!::<br />

www.chemaskandal.com<br />

11<br />

www.myspace.com/chemaskandal<br />

www.facebook.com/chemaskandal


Cookie The Herbalist (CH)<br />

review like A tree<br />

One Drop<br />

review<br />

Dubtari (DE)<br />

review<br />

Sehr geerdet kommt das Outfit des „I Like A<br />

Tree“-Albums daher. Und so in der Art beginnt<br />

die Scheibe auch. Bereits der zweite Track<br />

allerdings macht deutlich, dass der Diamant,<br />

den sich Rootdown ins Haus geholt hat, noch<br />

ordentlich Schliff braucht. Beim Toasting ist die<br />

Stimme einwandfrei, beim Gesang allerdings<br />

noch ausbaufähig, was trotz der gesunden<br />

Produktion auffällt. Entsprechend angenehmer<br />

fallen die Stücke auf, bei denen der Toaster von<br />

weiblichen Backgroundstimmen unterstützt<br />

wird. Vor allem aber sticht die Stimme von<br />

Andrew Robinson beim Opener „Hold On“ stark<br />

und überzeugend in den Vordergrund. Die Unterstützung<br />

tut Cookie gut und hilft sein Talent<br />

in den Vordergrund zu stellen. Abwechslungs-<br />

the biggeSt reggAe one Drop AnthemS<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Auch „The Biggest Reggae One-Drop Anthems<br />

2011“ ist ein anspruchsvoller Soundtrack für den<br />

Sommer geworden. Die von Christopher Chin<br />

produzierte, offizielle Hit-Zusammenstellung<br />

besteht aus 17 aktuellen Songs von Tony Rebel<br />

und Romain Virgo über Bunny Lee bis hin zu<br />

Gentleman (Deutschland) und Alborosie feat.<br />

Giuseppe Tarantino (Italien). Stilistisch deckt<br />

diese jährliche Zusammenstellung 2011 wieder<br />

ein breites Spektrum jamaikanischer Musik<br />

ab, präsentiert aber auch wieder erfolgreiche<br />

Vertreter aus dem Ausland. Das Retro-Cover<br />

hätte es gar nicht gebraucht um potenzielle<br />

DiverSity (DubtAri rec./SoulFire)<br />

Jul/Aug<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Leichten Sommer-Ska liefert die Hamburger<br />

Combo Dubtari. Der Bandname ist eine Anspielung<br />

auf die Kultserie Daktari und den Musikstil<br />

Dub. Das fünfte Album der acht Musiker ist ein<br />

Konzertmitschnitt vom 13.11.2010 aus der „Fabrik“<br />

in Hamburg mit dem prägnanten Titel: „Live<br />

in Altona“. Es ist ein bunter Querschnitt durch die<br />

zwölfjährige Geschichte der Band. Den Anfang<br />

macht der instrumentale Song: „Madrugada“<br />

– eine gute Wahl um die Zuhörer langsam auf<br />

eine geballte Ladung Ska einzustimmen. Selbstverständlich<br />

durften Klassiker wie „Drogen“ oder<br />

„Altona kicks“ auf dem Album beziehungsweise<br />

Reggae In<br />

Your Jeggae<br />

2011 reich und vielfältig, zwischen Gentleman, ein<br />

wenig Nosliw und seinem eigenen modernen<br />

Reggae-Sound pendeln die Kompositionen.<br />

„Running Away“ ist mein Favorit. Ein schön<br />

chilliger Reggae-Cruiser mit netten Key-Fills und<br />

einem integrierten Showcase der authentischen<br />

Toaster-Qualitäten des Debütanten. „A Girl Like<br />

You“ ist der einzige Tune mit kommerziellen<br />

Hitqualitäten. Gefolgt von „Move On“, einer<br />

weiteren gelungenen zeitgenössischen Reggae-<br />

Nummer. Danach geht es wieder auf in die<br />

Tanzhallen. Nicht ganz so mein Ding, aber für<br />

Dancehall-Enthusiasten sind sicher auch diese<br />

Gehversuche interessant. Immerhin tut er sich<br />

damit leichter. Interessante Vibes, aber definitiv<br />

noch ausbaufähig. OW<br />

Käufer zu locken, Tracks wie „Tempted To Touch“<br />

von Busy Signal oder „It Hard“ von Queen Ifrica<br />

können auch pur überzeugen. Auf der Compilation<br />

bleibt Dancehall weitgehend außen vor,<br />

stattdessen glänzen sogar Acts wie Vybz Kartel<br />

mit authentischen Roots Reggae-Vibes. Und<br />

wer sich zunächst die Flugkosten nach Jamaika<br />

sparen will, der kann es für karibisches Feeling<br />

getrost erst einmal mit „The Biggest Reggae<br />

One-Drop Anthems 2011“ probieren.<br />

Frank Keil<br />

dem Konzert nicht fehlen. Teilweise schneller<br />

Ska gemischt mit Reggae und Dub, dazu punkig<br />

anmutende Texte, mal auf Deutsch, mal auf<br />

Englisch, wahlweise aber auch auf spanisch.<br />

Krächtzig bis dreckig schallt die Stimme von<br />

Sänger Marcophone durch die Boxen, immer<br />

im kontrastreichen Wechsel zum einfühlsamen<br />

Gesang von Frontfrau Quiandra. So richtig will<br />

der Live-Funke jedoch leider nicht überspringen<br />

– alles in allem trotzdem ein solides Album.<br />

Tim-Niklas Kubach


Dreadnut Inc (DE)<br />

review FirSt Drop (SoulFire ArtiStS)<br />

Mit schniekem Offbeat und schicken Bläsern<br />

kommen Dreadnut Inc. auf ihrem ersten Album<br />

daher. Es ist nicht übertrieben wenn man<br />

ihnen den Titel Newcomer des Jahres verleiht.<br />

Zwar gibt es die Münsteraner/Paderborner<br />

Band schon seit 2004, aber erst jetzt haben die<br />

acht Musiker ihr erstes Album auf den Markt<br />

geschmissen. Mit „First drop“ legen sie einen<br />

vielversprechenden Start mit viel Potential<br />

aufs Parkett. Den Opener macht eine schöne<br />

Reggae-Nummer - Sommerfeeling für die<br />

Ohren. „Just a second before we explode | Let<br />

me be your five minute break before your real<br />

life starts“ haucht der 25-jährige Sänger und<br />

Frontmann Paul Jungeblodt in der zweiten<br />

Ce`Cile (JM)<br />

review JAmAicAniZAtion (kingStone recorDS)<br />

The Mighty Sparrow (TT)<br />

review<br />

Dr. birD (17th north pArADe)<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Ganze 16 Stücke bietet uns Ce`Cile auf ihrem<br />

neuen Album „Jamaicanization“. Und bereits der<br />

Opener überzeugt zu 100%. „Where You Want<br />

Me“? Genau hier und so, Ce`Cile, genau hier und<br />

so! Ein eingängiger Reggae-Groove, tanzbar<br />

modernisiert, mit einer gelungenen Hook, die<br />

von einer wunderbaren Stimme gesungen wird.<br />

Ähnlich perfekt folgen „When You`re Gone“,<br />

„Sweetness“ und vor allem „Touch Yourself“ mit<br />

seinem stilgerechten Reggae-Groove und einem<br />

zuckersüßen Toasting der Sängerin selbst .<br />

Mittenrein ein balladeskes „Ok Without You“.<br />

Bei „Hey“ featured sie Agent Sasco, der die Platte<br />

um ein weiteres astreines Toasting bereichert.<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Das volle Paket hat uns das Sublabel von<br />

VP Records auf dieser Doppel-CD + DVD<br />

zusammengestellt. Und in der Tat - es ist eine<br />

Soca-Anthology geworden. Ganze 30 Songs<br />

der Musikgeschichte Trinidads, gesungen vom<br />

Ausnahmekünstler Slinger Francisco, der unter<br />

dem Namen „Mighty Sparrow“ zum „King Of The<br />

Calypso World“ avancierte. Sein Jean & Dinah,<br />

mit dem er bereits 1956 beim Carnival Road<br />

gewann, ist vermutlich der bekannteste und<br />

beliebteste Calypso aller Zeiten und eröffnet<br />

die Sammlung großartigen Liedguts der ausgedehnten<br />

Doppel-CD. Darauf sind natürlich<br />

weitere große bekannte Stücke wie Congo Man,<br />

13<br />

Strophe von „Ready to rise“ dahin - ein Song der<br />

Spaß und Lust auf mehr macht. Die Explosion<br />

folgt schon wenige Titel weiter auf der CD. „One<br />

Love“ - der temporeiche Skatitel ist eine nicht<br />

abzulehnende Einladung zum Tanzen. Das<br />

Debütalbum „First Drop“ ist durch und durch<br />

gelungen, überzeugend vor allem auch die<br />

Bläser. Hervorzuheben ist Jungeblodts Gesang:<br />

bei der Stimme wäre es schon eine Farce keinen<br />

Reggae oder Ska zu machen. Dreadnut Inc. -<br />

eine Band von der man in den nächsten Jahren<br />

noch viel Hören wird. Klare Kaufempfehlung für<br />

ihr Debüt.<br />

Tim-Niklas Kubach<br />

Der Groove wiederum extrem tanzbar. „Singing<br />

This Song“ ist ein Tanzhallenknaller. Ebenso „Woot<br />

Woot“ , „Wicked & Wild“ und „Want More“, die<br />

meine Toleranzgrenze für moderne Ryhthmen<br />

dann aber auch schon stark strapazieren. Erst<br />

„Exclusive“ bringt mich wieder zurück in die Spur<br />

chilligen Wohlklangs. Sagenhaft. Und das hält<br />

sich dann für den Rest der Platte. FAZIT: Man<br />

kann auch modernen Reggae machen ohne<br />

die Essenzen dieser wunderbaren Musik bis zur<br />

Unkenntlichkeit zu überschreiben. Aufdrehen,<br />

Tanzen und Spaß dabei: „Nah Stress Over Man“! -<br />

„Upon The Dancefloor“.<br />

OW<br />

Obeah Wedding, Sell The Pussy, Tobago Girls,<br />

Mother`s Love oder Ten To One, um nur einige<br />

zu nennen. Aber auch weniger geläufiges Material<br />

wurde der Auswahl gekonnt hinzugefügt.<br />

Große Musiker und Persönlichkeiten Trinidads,<br />

namentlich Alvin Daniells, Roy Cape, Diana<br />

Rhyner, Winston „Gypsy“ Peters, Ed Watson und<br />

Holly Betaudier zeichnen ein Bild des Musikers,<br />

das auch die letzten Zweifel ausräumt. Ein<br />

Ausnahmeartist macht sehr besondere Musik<br />

auf wundervolle, perfekte Art und Weise. Ein<br />

Ausnahme-Doppelalbum inkl. 2 1/2-stündiger<br />

DVD trägt ihm noch zu Lebzeiten Rechnung.<br />

Großartig! OW


The World of Ska<br />

A r o u n D t h e w o r l D ...<br />

titelthemA<br />

Auch diesmal haben wir einige der besten<br />

Bands Europas für Euch ins Visier genommen:<br />

The Valkyrians, deren neuester Longplayer<br />

„Punkrocksteady“ gerade vor der Tür steht, The<br />

Magic Touch, die unermüdlichen Rocksteady-<br />

Cats aus Berlin/Leipzig im Interlude und mit<br />

Blick auf ihre Aufnahmen zum neuen Album<br />

und auch den Konzertbericht zu Babylove<br />

& The Van Dangos wollen wir Euch nicht<br />

vorenthalten. Entsprechend gut sind unsere<br />

Argumente für gute Skamusik auch in den<br />

unzähligen Reviews, die wir auch dieses Mal<br />

wieder für Euch geschrieben haben. Die Flut<br />

der Veröffenltichungen nimmt nicht ab und<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

aber auch nicht die Qualität der Tonträger, die<br />

um unsere Käufergunst buhlen. Weltweit. Aus<br />

ganz Europa sind schöne Scheiben bei uns<br />

eingetroffen. Frankreich ist vertreten, Deutschland<br />

sehr stark atkuell, Finnland gleich mit<br />

mehreren Veröffentlchungen, Spanien auch,<br />

der angloamerikanische Raum hat einiges<br />

zu bieten und gar aus Südafrika hat uns eine<br />

Skapunk-Scheibe der Extra-Klasse erreicht.<br />

www.thevalkyrians.com


The Valkyrians (FI)<br />

interview<br />

mADe in FinnlAnD<br />

„Neues aus Finnland! Punkrock Covers von The<br />

Valkyrians. Ein guter Grund mit “Angster” und<br />

“Mr. Moonhead“ über ihr Schaffen und ihre<br />

Pläne für die nächsten Monate zu sprechen:<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Die Valkyrians veröffentlichten<br />

vor kurzem „Punkrocksteady“. Ich<br />

denke, einige der Songs klingen nun besser<br />

als jemals zuvor. Wer hatte die Idee, diese fein<br />

sortierten Punkrock-Klassier zu Rocksteady-<br />

Versionen zu machen?<br />

Angster: Bei unseren ersten Europa-Tourneen<br />

wurden wir immer wieder dafür kritisiert<br />

zu viele Cover zu spielen. Das haben wir nicht<br />

vergessen und uns aktuell dafür entschieden<br />

ein reines Cover-Album aufzunehmen. Wir<br />

haben auch einige Auftritte als „The Vamypyrians“<br />

gespielt – Horror Reggae. Zum Beispiel<br />

den Misfits Song „Astrozombies“. Früher waren<br />

wir alle Punkrocker, warum also nicht auch<br />

Punk Covers? Letku Leroy war ein Mitglied<br />

von „Ratsia“, eine der ersten Punkbands in<br />

Finnland. Wir wollten den Bands, die uns<br />

früher beeinflusst haben (von Reggae jetzt<br />

einmal abgesehen), unsere Ehre erweisen.<br />

Da wir Rocksteady lieben, haben wir uns für<br />

Rocksteady-Versionen entschieden.<br />

Mr. Moonhead: Als The Vampyrians haben<br />

wir auch „Mongoloid“ von Devo gespielt. Und<br />

mit The Valkimers haben wir ein weiteres<br />

www.thevalkyrians.com<br />

Naughty-Reggae-Nebenprojekt. Musik für Erwachsene,<br />

Du weißt schon. Ich liebe es Songs<br />

zu covern. Und ich liebe Bands, die gute<br />

Coverversionen schaffen: The Cramps, The<br />

Rolling Stones, The Clash. In den frühen 60er<br />

Jahren haben die Jamaikaner RnB und Soulcovers<br />

gespielt und dabei den Ska erfunden. Ein<br />

Cover ist eine Homage an gute Musik!<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Es sind einige sehr rare<br />

Coverversionen auf dem Album. Habt ihr<br />

die Auswahl in Teamarbeit getroffen oder<br />

zeichnet dafür einer von Euch ganz speziell<br />

verantwortlich.<br />

Angster: Wir kannten diese Songs alle und<br />

jeder von uns ist ein Fan davon. Natürlich gibt<br />

es einen riesigen Pool an Liedern und Bands,<br />

die wir hätten wählen können. Aber wir sind<br />

eine demokratische Band, was bedeutet, dass<br />

derjenigen gewinnt, der gerade energiereich<br />

und am lautesten ist. Ich denke wir alle sind<br />

mit der Auswahl sehr zufrieden und dabei<br />

haben wir noch nicht einmal die nahe liegendsten<br />

Tunes gewählt.<br />

Mr. Moonhead: Alle Songs wurden von The<br />

Valkyrians arrangiert. Jeder von uns brachte<br />

eine lange List von Punkrock-Klassikern mit in<br />

den Probenraum. Mit einigen Songs haben<br />

wir herumprobiert, ohne dass es gefunkt hat.<br />

Andere dagegen haben sich sehr schnell ergeben.<br />

Diejenigen, die am besten funktioniert<br />

15<br />

Jul/Aug<br />

2011 haben, kamen schließlich auf das Album.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Könnt ihr mir mehr über<br />

die Zusammenarbeit mit T.V. Smith erzählen,<br />

der den, ebenfalls auf der Platte vorhandenen,<br />

Song „Gary Gilmore`s Eyes“ in den 70ern<br />

geschrieben hat?<br />

Angster: Die Coverversion dazu haben wir<br />

im letzten Jahr gemacht und ich habe sie<br />

bei einigen Auftritten bereits gespielt. Dann<br />

kam uns die Idee T.V. Smith zu fragen, ob er<br />

sie für uns einsingen würde. Unser Labelchef<br />

sagte, dass er über Freunde Kontakt mit ihm<br />

aufnehmen könnte. Doch zufällig sind wir ihm<br />

bereits vorher in Berlin, im Büro von Muttis<br />

Booking begegnet. Er spielte am gleichen Tag<br />

in Berlin. Er war sofort damit einverstanden<br />

den Song mit uns aufzunehmen. Im Januar<br />

war er für ein Konzert in Helsinki und wir nahmen<br />

gemeinsam auf. Ein cooler Typ.<br />

Mr. Moonhead: Tim hatte unsere Version<br />

nicht gehört, bevor er in Helsinki war. Sie<br />

unterscheidet sich vom Original ziemlich.<br />

Die Strophen sind kürzer und wir verwenden<br />

auch andere Akkorde. Tim setzte sich, hörte<br />

sich unsere Aufnahmen an und machte sich<br />

kurz Gedanken. Dann hat er den Song in<br />

nur drei Takes eingesungen. Einfach so! Er ist<br />

sehr am Boden geblieben, ist natürlich und<br />

unkompliziert. Es war großartig ihn zutreffen.<br />

Später fuhren wir zu seiner Show und tranken<br />

ein paar Bier miteinander.<br />

Angster: Letztlich sind die Verse in unserem<br />

Arrangement länger geworden; und wir tranken<br />

nicht nur ein paar Bier an diesem Abend.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Eine nahe liegende Frage<br />

– Habt ihr von einem der Sänger oder Autoren<br />

weiterer Songs bis dato irgendwelche Rückmeldungen<br />

bekommen?<br />

Angster: Noch nicht. Ich denke sie haben<br />

sie noch nicht gehört. Es wäre großartig die<br />

Reaktionen von Glenn Danzig zu sehen, wenn<br />

er einen seiner Songs in einer Reggae Version<br />

hört.<br />

Mr. Moonhead: Auf unserem letzten Album<br />

hatten wir ein Cover von „Too Drunk To Fuck“<br />

der Dead Kennedys. Vor kurzem war Jello Bia-


fra in Helsinki, aber ich vergaß ihm eine Kopie<br />

unserer Single zu geben. Ich denke wir müssen<br />

warten bis das Album veröffentlicht ist,<br />

bevor wir Kommentare bekommen. Ich kann<br />

es nicht erwarten Debby Harry zu treffen.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Ich habe gesehen, dass<br />

Ihr im November für einige Shows nach<br />

Deutschland kommen werdet. Habt ihr die<br />

neuen Songs live denn schon in Finnland<br />

oder anderswo ausprobiert? Wie waren die<br />

Reaktionen des Publikums?<br />

Angster: Wir haben hin und wieder ein paar<br />

der Songs bei Auftritten gespielt. Erst bei den<br />

letzten beiden Gigs in Finnland haben wir<br />

davon mehr gespielt. Die Leute waren begeistert.<br />

Sie fanden es einzigartig und speziell.<br />

Das finde ich auch.<br />

Mr. Moonhead: Letzten Herbst hatten wir<br />

eine Show in Helsinki, bei der wir alle der<br />

Songs gespielt haben und auch noch weitere.<br />

Wir hatten zwei wirklich bekannte finnische<br />

Punkrocker eingeladen, mit uns zu spielen.<br />

Die Show war ausverkauft und wir hatten ei-<br />

www.facebook.com/kingstonize<br />

nen großartigen Abend. Am Ende der letzten<br />

Zugabe kam Andy Mc Coy von Hanoi Rocks<br />

auf die Bühne und spielte „London Calling“<br />

komplett aus dem Kopf. Dieser Moment wurde<br />

legendär. Viele Musikmagazine berichteten<br />

darüber.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Großartig. Wir freuen uns<br />

darauf „Punkrocksteady“ live zu erleben! Ich<br />

danke Euch und wir bleiben in Konakt. In<br />

ein paar Monaten reden wir dann über Euer<br />

Heavy Metal-Album :-), ok?<br />

Angster: Eine glänzende Idee! Dann können<br />

wir endlich über echtes Geld sprechen. Zumindest<br />

in Finnland ist Heavy Metal DAS Ding.<br />

Ich werde gleich mal mit den Jungs darüber<br />

sprechen. Bis dahin – „let`s rock(steady)“!<br />

Mr. Moonhead: Heavy Metal? Nur über meine<br />

Leiche! Wir sehen uns in Berlin Lars. Lass<br />

uns ein Runde Ping Pong spielen!<br />

Lars Kranenkamp<br />

Out Now! bei <strong>Rocking</strong> Records<br />

www.rockingrecords.de


The Magic Touch (DE)<br />

tmt! they Are DynAmite!<br />

interview<br />

Man darf sie mittlerweile, ohne zu übertreiben,<br />

als beste Rocksteady & Early Reggae Band<br />

Deutschlands bezeichnen. The Magic Touch<br />

setzen in ihrem Land Maßstäbe und scheinen<br />

in Ihrer Kreativität momentan kaum zu bremsen.<br />

Zwischen zwei Alben, einer Vielzahl an<br />

Live-Shows und mehreren Kurztouren als Begleitband<br />

diverser jamaikanischer Genregrößen<br />

kommen TMT kurz zu uns an die Box.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Konzerte, Touren mit Roy<br />

Ellis, Susan Cadogan oder demnächst mit Pat<br />

Kelly und Arbeiten am nächsten Studio-Album,<br />

das dann auch schon Ende des Jahres auf<br />

GROVER veröffentlicht wird. Mal ganz ehrlich –<br />

noch Bock auf Musik?<br />

Magic Alex: Im Gegenteil, wir haben nicht<br />

genug Zeit zum Musikmachen. Die Songs, die<br />

im November auf dem neuen Album “Shocks<br />

of Lightning“ rauskommen, sind ja auch schon<br />

wieder 9-12 Monate alt, und bei allen Magics<br />

liegen haufenweise neue Lieder rum. Außerdem:<br />

Zuviel Musik, gibt’s doch gar nicht.<br />

www.myspace.com/themagictouch6<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Neben Euren eigenen<br />

Shows, für die es allerorts Anerkennung von<br />

oberster Stelle hagelt - “Hell Yeah!“, Zitat der<br />

Herren Wagner & Rivas während eines TMT-<br />

Konzertes anlässlich einer gemeinsamen Show<br />

mit den AGGROLITES in Berlin - habt ihr Euch<br />

relativ schnell zu einer, bei vielen Jamaikanern<br />

sehr beliebten, Backingband entwickelt. Von<br />

Herrn Ellis und Frau Cadogan im Besonderen,<br />

vernimmt man ja Lobeshymnen, die einem die<br />

Sprache verschlagen. Was macht für Euch den<br />

Reiz am Backing aus?<br />

Magic Alex: Also erstmal wird bei den<br />

Aggrolites einfach tagein tagaus viel ‚Hell Yeah‘<br />

gesagt. Zur Frage: Abgesehen von dem großen<br />

Vergnügen z.B. mit Susan Cadogan oder Roy<br />

Ellis deren Evergreens raushauen zu dürfen?<br />

‚Reiz‘ reicht als Beschreibung nicht aus; es ist für<br />

(im Vergleich, hehe) junge Musiker einfach ein<br />

Privileg mit Leuten live auftreten zu können,<br />

die lebenslange Erfahrung auf beeindruckendem<br />

Level damit haben. Wir geben uns Mühe<br />

die Songs gut zu spielen und hatten darüber<br />

17<br />

hinaus auch das Glück mit diesen Vorbildern<br />

schnell eine Wellenlänge zu finden, auf der<br />

wir uns gut verstehen. Englisch und Schwizerdütsch.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>!: Für das, bereits angesprochene,<br />

neue Album habt Ihr Euch wieder im<br />

Studio am Lovelite in Berlin einquartiert. Dieses<br />

könnte vielleicht irgendwann mal zu einer Art<br />

Pilgerstätte für Rocksteady-Fans werden. Neben<br />

vielen anderen Acts, haben auch die SLACKERS<br />

aus New York vor 4 Wochen zum wiederholten<br />

Male neues Material dort aufgenommen. Was<br />

ist das herausragende an diesem Studio?<br />

Magic Alex: Eigentlich nur der Chef Jochen,<br />

Engineer-Genius, Relaxo-Johnny und ganz<br />

allgemein individuelles Alleinstellungsunikat<br />

ohne Vergleich. Dazu kommt noch der Haufen<br />

Schrott (s. ‚Studio‘) der ihm gehört und mit<br />

dem er ganz gut umgehen kann.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>! Nun geht’s ja bald direkt<br />

wieder auf Tour. U.a. werdet Ihr Italien, Ungarn<br />

und der Schweiz einen Besuch abstatten. Was<br />

ist für den Rest des Jahres geplant? Man hört,<br />

dass die Familien einzelner Bandmitglieder<br />

demnächst nicht kleiner werden. Wird mal<br />

ein Gang zurückgeschaltet oder wollt Ihr Euer<br />

Pensum halten?<br />

Magic Alex: Jaja, die Bäuche wachsen, aber<br />

so interessant ist das jetzt wohl auch wieder<br />

nicht. Zurückgeschaltet wird gewiss nicht,<br />

mein Herr. Sondern zwischen Sommer- und<br />

Weihnachtstour wird gewissenhaft die ostdeutsche<br />

Tiefebene, sowie hoffentlich endlich<br />

mal die Nord- und Ostküste bespielt. Und nach<br />

Wien müssen wir auch mal. Übrigens, auch als<br />

Nachtrag zum Thema Lobhudelei: Ken Boothe<br />

wollte uns nach einer Zusammenarbeit im Jahr<br />

2004 nach Jamaika holen. Ken, ruf an.<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>l! Wir danken Euch für den<br />

kurzen Boxenstopp und treffen uns spätestens<br />

zum neuen Album. Alles Gute bis dahin!<br />

Lars Kranenkamp


Babylove & The Van Dangos (DK)<br />

S w i n g & SwAy<br />

konZertbericht<br />

„Broken bottles, broken hearts“ – selten wurden<br />

die Hinterlassenschaften eines feuchtfröhlichen<br />

Konzertabends so auf den Punkt gebracht wie<br />

am Anfang des neuen Albums von „Babylove<br />

And The Van Dangos“. Mit „The Money & The<br />

Time“ legten die Dänen im Mai dieses Jahres<br />

ihren dritten Longplayer vor und begeistern<br />

nach wie vor.<br />

2004 aus den Resten der legendären „Furillo“<br />

hervorgegangen, haben sich die Van Dangos<br />

inzwischen an die Spitze der Europäischen Skaund<br />

Rocksteadybands gespielt. Mit blutjungen,<br />

aber herausragenden Musikern gelang es von<br />

Anfang an, das Publikum mit schweißtreibenden<br />

Liveshows zu begeistern.<br />

Auch auf der Europa-Tournee im Frühsommer<br />

wurde dies wieder einmal deutlich: Im Düsseldorfer<br />

„FFT Freitagsclub“ hatten sich lediglich 50<br />

Leute eingefunden, doch die Dänen zeigten auf<br />

der im Theaterfoyer aufgebauten Bühne<br />

trotzdem ihr ganzes Können.<br />

Der Abend startete<br />

gemütlich mit<br />

einem neuen<br />

Reggae-Song,<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

bevor das Publikum dann mit auf die Straße<br />

genommen wurde: „Friday Night Saturday<br />

Night“ erzählt von den Erlebnissen der Band<br />

auf Tour. Mit einem von der Gitarre getragenen<br />

Beat geht es dabei immer wieder schnell nach<br />

vorne, bis ein Schlagzeugbreak samt Bläserfanfare<br />

den Tourbus wieder in eine neue Kurve<br />

trägt. Weiter geht die Reise nach Kopenhagen,<br />

der Heimatstadt der Band: Einer historischen<br />

Badeanstalt, die letztes Jahr geschlossen wurde,<br />

hat man einen Song gewidmet. Die Heimatverbundenheit<br />

der Dänen zeigt sich auch im Song<br />

„So long, Copenhagen“ vom zweiten Album<br />

„Lovers Choice“ (2008). Die Reggae-Nummer<br />

ist eine großartige Hommage an die Stadt,<br />

getragen von Daniel Bromans einzigartiger<br />

Stimme. Nach dem vielfach beachteten Debüt<br />

„Run Run Rudie“ (20<strong>05</strong>) bekamen die Van Dangos<br />

auf dem zweiten Tonträger hochkarätige<br />

Unterstützung: Coolie Ranx, bekannt als<br />

Mitglied der „Toasters“ verfeinerte das Lied<br />

über den „Big Baboon“, einen Affen, der<br />

in einem „großen, weißen Haus“ sitzt,<br />

mit einigen Toasts im Mittelteil.<br />

Foto: karen-Anja groeger<br />

Und sogar Doreen Shaffer konnte für ein Duett<br />

gewonnen werden. Die alte Dame im Studio zu<br />

Gast zu haben, war eine für die Band bis heute<br />

beeindruckende Begebenheit, wie Sänger Daniel<br />

„Babylove“ Broman in Düsseldorf erklärte: „In<br />

Deutschland würde man wohl ‚Omaporn‘ dazu<br />

sagen“, meinte er verschmitzt.<br />

Der aus Schweden stammende Sänger erweist<br />

sich auch in Düsseldorf als Vollblut-Entertainer<br />

– nicht nur die mit viel Humor und Nonsens<br />

gespickten Ansagen kommen beim Publikum<br />

gut an, es ist die Gesamterscheinung von Broman.<br />

Scheinbar völlig lässig zuckt sein Körper<br />

im Rhythmus der Musik, ein Hüftschwung jagt<br />

den nächsten. Gekrönt wird dies von einem<br />

kraftvollen Stimmorgan, das sowohl höhere<br />

wie auch tiefe Töne perfekt trifft und mit dem<br />

er auch Teile der Songs ohne Begleitung seiner<br />

Band a capella singt.<br />

Dabei kann er sich voll und ganz auf seine<br />

Bandkollegen verlassen. Mikkel Szlavik am<br />

Schlagzeug spielt kraftvoll, aber immer passend<br />

die Beats, auf die der Rest der Band dann<br />

einsteigt. Die Konzerte gleichen dann auch<br />

eher einer Jamsession als einem vor der Tour<br />

eingeprobtem Standardprogramm: Jakob<br />

Thomhav nimmt sich an der Gitarre spielerische<br />

Freiheiten und baut auch mal ein Intro aus<br />

und Kristian Rinck-Henriksen an der Posaune<br />

und Johann Bylling Lang am Saxophon brillieren<br />

als zweistimmiger Bläsersatz. Oft wird erst<br />

während des Konzertes entschieden, wer der<br />

beiden nun in welchem Song ein Solo spielt,<br />

man merkt der Band förmlich die Freude am<br />

gemeinsamen Spielen an.<br />

Klar, dass man da auch gerne die eigenen<br />

Songs überarbeitet, „Jump ‘N Swing ‘N Sway“<br />

wird mit einem Rhythm-And-Blues-Intro eingeleitet.<br />

„But I love you“ kommt im Gegensatz zur<br />

Akustikversion auf dem ersten Album nun als


flotte Tanznummer daher.<br />

Doch bei „Babylove And The Van Dangos“ geht<br />

es um weit mehr als nur die Musik und die<br />

Party. In den Texten geht es neben Liebe und<br />

Herzschmerz auch immer um Politik. Schon auf<br />

dem ersten Album wurden die „Politrixians“ und<br />

Menschen, die sich um ihrer selbst willen dem<br />

Diktat der Gesellschaft und der Political Correctness<br />

unterwerfen, angeprangert. Auch auf „The<br />

Money & The Time“ nimmt man kein Blatt vor<br />

den Mund: Das muntere Rocksteady-Stück „Still<br />

Out There“ rechnet mit dem braunen Mob ab,<br />

der sich heutzutage zwar in einer bürgerlichen<br />

Weste präsentiert, aber immer noch für die<br />

gleichen menschenverachtenden Ansichten<br />

wie einst steht. Die Band will eindeutig zum<br />

Nachdenken anregen, was man nicht zuletzt<br />

an der Tatsache sieht, dass in den Booklets stets<br />

statt den Texten die Liner Notes abgedruckt<br />

sind. Wie hieß es noch in „Friday Night, Saturday<br />

Night“? „It’s not just entertainment..”<br />

Florian Surek<br />

Skapunk aus Südafrika? Manche glauben es<br />

kaum, für andere ist es ein alter Hut. Immerhin<br />

seit 14 Jahren sind Hog Hoggidy Hog, die<br />

Band vom Kap, schon unterwegs und haben<br />

sich auch außerhalb Südafrikas eine eingefleischte<br />

Fangemeinde erspielt. Aktuell präsentiren<br />

sie ihr sechstes Album „Method to Madness“<br />

in Europa und sie werden auf unseren<br />

Bühnen nicht zimperlich sein. Ihr so genannter<br />

„Pork Rock“ kommt als gnadenlose Mischung<br />

aus Skapunk mit afrikanischen Musikeinflüssen<br />

um die Ecke. Sie schlagen ihn uns um die<br />

Ohren, dass es nur so kracht. Im Gegensatz zu<br />

vielen anderen Bands, die die größeren Erfolge<br />

im Ausland feiern, haben sie in ihrem Heimatland<br />

längst Kultstatus erreicht, den sie sich nun<br />

auch in Europa erspielen wollen.<br />

OW<br />

Unter dem Namen „Ellwood“ kommt<br />

im September (ACHTUNG: TOUR AUF<br />

NOVE<strong>MB</strong>ER/DEZE<strong>MB</strong>ER VERSCHOBEN) zum<br />

ersten Mal ein prominent besetztes, neues<br />

Sideproject mit seinem auf Fat Wreck veröffentlichten<br />

Debüt „Lost In Transition“ nach<br />

Deutschland. Reggae und Ska im Stile von<br />

Sublime oder den Long Beach Dub Allstars<br />

präsentieren uns Chuck Robertson und Todd<br />

Rosenberg von den Mad Caddies zusammen<br />

mit Dustin Lanker and Graham Palmer. Eine<br />

Albumbesprechung haben wir auch für<br />

Euch. Das Interview zur Tour gibt es beim<br />

nächten Mal. Denn wir werden uns die Show<br />

nicht entgehen lassen und die Herren aus<br />

Kalifornien etwas eingehender nach dem<br />

Sinn und Unsinn dieses Projekts fragen!!! Wir<br />

sehen uns beim Konzert!<br />

OW<br />

Hog Hoggidy Hog (ZA)<br />

r o u g h & to u g h<br />

europAtour<br />

06.08. SL-MCT/ Trbovlje<br />

07.08. SL-O.F.A.K. Stunf/ Ormož<br />

08.08. SL-Trnfest/Ljlubljana<br />

09.08. SL-Kamfest/Kamnik<br />

13.08. SL-Crnfest/Crnomelj<br />

14.08. SL-Punk Rock Holiday/Crnomelj<br />

17.08. SL-Zmaj ma mlade/Postojna<br />

18.08. DE-Bierg.Groggensee/Ehingen<br />

20.08. DE-Hemperium/Ulm<br />

21.08. DE-JUZI Göttingen<br />

24.08. DE-Halle VL/Halle<br />

26.08. DE-Duncker Club/Berlin<br />

27.08. DE-JZ Ostbunker/Osnabrück<br />

19<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong> präsentiert:<br />

Ellwood (US)<br />

europAtour<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

c A l i F o r n i A S u n<br />

26.11. DE - Köln - MTC<br />

27.11. DE -Hamburg - Markthalle / Marx<br />

29.11. DE - Berlin - Cassiopeia<br />

30.11. AT - Wien - Arena<br />

02.12. DE - Stuttgart - Goldmarks<br />

03.12. DE - Lindau - Club Vaudeville<br />

04.12. CH Basel - Sommercasino<br />

08.12. UK - London - Islington Academy 2<br />

11.12. UK - Bristol - The Croft<br />

weiter Termine folgen !!!<br />

Jul/Aug<br />

2011


65 Mines Street (FR)<br />

review 65 mineS Street (proDuctionS impoSSible recorDS)<br />

Stilstisch haben sich die Franzosen von 65 Mines<br />

Street aus Franche-Comté/Audincourt seit 2009<br />

einem Mix aus Finest Punky Reggae & Ska Music<br />

verschrieben. Und wer dabei Bands wie die<br />

The Specials, die Aggrolites, die 8°6 Crew, The<br />

Slackers oder Jim Murple Memorial assoziiert,<br />

liegt ziemlich richtig. Gleich der Opener ihrer<br />

gleichnamigen CD mit 17 Songs & einem Bonus<br />

Video Track, sowie die 14 Tracks umfassende und<br />

in Kombination mitgelieferte LP, geben mit „We<br />

Are 65 Mines Street“ die Richtung vor. Das Sextett<br />

um Sänger John Lewis und Organist Mista<br />

Purple (der auch bei dem derzeit pausierenden<br />

Two Tone Club aktiv ist) hat sich einige Kollegen<br />

The Pepper Pots (ES)<br />

review t r A i n to yo u r lo v e r ( b l Ac k p e p p e r co r p.)<br />

Ellwood (US)<br />

review lo S t in t r A n S i t i o n ( FAt w r e c k )<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Bis zu ihrem dritten Album „NOW!“ (2009)<br />

gelang der katalanischen Bigband eine perfekte<br />

Mischung aus Oldschool Soul und Jamaican<br />

Music. Bei der aktuellen CD „Train To Your Lover“<br />

hat sich nach einem Besetzungswechsel der drei<br />

Sängerinnen (Aya Sima kam für Merce Munné)<br />

auch die stilistische Ausrichtung verschoben.<br />

Bei den insgesamt 12 Stücken von „Can´t let<br />

him go“ über „Dreams of coming back“ bis hin<br />

zu „Gladden your soul“ dominiert jetzt amerikanisch<br />

geprägter Soul der Motown-Ära. Dafür<br />

haben sich die zehn Bandmitglieder den amerikanischen<br />

Soundingenieur Bob Ohlsson ins<br />

eigene Studio eingeladen, der von 1965 – 1972<br />

erfolgreich für die weltbekannte Plattenfirma in<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Gerade einmal 31 Minuten ist das Zufallsprodukt<br />

lang, das wohl in Urlaubsstimmung mit Liebeskummer<br />

aufgenommen worden sein muss. Entsprechend<br />

schöne Melodien sind es geworden.<br />

Zur Stimme von Chuck Robertson brauche ich<br />

ja nicht viel zu sagen: Eine gute Stimme ist eine<br />

gute Stimme ist eine gute Stimme. Die neuen<br />

Songs sind nicht unbedingt abwechslungsreich.<br />

allerdings sehr eigenständig. Nicht nur deshalb<br />

hat die Scheibe ihre Berechtigung. Ob ein<br />

entsrpechender Hype darum aber gerechtfertig<br />

wäre, muss wohl beim Liveauftritt der Band<br />

bewiesen werden. Ich bin gespannt, was die<br />

vier Amerikaner aus den 31 Minuten machen,<br />

um sie auf volle Konzertlänge auszudehnen.<br />

ins Studio geholt, die den Eigenkompositionen/<br />

Arrangements Marke „65 Mines Street vs. Kentish<br />

Town Road“ oder „Brand New Spring“ den<br />

letzten Schliff gaben. Auch das einzige Cover<br />

„Stuck In The Middle With You“ (Stealers Wheel)<br />

fügt sich nahtlos in das schlüssige und überzeugende<br />

Konzept der Band ein. Nach einem guten<br />

Auftritt beim Riverside Stomp-Festival in Mainz/<br />

Reduit im Juni 2011 werden 65 Mines Street im<br />

Oktober für weitere Shows nach Deutschland<br />

kommen. Termine, die man nicht verpassen<br />

sollte.<br />

Frank Keil<br />

Detroit beschäftigt war. Die Zusammenarbeit<br />

auf „Train To Your Lover“ gelingt kongenial, da die<br />

beteiligten Sängerinnen/Musiker auf höchstem<br />

musikalischen Niveau agieren. Herausgekommen<br />

ist ein klassischer Sound der 60er Jahre,<br />

der die Band aus Barcelona ab Juni 2011 wieder<br />

für Gastspiele um die Welt führen wird. Und<br />

folgerichtig darf man schon jetzt gespannt sein,<br />

was aus dem neuen Projekt, den kürzlich angekündigten<br />

Aufnahmen mit den Pepper Pots<br />

und dem amerikanischen Sänger Eli ´Paperboy´<br />

Reed (dem gefeierten Retro-Soul Star) zukünftig<br />

entsteht.<br />

Frank Keil<br />

Da muss dann schon etwas mehr passieren als<br />

neun sonnenpolierte Songs in melancholischgroovigem<br />

Stil. Auch wenn diese sehr schön<br />

eingespielt und vor allem eingesungen sind. Die<br />

Einflüsse aus Rap, Funk, Pop und Rock müssen<br />

zu einem Gesamtkonzert verarbeitet werden.<br />

Die textliche Fokussierung von Liebesgeschichten<br />

dürfte dabei eine wesentliche Rolle spielen.<br />

Und? Könnt ihr Euch vorstellen, wie sich das live<br />

anhören soll, u.a. gespielt von Musikern der Mad<br />

Caddies? Auf Platte zumiindest ist das eine sehr<br />

schöne Listen-Along-Scheibe geworden, die<br />

sich sehr eingängig gibt und auch ohne Spitzen<br />

auf durchgehend angenehmen Niveau zu<br />

behaupten weiß. Wobei - mit „Sunshine Garden“<br />

ist dann doch wieder ein Kandidat für den<br />

größeren Erfolg des Projekts dabei. Zumindest<br />

landet die Scheibe mehr als einmal im Player!<br />

Ein gutes Zeichen! OW


Ratatouille (DE)<br />

review<br />

SeArch For golD (eigenvertrieb)<br />

The Broilers (DE)<br />

review SAntA muerte (people like you rec. )<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

„Komm in Bewegung“ lautet der erste Titel nach<br />

dem Intro auf dem Album „Search for gold“ der<br />

„Offbeat Disko Supergroup“ Ratatouille. Wirklich<br />

in Bewegung kommen kann man bei der Scheibe<br />

jedoch nicht. Alles ist recht smooth gehalten:<br />

sicherlich kein Album zum abgehen, eher für<br />

nebenbei, dafür ist es jedoch perfekt. Die CD ist<br />

im Vinylstyle aufgemacht und in ein Digipack<br />

verpackt, das ist zwar auch nicht wirklich neu –<br />

sieht aber immer wieder gut aus. Ratatouille bieten<br />

geschmeidigen Ska mit fast eingehauchtem<br />

Gesang. Es macht Spaß den Bochumern, die<br />

seit 2003 unterwegs sind, zuzuhören und lässig<br />

mit dem Fuß mitzuwippen – das ist aber auch<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Die Broilers, als Oi- und Punkband 1994 in<br />

Düsseldorf von Sänger/Gitarrist Sammy Amara<br />

und Schlagzeuger Andi Brügge gegründet,<br />

haben sich auf dem neuen Album „Santa<br />

Muerte“ nochmals weiterentwickelt. Die von<br />

Vincent Sorg produzierten neuen Titel um den<br />

Maßstäbe setzenden, energetischen Opener<br />

„Harter Weg (Go!)“ sind musikalisch überzegend<br />

und vielschichtig geworden. Was sich bereits<br />

2004 nach dem letzten Besetzungswechsel<br />

andeute, wird konsequent fortgesetzt: Dank der<br />

vierköpfigen Bläserfraktion treten Einflüsse aus<br />

Ska und Reggae vermehrt in den Vordergrund,<br />

<strong>Rocking</strong>steady - Shirtshop<br />

ska / Reggae / rocksteady fashion<br />

Exlusive Shirtdesigns<br />

von ausgewählten<br />

Ska-/ Reggaekünstlern<br />

aus aller Welt.<br />

21<br />

das höchste der Gefühle. Der Stil Ratattouilles ist<br />

mit seinen Pop-Elementen wie beispielsweise<br />

in „Search for gold“ als massenkompatibel zu<br />

bezeichnen. Aber vielleicht ist das auch „part of<br />

the plan | part of the strategy“, wie es im letzten<br />

Song heißt. Höhepunkte auf dem zweiten<br />

Studioalbum des Bochumer Ska-Band sind auf<br />

jeden Fall „Southcity Moon“ und „Jammin Soul“.<br />

Tim-Niklas Kubach<br />

ohne dass das Quintett seine klassischen<br />

Elemente vergisst. Musik und deutschsprachige<br />

Texte aus der Feder von Sammy decken erneut<br />

eine große Bandbreite ab und haben wie bei<br />

„In Ein Paar Jahren“ oder auf „33 RPM“ durchaus<br />

berechtigten Hitcharakter. Live taugen die<br />

Songs von „Santa Muerte“ auf jeden Fall wieder<br />

zum Mitsingen, wovon man sich bei einem der<br />

ersten Auftritte mit neuem Material beim ´Rock<br />

in Concert´-Festival im Waldstadion Weismain<br />

überzeugen konnte. Die Broilers scheinen nicht<br />

zuletzt mit dem JKP-Deal im Rücken, bestens für<br />

die Deutschland-Tournee im Herbst gerüstet zu<br />

sein.<br />

Frank Kei


Skaprifischer (DE)<br />

review<br />

FriScher ASpik<br />

Mr. Freak Ska (CAT)<br />

review SkA cASolA<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Es ist ein sehr angenehmes rundes, schwarzes<br />

Stück Vinyl, das mich diese Tage erreicht hat.<br />

Machen Bandname und Albumtitel noch eher<br />

Glauben, es handele sich um ein eher zeitvertreibendes<br />

Projekt einiger ostdeutscher Musiker<br />

mit einem ausgeprägten Humor, werde ich<br />

beim ersten Hören angenehm überrascht. Die<br />

Mischung aus Bearbeitungen ausgewählter Covers<br />

und Eigenkompositionen, in vier verschiedenen<br />

Sprachen (deutsch, englisch, französisch,,<br />

italienisch) gesungen, liefert ein kleines nettes<br />

Reiseangebot in einem ausrangierten Skazug,<br />

der noch die unberührten Orte der Musiklandschaft<br />

aufzusuchen weiß. Und endlich geht eine<br />

von mir lange gehegt Sehnsucht in Erfüllung.<br />

Jul/Aug<br />

Mr Freak Ska, veröffentlicht auf Empordà Sons...,<br />

- wie jetzt? Ja, wir dürfen staunen und die Ohren<br />

spitzen. Spanien, genauer gesagt Katalonien, ist<br />

um eine neues Projekt reicher und gleichzeitig<br />

um ein neues Label. Das lässt unser Herz höher<br />

schlagen, vor allem wei die Erstsveröffentlichung<br />

„Ska Casolà“ von Mr. Freak Ska ein sehr feines<br />

Album ist, in einer zunächst ungewöhnlichen<br />

und wenig bekannten Sprache. Nein, es ist<br />

nicht russisch, nicht ungarisch und nicht polnisch,<br />

nicht rumänisch oder finnisch, sondern<br />

katalanisch. Auch wenn das für jeden Fremden<br />

erst einmal schwer zu erkennen ist. Zum Musik<br />

machen ist es in jedem Falle sehr gut geeignet<br />

und eine mehr als wilkommene Abwechslung.<br />

Die Scheibe groovt schön rein und hört nicht<br />

Adriano Celentano, abgepackt in die Offbeat-<br />

Dose. Seinen Humor in unser Lieblingsgenre<br />

überführt. Das und viele ähnliche Delikatessen<br />

sind den Dresdnern gelungen. Serge Gainsbourg<br />

wird ebenso interpretiert wie Lennon/<br />

McCartney, die Pointer Sisters, Helge Schneider<br />

und Allen Touissant. Ebenso originell wie diese<br />

Auswahl ausfällt, überzeugen auch die Aufnahmen.<br />

Gemischt mit den eigenen, mindestens<br />

genauso abwechslungsreichen Kompositionen<br />

entsteht ein gelungenes Gesamtwerk, das vermutlich<br />

eine seltene Ausnahme in der Skaszene<br />

bleiben wird. Schade eigentlich. Aber vielleicht<br />

tun uns die Skaprifischer nach hoffentlich vielen<br />

Live-Shows einen Gefallen und nehmen noch<br />

einmal eine so findige Auswahl ins Programm<br />

und verewigen sie auf Vinyl?<br />

Der Download-Code für die digitale Nutzung<br />

wird im Übrigen gratis mitgeliefert. Mitgedacht!<br />

OW<br />

2011 mehr damit auf, bis zum Schluß. Der Gesang<br />

überzeugt durchweg, wie auch die Kompositionen,<br />

die Auswahl einiger interessanter<br />

Coverversionen (insbesondere die katalanische<br />

Version von Roger Millers „King Of The Road“)<br />

und überhaupt überzeugt das gesamte musikalische<br />

Zusammenspiel. Und mit 17 Songs und<br />

fast 50 Minuten Länge ist die Scheibe unter den<br />

aktuellen Veröffentlichungen beinahe schon<br />

eine unendliche Geschichte, wenn sie nicht so<br />

kurzweilig wäre. Und einen Knaller gibt es mit<br />

„Tal Faràs, Tal Trobraràs“ obendrein. Seht selbst,<br />

mein nächster Anwärter für die Skascheibe des<br />

Jahres steht fest.<br />

OW


Los Granadians (ES) VINYLSINGLE<br />

review por mucho Que pASen loS AnoS (liQuiDAtor recorDS)<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Das Sextett aus Madrid hat schon wieder<br />

aufgenommen. Kaum ist die vorherige EP „New<br />

York City“ ausverkauft, waren die Spanier schon<br />

wieder fleißig. Und diesmal ist ihnen nach Liebe<br />

zumute. This is not a love song? Doch, es ist<br />

einer. Unverkennbar und entsprechend tituliert:<br />

„Por Mucho Que Pasen Los Anos“. Los Granadians<br />

mit rosaroter Brille. Wer hätte das gedacht?<br />

Bzw. wer hätte das nicht gedacht? Die Version<br />

für interplanetäre Beziehungen gibt es auf der<br />

B-Seite instrumental, dafür mit gehörig Orgel.<br />

Wenn es wirklich Lebewesen im All gibt, diesem<br />

Sound werden sie verfallen.<br />

OW<br />

Swing and Sway<br />

23<br />

Aweseome Jamaican R&B, Ska, Jazz, Soul, Mento,<br />

Calypso & Reggae from paris<br />

Sa. 01.10.2011<br />

Das Bett<br />

<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong> präsentiert:<br />

Numero 2<br />

Swing & Sway bamberg geht in die zweite runde. und auch diesmal<br />

ist ein ausgewähltes, internationales DJ-line up mit von der partie. Am<br />

Freitag gibt es zum grand opening eine band der extraklasse: the one<br />

Droppers aus italien. Da lohnt sich der Ausflug in die schönste Stadt unseres<br />

landes doch gleich mehrfach! und noch eins oben drauf. Für alle die,<br />

die es vor einigen monaten nicht ins kino geschafft haben: Samstag wird<br />

die fabelhafte rocksteady-Dokumentation „rocksteady - the roots of<br />

reggae“ im lokalen programmkino extra für den weekender abgespult.<br />

Zu gast und für Fragen offen wird der regisseur Stascha bader sein.<br />

welcome to the second edition of Swing & Sway. we‘re still knee-deep<br />

in organisational work, but feel brave enough to promise a premium life<br />

band on friday: the one Droppers from italy! on saturday we‘ve arranged<br />

for top class international DJs for your dancing pleasure! before the nighter<br />

kicks off, the rock <strong>Steady</strong> docu „rocksteady - the roots of reggae“ will<br />

be screened and we are happy to have the director, Stascha bader, with<br />

us who will introduce his work and is pleased to answer all your questions<br />

after the screening. now all you have to do is book your accomodation in<br />

lovely bamberg.<br />

DJs confirmed so far:<br />

heiko treasure Sounds & Dan the man (hamburg)<br />

Dr. Dreler (osnabrück)<br />

goegel (Ska & reggaeshirts)<br />

brick top (rude Attack - ch)<br />

texas ranger (london - uk)<br />

bazza (Straighten up! club - cAt)<br />

Schmidt-<br />

str. 12,<br />

Frankfurt


Karikatura (US)<br />

review<br />

muZon (ep)<br />

Fünf Songs aus Brooklyn, New York, die schon<br />

vor ein paar Wochen bei uns eingetroffen sind,<br />

hätten wir beinahe vergessen. Dabei hat das<br />

Hören ungemein Spaß gemacht. Eine außergewöhnliche<br />

Mixtur, die Karikatura überzeugend<br />

spielen und als ob das Schubladendenken<br />

längst abgeschafft worden wäre. Der Sänger<br />

its eine wahre Freude, die Instrumentalisten<br />

solieren billiant, das musikalische Niveau ist<br />

hoch. Die Arrangements sind besonders und<br />

abwechslungsreich. Auch der Offbeat lässt sich<br />

finden, verliiert aber beim Stilmix von Karikatura<br />

berechtigterweise an Dringlichkeit. Die Klari-<br />

Less Than Jake (US)<br />

review greetingS From leSS thAn JAke (e.p.)<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Nach vorne, nach vorne, nach vorne. Viel Gitarre,<br />

gewaltig Schlagzeug und ein paar Bläserphrasen<br />

hier und da. Die Stimmen hoch und dünn,<br />

der Sound prall und voll. So kennen wir das<br />

Quintett, das sich an der Universität in Florida<br />

zusammengetan hat. So kennen wir kommerziell<br />

verwertbaren, populären Skapunk-Sound<br />

von Green Day, Rancid und was weiß ich noch<br />

wem. Es gibt ne Masse Fans, die genau diese<br />

Musik haben wollen und nichts anderes. Der<br />

kann ich mich leider gar nicht anschließen. Das<br />

aktuelle Werk beweist wieder einmal, dass bei all<br />

der Geschwindigkeit und dem Lärm die Musik<br />

etwas zu kurz kommt. Wobei! Jede Menge Melo-<br />

Hog Hoggidy Hog (ZA)<br />

review methoD to mADneSS (Southern pulSe)<br />

Hinter Hog Hoggidy Hog verbirgt sich die erfolgreichste<br />

Ska-Punk-Band Südafrikas. Die Formation<br />

um Sänger George Bacon wurde 1995 in<br />

Kapstadt gegründet. Zunächst setzten die Hogs<br />

als Quartett stilistisch auf Ska, Punk, Trash, Jazz,<br />

Doo Wop und traditionelle afrikanische Sounds.<br />

1998 wurde die Besetzung um Trompete und<br />

Posaune zum Sextett erweitert und der Sound<br />

in Richtung ´Pork Rock oder Hogcore´, wie Band<br />

und Fans es nennen, weiterentwickelt. Bei aller<br />

Härte bleiben die Südafrikaner in ihren Texten<br />

aber stets optimistisch und augenzwinckernd<br />

humorvoll. Ihr mittlerweile sechstes Album mit<br />

den 14 Titeln vom Opener „Scene Police“ bis hin<br />

nette inst einfach wunderbar. Sie bringt einen<br />

osteuropäischen, folkloristischen Einfluß mit.<br />

Dann eine sehr schön gespielte Akkustikgitarre.<br />

Raffinierte Drums und eher poppige Basslinien.<br />

Alles durchdacht oder alles direkt aus dem<br />

Bauch heraus? Schwer zu sagen. Eher letzteres<br />

und das ist gut so! So schwierig es ist, diese<br />

Musik zu beschreiben, so einfach ist es sie zu<br />

bewerten: Einfach wunderbar.<br />

Jul/Aug<br />

2011 die liefern die Kalifornier mit. Insgesamt klingt<br />

Jul/Aug<br />

Free Audio Track<br />

„City In The Clouds“<br />

OW<br />

das allerdings sehr nach Flucht, wie ein Trailer für<br />

den neuen Hochgeschwindigkeitszug oder die<br />

Einweihungsparty einer neuen Düsenjet-Flotte.<br />

Um ganz ehrlich zu sein. Less Than Jake spielen<br />

nichts anderes als vorher auch und werden<br />

das auch beim nächsten Male wieder in dieser<br />

Manier tun. Wenig originell, wenig musikalisch,<br />

aber dafür schnell, melodisch und nochmals<br />

schnell. Ihre Anhänger werden den Tonträger<br />

lieben, wenn er auch sehr kurz geraten ist. Ob<br />

sich ihre Fangemeinde dadurch erweitern lässt,<br />

sei einmal dahingestellt. Mein Plattenspieler hat<br />

genug davon. Over! OW<br />

2011 zu „John And Phillippps Song“ schafft mühelos<br />

und ehrlich den Spagat zwischen Mainstream<br />

und alternativer Attitüde. Eingespielt wurde es<br />

in Kapstadt mit dem bewährten Produzenten<br />

Theo Crous. Dass Hog Hoggidy Hog auch live<br />

auf großen Bühnen bestehen können, bewiesen<br />

sie u.a. bei Auftritten mit NOFX, Mad Caddies<br />

und Lagwagon. Und mit ihrer dritten Europa-<br />

Tournee im August werden sie erneut zur<br />

Konkurrenz anglo-amerikanischer Vorbilder.<br />

Frank Keil


New Town Kings (GB)<br />

review m.o.J.o. (bomber muSic ltD.)<br />

The Valkyrians (FI)<br />

review punkrockSteADy (StupiDo & pork pie)<br />

Pinatubo Bay (DE)<br />

review no one below - no one Above<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Ein neuer Hoffnungsträger aus dem Vereinigten<br />

Könirgreich legt aktuell mit MOJO sein zweites<br />

Album vor. Die neun Musiker aus Colchester,<br />

Essex, spielen einen sagen wir einmal traditionell<br />

angehauchten 3rd wave ska, zumeist mit<br />

mehrstimmigem Gesang, der sehr gefällt. Ihr Set<br />

spielen sie mit einem beschwingten Tempo und<br />

sehr poppigen Melodien. Sehr hörbar und auch<br />

sehr eingängig, allerdings nichts Neues. Die Aufnahmen<br />

sind recht rough, das mag manchem<br />

besonders gefallen und bringt in der Tat jede<br />

Menge Live-Energie aufs Band. Ein ordentlicher<br />

Produzent allerdings hätte die Scheibe noch um<br />

einiges pushen können. Denn die Kompositionen<br />

sind sehr gut, zumindest einige davon.<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Punkrock Coversongs? Braucht das noch einer?<br />

Auf jeden! THE VALKYRIANS liefern wieder<br />

einmal konsequent ab. Die Scheibe hat alles! Mit<br />

“Nasty Nasty“ gibt’s den gewohnten Partystomper,<br />

der aber Seite an Seite mit bittersüßer Melancholie<br />

wie bei “Astro Zombies“ und sogar ’ner<br />

Ladung Düsternis wie bei “Babylon’s Burning“<br />

bestens funktioniert. In welche Richtung auch<br />

immer, „PUNKROCKSTEADY“ kann es. Eine feine<br />

Auswahl, welche ohne die typisch ausgelutschten<br />

Gassenhauer auskommt, die gewöhnlich<br />

für Covernummern herhalten müssen. Rough<br />

interpretiert und fantastisch produziert. “Mongoloid“<br />

oder “Another Girl, Another Planet“ werden<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Zweite Platte von Pinatubo Bay aus Tübingen<br />

– Erst mal Grund für ein gutes Gefühl. Und wie<br />

vermutet, man punktet erneut. Ein Album voller<br />

guter Tracks irgendwo zwischen Rocksteady,<br />

Reggae und Soul. “All Because Of You“ - toller<br />

erster Track, den man hoffentlich direkt mal als<br />

Live-Intro für die nächsten Konzerte umsetzt.<br />

Das, bereits von der letzten EP bekannte,<br />

„Last Call“ ist stark und der neue Rocksteady-<br />

Style steht ihm mehr als gut. Desweiteren<br />

ein sportlich souliges “Lonely Not Alone“.<br />

Insgesamt keine Scheu vor Stil-Mix. “Take Over“<br />

kommt sehr dreckig um die Ecke und erinnert<br />

latent an The Beatdown aus Montreal, was als<br />

uneingeschränktes Kompliment zu verstehen<br />

ist. Wenngleich die Scheibe durchgängig feine<br />

25<br />

„Games That People Play“, „Stop“, und „News<br />

Stand“ zum Beispiel haben das Zeug zum<br />

Skaklassiker zu werden. „Round And Round“ ist<br />

ein Volltreffer. Andere wiederum eher Füller, so<br />

z.B. „String-A-Long“, „New Town Hop“ mit seinen<br />

lateinamerikanischen Bläserarrangements und<br />

der Rest der Scheibe. Stilistisch erinnern mich<br />

die Engländer an The Stingers oder auch ein<br />

wenig an Hepcat, womit sie eben auch große<br />

Konkurrenten auf ihrem eigens gewählten<br />

musikalischen Umfeld haben. Doch die Band<br />

ist noch jung, der Ehrgeiz groß. Mit etwas Glück<br />

könnte noch etwas Erfolgreiches daraus werden.<br />

Die Monarchie darf hoffen, die Daumen drücken<br />

und sich die Herren live ansehen. Denn da soll<br />

ihre wahre Stärke liegen.<br />

OW<br />

sogar schlichtweg optimiert und klangen - für<br />

meine bescheidenen Gehörgänge - nie besser.<br />

Orgel und Gitarre sind auf dieser Platte an<br />

Tightness kaum noch zu überbieten und Sänger<br />

Angster variiert stimmlich hervorragend, was<br />

nur noch durch Punkrocklegende T.V. Smith und<br />

das einst von ihm geschriebene “Gary Gilmore’s<br />

Eyes“ getoppt wird. Mit meinen Anspieltipps<br />

„Breakdown“, “Mongoloid“, “Another Girl, Another<br />

Planet“ und “Borstal Breakout“ bleibt einem final<br />

nur noch zu sagen: Das Ding ist wunderbar,<br />

kommt bei Stupido & Pork Pie und wird zu Recht<br />

ein Erfolg!<br />

Lars Kranenkamp<br />

Free Audio Track<br />

„TAKEOVER“<br />

Vocals bietet, ist “Gare De Les“ als Instrumental<br />

ein echtes Highlight. Toll arrangiert! (Orgel hat<br />

was Deep Purpliges) Als kurz vor Schluss dann<br />

noch Daniel “Babylove“ Broman das Gesangsmikro<br />

in die Hände bekommt, ist die Sache mehr<br />

als rund. Schlussendlich gibt’s mit “The Wall, No<br />

More!“ noch eine 1A Dub-Nummer frei Haus.<br />

Pinatubo Bay - hoffentlich bald allerorts live zu<br />

erleben. Für diese Platte - mein Kompliment!<br />

Lars Kranenkamp


Union Street (FI)<br />

review<br />

thiS iS union Street (ep)<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Die EP liegt nun schon länger auf meinem Tisch.<br />

Keine Ahnung, warum ich sie vergessen hatte.<br />

Das hat sie sicher nicht verdient. Die fünf Finnen<br />

haben eine sehr lobenswerte EP aufgenommen.<br />

Sehr poppiger 3rd Wave Ska ist darauf<br />

zu hören, mit unverbrauchter und wirklich<br />

guter Frauenstimme und dem nötigen Drive.<br />

Auch die Melodien sind eingängig. Mehr kann<br />

man von den ersten Aufnahmen einer noch<br />

jungen Band auch nicht verlangen. „City Lights“<br />

erinnert mich schwer an gute Britpopbands.<br />

Irgendwo zwischen Echobelly, The Caine und<br />

Lemonbabies vielleicht. Sehr schöne Nummer,<br />

abwechslungsreich arrangiert und trotz der<br />

Pop-Attitüde rough genug, um sofort die Beine<br />

V.A. - Now That`s Walt I Call Music (GB)<br />

review wAlt JAbSco recorDingS<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Walt Jabsco hat uns eine EP geschickt. Und<br />

was soll ich sagen. Das ist der echte „Lunar City<br />

Groove“. „Don`t give up your day job“ von The<br />

Olive Branch haben wir ja bereits über den Klee<br />

gelobt. Aber auch die fünf weiteren Tracks der<br />

EP machen richtig Spaß.. Spacig, chillig, trashig,<br />

vielfältig, offenherzig, elektronisch, spartanisch,<br />

lässig und was weiß ich noch alles für Attribute<br />

können der EP verliehen werden und das ist<br />

stets positiv zu verstehen. Ausnahmetrack der<br />

EP ist sicher „King Of The Mad Men“ von The Monotones.<br />

Das hört sich an als ob Kraftwerk nun<br />

Oimusik machen würden. Wer wagt gewinnt!<br />

OW<br />

Drewvis (GB)<br />

review DeSpoSAble pleASureS & meAningFul purSuitS (Do the Dog)<br />

Jul/Aug<br />

Der Titel trifft den Nagel auf den Kopf. Drewvis<br />

liefern uns jede Menge verfügbare Freude, die in<br />

jedem Ton zu hören ist. Sie nehmen ihre Musik<br />

eben entsprechend ernst. Das muss man wohl<br />

auch, wenn man es wagt sich „Acoustic Ska“ auf<br />

die Fahnen zu schreiben. Und ihre Art und Weise<br />

Skamusik zu machen, lässt dennoch nichts vermissen.<br />

Im Gegenteil. Viel Pop steckt darin. Als<br />

ob Belle & Sebastian die Skamusik neu erfinden<br />

wollten oder die Urenkel der Beatles zeitgenössisch<br />

schöne Skamusik spielen. Es gab da mal<br />

eine ich glaube schottische Band mit änlichem<br />

Namen: Travis. So charmant, ausgewogen,<br />

jugendlich, frisch und einnehmend die Schotten<br />

Free Audio Track<br />

„Last Exit“<br />

anzusprechen. „Last Exit“ dann mein Favorit.<br />

Popska mit Qualitäten wie wir sie zum Beispiel<br />

von The Hotknives kennen. Uptempo, mit<br />

guter Melodie und standesgemäßem Refrain.<br />

„Dystopia“ klingt zunächst stark nach Madness,<br />

erkämpft sich dann aber, nicht zuletzt aufgrund<br />

der gelungenen Gitarren-Fills im Surfstil schnell<br />

seine Eigenständigkeit. Und last but not least:<br />

„Best Night“. Es knüpft an das bereits gesagte an<br />

und vereint exrem eingängie Popmelodien mit<br />

Uptempo-Offbeats und einer gehörigen Portion<br />

Gitarre. Sehr gut! Mehr davon!<br />

OW<br />

Free Audio Track<br />

The Monotones - „King Of The Mad Men“<br />

2011 damals die Britpopszene eroberten, so würde<br />

ich es mir wünschen, dass Drewvis die Skaszene<br />

aufmischen und weit darüber hinaus Erfolg<br />

haben werden. Dass sie nicht erst seit gestern<br />

Musik machen, ist deutlich herauszuhören. Und<br />

dass sie diese auch morgen noch machen werden<br />

auch. Grund zur Freude, Grund zum Jubeln,<br />

Grund zum Schreiben. Mehr davon, nicht nur für<br />

eine gelungene Lagerfeuerparty mit Skamusik,<br />

nein, in kleinen Pubs, der Lounge Bar, den<br />

großen Hallen und auf allen möglichen Festivals<br />

wollen wir diese Band sehen. Anspieltipps gibt<br />

es nicht. Kauft Euch die CD. Es ist keine Niete<br />

drauf und alle Songs sind mehr als hörenswert.<br />

OW


V.A. - Ska In Your Head (ES)<br />

review Sombrero club Zine<br />

Moon (US)<br />

review the lAnDing<br />

The Dub n Tuff Allstars (GB)<br />

review<br />

5 trAck ep (promo)<br />

PROMO<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Ein Land, 10 Bands, 19 Songs: „Ska in Deinem<br />

Kopf“. Das Motto und der Sampler sind sorgfältig<br />

aufeinander abgestimmt. Das Album des Sombrero<br />

Club Zine hat einige der namhaftesten<br />

Bands Spaniens zu einer schönen Scheibe vereint.<br />

Ausnahmslos Ska ist darauf zu hören, meist<br />

im traditionellen Stil, aber auch die ein oder<br />

andere Facette ist dabei. Die The Penguins EP<br />

hatte uns ja bereits vor Wochen überzeugt. Zwei<br />

dieser Songs nun auch auf der Compilation. Weiterhin<br />

sind zu hören: Briatore, Akatz, meine Favoriten<br />

im Südwesten Europas, Soweto, Majaicans,<br />

Sally Brown, La Familia Torelli, Guaita `ls, und<br />

The Upsttemians, die gerade ein neues Album<br />

aufnehmen. Insgesamt ist viel Orgel zu hören<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Ob die Landung auf dem Mond echt war oder<br />

ein Fake, bleibt erst einmal das Geheimnis<br />

einiger weniger Eingeweihter. Dass jedoch die<br />

Band „Moon“ aktuell ein Album mit dem Namen<br />

„The Landing“ veröffentlicht hat, ist wahr. Und<br />

auch, dass zwei Two-Tone Figuren dem Cover<br />

nach zur Mondlandung aufgetanzt haben<br />

sollen, worüber sich ein Austronaut wahrlich<br />

wundert: „WTF?“ Ein Wunder ist die Platte noch<br />

nicht, das wäre übertrieben formuliert. Sagen<br />

wir einmal der Anfang ist gemacht. Was wir<br />

hören ist ein durchgehender Skabeat mit doch<br />

sehr poppig arrangiertem Bass und Gesang,<br />

der sich auch stark danach anhört, als ob er aus<br />

genau der Pop-Ecke kommt, was der Musik<br />

aber durchweg gut tut. Die Melodien sind<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Fünf Tracks legt die Band aus Soul Bay, U.K.,<br />

aktuell vor und schreibt sich somit in die<br />

Bandliste für Ska und Reggae ein. Der Opener<br />

„She`s Got Soul“ klingt angenehm old-school,<br />

eine Ska-Nummer, wie wir sie vielfach kennen,<br />

im charmanten Gewande der The Dub n Tuff<br />

Allstars. Mit „TieF“ folgen raggalastige Beats und<br />

Toastings. Dann der Aufruf „Take It Easy“. Und<br />

auch bei diesem Song überzeugt vor allem der<br />

Vintage Style, der Klang nach den Early Years<br />

der Skamusik. Mit „Really Rockin`“ nähert sich<br />

das Sextett frühen Reggae-Klängen und verziert<br />

diese mit ein wenig Dub. Und auch „No More<br />

27<br />

und überhaupt dürfen sich auch alle Modernists<br />

über die Scheibe und vor allem über Briatore<br />

freuen, bei denen die entsprechenden Einflüsse<br />

am meisten ausgeprägt sind. Da ist weit mehr zu<br />

hören als nur eine Reggae-Gitarre. Die Melodien<br />

sind oft von diversen Vintage-Sounds geprägt,<br />

der Gesang von Mehrstimmgkeit. Die Scheibe<br />

läuft durch wie geschmiert. Kein Grund zum<br />

Zapping oder gar zum Stoppen. Eine durch und<br />

durch gelungene Aktion. Ich sage es nur ungern,<br />

aber die deutsche Szene würde sich momentan<br />

schwertun bei der Zusammenstellung eines<br />

landesweiten Skasamplers gleichzuziehen.<br />

OW<br />

Free Audio Track<br />

auch sehr nett, insgesamt muss die Band sich<br />

aber rhythmisch noch komprimieren, vielleicht<br />

stärker nach vorne spielen, sonst klingt das doch<br />

sehr verträumt und rhythmisch zurückhaltend.<br />

Das wäre legitim für ein Pop-Projekt, aber für<br />

die Ska-Szene scheint mir das stark gewagt: The<br />

Beatles (danach klingt das Gesamtwerk wirklich<br />

oft!) - auf Kiff und mit Offbeat. Das ist nicht<br />

böse gemeint, sondern verrät das absolut vorhandene<br />

Potential der Band. Aber sie wird sich<br />

entwickeln und entscheiden müssen. Stilistisch<br />

und musikalisch überhaupt. Zieht Euch RINGO<br />

SKA rein Jungs, dann wisst ihr, was ich meine<br />

und was ihr verändern müsst. Dann wird die<br />

nächste Scheibe vermutlich richtig gut!<br />

OW<br />

War“ bleibt im ruhigen, angenehm warmen<br />

Bereich unserer Lieblingsgenres. Insgesamt<br />

eine erfreulich „zurückblickende“ Ausrichtung<br />

für eine neue Band. Allerdings bleibt noch viel<br />

Luft nach oben - gesanglich, instrumentell und<br />

auch rhythmisch. Bleibt zu hoffen, dass die<br />

Band zusammenbleibt und mit ihren Aufgaben<br />

wächst, dann könnte ein interessanter Act<br />

daraus werden.<br />

OW


Walt Jabsco Recordings (GB)<br />

titelthemA<br />

21,54 Minuten lang ist die Give-Away-EP von<br />

Walt Jabsco, die uns das Labelprofil schmackhaft<br />

macht. Und derzeit ganz umsonst. Wer<br />

da noch zögert das noch junge englische<br />

Label kennezulernen, dem kann kaum noch<br />

geholfen werden. Walt Jabsco, der Mastermind<br />

dieses kleinen Ausnahmelabels hat sich<br />

einiges vorgenommen. Keine Geringeren als<br />

2Tone, Upsetter oder Treasure Isle nennt er als<br />

Vorbilder. Benannt hat er sein Label nach dem<br />

allseits bekannten Two-Tone-Männchen, Walt<br />

Jabsco genannt, das in der Ära des 2Tone-<br />

Labels zur vermutlich bekanntesten Ikone<br />

der Skaszene avancierte. Weniger bekannt ist,<br />

dass der adrett gekleidete Rude Boy auf Fotos<br />

von jamaikanischen Artists wie The Wailers<br />

und Peter Tosh zurückzuführen ist, die z.B. auf<br />

ihren Veröffentlichungen „The Wailing Wailers“<br />

oder „The Toughest“ in genau dieser smarten<br />

Manier für das Coverfoto posen. Treffend<br />

gewählt würde ich sagen, für jemand, der von<br />

Old School-Jamaika bis zum zeitgenössischen<br />

n o w t h At ` S wA lt i c A l l m u S i c !<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Ska auf der Suche nach einem ganz speziellen,<br />

neuen Sound ist, der sich vom 2 Tone<br />

eine Scheibe abschneidet.<br />

Und mit einem klaren Blick auf seine bisherigen<br />

Releases wird vor allem eines klar. Nein,<br />

es geht weniger um ein Retro-Vinyl-Label,<br />

das sich dem traditionellen Sound genannter<br />

Vorläufer widmet. Es ist vielmehr der Maßstab<br />

der Labelprofile, nach denen Walt gegenwärtig<br />

strebt. Und er hat sich auf den Weg in<br />

die richtige Richtung gemacht. Sein Portfolio<br />

überzeugt, überrascht, erstaunt, verblüfft<br />

und macht auch noch jede Menge Spaß.<br />

Was wir bereits für seinen Release „Skafusion“<br />

festgestellt haben, gilt für seinen gesamten<br />

bisherigen Katalog: „Wenn es eine Avantgarde<br />

im Ska gibt, dann finden wir diese gegenwärtig<br />

vor allem bei Walt Jabsco Recordings und<br />

zwar in all ihrer Konsequenz.“<br />

OW<br />

Walt Jabsco Recordings (GB)<br />

„... ist eine Plattenfirma, die nach dem Vorbild solch<br />

großartiger Kultlabels wie 2 Tone, Upsetter, Treasure<br />

Isle, Harry J`s und anderen aus den 60er und 70er Jahren<br />

entstanden ist. Die Zielsetzung sind Veröffentlichungen<br />

ausgewählter Skamusik sowie von Dub & Reggae-Tunes.<br />

Die erste Veröffentlichung „Walt Jabsco..The Return Of“<br />

ist auf große Resonanz gestoßen und wurde schnell zum<br />

Klassiker stilisiert. Anfänglich war ein reines Digitallabel<br />

geplant, aber der Zuspruch war so groß, dass wir nun<br />

auch CDs anbieten. Unser nächster Schritt wird es sein,<br />

zusätzlich Vinyl zu machen. Noch diesen Sommer werden<br />

wir eine brandheiße 10“ ‚Rock dis Shot‘ by Isotope X<br />

featuring Horace Panter (specials) & Noel Davies (selecter).“<br />

veröffentlichen.


Zunächst als reines Digital-Label begonnen,<br />

wirft Walt Jabsco inzwischen auch CDs und<br />

Vinyl auf den Markt:<br />

Walt Jabsco...The Return Of<br />

(CD & Digital)<br />

Walt Rides Again<br />

(CD & Digital)<br />

Ska Fusion - The Olive Branch<br />

(CD & Digital)<br />

Politcal Jesters - The Olive Branch<br />

(CD-Single & Digital)<br />

The Liquidizer - The Liquidizer<br />

(Single & Digital)<br />

Now That`s Walt... I Call Music<br />

(Free-EP)<br />

We are leaving the future -<br />

The Downsetters<br />

Loosen Up - The Big Boss Review<br />

(soon available on CD)<br />

Mehr Informationen unter:<br />

waltjabscorecordings.blogspot.com/<br />

www.myspace.com/waltjabscorecordings<br />

29<br />

www.waltjabscorecordings.co.uk


<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong>! Zapping<br />

A r o u n D t h e g lo b e<br />

newS & hintS<br />

Folkestone Skarbour Festival 2011<br />

FeStivAl F o l k e S to n e g o e S S k A<br />

folkestoneskabourfestival.co.uk/<br />

Kein geringerer als John Sims ist einer der<br />

Masterminds des noch jungen, aber bereits sehr<br />

international ausgerichteten Folkestone Skabour<br />

Festivals, das am ersten Septemberwochenende<br />

2011 in die zweite Runde geht. Das Festival hat<br />

nicht nur wieder herausragende Headliner verpflichtet,<br />

sondern sich aus ganz Europa Perlen<br />

der jamaikanischen Genres eingeladen. Das<br />

Lineup fällt entsprechend vielfältig aus:<br />

This Is Ska 2012<br />

FeStivAl wA S S e r b u r g r o S S l Au 2012<br />

Nach dem Festival ist vor dem Festival. Das ist<br />

für die meisten der Besucher eines der bedeutendsten<br />

Skafestivals in Europa längst entschieden.<br />

Und den Termin für 2012 haben uns die<br />

Veranstalter auch sehr rechtzeitig vorgegeben,<br />

damit wir uns das Wochenende gleich ordentlich<br />

rot im Kalender markieren können. Tun<br />

wir auch. Nur - jetzt wollen wir natürlich auch<br />

baldmöglichst wissen, was uns 2012 auf der<br />

Wasserburg in Rosslau erwartet. An Jamaikaner<br />

wird gedacht, wie man uns versichert, aber<br />

auch etablierte Bands, die schon länger nicht<br />

mehr in Rosslau waren, kämen in Frage. Ob man<br />

auch etwas Unbekannteres einlässt oder auf<br />

Newcomer setzt bleibt noch offen. Wäre aber ja<br />

auch nichts Neues. Und nachdem das Line-Up<br />

in 2011 mit Ausnahme von Rico, was vorher niemand<br />

geahnt hatte, erste Sahne war, dürfen wir<br />

beruhigt sein und uns auf die Auswahl von Jörg<br />

und Franze freuen, die uns wieder einmal be-<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Freitag:<br />

The Coolers, Hey Rudi, Skabilly Rebels with<br />

Roddy Radiation, The Selecter, The Beat<br />

sowie The Chambers und Semi Skinned auf der<br />

Nebenbühne.<br />

Samstag.<br />

Hey Rudi, The Real Bad Habbits, Freddy Loco &<br />

His Gordos Ska Band, Easy Snappers, TootnSka-<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

geistern und nach Rosslau treiben wird. Schon<br />

im Dezember soll alles stehen. Dann werden wir<br />

Euch auch für 2012 wieder ein Festivalmagazin<br />

drucken, das den teilnehmenden Bands etwas<br />

tiefer auf den Zahn fühlen wird.<br />

OW<br />

men, Les Skalopes, Sidewalk Doctors, The Skanx<br />

und The Dualers sowie abermals The Coolers<br />

Sonntag:<br />

The Cover Ups, The Blaster Master, The Popes Of<br />

Chilltown, The Estimators, The Skatonics<br />

Swing & Sway Weekender #2<br />

09.09. und 10.09., Morph Club Bamberg, DE<br />

Eigentlich kann es nur mit chronischer Langeweile<br />

erklärt werden, will man meinen, wenn<br />

eine kleine, beschauliche und allzu konservative<br />

Stadt, das Weltkulturerbe Bamberg, immer wieder<br />

erstaunliche Veranstaltungen hervorbringt.<br />

Seit Jahren feiern die Soulhakers hier ihren<br />

hochgelobten und international sehr gut besuchten<br />

Soul-Weekender im Mai. Nun folgt mit<br />

der zweiten Swing & Sway im September der<br />

nächste Weekender, wenngleich diesmal Ska,<br />

Rocksteady und Reggae im Vordergrund stehen<br />

und von der Leinwand, den Plattentellern und<br />

der Bühne dröhnen werden. Ja, das Programm<br />

kann sich sehen lassen:. Nach dem Auftakt mit<br />

der Live-Performance der The One Droppers am<br />

Freitag, gibt es drei gut bekannte DJ-Gäste, die<br />

den Club in Atem halten werden. Die DJs<br />

Heiko TreasureSounds und Dan the Man (beide<br />

Hamburg) und Dr. Dreler (Osnabrück) werden<br />

ihre reich gefüllten Plattenkisten öffnen und<br />

allerfeinsten Ska, Rock <strong>Steady</strong> und Reggae durch<br />

die Boxen schicken. Am Samstag um 16.15 Uhr<br />

ist dann Einstimmen auf den Club angesagt.<br />

Die Doku „Rocksteady - The Roots of Reggae“<br />

läuft im Lichtspiel und Regisseur Stascha Bader<br />

ist dabei. Der zweite Abend steht dann ganz<br />

im Zeichen von Orginal-Vinyl, dass von einem


internationalen DJ Line Up präsentiert wird.<br />

Nach einem kurzen Warm Up vom Gastgeber<br />

und Resident Flo Dalton werden die Decks von<br />

hochkarätigen Fachleuten in Sachen Reggae<br />

beschickt. „Goegel“ aus Stuttgart, weit über seine<br />

Heimatstadt hinaus bekannt, übernimmt den<br />

Anfang. Anschließend wird Brick Top, einer der<br />

führenden Schweizer Reggae-DJs aus Luzern,<br />

abklatschen. Weiter geht es mit DJane Texas<br />

Ranger aus London. Sharon Walker ist nicht nur<br />

Radio DJ, sondern beherrscht auch im Club ihr<br />

Handwerk. Der vierte Mann im Bunde ist Bazza<br />

aus Barcelona. Er ist ein Urgestein in Sachen<br />

Reggae, Rock <strong>Steady</strong> und Ska und macht auf<br />

seinen Touren durch ganz Europa auch in<br />

Bamberg halt.“<br />

Infos: www.facebook.com/kingstonize<br />

www.morphclub.org<br />

Taubersteady!<br />

FeStivAl S k A b e i m tAu b e r tA l - o p e n A i r<br />

Größere Festivals, die sich ordentlichen Ska auf<br />

die Bühne holen sind rar geworden hierzulande.<br />

Umso lobenswerter ist es, dass einige der<br />

sympathischsten Festivals bis heute daran<br />

festgehalten haben und sich das nicht nehmen<br />

lassen. Soviel Mut würden wir uns von weit<br />

mehr Festivalmachern wünschen.<br />

12. bis 14. August<br />

16. Internationales Taubertal-Festival<br />

Das Taubertal-Festival in Rothenburg o.d.T.<br />

hat sich längst bundesweit etabliert und wird<br />

auch ein Jahr nach dem Jubiläum ausverkauft<br />

sein. Mehr als 30.000 Gäste kommen jedes Jahr<br />

auf die Eiswiese. 2011 um u.a. die Headliner<br />

Rise Against, Iggy & The Stooges, Bullet For My<br />

Valentine, Pendulum, Dropkick Murphys und<br />

Die Fantastischen Vier zu sehen. Aber auch der<br />

Nachwuchs kommt im Zuge des beliebten europäischen<br />

Emergenza Newcomer-Finales von<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

Fr-So zum Einsatz, ebenso Acts aus dem Genre<br />

Ska, Rocksteady & Reggae wie Talco, The Locos<br />

und La Vela Puerca. Talco, die 2000 gegründete<br />

linke Skapunk-Band um Sänger/Gitarrist Dema<br />

aus Venedig ist auf Europas Festivalbühnen eine<br />

feste Größe. Ihre extrem tanzbare Musik ist u.a.<br />

von italienischer Volksmusik, Patchanka und<br />

Balkan-Beats beeinflusst. Ska P-Sänger Pipi hat<br />

mit The Locos eine Zweitband, die in Sachen<br />

Energie, Können und Show den Taubertal-<br />

Lieblingen nicht nachsteht. Treibender Skapunk,<br />

virtuose Bläsersätze und volles Entertainment<br />

sind also garantiert. Tanzen & Feiern ist auch das<br />

Motto von La Vela Puerca aus Uruguay, die in ihrer<br />

Heimat Stadien füllen und hier schon lange<br />

keine Unbekannten mehr sind. Auch wenn die<br />

Skaeinflüsse immer mehr dem Rock gewichen<br />

sind, wird ihr Auftritt im Rahmen der ´Normalmente<br />

Anormal´- Tour sicher ein Höhepunkt<br />

im Tal, wo mitten in ursprüglicher Natur seit<br />

31<br />

Jahren eine gigantische, friedliche Party abgeht.<br />

Sounds For Nature zeigt dabei Wege und Möglichkeiten,<br />

wie man Natur und Umwelt schützen<br />

kann, ohne den Spaßfaktor zu beeinträchtigen.<br />

Zudem gibt es ein umfangreiches, aber nicht<br />

übertriebenes/überteuertes Rahmenprogramm.<br />

Infos und Tickets über www.taubertal-festival.de<br />

Frank Keil


Reggae Hit L.A. - Story of Moises<br />

Story p e r S o n A l v i e w o n t h e l . A . S c e n e<br />

Es begann mit einer Punkrock-Welle in Los Angeles.<br />

Ich bin in San Fernando Valley aufgewachsen,<br />

wo ich bereits in jungen Jahren beeinflusst<br />

wurde. Zum einen von der Punk Rock, aber auch<br />

von der Oi!-Bewegung. Noch im Sommer bevor<br />

ich zur High School ging, wurde ich auf eine<br />

brilliante und sehr geschätzte Kultur aufmerksam.<br />

Die Skinhead Szene in L.A. ist groß und<br />

auch sehr facettenreich. Nicht alle fühlen sich<br />

zusammengehörig, aber alle leben mit der gleichen<br />

Leidenschaft ihre Kultur und Musik. Schon<br />

bevor ich von älternen Skins in meiner Stadt zu<br />

Reggae- und Ska Allnightern mitgenommen<br />

wurde, war ich dem Heavy Reggae Sound und<br />

dem Ska-Rhythmus verfallen.<br />

Die Szene ist und war sehr aktiv, alle legen<br />

Wert auf ihr Äußeres, auf ihre Button Down<br />

Ben Shermans und ihre frisch polierten Loafer<br />

oder Doc Martens. Stets liefen Reggae und Ska<br />

aus den Lautsprechern, was von der Menge<br />

smart angezogener Jugendlicher euphorisch<br />

aufgenommen wurde. In der Reggae-Clubszene<br />

Never Buy The Sun<br />

Freemium b i l ly b r Ag g - b r A n D n e w S o n g<br />

Hände Hoch Rupert Murdoch. Billy Bragg<br />

schießt mit einem Gratissong auf das News-<br />

International-Imperium. Medien, Politik und Polizei<br />

klagt er an, sie kämen aus dem Abhörskandal<br />

um das britische Krawallblatt „News Of The<br />

World“ nicht mehr heraus, der sich mittlerweise<br />

auf „The Sun“ ausweitet. Sein angemessener Protest,<br />

dafür kennen wir ihn auch schließlich, weist<br />

auf die dringlichen Grenzen der Informationsbeschaffung<br />

hin und auf den unangemessenen<br />

Umgang damit. Es folgt sein Fingerzeig auf eine<br />

gelungene Gegenwehr, womit er auf die Liverpooler<br />

verweist, die seit der Berichterstattung<br />

der „The Sun“ über die Hilsborough-Katastrophe<br />

den Kauf dieser Zeitung ablehnen: „Scousers<br />

never buy the sun“!.<br />

Wenn es doch nur immer so einfach wäre!<br />

Ein Hit ist ihm mit dem Song nicht gelungen,<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

von L.A. siehst du alle Stile: Mods, Rudeboys<br />

und gelegentlich Punks. Reggae, Ska, Northern<br />

Soul, Rocksteady und 60s Sound sind bei<br />

unseren monatlichen Club-Regulars zu hören.<br />

Die beliebtesten Parties hier sind „Hotshot<br />

Sound System“, „Angel City Soul Club“, „Soulside“,<br />

„Trojan Lounge“, „The Long Beach Sound Society“<br />

und „Intensified“. Dann noch die „Rocksteady<br />

Lounge“, die für ihre jungen und gut gekleideten<br />

Besucher bekannt ist und musikalisch stark<br />

Rocksteady fokussiert. Soulside ist Gastgeber<br />

der Soul Invasion Rally jedes Jahr. Diese Rally<br />

besteht aus Fahrten, Reggae, Soul, Ska und einer<br />

sehr freundlichen Atmosphäre, in der du sehr<br />

gut alte und neue Freunde treffen kannst, um<br />

gemeinsam unvergessliche Momente zu haben.<br />

Wenn ihr also irgendwann in meiner Stadt seid,<br />

besucht unsere Clubs. Laßt Euere Politik zu<br />

Hause und bringt Euere Tanzschuhe mit! Jeder<br />

ist willkommen. Seit ebay die Möglichkeiten veränderte<br />

tragen wir gerne die britischen Marken<br />

wie Fred Perry und Ben Sherman und wählen<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

aber eine sehr schnell agierende künstlerische<br />

Reaktion auf das aktuelle politische Geschehen.<br />

Warum sollten wir die Wahrheit nicht auch einmal<br />

auf diesem Wege beeinflusst bekommen.<br />

Sie ist zwar auch nicht gerade objektiv, aber sie<br />

scheint zumindest ehrlich gemeint zu sein. Das<br />

würde ich bei einem Tagblatt entsprechender<br />

Ausprägung inzwischen nicht mehr annehmen.<br />

den traditionellen Look, statt die amerikanische<br />

Hardcore Version, die bei einigen amerikanischen<br />

Skins sehr beliebt ist. Für unsere Kleidung<br />

gibt es hier nur einen Shop, der „Posers“ heißt. Er<br />

sponsert einige unserer Veranstaltungen. Es gibt<br />

ihn seit gut 20 Jahren. Nur der Besitzer hat ein-<br />

oder zweimal gewechselt. (Moi from SFV., U.S.A.)<br />

‚Never Buy The Sun‘ - Billy Bragg (words and music B.<br />

Bragg 2011) copyright control<br />

Recorded 11th July 2011 at Mike Hallett Studio, Weymouth,<br />

Dorset<br />

Billy Bragg - acoustic guitar and vocals<br />

Tom Hughes - piano and organ<br />

Chris Lonergan - bass guitar<br />

Ady Milward - drums and percussion<br />

Recorded, engineered and mixed by Mike Hallett<br />

All pulled together at the drop of a hat by Adrian Collis of<br />

Thoroughbred Music<br />

Download auf www.billybragg.co.uk.<br />

Das Herunterladen ist keine Geschmacksfrage,<br />

sondern ein politisches Statement. Also auf!<br />

OW


<strong>Rocking</strong> <strong>Steady</strong> TV!<br />

viDeoS b e S t o F S k Av i D S !!!<br />

Dr. Jau meets Fabiani | Mad World<br />

Prince Perry | Whatever You Can Get Away With<br />

ROCKING STEADy TV!<br />

WIR ZEIGEN EUCH DIE NEUESTEN INTERVIEWS UND VIDEOS AUF<br />

tv.rockingsteady.de<br />

Jul/Aug<br />

2011<br />

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Yellow Cap, u.a.<br />

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Ska & Design Vol. 5 - Arthur Allblack<br />

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