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<strong>aktuell</strong> – Die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft in Baden-Württemberg I 18. Jahrgang I Ausgabe 3/<strong>12</strong><br />
Aus dem Inhalt<br />
Magazin<br />
Baden-Badener Tage 20<strong>12</strong> zu Nachhaltigkeit, Energie und Personalmanagement | Organisationsund<br />
Personalberater Prof. Dr. Wilhelm Maier im Interview | Quartiers- und Bestandsentwicklung<br />
Trend zu Fusionen | Im Unternehmensporträt: Baugenossenschaft Familienheim Mosbach
InhAlt<br />
2<br />
<strong>03</strong> Editorial<br />
04 Baden-Badener Tage 20<strong>12</strong>:<br />
Personal führung und<br />
-management im Fokus<br />
10 Im Interview:<br />
Prof. Dr. Wilhelm Maier<br />
über Führungsfragen und<br />
Personalmanagement<br />
13 Im Interview:<br />
Renate Szameitat über<br />
Trends und Entwicklungen in<br />
der Immobilienwirtschaft<br />
14 Unternehmensporträt:<br />
Baugenossenschaft<br />
Familienheim Mosbach<br />
17 Kurz gefragt: Verbands direktor<br />
Hans Maier zur Reform des<br />
Abschlussprüfungsmarktes<br />
18 Aus sechs mach drei:<br />
Genossenschaften fusionieren<br />
innerhalb des <strong>vbw</strong><br />
20 Neues Heim:<br />
Grundsteinlegung in Giebel<br />
22 Bau- und Heimstättenverein<br />
Stuttgart eG: Kulturdenkmal<br />
modernisiert<br />
22 Wohnungswirtschaftliche<br />
Verbände im Gespräch mit<br />
dem Umweltministerium<br />
23 Richtfest bei Neubauprojekt<br />
der Wohnungsbau Ludwigsburg<br />
24 Termine<br />
26 Impressum
EdItorIAl <strong>aktuell</strong> 02/<strong>12</strong><br />
Eine Branche muss neben ihren Fachthemen<br />
auch das wertvollste Kapital im Blick<br />
haben – die Mitarbeiter. Es gilt, ein gutes<br />
Personalmanagement zu verfolgen. Wie<br />
kann die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />
Interesse bei jungen Menschen<br />
wecken? Welche Karrieremöglichkeiten<br />
gibt es? Mit welchen Führungskonzepten<br />
und -stilen lässt sich er folgreich vorgehen?<br />
Einige Antworten auf diese Fragen<br />
gab Prof. Dr. Wilhelm Maier von der<br />
Hochschule München in seinem Vortrag<br />
über „Die Architektur des Führungserfolges“<br />
bei den Baden-Badener Tagen der<br />
Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />
Ende September. Vielfältig und vor allen<br />
Dingen auch praxisbezogen setzte er sich<br />
mit den Themen des Personalmanagements<br />
und der Personalführung auseinander.<br />
<strong>aktuell</strong> hat die Gelegenheit genutzt,<br />
dem Vizepräsidenten der Hochschule<br />
München und Professor für Human<br />
Resource Management und allgemeine<br />
Betriebswirtschaftslehre darüber hinaus<br />
noch einige Fragen zu stellen. Im Interview<br />
geht Maier auf die Motivationen,<br />
auf Führungserfolg und seine Ideen für<br />
die Branche ein.<br />
Dabei wurde deutlich: Die Wohnungs-<br />
und Immobilienwirtschaft ist als Arbeitgeberin<br />
eine attraktive Branche, die sichere<br />
Arbeitsplätze mit konkurrenzfähig<br />
Verehrte leserinnen<br />
und leser…<br />
ausgestatteten Gehältern und interessanten<br />
Tätigkeitsfeldern bieten kann. Unterschiedliche<br />
Führungsstile prägen die mittelständisch<br />
geleiteten Unternehmen.<br />
Deutlich wurde aber auch, dass wir als<br />
Branche insgesamt noch deutliche Entwicklungspotenziale<br />
haben – zum einen<br />
bei der Suche und Entwicklung künftiger<br />
Mitarbeiter, aber auch bei der Personalführung.<br />
Fakt ist, nicht jeder Immobilienökonom,<br />
nicht jeder Betriebswirt, Wirtschaftsprüfer<br />
und Architekt ist auch der<br />
geborene Chef. Doch Personalführung<br />
lässt sich lernen. Maier verwies explizit<br />
auch auf die Inanspruchnahme externer<br />
Profis und das Denken in Netzwerken.<br />
Der Branchentreff in Baden-Baden bestimmt<br />
als Titelthema diese Ausgabe. Drei<br />
Themenkomplexe beherrschten die Tagung:<br />
Personalmanagement, Energie und<br />
Nachhaltigkeit. Das Spektrum reichte von<br />
den Einsatzbereichen und Energieeinsparpotenzialen<br />
von Mini-Blockheizkraftwerken,<br />
über steuerliche Aspekte bis zur<br />
Quartiers- und Bestandsentwicklung. Die<br />
rund 190 Teilnehmer und Aussteller bekamen<br />
einen bunten Mix an Informationen,<br />
an Wissen und Praxistipps mit auf<br />
den Weg.<br />
<strong>aktuell</strong> berichtet außerdem über drei Fusionen<br />
von Genossenschaften im Ver-<br />
bandsgebiet des <strong>vbw</strong>. Der Trend zur Zusammenarbeit<br />
und Kooperation bis hin zu<br />
einer Fusion im Einzelfall ist ungebrochen.<br />
Er wird vom Verband unterstützt, denn<br />
letztlich entstehen konkurrenzfähigere,<br />
stärkere Unternehmen mit einem größeren<br />
Wirtschafts- und Leistungsangebot,<br />
das für alle Seiten ein Plus einbringt.<br />
Im Unternehmensporträt stellen wir Ihnen<br />
die Baugenossenschaft Familienheim<br />
Mosbach vor. In einem der nördlichsten<br />
Landkreise Baden-Württembergs gelegen<br />
bietet sie über 2.100 Mitgliedern eine<br />
Heimat im Neckar-Odenwald-Kreis.<br />
Hinweisen wollen wir Sie aber auch auf<br />
den baden-württembergischen Genossenschaftstag<br />
Ende Oktober in Stuttgart. Er<br />
bietet viele interessante immobilienwirtschaftliche<br />
Themen von der Marktanalyse<br />
über die Portfoliostrategie bis zu Berichten<br />
aus der Praxis.<br />
Ich wünsche Ihnen viel Vergnügen beim<br />
Blättern und Lesen<br />
Gerhard A. Burkhardt<br />
Präsident des <strong>vbw</strong><br />
3
tItElthEmA<br />
„trauen Sie sich,<br />
Personal leistungen einzukaufen!“<br />
Personalführung und Personalmanagement zählten zu den<br />
Themen der Baden-Badener Tage<br />
180 Teilnehmer, Aussteller und Gäste besuchten in diesem Jahr die Baden-<br />
Badener Tage der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft. Der zweitägige Kongress<br />
stand unter dem Themenkreis „Nachhaltigkeit, Energie und Personalmanagement<br />
in der Immobilienwirtschaft“. Die Vorträge reichten von Fragen<br />
der Mitarbeiterführung über die Einsatzbereiche von Mini-Blockheizkraftwerken<br />
bis hin zur Quartiers- und Bestandsentwicklung und der Europäischen Strukturpolitik<br />
nach dem Jahr 2013. In der Fachausstellung, bei der Stadtführung<br />
und einem bunten Abend bot sich den Teilnehmern außerdem die Zeit für<br />
Gespräche und den Informationsaustausch.<br />
Gerhard A. Burkhardt, Präsident des <strong>vbw</strong>,<br />
appellierte in seiner Begrüßung an die<br />
Teilnehmer, verstärkt die Einstiegs- und<br />
Aufstiegsmöglichkeiten für Fach- und<br />
Führungskräfte in den Blick zu nehmen.<br />
„Wir sind eine starke Branche und müssen<br />
dies nach außen hin auch als Arbeitgeber<br />
zeigen“, so Burkhardt. Angesichts rückgängiger<br />
Schülerzahlen und einem zunehmenden<br />
Kampf um die besten Köpfe<br />
gelte es, attraktive Arbeitsbedingungen<br />
4<br />
zu gestalten und auch zu vermarkten. Bei<br />
der komplexen und immer umfangreicheren<br />
Tätigkeit in der Branche müsse auf<br />
wachsende Kompetenz und einen breiten<br />
Wissenspool gesetzt werden.<br />
Prof. Dr. Wilhelm Maier von der Hochschule<br />
München sagte: „Die Unternehmen der<br />
Wohnungs- und Immobilienwirtschaft<br />
sind interessante Arbeitgeber. Die Branche<br />
bietet eine hohe Wertschöpfung; der<br />
Kapitaleinsatz und das Know-how sind<br />
hoch. Trotz Wirtschaftskrise geht es den<br />
Unternehmen gut; kein Mitarbeiter wurde<br />
aus wirtschaftlichen Gründen entlassen.<br />
Kurz gesagt: Sie bieten sichere, vielseitige<br />
und gute Arbeitsplätze. Diese Werbung<br />
für einen Job in der Branche sollten Sie<br />
unbedingt nutzen“. Jedes Wohnungsunternehmen<br />
könnte mit den Schlagworten<br />
„krisenfest, interessant und eine ordentliche<br />
Bezahlung“ für sich als Arbeitgeber<br />
werben.<br />
Maier machte Schluss mit den gängigen<br />
Führungsmythen, die von Kontroll- und<br />
Hierarchielegenden geprägt sind. Führung<br />
sei vielmehr direkte und indirekte Beeinflussung<br />
mit dem Zweck, gemeinsam bestimmte<br />
Ziele zu erreichen. Je nach Situation<br />
und Ziel des Unternehmens seien<br />
Manager- oder Leader-Qualitäten angebracht.<br />
Maier lenkte den Blick auf Arbeitsstrukturen,<br />
betriebliche Anreizsysteme,<br />
die Führungskultur und die Wertesysteme<br />
sowie auf die Belastbarkeit und
die „Reife“ der Mitarbeiter. „Mitarbeiter<br />
brauchen vor allem einen Sinn in ihrer Arbeit“,<br />
so der Professor für Human Resource<br />
Management und allgemeine Betriebswirtschaftslehre.<br />
Mit der Freude an der<br />
Arbeit könne viel bewegt werden.<br />
Der Führungsstil muss passen<br />
„Wichtige Instrumente des Personalmanagements<br />
sind das Personalmarketing,<br />
die Personalentwicklung, -bindung und<br />
-anpassung sowie die Gestaltung der betrieblichen<br />
monetären, geldwerten, extrinsischen<br />
und intrinsischen Leistungen.<br />
Dabei wird die Leistung des Mitarbeiters<br />
durch seine Fähigkeiten, seine Bereitschaft<br />
und die Möglichkeiten bestimmt“, sagte<br />
Maier. 20 Praxistipps hatte er unter die<br />
Überschrift „Regeln der Motivation“ gesetzt.<br />
„Jeder Punkt, wie beispielsweise<br />
Anerkennung und Lob bewusst auszusprechen,<br />
hört sich einfach an. Doch muss<br />
man sich als Führungskraft immer wieder<br />
bewusst an die Umsetzung erinnern“, so<br />
Maier. Unterforderung sei genauso schlimm<br />
wie eine Überforderung der Mitarbeiter.<br />
Und ein demotivierter Mitarbeiter könne<br />
eine demotivierende Wirkung auf ein<br />
ganzes Team ausstrahlen und das Leistungspotenzial<br />
dadurch stören.<br />
„Führung kann man lernen“, versicherte<br />
Maier und stellte verschiedene Führungsstile<br />
vor. Je nach Reifegrad und Erfahrungshorizont<br />
des Mitarbeiters, je nach<br />
Aufgabe und Beziehungsorientierung<br />
könne der Stil autoritär, integrierend, partizipativ<br />
oder delegierend sein. „Der Clou<br />
liegt in der Unterscheidung“, so Maier. Er<br />
riet aber, sich nicht zu Schnellschüssen<br />
hinreißen zu lassen. „Eine Feinjustierung<br />
und Perfektionierung des gelebten Führungsstils<br />
ist meist sinnvoller als eine komplette<br />
Umstellung“, befand er. „Vorgesetzte<br />
sollten sich nicht verbiegen, aber<br />
verlässlich bleiben“, fügte er hinzu. In<br />
jedem Fall sei das Personalmanagement<br />
eine wichtige Aufgabe, der es Aufmerksamkeit<br />
zu schenken gelte. „Führungshandeln<br />
kann man natürlich nicht ausgliedern.<br />
Aber Sie müssen nicht alles allein<br />
machen. Wenn Sie keine eigene Personalabteilung<br />
haben, dann trauen Sie sich<br />
ruhig, Leistungen extern einzukaufen!“,<br />
forderte er das Publikum auf.<br />
Nachhaltigkeit im Wohnungsbau<br />
Auf das viel diskutierte Thema der Nachhaltigkeit<br />
lenkte Prof. Dr. Thomas Lützkendorf<br />
vom Karlsruher Institut für Technologie<br />
am Lehrstuhl für Ökonomie und<br />
Ökologie des Wohnungsbaus den Blick.<br />
„Nachhaltig bedeutet letztlich tragfähig,<br />
zukunftsfähig oder auch dauerhaft“, übersetzte<br />
er die Begrifflichkeit. In Deutschland<br />
lasse sich der Begriff bis zum Beginn<br />
des 18. Jahrhunderts zurückverfolgen, als<br />
er in der Forstwirtschaft zur Umschreibung<br />
der Forderung eingeführt wurde, dem<br />
Wald nicht mehr Holz zu entnehmen als<br />
nachwächst. Die heutige Verwendung des<br />
Begriffs gehe auf die Definition aus dem<br />
Brundtland-Report der Weltkommission<br />
für Umwelt und Entwicklung zurück, wonach<br />
„eine nachhaltige Entwicklung eine<br />
Entwicklung ist, die die Bedürfnisse der<br />
Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren,<br />
dass künftige Generationen ihre eigenen<br />
Bedürfnisse nicht befriedigen können.“<br />
Lützkendorf ging auf drei Arten des Nachhaltigkeitsmanagements<br />
ein; erstens auf<br />
das unternehmensbezogene Nachhaltigkeitsmanagement,<br />
das dem Ziel dient, die<br />
ökonomischen, ökologischen und sozialen<br />
Wirkungen unternehmerischer Aktivitäten<br />
zu beschreiben, zu beurteilen und zu<br />
steuern, um eine erfolgreiche und zukunftsfähige<br />
Unternehmensentwicklung<br />
zu unterstützen. Zweitens kommen das<br />
gebäudebestandsbezogene Nachhaltigkeitsmanagement<br />
und drittens das objekt-<br />
beziehungsweise gebäudebezogene<br />
Nachhaltigkeitsmanagement hinzu. „Gebäude<br />
werden dann – umgangssprachlich<br />
– als nachhaltig bezeichnet, wenn sie<br />
durch ihre Merkmale und Eigenschaften<br />
zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen“,<br />
so Lützkendorf. „An sie werden<br />
unter anderem Anforderungen, wie die<br />
bedarfsgerechte Deckung des Raumbedarfs<br />
nach Quantität und Qualität, die Minimierung<br />
der Lebenszykluskosten, die<br />
langfristige Sicherung und Steigerung von<br />
Ertrag und Wert, eine geringe Flächeninanspruchnahme<br />
und geringe Bodenversiegelung<br />
sowie die Vermeidung der Verwendung<br />
und des Eintrags von Schadstoffen<br />
gestellt“, so Lützkendorf. Hinzu<br />
kämen Ansprüche wie Ressourcenschonung<br />
und die Schließung von Stoffkreisläufen,<br />
die Reduzierung der Emissionen an<br />
klimarelevanten Gasen, die Reduzierung<br />
sonstiger Umweltbelastungen sowie die<br />
Sicherung von Gesundheit, Behaglichkeit<br />
und Sicherheit der Nutzer.<br />
Eine Zertifizierung lohnt sich<br />
„Ein Runder Tisch zum Nachhaltigen Bauen<br />
beim Bundesministerium für Verkehr,<br />
Bau und Stadtentwicklung hat ein Bewertungssystem<br />
zum Nachhaltigen Wohnungsbau<br />
entwickelt. Es führt zur Vergabe des<br />
Qualitätssiegels Nachhaltiger Wohnungsbau“,<br />
sagte Lützkendorf. Das Bewertungssystem<br />
umfasse Standort-, Umwelt- und<br />
<strong>aktuell</strong> 02/<strong>12</strong><br />
5
tItElthEmA<br />
Objektmerkmale, Konzepte, sonstige Spezifika<br />
sowie Bewertungsprofile der Wohnqualität,<br />
der technischen Qualität, der ökologischen<br />
und ökonomischen Qualität<br />
sowie der Prozessqualität.<br />
Hans-Otto Kraus, Geschäftsführer der<br />
GWG Städtische Wohnungsgesellschaft<br />
München mbH, berichtete von den ersten<br />
praktischen Erfahrungen mit dem Bewertungssystem<br />
und der Zertifizierung. Die<br />
GWG hat ein Modernisierungsprojekt des<br />
Geschosswohnungsbaus mit 68 Wohneinheiten<br />
des geförderten Wohnungsbaus<br />
im KfW-70-Standard und Barrierefreiheit<br />
zertifizieren lassen. Das Projekt wurde mit<br />
dem Qualitätssiegel des Nachhaltigen<br />
Wohnungsbaus (NaWoh) ausgezeichnet.<br />
„Der Aufwand ist nicht unerheblich, jedoch<br />
leistbar, und er lohnt sich, wenn man<br />
die Zertifizierung von Anfang an anstrebt.<br />
Das Bewertungssystem stellt einen guten<br />
Leitfaden für jedes Projekt dar, da es eine<br />
optimierte Prozessplanung und sorgfältige<br />
Projektentwicklung fördert“, sagte<br />
Kraus. Weiter betonte er, dass die Orientierung<br />
an der Kriterienliste alle Projektbeteiligten<br />
diszipliniere und zu einer besseren<br />
Auswahl der Entscheidungen und<br />
Materialien führe. „Wir haben die internen<br />
Prozesse aufgrund der NaWoh-Zertifizierung<br />
verfeinert und streben weitere<br />
Zertifizierungen an“, sagte Kraus abschließend.<br />
Potenziale von Blockheizkraftwerken<br />
Um die Einsatzbereiche, die Wirtschaftlichkeit<br />
und die Energieeinsparpotenziale<br />
von Mini-Blockheizkraftwerken ging es<br />
im Vortrag von Friedhelm Steinborn, Geschäftsführer<br />
der Steinborn innovative<br />
6<br />
Gebäude-Energieversorgung, Stuttgart.<br />
„Blockheizkraftwerke dienen der gleichzeitigen<br />
Erzeugung von Strom und Wärme.<br />
Sie sind sehr effizient, denn von 100<br />
Prozent eingesetzter Primärenergie gehen<br />
nur zehn Prozent bei der Umwandlung<br />
in Wärme und Strom verloren. 90<br />
Prozent können genutzt werden“, sagte<br />
Steinborn. Je nach elektrischer Leistung<br />
reiche das Einsatzgebiet von Blockheizkraftwerken<br />
von Ein- und Zweifamilienhäusern<br />
bis zu großen Mehrfamilienhäusern<br />
und im Industriebereich.<br />
Dabei gibt es gesetzliche Grundlagen rund<br />
um den Betrieb und die Vergütungsfragen<br />
beim Einsatz eines Blockheizkraftwerks:<br />
das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in<br />
seiner neuen Fassung vom 1. Januar 20<strong>12</strong><br />
und das Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz,<br />
das zum 1. Juli 20<strong>12</strong> novelliert wurde.<br />
„Damit der Betreiber eines Blockheizkraftwerkes<br />
beispielsweise eine Vergütung für<br />
die Parameter Nawaro (nachwachsende<br />
Rohstoffe) und KWK (Kraft-Wärme-Kopplung)<br />
erhalten kann, muss die Anlage<br />
durch einen Umweltgutachter geprüft<br />
werden“, so Steinborn.<br />
Steinborn erklärte weiter, dass seit Änderung<br />
des Kraft-Wärme-Kopplungs-Gesetzes<br />
der Zuschlag für den gesamten erzeugten<br />
Strom gezahlt wird; bis 50 Kilowattstunden<br />
elektrische Leistung macht<br />
dies 5,41 Cent je Kilowattstunden auf<br />
zehn Jahre aus. Anlagen ab 50 kW bekommen<br />
für die ersten 50 kW exakt 5,41<br />
ct/kWh und für alle weiteren kW bis 250<br />
KW genau 4 ct/kWh für 30.000 Vollbenutzungsstunden.<br />
Nach den Wärmegesetzen<br />
des Bundes und des Landes kann<br />
Kraft-Wärme-Kopplung als ersatzweise<br />
Erfüllung der Nutzung von erneuerbaren<br />
Energien herangezogen werden. „Die Deminimis-Grenze<br />
beschreibt die Förderhöhe<br />
nach den Kriterien der entsprechenden<br />
EG-Verordnung und besagt, dass innerhalb<br />
des momentanen Steuerjahres und<br />
den zwei Steuerjahren davor der Antragsteller<br />
nicht mehr als 200.000 Euro erhalten<br />
darf“, so Steinborn.<br />
Steinborn rechnete vor, dass der Direktverkauf<br />
des Stroms aus einem Blockheizkraftwerk<br />
durch den Gebäudeeigentümer<br />
an die Bewohner der Gebäude lohnender<br />
ist als die Einspeisung in das Stromnetz.<br />
Die Vergütung ist um etwa 10 Cent je kWh<br />
des erzeugten Stroms höher. Auch die<br />
Mieter oder Wohnungseigentümer der<br />
belieferten Gebäude profitieren von niedrigeren<br />
Strompreisen. Es bestehe kein<br />
Anschlusszwang für die Mieter; damit sie<br />
dennoch einen Vorteil haben, müsse der<br />
Preis niedriger sein als am Markt. „Nicht<br />
zuletzt gewinnt auch die Umwelt durch<br />
massive CO 2 -Einsparungen gegenüber konventionellen<br />
Anlagen“, sagte Steinborn<br />
abschließend.<br />
BHKW: Steuerlich interessant?<br />
Steuerberater Fritz Schmidt, Geschäftsführer<br />
der WTS Wohnungswirtschaftliche<br />
Treuhand Stuttgart GmbH, wies in seinem<br />
Vortrag darauf hin, dass die in einem<br />
Blockheizkraftwerk erzeugte Wärme steuerlich<br />
unproblematisch sei, weil mit ihr<br />
kein Gewinn erzielt werde, sondern lediglich<br />
die Selbstkosten umgelegt werden.<br />
Der in das öffentliche Netz eingespeiste<br />
und verkaufte Strom stelle aber eine gewerbliche<br />
Tätigkeit dar und müsse damit
ei den Ertragssteuern und bei der Umsatzsteuer<br />
bedacht werden. Schmidt betrachtete<br />
in seinen Ausführungen sowohl<br />
die Umsatzsteuerberechnung bei der Einspeisung<br />
des Stroms in das öffentliche<br />
Netz als auch die Umsatzsteuerberechnung<br />
beim Direktverbrauch, also dem<br />
Verbrauch in unmittelbarer Nähe zur Erzeugungsanlage<br />
durch den Anlagenbetreiber<br />
selbst oder einen Dritten.<br />
Die Umsatzsteuerberechnung werde dadurch<br />
erschwert, dass die Finanzverwaltung<br />
fiktiv annimmt, dass aller im Blockheizkraftwerk<br />
erzeugte Strom zunächst<br />
umsatzsteuerpflichtig in das öffentliche<br />
Netz eingespeist werde und gegebenenfalls<br />
eine fiktive Rücklieferung stattfinde.<br />
„Das verkompliziert die Berechnung, ist<br />
aber im Endeffekt vorteilhaft. Denn die<br />
Fiktion ermöglicht den Vorsteuerabzug<br />
für alle Kosten, die mit der Stromerzeugung<br />
zusammenhängen. Bei der fiktiven<br />
Rücklieferung hängt der Vorsteuerabzug<br />
von der Verwendung des rückgelieferten<br />
Stroms ab. Wird dieser an die Mieter verkauft,<br />
ist kein Vorsteuerabzug möglich,<br />
sonst schon“, sagte Schmidt. Steuerlich<br />
biete der Direktverkauf die meisten Vorteile.<br />
Er sei aber noch aus anderer Sicht<br />
attraktiv. „Da durch den Direktverbrauch<br />
das öffentliche Netz nicht belastet wird<br />
und damit niedriger ausgelegt werden<br />
kann, spare der Netzbetreiber Geld. Der<br />
Die Referenten der Tagung:<br />
(v.l.o.n.r.u.): Hans-Otto Kraus, Prof. Dr.<br />
Wilhelm Maier, André Hempel, Prof.<br />
Dr. Thomas Lützkendorf, Sigrid Feßler,<br />
Fritz Schmidt, Stephanie Baumann,<br />
Jonas Scholze, Dr. Heino Lisker,<br />
Friedhelm Steinborn, Renate<br />
Szameitat, Gerhard A. Burkhardt<br />
Netzbetreiber hat dem Betreiber des<br />
Blockheizkraftwerks deshalb eine Entschädigung<br />
für die vermiedenen Kosten zu<br />
bezahlen“, sagte Schmidt. Die Entschädigung<br />
sei allerdings individuell nach den<br />
Verhältnissen des Netzbetreibers zu ermitteln<br />
und daher objektiv nur schwer messbar.<br />
Vom Betrieb eines Blockheizkraftwerkes<br />
durch Wohnungseigentümergemeinschaften<br />
riet Schmidt deutlich ab.<br />
Energiemanagement – Politischer<br />
Rahmen<br />
„Die Erhöhung der Energieeffizienz im<br />
Gebäudebestand ist ein wesentlicher Bestandteil<br />
der Vorgaben der Energiewende“,<br />
darauf wies André Hempel vom<br />
Bundesministerium für Verkehr, Bau und<br />
Stadtentwicklung hin. Bis zum Jahr 2050<br />
soll durch die Reduzierung des Primärenergieeinsatzes<br />
um 80 Prozent ein nahezu<br />
klimaneutraler Gebäudebestand erreicht<br />
werden. Schon die Zwischenziele<br />
bis zum Jahr 2020 sind ambitioniert: Sie<br />
sehen die Reduzierung des Energiebedarfs<br />
für die Wärmebereitstellung um 20<br />
Prozent vor. „Die Richtlinie der Europäischen<br />
Union über die Gesamtenergieeffizienz<br />
von Gebäuden gibt zudem vor,<br />
dass ab 1. Juli 2021 alle privaten Neubauten<br />
im Niedrigstenergiegebäudestandard,<br />
der dem Standard des klimaneutralen Gebäudes<br />
nach dem Energiekonzept entspricht,<br />
zu errichten sind“, so Hempel.<br />
<strong>aktuell</strong> 02/<strong>12</strong><br />
„Dies wird derzeit kontrovers diskutiert,<br />
insbesondere vor dem Grundsatz und der<br />
Vertretbarkeit der Wirtschaftlichkeit, zu<br />
denen sich die Bundesregierung klar bekennt“.<br />
Hempel verwies diesbezüglich auf<br />
den Instrumentenmix des Forderns, Förderns<br />
und Informierens.<br />
Der Niedrigstenergiegebäudestandard soll<br />
jedoch erst in der Energieeinsparverordnung<br />
2018 oder 2020 aufgenommen werden.<br />
Bereits nach der EnEV 20<strong>12</strong> wird es<br />
aber Pflicht, die energetischen Kennwerte<br />
in Verkaufs- und Vermietungsanzeigen<br />
anzugeben, und die Energieausweise sind<br />
verpflichtend an den Mieter oder Käufer<br />
zu übergeben. „Zwar bringt die Novellierung<br />
der EnEV keine weiteren Verschärfungen<br />
für den Gebäudebestand, wohl<br />
aber im Rahmen des Neubaus. Die Verordnung<br />
wird voraussichtlich erst zu Beginn<br />
des Jahres 2014 in Kraft treten“, sagte<br />
Hempel zum Abschluss seines Vortrags.<br />
Nachhaltigkeit auch in der<br />
Personalentwicklung<br />
Den zweiten Tag eröffnete Stephanie<br />
Baumann von der AWI Akademie der<br />
Wohnungs- und Immobilienwirtschaft mit<br />
ihrem Vortrag über nachhaltige Personalentwicklung.<br />
Ihre zentralen Fragestellungen<br />
waren, warum die Woh nungs- und<br />
Immobilienwirtschaft Personalentwicklung<br />
braucht, wer Personalentwicklung macht<br />
und wie nachhaltige Personalentwicklung<br />
im Wohnungsbau aussehen kann.<br />
„Personalentwicklung sind alle Maßnahmen,<br />
die dem Erhalt, der Verbesserung,<br />
der Weiterentwicklung von Qualifikationen<br />
und Arbeitsverhalten des Mitarbeiters<br />
dienen“, definierte Baumann ihr breites<br />
Vortragsfeld. Nachhaltige Personalentwicklung<br />
setze bereits vor der Einstellung<br />
eines Mitarbeiters an und begleite ihn<br />
auch bis nach dem Ausscheiden aus dem<br />
Unternehmen. Personalentwicklung müsse<br />
stets langfristig und strategisch angegangen<br />
werden und sei damit anders als<br />
Personalmanagement Führungsaufgabe.<br />
Personalentwickler unterstützen, begleiten,<br />
beraten und coachen bei der Umsetzung:<br />
Was brauchen die Mitarbeiter, um<br />
die vorgegebenen Ziele umzusetzen? So<br />
wird in der Personalentwicklung eines<br />
Unternehmens die Brücke zwischen dem<br />
Ist- und dem Soll-Zustand der Hard- und<br />
Soft-Skills der Mitarbeiter geschlagen.<br />
Typische Werkzeuge für Personalentwicklung<br />
sind dabei zum Beispiel Weiterbildungsmaßnahmen<br />
oder die Entwicklung<br />
von Persönlichkeitsprofilen. Beide helfen,<br />
Stärken von Mitarbeitern aufzuzeigen, sie<br />
7
tItElthEmA<br />
Der Moderator der Tagung, Adrian<br />
Teetz, und AWI-Geschäftsführer<br />
Klaus Grimmeißen ver künden den<br />
Gewinner der Auslosung (links).<br />
Die Aussteller freuten sich über<br />
die gelungene Veranstaltung und<br />
ein reges Interesse der Besucher.<br />
weiterzuentwickeln und damit Stellen- und<br />
Mitarbeiterprofile in Einklang zu bringen.<br />
Größte Herausforderung – und damit<br />
schloss Baumann ihren Vortrag – sei die<br />
demographische Entwicklung. Das Knowhow<br />
von altgedienten Mitarbeitern dürfe<br />
nicht verloren gehen. Hier forderte sie<br />
ihre Zuhörer dazu auf, mit einem strategisch<br />
ausgerichteten Personal- und Wissensmanagement<br />
frühzeitig zu reagieren.<br />
Burnout: Nachhaltigkeit als Prävention<br />
Zweiter Vortragender des Tages war Dr.<br />
med. Heino Lisker von der Max Grundig<br />
Klinik in Baden-Baden. Lisker, Leiter der<br />
dortigen Abteilung für Psychosomatik,<br />
referierte über Burnout und Gesundheitsprävention.<br />
Schwerpunkt war zum einen,<br />
Anzeichen für einen Burnout rechtzeitig<br />
zu erkennen, aber auch, die Teilnehmer der<br />
Baden-Badener Tage dazu zu motivieren,<br />
ihren Mitarbeitern Angebote zu Bewegung,<br />
Ernährung und Entspannung näherzubringen.<br />
Anti-Stress-Techniken sollten<br />
idealerweise schon in den Arbeitsalltag<br />
integriert werden.<br />
Zunächst räumte der erfahrene Mediziner<br />
aber mit einigen verbreiteten Vorurteilen<br />
auf. So gebe es das Krankheitsbild „Burnout“<br />
als solches gar nicht. Vielmehr sei<br />
darunter eine Vielzahl von psychosomatischen<br />
Erkrankungen zu verstehen, die aus<br />
einem allgemeinen, emotionalen Erschöpfungszustand<br />
resultierten oder mit einem<br />
solchen einhergingen. Diese entwickelten<br />
sich oft über einen Zeitraum von Monaten<br />
und Jahren. Letztlich könne in entsprechenden<br />
Situationen im Prinzip jeder<br />
in seinem Berufsleben von einem „Burnout“<br />
betroffen werden.<br />
Erste Anzeichen für einen Burnout sind<br />
nach Lisker beispielsweise Schlafstörungen,<br />
Antriebslosigkeit und Gereiztheit.<br />
Hier wünschte sich der Mediziner mehr<br />
Sensibilität, sowohl von Arbeitskollegen<br />
und Vorgesetzten, als auch von Freunden<br />
und Verwandten. Im Extremfall drohten<br />
verspannungsbedingte Rückenschmerzen,<br />
8<br />
Herzrhythmusstörungen und sogar ein<br />
Schlaganfall oder Herzinfarkt. Zwar lasse<br />
sich ein rechtzeitig erkannter Burnout<br />
psychotherapeutisch gut behandeln, doch<br />
müsse immer auch das Arbeitsumfeld betrachtet<br />
werden.<br />
Als Auslöser identifizierte Lisker neben<br />
privatem vor allem berufsbedingten Stress.<br />
Anhand verschiedener Fallbeispielen arbeitete<br />
er heraus, dass hier vor allem das<br />
fortgesetzte Versagen von Anerkennung<br />
für individuelle Leistungen von Mitarbeitern<br />
eine Schlüsselrolle spielt. Besonders<br />
empfänglich seien, und zwar in jeder Berufsgruppe,<br />
Mitarbeiter, die regelmäßigen<br />
Kundenkontakt haben, die sogenannten<br />
„Frontarbeiter“. Diese stünden häufig unter<br />
besonders großem Druck, sowohl von<br />
Vorgesetzten, als auch von Kunden. Wenn<br />
sie sich dann auch noch selbst unter Druck<br />
setzten, dann sei der „Burnout“ schon fast<br />
vorprogrammiert. Aber auch die durch<br />
die elektronischen Kommunikationsmittel<br />
gesamtgesellschaftliche erhöhte „Taktfrequenz“<br />
und die damit einhergehende,<br />
ständige Verfügbarkeit identifizierte<br />
Lisker als zusätzlichen Risikofaktor.<br />
Unter präventiven Gesichtspunkten empfahl<br />
der Mediziner ein ganzes Bündel an<br />
Maßnahmen, um den individuellen Umgang<br />
der Mitarbeiter mit Stresssituationen<br />
zu verbessern. Dazu gehöre unter anderem<br />
die Sensibilisierung für stressverstärkende<br />
und stressreduzierende Denk- und<br />
Verhaltensweisen, die Nutzung echter sozialer<br />
Netzwerke sowie die Stärkung der<br />
Selbstbehauptungsfähigkeiten. Bezogen<br />
auf die Arbeitswelt wünschte sich Lisker<br />
im Abschluss seines Vortrags vor allem<br />
einen partizipativeren Führungsstil und<br />
psychologischen Rückhalt im Team. Innerbetriebliche<br />
Abläufe sollten so organisiert<br />
sein, dass sich die Arbeitsbelastung<br />
für den einzelnen Mitarbeiter in<br />
einem vernünftigen Rahmen halte. Ziele<br />
sollten stets klar erkennbar sein und für<br />
erbrachte Leistungen ausreichend Anerkennung<br />
gezollt werden.<br />
Nachhaltigkeit: auch bei Quartiers- und<br />
Bestandsentwicklung ein Thema<br />
Dritte Referentin an diesem kühlen, aber<br />
sonnigen Freitagvormittag war Renate<br />
Szameitat, Geschäftsführerin des GEWOS<br />
Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung<br />
in Hamburg. Szameitat ging in<br />
ihrem Vortrag mit dem Thema ‚Quartiers-<br />
und Bestandsentwicklung – welche<br />
Angebote haben Zukunft‘ unter dem<br />
Motto ‚Wohnvorstellungen 2020‘ zunächst<br />
auf langfristige Trends und neue Herausforderungen<br />
in der Wohnungswirtschaft<br />
ein, ehe sie über die Zielgruppe als Leitlinie<br />
referierte und schlussendlich Schlüsselmethoden<br />
für strategische Planungen<br />
beleuchtete.<br />
In dem Vortrag wurde deutlich, dass die<br />
Wohnungswirtschaft auf eine Vielzahl von<br />
Herausforderungen reagieren muss. Die<br />
Märkte seien permanent in Bewegung; so<br />
gebe es nicht nur ein Nachfragegefälle<br />
zwischen städtischen Wirtschaftszentren<br />
und ländlichen Regionen, die Lebens- und<br />
Wohnentwürfe würden auch zunehmend<br />
individueller. Dazu wachse die Zahl der<br />
Haushalte mit Mietern im Rentenalter. Die<br />
Frage, welche Bestände und Quartiere zukunftsfähig<br />
sind und welche Modernisierungsarbeiten<br />
die Vermietbarkeit der einzelnen<br />
Bedarfsgruppen nachhaltig sichern,<br />
werde für die Unternehmen der Wohnungswirtschaft<br />
damit zunehmend relevant.<br />
Doch strategische Entscheidungen, so<br />
Szameitat, könnten nur dann sinnvoll getroffen<br />
werden, wenn eine ausreichende<br />
Datenbasis für diese vorliegt. Als Mittel<br />
der Wahl empfahl sie hierbei zum einen<br />
eine gründliche Analyse der Wohnbestände,<br />
und zum anderen eine systematische<br />
Befragung sowohl von Mietern im Bestand,<br />
als auch von den jeweiligen Zielgruppen<br />
generell. „Standardprodukte gibt es beim<br />
Thema Wohnen nicht“, so Szameitat.<br />
Vielmehr müsse das reale Nachfrageverhalten<br />
der Mieter beziehungsweise der<br />
Haushalte vor Ort abgebildet werden.
EU-Strukturpolitik nach 2013<br />
Jonas Scholze vom Deutschen Verband für<br />
Wohnungswesen, Städtebau und Raumordnung<br />
e.V. stellte in seinem Vortrag die<br />
Förderpolitik der Europäischen Union vor.<br />
Die EU-Kohäsionspolitik in der Förderperiode<br />
2014 bis 2020 umfasst für den EU-<br />
Strukturfonds ein Budget von 336 Milliarden<br />
Euro, das sind 33 Prozent des EU-Haushalts.<br />
Darin sind drei Fonds enthalten:<br />
EFRE, ESF und Kohäsionsfonds. „Positiv ist<br />
der Versuch, integrierte Ansätze und die<br />
Stadtentwicklung zu stärken. Dafür will<br />
die EU neue Instrumente einsetzen und<br />
die Fonds besser kombinieren“, betonte<br />
Scholze. Er kritisierte, dass noch große Un-<br />
sicherheit bei den Programmbehörden bestehe,<br />
wie sie mit dem neuen Instrumentarium<br />
umgehen sollen. Außerdem riet<br />
Scholze, dass eine frühzeitige konkrete<br />
Programmplanung notwendig sei, um die<br />
Diskussion mit den Landesministerien für<br />
Stadtentwicklung und Wohnen so rasch<br />
wie möglich führen zu können, und es<br />
sollten konkrete Vorschläge für passende<br />
Maßnahmen und Ansätze für eine integrierte<br />
Stadt- und Wohngebietsentwicklung<br />
vorgenommen werden sollte.<br />
In ihrem Schlusswort bedankte sich Sigrid<br />
Feßler, Verbandsdirektorin des <strong>vbw</strong>, bei<br />
den Referenten für die vielfältigen Infor-<br />
<strong>aktuell</strong> 02/<strong>12</strong><br />
mationen, Tipps und Hinweise, die während<br />
des zweitägigen Kongresses auf dem<br />
Podium und im anschließenden Gespräch<br />
gegeben wurden. „Die Dinge haben nur<br />
den Wert, den man ihnen verleiht“, zitierte<br />
sie den französischen Dichter und<br />
Schauspieler Molière. „Wie wichtig das<br />
Personalmanagement, die Energieeffizienz<br />
und die Nachhaltigkeit für unsere<br />
Branche sind, haben wir mit den Themen<br />
der vergangenen beiden Tage bewiesen.<br />
Sie werden uns dauerhaft beschäftigen“,<br />
so die Verbandsdirektorin. Abschließend<br />
wies sie auf den Termin der nächsten<br />
Baden-Badener Tage hin. Sie werden am<br />
26. und 27. September 2013 stattfinden.<br />
dIE AWI bEdAnkt SIch bEI IhrEn PArtnErn dEr bAdEn-bAdEnEr<br />
tAgE dEr WohnungS- und ImmobIlIEnWIrtSchAft 20<strong>12</strong>:<br />
9
IntErVIEW<br />
Bei den Baden-Badener Tagen der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft 20<strong>12</strong><br />
hielt Prof. Maier, Vizepräsident der Hochschule München, einen Vortrag zum<br />
Thema „Die Architektur des Führungserfolges“. Schon mit dem Titel verbindet<br />
der Professor für Human Resource Management und allgemeine Betriebswirtschaftlehre<br />
Branchen- und Führungsfragen. Maier lehrt an der Hochschule<br />
über das strategische sowie IT-gestützte Personalmanagement, über Motivation<br />
und Führungsverhalten sowie über Wissensmanagement. <strong>aktuell</strong> nahm<br />
die Gelegenheit wahr, mit Prof. Maier über Führungsfragen, Arbeitsmotivationen<br />
und Einstellungsveränderungen zu sprechen.<br />
„führung ist eine kunst. Sie ist<br />
transpiration und Inspiration zugleich“<br />
Der Professor für Human Resource Management und allgemeine<br />
Betriebswirtschaftslehre der Hochschule München, Prof. Dr. Wilhelm<br />
Maier, spricht über Führungsfragen und Personalmanagement<br />
10<br />
<strong>aktuell</strong>: Sie haben Ihren Vortrag „Die Architektur<br />
des Führungserfolges“ genannt.<br />
Was verstehen Sie unter Führungserfolg?<br />
Prof. Dr. Wilhem Maier: Führungserfolg<br />
ist sehr schwer messbar. Für manche Führungskräfte<br />
bedeutet er schlicht das reine<br />
Überleben, also weiterhin als Führungskraft<br />
akzeptiert zu werden. Doch eigentlich<br />
versteht man unter Führungserfolg,<br />
die selbst oder vom Unternehmen aufgrund<br />
einer Vision festgelegten Ziele zu<br />
erreichen. Die Frage, ob das gelingt und<br />
wenn ja, aus welchem Grunde, ist nochmals<br />
eine andere Sache. Die Zielerreichung<br />
kann tatsächlich am Erfolg der Führung<br />
liegen, aber auch an Zufälligkeiten oder<br />
an veränderten Rahmenbedingungen. Zusammengefasst<br />
bedeutet Führungserfolg,<br />
dass im optimalen Fall durch die Führung<br />
der Führungskraft die übergeordneten<br />
Ziele erreicht werden.<br />
<strong>aktuell</strong>: Kann jeder Mensch eine gute Führungspersönlichkeit<br />
werden?<br />
Maier: Aus meiner Sicht ist Führung eine<br />
Kunst und bei der Kunst gilt für mich, 70<br />
bis 80 Prozent sind Transpiration, der Rest<br />
ist Inspiration. Das heißt: 70 bis 80 Prozent<br />
kann man lernen, 20 Prozent muss<br />
man mitbringen. Nicht jeder wird eine<br />
charismatische Führungskraft werden,<br />
aber zumindest die Grundregeln können<br />
erlernt werden.<br />
Aber gerade im Lernen liegt das Problem.<br />
Ein Coaching oder ein Führungskräftetraining<br />
ist emotional meist negativ behaftet.<br />
Es zeigt vermeintlich, dass man noch<br />
ein Führungslehrling ist. Es kommt die<br />
Befürchtung auf, dass man an Autorität<br />
verliert, weil man das Führen noch nicht<br />
kann und es erst lernen muss. Diesem vermeintlichen<br />
Imageschaden möchten sich<br />
Führungskräfte meist nicht aussetzen. In<br />
der Regel ist es aber doch so, dass jemand<br />
aus dem Grunde Führungskraft wird, weil<br />
er oder sie eine sehr gute Fachkraft ist.<br />
Dass eine Führungskraft aber komplett<br />
andere Aufgaben wahrnimmt als eine<br />
Fachkraft, wird in der Folge meist übersehen.<br />
Wenn man Führung ernst nimmt,<br />
muss man die Grundlagen, Instrumente<br />
und Techniken wirklich lernen wollen und<br />
lernen dürfen.
Hier ist die Firmenkultur entscheidend.<br />
Wenn der oberste Boss zum Coaching<br />
geht, nimmt dies bei den anderen Führungskräften<br />
die Angst davor, von oben<br />
oder unten schief angeschaut zu werden,<br />
wenn sie selbst zum Training gehen. Führungskräftetraining<br />
muss verankert, Coaching<br />
vorgelebt werden. Wenn die Geschäftsführung<br />
mit gutem Beispiel vorangeht<br />
und Führungslernen vorlebt, wenn<br />
klar ist, dass sich alle coachen lassen, dann<br />
hat das Lernen von Führungsverhalten<br />
eine Chance und das Unternehmen wird<br />
davon profitieren.<br />
<strong>aktuell</strong>: Welche Veränderungen haben<br />
sich im Führungsstil in den vergangenen<br />
Jahren bemerkbar gemacht? Ist er ein<br />
Ergebnis des Umfeldes?<br />
Maier: Aus der Immobilienwirtschaft sind<br />
mir diesbezüglich zu wenige Studien bekannt,<br />
um das für die Branche statistisch<br />
untermauern zu können. Aus meiner Einschätzung<br />
heraus würde ich aber sagen,<br />
dass der Führungsstil häufig ein Resultat<br />
der Rahmenbedingungen ist. Es wird immer<br />
Unternehmen mit schlechtem Führungsstil<br />
geben, die aber trotzdem so erfolgreich<br />
sind und so viel Geld zu verteilen<br />
haben, dass sie immer Mitarbeiter finden.<br />
Ist ein Unternehmen weniger erfolgreich<br />
am Markt, kann es sehr schwierig werden,<br />
kompetente Mitarbeiter zu finden und<br />
dann auch zu halten. Aber es wird dann<br />
auch sicher das ein oder andere Unternehmen<br />
geben, das dann die Zeichen der<br />
Zeit erkennt und sich am Arbeitsmarkt<br />
besser positioniert, beispielsweise indem<br />
es Führung ernster nimmt und versucht,<br />
die Potenziale der Mitarbeiter stärker zu<br />
nutzen und sich auch bei der Mitarbeitergewinnung<br />
besser zu positionieren.<br />
<strong>aktuell</strong>: Wie haben sich denn in den vergangenen<br />
Jahren und Jahrzehnten die<br />
Mitarbeitermotivationen verschoben?<br />
Maier: Es gibt deutliche Veränderungen<br />
bei den Wertevorstellungen. Das zeigt<br />
zum Beispiel auch die Schell-Studie. Sowohl<br />
die Familie als auch die Freizeit genießen<br />
einen viel höheren Stellenwert als<br />
früher. Daher besteht bei den Jugendlichen<br />
beispielsweise der Wunsch nach einer<br />
geringeren Arbeitszeit. Das war bei<br />
den weniger qualifizierten Beschäftigten<br />
früher schon so, ist jetzt aber auch bei den<br />
leistungsorientierten Jugendlichen feststellbar.<br />
Diese Einstellung resultiert nicht<br />
etwa daraus, dass sie grundsätzlich nicht<br />
arbeiten wollen; vielmehr wollen sie zu-<br />
sätzlich zu ihrer Arbeit auch die Work-<br />
Life-Balance haben, eine Vereinbarkeit von<br />
Beruf beziehungsweise Arbeit und Freizeit.<br />
Festzustellen ist, dass sich auch das<br />
Kommunikationsverhalten verändert hat.<br />
<strong>aktuell</strong>: Das liegt unter anderem an den<br />
modernen Medien und Techniken. Wie<br />
haben sich das Führungs- und Mitarbeiterverhalten<br />
sowie die Zusammenarbeit<br />
verändert?<br />
Maier: Das ist natürlich eine Generationenfrage,<br />
die sich auch an der Hochschule<br />
beobachten lässt. Bei den 25- bis 30-<br />
Jährigen erfüllt Facebook beispielsweise<br />
die Funktion, sich zu verabreden; also die<br />
Funktion, die früher das Telefon hatte. Bei<br />
den unter 18- bis 20-Jährigen ist Facebook<br />
zum Teil schon zum Ersatz geworden –<br />
statt sich zu treffen, wird hier gleich über<br />
Facebook kommuniziert. Das verändert<br />
die Wirklichkeit der Jugendlichen und<br />
damit auch das Führungsverhalten, weil<br />
die Führungskraft, die persönlich vor einem<br />
steht, schon nicht mehr die ganz<br />
große Bedeutung hat, wie das noch vor<br />
20 oder 30 Jahren der Fall war. Ich habe<br />
die neuen Medien selbst schon für Mitarbeitergespräche<br />
via Facebook und Skype<br />
genutzt. Aber das ist nicht das Gleiche<br />
wie das direkte persönliche Gespräch; es<br />
bleibt dabei vieles auf der Strecke. Daher<br />
bin ich momentan sehr skeptisch, ob sich<br />
<strong>aktuell</strong> 02/<strong>12</strong><br />
Facebook und Co. in absehbarer Zeit auf<br />
das unmittelbare Führungsverhalten auswirken<br />
werden. Vielleicht gibt es ja auch<br />
hier weitere revolutionäre Entwicklungen.<br />
Festzuhalten bleibt aber, dass die neuen<br />
Medien und Techniken das Freizeit- und<br />
Kommunikationsverhalten verändert haben.<br />
Für die Jugendlichen ist es mittlerweile<br />
selbstverständlich, dass sie während ihrer<br />
Arbeitszeit mit Facebook arbeiten – und<br />
damit private Kommunikation durchführen.<br />
Sie erwarten diese Möglichkeit von<br />
den Firmen.<br />
<strong>aktuell</strong>: Unterscheidet sich das Führungsverhalten<br />
von Branche zu Branche?<br />
Maier: Im Prinzipiellen sind es ja immer<br />
Menschen, die miteinander kommunizieren.<br />
Dennoch spielt die Kultur der Branche<br />
eine Rolle. Sie wird geprägt durch Rahmendaten,<br />
wie beispielsweise durch die<br />
Größe der Unternehmen, durch die Nachhaltigkeit,<br />
aber auch durch die Produkte.<br />
Ich glaube, dass sich bestimmte Charaktere<br />
von Menschen in den unterschiedlichen<br />
Branchen, wie zum Beispiel in der Wohnungs-<br />
und Immobilienbranche, besonders<br />
wohlfühlen; vielleicht auch deswegen,<br />
weil man in dieser Branche im Umgang<br />
miteinander sehr viel langfristiger denkt.<br />
So ist man hier – ich sage das wertungsfrei<br />
– zum Beispiel nicht so sehr am Einsatz<br />
kurzfristiger Bonussysteme interessiert.<br />
11
IntErVIEW<br />
Jedes System hat seine Berechtigung; daher<br />
gibt es im Einsatz und der Ausprägung<br />
der Instrumente meines Erachtens nach<br />
schon Unterschiede.<br />
<strong>aktuell</strong>: Welches Potenzial sehen Sie –<br />
gerade im Personalmarketing – in der<br />
Branche?<br />
Maier: Ich will es mal so ausdrücken: In der<br />
Immobilienwirtschaft gibt es im Personalmanagement<br />
noch viele stille Reserven,<br />
die durchaus nutzbar sind. Es ist ja ein<br />
schönes Zeichen, dass man sie bis jetzt<br />
noch nicht nutzen musste. Das Radar dafür<br />
sollte aber an sein, damit man sozusagen<br />
schon vor dem Tsunami reagieren<br />
kann. Indikatoren für anstehende Probleme<br />
sind eine höhere Fluktuation der<br />
Mitarbeiter, Motivationsmängel oder auch<br />
Schwierigkeiten, die richtigen Leute zu<br />
finden. Wenn sich die Anzeichen verdichten,<br />
dass es schwieriger wird, Mitarbeiter<br />
zu finden, dann sollte man Gegenmaßnahmen<br />
treffen.<br />
Ich bin der Meinung, dass das Thema Mitarbeitermangel<br />
dem Thema Kundenmangel<br />
gleicht. Es gibt ihn nicht. Hier geht es<br />
schlicht um einen Verteilungskampf. Diejenigen<br />
Unternehmen, die attraktive Konditionen,<br />
Produkte und Strukturen bieten,<br />
werden tendenziell profitieren, weil<br />
sie ihren Mitbewerbern die guten Mitarbeiter<br />
– ja – wegnehmen.<br />
Es hilft, die Bekanntheit der Branche als<br />
Arbeitgeber zu steigern. Hier gilt es zu verdeutlichen,<br />
welche Werte und Chancen<br />
für die Mitarbeiter in der Immobilienwirtschaft<br />
stecken. Im Moment klingt es noch<br />
wenig spannend oder sexy, wenn jemand<br />
sagt: „Ich bin jetzt in der Immobilienwirtschaft“.<br />
Die Wirklichkeit sieht sicher anders<br />
aus als das Image; hier muss die Branche<br />
ansetzen.<br />
<strong>aktuell</strong>: Wir haben jetzt über das Personalmarketing<br />
gesprochen, also auch über<br />
die Personalfindung. Wie sollte mit bereits<br />
qualifizierten Mitarbeitern umgegangen<br />
werden?<br />
Maier: Eine Möglichkeit der Mitarbeiterbindung<br />
besteht darin, sie finanziell am<br />
Erfolg des Unternehmens zu beteiligen.<br />
Manchmal tritt aber auch der Fall ein,<br />
dass die Mitarbeiter weniger an Geld interessiert<br />
sind, als an Hierarchien oder an<br />
Rängen. Da auch diese in mittelständischen<br />
Unternehmen sehr begrenzt sind,<br />
greift man in der Werbewirtschaft beispielsweise<br />
zu einem Trick und schafft<br />
<strong>12</strong><br />
Prof. Dr. Wilhelm Maier studierte an der Ludwig-Maximilians-<br />
Universität in München Betriebswirtschaftslehre. Anschließend<br />
war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an Universitäten<br />
in Berlin und Eichstätt tätig. Im Bereich Human Resource Management<br />
arbeitete er bei der Schering AG und der Wacker-<br />
Chemie GmbH. Maier lehrt auf dem Gebiet des Human Resource<br />
Management und der allgemeinen Betriebswirtschaftslehre<br />
und ist Vizepräsident der Hochschule München sowie<br />
freiberuflich in der Organisations- und Personalberatung tätig.<br />
kunstvolle Titel, die zwar tatsächlich nichts<br />
bedeuten, die sich aber auf der Visitenkarte<br />
gut machen.<br />
Ein Unternehmen muss nicht zwangsweise<br />
als Einzelkämpfer gesehen werden. Man<br />
kann auch in Netzwerken, innerhalb von<br />
Branchenverbänden gemeinsam mit befreundeten<br />
Unternehmen agieren. Das<br />
ist natürlich nur möglich, wenn es keine<br />
echte Konkurrenzsituation gibt, wenn<br />
man in verschiedenen Regionen arbeitet<br />
oder wenn der Markt ohnehin aufgeteilt<br />
ist. Dann können und sollten sich befreundete<br />
Unternehmen trauen, Mitarbeiter<br />
mal an befreundete Unternehmen abzugeben.<br />
Optimal wäre, wenn es gelänge,<br />
dieses Tauschprinzip auf Gegenseitigkeit<br />
langfristig fair aufzubauen. In einigen<br />
Branchen wird bereits so gehandelt. Im<br />
Hotelbereich gibt es entsprechende Netzwerke,<br />
innerhalb derer sich die Mitarbeiter<br />
auf verschiedenen Positionen weiterentwickeln<br />
und dazulernen können. Mit<br />
einem solchen Konzept ließe sich auch<br />
die gesamte Marke „Arbeitgeber in der<br />
Immobilienwirtschaft“ stärken. Erfolgreiche<br />
Karrierewege sind ein hervorragendes<br />
Marketingargument für ein Unternehmen<br />
oder eine Branche.<br />
Ich persönlich würde das ja auch als Chance<br />
für Verbände sehen, dass man hier<br />
kanalisiert. Über Informationen und Fachthemen<br />
hinaus kann ein Verband beim<br />
Aufbau eines Karrierenetzwerks tätig werden,<br />
um die Arbeitsplätze in der Branche<br />
attraktiv zu machen, um fähigen Mitarbeitern<br />
eine Entwicklungs- und Karrieremöglichkeit<br />
zu bieten, institutionalisiert<br />
sozusagen. Ansonsten kann es sein, dass<br />
sehr gute Mitarbeiter komplett aus der<br />
Branche abwandern.<br />
<strong>aktuell</strong>: Welches sind die größten Fehler,<br />
die Führungskräfte begehen können?<br />
Maier: Zunächst einmal habe ich großen<br />
Respekt vor jeder Führungskraft, weil Führungskräfte<br />
unglaublich viele Dinge gleichzeitig<br />
zu bewältigen haben. Daher rührt<br />
im Endeffekt aber auch das Problem, dass<br />
manche Führungsfragen gerne einmal zu<br />
kurz kommen. Oft wird viel zu wenig Feedback<br />
gegeben; viele Führungskräfte widmen<br />
der Rückmeldung nicht genügend<br />
Aufmerksamkeit. Da nehme ich mich auch<br />
nicht aus. Man denkt, der Mitarbeiter<br />
muss doch merken, dass man ihn und seine<br />
Arbeit wertschätzt. Das stimmt aber nicht,<br />
es braucht die direkte Kommunikation.<br />
Im Prinzip kann man nie genügend Feedback<br />
geben und kommunizieren, insbesondere<br />
loben.<br />
Die gute Führungskraft erkennt man meines<br />
Erachtens aber vor allem im Umgang<br />
mit Mitarbeitern, die nicht so gut oder<br />
gar unzufrieden sind. Diese ernst zu nehmen,<br />
zu kommunizieren, aber auch klare<br />
Worte zu finden, das ist nicht einfach.<br />
Gerade wenn Dinge negativ laufen und es<br />
unangenehm ist, dies anzusprechen, muss<br />
klar kommuniziert werden. Je länger man<br />
das negative Feedback hinauszögert desto<br />
schwieriger wird es. Mit Kritik schafft<br />
man sich keine Freunde. Unter vier Augen<br />
und in einem passenden Rahmen lassen<br />
sich aber Perspektiven aufzeigen. Das sind<br />
die Momente und Situationen, in denen<br />
Vorgesetzte manchmal einsam sind. Doch<br />
Feedback ist entscheidend, gerade auch<br />
dann, wenn Probleme angesprochen werden<br />
müssen.<br />
<strong>aktuell</strong>: Zum Schluss noch eine persönliche<br />
Frage: Wo liegen Ihre ganz persönlichen<br />
Führungsstärken?<br />
Maier: Ich glaube, dass ich eine relativ hohe<br />
Empathie habe, sodass ich mir relativ gut<br />
vorstellen kann, wie es den Mitarbeitern<br />
gerade geht. Das ist zugleich aber manchmal<br />
auch wieder negativ, weil ich mir daher<br />
zu viele Gedanken über die Wirkung<br />
von Instrumenten mache. Ich muss ganz<br />
bewusst auch unangenehme Dinge anpacken<br />
und mich dazu überwinden. Für jemanden<br />
mit geringerer Empathie bleibt<br />
die Aufgabe herauszufinden, wie es den<br />
Mitarbeitern wirklich geht. Und so gibt es<br />
für jede Führungskraft besondere Dinge,<br />
die besser gelingen oder die weniger gut<br />
gelingen. Das ist eine Persönlichkeitsfrage.
IntErVIEW<br />
Die Wohnvorstellungen 2020 und die<br />
Frage „Halten, modernisieren oder<br />
rückbauen?“, standen im Mittelpunkt<br />
des Vortrags von Renate Szameitat,<br />
Geschäftsführerin der GEWOS Institut<br />
für Stadt-, Regional- und Wohnforschung<br />
GmbH, Hamburg. Unter dem<br />
Titel „Quartiers- und Bestandsentwicklung<br />
– welche Angebote haben<br />
Zukunft?“ sprach sie über die Herausforderungen<br />
und möglichen Maßnahmenkonzepte<br />
der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft.<br />
<strong>aktuell</strong> nutzte die<br />
Gelegenheit, sie über Trends und Entwicklungen<br />
der Branche zu befragen.<br />
<strong>aktuell</strong>: Wie gut kennen die Wohnungsunternehmen<br />
ihre Mieter?<br />
Renate Szameitat: So pauschal kann man<br />
das nicht beantworten. Viele Wohnungsunternehmen<br />
kümmern sich sehr intensiv<br />
um ihre Mieter. Befragungen sind mittlerweile<br />
ein gängiges Instrument, um die<br />
Mieter besser kennenzulernen – auch wenn<br />
sie noch nicht flächendeckend durchgeführt<br />
werden. Aber die Wohnungswirtschaft<br />
hat hier in den letzten Jahren sehr<br />
große Fortschritte gemacht.<br />
<strong>aktuell</strong>: Single-Haushalte, alleinerziehende<br />
Elternteile, Patchwork-Familien – die<br />
Lebens- und Familienentwürfe individualisieren<br />
sich zunehmend. Wie kann die<br />
Wohnungswirtschaft darauf am Besten<br />
reagieren?<br />
Szameitat: Indem sie ihr Wohnungsangebot<br />
den geänderten Nachfragerwünschen<br />
anpasst. Wir haben sehr viele Bestandswohnungen,<br />
die in der Nachkriegszeit in<br />
kürzester Zeit hochgezogen wurden, um<br />
die Wohnungsnot in den Griff zu bekommen.<br />
Das war damals eine hervorragende<br />
Leistung. Diese Wohnungen stehen im<br />
Regelfall noch. Jetzt geht es darum, diesen<br />
quasi-standardisierten Bestand, der damals<br />
gebaut wurde, an die individueller gewordenen<br />
Bedürfnisse anzupassen.<br />
<strong>aktuell</strong>: Die Lebensentwürfe verändern<br />
sich; gleichzeitig haben die Mieter immer<br />
häufiger ihre Wurzeln in verschiedenen,<br />
entfernteren Kulturkreisen. Das verändert<br />
nicht nur die Bedürfnisse, sondern birgt<br />
„die kommunikation mit dem<br />
mieter wird immer wichtiger“<br />
auch Konfliktpotential. Was kann die<br />
Wohnungswirtschaft hier tun?<br />
Szameitat: Das ist eine schwierige Frage.<br />
Auf jeden Fall ist es für die Wohnungswirtschaft<br />
nicht möglich, individuell zugeschnittene<br />
Angebote für jede einzelne<br />
Nationalität bereitzustellen – weder im<br />
Bestand, noch im Neubau. Einzelne Wohnungsunternehmen<br />
sehen bei Neubauten<br />
aber durchaus schon eine „Ausrichtung<br />
nach Mekka“ vor, auch wenn das noch die<br />
Ausnahme ist. Das führt uns wieder zur<br />
ersten Frage: Kommunikation mit den<br />
Mietern, Bedürfnisse ermitteln – auch in<br />
verschiedenen Sprachen – wird immer<br />
wichtiger. Unternehmen müssen hier Mitarbeiter<br />
haben, die die Rolle von Sozialarbeitern<br />
übernehmen, die die Sprache beherrschen,<br />
und ähnliches. Das sind große<br />
Herausforderungen, die sich aber spätestens<br />
mittel- bis langfristig bezahlt machen.<br />
<strong>aktuell</strong>: Weil die Mieter zufriedener sind?<br />
Szameitat: Ja. Das bedeutet weniger Fluktuation,<br />
und weniger Fluktuation bedeutet<br />
weniger Verwaltungsaufwand für das<br />
Unternehmen. Zufriedene Mieter bleiben,<br />
daher brauchen wir nicht zuletzt auch eine<br />
altersgerechte Anpassung der Bestände.<br />
Und viele Senioren möchten in ihren Wohnungen<br />
bleiben, so lange es irgend geht.<br />
<strong>aktuell</strong> 02/<strong>12</strong><br />
Hier reagieren schon viele Wohnungsunternehmen,<br />
auch im Hinblick auf Betreuungs-<br />
und Pflegeangebote; hier lässt sich<br />
für die Mieter im Idealfall ein lebenslanges<br />
Wohnen in den eigenen Beständen<br />
erreichen. Das ist sowohl unter Kostengesichtspunkten,<br />
also auch unter sozialen<br />
Gesichtspunkten ein sehr wünschenswertes<br />
Ergebnis.<br />
<strong>aktuell</strong>: Wie wichtig ist in diesem Zusammenhang<br />
das Quartiersmanagement?<br />
Szameitat: Da, wo es erforderlich ist, machen<br />
die Unternehmen durchaus jetzt<br />
schon ein Quartiersmanagement. Viele engagieren<br />
sich stark, und ich halte das für<br />
den richtigen Weg. Für den Sozialstaat ist<br />
das praktisch eine geldwerte Leistung, die<br />
die Wohnungswirtschaft hier erbringt.<br />
<strong>aktuell</strong>: Ihr Ausblick für die Zukunft?<br />
Szameitat: Die Zeiten ändern sich – und<br />
sie ändern sich vergleichsweise schnell. Die<br />
Dynamik ist deutlich spürbar. Es kommt<br />
darauf an, zusammenzuarbeiten, die Trends<br />
zu verfolgen, und entsprechend zu reagieren.<br />
Frau Szameitat, vielen Dank für das Gespräch.<br />
Frau Renate Szameitat ist seit 1991 für GEWOS tätig und seit 2002 geschäftsführende<br />
Gesellschafterin der GEWOS GmbH. GEWOS entwickelt als unabhängiges Forschungs-<br />
und Beratungsinstitut Entscheidungsgrundlagen und Zukunftsstrategien für Unternehmen<br />
und öffentliche Auftraggeber auf dem Wohnungs- und Immobilienmarkt<br />
13
untErnEhmEnSPorträt<br />
Eine heimat im<br />
neckar-odenwald-kreis<br />
Baugenossenschaft Familienheim Mosbach<br />
bietet über 2.100 Mitgliedern Wohnraum<br />
Zu den nördlichsten Landkreisen in Baden-Württemberg zählt neben dem<br />
Rhein-Neckar-Kreis und dem Main-Tauber-Kreis der Neckar-Odenwald-<br />
Kreis. Drei unterschiedliche Naturräume vom Odenwald über das so genannte<br />
Bauland bis zum Neckartal prägen sein Landschaftsbild. In seinen 27 Gemeinden<br />
leben rund 147.000 Menschen. Damit ist er etwas weniger dicht besiedelt<br />
als die meisten anderen Kreise in Baden-Württemberg. An seinem südlichen<br />
Rand liegt die Große Kreisstadt Mosbach und bildet ein Mittelzentrum für die<br />
umliegenden Gemeinden des Kreises. Hier baut und bewirtschaftet die Baugenossenschaft<br />
Familienheim Mosbach eG seit 66 Jahren Wohnraum für Familien,<br />
Senioren und Singles. Die Gründung fiel in eine schwierige Zeit.<br />
14<br />
Bis 1949 hatte sich die Einwohnerzahl des<br />
Landkreises Mosbach innerhalb von nur<br />
zehn Jahren um rund 23.850 Menschen<br />
erhöht. 16.500 Personen stammten aus<br />
den Ostgebieten. Der Raum Mosbach markierte<br />
das Ende ihrer Vertreibung. Die<br />
enorm gewachsene Bevölkerungszahl<br />
stellte die Kommunen, Kreise und Länder<br />
vor fast unlösbare Nahrungs- und vor allem<br />
Wohnungsprobleme. Im überwiegend<br />
landwirtschaftlich geprägten Kreis Mosbach<br />
fehlten schon vor dem zweiten Weltkrieg<br />
Arbeitsplätze und Wohnungen.<br />
Kriegsbedingt stieg die Belegungsdichte<br />
von 1,3 Personen pro Raum vor dem zweiten<br />
Weltkrieg auf 1,9 Personen danach.<br />
Etwa 1.000 familiengerechte Wohnungen<br />
für mindestens 3.000 Menschen fehlten<br />
zu diesem Zeitpunkt in der heutigen Großen<br />
Kreisstadt des neu gebildeten Neckar-<br />
Odenwald-Kreises.<br />
1947: Eine Baugenossenschaft entsteht…<br />
In diese fast ausweglose Situation fiel die<br />
Initiative zur Gründung der Baugenossenschaft<br />
„Neue Heimat Mosbach“, die von<br />
Stadtpfarrer Josef<br />
Krämer (rechts) ausging.<br />
Der katholische<br />
Geistliche und<br />
spätere Ehrenbürger<br />
Mosbachs hatte<br />
die Empfehlung des<br />
Ordinariats Freiburg<br />
aufgegriffen,<br />
die Menschen seelisch<br />
aufzurichten,<br />
ihnen Zukunftsperspektivenaufzuzeigen<br />
und sie zum<br />
Wohnungsbau anzuregen. Die im Januar<br />
1930 gegründete erste kirchliche Baugenossenschaft<br />
in Freiburg diente als Vorbild.<br />
Am 19. Januar 1947 wurde die Genossenschaft<br />
mit dem Firmennamen „Neue Heimat<br />
Mosbach eGmbH“ gegründet und am<br />
16. November 1947 in „Neue Heimat, Baugenossenschaft<br />
für den Landkreis Mosbach<br />
eGmbH“ umbenannt.<br />
Schon Mitte Mai 1947 stellte die Genossenschaft<br />
bei der Stadt Mosbach den Antrag<br />
auf Baugelände, dem jedoch erst im<br />
Februar 1949 entsprochen wurde. Schon<br />
am 20. Februar 1949 reichte sie für die<br />
ersten zehn Doppelhäuser das Baugesuch<br />
ein. Im Anschluss an die Maßnahmen in<br />
Mosbach folgten weitere Bauvorhaben,<br />
zum Beispiel mit der Siedlergemeinschaft<br />
in Neckarelz, in Obrigheim, Auerbach,<br />
Diedesheim, Binau oder Eberbach. Bis zum<br />
31. Oktober 1953 hatte die Genossenschaft<br />
mit dem Bau von 726 Wohnungen<br />
in 354 Siedlerstellen begonnen.
In der Eisenbahnstraße in zentraler Lage Mosbachs errichtete die Baugenossenschaft einen barrierefreien Neubau<br />
65 Jahre später…<br />
Insgesamt 4.273 Wohnungen errichtete<br />
sie in 38 Städten, Gemeinden oder Ortsteilen<br />
ihres Geschäftsgebietes – daneben<br />
aber auch zahlreiche Garagen, 30 Ladengeschäfte,<br />
Büro- und Praxiseinheiten, zwei<br />
Kindergärten, drei Pflegeheime, ein Gemeindehaus,<br />
zwei Verwaltungs- und ein<br />
Werkstattgebäude. Zwei der drei Pflegeheime<br />
– die Häuser in Mosbach und Buchen<br />
– entstanden in Bauherrengemeinschaft<br />
mit der Schwestergenossenschaft<br />
Familienheim Buchen – Tauberbischofsheim.<br />
Seit 1983 firmierten nicht nur diese<br />
beiden Genossenschaften, sondern eine<br />
Reihe weiterer selbständiger Baugenossenschaften<br />
im badischen Landesteil Baden-Württembergs<br />
unter dem Namen<br />
„Familienheim“.<br />
Heute verteilt sich der Wohnungsbestand<br />
von 1.079 eigenen Mietwohnungen im<br />
gesamten Geschäftsgebiet. 71.046 qm<br />
Wohnfläche stehen in den Ein- bis Fünf-<br />
In Eberbach erstrahlt das Haus Benedikt nach<br />
der Modernisierung in einem hellen Blauton<br />
zimmer-Wohnungen zur Verfügung. Neben<br />
der Bewirtschaftung des eigenen<br />
Wohnungsbestandes betätigt sich die<br />
Genossenschaft auch kontinuierlich im<br />
Bauträgergeschäft. Im abgelaufenen Jahr<br />
schloss sie eine städtebauliche Sanierungsmaßnahme<br />
in zentraler Lage Mosbachs<br />
ab. Auf einem Grundstück von 3.094 qm<br />
erfolgte die Errichtung von 28 an den Vorgaben<br />
der Barrierefreiheit orientierten<br />
Wohnungen sowie einer Gewerbeeinheit.<br />
In dieser betreibt die Johannes-Diakonie<br />
eine Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie.<br />
Außerdem ist die Genossenschaft<br />
bei 16 Eigentümergemeinschaften<br />
mit 215 Wohnungen und 17 gewerblichen<br />
Einheiten als Verwalterin bestellt. 13<br />
hauptberufliche Mitarbeiter, vier hiervon<br />
<strong>aktuell</strong> 02/<strong>12</strong><br />
in Teilzeit, übernehmen die beschriebenen<br />
Aufgaben in allen Leistungsbereichen.<br />
Das Geschäftsgebiet: Stärken und<br />
Schwächen des ländlichen Raumes<br />
2.132 Mitglieder mit 4.369 Geschäftsanteilen<br />
schenken der Genossenschaft ihr<br />
Vertrauen. Relativ geringe Schwankungen<br />
sind charakteristisch für den ländlichen<br />
Raum im Neckar-Odenwald-Kreis. „Für die<br />
Wohnungsbaugenossenschaften ist das<br />
vermeintlich ruhige Leben auf dem Lande<br />
jedoch Vergangenheit“, sagt der Geschäftsführende<br />
Vorstand der Baugenossenschaft<br />
Familienheim Mosbach Dr. Klaus-Dieter<br />
Roos. „Die <strong>aktuell</strong>e Situation ist geprägt<br />
von allmählich zunehmenden Vermietungsschwierigkeiten,<br />
wachsendem Leer-<br />
15
untErnEhmEnSPorträt<br />
Durch den Anbau eines Aufzugs sind im<br />
Haus Gangolf verschiedene Wohnungen<br />
barrierefrei erreichbar<br />
stand und einem Überangebot an nicht<br />
mehr zeitgemäßem Wohnraum.“<br />
Nach den Zahlen des statistischen Landesamtes<br />
wird die Bevölkerung im Neckar-<br />
Odenwald-Kreis bis zum Jahr 2<strong>03</strong>0 um<br />
6,4 % zurückgehen, die Stadt Mosbach<br />
wird mit 7,6 % Bevölkerungsrückgang sogar<br />
noch stärker betroffen sein. Neben der<br />
rückläufigen Geburtenquote verschärft<br />
ein negativer Wanderungssaldo diese Entwicklung.<br />
Auch die sich im ländlichen<br />
Raum stärker auswirkende Überalterung<br />
der Gesellschaft betrifft die Wohnungsunternehmen.<br />
„Die Wiedervermietung frei<br />
werdender Wohnungen gestaltet sich<br />
Das Haus Clemens im Winterkleid vor und<br />
in frischen Farben nach der Modernisierung<br />
16<br />
schwieriger, ihre Nachnutzung in unrenoviertem<br />
Zustand ist fast unmöglich. Das<br />
Schwergewicht unserer Maßnahmen liegt<br />
somit auf den umfangreichen Modernisierungen<br />
und Instandhaltungen, in die<br />
66 % der jährlichen Mieteinnahmen (re)investiert<br />
werden“, sagt Roos. Jeweils zwei<br />
Wohnanlagen unterzieht die Genossenschaft<br />
daher jährlich einer kompletten<br />
energetischen Modernisierung. 2011 beispielsweise<br />
ein 16-Familienhaus in Mosbach<br />
sowie ein 24-Familienhaus am Standort<br />
Eberbach. „Um dem Wunsch nach<br />
barrierearmen Wohnungen nachzukommen,<br />
versehen wir <strong>aktuell</strong> ein weiteres –<br />
das insgesamt vierte – Objekt mit einem<br />
nachträglich angebauten Aufzug“, berichtet<br />
Roos. Die Umgestaltung der Außenanlage<br />
gehört genauso zum Leistungsportfolio<br />
wie der Anbau von Balkonen,<br />
die Anlage von PKW-Stellplätzen sowie<br />
Abstellplätzen für Mülleimer und Fahrräder.<br />
Die Genossenschaft hat sich das Ziel<br />
gesetzt, mit zeitgemäß ausgestattetem<br />
und preisgünstigem Wohnraum die Region<br />
als Wohn standort attraktiv zu halten.<br />
Familienheim Mosbach im<br />
Siedlungswerk Baden<br />
Die Baugenossenschaft Familienheim Mosbach<br />
weiß sich in einer starken Gruppe<br />
aufgehoben. 24 selbständige Wohnungsbaugenossenschaften<br />
sind im Siedlungswerk<br />
Baden e.V. organisiert. Ein intensiver<br />
Informations- und Meinungsaustausch,<br />
aber auch eine lange gepflegte persönliche<br />
Freundschaft unter den Unternehmen<br />
prägt den Charakter dieser Vereinigung.<br />
In einer Vielzahl von Arbeitskreisen, sei<br />
es auf Vorstands- oder auch auf Sachbearbeiterebene,<br />
diskutiert das Siedlungswerk<br />
Fragen und Strategien der Gegenwart,<br />
aber auch der Zukunft.<br />
Die Familienheimunternehmen sind in<br />
vielen Regionen des Landes aktiv. Sie tragen<br />
– gleichgültig, ob in den Städten, den<br />
Ballungsräumen, den Fremdenverkehrsregionen<br />
des Landes oder aber in den peripher<br />
liegenden ländlichen Räumen – zur<br />
Versorgung mit attraktivem und preisgünstigem<br />
Wohnraum bei. Im Gebiet um<br />
den Standort Mosbach übernimmt diese<br />
Leistung heute und auch in Zukunft die<br />
Baugenossenschaft Familienheim Mosbach<br />
eG. Denn nicht nur wie bei Udo Jürgens<br />
heißt es auch hier „…mit 66 Jahren<br />
ist noch lange nicht Schluss“.
AuS dEm VErbAnd<br />
… zur Abschlussprüferricht linie und den<br />
Entwicklungen in der Abschlussprüfung<br />
Der Markt der Wirtschaftsprüfung ist in Bewegung. Auch hier greift die Europäische<br />
Union regulierend ein. <strong>aktuell</strong> sprach mit dem Verbandsdirektor Hans Maier<br />
über die Veränderungen, vor denen die Branche steht.<br />
<strong>aktuell</strong>: Seit Ende 2011 liegen die Vorschläge<br />
der EU-Kommission zur Reform<br />
der Abschlussprüfung vor. Was sind die<br />
Kernpunkte?<br />
Hans Maier: Die Vorschläge der EU-Kommission<br />
für die Abschlussprüfung bei Unternehmen<br />
von öffentlichem Interesse wie<br />
Banken, Versicherungsunternehmen und<br />
börsennotierten Gesellschaften sollen die<br />
Unabhängigkeit der Prüfer stärken. Die<br />
wichtigsten Maßnahmen lassen sich in<br />
sechs Punkten nennen:<br />
Obligatorische Rotation der Prüfungsgesellschaften:<br />
Prüfungsgesellschaften sollen<br />
(mit einigen Ausnahmen) nach einer<br />
Beschäftigungszeit von maximal sechs<br />
Jahren rotieren müssen; danach soll eine<br />
Karenzzeit von vier Jahren gelten, ehe<br />
die Prüfungsgesellschaft wieder beim selben<br />
Mandanten tätig werden darf. Der<br />
Zeitraum, nach dessen Ablauf ein Wechsel<br />
erfolgen muss, soll auf neun Jahre erhöht<br />
werden, wenn gemeinsame Abschlussprüfungen<br />
durchgeführt werden, d.h. wenn<br />
das geprüfte Unternehmen für seine Abschlussprüfung<br />
mehr als eine Prüfungsgesellschaft<br />
bestellt, um die Qualität der<br />
Abschlussprüfung durch Anwendung des<br />
„Vier-Augen-Prinzips“ potenziell zu erhöhen.<br />
Obligatorische Ausschreibung: Unternehmen<br />
von öffentlichem Interesse sollen bei<br />
der Auswahl eines neuen Abschlussprüfers<br />
zu einem offenen und transparenten Ausschreibungsverfahren<br />
verpflichtet werden.<br />
Der Prüfungsausschuss (des geprüften Unternehmens)<br />
sollte eng in das Auswahlverfahren<br />
einbezogen sein.<br />
Prüfungsfremde Leistungen: Prüfungsgesellschaften<br />
dürfen für ihre Mandanten<br />
keine prüfungsfremden Leistungen erbringen.<br />
Zudem müssen große Prüfungsgesellschaften<br />
ihre Prüfungstätigkeiten<br />
von den prüfungsfremden Leistungen<br />
trennen, um jede Gefahr von Interessenkonflikten<br />
auszuschließen.<br />
Europäische Beaufsichtigung des Prüfungsgewerbes:<br />
Angesichts des globalen<br />
Umfelds von Abschlussprüfungen sollte<br />
bei der Beaufsichtigung von Prüfungsnetzen<br />
sowohl auf europäischer als auch auf<br />
internationaler Ebene Koordinierung und<br />
Zusammenarbeit gewährleistet sein. Deshalb<br />
schlägt die Kommission eine Koordinierung<br />
der Prüferaufsicht im Rahmen der<br />
Europäischen Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde<br />
(ESMA) vor.<br />
Ausübung des Berufs des Abschlussprüfers<br />
in ganz Europa: Die Kommission plant<br />
die Schaffung eines Binnenmarkts für Abschlussprüfungen<br />
mittels Einführung eines<br />
Europäischen Passes für Prüfungsgesellschaften.<br />
Sie schlägt deshalb vor, dass Prüfungsgesellschaften<br />
ihre Leistungen in der<br />
gesamten EU anbieten dürfen und sämtliche<br />
Abschlussprüfer und Prüfungsgesellschaften<br />
bei ihren Abschlussprüfungen die<br />
internationalen Prüfungsstandards einzuhalten<br />
haben.<br />
Weniger Bürokratie für kleinere Prüfungsgesellschaften:<br />
Kleine und mittlere Unternehmen<br />
sollen die Standards, dem Vorschlag<br />
der EU zufolge, nach Maßgabe ihrer<br />
Größe anwenden können.<br />
Mit den Vorschlägen will die EU-Kommission<br />
einen stärkeren Wettbewerb zwischen<br />
den Abschlussprüfern fördern und mögliche<br />
Interessenkonflikte vermeiden helfen.<br />
<strong>aktuell</strong>: Welche Auswirkungen hätte diese<br />
Reform auf die genossenschaftlichen<br />
Prüfungsverbände? Hat sie Auswirkungen<br />
auf die Prüfung unserer Mitgliedsunternehmen?<br />
Maier: Genossenschaftliche Prüfungsverbände<br />
sind – nach den bisherigen fachlichen<br />
Äußerungen zu diesem Thema – auf<br />
den ersten Blick nicht in die Neuregelung<br />
einbezogen. Auch die wohnungswirtschaftlichen<br />
Prüfungsverbände, die – wie<br />
der <strong>vbw</strong> – zumindest im früheren Geltungsbereich<br />
des Wohnungsgemeinnüt-<br />
<strong>aktuell</strong> 02/<strong>12</strong><br />
kurz gEfrAgt<br />
zigkeitsgesetzes das Recht haben, Kapitalgesellschaften<br />
zu prüfen, sind bisher nicht<br />
im Fokus. Aber es ist natürlich nicht zu<br />
verkennen, dass derartige Neuregelungen<br />
immer Ausstrahlwirkung auf alle Wahlabschlussprüfungen<br />
haben. Materielle<br />
Auswirkungen auf die Prüfungsdurchführung<br />
bei Wohnungsunternehmen kann<br />
ich nicht erkennen.<br />
<strong>aktuell</strong>: Sind durch die Vorschläge der EU-<br />
Kommission Verschärfungen im Bereich<br />
der sog. Netzwerkthematik zu erwarten?<br />
Was ist das eigentlich?<br />
Maier: Vereinfacht gesprochen handelt es<br />
sich bei einem Netzwerk um die Kooperation<br />
von Wirtschaftsprüfungseinrichtungen,<br />
die wirtschaftlich zusammenspielen.<br />
Das Thema ist mittlerweile im deutschen<br />
und europäischen Rechtsrahmen abschließend<br />
geregelt. Von der EU-Kommission<br />
wurde allerdings festgestellt, dass insbesondere<br />
große Prüfungseinrichtungen<br />
über preisgünstige Angebote zur Abschlussprüfung<br />
Mandanten akquisition betreiben<br />
und dann über cross selling-Aktivitäten<br />
ein Mehrfaches an Honorarvolumen<br />
im Bereich von Beratungsaufträgen<br />
realisieren. Das lässt sich durch die Offenlegungsverpflichtung<br />
derartiger Aufträge<br />
im Anhang relativ einfach feststellen, im<br />
Übrigen auch bei großen Wohnungsunternehmen.<br />
Mit dem Verbot der Erbringung<br />
prüfungsfremder Leistungen will die<br />
EU-Kommission wieder dahin kommen,<br />
einen „fairen“ Abschlussprüfungspreis anzubieten.<br />
<strong>aktuell</strong>: Hat das konkret Auswirkungen<br />
auf die Prüfung, wenn ein eigenständiges<br />
Bilanzierungsunternehmen des Verbandes<br />
den Abschluss erstellt?<br />
Maier: Nein, vorausgesetzt, die vom Gesetzgeber<br />
vorgegebenen Regelungen für<br />
die Trennung von Prüfung und Beratung<br />
sind in der Verbändeorganisation sachgerecht<br />
umgesetzt. Hier haben alle wohnungswirtschaftlichen<br />
Verbände durch die<br />
vorgegebenen Satzungsregelungen und<br />
durch die hochgezogenen „Firewall“ ausreichende<br />
Vorkehrungen getroffen.<br />
17
AuS dEm VErbAnd<br />
Schon drei genossenschafts-fusionen<br />
in diesem Jahr<br />
Gründe: Wirtschaftliche Vorteile und<br />
räumliche Weiterentwicklung<br />
Ob Plochingen und Nürtingen, Rheinfelden und Wehr, Schonach und Triberg –<br />
jeweils haben die Baugenossen entschieden: zusammen geht’s einfacher.<br />
Nachteile für die Mieter waren dabei nicht zu befürchten, im Gegenteil. Sie<br />
profitieren von einem breiteren Serviceangebot und niedrigeren Verwaltungskosten.<br />
Zudem schafft bei kleineren Baugenossenschaften oft erst eine Fusion<br />
die finanzielle Schlagkraft, um energetische Sanierungen oder altersgerechte<br />
Umbauten im breiten Umfang anzugehen.<br />
Nürtingen und Plochingen<br />
Bei der Baugenossenschaft Plochingen waren<br />
es vor allem langfristige wirtschaftliche<br />
Überlegungen, die den Vorstand und<br />
Aufsichtsrat veranlasst hatten, auf die<br />
Kreisbaugenossenschaft Nürtingen eG mit<br />
Sitz Kirchheim unter Teck zuzugehen. Man<br />
habe auf die gestiegenen Ansprüche an<br />
die Wohnqualität zeitig reagieren wollen,<br />
18<br />
Die Vorstände der beiden Genossenschaften machten den Deal perfekt (v.l.n.r.): Bernd Weiler, Georg Hörmann (Kreisbau Nürtingen eG),<br />
Heidi Metzmaier und Markus Krimshandl (GBG Plochingen eG)<br />
so Aufsichtsratsvorsitzender Peter Raviol<br />
im Vorfeld der Fusion. Hinzu kommt, dass<br />
die mit 307 Wohneinheiten eher kleine<br />
Baugenossenschaft die neuen gesetzlichen<br />
Vorgaben zur energetischen Sanierung<br />
im Bestand alleine nicht hätte stemmen<br />
können, ergänzte der geschäftsführende<br />
Vorstand Markus Krimshandl. Dennoch:<br />
„Es ist eine Fusion auf Augenhöhe“, be-<br />
kräftigten sowohl der Vorstand als auch<br />
der Aufsichtsrat beider Genossenschaft<br />
unisono. In Anbetracht der bereits bestehenden<br />
langjährigen Zusammenarbeit mit<br />
der Kreisbaugenossenschaft Nürtingen bei<br />
Instandhaltungen, der Pflege der Außenanlagen<br />
und im Rahmen der Ausbildung<br />
fiel es deshalb nicht schwer, noch einen<br />
Schritt weiter auf die Nürtinger Kollegen<br />
zuzugehen.<br />
Dort sah man die Chance, sich auch räumlich<br />
weiterzuentwickeln. Mit über 1.500<br />
Wohneinheiten und einer Bilanzsumme<br />
von knapp 60 Millionen Euro kann die<br />
neue Kreisbaugemeinschaft Kirchheim-<br />
Plochingen eG bei den anstehenden Investitionen<br />
vielfältige Synergieeffekte nutzen<br />
und den Service verbessern. „Die Unternehmensform<br />
eG ist sowohl traditionell<br />
als auch zukunftsorientiert und bietet den<br />
Mitgliedern Sicherheit und Flexibilität –<br />
dies wird durch die Fusion noch verstärkt“,<br />
so Vorstandssprecher Bernd Weiler.
Die bisherige Geschäftstelle der Plochinger<br />
bleibt als Anlaufstelle für die Mieter<br />
erhalten, genauso wie die bestehenden<br />
Mietverträge ihre Gültigkeit beibehalten.<br />
Am 8. Mai 20<strong>12</strong> stimmte die Mitgliederversammlung<br />
der Baugenossenschaft<br />
Plochingen der Fusion zu, am 19. Juni die<br />
Mitgliederversammlung der Kreisbaugenossenschaft<br />
Nürtingen – das Ganze rückwirkend<br />
zum 1. Januar. Die Geschäftsanteile<br />
wurden in die neue gemeinsame<br />
Genossenschaft überführt. Der Verband<br />
begleitete den Prozess und übernahm<br />
die Ausarbeitung der erforderlichen Verschmelzungsunterlagen.<br />
„Die Fusion liegt<br />
aus Sicht des Verbandes in Ihrem Interesse“,<br />
bestärkte Verbandsdirektorin Sigrid<br />
Feßler die Baugenossen.<br />
Grundprinzip: Erst Zusammenarbeit,<br />
dann Fusion<br />
Schon 1998 wurde zwischen den Baugenossenschaften<br />
Rheinfelden und Wehr in<br />
einem Geschäftsbesorgungsvertrag die Zusammenarbeit<br />
festgehalten. Die Kooperation<br />
konnte also schon im Vorfeld erprobt<br />
werden – und offensichtlich hat sie sich<br />
bewährt.<br />
Auch hier war es neben den strengeren<br />
gesetzlichen Bestimmungen zur energetischen<br />
Sanierung vor allem die Aussicht<br />
auf eine günstigere Verwaltungsarbeit,<br />
die bei den Baugenossen letzten Endes<br />
den Ausschlag zur Fusion gegeben hatte.<br />
RECHT UND STEUERN<br />
Am 27. Juni stimmten auf ihrer letzten<br />
eigenständigen Versammlung die Mitglieder<br />
der Baugenossenschaft Wehr einstimmig<br />
dem Anschluss zu. Die Baugenossenschaft<br />
Rheinfelden benötigte als<br />
übernehmende Genossenschaft für den<br />
Fusionsbeschluss zwei Mitgliederversammlungen.<br />
Dies war aber nur deshalb erforderlich,<br />
weil die Satzung der Baugenossenschaft<br />
Rheinfelden erfordert, dass<br />
mindestens die Hälfte aller Genossenschaftsmitglieder<br />
bei der Beschlussfassung<br />
zu einer Fusion anwesend sein müssen,<br />
um einen gültigen Beschluss zu erreichen.<br />
An dieser Klausel scheitert es bei Fusionen<br />
im ersten Anlauf häufig, so auch bei der<br />
Baugenossenschaft Rheinfelden. Doch<br />
nur zwei Tage nach den Wehrern zogen<br />
die Rheinfeldener Baugenossen auf einer<br />
außerordentlichen Mitgliederversammlung<br />
nach – und das mit nur einer Stimmenthaltung.<br />
„Die vorgesehene Verschmelzung<br />
bietet gerade im Hinblick auf die<br />
Betriebsgröße im Rahmen einer zukunftsorientierten<br />
Geschäftspolitik eine Lösungsmöglichkeit,<br />
um Ihnen als Mitglieder eine<br />
Nach der Unterzeichnung des Verschmelzungsvertrages:<br />
Rolf Gehringer, Hans-Peter Sluzalek von der Baugenossenschaft Triberg eG sowie August<br />
Maier, Kurt Lietzmann und Jörg Frey von der Baugenossenschaft Schonach eG (v.l.n.r.)<br />
<strong>aktuell</strong> 02/<strong>12</strong><br />
Einer der Gründe für die oft zu bemerkende Zurückhaltung beim Thema Fusion<br />
liegt in der Steuergesetzgebung. Der höhere Verwaltungsaufwand bei einer kleinen<br />
Genossenschaft wird gegenüber der bei einer Fusion anfallenden Grunderwerbssteuerbelastung<br />
oft als das kleinere Übel angesehen. Damit wird eine oft<br />
sinnvolle Verschmelzung verhindert.<br />
leistungsstarke eigenständige Wohnungsbaugenossenschaft<br />
zu gewährleisten“, so<br />
Verbandsdirektorin Sigrid Feßler.<br />
Als übernehmende Genossenschaft bringt<br />
Rheinfelden 191 und Wehr 41 Wohneinheiten<br />
in die neu firmierte Baugenossenschaft<br />
Rheinfelden Wehr eG ein. Die bisherige<br />
Geschäftsstelle der Baugenossenschaft<br />
Wehr bleibt als Anlaufstelle für die<br />
Mieter auch künftig bestehen.<br />
Vor allem kleinere Baugenossenschaften<br />
profitieren<br />
Mit 39 Wohneinheiten und einer Bilanzsumme<br />
von knapp einer Million Euro war<br />
die Baugenossenschaft Schonach ebenfalls<br />
eine kleinere Vertreterin ihrer Zunft.<br />
So stimmten am 16. Juli die Baugenossen<br />
auf ihrer Mitgliederversammlung einstimmig<br />
für die Fusion mit der Baugenossenschaft<br />
Triberg. Mit 196 Wohneinheiten und<br />
einer Bilanzsumme von zuletzt 5,6 Millionen<br />
Euro war die Baugenossenschaft Triberg<br />
formal zwar die übernehmende Genossenschaft.<br />
Doch auch hier hatten die<br />
Mitglieder aus Schonach keineswegs das<br />
Gefühl, von der größeren Genossenschaft<br />
‚geschluckt‘ zu werden: man versteht sich<br />
als gleichberechtigter Partner, wenngleich<br />
das Verschwinden des traditionsreichen<br />
Namens Baugenossenschaft Schonach einen<br />
kleinen Wermutstropfen darstellt. Am<br />
18. Juli stimmte die Mitgliederversammlung<br />
der Baugenossenschaft Triberg einstimmig<br />
der Verschmelzung rückwirkend<br />
zum 1. Januar zu.<br />
„Die Verschmelzung sorgt für eine nachhaltige<br />
Stärkung unserer Leistungs- und<br />
Wettbewerbsfähigkeit. So können wir unserem<br />
Förderauftrag weiterhin gerecht<br />
werden, nämlich die Mitglieder mit gutem<br />
und bezahlbarem Wohnraum zu versorgen“,<br />
bekräftigte Vorstandsvorsitzender<br />
Rolf Gehringer von der Baugenossenschaft<br />
Triberg. Der Schlüssel, um die Leerstandsquote<br />
niedrig zu halten, liege auch künftig<br />
in der permanenten Verbesserung der<br />
Wohnqualität. Durch die Fusion vereinfachten<br />
sich viele Vorgänge, fügt er hinzu.<br />
Auch könne den Mitgliedern und Mietern<br />
ein noch breiteres Serviceangebot<br />
geboten werden.<br />
19
mItglIEdEr AktuEll<br />
neues heim investiert 50 millionen<br />
Euro in ein bauprojekt in giebel<br />
Die Grundsteinlegung in der Mittenfeldstraße am 26. September<br />
stellte den Startpunkt einer bedeutenden Quartiersentwicklung<br />
im Stuttgarter Stadtteil Giebel dar. Die Zeilen- und Reihenhausbebauung<br />
der Baugenossenschaft Neues Heim eG im Südwesten<br />
des Stadtbezirks Weilimdorf entstand nach dem Krieg und<br />
weist mittlerweile baulich-funktionale Defizite auf. Mit einem<br />
schrittweisen Abriss der bestehenden Bebauung und einem Ersatzneubau<br />
realisiert die Baugenossenschaft den Neubau von<br />
20<br />
332 familienfreundlichen und barrierefrei zugänglichen Mietwohnungen.<br />
Sie schafft damit ein Plus von 25 Prozent zusätzlicher<br />
Wohnfläche bei vergleichbarer Wohnungszahl zum bisherigen<br />
Bestand. Insgesamt werden in das Projekt mit zwei Baufeldern<br />
rund 50 Millionen Euro fließen. Auch den sozialen Aspekten<br />
trägt die Baugenossenschaft durch eine behutsame Mietpreispolitik<br />
und eine sozialverträgliche Durchführung des Bauprojektes<br />
Rechnung.<br />
Den Grundstein legten<br />
gemeinsam (v.l.n.r.):<br />
Ulrike Zich, Bezirksvorsteherin<br />
von Weilimdorf-<br />
Giebel, Frank Maier,<br />
Geschäftsführer des<br />
Archi tekturbüros ARP,<br />
Stuttgart, Rüdiger Maier,<br />
Vorstandsmitglied der<br />
Baugenossenschaft<br />
Neues Heim eG, Rainer<br />
Alber, Geschäftsführer<br />
der Bauunternehmung<br />
Rommel und Gisbert<br />
Renz, Abteilungsleiter<br />
Technik der Baugenossenschaft<br />
Neues Heim eG
Großes Publikum bei der Grundsteinlegung: Zahlreiche Mieter und<br />
Mitglieder sowie Vorstände befreundeter Wohnungsunternehmen<br />
waren der Einladung gefolgt<br />
Mit dem Neubau wurde zwischen zwei bestehenden Häuserzeilen<br />
begonnen. Hier wurde der Grundstein gelegt. Nun kann die Baugenossenschaft<br />
Neues Heim ihren Mietern vor dem Abriss eines<br />
jeden Hauses den Umzug in die neuen Wohnungen ermöglichen.<br />
Abbruch und Aufbau neuer Gebäude erfolgen somit parallel.<br />
Im Vorfeld hatte die Baugenossenschaft prüfen lassen, ob eine<br />
umfassende Bestandsmodernisierung möglich und ökonomisch<br />
sinnvoll wäre. „Doch die derzeitigen Gebäude besitzen sechs Geschosse<br />
ohne Aufzug, die Wohnungsgrundrisse sind sehr kleinteilig<br />
und genügen den heutigen Ansprüchen nicht mehr. Die<br />
Beheizung der einfach gedämmten Wohnungen erfolgt mit<br />
Elektrospeicheröfen mit sehr hohem Stromverbrauch, darüber<br />
hinaus fehlt es an ausreichenden Garagenstellplätzen. Allein<br />
diese Aufzählung der Probleme der Bestandsobjekte zeigt<br />
deutlich den notwendigen Veränderungs- und Anpassungsbedarf“,<br />
so Rüdiger Maier, Vorstandsmitglied der Baugenossenschaft<br />
Neues Heim eG. Die Kosten für eine umfangreiche Modernisierung<br />
hätten damit deutlich über den Kosten des Neubaus<br />
gelegen.<br />
Im Baufeld West entstehen sieben neue Gebäude in Form von<br />
Lang- und Punkthäusern mit 165 Wohnungen, zwei Arztpraxen<br />
und einer Tiefgarage mit 162 Stellplätzen. Das Baufeld Ost umfasst<br />
den Neubau von acht Gebäuden mit 176 Wohnungen und<br />
Tiefgaragenstellplätzen. Die Gebäude entsprechen dem KfW-<br />
Effizienzhaus 70 Standard. Zum Einsatz kommen eine Holzpelletanlage<br />
mit Gasbrennwertkessel sowie eine Solaranlage zur<br />
Warmwasseraufbereitung.<br />
In die Stahlrolle des Grundsteins legten die Baubeteiligten die<br />
Baupläne, eine Stuttgarter Zeitung vom Tag der Grundsteinlegung<br />
und einige Euro-Münzen. Auch nach der Fertigstellung der<br />
Kellerräume wird der Ort des Grundsteins durch eine besondere<br />
Fliese erkennbar bleiben.
mItglIEdEr AktuEll<br />
kulturdenkmal modernisiert<br />
Wohnungswirtschaftliche Verbände im gespräch<br />
mit Vertretern des umweltministeriums<br />
Im Rahmen ihres halbjährlichen Erfahrungsaustausches<br />
haben die Vertreter der wohnungswirtschaftlichen<br />
Verbände Ministerialdirigent<br />
Karl Greißing und Ministerialrat Martin Wiedmaier,<br />
Abteilung Energiewirtschaft des Ministeriums<br />
für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft<br />
Baden-Württemberg, zum Dialog in den<br />
<strong>vbw</strong> eingeladen. Greißing betonte, dass auch<br />
dem Ministerium der Erfahrungsaustausch mit<br />
der Wohnungswirtschaft wichtig sei. Inhaltlich<br />
wurde insbesondere über die anstehende Novellierung<br />
des Erneuerbare-Wärme-Gesetz Baden-Württemberg<br />
(EWärmeG BW) gesprochen,<br />
wobei das Ministerium hier nach wie vor über<br />
eine Erhöhung des Ansatzes der erneuerbaren<br />
Energien von 10 auf 15 Prozent bei dem erforderlichen<br />
Austausch einer Heizungsanlage nachdenkt.<br />
Auch die Ausdehnung des Gesetzes auf<br />
Nichtwohngebäude wird diskutiert. In diesem<br />
Zusammenhang stellte Greißing auch die Eckpunkte<br />
des in Planung befindlichen Integrierten<br />
Energie- und Klimakonzept (IEKA BW) vor,<br />
das vom Land flankierend zu einem Klimaschutzgesetz<br />
entwickelt wird. Beide Entwürfe<br />
werden im Herbst zur Diskussion stehen. Eine<br />
Erhöhung der Landesfördermittel für die energetische<br />
Verbesserung des Wohnungsbestandes<br />
ist nicht vorgesehen.<br />
22<br />
Bei einem Tag der offenen Tür präsentierte der Bau- und Heimstättenverein<br />
Stuttgart eG einer breiten Öffentlichkeit das modernisierte<br />
Kulturdenkmal in der Wilhelm-Blos-Straße. Das Gebäude<br />
aus dem Jahr 1926 wurde vom Architekten Karl Beer<br />
entworfen. Es war im Zweiten Weltkrieg größtenteils zerstört<br />
und 1951 wieder aufgebaut worden. Vor Beginn der Modernisierungsmaßnahmen<br />
rekonstruierte ein Restaurator, wie das Gebäude<br />
vor dem Zweiten Weltkrieg ausgesehen hatte, um es nun<br />
wieder in seinen ursprünglichen Farben erstrahlen zu lassen.<br />
Insgesamt 5 Millionen Euro hat der Bau- und Heimstättenverein<br />
in die Modernisierungsmaßnahme investiert.<br />
Die 24 bestehenden Wohnungen in dem Gebäude wurden<br />
hochwertig modernisiert und im Gartengeschoss zusätzlich<br />
durch sechs Wohnungen mit Terrassen erweitert. Da das Gebäude<br />
unter Denkmalschutz steht, nahm der Bau- und Heimstättenverein<br />
eine Innendämmung vor, die durch einen Außendämmputz<br />
ergänzt wird. Mit seiner gasbetriebenen Zentralheizung<br />
und zweifacher Isolierverglasung entspricht das Gebäude<br />
nun dem Standard eines KfW-Effizienzhaus 115. Zusätzlich hat<br />
der Bau- und Heimstättenverein Loggien und Balkone angebaut,<br />
die den Wohnwert für die Bewohner deutlich erhöhen.<br />
Beim Tag der offenen Türen konnten sich die Besucher von der<br />
neuen Schönheit des alten Gebäudes sowohl innen als auch<br />
außen überzeugen.<br />
Nach dem gemeinsamen Gespräch: v.l.n.r. Dr. Lutz Wentlandt, Geschäftsführer des Lan -<br />
desverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen Baden-Württemberg e.V.,<br />
Martin Wiedmaier und Karl Greißing vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft<br />
Baden-Württemberg, Verbandsdirektorin des <strong>vbw</strong> Sigrid Feßler, Martin Brezger,<br />
Geschäftsführer der Mörk-Bau GmbH & Co. KG, Ottmar H. Wernicke, Geschäftsführer,<br />
und Michael Henrich, MdB, Verbandsvorsitzender Haus & Grund Württemberg Landesverband<br />
Württembergischer Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer e.V., Peter Bresinski,<br />
Vorsitzender der Vereinigung baden-württembergischer kommunaler Wohnungsunternehmen,<br />
Dieter Diener, Hauptgeschäftsführer des Bauwirtschaft Baden-Württemberg e.V. und<br />
Dr. Axel Tausendpfund, Vorstandsmitglied der Eigentümerschutz-Gemeinschaft Haus &<br />
Grund Baden Landesverband Badischer Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer e.V.
<strong>aktuell</strong> 02/<strong>12</strong><br />
Bei strahlendem Sonnenschein und mit zahlreichen Gästen dankte der<br />
Bauherr den Handwerkern<br />
richtfest bei neubauprojekt<br />
in ludwigsburg<br />
Die Wohnungsbau Ludwigsburg GmbH feierte Mitte September<br />
das Richtfest für ihre Neubauprojekte im Gebiet Sonnenberg.<br />
Hier erstellt die Wohnungsbau Ludwigsburg 54 Neubauwohnungen,<br />
davon 43 zur Miete, in insgesamt fünf Gebäuden. Nach dem<br />
Baustart Mitte November 2011 sind nun die Rohbauarbeiten<br />
abgeschlossen. Voraussichtlich schon im Dezember 20<strong>12</strong> sind<br />
die ersten Wohnungen bezugsfertig.<br />
Gebaut werden Wohnungen in verschiedenen Ausführungen:<br />
Wohnungen mit zwei bis fünf Zimmern, zwischen 60 und 150 m²<br />
sowie Garten- oder Penthouse-Wohnungen. Die Vermarktung<br />
ist in vollem Gange. Alle elf Eigentumswohnungen sind bereits<br />
verkauft und auch zahlreiche Mietwohnungen vergeben. Insgesamt<br />
investiert die Wohnungsbau Ludwigsburg in die Neubaubauten<br />
am Sonnenberg 9,2 Mio. Euro. „Das ist das umfangreichste<br />
Neubauprogramm der Wohnungsbau Ludwigsburg seit 15 Jahren“,<br />
sagte Andreas Veit, Geschäftsführer der Wohnungsbau<br />
Ludwigsburg, stolz. „Denn mit diesem Programm werden wir<br />
unserem gesellschaftlichen und sozialen Auftrag, Wohnraum für<br />
breite Schichten der Bevölkerung zur Verfügung zu stellen, voll<br />
und ganz gerecht.“ Oberbürgermeister Werner Spec lobte: „Dieses<br />
Projekt zeigt, wie wichtig unsere städtische Wohnungsbaugesellschaft<br />
bei der Realisierung der Stadtentwicklungsziele ist,<br />
mit der wir der Forderung des Gemeinderates nach mehr Mietwohnraum<br />
in den Stadtteilen Rechnung tragen“.<br />
Das Neubauprojekt am Sonnenberg ist auch der Startschuss für<br />
das von der Wohnungsbau Ludwigsburg eigens entwickelte<br />
Modell „Fair Wohnen“, welches hier zum ersten Mal umgesetzt<br />
wird. Insgesamt 23 der 43 Wohnungen stehen Mietern mit<br />
Wohnberechtigungsschein (WBS) zu einem ermäßigten Mietpreis<br />
zur Verfügung. Das bedeutet, dass hier die Kaltmieten um<br />
bis zu zwei Euro pro Quadratmeter unter dem <strong>aktuell</strong> gültigen<br />
Quadratmeterpreis des Mietspiegels liegen. Das Fair Wohnen-<br />
Modell richtet sich an Starterhaushalte oder junge Familien, die<br />
einen WBS vorweisen können.
tErmInE<br />
termine hErbSt 20<strong>12</strong><br />
noVEmbEr<br />
6. November 20<strong>12</strong><br />
7. November 20<strong>12</strong><br />
8. November 20<strong>12</strong><br />
14. November 20<strong>12</strong><br />
15. November 20<strong>12</strong><br />
20. November 20<strong>12</strong><br />
21. November 20<strong>12</strong><br />
22. November 20<strong>12</strong><br />
28. November 20<strong>12</strong><br />
29. November 20<strong>12</strong><br />
3. Dezember 20<strong>12</strong><br />
4. Dezember 20<strong>12</strong><br />
5. Dezember 20<strong>12</strong><br />
6. Dezember 20<strong>12</strong><br />
11. Dezember 20<strong>12</strong><br />
<strong>12</strong>. Dezember 20<strong>12</strong><br />
13. Dezember 20<strong>12</strong><br />
24<br />
dEzEmbEr<br />
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