12.02.2013 Aufrufe

Download Diplomarbeit - Norbert Freudenthaler

Download Diplomarbeit - Norbert Freudenthaler

Download Diplomarbeit - Norbert Freudenthaler

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wenn das reflektierte Licht zur Erinnerung wird;<br />

Das Licht bahnt sich seinen Weg, ausgehend von einer Oberfläche durch die Linse unseres<br />

Auges und trifft auf die Netzhaut. Verkehrt, verkleinert und ohne jegliche Bedeutung. Wir<br />

können zwar den physikalischen Vorgang des Sehens beschreiben, den daraus resultierenden<br />

neuronalen Elektronensturm der in unserem Gehirn tobt, können wir letztlich nicht<br />

vollständig entschlüsseln, zu komplex ist das Gewirr der Milliarden Verbindungen die das<br />

Wahrnehmen ausmachen.<br />

Als Neugeborener ist jedes Bild das wir sehen unverständlich, wir müssen das Sehen erst<br />

erlernen. Es fehlt uns einfach an Erfahrung. Erst das Benennen des Gesehenen lässt uns<br />

verstehen und langsam entschlüsseln wir die uns überrollende Bilderflut. Es ist also nicht<br />

das Auge, das sieht, vielmehr ist es das Gehirn, wobei das Auge - aufgrund seines neuronalen<br />

Aufbaus - auch oft als Teil des Gehirns definiert wird.<br />

Ein Beispiel: Wenn wir einen gotischen Raum auf einem Foto sehen, selbst aber noch nie einen<br />

solchen betreten haben, so werden wir nur einen Bruchteil dessen wahrnehmen, was in einem<br />

solchen Raum zu erfahren ist. Ist in unserer Erinnerung das Erlebnis gotischer Raum fest gespeichert,<br />

sehen wir viel mehr auf dem Foto als eigentlich abgebildet oder abbildbar ist.<br />

Wie viel und was Jemand sieht ist also eine Frage der „Bildung“. Sehen muss man lernen.<br />

(Schattner Karljosef, Kinold Klaus, 2003, S.21)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!