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Skript-Betaversion - Universität Salzburg

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38 Franz Riffert & Andreas Paschon<br />

artig zusammenfassen. Wunschbilder bzw. Visionen sind metaphernhaft und<br />

folglich auch eher diffus. Mit der Formulierung von Leitbildern soll eine Prägnanz<br />

und Deutlichkeit und damit auch Kommunizierbarkeit erreicht werden, um<br />

sich selber, aber auch anderen (Kundschaft und Schulbehörde) klarer bewusst zu<br />

werden, was man will und wohin man will. Die Außendarstellung der schulspezifischen<br />

Leitideen soll zudem zur „Entwicklung des Wir-Gefühls“ (ROLFF et<br />

al. 1999, S. 112) an der Schule beitragen.<br />

Beispiele für die Formulierung von Leitbildern geben SCHRATZ (1997) und<br />

THONHAUSER (2002). Der tatsächliche Ist-Zustand einer Schule wird sich meist<br />

nicht mit dem Leitbild (Ideal) decken. Im günstigsten Fall finden sich die allgemein-abstrakten<br />

Formulierungen des Leitbilds in der programmatischen Umsetzung<br />

des Schulprofils in konkretisierter Form wieder.<br />

Ad (2): Schulprofil<br />

„Inhalt eines Schulprofils ist die aktuelle Verfassung der Schule, […] aus der<br />

sich die verschiedensten Interessenten, insbesondere die Schülerinnen und<br />

Schüler sowie deren Eltern, ein klares Bild machen können. Kern eines Schulprofils<br />

sind die fachlichen und überfachlichen Angebote der Schule, insbesondere<br />

ihre Besonderheiten, in denen sie sich von anderen Schulen (gleicher oder vergleichbarer<br />

Typen) unterscheidet, sowie die erreichbaren Qualifikationen. Zum<br />

Schulprofil gehören jedoch auch Informationen über die Lage der Schule, das<br />

Schulgebäude und die (personelle und materielle) Ausstattung der Schule, historische<br />

Daten und Angaben über die schulische, regionale und soziale Herkunft<br />

der Schülerinnen und Schüler (als der wichtigsten Adressaten der Schule) sowie<br />

Hinweise auf Funktionsverteilungen innerhalb der Schule. […] Ein Schulprofil<br />

ist ein Aushängeschild der Schule. Es wird mit Vorteil in einem Prospekt (Folder)<br />

der Schule bzw. in ihrer Website dargestellt.“ (THONHAUSER 2002, S. 88-89)<br />

Jede Schule hat von jeher ein (vielleicht bisher nicht bewusst wahrgenommenes<br />

und nach außen kommuniziertes) Ist-Profil. Der Schulentwicklungsprozess setzt<br />

an der Leitbildentwicklung an, die in einem Soll-Profil seine Konkretisierung<br />

findet. Idealerweise sollten sich Ist- und Soll-Profil decken, was aber in der<br />

Realität kaum der Fall sein dürfte. Es treten vielmehr Diskrepanzen zwischen<br />

Ist- und Soll-Profil auf. Diese Diskrepanzen bilden den Ausgangspunkt für die<br />

Schulentwicklungsarbeit: das Ist-Profil wird durch entsprechende Interventionen<br />

dem Soll-Profil angenähert. SCHÖNIG (2000, S. 313f) betont in diesem Zusammenhang,<br />

dass die einzelne Schule sich vor übertriebenen Erwartungen<br />

schützen müsse und von daher in ihren Aufgaben eine wirklichkeitsnahe Selbstbeschränkung<br />

vornehmen sollte.

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