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50 Franz Riffert & Andreas Paschon<br />
im Rahmen des MSS dieses Dilemma zu lösen versucht wird, wird in Abschnitt<br />
3.1.3 erörtert. An dieser Stelle soll nur auf die Notwendigkeit einer wissenschaftlich<br />
fundierten, also dem aktuellen Stand der Wissenschaft entsprechenden,<br />
Evaluation hingewiesen werden.<br />
Es gibt eine ganze Reihe von Gründen, die für eine wissenschaftliche<br />
Evaluation sprechen und die im Folgenden kurz dargestellt werden sollen:<br />
(1) Wissenschaftliche ExpertInnen verfügen über das (sozial-)psychologische,<br />
(schul-)pädagogische und (organisations-)soziologische Hintergrundwissen,<br />
das für eine wissenschaftliche Evaluation nötig ist.<br />
(2) Nur sie dürften in der Regel das ausreichend umfangreiche Wissen über<br />
die verschiedenen bereits entwickelten und im Umlauf befindlichen Erhebungsinstrumente<br />
und deren aktuelle Versionen haben. Fragebögen zu Themen wie<br />
Schulangst, Schulunlust, Aggressionen, Selbstwirksamkeitsüberzeugungen, soziale<br />
Unsicherheit, Schulbewältigungsstrategien, Bildungsziele, Prüfungsangst,<br />
soziale Kompetenz, Metaphernerhebung etc., um nur einige wenige hier zu nennen,<br />
können nur ausgebildete Personen fachgerecht einsetzen.<br />
(3) ExpertInnen verfügen zudem über das nötige Handwerkszeug für eine<br />
verlässliche Fragebogenkonstruktion, Interviewdurchführung oder systematische<br />
Beobachtung. Nur wenn dies sichergestellt ist, lässt sich ein Ergebnis verantwortbar<br />
interpretieren.<br />
(4) Statistische Kenntnisse und der effektive und sichere Umgang mit der<br />
entsprechenden Computer-Software sind für eine moderne Evaluation umfangreicheren<br />
Stils, wie er bei einer Vollerhebung im schulischen Bereich und bei<br />
der Erfassung aller am Schulprozess beteiligten Personengruppen anzustreben<br />
ist, unerlässlich. Dies wiederum ist erst die Basis, um Daten überhaupt richtig<br />
interpretieren zu können.<br />
(5) Nur WissenschaftlerInnen sind schließlich mit verschiedenen erziehungswissenschaftlichen<br />
Paradigmata – d.h. grundsätzlichen Herangehensweisen an<br />
z.B. die Schulwirklichkeit – vertraut. Es handelt sich hierbei etwa um das handlungstheoretische<br />
Paradigma, den Aktionsforschungsansatz, das empirisch-analytischen<br />
Paradigma, den Konstruktivismus etc.