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Textbuch zur Auslandsakademie Afrique en ... - Cusanuswerk

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Oktober 1520<br />

Unsere portugiesiche Armada kommt mit<br />

voll belad<strong>en</strong><strong>en</strong> Schiff<strong>en</strong> <strong>zur</strong>ück. Die Lagerräume,<br />

sogar unser Deck, sind voll mit Neuem<br />

und in Portugal häufig auch Unbekanntem.<br />

Unsere Haupthandelspartner sind die<br />

Könige der Küst<strong>en</strong>stämme. Unsere heutige<br />

Fracht verdank<strong>en</strong> wir zu groß<strong>en</strong> Teil<strong>en</strong> dem<br />

König von Duala. Sklav<strong>en</strong>, Elf<strong>en</strong>bein und<br />

Palmöl scheint es hier im Überfluss zu<br />

geb<strong>en</strong>. Portugals Handel geht neue Wege.<br />

Pläne für die Anlage von Zuckerrohrplantag<strong>en</strong><br />

lieg<strong>en</strong> bereits vor.<br />

Eintrag eines unbekannt<strong>en</strong><br />

Kapitäns in das Logbuch<br />

April 1807<br />

Die Brit<strong>en</strong> hab<strong>en</strong> dieses Jahr d<strong>en</strong> Sklav<strong>en</strong>handel<br />

für illegal erklärt. Aber wo kein Kläger,<br />

da kein Richter. Ich verschiffe weiterhin<br />

M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong> nach Europa. Das Ende des M<strong>en</strong>sch<strong>en</strong>handels<br />

wäre mein Ruin. Allerdings<br />

hat sich nun eine neue Geldquelle für die<br />

lang<strong>en</strong> und kostspielig<strong>en</strong> Überfahrt<strong>en</strong> aufgetan.<br />

Auf jeder Reise bringe ich Missionare<br />

in das Land und die Klöster zahl<strong>en</strong> gutes<br />

Geld für ihre Reise.<br />

Ein europäischer Kaufmann<br />

März 1815<br />

Seit zwei Monat<strong>en</strong> erforsche ich im Auftrag<br />

der Königlich<strong>en</strong> Geographisch<strong>en</strong> Gesellschaft<br />

London innerhalb meiner Reise<br />

durch die Sahara – oder besser gesagt <strong>en</strong>tlang<br />

der Wüste – auch d<strong>en</strong> Nord<strong>en</strong> des Landes.<br />

Ich komme dabei hauptsächlich durch<br />

noch unangetastetes Hinterland. Alles, was<br />

ich hier sehe, scheint mir wild und gefährlich.<br />

Heinrich Barth, Afrikaforscher<br />

März 1839<br />

Die Häuptlinge schließ<strong>en</strong> mit uns Brit<strong>en</strong><br />

Verträge. Beide Seit<strong>en</strong> woll<strong>en</strong> vom Sklav<strong>en</strong>handel<br />

<strong>en</strong>dgültig Abstand nehm<strong>en</strong>.<br />

Ein europäischer Kaufmann<br />

April 1862<br />

Nun hält auch hier Recht und Ordnung einzug.<br />

In Deutsch-Ostafrika wurde ein<br />

Schiedsgericht aus Brit<strong>en</strong> und Afrikanern<br />

eingerichtet.<br />

Ein stationierter G<strong>en</strong>eral<br />

März 1868<br />

Wir Deutsch<strong>en</strong> hab<strong>en</strong> unser<strong>en</strong> Einfluß in<br />

diesem afrikanisch<strong>en</strong> Land unserem kaufmännisch<strong>en</strong><br />

Geschick zu verdank<strong>en</strong>. In diesem<br />

Frühjahr hab<strong>en</strong> wir Handelsniederlassung<strong>en</strong><br />

an der Mündung des Flusses Wouri<br />

eröffnet.<br />

Ein Mitarbeiter des Handelshauses<br />

Woermann, Hambug<br />

Juli 1884<br />

Nun ist es also gescheh<strong>en</strong>. Ich kam als wissbegieriger<br />

Arzt des Militärs und gehe als<br />

Eroberer. Als erster Europäer reiste ich<br />

durch das Innere der anschein<strong>en</strong>d unbezähmbar<strong>en</strong><br />

Sahara. Der Abschluss von<br />

Schutzverträg<strong>en</strong> mit d<strong>en</strong> Fürst<strong>en</strong> Dualas<br />

und ander<strong>en</strong> afrikanisch<strong>en</strong> Herrschern<br />

emöglichte es mir, die noch nicht von ander<strong>en</strong><br />

Möcht<strong>en</strong> beansprucht<strong>en</strong> Gebiete in<br />

Kamerun, dem Land der Krabb<strong>en</strong>, und in<br />

Togo unter deutsche Herrschaft zu stell<strong>en</strong>.<br />

Bismarck selbst gab mir d<strong>en</strong> Auftrag, nach<br />

Abschluss der Verträge die deutsche Fahne<br />

in Kamerun zu hiss<strong>en</strong> und so das Land zu<br />

deutschem Schutzgebiet zu erklär<strong>en</strong>, nachdem<br />

ich die ob<strong>en</strong> g<strong>en</strong>annt<strong>en</strong> Verträge ausgehandelt<br />

habe. Bismarck wurde vom hier<br />

ansässig<strong>en</strong> Handelshaus Woermann geradezu<br />

zu diesem Schritt gedrängt. Er gab dies<strong>en</strong><br />

Auftrag an mich weiter.<br />

Gustav Nachtigal, deutscher Militärarzt<br />

Mitte Juli 1884<br />

Diese Deutsch<strong>en</strong>! Unter Protest musste ich<br />

<strong>zur</strong> K<strong>en</strong>ntnis nehm<strong>en</strong>, dass die Deutsch<strong>en</strong><br />

Kamerun vor fünf Tag<strong>en</strong> zu deutschem<br />

Schutzgebiet erklärt hab<strong>en</strong>. Es ist einfach<br />

unglaublich. Das Land sollte doch unter<br />

d<strong>en</strong> Schutz der Britisch<strong>en</strong> Krone gestellt<br />

werd<strong>en</strong>!<br />

Ein britischer Konsul<br />

Kongo-Konfer<strong>en</strong>z 1885<br />

Die Gr<strong>en</strong>z<strong>en</strong> des Schutzgebiets wurd<strong>en</strong> auf<br />

der Kongo-Konfer<strong>en</strong>z in Berlin festgelegt.<br />

Weil uns die Eingebor<strong>en</strong><strong>en</strong> nicht akzeptier<strong>en</strong>,<br />

kommt es zu Aufständ<strong>en</strong>. Das Volk der<br />

Douala streitet um die Beträge, die deutsche<br />

Firm<strong>en</strong> für die vertraglich<strong>en</strong> Rechte<br />

unter ihrem König Bell gezahlt hab<strong>en</strong>. Dies<strong>en</strong><br />

und andere Aufstände wurd<strong>en</strong> von uns<br />

blutig niedergeschlag<strong>en</strong>.<br />

Ein deutscher G<strong>en</strong>eral<br />

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