GUTENBERG–WERBERING GMBH - e-flip
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<strong>GUTENBERG–WERBERING</strong> <strong>GMBH</strong><br />
2008–2010
, FÜR EINE SAUBERE UMWELT,<br />
FÜR KLARE VERHÄLTNISSE<br />
IM PERSÖNLICHEN UMGANG,<br />
ZUR ERZIELUNG SCHWARZER<br />
ZAHLEN MACHEN WIR UNS<br />
GERNE DIE HÄNDE SCHMUTZIG.<br />
Gutenberg-Werbering GmbH
INHALTS-<br />
VERZEICHNIS
00/ VORWEG/ S.06<br />
Vorwort der Geschäftsführung/ S.08<br />
Vorwort des Nachhaltigkeitsteams/ S.10<br />
Zum Bericht/ S.12<br />
01/ UNSER<br />
UNTERNEHMEN/ S.14<br />
02/ BEKENNTNIS ZUR<br />
NACHHALTIGKEIT/ S.36<br />
03/ HANDLUNGSFELDER/ S.60<br />
04/ UNSERE ZUKUNFT/ S.90<br />
05/ NACHHALTIGKEITS-<br />
STRATEGIE UND<br />
PROGRAMM/ S.96
00/<br />
VORWEG
VORWORT<br />
DER GESCHÄFTSFÜHRUNG<br />
Dem häufig genannten, manchmal auch strapazierten Begriff „Nachhaltigkeit“ neue Seiten<br />
abzugewinnen, ist eindeutig eine Sache des Engagements. Mit dem ersten Nachhaltigkeitsbericht<br />
der GutenbergWerbering GmbH möchten wir Ihnen ein umfassendes Bild unseres<br />
Engagements liefern.<br />
Was bedeutet Nachhaltigkeit für uns? Wie leben wir diesen Begriff? Was hebt uns von anderen<br />
Marktteilnehmern ab? Die folgenden Seiten geben Ihnen Antworten auf diese Fragen.<br />
Dieser Bericht hat eine lange Vorgeschichte. Unser Unternehmen wurde im Jahre 1910 ge <br />
gründet. Schon damals war der Mensch nicht bloß Mittel zum Zweck, sondern T eil des<br />
Ge samten. Lange bevor von Corporate Social Responsibility, unternehmerischer Sozialverantwortung,<br />
die Rede war, gingen unsere Vorgänger verantwortungsvoll mit ihren Mitarbeitern,<br />
Partnern und Kunden um. Diese Einstellung überdauerte selbst eine Zwangs enteignung<br />
in der NSZeit und fand nach dem Zweiten Weltkrieg in dem restituierten Betrieb<br />
seine Fortsetzung.<br />
Bereits Ende der 1980erJahre widmeten sich die damaligen Kollegen dem Thema Energiesparen.<br />
Daraus entstand die Idee zur Wärmerückgewinnung bei GutenbergWerbering,<br />
die im Jahre 1990 Realität wurde. Eine erste Maßnahme war gesetzt, viele weitere folgten.<br />
Das Ziel einer ressourcenschonenden, umweltfreundlichen Produktion rückte für uns in<br />
den Mittelpunkt. In unserem produzierenden Unternehmensbereich, der Druckerei Gutenberg,<br />
wird ökologische Nachhaltigkeit daher schon lange groß geschrieben. Seit einiger<br />
Zeit lassen wir unsere Bemühungen auch durch unabhängige Dritte überprüfen und zertifizieren.<br />
„Klimaneutrales Drucken“ und eine umweltfreundliche Produktion wurde uns<br />
so immer mehr zur Passion. „Umwelt“ ist für uns kein Trendthema, sondern ein ehrliches<br />
An liegen. Unser Anspruch ist es, bei der Frage hinsichtlich nachhaltiger Betriebe zu den<br />
erst genannten Unternehmen der Branche zu zählen.<br />
Die Druckbranche selbst befindet sich in einem grundlegenden Wandel. Die Herausgabe von<br />
Inhalten verteilt sich auf immer mehr Kanäle. Digitale Medien gewinnen an Bedeutung und<br />
Marktanteilen. Für unser Unternehmen sehen wir das als große Chance. Sowohl die Druck <br />
produktion als auch moderne Außenwerbemedien bieten neue, zeitgemäße Möglich keiten<br />
in einer sich laufend ändernden Medienlandschaft. Eine Entwicklung, die wir mit Spannung<br />
verfolgen und begleiten.<br />
Eines ist klar: Diesen Wandel zu bestehen, erfordert ein Höchstmaß an Engagement. Der<br />
Er folg der nächsten Jahre wird entscheidend vom Handeln der Menschen in unserem Unte rnehmen<br />
beeinflusst sein. Deshalb ist der Einsatz jedes Einzelnen auch weiterhin von großer<br />
Bedeutung. Es geht darum, unseren Weg des Umgangs mit Mensch und Umwelt sowie<br />
auch die Arbeitsplätze zu sichern – und als wirtschaftlich erfolgreiches Unternehmen zu<br />
bestehen. Das bedeutet Nachhaltigkeit für uns!<br />
Wir möchten an dieser Stelle den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Unternehmen<br />
GutenbergWerbe ring, unseren Geschäftspartnern, Freunden und den Eigentümer ver tretern<br />
danken. Ebenso all jenen, die den Betrieb in früheren Jahren aufgebaut und weiterentwickelt<br />
haben. Ohne diese Menschen wären wir heute nicht hier. Als Druck und Medien <br />
unternehmen mit über regionaler Bedeutung und globaler Verantwortung.<br />
Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.<br />
Die Geschäftsleitung der GutenbergWerbering GmbH
MARKUS<br />
BIRNKAS-FRICK<br />
PROKURIST<br />
ALFRED<br />
STADLER<br />
GESCHÄFTSFÜHRER<br />
9
VORWORT<br />
DES NACHHALTIGKEITSTEAMS<br />
Sich nicht vor der Verantwortung zu drucken, heißt Nachhaltigkeit ernsthaft zu leben. Bei<br />
GutenbergWerbering ist das mit Sicherheit so. Mehr noch: Für uns ist das definierte Ziel<br />
Nachhaltigkeit die Garantie, das Unternehmen auch in Zukunft richtig positioniert zu sehen.<br />
Dafür wurden und werden immer wieder verschiedenste Projekte in unserem Unternehmen<br />
umgesetzt. Schon seit Anbeginn des Unternehmens stand der soziale Aspekt, das Wissen<br />
um die primäre Stellung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Wegbegleiter für wirtschaftlichen<br />
Erfolg, später die Verantwortung für die Umwelt im Mittelpunkt.<br />
Die gute Zusammenarbeit zwischen den jeweiligen Geschäftsführern und dem Betriebs<br />
rat sicherte den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine solide Basis. Gute Aus und<br />
Fortbildung sorgten für Arbeitsplatzsicherheit und Aufstiegschancen, dem Unternehmen<br />
brachte das hohes Engagement und ebensolche Motivation. Das zeigte sich gerade auch<br />
im Bereich des Umweltschutzes, wo die ersten Initiativen von den Kolleginnen und Kollegen<br />
selbst ausgingen.<br />
Ende 2010 machten sich die Geschäftsleitung und ein Nachhaltigkeitsteam an die Arbeit,<br />
um die Bemühungen der Vergangenheit zu dokumentieren und eine nachhaltige Zukunftsstrategie<br />
zu erarbeiten. Es gilt, GutenbergWerbering auch für nachfolgende Generationen<br />
als verantwortungsvollen Arbeitgeber wie umweltfreundlichen Dienstleister abzusichern.<br />
In allen Bereichen der weitläufigen Druck, Medien und Werbebranche. Das von der Un ternehmensführung<br />
definierte DreiSäulenModell wird dabei eine wichtige Rolle spielen. Ausführliches<br />
dazu finden Sie im ersten, von uns mit viel Einsatz und Engagement erarbeiteten<br />
Nachhaltigkeitsbericht der GutenbergWerbering GmbH.<br />
Als Nachhaltigkeitsteam wünschen wir Ihnen ein informatives und unterhaltsames Lesen.
MARKUS<br />
BIRNKAS-FRICK<br />
PROKURIST<br />
PETER DONNER<br />
BUCHBINDEREI, VERSAND<br />
THOMAS RAUCH<br />
KUNDENBETREUUNG<br />
LUDWIG KAPL<br />
ARBEITSSICHERHEIT, GESUNDHEIT<br />
HEINZ SEISEN-<br />
BACHER<br />
DRUCK, EINSATZSTOFFE<br />
BIANCA KAPL<br />
THOMAS<br />
KRISTMANN<br />
EINKAUF, DATENVERWALTUNG, POSTLETTERSHOP<br />
DRUCKVORSTUFE, CTP<br />
HORST MOSER<br />
EINKAUF, UMWELT, NACHHALTIGKEIT<br />
MICHAEL-PHILIPP<br />
BRAUNER<br />
SACHBEARBEITUNG, SOCIAL MEDIA<br />
11
ZUM<br />
BERICHT<br />
2008 – 2010: UNSER NACHHALTIGKEITSBERICHT<br />
Das ist der erste Nachhaltigkeitsbericht der GutenbergWerbering GmbH. Er bezieht sich auf<br />
den Zeitraum von 2008 bis 2010. Zugleich liefert er eine Übersicht aller unserer bis herigen<br />
Aktivitäten und Zielsetzungen betreffend Nachhaltigkeit.<br />
Erarbeitet wurde dieser Bericht von einem im November 2010 gegründeten „Nachhaltigkeitsteam“<br />
aus verschiedensten Bereichen des Unternehmens. Der Berichtinhalt ist Ergebnis<br />
einer Reihe von Workshops, die das neunköpfige Nachhaltigkeitsteam unter Anleitung eines<br />
ex ternen Spezialisten über den Zeitraum eines halben Jahres abhielt.<br />
Aufgrund unserer aktuellen Organisationsstruktur bezieht sich dieser erste Bericht haupt<br />
sächlich auf unser produzierendes Druckgeschäft (Druckerei Gutenberg). Beteiligungen im<br />
In und Ausland blieben unberücksichtigt.<br />
Die Tätigkeiten und Menschen hinter dem an einem eigenen Standort angesiedelten Bereich<br />
Außenwerbung (Werbering) in die nachhaltige Strategie des Gesamtunternehmens<br />
ein zu bin den, ist hingegen ein erstes Ziel für eine gemeinsame Zukunft. Eine aktualisierte<br />
Her aus gabe des Nachhaltigkeitsberichts für beide Unternehmensteile, ist künftig alle drei<br />
Jahre geplant.
01/<br />
UNSER<br />
UNTERNEHMEN
GESTERN<br />
HEUTE<br />
MORGEN<br />
S. 16 – 35/ UNSER UNTERNEHMEN<br />
Gegründet 1910 als „Druck und Verlagsgeschäft Gutenberg, Weiguny & Comp.“, blickt<br />
unser Unternehmen auf eine lange Geschichte zurück. Sie handelt von gesellschaftlichen<br />
Veränderungen, technologischen Neuerungen und gemeinsam bestandenen Herausforderungen.<br />
Was einst mit dem Wunsch nach einer eigenen Zeitung für die oberöster <br />
reichische Arbeiterschaft begann, hat sich in 101 Jahren zu einem breit aufgestellten<br />
Druck und Medienunternehmen entwickelt.<br />
Die GutenbergWerbering GmbH versteht sich heute als moderner Produktions und<br />
Dienstleistungsbetrieb für alle papierbezogenen Druckerzeugnisse sowie für die Außenwerbung.<br />
Zusätzlich bereiten wir die Publikationen unserer Kunden für die Nutzung durch<br />
neue Medien auf. Präsent geblieben sind die sozialen Zielsetzungen unserer engagierten<br />
Gründerinnen und Gründer. Erweitert um das aktive Eintreten für ein intaktes Umfeld und<br />
umweltverträgliches Wirtschaften, bestimmen sie nach wie vor unser Handeln. Erfolge gemeinsam<br />
zu erarbeiten, aber nie auf Kosten anderer – dieser Gedanke durchzieht bei der<br />
GutenbergWerbering GmbH heute sämtliche Bereiche.
ERST GING ES UM<br />
DAS FREIE WORT.<br />
DANN MUSSTE SICH DIESE<br />
FREIHEIT AUCH RECHNEN.<br />
DER WEG VON GUTENBERG-<br />
WERBERING KENNT DAHER<br />
VIELE ZAHLEN.
WAS BISHER<br />
GESCHAH...<br />
1909<br />
Anton Weiguny, Gemeinderat in Linz und Abgeordneter<br />
zum Wiener Reichstag, bekommt überraschend das Haus<br />
Spittelwiese 5 in Linz zum Kauf an geboten. Dessen Besitzer,<br />
der Schneidermeister Johann Bartha, plant den Ruhestand.<br />
Weiguny sieht die Chance, der ober öster reichischen Arbeiterschaft<br />
ein Heim zu schaffen – und wird aktiv.<br />
1910<br />
Um 66.000 Kronen geht am 5. Februar das Haus Spittelwiese<br />
5 an den „Verein Arbeiterheim“. Noch im selben Jahr<br />
kommt es an dieser Adresse zur Gründung einer Druckerei.<br />
Erste Gesellschafter werden neben Anton Weiguny noch<br />
Josef Dametz, ein Schriftsetzer und späterer Linzer Bürgermeister,<br />
sowie Julius Spielmann. Der festge legte Name:<br />
Druck und Verlagsgeschäft Gutenberg, Weiguny & Comp.<br />
1916<br />
Die Beschäftigten bei Gutenberg, Weiguny & Comp. ge<br />
nießen für die Zeit unüblich hohe Sozialstandards. Von<br />
An fang an gelten der Achtstundentag und die 48Stunden<br />
Woche. Plus jährlich 14 Tage Urlaub.<br />
Mit der „Wahrheit!“ wird seit Beginn eine auflagenstarke<br />
Tageszeitung herausgebracht. Deren Name ändert<br />
sich nun auf „Tagblatt“. Zusätzlich offeriert man weiterhin<br />
die „Übernahme aller Druck arbeiten“.<br />
1930<br />
Ein schwieriges Jahr liegt hinter den Linzer Druckern. Die<br />
Weltwirtschaftskrise hatte 1929 ein unerfreuliches Gesamtergebnis<br />
beschert. Dennoch investiert man in neue<br />
Maschinen, werden mit einem Heidelberger Druckautomat<br />
und einer neuen IntertypeBleisetzmaschine Zeichen des<br />
Aufbruchs gesetzt. Ende des Jahres wird der Schichtbetrieb<br />
eingeführt. Die Arbeitszeit verkürzt sich so von 48 auf 41,5<br />
Wochenstunden.<br />
1934<br />
In Österreich eskaliert die politische Lage zu einem kurzen,<br />
aber erbittert geführten Bürgerkrieg. Die anhaltende Wirt<br />
schaftskrise, Arbeitslosigkeit und Inflation hatten zuvor<br />
schon dem „Tagblatt“ enorme Einbußen beschert. Bei Gu<br />
tenberg, Weiguny & Comp. wurden bereits Urlaubs und<br />
Weihnachtszuschuss gestrichen, um über die Runden zu<br />
kommen. Nun aber geht es ums Ganze.<br />
Der FebruarAufstand der Arbeiter scheitert und es<br />
kommt zur Einstellung ihrer Presse. Nach Wochen geht es<br />
zwar weiter, aber eine „treuhändische Verwaltungs kommission“<br />
überträgt die Druckerei der „Vaterländischen<br />
Front“. Alle Führungspersonen werden ausgetauscht, ein<br />
Regierungskommissär übernimmt die inhaltliche Überwachung.<br />
1938<br />
Die längst enteignete „Druckerei Gutenberg GmbH“ erlei<br />
det ihre schwärzeste Stunde. Die Nationalsozialisten ergreifen<br />
die Macht, Österreich wird Deutschland angeschlossen<br />
– und das Unternehmen in der Folge aufgelöst. Offiziell er<br />
wirbt der NSGauverlag das Haus Spittelwiese 5. Ob die<br />
ver einbarte Kaufsumme von 59.022,65 Reichsmark je mals<br />
bezahlt wurde, ist nicht bekannt. Ende des Jahres sind die<br />
Räumlichkeiten bereits leer und die Druckmaschinen verschrottet<br />
oder weiterverkauft. Gutenberg gibt es nicht<br />
mehr.<br />
1945<br />
Sieben Jahre später ist die Welt eine andere. NSDiktatur<br />
und Krieg haben Millionen Menschen das Leben gekostet,<br />
nun aber ist der Spuk vorbei. Wo es noch möglich ist, wird<br />
an die lange unterdrückten Strukturen angeknüpft. Das be<br />
trifft auch die wiedererstandene Druckerei Gutenberg. Am<br />
8. Oktober erscheint erstmals eine neue Ausgabe des „Tagblatts“.<br />
Wenn auch noch „außer Haus“ gedruckt, kehrte in<br />
der Spittelwiese im selben Jahr der alte Geist zurück. Der<br />
Wiederaufbau – er betraf auch Gutenberg.<br />
19
1948<br />
Der 1. Oktober ist ein historischer Tag. Erstmals wird das<br />
„Tagblatt“ wieder an der Spittelwiese gedruckt. Ob der<br />
zu sammengetragenen, alten Maschinen sprechen die<br />
Drucker zwar vom „GutenbergMuseum“, die MAN<br />
Rotations maschine stammt gar aus 1907, aber ein gut<br />
anlaufender Betrieb und die Freude über die wieder <br />
erlangte Existenz machen dies mehr als wett.<br />
1951<br />
Über mehrere Jahre hat die Druck & Verlagsanstalt Guten<br />
berg GmbH Pläne eines Neubaus verfolgt. Um den beengten<br />
Verhältnissen der Spittelwiese zu entkommen, wurde<br />
bereits 1947 ein Areal an der AnastasiusGrünStraße erworben.<br />
Obwohl erst im Februar nächsten Jahres zur Gänze<br />
fertig gestellt, erfolgt am 17. Februar 1951 nun die feierliche<br />
Eröffnung. 4 Mio. Schilling hat der Neubau gekostet.<br />
Auch maschinell wird in der kommenden Zeit auf gerüstet.<br />
Eine 32seitige MANRotationsmaschine kurbelt die<br />
Erträge weiter an.<br />
6 t TELEFON<br />
1960<br />
Gutenberg feiert sein 50jähriges Betriebsjubiläum. Im<br />
Gast haus Ammer am Linzer Keferfeld dankt der geschäftsführende<br />
Gesellschafter Ludwig Bernaschek langjährigen<br />
Kollegen. Darunter auch Franz Zamazal. 1910 war er als<br />
erster Lehrling in die Druckerei eingetreten, später vom<br />
Schriftsetzer zum Betriebsleiter aufgestiegen. Gleich nach<br />
1945 wieder dabei, ist er mittlerweile technischer Direktor.<br />
1967<br />
Das OffsetDruckverfahren wird bei Gutenberg eingeführt.<br />
Um 350.000 Schilling kommt eine EinfarbenHeidelberger<br />
OffsetMaschine im Format 50 x 70 ins Haus. Ebenso eine<br />
Bleisetzmaschine neuester Bauart. Kostenpunkt für diese<br />
Linotype Europa: 1 Mio. Schilling. Als neues Tätigkeitsfeld<br />
ent steht die ReproAbteilung mit Seitenmontage und<br />
Plat ten kopie. Der Personalstand beträgt mittlerweile 206<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zusätzlich sind 24 Lehr <br />
linge angestellt.<br />
1970<br />
Eine Tochtergesellschaft tritt erstmals in Erscheinung: die<br />
„Werbering GmbH“. Anfänglich hauptsächlich ein Pla ka tie r <br />
unternehmen, erwächst daraus bald eine wesentliche<br />
Stütze des Gesamtunternehmens.
BÜCHER<br />
21
1976<br />
Ein Großauftrag beschert der vor drei Jahren angeschafften<br />
MüllerMartiniKlebebindeAnlage eine volle Auslastung.<br />
Gutenberg erhält den Zuschlag für die Bindung des Wiener<br />
Telefonbuchs und steht damit auch vor einer logistischen<br />
Herausforderung. 5.000 Tonnen Papier werden angeliefert.<br />
Die Auslieferung bricht dann alle Rekorde. Sechsmal täglich<br />
rollen Lastzüge mit 26 Tonnen Telefonbüchern von Linz<br />
nach Wien – und das über eineinhalb Monate.<br />
1983<br />
Mit 78,5 Mio. Schilling hat Gutenberg im Vorjahr einen<br />
neuen Umsatzrekord erreicht. Um diese Tendenz beizubehalten,<br />
modernisiert man nun neuerlich den Maschinenbestand<br />
und verbessert den Vordruckbereich: die Setzerei<br />
wird komplett auf Photosatz umgestellt.<br />
1987<br />
Der Geschäftsverlauf der letzten Jahre erzwingt die Verle<br />
gung der Produktion des „Oberösterreichischen Tagblatts“<br />
nach Wien. Bis dahin eng mit den Geschicken der<br />
Druckerei verbunden, bleiben die Konsequenzen nicht aus.<br />
Über 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen ge <br />
kündigt werden. Für die verbleibenden 110 gibt es Lohnreduzierungen.<br />
1988<br />
Die Gutenberg Druckerei und der Werbering gehen endgültig<br />
zusammen. Der neue Namen des Unternehmens:<br />
GutenbergWerbering GmbH. Diese Fusionierung trägt<br />
zusätzlich dazu bei, die wirtschaftliche Gesamtsituation<br />
ins Positive zu kehren.<br />
1989<br />
Die Maßnahmen der letzten beiden Jahre zeigen Wirkung.<br />
Eine wesentlich rationellere Produktion lässt den Umsatz<br />
binnen eines Jahres gar um 21,5 % wachsen. Mit 113 Mio.<br />
Schilling steht ein neues Hoch zu Buche.<br />
Am 1. Oktober wird die Redaktion des „Oberösterreichischen<br />
Tagblatts“ von der „Neuen ArbeiterZeitung“<br />
übernommen.<br />
1994<br />
Der Markt für Druckereien bleibt ein schwieriger. Mehr<br />
denn je ist er von immer neuen Maschinen und knapp<br />
kalk ulierten Preisen bestimmt. Einhergehend damit liegt<br />
der Personalstand nun bei 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.<br />
Die GutenbergWerbering GmbH wählt jetzt<br />
eine offensive Strategie. Eine FünffarbenOffsetmaschine<br />
mit Lackturm wird angeschafft, in den Büros steht nun<br />
eine komplett neue EDVAnlage.<br />
1998<br />
Das Vertriebsteam wird personell aufgestockt. Damit sind<br />
auch weitere Investitionen in die maschinelle Ausstattung<br />
verbunden. Das Unternehmen schafft die erste 4Farben<br />
Druckmaschine der 3bFormatklasse an.<br />
2004<br />
Im Bereich Druckvorstufe bricht bei GutenbergWerbering<br />
ein neues Zeitalter an. Die bis dahin übliche Bogenmontage<br />
und kopie mit Hilfe von Filmen ist Geschichte. Computer<br />
to Plate (CTP), digitale Druckplattenbelichtung, lautet die<br />
Gegen wart, möglich macht dies ein neu angekaufter CTP<br />
Belichter.<br />
2006<br />
Im Maschinenpark gibt es abermals Zuwachs. Eine zusätzliche<br />
Druckmaschine der 3bFormatklasse bereichert die<br />
Möglichkeiten des Unternehmens. Der Bogendruck entwickelt<br />
sich mehr und mehr zum Kerngeschäft der Druckerei.<br />
2007<br />
GutenbergWerbering beteiligt sich als Mitbegründer zu<br />
50 % an der Rolling Board Werbe GmbH. Damit soll das<br />
Unternehmen von neuen Formen der Außenwerbung<br />
profitieren.<br />
2008<br />
Zehn Jahre nach ihrer Anschaffung wird die 4Farben<br />
Druck maschine gegen ein neues Modell ausgetauscht.<br />
Mit der modernsten, vollelektronischen Druckmaschine<br />
in der 3bFormatklasse ist man wieder ganz State of the<br />
Art, am neuesten Stand der Technik.
113 MIO.<br />
SCHILLING<br />
UMSATZ-<br />
HOCH 23
MAN KANN PAPIER AUF<br />
DIE EINE ODER ANDERE<br />
ART BEDRUCKEN.<br />
BEI GUTENBERG-WERBERING<br />
HABEN WIR UNS FUR DIE<br />
ANDERE ART ENTSCHIEDEN.<br />
MIT PARTNERSCHAFTLICHEN<br />
LIEFERANTENBEZIEHUNGEN,<br />
ZERTIFIZIERTEN RES SOURCEN<br />
UND UMWELTVERTRAGLICHEN<br />
PRODUKTEN.
BESTENS<br />
AUFGESTELLT<br />
Die GutenbergWerbering GmbH mit Sitz in der Wischer<br />
straße 2, 4040 Linz, ist als Gesellschaft mit beschränkter<br />
Haftung beim Landesgericht Linz eingetragen. Das Unternehmen<br />
hält im Berichtszeitraum Beteiligungen an der<br />
City Media Zeitschriften GmbH (26 %), der Life Radio GmbH<br />
sowie Life Radio GmbH & Co KG (5 %), der Rolling Board<br />
Werbe GmbH (50 %) und betreibt als Tochterfirma die<br />
WIP Reklama GmbH in Budweis, Tschechien.<br />
In unserer Struktur sind wir heute ein breit aufgestelltes<br />
Druck und Medienunternehmen. Unsere hauptsächlichen<br />
Leistungen erbringen wir in den zwei gleichwertigen Teil <br />
bereichen Gutenberg Druck sowie Werbering Außenwerbung.<br />
In der Druckerei Gutenberg produzieren wir hochwertige,<br />
unter sinnvollem Ressourceneinsatz zu stande<br />
kommende, papierbezogene Druckerzeugnisse. Unsere Organisation<br />
ist auf übergreifende Zusammenarbeit, HandinHandAbläufe<br />
und ein offenes Miteinander aufgebaut.<br />
Beginnend beim Einkauf, über Produktionsplanung/Auftragsbearbeitung,<br />
Druckvorstufe und elektronischer Text<br />
und BildVerarbeitung (ETBV), Offset bzw. Bogen und<br />
Roll endruck, Buchbinderei, Expedit/Logistik, Verkauf, bis<br />
zur Haustechnik. Unterstützt werden all diese Bereiche<br />
von einer ITAbteilung und der Buchhaltung. An den Wer <br />
be ring angeschlossen sind weiters noch die Ver waltung<br />
und ein eigener Bauhof.<br />
Unsere maschinelle Ausstattung und langjährige Erfah<br />
rung macht uns zu Druckspezialisten für sämtliche Fertigungs<br />
und Bindearten. Zu den Produktschwerpunkten<br />
ge hören Folder, Prospekte und Broschüren, Kataloge und<br />
Geschäftsberichte, Kalender, konturgestanzte Druckwerke<br />
und Bücher. Zu unseren Dienstleistungen zählt als post <br />
zer tifizierter Lettershop auch der Versand.<br />
Zukünftig bereiten wir Druckdaten als digitale Publikationen<br />
für Tablets, Smartphones bzw. generell das Lesen<br />
am Computer auf. Für unsere Kunden bleiben wir da mit<br />
auch bei neuen Medien ein kompetenter Ansprech und<br />
Umsetzungspartner.<br />
Partnerschaftliche Lieferanten beziehungen und zertifi <br />
zierte Ressourcen. Darauf legen wir bei GutenbergWerbering<br />
tatsächlich großen Wert. Das zeigt sich einer seits in<br />
den Qualitäts und Produktionslevels, die wir für unsere<br />
Erzeugnisse mittlerweile offiziell garantieren. Andererseits<br />
belassen wir es nicht bloß bei theoretischen Angeboten,<br />
son dern bringen Kunden die Bedeutung nach haltig zu <br />
stan de kommender Papiere und umweltverträg licher Druckfarben<br />
aktiv näher. Aufgrund von uns vermit telter Vorteile<br />
griffen schon Kunden anstatt zu in den USA oder in China<br />
hergestellten Papieren zu europäischen Erzeugnissen –<br />
und waren begeistert.<br />
Manches können wir aber nicht ändern. Durch die<br />
wirtschaftliche Globalisierung und die damit verbundene<br />
Konzernbildung sind wir heute vielfach mit der Auflassung<br />
heimischer Produktionsstätten konfrontiert. Das beeinflusst<br />
unsere Materialbeschaffung entscheidend. Teilweise<br />
ist es uns nicht mehr möglich, Ressourcen aus der nahen<br />
Um gebung zu beziehen. Daher lautet ein aktuelles Anliegen<br />
von uns, die Transportwege dennoch so kurz wie möglich<br />
zu halten.<br />
Nicht zuletzt deshalb ist ein vertrauensvoller, offener<br />
Dialog mit unseren Lieferanten so bedeutsam. Wir wollen<br />
unserer Verantwortung als nachhaltig agierendes Unternehmen<br />
bestmöglich und im Sinne unserer Kunden nachkommen.<br />
Dafür müssen wir mit den Lieferanten reden, was<br />
wir uns konkret erwarten und uns genau über ihre Ange <br />
bote informieren. Regionalität und Umwelt verträglichkeit<br />
der Materialien haben dabei für uns immer oberste Priorität.<br />
25
,<br />
GUTENBERG<br />
STELLT SICH AUCH IN<br />
UMWELTRELEVANTEN<br />
FRAGEN DER EIGENEN<br />
VERANTWORTUNG
PETER<br />
BUCHEGGER<br />
Langjähriger Stammlieferant<br />
Sales Area Manager, Europapier Austria<br />
Was bedeutet für Sie die<br />
starke Positionierung von<br />
Gutenberg-Werbering zum<br />
Thema Nachhaltigkeit?<br />
Können Sie als Lieferant<br />
auf Ihre Kunden positiven<br />
Einfluss im Sinne des<br />
Themas nehmen?<br />
Inwieweit hat sich die<br />
Druckindustrie in den<br />
letzten Jahren gewandelt?<br />
Wie wirkt sich dies auf<br />
Ihre Leistungen aus?<br />
Woher stammen die<br />
Papiere der Europapier?<br />
Für die Europapier als langjähriger Stammlieferant bedeutet das vor allem, dass unser<br />
Partner die Bedeutung und Wichtigkeit des Themas frühzeitig erkannt hat und sein Unter <br />
nehmen auch in diese Richtung hin ausrichtet. Damit unterstreicht GutenbergWerbering<br />
einmal mehr die Bereitschaft, sich auch in umweltrelevanten Fragen der eigenen Ver antwortung<br />
zu stellen und ähnlich uns eine Vorreiterrolle einzunehmen.<br />
Neben den gesellschaftpolitischen Aspekten, stärkt dieses Engagement aber auch<br />
die konsequente Weiterentwicklung des Unternehmens und sichert somit auch den zukünftigen<br />
wirtschaftlichen Erfolg mit ab.<br />
Wir glauben das und möchten dies auch ganz bewusst tun. Wir sehen uns unter den Papier<br />
großhändlern und beim Thema „Umwelt und Nachhaltigkeit“ als Pionier. Aus diesem<br />
Grund forcieren wir umweltfreundlich erzeugte Produkte, wo immer wir auch können und<br />
unterstützen unsere Partner bei ihrem ökologischen und nachhaltigen Agieren.<br />
Die Druckindustrie hat sich aus unserer Sicht in den letzten Jahren stark gewandelt und<br />
wird das auch weiter tun müssen. Neben den rein wirtschaftlichen Zwängen haben gerade<br />
Themen wie Umweltschutz und Nachhaltigkeit massiv an Bedeutung gewonnen.<br />
Dieser Trend wird sich weiter verstärken, da immer mehr Kunden dies einfordern und<br />
auf ökologisch bedenkenlose Produktion Wert legen.<br />
Mit einem eigenen Umweltbeauftragten analysieren wir den CO 2Fußabruck von Papierprodukten.<br />
Optimierte Abläufe in Transport und Disposition gewährleisten eine Verkürzung<br />
der Transportwege und bewirken eine signifikante Verringerung von Treibstoffverbrauch<br />
und Emissionen während des Transportes.<br />
Energieeffizienz bei der Papier und Zellstoffproduktion durch die Identifizierung und<br />
Bereitstellung von zertifizierten Papieren, die vorwiegend mit „grüner Energie“ hergestellt<br />
werden, ist ein weiterer wichtiger Punkt hierbei.<br />
Die überwiegende Mehrzahl der im Portfolio befindlichen Produkte stammen aus<br />
europäischer Herkunft. Dies macht für uns großen Sinn. Vor allem, wenn man Logistik<br />
und Transport als umweltrelevantes Thema sieht.
,<br />
GUTENBERG<br />
STELLT SICH AUCH IN<br />
UMWELTRELEVANTEN<br />
FRAGEN DER EIGENEN<br />
VERANTWORTUNG
,ICH HATTE VIEL<br />
ZEIT UND DIE<br />
RICHTIGE UN -<br />
TERSTUTZUNG,<br />
UM ZU LERNEN
MARTIN<br />
HOFER<br />
Frisch ausgelernter Buchbinder<br />
Seit zwei Jahren bei GutenbergWerbering GmbH<br />
Warum haben Sie<br />
Gutenberg-Werbering<br />
als Ihren Lehrbetrieb<br />
ausgewählt?<br />
Ist Gutenberg anders<br />
als andere Druckereien?<br />
Was hat Sie im Unternehmen<br />
überrascht?<br />
Wie sieht die weitere<br />
Zukunft für Sie aus?<br />
Wie leicht ist es, neue<br />
Mitarbeiter zu finden?<br />
Ich war vorher in einer anderen Druckerei und wurde dort im Zuge der Wirtschaftskrise<br />
abgebaut. Daraufhin bin ich zu Gutenberg gekommen. Im Nachhinein bin ich sehr froh<br />
darüber.<br />
Schon. Das Arbeitsklima ist sehr gut – ganz anders. Sehr persönlich, menschlich. Ich wurde<br />
auch gerade für die Lehrabschlussprüfung sehr gut und viel unterstützt. Die Mitarbeiter<br />
haben viel Geduld mit Lehrlingen und erklären auch kleinste Details sehr ausführlich. Ich<br />
hatte viel Zeit und die richtige Unterstützung, um zu lernen.<br />
Die vielen Zertifizierungen. Die sollte man auch in der Werbung nutzen. Das ist eine gute<br />
Sache. Weiters ist alles sehr mitarbeiterfreundlich aufgebaut – wir haben eigene Vorrich<br />
tungen bei Maschinen, damit man weniger Belastungen hat. Damit wir zum Beispiel<br />
weniger körperlich heben müssen.<br />
Ich würde gerne weiterhin hier arbeiten. Die Chancen stehen, denke ich, gut. In nächster<br />
Zeit gehen mehrere Mitarbeiter in Pension, wir werden also ohnehin junge Leute brauchen.<br />
In meinem Lehrgang in der Berufsschule waren wir nur zu dritt. Das ist sehr wenig. Gutenberg<br />
hat aber einen sehr guten Ruf. Ich glaube, wir werden die notwendigen Mitarbeiter<br />
schon finden.
,ICH HATTE VIEL<br />
ZEIT UND DIE<br />
RICHTIGE UN-<br />
TERSTUTZUNG,<br />
UM ZU LERNEN
02/<br />
BEKENNTNIS ZUR<br />
NACHHALTIGKEIT
WIR DRUCKE<br />
UNS NICHT<br />
VOR DER VER<br />
ANTWORTUN<br />
S. 38 – 59/ BEKENNTNIS ZUR NACHHALTIGKEIT<br />
Auf Einsatz sollte er sich ursprünglich beziehen, doch dann wurde daraus ein Satz,<br />
der GutenbergWerbering prägte: Wir drucken uns nicht vor der Verantwortung.<br />
Das uneingeschränkte Serviceversprechen von einst ist mittlerweile in allen Belangen<br />
zu unserem wichtigsten Grund und Leitmotiv avanciert. Längst steht es auch für die auf<br />
Nach haltigkeit ausgelegte Unternehmensstrategie bei GutenbergWerbering. Getragen<br />
von einem fairen Umgang mit Mitarbeitern, Lieferanten und Partnern, bedacht auf um<br />
welt be wusste Druckprozesse, zielt diese Strategie naturgemäß auf wirtschaftlichen Er <br />
folg ab – aber eben auf nachhaltigen und langfristigen.<br />
Um das zu erreichen, ist eines besonders wichtig: das Gleichgewicht zu wahren –<br />
so zialen, umweltbezogenen und wirtschaftlichen As pekten denselben Stellenwert zu<br />
ge ben. Wir haben das für uns so eingerichtet. Mit einem festgeschriebenen DreiSäulen<br />
Modell. Unsere stabile Basis für nachhaltiges Agieren und weiteres Wachstum.
N<br />
-<br />
G<br />
39
DAS POSITIVE ERGEBNIS<br />
IST ENTSCHEIDEND.<br />
IM WIRTSCHAFTLICHEN,<br />
ABER AUCH IM SO ZI ALEN<br />
WIE öKOLOGISCHEN SINNE.<br />
UNSERE IDEE DER NACH-<br />
HALTIGKEIT BAUT DAHER<br />
AUF DREI SÄULEN.
EIN ECHTER<br />
MODELLFALL<br />
Dem Thema Nachhaltigkeit ist die GutenbergWerbering GmbH bereits seit ihren Anfangstagen<br />
verbunden. Ohne den heute gängigen Nachhaltigkeitsbegriff zu kennen, traten schon<br />
die Gründer des Unternehmens für soziale Gerechtigkeit ein. Eine Haltung, die sich später<br />
gerade in schwierigen Zeiten immer wieder zeigte. Bei GutenbergWerbering waren die<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nie einfach nur Ressource oder Kostenfaktor, sondern<br />
immer zuerst Mensch. Das wurde bei allen wirtschaftlichen Entscheidungen weitreichend<br />
berücksichtigt.<br />
Hinzu kamen ab den 1980erJahren vielfältige Überlegungen zu effizienterem Ener <br />
gie einsatz und umweltgerechter Produktion sowie folglich der Bezug von Papier aus öko <br />
logischer Waldwirtschaft. Spätestens ab diesem Zeitpunkt war Nachhaltigkeit bei Guten<br />
bergWerbering auch auf Umwelt und Natur bezogen. Ganz im Einklang mit einem allgemein<br />
gestiegenen Umwelt bewusstsein, aber im Unternehmen immer noch nicht als of fizielle<br />
Strategie ausgewiesen.<br />
Das passierte erst später, unter dem Eindruck zahlreicher innerbetrieblicher Maß nahmen<br />
mit ökologischen und sozialen Zielsetzungen. Diese Maßnahmen wurden oftmals von<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern selbst angeregt. Ein Beleg dafür, dass bei Gutenberg<br />
Werbering der nachhaltige Gedanke schon tief im Unterbewusstsein des Un tern ehmens<br />
verankert war, ehe er zum bewussten Leitbild wurde.<br />
Heute gibt es bei GutenbergWerbering ein DreiSäulenModell der Nachhaltigkeit. Neben<br />
den bereits erwähnten sozialen und umweltbezogenen Grundpfeilern des Handelns, stützt<br />
sich dieses in erster Linie auch auf erfolgreiches Wirtschaften. Schließlich ist erst ein wirt <br />
schaftlich gesundes Unternehmen dazu in der Lage, seine Verantwortung gegenüber dem<br />
eigenen Personal bzw. Lieferanten und Kunden dauerhaft nachzukommen.<br />
Betriebswirtschaftliche Kriterien spielen bei allen unseren Entscheidungen eine große<br />
Rolle. Gemäß unseres Firmenslogans, „Wir drucken uns nicht vor der Verantwortung“, sehen<br />
wir das aber stets auch in Relation zum gesellschaftlichen Mehrwert. Die nachhaltige Wirkung<br />
unseres Tuns ergibt sich daher aus dem gleichrangigen Zusammenspiel dreier un ter <br />
schiedlicher Elemente und deren konsequenter Umsetzung im Wirtschaftsleben.<br />
41
ERST<br />
DAS ZU-<br />
SAMMEN-<br />
SPIEL<br />
ERGIBT<br />
DEN<br />
ERFOLG
02<br />
ÖKOLOGISCHE<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
Durch energieeffiziente und möglichst umweltgerechte<br />
Produktion wollen wir mit unseren Druckerzeugnissen<br />
einen Unterschied machen. Dazu zählen bewusste Aus <br />
wahl und Verwendung von Ressourcen und Materialien<br />
genau so wie der aktive Dialog mit Kunden zu eben diesen<br />
Themen.<br />
Als auf Papier angewiesener Druckbetrieb liegt die<br />
Pflege nachwachsender Rohstoffe gewissermaßen mit in<br />
unserer Natur. Die Folgen unseres Tuns stellen wir daher<br />
immer in Relation zu den Auswirkungen auf die Umwelt.<br />
Aktiven Klimaschutz, Einsparungen bzw. Reduktion fossiler<br />
Energien und des CO2Ausstoßes belegen wir mit<br />
einer Reihe an Um weltzertifikaten. Die Bemühungen für<br />
ökologische Nach haltigkeit gelten allen Bereichen des<br />
Unternehmens.<br />
/01<br />
SOZIALE<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
Für uns ist es selbstverständlich, jeden Menschen, der<br />
mit unserem Unternehmen in Verbindung steht, respekt <br />
voll und fair zu behandeln. Das gilt für den internen Umgang<br />
wie für die Beziehungen zu Lieferanten, Kunden und<br />
alle übrigen Kontakte. Indem wir diese Beziehungen im<br />
wahr sten Sinne pflegen, ist GutenbergWerbering allen<br />
ein ver lässlicher Partner.<br />
Darin sehen wir nicht nur einen gesell schaftlichen<br />
Bei trag, sondern wir bekommen auch viel an Offenheit<br />
und Engagement dabei zurück. Langjährige Kunden be<br />
ziehungen sowie eine durchschnittliche Betriebs zugehörigkeit<br />
von 20 Jahren offenbaren, wie wichtig so ziale<br />
Nachhaltigkeit für GutenbergWerbering ist.<br />
/03<br />
WIRTSCHAFTLICHE<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
Wir sehen wirtschaftlichen Erfolg als Absicherung der bei<br />
uns arbeitenden Menschen und unserer Umwelt. Das Einbeziehen<br />
sozialer und ökologischer Werte ist dabei für uns<br />
kein Nullsummenspiel, sondern liefert uns Synergien für<br />
unser Geschäft. Wir agieren in jeder Hinsicht langfristig.<br />
Anstatt schneller Gewinne, die sich ohnehin meist<br />
als kurz fristig und somit teuer erkauft erweisen, rechnen<br />
wir ver ant wortungsvoll und zukunftsbezogen. Damit garan<br />
tieren wir Kunden und Lieferanten ausfallsichere Ge <br />
s chä f t s b e zi e hung e n .<br />
Auf den Punkt gebracht: Indem wir sozial und umweltbezogen<br />
handeln, schaffen wir die Grund lage für ein<br />
gesamt betrachtet positives Ergebnis und wirtschaftliche<br />
Nachhaltigkeit.<br />
43
WAS BRACHTE NACHHALTIG-<br />
KEIT BEI GUTENBERG-WER BE -<br />
RING BISLANG KONKRET?<br />
EINE LANGE LISTE UMGE -<br />
SET ZTER MASSNAHMEN<br />
FÜR MENSCH UND UM WELT,<br />
INS GESAMT 441.000 EURO<br />
AN INVESTITIONEN, DEUT-<br />
LICHE REDUZIERUNGEN DES<br />
ENER GIE BEDARFS UND CO 2-<br />
AUS STOSSES.
BILDER-<br />
BUCHBILANZ<br />
1990<br />
GutenbergWerbering regelt seine Entsorgung neu und<br />
umweltfreundlich. Papier und Kartonrecycling sowie eine<br />
Mülltrennung sind ab sofort im ganzen Unternehmen<br />
Standard.<br />
1991<br />
Zur Verbesserung der Arbeitsplatzbedingungen wird der<br />
Bereich der Rollenoffsetmaschine mit einer effektiven<br />
Schallschutzwand versehen. Dafür werden 41.000 Euro<br />
investiert.<br />
1992<br />
Lange gehegte Überlegungen von Mitarbeitern, die beim<br />
Druckprozess aufgewendete Energie effizienter zu nutzen,<br />
führen zu konkreten Maßnahmen. Die thermische Verbrennungs<br />
anlage der Rollenoffsetmaschine wird mittels Luft<br />
WasserWärmetauschers auf Wärmerückgewinnung um <br />
gestellt. Zusätzlich eingebaute Pufferspeicher tun ihr<br />
Üb riges. Die bei der Produktion gespeicherte Wärmemenge<br />
reicht aus, den eigenen Heizungs und Warmwasserbedarf<br />
zu 80 % abzudecken. 440 MWh an rückgewonnener Wärme<br />
erbringen derzeit eine jährliche Kosteneinsparung von rund<br />
27.000 Euro. Die Anlage ist so konzipiert, dass eine CO2<br />
Re duktion von 58 Tonnen pro Jahr erzielt werden kann.<br />
1994<br />
GutenbergWerbering ist nun Lizenzpartner der Altstoff<br />
Re cycling Austria (ARA). Damit sind sowohl Sammlung<br />
als auch Entsorgung und Verwertung sämtlicher Ver <br />
packungen nach umweltgerechten Kriterien garantiert.<br />
1997<br />
Die Staubabsaugung bei allen drei Bogenoffsetmaschinen<br />
wird optimiert. Eine durchdachte Eigenkonstruktion halbiert<br />
im Vergleich mit anderen Anlagen die Energieleistung<br />
und minimiert die Staubemission. Durch integrierte Bau <br />
weise bleibt das Design der Maschinen gewahrt, wäh rend<br />
die Verschmutzung der Auslage um die Hälfte verringert<br />
werden kann. Pro Bogenoffsetmaschine beträgt die aktuelle<br />
Leistungseinsparung 3 KWh. Nach gängigem Strompreis<br />
eine Kostenreduktion von 4.500 Euro jährlich.<br />
1998<br />
Die gesetzlich vorgeschriebene Einsetzung einer Sicherheits<br />
fachkraft bringt eine Reihe an Impulsen für Verbesserungen.<br />
Diese betreffen Gesundheitsschutz, Unfall ver <br />
hütung und Brandschutz. Parallel kümmert sich nun auch<br />
ein eigener Betriebsarzt um die Gesundheit der Mit ar beiterinnen<br />
und Mitarbeiter.<br />
1999<br />
Auf Initiative aus der Belegschaft werden die Arbeits plätze<br />
zu Nichtraucherzonen. Das setzt viel an Überzeugungs arbeit<br />
und Engagement einzelner Mitarbeiterinnen und Mit<br />
arbeiter voraus. In den Produktionsräumen wird das Tra gen<br />
von Sicherheits schuhen Pflicht. Ferner erhalten Mit ar bei t e<br />
r innen und Mitar beiter im Druckereibereich einen individuell<br />
an gepassten Gehörschutz.<br />
2000<br />
Eine Vielzahl an Maßnahmen erhöht die Zufriedenheit und<br />
Sicherheit an den Arbeitsplätzen. Neue Hebetische bei den<br />
Planschneidemaschinen erleichtern die körperliche Arbeit.<br />
Säure und schnittfeste Handschuhe werden eingeführt,<br />
eben so ein Programm zum Hautschutz und zur Hautpflege.<br />
Pflasterboxen mit Augenspülungen ergänzen das Notfall <br />
angebot. Im gesamten Betrieb kommt es zur Modernisierung<br />
und Optimierung der Beleuchtungskörper. Das<br />
senkt nicht nur deren Anzahl erheblich, sondern auch den<br />
Ener gie verbrauch. Auf Anregung von Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern lässt sich der Verbrauch von Mehrweg tüchern<br />
in den Waschanlagen reduzieren.<br />
45
2001<br />
Im RollenoffsetProduktionsraum wird das Zu und Abluftsystem<br />
neu geregelt. Zuströmende Luft wird nun von der<br />
Abwärme der Zentraldruckluftanlage aufgeheizt, was die<br />
erforderliche Heizleistung minimiert. Die warme Abluft<br />
lässt sich hingegen als Wärmevorhang am Rampentor<br />
nutzen. Das bislang teure Aufheizen in diesem Bereich ist<br />
damit hinfällig. Im Winter und den Übergangszeiten wird<br />
so um 37.000 kWh weniger an Energie benötigt. Finanzielle<br />
Ersparnis: jährlich 4.400 Euro.<br />
EDUKTION v<br />
2005<br />
Der Steuerungsumbau bei den Kompressoren der Sammel<br />
hefter senkt abermals den Energiebedarf und die ausgestoßene<br />
CO2Menge. Die Druck und Vakuumverdichter<br />
werden bei Produktionsstopps über Zeitsteuerung automatisch<br />
ein oder ausgeschaltet. Pro Schicht und Hefter<br />
lassen sich so 6 % einsparen. Jährlich sind das immerhin<br />
5.300 kWh oder 640 Euro. Die Reduktion des CO2 beträgt<br />
0,7 Tonnen.<br />
Weitere in diesem Jahr durchgeführte Maßnahmen:<br />
Im Maschinensaal reduzieren schallschluckende Würfel<br />
den Geräuschpegel. Ab sofort sind auch fünf jährliche<br />
Lärmmes sungen vorgesehen, durchgeführt vom Betriebsarzt<br />
und der Sicherheitsfachkraft.<br />
2007<br />
Nach dem Druckvorstufenbereich im Jahr 2004 erhält auch<br />
die Druckerei selbst eine eigene Klimaanlage. Die Buchbinderei<br />
folgt 2008. Das Mehr an Energiebedarf steht hier einer<br />
deutlichen Verbesserung der Arbeits platzsituation gegenüber.<br />
Weitere Maßnahmen be tref fen den Falzbereich, wo<br />
ein Schallschutz installiert wird.<br />
2009<br />
Ab diesem Jahr druckt GutenbergWerbering klimaneutral!<br />
Damit übernimmt das Unternehmen eine Vorreiterrolle im<br />
oberösterreichischen Zentralraum. Anfallende CO2 Emis <br />
sionen werden durch angekaufte Zertifikate zur Emissionsminderung<br />
ausgeglichen. Einhergehende Maßnahmen<br />
dienen dazu, den CO2Ausstoß niedrig zu halten. So ermög <br />
licht der Umbau der zentralen Druckluftaufbereitung eine<br />
effizientere Energieverwaltung. Eine neue Ringleitung und<br />
eine neu eingebaute AirManagerSteuerung erzielen Re <br />
duktionen um 4 kWh pro Schicht. Mit positiver Wirkung<br />
auf den CO2Ausstoß: dieser ver ringert sich um jährlich<br />
2,2 Tonnen.
on 12t CO2<br />
47
Verbesserungen gibt es auch bei der thermischen Nachverbrennungsanlage.<br />
Deren Wirkungsgrad kann mit einer<br />
Schiebersteuerung für die Frischluftklappe deutlich erhöht<br />
werden; der Gasverbrauch sinkt um 15 %. Exakt dieselbe<br />
Einsparungsmenge lässt sich durch eine weitere Innovation<br />
erzielen. Auf Initiative der Haustechnik werden bei dem<br />
neu angeschafften Heizkessel der Anlage 120 zu sätzliche<br />
Wärmetauschrohre eingebaut. Das senkt den CO2Ausstoß<br />
um jährlich 5 Tonnen.<br />
Zusammen ersparen diese beiden Neuerungen dem<br />
Unter nehmen 18.000 Euro jährlich, was die Anschaffungskosten<br />
von 68.000 Euro schnell egalisieren wird.<br />
Aber das ist in diesem ereignisreichen Jahr noch immer<br />
nicht alles: Im Druckereibereich werden alle Transporte<br />
von der Straße auf die Schiene verlagert. Eine nachhaltige<br />
Maßnahme für die eigene CO 2Bilanz. Die jährliche Einsparung<br />
beträgt be achtliche 12 Tonnen äquivalent.<br />
2010<br />
Gute Nachrichten für die Natur: GutenbergWerbering<br />
ver fügt nun mit FSC® bzw. PEFC TM Standard über die beiden<br />
wichtigsten Zertifizierungen für verantwortungsvolle<br />
Wald wirtschaft und dementsprechend produzierte Papiere.<br />
Passend dazu erhält das Unternehmen das Österreichische<br />
Umweltzeichen verliehen. Im Vorfeld dieser Auszeichnung<br />
werden sämtliche Verbrauchsmaterialen im Betrieb auf ihre<br />
Verträglichkeit geprüft und gegebenenfalls durch um w e l tfreundlichere<br />
Stoffe ersetzt.<br />
STERR. UMW
ELTZEICHE<br />
49
,<br />
ES IST EBEN EIN<br />
BESONDERES<br />
UNTERNEHMEN
HERMANN<br />
HUBER<br />
Drucktechniker<br />
Seit 23 Jahren bei GutenbergWerbering GmbH<br />
Sie sind seit 23 Jahren bei<br />
Gutenberg-Werbering<br />
beschäftigt. Was ist hier<br />
besser als anderswo?<br />
Was ist so besonders?<br />
Der viel diskutierte<br />
Fach arbeitermangel:<br />
Wie leicht bekom men<br />
Sie neue Mitarbeiter?<br />
Hat sich die Zusammenarbeit<br />
menschlich und<br />
organisatorisch über die<br />
Zeit verändert?<br />
Der Betrieb hebt sich schon sehr von anderen ab. Der Umweltschutz, die Zertifizierungen ...<br />
Wir waren immer Vorreiter. Das Betriebsklima ist auch besser gegenüber anderen Firmen.<br />
Die Zusammenarbeit passt. Es ist eben ein besonderes Unternehmen.<br />
Es ist ein sehr zukunftsorientiertes Unternehmen. Umweltbewusst. Mit guten Weiterbil <br />
dungs möglichkeiten und Möglichkeiten für den Aufstieg. Viele Führungskräfte sind in nerhalb<br />
des Betriebs aufgestiegen. Außerdem: 100 Jahre GutenbergWerbering! Welche Firma<br />
gibt es schon 100 Jahre?<br />
Wir haben erst vor kurzem zwei neue Mitarbeiter eingestellt. Hier haben wir derzeit kein<br />
Problem. Unser guter Ruf ist hier sicher ausschlaggebend.<br />
Die stärksten Veränderungen betreffen die Zeit selbst. Alles ist schnelllebiger geworden,<br />
die Produktionsabläufe, die Maschinen. Jeder hat weniger Zeit, und dazu kommen auch<br />
noch mehr Aufträge. Menschlich ist es zum Glück schon sehr gut. Das war es immer. So <br />
wohl im Team als auch zu den Kunden hin. Was sich stark verändert hat, ist die Entwicklung<br />
im Umweltschutz. Chemikalien, Waschmittel, Farben – viel wurde verbessert. Das zeigt sich<br />
auch durch unser Umweltzeichen. Wir haben viele Zertifizierungen erhalten. Da sind wir<br />
sicher vorne mit dabei.
,<br />
ES IST EBEN EIN<br />
BESONDERES<br />
UNTERNEHMEN
,<br />
FÜR DIE ZUKUNFT<br />
IST DIE LED-TECHNIK<br />
INTERESSANT
MANFRED<br />
ENNSGRABER<br />
Haustechniker<br />
Seit 36 Jahren bei GutenbergWerbering GmbH<br />
Was kann die Haustechnik<br />
zum Umweltschutz beitragen?<br />
Zahlen sich diese Einsparungen<br />
auch aus?<br />
Was ließe sich noch im<br />
Betrieb verbessern?<br />
Sehr viel. Seien es Energiesparmaßnahmen oder Überlegungen zu Beleuchtungsfragen be <br />
ziehungsweise auch im EDV Bereich. Wir überprüfen zum Beispiel bei Neuanschaffungen in<br />
der EDV den Energieverbrauch und entscheiden uns bewusst für energiesparende Geräte.<br />
Wir installieren Bewegungsmelder, verbessern unsere Anlagen laufend, installieren etwa<br />
auch Erinnerungsalarme. Das heißt, wenn eine Maschine zehn Minuten stillsteht, ertönt<br />
ein Alarm als Erinnerung, dass jemand sie abschaltet. Es müssen aber auch die Mitarbeiter<br />
motiviert werden. Zum Beispiel zum Abdrehen des Lichts.<br />
Ja, absolut. Wir haben in den letzten Jahren sehr viel gemacht. Das beste Beispiel ist die<br />
Wärmerückgewinnung. Wir sparen uns durch unsere Maßnahmen hier sicher 50.000 bis<br />
60.000 Euro im Jahr. Auch die Nutzung des 10.000LiterPufferspeichers ist ein wichtiger<br />
Punkt. Tagsüber wird die Abwärme zugeführt, nachts dann für die Heizung genutzt.<br />
Im bestehenden Gebäude ist das sehr schwierig. Baugröße, Isolierung – es ist ein Altbau,<br />
der nur mit großem Aufwand umgebaut werden kann. Auch der Workflow ist nicht optimal.<br />
Durch die drei Stockwerke sind Lifte notwendig, und das kostet Geld und Energie.<br />
Interessant für die Zukunft ist sicherlich die LEDTechnik. Der Fortschritt ist rasant<br />
und alle ein bis zwei Monate gibt es neue Entwicklungsschritte. Das ist eine große Chance.<br />
Wir loten derzeit Möglichkeiten aus. Nächstes Jahr wird das sicher für uns zum Thema.<br />
Wir sollten auch jede Einzelne und jeden Einzelnen mehr einbinden. Die Mitarbeiter<br />
sollen sich überlegen, was im Betrieb machbar ist. Das ist eine gewisse Eigenverantwortung,<br />
die man an das Personal übertragen muss.
,<br />
FÜR DIE ZUKUNFT<br />
IST DIE LED-TECHNIK<br />
INTERESSANT
03/<br />
UNSERE<br />
HANDLUNGSFEL
DER
AUF DAS<br />
TUN KOMMT<br />
ES AN<br />
S. 62– 89/ UNSERE HANDLUNGSFELDER<br />
Nur starke Säulen machen unsere Idee der Nachhaltigkeit auf Dauer tragbar. Darum haben<br />
wir bei GutenbergWerbering drei Handlungsfelder abgesteckt, die der Stabilität unseres<br />
DreiSäulenModells solide Grundlagen sind. Deren wahre Stärke zeigt sich in ihrer Flexibilität.<br />
Anstatt starrer, vorgegebener Elemente, bestehen diese drei Felder aus vielen Aktivitäten,<br />
Ideen und Lösungsvorschlägen unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das<br />
bringt den Vorteil mit sich, dass erhöhtes Engagement und zielgerichtetes Handeln die<br />
Dimensionen von Feldern wie Säulen direkt beeinfl ussen. Bislang und unterm Strich mit<br />
ausschließlich zugewinnender Wirkung. Wichtig dabei ist uns, diese Fortschritte kontrollierend<br />
im Auge zu behalten und sämtliche Handlungen weiter genau aufeinander abzustimmen.<br />
So bleiben die Maße unseres Modells genauso gewahrt, wie der Einklang aus<br />
sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Schwerpunkten.
IN EINER VON NEUERUNGEN<br />
GETRIEBENEN BRANCHE<br />
SEHEN WIR DAS MIT- UND<br />
FÜREINANDER ALS ENT-<br />
SCHEIDENDE KONSTANTE.<br />
WIR KONNTEN DABEI IMMER<br />
AUF IMPULSE BAUEN, DIE<br />
AUS DEM UNTERNEHMEN<br />
SELBST KAMEN.<br />
VON MITARBEITERN<br />
FÜR MITARBEITER.
SOZIALE<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
HANDLUNGSFELD 3.1<br />
Arbeitsbedingungen bei<br />
Gutenberg-Werbering<br />
Gerade in Zeiten einer nach wie vor nicht beendeten Wirtschafts<br />
und Finanzkrise stellt das Mit und Füreinander bei<br />
GutenbergWerbering einen verlässlichen Wert dar. Daran<br />
hat auch unsere nachhaltige Unternehmensstrategie ihren<br />
Anteil. Das Bemühen um Zufriedenheit am Arbeits platz be<br />
legt die durchschnittliche Betriebszugehörigkeit von 20,46<br />
Jahren sicherlich ganz eindrucksvoll. Damit heben wir uns<br />
trotz der bekannt schwierigen Rahmenbedingungen der<br />
Druck ereibranche positiv von dem im Österreichischen Arbeits<br />
klima Index wiedergegeben Stimmungsbild ab.<br />
Der von Arbeiterkammer Oberösterreich, IFES [1] und<br />
SORA [2] viermal jährlich berechnete Index wies zuletzt für<br />
die „Allgemeine Berufszufriedenheit“ in Österreich äußerst<br />
niedrige Werte aus. Einen rapiden Ver lust an IndexPunkten<br />
gab es vor allem in den Teilbereichen „Physischer Stress“ und<br />
„InnovationsStress“. Den Ergebnissen liegt die Befragung<br />
von österreichweit 900 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern<br />
zugrunde. Vor diesem allgemeinen Hinter grund wird<br />
deutlich, wie ausgesprochen wichtig sowohl das ge lebte<br />
Mit einander als auch die permanente Ver bes serung der Arbeitsbedingungen<br />
für unser Unternehmen sind.<br />
Bei GutenbergWerbering zeigt sich das schon in der Struk<br />
tur. Flache Hierarchien begünstigen ein offenes, kommunikatives<br />
Gesprächsklima. Erfahrene Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter werden bei strategischen Entscheidungen mit<br />
eingebunden, etwa beim Kauf neuer Maschinen. Ebenso<br />
besteht die Möglichkeit, den eigenen Arbeitsplatz selbst<br />
mitzugestalten.<br />
Als Beleg des guten internen Klimas sind sicherlich<br />
auch die regelmäßigen sozialen Aktivitäten zu werten. Das<br />
betrifft einerseits die Abhaltung oder Teilnahme an sport <br />
lichen Veranstaltungen. Das GutenbergLaufteam wusste<br />
zuletzt mit vom Unternehmen gesponserten Trikots Akzente<br />
zu setzen. Skitage, Stockschieß und Kegelabende<br />
sind dabei genauso betriebliche Fixpunkte wie ein all jährlicher<br />
Tagesausflug und ein Sommerfest. Ein Höhepunkt<br />
war dabei das 100jährige Firmenjubiläum am 5. Oktober<br />
2010. Gemeinsam mit 200 Gästen wurde im Linzer Ars<br />
Electronica Center gebührend gefeiert.<br />
[1] Institut für empirische Sozialforschung<br />
[2] Institute for Social Research and Analysis<br />
Größte Bedeutung wird bei GutenbergWerbering der Gesundheitsfürsorge<br />
beigemessen. Unsere Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter im Produktionsbereich verfügen seit Jahren<br />
über einen persönlich angepassten Gehörschutz, säurefeste<br />
Handschuhe und die verpflichtend zu tragenden Sicherheits<br />
schuhe. Der Ein und Ausbau von Klimaanlagen im gesamten<br />
Unternehmen ermöglicht dem Personal ganzjährig ideale<br />
Arbeitstemperaturen. Ein eigener Sicherheits beauf tragter<br />
sowie ein Brandschutzbeauftragter informieren die Geschäftsleitung<br />
im Rahmen ihrer Tätigkeit regelmäßig über<br />
Einhaltung und weitere Verbesserungsmöglichkeiten der<br />
Arbeitsschutzprogramme.<br />
Aktuell beträgt der Frauenanteil im Unternehmen rund<br />
20 %. Dieser Wert blieb über den gesamten Zeitraum des<br />
Berichts konstant. Dass der Prozentsatz nicht höher liegt,<br />
ist mit der generellen Beschäftigungs und Arbeitssit ua <br />
tion der Druckbranche zu erklären.<br />
Mögliche Nacht und Schichtarbeit unterliegen nicht<br />
nur gesetzlichen Einschränkungen, sondern bringen für<br />
Frauen häufig eine Mehrbelastung mit sich. Nachtarbeitende<br />
Frauen mit Partner und Kindern leisten meist weiter<br />
hin einen höheren Anteil an der Versorgung der Familie als<br />
Männer in vergleichbaren Lebenssituationen. Diese gesell<br />
schaftlichen Rahmenbedingungen sind für ein Unter nehmen<br />
wie GutenbergWerbering kaum beeinflussbar. Sicher<br />
stellen konnten wir aber, dass im gesamten Unternehmen<br />
das Prinzip „Gleiche Arbeit, gleicher Lohn“ gilt.<br />
Arbeitnehmer mit einer körperliche Einschränkung in <br />
te grieren wir in anderen Bereichen, die bessere Voraus setz <br />
ungen für eine weitere Beschäftigung bieten. Im Be richts <br />
zeitraum und auch die Jahre zuvor haben wir die Be schäf tigungspflicht<br />
immer zur Gänze erfüllen können.<br />
Gesteigerte Aufmerksamkeit haben wir in den letzten<br />
Jahren auch dem natürlichen Generationenwechsel in unserem<br />
Betrieb entgegengebracht. Hier haben sich unsere<br />
jungen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in mehrfacher<br />
Hin sicht als belebendes Element gezeigt. Die Offenheit für<br />
Neues ist allgemein gestiegen, der eingebrachte, selbstver <br />
ständ liche Umgang mit neuen Technologien hat im Un ter <br />
nehmen vielerorts neue Sichtweisen zugelassen. Tra diti o<br />
nelle Kompetenzen wurden weitergedacht und gaben den<br />
Impuls zu einer Erweiterung Richtung Multimedia<br />
Publishing.<br />
Bei Aus und Weiterbildung standen in der Vergangenheit<br />
vor allem Schulungen zu Druckmaschinen im Mittelpunkt.<br />
Diese sind meist Bestandteil des Kauf oder Kooperationsvertrags<br />
und werden daher von uns nicht gesondert er<br />
fasst. Anders die durchschnittlich zwölf Stunden pro Mit <br />
ar beiterin und Mitarbeiter, die 2008 für persönliche Fort <br />
bildungsmaßnahmen aufgezeich net wurden. Diese betrafen<br />
größtenteils EDVSchulungen. Immer wieder gibt<br />
es auch Abende zum Informations aus tausch, die vom<br />
Personal selbst organisiert werden.<br />
65
LANGE BLIEBEN DIE MöGLICH-<br />
KEITEN DES UMWELTSCHUTZES<br />
IN UNSERER BRANCHE BEGRENZT.<br />
UMWELTGERECHTE FARBEN UND<br />
NACHHALTIG ERZEUGTES PAPIER<br />
WAREN SCHWER ZU BEZIEHEN.<br />
HEUTE DRUCKEN WIR KLIMA-<br />
NEU TRAL, NUTZEN ZERTIFIZIERTE<br />
PAPIERE UND DURCHFORSTEN DIE<br />
ENERGIEBILANZ AUF EINSPARUNGEN.
öKOLOGISCHE<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
HANDLUNGSFELD 3.2<br />
Zertifizierungen<br />
FSC® und PEFC TM<br />
Auch wenn es aus heutiger Sicht kaum noch vorstellbar<br />
scheint: Umweltschutz wurde erst vor wenigen Jahrzehnten<br />
zu dem weithin beachteten Thema, das es heute ist.<br />
Darum ist es kein Wunder, dass sich unsere ersten Bemühungen<br />
um umweltverträglichere Materialen vor gut 20<br />
Jahren als schwierig erwiesen. Druckfarben und Papiere<br />
waren noch längst nicht auf die nun gültigen Standards<br />
ausgelegt – und was zu bekommen war, taugte häufig<br />
nur leidlich für die Produktion. So erwiesen sich etwa die<br />
ersten Recyclingpapiere wegen ihrer Staubentwicklung<br />
als kaum bedruck und verarbeitbar. Auch machte des öf<br />
teren der technische Status quo der Druckmaschinen dem<br />
guten Willen einen Strich durch die Rechnung. Etwa der<br />
Versuch, die Chemie in den Druckfarben zugunsten von<br />
Pflanzenöl zu reduzieren.<br />
Mit der zunehmenden Bedeutung des Umweltschutzes<br />
eröffneten sich aber gerade für die Druckbran<br />
che immer bessere Möglichkeiten, verantwortungsvoll<br />
und zukunftsorientiert zu agieren. GutenbergWerbering<br />
hat sich schon vor Jahren ganz klar zum Umweltschutz bekannt.<br />
Durch Investitionen in neue Maschinen und einer<br />
intensiven Beschäftigung mit Materialen haben wir uns<br />
Schritt für Schritt einer umweltgerechten Druckpro duk <br />
tion angenähert. Aber auch bei der generellen Betriebsführung<br />
konnten wir enorme Energieeinsparungen er rei <br />
chen. Die im Unternehmen integrierte Haustechnik zeichnet<br />
mittlerweile für eine ganze Reihe effizienter Lösungen<br />
verantwortlich..<br />
Sichtbare Nachweise unserer Anstrengungen für die Um<br />
welt sind die beiden Zertifizierungen für verantwortungsvolle<br />
Waldwirtschaft: FSC® und PEFC TM . GutenbergWerbering<br />
bietet seinen Kunden seit 2010 Papiere mit diesen<br />
Gütesiegeln an und ist als Druckerei auch offiziell für deren<br />
Verarbeitung zertifiziert.<br />
Grundsätzlich verfolgen sowohl die Systeme FSC® als<br />
auch PEFC TM den Gedanken ökologischer, wirtschaftlicher<br />
und sozialer Nachhaltigkeit von Waldwirtschaft. Daraus<br />
wurden Standards abgeleitet, die dem Schutz der Wälder<br />
dienen und Produktions wie Verarbeitungsbedingungen<br />
genau regeln. Unabhängige Unternehmen überwachen<br />
dabei die gesamte Produktkette und garantieren den Ver<br />
brauchern die Einhaltung der Standards. Wir sind der Überzeugung,<br />
dass solche Nachweise einer unbedenklichen<br />
Roh stoffkette dauerhafter und unbedingter Bestandteil<br />
unserer Druckerei sein müssen.<br />
FSC® ist die Abkürzung für Forest Stewardship Council,<br />
einer NonProfitOrganisation, deren Gründung hauptsächlich<br />
auf das Engagement von Greenpeace und WWF<br />
zurückgeht und die heute auch von der Holzindustrie<br />
und Gewerkschaften unterstützt wird. Ziel ist es, einen<br />
möglichst hohen Anteil der bewirtschafteten Wälder<br />
der Welt unter nachhaltige Bewirtschaftung zu stellen<br />
– und damit indigenen Völkern, Fauna und Flora ihrer<br />
Lebensräume zu erhalten.<br />
PEFC TM steht für Programme for the Endorsement of Forest<br />
Certification Schemes, Zertifizierungssystem für nachhaltige<br />
Waldbewirtschaftung. Dabei handelt es sich um die<br />
weltweit größte Organisation zur Sicherung nachhaltiger<br />
Waldwirtschaft. Mitglieder von PEFC TM Austria sind etwa<br />
die wesentlichen Verbände der Forstwirtschaft und Holzverarbeitung,<br />
des Holzhandels, Gewerkschaften sowie der<br />
Österreichische Umweltdachverband. Ziel ist auch hier ein<br />
garantierter, verantwortungsvoller Umgang mit der Ressource<br />
Wald bzw. Holz und Papier.<br />
Wir beraten unsere Kunden immer eingehend zu Papier mit<br />
FSC® und PEFC TM Gütesiegeln – und raten dabei auch gerne<br />
zu solchem. Gegenwärtig drucken wir zu 80 bis 90 % auf<br />
zertifizierten oder Recyclingpapieren. Allerdings sind wir<br />
in jedem Fall an die Papierwahl unserer Kunden gebunden.<br />
Seit 2009 ist GutenbergWerbering in der Lage, klima neutral<br />
zu drucken. Wir waren die erste Akzidenzdruckerei des<br />
Bundeslandes, die sich diese Auszeichnung verdiente. Wir<br />
stehen für einen emissionsfreien bzw. armen Produktionsprozess.<br />
Der anfallende Ausstoß wird durch den Ankauf<br />
von Emissionszertifikaten ausgeglichen.<br />
67
Wärmerückgewinnung<br />
Treibhausgasanalyse<br />
Österreichisches<br />
Umweltzeichen<br />
Ziel ist es, das CO2Gleichgewicht der Atmosphäre zu bewahren.<br />
Anstatt eines reinen Zertifikatehandels setzten<br />
wir auf eine verantwortungsvolle und nachhaltige Reduzierung<br />
unseres eigenen CO2Ausstoßes.<br />
Die thermische Verbrennungsanlage wurde dafür<br />
auf Wärmerückgewinnung umgebaut. Die Nutzung von<br />
Wärmetauschern spart zusätzlich Heizleistung. Durch<br />
die Abwärmenutzung sparen wir überhaupt 80 % der er<br />
forderlichen Heizleistung und der Warmwasseraufbereitung<br />
ein. Umgebaut wurde auch die Steuerung der Kom<br />
pressoren der Sammelhefter. Im Berichtszeitraum erfolg<br />
te dann 2009 der Umbau der zentralen Druckluftaufbereitung<br />
sowie bereits 2008 die Transportverlagerung von<br />
der Straße auf die Schiene.<br />
Was wir somit seit 2009 bieten können: Vor der Umsetzung<br />
eines Auftrags erstellen wir eine genaue Treibhaus<br />
gasanalyse, den sogenannten CO2Fußabdruck der jeweiligen<br />
Produktion. Dafür steht uns ein Kalkulationsprogramm<br />
zur Verfügung, mit dem sich der anfallende Emissionswert<br />
ermitteln lässt. Unsere dabei angestrebte Rechnung lautet:<br />
15 % Vermeidung, 55 % Reduktion und 30 % Ausgleich ergeben<br />
in Summe ein 100 % klimaneutrales Druckerzeugnis.<br />
Zur Anwendung kommt ein TÜVAustriageprüfter<br />
Prozess der Klimaschutzberatung ClimatePartner. Dassel<br />
be Unternehmen bietet auch eine Auswahl aner kannter<br />
Klimaschutzprojekte, bei denen der Anteil an unvermeidlichen<br />
Emissionen durch Investitionen ausgeglichen wird.<br />
Dazu zählen aktuell das Wasserkraftwerk Pueblo Nuevo<br />
Viñas in Guatemala, Windenergieprojekte an der West<br />
und Südküste Indiens, ein Aufforstungsprojekt im indischen<br />
Bundesstaat Chhattisgarh uvm.<br />
Wie bei den FSC® und PEFC TM Zertifikaten genießen unsere<br />
Kunden auch bei dem TÜVgeprüften ClimatePartnerProzess<br />
die Sicherheit einer unabhängigen, übergeordneten<br />
Kontrollstelle mit klarem Regelwerk.<br />
Als jüngste Auszeichnung freuen wir uns über das 2010 an<br />
GutenbergWerbering verliehene Österreichische Um welt<br />
zeichen. Da dieses Zeichen ein Gütesiegel für geprüfte<br />
Qualität, Gesundheitsverträglichkeit und Ressourcenscho <br />
nung ist, haben sich unsere Anstrengungen bei der um <br />
welt freundlichen Optimierung sämtlicher Verbrauchsmaterialien<br />
und Stoffe dreifach gelohnt. Für die Umwelt,<br />
für unsere Kunden, denen wir einen einfachen Zugang zu<br />
umweltfreundlichen Produkten und Dienst leistungen bieten,<br />
und für unser Unternehmen selbst.<br />
Mit dem Ende 2010 gegründeten Nachhaltigkeitsteam<br />
wollen wir unsere Bemühungen auf dem Gebiet absichern<br />
und fortführen. Ideen und Maßnahmen sollen aber weiterhin<br />
im gesamten Unternehmen erdacht und gesammelt<br />
werden. Alle Beschäftigten können hier ihren Teil dazu bei <br />
tragen, um in Summe etwas zu bewegen.
WIR DRUCKEN<br />
80–90 % AUF<br />
ZERTIFIZIERTE<br />
ODER RECYC-<br />
LINGPAPIEREN<br />
69
UNSERE ENTWICKLUNG DER<br />
LETZTEN DREI JAHRE ZEIGT:<br />
NACHHALTIGKEIT UND<br />
WIRTSCHAFTLICHE STABILITÄT<br />
SCHLIESSEN SICH NICHT AUS.<br />
IM GEGENTEIL.<br />
SICH NICHT VOR DER VER-<br />
ANTWORTUNG ZU DRUCKEN,<br />
KOMMT BEI DEN KUNDEN<br />
AN – UND HAT UNSER EIGEN-<br />
KAPITAL WACHSEN LASSEN.
WIRTSCHAFTLICHE<br />
NACHHALTIGKEIT<br />
HANDLUNGSFELD 3.3<br />
Sozial ver antworliche<br />
Umstrukturierungen<br />
Der ausgeprägte Wettbewerb in der Branche hatte zuletzt<br />
abermals zu zahlreichen Schließungen und Insolvenzen von<br />
Marktteilnehmern geführt. Die Anzahl der Unternehmen<br />
ging in Österreich allein im Zeitraum 2009 – 10 von 1.750 auf<br />
1.733 zurück. [1]<br />
Wobei sich die Druckbranche europaweit in einer<br />
schwierigen Situation befindet. Ein zunehmend veränder<br />
tes Medienverhalten und das Aufkommen neuer Technologien<br />
senken die Nachfrage nach Gedrucktem. Hinzu kom<br />
men krisenbedingte Reduzierungen der Werbeausgaben<br />
von Unternehmen. Häufig führen erschwerte Geschäftsbedin<br />
gungen und zusammengestrichene Werbebudgets<br />
dazu, Werbeaktivitäten verstärkt ins Internet zu verlagern.<br />
Intergraf [2] hat diese Tendenzen in einer im November<br />
2010 veröffentlichten Studie ausführlich be legt. Unter<br />
dem Titel „Die sozial verantwortliche Umstrukturierung der<br />
europäischen Druckindustrie“ ist nachvollzieh bar zu sam men<br />
gefasst, wo die aktuellen Schwierig keiten der Be triebe lie<br />
gen. Der Wettbewerb mit neuen Technologien, sinkende<br />
Nach frage, vorhandene Über ka pazitäten und der damit<br />
ver bun dene Preiskampf würden der Branche zusetzen.<br />
Die Studie belegt dies auch mit Zahlen. So gab es in<br />
Österreich bei gedruckten Handelskatalogen 2008 – 09<br />
einen Rückgang der Auflage um 25,28 %. Von rund 80 Mio.<br />
ging es runter auf 60 Mio. Ähnlich verhielt es sich bei<br />
Büchern und Broschüren. Hier betrug das Minus 17,24 %.<br />
2009 wurden nur noch rund 84 Mio. Exemplare gedruckt,<br />
anstatt 94 Mio. im Jahr 2008.<br />
GutenbergWerbering hat sich nicht zuletzt mit seinen<br />
Überlegungen zur Nachhaltigkeit längst diesen strukturellen<br />
Veränderungen gestellt. Die Positionierung als ver<br />
antwortungsvolles Unternehmen, das sich bei sozialen<br />
und ökologischen Themen engagiert, hat einen ideellen<br />
Mehrwert bei Kunden gebracht – und könnte hinkünftig<br />
ein ausschlaggebendes Argument bei öffentlichen und<br />
privaten Auftragsvergaben bzw. Ausschreibungen sein.<br />
Das Unternehmen hat sich auch dem Feld der neuen Medien<br />
geöffnet und bietet mittlerweile integrierte Lösungen<br />
für digitale Publikationen an.<br />
[1] Beschäftigungsstatistiken 2009 bzw. 2010 der WKO<br />
[2] Internationale Verband der graphischen und ver -<br />
wandten Industrien<br />
Als großer Vorteil erwies sich, dass wir in den Jahren 2006<br />
bis 2008 Investitionen in Höhe von 6,4 Mio. Euro in die Modernisierung<br />
des Unternehmens tätigten. Damit waren wir<br />
in der Lage, in dem allgemeinen Krisenjahr 2009 zurück haltend<br />
zu agieren.<br />
Unsere Umsätze im Berichtszeitraum bewegten sich<br />
im Durchschnitt auf zufriedenstellendem Niveau. Erfahrungs<br />
gemäß profitiert auch unser Unternehmen in Wahljahren<br />
regel mäßig von der Wahlwerbung der Parteien. Durch die<br />
Wahl zum österreichischen Nationalrat im Jahr 2008 sowie<br />
die ober österreichischen Landtags und Gemeinderatswahlen<br />
2009 erklären sich die hohen Umsätze von rund<br />
18 Mio. bzw. 20,5 Mio. Euro von selbst. 2010 erzielten wir<br />
einen Umsatz von rund 15 Mio. Euro. Alle Jahres ab schlüsse<br />
im Berichtszeit raum konnten positiv getätigt werden. Zur<br />
Unternehmens absicherung hat die GutenbergWerbering<br />
GmbH ihre Ei gen kapitalquote von 16 % im Jahr 2008 auf<br />
27 % im Jahr 2010 erhöht.<br />
Dass diese Zahlen erreicht werden konnten, verdankt das<br />
Un ternehmen mit Sicherheit auch seiner Kundenorientie rung.<br />
Unsere Verkäufer stehen regelmäßig im direkten Kon <br />
takt mit unseren Auftraggebern, deren Zufriedenheit wir<br />
regelmäßig stichprobenartig erheben. Von diesen Stich proben<br />
und dem allgemeinen Feedback wissen wir, dass die<br />
persön liche Betreuung und die unkomplizierte Ab wicklung<br />
geschätzt werden. Ausschlaggebend für die positive Wahr<br />
nehmung sind vor allem auch die Termintreue und die ein<br />
gehaltenen Qualitätsstandards. Bei Andrucken oder an de<br />
ren persönlichen Terminen heben Kunden oftmals das erlebte<br />
gute Arbeitsklima hervor. So ist es uns auch möglich,<br />
unsere Preisstruktur zu rechtfertigen. GutenbergWerbe <br />
ring bezahlt allen Mitarbeitern mindestens kollektiv<br />
ver trag liche Löhne und garantiert seinen Kunden das<br />
beste PreisLeistung Ver hältnis.<br />
Wenn die bereits erwähnte IntergrafStudie zu dem<br />
Schluss kommt, das Kapazitätsdenken mit einer verstärkten<br />
Flexibilität und Marktorientierung zu vertauschen,<br />
dann bestätigt das unseren Weg der letzten Jahre.<br />
71
,<br />
FRAUEN HABEN<br />
AUCH IN EINER<br />
DRUCKEREI<br />
IHRE CHANCEN
INGEBORG<br />
BLUMBERGER<br />
Tätig in der Buchbinderei<br />
Seit achtzehn Jahren bei GutenbergWerbering GmbH<br />
Das Druckergewerbe ist<br />
stark männerdominiert –<br />
wie ist das bei Gutenberg<br />
Druck und Medien?<br />
Wie sehen Frauen den<br />
Beruf der Druckerin?<br />
Ist das Druckereigewerbe<br />
für Frauen wenig attraktiv?<br />
Was kann man aus Ihrer<br />
Sicht unternehmen, um bei<br />
Mädchen und Frauen mehr<br />
Interesse für den Beruf der<br />
Druckerin zu wecken?<br />
Können Druckereien die<br />
viel diskutierte Frauenquote<br />
überhaupt erfüllen?<br />
Das ist auch bei uns so. Wir sind 14 Mitarbeiterinnen im Betrieb. Es herrscht aber ein sehr<br />
gutes Betriebsklima. Wir haben keine Spannungen wegen des Männerüberschusses, aber<br />
eine Frauenquote können wir nicht erfüllen.<br />
Es ist schon klar ein Männerberuf. Ihn zu erlernen wäre für Frauen zwar kein Problem, es<br />
ist aber so, dass kaum Frauen ihn erlernen möchten. Vielleicht fehlt ganz einfach auch das<br />
Wissen über den Beruf. Früher hat es ja auch Druckerinnen gegeben. Aber heute? Ich könnte<br />
mir selbst aber durchaus vorstellen, das Drucken zu erlernen. Generell ist es aber wohl doch<br />
die Arbeitswelt der Männer.<br />
Nein, unattraktiv ist es sicher nicht. Ich kann mir noch am ehesten vorstellen, dass eventuell<br />
die körperliche Arbeit abschreckt.<br />
Man hört einfach zu wenig über den Beruf. Es gibt keine Werbung dafür, die meisten wissen<br />
gar nicht, dass es diese Tätigkeit überhaupt gibt. Es fehlen zum Beispiel auch Broschüren<br />
da rüber. Man kann einfach nichts nachlesen. Im Internet habe ich auch kaum etwas dazu<br />
ge funden. Am Arbeitsamt ebenso nicht. Das ist schon ein Problem.<br />
Das ist sehr schwierig. Einerseits ist die Männerdominanz sehr stark, andererseits gibt es<br />
einfach zu wenige Frauen, die diesen Beruf ausüben. Frauen haben auch in einer Druckerei<br />
ihre Chancen. Aber von Haus aus ist es schwierig, weil Frauen es sich selbst nicht zutrauen.
,<br />
FRAUEN HABEN<br />
AUCH IN EINER<br />
DRUCKEREI<br />
IHRE CHANCEN
,<br />
ZERTIFIZIERUNGEN<br />
SIND HEUTE EIN<br />
KLARER WETTBE-<br />
WERBSVORTEIL
MARKUS<br />
SCHINERL<br />
Umwelt & Nachhaltigkeitsmanagementberatung<br />
Beratung und Vorbereitung bei PEFC TM und FSC®Zertifizierung<br />
Umweltschutzpapier ist<br />
keine neue Erfindung.<br />
Das „graue“ Papier ken -<br />
nen noch viele Menschen<br />
als nicht sehr trendy.<br />
Was hat sich verändert?<br />
Warum sollte eine<br />
Druck erei sich zertifi-<br />
zieren lassen?<br />
Was bringen Zertifikate<br />
bzw. die Verwendung von<br />
Umweltzeichenpapier<br />
den Kunden?<br />
Der Begriff „Umweltschutzpapier“, mit dem viele Konsumenten nach wie vor graue oder<br />
braune Recyclingpapiere assoziieren, stammt aus einer Zeit, in der das Recycling von Pa <br />
pier noch nicht selbstverständlich war. Damals galt die emissionsintensive Zellstoff produktion,<br />
vor allem die Elementarchlorbleiche des Zellstoffs, als eine der problematischsten<br />
Umwelt auswirkungen der Papierherstellung. Heute müssen Papiere, wenn sie hinsichtlich<br />
ökologischer Aspekte verglichen und bewertet werden sollen, wesentlich differenzierter<br />
und tiefergehender betrachtet werden. Es genügt keineswegs mehr, lediglich zwischen<br />
Frischfaser und Recyclingpapieren zu unterscheiden.<br />
Für den umweltbewussten Konsumenten stellt eine nachhaltige Rohstoffversorgung,<br />
also die verantwortungsvolle Nutzung natürlicher Wälder sowie eine umweltschonende<br />
Plan tagen wirtschaft, den wichtigsten Umweltaspekt der Holznutzung dar. Das betrifft<br />
die Frage, ob mit der Holzgewinnung die Reduktion oder Schädigung des Waldes ein hergeht,<br />
oder ob stattdessen Waldfläche erhalten und verantwortungsvoll bewirtschaftet<br />
wird. Durch Wiederaufforstung. Günstigstenfalls werden sogar zusätzliche Waldflächen<br />
ge schaffen.<br />
Bei Recyclingpapieren muss dieser Aspekt nicht hinterfragt werden. Hier macht es<br />
in jedem Fall Sinn, Recyclingfaser, welcher Herkunft auch immer, zu verwenden. Bei Frischfaserpapieren<br />
kann der Klärung dieser kritischen Frage durch das Vorliegen einer glaubwürdigen<br />
Produktkettenzertifizierung, zum Beispiel gemäß FSC® oder PEFC TM , relativ<br />
ein fach nachgekommen werden..<br />
Im Fall der ChainofCustodyZertifizierungen (CoC), nach FSC® oder PEFC TM , sind diese wesentlich,<br />
um die Kontrollkette hinter der verantwortungsvollen Waldbewirtschaftung zu<br />
gewährleisten. Diese kann nur durch die lückenlose Zertifizierung der gesamten Ver ar beitungs<br />
kette, inklusive der Druckerei, sichergestellt werden. Die Frage des „Warum“ hängt<br />
natürlich stark davon ab, in welchem Umfeld sich der Betrieb befindet, vor allem welche<br />
Kunden und Märkte er beliefert. Auf vielen Märkten stellen Zertifizierungen heute einen<br />
klaren Wettbewerbsvorteil dar. Bei einigen Unternehmen, Tendenz steigend, werden sie<br />
als Grundvoraussetzung für eine Geschäftsbeziehung angesehen. Dazu kommt, dass ein<br />
Betrieb, welcher sich pro aktiv mit den Umweltaspekten seiner Rohstoffe, Produkte und<br />
Prozesse beschäftigt, das betriebliche Risiko reduziert und ökologische Optimierungen in<br />
der Regel auch mit ökonomischen Vorteilen einhergehen.<br />
Kunden, also Verlage oder Unternehmen, haben die Möglichkeit, die entsprechenden Zer tifikate<br />
zu kommunizieren. So können sie das eigene Bekenntnis zum Umweltschutz und zur<br />
Nachhaltigkeit zum Ausdruck bringen. Womit sicherlich auch ein wichtiger Marketing aspekt<br />
verbunden ist.
,<br />
ZERTIFIZIERUNGEN<br />
SIND HEUTE EIN<br />
KLARER WETTBE-<br />
WERBSVORTEIL
,<br />
SCHLEUDERPREISE<br />
HABEN NOCH KEINEM<br />
ETWAS GEBRACHT
MICHAEL<br />
GIEL<br />
Kalkulant<br />
Seit 39 Jahren bei GutenbergWerbering GmbH<br />
„Harte Rechner mit Herz“.<br />
Wie passt dieser Ansatz<br />
von Gutenberg-Werbering<br />
zusammen?<br />
Nachhaltigkeit bedeutet,<br />
so zu wirtschaften, dass<br />
Umwelt und Gesellschaft<br />
auch für zukünftige<br />
Generationen intakt<br />
bleiben. Wie sicher<br />
steht das Unternehmen<br />
wirtschaftlich zurzeit da?<br />
Stabilität ist für Kunden<br />
von Banken und Ver -<br />
sich erungen sehr wichtig.<br />
Wie sieht das bei einer<br />
Druckerei aus?<br />
Sind Kunden nicht nur<br />
an kurzfristigen Billigstpreisen<br />
interessiert?<br />
Rechnet sich Nachhaltigkeit<br />
langfristig<br />
für eine Druckerei?<br />
Ohne hart zu rechnen geht es in der Branche nicht. Gleichzeitig muss ich aber dem Kunden<br />
mein Herz öffnen. Wir brauchen beide einen Gewinn. Ich für mein Unternehmen und der<br />
Kunde für sein Vorhaben. Es muss also für beide Sinn machen.<br />
Ich denke, wir stehen sehr gut da. Wir haben uns im Raum Linz gut positioniert und eta <br />
bliert. Das, was wir tun, hat Hand und Fuß. Wir sparen Energie und Geld. Das ist ein wichtiger<br />
Ansatzpunkt – auch aus rein wirtschaftlicher Sicht. Es ist besser, Energie zu sparen,<br />
statt Mitarbeitern geringere Löhne zu zahlen. Gleichzeitig ist es eine Positionierung, die<br />
auch aus Marketingsicht sehr sinnvoll ist.<br />
Ich habe mein ganzes Berufsleben hier verbracht und viele Druckereien verschwinden ge <br />
sehen. Schleuderpreise haben noch keinem etwas gebracht. Stammkunden erwarten sich<br />
Stabilität und sind dafür bereit, den einen oder anderen Cent mehr zu bezahlen. Bei uns<br />
passen Termintreue und Qualität und unsere Kunden sind mit uns auf der sicheren Seite.<br />
Dadurch baut man sich hervorragende, langfristige Kundenbeziehungen auf. Ich bin durch<br />
meine Krankheit gezwungen worden, vom direkten Kundenkontakt in die Kalkulation zu<br />
wechseln, was mir das Unternehmen ermöglicht hat. Noch jetzt rufen mich Kunden an, um<br />
zu fragen, wie es mir geht. Das macht schon viel aus – diese Fairness, diese Menschlichkeit.<br />
Auf alle Fälle. Man kann nicht nur eine Schiene optimieren. Man verbindet Gutenberg<br />
Werbering mit Nachhaltigkeit. Das wirkt sich sehr positiv auf unsere Stammkunden aus.<br />
Langfristige Kundenbeziehungen sind unser Fundament.
,<br />
SCHLEUDERPREISE<br />
HABEN NOCH KEINEM<br />
ETWAS GEBRACHT
,UNMOGLICHES<br />
WIRD MOGLICH<br />
GEMACHT
GERHARD<br />
KIRCHSCHLäGER<br />
GrafikDesigner<br />
Diverse Publikationen des AEC Linz<br />
Langjähriger Kunde von GutenbergWerbering GmbH<br />
Wie sehen Sie als Kunde<br />
die Partnerschaft mit<br />
Gutenberg?<br />
Was ist Ihnen an der<br />
Zusammenarbeit<br />
besonders wichtig?<br />
Für welche Werte steht<br />
die Druckerei Gutenberg<br />
Ihrer Meinung nach?<br />
Was halten Sie von dem<br />
Ziel bei Gutenberg, zur<br />
nach haltigsten Druckerei<br />
in OÖ zu werden?<br />
Qualität ist heute Standard – und das überall. Die Druckerei Gutenberg bietet da aber noch<br />
etwas mehr. Sie geht schnell, freundlich und geduldig auf Kundenwünsche ein. So wird mit<br />
und unter Druck Unmögliches möglich gemacht.<br />
Die unkomplizierte Abwicklung. Terminabstimmungen und änderungen sind auch noch<br />
in letzter Minute umsetzbar. Qualitätsansprüche und Lieferzusagen werden eingehalten.<br />
Flexibiltät, Geschwindigkeit, Qualität, Nachhaltigkeit.<br />
Die Positionierung mit einem nachhaltigen Druckprozess ist ein ideales Differenzierungsmerkmal<br />
in der Branche. Zukünftig wird es sicher verstärkt so sein, dass ökonomische Ent<br />
scheidungen auf ökologischen Fakten basieren. Immer mehr Unternehmen sind umweltzertifiziert<br />
– hier müssen auch Drucksorten als Teil des Ganzen gesehen werden. Der ver<br />
ant wortungsbewusste Umgang mit den Ressourcen bietet Chance für eine Veränderung<br />
unserer Gesellschaft.
,UNMOGLICHES<br />
WIRD MOGLICH<br />
GEMACHT
Peter Buchegger<br />
Sales Area Manager<br />
Europapier Austria
04/<br />
UNSERE<br />
ZUKUNFT
NEUE<br />
ZEITEN,<br />
NEUE<br />
SEITEN<br />
S. 92 – 95/ UNSERE ZUKUNFT<br />
Zwei für das Kerngeschäft von GutenbergWerbering elementare Bedürfnisse werden immer<br />
bestehen bleiben: Menschen wollen lesen – und dabei nach wie vor gerne zu richtigen<br />
Druckwerken greifen. Das haptische Erlebnis eines Buches, ein für das Erfassen notwendige<br />
Vorliegen von Publikationen, sind nicht zu ersetzen. Dennoch ist davon auszugehen, dass<br />
sich der Anteil an gedruckter Information und klassisch verlegten Büchern in den kommenden<br />
Jahrzehnten deutlich reduzieren wird. Immer ausgefeiltere, elektronische Geräte, wie<br />
schon jetzt das iPad oder diverse EBookReader, treiben diese Entwicklung stetig voran.<br />
Für unsere Zukunft ist es daher wichtig, über die Seitenränder hinaus zu denken. Einerseits<br />
wollen wir unsere Druckkompetenz weiter steigern und weiterhin qualitativ hochwertig wie<br />
nachhaltig produzieren. Andererseits bieten wir bereits integrierte Lösungen für das digi tale<br />
Publizieren an, die wir auch künftig ausbauen werden. Mehr Synergien versprechen wir uns<br />
dabei auch durch das engere Zusammengehen unserer beiden Unternehmenshälften.
BÜCHER, ZEITUNGEN UND MAGA-<br />
ZINE WERDEN NOCH LANGE DIE<br />
PRÄGENDEN MEDIEN ZUR INFOR-<br />
MATIONSGEWINNUNG SEIN.<br />
ZUR WIRTSCHAFTLICHEN NACH-<br />
HALTIGKEIT GEHöRT ABER, SICH<br />
NICHT AUSSCHLIESSLICH DA-<br />
RAUF ZU VERLASSEN.<br />
WER MORGEN NOCH DA SEIN<br />
WILL, MUSS AUCH DIE MEDIEN<br />
VON HEUTE VERSTEHEN.
NACHHALTIG<br />
VORAUS<br />
Ein haptisches Erlebnis<br />
Digitale Erweiterungen<br />
Blicken wir ein wenig in die Zukunft. Nicht vordergründig<br />
in die von GutenbergWerbering, sondern auf unsere kom<br />
mende Mediennutzung generell. Letztere war auch in der<br />
Vergangenheit mehrmals von großen Umwälzungen ge<br />
prägt. Und immer hatten diese Umwälzungen auch Aus<br />
wirkungen auf unsere Wahrnehmung und teils auch me<br />
chanische Fähigkeiten. Wie wir heute noch immer haupt<br />
sächlich durch Bücher lernen, hat sich tief in unser Verhaltensmuster<br />
eingebrannt. Bei Kindern und Jugendlichen,<br />
die heute von klein auf in Berührung mit elektronischen<br />
Technologien kommen, muss das zwangsweise aber nicht<br />
mehr so sein. Ein Blick in die Zukunft kann also durchaus<br />
zeigen, dass es in ihr noch weniger auf das Nachschlagen<br />
von Informationen ankommt, als auf den Informations<br />
fluss selbst. Anders gesagt, was heute vielen zu flüchtig<br />
ist, weil es nur am Bildschirm zu existieren erscheint,<br />
könn te sich übermorgen trotzdem als bestimmende<br />
Medien form durchsetzen.<br />
Dass wir als Druckunternehmen mit Leidenschaft für Satz<br />
und Papier solchen Szenarien indessen gelassen gegenüberstehen,<br />
liegt an unserer Überzeugung, dass Leser innen<br />
und Leser auch in Zukunft etwas anfassen wollen, wenn<br />
sie etwas tiefgehend erfassen möchten. Herausgeberinnen<br />
und Herausgebern dabei ein Produktionspartner zu sein,<br />
der ihnen mit nachhaltigen Konzepten beste Bedingungen<br />
bietet, ist aber nur ein Teil unserer Strategie.<br />
Zum anderen Teil gehört es, den Zukunftserwartungen<br />
offen zu begegnen. Die Lösung kann nur sein, das tra<br />
ditionelle Kerngeschäft der Zeit anzupassen und weiter zu<br />
perfektionieren, während wir neue Medien bewusst als<br />
Chance bzw. Erweiterung unseres Tätigkeitsfeldes sehen.<br />
GutenbergWerbering ist tatsächlich auf dem besten Weg<br />
zu einem MultimediaPublishingUnternehmen.<br />
Diesbezüglich entstanden im Berichtszeitraum erste<br />
Überlegungen zu einem Produkt namens e<strong>flip</strong>. Dabei wird<br />
es sich um eine animierte, digitale Version gedruckter Publi <br />
kationen handeln. Bei e<strong>flip</strong> kann man auch am PC, Laptop,<br />
Tablet und Smartphone im Originallayout durch die Seiten<br />
blättern. Wo bei ein vorheriger Druck nicht zwin gend<br />
erforderlich sein wird. Aus den übermittelten Druckdaten<br />
wird eine e<strong>flip</strong>Version der Publikation erstellt und bei Be <br />
darf auch gleich von uns gehostet. Die Idee da hinter: Hochwer<br />
tige Magazine, Kataloge und andere Be richte ver dienen<br />
auch bei der Darstellung über das Internet eine ent spre chende<br />
Umsetzung. Sie sollen einfach zu lesen sein, nicht als<br />
schwer handzuhabende PDFFiles auftauchen. Leserinnen<br />
und Leser wollen auch hier blättern, nicht scrol len. Zusätzlicher<br />
Vorteil: Bestehende Inhalte lassen sich schnell aktua <br />
lisieren. Indem wir dies als integrierte Lösung anbieten<br />
möchten, benötigt der Kunde nur einen einzigen Ansprech <br />
partner für die analoge wie die digitale Um set zung. Zugleich<br />
geben wir ihm die Gewissheit, dass er auch bei neuen<br />
Medien und Technologie auf die Kompetenz von Gutenberg<br />
Werbering zählen kann.<br />
Bereits in den kommenden Monaten werden wir mit<br />
Lö sungen mit eingebauten Hyperlinks, Audio und Video <br />
dateien weitere Innovationen präsentieren.<br />
Zur zeitgemäßen Kommunikation mit unseren Kunden<br />
und Partnern wollen wir soziale Netzwerke im Internet<br />
verstärkt nutzen. Auf Facebook, Xing und Youtube unterhalten<br />
wir bereits eigene Auftritte, die wir nicht nur als<br />
Einkanalmedien betrachten, sondern als Dialoginstru<br />
mente sehen. Diese Auftritte möchten wir verstärkt aus<br />
bauen. Dabei soll es Kunden möglich sein, über diese<br />
Medien ihre Kontakte im Unternehmen rasch zu errei<br />
chen oder Informationen einzuholen. Zudem erwachsen<br />
hier innerbetriebliche Themen und Diskussionen, von de <br />
nen wir uns ebenso Impulse für die Zukunft erwarten.<br />
Weniger virtuell denn immer realer ist die bevorstehende<br />
Verschmelzung von GutenbergWerbering. Gegenwärtig<br />
noch an zwei Standorten angesiedelt, wächst der Wunsch<br />
nach einem gemeinsamen Haus. Hier sehen wir neben or<br />
ganisatorischen Optimierungsmöglichkeiten auch große<br />
geschäftliche Synergien. Das betrifft den Bereich des nach<br />
haltigen Wirtschaftens sowie die soziale Bereicherung durch<br />
ein unmittelbares Miteinander in einem größeren Team.<br />
95
05/<br />
NACHHALTIG-<br />
KEITSSTRATEGIE
UNSER ZIEL IST ES, ZU DEN DREI<br />
NACH HALTIGSTEN DRUCKEREIEN<br />
IN OSTERREICH ZU ZAHLEN.<br />
IN DER GESCHICHTE UNSERES<br />
HAUSES WURDEN DIESBEZUG -<br />
LICH GROSSE BE MUHUNGEN UN-<br />
TERNOMMEN. VIELE WEITERE<br />
WERDEN NOCH FOLGEN.<br />
IN EINEM BREIT AN GE LEGTEN<br />
STRATEGIE PROZESS, DER 2010<br />
MIT UNSEREN MITAR BEITERN BE-<br />
GONNEN WURDE, KONNTEN VIER<br />
SCHLUSSEL BE REICHE FESTGE -<br />
LEGT WERDEN:
– NACH HALTIGKEIT<br />
GENERELL<br />
– UMWELT<br />
– WIRTSCHAFT<br />
– MITARBEITER INNEN 99
MASSNAHMEN-<br />
PROGRAMM<br />
01/<br />
Druck:<br />
Heinz Seisenbacher<br />
02/<br />
SocialMediaBeauftragter<br />
MichaelPhilipp Brauner<br />
03/<br />
Abfallbeauftragte:<br />
Bianca Kapl, Horst Moser<br />
04/<br />
Verkauf: Gerhard Bergmair<br />
AUSTAUSCH VON REINIGUNGS-<br />
MITTELN IN UMWELT- UND HAUT-<br />
VER TRAGLICHERE<br />
VERWENDUNG VON SOCIAL MEDIA<br />
IN DER FIRMEN KOMMUNIKATION<br />
EINFÜHRUNG EINES FARBIGEN<br />
MÜLL TRENN-LEITSySTEMS<br />
Weitere Verbesserung der bestehenden Mülltrennung, die gut funktioniert und von den<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern praktiziert wird, durch ein geeignetes Farbleitsystem.<br />
KLIMANEUTRALES DRUCKEN<br />
DEN KUNDEN NAHER BRINGEN<br />
— 2011<br />
— 2011<br />
— laufend<br />
— 2012<br />
— 2012<br />
— laufend
05/<br />
Verwaltung<br />
06/<br />
Druckvorstufe:<br />
Thomas Gruber<br />
07/<br />
Einkauf: Horst Moser<br />
GL: Markus BirnkasFrick<br />
08/<br />
EDV: Marco Kowatsch<br />
GL: Markus BrinkasFrick<br />
VERANTWORTLICH<br />
MASSNAHMEN<br />
UMZUSETZEN BIS ...<br />
PAPIER EINSPAREN<br />
Im Bereich Verwaltung ein sparen der Ausdrucke in Kalkulation und Sach be ar beitung,<br />
Sekre tariat und Ein kauf durch optimierten Einsatz der EDV und doppel seitiges Drucken.<br />
FARBREDUKTION BEIM DRUCK<br />
(INKOPTIMIZER)<br />
AUSSTIEG AUS DEM ATOMSTROM<br />
Bezogener Strommix wird zukünftig keinen Atomstrom mehr enthalten.<br />
CROSSMEDIALE PRODUKTE<br />
(BUSINESS DEVELOPMENT)<br />
— 2012<br />
— laufend<br />
— 2012<br />
— laufend<br />
— 2012<br />
— 2012<br />
101
09/<br />
Haustechnik:<br />
Manfred Ennsgraber<br />
10/<br />
GL: Markus BirnkasFrick<br />
Einkauf: Horst Moser<br />
11/<br />
EDV: Marco Kowatsch<br />
Einkauf: Horst Moser<br />
12/<br />
Druck: Heinz Seisenbacher<br />
BEWEGUNGSMELDER IN WENIG<br />
GENUTZTEN RÄUMLICHKEITEN<br />
UND TOILETTEN ANBRINGEN<br />
ANSTREBEN VON AUS ZEICH-<br />
NUNGEN, VORZUGSWEISE IM<br />
BEREICH NACHHALTIGKEIT<br />
PC, BILDSCHIRME UND DRUCKER<br />
ÜBER SCHALTBARE STECK DOSEN-<br />
LEISTEN EIN- UND AUSSCHALTEN<br />
WEITERE REDUKTION VON ISO-<br />
PROPyL ALKOHOL MIT DEM ZIEL<br />
ALKOHOLFREI ZU DRUCKEN<br />
— 2013<br />
— 2013<br />
— 2013<br />
— laufend<br />
— Zukunftswunsch
13/<br />
Einkauf: Horst Moser<br />
14/<br />
Einkauf: Horst Moser<br />
15/<br />
Druck: Heinz Seisenbacher<br />
Lieferanten<br />
16/<br />
Einkauf: Horst Moser<br />
GL: Markus BirnkasFrick<br />
EINFÜHRUNG VON GREEN-IT<br />
Bei Anschaffung von neuer EDV, GreenITGeräte bevor zugen. Neuanschaffungen<br />
auf Umweltverträglichkeit prüfen.<br />
MITARBEITER ZUM THEMA CSR [1]<br />
UND NACH HALTIGKEIT SCHULEN<br />
[1] Corporate Social Responsibility. Auch in der privaten Nutzung.<br />
SCHULUNGEN FÜR MITARBEITER<br />
IM UMGANG MIT CHEMI KALIEN<br />
Handhabung der neuen umweltgerechteren Reinigungsmittel und deren Putzleistung.<br />
ÜBERPRÜFEN DER FAHRZEUGE<br />
AUF MöGLICHE REDUZIERUNG<br />
Fuhrparkerneuerung: Bei Neuanschaffungen auf die jeweils modernste Technik zur<br />
Umweltschonung umsteigen.<br />
VERANTWORTLICH<br />
MASSNAHMEN<br />
UMZUSETZEN BIS ...<br />
— laufend<br />
— laufend<br />
— laufend<br />
— laufend<br />
103
17/<br />
Verkauf: Gerhard Bergmair<br />
18/<br />
Gesamtes Haus<br />
Bewusstseinsbildung<br />
19/<br />
Verwaltung<br />
20/<br />
Verwaltung<br />
VERANTWORTLICH<br />
MASSNAHMEN<br />
UMZUSETZEN BIS ...<br />
VERSTÄRKTE NUTZUNG öF FENT-<br />
LICHER VERKEHRSMITTELN<br />
Bei weiteren Strecken und bei guten An bin dungen mit der ÖBB fahren.<br />
„MELDEPFLICHT“ BEI REPARATUR-<br />
BEDURFTIGEN WASSERHAHNEN<br />
UND WC-SPULUNGEN<br />
Die Treppe an statt den Aufzug nutzen.<br />
Licht aus schalten bei Arbeits schluss.<br />
„HOME-OFFICE-TAGE“<br />
VIDEOKONFERENZEN<br />
ANSTATT DIENSTREISEN<br />
— laufend<br />
— laufend<br />
— laufend<br />
— laufend
WAS WIR<br />
UNS VOR -<br />
NEHMEN 105
,DER DRUCK WIRD<br />
IN ZUKUNFT NOCH<br />
STARKER WERDEN
THOMAS<br />
NIMMERVOLL<br />
Drucktechniker<br />
Seit zwei Jahren bei GutenbergWerbering GmbH<br />
Die Druckindustrie steht<br />
unter vielfältigem Druck<br />
von außen. Wie haben Sie<br />
die Ver änderungen der<br />
letzten Jahren erlebt?<br />
Was kommt in Zukunft<br />
auf uns zu?<br />
Kann Nachhaltigkeit<br />
dazu beitragen, diese<br />
Herausforderungen<br />
besser zu meistern?<br />
Bis vor zirka einem Jahrzehnt war alles mit dem üblichen Einsatz bewältigbar. Jetzt ist der<br />
Druck aber enorm, die Geschwindigkeit extrem. Das Problem ist einerseits, dass die Unternehmen<br />
gezwungen sind, Mitarbeiter einzusparen, und andererseits das Wettrüsten um<br />
die schnellste Druckmaschine. Hier ließe sich im Sinne der Nachhaltigkeit vieles anders<br />
machen. Alte Maschinen funktionieren auch noch und die neuen werden im Schnitt alle<br />
sieben Jahre getauscht. Das kostet jedes Mal ein Vermögen und bewirkt einen großen<br />
Druck. Es wäre jedoch möglich, mehr Mitarbeiter an alten Maschinen arbeiten zu lassen<br />
und diese weiter zu nutzen als laufend neue zu kaufen. Das wäre im Sinne der Gesellschaft,<br />
weil es mehr Arbeitsplätze brächte. Und im Sinne der Umwelt, da die Lebenszeit der alten<br />
Maschinen verlängert würde.<br />
Die Druckindustrie bekommt ein Mitarbeiterproblem. Es wurden in den letzten Jahren<br />
viele Fachkräfte abgebaut, aber keine jungen Menschen ausgebildet. Jetzt werben sich<br />
die Druckereien die Mitarbeiter gegenseitig ab. Neue Mitarbeiter am Arbeitsmarkt sind<br />
sehr rar gesät. Weiters wirkt sich der vorher erwähnte Druck auch auf die Mitarbeiter<br />
aus. In Zukunft wird der noch stärker werden. Das werden viele nicht schaffen.<br />
Unsere Druckerei hat den Ruf eines wirklich guten, sozialen Unternehmens. Gutenberg<br />
ist zu diesem Thema sicher die Nummer eins in Oberösterreich. Das wird uns helfen. Wir<br />
müssen allerdings noch besser darstellen, was alles für uns Mitarbeiter getan wird. Hier<br />
kann auch jeder Mitarbeiter intern aufsteigen. Wir haben viele Führungskräfte, die ganz<br />
unten begonnen haben. Auch die Aufgabengebiete können gewechselt werden. Vom<br />
Drucker zum Sachbearbeiter, um nur ein Beispiel zu nennen. Genauso sollten wir noch<br />
ausführlicher darstellen, was wir „in puncto“ Nachhaltigkeit alles tun.<br />
Wir haben auch eine Innovationsgruppe gegründet, bei der sich jeder Mitarbeiter<br />
einbringen kann und der auch ich angehöre. Viele Zukunftsthemen sind hier erdacht<br />
worden. Zum Beispiel eFlip, unsere digitale Publikationsmöglichkeit, oder das Enga ge <br />
ment in Sachen QRCode.
,DER DRUCK WIRD<br />
IN ZUKUNFT NOCH<br />
STARKER WERDEN
111
NACHHALTIGE<br />
PRODUKTION
01/<br />
02/<br />
03/<br />
ROHSTOFFE/<br />
Zur Erstellung dieses Nachhaltigkeitsberichts wurde aus schließlich Papier aus österreich <br />
ischer Herstellung ver wendet. Das Kern papier Clarobulk ist nach FSC® zerti fiziert und<br />
wird bei SAPPI in Gratkorn, Steiermark, her gestellt. Die Druckfarben basieren auf vegetabilen<br />
Ölen. Sämtliche Roh und Verbrauchsstoffe ent sprechen den Richtlinien des Österreich<br />
ischen Umweltzeichens. Es wurden keine UVLacke, Kunststoffe oder sonstige umweltschädliche<br />
Materialien verwendet.<br />
PRODUKTION/<br />
Die Produktion wurde energieeffizient und klimaneutral gedruckt. Der Ausgleich von ent <br />
standenen Emissionen wurde durch das freiwillige Klimaschutz projekt „Windenergie –<br />
Prony & Kafeate, Neuk aledonien“ vorgenommen. Dieses GoldStandardProjekt umfasst<br />
sechs Windparks und spart Treib hausgasemissionen in der Höhe von 32.775 t CO2Äquivalente<br />
pro Jahr. Die Pazifikinseln sind in zu nehmendem Maße vom Klimawandel betrof <br />
fen, so wohl in ökologischer als auch sozioökonomischer Hinsicht.<br />
ENDVERARBEITUNG/<br />
Die Endverarbeitung wurde bei der Buchbinderei Papyrus, Wien, vorgenommen. Unser<br />
Partner verarbeitet seine Produkte ebenfalls nach den Richtlinien des Österreichischen<br />
Umweltzeichens.<br />
113
IMPRESSUM
HERAUSGEBER/<br />
GutenbergWerbering GmbH, ©2011<br />
NACHHALTIGKEITSTEAM/<br />
Markus BirnkasFrick, MichaelPhilipp Brauner, Peter<br />
Donner, Bianca Kapl, Ludwig Kapl, Thomas Kristmann,<br />
Horst Moser, Thomas Rauch und Heinz Seisenbacher<br />
EXTERN/<br />
Richard Tuschl, Wallner & Schauer GmbH<br />
Beratung bei der Umsetzung des Berichts, Interviews<br />
DESIGN/LAYOUT/ART DIRECTION/<br />
Letitia Lehner – www.letitialehner.com<br />
Julian Weidenthaler – www.julianweidenthaler.com<br />
FOTOGRAFIE/<br />
Andreas Balon – www.andreasbalon.com<br />
TEXT/EDITORIAL/<br />
Andreas Kump – www.andreaskump.at<br />
GutenbergWerbering Gesellschaft m.b.H.<br />
AnastasiusGrünStraße 6, 4021 Linz<br />
www.gutenberg.at<br />
Wir sind zertifi zierter nach<br />
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