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Kulte und Riten Pfeifen, Friedenspfeifen - ein rituelles Objekt?

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Beim Skalpieren wurde rings um den Kopf über den Ohren mit dem sogenannten Skalpmesser <strong>ein</strong><br />

kreisförmiger Schnitt durchgeführt, der Rand der Kopfhaut freigelegt <strong>und</strong> das Haarbüschel mit den<br />

Zähnen losgerissen. Bei <strong>ein</strong>em getöteten Opfer wurde mit der linken Hand der Kopfscheitel fest<br />

zusammengefaßt <strong>und</strong> mit dem Messer <strong>ein</strong> handtellgroßes Stück Kopfhaut herausgeschnitten.<br />

1535 wurde erstmals von Huronen das Skalpieren vorgenommen <strong>und</strong> dann griffen diesen Brauch<br />

die Irokesen auf. Sie waren es, die das Skalpnehmen zu den Sioux-Stämmen brachten. Dann<br />

breitete sich diese Sitte nach <strong>und</strong> nach über den ganzen nordamerikanischen Kontinent aus,<br />

allerdings verlor sich der religiöse Ursprung dieser Zeremonie.<br />

Hätten die europäischen Mächte - England <strong>und</strong> Frankreich - nicht noch Prämien ausgesetzt, so hätte<br />

wahrsch<strong>ein</strong>lich der Brauch sich nicht so durchsetzt wie es passierte. Eine Erleichterung des<br />

Skalpierens brachten auch die eisernen Messer der weißen Eindringlinge gegenüber den Muschel-<br />

<strong>und</strong> St<strong>ein</strong>messern.<br />

Auch Weiße verdienten an dieser barbarischen Sitte ihre Kopfprämie. Nicht nur mit Indianerskalpen<br />

war geldzuverdienen, sondern manche Kopfgeldjäger nahmen die Trophäe von Menschen, die ihnen<br />

unter die Finger kamen. Der Skalp mußte jedoch den Kopfscheitel enthalten, sonst wurde die Prärie<br />

nicht ausgezahlt.<br />

Der Skalpierte überlebte nur selten den Verlust der Schädeldecke wegen des hohen Blutverlustes.<br />

Der Skalp wurde auch von getöteten F<strong>ein</strong>den abgezogen.<br />

Die Indianer maßen diesem Scheitelhaar große Bedeutung zu, da nach ihrer Vorstellung hier der<br />

Sitz der Lebenskraft lag. Wenn der F<strong>ein</strong>d skalpiert war, hatte er s<strong>ein</strong>e übernatürlichen Kräfte<br />

verloren <strong>und</strong> konnte nicht in die Ewigen Jagdgründe <strong>ein</strong>gehen.<br />

Der Skalp wurde vom Fleisch befreit, getrocknet <strong>und</strong> dann sorgfältig präpariert. Im Anschluß wurde<br />

die Kopfhaut als Verzierung an Waffen, Hemden oder Zelten angebracht. Oder der Skalp wurde in<br />

<strong>ein</strong>em Reifen gespannt, dann an <strong>ein</strong>em meterlangen Stab befestigt <strong>und</strong> feierlich umtanzt. Es war<br />

aber nicht die Sitte der Männer den Skalp zu umtanzen, diesen Brauch vollführten die Frauen im<br />

sogenannten Skalptanz. Niemals jedoch wurde der Skalp respektlos behandelt, dies hätte die Rache<br />

der Totengeister herausgefordert.<br />

S<strong>ein</strong>e religiöse Rolle hatte der Skalp verloren <strong>und</strong> galt auch nicht mehr als Symbol <strong>ein</strong>er<br />

Opferzeremonie, sondern eher als Zeichen des Sieges.

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