Gitarren-Trio infernale
Gitarren-Trio infernale
Gitarren-Trio infernale
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● Levin W-36F, W-32 & W-36CE<br />
<strong>Gitarren</strong>-<strong>Trio</strong><br />
<strong>infernale</strong><br />
Von allem etwas bieten diese drei <strong>Gitarren</strong>, deren<br />
Einsatzgebiete sich etwas unterscheiden. Zum Test<br />
standen ein Bühnen-Spezialist, ein Instrument für Ohr<br />
und Auge und zum guten Schluss Fingerpickers Liebling.<br />
Levin ist kein unbeschriebenes Blatt im <strong>Gitarren</strong>bau. Der<br />
Hersteller mit schwedischen Wurzeln blickt auf eine über<br />
100-jährige Firmentradition zurück. Wie viele andere Hersteller<br />
erlebte die <strong>Gitarren</strong>fabrik stetige Höhen und Tiefen. In den ’70ern<br />
gehörte der Konzern sogar zum Martin-Stall. Seit 1982 ist jedoch alles<br />
wieder in schwedischer Hand. Sowohl Akustikgitarren als auch E-<strong>Gitarren</strong><br />
gehören zum Programm.<br />
Eine typische Folk-Gitarre<br />
Die erste Vertreterin fällt ein wenig aus der Reihe, da es sich hierbei<br />
nicht um eine Dreadnought, sondern um eine Custom-00-Form handelt:<br />
schlanker mit weiblichen Rundungen statt dicker Schürze. Als<br />
Holzgrundlage für den Korpus dient Sapele, eine Holzart, die mit Mahagoni<br />
verwandt ist und in Afrika wächst. Eine massive Fichtendecke<br />
komplettiert das Instrument. Als Lackierung hat Levin ein mattes Finish<br />
gewählt, das sowohl den Korpus als auch den Hals überzieht.<br />
Die schlicht gehaltene W-36F ist mit einem Straßenpreis um die 200<br />
Euro in der Einsteiger-Kategorie zu Hause, was heutzutage nicht mehr<br />
bedeutet, dass sie auch danach klingt. Die 00-Form ist insbesondere für<br />
alle Musiker geeignet, die eine kompakte Gitarre suchen und eher auf<br />
feinen Klang statt auf Lautstärke aus sind. Bezahlbar ist sie allemal.<br />
Deshalb sind es hier hauptsächlich klangliche statt optischer Eindrücke,<br />
die es zu sammeln gilt.<br />
Die Kopfplatte ist mit geschlossenen Mechaniken bestückt, die ihren<br />
Dienst tadellos verrichten, aber nicht besonders leichtgängig sind. Zur<br />
Orientierung sind Punkte im Griffbrett eingelassen. Auch auf dessen<br />
Kante sind kleine Markierungen vorhanden. Bindings sind an Oberund<br />
Unterseite der Zargen vertreten. Eine typische Folk-Gitarre für<br />
……… Levin W-36F<br />
HErkunFT …… China/Taiwan<br />
kOrpuS ……… Sapele<br />
dECkE ………… Fichte massiv<br />
HALS ………… Mahagoni<br />
GrIFFBrETT …… palisander<br />
STEG ………… palisander<br />
HALSBrEITE …… Sattel: 42 mm; 12. Bund: 52 mm<br />
BündE ………… 20 Medium-Jumbo<br />
factsMOdELL<br />
MEnSur ……… 64,8 cm<br />
HArdwArE …… geschlossene Mechaniken<br />
GEwICHT ……… 1,7 kg<br />
LInkSHändEr … nein<br />
InTErnET ……… www.levinguitars.com<br />
EMpF. Vk-prEIS 261,- e<br />
Levin<br />
W-36F<br />
western gear<br />
105<br />
cg aura
106<br />
gear western<br />
Levin<br />
W-32<br />
cg aura<br />
Levin<br />
W-36CE<br />
preisbewusste Musiker. Genau das betätigt dieses Modell auch klanglich.<br />
Weniger Bass, dafür betonte Mitten und seidige Höhen sind ihr<br />
Markenzeichen. Der Ton entfaltet sich schnell und ist für Fingerpicking<br />
bestens geeignet. Aber auch das Spiel mit Plektrum ist kein Problem für<br />
die kleine Blonde.<br />
Dreadnought mit Diamanten<br />
Es folgt die erste Dreadnought-Vertreterin. Damit es auch etwas fürs<br />
Auge gibt, hat man der W-32 einige optische Schmankerl spendiert.<br />
Schon die Hölzer unterscheiden sich von der Folk-Gitarre. Hier werden<br />
ausschließlich ausgesuchte Zutaten eingesetzt. Es handelt sich um eine<br />
vollmassive Dreadnought. Die Zargen und der Boden sind aus Mahagoni<br />
geformt. Ins Auge stechen die geschmackvolle Herringbone-<br />
Rosette und die tatsächlich schön gemaserten Hölzer. Auch hier ist alles<br />
matt lackiert. Die Decke zeigt gleichmäßige Jahresringe, ein Indiz für<br />
sorgfältige Holzauswahl.<br />
Schon der erste Klang zeigt, dass der Kunde hier viel Ton für kleines<br />
Geld bekommt. Eben vollmassiv. Die weit in die Tiefe reichenden Bässe<br />
sind bei einer Dreadnought charakteristisch und fügen sich gekonnt in<br />
das klangliche Spektrum ein. Lautstärke, Durchsetzungskraft und definierter<br />
Klang sind vorhanden. Auch die Brillanzen kommen nicht zu<br />
kurz. Dynamisches Spiel unterstützt diese Gitarre ebenfalls auffallend<br />
feinfühlig. Damit beschert sie dem Gitarristen einen runden Ton, egal<br />
ob Fingerpicking oder Strumming. Letzteres ist die große Stärke der<br />
Dreadnought. Ins Griffbrett sind kleine Dots eingelassen, die an die<br />
Diamond-Flake-Inlays von Martin erinnern und das optische Gesamtbild<br />
aufwerten. Eingefasst ist es in ein schwarzes Binding, wie wir es<br />
auch an der Zarge finden.<br />
Die Rampensau<br />
Es folgt die Rampensau des <strong>Trio</strong>s, das Arbeitspferd unter den Test-<br />
Kandidatinnen: Die W-36CE wurde für die Bühne optimiert und bietet<br />
mittels ihres integrierten Preamps alle Möglichkeiten, die ein Gitarrist<br />
haben kann. Sowohl in freier Natur am Lagerfeuer als auch auf den<br />
Brettern, die die Welt bedeuten.<br />
Schon verrückt, dass man inzwischen eine Gitarre mit<br />
Marken-Preamp-System für knapp über 200 Euro bekommt.<br />
Wie heißt es so schön im Volksmund: „Dafür kann man es<br />
sich doch nicht mal selbst machen.“ Auf unnötige Extras<br />
hat Levin bei diesem Modell verzichtet. Dafür gibt es ein<br />
Cutaway, mit dem auch in höheren Lagen richtig abgerockt<br />
werden kann. Das B-Band-System ist in die Zarge eingelassen.<br />
Unterhalb des hinteren Gurtpins befinden sich eine Klinkenbuchse<br />
und das leicht zugängliche Batteriefach. Kommt<br />
es während des Gigs einmal zum „internen Stromausfall an<br />
der Gitarre“, ist mit nur wenigen Handgriffen die Fortsetzung<br />
des Konzerts sichergestellt.<br />
Das Allround-Werkzeug<br />
Doch zuerst einmal geht es um die akustischen Eigenschaften<br />
der Gitarre. Schon die ersten Akkorde verraten,<br />
dass der Preis nicht zu Lasten der akustischen<br />
Eigenschaften fällt. Im Gegensatz zur W-32 ist der<br />
Sound etwas drahtiger. Statt mit vollmassiver Bauweise<br />
haben wir es hier mit einem gesperrten Korpus<br />
zu tun, der durch eine massive Fichtendecke<br />
ergänzt wurde. Wie bereits bei den beiden anderen<br />
Modellen findet auch hier eine seidenmatte Lackierung<br />
Verwendung. Der Hals mit seinem runden<br />
C-Profil liegt auch im Cutaway noch angenehm in<br />
der Hand. Schade ist nur, dass die Saiten trotz bereits<br />
relativ hoher Saitenlage in den oberen Bünden immer<br />
noch etwas scheppern. Open-Tunings meistert die Dreadnought<br />
sehr gut. Die Bässe sind da, aber nicht überbetont.<br />
Auch Fingerpicking macht eine gute Figur. Diese Gitarre ist eine
gute Allrounderin, die Einsteigern<br />
oder Gitarristen, die einfach nur<br />
ein Werkzeug suchen, alles bietet.<br />
Die W-36 ist auch als reine Dreadnought<br />
ohne Cutaway und Preamp<br />
erhältlich.<br />
Der Preamp<br />
Der Vorverstärker ist keinesfalls<br />
ein namenloses Produkt, sondern<br />
ein System des renommierten<br />
Herstellers B-Band. Schon das<br />
Stimmgerät verdeutlicht, dass es<br />
sich dabei nicht um eine Sparversion<br />
handelt. Denn das Display<br />
zeigt alles ganz genau in Form<br />
einer Nadel an und reagiert ausgesprochen<br />
präzise. So sollte es<br />
sein. Schon ist wieder eine Trampelkiste gespart. Open-Tunings lassen<br />
sich auf diese Weise viel besser realisieren. Der verstärkte Klang ist<br />
bühnentauglich und bietet neben dem 3-Band-Equalizer einen Phase-<br />
Schalter, um klanglich das Optimum aus der Gitarre zu holen.<br />
Das bleibt hängen<br />
Drei Instrumente für drei Disziplinen: Fingerpicking (W-36), vollmassives<br />
Ton-Monster (W-32) und Rampensau (W-36CE) stehen zur<br />
Auswahl. Alle drei <strong>Gitarren</strong> stehen für ein gelungenes Preis-Leistungs-<br />
Verhältnis. ●<br />
Gerrit Hoß<br />
……… Levin W-32<br />
HErkunFT …… China/Taiwan<br />
kOrpuS ……… Mahagoni massiv<br />
dECkE ………… Fichte massiv<br />
HALS ………… Mahagoni<br />
GrIFFBrETT …… palisander<br />
STEG ………… palisander<br />
HALSBrEITE …… Sattel: 42 mm; 12. Bund: 52 mm<br />
BündE ………… 20 Medium-Jumbo<br />
factsMOdELL<br />
MEnSur ……… 64,8 cm<br />
HArdwArE …… geschlossene Mechaniken<br />
GEwICHT ……… 2 kg<br />
LInkSHändEr … nein<br />
InTErnET ……… www.levinguitars.com<br />
EMpF. Vk-prEIS 370,- e<br />
……… Levin W-36CE<br />
HErkunFT …… China/Taiwan<br />
kOrpuS ……… Sapele<br />
dECkE ………… Fichte massiv<br />
HALS ………… Mahagoni<br />
GrIFFBrETT …… palisander<br />
STEG ………… palisander<br />
HALSBrEITE …… Sattel: 42 mm; 12. Bund: 52 mm<br />
BündE ………… 20 Medium-Jumbo<br />
factsMOdELL<br />
MEnSur ……… 64,8 cm<br />
pICkupS ……… B Band-System T35<br />
rEGLEr ……… Volume, Bass, Middle, Treble<br />
SCHALTEr …… Tuner, phase<br />
HArdwArE …… geschlossene Mechaniken<br />
GEwICHT ……… 2,3 kg<br />
LInkSHändEr … nein<br />
InTErnET ……… www.levinguitars.com<br />
EMpF. Vk-prEIS 373,- e